Das Bild Max Stihners in Der Deutschen Literatur Um Die

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Das Bild Max Stihners in Der Deutschen Literatur Um Die DAS BILD MAX STIHNERS IN DER DEUTSCHEN LITERATUR UM DIE MITTS DES 19. JAHRHUNDERTS DISSERTATION Presented in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree Doctor of Philosophy in the Graduate School of the Ohio State University 3y RENE SBDN TAUBE, M« A., Lie. Chem., Dr. Chem. x*)!'!or>nr The Ohio State University 1958 Approved by — tCL, — Adviser Department of German INHALTSVERZEICHNIS Einleitung 1 Bettina v. Arnim, Die Aufloesung des Einzigen dnrch den Menschen 33 Robert Giseke, Moderne Titanen 69 Wilhelm Jordan, Demiurgos. Ein Mysterium 107 G. Fr. Daumer, Das Christentum und sein Urheber. Mit Beziehung auf ftenan, Schenkel, Strauss, Bauer, Feuerbach, Ruge, Stirner und die gesammte moderne Negation 1 39 Zusammenfassung 170 Ausgewaehltes Verzeichnis der in dieser Arbeit erwaehnten Schriften 181 Autobiography 185 ii Einleitung Es ist nicht leicht, sich genauere Belehrung zu verschaffen ueber das Werk des deutschen Philosophers Johann Kaspar Schmidt, genannt Max Stimer (1806-1856), und ueber die Bedeutung und Wir- kung seines Hauptwerkes, Per Einzige und sein Eieentum (1845, schon Ende 1844 erschienen).^ Selbst um die Beschaffbarkeit der Stirner- schen Texte steht es misslieh, Schon fuer die Leser des 19. Jahr- hunder*ts bot die Textfrage gewisse durch Zensurschwierigkeiten ver- staerkte Probleme: sehr Viele lernten offenkundig Stirners Worte, 2 oft wohl ausschliesslich, aus Quellen zweiter Hand kennen, so vor allem aus den etwas ungenauen Auszuegen in Arnold Ruges Buch Unsre letzten zehn Jahre. dem zweiten Teil von Ruges Zwei Jahre in Paris (1846). Inzwischen hat sich die Lage nicht betraechtlich verbes- sert. Auch in groesseren Bibliotheken ist Stirners Hauptwerk nicht gerade haeufig zu finden, seine anderen Schriften nur sehr selten. Max Stirner, Der Einzige und sein Eicentum (Leipzig: 0. Wigand, 1845; 2. lufl. 1882; 3 . Aufl. 1901); im Folgenden ndt "E.u.s.E." be- zeichnet. In den Neuauflagen ist die Widmung "Meinem Liebchen I-larie Daehnhai'dt" fortgelassen. Zitiert wird nach der dritten, im Original- verlag erschienenen Auflage, die sonst nur in Orthographie und For­ mat von der ersten abweicht. Zum bequemeren Vergleich sei erwaehnt, dass die Seitenzahlen der 1. und 3* Auflage ziemlich genau in der Proportion 5*4 stehen. ^ Vgl. auch das Daumer-Kapitel der vorliegenden Arbeit. Daumer, der Stirners Werk zweifellos aus erster Hand kannte, zitiert um 1864 den E.u.s.E. nach Ruges Darstellung, was um 1850 eher die Re­ gel als die Ausnahme war. Die Textabweichungen sind ein sicheres Merkmal, an dem erkannt werden kann, ob nach Stirner oder nach Ruges Exzerpten zitiert wird. Daumer zitiert bei der Beurteilung Stirners uebrigens ausdruecklich Ruges Buch. 1 2 3 Eine kritische Gesamtausgabe existiert nicht; abgesehen von einer spaeten Auflage der englischen Uebersetzung (von St. Byington) be- sitzt meines Wissens keine Ausgabe des E.u.s.E. auch nur die Andeu- tung eines Index. Selbst wissenschaftliche Arbeiten, die in Deutsch- h land erschienen, bedienten sich oft der Reclam-Ausgabe des E.u.s.E.. - dieses ungewoehnliche Verfahren war und ist im Falle 5 Stirners etwas "Gewoehnliches". Leider steht es um die Darstellungen und Interpretationen der ^ Wieviele und welche Artikel in radikalen Journalen aus der Fe- der Stirners stammen, wird wohl nie mehr genau festzustellen sein. Ein Beispiel fuer die Schwierigkeiten, mit denen die Stirner-For- schung im allgemeinen, der kuenftige Herausgeber Stirners im beson- deren zu rechnen hat, liefert der Umfang der 2. Auflage von Max Stirners Kleinere Schriften (ed. John Henry Kackay, 191^); die 1. Auflage (Berlin, 1898) enthielt sieben Essays Stirners, darun- ter einen zweifelhaften. Die Tim ein Vielfaches vermehrte 2. Auf­ lage wurde noetig, als Stirnerische Essays zweifelsfrei identifi- ziert werden konnten, z.B. in Broekhaus1 Leipziger Allgemeine Zeitung. deren Leitung uebrigens einmal Stirner angeboten worden war (vgl. K.Glossy, "Literarische Geheimberichte aus dem Vormaerz", Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft XXIII, Wien, 1912, S.8 ). Selbst ein so gruendlicher Arbeiter wie H.H. Houben, dem als Lek- tor des Verlages Broekhaus die Reehnungsbuecher etc. des Verlages zugaenglich waren, hatte noch kurz vorher keine Evidenz fuer die Mitarbeit Stirners an der Zeitung finden koennen. (Vgl. besonders das Vorwort zur 3. Auflage von I-Iackays Stirner-Biographie, 191^* sowie Gustav Mayer, "Stirner als Publizist", Frankfurter Zeitung. h.10.19120 ^ Die erste (anfangs der 90-er Jahre erschienene) Reclam-Aus­ gabe besass eine Einleitung von Paul Lauterbach (ein Pseudonym). 35 Jahre spaeter erschien eine neue Ausgabe, diesmal mit einer Ein*> leitung von Mackay. •* Vgl. etwa Bueckling, "Der Einzige und der Staat bei Stirner und Marx", Schmollers Jahrbuecher hh/IV, 1920, Fussnote S.125*. der Au- tor zitiert "wie ueblich, nach der fast allein zugaenglichen Re- clamausgabe". 3 Stirnerschen Ideen im allgemeinen noch viel schlimmer. Allerdings ist besonders seit den 90-er Jahren - also der Zeit, wo Stirner posthum eine grosse, aber nicht sehr nachhaltige Beruehmtheit be- schieden wurde - eine Anzahl wissenschaftlicher und vor allem nichtwissenschaftlicher Arbeiten erschienen, die sich mehr oder minder ausfuehrlich und speziell mit Stirner befassen.^ Dieses Cor­ pus der Stirner-Forschung ist jedoch nicht besonders umfangreich, auch teils schwer zugaenglich, und oft vom Standpunkt des Histo- rikers ganz wertlos und irrefuehrend. Als interpretative Versuche moegen einzelne dieser Schriften - die oft Stirners Text ungenau zitieren, irrige Behauptungen oder Druckfehler aelterer Quellen unversehens weiterschleppen, und mehrfach selbst die Namen anderer Stirner-Forscher unrichtig wiedergeben^ — vielleicht einiges In- teresse verdienen, das freilich schon durch den Mangel histori- scher Einfuehlung und genauer Kenntnis wieder gemindert wird. Die unkritische Benutzung der meisten jener Schriften ist rundweg be- denklich; und die Stirner-Forscher selbst haben es bisher nur sel- ten versaeumt, die unleugbare Tatsache zu beklagen, dass das vor- Ein Ueberblick ueber die umfangreicheren und die recht zahl- reichen kleineren oder pamphletartigen Veroeffentlichungen lehrt, dass Stirner auf eine widerspruchsvolle Weise interpretiert worden ist, wie wohl kaum je ein anderer Philosoph (vielleicht den ihm wesensverwandten Macchiaveili ausgenommen). Die Problemstellungen lassen sich jedoch meist auf eine der 4 folgenden historischen Ver- gleiche reduzieren: Stirner und der Anarchismus; Stirner und Nietzsche; Stirner und Marx; Stirner und die Freiwirtsehaft. 7 Einzig um den Leser zu warnen sei hier ohne weitere Namensnen- nung bemerkt, dass selbst in den Bibliographien bedeutender Philo- sophiegeschichten, Enzyklopaedien und literarischer "Iandbuecher derlei falsche Autorennamen auftauehen. Und einzig zur Bequemlich- keit des Lesers sei hier eine nicht falsche, aber irrefuehrende bibliographische Angabe erlaeutert, die meines Wissens sonst im- handene Corpus der Stirnerforsehung im allgemeinen keine Grund- lage bietet, auf der sich weiterbauen liesse. Um sich eines Nae- heren zu vergewissern, wird man die tatsaechlichen Angaben - und erst recht die Interpretationen - der meisten jener Schriften nicht hinnehmen duerfen, ohne sich selbst der freilich langwierigen Ar­ beit zu unterziehen, an Hand von Dokumenten des 19. Jahrhunderts den Spuren Stirners genauer nachzuforschen. Abgesehen von den grundlegenden Arbeiten einiger Maenner, besonders John Henry Mackays und Gustav Mayers, hat dies die Stirner-Forschung zu tun unterlassen; die Folge war meist ein voelliges Verkennen von Stir­ ners Einfluss und Abhaengigkeit, und, wo nicht falsche, dann doch in ihren historischen Proportionen vergriffene Interpretationen. Das Dunkel zu erhellen, das das Phaenomen Stirner schon seit sei- nen Lebzeiten umgibt, ist eine schwere, aber bisher noch kaum be- gonnene Aufgabe. Eine schwere Aufgabe: angesichts des dichten Schleiers des Ge- heimnisses, welchen das 19. Jahrhundert oft auf die Ideen Stirners, und welchen Stirner selbst so erfolgreich auf sein eigenes Leben warf; und angesichts unserer - nicht bloss im Falle Stirners - noch recht lueckenhaften Kenntnis der Geschichte des Links- oder Junghegelianismus. Was an dem Phaenomen Stirner als ausreichend mer in unbenutzbarer Form geboten wird: "H. Sveistrup, Stirner als Soziologe (’Von Buechern und Bibliotheken')" bezieht sich auf einen Artikel in dem Sammelband: Gustav Abb, ed. Von Bue­ chern und Bibliotheken... Ernst Kuhnert als Abschiedsgabe dar- gebracht (Berlin, 1928), und einigermassen sicher erforscht gelten kann, ist fast aus- schliesslich das Biographische. Das Verdienst hieran gebuehrt dem deutschen Dichter, Stirner-Apostel und Anarehisten John Henry Mackay (186^-1933). dessen Name zu Recht mit dem Stirners zugleieh genannt zu werden pflegt. Seine Stirner-Biographie^ ist bis heute Ausgangspunkt, Schwerpunkt und Iioehepunkt der Stirner-Forschung in Einem und wird dies notwendig auch in Zukunft bleiben. In mueh- seliger, fast zehnjaehriger Arbeit (1889/98) hat Kackay das Material gesammelt, das seine grundlegende und fast erschoepfende Biographie Stirners bietet. Und doch war das unvermeidliche Resultat seiner Forschung nicht mehr als eine unglaublich kaergliche Anzahl von Nachrichten ueber einige Lebensjahre des Mannes "Stirner", dessen Identitaet und Wirken schon der sonst so gewitzten Polizei Fried­ rich Wilhelms IV. verborgen geblieben war.^ Spaeteren Biographen Ueber Mackay liegt eine umfangreiche Arbeit vor: Thomas A. Riley, "John Henry Mackay, Germany’s Anarcliist Poet"
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