soFid Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien - Sprache

2010|2 Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache

Band 2010/2

bearbeitet von Hannelore Schott

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010 ISSN: 1431-1038 Herausgeber: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften (FIS) bearbeitet von: Hannelore Schott Programmierung: Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.

© 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Ein- willigung des Herausgebers gestattet. Inhalt

Vorwort ...... 7

Sachgebiete 1 Massenkommunikation 1.1 Allgemeines...... 9 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte...... 24 1.3 Massenmedien...... 35 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie...... 47 1.5 Medieninhalte...... 59 1.6 Mediennutzung...... 98 1.7 Medienwirkung...... 127 1.8 Journalismus...... 154 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation...... 174 1.10 Medien und Ökonomie...... 205 1.11 Medien und Recht...... 212 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...... 221 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit...... 234 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung...... 242 1.15 Sonstiges...... 249 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation...... 256

Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 285 Personenregister...... 287 Sachregister...... 297 Institutionenregister...... 317

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 323 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 323

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“

GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jähr- lich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Da- tenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (For- schungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/dienstleistungen/fachinformationen/datenbanken- informationssysteme/forschungsdatenbank-sofis/erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfü- gung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Dieser Fachinformationsdienst spiegelt die interdisziplinäre Ausrichtung der Kommunikationswis- senschaft wieder. Er schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittel- ten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Beachtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multimedia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung aller- dings wieder unscharf werden. 8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 Vorwort

Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch öko- nomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden je- doch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können.

Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massen- kommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für in- terpersonelle Kommunikation der Fall ist.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 9 1.1 Allgemeines

1 Massenkommunikation

1.1 Allgemeines

[1-L] Averbeck-Lietz, Stefanie; Klein, Petra; Meyen, Michael (Hrsg.): Historische und systematische Kommunikationswissenschaft: Festschrift für Arnulf Kutsch, (Presse und Geschichte - Neue Beiträge, Bd. 48), Bremen: Ed. Lumiere 2009, 681 S., ISBN: 978- 3-934686-73-1

INHALT: "Historische und systematische Kommunikationswissenschaft: Das ist die Widmung des Lehrstuhls, den Arnulf Kutsch seit 1993 am Leipziger Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft innehat. Aus Anlass seines 60. Geburtstages präsentieren Weggefährten und Schüler in diesem Buch Beiträge zu den Hauptarbeitsgebieten des Jubilars: Fach- und Theoriegeschichte, Kommunikations- und Mediengeschichte sowie Mediensystemforsch- ung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefanie Averbeck-Lietz, Petra Klein, Michael Meyen: Eine Festschrift und ein Fundstück für Arnulf Kutsch. Zur Einführung (11-21); I. Ein Fundstück: Winfried B. Lerg, J. Monika Walther: Werthaltungsanalyse publizistischer Aussa- gen (25-43); Winfried Schulz: Ein Fundstück. Nachwort zum Beitrag von Winfried B. Lerg und J. Monika Walther (45-49); II. Fach- und Theoriegeschichte: Rudolf Stöber: Öffentlich- keit/öffentliche Meinung als Phasenraum. Ein kommunikationswissenschaftlich-systemati- scher Versuch (53-77); Hans Wagner: Vergessene Wegweiser zur Kommunikationsgeschich- te (79-117); Joachim Westerbarkey: Georg Simmel - ein Vordenker der Kommunikationswis- senschaft (119-136); Hans Bohrmann: Wie drei Freunde die Kontroversen über den Gegen- stand und die Methoden des Faches zu ihren Gunsten entschieden. Ein Beitrag zum Institutio- nalisierungsprozess der Zeitungswissenschaft (137-156); Erik Koenen: Die Begründung der Zeitungskunde als akademische Spezialität. Entwicklung ihrer Ideen-, Interessen- und Institu- tionengestalt in Leipzig (157-180); Ivan Lacasa: Potenziale und performative Ziele. Ein Vor- schlag zur Verfeinerung der kommunikationswissenschaftlichen Geschichtsschreibung am Beispiel der Gründergeneration der Zeitungswissenschaft (181-196); Klaus Beck: Zeitung als anonyme Wechselbeziehung. Der Beitrag Hans Traubs zur Entwicklung von der Zeitungs- zur Kommunikationswissenschaft (197-213); Stefanie Averbeck-Lietz, Petra Klein: Entwick- lungs- und interkulturelle Kommunikation in der funktionalen Publizistikwissenschaft. Henk Prakke und Franz-Josef Eilers (215-237); Maria Löblich: Die empirischen Studien am Institut für Publizistik in Münster in den 1950er-Jahren (239-257); Wilfried Scharf: Der "unüber- brückbar tödliche Kampf" der Werte. Ein Beitrag zur Subjektivität aller sozialwissenschaftli- chen Ansätze (259-268); Denise Sommer: Zurück zu Katz und Lazarsfeld? Persönliche Ge- spräche und Medienwirkungsforschung (269-285); Johannes Raabe: Jenseits der Festtagsre- den. Zum Stand der Ethik in der Kommunikationswissenschaft (287-308); Stefan Wehmeier, Oliver Raaz, Peggy Hoy: PR-Geschichten. Ein systematischer Vergleich der PR-Historiogra- fie in Deutschland und den USA (309-329); Stefan Jarolimek: Thesen zur Entwicklung der Transformationsforschung der Kommunikationswissenschaft 1989 bis 2009 (331-347); Ute Nawratil: Die Entgrenzung der Kommunikationswissenschaft. Ein Beitrag zur Fachgeschichte (349-364); III. Kommunikations- und Mediengeschichte: Joan Hemels: Methoden der Kom- munikations- und Mediengeschichte. Die Wechselwirkung unterschiedlicher Verfahren als Spezifikum der Kommunikations- und Mediengeschichte (367-387); Holger Böning: Aufklä- rung für wen? Gedanken zu Universalismus und Adressaten der deutschen Volksaufklärung 10 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

(389-413); Bernd Sösemann: Die geschriebene Verfassung der NS-Diktatur. Öffentliche Be- mühungen in propagandistischer Absicht um eine formelle pouvoir constitué im "völkischen Führerreich" (415-434); Karola Wille: Zur Rundfunkgeschichte der DDR (435-448); Verena Blaum: Deutsches Erinnern. Zu einigen Filmen von Konrad Wolf über die NS-Zeit (449- 466); Stephan Buchloh: Das Verhältnis von Politik und Film in den Anfangsjahren der Bun- desrepublik. Untersucht am Beispiel der Auseinandersetzungen um die UFA (467-484); Horst Pöttker: Verspätete Modernisierung. Zur Tradition des (politischen) Gesinnungsjournalismus in Deutschland (485-496); Bernhard Debatin: Geschichte der Neuen Medien als Mythenkritik (497-512); Walter Hömberg: Die Aktualität der Vergangenheit. Konturen des Geschichtsjour- nalismus (513-526); Peter Szyszka: Zwischen Propaganda und Kommunikationswettbewerb. PR-Arbeit als Teil der Kommunikations- und Mediengeschichte (527-555); Wolfgang R. Langenbucher: Der Kommunikatorismus der Gesellschaft. Ein Werkstattbericht mit Vor- schlägen für ein Lexikon als Vorarbeit zu einer wirklichen Kommunikatorforschung (557- 571); IV. Mediensystemforschung: Matthias Künzler, Otfried Jarren: Mediensystemwandel als Medienorganisationswandel (575-592); Christina Holtz-Bacha: Objekt der Begierden. Hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Zukunft? (593-606); Michael Meyen: Konzentrati- onskontrolle und publizistische Vielfalt. Ein Beitrag zur Medienpolitik im Zeitalter von Digi- talisierung und Ökonomisierung (607-620); Alexander Freys: Zur rechtlichen Zulässigkeit von Scherzanrufen im Rundfunk (621-640); Thomas Lietz: Arnulf Kutsch - Bibliografie, Pro- motionen und Habilitationen (643-667).

[2-L] Barth, Thomas: Inklusion/ Exklusion und das System der Massenmedien: systemtheoretische Überlegungen zum Verhältnis von Massenmedien und Exklusionstendenzen in der modernen Gesellschaft, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 102 S., ISBN: 978-3-8364-4943-4

INHALT: "Die soziale Ausgrenzung von Menschen und die Marginalisierung von Gruppen ha- ben in den letzten Jahren vor allem unter dem Stichwort der Exklusion erneute Aufmerksam- keit erhalten und auch die wissenschaftlichen Debatten haben an Intensität gewonnen. So bie- tet doch der Exklusionsbegriff auch einiges theoretisches Potenzial, in der modernen Gesell- schaft neuartige Phänomene der Ungleichheit und Überflüssigkeit von Personen sozialwissen- schaftlich zu untersuchen. In diesem Buch fragt der Autor aus der Perspektive der Sys- temtheorie nach den durch die Massenmedien der Gesellschaft ausgelösten Inklusions- und Exklusionseffekte. Im Mittelpunkt steht also die Frage danach, ob und wenn ja, in welcher Weise Massenmedien den Einschluss oder Ausschluss von Personen aus sozialen Zusammen- hängen bewirken. Dabei wird zunächst sowohl der systemtheoretische Exklusionsbegriff als auch das theorieinterne Verständnis der Massenmedien als Funktionssystem einer Prüfung unterzogen." (Autorenreferat)

[3-L] Brosius, Hans-Bernd; Haas, Alexander: Auf dem Weg zur Normalwissenschaft: Themen und Herkunft der Beiträge in "Publizistik" und "Medien & Kommunikationswissenschaft", in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 2, S. 168-190 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 11 1.1 Allgemeines

INHALT: "Der Inhalt von Fachzeitschriften kann als ein Indikator für den Status quo einer Diszi- plin angesehen werden, zumal dann, wenn sie sich wie die Kommunikationswisseschaft in ei- nem anhaltenden Wandel befindet. Der vorliegende Beitrag knüpft an Vorläuferstudien an (vgl. Brosius 1994; 1998; Donsbach et al. 2005), sodass die Entwicklung innerhalb der letzten 25 Jahre untersucht werden kann. Dies geschieht anhand einer Inhaltsanalyse der Zeitschrif- ten 'Rundfunk und Fernsehen' bzw. 'Medien & Kommunikationswissenschaft' und 'Publizis- tik' der Jahrgänge 1983 bis 2007. Untersucht werden die Themenstellungen der Beiträge, Merkmale der Autoren und Institutionen und die Verteilung der Publikationshäufigkeit sowie das Zitierverhalten. Insgesamt ist eine fortschreitende Formierung innerhalb des Fachs zu be- obachten. Mehr als zwei Drittel der Beiträge stammen inzwischen von Autoren aus kommuni- kations- und publizistikwissenschaftlichen Instituten. Sowohl auf der Ebene der Institute als auch in Bezug auf Einzelautoren ist eine Konzentration festzustellen. Wenige Autoren und In- stitute sind für einen großen Teil der Publikationen verantwortlich. Die Publikationshäufig- keit von Einzelautoren entspricht annähernd einer als 'Lotka's Law' bekannten Gesetzmäßig- keit, was ebenfalls für eine gewisse Etabliertheit des Fachs spricht." (Autorenreferat)

[4-L] Froissart, Pascal; Cardy, Hélène: French scholars in "information and communication studies" (1975-2008), in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 271-290 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=448)

INHALT: "In this paper the authors examine the evolution of 'Sciences de l'information et de la communication' (SIC) studies in France since the discipline emerged in the 1960s. First, we distinguish the national particularities of these studies on a thematic level, by evaluating the curricular marriage of Information Sciences and Communication Sciences into a unified dis- ciplinary field, and then on a structural level by analyzing the different categories of scholars ('pure' teachers in universities, 'pure' researchers in CNR S, 'half-teachers-half-researchers' in universities, etc.). Secondly, they portray the numerical evolution of scholars in comparison with other Social Science disciplines and include in this analysis the various categories of personnel. Using statistics and data provided by the French Education Department, they are able to quantify how communication studies in France have flourished by showing how rapid- ly the numbers of SIC scholars has grown; from 49 scholars in 1977, to more than 723 in 2008. Thirdly, because all civil service positions in France have been published since 1997, they are able to use qualitative details to draw a thematic landscape of university demand for SIC studies. It is worth noting that half of the positions in this field are offered in only four categories: theory (15%), new technology and multimedia (14%), good writing and presenta- tion (11%), and organizational communication (10%). Finally, the authors look at SIC curri- culums published in the last directory of French Scholars in Communication Studies (SFSIC 2001) to provide a glimpse of the current research themes being pursued and developed by SIC scholars." (author's abstract)|

[5-L] Henninger, Michael; Mandl, Heinz (Hrsg.): Handbuch Medien- und Bildungsmanagement, Weinheim: Beltz 2009, 496 S., ISBN: 978-3- 407-83162-0 12 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

INHALT: "Das 'Handbuch Medien- und Bildungsmanagement' vermittelt die Grundlagen des Medien- und Bildungsmanagements im Zeitalter digitaler Medien (TV, Computer, Internet). Es richtet sich an Medien- und Bildungswissenschaftler, Pädagogen, Psychologen und alle, die beruflich mit Medien zu tun haben. Das Handbuch qualifiziert für Schnittstellen- und Ma- nagementaufgaben in der modernen Bildungsarbeit - sei es in Schule und Weiterbildung, in Unternehmensberatung, Training und Coaching oder bei der Entwicklung von Bildungsmedi- en. Der Band vereint medienrelevante Inhalte verschiedener Fachrichtungen zu einem fächer- übergreifenden Lehr- und Nachschlagewerk. Damit ist das Medienwissen für den Bildungsbe- reich - bisher auf Dutzende von Büchern verteilt - endlich in einem Band erhältlich." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Henninger, Heinz Mandl: Vorwort und Einleitung (9); 1. Kompetenzprofile im Medien- und Bildungsmanagement: Christine Hörmann: Aufga- benstellungen und Kompetenzprofile im Medien- und Bildungsmanagement (12-20); 2. Päd- agogische und instruktionale Aspekte des Medien- und Bildungsmanagements: Jan Hense, Heinz Mandl: Bildung im Zeitalter digitaler Medien - Zur wechselseitigen Verflechtung von Bildung und Technologien (22-40); Kirstin Hansen, Hans Gruber: Erwachsenenbildung - Konzepte, Methoden und Perspektiven (41-54); Birgitta Kopp, Heinz Mandl: Gestaltung me- dialer Lernumgebungen (55-72); 3. Psychologische Grundlagen des Medien- und Bildungs- managements: Lutz von Rosenstiel, Peter Neumann: Organisationspsychologie (74-90); Ro- land Brünken, Babette Koch, Inge Jänen: Pädagogisch-Psychologische Grundlagen (91-106); Regina Jucks, Ingo Kollar, Nicole Krämer, Frank Fischer: Psychologische Grundlagen des Medien- und Bildungsmanagements (107-133); 4. Managementaufgabe Kommunikation: Mi- chael Henninger, Michael Balk: Grundlagen der Kommunikation (136-150); Michael Fuhr- mann, Algar Rother: Training kommunikativer Kompetenzen (151-166); Christina Barth, Mi- chael Henninger: Konflikte erkennen und managen. Einführung in Konfliktmanagement und Verhandlungsführung (167-188); 5. Medienwissenschaftliche Perspektive: Manuela Glaser, Sonja Weigand, Stephan Schwan: Mediendidaktik (190-205); Günter Dörr: Medienpädagogik (206-224); Anja Hartung, Wolfgang Reißmann: Medienwissenschaft (225-241); 6. Informatik im Medien- und Bildungsmanagement: Andreas Urra, Oliver Deussen: Informatik im Medi- en- und Bildungsmanagement - Programmiersprachen (244-271); Rainer Hammwöhner, Christian Wolff: Gesellschaftliche und interdisziplinäre Aspekte der Informatik (272-287); 7. Betriebswirtschaftliches Basiswissen: Verena Mayer, Stephanie Starke, Susanne Weber: Un- ternehmerische Grundlagen - Unternehmensformen und Geschäftsmodelle (290-308); Peter Neumann, Lutz von Rosenstiel: Marketingpsychologie (309-325); 8. Politisches und juristi- sches Basiswissen: Gerhard Vowe: Medien in Politik und Gesellschaft (328-339); Joachim Löffler: Juristische Felder im Medienmanagement (340-353); 9. Mediengestaltung: Helmut M. Niegemann: Instructional Design (356-370); 10. Organisations- und Personalentwicklung: Katharina Ebner, Thomas Lang-von Wins: Organisationsentwicklung (372-386); Karlheinz Sonntag, Sonja Bausch, Ralf Stegmaier: Personalauswahl und Personalentwicklung (387- 404); 11. Qualitätsmanagement und Forschungsmethoden: Michael Henninger: Qualitätsma- nagement am Beispiel von Hochschulen (406-417); Robin Stark: Einführung in quantitative Methoden der empirischen Bildungsforschung (418-434); 12. Medien- und Bildungsmanage- ment in der Praxis: Sven Lehmann, Heinz Mandl: Implementation von E-Learning in Unter- nehmen (436-457); Susanne Weber, Verena Mayer, Stephanie Starke: Projektmanagement (458-473); Michael Balk: Moderation und Präsentation (474-493). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 13 1.1 Allgemeines

[6-L] Hepp, Andreas: Medienkultur kritisch erforschen: Cultural Studies und Medienanalyse, in: Monika Wohlrab- Sahr (Hrsg.): Kultursoziologie : Paradigmen - Methoden - Fragestellungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 227-249

INHALT: Der Verfasser verortet seinen Ansatz im Kontext der sich dezidiert als transdisziplinär verstehenden Cultural Studies, die er für die Medienanalyse fruchtbar machen will. Kultur ge- rät dabei als Feld konflikthafter Auseinandersetzung in den Blick, auf das sich die Cultural Studies dem Anspruch nach interventionistisch beziehen. Die Medienanalyse bewegt sich da- bei im Untersuchungsdreieck der Wechselbeziehung von Kultur, Medien und Macht. Neben dem Verhältnis von Kultur und Aneignung geht es immer auch um Dominanz. Der Autor ver- deutlicht dies am Kreislauf der Medienkultur (Produktion, Repräsentation, Aneignung). Quer dazu verortet er kulturelle Regulation (etwa durch die Politik) und Identifikation. Macht kommt dabei nicht nur auf der Ebene der Regulation von Kultur zur Geltung, sondern mani- festiert sich auf allen Ebenen der Kreislaufs in Form der Mittel, mit denen Subjekte oder so- ziale Formationen andere dominieren. Das praktische Vorgehen der Medienkulturanalyse sieht der Verfasser in drei Schritten: kulturelle Muster analysieren, vergleichen und multiper- spektivisch kritisieren. (ICE2)

[7-L] Höijer, Brigita: Ontological assumptions and generalizations in qualitative (audience) research, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 3, S. 275-294 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/3/275)

INHALT: In den Medien- und Kommunikationswissenschaften vereinen sich eine Reihe sozial- und geisteswissenschaftlicher Ansätze. Das multidisziplinäre Feld neigt dazu, sich Methoden aus verschiedenen Disziplinen und theoretischen Schulen in eklektischer Weise auszuborgen, ohne zu berücksichtigen, dass diese auf unterschiedlichen impliziten Voraussetzungen beru- hen können. Was die zugrundliegenden Methoden angeht, so gibt es durchaus unterschiedli- che Annahmen über das Wesen der Realität, die Natur des Wissens und wie Wissen erworben werden kann. Dies wird selten beim Einsatz spezieller Methoden oder Methodenkombintio- nen deutlich gemacht. Ziel des Beitrags ist eine Diskussion qualitativer Forschung und dabei konzentriert er sich auf ontologische Grundannahmen hinter den methodischen Behauptungen und der Auswahl von Methoden. Behandelt wird auch die Frage der Verallgemeinerung, die oft als Achillesferse qualititativer Forschung gesehen wird, im Verhältnis zu den verdeutlich- ten theoretischen Positionen. Die Diskussion wird mit Beispielen aus der qualitativen Rezipi- entenforschung untermauert; die diskutierten Probleme sind aber mehr genereller Natur und gelten für qualitative Forschung im allgemeinen. (UNübers.) (UN)

[8-L] Keppler, Angela: Perspektiven einer kultursoziologischen Medienanalyse, in: Monika Wohlrab-Sahr (Hrsg.): Kultursoziologie : Paradigmen - Methoden - Fragestellungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 101-126

INHALT: Anders als kulturkritische Analysen der Massenmedien öffnet die Verfasserin den Blick dafür, dass Medien Wahrnehmung nicht nur lenken, sondern auch Spielräume für eine 14 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

eigensinnige Ausgestaltung offen lassen. Die Funktion von Kommunikationsmedien kann da- her angemessen nur über deren Funktion in der sozialen Welt bestimmt werden. Die Dynamik sozial geprägter Erfahrungen ist nur zusammen mit der intersubjektiven Aktualität dieser Er- fahrungen zu verstehen. Wenn Kultur für die sinnhafte Bearbeitung menschlicher Lebensla- gen steht, wird die Erforschung der massenmedialen Kommunikation zum genuin kulturwis- senschaftlichen Projekt. Dabei greifen Produktanalyse als Analyse der Kommunikation des Fernsehens (hier: Gewaltdarstellung im Fernsehen) und Rezeptionsanalyse als Analyse der kommunikativen Vergegenwärtigung medialer Produkte (hier: familiäre Tischgespräche) in- einander. Die Verfasserin argumentiert gegen eine vereinfachende Kritik, die von der Vorstel- lung einer Steuerung durch Medien ausgeht. Eine Sinn verstehende Mediensoziologie muss daher rekonstruieren, welchen Reim sich die Rezipienten auf den Unterschied zwischen ihrer Wirklichkeit und derjenigen der massenmedialen Darbietungen machen. (ICE2)

[9-L] Lacasa, Ivan: Zeitungswissenschaft als publizistische Aktion: Karl d'Ester, Emil Dovifat, Erich Everth, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 4, S. 4-8

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den institutionellen Ursprüngen der Zeitungswissen- schaft in der Weimarer Republik. Dabei werden die Ergebnisse einer größer angelegten Stu- die über die Vorgängerdisziplin der Kommunikationswissenschaft zusammenfassend darge- stellt. Im Mittelpunkt steht, welche Prioritäten Karl d'Ester, Emil Dovifat und Erich Everth, in der ersten Phase der Zeitungswissenschaft setzten. Es ging den Gründervätern des Faches we- niger um tiefgründige Analysen von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung, sondern viel- mehr darum, die Zeitungswissenschaft als ein neues problemlösendes Instrument darzustellen und somit ihre institutionelle Etablierung durchzusetzen. (RG)

[10-L] Maier, Tanja: Was kann Medienkultur heute sein?: Akzentuierung eines viel genutzten Begriffs, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 3, S. 5-18

INHALT: Der Beitrag verfolgt die Frage, "welche Perspektiven und Dimensionen sich mit der Verwendung des Begriffs Medienkultur eröffnen." Medienkultur bzw. deren Erforschung kann eine kritische und offfene Forschung sein, insofern sie hinterfragt, wie die Massenmedi- en gesellschaftliche Normalität und Konsens konstruiert. (KB)

[11-L] Meyen, Michael: Medialisierung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 1, S. 25-38 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Der Beitrag sichtet und systematisiert die Literatur zum Thema Medialisierung und schlägt einen Rahmen vor, in dem sich empirische Studien bewegen können. Es wird dafür plädiert, unter Medialisierung Reaktionen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen zu ver- stehen, die sich entweder auf den Strukturwandel des Mediensystems beziehen oder auf den generellen Bedeutungszuwachs medial vermittelter öffentlicher Kommunikation. Diese Defi- nition hat Folgen für die empirische Umsetzung. Benötigt werden Längsschnittstudien, die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 15 1.1 Allgemeines

erstens nach der Medienlogik und möglichen Veränderungen dieser Logik fragen und dabei Medieninhalte sowie (individuelle und kollektive) Medienakteure genauso berücksichtigen wie die Faktoren, die das Handeln der Medienakteure beeinflussen. Um Medialisierung nach- weisen und dabei differenzieren zu können, sind zweitens Untersuchungen auf mehreren Ebe- nen und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilbereichen nötig. Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass sich das Verhalten und der Alltag von Menschen, Organisationen, Institu- tionen und Systemen verändern, weil Akteure davon ausgehen, dass Massenmedien nicht wir- kungslos sind." (Autorereferat) (UN)

[12-L] Möhring, Wiebke; Schütz, Walter J.; Stürzebecher, Dieter (Hrsg.): Journalistik und Kommunikationsforschung: Festschrift für Beate Schneider, : Vistas Verl. 2007, 369 S., ISBN: 978-3-89158-456-9

INHALT: In der Festschrift geben Kommunikationswissenschaftler, Medienpraktiker und Medi- enpolitiker einen Einblick in ihre Arbeitsgebiete, die zugleich die Felder abstecken, denen auch das besondere wissenschaftliche Interesse von Beate Schneider gilt: Medien im Wandel, Medien und Politik sowie Journalismus und Gesellschaft. Gleichzeitig wird damit eine Bilanz des im Jahre 1985 eröffneten Ergänzungsstudiengangs Journalistik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover gezogen. Die Arbeit des Instituts für Journalistik und Kommu- nikationsforschung wird von der Zielvorstellung geleitet, eine Brücke zu schlagen zwischen Kommunikationswissenschaft und Medienpraxis. Die Beiträge zur Festschrift orientieren sich am persönlichen Erkenntnisinteresse Beate Schneiders, in dessen Fokus nicht akademische Kritik, sondern wissenschaftliches Verständnis für das gesellschaftliche Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure auf dem Feld der öffentlichen Kommunikation steht. (RG) Inhalts- verzeichnis: I. Medien im Wandel - Jürgen Wilke: Mediatisierung im Wissenschaftssystem? Beobachtungen aus dem Innenleben einer Universität (13-22); Friederike Grothe: Berufsträu- me im Licht der Markenführung - Anmerkungen zur aktuellen Situation für Einsteiger in Kommunikationsberufe (23-34); Wolfram Peiser: Theoretische und begriffliche Probleme der Konvergenzhypothese (35-46); Lars Peters: Formatwechsel privater Hörfunkanbieter - Strate- gien zur optimalen Ausschöpfung des Werbemarktes (47-60); Walter J. Schütz: Zeitungsdich- te in Niedersachsen - Veränderungen der Pressevielfalt zwischen 1920 und 2004 (61-80); Wiebke Mähring, Dieter Stürzebecher: Lokalzeitung - quo vadis? Auflagendichte lokal infor- mierender Abonnementzeitungen 1996-2006 (81-110); Josef Seethaler, Gabriele Melischek: Mediensystemanalyse in transnationaler Perspektive am Beispiel Österreichs (111-126). II. Medien und Politik - Helmut Scherer: Themen machen Politik - Politik macht Themen. Ein Beitrag zum Verhältnis von Medien und Politik (129- 140); Hans Mathias Kepplinger: Wie kann man publizistische Meinungsmacht messen? Grundsätzliche Überlegungen aus aktuel- lem Anlass (141-160); Ruprecht Polenz: Media Governance im öffentlich-rechtlichen Rund- funk (161-168); Wolfgang Bergsdorf: Journalistische Hintergrundgespräche (169-178); Wal- ter Hirche: Vertrauen als Fundament - zur Rolle der Medien in Niedersachsens Reformpolitik (179-188); Verena Metze-Mangold: Medien und Politik im 21. Jahrhundert - wer setzt die Regeln? (189-200); Zbigniew Oniszczuk: Unter dem Druck der Politisierung - Massenmedien und politische Macht in Polen (201-208); Thomas Kunze: Russland, westliche Medien und der Fall "Tschetschenien" - "Russland im Zangengriff?" (209-216). III. Journalismus und Ge- sellschaft - Claudia Mast: Journalismus im digitalen Wertschöpfungsprozess: Content-Liefe- rant oder mehr? (219-232); Gregor Daschmann: Beispielhafte Willkür? Was Journalisten über den Umgang mit Beispielen denken (233-252); Anne-Katrin Arnold: Kommunikationsdistan- 16 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

zen - deutsche und türkische Journalisten zwischen normativem Auftrag und skeptischem Pu- blikum (253-266); Lars Harden, Gunter Reus: Kulturteil für alle - Kino- und Theaterbesucher erwarten eine völlig unterschiedliche Kulturberichterstattung - und halten am gleichen Feuil- leton fest (267-286); Christoph Klimmt, Peter Vorderer: Wenn der Spaß angeblich aufhört - Karikaturen und Selbstbeschränkung publizistischer Meinungsänderung (287-304); Kurt Reu- mann: Wirkung und Gegenwirkung - Probleme des Rechts der Gegendarstellung (305-332); Volker Schulze: Medienwirtschaftliche Interessen contra journalistische Berufsethik - An- merkungen zum "Lippischen Pressekodex" (333-336); Christian Pfeiffer, Thomas Mößle, Florian Rehbein, Matthias Kleimann: Defizite in der Medienerziehung - Befunde und Konse- quenzen der KFN-Schülerbefragung 2005 zur Nutzung von Computerspielen durch Grund- schüler (337-346); Ilza Kowol, Marek Jachimowski: Einfluss des gesellschaftlichen und tech- nologischen Wandels auf den Journalismus - zur Situation in Polen (347-353). IV. Beate Schneider: Biographisches und Bibliographisches - Lebenslauf (357-358).

[13-L] Müller, Marion G.: What is visual communication?: past and future of an emerging field of communication research, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, No. 2, S. 7-34 (www.scoms.ch/current_issue/ abstract.asp?id=349)

INHALT: "In the Anglo-American context visual communication has been on the academic radar since the late 1970s. In continental the diversity of disciplines and the heterogeneity of national and cultural traditions in researching the visual have hampered a unified approach towards this expanding field of research that is in and by itself transdisciplinary in nature. This overarching quality of visual communication research is both the beauty and the beast. The 'beauty' is the methodological as well as topical width of the scope that can be covered by visual research. The 'beast' is that this disciplinary heterogeneity has, up to this point, depri- ved visual communication from a wider institutional impact in terms of curricula and third- party funding. In its current state, visual communication as organized in the International Communication Association (ICA), can be described as an expanding subfield of communi- cation science that uses social scientific methods to explain the production, distribution and reception processes, but also the meanings of mass-mediated visuals in contemporary social, cultural, economic and political contexts. In this article a particular emphasis is placed on tra- ditions and methods from the German-language tradition since these are little known in the anglophone scientific community." (author's abstract)|

[14-L] Münker, Stefan: Philosophie nach dem "Medial Turn": Beiträge zur Theorie der Mediengesellschaft, (MedienAnalysen, Bd. 4), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 220 S., ISBN: 978-3-8376-1159-5

INHALT: "Mediale Umbrüche erzeugen Reflexionsbedarf. Heute sind Medien allgegenwärtig, ihre philosophische Reflexion ist also notwendiger denn je. Die Medienphilosophie allerdings ist eine noch junge Disziplin. Dieses Buch stellt in seinen einzelnen Kapiteln Beiträge einer philosophischen Erörterung der aktuellen Mediengesellschaft sowie ihrer fortschreitenden medialen Umbrüche vor und liefert zugleich den Entwurf einer pragmatisch orientierten Me- dienphilosophie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung (7-29); After The Medial soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 17 1.1 Allgemeines

Turn. Sieben Thesen zur Medienphilosophie (31-53); Was ist ein Medium? Ein philosophi- scher Beitrag zu einer medientheoretischen Debatte (39-54); Wittgenstein als Medienphilo- soph (55-72); Die Zeit der Stadt und die Zeit der Verschiebung. Zur Medienphilosophie des Urbanen (73-88); Im Netz der Medien. Zur Kritik der medientheoretischen Verwendung einer Metapher(89-110); Was heißt eigentlich: 'Virtuelle Realität'? Ein philosophischer Kommentar zum neuesten Versuch der Verdopplung der Welt (111-128); Vermittelte Stimmen, elektri- sche Welten. Anmerkungen zur Frühgeschichte des Virtuellen (129-140); Virtual Reality. Eine medienphilosophische Erörterung (141-158); Ich als Netzeffekt. Zur Konstitution von Identität als Prozess virtueller Selbsterschließung (159-174); Epilog zum Fernsehen (175- 186); Es gibt das Fernsehen nicht. Meditation über ein verschwindendes Medium (187-196).

[15-L] Probst, Carole: Der Vielfalt und den verschiedenen Bedürfnissen angepasst: das kommunikationswissenschaftliche Doktorat in der Schweiz, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 1, S. 161-188 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=373)

INHALT: "This contribution is not an article in, but on communication sciences - more precisely on a process future communication scientists go through: the doctorate. It focuses on commu- nication sciences in Switzerland - a country where the field's diversity is well reflected. Based on interviews with doctoral students and supervisors and on an analysis of doctoral regulati- ons, the article addresses mainly four issues: the employment status of doctoral students - in the field under examination, doctoral students are usually employed by universities as assi- stants -, the organization of doctoral training - as all over Europe, also here the authoress finds a trend for more organized training, but it's not yet completely implemented -, the moti- vation and future plans of doctoral students - mostly, plans for the future develop during the process; both academic and non academic career plans are common -, and the participation in the scientific community - not all doctoral students equally publish, participate in conferences and have contacts outside their home institutions. The picture given by the analysis shows that there is no unique, static model of a doctorate in communication sciences in Switzerland, but a concept of a doctorate that can be flexibly adapted to different situations." (author's ab- stract)|

[16-L] Prokop, Dieter: Ästhetik der Kulturindustrie, (Kulturanalysen, Bd. 11), Marburg: Tectum Verl. 2009, 339 S., ISBN: 978-3-8288-2018-0

INHALT: In der vorliegenden Studie vertritt der Autor eine kritische Medien- und Kommunikati- onsforschung, deren Interesse es ist, das ökonomisch-politisch-gesellschaftlich Ganze darzu- stellen, das Zusammenspiel von Marktstrukturen, Werbung und Machtstrukturen, von Pro- duktionsweisen der Medienschaffenden, von Strukturen und Bedürfnissen des Publikums und deren Einfluss auf die Produktstrukturen. Aus der Perspektive der Kritischen Theorie werden Fragen der Qualitäten von Produkten und damit auch ästhetische Fragestellungen erörtert. Der Autor geht davon aus, dass wir uns nicht mit dem postmodernen "relativistischen Para- digma abspeisen lassen sollten, dass wir uns heute in einer plurikulturellen, polysemen Welt befinden, in der jedes Teilsystem, jede Subkultur ihren eigenen Geschmack habe und sich ein 18 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

immer aktives, immer vergnügtes Publikum aus einem angeblich vielfältigen Angebot aussu- che, was ihm gerade so gefällt. Diese 'Schönen-Tag-noch'-Wissenschaft ist nicht meine Sa- che". Sache des Autors sind aber auch nicht die Denkklischees der herkömmlichen Kulturkri- tik, mittels derer "die Medien" pauschal als "banal" oder "Lebenswelt kolonisierend" verur- teilt werden, nur weil darin "human interests" (Adorno), Spaß oder Spektakel angesprochen werden. Die vorgestellte Ästhetik ist keine philosophische, sondern versteht sich als "kritisch- soziologisch". (ICA2)

[17-L] Röser, Jutta; Thomas, Tanja; Peil, Corinna (Hrsg.): Alltag in den Medien - Medien im Alltag, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 317 S., ISBN: 978-3-531-15916-4

INHALT: "Den Alltag auffällig zu machen und ihn als Bezugspunkt der Medienkommunikations- forschung in den Blick zu rücken, ist Ziel des vorliegenden Bandes. Im ersten Teil werden Konstruktionen von Alltag in medialen Deutungsangeboten thematisiert: Alltag in den Medi- en wird u. a. anhand von Reality-TV, Geschlechterinszenierungen in Serien sowie Konventio- nen im Journalismus untersucht. In den Beiträgen des zweiten Teils stehen Prozesse der Me- dienaneignung in Alltagskontexten im Mittelpunkt: Um Medien im Alltag zu beleuchten, wird der Gebrauch von Print-, Digital- und anderen Medien in ihrer Verflechtung mit alltägli- chen Praktiken analysiert. Die versammelten Beiträge stellen dabei vielfältige Theoriebezüge her, so zu den Cultural Studies, den Gender Media Studies und den Arbeiten von Pierre Bour- dieu." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jutta Röser, Tanja Thomas & Corinna Peil: Den Alltag auffällig machen. Impulse für die Medienkommunikationsforschung (7-21); I. Alltag in den Medien: Alltag als Genre: Reality-TV: Tanja Thomas: Wissensordnungen im Alltag: Offerten eines populären Genres (25-47); Elisabeth Klaus & Barbara O'Connor: Aushand- lungsprozesse im Alltag: Jugendliche Fans von Castingshows (48-72); Jan Pinseler: Der ge- fährdete Alltag. Oder: Wie "Aktenzeichen XY ... ungelöst" die Welt sieht (73-88); Alltägliche Geschlechterinszenierungen in Serie: Brigitte Hipfl: "Desperate Housewives" - Dimensionen weiblichen Alltags (89-103); Tanja Maier: Das Alltägliche im Nicht-Alltäglichen. Ge- schlecht, Sexualität und Identität in "The L Word" (104-118); Karin Knop & Tanja Petsch: "Initiative für wahre Schönheit" - Die Rückkehr des Alltagskörpers in die idealisierte Körper- welt der Werbung (119-137); Alltagsbezüge im Journalismus: Margreth Lünenborg: Fernab vom Alltag: Journalismus und seine Realitätskonstruktionen (138-153); Friederike Herrmann: Vom hohen Anspruch des 'Banalen'. Was Journalistinnen und Journalisten über Lebensnähe von der Alltagsgeschichte lernen können (154-167); II. Medien im Alltag: Printmedien im all- täglichen Gebrauch: Kathrin Friederike Müller: Das Besondere im Alltäglichen: Frauenzeit- schriftenrezeption zwischen Gebrauch und Genuss (171-187); Michael Meyen, Nathalie Hu- ber & Senta Pfaff-Rüdiger: "Aufgeschriebene Männerabende". Eine qualitative Studie zu den Nutzungsmotiven von Männermagazin-Lesern (188-201); Mascha Brichta: Zwischen Popula- rität und Abwertung: Zur Bedeutung der "Bild-Zeitung" im Alltag ihres Publikums (202- 219); Digitale Medien in Alltagskontexten: Jutta Röser & Corinna Peil: Räumliche Arrange- ments zwischen Fragmentierung und Gemeinschaft: Internetnutzung im häuslichen Alltag (220-241); Corinna Peil: "Hello Kitty" im japanischen Medienalltag. Zur Integration mobiler Kommunikationstechnologien in alltagskulturelle Praktiken der Verniedlichung (242-260); Andreas Hepp & Caroline Düvel: Die kommunikative Vernetzung in der Diaspora: Integrati- ons- und Segregationspotenziale der Aneignung digitaler Medien in ethnischen Migrationsge- meinschaften (261-281); Arbeit, Alltagstrukturen und Mediennutzung: Nathalie Huber: "Man soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 19 1.1 Allgemeines

ist einfach rund um die Uhr Führungskraft". Eine qualitative Studie zur Mediennutzung von Frauen in Führungspositionen (282-297); Nicole Gonser & Wiebke Möhring: Arbeitslose und Mediennutzung - Genderspezifische Betrachtung einer besonderen Nutzergruppe (298-313).

[18-L] Scheu, Andreas; Wiedemann, Thomas: Kommunikationswissenschaft als Gesellschaftskritik: die Ablehnung linker Theorien in der deutschen Kommunikationswissenschaft am Beispiel Horst Holzer, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 4, S. 9-17

INHALT: Der Beitrag geht am Beispiel des Lebens und des Werks von Horst Holzer (1935- 2000) der Frage nach, warum die deutsche Kommunikationswissenschaft politisch links enga- gierte Wissenschaftler ausgrenzt und linke von der "Frankfurter Schule" beeinflusste kritische Theorien abgelehnt hat. Die Analyse stützt sich auf die Wissenschaftssoziologie von Pierre Bourdieu, wobei die Untersuchungskategorien - Akteur, wissenschaftliches Feld und externe Einflüsse - aus seiner Feldtheorie abgeleitet werden. Zahlreiche Rezeptionsbarrieren zwi- schen dem Akteur Horst Holzer und der deutschen Kommunikationswissenschaft lassen die Marginalisierung Holzers im Fach erklären, u.a. seine aktive Rolle in der Studentenbewegung und seine Mitgliedschaft in der DKP. Anfang der 1980er Jahre wurde seine Verbeamtung endgültig abgelehnt, was dazu führte, dass er keine feste Anstellung im wissenschaftlichen Betrieb mehr hatte. Sein Habitus als gesellschaftskritischer Soziologe entsprach nicht den An- forderungen eines Faches, "das sich verstärkt als empirische Sozialwissenschaft definiert und eindeutig von normativen wissenschaftlichen Perspektiven distanziert hat". (RG)

[19-L] Sutter, Tilmann; Mehler, Alexander (Hrsg.): Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 289 S., ISBN: 978-3-531-15642-2

INHALT: "Die Beiträge des Bandes untersuchen den Medienwandel von frühen europäischen Medienkulturen bis zu aktuellen Formen der Internetkommunikation unter soziologischer, kulturwissenschaftlicher und linguistischer Perspektive. Zwar haben sich die Massenmedien von den Beschränkungen sozialer Interaktionen gelöst, sie weisen dem Publikum aber eine di- stanzierte, bloß rezipierende Rolle zu. Dagegen eröffnen neue Formen interaktiver' Medien gesteigerte Möglichkeiten der Rückmeldung und der Mitgestaltung für die Nutzer. Der vorlie- gende Band fragt nach der Qualität diese Medienwandels: Werden Medien tatsächlich inter- aktiv? Was bedeutet die Interaktivität neuer Medien? Werden die durch neue Medien eröffne- ten Beteiligungsmöglichkeiten realisiert?" (Autorenreferat). Inhalt: Tilmann Sutter & Alexan- der Mehler: Einleitung: Der aktuelle Medienwandel im Blick einer interdisziplinären Medien- wissenschaft (7-16); Lore Benz: Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen in frühen europäischen Medienkulturen (17-26); Barbara Frank-Job: Medienwandel und der Wandel von Diskurstraditionen ( 27-45); Michael Beißwenger: Empirische Untersuchungen zur Pro- duktion von Chat-Beiträgen (47-81); Tilmann Sutter: Der Wandel von der Massenkommuni- kation zur Interaktivität neuer Medien (83-105); Alexander Mehler: Artifizielle Interaktivität. Eine semiotische Betrachtung (107-134); Ipke Wachsmuth: "Ich, Max" - Kommunikation mit künstlicher Intelligenz (135-157); Niels C. Taubert & Peter Weingart: "Open Access" - Wan- del des wissenschaftlichen Publikationssystems (159-181); Josef Wehner: "Numerische In- klusion" - Wie die Medien ihr Publikum beobachten (183-210); Jan-Hendrik Passoth: Die In- 20 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

frastruktur der Blogosphäre. Medienwandel als Wandel von Interobjektivitätsformen (211- 229); Christian Stegbauer & Elisabeth Bauer: Die Entstehung einer positionalen Struktur durch Konflikt und Kooperation bei Wikipedia. Eine Netzwerkanalyse (231-255); Michael Hahne & Corinna Jung: Über die Entstehungsbedingungen von technisch unterstützten Ge- meinschaften (257-284).

[20-L] Sutter, Tilmann: Medienanalyse und Medienkritik: Forschungsfelder einer konstruktivistischen Soziologie der Medien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 232 S., ISBN: 978-3-531-16910-1

INHALT: Das Problem einer sowohl ausdifferenzierten als auch verschiedene notwendige Unter- suchungsperspektiven integrierenden Medientheorie besteht in verschiedenen Theoriespra- chen, in denen die unterschiedlichen Forschungstraditionen verankert sind. Das programmati- sche Anliegen der Studie ist es, mit einem Modell unterschiedlicher Ebenen und Umweltbe- ziehungen der Medienkommunikation Fortschritte zu erzielen. Die Grundlagen dieses Mo- dells werden in engem Kontakt zu interaktions- und handlungstheoretischen Perspektiven der Medienforschung näher erörtert. Unterschieden werden drei Ebenen der Medienkommunika- tion, nämlich die Medienangebote bzw. das Mediensystem sowie subjektive Rezeptions- und kommunikative Aneignungsprozesse von Medienangeboten. Nachdem die Grundzüge einer solchen Untersuchungsperspektive im Bezugsrahmen einer konstruktivistischen Soziologie der Medien allgemein umrissen werden, zielt die anschließende Analyse auf eine konkretere Umsetzung dieser Grundlagen. Diese Umsetzung erfolgt im Bereich der Mediensozialisation, wobei deutlich gemacht wird, dass der neben der Rezeptionsforschung entstandene neue Un- tersuchungsbereich der kommunikativen Verarbeitungsprozesse von Medienangeboten tat- sächlich eine eigenständige Dimension im Verhältnis von Medienangeboten und Subjekten bildet, in der eigensinnige Verstehensprozesse zu beobachten sind. Dies zeigen auch Erörte- rungen verschiedener Strukturen und Funktionen von Anschlusskommunikationen. Die Ei- genständigkeit kommunikativer Verarbeitungsprozesse, die streng von subjektiven Verste- hensprozessen zu unterscheiden sind, hat nicht zuletzt methodische Konsequenzen, die in künftige Forschungsdesiderata eingehen. Es wird gezeigt, dass die moderne Gesellschaft kaum mehr Möglichkeiten der normativen Integration bietet. Vor allem für die Politik ergibt sich daraus das Problem, die moralischen Notstände kommunikativ zu kompensieren. Dies gelingt mit einer auf die Logik massenmedialer Kommunikation abgestellten Symbolpolitik, die sich erfolgreich eines neuen Typs von Moral, eines moralischen Subjektivismus bedient. Der sich in der Allianz von Politik und Medien ausbreitende moralische Subjektivismus kommt u. a. in einem Kampf um Glaubwürdigkeit zum Ausdruck, die Personen zu- und abge- sprochen werden kann. Es ist die Selbstgewissheit des moralischen Subjektivismus, die neue Risiken und Chancen in den Beziehungen zwischen Medien und Politik schafft. (ICF2)

[21-L] Thiele, Martina: Konstruktivismus in der Kommunikationswissenschaft: Außenseiter- oder Mainstreamposition, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 4, S. 18-27

INHALT: In ihrem Beitrag rekonstruiert die Autorin die Auseinandersetzung um den Konstrukti- vismus in der Kommunikationswissenschaft in den 1990er Jahren und untersucht, inwieweit soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 21 1.1 Allgemeines

dieses umstrittene Paradigma in zentralen Fachzeitschriften und auf Tagungen beachtet wur- de. Zunächst geht sie auf die verschiedenen Spielarten des Konstruktivismus ein, um dann Argumente pro und contra Konstruktivismus gegenüber zu stellen, die die Diskussion dieser Theorie bis heute bestimmen. Sie resümiert, dass konstruktivistische Grundannahmen nicht zu Mainstream-Positionen geworden sind. Die Hochzeit der kommunikationswissenschaftli- chen Kontroversen über den Konstruktivismus ist vorbei, was so gedeutet werden kann, dass es sich beim Konstruktivismus und seinen sozialkonstruktivistischen Varianten um auch in der Kommunikationswissenschaft etablierte Positionen handelt. Dies schließt nicht aus, dass? eine Phase der Rückschau und Einordnung? beginnt, und man sich mit der "Diffusion" der Theorie in der Kommunikationswissenschaft befasst. (RG)

[22-L] Vollbrecht, Ralf; Wegener, Claudia (Hrsg.): Handbuch Mediensozialisation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 462 S., ISBN: 978- 3-531-15912-6

INHALT: "Das Aufwachsen in Medienwelten wird unter dem Begriff Mediensozialisation ge- fasst. Im Unterschied zu einfachen Wirkungsmodellen, die vom Medieninhalt her gedacht werden, bezieht Mediensozialisation die Deutungsleistungen der Subjekte ein. Das Handbuch bietet eine grundlegende Systematisierung dieses komplexen Paradigmas und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion zum Thema. Es zeigt die zentralen theoretischen Ansätze auf, stellt die Rolle unterschiedlicher Medien in verschie- denen Altersphasen und Sozialisationsfeldern dar, führt die wesentlichen inhaltlichen Diskur- se zur Mediensozialisation auf und verweist auf Handlungsmöglichkeiten medienpraktischer Arbeit im Sozialisationsprozess." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Dieter Kübler: Medienwirkungen versus Mediensozialisation (17-31); Theo Hug: Konstruktivismus (32-43); Gerhild Nieding, Peter Ohler: Entwicklungspsychologie (44-54); Claudia Wegener: Identität (55-63); Andreas Lange, Claudia Zerle: Sozialökologische Ansätze (64-74); Burkard Michel: Habitus und Lebensstil (75-84); Brigitte Hipfl: Cultural Studies (85-91); Anja Hartung: Bio- graphischer Ansatz (92-105); Angela Tillmann: Globalisierung (106-116); Burkhard Schäf- fer: Medien und Generation (117-124); Claudia Wegener: Medien in der frühen Kindheit (125-132); Mareike Strotmann: Medien in der mittleren und späten Kindheit (133-141); Da- niel Süß, Eveline Hipeli: Medien im Jugendalter (142-150); Dorothee M. Meister, Anna-Ma- ria Kamin: Medien im Erwachsenenalter (151-158); Barbara Gehrke: Medien im späten Er- wachsenenalter (159-170); Claudia Zerle, Andreas Lange: Mediensozialisation im (Kinder-)Alltag und in der "Kinderfreizeit" (171-179); Andreas Lang, Ekkehard Sander: Me- diensozialisation in der Familie (180-191); Wilfried Ferchhoff: Mediensozialisation in Gleichaltrigengruppen (192-200); Ulrike Six: Mediensozialisation und Medienbildung im Kindergarten (201-207); Dieter Spanhel: Mediensozialisation in der Schule (208-218); Eva Bürgermeister: Mediensozialisation in außerschulischen Kontexten (219-230); Petra Wieler: Buch - Lesesozialisation (231-240); Lothar Mikos: Fernsehen und Film - Sehsozialisation (241-251); Thomas Münch: Auditive Medien - Hörsozialisation (252-259); Angela Tillmann: Computer und Internet - Multimediasozialisation (260-268); Jürgen Fritz: Computerspiele - Spielesozialisation (269-277); Joachim R. Höflich, Georg Kircher: Handy - Mobile Sozialisa- tion (278-286); Martina Schuegraf: Medienkonvergenz (287-298); Jo Reichertz: Werte und Normen (299-305); Hans-Dieter Kübler: Wissen (306-315); Ralf Vollbrecht: Werbung und Konsum (316-323); Manfred L. Pirner: Religion (324-331); Ulrich Sarcinelli, Timo Werner: Politik (332-340); Tobias Ebbrecht: Geschichte (341-348); Dagmar Hoffmann: Körperlich- 22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.1 Allgemeines

keiten und Sexualität (349-356); Renate Luca: Gender (357-363); Andreas Hepp Transkultu- ralität (364-372); Michael Kunczik, Astrid Zipfel: Gewalt (373-379); Horst Niesyto: Soziale Ungleichheit (380-390); Max Fuchs: Kulturelle Bildung (391-395); Horst Niesyto: Hand- lungsorientierte Medienarbeit (396-403); Bernd Schorb, WolfgangReißmann: Jugendmedien- schutz (404-411); Wolfgang Zacharias: Medienästhetik (412-243); Kai-Uwe Hugger: Me- dienkompetenz (424-431); Benjamin Jörissen, Winfried Marotzki: Medienbildung (432-436); Franz-Josef Röll: Medien als Zeichen- und Symbolsysteme (437-445); Peter Holzwarth: Selbstausdruck mittels Medien (446-452).

[23-L] Wendelin, Manuel: Kanonisierung in der Kommunikationswissenschaft: Lehrbuchentwicklung als Indikator einer "kognitiven Identität", in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 4, S. 28-36

INHALT: In seinem Beitrag untersucht der Autor die Lehrbuchproduktion in der Kommunikati- onswissenschaft seit dem Ende der 1960er Jahre und zeigt auf, dass gegenwärtig eine Art Ka- non existiert, was den Kern des Faches anbelangt, obwohl diese Kanon auch dort immer "in- tellektuelle Konfliktzone" bleiben wird. Er geht von der These aus, wonach die Lehrbuchpro- duktion des Faches hauptsächlich von drei Faktoren beeinflusst wird: Studentenzahlen, insti- tutionelle Ausstattung und inhaltliche Ausrichtung. Zunächst diskutiert er die Auswahl der in die Untersuchung einbezogenen Lehrbücher, um dann entlang der genannten Einflussfaktoren einen quantifizierenden Blick auf die Lehrbuchentwicklung zu werfen. Im Anschluss geht er der Frage der Kanonbildung nach, in dem er eine qualitative Auswertung von Inhaltsverzeich- nissen der allgemeinen Einführung ins Fach, orientiert am historischen Ablauf, durchführt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich in der Kommunikationswissenschaft bereits seit längerer Zeit ein Kanon gebildet hat, der vor allem solche Themenbereiche und theoretische Ansätze umfasst, die sich den einzelnen Elementen der Lasswell-Formel zuordnen lassen. (RG)

[24-L] Wersig, Gernot: Einführung in die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 181 S., ISBN: 978-3-8329-4225-0

INHALT: Der Band enthält verschiedene Vorlesungen des Verfassers, in denen er vor allem fol- gende Aspekte deutlich machen möchte: (1) Kommunikation ist eine Angelegenheit von Menschen; die Kommunikationswissenschaft muss sich daher mit Menschen befassen. (2) Al- les ist nur in seiner Entstehungsdimension verstehbar, so dass man sich bei vielen Fragestel- lungen mit der jeweiligen geschichtlichen Entwicklung befassen muss. (3) Das Hauptthema der Sozialwissenschaft in der gegenwärtigen Zeit ist die Frage nach dem Wandel, der sich ge- rade vollzieht. In diesem Wandel spielen evolutionäre Veränderungen, Bestrebungen der Menschen und technische Innovationen eine wichtige Rolle. (4) Die Kommunikation hat vie- le Facetten und ist daher in jedem Fall interdisziplinär. (5) Die gegenwärtige Situation der Kommunikation ist verworren, komplex und widersprüchlich. In der vorliegenden Einführung werden unter anderem die Entwicklung der Kommunikationsmittel im Abendland, die Ent- wicklung der Kommunikation in Deutschland, ausgewählte Kommunikationstheorien sowie Ergebnisse der Massenkommunikationsforschung dargestellt. Im abschließenden Exkurs wird auf die Geschichte der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft eingegangen. (ICI2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 23 1.1 Allgemeines

[25-L] Westerbarkey, Joachim: Georg Simmel - ein Vordenker der Kommunikationswissenschaft, in: Stefanie Averbeck-Lietz (Hrsg.) ; Petra Klein (Hrsg.) ; Michael Meyen (Hrsg.) ; Arnulf Kutsch (Adressat): Historische und systematische Kommunikationswissenschaft : Festschrift für Arnulf Kutsch, Bremen: Ed. Lumiere, 2009, S. 119-136

INHALT: Leitmotiv des wissenschaftlichen Werks von Georg Simmel ist die Kategorie der Wechselwirkung, denn es geht in fast all seinen Schriften um Interaktionsprozesse, also um Kommunikation im weitesten Sinne. Zu seinen wichtigsten kommunikationstheoretischen Be- funden gehören die Einsichten, dass Nichtwissen und Fiktion Beziehungen ebenso konstituie- ren wie Wissen und Wahrheit, dass Sprache ebenso zu Missverständnis, Dissens und Streit beiträgt wie zur gegenseitigen Verständigung und dass Schrift Inhalte verdeutlicht, Einstel- lungen aber verundeutlicht. Mit letzterem nimmt er die bekannte Dichotomie Paul Watzla- wicks vorweg, mit seiner Ambivalenz der Nähe außerdem ein zentrales Motiv moderner So- ziologie: Distanz und Vertrauen werden zu Schlüsselkategorien. Wechselwirkung ist laut Simmel eine notwendige Bedingung von Gesellschaft, aber nicht sie selbst, da diese außer- dem Regeln und Normen brauche, also irgendeine Form und Ordnung, die wiederum selbst aus Wechselwirkungen, also Interaktionen und Kommunikationen resultieren. (ICF2)

[26-L] Ziegaus, Sebastian: Die Abhängigkeit der Sozialwissenschaften von ihren Medien: Grundlagen einer kommunikativen Sozialforschung, (Sozialtheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 398 S., ISBN: 978-3-8376-1318-6

INHALT: Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Abhängigkeit wissenschaftstheoretischer Grun- dannahmen und methodischer Programme in den Sozialwissenschaften von zu Grunde liegen- den Kommunikationsmodellen aufzuzeigen. Basis der Analysen ist ein komplexes, triadisches Kommunikationsmodell, welches selbstreferenziell auf die Beziehung der Forscher unterein- ander und auf deren Beziehung zu den untersuchten Feldern angewendet wird. Die For- schungssysteme erscheinen dann sowohl als informationsverarbeitende Systeme als auch als kommunikative Netzwerke unterschiedlicher Kommunikatoren mit unterschiedlichen Medi- en, deren Informationsverarbeitungsprozesse, Vernetzungsstrukturen und Emergenzniveaus von Medien und Informationen untersucht werden können. Der dreidimensionale Kommuni- kationsbegriff ermöglicht es nicht nur, die Abhängigkeit der Sozialwissenschaft von ihren Medien, sondern auch von den Kommunikatoren als informationsverarbeitenden Systemen, von deren Vernetzung und den vielfältigen Spiegelungsprozessen, die sich zwischen den Me- dien abspielen und die die Ergebnisse der Sozialforschung prägen, detailliert aufzuzeigen. Die Schlüsselkonzepte der empirischen Sozialforschung werden in folgenden Fallstudien näher untersucht: (1) Validität und Validierung, (2) Sozialwissenschaftliche Daten, (3) Zählen und Erzählen. (ICI2)

24 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[27-F] Bischof, Anna, M.A. (Bearbeitung); Schulze Wessel, Martin, Prof.Dr.; Luft, Robert, Dr. (Leitung); Schulze Wessel, Martin, Prof.Dr. (Betreuung): Transnationale Wissensmittler. Die Migration tschechoslowakischer Journalisten und ihre Tätigkeit für Radio Free Europe in München (1950-1970)

INHALT: Der US-amerikanische Radiosender Radio Free Europe nahm im Jahr 1950 in Mün- chen mit dem tschechoslowakischen Dienst seinen Betrieb auf. Die Mitarbeiter der tschecho- slowakischen Redaktion, die im Mittelpunkt der Untersuchung stehen, rekrutierten sich vor allem aus den Reihen der Emigranten, die nach der kommunistischen Machtübernahme in der Tschechoslowakei 1948 geflohen waren und das Regime in ihrem Heimatland mittels des Rundfunks bekämpfen wollten. In ihren Sendungen in tschechischer und slowakischer Spra- che, deren Empfang in der Tschechoslowakei offiziell verboten war, stellten sie in erster Li- nie eine alternative Berichterstattung über die politische und gesellschaftliche Lage in der Tschechoslowakei bereit. Insofern handelt es sich bei dieser Migrantengruppe um entschei- dende Informations- und Wissensmittler des Kalten Krieges bzw. über Sprach- und Nations- grenzen hinweg. Mit ihren Informationen beeinflussten die Journalisten jedoch nicht nur die Nachrichtenlage in der Tschechoslowakei. Sie wirkten auch - so eine zentrale These des Pro- jekts - in die deutsche Gesellschaft hinein, in der sie lebten und arbeiteten. Diese als Multipli- katoren hochwirksame Gruppe professioneller Medienakteure soll im Hinblick auf ihr trans- nationales Handeln und die Relevanz ihres Wirkens für die Aufnahmegesellschaft (sowie im "Westen" überhaupt) erforscht werden. In diesem Sinne fragt das Projekt nach den Beziehun- gen zwischen der tschechoslowakischen Redaktion von RFE und der deutschen Gesellschaft (v.a. Medien, Wissenschaft, Politik und staatliche Stellen). Inwiefern lässt sich etwa von einer Integration der RFE-Journalisten in die deutsche Medienlandschaft sprechen? Welches Bild von ihrem Heimatland vermittelten die Journalisten in Deutschland? Und umgekehrt: Wie wurden die bayerische Landeshauptstadt (u.a. als Symbol des dort 1938 unterzeichneten Münchener Abkommens) und Deutschland in ihrer Berichterstattung in die Tschechoslowakei dargestellt? Wie wurde das Wissen der RFE-Journalisten in Deutschland nachgefragt und ge- nutzt? Bei der Untersuchung werden verschiedene Wissenskategorien in den Blick genom- men (Fachwissen, berufliche Qualifikationen, landeskundliches Wissen, Denkschemata, Wer- tesysteme, Konfliktlösungstraditionen etc.), für die die Wechselwirkungen zwischen deut- scher Aufnahmegesellschaft, dem amerikanischen Arbeitsumfeld und der Tschechoslowakei als Herkunftsland der Migranten und als Zielgesellschaft der Radiosendungen herausgearbei- tet werden sollen. Dabei fungieren die tschechoslowakischen RFE-Journalisten sowohl als Wissensträger, Wissensmittler, als auch Wissensadressaten. Das Projekt thematisiert Radio Free Europe in diesem transnationalen Kontext und leistet damit einen Beitrag zu einer euro- päischen Migrationsgeschichte als auch Mediengeschichte. ZEITRAUM: 1950-1970 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Tschechoslowakei ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-09 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, For- schung und Kunst INSTITUTION: Bayerischer Forschungsverbund "Wissen und Migration" -FORMIG- (Ge- schwister-Scholl-Platz 1, 80539 München); Universität München, Fak. für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar Abt. für Geschichte Osteuropas und Südosteuro- pas (Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München); Collegium Carolinum e.V. Forschungs- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 25 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

stelle für die Böhmischen Länder (Hochstr. 8, 81669 München); Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (90343 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-1486, e-mail: [email protected])

[28-L] Bonea, Amelia: The medium and its message: reporting the Austro-Prussian War in the Times of India, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 35/2010, No. 1 = No. 131, S. 167- 187 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der vorliegende Artikel behandelt die facettenreichen Wirkungszusammenhänge zwi- schen Kommunikationstechnologien und den durch sie übermittelten Nachrichten. Wenn- gleich der elektrische Telegraf im Mittelpunkt der Untersuchung steht, wird auch das Dampf- schiff als zweite Übertragungsmöglichkeit von Nachrichten zwischen Großbritannien und In- dien Mitte des 19. Jahrhunderts in die Betrachtung einbezogen. Die ausgewählten Nachrich- ten beziehen sich auf die Berichterstattung des Deutschen Krieges von 1866 in der Times of India, einer der führenden indischen Zeitungen zu dieser Zeit. Im Zuge einer vergleichenden Analyse, die sowohl den Inhalt und die Form der Kriegsnachrichten, als auch ihre Kommuni- kationsrouten berücksichtigt, wird aufgezeigt, inwieweit diese Kommunikationstechnologien und das jeweilige Umfeld, in dem sie Verwendung fanden, die Nachrichten eingeschränkt ha- ben und dem Leser der Zeitung einen gewissen Deutungsspielraum ermöglichten." (Autoren- referat)

[29-L] Buck, Matthias; Hartling, Florian; Pfau, Sebastian (Hrsg.): Randgänge der Mediengeschichte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 322 S., ISBN: 978-3-531-16779-4

INHALT: "Die 'Randgänge der Mediengeschichte' umkreisen bekannte und unbekannte Territori- en der Historiographie und widmen sich damit einem der größeren Themengebiete der Medi- en(kultur)wissenschaft. Der vorliegende Band stellt aktuelle Forschungspositionen zusam- men, die noch vorhandene weiße Flecken im Feld explorieren. Dazu gehört der große me- diengeschichtliche Überblick ebenso wie Einzelstudien zur Bildgeschichte von den Ikonen bis zum digitalen Bildschnitt, zu Emotionen und Medien aus mediengeschichtlicher Perspek- tive, zur Technikgeschichte der Medien, zur Geschichte von Hören und Medien, zur Ge- schichte von Medien und Öffentlichkeit sowie zur Medienanalyse unter medienhistorischer Fragestellung. Dabei werden unterschiedliche systematische Facetten der Mediengeschichts- schreibung beleuchtet, sei es die technische Herausbildung von Einzelmedien, die Geschichte von institutionellen Entwicklungen oder die Beschreibung von programmgeschichtlichen Aspekten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Matthias Buck, Florian Hartling, Sebastian Pfau: Randgänge der Mediengeschichte: Einleitende Bemerkungen (11-26); I. His- toriographie: Rainer Leschke: Mediale Konstellationen und mechanische Bräute. Überlegun- gen zur Konzeption von Kommunikationsgeschichte (29-45); II. Bildgeschichte: Gerhard Lampe: Reflexionen zu William Henry Fox Talbots Photographie Die offene Tür (49-57); Kathrin Fahlenbrach: Ikonen in der Geschichte der technisch-apparativen Massenmedien. Kontinuitäten und Diskontinuitäten medienhistorischer Ikonisierungsprozesse (59-74); Manja Rothe-Balogh: Stay - Neue Perspektiven im Schnitt- und Filmraum (75-92); III. Emotionen 26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

und Medien: Ingrid Brück: Liebesgeschichte(n) (95-108); Anne Bartsch: Zeitungs-Sucht, Le- sewut und Fernsehfieber. Zur Geschichte der kritischen Diskurse über Medien und Emotio- nen (109-122); IV. Technikgeschichte der Medien: Klaus Kreimeier: Eine technische Tour de Force. Thomas A. Edison und seine Mitarbeiter (125-133); Claudia Dittmar: Geplatzte Träu- me im Äther. Gescheiterte Projekte des DDR-Fernsehens im Wettstreit mit dem Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland (135-147); Jessica Quick: Vom Rezeptions- zum Selektions- medium oder: Wie der Journalismus digital wurde. Eine exemplarische Untersuchung des Online-Engagements in der deutschen Presselandschaft (149-161); Jürgen Beine: Edition von Materialien zur Geschichte der Ritualmordvorwürfe. Wikis als eine Herausforderung für die Geschichtswissenschaft? (163-178); V. Hören und Medien: Karl Karst: Medium Ohr. Eine kurze Geschichte des Hörens (181-189); Thomas Wilke: Der Ton läuft. Zur Reproduzierbar- keit historischer Hörräume (191-203); Golo Föllmer: Vision, Utopie und Pragmatismus. His- torische Positionen zum öffentlichen Raum in Musik und Audio Art (205-225); VI. Medien und Öffentlichkeit: Cornelia Bogen: Melancholie und Medien. Aspekte der Gesundheitskom- munikation in der Epoche der Aufklärung (229-244); Reinhold Viehoff: Sinn und Form - "personality" ... "private homepage" - "under construction". Überlegungen zu kommunikati- ven Selbstdarstellungen im Internet (245-258); Daniela Pscheida, Sascha Trültzsch: Am Ran- de des guten Geschmacks?! Eine kleine Medienkulturgeschichte der veröffentlichten Privat- heit (259-274); Helmut Schanze: Der Computer als Medium: Paradoxien der Computersicher- heit (275-282); VII. Medienanalyse: Cordula Günther: Mediengeschichte fängt bei Adam und Eva an (285-298); Matthias Uhl, Peter Hejl: Die alten Geschichten sind die Besten. Eine evo- lutionstheoretisch-inhaltsanalytisch vergleichende Untersuchung westlicher und indischer Er- folgsfilme (299-312); Ulrike Schwab: Der Kriegsfilm: Historisch-kritische Reflexionen zur Bestimmung eines Genres (313-322).

[30-F] Damm, Christian (Bearbeitung); Requate, Jörg, PD Dr.; Steinmetz, Willibald, Prof.Dr. (Be- treuung): Die Persistenz der Gleichzeitigkeit von Verschweigen und Sprechen: Erinnerungen an den Holocaust in der Bundesrepublik Deutschland 1958-1989

INHALT: Das Dissertationsprojekt rekonstruiert den Umgang mit dem Holocaust in verschiede- nen regionalen Teilöffentlichkeiten in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1958 und 1989. Zudem setzt es diese zu den Ergebnissen bisheriger Studien vergleichend in Beziehung, deren Fokus sich im Wesentlichen darauf beschränkt, auf der Ebene des "Höhenkamms" ge- führte, massenmediale Elitendiskurse zum Thema Holocaust zu analysieren. Diese fehlende Differenzierung gleicht die angestrebte Dissertation durch eine Unterfütterung bisheriger Er- kenntnisse mit einer regional vergleichenden Analyseperspektive und einer grundlegend er- weiterten Quellenbasis aus. Neben der Frage nach spezifischen Formen der Erinnerung an den Holocaust in der Bundesrepublik Deutschland werden insbesondere vier Fragekomplexe fokussiert: 1. Muss mit Blick auf die bundesrepublikanische Erinnerung an den Holocaust von einer, durch aufeinanderfolgende Phasen des kollektiven Schweigens und Thematisierens gekennzeichneten Form oder nicht vielmehr von einer Pluralisierung des Umgangs mit dem Holocaust nach 1945 ausgegangen werden? 2. Lassen sich für den Umgang mit dem Holo- caust bzw. für Formen von Erinnerung im Allgemeinen wesentliche, langfristige Struktur- merkmale identifizieren? 3. Inwieweit kann massenmedial-elitäres Erinnern einer Vergangen- heit als repräsentativ für die Erinnerungsformen weiter Teile einer Bevölkerung angenommen werden? 4. Lassen sich auf der Grundlage der Analyse des Umgangs mit dem Holocaust soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 27 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

grundlegende Aussagen über die generelle Reichweite massenmedialer Öffentlichkeit treffen? Die Beantwortung dieser Fragen verspricht einerseits eine neue und differenziertere Lesart des Umgangs mit dem Holocaust in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft. An- dererseits eröffnet der Vergleich von lokalen und massenmedial-elitären Formen der Erinne- rung an den Holocaust neue, über diesen Einzelfall hinausweisende Erkenntnisse sowohl über den Einfluss massenmedial-elitärer (Vergangenheits-)Diskurse auf das Handeln und die Kom- munikation weiter Bevölkerungsteile als auch bezüglich wesentlicher strukturbildender Ele- mente von Erinnerung. ZEITRAUM: 1958-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3247, e-mail: [email protected])

[31-L] Duttenhöfer, Barbara: Keine "quantite negligeable": Typologie des Frauenjournalismus um 1900, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 3, S. 17-27

INHALT: Der Beitrag entwirft eine Typologie des Frauenjournalismus in der Zeit vor der Ersten (Österreich) bzw. der Weimarer Republik (Deutschland). Unter Bezug auf das dem Lexikon "Frauen der Feder" (1898) von Sophie Pataky zugrunde liegenden Konzept journalistischer Arbeit werden die Beiträge von Journalistinnen für die illustrierte Beilage "Die Welt der Frau" der "Gartenlaube" analysiert. Dabei zeigt sich nicht nur, dass in den ersten beiden De- kaden des 20. Jahrhunderts eine große Zahl von Frauen für "Die Welt der Frau" arbeiteten, sondern auch, dass die Tätigkeiten dieser frühen Journalistinnen so vielfältig waren, dass al- lein aus dieser Zeitschrift acht Typen des Frauenjournalismus (Redakteurin, Korrespondentin, politische Publizistin der Frauenbewegung, Fach- und Servicejournalistin, Feuilletonjourna- listin, Literatin und Lyrikerin, Modejournalistin, Pressefotografin) extrahiert werden konnten. (RG)

[32-F] Fahrmeir, Andreas, Prof.Dr.; Mazohl, Brigitte, Prof.Dr.; Mazzolini, Renato G., Prof.Dr.; Corni, Gustavo, Prof.Dr. (Bearbeitung): Medien und Strategien politischer Kommunikation in der bürgerlichen Öffentlichkeit des 19. Jahrhunderts

INHALT: Tagespresse und Zeitschriften, Verfassungen und Verfassungsentwürfe, Parlamentsde- batten, Schriften von Intellektuellen und Akademikern, Programme politischer, künstlerischer und wissenschaftlicher Vereine, sowie von Kongressen von Arbeitern, Natur- und Geistes- wissenschaftlern, große nationale und internationale Ausstellungen wie auch die höfischen Briefnetze der sog. "ersten und zweiten Gesellschaft" von Diplomaten, Staatsmännern, Intel- lektuellen, Akademikern, Künstlern und Wissenschaftlern - all dies sind wichtige Quellen, um die kommunikativen Prozesse des 19. Jahrhunderts im Allgemeinen und die politischen Prozesse im Besonderen zu untersuchen. Die Frage, ob es sich um eine einzige, vereinheitli- che Strategie oder um mehrere Strategien politischer Kommunikation handelt, ist nach dem aktuellen Stand der Forschung eine offene Frage. Denn obschon es möglich ist, die kommuni- 28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

kative Strategie einer einzelnen politischen Organisation oder Regierung zu rekonstruieren, ist es überaus schwierig, allgemeine Aussagen zu treffen, die der Fülle der oft erstaunlichen Verflechtungen - z.B. durch Briefnetze einzelner Intellektueller - gerecht zu werden vermö- gen. Um das Politische innerhalb eines kommunikativen Prozesses zu erfassen, scheint es zweckmäßig, jene historischen Fälle zu beobachten, an denen sich Akteure aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen beteiligt haben. In der Tat gewahrt man im Laufe des 19. Jahrhunderts anstatt der kommunikativen Top-Down- und Bottom-Up-Prozesse immer mehr gemischte Prozesse, bei denen die horizontale Dimension der Kommunikation vorherrscht. Daraus er- gibt sich eine bedeutsame Erweiterung des öffentlichen Raums, in dem die Kommunikation stattfindet. Die Spezialisierung der Kommunikation auf einzelne Fachgebiete, wie z.B. auf die Naturwissenschaften, fördert in ganz Europa deren populärwissenschaftliche Verbreitung, die wiederum große Wirkung auf das Denken, Handeln und Kommunizieren von Intellektuellen und Politikern hat. Gerade die Verbreitung des "naturwissenschaftlichen Diskurses" (man denke etwa an die Debatte um den "Darwinismus") reichte weit über den innerwissenschaftli- chen Austausch hinaus und hatte eminent gesellschaftspolitische Folgen. Ein anschauliches Beispiel der politischen Dimension einer Gelehrtenkorrespondenz bietet der Fall des österrei- chischen Unterrichtsministers Thun-Hohenstein, der während der elf Jahre seiner Ministerzeit (1849-1860) mit dem Ziel einer personalpolitischen Reform an den damaligen Universitäten der österreichischen Monarchie (von Innsbruck bis Lemberg, von Prag bis Graz) mit der ge- lehrten Welt des gesamten deutschen Sprachraums, aber auch mit katholischen Bischöfen, jü- dischen Rabbinern und evangelischen Theologen korrespondiert hat, um für mögliche Profes- sorenstellen gezielte Informationen einzuholen. Insgesamt leistete die Differenzierung und Spezialisierung wissenschaftlicher Disziplinen mittels ihrer je eigenen Kommunikationsstra- tegien einen wesentlichen Beitrag zur "Demokratisierung des politischen Wissens", da die Träger dieser Kommunikation jenseits aller Gelehrtenzirkel durch die neuen Formen ihrer "Inszenierung" - unterstützt durch das Medium der Presse - zunehmend die Diskurshoheit über den "öffentlichen Raum" gewannen. Brigitte Mazohl hat sich bisher im Rahmen von zwei Spezialthemen mit der vorliegenden Thematik befasst, zum einen mit der Bildungspoli- tik der Habsburger Monarchie in der Ära Thun-Hohenstein, zum anderen mit der öffentlichen Wahrnehmung, auch durch die Presse, des Endes des Heiligen Römischen Reichs 1806. So- wohl die Bearbeitung des Nachlasses von Thun-Hohenstein als auch die Wiener Pressepolitik rund um die Jahre zwischen 1800 und 1815 bilden derzeit (drittmittelfinanzierte) Forschungs- projekte an der Universität Innsbruck. Renato G. Mazzolinis Forschung widmet sich der Wis- senschaftsgeschichte sowie der kommunikativen Prozesse der Wissenschaft in dem öffentli- chen Raum, die Auswirkung politischer Natur haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: 19. Jahr- hundert VERÖFFENTLICHUNGEN: Mazohl-Wallnig, Brigitte: Zeitenwende 1806 - das Heilige Römi- sche Reich und die Geburt des modernen Europa. Wien, Köln, Weimar 2005.+++Mazohl, Brigitte; Friedrich, M.; Schlachta, A. v.: "... die Schule ist und bleibt allzeit ein Politicum." Die Bildungsrevolution in der Habsburger Monarchie. Bd. 9 (Sozialgeschichte) des von H. Rumpler u. P. Urbanitsch herausgegebenen Handbuchs zur Geschichte der Habsburger Mon- archie (im Druck).+++Mazohl, Brigitte: "Eigentlich habe ich hier keine Heimat..." - zu den Briefen des Bozner Festungsbaumeisters Georg Eberle (1787-1855). in: Grafschaft Tirol - Terra Venusta. Studien zur Geschichte Tirols, insbesondere des Vinschgaus. in: Muhlberger, G.; Blaas, M. (Hrsg.): Würdigung der Kulturarbeit von Marjan Cescutti. Schlern-Schriften. Innsbruck, Bozen 2007, S. 271-284.+++Mazzolini, R.: Alle origini del Museo di Fisica e Sto- ria Naturale di Firenze (1765-1790). in: Marx, B.; Rehberg, K.-S. (Hrsg.): Sammeln als Insti- tution. Von der fürstlichen Wunderkammer zum Mäzenatentum des Staates. München, Berlin soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 29 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

2006, S. 45-51 und 56-58.+++Mazzolini, R.; Bucchi, M.: Big science, little news: science co- verage in the Italian daily press, 1946-1997. in: Bauer, Martin W.; Bucchi, M. (eds.): Journa- lism, science and society: science communication between news and public relations. New York, 2007, pp. 53-70.+++Fahrmeir, A.: Stadtbürgerliche Strukturen und Bürgerlich- keit - Deutschland und England im Vergleich. in: Blätter für deutsche Landesgeschichte, 139/40, 2003/2004 (2006), S. 89-107.+++Fahrmeir, A.: Von der Sozialgeschichte des Politi- schen zur Politikgeschichte des Sozialen? Trends und Kontexte der Politikgeschichte. in: Milller-Kipp, Gisela; Zymek, Bernd (Hrsg.): Politik in der Bildungsgeschichte - Befunde, Prozesse, Diskurse. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2006, S. 19-35.+++Fahrmeir, A.: Citizenship: the rise and fall of a modern concept. New Haven/ London: Yale Univ. Press 2007.+++Corni, G.; Pombeni, P.: La politica come esperienza della storia. in: Conze, E.; Corni, G.; Pombeni, P. (eds.): Alcide De Gasperi: un percorso europeo. Bologna 2005, pp. 7-61.+++Corni, G.: Spostamenti di popolazioni e politiche del "grande spazio". in: Hartungen, C. von (ed.): Le lettere aperte. 1939-1943. L'Alto Adige delle opzioni. La fabbrica del tempo. 2006, pp. 45-66. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, Internationales Graduiertenkolleg "Politische Kommuni- kation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert" (Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-798-32595, Fax: 069-798-32596, e-mail: [email protected])

[33-L] Gangloff, Tilmann P.: Lauter große TV-Romane: 25 Jahre Privatfernsehen ; mit ihren TV-Movies haben die Sender auch künstlerischen Erfolg, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 58-61

INHALT: "Der Fernsehfilm gilt in der TV-Branche als Königsdisziplin. Qualitativ mögen RTL, SAT 1 und Co. im Wettbewerb mit ARD und ZDF vielleicht nicht mithalten können, aber die Qualität kann sich nicht nur in Ausnahmefällen sehen lassen, wie eine Vielzahl an Preisen für TV-Movies belegt. Auch im Formatbereich haben die Privatsender für viel Innovation ge- sorgt. Selbst wenn es sich in der Regel um Importe handelt und Geschmackskritiker auf man- che Show verzichten könnten: Kommerzielles Fernsehen hat die deutsche Medienlandschaft enorm bereichert." Der Beitrag beschreibt, wie 25 Jahre Privatfernsehen in der Bundesrepu- blik zu einer Erfolgsgeschichte wurde und wie die Sender mit ihren Fernsehfilmen auch zum künstlerischen Erfolg des Mediums beigetragen haben. (RG2) (RG)

[34-L] Gippert, Wolfgang: "Pioniere unseres Volkssturms": kulturimperialistische Agitation der deutschen Journalistin Leonore Nießen-Deiters im frühen 20. Jahrhundert, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 3, S. 28-37

INHALT: Der Beitrag untersucht die Reiseberichterstattung der Publizistin Leonore Nießen-Dei- ters aus Südamerika daraufhin, wie sie in ihren Darstellungen des Fremden das Eigene vom Fremden abgrenzte und auf diese Weise nationalkulturelle Vorstellungen kultivierte. Der Au- tor liefert damit einen Beleg für die Beteiligung nationalkonservativer Publizistinnen am poli- tischen Diskurs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Völkisch- national orientierte Schriftstellerinnen und Journalistinnen wie Leonore Nießen-Deiters leisteten einen Beitrag 30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

zur Formierung und zum Formulieren des radikalen Nationalismus und des antidemokrati- schen Denkens. Ihr Interesse an der Ausformulierung von Fremd- und Feindbildern sowie an der Verbreitung und Vertiefung kolonialistischen, rassistischen und kulturimperialistischen Gedankenguts gründete sich darauf, als "Kulturträgerinnen" die soziale Stellung von Frauen in den deutschen Kolonien und ihren Anspruch auf politische Rechte und Teilhabe am "natio- nalen Projekt" legitimieren zu wollen. (RG)

[35-L] Hacker, Lucia: "... in die Gesellschaft von Helden passe ich nicht rein.": eine unbekannte Journalistin im Ersten Weltkrieg ; Friedel Merzenich (1879-1956) und ihre Arbeit für die "Liller Kriegszeitung", in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 2, S. 15-23

INHALT: Der Beitrag beschreibt Leben und Werk der Journalistin Friedel Merzenich, die sich während des Ersten Weltkriegs an die Front in Frankreich begab, um für die "Liller Kriegs- zeitung" zu arbeiten. Sie war damit die einzige Frau in den über hundert deutschen Feldzei- tungen. Anhand einer Analyse ihre Publikationen während der Kriegszeit wird herausgearbei- tet, wie fern von der kriegerischen Realität die Beiträge Merzenichs in der Kriegszeit waren, und wie sie an Konventionen des "feminine journalism" anknüpfte. Sie schaffte es nicht, ihre singuläre Tätigkeit als Frau für die "Liller Kriegszeitung" als Sprungbrett in die publizistische Professionalität, sei es als Journalistin oder Schriftstellerin, zu nutzen. Es reichte demnach für sie nicht aus "im Felde zu sein", um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Trotz ihrer Versu- che, beim "Berliner Tageblatt" mit einer Reihe von Fuß "Kriegsberichten" zu fassen, blieben ihre Arbeiten weitestgehend unbeachtet. Nach dem Krieg war Friedel Merzenich belletristisch tätig und produzierte bis 1927 noch neun Romane. (UN)

[36-L] Kinnebrock, Susanne: Revisiting journalism as a profession in the 19th century: empirical findings on women journalists in Central Europe, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 107-124 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.009)

INHALT: Der Beitrag stellt die Frage, ob der frühe Journalismus wirklich wie es die Forschungs- literatur nahelegt, ein Beruf nur für Männer war. Die Annahme eines "geschlechtsspezifi- schen Berufs" kann auch auf geschlechtsspezifische Forschungsmuster zurückzuführen sein, die einen geschlechtlichen akademischen Diskurs über Journalismus produzieren und repro- duzieren. Die Studie stellt diese Frage auf den Prüfstand und untersucht die kulturelle, soziale und berufliche Position weiblicher Autoren in deutschsprachigen Ländern am Ende des 19. Jahrhunderts. Datenbasis sind die vollständigen Befragungsdaten unter weiblichen Autoren, die zwischen 1896 und 1898 erhoben wurden. In einem zweiten Schritt werden Berufe und Werke weiblicher Autoren, die für Periodika arbeiteten, mit etablierten Ansätzen der Journa- lismusforschung analysiert, um zu illustrieren, wie Frauen systematisch von den dominieren- den Ansätze ausgeschlossen wurden, die darüber befinden sollen, was Journalismus ist und was Journalisten tun. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 31 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[37-L] Kortti, Jukka; Mähönen, Tuuli Anna: Reminiscing television: media ethnography, oral history and Finnish third generation media history, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 1, S. 49-67 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/1/49)

INHALT: Der Beitrag präsentiert und erläutert die methodischen Aspekte eines Projekts, das sich mit dem Beginn, der Ausbreitung und der Integration des finnischen Fernsehens im Laufe sei- ner 50jährigen Geschichte befasst. Die Untersuchung setzt bei der Untersuchung der sich wandelnden Rolle des Fernsehens im Leben der Finnen auf Oral History in Form von schrift- lichen Erinnerungen. Diese sozialgeschichtliche Studie kombiniert Methoden der ethnogra- phischen Zuschauerforschung und der Zeitzeugenforschung. Dieser Ansatz wurde bislang nur selten in der Medienethnographie verfolgt. Er wirft Fragen auf zu Themen wie der Bedeutung von Kontexten, dem Wesen von Narrativen und zu Kodierungsmethoden. Der Bericht fasst zusammen, wie die Daten und das methodische Vorgehen des Projekts dazu geführt haben, eine dritte Generation medienhistorischer Forschung hervorzubringen. (UNübers.) (UN)

[38-L] Lachover, Einat: The First Lady of Israeli journalism: Hannah Semer (1924-2003) : quest and discovery ; the story of an exceptional woman, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 2, S. 40-54

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über Leben und Werk der in Bratislawa geborenen Journalistin Hannah Semer, die das KZ Ravensbrück überlebte, aus feministischer Perspekti- ve. Semer, die in Israel zur Starjournalistin und "First Lady" des israelischen Journalismus aufstieg, verstand sich selbst nicht als Feministin, doch kann ihr eine Vorreiterrolle bei der Öffnung des professionellen Journalismus für Frauen zugesprochen werden, weil sie auf Fel- dern des Journalismus tätig wurde, die ansonsten Männern vorbehalten waren und es ihr als Chefredakteurin von "Davar" gelang, die "gläserne Decke", die lange für die vorgebliche Un- vereinbarkeit von männlicher Berufs- und weiblicher Geschlechterrolle stand, zu durchbre- chen. In der Person Hannah Semers bündeln sich die gesellschaftlichen und kulturellen Erfah- rungen der ersten fünfzig Jahre israelischer Geschichte: Erinnerung an den Holocaust, Entste- hung einer israelischen Identität, der Übergang von parteipolitischem zu unabhängigem Jour- nalismus, und der Wandel des Status der Frauen in der israelischen Gesellschaft im allgemei- nen und dem israelischen Journalismus im besonderen. (UN)

[39-F] Lordick, Harald, Dipl.-Soz.Wiss.; Mache, Beata; Wilke, Carsten L., Prof.Dr.phil. (Bearbei- tung); Brocke, Michael, Prof.Dr.phil.; Jäger, Siegfried, Prof.Dr. (Leitung): Jüdische Publizistik der Moderne. Rettung und Erschließung eines kulturellen Erbes

INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 FINANZIERER: Stifterverband für die Deut- sche Wissenschaft e.V. INSTITUTION: Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Uni- versität Duisburg-Essen (Geibelstr. 41, 47057 Duisburg); Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15, 47051 Duisburg) 32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

KONTAKT: Brocke, Michael (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Lordick, Harald (Tel. 0203-370-071, e-mail: [email protected])

[40-L] Lorenz, Thorsten; Glaser, Cornelia: Schrift als Medium: Typografie und Lesen im medialen Wandel, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 54-59

INHALT: "Unser modernes Text- und Lektüreverständnis beginnt im 12. Jahrhundert. Eine Auto- nomie der Lesenden und des Lesens wird durch neue Schrifttechnologien inszeniert. Unter dem Einfluss des Buchdrucks und der Zeitungen steuern typografische Gestaltungen die Le- senden später durch Informationsfluten. Heute werden die schriftkundigen Leserinnen und Leser möglicherweise an moderne Leseapparaturen verloren, die sich selbst lesen. Die Ge- burt, Steuerung und möglicherweise der Verlust einer Lesekultur stehen im Mittelpunkt einer Mediengeschichte der Schrift und ihrer Leserevolutionen unter dem Druck von Typografie und Bildschirm." (Autorenreferat)

[41-F] Lück, Björn (Bearbeitung): "1968" in den Zeitungsredaktionen? Konkurrenzkämpfe um Klassifikationsschemata und Partizipationschancen

INHALT: Pressefreiheit ist ein zweischneidiges Schwert: In der einen Stoßrichtung soll Presse - grundgesetzlich verankert - gegen Eingriffe von außen, in der anderen - und so forderten es Redakteure seit Beginn des 20. Jahrhunderts - gegen Eingriffe von innen immunisiert werden. Die Idee einer der äußeren gleichwertigen, jedoch gesetzlich bis heute nicht geregelten inne- ren Pressefreiheit zielt primär auf die Beseitigung der verlegerischen Richtlinienkompetenz, innerhalb derer Verleger bzw. Herausgeber den Druck journalistischer Artikel in ihrem Blatt untersagen können. Redaktionelle Proteste gegen weit gefasste Verlegerkompetenzen kulmi- nierten Ende der 1960er Jahre vor dem Hintergrund der massiven Pressekonzentration sowie der 68er Bewegung. In Teilen der Presse (Tages- und Wochenzeitungen, Rundfunk) versuch- ten redaktionelle Statutenbewegungen, Mitspracherechte - beispielsweise in Personalfragen - sowie die Begrenzung der verlegerischen Richtlinienkompetenz mit der Verlegerseite vertrag- lich zu vereinbaren. Ziel der Fallstudie ist es, mediensoziologisch und feldtheoretisch unter- füttert im transnationalen Vergleich (Westdeutschland und Frankreich) anhand ausgewählter Zeitungen (Spiegel, Zeit, Tageszeitung; Le Monde, Nouvel Observateur, Figaro, Libération) die Auseinandersetzungen und Argumentationsstrategien um die Frage innerer Pressefreiheit zu untersuchen sowie den vielschichtigen Konnex zwischen Statuten- und 68er Bewegung zu entschlüsseln. Insofern versteht sich die Fallstudie sowohl als Beitrag zur historischen 68er- als auch zur Medienforschung. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3241, e-mail: [email protected]) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 33 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[42-L] Matzen, Nea: Bella Fromm: viele Leben in einem ; Societylady, Journalistin, Bestsellerautorin im Exil, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 3, S. 38-53

INHALT: Der Beitrag skizziert Leben und Werk der Berliner Gesellschaftsjournalistin Bella Fromm. Das Genre des Gesellschaftsjournalismus war ein Berufsfeld, auf dem Frauen in der Weimarer Republik erfolgreich sein konnten. Während der NS- Zeit konnte Bella Fromm die Netzwerke, die sie als Gesellschaftsjournalistin aufgebaut hatte, nutzen, um Verfolgte zu un- terstützen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde ihre Tätig- keit zunächst stark eingeschränkt. 1938 ging Bella Fromm ins Exil in die USA, wo sie trotz aller Kontakte von typischen Exilantensorgen wie Arbeitslosigkeit und Geldmangel geplagt wurde. Mit einem vermeintlich authentischen Tagebuch, dem Bestseller "Blood and Ban- quets" ließ sie sich von der US-Kriegspropaganda einspannen, indem sie die Grenzen zwi- schen Fakt und Fiktion "unscharf" zog. Die Autorin zieht daraus ein kritisches Resümee über Quellen (im Besonderen Ego-Dokumente), deren narrative Struktur und den Potenzialen der biographischen Methode. Sie zeigt, wie sich die biographierte Person selbst in verschiedenen Lebensabschnitten und auch innerhalb eines Lebensabschnittes selbst unterschiedlich wahr- nahm und positionierte bzw. sich selbst neu erfand und biographisch neu konstruierte. Wäh- rend Bella Fromm in Deutschland nur in sehr begrenztem Rahmen politischen Journalismus im klassischen Sinne betrieb, wurde sie in den USA zu einer öffentlichen politischen Figur. (RG)

[43-L] Oliver, Hatty: The field of feminine journalism: an unwritten story, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 2, S. 4-14

INHALT: Der Beitrag beschreibt aus feministischer und gendertheoretischer Perspektive, wie normative Vorstellungen und ein "gender bias" die gängigen wissenschaftlichen Journalis- musdefinitionen durchziehen, und welche schwerwiegenden Folgen dies bis heute für die Aufarbeitung der Journalismusgeschichte hatte. So blieben feminin konnotierte Felder (Ver- braucherthemen, Schönheit, Klatsch) jenseits der Kernbereiche des professionellen Journalis- mus (Politik, soziale Probleme, Sport) ausgeblendet und mit ihnen ein großer Teil derjenigen, die im Bereich des "feminine journalism" tätig waren, in erster Linie Frauen. Dieses Ver- säumnis, eine von Frauen bestimmte Form des Journalismus in den professionellen und wis- senschaftlichen Diskursen zu berücksichtigen, macht das gesamte Bild von Journalismus in Vergangenheit und Gegenwart unvollständig. Der "feminine journalism" ist nicht der einzige Bereich des Journalismus, in dem Frauen tätig sind, aber es handelt sich dabei um ein journa- listisches Feld, das weitgehend selbständig von Frauen für Frauen gestaltetet wurde und wird. Das Versäumnis der Berücksichtigung in der Journalismusforschung reißt auch eine Lücke auf in der Erforschung der Geschichte der Berufsbeteiligung von Frauen und einem breiteren Verständnis der geschlechtsspezifischen Strukturen von Inklusion und Exklusion. (UN)

[44-L] Rudd, Annie: "Not early enough is made use of women": rediscovering Ernestine Evans, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 2, S. 24-39 34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INHALT: Der Beitrag zeichnet ein Lebensbild der US-amerikanischen Journalistin, Ernestine Evans (1889-1967). Evans durchlief eine vielfältige Karriere vom Journalismus über Schrift- stellerei, Verlagsmanagement bis zur politischen Öffentlichkeitsarbeit im Auftrag der Regie- rung. Eingegangen wird im Detail auf ihre Tätigkeit als Auslandskorrespondentin in den zwanziger Jahren in Europa (London, Berlin, Paris, Russland). Evans verfügte über die Fä- higkeit der Vernetzung und eine berufliche Vielseitigkeit und Flexibilität, die ihr in einem von Männern dominierten Beruf Chancen eröffneten. Evans, Mitglied der Society of Women Geographers, veröffentlichte das erste Buch in englischer Sprache über den mexikanischen Maler Diego Rivera. In den 1920er Jahren war sie verheiratet mit Kenneth Durant, dem Leiter des Büros der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS in den USA. Trotz ihres umfangrei- chen Werkes und ihrer beruflichen Erfolge wirkte Ernestine Evans stets im Hintergrund und geriet nach ihrem Tod völlig in Vergessenheit. (UN)

[45-L] Seethaler, Josef; Oggolder, Christian: Die Stellung der Frau in der Wiener Tagespresse der Ersten Republik: ein Beitrag zur Entwicklung des tagesaktuellen Journalismus in Österreich, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 3, S. 4-16

INHALT: Der Beitrag liefert eine kollektivbiographische Bestandsaufnahme von Wiener Journa- listinnen, die in der Ersten Republik für tagesaktuelle Medien schrieben. Dabei wird aufge- zeigt, dass entgegen bisheriger Annahmen, Journalistinnen in Österreich nicht stärker margi- nalisiert wurden als in anderen europäischen Ländern. Einstiegschancen für Frauen gab es insbesondere bei linken und linksliberalen Blättern. Frauen fanden vor allem dann Eingang in die Redaktionen, wenn sich Blätter neu am Markt positionieren und dabei gezielt das weibli- che Publikum ansprechen wollten. Eine "Ghettoisierung" von Journalistinnen im Sinne einer Beschränkung auf solche Ressorts, die sich ausschließlich an Frauen und Kinder richteten, fand nicht statt, Primär waren die Journalistinnen der Wiener Tagespresse für das Kulturres- sort zuständig, aber auch im Politikressort zeigten sie Präsenz. (RG)

[46-L] Semrad, Bernd: Die letzten Zeugen: die Wegbereitung zum "Anschluss" aus der Perspektive von ZeitzeugInnen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 1, S. 36-47

INHALT: Der Beitrag stellt Teilergebnisse eines Oral-History- Projekts vor, das die Stimmen der "letzten Zeugen" des "Anschlusses" in Österreich sammelt und auswertet. Dieses Forschungs- vorhaben ist Teil eines größeren Projekts zur geistigen Wegbereitung des "Anschlusses" in Medien und öffentlicher Kommunikation des austrofaschistischen "Ständestaats". Deutlich wird eine "generationelle Lagerung", die die Mitverantwortung heute zwar akzeptiert, aber Argumentationsmuster tradiert, die im offiziellen Diskurs spätestens seit 1988 eine Marginali- sierung erfahren haben. So gibt es bei vielen Zeitzeugen immer noch einen weitgehenden Konsens darüber, dass der Nationalsozialismus auch "Gutes" gebracht habe (Arbeitsplätze, Autobahnen), "der allgemeine Jubel daher nicht zum Vorwurf gemacht werden dürfe". Auf der anderen Seite mehren sich die Stimmen derer, die nachträglich monieren, dass man hätte sehen können, was der Nationalsozialismus bringen würde, wenn man es hätte sehen wollen. Die These, dass das Verhalten der Mehrheit der Österreicher ein Beleg für die Gültigkeit des soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 35 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

kommunikationswissenschaftlichen Modells der "Schweigespirale" (E. Noelle-Neumann) lie- fert, in dem Sinne, dass die Österreicher zu großen Teilen nur deshalb zugestimmt hätten, da sie aufgrund einer Isolationsfurcht, die aus der Wahrnehmung einer Repression entspringt, die vermeintliche Mehrheitsmeinung angenommen hätten, kann aufgrund der selektiven Erinne- rung der Zeitzeugen an ihren Medienkonsum nicht verifiziert werden. (RG)

[47-L] Winder, Gordon M.: Imagining world citizenship in the networked newspaper: La Nación reports the assassination at Sarajevo, 1914, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 35/2010, No. 1 = No. 131, S. 140-166 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "This paper analyzes La Nación's reporting of the assassination of Archduke Franz- Ferdinand in the week following the event. Analysis identifies the narrative components to these assassination stories, including geographical imaginaries and the places and networks of news production. Particular attention is paid to the mediatized ritual of mourning and succes- sion that takes place in the capital cities with which La Nación's Buenos Aires readers are net- worked. Analysis is facilitated by some comparison with the coverage of the same event in The Los Angeles Times and The New Zealand Herald (Auckland). La Nación shared copy and sources with these and other newspapers, and printed similar stories about the assassinati- on, but it cultivated its own local readership and its own ideas of citizenship in the wider world. Each editor imprinted his readers as moral citizens of the world, authorizing them to participate in the events as mourners, activists and compassionate observers, but also precon- ditioning the ways they can imagine assassination and the interactions of the diplomatic world. Analysis reveals expected roles in international affairs for citizens of world cities, which are conveyed as moral lessons and tales, wrapped in imagined communities stretching across the globe, but actualized locally." (author's abstract)|

1.3 Massenmedien

[48-L] Baeva, Gergana: Evaluation of the public service broadcasting in Bulgaria, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 95-116 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=391)

INHALT: "Democratic consolidation of the new Eastern European member states has been con- troversial among political scientists. This article proposes to use the media, in particular Pu- blic Service Broadcasting (PSB), as an indicator of successful consolidation. Taking the tele- vision sector in Bulgaria as a case study, the problems and flaws involved in the process of reorganizing the former state-owned channels into public service institutions will be identi- fied. The delayed adoption of a broadcasting law reveals a lack of consensus as well as the re- luctance of political elites to relinquish control over television. The state's control of funding threatens to compromise a channel's autonomy. Despite these unfavorable circumstances, the Bulgarian PSB channel manages to produce programming consonant with its public role - 36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

this, at least, is the conclusion of a content analysis conducted on Bulgarian television by the current author." (author's abstract)|

[49-L] Bergstresser, Heinrich: Afrikas Medien: im Spannungsfeld von Meinungsfreiheit, Boulevardisierung und Repression, (GIGA Focus Afrika, Nr. 7), Hamburg 2009, 8 S. (Graue Literatur; www.giga-hamburg.de/dl/download.php?d=/content/publikationen/pdf/gf_afrika_0907.pdf)

INHALT: "Im Rahmen der Demokratiebewegungen seit Anfang der 1990er Jahre haben die Me- dien in Afrika einen rasanten Aufschwung erlebt. Dazu hat die Deregulierung der Informati- ons- und Telekommunikationsmärkte beigetragen, die wiederum dazu genutzt wurde, die Li- beralisierung von Wirtschaft und Politik zu unterstützen. Seither zählen diese Märkte in Afri- ka, vor allem der Mobilfunkbereich, zu den wachstumsstärksten weltweit. Obwohl der Me- diensektor liberalisiert wurde, besitzen die staatlich kontrollierten Rundfunkanstalten - das wichtigste Informationsmedium für die Bevölkerungsmehrheit - in den meisten Ländern noch ein flächendeckendes Monopol; nur in den Städten und einigen kleinen ländlichen Regionen gibt es private Konkurrenz. Die Printmedien, darunter vor allem die privaten, die von ent- scheidender Bedeutung in den Demokratisierungsprozessen waren, haben zwar immer noch lediglich kleine Auflagen, verfügen aber über eine große Reichweite, die ihnen politischen Einfluss sichert. Die Deregulierung des Medienmarktes hat zwar Medienvielfalt, aber noch wenig Meinungsvielfalt und -freiheit bewirkt: Die Meinungsvielfalt ist durch oligopolistische Tendenzen im privaten Sektor, die Meinungsfreiheit noch immer von staatlicher Repression bedroht. In diesem Kontext hat sich ein eigener, teils käuflicher journalistischer Stil entwi- ckelt, der zum einen von hohem parteilichem Engagement verbunden mit Verlautbarungs- journalismus, zum anderen von Kommerzialisierung und Boulevardisierung gekennzeichnet ist." (Autorenreferat)

[50-L] Christova, Christina; Förger, Dirk: Medien in Kroatien: zwischen nationaler Vergangenheit und europäischer Zukunft, in: KAS-Auslands-Informationen, 2009, Nr. 11, S. 20-40 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_18346-544-1-30.pdf? 091208151625)

INHALT: "Die Situation der Medien in Kroatien hat sich in den letzten Jahren deutlich verbes- sert. Dabei folgte die journalistische Entwicklung im Wesentlichen dem politischen Weg des Landes. Der Umfang politischer Einflussnahme auf die Medien konnte in diesem Zusammen- hang allerdings nur geringfügig verringert werden. Der Artikel bietet einen Überblick über die gegenwärtigen medialen Entwicklungen des Landes und thematisiert sowohl Printmedien, TV & Rundfunk als auch die rechtliche und politische Situation im Land." (Autorenreferat)

[51-L] Curran, James; Iyengar, Shanto; Lund, Brink; Salovaara-Moring, Inka: Media system, public knowledge and democracy: a comparative study, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 1, S. 5-26 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/1/5) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 37 1.3 Massenmedien

INHALT: Der Beitrag untersucht die Entwicklung hin zu unterhaltungszentrierten, marktorien- tierten Medien und vergleicht, über was in vier Ländern mit unterschiedlichen Mediensyste- men berichtet wird und wie der Wissensstand der Öffentlichkeit in diesen vier Ländern ist. Die unterschiedlichen Systeme sind: das öffentlich-rechtliche Modell (Dänemark und Finn- land), ein "duales Modell" (Großbritannien) und das Marktmodell (USA). Der Vergleich zeigt, dass das öffentlich- rechtliche Fernsehen der Politik und internationalen Nachrichten mehr Aufmerksamkeit schenkt und den Wissensstand auf diesen Gebieten mehr fördert als das Marktmodell. Das öffentlich- rechtliche Fernsehen räumt den Nachrichten eine größere Bedeutung ein, ermutigt zu mehr Nachrichtennutzung und trägt dazu bei, die Wissenskluft in der Bevölkerung eines Landes zwischen den Bevorteilten und den Benachteiligten zu verklei- nern. Es sind aber weiter reichende gesellschaftliche Prozesse, die mehr als die Organisation der Medien darüber entscheiden, wie viel die Menschen über das öffentliche und politische Leben wissen. (UNübers.) (UN)

[52-L] Dierks, Sven (Hrsg.): Quo vadis Zeitschriften?: Änderung der Medienlandschaft und Auswirkungen auf den Pressekäufer, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 217 S., ISBN: 978-3-531-16778-7

INHALT: "Derzeit befindet sich die deutsche Zeitschriftenlandschaft im Umbruch. Insbesondere der Zeitschriftenverkauf ist diesem Wandel unterworfen. Verschiedene renommierte Experten aus Wissenschaft und Praxis beleuchten aus unterschiedlicher Sichtweise die Ursachen auf die sinkenden Verkäufe. Neben der theoretischen Beleuchtung werden Handlungsmöglichkei- ten aufgezeichnet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anke Tschörtner, Michael Schenk: Profil des deutschen Publikumszeitschriftenmarktes eine Analyse der Entwicklungsbedingun- gen (19-44); Invasion der Billigtitel? Interview mit Michael Schenk (45-50); Maria Gerhards und Walter Klingler: Hörfunk und Fernsehen in den letzten 25 Jahren - Die klassischen elek- tronischen Medien im Wandel (51-74); Stefan Heng: Neue Medien: Medienwirtschaft im Umbruch (75-92); Sven Dierks: Internet und die Kannibalisierung von Print (93-96); Doro- thea Nowak: Gesellschaft und Medien im Wandel (99-112); Michael Hallemann: Was Zeit- schriften besonders gut können. Die spezifischen Funktionen und Qualitäten von Print in ei- ner sich verändernden Medienlandschaft (113-122); Funktionswandel: Zur Morphologie von Zeitschriftentypen. Interview mit Jens Lönneker (123-130); Die Zukunft des Lesens. Inter- view mit Heinrich Kreibich (133-136); Christiane Heckel und Holger Rußmann: Demografi- scher Wandel und seine Bedeutung für Zeitschriften (137-148); Sven Dierks: Resultate der Käufermarktforschung (149-168); Käufermarktforschung am Point of Sale. Interview mit Jörg Thiele (169-178); Die Zukunft des Pressevertriebs. Interview mit Peter Brummund (179- 188); Sven Dierks: Aktionsfelder und Anforderungen an die Käufermarktforschung (198- 196); "Zeitschriften wird es immer geben". Interview mit Prof. Dr. Klaus Schönbach (197- 200).

[53-L] Dörr, Dieter; Müller-Graff, Peter-Christian (Hrsg.): Medien in der Europäischen Gemeinschaft, (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration, 59), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, 157 S., ISBN: 978-3-8329-3128-5

INHALT: Die Frage nach der Rolle der Medien und transnationalen Kommunikation wurde im Juli 2006 während einer interdisziplinären Tagung des Arbeitskreises Europäische Integration 38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

in Zusammenarbeit mit der Universität Mainz erörtert, deren Beiträge in diesem Band doku- mentiert werden. Die Texte im ersten Teil sind grundsätzlichen Fragen gewidmet. Zunächst wird der Status quo der Medienlandschaft in der EU beschrieben und über einige aktuelle Entwicklungen des audiovisuellen Sektors informiert. Ein Aspekt war dabei die Notwendig- keit einer Modernisierung der EU-Fernsehrichtlinie 'Fernsehen ohne Grenzen', um sie den technologischen Entwicklungen anzupassen und faire Wettbewerbsdingungen für die sich entwickelnden audiovisuellen Mediendienste in Europa zu schaffen. In einem weiteren Bei- trag wird der rechtliche Status der Medien in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten - es handelt sich um Frankreich, Italien, Großbritannien und Slowenien - verglichen und dabei festgestellt, dass sich die Grundstrukturen in den Ländern zwar einerseits ähneln, wie etwa hinsichtlich des dualen Aufbaus, also der Koexistenz öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunkveran- stalter. In den von der Fernsehrichtlinie harmonisierten Bereichen wie beispielsweise dem des Jugendmedienschutzes und der Werbung hätten sich die Regulierungsregime seit Ende der 80er-Jahre ebenfalls angeglichen. Andererseits würden trotz globaler Entwicklungen im Me- dienmarkt und der fortschreitenden digitalen Revolution die Vorstellungen über den 'free flow of information' (33) in den europäischen Mitgliedstaaten doch noch weit auseinandergehen. Dies gelte insbesondere für die Ausgestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkauftrages wie auch die Sicherung von Meinungsvielfalt und Pluralität im privaten Rundfunkbereich. Weiterhin werden die Vorgaben des EU-Wettbewerbsrechts auf die nationalen Rundfunkord- nungen dargelegt, die bislang 'ausschließlich fruchtbar', da 'wettbewerbs- und pluralismus- schützend zugleich' (41) seien. Im zweiten Teil finden sich Erörterungen von Einzelfragen zum Bereich Medien, die überwiegend juristischer Natur sind. (ZPol, NOMOS). Inhaltsver- zeichnis: Vorwort (5-10); Teil 1: Grundfragen: Wolfgang Cloß: Die Entwicklung und der Sta- tus quo der Medienlandschaft in der Europäischen Gemeinschaft (11-22); Thomas Kleist: Der rechtliche Status der Medien in den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft (23-34); Jürgen Kühling: Gemeinschaftsrechtliche Vorsteuerung der nationalen Rundfunkordnung - eine kritische Gesamtschau (35-54); Markus Biechele: Möglichkeiten der Förderung der deut- schen Sprache in der EU durch die Medien (55-60); Teil 2: Einzelfragen: Georgios Gounala- kis: Werberegelungen und Herkunftslandprinzip (61-74); Viktor Janik: Zugangsfragen im Medienbereich (75-94); Dieter Dörr: Die Konzentration im Medienbereich: Nationales Viel- faltsicherungsrecht im Spannungsfeld zum europäischen Wettbewerbsrecht (95-114); Karl- Eberhard Hain: Nationale Meinungsmarktabgrenzung und deren Grenzen (115-120); Udo Fink: Die Gebührenfinanzierung im binnenmarktrechtlichen Beihilfenaufsichtsrecht (121- 136); Wolfgang Schulz: Zum Vorschlag für eine Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (137-156).

[54-L] Dussel, Konrad: Entstehung und Entwicklung einer Gemeinschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 14-22 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Entstanden als Zusammenschluss einiger Radiomonopolisten, hatte sich die ARD zu- nächst nur mit Gegnern in der Politik auseinanderzusetzen. Nach 60 Jahren sind die Haupt- gegner heute die konkurrierenden privaten Fernsehveranstalter." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 39 1.3 Massenmedien

[55-L] Förger, Dirk; Zlatarsky, Vladimir: Die Medien in Mazedonien, in: KAS-Auslands-Informationen, 2009, Nr. 7/8, S. 62-80 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_17408-544-1-30.pdf)

INHALT: "Zwar garantiert die mazedonische Verfassung Meinungs- und Redefreiheit und die Gesetze des Landes, das mit Macht in EU und NATO drängt, geben auch den Medien Spiel- raum. Dennoch klagten anlässlich des Welttags der Pressefreiheit im Mai des Jahres zahlrei- che Journalisten in Skopje über Missstände - die Abhängigkeit vieler Medien vom Staat, die schlechte Vergütung für Journalisten, Übergriffe auf Reporter. Die Kritik deckt sich mit ande- ren Erkenntnissen: Dubiose Besitzverhältnisse bei zahlreichen Sendern und Zeitungen des Landes fördern den Opportunismus der Angestellten. Engste Wechselbeziehungen zwischen Medien, Wirtschaft und Politik drängen zudem viele Journalisten in die Abhängigkeit. Von rechtlicher Verfolgung, aber auch von physischen Übergriffen auf investigative Berichterstat- ter ist zu hören. Der Weg Mazedoniens hin zu einer echten Mediendemokratie ist wohl noch weit." (Autorenreferat)

[56-L] Geißbauer, Siegfried; Schwarzwälder, Werner: Lokales sticht Regionales: das Relaunch der Aachener Kirchenzeitung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 1, S. 69-75 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Aktuelle Entwicklungen bei Tages- und Wochenzeitungen zeigen auf, dass redaktio- nelle Inhalte stärker auf regionale, lokale und sublokale Gegebenheiten auszurichten sind, um eine größere Lesernähe als Voraussetzung für eine nachhaltige regionale beziehungsweise lo- kale Leserbindung zu erreichen und damit den Auflagenschwund zu stoppen. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Reform der "Kirchenzeitung für das Bistum Aachen", dass und wie sich die positiven Erfahrungen von Regionalzeitungen auf Organisation und Struktur der Kirchen- presse übertragen lassen. Die Kirchenzeitung "nimmt mit der Neugestaltung, in Verbindung mit einer Reorganisation der Redaktion, den lokalen Leser in den Pfarreien in den Fokus". Von dieser Neuorientierung unter dem Schlagwort "Lokales sticht Regionales" soll der Leser profitieren. (UN)

[57-L] Hackel-de Latour, Renate; Klenk, Christian: Verkaufen nach den Zehn Geboten: die Medienangebote der Priesterbruderschaft St. Pius X. und ihr nahestehender Organisationen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 1, S. 76-81 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über die publizistischen Aktivitäten der "Piusbrüder" (Priesterbruderschaft St. Pius X.), die sich seit der Rücknahme der Exkommunikation von vier Piusbischöfen durch Papst Benedikt XVI. im Fokus der Öffentlichkeit befinden. Sitz der Deutschlandzentrale der Bruderschaft ist Stuttgart-Feuerbach; diese ist gleichzeitig Sitz des Sarto Verlages, des Miteilungsblattes und der Kinderzeitschrift ("Der Kreuzfahrer"). Die An- gaben zu den einzelnen Zeitschriftentiteln umfassen die Kategorien Zielgruppe, Gründungs- 40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

jahr, Erscheinungsweise, Umfang, Auflage, Herausgeber und Redaktion. Angefügt ist eine Zusammenstellung der Internetaktivitäten für Deutschland, Österreich, die Schweiz sowie die des Generalhauses der Bruderschaft. Der Beitrag stellt fest, dass über die Finanzierung der publizistischen Aktivitäten der Bruderschaft nur "schmale Auskunft" erhältlich ist. (UN)

[58-L] Kirchhoff, Sabine; Krämer, Walter: Presse in der Krise, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 130 S., ISBN: 978-3-531-17193- 7

INHALT: Das Buch nimmt die aktuelle Wirtschaftskrise zum Anlass, um die Frage nach der Qualität der Presse, insbesondere der Tageszeitungen zu stellen. Es werden zahlreiche aktuel- le Beispiele aufgeführt, die veranschaulichen, dass Journalisten zu oft die Bedürfnisse der Le- ser missachten und schwer verständliche Texte oder Überschriften produzieren, die häufig nicht einmal interessant sind. Die Autoren zeigen gängige Auswahlfehler auf und kritisieren den Hang zum Dramatisieren und das Primat der Unterhaltung im Journalismus sowie das in der Wirtschaftspresse grassierende "Bürokratendeutsch". Sie verstehen ihre kritischen Analy- sen als Plädoyer für einen guten Journalismus, damit die Medienverdrossenheit nicht noch weitere Kreise zieht. (ICI2)

[59-L] Knirsch, Thomas S.; Kratzenstein, Patrick: Pressefreiheit, neue Medien und politische Kommunikation in Malaysia: eine Gesellschaft im Wandel, in: KAS-Auslands-Informationen, 2010, Nr. 6, S. 103-114 (Standort: USB Köln(38)- M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_19710-544-1-30.pdf?100526133244)

INHALT: "Die autoritären Züge des politischen System Malaysia haben in den vergangenen De- kaden den Aufbau einer aktiven Zivilgesellschaft verhindert, und eine Reihe rechtlicher Be- stimmungen hat zu einer zunehmenden Erosion von Freiheitsrechten (Meinung, Versamm- lung, Information) der Bürger Malaysias geführt. Welchem Stellenwert dem Internet hier zu- kommt untersuchen die Autoren." (Autorenreferat)

[60-L] Krug, Hans-Jürgen: Von der Vielstimmigkeit zur Marke: 60 Jahre ARD-Hörfunkprogramme, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 35-41 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Aus dem lockeren Zusammenschluss regionaler Hörfunkanbieter ist inzwischen ein fest kooperierender Verband geworden. Unter dem gemeinsamen 'ARD-Label' sind mittler- weile mehr als fünfzig Radioprogramme vereint." (Autorenreferat)

[61-L] Leder, Dieter: Des Kaisers neue Kleider: das Fernsehjahr 2008 in 12 Analysen, 12 Bildern und 12 Begriffen, in: 2009, 2009, S. 80-135 (Graue Literatur) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 41 1.3 Massenmedien

INHALT: Der Autor zieht eine Bilanz des Fernsehjahres 2008. Materiell geht das Privatfernsehen "depressiv in das Jahr 2009", während das öffentlich-rechtliche Fernsehen nach einem Ge- bührenanstieg 2008 "relativ beruhigt in die Zukunft schauen" kann. Die Bilanz der Fernsehin- halte und Fernsehereignisse ist in 12 Kapitel aufgeteilt: 1. Der Skandal ( Marcel Reich-Ra- nicki und der Deutsche Fernsehpreis); 2. Die öffentlich-rechtlichen Sender; 3. Politik; 4. Die Privatsender; 5. Unterhaltung; 6. Mehrteiler, Serien, Reihen; 7. Fernsehfilm; 8. Kultur- und Kinderprogramme; 9. Dokumentarfilm; 10. Sport; 11. Literatur, Musik, Kino; 12. Technik, Apparate, Internet. Eingeleitet wird die Bilanz mit der Konstatierung des Versagens des Fern- sehens in der Finanzkrise. Die Wirtschaftsmagazine des Fernsehens degenerierten zu reinen Servicesendungen, in denen die Zuschauer als Bürger strukturell zu Kunden regredierten. Die "selbsternannten Finanzfachleute, mit denen uns das öffentlich-rechtliche Fernsehen regelmä- ßig schlimmer belästigte als mit seinen Wetterfeen und Köchen, sahen nichts." (UN)

[62-L] Löffler, Roland (Hrsg.): Migration und Medien: Standortbestimmungen aus Wissenschaft, Politik und Journalismus, (12. Konferenz "Trialog der Kulturen", 2008), Frankfurt am Main: Frankf. Societäts-Dr. 2009, 215 S., ISBN: 978-3-7973-1167-2

INHALT: "Die 'mediale Integration' von Migranten ist eine der großen Herausforderungen, der sich Deutschland als Einwanderungsland stellen muss. Denn viele Fragen sind ungeklärt oder umstritten: Bilden fremdsprachige Medien Brücken zwischen verschiedenen kulturellen Iden- titäten oder führt ihr Weg in die Abschottung? Fördert das Medienverhalten von Migranten die Herausbildung paralleler Lebenswelten? Birgt das neue Medium Internet neue Chancen für Integration und Medienteilhabe? Von wissenschaftlichen, politischen und journalistischen Standpunkten aus nimmt das Buch die deutsche Medienlandschaft in den Blick - ergänzt durch die Außenperspektive Kanadas. Neueste Erkenntnisse der Kommunikationswissen- schaften werden präsentiert, Stimmen aus der Politik gewähren aktuelle Einblicke, 'Best Prac- tice'-Beispiele aus den Medien vorgestellt. So verzichtet etwa die Jüdische Allgemeine trotz massiver russisch-jüdischer Zuwanderung auf eine russischsprachige Beilage, informieren is- lamische Weblogs in deutscher Sprache über Alltag und Religion muslimischer Mitbürger, entwickelt der Südwestdeutschen Rundfunk eine Diversity-Strategie." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Roland Löffler: Trialog der Kulturen, Migration und Medien, Sprache als Heimat (8-11); Birand Bingül: Migration und Medien: Ein Journalist ist ein Journalist ist ein Mensch (12-19); Michael Frehse: Integrationspolitik und Medien - Politische Perspektiven (20-25); Georg Ruhrmann: Berichterstattung über Migranten - Befunde der inhaltsanalyti- schen Kommunikationsforschung (26-38); Karl-Heinz Meier-Braun: Mit gutem Beispiel vor- an - Der SWR vom "Gastarbeiterfunk" zum multikulturellen Magazin (39-46); Karl-Heinz Meier-Braun, Mürvet Öztürk, Uta Rasche und Birand Bingül (Moderation): Diskussionsrunde am 9. November 2008: Medien als integrationspolitische Hilfe oder Hemmschuh? (47-59); Daniel Müller: Von der "Parallelgesellschaft" zur pragmatisch-kulturellen Öffentlichkeit - Die Bedeutung des Medienverhaltens der türkischen Einwanderer für den Integrationsprozess (60-75); Halit Celikbudak, Mikdat Karaalioglu und Dursun Celik, geführt von Canan Topcu: Ein Gespräch mit Redakteuren türkischer Presse über Imageprobleme und verlegerische Leit- linien (76-85); Tsypylma Darieva: Die russischsprachige Medienlandschaft in Deutschland - mediale Kontaktzone und kulturelles Kapital (86-96); Christian Böhme, Peter Dröge, Albert Maximilian Schmid und Birand Bingül (Moderation): Jüdische und russischsprachige Zeitun- gen in Deutschland - Ein Gespräch über Sprache und Integration (97-109); Joachim Valentin: 42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

Das Internet als integrationsförderndes Medium? Überlegungen aus kommunikationstheoreti- scher Sicht (110-115); Alev Inan: Facetten der islamischen Internetpräsenz (116-124); Nele Heise und Sabrina Schmidt Muslimische Weblogs im deutschsprachigen Internet (125-136); Abdul-Ahmad Rashid: Das Forum am Freitag des ZDF im Infokanal und Internet als Angebot für eine islamische Bildungsschicht? (137-143); Augie Fleras Prinzipien, Praktiken, Politik und Paradoxien - Eine kritische Analyse des kanadischen Multikulturalismus und des Ethno- zentrismus in den Medien (144-156); Marina Jiménez: Einwanderung, Multikulturalismus und Ethnomedien in Kanada (157-169); Miriam Stolz: Sprache als Heimat (170-172); Lena Gorelik: Meine weißen Nächte (173-178); SAID: In Deutschland leben. deutsch als auffang- lager. ein fremdsprachiger Monolog (179-184); José F. A. Oliver: Mein andalusisches Schwarzwalddorf. wortaus, wortein (185-190); Miodrag Soric: Ausblick - Migranten in die Medien! (191-197).

[63-L] Mikos, Lothar: Jenseits von Wallander und Mitternachtssonne: schwedisches Fernsehen zwischen nationaler Identität und globalen Formaten, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 4-7

INHALT: Der Artikel gibt einen Überblick über die Fernsehlandschaft in Schweden. Diese ist ähnlich strukturiert wie die deutsche: es gibt fünf große Programme - zwei öffentlich- rechtli- che und drei privat-kommerzielle -, die sich den Markt aufteilen. Im Mittelpunkt der Betrach- tungen steht die Entwicklung des dualen Systems; es werden die erfolgreichen Programme und Programmprofile der fünf großen Sender beschrieben. Die Diversifizierung der Kanäle aufgrund der Digitalisierung hat dazu geführt, dass die Marktanteile der großen Sender gesun- ken sind. Im Vergleich zur deutschen TV- Landschaft fallen insbesondere zwei Dinge auf: zum einen unterscheiden sich die Senderprofile z.T. deutlich von den deutschen Profilen und zum anderen setzen die öffentlich- rechtlichen Sender in der Primetime stärker auf Dokumen- tationen aus Schweden und anderen skandinavischen Ländern sowie auf Kulturprogramme - und sie erzielen damit hohe Quoten. Der duale Markt hat seit den 1990er Jahren zu einer stär- keren Orientierung am internationalen Fernsehmarkt geführt, auf dem manche schwedische Produktionen präsenter sind als die aus dem deutschen Markt. Auch in dem Bereich der Real- tyshows waren die Schweden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen innovativ. "Auf diese Wei- se gelingt es dem schwedischen Fernsehen recht gut, den Spagat zwischen nationaler Identität und globalem Markt zu meistern.? (RG)

[64-F] Molitor, Verena (Bearbeitung): Medien als Identitätsressource für deutschsprachige Minderheiten in Belgien, Dänemark und Polen

INHALT: Im Rahmen des Dissertationsvorhabens sollen deutschsprachige Medien im nicht deutschsprachigen Ausland dahingehend untersucht werden, inwieweit sie eine Identitätsres- source für die dort lebende Minderheit bieten. In verschiedenen Forschungskontexten wird immer wieder auf die Ausbildung einer medial vermittelten Identität eingegangen und in Tei- len der Globalisierungsdebatte in der Medien- und Kommunikationswissenschaft wird davon ausgegangen, dass die globale Medienkommunikation folgenreich für die Ausbildung von neuen Identitätsformen ist, und genau an diesem Punkt soll die Arbeit ansetzen. Genauer ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 43 1.3 Massenmedien

sagt an dem Punkt, wo aus einer medial vermittelten personalen Identität eine kollektive, na- tionale Minderheitenidentität wird. Am Beispiel der deutschsprachigen Medien in ausgewähl- ten europäischen Ländern soll der Frage nachgegangen werden, ob Medien einen solchen Identitätsbildungsprozess beeinflussen oder gar gänzlich übernehmen können und wie durch die unterschiedlichen Kommunikationsstrukturen die Region und vor allem auch Deutschland in den Medien repräsentiert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Dänemark, Polen ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[65-L] Nicodemus, Katja: Das Monster von Mainz: Filme werden nur noch nach Primetime-Tauglichkeit bewertet, in: 2009, 2009, S. 16-25 (Graue Literatur)

INHALT: Die Autorin beklagt die immer stärkere Fernsehästhetik bei Kinoproduktionen als Fol- ge der Finanzierung des Kinos durch das Fernsehen in Deutschland. "Kino ohne Fernsehen ist hierzulande: nichts. Es ist keine eigenständige Industrie sondern ein aufgeplusterter Subventi- onsbetrieb", am Leben gehalten von direkten Senderbeteiligungen an Kinofilmen, der Film- förderungsanstalt und von den Fördereinrichtungen der einzelnen Bundesländer, wobei die Fernsehsender (öffentlich- rechtlich und privat) auch zu den beiden letzteren wesentliche fi- nanzielle Beiträge leisten. Die Kinoförderung in Deutschland ist nach Ansicht von Kritikern "zum reinen Verschiebebahnhof für Fernsehmittel verkommen". Der Hauptvorwurf an das Fernsehen lautet, dass es Filme nicht nach Qualität sondern vor allem nach Primetime-Taug- lichkeit bewertet und die Filmförderung dazu benutzt, seine Programme innerhalb des eige- nen Formatdenkens zu bestücken. Am Beispiel der Literaturverfilmung "Die Buddenbrooks", die in zwei Versionen - für Kino und Fernsehen - gedreht wurde, wird deutlich, dass in der Folge der Abhängigkeit des Kinos vom Fernsehen die spezifisch filmische Ästhetik aufgege- ben wird zugunsten einer Ästhetik, die "irgendwo dazwischen" liegt. Trotz der weitgehenden Finanzierung des deutschen Kinofilms durch den gebührenzahlenden Fernsehzuschauer, bleibt dieser auf den Bildschirmen nahezu unsichtbar. Die Einräumung von festen Sendeplät- zen für deutsche Kinofilme könnte nach Ansicht der Autorin ein erster Schritt auf dem Wege zu einer strukturellen Neubestimmung des Verhältnisses Fernsehen/Kino in Deutschland sein. (UN)

[66-L] Nienstedt, Heinz-Werner; Rothhaas, Nina; Habann, Frank: Free sheet newspapers versus traditional daily newspapers: competing or complementary? ; an empirical comparison of their gratifications to readers, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 185-220 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=396)

INHALT: "This study assesses the competition between free sheet and traditional daily newspa- pers in the newspaper market of Milan, Italy. The student sample being investigated repres- ents a major target group for free sheets. The theoretical basis is the niche theory by J. Dim- mick. The theory is applied to four gratification dimensions for readers which are extracted 44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

by a factor analysis and analyzes competition by measuring the niche breadth of each newspaper, the niche overlap and a superiority index concerning the delivered gratifications. Results indicate that readers receive a higher gratification by traditional daily newspapers in the information/ orientation dimension. Free sheets deliver roughly equal gratifications on the overview/ topicality and the habit/ mood dimensions. The free sheets' strength lies especially in fulfilling an entertaining function, which is reflected by their superiority on this dimension. They score well here, especially in the judgement of female readers. Implications for the po- tential competition between the two newspaper types in the readers' market are discussed in light of these results as well as further findings concerning use patterns and brand percepti- ons." (author's abstract)|

[67-L] Pietikäinen, Sari: Broadcasting indigenous voices: Sami minority media production, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 2, S. 173-191 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/2/173)

INHALT: Die Medien ethnischer Minderheiten verkörpern in einem großen Ausmaß viele der multikulturellen, multilingualen und transnationalen Veränderungen in der Medienlandschaft und darüber hinaus dem größeren gesellschaftlichen Bezugsrahmen. Minderheitenmedien verfolgen oft die Zielsetzung, relevante Informationen zu liefern, aber darüber hinaus auch al- ternative Öffentlichkeit und bestätigende Erfahrungen in Bezug auf eigene Identität, Sprache und Kultur zu stärken. Der Beitrag untersucht auf der Grundlage von Interviews mit Journa- listen und von ethnografischen Daten wie diese Tendenzen, Möglichkeiten und Einschrän- kungen in den Medien der indigenen Samen ausgespielt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Journalisten der Samen es geschafft habe, eine alternative Öffentlichkeit herzustellen und einen Beitrag zur Wiederbelebung der indigenen Sprache zu leisten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Arbeit innerhalb translokaler journalistischer Praktiken mit dem Ziel, ein multikulturelles und multilinguales Publikum anzusprechen, eine ständige Herausforde- rung darstellt. (UNübers.) (UN)

[68-L] Roether, Diemut: Spannungsverhältnisse - eine kritische Würdigung der ARD, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 7-13 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Die aktuellen Debatten um die ARD drehen sich unter anderem um die Schlagworte Qualitätsprogramm versus Quotendruck, Selbstkontrolle, politische Unabhängigkeit, Rund- funkgebühren und Ausbreitung ins Internet." (Autorenreferat)

[69-L] Rolland, Asle: A clash of media systems?: British Mecom's takeover of Norwegian Orkla Media, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 4, S. 263-281 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/4/263) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 45 1.3 Massenmedien

INHALT: Im Jahre 2006 übernahm das britische Unternehmen Mecom das norwegische Unter- nehmen Orkla Media, einen wichtigen Akteur auf dem Medienmarkt in acht europäischen Ländern. Der Beitrag diskutiert die Auswirkungen dieses Deals aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: (1) der These von Hallin und Mancini von den "Three Models of Media and Politics" und (2) der in der norwegische Studie "Power and Democracy" beschriebenen neuen und alten Medienordnung. Aus der Perspektive (1) steht das norwegische Mediensystem vor einer Bewährungsprobe, da Mecom für ein liberales und Norwegen für ein demokratisch kor- poratistisches Modell stehen. Der Beitrag analysiert die Übernahme in Bezug auf die Kriteri- en, die Hallin und Mancini benutzen, um zwischen den Modellen zu unterscheiden, und wid- met dabei besondere Aufmerksamkeit den Bemühungen, journalistische Haltung als gesell- schaftliche Verantwortung zu definieren. Dabei wird teilweise auf Erkenntnisse aus den USA zurückgegriffen. Im Hinblick auf Perspektive (2) wird festgestellt, dass Norwegen bereits wichtige Charakteristika des liberalen Modells implementiert hat. Mecom fügt jedoch eine in- ternationale Dimension hinzu und die sich darin ausdrückende Kommerzialisierung kann sich durchaus von der in Norwegen herrschenden neuen Medienordnung unterscheiden. (UN- übers.) (UN)

[70-L] Ruß-Mohl, Stephan: Kreative Zerstörung: Niedergang und Neuerfindung des Zeitungsjournalismus in den USA, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 284 S., ISBN: 978-3-86764-077-0

INHALT: "In der amerikanischen Zeitungsbranche herrscht Endzeitstimmung: Die Auflagen bre- chen weg, die Werbeeinkünfte bleiben aus, das Kleinanzeigengeschäft wandert in atemberau- bendem Tempo ins Internet. Doch gefährdet sind nicht nur Medienunternehmen, sondern auch ein unabhängiger, hochwertiger Journalismus, wie ihn nur große Redaktionen hervor- bringen können. Die für Demokratien so lebenswichtige 'vierte Gewalt', in den USA traditio- nell eher in Zeitungshäusern als beim Fernsehen beheimatet, ist in ihrer Existenz bedroht. Der Autor spürt dem Niedergang des amerikanischen Journalismus nach, beschreibt und analy- siert aber auch Innovationen, die der Strukturwandel hervorbringt, und die Strategien, mit de- nen die Zeitungshäuser auf die veränderte Marktlage und auf das Internet-Zeitalter reagieren. Hierfür werden die Ergebnisse der Journalismusforschung herangezogen und durch zahlrei- che Experteninterviews aktualisiert und vertieft." (Autorenreferat)

[71-L] Stipp, Horst: Die Rolle der Programmforschung im amerikanischen Fernsehen: Übersicht über die Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte, in: Media Perspektiven, 2010, Nr. 2, S. 90-100 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2010_Stipp.pdf)

INHALT: "Wie haben sich Rolle und Methoden der Programmforschung im amerikanischen Fernsehen in den letzten zwei Jahrzehnten verändert? Ende der 1980er Jahre war die Pro- grammforschung in den USA, anders als in Europa, ein entscheidender Faktor bei der Aus- wahl von Programmen. Durch Tests von Pilotfilmen oder -episoden konnten zum einen Fehlinvestitionen in teure, sich aber als erfolglos erweisende Primetime-Programme oftmals verhindert werden, zum anderen konnten Serienkonzepte, aber auch laufende Programme auf- grund von Forschungsergebnissen attraktiver gemacht werden. Die Forschung leistete auf die- 46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.3 Massenmedien

se Weise einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz des Programms und damit letztlich zur Erhö- hung der Werbeeinnahmen und der Gewinne. Verschiedene Entwicklungen haben seitdem die Medienlandschaft nicht nur in den USA, sondern auch international stark verändert. Kenn- zeichnend sind beispielsweise eine vervielfachte Programmauswahl durch (digitales) Kabel- und Satellitenfernsehen und eine Zunahme zeitsouveränen Sehens durch Festplattenrecorder. Dies führte zu einer zunehmenden Fragmentierung der Fernsehnutzung. Hierin liegt die größ- te Herausforderung für die Programmforschung, da sich der Wettbewerb um die Zuschauer enorm verstärkt hat und es immer schwieriger geworden ist, Primetime-Hits für breite Zu- schauerschaften zu entwickeln. Gleichzeitig wird versucht, die Ausgaben für Forschung mög- lichst gering zu halten. Im Wesentlichen gibt es heute drei Varianten der Einbindung von Pro- grammforschung in den Produktionsprozess, und nicht zuletzt für die relevanter gewordene Programmpromotion spielt die Forschung heute eine wichtigere Rolle als vor 20 Jahren. Bei den Methoden kommen bewährte und neue Verfahren zum Einsatz, zum Beispiel Eye- Tracking oder neurologische Verfahren. Umfragen werden zunehmend online durchgeführt. Als wichtigstes Medien-Testzentrum Amerikas hat sich aus verschiedenen Gründen Las Ve- gas herausgebildet. Der Autor hält resümierend fest, dass Programmforschung heute vielfälti- ger angewandt wird; sie muss versuchen, die Veränderungen im Verhalten des Publikums zu erfassen und zu prognostizieren. Mehr denn je muss die Forschung heute finanzielle Gesichts- punkte berücksichtigen. Dies führt dazu, dass Spannungen zwischen den Kreativen und den Forschern, die den kreativen Prozess beeinflussen wollen und sollen, auch heute noch beste- hen." (Autorenreferat)

[72-L] Virchow, Fabian: Militär und Medien, in: Maja Apelt (Hrsg.): Forschungsthema: Militär : militärische Organisationen im Spannungsfeld von Krieg, Gesellschaft und soldatischen Subjekten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 107-135

INHALT: Der Autor entwickelt zunächst einige theoretische Überlegungen zur Konzeptualisie- rung des Verhältnisses von Militär und Medien. Er diskutiert anschließend den Stellenwert und die Bedeutung der Medien im Feld der internationalen Politik, unter anderem anhand des Theorems eines "CNN-Effekts". Er nimmt außerdem eine theoretische Bestimmung des Ver- hältnisses von Militär und Medien als zentralen Akteuren internationaler Politik vor. Dieser trichterförmigen Engführung folgt in einem zweiten Abschnitt eine Systematisierung des un- übersichtlichen empirischen Feldes der Beziehungen zwischen Militär und Medien. Diese werden jeweils aus der Perspektive einer der beiden Akteure aufgefächert, um deren Interes- sen und die Vielfalt der strukturellen Bezüge und Handlungskontexte zu verdeutlichen. Im abschließenden Teil seines Beitrages verweist der Autor anhand von Computerspielen und Filmen beispielhaft auf die Beziehungen zwischen medialen Konstruktionen von Militär bzw. Krieg und gesellschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen hin. Er vertritt insgesamt die These, dass die bestehenden theoretischen Konzepte zum Verhältnis von Militär und Medien der Vielgestaltigkeit der Medien-Militär-Beziehung bisher nicht gerecht werden. Es bedarf noch erheblicher Forschungsanstrengungen, um zu einer empirisch gesättigten Theorie der Beziehungen von Militär und Medien zu gelangen. (ICI2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 47 1.3 Massenmedien

[73-L] Wijs, Sacha Alain Christophe de: Media and transition in central and eastern Europe: a comparison between the German Democratic Republic and Hungary, Berlin 2009, 245 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-100103080)

INHALT: Dass die Medien die Politik beeinflussen ist keine neue Erkenntnis. Der vorliegende Beitrag untersucht diesen Einfluss in der Endphase des realexistierenden Sozialismus in Un- garn und der DDR. Der Autor stellt dabei die These auf, dass die Medien eine wichtige Rolle bei der Diskussion um Systemalternativen und Öffnungsprozesse gespielt haben und unter- sucht dies auf der Grundlage von Interviews und der Analyse von Medieninhalten. Zunächst wird die politische, ökonomische und soziale Ausgangssituation in den Ländern nach 1945 dargestellt. Im Anschluss daran wird untersucht, wie sich die Medien 1989 zu den politischen und sozialen Protesten verhalten haben. Dabei vergleicht der Autor zunächst die Zeitungen innerhalb eines Landes und geht dann zu einem zwischenstaatlichen Vergleich über. Es wird deutlich, dass die Medien in beiden Ländern eine wichtige Rolle gespielt haben, dass die poli- tischen Akteure des Demokratisierungsprozesses in beiden Ländern aber unterschieden wer- den müssen. Während in Ungarn die Veränderungen von einer politischen Elite unterstützt wurden, war in der DDR eine breite Volksbewegung Träger des Wandels. (ICD)

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[74-L] Berger, Guy: How the Internet impacts on international news: exploring paradoxes of the most global medium in a time of 'hyperlocalism', in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 5, S. 355-371 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/5/355)

INHALT: Technologisch ist das Internet das globalste Medium in der Geschichte der Mensch- heit. Es durchbricht traditionelle Unterscheidungen zwischen lokalen, ausländischen und in- ternationalen Nachrichten. Auf der anderen Seite scheint es so, dass viele Einrichtungen im Cyberspace im Hinblick auf drei Merkmale immer noch die Charakteristika traditioneller Me- dien aufweisen: die Präferenz lokaler und nationaler Nachrichten, die Domestizierung von Nachrichten über andere Länder und die Widerspiegelung des ungleichgewichtigen Nachrich- tenflusses zwischen Ländern der Ersten und der Dritten Welt. Der Beitrag zeigt, dass die Me- dien der Ersten Welt - sowohl die Offline- als auch die Onlinemedien -, zwar das Mantra be- schören, "hyperlokal" zu werden, es aber der große Rest der Welt ist, der das Internet, unge- achtet seiner untergeordneten kulturellen und sprachlichen Situation, als ein internationales Medium erfährt. Es gibt jedoch Anzeichen für eine Neuausrichtung. (UNübers.) (UN)

[75-L] Divani, Silvio: Web 2.0: Motor sozialen Wandels?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 46-49

INHALT: Zentrale Frage beim Produzieren von Medieninhalten ist für Auftraggeber und Analys- ten ist die Adressierbarkeit sowie Wirkung beim Rezipienten. Es geht um dessen Reaktionen, 48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

sein eventuell durch Medien motiviertes Handeln, seine Einstellung zur Gesellschaft, sein Wissen und Weltbild. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach ethischen Parametern. Ethik ent- steht durch einen Verständigungsprozess. Verständigung über Werte und Normen, die nicht nur fiktiv sind, sondern die von der Gesellschaft anerkannt, ausgehandelt und gelebt werden. Im Web 2.0 avanciert der Rezipient zum Produzenten und wird somit Träger einer Selbstpro- grammierung der Gesellschaft. Ethik ensteht nunmehr auf der Basis der "Gesamtheit der in der Medienwelt erschaffenen Sedimentationen." In Bezug auf einen gesellschaftlich legiti- mierten Ethikbegriff zeigt sich der Unterschied zwischen Analogzeitalter und dem Zeitalter der digitalen Vernetzung: "wir haben es nicht mehr mit einer dominanten Linearität in der Medienlandschaft zu tun, sondern jeder kann zu jeder Zeit jeden beliebigen Inhalt, der zudem auch von jedem erstellt sein kann, per URL aufrufen. Die Verfügbarkeit an Inhalten und die Möglichkeiten ihrer Deutung sind somit nonlinear und entsprechen einer neuen Diversität." (UN)

[76-L] Dörnemann, Jörg; Grau, Christoph; Englert, Marcus; Salm, Christiane zu; Tief, Rainer: Web 2.0 und etablierte Medienunternehmen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 4, S. 46-52

INHALT: Die großen deutschen Medienunternehmen haben in den letzten Jahren ihre Online- Angebote durch den Bereich Web 2.0 ergänzt. in vier Einzelbeiträgen beurteilen fünf Me- dienexperten, was aus Web 2.0 geworden ist, welche Hoffungen sich erfüllt haben und wel- che sich als technisch nicht realisierbar erwiesen. Die diskutierten Anwendungsfelder betref- fen das Presseverlagswesen, das private und das öffentlich-rechtliche Fernsehen sowie das In- ternet selbst. (KB)

[77-L] Fuchs, Christian: Information and communication technologies and society: a contribution to the critique of the political economy of the Internet, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 1, S. 69-87 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/1/69)

INHALT: Der Beitrag betont die Notwendigkeit einer Kritischen Theorie des Internets. Er um- reisst am Beispiel der Rolle von Geschenken und Gebrauchsgütern in der Internetökonomie, wo eine solche Theorie ansetzen könnte. Es wird dargelegt, dass das nach der Krise der "New Economy" sich herausbildende Phänomen "Web 2.0" ein Hinweis für die wachsende Bedeu- tung der Geschenkstrategie von Gebrauchsgütern im Internet ist. Diese Strategie macht die Nutzer, die Inhalte und Kommunikationen online auf kostenlosen Plattformen produzieren, zu Verbrauchsgütern. Das Werbeaufkommen steigt und dient als ideologische Legitimation. In diesem Zusammenhang wird der Begriff des Internet-Prosumenten eingeführt. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 49 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[78-L] Grau, Alexander: Die Zerstörung der Kultur!?: zur Kritik am Web 2.0 und seiner euphorischen Apologeten, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 50-53

INHALT: Aus der Perspektive des Jugendschutzes ergibt sich häufig der Eindruck, dass die De- batte um das Web 2.0 von Mahnern und Bedenkenträgern dominiert wird. Der Autor setzt sich mit zwei Veröffentlichungen auseinander, die im Gegensatz dazu von der These ausge- hen, dass diese Debatte von Medienapologeten beherrscht wird, die die Gefahren von Web 2.0 ausblenden oder systematisch schönreden. Die Journalistin Susanne Gascke ("Klick - Strategien gegen die digitale Verdummung") und der Internetunternehmer Andrew Keen ("Die Stunde der Stümper - Wie wir im Internet unsere Kultur zerstören") setzen sich mit der Rhetorik dieser "Netzgläubigen" auseinander und skizzieren die Gefahren für die Gesell- schaft, die aus einem unkritischen Umgang mit dem Web 2.0 erwachsen können. Aus ihrer Sicht sind die Verfechter von Web 2.0 "klassische Integrierte", die basisdemokratische Selbstregulation Expertenwissen vorziehen und davon ausgehen, dass diese Selbstregulation tatsächlich autonom erfolgt und eine populäre Erweiterung des Bildungs- und Kultur- Be- griffs begrüßenswert ist. Hauptkritikpunkte sind einerseits die Fetischisierung des Begriff der Kommunikation und andererseits das "basisdemokratische Ideal vom edlen Laien". Kommu- nikation im Netz ist eben nicht grenzenlos, frei und offen sondern oft "eine Ansammlung nicht miteinander redender Sektierer, die sich gegenseitig abschotten, und der Aufstand gegen die "Diktatur des Fachwissens" als Kern der Web 2.0 inspirierten Kulturrevolution "droht, un- sere intellektuellen Traditionen und Institutionen auf den Kopf zu stellen." (UN)

[79-L] Grell, Petra; Marotzki, Winfried; Schelhowe, Heidi (Hrsg.): Neue digitale Kultur- und Bildungsräume, (Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 12), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 200 S., ISBN: 978-3-531-16958-3

INHALT: "Die These, dass das Internet vor allem als neuer Kultur- und Bildungsraum gesehen werden kann, hat sich durchgesetzt. Anhand der Schlüsselbegriffe 'Alltagskulturen', 'Inter- und Transkulturalität', 'personale Identität', 'Digital Garne Studies' und 'Virtuelle Konsumwel- ten' wird diese These überprüft und weiter entwickelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Neil Selwyn: A new education for a new digital age? (13-26); Christina Schwalbe, Torsten Meyer: Umbauten im und am Bildungsraum (27-50); Udo Thiedeke: Von der "kalifornischen Ideologie" zur "Folksonomy" die Entwicklung der Internetkultur (51-60); Christian Schacht- ner: Digitale Medien und Transkulturalität (61-76); Kai-Uwe Hugger: Anerkennung und Zu- gehörigkeit im Social Web (77-98); Alexander Unger: Virtuelle Räume und die Hybridisie- rung der Alltagswelt (99-118); Benjamin Jörissen: Strukturale Ethnografie Virtueller Welten (119-144); Jörn Lamla: Digitale Konsumwelten als politische Bildungsräume? (145-198); Da- niela Küllertz: Medienkunst als Medienbildungsraum an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit (169-198).

[80-L] Günther, Tina: Onlinegestützte Ressourcen für professionelles Netzwerken, in: Carsten Stark (Hrsg.) ; Uwe Marquardt (Hrsg.): Soziologie in der öffentlichen Verwaltung : Ausbildung, Beratung, Anwendung, Norderstedt: Books on Demand, 2008, S. 139-177 50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Die Autorin möchte in ihrem Aufsatz einige Anregungen geben, wie die Ressourcen des Web 2.0 - insbesondere Weblogs, Wikiwebs, Online-Communities und Social Bookmar- king - gezielt für eine verbesserte öffentliche Repräsentation und professionellere Vernetzung von Wissenschaftlern, akademischer Lehrer und anderen Professionellen genutzt werden kön- nen. Ihre Ausführungen beziehen sich sowohl auf die Ebene von Hochschulen, Instituten und Professionsgemeinschaften als auch auf die Ebene einzelner Personen, informeller Gruppen und Vereine. Die Autorin betont einleitend, dass die Verwendung onlinegestützter Ressour- cen, die bewusst die Internetöffentlichkeit sucht, keinesfalls in einem Konkurrenzverhältnis zu den etablierten Formen der professionellen Assoziation und des wissenschaftlichen Publi- kationswesens, sondern vielmehr in einem komplementären Verhältnis steht. Sie plädiert da- für, onlinegestützte Ressourcen so einzusetzen, dass der Mehrwert einer Internetseite entspre- chend den Zielsetzungen ihrer Initiatoren maximiert wird. Als Ideal betrachtet sie das Modell einer offenen Universität (oder anderen tertiären Bildungsinstitution) auf der Grundlage einer informativen, ansprechenden öffentlichen Repräsentation im Internet, die den Wissensaus- tausch und die professionelle Vernetzung grenzübergreifend befördert und die aktuellen An- gebote einer "Social Software" nutzt. (ICI2)

[81-L] Hein, Dörte: Virtuelles Erinnern, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 25/26, S. 23-29 (www.bpb.de/files/WQUNYO.pdf)

INHALT: "Neben Büchern und Filmen ist das Internet als Plattform zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit getreten. Insbesondere bei jungen Nutzern hat es sich als Medium zur In- formation und zum Austausch über Geschichte etabliert." (Autorenreferat)

[82-F] Hellige, Hans Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Geschichte des Internets als Netzarchitektur und Wissensmedium: Architekturkonzepte, Leitbilder, Visionen und Zukunftsprognosen

INHALT: Eine Reihe von Forschungsaktivitäten setzten ein früheres Projekt zur Geschichte von Rechnernetzen fort. Im Zusammenhang mit Lehrveranstaltungen in den Studiengängen Elek- trotechnik und Informatik wurde eine Lehreinheit "Geschichte der Netzarchitekturen" als Be- standteil der Fachausbildung entwickelt und diese auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik im September 2001 mit guter Resonanz vorgestellt. Im Rahmen von Lehrprojek- ten und Seminaren in den Studiengängen Geschichte, Kulturwissenschaft und Medieninfor- matik wurden Forschungen zur Leitbildentwicklung, zu Anwendungsvisionen und Zukunfts- prognosen beim Internet auf die Genese des Internets als Kommunikations- und Wissensme- dium fokussiert. Ein Forschungsprojekt zur Geschichte der Elektronischen Bibliothek und des E-Books befindet sich im Vorbereitungsstadium. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hellige, H.D.: Weltbibliothek, Universalenzyklopädie, World- brain: zur Säkulardebatte über die Organisation des Weltwissens. Vortrag auf der technikge- schichtlichen Jahrestagung des VDI im März 2000 "Die Technik der Wissensgesellschaft". artec-Paper Nr. 77. 2000, 24 S.+++Hellige, H.D.: Weltbibliothek, Universalenzyklopädie, Worldbrain: zur Säkulardebatte über die Organisation des Weltwissens. in: Technikgeschich- te, Bd. 67, 2000, H. 4, S. 303-329.+++Hellige, H.D.: Wissenschaftsgenese und Wissen- schaftskonzepte der informatischen Disziplin Computerarchitektur: Modelle der Artefakt- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 51 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

struktur, des Designraums und der Designkonflikte. Bericht des Theorieprojektes. artec-Paper Nr. 99. 2002, 132 S.+++Hellige, H.D.: Die Geschichte des Internet als Lernprozeß. in: Dit- trich, K.; König, W.; Oberweis, A. u.a. (Hrsg.): Informatik 2003. Innovative Informatikan- wendungen. Proceedings (Lecture Notes in Informatics, P-35), Bonn 2003, Bd. 2, S. 102- 114.+++Hellige, H.D.: Das Verschwinden des Buches im Computer und sein Wiedererstehen im Electronic Book. in: Dittrich, K.; König, W.; Oberweis, A. u.a. (Hrsg.): Informatik 2003. Innovative Informatikanwendungen, Proceedings (Lecture Notes in Informatics, P-35). Bonn 2003, Bd. 2, S. 163.+++Hellige, H.D.: Technikgeschichte und Heilsgeschehen: Endzeiterwar- tungen in technischen Zukunftsszenarien für das Jahr 2000. in: Schöck-Quinteros, Eva; Ko- pitzsch, Franklin; Steinberg, Hans-Josef (Hrsg.): Bürgerliche Gesellschaft - Idee und Wirk- lichkeit. Festschrift für Manfred Hahn. Schriften des Hedwig Hintze-Instituts Bremen, Bd. 8. Berlin 2004, 21 S. ARBEITSPAPIERE: Hellige, H.D.: Erfahrungen mit Seminaren zur Ge- schichte der Netzwerkarchitektur und des Internets, Vortrag auf dem Symposium der GI- Fachgruppe 8.2. / Informatik- und Computergeschichte: "Historische Anteile in der Informati- ker-Ausbildung" auf der GI/ GÖ-Jahrestagung 2001, Wien 27. September 2001, 14 S.++ +Hellige, H.D.: Die Technisierung des Wissens und die sozialen Architekturen von Wissens- räumen. Statement bei der Podiumsdiskussion der technikgeschichtlichen Jahrestagung des VDI im März 2003 "Wissensräume", 8. S.+++Hellige, H.D.: Die Geschichte des Internet als Lernprozeß. Einführungsvortrag beim Workshop der Fachgruppe Informatik- und Computer- geschichte der Gesellschaft für Informatik auf der 33. Jahrestagung der GI "Die Zukünfte des Internet: Eine Retrospektive, Frankfurt a.M. im Oktober 2003.+++Hellige, H.D.: Das Ver- schwinden des Buches im Computer und sein Wiedererstehen im Electronic Book. Vortrag beim Workshop der Fachgruppe Informatik- und Computergeschichte der Gesellschaft für In- formatik auf der 33. Jahrestagung der GI "Die Zukünfte des Internet: eine Retrospektive. Frankfurt a.M. im Oktober 2003, 21 S. ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-2435, e-mail: [email protected])

[83-L] Huber, Sandra: Das Internet als Erweiterung des politischen Kommunikationsraums: Nutzerakzeptanz und Nutzungsprofile und ihre Folgen für die politische Partizipation, Bamberg 2010, 285 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:473-opus-2270)

INHALT: Das Mediensystem ist ein wesentlicher Bestandteil einer modernen Demokratie. Die technischen Möglichkeiten und die mediale Infrastruktur, aber auch die ökonomische und rechtliche Organisation des Mediensystems prägen die Funktionsweise demokratischer Syste- me maßgeblich mit. Dementsprechend induzierte die Entstehung des Internets, ähnlich wie bereits andere Medienentwicklungen zuvor, schnell die Frage, wie sich die neue technische Infrastruktur auf die politischen Kommunikationsbeziehungen auswirkt und ob sie zu Verän- derungen der Funktionsweise von Demokratien führt. Der vorliegende Beitrag untersucht die Nutzerakzeptanz und Nutzungsprofile des Internet und die Folgen für die politische Beteili- gung. Zunächst werden in Kapitel zwei die relevanten Aspekte des Mediums Internet heraus- gearbeitet und der Begriff der Interaktivität näher beleuchtet. Nach einer Einordnung der Po- tenziale des Internets für die politische Kommunikation wird anschließend in Kapitel drei in einem kurzen Überblick über das weite Feld der modernen Demokratietheorie darzustellen 52 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

sein, welche unterschiedlichen Demokratiemodelle bestehen. In Kapitel vier wird der Frage nachgegangen, welche Veränderungen das Internet für die bundesdeutsche Demokratie indu- zieren könnte. Die empirischen Analysen folgen in den Kapiteln fünf und sechs. Ersteres hat die Beschreibung der generellen Internetnutzung, insbesondere aber der politischen Netznut- zung durch die Bürger zum Gegenstand. Das Verhältnis zwischen Internetnutzung und Parti- zipationsverhalten bzw. Einstellungen gegenüber verschiedenen Formen politischer Beteili- gung wird in Kapitel sechs behandelt. (ICD2)

[84-L] Hugger, Kai-Uwe (Hrsg.): Digitale Jugendkulturen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 268 S., ISBN: 978-3-531- 16091-7

INHALT: "Jugend ist gegenwärtig nicht nur Offline-Jugend, sondern zugleich Online-Jugend. Auch die in diesem Band im Mittelpunkt stehenden jugendkulturellen Vergemeinschaftungs- formen, in deren Rahmen sich Jugendliche selbst darstellen, mit ihrer Identität auseinander- setzen und soziales Miteinander von Gleichgesinnten finden können - sei es HipHop, Gothic, Techno oder sei es neuerdings die Emo- oder Visual Kei-Szene -, sind heute nicht mehr denk- bar ohne ihre Erweiterungen im Internet. Insofern sind Jugendkulturen immer auch digitale Jugendkulturen. Freilich nutzen nicht alle jugendkulturellen Gesellungen Internet, Computer und mobile Geräte (Handys, Smartphones, portable Spielkonsolen etc.) in gleichem Maße. Was also sind die Kennzeichen digitaler Jugendkulturen? Zu welchen Zwecken werden über- haupt welche digitalen Medien in welchen Jugendkulturen benutzt? Und: Gibt es tatsächlich eine Cybergeneration?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kai-Uwe Hugger: Digitale Ju- gendkulturen: Eine Einleitung (7-20); I. Theoretische Facetten digitaler Jugendkulturen: Hen- rike Friedrichs, Uwe Sander: Die Verschränkung von Jugendkulturen und digitalen Medien- welten (23-36); Waldemar Vogelgesang unter Mitarb. von Heiderose Minas: Digitale Medien - Jugendkulturen - Identität (37-53); Birgit Richard: Das jugendliche Bild-Ego bei YouTube und flickr. True (Black Metal) und Real als Figuren mimetischer Selbstdarstellung (55-72); Nadia Kutscher, Hans-Uwe Otto: Digitale Ungleichheit - Implikationen für die Betrachtung digitaler Jugendkulturen (73-87); Wilfried Ferchhoff, Kai-Uwe Hugger: Zur Genese und zum Bedeutungswandel von Gleichaltrigengruppen. Lokale, de-lokalisierende und virtuelle Ten- denzen (89-101); Benjamin Jörissen, Winfried Marotzki: Medienbildung in der digitalen Ju- gendkultur (103-117); Kai-Uwe Hugger, Ferdal Özcelik: Intraethnische Jugendgesellungen im Internet als Ressource (119-147); II. Digitale Angebote und jugendorientierte Aneignungs- formen: Friederike von Gross: Visual Kei - jugendliche Musikfans im Internet (151-167); Sa- bina Misoch: Avatare: Spiel(er)figuren in virtuellen Welten (169-185); Thorsten Quandt: Real Life in Virtual Garnes: Computerspiele und (Jugend-)Kultur (187-207); Franz Josef Röll: Social Network Sites (209-224); Martina Schuegraf: Medienkonvergente Interaktionen - Jugendliche im medialen Netz (225-236); Angela Tillmann: Girls_Spaces: Mädchen-Szenen und Mädchen-Räume im Internet (237-249); Klaus Rummler: Mobilkommunikation und so- ziale Segmentation (251-264).

[85-F] Kneip, Veronika, Dipl.-Medienwirtin (Bearbeitung); Baringhorst, Sigrid, Prof.Dr.Dr. (Lei- tung): Protest- und Medienkulturen im Umbruch. Transnationale Corporate Campaigns im Zei- chen digitaler Kommunikation soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 53 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Analyse der Auswirkungen von medialem Wandel auf die Veränderung von politi- schen Protestformen am Beispiel von transnationalen Anti-Corporate-Campaigns im deutsch- sprachigen Raum. ZEITRAUM: 1995-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum METHODE: qualitative Analyse von Webauftritten; qualitative Interviews mit Campaignern und Protestakteuren DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 109; Kampagnen - Websites; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 6). Medienresonanzanalyse (Stichprobe: 10). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Baringhorst, Sigrid: Politischer Konsumerismus im Netz - Chan- cen und Probleme demokratischer Protestpolitik. in: Groß, Thomas; Bieber, Christoph; Eifert, Martin; Lamla, Jörn (Hrsg.): Soziale Netze in der digitalen Welt. Das Internet zwischen egali- tärer Teilhabe und ökonomischer Macht. Frankfurt/ M.: Campus 2009, S. 179-202.+++Ba- ringhorst, Sigrid: Political protest on the net. in: German Policy Studies, GPS-Special Issue "Politics 2.0: The Political Potential of the Internet", No 4. 2008, pp. 63-93. Online unter: www.spaef.com/file.php?id=994.+++Baringhorst, Sigrid: Kuluttajakansalaisten poliittinen voimaantuminen - Verkon korporaatiovastaisen kampanjoinnin mahdollisuuksia ja ongelmia. in: Politiikka (ISSN 0032-3365), vol. 50, 2008, issue 1, pp. 37-50.+++Baringhorst, Sigrid: Branded Communication - Euro-Asian Campaigns for Global Citizenship. in: Banerjee, In- drajit; Rao, Madanmohan (eds.): Media and Development in Asia: Regional Perspectives. Singapore, pp. 173-189.+++März, Annegret: Von der Straße ins Netz und zurück - Culture Jamming als Medien- und Konzernkritik in Protestkampagnen. in: Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften (ISSN 1619-1641), Jg. 8, 2008, H. 2, S. 73-91.++ +Müller, Daniel; März, Annegret: Öffentlichkeit(en) und Internet. Umbruch in der politischen Kommunikation? in: Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften (ISSN 1619-1641), Jg. 8, 2008, H. 2, S. 7-13.+++Niesyto, Johanna: Europäische Öffentlichkeit im Internet? in: Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften (ISSN 1619- 1641), Jg. 8, 2008, H. 2, S. 27-47.+++Baringhorst, Sigrid: Medialisierung und Demokratie im 20. Jahrhundert. in: Rundfunk und Geschichte (ISSN 0175-4351), Jg. 33, 2007, H. 3/4, S. 102-103 (Rezension).+++Niesyto, Johanna: Der Bürger zwischen Politik und Konsum. in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen (ISSN 0933-9361), Jg. 20, 2007, H. 2, S. 216- 218 (Rezension).+++Niesyto, Johanna: PR-, Ziel- und NGO-Kampagnen als strategische Kommunikation. in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen (ISSN 0933-9361), Jg. 20, 2007, H. 3, S. 140-144 (Rezension).+++Kneip, Veronika: Legitimationsfaktor Bürgerschaft. Die kommunikative Vermittlung von Corporate Citizenship. in: Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; März, Anne; Niesyto, Johanna (Hrsg.): Politik mit dem Einkaufswagen. Unterneh- men und Konsumenten in der globalen Mediengesellschaft. Bielefeld: Transcript-Verl. 2007, S. 223-244. ISBN 978-3-89942-648-9.+++Kneip, Veronika; Niesyto, Johanna: Politischer Konsum und Kampagnenpolitik als nationalstaatliche Steuerungsinstrumente? Das Beispiel der Kampagne Echt gerecht. Clever kaufen. in: Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; März, Anne; Niesyto, Johanna (Hrsg.): Politik mit dem Einkaufswagen. Unternehmen und Konsu- menten in der globalen Mediengesellschaft. Bielefeld: Transcript-Verl. 2007, S. 155-180. ISBN 978-3-89942-648-9.+++Baringhorst, Sigrid: Sweet Charity. Zum moralischen Ethos zeitgenössischer Sozialkampagnen. in: Röttger, Ulrike (Hrsg.): PR-Kampagnen. Über die In- szenierung von Öffentlichkeit. 3., überarb. und erw. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss. 2006, S. 247-266. ISBN 978-3-531-42950-2.+++Baringhorst, Sigrid; Holler, Simon: Medienindustrie - Die 'vergessene Theorie' der politischen Ökonomie der Massenkommuni- kation. in: Schröter, Jens; Schwering, Gregor; Stäheli, Urs (Hrsg.): Media Marx. Ein Hand- 54 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

buch. Bielefeld: Transcript-Verl. 2006, S. 369-381. ISBN 978-3-89942-481-2.+++Baring- horst, Sigrid: Strategic framing - Deutungsstrategien zur Mobilisierung öffentlicher Unterstüt- zung. in: Kreyher, Volker J. (Hrsg.): Handbuch Politisches Marketing. Baden-Baden 2004.++ +Baringhorst, Sigrid: Solidarität ohne Grenzen? Aufrufe zu Toleranz, Mitleid und Protest in massenmedialen Kampagnen. in: Bergmann, Jörg; Luckmann, Thomas (Hrsg.): Zur kommu- nikativen Konstruktion von Moral. Bd. 2. Wiesbaden 1999, S. 236-259. ARBEITSPAPIERE: Baringhorst, Sigrid; Kneip, Veronika; Niesyto, Johanna: Wandel und Kontinuität von Protest- kulturen seit den 1960er Jahren - eine Analyse ausgewählter Anti-Corporate Campaigns. Fachtagung 'Bürgergesellschaft - Wunsch und Wirklichkeit', Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), 19.10.-20.10.2006. Unter: www.b-b-e.de/fileadmin/inhalte/PDF/akt uelles/veranstaltungen/wzb_protestkulturen.pdf abrufbar.+++Baringhorst, Sigrid: New media and the politics of consumer activism. Opportunities and challenges of Euro-Asian anti-cor- porate campaigns. Paper presented at the Annual Conference of the European Consortium of Political Research, Workshop 'New Directions in Cultural Politics', Granada, 14.-19.04.2005. Unter: www.politik-konsum.de/pdf/baringhorst_ecpr.pdf abrufbar.+++Kneip, Veronika; Nie- syto, Johanna: 'Echt gerecht. Clever kaufen' - politischer Konsum und Kampagnenpolitik als Reaktion auf nationalstaatliche Steuerungsverluste. Nachwuchstagung des SFB 'Staatlichkeit im Wandel', Universität Bremen, 31.03.-02.04.2006. Unter: www.staatlichkeit.uni-bremen.de/ download/de/aktuelles/petzold_niesyto_Paper.pdf abrufbar.+++Baringhorst, Sigrid: Medien, Politik und Demokratie - Ambivalenzen der Medialisierung. Key Note Speech auf der Ta- gung "Governance. Multi-Level or Post-Democratic?", Univ. Innsbruck, Obergurgl, 18.- 20.10.2007, Podcast erhältlich unter: www.uibk.ac.at/wuv/podcasts.html .+++Baringhorst, Sigrid: Political empowerment of citizen consumers - chances of anti-corporate campaigning on the internet. Open international research and graduate seminar 'Politics on the Internet: New Forms and Media for Political Action', Univ. Tampere, 24.11.-25.11.2006.+++Kneip, Veronika: Multinational corporations and anti-corporate campaigns - corporate reaction to anti-corporate protest. Konferenz 'The 'Establishment' Responds: the Institutional and Social Impact of Protest Movements During and After the Cold War', veranstaltet von dem Heidel- berg Center for American Studies (HCA), Univ. Heidelberg, 22.11.-24.11.2007.+++Kneip, Veronika: Interconnectivity of the 'public of publics' - the example of anti-corporate cam- paigns. Konferenz 'Changing politics through digital networks. The role of ICTs in the forma- tion of new social and political actors and actions', veranstaltet von der Fak. für Politikwis- senschaft der Univ. Florenz, Italien, 5.10.-06.10.2007.+++Kneip, Veronika: CSR und Dis- countpolitik - das Beispiel Lidl. Tagung 'Corporate Social Responsibility im Einzelhandel', veranstaltet von den Univ. Hamburg und Kassel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik, Berlin, 01.06.-02.06.2007.+++Niesyto, Johanna: Transnational anti-corporate campaigns on the Net, Workshop 'Webcampaigning @ public sphere(s)', Univ. Siegen, 9.11.2007.+++Niesyto, Johanna: Comparative study of transnational anti-corporate campaigns - research design and preliminary results. Workshop 'Campaign Analysis in a Glo- balizing World', veranstaltet vom SFB 536 "Reflexive Modernisation" und dem Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft des Geschwister-Scholl-Instituts für Politikwissenschaft der LMU München am Starnberger See, 27.04.-28.04.2007, erhältlich unter: www.protest- cultures.uni-siegen.de/pdf/Niesyto%2520Comparative%2520Study.pdf .+++Niesyto, Johan- na: Networking campaigns - towards a new era of transnationalism? Workshops 'European Protest Movements', Univ. Halle, 22.11.-25.11.2006 und Univ. Zürich, 7.3.-10.3.2007, erhät- lich unter: www.protest-cultures.uni-siegen.de/pdf/Networking%20Campaigns.pdf . ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 55 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Ge- schichte, Geographie, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl Politische Systeme, Vergleichende Politikwissenschaft (57068 Siegen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0271-7404510, e-mail: [email protected])

[86-L] Kuhn, Axel: Vernetzte Medien: Nutzung und Rezeption am Beispiel von "World of Warcraft", Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 367 S., ISBN: 978-3-86764-201-9

INHALT: "Unter dem Einfluss der Digitalisierung und der technischen Entwicklung leistungsfä- higerer Übertragungsmöglichkeiten entstehen immer größere Netzwerke aus Menschen, Computern und konvergenten Medien. Die Arbeit stellt zum einen das Merkmal der techni- schen Vernetzung von Computern als Ausgangspunkt einer eigenständigen Medienkategorie über deren funktionale Eigenschaften Intermedialität, Multimedialität und Interaktivität her- aus, zum anderen beschreibt sie den Einfluss dieser Eigenschaften auf die Nutzung vernetzter Medien und die Rezeption vernetzter medialer Inhalte. Exemplarisch wird hierzu das Online- Rollenspiel 'World of Warcraft' einer empirischen Analyse unterzogen." (Autorenreferat)

[87-L] Mayer, Ansgar: Mobile Media: nur ein Häppchen oder "echter" Journalismus?, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 2, S. 189-196 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Ausgehend von der Erkenntnis, dass wir uns in einer Medienrevolution befinden, die auch die Finanzierungsmodelle der etablierten Medien in Frage stellt, gibt der Beitrag einen Überblick über die vom Internet ausgehende Entwicklung hin zur mobilen Kommunikation. Der Abruf von Nachrichten aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur zählt schon heute zu den am meisten genutzten Internetdienstleistungen. Durch den Einsatz von Smartphones, einer Kombination von Mobiltelefon und Computer wird diese Entwicklung noch verstärkt. Der Beitrag geht der Frage nach, was auf die Größe eines Handy-Displays komprimierte Nachrichtenhäppchen noch mit Journalismus zu tun haben und entwickelt fünf Thesen zu Mobile Medien: 1. Interaktion ist Standard; 2. Kürze wird zum Nachrichtenwert; 3. Service wird wichtiger; 4. Redaktionelle Struktur muss flexibel bleiben; 5. Mut! Das Handy ist das persönlichste Medium, das wir immer bei uns haben. Fazit: Es braucht Ideen, die wichtigste von allen Maschinen medial nutzen zu können. 'Wer diese Idee hat, der hat gewonnen'. (UN)

[88-L] Meckel, Miriam; Kirchhoff, Lars; Fleck, Matthes; Stanoevska-Slabeva, Katarina: Applications of blogs in corporate communication, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, No. 2, S. 227-246 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=358)

INHALT: "Recently, blogs have gained a lot of attention as an instrument within corporate com- munication. There are numerous discussions and research projects in various academic disci- 56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

plines about blogs creating a diffuse body of knowledge with different concepts, notions, and ideas. This paper summarizes typologies from these different disciplines and tries to integrate them into a multidimensional model in which all relevant aspects and applications of blogs are considered. The results are summarized in the St. Galler blog cube." (author's abstract)|

[89-F] Meier, Stefan, Dr. (Bearbeitung): Methodeninstumentarium der Datenerhebung und -analyse von Online-Diskursen

INHALT: 1. Erstellung von Sample-Methoden zur Datenerhebung anhand der Grounded Theory; 2. Konzeptualisierung von Online-Diskurspraxis; 3. Entwicklung diskursanalytischer Metho- den zur Erfassung von interaktiver, hypertextueller, interpersonaler, massenmedialer und multimodaler Kommunikation im Netz. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Amerika, Osteuropa (Netzkommunikation) METHODE: Eine Kombination von qualitativer Sozialforschung, Diskurs-Theorie, Diskursana- lyse und Sozialsemiotik. Untersuchungsdesign: theoretisches Sampling DATENGEWIN- NUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Diskurs- und Bildanalysen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fraas, Claudia; Pentzold, Christian: Online-Diskurse - theoreti- sche Prämissen, methodische Anforderungen und analystische Befunde. in: Warnke, Ingo H.; Spitzmüller, Jürgen (Hrsg.): Methoden der Diskurslinguistik. Sprachwissenschaftliche Zugän- ge zur transtextuellen Ebene. Berlin: De Gruyter 2008, S. 291-326.+++Meier, Stefan: Von der Sichtbarkeit im Diskurs - zur Methode diskursanalytischer Untersuchung multimodaler Kommunikation. in: Warnke, Ingo; Spitzmüller, Jürgen (Hrsg.): Diskurslinguistik nach Fou- cault - Theorie und Gegenstände. Berlin: de Gruyter 2007, S. 263-286.+++Fraas, Claudia; Meier, Stefan; Pentzold, Christian: Konvergenz an den Schnittstellen unterschiedlicher Kom- munikationsformen - ein Frame-basierter analytischer Zugriff. in: Lehen, Katrin; Gloning, Thomas (Hrsg.): Mediengattungen. Ausdifferenzierung und Konvergenz. Frankfurt a.M.: Campus 2010 (im Erscheinen). ART: gefördert BEGINN: 2009-10 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Germa- nistik, Medien-, Technik- und Interkulturelle Kommunikation -IfGK- Professur Medienkom- munikation (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[90-L] Schmidt, Jan; Frees, Beate; Fisch, Martin: Themenscan im Web 2.0: neue Öffentlichkeiten in Weblogs und Social-News-Plattformen, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 2, S. 50-59 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)- FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2009_Schmidt.pdf)

INHALT: Die technischen Innovationen des Web 2.0 ermöglichen es, die Leistungen des profes- sionellen Journalismus durch Aktivitäten des Publikums zu ergänzen. Zum journalistischen Gatekeeping tritt das "Gatewatching" des Publikums. Insbesondere Weblogs und Social- News-Plattformen spielen hierbei eine Rolle. Vier Typen von Weblogs mit journalistischem soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 57 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Bezug sind zu unterscheiden: 1. persönliche Blogs von Rezipienten, die sich meist auf einzel- ne Sendungen oder Artikel beziehen, 2. Watchblogs, die journalistische Berichterstattung kri- tisch begleiten (z.B. Bildblog), 3. Redaktionsblogs, die von Redaktionsmitgliedern geführt werden und 4. Kritikerblogs der Redaktion, bei denen sich externe Autoren mit den Inhalten auseinandersetzen. In der Blogosphäre entstehen verschiedene (Teil-)Öffentlichkeiten, die auf individuellen Praktiken der Auswahl und Aufbereitung von Themen basieren und deren Reichweite unterschiedlich hoch ist. Journalisten nutzen Weblogs überwiegend nicht aktiv, sondern lesend als Werkzeug für die Themenrecherche. Während Weblogs das Publizieren von Inhalten aller Art erleichtern, erfüllen Social-News-Plattformen (z.B. Digg, YiGG, Wi- kio) eine Filter- und Hierarchisierungsfunktion, indem sie softwareunterstützt eine Vielzahl von Bewertungen individueller Nutzer aggregieren. Es dominieren Beiträge aus den klassi- schen Massenmedien, die damit und in ihrer weiteren Verbreitung durch Suchmaschinen ei- nem erweiterten Personenkreis zugänglich werden und den Medien außerdem Informationen über Relevanz und Beurteilung ihrer Inhalte beim Publikum liefern. Auf diese Weise können die klassischen Massenmedien von Weblogs und Social-Plattformen profitieren. (UN2)

[91-L] Schmidt, Jan: Das neue Netz: Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 214 S., ISBN: 978-3-86764-146-3

INHALT: Die Studie widmet sich den Merkmalen, den Praktiken und den Konsequenzen des ge- genwärtigen Internet. Der Verfasser beschreibt die grundlegenden Merkmale des Phänomens Web 2.0 und argumentiert, warum der Begriff "Social Web" vorzuziehen ist. Er stellt zudem die wichtigsten Anwendungsgattungen vor und resümiert aktuelle empirische Befunde zu de- ren Nutzung und Verbreitung. Anschließend wird ein theoretisch-begriffliches Modell darge- stellt, um Nutzungspraktiken des Social Web aus einer kommunikationssoziologischen Per- spektive zu analysieren und dabei die wechselseitige Abhängigkeit von individuellem Han- deln und rahmenden Strukturen zu begreifen. Vor diesem Hintergrund werden die drei zentra- len Komponenten dieser Praktiken beschrieben - Identitäts-, Beziehungs- und Informations- management sowie ihre Einbettung in allgemeine Trends des sozialen Wandels. Die zweite Hälfte des Buches widmet sich verschiedenen Konsequenzen, die aus der Verbreitung von Anwendungen und Praktiken des Social Web folgen. Es wird argumentiert, dass sich dort per- sönliche Öffentlichkeiten manifestieren, in denen Menschen Themen und Informationen von individueller Relevanz mit ihrem erweiterten sozialen Netzwerk teilen können. Dies berührt unter anderem auch das gängige Verständnis von den Grenzen zwischen Privatsphäre und Öf- fentlichkeit. (ICF2)

[92-L] Selke, Stefan; Dittler, Ullrich: Postmediale Wirklichkeiten: wie Zukunftsmedien die Gesellschaft verändern, (Telepolis), Hannover: Heise 2009, 243 S., ISBN: 978-3-936931-63-1

INHALT: "Das iPhone als 'Fototelefoninternetallesverbinder', mit dem man die gesamte Welt in den Händen hält, entzückt und zeugt vom Eros der Technik. Sehen so schon die Medien der Zukunft aus? Oder wird es möglicherweise radikal andere Medien und Gebrauchsweisen ge- ben? Die Autoren dieses Sammelbandes wagen gemeinsam einen Blick nach vorn. Unter dem Leitbegriff 'Postmediale Wirklichkeiten' gehen sie der Frage nach, welche Formen und Funk- 58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

tionen Medien in der Zukunft annehmen werden und welche Folgen dies für Individuen und Gesellschaft hat. Medien werden im Zeitalter der Postmedialität sicher nicht verschwunden sein, sie nehmen jedoch neue Gestalten an. Die Vorsilbe 'Post' deutet an, dass sich in naher Zukunft Quantitäten und Qualitäten von Medien verändern und bisher kaum beachtete Grenz- verschiebungen sowie Medienfunktionen auftreten, die sich erkennbar in den Alltag und die verschiedensten Lebenswelten einschreiben werden. Das Buch bietet Antworten aus interdis- ziplinären Perspektiven und vereint Standpunkte, Analysen und Visionen von Soziologie, Philosophie, Technik, Informatik, Wirtschaft, Marketing, Didaktik sowie Gestaltung und De- sign." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefan Selke, Ullrich Dittler: Einleitung: Postme- diale Wirklichkeiten als Forschungsfeld (1-12); Stefan Selke: Die Spur zum Menschen wird blasser: Individuum und Gesellschaft im Zeitalter der Postmedien (13-45); Bernhard Irrgang: Postmedialität als Weg zum posthumanen Menschsein? (47-65); Christoph Zydorek: Postme- diale Wirklichkeiten und Medienmanagement (67-92); Thomas T. Tabbert: Entwicklungspo- tenziale virtueller Stars in einer Erlebnisgesellschaft (93-113); Nikolaus Hottong: Postmediale Produktionswirklichkeiten: Ein Essay aus der Vergangenheit (115-131); Florian Rötzer: Digi- taler Urbanismus: Von der Überwachung zur Überbelichtung der Stadt (133-151);Ullrich Dittler: Postmedialität und Lernen: Einfluss der Allgegenwärtigkeit von Information auf Lernkompetenzen und Lehrprozesse (153-167); Koni Osterwalder: post medias res: Lernen im Zeitalter der Verfügbarkeit (169-183); Wolfgang Taube: Interaktion als mediale Aneig- nungsform (185-202); Claudia Mareis: Die Rede von Forschung in Kunst und Design (203- 222); Daniel Fetzner: Max Bense als Vordenker: Von der Röhrentechnik des Rasterkörpers zur Existenzmitteilung aus San Franzisko (223-238).

[93-F] Sitzer, Peter, Dr. (Leitung): Cyberbullying von Schülerinnen und Schülern: Eine qualitative Untersuchung zu Erfahrun- gen und Umgang mit Cyberbullying

INHALT: Cyberbullying ist eine Erscheinung, der Schülerinnen und Schüler ausgesetzt sind, so- bald sie Internetanwendungen und Mobiltelefone nutzen. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen zu ihren Erfahrungen und ihrem Umgang mit Cyberbullying befragt. Das Ziel der Untersuchung ist ein besseres Ver- ständnis der subjektiven Wahrnehmung von Cyberbullying und der individuellen Strategien im Umgang mit Cyberbullying. ART: keine Angabe BEGINN: 2010-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltfor- schung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Institution (Tel. 0521-106-3163, e-mail: [email protected])

[94-L] Stegbauer, Christian; Bauer, Elisabeth: Nutzerkarrieren in Wikipedia, in: Ansgar Zerfaß (Hrsg.) ; Martin Welker (Hrsg.) ; Jan Schmidt (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web : Bd. 1, Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum, Köln: Halem, 2008, S. 186-204

INHALT: Die Autoren untersuchen in ihrem Beitrag die Frage, wie die Aktivität und Beteiligung bei der bekanntesten Anwendung des Social Web - der "Wikipedia" - erklärt werden können. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 59 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Aus einer strukturalistischen Perspektive argumentieren sie, dass die Beteiligung an dieser In- ternet-Enzyklopädie weniger durch persönliche Motive, sondern vor allem durch das Inneha- ben bestimmter Positionen erklärt kann, die jedoch nur einem kleinen Teil der Nutzer offen- stehen. Durch die Analyse von drei Stichproben aus den angemeldeten Teilnehmern der deut- schen Wikipedia verdeutlichen sie exemplarisch Nutzerkarrieren und zeigen, dass zum einen nur ein kleiner Anteil von ihnen in solche zentralen Positionen vordringen kann, und dass zum anderen diese Positionen inzwischen besetzt zu sein scheinen, was auf eine gewisse Schließung der Teilnehmerschaft hindeutet. (ICI2)

[95-L] Wagner, Michael: Neue Leseräume: zur Lesekultur in partizipativen Mediensystemen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 6, S. 76-85

INHALT: Der Beitrag entwickelt ein theoretisches Modell, das zum Einen eine Klassifikation Neuer Medien (klassifiziert als statische, explorative und aktive Medien) entsprechend ihrer Nutzungs- und Verarbeitungsmuster ermöglicht und zum Anderen die soziale Komponente des Lesens von partizipativen Medien beschreibt. Dazu werden am Beispiel eines Re-enact- ments in Japan Optionen für eine partizipative Lesekultur und sich dynamisch verändernde Leseräume abgeleitet, die an Ansätze der kulturanthropologischen Spieltheorie und der Com- puterspieltheorie angelehnt sind, mit dem Konzept der Affinitätsgruppen in Zusammenhang gebracht. (RG2) (RG)

1.5 Medieninhalte

[96-L] Archetti, Cristina: News coverage of 9/11 and the demise of the media flows, globaliztion and localization hypotheses, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 463-485 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Eine international vergleichende Untersuchung des Framing der Anschläge vom 9. September 2001 in der Elitepresse der USA, Italiens, Frankreichs und Pakistans zeigt, dass es nur geringen empirischen Rückhalt für die Thesen der drei Hauptforschungsstränge über den Nachrichtenaustausch auf dem Gebiet der internationalen Kommunikation gibt. Die Ergebnis- se der empirischen Untersuchung stützen weder die These der Existenz eines internationalen Nachrichtenflusses noch die Vorstellung, dass Nachrichten im globalen Rahmen immer ho- mogener werden. Die Analyse liefert darüber hinaus keine Anzeichen für eine Lokalisierung von Nachrichten auf nationaler Ebene. Stattdessen scheint die Berichterstattung ausgespro- chen unterschiedlich auf der Ebene der einzelnen Zeitung. Dies lässt sich eher mit unter- schiedlichen Variablen erklären als durch internationale Makroprozesse, mit denen sich For- schungen zu Nachrichten auf diesem Gebiet befassen. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Forschung zur internationalen Kommunikation ihren Horizont erweitern und multi- disziplinäre Ansätze, die sowohl die Analyse nationaler politischer Prozesse als auch ein tieferes Verständnis der Dynamik von Nachrichtenproduktion in jedem einzelnen Medienun- ternehmen umfassen, integrieren muss, wenn sie Nachrichten im Informationszeitalter erklä- ren will.(UNübers.) 60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

[97-L] Ascaniis, Silvia de: Integrating content analysis and argumentative analysis to reconstruct a media-supported public debate, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 113-130 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=440)

INHALT: "This paper discusses methodological issues about the use of content analysis, in order to show that if this empirical method is integrated with different techniques of argumentative analysis, it helps to reconstruct and analyze media supported public debates. Content analysis is here integrated with the analytical overview, a method which allows to systematically con- sider every element of an argumentative text that is relevant to solve a difference of opinion, and with an argument evaluation by means of the Argumentum Model of Topics. The article argues that content analysis may contribute as a preliminary instrument to the argumentative analysis when dealing with large corpora of data, in that it allows to get a macroscopic view of the debate, thus laying the basis for the reconstruction, analysis and evaluation of the argu- mentative fabric. Mass-media platforms constitute, indeed, a special context of communicati- on practices where argumentation assumes peculiar structures and dynamics, which have to be studied with the help of adequate tools, in order to understand their influence in opinion- making and building of consent. Relevant issues such as categories building and coder in- struction are also briefly discussed." (author's abstract)|

[98-L] Bleicher, Joan Kristin: Zwischen Frauentausch und Küchenschlacht: Frauenrollen in Reality-Formaten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 32-35

INHALT: Frauen sind blond mit auffälliger Oberweite, verfügen über einen ausgeprägten Mutter- und Putzinstinkt. Schwach und hilfsbedürftig sind sie dem übermächtigen Mann ausgeliefert. Der hat alles im Griff und ist bei allen Themen - von Kochen über Schuldenberatung bis Wis- sensvermittlung - äußerst kompetent. So veraltet diese Stereotype klingen - in Reality Shows stellen sie die herbe (Schein-)Realität dar und erlauben dem Fernsehpublikum damit einen voyeuristischen Blick in längst ausgestorben geglaubte Familienszenarien. Das Reality TV berührt in der Inszenierung des Intimen und Privaten oberflächlich gesehen viele Themen, vermittelt in Bezug auf die Geschlechterpräsentation letztlich aber gerade kein vielfältiges Bild, sondern huldigt längst ausgedient geglaubten Klischees. (RG)

[99-F] Bock, Norman (Bearbeitung); Jesse, Eckhard, Prof.Dr. (Betreuung): Zwischen Verdrängung und Verklärung. "Junge Welt" und "Neues Deutschland" in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kommunismus

INHALT: Mit dem 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Einheit, verschwand die Deutsche Demokratische Republik von der politischen Landkarte. Das instabil gewordene Herrschafts- und Gesellschaftssystem, das im Wesentlichen dem sowjetischen Vorbild einer Parteidiktatur entsprach, erlag auf längere Sicht seinen ökonomischen und politischen Strukturdefiziten. Der Machtverlust der SED-Funktionäre führte allerdings nicht zum völligen Verschwinden ihrer politischen und ideologischen Vorstellungen. Viele der orthodoxen Positionen leben in Form historischer Legenden und Fehlwahrnehmungen fort. Innerhalb eines Netzwerkes aus post- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 61 1.5 Medieninhalte

kommunistischen Stiftungen, Verlagen und Bildungsvereinen erscheinen zahlreiche Periodi- ka, von denen hinsichtlich Auflage und Professionalität besonders "Junge Welt" und "Neues Deutschland" hervorzuheben sind. Im Rahmen der Untersuchung soll das Geschichtsbild bei- der Zeitungen anhand ausgewählter Themenbereiche analysiert werden. Knapp zwei Jahr- zehnte nach dem Untergang des "real existierenden Sozialismus" stellt sich unweigerlich die Frage, wie kritisch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kommunis- mus in zwei traditionell marxistischen Publikationsorganen betrieben wird. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hanns-Seidel- Stiftung e.V. INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politik- und Parteienentwicklung in Europa" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Thüringer Weg 9, 09126 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Professur Politische Systeme, Politische Institutionen (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[100-L] Brandstetter, Barbara: Gemeinsames Europa?: die Metaphorik von Wirtschaftsberichten in deutsch- und französischsprachigen Printmedien, (Philologia, Bd. 135), Hamburg: Kovac 2009, 269 S., ISBN: 978-3-8300-4031-6

INHALT: "Die Einführung des Euro ist ein Jahrhundertprojekt. Wie berichten Journalisten in den neunziger Jahren darüber? Welches Europa-Bild zeichnen deutsche, belgische, französische und Schweizer Zeitungen? Welche Metaphern verwenden Medien und Politiker? Die Autorin wendet die kognitive Metapherntheorie auf 532 Wirtschaftsartikel an, um Unterschiede, Ge- meinsamkeiten und Veränderungen in der Bildsprache herauszuarbeiten. Die Analyse belegt, wie Journalisten zu einem negativen Europa-Bild beitragen - und verdeutlicht, warum längst überwunden geglaubte Konflikte aus der Zeit der Euro-Einführung in der globalen Wirt- schaftsund Finanzkrise wieder aufbrechen." (Autorenreferat)

[101-L] Brüggemann, Michael; Kleinen-von Königslöw, Katharina: 'Let's Talk about Europe': why europeanization shows a different face in different newspapers, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 1, S. 27-48 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/1/27)

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem immer wiederkehrenden Streben nach einer euro- päischen Öffentlichkeit im Sinne einer strukturellen Transformation nationaler Politikdebat- ten. Dieser Prozess der Europäisierung nationaler Öffentlichkeiten hat eine vertikale und eine horizontale Dimension: ein verstärkter Fokus auf die EU und mehr Beachtung der anderen europäischen Länder. Eine Inhaltsanalyse von Qualitätszeitungen aus fünf EU- Mitgliedslän- dern über einen Zeiraum von zwanzig Jahren hinweg fördert gemeinsame Trends in den ver- schiedenen Ländern zu Tage, lässt aber über den gesamten Zeitraum keine Konvergenz er- kennen. Es können vier unterschiedliche Europäisierungsmuster identifiziert werden: umfas- sende Europäisierung, segmentierte Europäisierung, Europäisierung jenseits der EU und Öf- fentlichkeit im Sinne von Kirchtumspolitik. Der Beitrag treibt die Forschung auf diesem Ge- biet voran, indem er Faktoren identifiziert und testet, die diese Unterschiede in der Pressebe- 62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

richterstattung erklären. Detaillierte Fallstudien und Regressionsanalysen zeigen, dass die re- daktionelle Ausrichtung einer Zeitung und die Größe des Landes, in dem sie erscheint, einen signifikanten Einfluss auf die Europäisierungsmuster ausüben. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme haben die Anzahl der Korrespondenten in Brüssel und das Ausmaß der Identifikati- on der Öffentlichkeit mit Europa keine signifikanten Auswirkungen auf die Europäisierungs- muster. (UNübers.) (UN)

[102-L] Brunn, Esther-Skadi: Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien: ein medialer Querschnitt - Sensationslust, Stigmatisierung, Aufklärung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, III, 91 S., ISBN: 978-3-8364-8769-6

INHALT: "Bereits die ersten gedruckten Flugblätter des 15. Jahrhunderts berichteten von Men- schen mit Behinderungen. Seitdem gab es sehr verschiedenartige Bilder und Darstellungen. Die Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien und ihr Status in der Ge- sellschaft beeinflussen sich wechselseitig. Auffällig ist zunächst, dass sich die Medien im Laufe des 20. Jahrhunderts immer intensiver mit Menschen mit Behinderungen auseinander- gesetzt haben. Zudem wurde die Berichterstattung immer differenzierter. Das Medienbild hat sich im 20. und frühen 21. Jahrhundert gewandelt. Anhand eines medialen Querschnittes wird in dieser Arbeit analysiert, wie Medien Menschen mit Behinderungen darstellten und darstel- len. Die Arbeit setzt 1906 mit der ersten 'Krüppelzählung' im Deutschen Reich an und schließt mit dem beginnenden 21. Jahrhundert ab." (Autorenreferat)

[103-L] Bühlmann, Marc: Geschlechterrollenstereotype in Lesebüchern: eine quantitative Inhaltsanalyse von Schulbuchtexten aus drei Generationen von Schweizer Lesebüchern, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 35/2009, Iss. 3, s. 593-619 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In diesem Beitrag wird der Wandel der Darstellung von Geschlechterrollenstereoty- pen in Schulbüchern untersucht. Anhand einer Analyse von 203 Texten aus drei Schweizer Lesebüchern aus drei verschiedenen Zeiträumen des 20. Jahrhunderts wird aufgezeigt, dass stereotype Geschlechterbeschreibungen sehr häufig sind und sich geschlechtergerechte Dar- stellungen über die Zeit nur sehr zaghaft durchsetzen. Dies zeigt sich erstens hinsichtlich der geringeren Anzahl weiblicher Handlungsträgerinnen, zweitens bezüglich spezifischer ge- schlechterrollenstereotyper Tätigkeiten und drittens hinsichtlich zugeschriebener Eigenschaf- ten und Verhaltensweisen. In allen Bereichen kann zwar eine Abnahme der Darstellung von Geschlechterrollenstereotypen festgestellt werden, von einer in den aktuellsten Lehrplänen ei- gentlich festgeschriebenen gleichberechtigten Darstellung der Geschlechter ist das Lesebuch von 1990 aber noch genauso - wenn auch nicht mehr gar so - weit entfernt wie die beiden Le- sebücher von 1929 und 1970." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 63 1.5 Medieninhalte

[104-L] Burkart, Günter: Mediale Selbstthematisierungen und Inszenierung von Privatheit: soziologische Aspekte des Strukturwandels der Bekenntniskultur, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 22-27

INHALT: Aus historischer Perspektive lässt sich zeigen, wie sich allmählich eine Sphäre der Pri- vatheit herausbildete, die es vorher so nicht gegeben hatte. Mit ihr entstand eine Bekenntnis- kultur, die in der Mediengesellschaft zunehmend in die Öffentlichkeit vordringt. Dabei lässt sich eine Verlagerung von authentischer Selbstdarstellung hin zu einer visuell geprägten In- szenierung beobachten. Der Beitrag beschreibt aus soziologischer Perspektive die Verände- rungen des Verhältnisses von Privatheit, Selbstthematisierung und Medien. Dabei wird deut- lich, dass Privatheit und Selbstthematisierung Verwandte sind, die die Bühne der Medien ge- meinsam betreten. (RG)

[105-L] Campbell, Rose G.; Sato, Hajime: Examination of global prohibition regime: a comparative study of Japanese and US newspapers on the issue of tobacco regulation, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 3, S. 161-179 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/3/161)

INHALT: Wichtige Themen der öffentlichen Gesundheit sind verschränkt mit Handelsbeschrän- kungen, wobei die Politik eines Landes schädliche Auswirkungen auf andere Nationen haben kann. Nachrichtendokumente sind kritische historische Quellen zur Untersuchung derartiger Aktionen. Es scheint bislang keine Untersuchungen zu geben, die passende internationale Nachrichtendokumente für ein spezielles Problem der öffentlichen Gesundheit genutzt haben. Der Beitrag berichtet über eine vergleichende Inhaltsanalyse von Artikeln zur Tabakpolitik in jeweils zwei wichtigen Tageszeitungen Japans und der USA über einen Zeitraum von sechs Jahren hinweg, der den Kontext in dem die Weltgesundheitsorganisation die Rahmenkonven- tion zur Tabakkontrolle (FCTC) mit der internationalen Gemeinschaft verhandelte, umfasst. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede zwischen den US-amerikanischen und japa- nischen Zeitungen in Bezug auf Quellen, Argumente und Tendenzen der Parteinahme. Die Argumentationen zur Politik selbst, einschließlich Effektivität, Legalität und Rechtsprechung, waren wichtige Indikatoren für positive Tendenzen in dem japanischen Sample und lassen er- kennen, dass "Gesundheit und Schaden" nicht das wichtigste Argument zur Förderung von Tabakkontrolle via Verfechtung in den Medien ist. Die Implikationen für wirksame Kampa- gnen zur Tabakpolitik werden erläutert. (UNübers.) (UN)

[106-L] Castello, Enric: The nation as a political stage: a theoretical approach to television fiction and national identities, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 4, S. 303-320 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/4/303)

INHALT: Die Studie liefert einen theoretischen Beitrag zu der Frage, wie Nationen mit Hilfe von Massenmedien und insbesondere fiktionale Fernsehinhalte "gebaut" werden. Der Autor kriti- siert die Annahme, dass die Nation einen Anachronismus in der globalisierten Welt darstelle. 64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

Stattdessen solle das Konzept nationaler Kultur im Sinne politischer Aushandlung neu bewer- tet werden. Der Beitrag geht davon aus, dass das fiktionale Fernsehen aufgrund der banalen und routinierten Darstellung einer der machtvollsten Mechanismen zur Neuerfindung nationa- ler Kultur ist. Es wird ausgeführt, dass sich in fiktionalen Fernsehinhalten der Prozess des Aufbaus einer Nationalkultur auf vier Elementen gründet: Lokalisierung und Territorium; Sprache und Sprachgebrauch; kulturelle Repräsentation; sowie historische und institutionelle Bezüge. Daraus wird die These angeleitet, dass es sich bei der "fiktionalen Nation" um eine politisch angelegte Bühne handelt, auf der Geschichten erzählt werden. (UNübers.).) (UN)

[107-L] Chassé, Karl August: Unterschichten in Deutschland: Materialien zu einer kritischen Debatte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 210 S., ISBN: 978-3-531-16183-9

INHALT: Die Begriffe Klasse und Schicht erleben in den letzten Jahren vor dem Hintergrund großer Umverteilungen eine Renaissance. Dies nicht nur in den Sozialwissenschaften, son- dern auch in den Medien, vor allem den Wochenzeitschriften und in Fernsehsendungen. Neu ist hier, dass nicht nur von einem Klassenbewusstsein in der deutschen Gesellschaft gespro- chen wird, das anwachse, sondern in erster Linie von einer "unteren Klasse" die Rede ist. Das vorliegende Buch wirft einen genaueren Blick auf die mit diesen neuen Semantiken verbun- denen Entwicklungen. Gezeigt wird einerseits, dass die Rede von der "Unterschicht" mit der Umstellung sozialstaatlicher Leistungen von finanzieller Unterstützung auf pädagogische In- terventionen verbunden ist und finanzielle Leistungen mit Verhaltensanforderungen und Pflichten (Fordern und Fördern) gekoppelt werden. Der Unterschichtdiskurs begründet also Aktivierungspolitiken. Zum anderen richten sich diese Diskurse an die Mehrheit der Gesell- schaft, der die Existenz sozialer Ausschließung als legitim verdeutlicht werden soll. Benach- teiligung wird als selbst gewählt (Eigenverantwortung) konstruiert. Insgesamt handeln die Diskurse um die neuen Unterschichten nicht wirklich von den "Underdogs", sondern richten sich an die Mitte der Gesellschaft, deren Sorgen vor Statusverlust und sozialer Deklassierung. Sie sollen sich nicht nur verstärkt abgrenzen können, sie sollen auch selbst die Anforderungen der Flexibilität und Eigenverantwortung für das eigene Leben übernehmen und - die bisherige wohlfahrtsstaatliche Solidarität mit benachteiligten Gruppen soll härter gehandhabt werden. Im ersten Teil des Buches werden exemplarisch einige der medialen und politischen Kon- struktionen vorgestellt und kommentiert. Der zweite Teil erarbeitet verschiedene Theorieteile, mit denen theoretisch und empirisch ein Kontext zum Verständnis der Unterschichten und der Unterschichtendiskussion entwickelt werden kann. Der dritte Teil versucht dann eine ab- schließende Rekonstruktion und zusammenfassende Deutung der gesamten Debatte. (ICA2)

[108-L] Daschmann, Gregor: Qualität von Fernsehnachrichten: Dimensionen und Befunde ; eine Forschungsübersicht, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 5, S. 257-266 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Qualität von Fernsehnachrichten wird als multidimensionales Konstrukt begriffen: Vielfalt, Relevanz, Professionalität, Akzeptanz sowie Rechtmäßigkeit sind die Dimensionen, die in der maßgeblichen Literatur der journalistischen Profession wie der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als Qualitätskriterien diskutiert werden. Der Schwerpunkt der Untersu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 65 1.5 Medieninhalte

chungen befasst sich vorrangig mit den thematischen Strukturen der Sendungen. Der empiri- sche Forschungsstand belegt eindeutig nach wie vor bestehende Qualitätsunterschiede der Nachrichtensendungen von öffentlich- rechtlichen und privaten Anbietern: Öffentlich-rechtli- che Sendungen haben ihren Relevanzschwerpunkt eindeutig in der Politikberichterstattung, während die privaten Anbieter auch in den letzten Jahren auf nicht-politische Themen setzen. Zudem ist bei ihnen ein verstärkter Trend zur Visualisierung von Emotionen zu verzeichnen. Die privaten Sender setzten stärker als die Öffentlich-rechtlichen auf boulevardeske Elemen- te. Dies entspricht der Anforderung des "Grundstandards" an die privaten Anbieter, wie sie das Bundesverfassungsgericht formuliert hat und bedeutet im dualen System einen Zuwachs außenpluraler Nachrichtenvielfalt für den Fernsehzuschauer. Es wird bezweifelt, dass die Summe aller privaten Nachrichtensendungen in ihrer momentanen Ausprägung als außenplu- rales Substitut öffentlich- rechtlicher Nachrichten fungieren kann. Unter Zugrundelegung der derzeitigen Qualitätsunterschiede der Sendungen kommt der Autor zu der Schlussfolgerung: Ohne öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen wäre derzeit die von der Gesellschaft ein- geforderte Qualität des Fernsehnachrichtenangebotes in Deutschland nicht mehr gewährleis- tet. (UN2)

[109-L] Dietze, Gabriele: Casting Shows und Cultural Citizenship: "Deutschland sucht den Superstar" als BONGO für Beheimatung von Migranten, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 3, S. 19-30

INHALT: In gewisser Hinsicht kann man RTL für seine Castingshow "Deutschland sucht den Su- perstar" als ein BONGO (business orientied nongouvermental organization) bezeichnen. Im Gegensatz zum eher 'regierungsamtlichen' öffentlich-rechtlichen Rundfunk können Privatsen- der "die Rückständigkeit und Unvollkommenheit eines überholt abstammungsorientierten staatlichen Handelns" kompensieren. So haben sich dort "neue "Beheimatungsformate" ent- wickelt, die es verdient hätten, von deutschen 'media studies' stärker beachtet zu werden. (KB)

[110-L] Dietzsch, Ellen: Europas Verfassung und die Medien: Deutschland und Frankreich im Vergleich, (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Politikwissenschaften, Bd. 22), Marburg: Tectum Verl. 2009, 191 S., ISBN: 978-3-8288-9982-7

INHALT: "EU-Recht drückt fast allen Lebensbereichen nationaler Gesetzgebung seinen Stempel auf. Drei von vier Europäern wissen nach eigenen Angaben dennoch nicht, was in Brüssel und Straßburg verhandelt wird. Gestaltung und Inhalte der Medienberichte über die Europäi- sche Union bedürfen einer kritischen Prüfung. Ellen Dietzsch greift diese Problematik auf: Wie ausgewogen stellen Massenmedien europäische Politik dar und wie ist es um die Vielfalt bestellt? Welche Rolle spielen die Europäische Union und ihre Akteure in der Berichterstat- tung? Wie unterscheidet sich die Berichterstattung über europäische Themen in verschiede- nen EU-Mitgliedsstaaten? Antworten gibt die Autorin beispielhaft anhand der Debatte über die europäische Verfassung in deutschen und französischen Tageszeitungen. Der europäische Verfassungsvertrag galt als bisher umfassendste Reform der EU und sollte nahezu zeitgleich in Frankreich und Deutschland ratifiziert werden. Während in Deutschland der Bundestag 66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

und Bundesrat den Vertrag annahmen, kam es in Frankreich zum Volksentscheid. Damit bie- tet die Debatte in beiden Ländern ein besonderes Entdeckungspotential für die empirische Forschung: Das Buch enthält daher auch Aussagen zu der häufig gesetzten These, Volksab- stimmungen würden die Medien zu höherer Qualität in ihrer Berichterstattung beflügeln." (Autorenreferat)

[111-F] Eckart, Christel, Prof.Dr.phil.; Stach, Anna, Dr. (Leitung): Körperinszenierungen und Aufstiegsträume in neuen Fernsehformaten am Beispiel der TV- Sendung "Germany's Next Topmodel" und ihre Bedeutung für Selbstvorstellungen und so- ziale Orientierungen von jungen Frauen und Männern

INHALT: Das Projekt folgte einem zweipoligen Zugang: Inhaltsanalyse und Gruppendiskussion. Ausgangsfrage: Welche zentralen Themenkomplexe werden in der Sendung GNT inszeniert und wie werden sie inszeniert? Wie nehmen Jugendliche diese Inszenierungen wahr und wie verarbeiten sie sie? Wie wird in Gruppen mit Schülerinnen und Schülern über die Sendung Konsens hergestellt? Über Wahrnehmungsprotokolle und Gruppendiskussionen wurde die Sendewirkung ermittelt. Ergebnisse: Drei Themen haben sich in der Inhaltsanalyse besonders herauskristallisiert: 1. Berufsberatung und Wettbewerbsspiel; 2. Weiblichkeitsmuster; 3. Lernverhältnisse: MeisterInnen und Lernende. Zu 1.: Inszeniert werden junge Frauen im Rah- men eines modernen Arbeitsteams. Hier müssen sie sich durchsetzen und gleichzeitig voll in die Gruppe integriert bleiben. Gesten des Intimen - Umarmungen, Küsse untereinander - ste- hen nicht für intime Beziehungsäußerungen, sondern sie sind im Arbeitskontext routinierte Formen des Umgangs mit Erfolg und Scheitern. Zu 2.: Inszeniert werden junge Frauen die lernen, dass der Körper ein strategisches Arbeitsinstrument zur Zeichenproduktion ist. Die jungen Frauen werden ganz auf diese Arbeit hin in Szene gesetzt. Gleichzeitig müssen sie ste- reotype, sexistische Posen zeigen. Zu 3.:Die MeisterInnen geben sich als ExpertInnen, denen gehorcht werden muss. Szenen des Lehr-Lern-Verhältnisses gehen ins Sadistische. Schülerin- nen und Schüler zeigen geschlechtsspezifische Reaktionen: Jungen lehnen die Sendung ab, insbesondere die Kandidaten und Kandidatinnen. Mädchen sehen in den MeisterInnen Unter- stützer und eine aufregende Berufswelt. Der Sadismus und die stereotypen Weiblichkeitsbil- der werden kaum thematisiert. METHODE: Methodischer Zugang: Tiefenhermeneutische Medienanalyse: bewusste und unbe- wusste Sinn-Strukturierungen werden in der Sendung und in den Gruppendiskussionen mit Jugendlichen analysiert, kulturelle Muster der Geschlechter, von Lehr-Lern-Verhältnissen (Autorität) und Arbeitsprozessen herausgearbeitet. Psychoanalytische Sozialisationstheorien werden herangezogen. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse; Gruppendiskussion. VERÖFFENTLICHUNGEN: Prokop, Ulrike; Friese, Nina; Stach, Anna (Hrsg.): Geiles Leben, falscher Glamour. Beschreibungen, Analysen, Kritiken zu "Germany's Next Topmodel". Kul- turanalysen (ISSN 1867-768X), Bd. 10. Marburg: Tectum Verl. 2009, 195 S. ISBN 978-3- 8288-9949-0.+++Stach, Anna; Lutz, Christine: Geschlechterdynamiken in der Rezeption der Casting-Show "Germany's Next Topmodel". in: Stach, Anna: Von Ausreißern, Topmodels und Superstars - soziale Ungleichheit und der Traum vom sozialen Aufstieg als Spielthemen in populären Fernsehformaten. Hamburg: Books on Demand 2010 (im Erscheinen).+++Stach, Anna: Ist "Germany's Next Topmodel" emanzipiert? Zur Modellierung eines weiblichen Ar- beitssubjekts. in: Maurer, Susanne et al.: Politische Kultur und Geschlecht. Opladen: Far- mington Hills 2010 (im Erscheinen). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 67 1.5 Medieninhalte

ART: Habilitation; gefördert ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Frauen- und Geschlechterforschung (Nora-Platiel-Str. 1, 34127 Kassel); Universi- tät Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (34109 Kas- sel) KONTAKT: Stach, Anna (Dr. e-mail: [email protected])

[112-L] Elitz, Ernst: Was ist guter Rundfunk?: zur Diskussion über die Qualität elektronischer Medien, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 3, S. 239-247 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Unabhängigkeit von staatlichen Einflüssen, Vorrang von Bildung und Aufklärung vor Unterhaltung und unvoreingenommene Information bilden die Basis eines spezifisch deut- schen Qualitätsverständnisses von Rundfunk. Insbesondere dem Fernsehen wird von Kriti- kern vorgehalten, im Programm würden Kategorien der Qualität durch solche der Quantität verdrängt und Sensationalismus, Negativismus, Skandalisierung und ritualisierte Politikdar- stellung seien programmprägende Tendenzen. Der ehemalige Intendant des Deutschlandradi- os weist diese Kritik, die "dem bürgerlichen Moralkodex der fünfziger Jahre" folge, zurück, plädiert aber für eine institutionelle Qualitätskontrolle des Rundfunks. Ausgangspunkt der Überlegungen sind die Qualitätsvorgaben beim Deutschlandradio, die im Detail erläutert wer- den. Träger einer institutionalisierten Qualitätskontrolle soll ein Arbeitsverbund aus Einrich- tungen wie dem Adolf-Grimme-Institut, dem Hans-Bredow-Institut, Hochschulinstituten und unabhängigen Medienforschern sein. Dieser muss sich auf verbindliche Kriterien für die Be- urteilung von Programmqualität verständigen, die konsensfähig, überprüfbar und operationa- bel sind. Ein solcher Verbund könnte "mit seiner Expertise eine Fülle von Materialien für den gesamtgesellschaftlichen Diskurs über Leistung und Qualität der Medien liefern." (UN)

[113-F] Elsbergen, Gisbert van (Bearbeitung); Schmieder, Arnold, apl.-Prof.Dr.phil.habil.; Be- cker, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Krimiserien im Wandel der Zeit. Eine quantitative Inhaltsanalyse ausgesuchter TV-Serien im deutschen Fernsehen

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Kritische Theo- rie und Kultursoziologie (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Universität Osnabrück, FB 07 Sprach- und Literaturwissenschaft (Neuer Graben 40, 49069 Osnabrück) 68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

[114-L] Engelman, Ines: Der mediale Diskurs über die EU-Osterweiterung: Europäisierung der deutschen Medienöffentlichkeit am Beispiel zweier Qualitätszeitungen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 1, S. 39-55 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Der Beitrag untersucht den Europäisierungsgrad in der 'Welt' und der 'Frankfurter Rundschau' am Beispiel der EU- Beitritte Polens und Tschechiens im Mai 2004 sowie Rumä- niens und Bulgariens im Januar 2007. Anhand einer Argumentanalyse des medialen Beitritts- diskurses wird Europäisierung als prozessuales, graduelles und multidimensionales Phäno- men empirisch beschrieben. Das zugrunde gelegte Öffentlichkeitsmodell berücksichtigt unter- schiedlich anspruchsvolle Informationsebenen des Beitrittsdiskurses. Neben 'medialer Sicht- barkeit' liegt der Analyseschwerpunkt auf den voraussetzungsreicheren Diskursebenen 'dis- kursiver Interaktion' und 'diskursiver Qualität'. Die Ergebnisse bestätigen punktuell einen zu- nehmenden Europäisierungsgrad auf einer Teildimension 'medialer Sichtbarkeit', nicht aber für 'diskursive Interaktion' und 'diskursive Qualität'. Auf der Deutungsebene bestehen sowohl im Vergleich der Beitrittszeiträume als auch der untersuchten Zeitungen Unterschiede, wäh- rend sich Meinungen zu den Beitritten einzelner Kandidatenländer über die untersuchte Zeit- spanne nicht verändern. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die europäisierte Öffentlichkeit in Deutschland ideologisch segmentiert ist." (Autorenreferat)

[115-L] Engelman, Ines: Frames und Positionen zur EU-Osterweiterung: eine Argument- und Framing-Analyse ausgewählter EU-Beitritte, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 1, S. 82-102 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Während der Framing-Ansatz auf die Darstellung von Medieninhalte abhebt, betont der News-Bias-Ansatz die evaluativen Aspekte der Berichterstattung. Beide Theorien der Nachrichtenstrukturierung lassen sich deshalb miteinander verknüpfen. Davon ausgehend wurde eine detaillierte Argumentanalyse der beiden Qualitätszeitungen 'Die Welt' und 'Frank- furter Rundschau', die sich an den entgegengesetzten Rändern des politischen Spektrums der deutschen Qualitätszeitungen befinden, durchgeführt. Entgegen bisherigen Ergebnissen der News-Bias- und Framing-Forschung lässt sich anhand der EU-Beitritte von Polen und Tsche- chien bzw. von Rumänien und Bulgarien belegen, dass die beiden untersuchten Blätter - ne- ben der gemeinsamen starken Dominanz von Wirtschaftsfragen - nicht nur unterschiedliche Deutungsrahmen verwenden, sondern sie auf der Bewertungsebene auch entsprechend der re- daktionellen Linie verstärken. Zudem zeigt die Gegenüberstellung der beiden Beitrittszeit- punkte, dass Deutungsrahmen sowie deren Advokaten im Zeitverlauf veränderlich sind." (Au- torenreferat)

[116-L] Entner, Birgit; Fleschhut, Ulrike: Vielgestaltig, widersprüchlich, anerkannt?: der "offizielle" Erinnerungsdiskurs zum "Anschluss" in österreichischen Tageszeitungen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 1, S. 8-21 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 69 1.5 Medieninhalte

INHALT: Ausgehend von einer inhaltsanalytischen Längsschnittuntersuchung der Tageszeitun- gen "Wiener Zeitung" und "Kronen Zeitung" zum "Anschlussgedenken" in Österreich in den Jahren 1968, 1988 und 2008 kommt der Beitrag zu der Schlussfolgerung, dass im Wechsel- spiel zwischen offizieller Erinnerungspolitik wie sie von den politischen Repräsentanten be- trieben wird und der medialen Berichterstattung ein steter Wandel des "Anschluss"-Gedenk- diskurses zu konstatieren ist. Dieser, "auch der generationellen Ablöse geschuldete Wandel" manifestiert sich heute in einer differenzierten Perspektive auf den "Anschluss" im Gegensatz zu der früher vorherrschenden Negierung einer Mitverantwortung. Im Zentrum der Analyse standen Äußerungen und Handlungen von Politikern und Politikerinnen, die in ihrer Bezug- nahme auf den "Anschluss" von 1938 in den Medien transportiert wurden. Gefragt wurde da- nach, welches Wirklichkeitsbild dabei die Medien konstruieren und auf welche Art und Wei- se politische Eliten mit der Geschichte Österreichs umgehen. Dabei zog sich die Haltung der politischen Repräsentanten, sich nach außen hin konsensorientiert zu geben und nach innen hin "zur Abgrenzung alte Gräben wieder aufzubrechen und gegenseitige Schuldzuweisungen auszusprechen", in der Analyse durch alle Untersuchungszeiträume. In den Beiträgen beider untersuchter Zeitungen herrschte übereinstimmung darüber, "dass man aus der Vergangenheit lernen und Konsequenzen für die Gegenwart und Zukunft ziehen muss." (RG)

[117-L] Fahmy, Shahira; Kim, Daekyung: Picturing the Iraq War: constructing the image of war in the British and US press, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 443- 462 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse einer Studie einer visuellen Inhaltsanalyse von 1.305 Fotografien zum Irakkrieg, die in der US-amerikanischen Presse, vertreten durch "", und in der britischen Presse, vertreten durch "", er- schienen sind. Insgesamt porträtierten die beiden Zeitungen den Irakkrieg unterschiedlich. Darüber hinaus war die spontane und direkte Berichterstattung über aktuelle Ereignisse bes- tenfalls selten und wurde ausschließlich bei Fotografien gefunden, die in "The Guardian" ver- öffentlicht wurden. Ein Aspekt der Bildberichterstattung war jedoch ohne Präzedenzfall: die Betonung der menschlichen Kosten des Krieges mit Betonung auf der irakischen Zivilbevöl- kerung. Überdies waren Bilder gefallener Soldaten zwar selten, aber vorhanden. (UNübers.)

[118-F] Feldmann, Petra, M.A. (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr. (Betreuung): Zwischen projektiver Begierde, Opferkonstruktion und Kopftuch: "Die Muslima". Analyse eines aktuellen Stereotyps (Arbeitstitel)

INHALT: Ein kritischer zeitdiagnostischer Blick auf die deutsche Medienlandschaft zeigt, dass die derzeitige Diskussion der Situation von Migranten mit muslimischem Hintergrund in Deutschland wenig konstruktiv begegnet. Statt vielfältiger und differenzierter Berichterstat- tung über den Islam und Muslime dominiert eine verengte inhaltliche Zuspitzung auf Negati- vaspekte und konfliktiv konnotierte Themensetzung das mediale Angebot. Die Etablierung ei- ner ausgewogenen öffentlichen Meinungsbildung stößt hier an inhaltliche Grenzen und beför- dert hegemoniale Lesarten zum inländischen Migrantendiskurs. In diesem Sinne können Mas- senmedien einen virulenten Beitrag dazu leisten, dass Ungleichheit konstituierende Einstel- lungsmuster und Verhaltensintentionen gegenüber ethnischen Minderheiten transportiert wer- 70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

den. Dies betrifft insbesondere Muslima, denen als Frau und als Mitglied einer religiösen und kulturellen Minorität mithin ein doppelt benachteiligter Status in der Gesellschaft zugewiesen wird. Das kann eine adäquate demokratische Dialogsuche sowohl verzögern als auch er- schweren oder gar blockieren. Im zentralen Forschungsinteresse des Dissertationsprojekts steht die Analyse von Ursachen, Phänomenologie und spezifischer Ausprägung der stereoty- pen Vorstellung von Muslima als möglichem Ausdruck islamophober Einstellungen, die in genderspezifischer Abwertung und Ausgrenzung resultieren können. Im Rahmen des Disser- tationsprojekts sind Stereotype gegenüber Muslima in zwei methodischen Schritten zu erfor- schen: anhand einer Printmedienanalyse (I.) sowie einer qualitativen Erforschung von Selbst- und Fremdzuschreibungen (II.). (I). Um eine empirisch valide Rekonstruktion zu gewährleis- ten, werden mittels 3-4 monatiger Inhaltsanalyse von alltagsrelevanten und öffentlichkeits- wirksamen Printmedien neutrale wie aber auch vielschichtige negative und positive Einstel- lungen gegenüber Muslima zu extrahieren sein. (II.) In einem zweiten Schritt ist durch pro- blemzentrierte, leitfadengestützte Interviews zu analysieren, welche speziellen durch die Me- dienanalyse herausgearbeiteten Stereotype in Beschreibungen der Minoritäten-/ Mehrheits- gruppe nachzuweisen sind und welche weiteren sich spezifizieren lassen. Die problemzen- trierten Interviews werden mit Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund sowie Muslima der 10. Klasse sowohl an Hauptschulen als auch an Gymnasien im Rahmen eines moderaten Extremgruppendesigns durchzuführen sein. Dabei ist von besonderem Interesse, ob sich gruppenspezifische Differenzen entlang der Kategorien Bildung und interethnischer Kontaktnähe in innerdeutscher Ost-/ West-Differenz nachweisen lassen. Fokussiert wird ins- besondere die analog zum Thompson-Theorem angelegte Frage, inwiefern sich trotz diskursi- ver Konstruktion für die bezeichneten Muslima Konsequenzen für das alltägliche Handeln, Orientieren und nicht zuletzt für die individuelle Eigenwahrnehmung und Identitätsausprä- gung ergeben können. Die Rekonstruktion von aktuellen antimuslimischen und genderspezifi- schen Mechanismen von Menschenfeindlichkeit innerhalb eines Stereotypensets gegenüber Muslima zeichnet beispielhaft eine Ausprägungsform des "Extremismus der Mitte" (S.M. Lipset) nach und lenkt den Blick explizit auf subtilere Formen von Fremdenfeindlichkeit ge- genüber muslimischen Frauen. Es soll für gruppenbezogene menschenfeindliche Abwertungs- prozesse sensibilisiert werden, denn eine Idee der Gleichwertigkeit ist als soziologische Ge- genwartsdiagnose nur dann praktikabel, wenn Ideologien der Ungleichwertigkeit aufgedeckt werden. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeind- lichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Universitätsstr. 25, 33615 Biele- feld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3105, e-mail: [email protected])

[119-L] Felsmann, Klaus-Dieter (Hrsg.): Mediale Tabubrüche vs. political correctness: erweiterte Dokumentation zu den 12. Buckower Mediengesprächen 2008, (Buckower Mediengespräche, 12), München: KoPaed 2009, 180 S., ISBN: 978-3-86736-012-8

INHALT: "Ein kompetenter Umgang mit den Medien, ganz gleich in welchem Format, verlangt immer auch eine Auseinandersetzung hinsichtlich des Spannungsfelds Tabu vs. Tabubruch. Der vorliegende Band setzt sich mit dem Tabubegriff auseinander und verweist dabei auf des- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 71 1.5 Medieninhalte

sen wandelbaren Charakter. Auf der einen Seite tragen Tabus dazu bei, gesellschaftliche Strukturen zu stabilisieren, auf der anderen Seite ist Entwicklung nur dann möglich, wenn ge- meinhin geltende Verabredungen potentiell gebrochen werden können. Die Auseinanderset- zung mit dem, was als anerkanntes Tabu gelten soll, oder auch nicht, findet heute weitgehend im medialen Kontext statt. Hier ist immer wieder die Versuchung zu beobachten, Grenzen aus Geschäftsinteresse oder Geltungssucht zu überschreiten und dabei nicht selten Persönlich- keitsrechte zu verletzen. Entsprechende staatliche Reglementierungsversuche sollen dem ent- gegensteuern. Entscheidend ist aber, dass die Nutzer vermittels Bildung über Wissen und eine stabile Werteorientierung verfügen, durch die eine konstruktive Balance im Sinne des Ge- meinwesens erhalten wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Begriff und Kontext: Dag- mar Hoffmann: Diesseits und jenseits der Konventionen - Soziologische Überlegungen zum Sinn und Zweck von Tabus in Gesellschaft und Medien (13-25); Alexander Grau: Unberühr- bar, unaussprechlich, unverschämt. Über die Erfindung des Tabubegriffs in der Mediengesell- schaft (27-34); Rainer Fischbach: Das Internet als Nischenmedium und Kontrollraum - Ver- steck der Perversion, Bühne der Provokation oder Benthamsches Panoptikum? (35-41); Die- ter Wiedemann: Tabubrüche haben in den Medien ihre gesellschaftliche Relevanz verloren! Unsortierte Gedanken zu wichtigen Themen (43-51); Günther Schatter: Unerhört. - Mediale Selbstverwirklichung und Souveränität durch öffentliche Tagebücher und Offene Kanäle? (53-66); Joachim von Gottberg: Tabubrüche, Wertebildung und die Rolle der Medien (69- 80); Bedingungen und Wandel: Reinhard Braun: Das Leben, das ebenso gut das unsere sein könnte (83-92); Claudia Wegener: Musik und Tabus (95-104); Matthias Janott: TV-Nachrich- ten vs. TV-Event, mediale Tabubrüche vs. political correctness (105-111); Dominik Höch, Frank Gerber: Wenn Medien die persönliche Ehre verletzen. Der Rufmord an einem Polizis- ten (113-122); Paul D. Bartsch: Florettstiche statt Säbelhiebe. Vom Umgang der DDR-Kunst mit gesellschaftlichen Tabus (123-131); Bewahren und Aufbrechen: Ralf Lankau: Der "Deal" mit der Realität - Medienwirklichkeit(en) und die Verantwortung der Lehrenden in Medien- studiengängen (135-144); Ronald "Lynne" Linder: "Mädchensachen" - ein Film polarisiert! (145-150); Friedemann Schuchardt: Tabus, die keine sein dürften. Die Vermeidung des Me- dieneinsatzes bestimmter Themen im Schulbereich (151-155); Lothar Tautz: Die Lutherdeka- de 2008-2017 als Medienereignis in einer vom Protestantismus geprägten Welt (157-160); Margret Albers: Wollen wir das wirklich sehen? (161-166); Birgit Goehlnich: Diskurs über exzessive und entgrenzte Gewalt im Horrorfilm. Zu welchen Ergebnissen führen Filmanalyse und Wirkungsannahmen? (167-174); Reinhold Jacobi: Religion, Werte, Medien. Anmerkun- gen zu einem Spannungsfeld (175-179).

[120-L] Felsmann, Klaus-Dieter: "Sexbomben" im Kinderfernsehen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 4-7

INHALT: Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) und die Stiftung PRIX JEUNESSE gingen weltweit in 24 Ländern der Frage nach, welche Bilder der Geschlechterdarstellung im Kinderfernsehen angeboten werden und wie Mädchen und Jungen damit umgehen. In der Analyse wurden mehr als 26.000 Charaktere aus dem fiktionalen Kin- derfernsehen untersucht. Die Auswertung hat ergeben, dass 68 Prozent aller Hauptfiguren männlich sind, und nur 32 Prozent weiblich, wobei das deutsche Kinderfernsehen unterhalb des internationalen Durchschnitts liegt. Das aufgezeigte Mädchenbild zeigt, dass insbesonde- re im Animationsfilm, der 84 Prozent des gesamten fiktionalen Angebots für Kinder aus- 72 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

macht, eine überwiegend sexistisch orientierte Figurengestaltung festzustellen ist. Die Studie gibt abschließend zu bedenken, dass es übertrieben wäre, bei den jungen ZuschauerInnen einen "Reiz-Reaktions-Effekt" anzunehmen, der "zur Unzufriedenheit mit der eigenen Er- scheinung angesichts der Kunstfigur" führt. "Gendersensibilität" bedeutet jedoch, über die eindimensionale Unnatürlichkeit von Körpern in Produktionen für Kinder nachzudenken. (RG)

[121-L] Gangloff, Tilmann P.: Lebenshilfe mit Herz: warum Coachingformate im Fernsehen so erfolgreich sind, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 62-67

INHALT: "Lebenshilfe gehört zum Fernsehen wie Quizshows und die Nachrichten. Nie aber hat es so viele Formate gegeben wie heutzutage: Allabendlich wetteifern die Programme mit Be- ratungssendungen um die Gunst des Publikums. Gerade in ihren Dritten Programmen tum- melt sich auch die ARD in diesem Genre, das so gut wie keinen Lebensbereich ausspart. Doch während früher die praktische Hilfe im Vordergrund stand, geht es mittlerweile vor al- lem um Emotionen. Längst sind Experten zu Stars geworden und Stars zu Experten. Getreu dem allgemeinen Hang zur Harmonie ist das Happy End garantiert." (Autorenreferat)

[122-L] Gleich, Uli: Medienqualität: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 12, S. 642-646 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/FoDi.pdf)

INHALT: Der Forschungsdienst gibt einen Überblick über neue Studien zum Thema Medienqua- lität. Diese befassen sich in den meisten Fällen mit der Qualität journalistischer Leistungen bzw. mit der "Güte" der durch Medien vermittelten Information (z.B. Nachrichten) und weni- ger mit der Qualität von Unterhaltungsangeboten. So kam ein internationaler Vergleich der Hauptnachrichtensendungen von ARD, ORF, BBC und SF DRS zu dem Ergebnis, dass sich diese hinsichtlich Relevanz und Vielfalt der präsentierten Information kaum unterscheiden, alle genannten Sender auf hohem Niveau berichten und somit den öffentlich- rechtlichen Pro- grammauftrag in angemessener Weise erfüllen. Relevanz und Wahrheit sind auch für das Pu- blikum wichtige Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Informationsangeboten. Vertrauen entsteht insbesondere dann, wenn vermittelt wird, was die Informationen für die Adressaten bedeuten (Kommentierung). Nachrichten im Internet wird dann besonders vertraut, wenn es sich um Angebote von Fernsehsendern, Zeitungen oder Nachrichtenmagazinen handelt. Ein Experiment ergab, dass Fernsehnachrichten besser verstanden werden, wenn narrative Ele- mente verwendet werden, d.h. quasi eine "Geschichte" erzählt wird. In einer aus Deutschland stammenden Studie wurde ein Instrument entwickelt, mit dessen Hilfe Zuschauerurteile gen- reübergreifend - also auch für Unterhaltungsangebote - und zeitnah erfasst werden können. Für die Rezipienten relevante Beurteilungskriterien beziehen sich demnach vor allem auf den Inhalt der Sendungen, aber auch auf produktionstechnische Aspekte (z.B. Musik, Ausstat- tung). (UN2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 73 1.5 Medieninhalte

[123-L] Gleim, Bernhard: Familienprogramme im Vorabend der ARD, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 48-49 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/gleim.pdf)

INHALT: Der Beitrag beleuchtet die Familienprogramme im Vorabendprogramm der ARD, die für eine breite Zielgruppe, mit Familien und für Familien konzipiert werden. Inhaltlich be- schrieben werden die Serien "Verbotene Liebe", "Marienhof" und "Türkisch für Anfänger". "Verbotene Liebe" spielt in der Welt des Adels und der Zuschauer wird in eine Welt der Ge- heimnisse versetzt. Hier werden Kolportagemotive am reichsten bedient, wobei die Intrige im Mittelpunkt steht. In der Serie "Marienhof" ist die Familienwelt ungleich realer und die Span- nungen kommen hier eher aus gesellschaftlichen Belastungen und Gefahren: Verführung zu Drogen, Abrutschen in den Rechtsradikalismus, finanzieller Engpass, neues Leben nach ei- nem Gefängnisaufenthalt. Insgesamt setzt "Marienhof" stärker als "Verbotene Liebe" auf Mo- tive von Be- und nicht Entgrenzung der Gefühle. Die Serie "Türkisch für Anfänger" arbeitet mit starken Überzeichnungen und bringt dabei klassische Muster der Familienserie "zum Tanzen". Hier geht es um das Schema der Familien-Ergänzung, wobei bis zum Ende der Clash verschiedener Ursprünge und ethnokultureller Prägungen erhalten bleiben. "Türkisch für Anfänger" erzählt seine Geschichten mikroskopisch und nah an den Details des Alltags. "Es bleibt zu wünschen, dass Qualitätsprogramme dieser Art auch in Zukunft ein unverwech- selbares Markenzeichen des ARD-Vorabends bleiben - selbstverständlich ist das nicht." (RG)

[124-L] Götz, Maya; Bulla, Christine; Schreiner, Matthias: Selten sichtbar und gerne als ungewöhnlich erzählt: Familien im deutschen Kinderfernsehen, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 60-61 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/goetz_schreiner_bulla.pd f)

INHALT: Familien als Thema und Familienmitglieder als Protagonisten/innen von kinderaffinen Sendungen sind fester Bestandteil des Programmangebots im deutschen Kinderfernsehen. In- haltsanalytische Studien des Gesamtprogramms zeigen, dass Familien und insbesondere Kin- der im deutschen Fernsehen eher selten vertreten sind. Anhand von 631 Kindersendungen der Sender Super RTL, KI.KA, NICK, RTL2, ARD und ZDF wurde im Auftrag einer IZI-Studie im März 2008 die Grundkonstellation der Familien recherchiert. Im Kinderfernsehen, so eines der Ergebnisse, sind Familien nicht immer zentral oder auch nur sichtbar und in der Mehrzahl der Kindersendungen kommen Eltern gar nicht vor. In den Sendungen, in denen Familien vorkommen, handelt es sich überwiegend um menschliche Familien, die durch vereinzelte Tierfamilien ergänzt werden. Die häufigste Familienform ist die sogenannte Normalfamilie (ein verheiratetes Ehepaar in einem gemeinsamen Haushalt, das zumindest ein leibliches Kind großzieht und im Idealfall eine monogame, lebenslange und heterosexuelle Beziehung führt). Die vergleichsweise hohe Zahl von Familienkonstellationen, in denen die kindlichen oder jugendlichen Hauptfiguren von ihren nächsten Verwandten großgezogen werden ist eher realitätsfern. Fazit: Aus der Sicht der Kinder stellen Erwachsene "nur" den selbstverständli- chen verlässlichen Rahmen dar, in dem sie sich weiterentwickeln können. Im Sinne ihrer eher egozentrischen Weltsicht ist es für die Kinder aber vor allem auch für die Drehbuchautoren eher die "ungewöhnliche" Familienkonstellation, mit denen sich leichter erzählen lässt, die viel Stoff für Fantasien bieten. "Einzig im Vorschulfernsehen trauen die Fernsehmacher/innen realitätsnahen Familien auch eine Faszination zu." (RG) 74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

[125-L] Götz, Maya: Schwarz, weiß oder türkisch?: wollen Kinder und Jugendliche TV-Figuren mit dem gleichen natio-ethno-kulturellen Hintergrund?, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 30-33 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/goetz.pdf)

INHALT: Das Fernsehprogramm in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika wird von "weißen" ProtagonistInnen dominiert, d.h. von Figuren mit heller Hautfarbe und nordeuropäischer Ab- stammung. Der Beitrag fasst die Ergebnisse zweier US-Studien und einer internationalen IZI- Studie zusammen, die der Frage nachgegangen sind, ob Kinder und Jugendliche verschiede- ner Ethnizität Fernsehfiguren mit demselben oder einem ähnlichen natio-kulturellen Hinter- grund bevorzugen. Es wurden 79 acht bis 13-Jährige mit "African-American", "Asian-Ameri- can", "Latino" und "White" - Hintergrund im Jahr 2002 in Kalifornien dazu befragt, wen sie bewundern, wer sie gerne sein möchten und wen sie einfach cool finden. Die Ergebnisse spre- chen dafür, dass Kinder und Jugendliche bestimmter Ethnizitäten nach ihnen ähnlichen Figu- ren suchen, z. B. wenn diese Ethnizität gesellschaftlich problematisiert wird. Erfahren sich Jugendliche aufgrund ihrer natio-ethno-kulturellen Zugehörigkeit als abgewertet oder sind sie in schwierigen Situationen, die eng mit ihrer Ethnizität bzw. ihrem Migrationsstatus zusam- menhängen, suchen sie nach Fernsehfiguren und Geschichten, die dies widerspiegeln und eine positive Auseinandersetzung zeigen. (UN)

[126-L] Gronold, Daniela: "Wer denkt an die Opfer?": Repräsentationen tschetschenischer EinwanderInnen in der österreichischen Mediennation, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 3, S. 31-40

INHALT: In diesem Beitrag geht es um die medialen Darstellungen von MigrantInnen aus einem nicht-westlichen kulturellen Kontext im öffentlichen Diskurs in Österreich. Es zeigt sich eine starke Trennung der MigrantInnen in integrationsunwillige männliche Täter und integrations- bereite weibliche Opfer. Dennoch spitzen sich die Diskurse auf die Frage zu, ob die gesamte Gruppe aufgenommen oder abgewiesen werden sollte. (KB)

[127-L] Gscheidle, Claudia; Geese, Stefan: Die ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache!" im Urteil der Zuschauer: Ergebnisse der Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 8, S. 389-397 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-09_Gscheidle.pdf)

INHALT: Auch die seit 2006 vierte ARD-Themenwoche, die im Mai 2009 das Thema "Ist doch Ehrensache! Wie Menschen sich für die Gesellschaft engagieren" in allen Fernseh- und Hör- funkprogrammen der ARD sowie im Internet zum Gegenstand hatte, war ein Erfolg beim Pu- blikum. Dies zeigen die Ergebnisse einer telefonischen Repräsentativbefragung von 2.000 Personen. Die Bewertung der Programmleistungen fiel dabei positiv aus: 81 Prozent des Pu- blikums urteilten mit "sehr gut" oder "gut". Besonderes Lob fanden die Thematisierung an sich und der hohe qualitative Standard der Beiträge. Die Wahrnehmung und Bewertung der Themenwoche zeigt altersspezifische Unterschiede: Ab 50-Jährige konnten sich in der Befra- gung weit häufiger an die ARD- Themenwoche erinnern als 14- bis 29-Jährige. Hingegen gibt soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 75 1.5 Medieninhalte

es zwischen den Geschlechtern sowie zwischen den Bürgern in den alten und den neuen Bun- desländern keine großen Unterschiede. Interesse am Thema Bürgerschaftliches Engagement wurde von allen Generationen bekundet. Die im Rahmen der Themenwoche am stärksten ge- nutzten Medien waren Fernsehen und Radio. Auch die umfangreiche Berichterstattung in den Printmedien fand ein großes Publikum. Im Internet informierten sich vor allem die 14- bis 29- Jährigen über die ARD-Themenwoche. Die große Mehrheit der Befragten stimmte zu, dass die ARD mit der Themenwoche "einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft" leiste. (UN2)

[128-L] Gurt, Michael: Wie Kinder Fernsehfamilien wahrnehmen: Kinderbefragung zu öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 62-63 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/gurt.pdf)

INHALT: Im Rahmen des FLIMMO wurden im Juni 2008 durch das JFF 72 Mädchen und Jun- gen im Alter von sieben bis 13 Jahren zum Thema "Familienbilder im Fernsehen" befragt. Was die befragten Kinder als Familie wahrnehmen, fällt unterschiedlich aus. Ankerpunkt ist im Allgemeinen das Vorhandensein von Kindern und zugehörigen Eltern. Für die Kinder ge- hören Familienkonflikte zum Alltag dazu. Bei dramatisch angelegten Sendungen, denen sich einige ältere Kinder zuwenden, sind Familienkonflikte nicht so leicht zu verkraften, vor allem wenn Gewalt mit ins Spiel kommt. Die Kinder wurden auch zu fünf Sendungen des Reality- TV befragt, in denen Familien eine tragende Rolle spielen. Gut die Hälfte der befragten Kin- der hat mindestens eine der Sendungen gesehen. In der Wahrnehmung der Kinder dominieren in den dargestellten Familien Konflikte und Probleme. Gefragt, ob die Darstellung der Fami- lien tatsächlich deren Lebenswirklichkeit entspricht, gehen die Meinungen der Kinder ausein- ander. Es wird aber kaum erkannt, dass die Konflikte dramatisiert werden und viele Kinder sind in ihrem Urteil in Bezug auf die Authentizität verunsichert. Auch die ethische Dimension dieser Darstellungsweise ist den befragten Kindern so gut wie nicht präsent und die Intension dieser Sendungen wird kaum hinterfragt. Es wird dafür plädiert, dass die Kinder Interpretati- onshilfen und Unterstützung bei der Reflexion der Sendungen bekommen. (RG)

[129-L] Hausjell, Fritz: "NachRichten" und "Zeitungszeugen": historische Aufklärung zwischen Mündigkeit und Paternalismus?, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 1, S. 54-58

INHALT: Der britische Verleger Peter McGee editierte mit seinem in London ansässigen Verlag Albertas Limited in den letzten Jahren in mehreren europäischen Ländern Faksimiles von his- torischen Zeitungen aus sensiblen Epochen. Diese Reprints wurden jeweils mit einem viersei- tigen Mantel mit wissenschaftlichen Erläuterungen umgeben. Der Autor war im Erinnerungs- gedenkjahr 2008 federführend verantwortlich für das Projekt "NachRichten", in dem die NS- Zeit in Österreich aus Sicht von Kommunikationswissenschaftlern, Historikern und anderen Experten analysiert und bewertet wurde. Dieses Projekt wurde ergänzt durch Wiederabdrucke von Zeitungen und Dokumenten der NS-Zeit. In Deutschland stieß ein im Jahre 2009 gestar- tetes ähnliches Projekt, "Zeitungszeugen", auf erheblichen politischen und juristischen Wider- stand, vor allem in Bayern. Der Autor vergleicht die Konzeptionen und Erfahrungswerte der beiden Projekte. Während in Deutschland gegen die Herausgeber wegen des Verwendens von 76 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoßes gegen das Urheberrechtsge- setz ermittelt wurde, hatte in Österreich das Projekt "NachRichten" vom Justizministerium eine "eindeutige juristische Unbedenklichkeitserklärung erhalten." Der Autor kommt zu dem Schluss, dass das Vorgehen des bayerischen Staates gegen das Projekt "Zeitungszeugen" "im Nachhinein von besonderer Sorg- und Verantwortungslosigkeit" geprägt zu sein scheint. (RG)

[130-L] Heinen, Christina: Zuhause im Glück: zwischen Voyeurismus und Anteilnahme, Fremdschämen und Empathie ; sind die neuen Coaching-Reportagen rund um das Thema Familie ein Fall für den Jugendmedienschutz?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 30-33

INHALT: Helptainment- oder Coaching-TV-Formate, die die alltägliche Lebenswirklichkeit dar- stellen sollen, wurden 2003/04 mit der Adaption zweier britischer Formate für den deutschen Fernsehmarkt entwickelt. Trotz ihres Authentizitätsversprechens werden viele Szenen dieser "Real-Life-Dokus" nach einem Skript gedreht, sind die Sendungen durchinszeniert auf eine bestimmte Dramaturgie, mitunter auch auf eine bestimmte Aussage hin. Die Familiendyna- mik bleibt von der Anwesenheit eines Kamerateams nicht unberührt. Die Autorin geht der Frage nach, ob die neuen Coaching-Reportagen rund um das Thema Familie ein Fall für den Jugendschutz sind, da sich der Zuschauer zwischen Voyeurismus, Anteilnahme, Fremdschä- men und Empathie hin und her gerissen fühlt. Helptainment-Formate sind in der Prüfpraxis der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FFS) im Verhältnis zur Programmrealität unterre- präsentiert, obwohl sich Zuschauer über die sogenannten Coaching-Reportagen beschweren. Moniert wird dabei oft der Umgang mit den Teilnehmern, der als ehrverletzend oder als "ent- würdigend" wahrgenommen wird. Am Beispiel einzelner Sendungen der Formate "Frauen- tausch" (RTL II) und "Die Super Nanny" (RTL) wird dargelegt, dass der - obwohl von allen Instanzen als tendenziell ehrverletzend wahrgenommene - Umgang mit den Akteuren mit den Bestimmungen des Jugendmedienschutzes nicht zu greifen ist und nur schwerlich mit einer eventuellen entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkung der Darstellungen auf den Rezipienten in Beziehung gesetzt werden kann. Die Frage, wie eine mögliche herabwürdigende Darstel- lung bzw. ein acht- und respektloser Umgang mit Menschen auf Kinder wirkt, muss jedoch weiterhin im Hinblick auf den jeweiligen Einzelfall geklärt werden. (RG)

[131-L] Hickethier, Knut: "Tatort" und "Lindenstraße" als Spiegel der Gesellschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 41-46 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Seit 40 bzw. 25 Jahren liefern 'Tatort' und 'Lindenstraße' Bilder von der deutschen Ge- sellschaft. Zwar sind diese fiktional aufbereitet, aber gerade deshalb sind sie in der Lage, Deutungsmuster zu bieten, wie die Wirklichkeit zu verstehen ist." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 77 1.5 Medieninhalte

[132-L] Huhn, Sebastian; Oettler, Anika; Peetz, Peter: Contemporary discourses on violence in Central American newspapers, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 4, S. 243-261 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/4/243)

INHALT: Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die kriminelle Gewalt die politische Ge- walt in Mittelamerika abgelöst hat. Die Autoren konzentrieren sich auf die gesellschaftliche Konstruktion der Gewaltrealitäten in Costa Rica, El Salvador und Nikaragua und beschreiben die Presselandschaft in Mittelamerika. Untersucht werden sowohl die Qualität der wichtigsten Zeitungen als auch die Themenschwerpunkte, die den Nachrichtendiskurs über Gewalt abste- cken. Die Analyse der Makrostruktur der Themenbehandlung in den mittelamerikanischen Zeitungen ermöglicht eine Differenzierung der "öffentlichen Rede über Kriminalität": diese ist heterogener als oft angenommen. Es gibt Anzeichen dafür, dass das Problem der Jugend- kriminalität beginnt, das Zentrum eines länderübergreifenden Diskurses über "ganz normale Gewalt" zu bilden. Andererseits konzentriert sich die öffentliche Rede über Kriminalität auf einige wenige Themenschwerpunkte, von denen sexuelle Gewalt und Gewalt bei Grenzverlet- zungen die wichtigsten sind. Abschließend weist der Beitrag auf die im Zusammenhang mit politischen Entwicklungen und Machtbeziehungen erfolgende uneinheitliche Einordnung der behandelten Ereignisse hin. (UNübers.) (UN)

[133-L] Jäckel, Michael; Pauly, Serge: Die Spaltung Belgiens als Fernsehfiktion: ein Medienexperiment und die Debatte um Ethik und Wirkung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 1, S. 44-68 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Am 13. Dezember 2006 schreibt die belgische RTBF (Radio- Television belge de la Communaute francaise) Fernsehgeschichte. Das abendliche Fernsehprogramm wird unterbro- chen. In einer scheinbaren Sondersendung verkündet der Nachrichtensprecher die Abspaltung des flämischen Landesteils. Bei der 90-minütigen Sendung handelt es sich jedoch um eine Täuschung, um eine geplante Sendung mit dramaturgischen Effekten, die in Belgien für große Aufregung gesorgt hat. Dieser Beitrag fasst die Sendung zusammen und beschreibt de- ren Entstehungsgeschichte und politische Hintergründe. Es wird gezeigt, dass der Wirkungs- verlauf der RTBF-Sendung Parallelen zu ähnlichen TV- Experimenten der Vergangenheit aufweist. Insbesondere wird die medienethische Diskussion infolge dieses Ereignisses analy- siert. Der Beitrag gelangt zu der Schlussfolgerung, dass die RTBF- Redaktion sich auf ein ambitioniertes und kaum kalkulierbares Unterfangen eingelassen hat, weil die Nachwirkun- gen spektakulärer Medieninszenierungen selten der intendierten Richtung folgen." (Autoren- referat)

[134-L] Klaus, Elisabeth: Verhandlungssache Castingshows: warum das Format jugendliche Fans begeistert, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 42-45 78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

INHALT: "Der Artikel fragt nach der Popularität und Bedeutung der Castingshows für Jugendli- che. Zurückgegriffen wird dabei auf Fokusgruppeninterviews, die in Irland und Österreich mit Jugendlichen geführt wurden. Es zeigten sich vielfältige Alltagsbezüge der Shows. Diese werden häufig im familiären Kontext rezipiert und liefern sowohl innerfamiliär als auch in der Gleichaltrigengruppe zahlreiche Gesprächsanlässe. Anhand der Sendungen diskutieren Jugendliche vor allem zwei gesellschaftliche Spielregeln, die Frage der Fairness und das Ver- hältnis von Kooperation und Konkurrenz. Schließlich liefern Castingshows auch Material bei der Identitätssuche, wobei in der irischen Gruppe Fragen nationaler Identität verhandelt wur- den, während in der österreichischen Stichprobe Geschlechteridentitäten und Geschlechterbe- ziehungen im Mittelpunkt standen." (Autorenreferat)

[135-L] Kneidinger, Bernadette; Brandstätter, Manuela: Erfahrungen mit MigrantInnen: Erfahrungen von MigrantInnen ; Qualitative Befunde zu persönlichen Erlebnissen und zur Wahrnehmung integrativ orientierter Medienbeiträge, in: SWS-Rundschau, Jg. 50/2010, H. 1, S. 105-126 (Standort: USB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Migration und Integration spielen nicht nur in Nachrichtensendungen eine wichtige Rolle, sondern werden verstärkt auch in Unterhaltungssendungen aufgegriffen. Auf Basis von Gruppendiskussionen mit MigrantInnen und InländerInnen skizziert der Beitrag zunächst per- sönliche Erfahrungen von ÖsterreicherInnen mit MigrantInnen bzw. von Zugewanderten mit InländerInnen. Danach wird untersucht, inwiefern mediale Darstellungen den persönlichen Erfahrungen mit bzw. von ZuwandererInnen entsprechen und wie die Aufbereitung von Mi- gration und Integration in informativen und unterhaltenden Medienformaten wahrgenommen wird. Daraus werden Hinweise abgeleitet, welche Aspekte für die erfolgreiche Gestaltung in- tegrativ orientierter Medienbeiträge bedacht werden sollten." (Autorenreferat)

[136-L] Koch, Carmen: Das Politische dominiert: wie Schweizer Medien über Religionen berichten, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 4, S. 365-381 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Wie wird über Religion berichtet? Welche Bilder herrschen über einzelne Religions- gemeinschaften in Schweizer Medien vor? Die hier vorgestellte Inhaltsanalyse von Beiträgen aus elektronischen sowie gedruckten Medien aus dem Jahr 2008 weist eine einseitige Bericht- erstattung über Religion nach, die stark auf Islam und Katholizismus fokussiert ist. Dies lässt sich im Hinblick auf die verwendeten Frames, narrativen Muster und die Valenz des Ereignis- ses aufzeigen. Weitere Ergebnisse legen einen starken Fokus auf Politik in der Berichterstat- tung über die behandelte Thematik. Religiöse Inhalte an sich finden hingegen kaum Eingang in die Medien - wenn doch, dann am ehesten im Zusammenhang mit dem Christentum. Die- ses wird am deutlichsten als Religion dargestellt, nicht-christliche Religionen hingegen wer- den häufig als politische Akteure präsentiert." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 79 1.5 Medieninhalte

[137-F] Korndörfer, Lutz (Bearbeitung); Sebaldt, Martin, Prof.Dr. (Betreuung): 1968 im Spiegel der Presse. Die divergierenden Realitätsdarstellungen deutscher und ameri- kanischer Printmedien

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 01 - Philosophie, Kunst- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Po- litikwissenschaft, insb. Westeuropa (93040 Regensburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0941-943-3520, e-mail: [email protected])

[138-L] Kößler, Julia: Ökokrieger versus Umweltdiplomaten: eine vergleichende Medienimage-Studie über NGOs, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 171, 46 S., ISBN: 978-3-8364-9971-2

INHALT: Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kommunizieren zwangsläufig über die Medien, wobei die medienstrategischen Ausrichtungen sehr stark variieren können, so auch bei den untersuchten Umweltorganisationen Greenpeace und WWF - den Ökokriegern bzw. Umwelt- diplomaten. In der vorliegenden Studie wird erstmals die Methode der "Evaluative Assertion Analysis" (EAA) für die Erhebung des Medienimages von Organisationen angewendet. Theo- retische Grundlage für den Ansatz bieten die Erkenntnisse der Skandalisierungs- und Image- forschung. Die Methode der EAA wird zu Beginn kritisch reflektiert und es werden Ausbli- cke auf Erfolg versprechende Ansätze für die weitere mediale Präsentation bzw. strategische Ausrichtung der Umweltorganisationen WWF und Greenpeace gegeben. Im Anschluss daran werden folgende Forschungsfragen ausführlich analysiert: Welches Medienimage haben NGOs? Welche der beiden Umweltschutzorganisationen erhält mehr Aufmerksamkeit, der WWF oder Greenpeace? Welcher Aktionsformen bedienen sich die NGOs, um in der Me- dienberichterstattung Gehör zu finden? Sind Skandalierungstendenzen von Seiten der NGOs bzw. der Medien ersichtlich? Werden Greenpeace und WWF in den untersuchten deutschen Wochenmagazinen (Focus, Spiegel) unterschiedlich bewertet? (ICI2)

[139-L] Krauß, Florian: "Frauenbilder, gegen die wir kämpfen": Bollywoods Gender- und Migrationsdarstellungen im Diskurs, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 45-49 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/krauss.pdf)

INHALT: Der Beitrag geht den Fragen nach, wie Mädchen und junge Frauen mit moslemisch- türkischem Migrationshintergrund familienzentrierte Bollywood-Romanzen beurteilen, in de- nen z.B. Zwangsheirat thematisiert wird und wie Bollywoods Frauenbilder zu interpretieren sind. Hierzu wurde eine nicht genannte Anzahl von Mädchen und jungen Frauen Ende 2007 in Gruppendiskussionen in Berlin-Neukölln einer qualitativen Befragung unterzogen. Zu- nächst wird der Film mit dem deutschen Titel "Wer zuerst kommt kriegt die Braut" (Indien 1995, Regie: Aditya Chopra) kritisch inhaltlich analysiert, indem insbesondere Frauenbilder zwischen "Ehrverlust" und Zwangsheirat beleuchtet werden. Im Kontext des Diskurses der befragten jungen Frauen zu Bollywood wird deutlich, dass die Gleichung "muslimische Mäd- 80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

chen in traditionellen Familienstrukturen" bilden eine wichtige Zielgruppe von "konservati- ven Bollywood-Familienmelodramen" zur Vereinfachung neigt, was durch Aushandlungen von Gender-Themen belegt wird. Der Autor macht in den Frauengesprächen einen fast femi- nistischen, wenngleich eher reformistischen als revolutionären Subtext aus, zudem sich "Traumbilder" einer gewissen Individualität und Freiheit gesellen. (UN)

[140-L] Krijnen, Tonny; Tan, Ed: Reality TV as a moral laboratory: a dramaturgical analysis of "The Golden Cage", in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, No. 4, S. 449-472 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1515/COMM.2009.027)

INHALT: "Public debates on reality television often address the display of emotion and immoral conduct. Television scholars have recently proposed that while reality television offers its au- dience an opportunity to learn valuable lessons, they rarely address the issue of the morality of the genre. In this contribution, the authors analyze the display of emotion and immoral conduct in the Dutch reality show The Golden Cage. Reality television is viewed as constitu- ting a 'moral laboratory'. The question guiding our research revolved around the kind of exer- cise this moral laboratory provides for. A dramaturgical study of the display of actions and emotions as part of participant 'projects' (Beckerman, Dynamics of drama: Theory and me- thod of analysis, Drama Book Specialists, 1979) was used to answer this question. Results in- dicate that moral issues and emotions were continuously at stake, and immoral conduct ap- peared to be coupled with pleasurable emotions. It is concluded that the laboratory of The Golden Cage is at least equally suited for exercising autonomy and identity performance un- der competitive pressure as it is for the simulation of moral conflicts." (author's abstract)|

[141-L] Krüger, Udo Michael; Zapf-Schramm, Thomas: Politikthematisierung und Alltagskultivierung im Infoangebot: Programmanalyse 2008 von ARD/Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 4, S. 201- 222 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/04-2009_Krueger.pdf)

INHALT: Die alljährlich durchgeführte Programmanalyse zeigt im Jahresvergleich 2007/2008 nur leichte Veränderungen der Programmprofile von ARD/Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben. Wie der Vergleich der Programmsparten, Sendungsformen und Inhaltsschwer- punkte auf der Basis der Vollerhebung zeigt, haben ARD und ZDF mit ihrem Programmange- bot auch weiterhin die führende Position als Informationsanbieter unter den deutschen Fern- sehhauptprogrammen inne. Die Privatsender verwenden in ihrem geringeren Informationsan- gebot bevorzugen Doku-Formate und Reportagen mit inhaltlichem Schwerpunkt auf nichtpo- litischer Alltagsthematisierung. RTL hat durch einen Austausch von Talk- und Gerichtsshows der nonfiktionalen Unterhaltungssparte gegen mehr Sendezeit für Magazine und Reportagen im Stil des Factual Television als Alltagsbegleiter und Helfer neue Akzente gesetzt, denen Sat.1 tendenziell nachfolgt. Die vertiefende Themenanalyse verdeutlicht, dass ARD und ZDF sowohl in den Nachrichten als auch in den übrigen Informationssendungen mehr Sendezeit als RTL und Sat.1 für politisch und gesellschaftlich relevante Themen sowie kulturelle und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 81 1.5 Medieninhalte

wissensrelevante Sachbereiche verwenden, während beide Privatsender Themen des Alltags- lebens und Human- Interest-Themen bevorzugen. (UN2)

[142-L] Krüger, Udo Michael: InfoMonitor 2009: Fernsehnachrichten bei ARD, ZDF, RTL und Sat.1 ; Themen, Ereignisse und Akteure, in: Media Perspektiven, 2010, Nr. 2, S. 50-72 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/02-2010_Krueger.pdf)

INHALT: "Das methodische Konzept des InfoMonitors blieb in den vergangenen Jahren, abgese- hen von erweiterten Codelisten durch thematische Differenzierung, unverändert. Untersucht werden seit 2005 die Hauptnachrichten 'Tagesschau' (20.00 Uhr) im Ersten, 'heute' (19.00 Uhr) im ZDF, 'RTL aktuell' (18.45 Uhr) und 'Sat.1 Nachrichten' (20.00 Uhr), ferner die bei- den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenmagazine 'Tagesthemen' (ARD, 22.15 Uhr) und 'heute- journal' (ZDF, 21.45 Uhr) am Spätabend. Diese sechs Sendungen stellen aufgrund ihrer Plat- zierung im jeweiligen Programm und der Zahl ihrer Zuschauer die wichtigsten Nachrichten- sendungen im deutschen Fernsehen dar. Auf zehn universelle Hauptthemenkategorien bezo- gen, zeigte sich auch 2009, dass sich an den unterschiedlichen Nachrichtenkonzepten der öf- fentlich-rechtlichen und privaten Sender langfristig wenig ändert. Wie in den vorausgegange- nen Jahren räumten die beiden öffentlich-rechtlichen Hauptnachrichtensendungen 'Tages- schau' und 'heute' auch 2009 der Politik mit 8 bzw. 7 Minuten pro Ausgabe etwa doppelt so- viel Sendezeit ein wie die beiden privaten Hauptnachrichtensendungen 'RTL aktuell' und 'Sat.1 Nachrichten' mit 4 bzw. 3 Minuten. RTL und Sat.1 gaben dafür den nichtpolitischen Themen mehr Raum. Der Umfang deutscher Politikberichterstattung fiel im Jahr 2009 be- dingt durch die Bundestagswahl insgesamt deutlich höher aus als im Vorjahr. Nach Politikfel- dern unterschieden wurde am umfangreichsten über Themen aus Wirtschaft/ Finanzen/ Ver- kehr/ Landwirtschaft berichtet, hierzu trug maßgeblich auch die internationale Finanzkrise bei. Das Topthema für das Gesamtjahr 2009 war die Bundestagswahl, an zweiter Stelle folgte das Thema Afghanistan/ Bundeswehreinsatz, danach die Opelkrise sowie die Banken-/ Wirt- schaftskrise. Verschiedene Philosophien der Nachrichtengebung zeigten sich erneut in unter- schiedlichen Gewichtungen von Themenbereichen: ARD und ZDF nutzten beispielsweise ihr größeres Netz an Auslandskorrespondenten für eine breitere Berichterstattung über Ausland- sereignisse. RTL und Sat.1 berichteten dagegen ausgiebiger über sensationshaltige Ereignisse und Alltagsthemen." (Autorenreferat)

[143-L] Krüger, Udo Michael: Zwischen Spaß und Anspruch: Kinderprogramme im deutschen Fernsehen ; Programmanalyse von KI.KA, Super RTL und Nick, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 8, S. 413-431 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-09_Krueger.pdf)

INHALT: Bisherige Programmanalysen der Kinderprogramme im deutschen Fernsehen be- schränkten sich zumeist auf enge Untersuchungsbereiche, waren qualitative Fallstudien oder beruhten auf begrenzten Datensätzen. Die vorliegende Untersuchung der drei Kinderprogram- me KI.KA, Super RTL und Nick basiert auf einer Kombination aus Programmstrukturanalyse 82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

und Inhaltsanalyse. Der offensichtlichste Unterschied zwischen KI.KA und den privaten Kin- derprogrammen ist die Werbung: Rund 25 Prozent der Sendezeit entfallen bei Super RTL und Nick auf Werbung, KI.KA ist dagegen werbefrei. Alle drei Sender wenden sich mit ihrem Angebot an eine heterogene Zielgruppe, die die Entwicklungsstufen vom Kleinkind bis zum Jugendlichen umfasst. KI.KA und Super RTL haben einen Schwerpunkt bei Sendungen für Sechs- bis Neunjährige, bei Nick ist das Angebot gleichmäßiger auf die Altersgruppen ver- teilt. Im Fictionbereich dominieren bei allen drei Sendern die Animationsformate. KI.KA of- feriert ein größeres Informationsangebot sowie Mischformen aus informations- und unterhal- tungsnahen Sendungsteilen. Mit audiovisuellen Aufmerksamkeitsreizen durch Bewegung, hohe Schnittfrequenz, Farben, spezielle Effekte oder Musikintensität geht Super RTL am of- fensivsten, KI.KA am zurückhaltendsten um. Alle Kinderprogramme vermitteln ein positives Werteklima, das sich bei KI.KA, Super RTL und Nick in übereinstimmender Präferenz für Freundschaft, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft sowie Kreativität und Mut zeigt. Das öf- fentlich-rechtliche Kinderprogramm KI.KA unterscheidet sich von Super RTL und Nick durch mehr formale und inhaltliche Vielfalt, stärkeren heimischen Bezug sowie menschlichen Kontakt zu den Kindern und ein höheres Anspruchsniveau. (UN2)

[144-L] Krüger, Udo Michael: InfoMonitor 2008: Fernsehnachrichten in ARD, ZDF, RTL und Sat.1 ; Themen, Ereignisse und Akteure in der Nachrichtenberichterstattung, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 2, S. 73- 94 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2009_Krueger.pdf)

INHALT: Der InfoMonitor analysiert im Rahmen einer Vollerhebung kontinuierlich die sechs wichtigsten Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Themenstruktur der Sendungen, die Topthemen sowie die Auftritte politischer Ak- teure. Die Jahresbilanz 2008 zeigt: Die Gesamtangebotssituation bleibt bei ARD, ZDF und RTL im Rahmen "normaler" ereignisbedingter Schwankungen stabil. Für diese drei Sender sind keine nennenswerten Veränderungen in den inhaltlich- thematischen Konzepten der The- menpräferenz und Themengewichtung festzustellen. Im Hinblick auf die "Sat.1 Nachrichten" ist festzuhalten, dass sich nach der Verlegung an Wochentagen von 18.30 Uhr auf 20.00 Uhr und der Kürzung der Sendungslänge das Nachrichtenangebot im Umfang weiter verringerte. Abgesehen von diesem Struktureffekt ist keine nennenswerte Veränderung in den unter- schiedlichen Strategien öffentlich-rechtlicher und privater Nachrichtensendungen festzustel- len. Sowohl in den Umfängen der verschiedenen Themenbereiche als auch in der Auftritts- häufigkeit von Politikern und Parteien sowie in der Berichterstattung über das Ausland spie- gelt sich die Bedeutung von Ereignissen und einzelner wichtiger Entwicklungen wider. Ne- ben der Wirtschafts- und Finanzkrise waren es 2008 vor allem die US-Präsidentenwahl und die Olympischen Spiele in China, die als herausragende Topthemen größere Auswirkungen auf die Nachrichtengebung hatten. Öffentlich-rechtliche Nachrichten berichten ausgiebiger über deutsche und internationale Politik sowie politiknahe Bereiche und weniger über nicht- politische Themen. Die privaten Nachrichtensendungen berichten weniger ausgiebig und da- mit auch weniger vielfältig über politische Themen und räumen stattdessen den nichtpoliti- schen Themen, insbesondere solchen mit alltagsnahem und boulevardnahem Charakter, mehr Sendezeit ein. (UN2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 83 1.5 Medieninhalte

[145-L] Liftenegger, Mario: Zaun oder Mauer?: Analyse palästinensischer und israelischer Printmedien und Karikaturen über den Bau des "Sperrwalls" in Palästina, (Grazer Universitätsverlag : Reihe Habilitationen, Dissertationen und Diplomarbeiten, Bd. 26), Graz: Leykam 2009, 213 S., ISBN: 978-3-7011-0157-3

INHALT: "Seit August 2002 laufen die Arbeiten an einem baulichen Konstrukt, das viele Diktio- nen besitzt und dazu passend ein ebenso differentes Aussehen aufweist. Es bahnt sich schlan- genlinienförmig unaufhaltsam seinen Weg quer durch Brachland, Olivenhaine, Agrarflächen und sogar Dörfer. Die Rede ist hier von der Errichtung des 'Sperrwalls', der bereits jetzt zum Teil Israel und die Westbank durch eine nahezu undurchdringbare physische Barriere voll- ständig voneinander trennt. Diese Barriere trägt viele unterschiedliche Namen und Diktionen, die sich je nach Zugehörigkeit zu einem der beiden Kollektive stark voneinander unterschei- den können. Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Frage, ob sich bestimm- te Termini dezidiert einem Kollektiv zuordnen lassen oder ob der Gebrauch von bestimmten Begriffen auch über Kollektivgrenzen hinweg erfolgen kann. Außerdem soll geklärt werden, welche der differenten Begriffe der Realität am nächsten kommen und ob es überhaupt mög- lich ist, mit Hilfe eines einzigen Terminus die komplexe Konstruktion des Sperrwalls zu be- schreiben." (Autorenreferat)

[146-L] Lindner, Sarah: Das Bild der EU in Ecuador, (Medien und Politik, Bd. 39), Berlin: Lit Verl. 2009, 105 S., ISBN: 978-3-643-10169-3

INHALT: "Die Arbeit Das Bild der EU in Ecuador untersucht das Fremdbild der Europäischen Union. Welches Bild konstruieren die drei ecuadorianischen Tageszeitungen El Universo, El Comercio und Hoy von der EU? Welches sind die häufigsten Themen in Zusammenhang mit der Europäischen Union und welche Aspekte der EU-Berichterstattung könnten noch verbes- sert werden? Die EU wird in Ecuador als Vorbild für eigene Staatengemeinschaften, anderer- seits als protektionistischer Verbund gesehen. Nach einem Überblick über die EU-Bilderfor- schung in Europa, die Einstellungsforschung und die Nachrichtenwerttheorie werden die großen überregionalen Tageszeitungen Ecuadors auf ihre Darstellung inhaltsanalytisch und mit Expertenbefragungen von Journalisten untersucht. Bislang die einzige deutsche Arbeit, die sich mit dem EU-Bild in Lateinamerika beschäftigt." (Autorenreferat)

[147-F] Markmann, Winfried (Bearbeitung): Family and gender in print media (UROP-project)

INHALT: Im Rahmen des Forschungsprojektes soll betrachtet werden, wie die Rolle von Müttern und Vätern in Zeitungen und Zeitschriften im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel dargestellt wird. Mit Hinblick auf eine notwendige Vereinbarkeit von Arbeit und Fa- milie werden die Bilder von Mutter und Vater und des Geschlechts der Eltern betrachtet. Da- bei wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Rollen verteilt sind und welche Erwartungen an diese gestellt werden. In diesen Zusammenhängen ergeben sich folgende konkrete Fragen: Was soll oder muss sich nach Meinung der Journalisten im Geschlechterverhältnis in Paarbe- ziehungen und Familien verändern? Wem wird die Verantwortung für die Frage nach der Ent- 84 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

wicklung der Geburtenrate zugewiesen? Etwa nur den Frauen? Werden Frauen als Mütter und Männer als Väter in ihrer Verantwortung für die Geburtenrate thematisiert? Falls dies zutrifft, werden beide gleichermaßen thematisiert? ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung (Theaterplatz 14, 52062 Aa- chen)

[148-L] Mattigkeit, Ute; Pies, Maike: ARD-Kindernachrichten 'neuneinhalb': für alle, die es wissen wollen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 40-43

INHALT: Seit über vier Jahren erklärt das ARD- Kindernachrichtenmagazin "neuneinhalb" jun- gen Zuschauern die Welt der großen Politik - mit unterhaltsamen Geschichten, einfühlsamen Reportagen, virtuellen Tricks und überraschenden Effekten. Dabei werden auch schwierige Themen nicht ausgespart. Nahostkonflikt, Irak, Kinderarmut und Klimawandel - jede Woche liefert "neuneinhalb" ausführliche Hintergründe zu einem Thema. Die Sendung ist dafür schon mehrfach national und international ausgezeichnet worden. Der Beitrag geht der Frage nach, wie man Kindern Politik erklärt, die oft selbst Erwachsene kaum verstehen. Die redak- tionelle Arbeit wird vorgestellt, zu deren Haltung die Grundregel gehört, dass jede politische Geschichte erzählt werden kann, aber so, dass jeder sie versteht. Die Auswahl der Bilder spielt bei "neuneinhalb" eine wichtige Rolle, da der verantwortungsvolle Umgang mit grausa- men Bildern ein sehr wichtiger Bestandteil der journalistischen Arbeit für Kinder ist. Zur Er- klärung politischer Inhalte arbeitet die Sendung mit Inszenierungen, um so den Text inhaltlich zu unterstützen. Dadurch wird das Verständnis verbessert und dem Unterhaltungsbedürfnis eines jungen Nachrichtenpublikums Rechnung getragen. (RG)

[149-L] Mikat, Claudia: "Persönlichkeit wie 'ne Bockwurst!": was in der aktuellen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" anders ist, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 34-37

INHALT: Die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) wird derzeit in der sechs- ten Staffel ausgestrahlt. Die Anfangsfolgen, die das Casting darstellen, wurden erstmals vorab der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zur Prüfung vorgelegt. Grund war, dass die Tagesprogrammierung der ersten vier Folgen im Jahr 2008 Gegenstand eines Beanstandungs- verfahrens war, das wegen wiederholter Jugendschutzverstöße in DSDS mit einer Bußgeld- zahlung durch RTL in Höhe von 100.000 Euro abgeschlossen wurde. Für die aktuellen Fol- gen konnte das FSF unter Auflagen einer Plazierung im Tagesprogramm zustimmen. Die vom FSF-Kuratorium entwickelten Richtlinien dienen gleichzeitig der Produktionsfirma, der Re- daktion und dem Jugendschutzbeauftragten des Senders als Maßgabe für die Herstellung und Bewertung der Sendung. Die Autorin legt die relevanten Kriterien für DSDS dar und geht der Frage nach, was sich im Vergleich zu früheren Staffeln verändert hat. Es zeigt sich, dass die problematischen Aspekte des Formats mit den gemeinsam erarbeitenden Richtlinien wir- kungsvoll verändert wurden. Die Veränderungen haben nicht zu einem Quoteneinbruch ge- führt, was belegt, dass die Zuschauer die Beleidigung oder Abwertung von Kandidaten, die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 85 1.5 Medieninhalte

Betonung von Schwächen und die Belustigung über Peinlichkeiten für ihre Unterhaltung ab- lehnen. (RG)

[150-L] Mikos, Lothar; Topper, Claudia: Erfolgreiche Familienformate: Analyse von "Wetten, dass ..?", "DSDS" und Sportsendungen, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 39-43 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/mikos.pdf)

INHALT: Es werden Ergebnisse einer rezeptionsästhetischen Analyse der bei Kindern und Er- wachsenen erfolgreichen Fernsehformate dargestellt. Die Analysemethode geht davon aus, dass jedes dramaturgische, narrative und ästhetische Element eines Films oder einer Fernseh- sendung eine Funktion für das Publikum hat, indem es auf die emotionalen, kognitiven und sozialen Aktivitäten der Zuschauer und Zuschauerinnen zielt. Im Mittelpunkt steht dabei die Herausarbeitung der Elemente, die Kinder und Erwachsene ansprechen und die auf eine so- ziale Kommunikation in den zuschauenden Familien abzielen. Hierzu wurde untersucht, was den besonderen Reiz von "Wetten dass??" und "Deutschland sucht den Superstar" sowie Sportübertragungen ausmacht. Es zeigt sich, dass der Erfolg der genannten Sendungen vor al- lem darauf beruht, das sie in der Lage sind zugleich Entwicklungsthemen von Kindern und Erinnerungsthemen von Erwachsenen, nämlich ihre Kindheitsfantasien, aufzugreifen. Damit bieten sie eine Basis für kollektive Erfahrungen in der Familie, die zudem an die (gemeinsa- me) Populärkultur anschlussfähig ist. Die dargestellten Sendungen bieten Märchen und My- then sowie Archetypen und Symbole dar. Außerdem vermitteln sie bestimmte gesellschaftli- che Werte. Hierbei geht es um die Stabilisierung von Werten und Normen, die Positionierung eigener Vorstellungen in Auseinandersetzungen zu anderen und die Etablierung eines Wir- Gefühls. "Damit liefern die genannten Shows und Sportübertragungen auch einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur gelingenden Sozialisation." (RG)

[151-L] Morgner, Christian: Weltereignisse und Massenmedien: zur Theorie des Weltmedienereignisses ; Studien zu John F. Kennedy, Lady Diana und der Titanic, (Sozialtheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 361 S., ISBN: 978-3-8376-1220-2

INHALT: Einleitend arbeitet der Verfasser die soziologischen Derivate zum Thema Massenmedi- en, Weltgesellschaft und Weltmedienereignisse aus gesellschaftstheoretischer Sicht aus und fasst die Methode, Materialauswahl und den Forschungsstand von Arbeiten zur massenmedia- len Berichterstattung zum Tode Kennedys zusammen. Vor diesem Hintergrund werden an- hand von Materialanalysen unter Verwendung der Grounded Theory entsprechende Merkma- le, Muster, beziehungsweise Strukturen des Weltmedienereignisses erarbeitet. Diese sind nicht deduktiv vorgegeben gewesen, sondern sind sukzessiv im Fortgang der Untersuchung abgeleitet worden. Anschließend werden die Reaktionen des Publikums diskutiert (Sozialdi- mension). Mit welcher Art von Reaktionen des Publikums hat man es zu tun, welche Trauer- gebärden wurden von den Massenmedien zelebriert und in welchem Umfang? Näher wird auf die Darstellung transnationaler Würdenträger im Rahmen der Beerdigungsfeierlichkeiten ein- gegangen, auf weltweite Trauerkundgebungen und Emotionsbekundungen. Die Ordnung und Selektion der Studie folgen nicht im Vorab bestehenden Hypothesen, die in diesen stufenartig überprüft wurden, sondern sind Resultat des Zusammenspiels von empirischer Analyse und 86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

theoretischer Begriffsformulierung. Ziel ist es, die theoretische und empirische Ebene eng zu verschmelzen, um eine möglichst hohe wechselseitige Stimulation zu erreichen, ohne einer Seite den Vorrang zu geben. Das hat nicht zuletzt mit den persönlichen Erfahrungen des Au- tors im Umgang mit ähnlich gelagerten Studien zu tun. Im Mittelpunkt des Forschungsinter- esse steht die theoretische Extrapolation von Begriffen zur Beschreibung von Weltmediener- eignissen. Zentral ist hierbei die Eigenstrukturförmigkeit des Weltereignisses. Es werden theoretische Mittel erarbeitet, die abstrakt genug sind, um über den Fall des Weltmedienereig- nisses zum Attentat auf John F. Kennedy hinauszureichen, eine Abstraktionslage erreicht ha- ben, um ebenso für andere Phänomene ähnlicher Natur applizierbar zu sein. Neben dieser Ar- beit an den theoretischen Begriffen widmet sich die Analyse der Funktionsbestimmung von Weltmedienereignissen. Die erarbeiteten Begriffe werden anhand zweier weiterer Fälle (Un- tergang der Titanic und Tod von Lady Diana) stärker generalisiert, entsprechende weiterfüh- rende Forschungsfragen werden aufgezeigt. (ICF2)

[152-F] Müller-Doohm, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wandel der Intimität. Die Präsentation von Schlafraumkultur in Printmedien. Eine inhalts- analytische Studie

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Arbeitsgruppe Kultur- und Kommunikationsforschung (26111 Olden- burg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0441-798-2932, e-mail: [email protected])

[153-L] Negrine, Ralph; Kejanlioglu, Beybin; Aissaoui, Rabah; Papathanassopoulos, Stylianos: Turkey and the European Union: an analysis of how the press in four countries covered Turkey's bid for accession in 2004, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 1, S. 47-68 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/1/47)

INHALT: Der Beitrag untersucht, wie die Presse in vier Ländern - drei EU-Mitgliedern (Frank- reich, Großbritannien, Griechenland) und der Türkei - im Vorfeld der Diskussionen über den Beitrittsantrag der Türkei zur Europäischen Union im Oktober und Dezember 2004 berichte- te. Angesichts der aktuellen Debatten über das Wesen Europas und die Europäische Identität war die Vorstellung, dass die Türkei - ein großes, armes, islamisches Land - Mitglied der EU werden könnte, geeignet, heftige Diskussionen auszulösen. Die Daten der Studie zeigen er- hebliche Unterschiede in der Berichterstattung zwischen den einzelnen Ländern, wobei von einigen Ländern auf die signifikanten Bedenken über die Unterschiede zwischen Europa und der Türkei mehr und von anderen weniger Bezug genommen wurde. Insgesamt können viele der in der Analyse festgestellten Unterschiede in der Berichterstattung darauf zurückgeführt werden, wie die Presse in den verschiedenen Ländern die einheimischen politischen, kulturel- len und historischen Einstellungen widerspiegelt. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass solche Unterschiede angesichts der Komplexität des Themas nicht überraschend sind, und nicht im Gegensatz zu den Bemühungen der Schaffung einer Europäischen Öffentlichkeit oder einer europäischen Identität stehen. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 87 1.5 Medieninhalte

[154-L] Nolte, Andrea: Deine Chance!: 3 Bewerber - 1 Job ; Jugendarbeitslosigkeit und Reality-TV, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 54-57

INHALT: Im Zuge der Wirtschaftskrise wird der Wettbewerb um eine Lehrstelle auf dem ersten Arbeitmarkt wieder stärker, viele Jugendliche stehen unter entsprechend großem Druck. Das Thema geht auch an den Medien nicht vorüber. Die Reality-Show "Deine Chance! 3 Bewer- ber - 1 Job" widmet sich in einer unvermuteten Sendeform dieser Problematik. Es wird der Frage nachgegangen, ob ein solches Thema auf eine derartige Weise dargestellt werden kann, aber auch, ob die Inszenierung einer Bewerbungssituation als Wettkampf tatsächlich so abwe- gig ist. "Deine Chance!" dokumentiert den Versuch, ein Thema wie Jugendarbeitslosigkeit in ein unterhaltungsorientiertes RTV-Format einzubinden, indem man die Rezeptionsgewohn- heiten und -bedürfnisse der anvisierten Zielgruppe in den Blick nimmt. "Deine Chance" ver- mittelt den Zuschauern erste Eindrücke von einzelnen Tätigkeiten und alltäglichen Abläufen eines Berufs. Das Format ergänzt das Wissen derjenigen Jugendlichen, die bereits ein Schul- praktikum absolviert haben und ermöglicht ihnen einen Abgleich der eigenen Erfahrungen mit denen der Fernsehakteure. Gleichzeitig sind die typischen Dysfunktionen des RTV hin- sichtlich seiner mangelnden dokumentarischen Qualität und des faktisch geringen Informati- onsgehalts unübersehbar. Ein Format wie "Deine Chance!" steht beispielhaft für die irritieren- de Tendenz, gesellschaftspolitisch relevante Themen auf eine ambivalente Art in Fernsehun- terhaltung zu transformieren. Fazit: Solch ein RTV- Format ist und bleibt im Hinblick auf eine angemessene Behandlung des Themas Jugendarbeitslosigkeit im Fernsehen fragwürdig. (RG)

[155-L] Och, Kathrin: Hat die Fußball-WM 2006 den Stahlhelm verbannt?: das Deutschlandbild in der Sportberichterstattung britischer Tageszeitungen, Marburg: Tectum Verl. 2008, 146 S., ISBN: 978-3-8288-9747-2

INHALT: Das Deutschlandbild in Großbritannien ist maßgeblich durch den Zweiten Weltkrieg beeinflusst und drückt sich in der medialen Verwendung von Kriegsvokabular und -symbolen wie Hakenkreuz und Pickelhaube oder allgemein von negativen Stereotypen wie Sturheit, Ordnungsliebe oder Humorlosigkeit aus. Dies schlage sich besonders in der Sportberichter- stattung nieder, wobei sportliche Begegnungen von den Medien nicht selten zu Ersatzkriegen umfunktioniert würden. 'Als jedoch 2006 die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland statt- findet und 'Die Welt zu Gast bei Freunden' ist, tritt offenbar eine Kehrtwende ein. 'The war is over' schreibt die britische Tageszeitung The Guardian, während The Independent schlicht auf Deutsch 'Freundschaft' titelt und The Daily Telegraph über '31 Tage, die die Wahrneh- mung Deutschlands in der Welt verändert haben' jubelt', schreibt die Autorin und fragt, ob ein solcher Wandel tatsächlich stattgefunden hat. Im Rahmen ihrer Inhaltsanalyse des Boulevard- blattes 'The Mirror' und der Qualitätszeitung 'The Times' untersucht sie die Berichterstattung über die letzten drei Fußballweltmeisterschaften. Welche Eigenschaften werden den Deut- schen im Zusammenhang mit der jeweiligen WM zugeschrieben? Wurde während der WM 2006 tatsächlich auf Kriegsvokabular verzichtet? Lassen sich Unterschiede zwischen den bei- den Zeitungen feststellen? Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass in der Berichterstattung 2006 durchaus 'Beschreibungen der Gastfreundschaft, der Lebensfreude und des Patriotismus' (99) dominieren und positive Imageveränderungen stattfinden. Allerdings erstrecke sich die- 88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

ser Wandel nicht auf den Gebrauch von Kriegsvokabular, vielmehr seien, so die Autorin, in 2006 deutlich mehr Kriegsbegriffe und -symboliken verwendet worden als in den vorherigen Zeiträumen. Ihr Fazit: 'Der hässliche Deutsche ist gestorben, der Stahlhelm jedoch hat über- lebt.' (99) (ZPol, NOMOS)

[156-L] Ousmanova, Almira: Passions over Europe: Eurovision as a political and cultural phenomenon, in: Eva Kimminich (Hrsg.): Utopien, Jugendkulturen und Lebenswirklichkeiten : ästhetische Praxis als politisches Handeln, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 55-70

INHALT: "In diesem Beitrag wird die Eurovision und seine politische sowie kulturelle Bedeu- tung für die 'zwei Europas' analysiert. Als Fallbeispiel dient der Musikwettbewerb von 2007, insbesondere in Russland, der Ukraine und Weißrussland. Die Autorin betrachtet die Eurovi- sion als Schauvitrine für kulturtheoretische Überlegungen, da dieser Wettbewerb wie ein Lackmuspapier funktioniert. Dort werden neue ethnische, geschlechtsspezifische und politi- sche Identitäten angezeigt und getestet. Die Eurovision kann daher als eine Plattform für zeit- genössische Debatten über das Verhältnis zwischen 'altem' und 'neuem' Europa verstanden werden, über Migration und Multikulturalismus, über sichtbare und unsichtbare Grenzen zwi- schen ehemaligem Osten und Westen. Sie kodiert und mediatisiert verborgene politische und kulturelle Kontroversen und Konflikte zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern bzw. nicht zur EU gehörenden Nachbarländern. Als mediales Ereignis zeigt sie neue Strömungen der Po- pindustrie und Jugendkultur auf. Darüber hinaus lassen sich Gemeinsamkeiten mit aktuellen politischen Strategien der Entscheidungsfindung und Formen des Populismus beobachten. Besonderes Augenmerk wird auch auf Gender-Fragen gerichtet, auf Gender-Maskerade und Sexualität als Ware sowie auf die Art und Weise, wie im Showbusiness Gender-Differenzen und Gender-Identitäten manipuliert bzw. erzeugt werden." (Autorenreferat)

[157-L] Piasecki, Stefan: "Das Schaufenster des Schreckens in den Tagen des Zorns": eine inhaltliche Analyse der Darstellung von Islam, Islamismus und islamischer Religiosität in der Berichterstattung über den Karikaturenstreit, Marburg: Tectum Verl. 2008, 474 S., ISBN: 978-3-8288-9690-1

INHALT: Der Autor untersucht wichtige deutsche Zeitungen und Magazine mithilfe einer In- haltsanalyse. Dabei geht es jedoch nicht so sehr um die Inhalte selbst, als vielmehr um deren Vermittlungsstruktur. Er konstatiert den Umstand, 'dass die Wirkung von Nachrichtengehal- ten auf das religiöse Bewusstsein von Nachrichtenempfängern bislang wenig beachtet wurde' (23). Daher untersucht er, was eine mögliche Religionsnähe oder -ferne der Kommunikations- teilnehmer für die mediale Berichterstattung bedeutet. Im Zentrum der Analyse steht die me- diale Präsentation des Konflikts um die Mohammed-Karikaturen. Eines der ersten Ergebnisse ist, dass Religion 'in der öffentlichen Vermittlung weiterhin nicht modern' (81) erscheint und er kritisiert, dass die mangelnde 'religiöse Fokussierung der breiten Bevölkerung' und 'Religi- onsferne der Bildungsbürger' für ein 'beliebiges religiöses Einheitswissen' (84) sorgten. Im Kontext der Kommerzialisierung der Medien erläutert der Autor am Beispiel des Magazins 'Der Spiegel', wie Journalisten durch die Mischung realer und fiktiver Elemente, einerseits auf der Text-, andererseits auf der Bildebene, eine 'Parallelhandlung' (104) konstruierten. Der Text im Beispiel kritisiere jüdische Siedler, die Bilder zeigten jedoch einen durch Palästinen- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 89 1.5 Medieninhalte

ser bedrohten jüdischen Säugling. Der Autor führt weiter aus, dass religiöse Elemente in deut- schen Redaktionen auf Ablehnung und Unverständnis stießen, was sich zielsicher in der Brandmarkung gesellschaftlicher Probleme als 'moralische Verfehlungen der Hinausgedräng- ten' niederschlage. Den so Markierten bliebe 'kaum eine Möglichkeit zur Rehabilitierung' (135). In seinem Fazit warnt der Autor, durch die Verwendung 'von Horrorbildern die Sym- bolik von Untergruppen (in diesem Fall Terroristen) zu verwenden und diese Symbolik 'wahr' zu machen für alle Muslime' (392). Zudem habe sich gezeigt, 'dass die Religionsferne und Skepsis vieler Journalisten tatsächlich ihren Auftrag zur neutralen Darstellung beeinflussen kann' (395). (ZPol, NOMOS)

[158-L] Pointner, Nicola: In den Fängen der Ökonomie?: ein kritischer Blick auf die Berichterstattung über Medienunternehmen in der deutschen Tagespresse, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 394 S., ISBN: 978-3-531-17198-2

INHALT: Schon Ende der 1980er Jahre wurden Befürchtungen laut, dass die Beteiligung von Zeitungs- und Zeitschriftenverleger am Rundfunk eine unabhängige Berichterstattung der Printmedien über Medien, Medienwirtschaft und Medienpolitik gefährden könnte. Die Ver- mutung, die Deregulierung des deutschen Rundfunkmarktes führe quasi automatisch zu einer interessengebundenen Medienberichterstattung über Medien, hält sich bis heute hartnäckig. Unterstellt wird: Wenn Medien sich selbst thematisieren, dann wird fast immer davon ausge- gangen, dass sie das nicht mit der gleichen Unabhängigkeit und Objektivitätssorgfalt tun, wie bei allen anderen, nicht selbstreferenziellen Themen. Im Rahmen einer komplexen Inhalts- analyse geht die vorliegende Dissertation deshalb der Frage nach, ob sich ökonomische Ver- lagsinteressen in der Berichterstattung deutscher Tageszeitungen über Medienunternehmen niederschlagen und wie sich die Berichterstattung über Medienunternehmen zwischen 1992 und 2006 unter dem Gesichtspunkt sich verändernder ökonomischer Einflüsse und des Kon- kurrenzaspektes im Markt darstellt. Die Autorin geht in ihrer Untersuchung zwei Einflussa- spekten nach: (1) dem eventuellen Einfluss der jeweiligen konjunkturellen Lage speziell im Medienmarkt und (2) den ökonomischen Eigeninteressen der berichtenden Medien(unterneh- men). Der innovative Gehalt der Studie besteht in dem erstmals vorgenommenen Versuch, das tatsächliche Konkurrenzverhältnis zwischen den verschiedenen Medienbereichen und speziell zwischen den Unternehmen innerhalb des Zeitungssektors in die Datenanalyse und -interpretation mit einzubeziehen. (ICA2)

[159-L] Puijk, Roel: Intense media coverage, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 1, S. 1-20 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.001)

INHALT: In einer sich mehr und mehr fragmentierenden Medienumgebung ragen einige Themen heraus und erlangen für einen begrenzten Zeitraum große Publizität. Der Beitrag analysiert mit Hilfe der von Scannell entwickelten Kategorien Event und Happening zwei Fälle: die Olympischen Winterspiele von 1994 und den Tod von Prinzessin Diana. Um das Beteiligtsein des Publikums und die Komplexität der Bedeutungen berücksichtigen zu können, erfolgt die Analyse in Beziehung zu den Diskursen und den narrativen Entwicklungen über verschiedene 90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

Medien hinweg, die die wichtigsten, über das Fernsehen verbreiteten Momente, einschließen. Dabei können die aktuell zu beobachtende starke Vermehrung der Medienkanäle und die Existenz der neuen Medien zur wachsenden Aufmerksamkeit und stärkerem Beteiligtsein des Publikums beitragen. Zeremonielle Medienevents, die früher dominierten, haben sich in zwei Richtungen hin entwickelt: integrative, unterhaltungsorientierte Events, die von den Medien organisiert werden, und Katastrophenevents. (UNübers.) (UN)

[160-L] Renner, Karl N.: Expansion der Ratgeber- und Lebenshilfeformate im Fernsehen: quantitative und qualitative Untersuchung zu Sendungen im deutschen TV-Programm, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 1, S. 21-43 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Programmsegment der Ratgeber- und Lebenshilfeformate hat in den letzten Jah- ren zugenommen. Das zeigt sich insbesondere, wenn man aktuelle Zahlen mit den Ergebnis- sen einer Programmbeobachtung der Ratgebersendungen im Jahr 1979 vergleicht. Dabei ist klar zu erkennen, dass für die Zunahme des Sendevolumens die Entwicklung von neuen For- maten entscheidend war, die nicht mehr einmal die Woche, sondern täglich ausgestrahlt, wer- den. Die neuen Formate entstanden nicht durch eine thematische Ausdifferenzierung wie im Zeitschriftensektor, sondern durch unterschiedliche Ausdifferenzierungen der kommunikati- ven Handlung 'einen Rat geben', die das Grundschema aller Ratgeber- und Lebenshilfeforma- te bildet. Weitere Faktoren sind die Einbeziehung von Unterhaltungselementen und die fern- sehspezifische Umsetzung der einzelnen Sendekonzepte als Studio-, Film- oder Magazinfor- mate. Eine Schlüsselrolle kommt den Online-Auftritten zu, die alle Ratgeberformate einge- richtet haben. Mithilfe des Internets wurden neue Formen der medialen Beratung möglich, was die Entwicklung neuer Ratgeberformate erleichterte." (Autorenreferat)

[161-L] Schiffer, Sabine: Schluss mit der Fokussierung!: zur stereotypisierten Darstellung von (muslimischen) MigrantInnen in den Medien, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 55-59 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/schiffer.pdf)

INHALT: Die Thematisierung von Islam und Muslimen ist ausschließlich im Kontext von Migra- tion ein Stereotyp. Die lange Tradition des Islam in Deutschland auch vor 1945 bleibt damit der Wahrnehmung entzogen, ebenso wie z.B. die (Neu-)Gründung der Deutschen Muslimliga im Jahr 1948. Die Wahrnehmung der Immigration mit Blick auf die Religion ist ein neueres Phänomen, das zum einen mit religiösen Re-Identifikationsprozessen als Antwort auf Diskri- minierungserfahrungen und zum anderen mit der verstärkten Thematisierung des Islam in den Mediendiskursen seit den 1990er Jahren zu tun hat. Wenn Medien über in Deutschland leben- de Muslime berichten, scheint es nur zwei Alternativen zu geben: Krisenthematisierung oder "Multikulti-Nische". Festzustellen ist, dass Muslime, wie auch andere Minderheiten, der "na- türlichen" Ausgrenzung in vielen Hauptmedienformen unterliegen und in den gängigen Un- terhaltungsprogrammen unterrepräsentiert sind, obwohl ihnen in den letzten Jahren mehr und mehr Platz in den Medien eingeräumt wird. Der Fokus liegt hier allerdings auf dem Religi- ösen, was bereits ein Klischee in der Betrachtung ausmacht. Stereotype sind die Andersartig- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 91 1.5 Medieninhalte

keit, das Fremde, das (potenziell) Gefährliche und Gewalttätige, das Rückständige, die Aus- nahme von der Regel und die Selbststilisierung als Opfer. Anhand von Beispielen wird über die Integration von Medienschaffenden in der Fernsehlandschaft berichtet. "Insgesamt darf auf mehr Integration verschiedenster Menschen und Themen in das ganz normale Fernsehpro- gramm gehofft werden." (UN)

[162-L] Schlote, Elke; Spieswinkel, Anne: Typisch deutsch, typisch türkisch - ist das komisch?: wie Jugendliche mit humorvoll gebrochenen Klischees in deutsch-türkischen Familienserien umgehen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 39-44 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/ schlote_spieswinkel.pdf)

INHALT: Comedyprogramme sind nach Daily Soaps ein absolutes Lieblingsgenre von Jugendli- chen. In einer IZI-Studie bewerteten und diskutierten 202 13- bis 15-jährige Schüler und Schülerinnen aus Berlin und München den Humor der Serien "Türkisch für Anfänger" (ARD) und "Alle lieben Jimmy" (RTL) und wie sie mit dem humorvollen Material umgehen. Es wur- de erhoben, wie die verschiedenen Charaktere in den Serien beurteilt werden, welche Szenen die Jugendlichen besonders lustig finden und wie sie die identifizierten (kulturellen) Konflik- te und Stereotype einschätzen. Ein Ergebnis der Studie ist, dass eine positive Bewertung der Hauptcharaktere bei beiden Serien nach der Ethnizität geht, möglicherweise weil die "Ethno- Konflikte" eine Selbstpositionierung erfordern. Als witzigste Szenen werden oft (sexuelle) Grenzüberschreitungen, aber auch Überraschendes und Spiel mit den Erwartungen genannt, in denen kulturelle Identität ein Anknüpfungspunkt sein kann. Eine Strategie bei der Darstel- lung und Brechung von allbekannten Stereotypen in beiden Sendungen ist, das Klischee durch eine andere Figur "auszugleichen". Die Jugendlichen meinen die Serien lustig zu fin- den/finden zu sollen, aber "da stimmt ja fast nichts vom normalen Leben." (UN)

[163-L] Scholz, Markus: Presse und Behinderung: eine qualitative und quantitative Untersuchung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 379 S., ISBN: 978-3-531-17080-0

INHALT: "Welches Bild von Behinderung oder behinderten Personen wird durch die Presse ver- mittelt? Dieser Frage eines fast vernachlässigten Forschungsbereiches nähert sich Markus Scholz auf explorative Weise an. Die interdisziplinäre Studie des Autors setzt sich auf Basis einer breit angelegten Inhaltsanalyse quantitativ und qualitativ mit der Darstellung von Behin- derung und behinderten Menschen innerhalb wichtiger deutscher Presseerzeugnisse zu Be- ginn des 21. Jahrhunderts auseinander. Dabei werden im Rahmen einer Vollerhebung Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, der Boulevardzeitung Bild, den Nachrichtenmagazinen Der Spiegel und Focus sowie der Illustrierten Stern, Bunte und Superillu einer umfangreichen Analyse unterzogen. Die Ausführungen zeigen, dass dem Rezipienten ein äußerst heterogenes und keineswegs einseitiges Bild dargeboten wird. Nur zum Teil lassen sich Kontinuitäten und Regelmäßigkeiten finden, auf Basis derer bestimmte klischeehafte Bilder der Personengruppe vermittelt werden." (Autorenreferat) 92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

[164-L] Schönhagen, Philomen; Jecker, Constanze: 840 Progammstunden Religion(en) im Fernsehen: eine explorative Studie, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 43/2010, H. 1, S. 41-58 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Bei Untersuchungen zur Darstellung von Religionen im Fernsehen werden meist nur kleine Fallzahlen, nur eine Religion, spezifische Themen oder einzelne Sendungen berück- sichtigt. Eine Inhaltsanalyse, die mehrere TV-Programme flächendeckend - also mehrere Re- ligionen in allen Sparten und Genres - berücksichtigt, stand bisher aus. Demzufolge gab es bislang kein Untersuchungsinstrument, mit dem die Darstellung von Religionen in audiovisu- ellen Medien systematisch erfasst werden kann. Die im Artikel vorgestellte qualitative Studie ist Teil eines größeren Forschungsprojekts zur Darstellung von Religionen und Religiosität im Schweizer Fernsehen. Sie hatte primär zum Ziel, durch eine Kombination deduktiven und induktiven Vorgehens Hinweise für eine praktikable Operationalisierung und die Ausarbei- tung eines detaillierten Codeplans für eine nachfolgende quantitative Inhaltsanalyse abzulei- ten. Die Studie untersucht die ersten Programme der 'Schweizerischen Rundfunkgesellschaft' in den drei großen Sprachregionen, die einen öffentlichen Auftrag haben, sowie zwei private Regionalsender aus Bern und Zürich." (Autorenreferat)

[165-L] Schönhagen, Philomen; Trebbe, Joachim: Interkulturelle Kommunikation in einem mehrsprachigen Land: sprachregionale Identität und massenmediale Repräsentation im Schweizer Fernsehen, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 223-248 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=428)

INHALT: "The paper deals with the role of intercultural mass communication in a multilingual country. The authors' case is Switzerland, where a constant consideration of national identity and the need to integrate four different language cultures can be stated. The central concern of the presented research project was the representation of the different language regions in Swiss public television broadcasting programs (SRG) and the perception of the own and the other regions' representation. To that end, the authors conducted a qualitative study, contai- ning two group discussions in each of the three main language regions: German-speaking, French- and Italian-speaking Switzerland. Regarding the findings it is conspicuous that in all discussions it was stressed that there is no continuous representation of the other linguistic groups in the own regional SRG TV station. According to the participants' perception, the co- verage of the other regions in all three regional TV stations is limited to a small range of events and persons." (author's abstract)|

[166-L] Streit, Antje: Fremd in der Serienfamilie?: Figuren mit Migrationshintergrund in "Lindenstraße" und "Marienhof", in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 50-53 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/ publikation/televizion/21_2008_1/streit.pdf)

INHALT: Der Beitrag geht anhand ausgewählter Episoden der Fernsehserien "Marienhof" und "Lindenstrasse" der Frage nach, wie präsent der "Fernsehausländer" in der aktuellen deut- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 93 1.5 Medieninhalte

schen Serienlandschaft ist und in welchen Rollen er/sie auftritt. Zunächst wird der Begriff des "Fernsehausländers" in "einheimische Fremde", "Besucher", "Fremde-im-Innern" und "Frem- de-von-Außen" differenziert. Für die inhaltliche Analyse der Fremdheit in Familienserien wurden in 10-Jahres-Schnitten jeweils 25 aufeinanderfolgende Episoden der beiden Serien aus den Jahren 1999 bis 2008 zugrunde gelegt. Insbesondere wurden fremde Personen in akti- ven Rollen, fremde Personen als Liebespartner und die fremde Person als Täter und Opfer analysiert. Die Zahl der Figuren mit Migrationshintergrund in den beiden genannten Serien ist im Untersuchungszeitraum angestiegen, interkulturelles Konfliktpotenzial wird jedoch ver- mieden und Figuren mit Migrationshintergrund werden eher positiv dargestellt. Der Vergleich mit Episoden der 1990er Jahre zeigt, dass das Motiv der "Fremdheit" (vor allem mit den da- mit verknüpften Konfliktmöglichkeiten) im Unterschied zu früher eine geringere Rolle spielt. Angesichts der Tatsache, dass migrationsspezifische Themen wie Zuwanderung in der Öf- fentlichkeit sehr diskutiert werden, wird dies als Vermeidungsstrategie bewertet. "Diese Ent- wicklung ist zu bedauern". (UN)

[167-L] Uhl, Heidemarie: 1938 - 1988 - 2008: Gedenkjahre und die Logik medialer Aufmerksamkeit, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 1, S. 4-7

INHALT: Der Beitrag bilanziert Kontinuitäten und Brüche im Gedenken an den "Anschluss" und Nationalsozialismus in Österreich. Dabei werden insbesondere inhaltliche und formale Aspekte des Gedenkens im Vergleich der Gedenkjahre 1988 und 2008 verglichen. Zwei zen- trale Fragen stehen im Mittelpunkt der Betrachtung: Ist der Abschied von der Opferthese (Ös- terreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus) wirklich vollzogen und kann andererseits von einer "Erkaltung" des Gedächtnisortes "Anschluss" gesprochen werden? Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass 2008 im Gegensatz zum "Gedenkjahr 1938/88" die Kontrover- sen um "Anschluss" und Opferthese weitgehend an sozialer Energie eingebüßt haben. Die Vorstellung, dass Österreich 1938 von fremden Mächten überfallen worden war und dass die Jahre 1938 bis 1945 eine von außen aufgezwungene Fremdherrschaft waren, ist als "Ge- schichtslüge" entlarvt, die der Verdrängung und Verleugnung des österreichischen Anteils an den NS-Verbrechen, insbeondere des Holocaust gedient hatte. Die Aufarbeitung der Vergan- genheit folgt auch der Logik medialer Aufmerksamkeit. "Der mediale Aufmerksamkeitsfaktor der Konfrontationen mit den Tabus einer 'unbewältigten Vergangenheit' und die damit ver- bundenen Medienereignisse sind einerseits Indikatoren für die Fieberkurven gesellschaftli- cher Erinnerung, zugleich bewirken sie eine Abkühlung des heißen Konfliktgedächtnisses." (RG)

[168-L] Valenzuela, Sebastian; Correa, Teresa: Press coverage and public opinion on women candidates: the case of Chile's Michelle Bachelet, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 3, S. 203-223 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/3/203)

INHALT: Immer mehr Frauen kandidieren - und das erfolgreich - in Präsidentschaftswahlen überall auf der Welt. Es ist daher wichtig zu untersuchen, wie sie in den Nachrichtenmedien porträtiert werden. Am Beispiel Chiles und mit dem theoretischen Ansatz des Agenda-Set- 94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

tings untersuchten die Autoren Unterschiede in der Berichterstattung über die erste weibliche Präsidentin des Landes, Michelle Bachelet, und ihre männlichen Herausforderer in den Wahlen von 2005/2006 und vergleichen diese mit der öffentlichen Meinung. Wie erwartet folgte die Berichterstattung in der Presse über die persönlichen Eigenschaften und die Hal- tung zu politischen Themen traditionellen Geschlechterstereotypen. Einige geschlechtsspezi- fische Unterschiede in der aktuellen Berichterstattung haben jedoch das Image von Michelle Bachelet erhöht. Die Autoren sind der Meinung, dass die Medien Einfluss auf die öffentliche Meinung zu den Kandidaten gehabt haben können und diskutieren die Implikationen dieser Ergebnisse für zukünftige Forschungen. (UNübers.) (UN)

[169-L] Vandebosch, Heidi; Dhoest, Alexander; Van den Bulck, Hilde: News for adolescents: mission impossible? ; an evaluation of Flemish television news aimed at teenagers, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 125-148 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.010)

INHALT: Medienunternehmen und Regierungen ergreifen Initiativen um der ständig abnehmen- den Nachrichtennutzung von Jugendlichen entgegenzuwirken. Seit 2007 fördert die flämische Regierung Nachrichtensendungen auf zwei kommerziellen Kanälen, "Zoom" auf VTM und "Jam" auf VT4. 2008 wurden diese Programme evaluiert. Dazu wurden Tiefeninterviews mit den Produzenten geführt und Inhaltsanalysen von 30 Folgen beider Programme, eine Analyse der Einschaltquoten für die erste Saison und eine Online-Erhebnung unter 663 Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass es innerhalb der Gruppe eine erhebliche Variationsbreite gibt, die es schwer macht, alle mit ei- nem Programm zufrieden zu stellen. "Zoom" wendet sich an die etwas älteren Jugendlichen (12-18) mit einem Programm, das sich eng an die "erwachsenen" Nachrichten anlehnt, wäh- rend "Jam" jüngere Jugendliche (10-16) mit eher bekömmlichen und unterhaltenden Nach- richten versorgt. Die meisten Teilnehmer an der Erhebung mochten beide Programme, unter anderem wegen der starken Präsenz von Jugendlichen auf dem Bildschirm. Es liegen aber ex- trem niedrige Zahlen über jugendliche Zuschauer vor, was hauptsächlich an der unangemes- senen Placierung im Erfassungsformat liegt. (UNübers.) (UN)

[170-L] Velásquez, Sandra (Interviewter); Gottberg, Joachim v. (Interviewer): Öffentliche Kontrolle und Selbstbeobachtung: die österreichische Super-Nanny Sandra Velasquez setzt ihr Konzept nun mit dem Jugendamt Wien um, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 70-77

INHALT: Im Fernsehen gibt es immer neue Formate, bei denen nicht die Helden von Filmen oder Serien, sondern die Probleme des Normalbürgers im Vordergrund stehen. Die Kritik richtet sich dagegen, dass in diesen Formaten die Menschen für die Zwecke der (kommerziel- len) Fernsehsender funktionalisiert würden. Diese Kritik richtet sich auch gegen das Erzie- hungsformat "Super Nanny" und dies vor allem deshalb, weil es bei diesem Format um Kin- der geht, die die Folgen ihrer öffentlichen Wahrnehmung nicht einschätzen können. Im Ge- spräch mit der österreichischen Super- Nanny, die nach ihrem Fernsehjob ihr Konzept mit dem Wiener Jugendamt umsetzt, wird den Fragen nachgegangen, warum das Konzept der Fernseh-Nanny erfolgreich ist, ob Misserfolge unterschlagen werden, was Menschen dazu soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 95 1.5 Medieninhalte

bringt, sich ausgerechnet bei der Lösung intimer Probleme vor einem Millionenpublikum hel- fen zu lassen, und ob das Konzept auch ohne Öffentlichkeit funktioniert. (UN)

[171-F] Viertel, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Lietz, Petra, Prof.Dr. (Betreuung): Most watched: family representations in high rating programmes on German TV

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, Center for International Studies -CIS- (Post- fach 750561, 28725 Bremen)

[172-L] Wall, Melissa: Africa on YouTube: musicians, tourists, missionaries and aid workers, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 5, S. 393-407 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/5/393)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Videos auf YouTube, die die Länder Ghana und Kenia zum Thema haben. Es zeigt sich, dass dieses Bürgermedium es ganz gewöhnlichen Menschen ermöglicht, Darstellungen afrikanischer Länder zu produzieren, dass derartige Dar- stellungen aber eher von Angehörigen westlicher Länder kommen. Obwohl die genannten afrikanischen Länder nicht als chaotisch oder gewalttätig dargestellt werden, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war, sind sie weiterhin stereotypisiert. Afrikaner ohne westliche Begleitung sieht man am ehesten in Unterhaltungs- und hier speziell in Musikvideos. (UN- übers.) (UN)

[173-L] Wegener, Claudia; Bauer, Sophie; Lobback, Stephanie: "Auf Augenhöhe" mit den Kindern: "Wissenssendungen" für Kinder aus Sicht der Sendungsverantwortlichen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 33-37 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/wegener.pdf)

INHALT: Seit einigen Jahren ist eine deutliche Zunahme von Sendungen im Programmangebot sowohl der öffentlich-rechtlichen als auch der privat-kommerziellen Fernsehsender zu ver- zeichnen, die ausdrücklich mit dem Anspruch auftreten, Kindern Wissen nahe zu bringen. Die Studie beschäftigt sich mit der Sicht der Sendungsverantwortlichen auf ihre "Wissenssendun- gen" für drei bis 13-Jährige und mit den Ansprüchen und Erwartungen, die sie mit der Pro- duktion dieser Formate verbinden. Die Untersuchung wurde mittels einer telefonischen Ex- pertenbefragung als qualitative Studie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam, durchgeführt, in deren Mittelpunkt die Arten der Ansprache und die Frage nach zukünftigen Entwicklungen stand. Die aktuellen Sendungen versuchen auf unterschied- liche Weise, Themen zielgruppengerecht zu präsentieren und ihre ZuschauerInnen anzuspre- chen. Wissen soll so vermittelt werden, dass jedes Kind der Zielgruppe, auch Kinder aus bil- dungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund, die Inhalte verstehen kann. Einheitli- che Konzepte oder Standards zur gezielten Ansprache von Kindern aus sozial benachteiligten Milieus gibt es jedoch nicht. Es lässt sich eine Entwicklung nachzeichnen, die Wissensendun- 96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.5 Medieninhalte

gen im Kinderfernsehen als "Weg zum Familienfernsehen" etikettieren und es werden diesen Sendungen auch in Zukunft gute Chancen auf dem Fernsehmarkt eingeräumt. Für die zukünf- tige Entwicklung lassen sich drei Perspektiven aufzeigen: Neben medienkonvergenten Ent- wicklungen spielen Interaktivität und Rezeptionserwartungen der ZuschauerInnen eine Rolle. (RG)

[174-L] Wehner, Michael; Reinkunz, Sebastian; Flory, Isabel: Civic education with "The Simpsons", in: Journal of social science education, Vol. 9/10/2008, No. 2/1, S. 86-97 (www.jsse.org/2008/2008/2008-2/pdf/Wehner-et-al-Simpsons-2-2008-1-2009.pdf)

INHALT: "Impudent, disrespectful and packed with slapstick comedy - this is the most promi- nent and most controversial cartoon family in TV history: The Simpsons. Critics complain about the decay of manners and the offensive humor of the show. There is considerable po- tential for civic education in the yellow universe of The Simpsons, however. On the basis of three Simpsons-episodes this article analyzes the depiction of elections and electoral races in a media democracy. This analysis aims at extracting critical positions from the satiric presen- tation of debates, media events and political rhetoric and connecting them to real campaigns in Germany and the USA. The examples are supposed to illustrate that The Simpsons do pro- vide critical access to understanding campaigns in media societies - despite all satiric exagge- ration of real events. Furthermore, the article shows that the series does not only comment cri- tically on almost any event of social relevance, but also, more importantly, how we can make these comments work in civic education." (author's abstract)|

[175-L] Wenzel, Christoph: Medien als Erziehungsinstanz: die Presseberichterstattung zum Klimawandel als politischer und gesellschaftlicher Lernprozess, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 3, S. 276-287 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die deutsche Presse thematisierte im Jahr 2007 besonders stark den Klimawandel. Dabei wurde dieses globale Phänomen in den untersuchten Tageszeitungen und wöchentli- chen Nachrichtenmagazinen vor allem unter dem Blickwinkel von Lernprozessen in Politik und Gesellschaft behandelt. Diese konnten sowohl inhaltlich in der Berichterstattung als auch in deren formalen Ausprägungen nachgewiesen werden. Die untersuchten Medienprodukte fungierten als eine Art Erziehungsinstanz. Sie brachten das abstrakte Phänomen Klimawandel ihren Lesern nicht nur inhaltlich näher. Vielmehr thematisierten die Printmedien die politi- sche Auseinandersetzung über den Umgang mit dem Klimawandel sowie die entstehende ge- sellschaftliche Verantwortung für das Thema. Dabei positionierten sich die untersuchten Me- dien je nach politischer Ausrichtung und eigenem publizistischem Anspruch in unterschiedli- cher Weise. Damit sind die Medien selbst Teil der untersuchten Lernprozesse geworden: Sie haben es erfolgreich verstanden, sich des Themas für ihre Zwecke anzunehmen." (Autorenre- ferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 97 1.5 Medieninhalte

[176-F] Wörmann, Stefan, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Zwischen Expertise und Lobbyismus. Die Rolle der Wissenschaft in der medialen Darstel- lung der Biomedizin

INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht das mediale Bild von wissenschaftlichen Akteuren in der Berichterstattung zur Biomedizin. Forschungsleitende Hypothese ist, dass sich die Wis- senschaftsdarstellung von der klassischen Funktion der Wissenschaft als 'Lieferant sicheren Wissens' hin zu einem Interessenvertreter verändert. Diese Hypothese lässt sich generell be- stätigen, bedarf aber einer weiteren Differenzierung von Akteurstypen (z.B. Wissenschafts- funktionäre, Intellektuelle, Gegenexperten). Inhaltlich lässt sich dieser Bedeutungswandel vorläufig an folgenden Faktoren festmachen: Die verstärkte öffentliche Sichtbarkeit der Kon- kurrenz um Forschungsgelder, die Frage der Erfüllbarkeit hoher Erwartungen an die Wissen- schaft sowie die ethische Problematik neuen Wissens. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanaly- se, offen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[177-L] Zubayr, Camille; Geese, Stefan: Die Informationsqualität der Fernsehnachrichten aus Zuschauersicht: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung zur Bewertung der Fernsehnachrichten, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 4, S. 158-173 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/04-2009_Zubayr.pdf)

INHALT: Nachrichten sind für das Publikum nach wie vor die wichtigsten Inhalte im Fernsehen. In einer repräsentativen persönlichen Befragung von rund 3.000 Personen im Herbst 2008 (ARD-Trend) gaben fast 90 Prozent der Befragten an, Fernsehnachrichten "sehr gern" oder "gern" zu sehen, im Vergleich zu zwei Dritteln für fiktionale Formate wie Krimiserien oder Kino- und Fernsehfilme. Täglich informieren sich fast 33 Millionen Bürger in einer der Nach- richtensendungen im deutschen Fernsehen, das heißt, jeder zweite Bürger (ab 14 Jahren) nutzt täglich die Fernsehnachrichten zur persönlichen Information. Bevorzugt werden vom Publi- kum die Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Programme eingeschaltet. Meistgesehene Nachrichtensendung bleibt mit weitem Abstand die "Tagesschau" (8, 74 Millionen Zuschau- er), gefolgt von "heute" (3,96 Millionen) und "RTL aktuell" (3,74 Millionen). Als Programm mit den besten Nachrichten gilt bei den Zuschauern Das Erste (ARD) gefolgt vom ZDF. Die "Tageschau" bleibt aus Zuschauersicht die qualitativ beste Nachrichtensendung, dicht gefolgt von der "heute"-Sendung des ZDF. Objektive Berichterstattung wird den öffentlich- rechtli- chen Nachrichtensendungen in weit höherem Ausmaß zugeschrieben als den Nachrichten der Privatsender. Darüber hinaus gelten "Tagesschau" und "heute" als am verständlichsten. (UN2)

98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

1.6 Mediennutzung

[178-L] Banerjee, Smita C.; Greene, Kathryn; Krcmar, Marina; Bagdasarov, Zhanna: Who watches verblly aggressive shows?: an examination of personality and other individual difference factors in predicting viewership, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 21/2009, Nr. 1, S. 1-14 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: Studenten vor dem Vordiplom füllten einen Fragebogen zur Fernsehnutzung aus (N = 773). Auf der Grundlage der Ergebnisse der Umfrage zur Fernsehnutzung wurde der Inhalt der bei den Teilnehmern beliebtesten Fernsehprogramme (33 Shows) in Bezug auf die Häu- figkeit verbaler Aggression analysiert. Für jedes Individuum wurde eine Maßeinheit, der sog. Verbal Aggression Television Consumption Index (VATCI) berechnet, indem die Ergebnisse der Inhaltsanalyse mit den angegebenen Fernsehgewohnheiten der Teilnehmer kombiniert wurden. Untersucht wurden die Auswirkungen verschiedener Persönlichkeitsfaktoren auf den VATCI (sowohl allgemein als auch genrebezogen). Außerdem wurde das Verhältnis zwi- schen dem VATCI und dem Risikoverhalten evaluiert. Sowohl Sensationsbedürfnis als auch Zuschaueraggression hatten einen positiven prognostischen Einfluss auf den allgemeinen VATCI und insbesondere den VATCI für lebhafte Sitcoms und politische Satiren. Der allge- meine VATCI korrelierte positiv mit riskantem Fahrstil, körperlichen Auseinandersetzungen, Kriminalität, dem Trinken von Alkohol und dem Gebrauch von Drogen. Die Implikationen den Ergebnisse werden diskutiert. (UNübers.)

[179-F] Bernstein, Sören; Schubert, Kirsten, Dr.med. (Bearbeitung); Boy, Peter, Dr. (Leitung): Stärkung der Gesundheitskompetenz und Autonomie von Patientinnen, Patienten und pfle- genden Angehörigen über die Förderung ihrer Selbstorganisation und Souveränität durch Nutzung web-basierter Informationstechnologie

INHALT: Seit einigen Jahren entdecken Gesundheitspolitik und Professionals des Gesundheits- wesens die Souveränität und Selbstverantwortung des Patienten. Empowerment wurde das Schlagwort. In der Folge wurde breit gestreut eine große Zahl von Veränderungen eingeführt. So wurden z.B. die Rechtsposition von Patienten verbessert, eine große Zahl von Aufklä- rungs- und Informationskampagnen gestartet, Behandlungsroutinen dahingehend geändert, dass Patienten an Behandlungsentscheidungen in gewissem Umfang beteiligt wurden, Selbst- hilfegruppen wurden gefördert, u.v.m. Geblieben ist dabei allerdings ein ausgesprochen asymmetrisches Verhältnis: Der Patient bzw. Betroffene bildet nicht sich fort, sondern wird fortgebildet. Das Interaktionsmuster Fachmann - Laie ist nach wie vor unangetastet. Fachleu- te diskutieren untereinander und informieren dann den Laien. Diese Struktur wird nur teilwei- se durch Selbsthilfegruppen und andere Formen der Selbstorganisation aufgebrochen. Der Laienstatus entspricht vielfach dem Selbstverständnis in den Gruppen. Es fehlt der "brain trust", der für die Fachwelt selbstverständlich ist und es fehlt auch eine Kommunikationsplatt- form, die für die Fachwelt mit ihren Konferenzen und dem Publikationswesen ebenfalls selbstverständlich ist, um eine eigene Perspektive zu entwickeln und öffentlich zu etablieren. Das Projekt geht der Frage nach, in welchem Umfang web-basierte Informationstechnologie eine geeignete Kommunikationsplattform zur Verfügung stellen kann. Der Schwerpunkt liegt dabei zunächst auf der technischen Seite. Ziel ist, den üblichen unidirektionalen, rein konsu- mierenden Informationsfluss in einen Informationsaustausch zu verwandeln und dabei gleich- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 99 1.6 Mediennutzung

zeitig aggregative Verfahren zur Verfügung zu stellen. Nach einer Analyse der technischen Bedarfe und Voraussetzungen soll die Erstellung eines allgemeinen Frameworks und die Er- stellung einer Referenzimplementation am Beispiel des apallischen Durchgangssyndroms (Wachkoma) erfolgen. Wichtigstes methodisches Instrumentarium ist die partizipative Syste- mentwicklung. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Verband "Schädel-Hirnpatienten in Not e.V; Deutsche Wachkoma Gesellschaft INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Gesundheitsökono- mie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-4364, e-mail: [email protected])

[180-L] Best, Stefanie; Engel, Bernhard; Hoffmann, Henriette; Mai, Lothar; Müller, Dieter K.: Zeitbudgeterhebungen im Zeitalter medialer Konvergenz: Analyse auf der Basis qualitativer und experimenteller Studien, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 6, S. 288-296 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2009_Best_u_a_.pdf)

INHALT: Zahlreiche nationale und internationale Studien zur Erfassung der Mediennutzung set- zen den Tagesablauf als standardisiertes Erhebungsinstrument ein. Diese Studien haben den sich verändernden Rahmenbedingungen von Mediennutzung Rechnung zu tragen, wobei die fortschreitende Medienkonvergenz eine besondere Herausforderung darstellt. Der Beitrag un- tersucht, welche konzeptionellen Alternativen in anderen Tagesablauferhebungen, auch im Ausland, eingesetzt werden und welche Erfahrungen es auf der operativen Ebene gibt, also in der konkreten Interviewsituation. Außerdem werden Vor- und Nachteile von Tagesablaufer- hebungen mit traditionellen Interviewtechniken solchen mit technischen Messungen gegen- über gestellt und Beispiele für Tagebuchstudien beschrieben. Im Rahmen einer zweistufigen qualitativen Studie von ARD-Werbung SALES&SERVICES, RMS Radio Marketing Service und ZDF-Medienforschung wurde erkundet, inwieweit im Verlauf der derzeit üblichen Ta- gesablaufbefragungen Nutzungsakte des Radiohörens oder Fernsehschauens auch in kompli- zierten Nutzungssituationen erfasst werden. Dabei zeigt sich, dass fast alle Nutzungsakte voll- ständig erfasst und den einzelnen Medien zugeordnet werden können. Lediglich die Erhebung zeitversetzter Nutzung von Radio oder Fernsehen ist derzeit kaum möglich. (UN2)

[181-L] Biermann, Barbara: Gemeinsam fernsehen mit dem ZDF, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 34-35 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/biermann.pdf)

INHALT: "Die Chance des Fernsehens liegt heute mehr denn je darin, ein Medium zu sein, das Menschen über alle Generationen hinweg zu verbinden vermag - denn im Fernsehen werden Geschichten von Menschen erzählt." Bei den sogenannten Familienprogrammen ist die ent- scheidende Herausforderung, sie so zu gestalten, dass sie für die beiden Zielgruppen Kinder und Erwachsene - auf unterschiedlichen Ebenen - einen eigenen Reiz entwickeln und zudem in der gemeinsamen Rezeption zu positiven Familienerlebnissen führen. In ihrem Beitrag geht die Autorin aus der Sicht des ZDF der Frage nach, was Familienprogramme sind. Hierzu zählt sie für das Jahr 2008 die Klassiker der Fiktion ("Wickie" oder "Heidi"), Spielfilme 100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

("Harry Potter", "Hände weg von Mississippi", "Die wilden Hühner"), Shows ("Wetten dass??", "Deutschland sucht den Superstar" auf RTL, "Die Maus-Show" in der ARD und "Das weiß doch jedes Kind" auf SAT1). Die Leistung von Kindern in den Mittelpunkt zu rücken ist der originäre Ansatz des Kinderprogramms des ZDF. So wurde mit der Show im KI.KA "Dein Song" 2008 zur Primetime durch das Zusammenspiel junger Talente mit promi- nenten Musikern ein zielgruppenübergreifendes Format für die ganze Familie entworfen, dass auch 2009 fortgeführt werden soll. Des weiteren zählen Familienserien, Soaps, Sportsendun- gen und Infoprogramme zu den Familienprogrammen. Auch Service- und Beratungsformate, so sie mit Problemlagen beschäftigen, die zentral für Familien sind, finden sowohl das Inter- esse der Kinder als auch der Eltern. Hier ist die Sendung "37 Grad" besonders hervorzuheben, die Themen aufgreift, die aus der jungen wie aus der erwachsenen Perspektive interessant sind. Für beide Zielgruppen ein Format zu machen, bringt im Erfolgsfall beide vor den Fern- seher. (RG)

[182-L] Bonfadelli, Heinz; Bucher, Priska: Lesen im Medienensemble von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Schweiz, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 6, S. 10-23

INHALT: Der Medienumgang von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und speziell deren Leseverhalten ist in der Schweiz bislang kaum erforscht. Im Rahmen des Nationalen For- schungsprogramms 52 wurden im Sommer 2004 in der Region Zürich mit einer schriftlichen Befragung bei 1.468 zwölf- bis 16- jährigen Schülerinnen und Schülern aus gemischten Klas- sen Daten zum Medienumgang und zum Leseverhalten, aber ebenso zur personalen Identität und zum soziokulturellen Selbstverständnis von Heranwachsenden mit Migrationshintergrund und von Schweizer Jugendlichen erhoben. Im Vordergrund des Beitrags steht die Frage, ob es tatsächlich der ethnische Migrationshintergrund oder nicht vielmehr der niedrige sozioökono- mische Status und die Bildungsferne in vielen Migrationsfamilien sind, welche für den gerin- gen Stellenwert des Buchlesens bei Migrationsjugendlichen verantwortlich gemacht werden müssen. Bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund zeichnen sich gerade beim Zugang zu und bei der Nutzung von Printmedien markante Benachteiligungen ab, die sich auch in der Lesemotivation und -fähigkeit niederschlagen. Die Autoren fordern daher verstärkte pädago- gische Anstrengungen, um Lesekompetenz nicht nur eng als Lesefertigkeit, sondern als basale Kulturtechnik zu vermitteln, so dass alle Jugendlichen möglichst im umfassenden Sinne an der gegenwärtigen (Medien-)Kultur teilhaben können. (RG2) (RG)

[183-L] Brückner, Matthias; Pink, Johanna (Hrsg.): Vom Chatraum bis Cyberjihad: muslimische Internetnutzung in lokaler und globaler Perspektive, (Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften, Bd. 13), Würzburg: Ergon Verl. 2009, XIII, 215 S., ISBN: 978-3-89913-632-6

INHALT: "Der Band nimmt zunächst die lokale Situation in einzelnen Ländern der islamischen Welt - Marokko, Ägypten und Afghanistan - in den Blick und tut dies dezidiert nicht aus rein religiöser Perspektive, auch wenn die Frage danach, inwieweit religiöse Ideen und Wertvor- stellungen die Internetnutzung prägen, durchaus nicht unterschlagen wird. Er richtet dann sein Augenmerk auf translokale Zusammenhänge und konzentriert sich dabei auf das Beispiel der muslimischen Diaspora in Deutschland, die in unterschiedlicher Form das Internet für religi- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 101 1.6 Mediennutzung

öse Zwecke nutzt - dies aufgrund der Minderheitensituation wohl in weit stärkerem Maße, als es für die meisten Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit festgestellt werden kann. Schließlich fragt er nach muslimischer Internetnutzung in globaler Perspektive. Dschihad und Mission (da'wa) legen in ihrem globalen Anspruch eine Nutzung der grenzüberschreitenden Medien des Internet besonders nahe; doch stehen auch hier die Betreiber und Nutzer der Sei- ten in lokalen Zusammenhängen, die nicht negiert werden sollten. Zudem können die global veröffentlichten Inhalte Rückwirkungen auf die lokale Situation haben, wie das Beispiel der Online-Fatwas zeigt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Teil I: Lokale Internetnutzung in Ländern der islamischen Welt: Ines Braune: Neue Grenzziehungen - Jugend und Internet in Marokko (3-33); Amin Azimi: "Zindagi dar Bamiyyan" und "Kabuli" - Blogger in Afghanis- tan (35-47); Johanna Pink: Ägyptische Blogs als Medien zivilgesellschaftlicher Aktivität? Probleme der Analyse und Bewertung am Beispiel der Baha'i-Kontroverse (49-72); Teil II: Translokalität und das Internet: Der Fall der muslimischen Diaspora in Deutschland: Alev Inan: Die "neuen" Interpreten des Islam (75-94); Matthias Brückner: Schiitische Gemein- schaften im deutschen Webspace (95-132); Teil III: Globaler Islam? Jens Kutscher: Online- Fatwas - Islamische Rechtsgutachten und ihre Bedeutung für politische Partizipation (135- 153); Rüdiger Lohlker: Eine "Bibliothek des Dschihad": Minbar at-tauhid wa'l-gihad (155- 167); Florian Harms: Der Prophet ruft aus dem Cyberspace. Formen islamischer Mission im Internet (169-211).

[184-F] Brüggen, Niels, M.A.; Gebel, Christa, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wagner, Ulrike, Mag.- phil. (Leitung): Privatsphäre, Öffentlichkeit und Datenschutz auf Internetplattformen aus der Perspektive jugendlicher Nutzerinnen und Nutzer (Zusatzstudie im Rahmen der Hauptstudie "Das In- ternet als Rezeptions- und Präsentationsplattform für Jugendliche - Untersuchung der Nut- zerseite")

INHALT: Der Umgang mit persönlichen Daten im Internet wird in der Öffentlichkeit stark disku- tiert, da mit der Preisgabe von persönlichen Informationen verschiedene spezifische Risiken verbunden sind. Insbesondere bei der Nutzung von Sozialen Netzwerkdiensten stehen Ju- gendliche in einem Spannungsfeld von Nutzungsmotiven auf der einen Seite - so z.B. der so- zialen Einbindung in die Gemeinschaft der Peers, die sie unter anderem über die Preisgabe von persönlichen Informationen verwirklichen können - sowie der Notwendigkeit die eigenen Daten und die Privatsphäre (und ggf. die Dritter) schützen zu wollen bzw. zu sollen auf der anderen Seite. Die Studie geht den Fragen nach, wie Jugendliche dieses Spannungsfeld wahr- nehmen und inwieweit sie sich darin souverän bewegen können. Neben dem konkreten Um- gang Jugendlicher mit persönlichen Informationen bei der Beteiligung an Internetplattformen werden insbesondere ihre Vorstellungen von Öffentlichkeit und Privatheit und einem ange- messenen Umgang mit persönlichen Informationen eruiert sowie ihre Positionierung zu ver- schiedenen Ebenen des Datenschutzdiskurses. Die Ergebnisse werden in Hinblick auf Konse- quenzen für die Medienkompetenzförderung und die Veränderung medialer Rahmenbedin- gungen diskutiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Erfasst wird die subjektive Sichtweise der Jugendlichen als Agierende auf jugendaf- finen Internetplattformen, die eine Schnittstelle von Individual- und Massenkommunikation im konvergenten Medienensemble bilden. Interpretationshintergrund ist die Rolle des Me- dienhandelns im Rahmen der spezifischen Anforderungen des Jugendalters (mit dem Fokus auf Identitätsentwicklung, souveräne Lebensführung und gesellschaftliche Partizipation). Ein 102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf den Risiken des Medienhandelns und der erfor- derlichen Medienkompetenz. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 30; ju- gendliche InternetnutzerInnen - 13-16 Jahre; Auswahlverfahren: exemplarisch). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; NutzerInnen von Internetplattformen - 15-20 Jahre; Auswahlver- fahren: exemplarisch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-11 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Bayerische Landeszentrale für Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Brüggen, Niels (Tel. 089-68989-146, e-mail: [email protected])

[185-L] Bulla, Christine: "Die neuen Comics finde ich doof": warum Eltern nicht gemeinsam mit den Kindern fernsehen, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 22-24 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/bulla.pdf)

INHALT: Fernsehen als Freizeitbeschäftigung ist aus dem Familienalltag nicht mehr wegzuden- ken. Und obwohl Eltern wissen, dass unbegleitetes Fernsehen gerade in jungen Jahren für die Kinder nicht immer von Vorteil ist, sitzen viele von ihnen häufig allein vor dem Fernseher. In einer IZI-Studien begründen Eltern, warum sie nicht gemeinsam mit ihren Kindern das Kin- derprogramm anschauen und was sie daran stört. Hierzu wurden im Jahr 2008 336 Eltern mit Kindern im Alter von drei bis elf Jahren mittels standardisiertem Fragebogen befragt. An der Befragung nahmen 88 Prozent Mütter - davon 83 Prozent berufstätige aus bildungsarmen Mi- lieus, 29 Prozent mit Hochschulabschluss und sieben Prozent mit Hauptschulabschluss teil. Mütter und Väter sind zu 86 Prozent deutscher Nationalität und leben überwiegend (86 Pro- zent) in einer festen Partnerschaft. 13 Prozent sind alleinerziehend, davon 93 Prozent Mütter. Die Studie hat ergeben, dass Eltern nicht immer gemeinsam mit ihren Kindern fernsehen wol- len und können. Zum Teil können sie dem Kinderprogramm wenig abgewinnen. Die Ästhetik ist ihnen oftmals fremd und unangenehm, die Inhalte zu flach oder gewalttätig. Beim mit- schauen bemerken sie Dinge, die ihren Alltag erschweren, wie Werbung z.B., die unerfüllbare Wünsche weckt. Inhaltlich qualitätsvolle Sendungen, insbesondere Vorschulsendungen, pas- sen durch ihre Sendezeiten oft nicht in den familiären Alltag hinein. Die Antworten sollten ernst genommen und über attraktivere Angebote auch für Eltern nachgedacht werden. (RG)

[186-L] Eggert, Dominik; Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit: Präferenzen europäischer und amerikanischer Nutzer in Bezug auf analoges und digitales Fernsehen: Ergebnisse einer Vergleichsstudie aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 1, S. 20-29 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2009_Eggert.pdf)

INHALT: Die Möglichkeit, Medieninhalte digital zu speichern, zu distribuieren und zu konsu- mieren, beeinflusst das Mediennutzungsverhalten der Konsumenten und wird durch deren Verhalten beeinflusst. Wie bei der Diffusion von Technologien üblich, werden einige neue Funktionalitäten eher angenommen als andere. Im Rahmen einer Primärerhebung bei über 6.500 Personen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 103 1.6 Mediennutzung

wurde untersucht, welche Einstellungen in Bezug auf das traditionelle analoge Fernsehen vor- herrschen und welche Unterschiede hinsichtlich der Präferenzen für Funktionalitäten des digi- talen Fernsehens bestehen. Sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Nutzer se- hen genügend Kritikpunkte beim klassischen Fernsehen, um Alternativen aufgeschlossen ge- genüber zu stehen, wobei die unterschiedlichen nationalen Vorlieben herausbearbeitet wer- den. Die Anbieter digitalen Fernsehens in Deutschland sehen sich mit schwierigen Vorausset- zungen konfrontiert. Die bereits vorhandenen Fernsehangebote werden durchaus in der Breite akzeptiert. Digitale Angebote können aus diesem Grund am ehesten über die Ansprache jun- ger Nutzer in den Markt eintreten, sollten jedoch bestimmte Spezifika des deutschen Marktes beachten. In der Konsequenz bedeutet dies, dass die neuen Möglichkeiten sich langsamer und weniger umfangreich im Markt etablieren könnten, als es die eine oder andere Marktprognose bisher versprochen hat. (UN2)

[187-L] Elvestad, Eiri; Blekesaune, Arild: Newspaper readers in Europe: a multilevel study of individual and national differences, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 4, S. 425-447 (Standort: USB Köln(38)- MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/4/425)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den nationalen und individuellen Unterschieden beim Zei- tungslesen in Europa. Die Studie basiert auf vergleichenden Daten zum Zeitungslesen aus 23 europäischen Ländern aus dem European Social Survey (ESS). Mit Hilfe der Mehrebenen- analyse wird Zeitungslesen sowohl aus der Perspektive individueller als auch nationaler Cha- rakteristika analysiert. Nach Ansicht der Autoren können die Ergebnisse der Untersuchung neues Licht auf die Theorie von Hall und Mancini zu Mediensystemen werfen. Die Analyse zeigt, dass individuelle Unterschiede zum überwegenden Teil die Unterschiede beim Zei- tungslesen erklären können, dass aber einiges an Unterschieden auch durch nationale Ver- schiedenheiten erklärt werden kann. Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Haushaltseinkom- men liefern Erklärungen für Unterschiede beim Zeitungslesen, aber diese Variablen zeigen nicht für alle Länder die gleichen Auswirkungen. Variablen zur Situation der Zeitungen auf der nationalen Ebene, die Nutzung anderer Medien, Demografie und öffentliche Meinung verbessern ebenfalls die Effektivität des Modells "Zeitungslesen in Europa". (UNübers.) (UN)

[188-L] Engel, Bernhard; Schlinker, Ute: Programmbewertung und Erlebnisqualität beim Fernsehen: Service und zeitsouveräne Nutzung optimieren das Medium, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 11, S. 603-613 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/11-09_Engel.pdf)

INHALT: Durch Service rund um das Programm und die Möglichkeit zeitsouveräner Nutzung von Sendungen lässt sich die Erlebnisqualität beim Fernsehen verbessern. Besonders deutlich fällt diese Verbesserung bei der Nutzung programmbegleitender Informationen aus. Dies ist das Ergebnis mehrerer Studien im Rahmen des ZDF-Programmbewertungspanels PAP, das die GfK im Auftrag des ZDF seit Anfang Januar 2007 betreibt. Sendungen werden im Rah- men eines Onlinepanels mit einer durchschnittlichen Tagesstichprobe von rund 1.700 Perso- nen auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet. Ziel der neuen, die Quote ergänzenden Erhebung des Programmbewertungspanels ist es, die Diskussion über die Qualität von Fernsehsendun- 104 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

gen zu bereichern. Insbesondere die Nutzung von Vorinformationen spielt bei den Zuschau- ern eine wichtige Rolle für das Fernseherleben, wobei die Fernsehzeitschrift die am häufigs- ten genannte Quelle ist, gefolgt vom Trailer. Bewertungsunterschiede ergeben sich hier bei den verschiedenen Fernsehgenres wie auch bezüglich Alter und Geschlecht der Befragten. Ein interessanter Befund ist außerdem, dass Fernsehsendungen subjektiv häufig verpasst wer- den und dass in diese (hauptsächlich Serien und Soaps) offensichtlich höhere Erwartungen gesetzt werden, sodass die (hypothetischen) Bewertungen dann besser ausfallen als bei den tatsächlich gesehenen Formaten. (UN2)

[189-L] Feierabend, Sabine; Klingler, Walter: Was Kinder sehen: eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2008, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 3, S. 113-128 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/03-2009_Feierabend_Klingler.pdf)

INHALT: Auch im Jahr 2008 ist die lineare Fernsehnutzung bei Kindern weiter zurückgegangen. Die Tagesreichweite hat sich um zwei Prozentpunkte verringert, die Sehdauer ist um eine Mi- nute gesunken. Da die Verweildauer aber um eine Minute gestiegen ist, lässt sich folgern, dass einerseits weniger Kinder fernsehen, die verbleibenden das Medium dafür aber etwas in- tensiver nutzen. Das Fernsehangebot für Kinder blieb 2008 weitgehend stabil. Veränderungen gab es bei den Marktanteilen: Marktführer Super RTL erlitt erneut Einbußen, während der öf- fentlich-rechtliche KI.KA und in geringerem Maße auch der private Kindersender NICK Marktanteile hinzugewannen. KI.KA fand 2008 insbesondere bei den bis dahin schwer er- reichbaren Gruppen - Kinder in den ostdeutschen Bundesländern und Jungen - mehr Zu- spruch. Jungen sahen 2008 erneut länger fern als die Mädchen, die Unterschiede zwischen Kindern in Ost und West haben sich dagegen deutlich angeglichen. Auf Fiction entfiel knapp die Hälfte des kindlichen Fernsehkonsums, auf Information 17 Prozent, Unterhaltung kam auf 14 Prozent und Werbung auf 11 Prozent. In diese Analyse auf der Basis von Daten der AGF/ GfK-Programmcodierung gingen die Kinderprogramme KI.KA und NICK allerdings nicht ein, da sie nicht zu den kontinuierlich codierten Programmen zählen. Schließlich zeigt die Be- standsaufnahme auch, dass Kinder mit eigenem Fernsehgerät deutlich länger fernsehen als solche ohne eigenes Gerät. (UN2)

[190-F] Gebel, Christa, Dipl.-Psych.; Brüggen, Niels, M.A. (Bearbeitung); Wagner, Ulrike, Mag.- phil. (Leitung): Das Internet als Rezeptions- und Präsentationsplattform für Jugendliche - Untersuchung der Nutzerseite (Hauptstudie)

INHALT: Die Untersuchung dient der Aktualisierung des Wissens über die Aktivitäten Heran- wachsender in Online-Räumen. Aufbauend auf einer abgeschlossenen Analyse jugendrele- vanter Internetplattformen und dort veröffentlichter Angebote und Selbstpräsentationen von Jugendlichen wird die Perspektive der Nutzenden auf entsprechende Internetangebote in einer Hauptstudie und in thematisch fokussierten Zusatzstudien eruiert (vgl. gesonderte Beschrei- bung der Zusatzstudie zu Privatsphäre, Öffentlichkeit und Datenschutz). Im Zentrum der Hauptstudie stehen die plattformbezogenen Tätigkeiten sowie die medialen, thematischen und ästhetischen Schwerpunktsetzungen in den Online-Tätigkeiten der Jugendlichen. Ein beson- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 105 1.6 Mediennutzung

deres Augenmerk liegt auf den massenmedialen Bezügen und der Identitätsrelevanz der Onli- ne-Tätigkeiten. Die Untersuchung der Nutzerseite ist der zweite Teil der 5. Konvergenzstudie des JFF zum Medienhandeln von Jugendlichen in der konvergenten Medienwelt. Der erste Teil der 5. Konvergenzstudie war die Analyse jugendrelevanter Internetplattformen und dort veröffentlichter Angebote und Selbstpräsentationen von Jugendlichen. METHODE: Erfasst wird die subjektive Sichtweise der Jugendlichen als Agierende auf jugendaf- finen Internetplattformen, die eine Schnittstelle von Individual- und Massenkommunikation im konvergenten Medienensemble bilden. Interpretationshintergrund ist die Rolle des Me- dienhandelns im Rahmen der spezifischen Anforderungen des Jugendalters (mit dem Fokus auf Identitätsentwicklung, souveräne Lebensführung und gesellschaftliche Partizipation). Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf den Risiken des Medienhandelns und der erfor- derlichen Medienkompetenz. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 60; Ju- gendliche im Alter von 11 bis 20 Jahren; Auswahlverfahren: quotiert). Qualitatives Interview (Stichprobe: 24; Jugendliche im Alter von 11 bis 20 Jahren; Auswahlverfahren: exempla- risch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-08 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: Bayerische Landeszentrale für Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-68989-0, e-mail: [email protected])

[191-L] Geese, Stefan: Teletext 2008 - Befunde zu einem wenig beachteten Medium: Ergebnisse der AGF/GfK- Fernsehforschung und einer repräsentativen Befragung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 11, S. 568-576 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Geese.pdf)

INHALT: Teletext wurde schon früher als "unterschätztes Medium" bezeichnet. Zwischen 2000 und 2006 erlebte der Teletext eine geradezu stürmische Entwicklung, die Zahl der täglichen Nutzer wuchs von knapp 10 Millionen auf über 17 Millionen. Die tägliche Sehdauer ist eben- falls bis zum Jahr 2006 gestiegen. In 2007 wurde, analog zum leichten Rückgang der Fern- sehnutzung insgesamt, auch beim Teletext eine leicht rückläufige Nutzung festgestellt. Ob- wohl der Teletext häufig als etwas altmodisch wahrgenommen wird, sind es vor allem die Jüngeren, die sich auf Teletextseiten umsehen. Im Jahr 2007 waren es 30,8 Prozent der Perso- nen zwischen 14 und 49 Jahren, die täglich ein Angebot des Teletexts anwählten. Der ARD- Text, der Teletext des Ersten, ist aktuell der meistgenutzte seiner Art vor den Teletextdiensten der Dritten Pogramme der ARD (zusammengenommen), dem RTL-Text, dem ZDF-Text und dem Textangebot von Sat.1. Die Teletexte der öffentlich-rechtlichen und die privaten Sender erfüllen aus Zuschauersicht unterschiedliche Funktionen. Während bei den Teletextdiensten von ARD und ZDF vor allem auch Hintergrundinformationen zu redaktionellen Angeboten genutzt werden, entfällt bei den Teletexten der Privaten ein erheblicher Nutzungsanteil auf Seiten, die überwiegend von den Nutzern selbst mit Inhalten (z.B. Inserate, Chat) gefüllt wer- den. Es gibt keine Indizien dafür, dass diese Form der schnellen Unterrichtung einem Nach- fragerückgang ausgesetzt ist. In welcher optischen Form die Darstellung der unter dem Be- griff "Teletext" summierten Inhalte künftig auf den Bildschirmen stattfinden wird, das ist da- gegen derzeit noch offen. (UN2) 106 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

[192-L] Gerhards, Maria; Klingler, Walter: Fernseh- bzw. Bewegtbildnutzung 2007: Programmangebote, Spartennutzung und Formattrends, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 11, S. 550-567 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Gerhards_01.pdf)

INHALT: Die Fernsehnutzung lag auch 2007 auf einem hohen Niveau, aber die Zusammenset- zung des Gesehenen, der Spartenmix, hat sich in den vergangenen Jahren leicht verändert. Dies zeigt die Analyse anhand der AGF/ GfK-Programmcodierung. Einbezogen wurden 20 Programme, die 2007 88 Prozent der Fernsehnutzung in Deutschland abbildeten. Im mittel- fristigen Vergleich seit 2001 werden steigende Angebots- und Nutzungsanteile von Informati- on/Infotainment zu Lasten von Fiction sichtbar. Dieser Zuwachs kommt aber nicht der politi- schen Information zugute, sondern schlägt sich vor allem in den Bereichen Natur/ Wissen- schaft und Gesellschaft bis Boulevard nieder. Im Fictionbereich ist die Spielfilmnutzung am stärksten rückläufig und in der Sparte Unterhaltung wies die Top-50-Liste der erfolgreichsten Formate 2007 eine erheblich größere Bandbreite auf als 2001. Angebot und Nutzung von Sport erweisen sich im mittelfristigen Vergleich als im hohen Maße ereignisabhängig. Auch im Jahr 2007 zeigten sich deutliche Unterschiede in den Spartenprofilen öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender. Beim Ersten und beim ZDF erreichte der Informations-/ Infotain- mentanteil 2007 49 Prozent, bei den beiden Privatsendern lag er bei 24 Prozent. Derzeit lässt sich die Größenordnung der Nutzung anderer Abspielwege für Fernsehinhalte wie Videore- corder, DVD-Geräte und Festplattenrecorder, Videoportale und Mediatheken nur abschätzen. Danach entfallen auf Video/DVD und Festplatte gemessen an der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren 3 Prozent der TV-Bewegtbildnutzung, bei den 14- bis 29-Jährigen sind es rund 12 Pro- zent, bei den 30- bis 49-Jährigen 2 Prozent, bei den ab 50-Jährigen 1 Prozent. Fernsehen ist also nach wie vor das wichtigste Bewegtbildmedium. (UN2)N2)

[193-L] Götz, Maya; Holler, Andrea: "Da lacht man einfach besser": sehen Kinder lieber allein oder gemeinsam mit der Familie fern?, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 19-21 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/goetz_holler.pdf)

INHALT: Im Sommer 2008 wurden 63 Kindergarten- und Grundschulkinder von fünf bis elf Jah- ren befragt, ob sie lieber allein oder gemeinsam mit der Familie fernsehen, und was für sie ein richtig schönes Fernseherlebnis ausmacht. Aus der Perspektive der Kinder ist das gemeinsa- me Fernsehen meist ein Gewinn. Häufig geht es dabei um die Vermeidung von Einsamkeit und um die körperliche Nähe, aber auch die gemeinsame Kommunikation. Alltagspraktische Gründe werden oftmals als nervende Störfaktoren angesehen und auch die Programmauswahl der Eltern lässt Kinder auch gern allein fernsehen. Fast alle befragten Kinder erinnern sich an besonders schöne Fernseherlebnisse im Kreis der Familie. Schöne Fernseherlebnisse aus der Sicht der Kinder heißt, Zeit miteinander zu verbringen, gemeinsames Vergnügen zu teilen. Schöne Fernseherlebnisse entstehen aus der Sicht der Kinder durch eine genussvolle gemein- same Rezeptionssituation. Und schöne Fernseherlebnisse heißt auch, eine Fernsehsituation gemeinsam zu gestalten. (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 107 1.6 Mediennutzung

[194-L] Götz, Maya: Mit Familien Kinder und Eltern erreichen: Studien zu "Rennschwein Rudi Rüssel", "Gilmore Girls" und "Die Simpsons", in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 30-33 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/goetz.pdf)

INHALT: Kinder sehen Fernsehprogramme anders als Erwachsene und haben andere Programm- vorlieben. Anhand ausgewählter Formate - der vom WDR und ARD produzierten Serie"Rennschwein Rudi Rüssel", der US-amerikanischen Serien "Gilmore Girls" und "Die Simpsons" - sowie Ergebnisse aus IZI-Rezeptionsstudien werden unterschiedliche Strategien vorgestellt, die es ermöglichen sollen, eine Sendung anzubieten, die möglichst viele Men- schen aus unterschiedlichen Zielgruppensegmenten erreicht. Eine bewährte Strategie, Famili- en mit Familienformaten zu erreichen, besteht darin, für jede der potenziellen Zuschauergrup- pen eine Repräsentationsfigur mit entsprechenden Handlungssträngen anzubieten. Dies trifft für die Serie "Rennschwein Rudi Rüssel" zu, da für jede potenzielle Zuschauergruppe eine Fi- gur angeboten wird, an die er oder sie gut anschließen kann, weil sie im Alter oder Ge- schlecht ähnlich ist. Auch sind Figuren mit Migrationshintergrund eine lohnende Quelle sym- bolischen Materials, zumal sie im deutschen Fernsehen nur in wenigen Programmen vorkom- men. Ein weiteres Muster für die Symbolisierung typischer Erfahrung mit Fokus auf Mutter und Tochter findet sich in der Serie "Gilmore Girls", die mit Mut und ihrem humorvollem Umgang mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig werden. Humor ist insofern eine ausge- sprochen vielversprechende Strategie, um angenehme Rezeptionsräume für Familien zu schaffen. Auf Humor setzt auch die Familienserie "Die Simpsons". Um breite Zielgruppen zu erreichen, muss für alle ein Gebrauchswert in der Sendung angeboten werden. Dramaturgi- sches Können im Detail und in der Gesamtlage, Originalität und Anknüpfen an tiefer liegende Gemeinsamkeiten sind dabei einige der Qualitätsmerkmale, die ein gemeinsames Rezeptions- erlebnis ermöglichen. (RG)

[195-L] Granzner-Stuhr, Stefanie; Payrhuber, Andrea: Vorlieben, Vorbilder und Werte jugendlicher Fernsehrezipienten, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 60-65

INHALT: Österreichische Jugendliche setzen bei ihren Fernsehvorlieben hauptsächlich auf Un- terhaltung und nicht (mehr) auf Gewalt. Ihre Vorbilder sind fleißige und ehrgeizige Hedonis- ten, wie sie u.a. durch die Protagonisten der TV-Serien "Scrubs" und "Greys Anatomy" reprä- sentiert werden. Der Aufsatz stellt die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung vor, die an 150 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren im Juni 2008 in Wien durchgeführt wurde. Zunächst wurde herausgearbeitet, was es ist, dass Jugendlichen an seriellen Formaten gefällt und wie sie die Serien sehen. Des weiteren wurde untersucht, wie Jugendliche die Fernsehfi- guren verstehen und welche Serien rezipiert werden. Darauf aufbauend konnten vier Werte- gruppen herausgearbeitet werden, wobei festzustellen ist, dass die Jugendlichen für sich selbst die Wertegruppen "private Harmonie" und "Individualität" sehr hoch einschätzen. In einem weiteren Schritt wurde die Typenbildung ermittelt. Ausgehend von den prinzipiell möglichen Zugehörigkeiten, konnten hinsichtlich milieu- und entwicklungsphasenspezifischer Typen Gemeinsamkeiten generiert werden. Serien und Soaps weisen eine starke Vorbildfunktion auf, da die Inhalte der Serien, ihre Lebenswelt und ihre Themen sehr nahe an der Realität spielen. "Fernsehfiguren, die den eigenen Wertvorstellungen nahekommende Werte vermit- teln, werden bevorzugt." (RG) 108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

[196-L] Grewenig, Siegmund; Simon, Erk: Kinderfernsehen und Family Entertainment: Familienprogramme im Ersten ; Ergebnisse der Forschung, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 12-15 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/grewenig.pdf)

INHALT: Der Anspruch des Familienfernsehens ist es, gemeinsame Fernseherlebnisse zu ermög- lichen, die informieren, unterhalten, bewegen und über die in der Familie gesprochen wird. Die Medienforschung zeigt, dass sich Fernsehnutzung, Rezeptionsweisen und Erwartungen des Publikums langfristig ändern. Dies hat Folgen für das gemeinsame Fernsehen in Famili- en, worauf die Sender der Fernsehanstalten reagieren müssen. Der Beitrag skizziert den Stand der Diskussion und Planungen zu den Thesen zum Verhältnis von Kinder- und Familienpro- grammen in der ARD. Festzuhalten ist, dass a) die Fernsehnutzung von Kindern zurückgeht; b) die zunehmende Ausdifferenzierung der Angebote nach Zielgruppen, neue Spartensender, neue Verbreitungswege und eine steigende Anzahl von Fernsehgeräten in den Kinderzim- mern zur Segmentierung des Zuschauermarktes führt; c) eine neue weniger medienkritische Elterngeneration gewachsen ist; d) die Zuschauer/innen mit Zuwanderungsbiografie einen größeren Publikumsanteil ausmachen werden; e) das gemeinsame Fernsehen von Erwachse- nen und Kindern in der Primetime stattfindet. Seit dem Aufkommen der Spartensender hat das klassische Kinderprogramm in den Allgemeinprogrammen an Akzeptanz und an Bedeu- tung verloren. Gefordert wird, dass es ein genuines Kinderprogramm in der ARD geben muss, denn "Kinder brauchen Fernsehen als Tor zur Welt, als identitätsbildendes Medium, als magischen Kasten." Gleichzeitig ist eine der Hauptaufgaben des öffentlich-rechtlichen Fern- sehens die gesellschaftliche Integration. (RG)

[197-L] Grimm, Petra: Bloßstellung und Diffamierung Jugendlicher im Internet, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 28-31

INHALT: Ende 2008 wurde die Studie "Gewalt im Web 2.0 - Wie gewalttätige Internetangebote Heranwachsende beeinflussen" veröffentlicht. Eine der Autorinnen, erläutert im Gespräch, wie Jugendliche mit Bloßstellungen und Diffamierungen im Internet umgehen. Jugendliche haben relativ viele Erfahrungen mit "Denigration" und "Outing", d.h. ins Internet gestellten Fotos oder Videos, auf denen sie in einer peinlichen Situation zu sehen sind. Diese Veröffent- lichungen werden von den Jugendlichen durchaus als "psychische Gewalt" bzw. "schriftliche Gewalt" wahrgenommen. Gleiches gilt für Beleidigungen und Beschimpfungen ("Flaming") im Internet und offene Online-Drohungen ("Cyberthreats") sowie für "Impersonation"-Aktio- nen, bei denen gefälschte Profile ins Netz gestellt werden. Im einzelnen wird auf folgende Fragen eingegangen: Wann fühlen sich Jugendliche von anderen im Netz bloßgestellt oder diffamiert? Wie gehen Jugendliche damit um, wenn andere sie bloßstellen und welche Strate- gien wenden sie an, um sich zu schützen? Wie gehen Jugendliche mit Diffamierungen um? Lassen sich Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen Jugendlicher im Umgang mit Bloßstellungen/Diffamierungen im Internet feststellen? Was lässt sich über die Zusammen- hänge von Konflikten in den realweltlich basierten Beziehungen der Jugendlichen und Cyber- Mobbing sagen? (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 109 1.6 Mediennutzung

[198-F] Groß, Linda, M.A. (Bearbeitung): Wikipedia: Offenheit, Egalität und die Ausbildung von Strukturen

INHALT: Das Interesse meines Dissertationsvorhabens richtet sich auf neue Formen der Wissen- sproduktion im so genannten Social Web (Web 2.0). Am Fall der Wikipedia soll untersucht werden, welcher Mittel und Verfahren sich die Akteure / Produzenten dieser Internet-Enzy- klopädie bedienen, um die gemeinschaftliche, kollaborative Wissensproduktion zu organisie- ren. Meine Arbeit reiht sich somit in das Bestreben ein, die Selbstorganisation dieser neuen Produktionsgemeinschaften zu untersuchen und analytisch zu begreifen. Untersuchungsge- genstand sind die Aushandlungsprozesse auf den Diskussionsseiten, die die Artikelentstehung in der Wikipedia begleiten. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2008-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskon- texten" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4702, e-mail: [email protected])

[199-L] Großegger, Beate: "Meine Lieblingsbeschäftigung ist fernsehen und ich schlafe ab und zu auch gern": Medien- und Konsumwelten von Kindern und Jugendlichen in sozialen Randlagen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 25/2010, Nr. 1, S. 28-38

INHALT: Die Autorin zeigt in ihrem lebensweltlich orientierten Beitrag die Medien- und Kon- sumwelten von Kindern und Jugendlichen in sozialen Randlagen in Österreich auf. Ihre quali- tative Grundlagenstudie verdeutlicht auf der Basis von 42 problemzentrierten Interviews mit Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern, in welcher Weise diese exklusionsgefährdeten Gruppen eines "abgehängten Prekariats" ihren Alltag meistern. Sie beleuchtet die Konsumori- entierung, die medialen und sozialen Parallelwelten sowie die "Absturzexistenzen" der Ju- gendlichen in sozialen Randlagen. Die Exklusion, oftmals in generationeller Abfolge, hat demnach weitreichende Folgen hinsichtlich der Identität des Einzelnen: Individuelle Konsti- tutions- wie interpersonelle Sozialisationsbedingungen werden durch die Markierung von Grenzen der Zugehörigkeit und Teilhabe sowie durch Prozesse der Schließung bzw. Öffnung von Zugängen zu materiellen, sozialen, kulturellen und politischen Ressourcen mitbestimmt. (ICI2)

[200-L] Hanawald, Sebastian; Schlote, Elke: "... ist halt beides irgendwie meine Heimat": wie Jugendliche mit Migrationshintergrund ihre Zugehörigkeit benennen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 34-38 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/hannawald_schlote.pdf)

INHALT: Wie Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alltag mit ihren verschiedenen Zuge- hörigkeiten umgehen und welche Rolle dieser z.B. für ihren Medienkonsum spielt, wird im Rahmen einer IZI-Studie anhand von sieben Fallbeispielen von 14- bis 16- Jährigen in Berlin und München untersucht. Alle befragten Jugendlichen sind in Deutschland geboren bzw. be- 110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

reits als Kleinkinder nach Deutschland gekommen. Ihre Zugehörigkeit zu zwei Kulturen ver- mittelt sich über ihre Familien, in denen beide Elternteile nach Deutschland zugewandert sind bzw. aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen. Die befragten Heranwachsenden haben somit keinerlei Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Im Mittelpunkt der Interviews standen die Fragen, wie die Jugendlichen über ihre Herkunft und ihre Selbstidentifikationen sprechen, welche Zugehörigkeiten (familiär, lokal, national, jugendkulturell) sie für sich iden- tifizieren und welche Themen ihren Medienkonsum bestimmen. Alle Jugendlichen vereint, dass sie ihre Zugehörigkeiten auf sich selbst bezogen beschreiben. In ihren Selbstdarstellun- gen argumentieren sie mit vielfältigen Bezügen, die sich situationsspezifisch unterscheiden können. Im Medienkonsum spiegeln sich überwiegend entwicklungsspezifische und jugend- kulturelle Themen. Geschlechterübergreifend zeigt sich, dass unterhaltende Formate, vor al- lem die der privaten Sender, im Vordergrund stehen. Die Zugehörigkeit zu Jugendkulturen sind für alle Jugendliche starke Identitätsressourcen, z.B. Sport (im Verein), Konsumkultur und Hip-Hop. Fazit: Jugendliche mit Migrationshintergrund sind im Alltag gezwungen, ihre "anderen" Zugehörigkeiten argumentativ zu identifizieren und zu rechtfertigen. Jugendkultu- relle und Medienangebote bieten daher Möglichkeiten des "Dazugehörens", ohne dass andere Zugehörigkeiten thematisiert werden müssen. (UN)

[201-F] Hartung, Anja, Dr.phil. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof. Dr. phil.habil. (Betreu- ung): Medien in Prozessen biografischer Selbstreflexion im höheren Lebensalter

INHALT: keine Angaben METHODE: Wenn wir davon ausgehen, dass die Optionen für Entscheidungen in dem Maße zu- genommen haben, wie Biographien von den traditionellen Lebensverhältnissen freigesetzt worden sind, dann stellt sich nur folgerichtig die Frage, welche Bedeutung Medien als wichti- ge Sozialisations- und Bildungsinstanz moderner Gesellschaften für Prozesse biografischer Selbstreflexion und -erfahrung im Hinblick auf die Entstehung und Veränderung von Selbst- und Weltverständnissen haben. Winfried Marotzki und Benjamin Jörissen (2009) beschreiben die Reflexion von Biographisierungsprozessen "wie sie durch verschiedene Medien induziert werden, wie sie in und mittels Medien vollzogen werden" (ebd.) neben Wissens-, Handlungs- und Grenzbezügen als vierte Dimension ihrer Medienbildungstheorie, die sie an ausgewählten Beispielen visueller, audiovisueller und interaktiver Medien analysieren. Einen besonders breiten Raum nimmt dabei die Betrachtung der unterschiedlichen medialen Inszenierungsfor- men von Erinnerung bzw. Erinnerungsarbeit ein. Anhand verschiedener Analysen zeigen sie, dass diese einflussreiche Reflexionsfiguren bereitstellen, die wiederum als Modelle für indivi- duelle Handlungs- und Erinnerungspraxen fungieren können (ebd.). Für die Forscherin ist dieser Forschungskontext im Rahmen ihrer Habilitation fruchtbar, da Erinnerung gerade für das Medienhandeln älterer Menschen von besonderer Bedeutung ist. Im Mittelpunkt der Ar- beit steht die (gleichsam empirisch zu stellende Frage), auf welche Weise Medienhandeln An- lässe der Erinnerungsarbeit stiften kann und in welcher Form diese Reflexionen je unter- schiedlich entfaltet werden. Für die empirische Exploration biografischer Sinnkonstitution stellt sich die Notwendigkeit, diese über ihre subjektiven Manifestationen hinaus, gleichsam in ihrer Verflechtung mit ihren sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten deutend nachzuvollziehen. Die Geschichte der biografischen Medienforschung hat gezeigt, dass eine isolierte Betrachtung individuellen Medienhandelns zu kurz greift, um Aussagen zum kom- plexen Verhältnis von Medien und Biografie zu treffen. Damit rücken Fragen nach den ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 111 1.6 Mediennutzung

sellschaftlichen und lebensweltlichen Hintergründen und den damit einhergehenden (medien-)kulturellen Veränderungen, die Biografien inspirieren und formen in den Mittel- punkt. Um Medienhandeln und den biografischen Stellenwert von Medien verstehend nach- vollziehen zu können, sind diese gleichzeitig mit den vielfältigen Medienoptionen und ihrem kulturhistorischem Kontext in Beziehung zu setzen und die jeweiligen Produkte komparativ in ihren strukturellen Möglichkeiten bspw. für Wirklichkeitsentwürfe in den Blick zu neh- men. Ein solches Forschungsprogramm erfordert auf theoretischer wie methodologischer Ebene ein Forschungsdesign, das gesellschaftliche, sozialökologische und subjektive Momen- te miteinander verbindet und diese im komplexen und kontingenten, stets neu konstruiertem Zusammenspiel objektiver und subjektiver Komponenten individueller und sozialer Lebens- gestaltung zu ergründen sucht. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Biografien selbst eine medienkonstitutive Bedeutung innehaben. Medienhandeln ist wesentlich biogra- fisch geprägt und ist entsprechend nur in seinem Verhältnis zu biografischen Erfahrungen, den damit inkorporierten Wissensbeständen, Handlungsmustern und Präferenzen zu verste- hen. Ziel der Arbeit ist es vor diesem Hintergrund, das spannungsvolle Wechselverhältnis der biografischen Formung des Medienhandelns und der mediensozialisatorischen und medien- bildungsspezifischen Konstitution von Biografie in den Blick zu nehmen. Medienbildungs- theoretisch interessiert fragte die Forscherin nach dem Umgang mit bedeutungsoffenen Le- benssituationen und verbundenen Handlungsproblemen und in diesem Zusammenhang nach der Artikulation problematisch gewordenen Wissens. Angesichts der in diesem Zusammen- hang geforderten kontextsensitiven, formatreflexiven und perspektivverschränkenden For- schung nimmt die Arbeit ihren methodischen Ausgang am Deutungs- und Handlungsreper- toire interessierender Medienbildungssubjekte, in diesem Fall eine Interaktionsgemeinschaft älterer Menschen, die im Rahmen ihres Mitwirkens im Partipationsportal "UnsereZeiten" als Online- Redaktion an die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien herange- führt wird. Die Arbeit dieser Gruppe wird über den Zeitraum eines Jahres methodisch per- spektivverschränkend in einer Offline-Online-Ethnografie begleitet. Ergänzt wird dieser kon- tinuierliche Erhebungs- und Auswertungsprozess um Gruppendiskussion und narrativ-auto- biografische Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhalts- analyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stich- probe: 25; Personen -m/w- im Alter zwischen 60 und 78 Jahren). VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartung, Anja: Biographischer Ansatz. in: Vollbrecht, Ralf; We- gener, Claudia (Hrsg.): Handbuch Mediensozialisation. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010. ISBN 978-3-531-15912-6.+++Hartung, Anja; Schorb, Bernd; Küllertz, Daniela; Reiß- mann, Wolfgang: Alter(n) und Medien. Theoretische und empirische Annäherungen an ein Forschungs- und Praxisfeld (TLM-Schriftenreihe, Bd. 20). Berlin: Vistas 2009, 122 S. ISBN 978-3-89158-511-5.+++Hartung, Anja: "Mit den eigenen Augen sehen" - zur selbst- und weltkonstitutiven Bedeutung des Fernsehens im höheren Alter. Forschungsstand und Perspek- tiven. in: Schorb, Bernd; Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang (Hrsg.): Medien und höheres Lebensalter. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, S. 224-242. ISBN 978-3-531-16218- 8.+++Küllertz, Daniela; Hartung, Anja: "Wenn das eigentliche Leben beginnt" - zur Entste- hung von Medienbildungsräumen durch die Digitalisierung und Vernetzung von Lebensräu- men älterer Menschen. in: Schorb, Bernd; Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang (Hrsg.): Me- dien und höheres Lebensalter. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. S. 187-210. ISBN 978-3- 531-16218-8. ART: Habilitation BEGINN: 2007-09 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution 112 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0177-880-2925, e-mail: [email protected])

[202-L] Hocke, Tatjana Magdalena; Peißker, Annika: "Ich will wissen, was in der Welt passiert": wie sich Kinder das Medium Tageszeitung aneignen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 6, S. 95- 105

INHALT: Am Beispiel einer eigenständigen Kinderzeitung, die die "Mitteldeutsche Zeitung" (Halle/Saale) zweimal wöchentlich für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren herausgibt, wird mit Hilfe einer explorativen Evaluatiosstudie gezeigt, dass auch ein so traditionelles Me- dium bei Kindern Resonanz und Interesse findet, wenn die Inhaltsangebote in der Gestaltung und Themenauswahl rezipientengerecht aufbereitet werden. Basierend auf den kognitiven und sozialmoralischen Kompetenzen und den Lesefähigkeiten dieser heterogenen Zielgruppe wur- de "Galaxo" inhaltsanalytisch als Kinderangebot ausgewertet. In den anschließenden Tiefen- interviews mit Kindern und ihren Eltern werden Nutzung, Bewertung, Ziele sowie Lesekon- texte und -partner im Prozess der Aneignung beschrieben. Die Tiefeninterviews zeigen, dass die Verstehensmöglichkeiten der Kinder unterschiedlich ausfallen, was aus Sicht der Autorin- nen auf einen nicht allein alterspezifischen Entwicklungsstand der Kinder zurückzuführen ist. Diesen zu verbessern ist sowohl Aufgabe begleitender pädagogischer Maßnahmen als auch der weiteren Optimierung des speziellen Medienangebots. (RG2) (RG)

[203-L] Hofmann, Ole: Die Hits der Familien: was sehen Familien gemeinsam?, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 16-18 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/hofmann.pdf)

INHALT: Der Beitrag stellt quantitative Auswertungen der GfK-Daten aus dem Jahr 2008 vor, die untersuchte, was Familien gemeinsam fernsehen. Es wurde mit einer Altersabgrenzung gearbeitet, bei der Eltern zwischen 21 und 55 Jahre alt sind. Untersucht wurde wann Familien fernsehen, welche Sendungen im Mittelpunkt der gemeinsamen Fernsehzeit stehen und aus der Auszählung der Hitlisten der verschieden Zielgruppen wurden die Genrepräferenzen in unterschiedlichen familiären Fernsehkonstellationen herausgearbeitet. Auch wurden die Pro- grammpräferenzen von miteinander fernsehenden Familienmitgliedern wie Vater/Sohn und Mutter/Tochter ermittelt. Die Fernsehnutzung der Kinder steigt insgesamt über den Tag in drei Wellen an. Zur Primetime der Kinder sieht bereits jedes dritte Kind gemeinsam mit ei- nem Elternteil fern und ab 21.00 Uhr jedes zweite Kind. Die Fernsehnutzung der Eltern steigt zunächst ab Mittag leicht und erst am Vorabend deutlicher an, die größten Nutzungszuwächse sind ab 20.00 Uhr zu verzeichnen. Wenn Eltern mit ihren Kindern fernsehen, dominiert das Kinderprogramm, wobei hier Unterschiede in der Konstellation Vater/Sohn und Mutter/Toch- ter zu verzeichnen sind. So präsent das Kinderprogramm in der familiären Fernsehnuzung ist, so ist es aber nur der gemeinsamen Nutzungssituation mit den Kindern geschuldet. Fazit: "Kinderprogramm bringt Familien mit Kindern im Alltag nicht nur manchmal, sondern regel- mäßig vor dem Fernseher zusammen." (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 113 1.6 Mediennutzung

[204-L] Klingler, Walter; Kutteroff, Albrecht: Stellenwert und Nutzung der Medien in Migrantenmilieus: Ergebnisse einer repräsentativen Studie, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 6, S. 297-308 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/06-2009_Klingler_Kutteroff.pdf)

INHALT: Im Rahmen einer Gemeinschaftsstudie wurde unter der Patenschaft von Südwestrund- funk (SWR) und Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK) das Medien- verhalten der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland milieuorientiert unter- sucht. Es lassen sich acht Migrantenmilieus unterscheiden: Die ambitionierten Migrantenmi- lieus (multikulturelles Performermilieu und intellektuell-kosmopolitisches Milieu), die bür- gerlichen Migrantenmilieus (adaptiv bürgerliches Milieu und statusorientiertes Milieu), die prekären Migrantenmilieus (hedonistisch-subkulturelles Milieu und entwurzeltes Milieu) so- wie die traditionsverwurzelten Migrantenmilieus (traditionelles Arbeitermilieu und religiös- verwurzeltes Milieu). Im Vergleich mit den Milieus der deutschen Gesamtbevölkerung wei- sen die Milieus mit Migrationshintergrund Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. So gibt es bei beiden eine breite bürgerliche Mitte sowie modern eingestellte intellektuelle Mi- lieus. Die Einstellungen der wirtschaftlich schlechter gestellten Migrantenmilieus ähneln in vielem denen der vergleichbaren deutschen Gruppen. Aber es zeigen sich auch Unterschiede: So ist beispielsweise das obere Segment der Bevölkerung bei den Milieus mit Migrationshin- tergrund zahlenmäßig schwächer vertreten als in den Milieus der deutschen Wohnbevölke- rung. (UN2)

[205-L] Klingler, Walter; Müller, Dieter K.: ma 2009 Radio II: Radio gewinnt Hörer bei jungen Zielgruppen ; Jahresbilanz auf Basis der erweiterten Grundgesamtheit Deutsche und EU-Ausländer ab zehn Jahren, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 10, S. 518-528 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-09_Klingler.pdf)

INHALT: Die ma 2009 Radio II macht es möglich, die Radionutzung für die neue Grundgesamt- heit "D+EU 10+" mit Daten einer Vorjahres-ma (2008 Radio II) zu vergleichen. Nach den ak- tuellen Ergebnissen der ma 2009 Radio II auf der Basis von rund 66.000 Interviews genießt das Radio eine unverändert hohe Akzeptanz bei allen Nutzern, auch bei den neuen Zielgrup- pen. Die durchschnittliche Hördauer für die Grundgesamtheit?D+EU 10+? liegt stabil bei 177 Minuten, die der deutschen Bevölkerung (D 14+) beträgt 184 Minuten. Der Wert bei den Kin- dern steigt um vier Minuten von 54 auf 58 Minuten. Im Tagesverlauf bleibt die Radionutzung unverändert, nimmt aber an den Wochenendtagen zu. Hingegen verzeichnen die Komplemen- tärmedien PC, Tonträger und Video/DVD in der aktuellen Media-Analyse einen Rückgang der Verweildauer. Die Ergebnisse der ma 2009 Radio II zeigen, dass besonders bei den jun- gen Zielgruppen, neben den 14- bis 19- Jährigen vor allem Auszubildende, Schüler und Stu- denten, aber auch bei den ab 50-Jährigen, das Radio an Reichweite gewinnt. Auch die Radio- nutzung der Frauen steigt und gleicht sich jener der Männer nahezu an. (UN2) 114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

[206-L] Kloppenburg, Gerhard; Simon, Erk; Vogt, Melanie; Schmeisser, Daniel: Der flexible Zuschauer?: Zeitversetztes Fernsehen aus Sicht der Rezipienten ; Ergebnisse einer qualitativen Grundlagenstudie, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 1, S. 2-8 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2009_Kloppenburg_03.pdf)

INHALT: Eine qualitative Grundlagenstudie der ARD-Medienkommission im Jahr 2008 unter- sucht, was Zuschauer dazu motiviert, zeitversetzt fernzusehen, wie sie es am liebsten tun und welche Sendungen sie bevorzugt zeitversetzt sehen. Die Tagebuchaufzeichnungen zeigten bei den jüngeren Befragten (14-29 Jahre) eine Vorliebe für den Bereich Entertainment. Dagegen legte die ältere Zielgruppe (über 30 Jahre) tendenziell mehr Wert auf Information und sah häufiger Nachrichten und informative Magazine. Beide Altersgruppen schauen deutlich mehr Echtzeitfernsehen als zeitversetztes Fernsehen, wobei die Jüngeren für das zeitversetzte Fern- sehen öfter das Internet, die Älteren dagegen Festplattenrecorder einsetzten. Flexibilität und Unabhängigkeit von Sendezeiten erwiesen sich als Hauptmotiv für zeitversetztes Fernsehen. Dazu kommt das Stimmungsmanagement: Sendungen können dann gesehen werden, wenn sie am besten zur persönlichen Stimmung passen. Insgesamt lässt die Studie die Prognose zu, dass es keine umfassende Verdrängung des Echtzeitfernsehens geben wird. Es bietet aktuel- len Bezug, Live- und Eventcharakter und auch ein Gemeinschaftsgefühl. Zugleich deuten sich aber genrespezifisch Verschiebungen an, die eine Steigerung des zeitversetzten Fernsehkon- sums erwarten lassen. News, Sport, Shows werden aber wohl eine Domäne des Echtzeitfern- sehens bleiben. (UN2)

[207-L] Lengsfeld, Jörn H.B.: An econometric approach to measure inequality in media consumption, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 27-54 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=388)

INHALT: "Comparisons of media consumption in different countries or markets are usually focu- sed on statistics of average usage, penetration or access. This study advocates an alternative, describing the distribution of individual usage by means of a disparity measure. Specifically, it employs the Theil index and discusses the benefits of its utilization in the context of media consumption. Furthermore, an empirical analysis has been conducted drawing on data from the European Social Survey. Analyzing the usage of television, radio and newspaper, Theil indices are provided for 29 countries and three periods: 2002/2003, 2004/2005 and 2006/2007. The Theil indices for television and radio are not correlated with the included tra- ditional consumption measure, thus having great potential to produce new insight. The esti- mates show fairly substantial levels of inequality for most countries with regard to newspaper reading and radio listening while inequality in television watching is comparably low in most countries. An international comparison reveals that countries with shared cultural traditions and common language origins tend to have similar usage structures. Finally, apart from a few exceptions, the Theil indices remain relatively constant over the observed period of time." (author's abstract)| soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 115 1.6 Mediennutzung

[208-L] Lepa, Steffen; Ehrenspeck, Yvonne: Warum eigentlich Lesen?: der Zusammenhang zwischen erwarteten Gratifikationen, Hörmediennutzung und dem funktionalen Lesen von sieben- bis 16-jährigen Mädchen und Jungen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 6, S. 34-45

INHALT: In dem Beitrag werden mehrere Strukturgleichungsmodelle zum Zusammenhang zwi- schen erwarteten Lesegratifikationen, Hörmediennutzung und der Menge gelesener fiktiona- ler Literatur an 319 Besucherinnen und Besuchern einer Kinder- und Jugendbuchmesse über- prüft. Bei dieser als lese- und buchnah zu bezeichnenden Population ergeben sich signifikante geschlechtsspezifische Differenzierungen. Zwar lesen Jungen schon ab sieben Jahren weitaus weniger als Mädchen, aber die Gratifikationserwartungen differieren zwischen Jungen und Mädchen nicht entsprechend. Die erkennbaren genderspezifischen Differenzen werfen sub- stanzielle Fragen zur Gültigkeit bisheriger Annahmen zu geschlechtsspezifischen Lesegratifi- kationen auf und stellen das Potenzial der narrativen Hörmedien (Hörbücher) im Kontext der Leseförderung heraus. (RG2) (RG)

[209-L] Linnarz, Paul: Wie es euch gefällt: nach den USA erliegen auch asiatische Politiker dem Charme von Facebook und Twitter, in: KAS-Auslands-Informationen, 2010, Nr. 6, S. 7-18 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_19700-544-1-30.pdf?100526132638)

INHALT: "Soziale Netzwerke, Blogs und Twitter haben in Asien 'private Öffentlichkeiten' her- vorgebracht, die schwer zu kontrollieren sind. Gleichzeitig beweist ein Blick in die Statisti- ken, dass die Freiheit oder Unfreiheit der traditionellen Medien nur ein Grund für den Vor- marsch der interaktiven Onlinedienste ist. Über die Situation in den verschiedenen Ländern Asiens berichtet der Autor." (Autorenreferat)

[210-L] Mayer, Florian L.; Mehling, Gabriele; Raabe, Johannes; Schmidt, Jan; Wied, Kristina: Watchblogs aus der Sicht der Nutzer: Befunde einer Onlinebefragung zur Nutzung und Bewertung von Bildblog, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 11, S. 589-594 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Mayer.pdf)

INHALT: Mit dem so genannten Medien-Watchblog hat sich ein Weblog- Typ entwickelt, der sich explizit der Fremdbeobachtung und kritischen Begleitung journalistisch produzierter In- halte widmet. Der Beitrag stellt Ergebnisse einer Fallstudie zum derzeit wohl populärsten deutschen Watchblog Bildblog.de vor. Bildblog begleitet kontinuierlich die Berichterstattung der Bild- Zeitung, der Bild am Sonntag (BamS) und der Onlineausgabe Bild.de. Vom 4. Ok- tober bis 4. November 2007 beteiligten sich 19.666 Personen an einer Onlinebefragung zu Bildblog. Die Ergebnisse liefern Einsichten in Zusammensetzung, Nutzungsmotive und Be- wertungen der Bildblog-Leserschaft. Bildblog-Nutzer sind eher männlich, jünger als 40 Jahre und haben eine sehr hohe formale Bildung. Im Vergleich zu Onlinern allgemein sind Frauen und ältere Nutzer deutlich unterrepräsentiert. Der Anteil der regelmäßigen Nutzer unter den Bildblog-Lesern beträgt insgesamt 86 Prozent. Die wichtigsten Lektüremotive sind Unterhal- tung und eine kritische Haltung gegenüber Bild. Mit 61,2 Prozent meint die Mehrheit der 116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

Bildblog-Leser, Bildblog habe "letztlich keinen großen Einfluss auf die Bild-Zeitung". Den- noch bleibt das Angebot aus Sicht der Bildblog-Leser nicht folgenlos: Die überwiegende Mehrheit der Befragten (82,6 Prozent) ist der Meinung, Bildblog trage "dazu bei, dass der Bild-Journalismus auch in anderen Massenmedien stärker kritisch beobachtet" werde. Direkte finanzielle Unterstützung durch Spenden, ein bezahltes Abo oder den Kauf von Merchandi- sing-Produkten könnte das Blog von gut einem Viertel der Befragten erwarten. Rund 70 Pro- zent würden am ehesten mehr Werbung als Finanzierungsinstrument akzeptieren; knapp 10 Prozent würden Bildblog dann seltener oder gar nicht mehr nutzen. (UN2))

[211-L] Meulemann, Heiner; Hagenah, Jörg; Gilles, David: Neue Angebote und alte Gewohnheiten: warum das deutsche Publikum zwischen 1987 und 1996 vom öffentlich-rechtlichen auf das private Fernsehen gewechselt hat, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 2, S. 240-264 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Untersucht wird die Nutzung öffentlich-rechtlicher, privater und aller Fernsehsender in der Freizeit von 18 bis 23 Uhr nach der Einführung des Dualen Systems von 1987 bis 1996. Unabhängige Variablen sind der soziale Status, soziale Bindungen sowie übergangsmo- tivationen: die Empfangsmöglichkeit privater Sender, die Kohortenzugehörigkeit und die Zeit. Datengrundlage bilden die Media-Analysen 1987-1996. Regressionsanalysen zeigen, dass die Kohorten zwar als Indikator von Gewohnheiten genommen werden können, aber der übergang durch Gewohnheiten nur zu einem Teil erklärt wird und zum größeren Teil der Re- sidualgröße Zeit zugerechnet werden muss." (Autorenreferat)

[212-L] Meyen, Michael; Dudenhöffer, Kathrin; Huss, Julia; Pfaff-Rüdiger, Senta: Zuhause im Netz: eine qualitative Studie zu Mustern und Motiven der Internetnutzung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Vol. 54/2009, No. 4, S. 513-532 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11616-009-0060-y)

INHALT: "Ziel des Beitrags ist es, neben Nutzungsmustern und Nutzungsmotiven den Stellen- wert des Internets im Alltag und im Medienrepertoire nachzuzeichnen. Empirische Grundlage sind 102 qualitative Einzelinterviews mit Internetnutzern zwischen 14 und 67 Jahren. Die Teilnehmer wurden nach dem Prinzip der 'theoretischen Sättigung' ausgewählt. Theoretischer Hintergrund sind der Uses-and-Gratifications-Approach und die Habitus-Kapital-Theorie von Bourdieu. Die Befunde zeigen, dass das Internet zwar fest in den Alltag der Befragten inte- griert und dort nicht mehr wegzudenken ist, die Angebote aber je nach Alter, Geschlecht und sozialer Position sehr unterschiedlich genutzt werden. Während ältere Onliner und Menschen mit einem kleinen Verkehrskreis und geringer Aufstiegsmotivation vor allem 'leibnahe' Be- dürfnisse befriedigen (Alltagserleichterung, Kontakt zu Angehörigen und engen Bekannten), nutzen junge Menschen (unter 30 Jahren), Männer und Berufstätige (vor allem Selbstständige und Angestellte in gehobenen Positionen) ein größeres Spektrum an Anwendungen." (Auto- renreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 117 1.6 Mediennutzung

[213-F] Muhle, Florian, M.A. (Bearbeitung): Wandel von Inklusionsprozessen im Internet. Fallstudien zu Strukturbildungen in 'virtuel- len' Kommunikationsprozessen

INHALT: Ziel des Promotionsprojektes ist es, anhand von sozialtheoretischer Begriffsarbeit und empirischen Fallstudien (medial bedingte) Veränderungen von Inklusionsprozessen im Kon- text neuer Kommunikationsmedien zu untersuchen. Inklusion wird dabei als Prozess verstan- den, durch den in Kommunikationszusammenhängen in spezifischer Weise personalisierte Identitäten als Zurechnungsinstanzen von Kommunikation erzeugt werden. Die Arbeit ist strikt kommunikationssoziologisch ausgerichtet. Das heißt, Personen sind in diesem Ver- ständnis keine festen Entitäten, sondern entstehen in und durch kommunikative Zuschreibun- gen; sie sind damit als kommunikative Konstrukte zu begreifen. Daher ist der Personenstatus prinzipiell prekär und kann Veränderungen unterliegen oder sogar entzogen werden. Im Mit- telpunkt der Arbeit steht vor diesem Hintergrund die Frage, auf welche Weise und unter wel- chen Umständen sich die Beteiligung technischer Artefakte (insb. sogenannter verkörperter Agenten) an Internetkommunikationen auf solche Zuschreibungsprozeduren auswirkt. Es geht darum, ob und wie in sozio-technischen Umgebungen auch technischen Artefakten kommuni- kativ ein Selbst zugestanden wird. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung erfolgt in einem ers- ten Teil der Arbeit eine Auseinandersetzung mit sozialtheoretischen Strategien, die in ver- schiedener Weise die Beschränkung der Sozialwelt auf Menschen hinterfragen. Dies wäre erstens die Entgrenzung bzw. Nivellierung des Akteurskonzeptes, die am Beispiel der ANT diskutiert werden soll. Die zweite Strategie besteht in der Ausdifferenzierung des Akteurs- konzeptes. Diese Strategie wird u.a. von den Techniksoziologen Werner Rammert und Ingo Schulz-Schaeffer sowie in anderer Form von Gesa Lindemann verfolgt. Schließlich kann drit- tens der Versuch, eine Sozialtheorie ohne Rekurs auf Akteure zu entwickeln, wie er in der Systemtheorie Luhmann'scher Prägung verfolgt wird, als weitere Strategie betrachtet werden. Vor- und Nachteile der diskutierten Ansätze in Bezug auf eigenes Erkenntnisinteresse des Forschers dienen dann dazu, in einem weiteren Schritt die eigene sozialtheoretische Perspek- tive zu formulieren. Hieran anschließend kann im zweiten Teil der Arbeit der Schwerpunkt darauf gelegt werden, am Gegenstand ausgewählter Kommunikationssequenzen an denen (potenziell) verkörperte Agenten beteiligt sind, empirisch zu rekonstruieren, wie und wann Menschen oder auch technische Anordnungen in der Internetkommunikation als solche iden- tifiziert werden und ob ihnen im Zuge dessen ein 'Selbst' zugestanden wird. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Paderborn, Graduiertenkolleg "Au- tomatismen - Strukturentstehung außerhalb geplanter Prozesse in Informationstechnik, Medi- en und Kultur" (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-4221, e-mail: [email protected])

[214-L] Neitzel, Britta: Facetten räumlicher Immersion in technischen Medien, in: montage/av : Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 2, S. 145-158

INHALT: Der Beitrag dekonstruiert die mit Immersion verbundene Rhetorik einer vollständigen Betrachterinvolvierung in eine virtuelle Welt, wie sie in der Fernsehwerbung, aber auch in 118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

medienwissenschaftlichen Beschreibungen des Cyberspace zu finden ist. Der Gehalt der Me- tapher vom "Eintauchen in eine fremde Welt" wird als Mythenbildung kritisiert. Anhand von "phantom rides", Telefon, Radio und Fernsehen wird dafür plädiert, Immersion als ambiva- lentes Bewusstsein eines gleichzeitigen Hier- und Dortseins zu verstehen. Auch das interakti- ve Involviertsein von Usern und Computerspielen durchbricht die Grenze zwischen empiri- schen und medialen Räumen sowie zwischen medial dargestellter Zeit und Spielzeit. (UN)

[215-L] Philipp, Maik: "Wenn das rauskommt, das jemand Bücher liest, ist ja uncool": zur Rolle der peers in Lesekarrieren, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 181-195 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002181.html)

INHALT: "Seit PISA 2000 wendet sich die Forschung verstärkt der Frage zu, woraus die Unter- schiede in der Lesekompetenz resultieren. Als mögliche Ursachen gelten differenziell ausge- prägte Lesemotivation und -aktivitäten. Diese zwei Variablen unterliegen zu Beginn der Ju- gend einem Wandel, und es ist wahrscheinlich, dass peers einen Einfluss darauf haben. Ver- mutlich gibt es zwei Einflussdynamiken: Zum einen könnten peers den Rückgang der Lese- motivation und des -verhaltens vermindern, zum anderen beschleunigen. Der Relevanz von peers in der Lesesozialisation geht Aufsatz nach. Er beginnt mit einer Übersicht über theoreti- sche Vermutungen, der zweite Teil präsentiert empirische Befunde. Forschungsperspektiven werden am Ende skizziert." (Autorenreferat)

[216-L] Praum, Kai: Eine kleine Geschichte des "Public Viewing", in: Torsten Heinemann (Hrsg.) ; Christine Resch (Hrsg.): (K)ein Sommermärchen : kulturindustrielle Fußball-Spektakel, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2010, S. 96-102

INHALT: In der Studie geht es um die Erfindung der "Fan-Feste" und des "Public Viewing", die während der WM 2006 in Deutschland das "Sommermärchen" mitproduziert haben. "Public Viewing", das nicht zuletzt wegen des spontanen und dilettantischen Zuschnitts schon bei der WM 2002 in Japan und Südkorea auch hiesige Beobachter faszinierte, seine vermeintliche Geburtsstätte 2006 in Deutschland hatte, ist spätestens zur EM 2008 in Österreich und der Schweiz ein professionell durchorganisiertes und von Fußballverbänden kontrolliertes Spek- takel. Auf die Veränderungen dieses "neuen Kulturguts" wird in der Untersuchung der Ak- zent gelegt. Es wird gezeigt, dass die Popularität des "Public Viewing" nicht zuletzt durch die mediale Inszenierung der Fan-Feste während der WM 2006 in Deutschland hergestellt oder zumindest verstärkt wurde. Die Leute kannten die freudig erregte Menge in den Städten aus dem Fernsehen. Es ist jedoch lediglich hinter den Kulissen bekannt, dass die Fans in den Fan- zonen dazu animiert wurden, für das Fernsehen die jubelnde Menge darzustellen. Auch die Berichterstattung im Vorfeld hat sich häufig auf die Fan-Feste konzentriert, sodass der Ein- druck entstehen konnte, dass das entscheidende Geschehen während der WM nicht in den Stadien, sondern auf den Straßen der Städte stattfand. (ICF2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 119 1.6 Mediennutzung

[217-L] Raabe, Claudia: Children's television as a medium for social orientation?: an approach in the perspective of children's use of television, in: Journal of social science education, Vol. 9/10/2008, No. 2/1, S. 74-85 (www.jsse.org/2008/2008/2008-2/pdf/Raabe-Television-2-2008-1-2009.pdf)

INHALT: "The development of individualism, distinction and pluralism has not simply slipped by the everyday life of children and youth. Today they are moreover understood as humans, who take an active role in their social life. On the threshold from being a child to becoming an adolescent, children find themselves in a state of radical change, during this process they look out for possibilities of orientation. Accordingly questions of orientation are no longer mainly/ principally asked within a personal environment, but increasingly outwards; for ex- ample towards the media. Television is still today the main form of media and presents an at- tractive source of orientation from which the youth today summon up their symbolic materi- als for their structuring of life. Adults to whom the children relate most closely and educatio- nalists have their own opinion of what is important regarding the social orientation of the children. However which subjects of social orientation interest today's youth? This question follows the existing work related to the background of the living situation. Which programs are they viewing and which subjects of social orientation are in their favorites?" (author's ab- stract)|

[218-L] Sauer, Martina: Mediennutzungsmotive türkeistämmiger Migranten in Deutschland, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Vol. 55/2010, No. 1, S. 55-76 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11616-010-0074-5)

INHALT: "Die Nutzung von Medien aus dem Herkunfts- und dem Aufnahmeland spielt in der Debatte um die Integration von Zuwanderern eine zentrale Rolle. Die Forschung ergab je- doch, dass der Zusammenhang zwischen der Rezeption von Medien aus dem Herkunftsland und der sozialen Integration eher indirekt ist und wenig klar erscheint. Generell zeigte sich eine komplementäre Nutzung herkunfts- und aufnahmegesellschaftlicher Medien, die weitge- hend unabhängig vom Prozess der individuellen Sozialintegration ist. Der vorliegende Text arbeitet anhand einer repräsentativen Telefonbefragung (CATI), die 2008 in der erwachsenen türkeistämmigen Bevölkerung in Deutschland durchgeführt wurde, die Motive heraus, die diesem Rezeptionsprozess bei türkeistämmigen Migranten - der größten nationalen Her- kunftsgruppe der Zuwanderer in Deutschland - zugrunde liegen. Ergebnis ist, dass das Be- dürfnis nach Informationen, das in unterschiedlicher Weise von deutschen und türkischen Medien bedient wird, ein entscheidendes Motiv ist." (Autorenreferat)

[219-L] Schlote, Elke; Dogan, Nurgül: "Weil wir da alle zusammen sind": gemeinsames Fernsehen in türkischstämmigen Familien, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 50-53 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/schlote_dogan.pdf)

INHALT: In einer qualitativen IZI-Studie wurden unterschiedliche Arten der gemeinsamen Fern- sehnutzung für türkischstämmige Familien erhoben. Hierzu wurden im Jahr 2008 Einzelinter- 120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

views mit 50 Personen (19 Eltern und 31 Kinder) in München geführt. Befragt wurden sechs Familien mit Kindern im Alter von zwei bis 20 Jahren sowie 25 weitere Personen. Neben Fallbeispielen, wie Familien das Fernsehen nutzen, wird auch dargestellt, was sie am deut- schen Fernsehen stört bzw. was ihnen gut gefällt. Wie in Familien ohne Migrationshinter- grund wird in Familien mit türkischer Zuwanderungsbiografie gerne und zu Zeiten, zu denen alle zu Hause sind, ferngesehen. Kinder genießen die Gemeinsamkeit mit den Eltern, Jugend- liche grenzen sich eher ab. Gemeinsames Fernsehen findet ab und zu, als abendliches Ritual oder auch aufgrund gemeinsamer Interessen statt. Unterschiedliche Fernsehinteressen und un- terschiedlich gute Deutsch- bzw. Türkischkenntnisse bei den Familienmitgliedern stehen dem gemeinsamen Erlebnis entgegen. Vor allem erotische Szenen, aber auch die große Anzahl von Krimis werden kritisiert und als nicht familientauglich angesehen. Das deutsche Fernseh- programm wird als vielseitig, informativ und glaubwürdig wahrgenommen. Im deutschen und türkischen Fernsehen werden unterhaltsame Familiengeschichten, Shows für die ganzen Fa- milie (Quizsendungen), aber auch Unterhaltend-Bildendes gewünscht. (RG)

[220-L] Schmit, Claude: Fernsehen für Familien: Super RTL, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 28-29 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/schmit.pdf)

INHALT: Der Beitrag berichtet aus der Sicht von Super RTL über sein Programmangebot und die Programminhalte. Super RTL begreift sich als Sender für die ganze Familie und bietet ein Programm an, das helfen soll den (Kinder-)Alltag zu strukturieren, vom Vorschulprogramm am frühen morgen bis hin zur Primetime, die dann Programme für die ganze Familie bietet. Die Formate zur Primetime werden von Familien angenommen und haben zu einer messbaren Verschiebung der Fernsehnutzung von Kindern geführt. Fazit: Familienfernsehen ist das, was Familien gemeinsam sehen. "Wenn Eltern aufgeschlossen sind, bieten die modernen Medien zahlreiche Gelegenheiten, als Familie Gemeinsamkeiten zu inszenieren? Wenn nicht jeder die eigenen Interessen und Vorlieben in den Mittelpunkt stellt, muss das Fernsehen kein einsames Vergnügen sein, sondern kann zu einem gemeinsamen Erlebnis werden, das Familien verbin- det, anstatt sie zu trennen." (RG)

[221-L] Schorb, Bernd; Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang (Hrsg.): Medien und höheres Lebensalter: Theorie - Forschung - Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 414 S., ISBN: 978-3-531-16218-8

INHALT: "Immer stärker finden auch ältere Menschen Beachtung in kommunikations- und me- dienwissenschaftlich geführten Diskursen und es mehren sich die Publikationen in Fachzeit- schriften und Sammelbänden. Wie nehmen sich die Medien der wachsenden Zielgruppe an und wie prägen ihre Bilder unsere Vorstellungen vom Alter? Welche Bedeutung haben Medi- en für ältere Menschen? Welche inhaltlichen Präferenzen und Umgangsformen sind charakte- ristisch? Welche Anregungen und Orientierungen bieten Medien im höheren Lebensalter? Der Band führt unterschiedliche Perspektiven und Reflexionen in diesem Bereich zusammen und gibt auf diese Weise erstmals einen systematischen Überblick zum bisherigen Kenntnis- stand." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ursula Lehr: Vorwort (9-10); Bernd Schorb, Anja Hartung, Wolfgang Reißmann: Idee und Anlage dieses Buches (11-18); 1. Ansätze einer alter(n)sbezogenen Medienforschung: Ralf Vollbrecht: Der medienbiographische Ansatz in soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 121 1.6 Mediennutzung

der Altersmedienforschung (21-30); Burkhard Schäffer: Mediengenerationen, Medienkohor- ten und generationsspezifische Medienpraxiskulturen. Zum Generationenansatz in der Medi- enforschung (31-50); Ralf Biermann: Hysteresis und Habitus als Ansätze für die Alter(n)sme- dienforschung. Zur Genese generationsspezifischer habitueller Muster am Beispiel der Com- puterspielnutzung (51-59); Andreas Lange: Mediennutzung im Kontext multilokaler Mehrge- nerationenfamilien (60-72); Nicole Gonser: Perspektiven zur Erforschung medialer Gratifika- tionen im höheren Lebensalter (73-80); Manuela Pietraß: Mediennutzung im Alter aus Per- spektive der Bildungsforschung (81-93); 2. Ergebnisse und Perspektiven einer alter(n)sbezo- genenen Medienforschung: Hans-Dieter Kübler: Medien und Alter als Gegenstand der Medi- enforschung in Deutschland (97-113); Altersbilder und die Darstellung älterer Menschen in den Medien: Anne-Kathrin Mayer: Vermittelte Altersbilder und individuelle Altersstereotype (114-129); Michael Jäckel: Ältere Menschen in der Werbung (130-145); Eva-Marie Kessler: Altersbilder in den Medien: Wirklichkeit oder Illusion? (146-156); Medienhandeln im höhe- ren Lebensalter: Sascha Blödorn: Die Bedeutung der Massenmedien für ältere Menschen (157-170); Wolfgang Schweiger, Anna Katharina Ruppert: Internetnutzung im höheren Le- bensalter - Lebensglück, Alterserleben und die unerkannte Problemgruppe "Männer" (171- 186); Daniela Küllertz, Anja Hartung: "Wenn das eigentliche' Leben beginnt" - Zur Entste- hung von Medienbildungsräumen durch die Digitalisierung und Vernetzung von Lebensräu- men älterer Menschen (187-210); Walter Wittkämper: Lesen im höheren Lebensalter - auch ein geragogisches Handlungsfeld (211-223); Anja Hartung: "Mit den eigenen Augen sehen" - Zur selbst- und weltkonstitutiven Bedeutung des Fernsehens im höheren Alter. Forschungs- stand und Perspektiven (224-242); Wolfgang Reißmann: Musik und Hörmedien im höheren Lebensalter (243-258); Elizabeth Prommer: Mediengenerationen - Kinobesuch im Lebenslauf (259-264); Clemens Schwender: Technische Dokumentation für Senioren (265-274); Einbli- cke in die internationale Forschung: Lucie Vidovicova, Renata Sedlakova: Media and old age - the agenda and research in the Czech Republic (275-289); Francisco Pavón Rabasco, Juan Casanova Correa: Ältere Menschen und Medien in Spanien (290-296); Mario Morcellini: Die Bühne der Kommunikation. Neue Partizipationsmöglichkeiten für alte Menschen (297-302); William Douglas, Suzanne Buck: Television and the elderly in the (303-315); 3. Medienkompetenz und höheres Lebensalter: Bernd Schorb: Erfahren und neugierig - Medien- kompetenz und höheres Lebensalter (319-337); Praxismodelle: Barbara Gehrke: Perspektiven und Möglichkeiten der Medienkompetenzförderung im höheren Lebensalter (338-353); Car- men Stadelhofer: "Netzwerke" - Neue Formen der Zusammenarbeit und der Vernetzung in der wissenschaftlichen Weiterbildung älterer Erwachsener mit Hilfe der neuen Medien (354- 369); Janine Schulz, Stefanie Suhr, Martha Karoline Schröder: Ältere Menschen im Blickfeld der universitären Ausbildung in Medienpädagogik und Medienbildung (370-377); Sebastian Ring: "storypodcasting.de" - Geschichten für jüngere und ältere Menschen (378-385); Jan Schmolling: Bundeswettbewerb "Video der Generationen". Förderung des intergenerativen Dialogs durch Medienarbeit (386-392); Cornelia Bogen, Sabine Pabst, Reinhold Viehoff: Par- tizipation älterer Menschen an Bürgermedien (393-406).

[222-L] Schumacher, Gerlinde: Gemeinsames Fernsehen von Kindern und Eltern: was sehen Familien beim ZDF?, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 36-38 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/schumacher.pdf) 122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

INHALT: Der Beitrag geht aus der Sicht des ZDF der Frage nach, wie es um das gemeinsame Fernsehen von Kindern und Eltern bestellt ist. Dazu werden auf der Basis der Messungen des Zuschauerverhaltens im Rahmen des AGF/GfK-Fernsehpanels einige Ergebnisse aus der Per- spektive von Kindern vorgestellt. Zunächst geht es um die Frage, in welchen Wohnräumen sich die Kinder aufhalten, wenn sie fernsehen. Kinder im Alter drei bis 13 Jahren schauen überwiegend im Wohnzimmer fern, dies trifft auch für Kinder zu, die ein eigenes Fernsehge- rät zu Verfügung haben. Des weiteren wird die Kernfrage gestellt, wie es um die soziale Si- tuation der Kinder bei der Fernsehnutzung bestellt ist: In welchem Umfang sehen Kinder al- lein oder in Gesellschaft anderer Kinder oder ihrer Eltern fern und wie stellt sich dies zu un- terschiedlichen Tageszeiten dar? Kinder sehen mehrheitlich tagsüber fern, das Fernsehen mit den Eltern findet vor allem abends zur Primetime statt. Kinder sind relativ selten beim Fern- sehen mit anderen drei bis 13-jährigen Kindern ohne Erwachsene zusammen. Ältere Kinder mit eigenem Fernseher sehen in höherem Maß alleine fern. Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche ZDF-Sendungen sowohl bei Kindern als auch bei den Eltern hohe Ak- zeptanz erzielen und welche Formate sie gemeinsam rezipieren. Die Hitliste umfasst große Sportevents, Spielfilm-Highlights und Familienserien. Fazit: Die Individualisierung der Fern- sehnutzung wird weiter voranschreiten. Tatsächlich sehen Kinder ohne die Begleitung ihrer Eltern fern. Dennoch ist davon auszugehen, dass Kinder und Eltern sich immer wieder zum gemeinsamen Fernsehen versammeln werden. Dem ZDF gelingt mit einigen familienaffinen Programmangeboten, dass sich die Familie zur gemeinsamen Rezeption vor dem Fernseher einfindet. (RG)

[223-L] Simon, Erk; Kloppenburg, Gerhard; Schütz, Michael: Regionale Interessen und Heimatverständnis: Ergebnisse einer qualitativen und quantitativen Studie in Nordrhein-Westfalen, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 2, S. 60-67 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2009_Simon.pdf)

INHALT: Regionale Informationssendungen, wie zum Beispiel die "Lokalzeit" des WDR mit ih- ren elf regionalen Ausgaben, gehören zu den Kernangeboten der Dritten Fernsehprogramme der ARD und sind die Programmangebote, die am stärksten nachgefragt werden. Entspre- chend genießen die ARD-Sender in Bezug auf ihre regionale Informationskompetenz hohe Anerkennung durch die Zuschauer. Um noch mehr über die regionale Identität, die Interessen, die regionale Bindung und das Heimatverständnis im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen zu erfahren, wurde auf Initiative von WDR-"Lokalzeit" im Jahr 2008 eine Studie mit einem repräsentativ-quantitativen sowie einem qualitativen Teil durchgeführt. Nach den Ergebnissen der Studie haben regionale und lokale Bindungen und spezifische re- gionale Themen eine hohe Bedeutung im Alltag der Menschen. Der Begriff "Heimat"? ist für die überwiegende Mehrheit - auch der jüngeren Menschen - nicht veraltet oder konservativ, sondern positiv und mit starken Gefühlen besetzt. Auch Freizeit, Bildung, die Unternehmen vor Ort und die kommunale Politik sind wichtige Bereiche des regionalen Lebens. Am stärks- ten tragen aber emotionale und soziale Aspekte wie die Nähe von Freunden und Verwandten, das Lebensgefühl und die Mentalität der Menschen zur Bindung an und Identifikation mit der Region bei. Die Verbindung von aktuellen alltagsrelevanten und lebensnahen Themen mit dem Lebensgefühl der Menschen erklärt auch die hohe Attraktivität regionaler Fernsehange- bote. (UN2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 123 1.6 Mediennutzung

[224-L] Stark, Birgit: Digitale Programmnavigation: eine Bestandsaufnahme der Marktlage und der Nutzungsgewohnheiten der Zuschauer, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 5, S. 233-246 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der elektronische Programmführer (EPG) ist ein immer wichtiger werdendes Element in der digitalen Fernsehwelt. Eine Analyse des Marktes zeigt jedoch, dass sich der EPG in vielerlei Hinsicht noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet. Eine spezielle Untersu- chung zur Nutzung von EPGs, in der eine repräsentative Befragung mit qualitativen Gruppen- diskussionen kombiniert wurde, zeigt, dass die Integration des EPGs in den Nutzeralltag ein allmählicher Prozess ist. Für Vielseher übernimmt der EPG bereits heute eine wichtige Funk- tion, um die Nutzung ihres relativ breiten Kanalrepertoires zu steuern. Für viele andere Nut- zer ist der EPG bislang vor allem eine kurzfristig genutzte Navigationshilfe, vorhandene wei- tergehende Funktionen und Personalisierungspotenziale werden nur in geringerem Umfang genutzt. In Umfang und Art der EPG-Nutzung existieren geschlechts- und altersspezifische Unterschiede. Eine verstärkte Nutzung des EPGs - auch als längerfristiges Planungsinstru- ment - setzt ein höheres Maß an Konvenienz und Komfort voraus, als es bei den jetzigen Sys- temen zumeist gegeben ist. Größere Schwachpunkte sind zu lange Ladezeiten, unübersichtli- che Überblicksdarstellungen, der geringe Visualisierungsgrad und fehlende redaktionelle Pro- grammbewertungen. (UN2)

[225-L] Taubert, Niels C.: Open Access, in: Dagmar Simon (Hrsg.) ; Andreas Knie (Hrsg.) ; Stefan Hornbostel (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftspolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 310-321

INHALT: "Open Access" bedeutet, dass Forschungsliteratur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, ver- teilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare lega- le Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. Der Begriff wird aber auch zur Bezeichnung von Publikationsmedien wie elektronischen Zeitschriften, Internet-Archi- ven, Pre-Print-Servern oder Webseiten mit Dokumentensammlungen benutzt werden, die das Prinzip des unbeschränkten Zugangs im obigen Sinne realisieren. Das für das Internet charak- teristische Prinzip der wechselseitigen Weiterleitung von Daten ohne Berechnung anfallender Kosten sorgt für eine universelle Zugriffsmöglichkeit auf Dokumente unabhängig vom kon- kreten Ablageort der Datei. Neben diesen medialen Voraussetzungen diskutiert der vorliegen- de Beitrag spezifische urheberrechtliche Regulationen, die für Open Access wesentlich sind. Von Open Access kann erst dann gesprochen werden, wenn interessierten Personen bestimm- te Nutzungsrechte eingeräumt werden. (ICA2) 124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

[226-L] Terhart, Henrike; Roth, Hans-Joachim: "Wenn ich das auf Arabisch gucke, kann ich das mit keinem beprechen": die TV- Lieblingsfiguren der 8- bis 12-Jährigen mit Migrationshintergrund, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 18-22 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/ terhart_roth.pdf)

INHALT: Im Rahmen einer Untersuchungsreihe zu den TV- Lieblingsfiguren von Kindern hat das IZI im Jahr 2007 eine Studie durchgeführt, die sich der Frage nach den beliebtesten Fern- sehfiguren von acht bis 12-jährigen Kindern mit Migrationshintergrund zuwendet. Es wurden 125 Kinder aus 46 verschiedenen Migrationshintergründen, die im Mittel 9,4 Jahre alt waren, zu ihren TV-Lieblingsfiguren, nach den Gründen ihrer Wahl und die Attraktivität ihrer Lieb- lingsfiguren befragt. Die Studie hat ergeben, dass Kinder mit Migrationshintergrund primär deutschsprachiges Fernsehen schauen. Sie orientieren sich an den selben Programmen wie Kinder ohne Migrationshintergrund und zeigen dieselben Nutzungsmuster. In Bezug auf die Wahl und Nutzungsmuster der Lieblingsfigur ist die Geschlechtszugehörigkeit von größerer Bedeutung als der Migrationshintergrund. Fazit: Ziel der Programmmacher sollte es sein, die faktisch bestehende Vielfalt der in Deutschland lebenden Menschen auch in den Kinderpro- grammen widerzuspiegeln und damit stärker an die Lebenswirklichkeit der Kinder anzu- schließen. Hierbei erscheint es wichtig, dass Diversität von Fernsehfiguren eine Bereicherung für alle Kinder darstellt, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Die (mediale) Auseinander- setzung mit Vielfalt und Partizipation von Minderheiten ist ein Thema, dass die gesamte Ge- sellschaft betrifft und die jüngere Generation sollte in diesen Prozess eingebunden werden. "Kommunikation und Identitätsgestaltung als dominante Nutzungsmuster des Fernsehens un- ter den Kindern lassen erkennen, wie über dieses Medium der soziale Kitt entsteht, den es für den Zusammenhalt einer Gesellschaf braucht." (UN)

[227-L] Verdegem, Pieter; Hauttekeete, Laurence; De Marez, Lieven: The analog switch-off in a cable dominated television landscape: implications for the transition to digital television in Flanders, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 1, S. 87-101 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.006)

INHALT: Flandern wird den Übergang vom analogen zum digitalen terrestrischen Fernsehen ge- gen Ende des Jahres 2008 abgeschlossen haben. Ungeachtet einer vom Kabel dominierten Fernsehlandschaft, zielt die flämische Regierung auf einen sanften Übergang vom analogen zum digitalen terrestrischen Fernsehen ab. Zu diesem Zweck hat die flämische Regierung eine Studie mit einem multimethodischen Ansatz (quantitative Umfrage und qualitative Inter- views mit Fokusgruppen) in Auftrag gegeben. Dabei sollten die spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse der Zuschauer mit analogen Antennen und die Erwartungen, die sie mit der analogen Abschaltung verbinden, untersucht werden. Die Untersuchung zeigt, dass es drei unterschiedliche Typen von Zuschauern mit analogen Antennen gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Antennenzuschauer nur schlecht über die bevorstehende analoge Abschaltung infor- miert sind. Dies kann zu negativen Einstellungen führen und den sanften Übergang behin- dern. Schließlich scheinen die Antennenzuschauer eher konservative Zuschauer zu sein: sie wollen auch in Zukunft die gleichen Fernsehprogramme auf den gleichen Kanälen sehen. Ins- gesamt ist das digitale terrestrische Fernsehen ihre bevorzugte Alternative. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 125 1.6 Mediennutzung

[228-L] Wegener, Claudia; Jockenhövel, Jesko: 3D-Kino im Urteil des Publikums: quantitative Studie zur Nutzung und Akzeptanz, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 9, S. 504-511 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-09_Wegener.pdf)

INHALT: Das Kino hat in den letzten Jahren mit Besucherrückgängen und Umsatzeinbußen zu kämpfen; das 3D-Kino, das räumliches Sehen ermöglicht, könnte für neue Attraktivität sor- gen. Die Studie "Rezeption und Akzeptanz von 3D" der Hochschule für Film und Fernsehen untersuchte, ob das 3D-Kino aus Sicht des Publikums Perspektiven für die Zukunft bietet. Im März 2009 wurden insgesamt 1.002 in Deutschland lebende Personen im Alter zwischen 14 und 64 Jahren telefonisch zu ihrer Nutzung, Erfahrung und Erwartung bei 3D-Umsetzungen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Prinzip von 3D-Filmen bei den Befragten mehrheit- lich bekannt ist (85 Prozent). Ihr Interesse an entsprechenden Filmen bekundeten 53 Prozent. Allgemein lässt sich feststellen, dass sich besonders die Jüngeren als sehr 3D- affin zeigten und ein großes Zuschauerpotenzial für 3D- Produktionen bilden. Über die Hälfte der Befrag- ten, kann sich nicht vorstellen, dass die benötigte 3D-Brille im Kino sehr stark oder stark stö- ren könnte. Laut Studie eigenen sich bei den fiktionalen Formaten vor allem Sciencefiction- und Animationsfilme für die dreidimesionale Aufbereitung. Für 64,3 Prozent des Publikums liegt der Reiz von 3D-Produktionen in dem Gefühl, dabei zu sein; 58,8 Prozent erwarten, dass die Darstellungen natürlicher und realistischer werden. (UN2)

[229-L] Wlachojiannis, Jannis: Computerspiel- und Internetsucht in der BRD: eine Bestandsaufnahme und die Rolle der sozialen Arbeit, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 156 S., ISBN: 978-3-8364-7388-0

INHALT: "Die Zahl der Internetanschlüsse in der BRD steigt täglich. Die Gebühren für einen In- ternetschluss sowie die damit verbundenen Online-Kosten sinken kontinuierlich. In allen Be- reichen unserer Gesellschaft wird technisch aufgerüstet: In unserer Gesellschaft werden neue Medien zunehmend idealisiert, so dass der Eindruck entsteht, dass diese ausschließlich zum Vorteil aller seien. In Zeiten der Globalisierung sind kurze Wege sowie schnelle Zugangs- möglichkeiten zu Medien und Informationsflüssen gefragt. Allerdings berichtet die Presse seit einiger Zeit sporadisch und in jüngster Zeit regelmäßig über Personengruppen, für die sich die Mediennutzung nicht nur zum Vorteil entwickelt. Neue Begriffe wie 'Internetsucht' stehen neben 'intensive PC-Nutzung' oder 'exzessives Computerspielen'. Es gibt (immer mehr) Men- schen, die anscheinend suchtähnliche Verhaltensweisen in Bezug auf den Internetgebrauch oder PC-Spiele entwickeln. In dieser Arbeit soll genau dieser Sachverhalt analysiert werden Für die Forschung und Auseinandersetzung mit der Computerspiel- und Internetsucht bietet sowohl die institutionelle Seite als auch die Seite der Betroffenen Angehörigen ein hohes Er- kenntnispotenzial. Hierbei soll der Fokus auf eine Bestandsaufnahme liegen. Abschließend ist zu überlegen, wie die Berufsgruppe der Sozialen Arbeit mit einem neuen Phänomen wie die- sem umzugehen hat und wie ihre Rolle aussieht oder auszusehen hat." (Autorenreferat) 126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.6 Mediennutzung

[230-L] Würfel, Maren: Vom Fernsehen und anderen Medien: wie Jugendliche Fernsehinhalte medienübergreifend aneignen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 28-33

INHALT: Der Beitrag fasst Ergebnisse des medienpädagogischen Forschungsprojekts Medien- konvergenz Monitoring (MeMo) zusammen, das untersucht, wie sich Heranwachsende das konvergente Medienensemble aneignen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Untersuchung lag dabei auf Präferenzen in den Bereichen Musik, Film, elektronische Spiele und Fernsehsen- dungen. Die Ergebnisse zeigen, dass Heranwachsende ihre TV-Präferenzen über mehrere Me- dien hinweg verfolgen. Die Medienkonvergenz verändert die Fernsehaneignung durch Ju- gendliche. Fernsehinhalte werden auch in anderen Medien verfolgt. Zur rein rezeptiven Nut- zung treten auch kommunikative und produktiv-gestaltende Tätigkeiten. Der Charakter des Fernsehens als Leitmedium verändert sich. Die Sozialisationsrelevanz von Fernsehinhalten erhält dadurch in der medienübergreifenden Betrachtung eine neue Qualität. Für die Mehrheit der Befragten stehen Fernsehen und Internet-PC in einem Komplenemtärverhältnis im Sinne von "more-and-more". Wie die Ergebnisse zeigen, kann die Bedeutung, die Medieninhalte für Jugendliche erlangen, heute nur unter Einbeziehung ihrer individuellen medienübergreifenden Aneignungsstrategien untersucht werden. "Welche konkrete Bedeutung dass konvergente Medienensemble einnimmt, entscheidet sich am Einzelfall." (UN)

[231-L] Zubayr, Camille; Gerhard, Heinz: Tendenzen im Zuschauerverhalten: Fernsehgewohnheiten und Fernsehreichweiten im Jahr 2009, in: Media Perspektiven, 2010, Nr. 3, S. 106-118 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/03-2010_Zubayr_01.pdf)

INHALT: "An einem durchschnittlichen Tag des Jahres 2009 verbrachte jeder Bürger 212 Minu- ten mit dem Fernsehen. Eine solche hohe durchschnittliche Sehdauer gab es zuletzt 2006, als die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland besonders viele Menschen vor die Bildschirme lockte, 2009 fehlte ein solches herausragendes Fernsehereignis. Die dennoch gegenüber dem Vorjahr gestiegene Sehdauer widerspricht Prognosen, die eine rückläufige Bedeutung des Fernsehens vorhersagen. Dies gilt auch für die jüngeren Altersgruppen: Außer bei den 20- bis 29-Jährigen lag die Sehdauer in allen jüngeren Altersgruppen höher als 2008. Ebenso wenig erklärt das veränderte Messverfahren, das seit Mitte 2009 auch die Gäste- und zeitversetzte Nutzung misst, den Zuwachs, da auf diese beiden Nutzungsformen nur ein sehr geringer An- teil von 1,8 Prozent der Fernsehnutzung entfällt. Das Erste war 2009 das sechste Jahr in Folge trotz Marktanteilseinbußen das meistgesehene Programm. Rang zwei teilten sich das ZDF so- wie RTL, das den stärksten Zuwachs verzeichnen konnte. Der Privatsender kabel eins erzielte den zweitstärksten Zuwachs, die öffentlich-rechtlichen Dritten Programme legten leicht zu und die öffentlich-rechtlichen Spartenprogramme 3sat, Phoenix , KI.KA und Arte erzielten stabile bzw. leicht höhere Marktanteile als im Vorjahr. Dabei wurden die Unterschiede in den Senderpräferenzen zwischen west- und ostdeutschen Zuschauern geringer, nicht jedoch dieje- nigen zwischen den Generationen: Hier bevorzugten die Älteren erneut eindeutig öffentlich- rechtliche Angebote, bei den Jüngeren hingegen war das Erste das einzige öffentlich-rechtli- che Programm unter den fünf meistgesehenen Sendern. Das Zuschauerinteresse für Nachrich- tensendungen nahm 2009 gegenüber dem Vorjahr leicht zu, meistgesehene Sendung war er- neut die 'Tagesschau'. Auch einige andere Informationsangebote konnten mehr Zuschauer für soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 127 1.6 Mediennutzung

sich interessieren. Bei den Unterhaltungssendungen wurden vor allem RTL-Angebote stärker nachgefragt. Im Fictionbereich dominierten heimische Fernsehproduktionen den Filmkon- sum, 'Tatort'- und 'Traumschiff'-Filme waren hier am erfolgreichsten. Nur fünf ausländische Filme schafften es unter die 100 meistgesehenen. Bei Serien und Reihen dominierten eben- falls heimische Produktionen. Insbesondere Dailys am Nachmittag stießen auf starkes Interes- ses, während am Vorabend viele Serien Zuschauerverluste hinnehmen mussten." (Autorenre- ferat)

[232-L] Zubayr, Camille; Gerhard, Heinz: Tendenzen im Zuschauerverhalten: Fernsehgewohnheiten und Fernsehreichweiten im Jahr 2008, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 3, S. 98-112 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/03-2009_Zubayr_Gerhard_NEU.pdf)

INHALT: Im Jahr 2008 hat sich die Digitalisierung der Fernsehhaushalte langsamer als in den Vorjahren entwickelt. Knapp 12 Millionen Haushalte könnten digitale Fernsehbilder empfan- gen, das sind 34 Prozent. Durchschnittlich standen jedem TV-Haushalt 72 Sender zur Verfü- gung, neun mehr als 2007; diese Steigerung resultierte ausschließlich aus den digitalen Emp- fangswegen. Mit einer täglichen Sehdauer von 207 Minuten blieb der Zeitaufwand für das Fernsehen eine Minute unter dem Wert von 2007. Die älteren Zuschauer widmeten dem Fern- sehen auch 2008 deutlich mehr Zeit als die jüngeren. Die bereits in den Vorjahren rückläufige Sehdauer vor allem bei den jüngeren Bevölkerungsgruppen setzte sich 2008 fort. Das Erste war zum fünften Mal in Folge der meistgesehene Sender in Deutschland, vor ZDF, RTL und Sat.1. Erneut zeigten sich die bekannten Unterschiede bei den Senderpräferenzen: Ostdeut- sche und jüngere Zuschauer bevorzugten häufiger private Sender, westdeutsche und ältere tendieren stärker zu öffentlich-rechtlichen Programmen. Die höchsten Sendungsreichweiten erzielten die Übertragungen von der Fußball-Europameisterschaft. Unterhaltende Sendungen dominierten weiterhin den Fernsehkonsum. Alle Hauptnachrichtensendungen wurden seltener eingeschaltet, wobei "Tagesschau" vor "heute" die meistgenutzte Nachrichtensendung blieb. Auch viele aktuelle Informations- und Diskussionssendungen verzeichneten Zuschauereinbu- ßen. Aber auch die führenden Unterhaltungsshows wurden seltener eingeschaltet, relativ er- folgreich waren dagegen Talentshows. (UN2)

1.7 Medienwirkung

[233-L] Akkas, Hülya: Mediale Integration türkischer Migranten in Deutschland, Siegen 2010, 132 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:467-4344)

INHALT: Die vorliegende Arbeit spezialisiert sich auf die türkischen Migranten in Deutschland. Nicht nur deshalb, weil dass die hier lebenden Türken die Majorität innerhalb der ethnischen Minderheit vertreten, sondern auch weil es ein sehr frühzeitig entstandenes und bis dato weit entwickeltes Medienangebot für die türkischen Bürger der BRD gibt, hat diese Gruppe von Migranten einen essenziellen Wert in der Betrachtung von Medien und Integration. Mittler- weile gibt es ein vielschichtiges Angebot türkischer Medien, welches anfänglich lediglich auf 128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

Printmedien und den Rundfunk beschränkt war. Im Verlauf technischer Umschwünge und Neuerungen wie beispielsweise Video, Kabelanschluss, Satellitenempfang, Digitalfernsehen und Internet ist zu den öffentlich-rechtlichen Sendern ein weites Spektrum an Konkurrenz im Bezug auf den interkulturellen Interessenkampf hinzugekommen. Ziel dieser Arbeit ist es zu beleuchten, ob eine Integration durch Medien funktionieren kann und welche Aufgaben die Medien insgesamt hierbei erbringen müssen. Wie es dazu kam, dass die türkische Migranten- gruppe heute mit rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland vertreten ist und somit die größte Einwanderergruppe bildet, wird eingangs durch einen Rückblick auf die Migrationsge- schichte und die Situation der türkischen Bevölkerungsgruppe in Deutschland, hinsichtlich ih- rer Integration, verdeutlicht. Dieser Teil leitet über zu einer Betrachtung des Begriffes der In- tegration. Hauptaugenmerk liegt auf dem Konzept der medialen Integration. Nach der Aus- einandersetzung mit der Integrationsfunktion von Massenmedien wird im vierten Kapitel il- lustriert, wie die deutschen Mehrheitsmedien die Gruppe der türkischen Migranten darstellen und welches Bild sie von ihr wiedergeben. Mit einem Überblick über das ethnomediale Ange- bot in Deutschland und die Entwicklung der Ethnomedien in der BRD wird anschließend im fünften Kapitel die Vielschichtigkeit des türkischen Medienangebots dargestellt und dessen integrative bzw. segregative Funktion beleuchtet. Im sechsten Kapitel wird das Mediennut- zungsverhalten der hier lebenden türkischen Gemeinschaft untersucht, in dem unterschiedli- che Nutzertypen dargestellt und erläutert werden. Die Einflüsse der Nutzung deutscher und ethnischer Medien auf die Identitätsbildung respektive Identitätsaufrechterhaltung bei türki- schen Migranten werden zum Betrachtungspunkt des letzten Kapitels dieser Arbeit. (ICD2)

[234-L] Arlt, Dorothee; Hoppe, Imke; Wolling, Jens: Klimawandel und Mediennutzung: Wirkungen auf Problembewusstsein und Handlungsabsichten, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 58/2010, H. 1, S. 3-25 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550; www.m-und-k.info/MuK/hefte/Aufsatz_MuK_10_01.pdf)

INHALT: "Vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse und einer intensiven Medienberichterstat- tung über das Thema Klimawandel stellt der vorliegende Beitrag die Frage, ob die Berichter- stattung der Medien einen Einfluss auf das klimabezogene Umweltbewusstsein der Bevölke- rung hat. Auf der Grundlage ausgewählter Konzepte aus dem Bereich der sozialwissenschaft- lichen und psychologischen Umweltbewusstseinsforschung und dem Forschungsstand in die- sem Bereich wird ein integratives Modell zur Erklärung von klimabezogenem Problembe- wusstsein und Handlungsabsichten entwickelt. Dieses Modell wird mit den Daten einer bun- desweiten Repräsentativbefragung empirisch geprüft. Im Unterschied zu den meisten vorher- gehenden Studien werden nicht die Effekte einer selektiven themenspezifischen Mediennut- zung, sondern differentielle Effekte der Informationsnutzung auf mehrere abhängige Varia- blen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mediennutzung durchaus Einfluss auf das klimabezogene Problembewusstsein und die Handlungsabsichten hat. Die festgestellten Er- gebnisse lassen sich jedoch nicht auf eine einfache Formel bringen. Tatsächlich differieren die Befunde sowohl hinsichtlich der verschiedenen abhängigen Variablen als auch zwischen den verschiedenen Medien. Dass die Wirkung der Medien nicht immer nur mobilisierend und Bewusstsein schärfend ist, ist sicherlich eines der bemerkenswerten Ergebnisse dieser Stu- die." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 129 1.7 Medienwirkung

[235-L] Baeßler, Berit: Medienpersonen als parasoziale Beziehungspartner: ein theoretischer und empirischer Beitrag zu personazentrierter Rezeption, (Rezeptionsforschung, Bd. 18), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 326 S., ISBN: 978-3-8329-4603-6

INHALT: "Dem übergeordneten Ziel aller Medien, ein möglichst großes Publikum an die Ange- bote zu binden, sind insbesondere die Personen in den Medien zuträglich. Denn Rezipienten können dem Konzept der parasozialen Interaktion zufolge zu Medienpersonen, egal ob Mode- ratoren, Darsteller oder Künstler, sogenannte parasoziale Beziehungen entwickeln. Zentral - aber bislang kaum untersucht - ist dabei die Rolle und das Verhalten der Medienpersonen. Die vorliegende Arbeit fragt daher: Was macht Medienpersonen zu beliebten Personae, zu de- nen Rezipienten Beziehungen aufbauen? Zunächst wird als Synthese vorliegender theoreti- scher Konzepte und empirischer Forschungsergebnisse ein Modell entwickelt, das die für die personazentrierte Medienrezeption relevanten Merkmale der Persona sowie der Rezipienten integriert. Darauf aufbauend werden Teile dieses Modells mittels zweier empirischer Teilstu- dien - Leitfadeninterviews und eine Telefonbefragung - überprüft." (Autorenreferat)

[236-F] Bauer, Judith, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Eine partizipatorische Medienintervention mit Jugendlichen als identitätsstiftende Maßnah- me zur Förderung nachhaltigen Konsums

INHALT: Füllen der Forschungslücke bezüglich der Wirkung aktiver Medienarbeit auf Produ- zenten selbst; Förderung des nachhaltigen Konsums durch Medienprojekt möglich? Vergleich verschiedener Filmgruppen (Bedingungen: Wissen vermitteln, Expertise erwerben und me- diales commitment). METHODE: Theoretische Hintergründe: umweltpsychologische Ansätze, medienpädagogische Ansätze, Bildung für nachhaltige Entwicklung. Methodischer Ansatz: kombinativ experimen- tell-quantitativ mit qualitativen Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Experiment (Stichprobe: 120; Schüler und Studenten; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Schüler und Studenten; Auswahlverfahren: nach Interesse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011- 04 AUFTRAGGEBER: Institut für Umweltkommunikation -INFU- FINANZIERER: Bundes- ministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Geographisches Institut Abt. Humangeographie Hans-Sauer-Stiftungsprofessur für Metropo- len- und Innovationsforschung (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-2093-6803, e-mail: [email protected])

[237-L] Bessler, Cornelia; Brägger, Benjamin F.; Dittmann, Volker; Fink, Daniel; Steiner, Silvia; Vogler, Fabienne (Hrsg.): Neue Gewalt oder neue Wahrnehmung?, (Kriminologie / Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie - SAK, Bd. 26), (Jahrestagung "Neue Gewalt oder neue Wahrnehmung?", 2008), Bern: Stämpfli 2009, X, 181 S., ISBN: 978-3-7272-8971-2 130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Gewalttaten sind ein Bestandteil der Menschheitsgeschichte, soweit wir sie zurück- verfolgen können. Ob aber Phänomenologie und Ausmaß der Gewalttätigkeit sich in jüngerer Zeit entscheidend verändert haben, wird in den kriminologischen Wissenschaften, den Medi- en und der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Lässt sich eine vermehrte Gewaltbereitschaft auf Grund empirischer Ergebnisse wirklich belegen oder handelt es sich unter dem Einfluss von Politik und Medien nur um eine andere Wahrnehmung? Mit diesen Fragen befasst sich der Tagungsband zum Kongress 2008 der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Kriminologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis / Table des matières: Teil I / Partie I: Gewalt und ihre Wahrnehmung / La violence et sa perception: Isabel Zoder: Gewaltkriminalität im Spiegel der Kriminalstatistik (3-28); Olivier Guéniat: L'augmentation de la délinquance des jeunes, mythe ou réalité? (29-34); Denis Salas: Victimes, violences et droit pénal (35-40); Teil II / Partie II: Die Wahrnehmung von Gewalt aus Sicht des Individuums / La perception de la violence du point de vue de l'individu: Klaus Schmeck: Werden aus gestörten Jugendlichen erwachsene Kriminelle? (43-49); Philippe Le Moigne: Mineurs multirécidivistes: La justice à l'ereuve de la question personnelle (51-62); Cornelia Bessler: Jugendliche Sexualstraftäter: Persönlich- keitsmerkmale, Beurteilungsverfahren und Behandlungsansätze (63-86); Heinz Spiller: Um- gang mit stark gewaltbereiten Insassen im Strafvollzug (87-95); Teil III / Partie III: Die Wahrnehmung von Gewalt aus Sicht der Familie und der Schule / La perception de la vio- lence du point de vue de la famille et des écoles: Alain Clémence: Les échanges de coups à l'école et leur sens pour les maitres et les élèves (99-115); Madeleine Eggler: Kinder als Opfer körperlicher und sexueller Gewalt (117-130); Teil IV / Partie IV: Die Wahrnehmung der Ge- walt aus Sicht der Gesellschaft / La perception de la violence du point de vue de la société: Lukas Gschwend: Institutionelle Gewalt und Sozialdisziplinierung gegen Minderheiten (133- 150); André Kuhn, Joelle Vuille: Répression versus resocialisation - La punitivité du public est-elle en phase avec celle des juges? (151-170); Benjamin F. Brägger: In dubio contra liber- tatem - oder wehret den Anfängen! (171-181).

[238-L] Blothner, Dirk (Interviewer); Linß, Vera (Interviewter): Wirkungsmuster des Erfolgs, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 74-77

INHALT: Amerikanische Fernsehserien boomen im deutschen Fernsehen. Ob "CSI", "Dr. House", "Desparate Housewives" oder "24" - sie alle finden hierzulande ihr Publikum. Ganz anders sieht es aus, wenn die Fernsehsender versuchen, eigenproduzierte Formate zu platzie- ren. Die Rede ist bereits von einer "deutschen Serienmisere", denn die Angebote floppen eins nach dem anderen. "Die Anwälte", "Deadline", "Herzog", "Verrückt nach Klara" oder "GSG 9" nach dem Vorbild von "24" - sie alle kommen gegen die amerikanische Konkurrenz nicht an. Der Medienpsychologe der Universität Köln, Dirk Blothner, äußert sich im Gespräch zu bestimmten Wirkungsmustern, derer sich die amerikanischen Drehbuchautoren im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen bedienen und erläutert das amerikanische Herangehen und die Gründe für die Zurückhaltung deutscher Autoren. (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 131 1.7 Medienwirkung

[239-L] Böcking, Tabea; Fahr, Andreas: Television program avoidance and personality, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 3, S. 323-344 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.020)

INHALT: Die Ergebnisse aktueller Kommunikationsforschung legen nahe, dass Annäherung und Vermeidung zwei getrennte aber parallel existierende Prozesse bei der Rezeption von Medien bilden. Während sich viele Untersuchungen mit dem Annäherungsverhalten an das Fernsehen beschäftigen, ist über das Vermeidungsverhalten in Bezug auf das Fernsehen noch wenig be- kannt. Darüber hinaus sollte auch der Faktor Persönlichkeit mit dem Vermeidungsverhalten in Beziehung gesetzt werden. Die Studie analysiert den Einfluss von Persönlichkeit auf die Vermeidung von Fernsehprogrammen. Die Daten zeigen, dass die 'Big Five' der Persönlich- keitscharakteristika (Neurotizismus, Extroversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträg- lichkeit) sowie Risiko und Kampfeslust jeweils in unterschiedlichem Ausmaß Einfluss auf die Programmvermeidung ausüben. Die Diskussion spezifischer Korrelationen lässt erkennen, dass die Kombination von Persönlichkeit und Vermeidung zu einem besseren Verständnis des Fernsehnutzungsverhaltens beiträgt als die schon häufig untersuchte Beziehung zwischen Per- sönlichkeit und Annäherung. Die Daten zeigen für nahezu alle Persönlichkeitscharakteristika, dass die Vermeidungsperspektive mehr als eine Inversion der Annäherungsperspektive dar- stellt. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf Gratifikations- und Selektivitätsuntersuchun- gen diskutiert. (UNübers.) (UN)

[240-L] Bratic, Vladimir: Examining peace-oriented media in areas of violent conflict, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 487-503 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Während die Beziehung zwischen Krieg und Medien Gegenstand der Forschungslitera- tur ist, sind Fälle eines positiven Einsatzes von Massenkommunikationskanälen bei der Ver- söhnung von Gesellschaften in der Nachkonfliktzeit nahezu unbekannt. Die Studie verfolgt die Zielsetzung, diese Lücke in der Literatur zu schließen. Dazu untersucht sie theoretische Hinweise und praktische Fallstudien, die beschreiben, wie Medien überall in der Welt zur Friedensförderung eingesetzt werden. Im Ergebnis werden insgesamt vierzig Medienprojekte in 18 Ländern dokumentiert; zwei Fallstudien werden im Detail untersucht. Wenn man die Lehre aus den praktischen Projekten in Verbindung mit historischen Entwicklungen der Me- dien in Kriegszeiten zieht, dann ergibt sich, dass die aktuelle Praxis profitieren könnte von: Integration aller vorhandenen Medienkanäle und -praktiken, Einbindung der Medien in ande- re gesellschaftliche Institutionen und Prozesse sowie die gesetzliche Regulierung sog. "Hass- Medien" und die Produktion von friedensorientierten Medien. (UNübers.)

[241-L] Burkhardt, Nina: Rückblende: NS-Prozesse und die mediale Repräsentation der Vergangenheit in Belgien und den Niederlanden, (Niederlande-Studien, Bd. 45), Münster: Waxmann 2009, 322 S., ISBN: 978- 3-8309-2132-5 132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Die großen NS-Prozesse der 1960er Jahre, besonders der Eichmann-Prozess von 1961, werden immer wieder als Schlüsselereignisse bezeichnet, die dazu geführt hätten, den Holocaust als eigenständiges Phänomen stärker ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken. Bislang wurde jedoch kaum untersucht, wie diese Prozesse in den einzelnen Ländern tatsächlich von den Medien repräsentiert wurden und welche Folgen dies für die Holocaust- Erinnerung hatte. Diese Studie analysiert niederländische und belgische Presse-, Radio- und Fernsehberichte über spektakuläre NS-Verfahren. Der Eichmann- und der Auschwitz-Prozess stehen im Zentrum des Interesses; der Nürnberger Hauptprozess wird als frühes Beispiel ver- gleichend herangezogen. Während sich der Umfang der Beiträge und die vermittelten Infor- mationen in den Massenmedien gleichen, ergeben sich bei der Frage nach den langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen eklatante Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Be- sonders aufschlussreich ist dabei der Umgang mit der eigenen Besatzungsvergangenheit." (Autorenreferat)

[242-L] Burmester, Silke: Pro bono publico: auf Kosten der Würde, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 46-48

INHALT: "Das Interesse am scheinbar wahren Leben unserer Mitmenschen im Fernsehen nimmt offenbar zu. Doch hat man gestern noch kritisiert, im Fernsehen würde uns vor allem die un- erreichbare Welt der Schönen und Reichen vorgeführt, sehen wir nun die Intimsphäre derer in Gefahr, die bei Castingshows kläglich scheitern oder in der Schuldnerberatung Einblicke in desaströse finanzielle Verhältnisse geben und damit meist einhergehende familiäre Probleme freimütig einem Millionenpublikum offenbaren. Von Voyeurismus und kommerzieller Aus- beutung vor allem der Schwächeren ist die Rede, von Verstößen gegen die Würde derer, die nicht einschätzen können, was die öffentliche Beichte nach der Rückkehr in das soziale Um- feld für sie bedeutet. Anderseits müsste doch allen klar sein, auf was man sich einlässt , wenn man sich bei Dieter Bohlens oder Heidi Klums Jury bewirbt, sich von Peter Zwegat aus den Schulden helfen lässt, oder die Lösung der Erziehungsprobleme durch die Super Nanny an- strebt." In ihrem Beitrag geht die Autorin den Frage nach, 1. ob aus ethischen Gründen die Rechte derer beschnitten werden müssen, die - vielleicht mangels Einsicht - ihre öffentliche Bloßstellung wollen oder ob 2. gerade dann gegen die Würde der beteiligten Menschen ver- stoßen wird, wenn diese vor ihrer eigenen Entscheidung geschützt werden und sie dann als Mensch nicht respektiert werden. Das Verhältnis von Intimität und Öffentlichkeit scheint sich neu auszuloten. In dem Beitrag werden zwei gegensätzliche Meinungen hierzu diskutiert. (RG2) (RG)

[243-L] Danziger, Christine: Die Medialisierung des Strafprozesses: eine Untersuchung zum Verhältnis von Medien und Strafprozess, (Berliner Juristische Universitätsschriften : Strafrecht, Bd. 37), Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl. 2009, XX, 490 S., ISBN: 978-3-8305-1675-0

INHALT: "Von einem interdisziplinären Ansatz her untersucht die Arbeit das Verhältnis zwi- schen Strafprozess und Massenmedien mit dem Ziel einer grundlegenden Aufarbeitung des- selben. Ausgangspunkt der Betrachtungen ist die allgemeine Erkenntnis, dass die Massenme- dien in Bezug auf den Gegenstand ihrer Berichterstattung nicht einen von außen kommenden soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 133 1.7 Medienwirkung

Beobachter und Einflussfaktor darstellen, sondern vielmehr immer schon Teil des Gesche- hens sind, dieses in entscheidendem Maße prägen. Die Medialisierung des Strafprozesses be- zeichnet demnach den Vorgang massenmedialer Prägung des Geschehens im Gerichtssaal. Die Untersuchung folgt einem Dreischritt: Auf die Darstellung des Strafverfahrens aus juris- tisch-normativer Perspektive folgt die Darstellung des medialen Erscheinungsbildes des Straf- prozesses. Dass es sich bei diesen Untersuchungsgegenständen nicht um zwei voneinander getrennte Phänomene handelt, zeigt sich, wenn sodann die innere Verschränkung beider im Sinne der Medialisierung des Strafprozesses in ihren Erscheinungsformen, Ursachen und Fol- gen analysiert wird. Dabei dienen berühmte Medienprozesse aus der jüngeren Vergangenheit, nicht zuletzt das sogenannte Mannesmann-Verfahren, als Anschauungsmaterial. Die Überle- gungen münden schließlich in Vorschläge zur Lösung aktueller Probleme. Damit richtet sich die Arbeit ebenso an Rechts- und Medienwissenschaftler wie auch an die Praxis in beiden Disziplinen." (Autorenreferat)

[244-L] Döveling, Katrin: Mediated parasocial emotions and community: how media may strengthen or weaken social communities, in: Debra Hopkins (Hrsg.) ; Jochen Kleres (Hrsg.) ; Helena Flam (Hrsg.) ; Helmut Kuzmics (Hrsg.): Theorizing emotions : sociological explorations and applications, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 315-337

INHALT: Die Verfasserin schildert Beispiele der medialen Verarbeitung von einzelnen Ereignis- sen wie dem Tod von Lady Diana, dem 11. September 2001, der Tsunami-Katastrophe 2004, dem Tod von Papst Johannes Paul II., um zu zeigen, dass durch die Medien Emotionen ge- zeigt, kanalisiert, verstärkt und instrumentalisiert werden. Diese Wirkungen der Medien er- möglichen es den Trauernden, sich als eine Gemeinschaft wahrzunehmen. Es wird gezeigt, dass die Integration der analytischen Perspektiven diverser Disziplinen, insbesondere der So- ziologie der Emotionen und Kommunikationsanalyse besonders fruchtbar für die Erfassung integrativer Kräfte der Medien ist. In diesem Kontext wird ein integratives Modell präsentiert, mit dessen Hilfe die Rolle der Medien im Prozess einer 'kollektiven Emotionalisierung' unter- sucht wird. Das analytische Potential des Modells wird anhand einer Fallstudie dargestellt, die die Wechselwirkungen zwischen Emotionen, dem sozialen System und der Mediende- ckung verdeutlicht. Es handelt sich dabei um die Verarbeitung der Besuche des Papstes 1995 in den USA und 1996 in Deutschland. Emotionen werden durch einen interpretativen Prozess als Ressourcen im Rahmen der Bildung von Gemeinschaften und der Stabilisierung der me- dialen Wirkungen dargestellt. (ICF)

[245-L] Fischborn, Katja: Geil auf Gewalt: eine Studie über den Reiz von Mord und Totschlag in der Zeitung, Hamburg: Diplomica Verl. 2009, 203 S., ISBN: 978-3-8366-6722-7

INHALT: Im theoretischen Teil der Untersuchung wird darauf eingegangen, was unter dem Be- griff Gewalt verstanden wird. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem historisch ge- wachsenen gesellschaftlichen Umgang mit Gewalt. Dann werden die Nachrichtenwerttheorie und die entsprechende journalistische Nachrichtenselektion beleuchtet. Weil die Mediennut- zungsforschung nicht ohne die Medienwirkungsforschung betrachtet werden kann, bietet die Verfasserin einen Überblick über deren aktuellen Stand. Der zweite große Theorieteil be- 134 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

schäftigt sich mit dem Auswahlverhalten der Leser. Dabei wird ausgeführt, warum Menschen überhaupt Nachrichten lesen und welche Rolle die Nachrichtenfaktoren für sie spielen. Da- nach geht es speziell um die Rezeption von gewalthaltigen Nachrichten. Es wird eine breite Palette an menschlichen Bedürfnissen/Motiven aufgezeigt, die für die Rezeption von gewal- thaltigen Nachrichten in der Tageszeitung relevant sein könnten und die in der Untersuchung überprüft werden, soweit das im Rahmen von Fragebögen und Leitfaden-Interviews möglich ist. Als Abschluss des theoretischen Teils wird ein Exkurs auf die Reize der fiktiven Gewalt eingehen, die im TV - Bereich ja schon breit erforscht sind. In den folgenden Kapiteln werden die empirische Untersuchung und deren Ergebnisse vorgestellt. Anhand der Blickaufzeich- nung beim Lesen von Testseiten aus Dortmunder Regionalzeitungen wird erarbeitet, wie die Probanden mit gewalthaltigen Nachrichten umgehen. Mit Hilfe von Fragebögen und Inter- views werden die Motive ergründet. Dabei handelt es sich um Grundlagenforschung, denn während die Zahl der Studien zu fiktiver Gewalt kaum mehr überschaubar ist, war Realgewalt in den Medien ein eher stiefmütterlich behandelter Forschungsgegenstand. Abschließend wer- den die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die möglichen noch zu bearbeiten- den Forschungsfelder gegeben. (ICF2)

[246-L] Früh, Werner; Wünsch, Carsten: Empathie und Medienempathie: ein empirischer Konstrukt- und Methodenvergleich, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 2, S. 191-215 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Empathie beschreibt die Fähigkeit und Tendenz einer Person, sich in andere Personen hineinzuversetzen und mit ihnen mitzuempfinden. Das Konstrukt hat seine Wurzeln in der Emotions- und Persönlichkeitspsychologie. In der Kommunikationswissenschaft wird es häu- fig verwendet, um das (Mit- )Erleben und (Mit-)Empfinden während der Rezeption zu be- schreiben. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Empathie und Medienempathie nicht verschie- dene Konstrukte darstellen, die auch unterschiedliche Messinstrumente erfordern. Diese Fra- ge wird zunächst theoretisch diskutiert, wobei Argumente sowohl für als auch gegen die The- se übereinstimmender Konstrukte sprechen. Im Anschluss wird in Anlehnung an geprüfte Operationalisierungen von Empathie ein exakt analoges Messinstrument für Medienempathie vorgestellt, das in zwei Studien eingesetzt wird. Der Vergleich der Ergebnisse zeigt überein- stimmungen und auch deutliche Differenzen, vor allem in Bezug auf Rezeptionsvariablen. Da Medienempathie in der Kommunikationswissenschaft zur Erklärung von Rezeptionseffekten verwendet wird, stellen unterschiedliche Bezüge zu Rezeptionsvariablen ein besonders geeig- netes Argument für eine begrenzte Eigenständigkeit des Konstrukts und ein eigenes Messin- strument dar. Das vorliegende, im Rahmen einer Pilotstudie entwickelte Messinstrument wird als vorläufig gültige Operationalisierung vorgeschlagen." (Autorenreferat)

[247-L] Gall, Sieghard: Der Prinzipal unterm REACTOSCOPE - die Zweite: Reaktionen 14-Jähriger auf einen Film ; 1998/2008 im Vergleich, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 54-57 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 135 1.7 Medienwirkung

INHALT: Ablaufsimultane Reaktionen und abschließende Einschätzungen von 14-Jährigen zum Film "Der Prinzipal" (USA 1987, Regie: Christopher Caine) wurden mittels des Reactoscope- Verfahrens 1998 bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) in Berlin untersucht. Diese Untersuchung wurde 2008 mit einer ähnlichen Gruppe von 14-Jährigen an einer Münchner Schule wiederholt. Dabei interessieren besonders graduelle Veränderungen der Filmrezeption im Abstand von 1998 zu 2008 und die aktuelle Differenziertheit der Einschät- zungen. Der Fragenkatalog umfasst mit 45 bzw. 57 Punkten u.a. den abschließenden Ge- samteindruck, die Zuordnung von Attributen, den Realitätsbezug, die Sympathie zu den han- delnden Personen, die empfundene Bedrohlichkeit einzelner Szenen, soziologische Daten, Mediennutzung, Genrevorlieben. Bei der Untersuchung aus dem Jahr 2008 wurde dieser noch ergänzt durch Fragen zum Verhalten des Protagonisten und zur persönlichen in Bezug auf Auseinandersetzungen. Die Ergebnisse werden anhand von Diagrammen und Tabellen darge- stellt. (UN)

[248-L] Gangloff, Tilmann P.: Werteverfall im Dschungelcamp?: zwischen Schadenfreude und Mitgefühl ; warum umstrittene TV-Formate auch ihr Gutes haben, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 79-80

INHALT: Im Januar 2009 hat RTL neue Staffeln seiner beiden ebenso umstrittenen wie erfolgrei- chen Formate - "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" und "Deutschland sucht den Super- star" - gestartet. Diese werden auch unter Jugendschutzaspekten kritisiert. Der Beitrag setzt sich mit den Vorwürfen auseinander, in diesen Formaten würden "Verhaltensmodelle vorge- führt, die Erziehungszielen wie Toleranz und Respekt widersprechen" und die in der Forde- rung gipfeln, der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schädlichen Medieninhalten müs- se Vorrang vor Gewinnmaximierung haben. Nach Ansicht des Leiters der Freiwilligen Selbst- kontrolle Fernsehen (FSF), Joachim v. Gottberg, sind jedoch beide Sendungen kein Fall für den Jugendschutz. Die Gefühlsambivalenz zwischen Schadenfreude und Mitgefühl zwinge gerade ein jugendliches Publikum zur Reflektion. Dennoch sei es verständlich, dass sich Menschen über derartige Formate empören. "Wäre das nicht der Fall, müsste man sich um die moralische Verfasstheit der Deutschen Sorge machen." (RG)

[249-L] Geißler, Rainer: Was ist "mediale Integration"?: die Rolle der Medien bei der Eingliederung von MigrantInnen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 11-16 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/ publikation/televizion/21_2008_1/geissler.pdf)

INHALT: In Deutschland hat sich der öffentliche Diskurs über MigrantInnen seit dem Ende der 1990er Jahre grundlegend geändert: Aus der Rede über "unerwünschte Ausländer" ist ein Dis- kurs über "notwendige Migration und Integration" geworden. Diskutiert wird, wie die demo- grafisch und ökonomisch notwendige Einwanderung sinnvoll gesteuert werden und wie Deutschland die Herausforderungen bewältigen kann, die Einwanderer in die deutsche Ge- sellschaft zu integrieren. Im Zusammenhang mit der Debatte um Integration wird auch über die Rolle der Massenmedien im Prozess der Integration gesprochen. Massenmedien leisten eine Beitrag für die Verbreitung von Bildern von MigrantInnen ebenso wie für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Medienproduktion. Das Konzept der "media- 136 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

len Integration" ist der Versuch, die Vielzahl der Probleme, die mit der Rolle der Massenme- dien bei der Integration von MigrantInnen zusammenhängen, "auf den Begriff zu bringen". Der Beitrag geht der Frage nach, was "mediale Integration" ist und zeichnet die Rolle der Me- dien bei der Eingliederung von MigrantInnen nach. Der Begriff "interkulturelle Integration" wird erläutert, um dann die drei Bereiche des Mediensystems vorzustellen, in denen interkul- turelle mediale Integration stattfindet. Fazit: Die Präsentation der MigrantInnen in den deut- schen Mainstream-Medien weist erhebliche Defizite im Hinblick aus die interkulturelle me- diale Integration auf. Auch die Inhalte der türkischen Ethnomedien sind wenig integrations- fördernd. Es zeichnen sich aber erste Schritte zu einer Besserung medialer Integration ab, die vor allem dem Paradigmenwechsel im politischen Diskurs über Migration und Integration ge- schuldet sind. (UN)

[250-L] Gleich, Uli; Schmitt, Stefanie: Kinder und Fernsehnachrichten: Forschungsüberblick auf der Grundlage empirischer Studien, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 11, S. 593-602 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/11-09_Gleich.pdf)

INHALT: Auch Kinder haben ein Interesse daran zu erfahren, was "in der Welt" passiert. Der Forschungsüberblick zeigt, dass die für Erwachsene konzipierten TV-Nachrichtensendungen zwar auch von kleineren Kindern als Nachrichtenformat erkannt werden. Gleichzeitig erge- ben sich jedoch erhebliche Verständnisprobleme, wobei das Alter der Kinder eine zentrale Rolle spielt. Hilfreich für das Nachrichtenverständnis ist gemeinsames Fernsehen mit den El- tern, und auch Schulen könn(t)en zum Beispiel das politische Wissen von Kindern erhöhen. Spezielle Nachrichtensendungen für Kinder richten sich in der Regel an die Altersgruppe der Acht- bis Zwölfjährigen. Wichtig für eine gute Behaltensleistung (nicht nur) in Kindernach- richtensendungen ist die Vermeidung einer "Ton-Bild-Schere", das heißt, Wort und Bild soll- ten die gleichen bzw. sich ergänzende Informationen enthalten. Inhaltlich sollte ein Bezug zum kindlichen Lebensalltag bestehen. Nachrichten haben für Kinder ein hohes Ängstigungs- potenzial. Ein Problem für die Programmmacher stellt deshalb die kindgerechte Darstellung? schlechter? Nachrichten, wie (Natur-)Katastrophen und Kriege, Unfälle, Verbrechen und Ter- ror, dar. Wie die Forschungsergebnisse verdeutlichen, wollen Kinder ehrliche, aber keine be- ängstigenden Informationen. Kindernachrichten sollten deshalb auch die Hintergründe und Folgen von (negativen) Ereignissen beleuchten. (UN2)

[251-L] Gleich, Uli: Einstellungen gegenüber Medien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 11, S. 614-618 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/11-09_ARD-Forschungsdienst.pdf)

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur Einstellung zu Medien. Danach werden die traditionellen Medien Fernsehen, Radio und Tageszeitung nach wie vor als insgesamt glaubwürdigste Informationsquellen eingestuft. So verlassen sich die Rezipien- ten bei unerwarteten Ereignissen ("Breaking News") vor allem auf das Fernsehen als erste In- formationsquelle, gefolgt von Radio und Tageszeitung. Dass sich dies in Zukunft möglicher- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 137 1.7 Medienwirkung

weise ändern wird, zeigen die Ergebnisse für die Kohorte der 14- bis 29-Jährigen, die das In- ternet als Erstinformationsmedium präferieren. Konsumenten beurteilen (spezifische) Medien häufig negativ, weil sie die mediale Berichterstattung prinzipiell oder themenbezogen als ent- gegengesetzt zu ihren eigenen Ansichten empfinden (Hostile- Media-Effekt). Dies ist beson- ders dann der Fall, wenn Rezipienten ausgeprägte Meinungen zu einem (kontroversen) The- ma vertreten. Neben einem persönlichen Involvement sind auch eher stabile Einstellungen ge- genüber Medien (z.B. Skeptizismus) dafür ausschlaggebend, dass Medien möglicherweise als feindlich ("hostile") empfunden werden. Neben Überzeugungen haben auch Aussagen von (politischen) Meinungsführern einen entscheidenden Anteil an der Einstellung gegenüber Me- dienangeboten. Unter Umständen werden sogar Wahlentscheidungen danach ausgerichtet ("strategic voting"), ob man das Wirkungspotenzial der medialen Berichterstattung auf andere für hoch oder niedrig hält. (UN2)

[252-L] Grau, Alexander: Schrecken, Sensation und Schaulust, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 12-17

INHALT: "Die Lust am Betrachten des Schrecklichen scheint ein fest in der menschlichen Psy- che verankertes Bedürfnis zu sein. Gleichzeitig ist das Gaffen, das Betrachten des Leidens an- derer Menschen, zutiefst verpönt. Der Beitrag analysiert die Geschichte der Schaulust, die Motive und das Verhalten der Schaulustigen und zeigt auf, dass diese Ambivalenz ein we- sentlicher Aspekt ihrer psychosozialen Funktion ist, die im Zeitalter der Bildmedien aller- dings eine besondere Kompetenz voraussetzt." (Autorenreferat)

[253-L] Holler, Andrea; Bachmann, Sabrina: "Albträume hatte ich lange": wo gemeinsames Fernsehen überfordert, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 44-47 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/ bachmann_holler.pdf)

INHALT: Der Beitrag referiert eine IZI-Studie, in der der Frage nachgegangen wurde, zu wel- chen Angsterlebnissen es beim Fernsehen in der Familie und wann es zu welchen Emotiona- len Überforderungen kommt. Hierzu wurden Kinder zu aktuellen emotionalen Überforderun- gen und Studierende zu ihren Erinnerungen an Fernsehbezogene Ängste in der Kindheit be- fragt. Im Sommer 2008 zeichneten 63 Kindergarten- und Grundschulkinder im Alter von fünf bis elf Jahren Bilder zu einem ängstigenden Fernseherlebnis in der Familie und wurden in Einzelinterviews befragt. Unter gleicher Aufgabenstellung wurde eine deutschlandweite Fra- gebogenerhebung mit 135 Studenten/innen durchgeführt, um den retrospektiven Blick auf frühere Fernseherlebnisse herauszuarbeiten. Die Aussagen und Zeichnungen der Kinder und Studierenden wurden in Kombination mit einer Analyse der konkreten Sendungs- und Film- sequenzen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder sich manchmal schon vor harm- los erscheinenden Szenen fürchten und dass auch das Beisein der Eltern oft nicht vor ängsti- genden Eindrücken schützt. Dass diese oft lange in Erinnerung bleiben und einige Szenen Jahre später genau memoriert werden, verdeutlichen die detailgetreuen Zeichnungen der Stu- denten/innen. Angst beim Fernsehen, wie ein wohliges Gruseln oder eine spannende Norm- übertretung, können Anstöße zur Entwicklung, Angstüberwindung und Reflexion bieten, ge- rade, wenn sie in Bewältigungsgeschichten mit einem guten Ausgang eingebettet sind. Unter- 138 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

schieden werden muss jedoch zwischen einer Angstlust, die von Kindern gut bewältigt wer- den kann und traumatisierenden Fernseherlebnissen, die schlecht verarbeitet werden und län- ger anhaltende Furchtreaktionen zur Folge haben können. Die Studie zeigt, dass die Beglei- tung der Eltern eine wichtige Funktion beim Verarbeitungsprozess problematischer Inhalte sowohl während als auch nach der Rezeption hat. (RG)

[254-L] Holtz-Bacha, Christina; Reus, Gunter; Becker, Lee B. (Hrsg.): Wissenschaft mit Wirkung: Beiträge zu Journalismus und Medienwirkungsforschung ; Festschrift für Klaus Schönbach, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 349 S., ISBN: 978- 3-531-16797-8

INHALT: "Der Band vereint 22 Beiträge von Kollegen und Freunden, Schülern und Weggefähr- ten Klaus Schönbachs. Den 60. Geburtstag des international hoch angesehenen Kommunika- tionswissenschaftlers nehmen die Autoren zum Anlass, aktuelle Fragen der Medienwirkungs- und der Journalismusforschung aufzugreifen. Die Antworten, zu denen sie gelangen, doku- mentieren in ihrer Vielfalt die Leistungsfähigkeit, Zeitnähe und gesellschaftliche Relevanz des Faches Kommunikationswissenschaft. Das Spektrum reicht von den Anforderungen an eine künftige Journalistenausbildung bis zu Datenspuren im Internet als Herausforderung für den Journalismus, vom Umgang der Medien mit Ungewissheit bis zur Messung von Mei- nungsmacht. Dass sich die Autoren dabei immer wieder auf die Impulse, die theoretische Pio- nierarbeit und die gedankliche Exzellenz Schönbachs beziehen, kommt nicht von ungefähr: Wie kaum ein anderer hat der heute in Amsterdam lehrende Forscher dem Fach vor allem auf diesen beiden Gebieten Profil und Qualität verliehen. Klaus Schönbach hat in über drei Jahr- zehnten wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso unermüdlich wie rhetorisch brillant in die Ge- sellschaft vermittelt. Sein Name steht für Wissenschaft mit Wirkung." (Autorenreferat). In- halt: Christina Holtz-Bacha, Gunter Reus & Lee B. Becker: Dynamisch. Transaktional. Ein Zwischenruf für Klaus Schönbach zum 60. Geburtstag (9-12); I. Kommunikations- und Me- dienwirkungsforschung: Marian Adolf, Merja Mahrt & Markus Rhomberg: Medienwirkung interdisziplinär: Anmerkungen zum dynamisch-transaktionalen Ansatz (15-29); Claes H. de Vreese & Holli A. Semetko: The 2004 European parliamentary elections: Campaigns in the news (31-46); Werner Früh: Transaktion und Kausalität. Ein Essay für Klaus Schönbach (47- 64); Lutz Goertz: Wie die Medien die Fragmentierung des Publikums verhindern (65-72); Leo Jeffres & Dietram Scheufele: What is the field of communication? Seeking answers from a survey of scholars ... and - more importantly - from Klaus Schönbach (73-84); Silvia Knob- loch-Westerwick & Jule Brück: Gender role perpetuation through selective media exposure (85-99); Tonny Krijnen: Understanding television and morality - Integrating media studies and media psychology (101-111); Edmund Lauf: Medienrelevante Märkte und die Messung von Meinungsmacht (113-126); Jack M. McLeod: Thinking about media audiences and ef- fects: The hope for audacity (127-142); Wolfram Peiser: Allgemeine Vorstellungen über Me- dienwirkungen (143-159); Winfried Schulz: Superbürger und chronisch Unwissende in der neuen Medienumwelt. Beziehungen zwischen politischer Mobilisierung und Informationsver- halten bei der Bundestagswahl 2005 (161-180); Peter Vorderer, Matthias R. Hastall & Chri- stoph Klimmt: The attractiveness of narratives: Understanding rich media experiences (181- 187); II. Journalismus und Journalistik: Wolfgang Donsbach: Journalismus als Wissenspro- fession. Technische und wirtschaftliche Einflüsse erfordern eine neue Definition journalisti- scher Kompetenz (191-204); Wolfgang Eichhorn: Das Phänomen der "Prominenz": Die Ko- Kreativität von Massenmedien und ihrem Publikum (205-212); Romy Fröhlich: Dauerbau- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 139 1.7 Medienwirkung

stelle. Aktuelle Probleme und Herausforderungen der hochschulgebundenen Journalistenaus- bildung (213-226); Friederike Grothe: Spurensuche: Digitale Daten als publizistische Heraus- forderung (227-239); Hans Mathias Kepplinger: Über den Umgang der Medien mit Unge- wissheit (241-256); Wolfgang R. Langenbucher & Guni Yasin: Produziert die Logik des Journalismus Anti-Israelismus? Von den Schwierigkeiten, aus Israel zu berichten (257-277); Stephen D. Reese: Managing the symbolic arena: The media sociology of Herbert Gans (279- 293); Piet Verhoeven: The new medical media elite: The rise of laymen on medical television in the Netherlands (295-301); David H. Weaver: Journalism research: Past trends and new di- rections (303-316); Burkhard Spinnen: Mir nichts, dir nichts (317-327); Auswahlbibliogra- phie Klaus Schönbach (329-345).

[255-L] Kepplinger, Hans Mathias; Zerback, Thomas: Der Einfluss der Medien auf Richter und Staatsanwälte: Art, Ausmaß und Entstehung reziproker Effekte, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 2, S. 216-239 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Ziele von Strafprozessen bestehen in der Feststellung der Tatsachen und ihrer Be- urteilung anhand des geltenden Rechts. Untersucht wird, wie Medienberichte den Ablauf und das Ergebnis von Strafprozessen beeinflussen. Grundlage ist eine Online- Befragung von 447 Richtern und 271 Staatsanwälten. Ermittelt wurden die Nutzung der Berichte über eigene Verfahren; die wahrgenommenen Fehler der Berichterstattung; die Intensität der erlebten me- dialen Kritik; die emotionalen Reaktionen auf mediale Kritik; der wahrgenommene Einfluss der Berichte auf Laien und Experten im Gerichtssaal; die Orientierung des eigenen Verhal- tens an der Öffentlichkeit sowie der wahrgenommene Einfluss der Berichte auf das Strafmaß. Das darauf beruhende Strukturgleichungsmodell weist einen signifikanten Einfluss der Nut- zung von Medienberichten auf das Strafmaß aus. Ein schwächerer Pfad verläuft direkt von der Nutzung zum Strafmaß, ein stärkerer Pfad vermittelt über Emotionen, die die Berichter- stattung hervorgerufen hat. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Theorien der Ge- neralprävention und der ihnen zugrunde liegenden Annahmen über die Bedeutung der Öffent- lichkeit für Strafprozesse diskutiert." (Autorenreferat)

[256-L] Klimt, Christoph: Was ist die Funktion von Tod und Sterben in medialer Unterhaltung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 3, S. 415-430 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Aufsatz diskutiert die Frage, warum in fiktionaler Medienunterhaltung menschli- ches Sterben und menschlicher Tod extrem gehäuft auftreten, obwohl die genussorientierte Gegenwartskultur das Thema Tod und Sterben eher zu marginalisieren scheint. Zunächst wer- den unterhaltungstheoretische Erklärungen besprochen. Demnach könnten stabile affektive Publikumsreaktionen auf die Rezeption von Tod und Sterben der vorhersagbaren Herstellung von Unterhaltungserleben dienen. Zweitens wird die Anwendbarkeit der sozialpsychologi- schen Terror-Management-Theorie diskutiert, die neben allgemeineren Prinzipien der menschlichen Sterblichkeitsbewältigung auch die Verbindung herstellt zu einer allgemein-ge- sellschaftswissenschaftlichen Perspektive. Sie findet letztlich die abstrakteste Erklärung dar- 140 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

in, dass mediale Unterhaltung in der säkularisierten Gesellschaft das zuvor von den Religio- nen behauptete Monopol der Sterblichkeitsbewältigung gebrochen hat und ihrerseits dem Pu- blikum Sinnstiftung im Angesicht der eigenen Sterblichkeit anbietet." (Autorenreferat)

[257-L] Leder, Kerstin: Scary Dis-/Pleasures: "Angst" im Zusammenhang mit Medienrezeption, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 65-69

INHALT: Medien werden oft für Ängste verantwortlich gemacht, die nach Auffassung mancher Sozialkritiker unnötig oder zumindest kurzsichtig sind. Derartigen Betrachtungen fehlt einer- seits eine differenzierte Annäherung an das Konzept "Angst" und andererseits ein Ansatz, der die verschiedenen Kompetenzen und Verhaltensweisen des Fernsehzuschauers berücksichtigt. In dem Beitrag wird eine Studie vorgestellt, die die Ziesetzung hatte, medienbezogene Ängste anhand von Gesprächen mit Drei- Generationen-Familien in Deutschland und in Großbritan- nien zu beleuchten. Der Beitrag erläutert den Studienhintergrund, die zugrundeliegenden theoretischen Annahmen und die Untersuchungsmethode. "Hauptanliegen dieser Studie war es, dem Verhältnis zwischen Medien und 'Angst' relativ offen zu begegnen und auf eine auto- matische Effekttheoretisierung zu verzichten." Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört, dass Familien von unterschiedlichen Arten und Stärken von Angst ausgingen; dabei unterschieden sie zwischen gewünschten und ungewünschten Emotionen. Angst als "pleasure" war nur legi- tim, wenn Medieninhalte eindeutig als Fiktiv und als Unterhaltung zu erkennen waren. Im Generationenverhältnis hielten sich die Generationen gegenseitig für "unausgerüstet", mit Angst und anderen Medieninhalten umzugehen. "Nicht zuletzt bleibt darauf hinzuweisen, dass der länder- und generationenvergleichende Ansatz die Signifikanz persönlicher Lebens- geschichten verstärkt zum Vorschein brachte." (UN)

[258-L] Lee, June H.: "Sisimpur": Bangladeschs "Sesamstraße ; der Bildungserfolg einer länderspezifischen Umsetzung, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 50-52 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/lee.pdf)

INHALT: Das Medium Fernsehen zur Vermittlung von Bildungsinhalten erscheint auch in Ban- gladesch vielversprechend, um Kindern im frühen Kindesalter auf kostengünstige und infor- melle Weise Bildungschancen zu eröffnen. Experten und Expertinnen aus dem Bildungsbe- reich haben zusammen mit den Produzenten und dem Kreativteam von "Sesame Workshop" Bildungsziele eines Fernsehprogramms für Kinder im Vorschulalter erarbeitet, die für die Kultur stimmig waren und die die wichtigsten Bedürfnisse der Kinder in Bangladesch abde- cken. Seit 2005 wird Bangladeschs Version der Sesamstrasse, "Sisimpur" ausgestrahlt. Spezi- ell ausgestattete Rikschas bringen das Programm auch in abgelegene Dörfer ohne Fernsehge- räte. In einem Forschungsprojekt wurde die Wirkung "Sisimpurs" hinsichtlich der verschiede- nen Bildungsziele evaluiert. Bewertet wurde "Sisimpur" hinsichtlich in Bezug auf die Reich- weite der Sendung bei der Zielgruppe, die Bildungseffektivität bei Kindern sowie der Einfluss und die Wahrnehmung des Fernsehprogramms in der Gesellschaft. Als Hauptergebnis lässt sich festhalten, dass "Sisimpur" nachweislich die Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeit fördert und zeigt, dass Bildung Spaß machen kann. (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 141 1.7 Medienwirkung

[259-L] Lemal, Marijke; Van den Bulck, Jan: Television and children's moral reasoning: toward a closed-end measure of moral reasoning on interpersonal violence, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 3, S. 305-321 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.019)

INHALT: Ziel der Studie war die Konstruktion eines geschlossenen Systems zur Messung von moralischer Argumentation zur interpersonellen Gewalt (closed-end measure of moral reaso- ning on interpersonal violence - CEMRIV). Dabei ging es insbesondere um das Verhältnis zwischen der Rezeption von Fernsehen und moralischen Argumentationsstrategien von Kin- dern. Versuchspersonen waren 377 Grundschüler der vierten und sechsten Klassen, die Frage- bögen mit Maßzahlen zur moralischen Argumentation und zur Rezeption gewalttätigen und gewaltfreien Fernsehens ausfüllten. Zuverlässigkeit und Aussagekraft von CEMRIV als einer Messskala für moralische Argumentation werden diskutiert. Regressionsanalysen zeigten, dass die Rezeption gewalttätiger Fernsehinhalte positiv mit einer Präferenz für autoritätsba- sierte Argumentation zur interpersonellen Gewalt korrelierte. Die Rezeption gewalttätigen Fernsehens war auch ein signifikanter Indikator für die Präferenz zustimmungsorientierter Argumentation über prosoziale Bedenken. Darüber hinaus korrelierte die Rezeption von ge- waltfreien Fernsehinhalten positiv mit einer Präferenz für perspektivische moralische Argu- mentation. Die Ergebnisse stützen den Ansatz zu einem mentalen Modell. (UNübers.) (UN)

[260-L] Lucht, Martina; Döring, Nicola; Niegemann, Helmut M.: Erfüllung der Meinungsbildungsfunktion im Fernsehen: ein Vergleich von herkömmlicher und interaktiver Dokumentation, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 21-27 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/lucht.pdf)

INHALT: Ein Aspekt von Qualität im Fernsehen ist, wie Programme die Meinungsbildung för- dern. In dem Beitrag wird ein Instrument zur Erhebung von Meinung vorgestellt und in einem quasi- experimentellen Vergleich dreier Dokumentationen zum Thema "Flugzeugunglück in Überlingen" angewendet. Hierbei wird das herkömmliche Fernsehen mit dem interaktiven Fernsehen (iTV) verglichen. Die Ergebnisse der Messung belegen, dass multiperspektivische Angebote im Fernsehen die Meinungsbildungsfunktion besser erfüllen können als dies bei herkömmlichen (linearen) Sendungen der Fall ist. Die NutzerInnen einer Multiperspektiven- dokumentation bewerten die Inhalte moderater und basierten ihre Bewertung stärker auf Fak- ten als dies bei ZuschauerInnen einer linearen Sendung der Fall war. Insgesamt lassen jedoch die Ergebnisse noch keine grundlegenden Aussagen von multiperspektivischen Darstellungen zu. Festzuhalten bleibt, dass die multiperspektivische Darstellung, wie sie im interaktiven Fernsehen möglich ist, eine zusätzliche Chance für qualitativ hochwertigeres Fernsehen dar- stellen kann. (RG)

[261-L] Machura, Stefan; Kammertöns, Annette: Recht im Schulunterricht, Medieneinflüsse und die Attraktivität von Rechtsberufen, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 30/2009, H. 2, S. 235-259 (Standort: USB Köln(38)- XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Recht, Rechtsberufe und Rechtsinstitutionen werden in den Medien stark behandelt, an deutschen Schulen dagegen kaum. Eine Umfrage an Gymnasien und Berufsschulen ging Medienkonsum und Unterricht nach. Im Ergebnis findet sich wenig rechtsbezogener Unter- richt und Schüler selbst befürworten ein Mehr an Rechtsunterricht. Schüler selbst hielten sich für durch Presse, TV und Filme stärker über Recht informiert als durch den Unterricht. Allge- mein hatten die Schüler ein eher positives Bild von der Justiz und den Rechtsberufen." (Auto- renreferat)

[262-L] Matthes, Jörg: Media frames and political judgments: exploring the boundaries of framing effects in a two- wave panel study, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 251-278 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=398)

INHALT: "At the heart of this paper, it is argued that prior held political judgments are crucial when investigating framing effects. More specifically, framing effects depend on the type of prior judgments, i.e. whether prior judgments are held memory-based or online. In a real world study combining content analysis and panel data on an individual level, it is shown that respondents with memorybased judgments are indeed influenced by the media frames they were exposed to. In contrast, there are no framing effects for respondents with online judg- ments. Moreover, contrary to the hypothesis, recently encountered frames did not exert the strongest influence on individuals' judgments. The results are discussed in terms of the power and the boundaries of framing effects." (author's abstract)|

[263-L] Meyen, Michael: Die ARD in der DDR, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 28-34 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Die Wirkung der ARD auf die DDR-Bevölkerung wird heute gern überschätzt. Viele DDR-Bürger schalteten ihren Fernseher nicht ein, um an Informationen aus der 'freien Welt' zu kommen, sondern schlicht, um sich unterhalten zu lassen." (Autorenreferat)

[264-L] Müller, Floris: Entertaining anti-racism: multicultural television drama, identification and perceptions of ethnic threat, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 3, S. 239-256 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.016)

INHALT: Fernsehinhalte, die nicht-stereotypisierte Darstellungen ethnischer Minderheiten ent- halten und interkulturelle Interaktionen positiv abbilden, können dazu beitragen, die Vorurtei- le bei Zuschauern abzubauen (Brown Graves, 1999; Persson, 1999; Shochat, 2003). Eine ge- naue Darlegung der Effekte müsste jedoch noch geleistet werden. Darüber hinaus besteht auch noch keine Klarheit über die kognitiven Mechanismen hinter solchen Effekten. Der Bei- trag testet aus der Theorie der sozialen Identität und der Theorie des sozialen Lernens abge- leitete Hypothesen, die diese Effekte auf Identifikationsmuster mit "ingroup-" bzw. "out- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 143 1.7 Medienwirkung

group"-Charakteren in Fernsehspielen zurückführen. In einem Experiment verfolgten die Teilnehmer (N=152) entweder Folgen einer multikulturellen Fernsehserie oder einer norma- len Soap Opera. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zuschauer der multikulturellen Serie eine ge- ringere Vorstellung von ethnischer Bedrohung hatten. Dieser Effekt wurde zudem ausgelöst über die Identifikation mit einzelnen Charakteren, wobei eine stärkere Identifizierung mit den Charakteren der "Outgroup" und eine schwächere Identifizierung mit Charakteren der "In- group" ein geringeres Gefühl der Furcht vor ethnischer Bedrohung zur Folge hatte. Die Er- gebnisse lassen vermuten, dass kurzzeitige Effekte sich am besten mittels der Theorie der so- zialen Identität erklären lassen. Die Implikationen für Langzeiteffekte und die mögliche Rolle der Theorie des sozialen Lernens werden in einer abschließenden Analyse diskutiert. (UN- übers.) (UN)

[265-L] Nötzold, Katharina: Defining the nation?: Lebanese television and political elites, 1990-2005, (Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt, Bd. 19), Berlin: Frank & Timme 2009, 346, XXVI S., ISBN: 978-3-86596-242-3

INHALT: "Katharina Nötzold explores whether and how mass media can contribute to nation- building after civil war. Drawing on the example of Lebanon's audiovisual media organisati- ons, which are mostly privately owned by politicians, she demonstrates how political elites use television to transmit their visions of post-war society. Lebanon's nation-building process from 1990 to 2005 was characterized by Syrian dominance over political life. From an exten- sive content analysis of Lebanese news and interviews with analysts, journalists and mana- gers from all Lebanese TV stations, it emerges that political information on television focused more on divisive experiences than cohesive ones. This has underpinned continued sectaria- nism in Lebanon, in the media as in society at large, and has impeded nationbuilding." (aut- hor's abstract)|

[266-L] Pallaver, Günther: Die friedensstiftende Funktion von Medien in ethnisch fragmentierten Gesellschaften, in: Anna Gamper (Hrsg.) ; Christoph Pan (Hrsg.): Volksgruppen und regionale Selbstverwaltung in Europa, Wien: WUV Facultas, 2008, S. 187-202

INHALT: Da in medienzentrierten Demokratien soziale und politische Realitäten vorwiegend massenmedial vermittelt und konstruiert werden, hängen die soziale Identität und soziale Existenz von (sprachlichen) Minderheiten ganz wesentlich von deren Möglichkeit ab, sich in der eigenen Muttersprache auszudrücken. Deshalb kann man bei sprachlichen Minderheiten grundsätzlich davon ausgehen, dass die Selbstbestätigungsfunktion der Massenmedien höher und wichtiger eingestuft wird als die reine Vermittlung von Informationen. Ohne die klassi- schen Funktionen der Massenmedien wie jene der Information, Artikulation und Kontrolle zu relativieren, geht es bei (sprachlichen) Minderheiten vor allem um die Rolle der (Massen)Me- dien bei der Konstruktion von nationalen, ethnischen und kulturellen Identitäten. Es wird ar- gumentiert, dass auch bei der massenmedialen Berichterstattung in ethnisch fragmentierten Gesellschaften ganz bewusst die Konvergenz von Themen gesucht wird. Das Mindeste, was erreicht werden sollte, sind Schnittstellen der inhaltlichen Kommunikation, um eine völlige Ethnisierung der massenmedialen Kommunikation zu vermeiden. Sprachminderheiten sind 144 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

heute vielfach zwei- oder mehrsprachig, wie sehr oft auch die mit den (autochthonen) Min- derheiten lebenden Mehrheiten, während die Sprachenfrage im Zusammenleben mit Migran- ten bereits schwieriger wird. Genauso wie auf europäischer Ebene gibt es auch beim Zusam- menleben von verschiedenen Sprachgruppen eine Reihe von Trägheitsmomenten, die dazu führen, dass vielfach einsprachige Medien anderssprachigen oder zweisprachigen vorgezogen werden. (ICF2)

[267-L] Paus-Hasebrink, Ingrid; Bichler, Michelle: Zur Rolle von Medien in sozial benachteiligten Familien, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 1, S. 56-59 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_1/paus-hasebrink.pdf)

INHALT: Neben den Eltern kommt auch den in der Familie genutzten Medien eine wichtige Rol- le beim Aufwachsen von Kindern zu. In einer österreichischen Längsschnittstudie wurde die Mediensozialisation von 20 fünf- und später acht-jährigen Kindern aus Familien mit Merkma- len sozialer Benachteiligung analysiert. Als Merkmal sozialer Benachteiligung wird hier defi- niert: niedriger Bildungsgrad, Armutsgefährdung sowie spezielle Familienkonstellationen, etwa alleinerziehend bzw. Kinderreichtum. Ziel der Studie war es, das komplexe Netzwerk der die Sozialisation beeinflussenden Faktoren innerhalb einzelner Kindheitsphasen transpa- rent zu machen und den Stellenwert der Familie, des Milieus, in dem die Kinder aufwachsen, und der Medien in den Vordergrund zu rücken. Zum anderen sollte auch die Funktionsände- rung der jeweiligen Entwicklungsagenten im Prozess der Sozialisation des Heranwachsens deutlich gemacht werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Medien im Alltag aller Familien eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere das Fernsehen wird zum kostengünstigen Ersatz für an- dere, weil teurere Freizeitalternativen. Auch wird der Fernseher als "Babysitter" genutzt, weil sich die Eltern infolge ihrer angespannten Lebensbedingungen nicht immer um ihre Kinder kümmern (können). Auch wenn die untersuchten Familien als sozial benachteiligt gelten müssen, weisen sie dennoch sehr heterogene, dynamische Konstellationen subjektiver und objektiver Lebensbedingungen auf. "Für jedes Kind ergibt sich ein spezifisches Maß an sozia- ler Benachteiligung im Kontext seiner (Medien-)Sozialisation erst in der sich dynamisch voll- ziehenden Kombination seiner jeweiligen Lebensbedingungen." (RG)

[268-L] Petersen, Thomas; Schwender, Clemens (Hrsg.): Visuelle Stereotype, Köln: Halem 2009, 205 S., ISBN: 978-3-938258-49-1

INHALT: "Stereotype sind Schubladen in unserem Kopf, die zwar auf der einen Seite als Vorur- teile negativ konnotiert, auf der anderen Seite aber unumgänglich sind, um die tägliche Flut von Eindrücken zu kategorisieren und zu verarbeiten. Wie werden unsere stereotypen Vor- stellungen von der Wirklichkeit durch Abbildungen in den Massenmedien geprägt? Welche stereotypen Darstellungen finden sich in der Bildberichterstattung der Medien, welche Wir- kung und welche Folgen haben sie? Mit welchen Methoden kann man die Funktion und Be- deutung visueller Stereotype untersuchen? Ob in der tagespolitischen Berichterstattung, in der politischen Propaganda, bei der Darstellung gesellschaftlicher Gruppen oder in der Karikatur: Überall spielen visuelle Stereotype eine zentrale Rolle. Sie zu entschlüsseln ist eine zentrale Aufgabe der Medienwirkungsforschung. Die in diesem Band zusammengeführten Beiträge leisten - auf sehr unterschiedliche Art und Weise - einen Beitrag dazu." (Autorenreferat). In- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 145 1.7 Medienwirkung

haltsverzeichnis: Thomas Petersen, Clemens Schwender: Einleitung (7-11); Stereotype in der politischen Propaganda: Norbert Grube: Stereotype in der politischen Plakatpropaganda der Regierung Adenauer (14-30); Sascha Demarmels: Die Darstellung des Bösen auf politischen Plakaten (31-42); Visuelle Stereotype bei der Darstellung gesellschaftlicher Gruppen in den Medien: Sabine Reich, Franziska Spitzner: Veränderung stereotyper Wahrnehmung durch Ethno-Soaps. Eine Untersuchung am Beispiel der Serie Türkisch für Anfänger (44-57); Ans- gar Koch: Visuelle Stereotype im öffentlichen Zuwanderungsdiskurs? Pressefotos von Mi- granten in deutschen Tageszeitungen (58-78); Clemens Schwender: Alter als audio-visuelles Argument in der Werbung (79-94); Flavia Bleuel: Emotionale Visiotype - Eine Analyse von Wirkungspotenzialen (96-108); Katharina Lobinger: Visuelle Stereotype. Resultate besonde- rer Bild-Text-Interaktionen (109-122); Methodische Ansätze zur Analyse von Bildinhalten und Bildwirkung: Valentin Rauer: Isotypische Differenz: Eine serielle Analyse der symboli- schen Formen von öffentlichen HIV-Statistiken (1983-2003) (124-140); Elke Grittmann, Ilo- na Ammann: Die Methode der quantitativen Bildtypenanalyse. Zur Routinisierung der Bild- berichterstattung am Beispiel von 9/11 in der journalistischen Erinnerungskultur (141-158); Thomas Petersen, Nikolaus Jackob, Thomas Roessing: Wie man mit wenig Aufwand den Ef- fekt bewegter Bilder messen kann - oder auch nicht (159-173); Steffen Krüger: Die Karikatur als Stereotypefahnder - Ernst Kris' Kunstpsychologie revisited (174-194).

[269-L] Rao, Ursula: Arbeit am Ruf: Medienstrategien indischer Patrone, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 59/2009, H. 2, S. 199-227 (Standort: USB Köln(38)- BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/soc.59.2.199)

INHALT: "Diese ethnologische Studie über indische Regionalmedien analysiert den Prozess der Nachrichtenproduktion. Nachrichten, so zeigt sich, gestalten sich durch die ineinander grei- fenden Handlungen von professionellen Journalisten und Aufmerksamkeit suchenden Bür- gern mit signifikanten Folgen für die politische Praxis. Die Studie beschreibt Aktivitäten in 'Nachrichtennetzwerken' am Beispiel der Kontroverse über den Film Wasser, den die kanadi- schen Filmemacherin Deepa Mehta im Jahr 2000 in Benaras zu drehen versuchte. Eine Ana- lyse der medienrelevanten Aktivitäten von Bürgern zeigt, wie Patrone Zeitungen nutzen, um ihre Ansprüche auf Führerschaft zu zirkulieren und authentisieren. Die Verwendung von Me- dien durch Patrone verändert dieses typische Element indischer politischer Praxis. Es entste- hen neue Schnittstellen zwischen performativer Politik und medialer Öffentlichkeit. Sie bringt Themen und Personen ins Rampenlicht, die zur Herausforderung für etablierte politische Pra- xis werden können. Im Vergleich zu den Wirkweisen 'kleiner Medien' - wie sie für verschie- dene Gesellschaften beschrieben wurden - entsteht ein differenziertes Verständnis für das pro- vokative Potenzial des Regionalmediums." (Autorenreferat)

[270-L] Reichertz, Jo: Sinn liefern, Sinn verbürgen oder Sinn stiften?: was davon kann das Fernsehen eigentlich?, in: Michael N. Ebertz ; Rainer Schützeichel: Sinnstiftung als Beruf, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 235-246

INHALT: Der Autor geht der Frage nach, ob die Medien und vor allem das Fernsehen wirklich, wie manche befürchten und andere hoffen, Sinn schaffen und verbindlich auf Sinn orientieren 146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

oder ob sie lediglich das liefern, was andere entwickelt haben und verbürgen. Sind die Medi- en also tatsächlich "Sinnstifter" und damit eine ernste Konkurrenz für die Religion? Der Au- tor diskutiert unter anderem die Bedeutung von subjektivem und gesellschaftlichem Sinn, die Rolle der Religion als Teil der gesellschaftlichen Kultur, die Legitimation des transzendenten Sinns sowie den Zusammenhang von Sinn und Bürgschaft. Er stellt in seiner kritischen Ana- lyse fest, dass es weder im Fernsehen noch in der Gesellschaft grundsätzlich an Sinn mangelt, sondern es fehlen glaubhafte Legitimationen von Sinn, oder genauer: Was fehlt, sind Legiti- mationen von dem Sinn, an den man glauben kann, weil er glaubhaft verbürgt ist. Das Fernse- hen war bisher nicht in der Lage, selber Sinn zu schaffen, sondern es transportiert und bietet lediglich nur Sinn an. (ICI)

[271-L] Riesinger, Robert F.: Adieu, Sozialstaat?: Symbolisierungsstrategien neoliberalen Gesellschaftsumbaus im Kontext globalisierter Medienkommunikationen, in: Rolf-Dieter Hepp: The fragilisation of sociostructural components, Bremen: Europ. Hochsch.-Verl., 2009, S. 166-178

INHALT: Anhand der Medienpräsenz hebt der Verfasser hervor, dass nicht nur Bilder und Reali- tätsdimensionen produziert werden, sondern in Bezug auf die Prekarisierungsdimensionen das Augenfällige und Auffällige nicht mehr wahrgenommen wird. Stattdessen wird von den Medien eine Realität affiziert, die sich an den Interessen eines neoliberalen Diskurses orien- tiert und dessen epistemologisch fragwürdige methodischen Begriffe als Kampfbegriffe zur Eindämmung des Sozialstaat, vereinfacht wendet und zirkulieren lässt. In diesem Zusammen- hang sind die Tendenzen des Umbaus, der Gefährdung und des Abbaus des europäischen So- zialstaatsmodells, wie sie als Konsequenz wirtschafts- und neoliberaler Diskurs-, Wahrneh- mungs- und Handlungsorientierungen seit den 1980er Jahren lebensweltlich, kulturell und ge- sellschaftlich zu beobachten sind, in der Folge in einer globalisierten Perspektive auch auf die Dynamiken transnationaler und transkultureller Medienkommunikation zu beziehen. Umge- kehrt verstärkt das mediale Bild dann wiederum folgerichtig die Präsenz des Einzelnen, der für sein Schicksal verantwortlich gemacht wird, so dass ein potenzieller Abbau sozialstaatli- cher Sicherungssysteme selber in das Zentrum medialer Betrachtungen der Fragilisierungs- und Prekarisierungstendenzen rückt. (ICF2)

[272-L] Roth-Ebner, Caroline: (Selbst-)Entblößung in der Castingshow: was macht das Publikum?, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 36-42

INHALT: Der Beitrag untersucht die (Selbst-)Entblößung in Castingshows am Beispiel der Show "Starmania" des ORF und Aneignungsmotive und -muster von Protagonisten und Rezipien- ten. In einer empirischen Studie zur jugendlichen Aneignung der zweiten Staffel von "Star- mania" (Okt. 2003 - Jan. 2004) wurde untersucht, welche Funktionen die Rezipientinnen und Rezipienten im Interesse der Produktion erfüllen und welches die Motive des Publikums sind, sich dem Format zuzuwenden. Zunächst wird im ersten Teil das Phänomen "Castingshow" beleuchtet sowie der Untersuchungsgegenstand "Starmania" vorgestellt. Daran anschließend wird die Frage nach der medialen Präsentation der Kandidaten behandelt. Der dritte Teil be- schäftigt sich mit dem Publikum und seiner Rolle bei der Inszenierung der Show. (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 147 1.7 Medienwirkung

[273-F] Rulofs, Bettina, Dr.; Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Sportler und Sportlerinnen in den Medien - Vorbilder für Mädchen und Jungen?

INHALT: Mediale Vorbilder haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Auffällig ist dabei die Erkenntnis aus einzelnen Studien, dass Jungen deutlich häufiger als Mädchen me- diale Sportstars als Vorbilder wählen (vgl. Zinnecker, 2003). Das Forschungsprojekt möchte beleuchten, ob sich die Zuwendung von Jungen zu medialen Sportlern als Vorbilder in weite- ren Studien bestätigt und geht dabei über rein quantitative Fragen der Vorbildselektion hin- aus, indem untersucht wird, wie der Prozess der Aneignung von medialen Sportstars durch Jungen erfolgt und wie sich die Integration von Merkmalen des Vorbilds in den eigenen Per- sönlichkeitsentwurf gestaltet, welche Bedeutung die medialen Sportstars für die Sportbiogra- fien von Jungen haben. Darüber hinaus wird ebenso beleuchtet, was Mädchen davon abhält, sich an Sportlerinnen in den Medien zu orientieren, welche Bedürfnisse insbesondere sportak- tive Mädchen in Bezug auf die Präsentation von Sportlerinnen in den Medien haben. METHODE: Die theoretischen Bezugspunkte bilden Ansätze der Mediensozialisation und Ansät- ze der sozialen Konstruktion von Geschlecht. Methodisches Vorgehen: empirische Fragebo- generhebung zur Vorbildselektion an Kölner Schulen, qualitative Interviews mit sportlich ak- tiven Mädchen und Jungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Quali- tatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Best, Lukas: Die Bedeutung von Mediensportlern und -sportlerin- nen als Vorbilder. Zugl. Köln, Dt. Sporthochsch., Diplomarb. 2008.+++Ferring, Jens: Me- diensportler/innen als Vorbilder. Eine quantitative Schüler/innen-Befragung zur jugendlichen Vorbildselektion in Abhängigkeit von biographischer Eigenwirksamkeit, Fernsehkonsum, Al- ter und Geschlecht. Zugl. Köln, Dt. Sporthochsch., Diplomarb. 2008.+++Riener, Torben: Me- diensportler als Vorbilder. Eine qualitative Interviewstudie mit männlichen Jugendlichen. Zugl. Köln, Dt. Sporthochsch., Diplomarb. 2006. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechter- forschung (Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln) KONTAKT: Rulofs, Bettina (Dr. Tel. 0221-4982-7230, e-mail: [email protected])

[274-L] Schaap, Gabi: Interpreting television news, (Communications Monograph, Vol. 7), Berlin: de Gruyter 2009, VII, 326 S., ISBN: 978-3-11-020989-1

INHALT: "Television news range among the most extensively investigated topics in communica- tion studies. The book contributes to television news research by focusing on whether and how news viewers who watch the same news program form similar or different interpretati- ons. The author develops a novel concept of interpretation based on cognitive complexity re- search. He strongly argues that qualitative and quantitative research methods work best if they complement one another." (author's abstract). Contents: Chapter 1: Gabi Schaap: Inter- preting television news: Introduction (1-9); Chapter 2: Gabi Schaap, Karsten Renckstorf and Fred Wester: Three decades of television news research: An action theoretical inventory of is- sues and problems (11-59); Chapter 3: Gabi Schaap, Ruben Konig, Karsten Renckstorf and Fred Wester: Conceptualizing television news interpretation by its viewers: The concept of 148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

interpretive complexity (61-83); Chapter 4: Gabi Schaap: Using protocol analysis in televisi- on news research: Proposal and first tests (85-109); Chapter 5: Gabi Schaap, Ruben Konig, Karsten Renckstorf and Fred Wester: Measuring the complexity of viewers' television news interpretation: Differentiation (111-127); Chapter 6: Gabi Schaap, Ruben Konig, Karsten Renckstorf and Fred Wester: Measuring the complexity of viewers's television news interpre- tation: Integration (129-149); Chapter 7: Gabi Schaap: The complexity of television news in- terpretation: Main study (151-242); Chapter 8: Gabi Schaap: Interpreting television news: Summary, discussion and look to the future (243-266); Appendices to Chapter 7 (267-324).|

[275-L] Scharkow, Michael; Vogelgesang, Jens: Effects of domestic media use on European integration, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 35/2010, No. 1, S. 73-91 (Standort: USB Köln(38)- MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1515/COMM.2010.004)

INHALT: "In recent research, the declining support for European integration is often attributed to the lack of a European public sphere. The comparatively low level of Europeanization in the news media is said to promote Euroscepticism or at least hinder further integration. The aut- hors ask if, and what kinds of, media effects are theoretically plausible and empirically obser- vable in the context of European integration. Based on Eurobarometer data, they evaluate the impact of domestic media use of EU citizens on their attitudes towards the EU and Europe. Using structural equation modeling (SEM) techniques in a cross-national analysis, the authors can demonstrate that domestic media use has a positive but small effect on knowledge, attach- ment to Europe and support for the European Union." (author's abstract)|

[276-L] Schemer, Christian; Matthes, Jörg; Wirth, Werner: Applying latent growth models to the analysis of media effects, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 21/2009, Nr. 2, S. 85-89 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: Der Beitrag beschreibt den Einsatz von Random-Effects Modellen wie dem Latenten Wachstumsmodell (LGM) für die Einschätzung der Wirkung von Medien auf Einstellungen in Langzeitstudien. Auf der Grundlage von Daten einer dreiwelligen Panelstudie zur Kampa- gne zum Thema Asylgesetzgebung in der Schweiz wird gezeigt, dass der Prozess des Einstel- lungswandels besser mit Hilfe des LGM modellhaft abgebildet werden kann als mit konven- tionellen Verfahren. Insbesondere kann gezeigt werden, dass LGM geeignet ist, Medienwir- kungen aufzudecken, die mit konventionellen autoregressiven Fixed-Effects-Modellen (ARM) nicht gewonnen werden können. Tatsächlich zeigt die Anwendung von LGM Auswir- kungen mittlerer Stärke von Mediennutzung auf die politischen Einstellungen zur Asylgesetz- gebung im Verlauf der Kampagne. (UNübers.) (UN)

[277-L] Schlote, Elke (Interviewer); Maier, Claudia (Interviewter): "Weil man's sieht, konnte man sich das besser vorstellen": Rezeptionsstudie mit Jugendlichen zu Wissenschaftssendungen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 28-32 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/schlote_maier.pdf) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 149 1.7 Medienwirkung

INHALT: Der seit Ende der 1990er Jahre bestehende Boom von Wissens- TV im Programm öf- fentlich-rechtlicher und privater Anbieter stößt auf anhaltende Beliebtheit bei den Zuschaue- rInnen. Der Beitrag berichtet über eine Studie mit 194 14- bis 16-jährigen Jugendliche in Bayern und Baden-Württemberg, die zu den Wissenschaftsmagazinen "Quarks & Co" (WDR/ ARD), "Mythbusters" (RTL2) und "Galileo" (Pro7) befragt wurden. Während "Galileo" eher journalistischen Prinzipien folgt und in den Alltags-Tests eine Art "wissenschaftliche Metho- de light" einsetzt, verfolgen "Quarks & Co" und "Mythbusters" pädagogisch-didaktische Zie- le in der Wissenschaftsvermittlung. Von den drei Sendungen gibt nur "Quarks & Co" einen Einblick in den Wissenschaftsbetrieb, was die Jugendlichen nicht von sich aus anspricht. Sie lernen aus diesem Format nur mit entsprechender Anstrengungsbereitschaft. Die beiden ande- ren Sendungen grenzen sich durch ihren "unverschulten" Stil stark von schulischen Lernange- boten ab und setzen ganz auf informelles Lernen. "Mythbusters" und "Quarks & CO" werden sowohl von Hauptschülern als auch von Gymnasiasten gleichermaßen geschätzt. "Galileo" wird von den Jugendlichen vor allem wegen seiner "Alltagstauglichkeit" geschätzt. In allen drei Fällen ist für das Verständnis eine entsprechende Visualisierung der Sachverhalte zentral sowie eine (möglichst praktische) Erklärung, die Schritt für Schritt vorgeht. Wichtig ist eben- falls, dass der Moderator authentisch ist und den Jugendlichen Anknüpfungspunkte bietet. Auch sollte der Moderator männlich sein, denn Wissenschaft wird oft als nicht weiblich ange- sehen. (RG)

[278-L] Schumacher, Gerlinde; Schlinker, Ute: "logo!" - Akzeptanz und Gefallen der Kindernachrichtensendung des ZDF im KI.KA: Ergebnisse empirischer Untersuchungen, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 11, S. 566-576 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/11-09_Schuhmacher.pdf)

INHALT: Vor 20 Jahren vom ZDF ins Leben gerufen, hat die Kindernachrichtensendung "logo!" heute einen festen Platz im Programm des KI.KA. Die Sendung ist sowohl bei Kindern als auch bei Eltern in hohem Maße bekannt und wird entsprechend geschätzt. Für ein Format die- ses Genres erzielt sie eine hohe Akzeptanz bei den Drei- bis 13-Jährigen: Im ersten Halbjahr 2009 wurden 3,62 Millionen Kinder erreicht. Zudem konnte die Kindernachrichtensendung ihre Akzeptanz bei den Kindern in den letzten Jahren trotz der sich verschärfenden Konkur- renzsituation steigern. "logo!" ist bei Jungen und Mädchen gleichermaßen erfolgreich, wobei die Akzeptanz insbesondere bei den Drei- bis Neunjährigen sehr hoch ist. Kinder schätzen an?logo!? vor allem, dass es ein Format ist, bei dem ihnen alles verständlich und zielgruppe- nadäquat erklärt wird. Sie fühlen sich von der Sendung ernst genommen. Anhand einer El- terntypologie ( Welt-Erklärer, Welt-Interessierte, Welt-Desinteressierte, Panorama- Interes- sierte) wird gezeigt, dass "logo!" - bei einer insgesamt positiven Bewertung aller Eltern - doch bei den vier verschiedenen Elterntypen eine abgestufte Wertschätzung genießt und in unterschiedlichem Ausmaß in den Familienalltag integriert ist. (UN2) 150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

[279-L] Stetka, Vaclav: Media events and European visions: Czech Republic in the 2007 Eurovision Song Contest, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 1, S. 21-38 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.002)

INHALT: In dem Beitrag befasst sich der Autor mit der Beziehung zwischen der angenommenen soziointegrativen Rolle von Medienenvents, wie sie von Dayan und Katz definiert wird, und den Prozessen der europäischen Integration und Identitätsbildung. Der Fokus liegt auf dem Eurovision Song Contest und wie dieser historisch als Instrument zur Stärkung des europäi- schen Bewusstseins eingesetzt wurde, sowie auf den Schwierigkeiten, diese Rollenfunktion angesichts der steigenden Zahl teilnehmender Länder aufrecht zu erhalten. Diesen Fragestel- lungen wird mittels einer empirischen Analyse des Eurovision Song Contest 2007 in der Tschechischen Republik, in diesem Jahr ihr Debüt gab, nachgegangen. Die Fallstudie zeigt, dass der Event weitgehend erfolglos war und dabei sowohl auf mangelndes Publikumsinteres- se als auch auf Kritik und sogar Geringschätzung der Medien stieß. Es wird auch gezeigt, wie die tschechische Medienszene angesichts des Scheiterns des Beitrags der Tschechoslowakei im Wettbewerb einen nationalistischen Verteidigungsstandpunkt einnahm und das Image ei- nes moralischen Sieges über ein dekadentes Europa kreierte. (UNübers.) (UN)

[280-L] Trebbe, Joachim: Ethnische Minderheiten, Massenmedien und Integration: eine Untersuchung zu massenmedialer Repräsentation und Medienwirkungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 267 S., ISBN: 978-3-531-16684-1

INHALT: "In dieser kommunikationswissenschaftlichen Studie wird der Frage nachgegangen, welche Wirkung Massenmedien bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund entfalten können. Dafür wurden Befragungen in der Schweiz und in Deutschland durchge- führt. Mit einer Kombination qualitativer und quantitativer Erhebungs- und Analyseverfahren wurden unterschiedliche Integrationstypen identifiziert und ihre individuellen Mediennut- zungsmuster erhoben. In Fokusgruppen wurden türkische Migranten zu ihrer ethnischen Iden- tität und medialen Repräsentation befragt." (Autorenreferat)

[281-L] Trepte, Sabine; Gottberg, Joachim v.: Massenmedien werden nicht als Öffentlichkeit empfunden: warum Menschen im Fernsehen und Internet vieles von sich preisgeben ; Gespräch mit Jun.-Prof. Dr. Sabine Trepte, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 38-41

INHALT: "Seit den Talkshows der 1990er-Jahre stehen in TV-Formaten immer öfter normale Menschen ohne jede Medienerfahrung im Mittelpunkt. Sie äußern sich unverblümt und unbe- kümmert über sexuelle Vorlieben, Beziehungs- und Erziehungskrisen, die Alkoholkrankheit des Partners, sie lassen sich von einem Millionenpublikum sogar beraten, wie sie aus ihren Schulden herauskommen. Was geschieht, wenn diese Menschen in ihr soziales Umfeld zu- rückkehren und jeder nun Dinge über sie weiß, die vielen äußerst peinlich wären? Auch im Internet ist zu beobachten, dass vor allem Jugendliche verschiedenste Daten und Informatio- nen von sich preisgeben, die der, der Böses will, leicht missbrauchen kann." In dem Interview soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 151 1.7 Medienwirkung

gibt die Psychologin Dr. Sabine Trepte aus medienpsychologischer Sicht Auskunft über den Veröffentlichungsdrang von Menschen im Fernsehen und Internet und welche Bedeutung die- ser für ihre Identitätsfindung im Hinblick auf ihre Selbsteinschätzung hat. (RG2) (RG)

[282-L] Weber, Karsten: Gewalt in den Medien: methodologische, wissenschaftstheoretische und medienethische Reflexionen, in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 18/2010, H. 1, S. 65-82

INHALT: "Werden außergewöhnliche Gewalttaten verübt, wird öffentlich oft sehr emotional dis- kutiert, wie Gewaltdarstellungen und Gewalttaten zusammenhängen. Oft werden (mono?)kausale Theorien der Medienwirkung vertreten. So wird angenommen, dass eine Be- schränkung der Gewaltdarstellungen in Zahl und Intensität unmittelbar zur Reduktion ent- sprechender Gewalttaten führe. Erkenntnisse der Medienwirkungsforschung bieten dafür je- doch keine überzeugenden Argumente. Der Text wirft einen Blick auf methodische Probleme der Medienwirkungsforschung und der daraus resultierenden medienethischen Fragen." (Au- torenreferat)

[283-L] Weiss, Andreas: Anstoß zum gesellschaftlichen Engagement: Bilanz der vierten ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache!", in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 8, S. 382-388 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-09_Weiss.pdf)

INHALT: An der vierten ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache! Wie Menschen sich für die Gesellschaft engagieren" vom 10. bis 16. Mai 2009 waren alle Landesrundfunkanstalten, das Erste, alle Wellen, Kanäle und Onlineredaktionen der ARD wie auch die kooperierten Fern- sehprogramme beteiligt. Insgesamt wurden im Hörfunk 1.174 Beiträge mit einer Sendezeit von 339 Stunden und im Fernsehen 702 Beiträge mit einer Sendezeit von 194 Stunden ausge- strahlt. Von allen, deren Aufmerksamkeit sie gewinnen konnte, wurde die ARD-Themenwo- che intensiv und mit Gewinn genutzt. Das on-air wie off-air vielfältige Programm wurde durch Medienkooperationen erweitert. Sobald regionale Bezüge geschaffen wurden und die Programme sich Menschen aus der näheren Umgebung widmeten, fand die Themenwoche ihr Publikum. Davon profitierten insbesondere die Dritten Fernsehprogramme und der Hörfunk, der die Themenwoche als großen Erfolg verbuchte. Auch im Ersten fand die Themenwoche ihr Publikum, insbesondere wenn die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Probleme, die ehrenamtliche Helfer auf den Plan rufen, im Vordergrund standen. Einige Hörfunkwellen starteten eigene Aktionen, die sich mit Erfolg vornehmlich an junge Hörer wandten. Vor dem Hintergrund, dass "Bürgerschaftliches Engagement" bei unbestritten hoher gesellschaftlicher Resonanz medial schwer zugänglich ist, erwies sich das Thema als ausgesprochen adäquater Stoff für eine ARD-Themenwoche. Begleitet wurde die Themenwoche von der Website "the- menwoche.ARD.de" als Gemeinschaftsprodukt der Onlineredaktionen aller Landesrundfunk- anstalten unter der Federführung von ARD.de mit Beiträgen, Blogs und einem Onlinewettbe- werb. (UN2) 152 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

[284-L] Wien, Charlotte; Elmelund-Praestekaer, Christian: An anatomy of media hypes: developing a model for the dynamics and structure of intense media coverage of single issues, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 2, S. 183-201 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/2/183)

INHALT: Medienhypes sind ein bekanntes Phänomen. Sie treten mit einiger Regelmäßigkeit auf und ziehen in großem Maße Medienbeachtung auf sich; gleichzeitig ist aber sehr wenig über sie bekannt. Der Beitrag ergänzt Vastermans Analyse des Phänomen und präsentiert neue em- pirische Hinweise. Mit Hilfe einer Fallstudie zu fünf dänischen Medienhypes zwischen 2000 und 2005 wird gezeigt, dass nicht jedes Ereignis das Potential hat, einen Medienhype auszu- lösen: es muss in jedem Fall den allgemeinen Nachrichtenwert befriedigen, es sollte darüber hinaus aber einige Normverletzungen enthalten, sich für eine öffentliche Debatte eignen und letztlich sollte es für die Medien möglich sein, über das Ereignis aus unterschiedlichen Per- spektiven zu berichten. In Bezug auf die Struktur und Dynamik von Medienhypes kommt der Beitrag zu dem Schluss, dass Medienhypes mit einem auslösenden Ereignis beginnen, im all- gemeinen etwa drei Wochen andauern und in mehreren, üblicherweise drei aufeinanderfol- genden Wellen abnehmender Intensität ablaufen. (UNübers.) (UN)

[285-L] Wirth, Werner; Matthes, Jörg; Schemer, Christian; Stämpfli, Ilona: Glaubwürdigkeitsverlust durch programmintegrierte Werbung?: eine Untersuchung zu den Kontexteffekten von Produktplatzierungen im Fernsehen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 1, S. 64-81 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht, ob sich Produktplatzierungen (Product Place- ments) in einer informierenden TV-Sendung auf die Glaubwürdigkeit und die globale Bewer- tung des redaktionellen Programms auswirken. Hierzu wurden zwei Experimente durchge- führt, in denen die Häufigkeit von Produktplatzierungen im TV-Beitrag variierte. Es wurde erhoben, inwiefern die Rezipienten die Placements als Persuasionsversuch erkannten und sich dadurch gestört fühlten. Daneben mussten die Rezipienten angeben, wie sie den Gesamtbei- trag bewerten, wie sie seine Glaubwürdigkeit einschätzen und wie sehr sie in den Beitrag in- volviert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Rezipienten mit steigender Anzahl der Pro- duct Placements der persuasiven Absicht dieser Werbeform bewusst werden. Allerdings stö- ren sie sich nicht am Beeinflussungsversuch, solange das Involvement in den Beitrag groß ge- nug ist. Auf die Glaubwürdigkeit bzw. die Bewertung des Beitrags hat die zunehmende Place- menthäufigkeit keiner Einfluss. Somit kann die aktuelle Diskussion um die Gefährdung des Programminhalts durch neu Werbeformen entschärft werden." (Autorenreferat)

[286-L] Wolf, Bianca: Suizidgefährdete Jugendliche im World Wide Web, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 62-64

INHALT: In der öffentlichen Diskussion hat die Frage der Gefährdung von Kindern und Jugend- lichen durch das World Wide Web einen hohen Stellenwert. Ziel ist es, negative Aspekte möglichst auszugrenzen, was aufgrund der kaum überschaubaren Datenmenge kaum realisier- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 153 1.7 Medienwirkung

bar ist. Besondere Beachtung finden unter diesem Aspekt auch sogenannte Suizidforen, die durch tragische Einzelschicksale "traurige" Aufmerksamkeit ausgelöst haben. Die Autorin geht entgegen der gesellschaftlichen Ablehnung "kritisch, jedoch wertfrei" der Frage nach, warum sich Jugendliche diesen Foren zuwenden und worin der subjektive Nutzen für sie be- steht. "Die Isolation der Betroffenen kommt jedoch nicht nur durch eine psychischen Erkran- kung oder andere Beweggründe des Suizidenten zustande. Vielmehr vollzieht sich ein zwei- seitiger Kommunikationsabruch, der zum einen durch den Rückzug des Suizidgefährdeten und zum anderen durch die mangelnde Fähigkeit der Gesellschaft, mit Suizidalität und de- pressivem Verhalten umzugehen, gekennzeichnet ist." In den Suizidforen treffen die Jugend- lichen auf Menschen, von denen sie nicht befürchten müssen, entwertet, pathologisiert oder abgelehnt zu werden. Aus der Sicht der Autorin lässt sich die Existenz von derartigen Ge- sprächsforen als Mangel an niederschwelligen Hilfsangeboten interpretieren. Trotz subjektiv empfundener Hilfe für die betroffenen Jugendlichen treffen derartige Suizidforen auf Ableh- nung in der Öffentlichkeit. Die Autorin plädiert dafür, verstärkt an einer Enttabuisierung von Suizidalität in der Gesellschaft zu arbeiten. "Dabei steht außer Frage, dass der öffentliche Diskurs über eine Gefährdung der Onlineforen nicht mit dem Ruf nach Verboten und Kon- trolle begegnet werden kann, sondern sich vielmehr der Frage nach dem Nutzen für die Be- troffenen widmen muss." (UN)

[287-L] Zitt, Christian: Vom medialen Körperkult zum gesellschaftlichen Krankheitsbild: zu den Zusammenhängen zwischen der Darstellung des weiblichen Körpers in Printmedien und Internet und Essstörungen, (Angewandte Kulturwissenschaften Wien (AKW), Bd. 12), Wien: Verl. Ed. Praesens 2008, 325 S., ISBN: 978-3-7069-0509-1

INHALT: "Neben der immer stärker werdenden medialen Durchdringung der Alltag gewinnt auch die Darstellung des menschlichen (meist nackten bzw. halb nackten) Körpers in den Massenmedien mehr an Bedeutung. Der Körper wird zum Statussymbol. Die Medienwelt ge- neriert eine eigene Körperästhetik im Dienste der Wirtschaft. Schlankheit, jugendliches Aus- sehen und körperliche Fitness werden zum (unerreichten) Ideal hochstilisiert. Die genormte Schönheit verstärkt die Verunsicherung und mittels Werbung und Machbarkeitswahn werden den Konsumentinnen Selbstwert und Anerkennung versprochen, indem die Korrektur des mangelhaften Körpers angeboten wird. Der Körper wird mehr und mehr zur Maske und scheint als 'fühlender' Körper verloren zu gehen. Dieses immer künstlicher und rigider wer- dende mediale Figurdiktat ist oft nur unter gesundheitlichen Risiken zu erfüllen und scheint zur Entstehung von Essstörungen beizutragen. Einerseits bestätigen die Ergebnisse der quan- titativen Untersuchung, dass es einen Zusammenhang zwischen häufigem Konsum von Mo- dejournalen, Frauen- bzw. Lifestyle-Magazinen, einem schlechten subjektiven Körperbild und Essstörungen gibt, andererseits liefern die Ergebnisse der qualitativen Studie deutliche Hinweise dafür, dass ein von den Müttern überliefertes negatives subjektives Körperbild, eine abwertende Beurteilung innerhalb der Familie und Gleichaltrigen bezüglich des weiblichen Körpers und fehlende Empathie seitens der Mütter gegenüber den frauenspezifischen Fragen der heranwachsenden Töchter den Nährboden für Essstörungen fördern." (Autorenreferat) 154 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.7 Medienwirkung

[288-L] Zotter, Christoph,: Der Experte ist tot, es lebe der Experte: der Einfluss des Internets auf die Wissenskultur am Beispiel Wikipedia, (Schriftenreihe der FHWien-Studiengänge der WKW, Bd. 71), Wien: WUV Facultas 2009, X, 89 S., ISBN: 978-3-7089-0471-9

INHALT: Der Mehrwert anonym und offen zugänglicher Medien wie "Wikipedia" und ihr Ein- fluss auf die Verfasstheit der gegenwärtigen und zukünftigen Wissenskultur ist nach wie vor umstritten. Das Internet bleibt zwar eines der treibendsten und dynamischsten Medien der heutigen Gesellschaft, kämpft aber seit jeher mit eben jener Dynamik, vor allem in Hinblick auf Qualitätssicherung und Glaubwürdigkeit. Der Diskurs um die Qualität der "Wikipedia" ist nach Meinung des Autors beispielhaft für den Diskurs Eliten gegen Kollektiv, der durch die technologische Entwicklung entstanden ist. Es ist ein Konflikt zwischen Wissenschaftlern, Journalisten, Buchautoren und staatlichen Experten auf der einen Seite und anonymen, anti- elitär agierenden, hierarchisch lose organisierten Akteuren auf der anderen Seite. In der vor- liegenden Diplomarbeit wird untersucht, wie ein solches Internet-Medium auf manipulativ kreierte Fehlereinflüsse reagiert und wie lange es für diese Reaktion benötigt. Es wird der Umgang der im Kollektiv vorgeblich anti-elitär agierenden Wikipedia-Akteure mit dynami- schen Veränderungen analysiert, um Rückschlüsse über den Einfluss des Internets auf die Wissenskultur ziehen zu können. Die Fehlerimpulse werden systematisch gesetzt, beobachtet und dokumentiert, um diese schließlich nach gewählter Korrektur- bzw. Umgangsform und Zeitraum bis zur Korrektur zu bewerten. Anhand der Ergebnisse der teilnehmenden, verdeck- ten Beobachtung werden qualitative Erkenntnisse über die Verfasstheit von dynamischen Qualitätskontrollen in Internetmedien gewonnen, die zu Projektionen über das Spannungsfeld Elite versus Kollektiv, Medienzugang und Wissenskultur führen sollen. (ICI2)

1.8 Journalismus

[289-L] Andresen, Kenneth: Producing "protocol news" in Kosovo's public broadcaster: Journalism in a transitional risk society, in: conflict 2 communication online, Vol. 8, No. 2, 2009, 16 S. (www.cco.regener-online.de/2009_2/pdf/andresen.pdf)

INHALT: "Eine ethnographische Nachrichtenproduktionsstudie in der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt 'Radio Television Kosovo' (RTK) zeigt, wie Journalisten unter vielfältigem Druck, rapiden Veränderungen und Risiken sog. 'Protokollnachrichten' produzieren. Die Risi- ko-Theorie erweist sich als hilfreiches Analyseinstrument um zu untersuchen, wie Journalis- ten und Nachrichtenorgane ihre Zuflucht in pragmatischen Lösungen der Nachrichtenproduk- tion finden. Nachrichtenjournalismus in einer sich schnell verändernden, hoch politisierten Gesellschaft, bringt eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich. Journalisten und Redakteu- re sehen sich ständig der Forderung nach Professionalität und nationaler Loyalität und politi- schem Druck ausgesetzt. Zwischen den Journalisten und ihren Quellen herrscht ein Klima der wechselseitiger Skepsis und Abhängigkeit. Aufgrund der gemeinsamen Kriegserfahrung be- stehen in einer fest zusammengewachsenen Nachkriegsgesellschaft aber zugleich auch per- sönliche Bindungen zwischen den Angehörigen des Establishments und den Nachrichtenme- dien." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 155 1.8 Journalismus

[290-L] Bradtka, Melanie: Zwischen öffentlichem Interesse und Voyeurismus: die Ethik journalistischer Informationsbeschaffung und -verarbeitung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 2, S. 138- 163 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Seit jeher besteht ein großes publizistisches Interesse an Aufsehen erregenden Infor- mationen aus privaten Lebensbereichen. Zwar hat die Veröffentlichung des Privaten durchaus positive Entwicklungen wie beispielsweise die Thematisierung häuslicher Missstände durch die Medien hervorgebracht. Doch sind die Übergriffe der Medien in geschützte Bereiche der Privat- und Intimsphäre im Laufe der Zeit vehementer geworden. Nicht nur Boulevardmedi- en, sondern immer häufiger auch die sogenannten Qualitätsmedien machen Privates und Inti- mes öffentlich. Nicht selten geht mit der Veröffentlichung des Privaten und Intimen eine rei- ßerische Berichterstattung einher. Journalisten rechtfertigen Grenzgänge gerne mit dem Ver- weis auf das Interesse der Öffentlichkeit. Der Aufsatz beschäftigt sich mit der Ethik journalis- tischer Informationsbeschaffung und -verwertung. Anhand von drei Fallbeispielen aus der journalistischen Praxis wird aufgezeigt, auf welche Weise Medien im Rahmen der Berichter- stattung ethische Grenzen überschritten haben." (Autorenreferat)

[291-L] Breit, Rhonda A.: Journalistic self-regulation in Australia: is it ready for the information society?, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 505-528 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag untersucht das System der journalistischen Verantwortlichkeit in Australi- en und evaluiert dessen Fähigkeit die "höchsten ethischen und professionellen Standards" zu fördern, wie es der "World Summit on the Information Society" (WSIS) als grundlegend für die Verwirklichung der Vision von einer umfassenden Informationsgesellschaft formuliert hat. Zunächst werden die australischen Ansätze zur Medienverantwortung und der Verant- wortung von Journalisten herausgearbeitet. Abschließend wird eine repräsentative Auswahl von journalistischen Ethik- und Praxiscodices analysiert. Diese werden je nach ihren Ansät- zen in Bezug auf Selbstkontrolle, den Hauptmerkmalen der Codices und den Ansätzen wie mit gefassten Beschlüssen umzugehen ist, klassifiziert. Die Ergebnisse der Analyse werden dann mit "Best Practice"-Kriterien bei der Selbstkontrolle, wie sie von der "Taskforce on In- dustry Self- Regulation" zusammengestellt wurden, verglichen, um potenzielle Probleme mit dem derzeitigen System journalistischer Selbstkontrolle identifizieren zu können. Diese Kri- terien werden dann kritisch hinterfragt und so kann eine ganze Reihe von Problemen identifi- ziert werden, die im Zusammenhang mit der Fähigkeit des Systems stehen, die Anliegen einer Informationsgesellschaft, so wie sie von der WSIS mit Bezug auf die Rolle der traditionellen und der neuen Medien, formuliert wurden, voran zu bringen. (UNübers.) 156 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

[292-L] Daschmann, Gregor: Beispielhafte Willkür?: was Journalisten über den Umgang mit Beispielen denken, in: Wiebke Möhring ; Walter J. Schütz ; Dieter Stürzebecher: Journalistik und Kommunikationsforschung : Festschrift für Beate Schneider, Berlin: Vistas Verl., 2007, S. 233- 251

INHALT: In seiner empirisch angelegten Studie untersucht der Autor anhand einer schriftlichen Befragung von 22 Studierenden und Journalisten im Jahr 2002 deren Ansichten zum Umgang mit Beispielen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Fragen, ob für Journalisten Re- präsentativität bei der Auswahl von Beispielen wichtig ist und ob sie es für legitim halten, be- sonders dramatische Beispiele auszuwählen. Des weiteren untersucht er, ob Journalisten um die Wirksamkeit von Einzelfällen auf die Urteilsbildung und um die im Vergleich hierzu ge- ringe Wirkung von Statistiken wissen. Insbesondere wird analysiert, ob Journalisten die Aus- wahl von extremen Beispielen eher für gerechtfertigt halten, wenn dies in positiver Absicht geschieht, z. B. um mit der Berichterstattung positive Reaktionen auszulösen. Die Untersu- chung hat gezeigt, dass das Bewusstsein der Journalisten über die nötige Repräsentativität von Beispielen und die Reflektiertheit ihres Umgangs mit diesem Stilmittel einer Verände- rung bedarf. Über den verantwortungsvollen und richtigen Umgang bei der Auswahl von Bei- spielen sind sich die befragten Journalisten uneins und ein Teil hält es für unproblematisch, wenn nur dramatische Beispiele ausgewählt werden, auch auf die Gefahr, ein verzerrtes Bild zu zeichnen. Ein solches Verhalten wird umso eher toleriert, je eher durch die Berichterstat- tung positive Ziele erreicht werden. Hier ist die zukünftige Journalistenausbildung und -fort- bildung in der Pflicht, die notwendige Reflektiertheit und Sensibilität zu vermitteln. (RG)

[293-L] Drentwett, Christine: Vom Nachrichtenvermittler zum Nachrichtenthema: Metaberichterstattung bei Medienereignissen, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 264 S., ISBN: 978-3-531-16551-6

INHALT: Innerhalb der medienwissenschaftlichen Forschung hat sich die Metaberichterstattung als eine besondere Form der medialen Selbstthematisierung zu einem populären Konzept ent- wickelt. Die Autorin wendet dieses Konzept anhand von sieben ausgewählten Medienereig- nissen an: die Bundestagswahlkämpfe 1998 und 2002, die militärischen Konflikte im Kosovo und Irak, der Terroranschlag vom 11. September 2001 sowie zwei gesellschaftliche Ereignis- se, die sich zu Medienskandalen entwickelten. Im Mittelpunkt dieser explorativen Studie ste- hen Form, Inhalte und sogenannte Frames der Metaberichterstattung in fünf Tageszeitungen. Gefragt wird, wie 'die Medien ihre Funktion bei Medienereignissen, nämlich die Beobach- tung der Gesellschaft, die sich hier in einer speziellen Situation befindet, auf sich selbst an- wenden' (31). Abschließend entwirft die Autorin ein Modell zur Abbildung dieser Form der Selbstreferenz des Mediensystems. Die Arbeit ist in erster Linie für Lehrende und Studieren- de der Medien- und Kommunikationswissenschaften von Interesse. (ZPol, NOMOS) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 157 1.8 Journalismus

[294-L] Eggermann, Heinerika-Margaritha: Von der Schwierigkeit, ein Redaktionsteam zu führen, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 153-166 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=394)

INHALT: "Who has the necessary authorization in order to control an editorial staff? And which standards of control are to be used? Numerous studies and theories were dedicated to the to- pic of quality assurance in journalism. This essay brings a fresh attempt at the discourse with the so-called agency model out of the new institutional economics. Center of attention is the principal-agency-problem which starts where control mechanisms due to the asymmetrical in- formation distribution between members of the editorial staff involve grey areas and therefore invite to opportunism." (author's abstract)|

[295-L] Eilders, Christiane; Geißler, Sebastian; Hallermayer, Michael; Noghero, Michael; Schnurr, Jan-Mathis: Zivilgesellschaftliche Konstruktionen politischer Realität: eine vergleichende Analyse zu Themen und Nachrichtenfaktoren in politischen Weblogs und professionellem Journalismus, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 58/2010, H. 1, S. 63-81 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Durch die neuen Nutzungsweisen des Internets, vor allem des Web 2.0, können sich zivilgesellschaftliche Akteure ohne Umweg über die journalistische Vermittlung in den politi- schen Diskurs einbringen. Damit dürfte sich nicht nur der Umfang der verfügbaren politi- schen Informationen sowie die Anzahl und Vielfalt der Kommunikatoren vermehren, sondern auch die politischen Inhalte verändern. Die Beiträge der zivilgesellschaftlichen Akteure, die hier als neue Öffentlichkeitssprecher auftreten, werden häufig als Bürgerjournalismus begrif- fen. Es wird angenommen, dass die Bürgerjournalisten politische Themen und Ereignisse nach anderen Kriterien auswählen und darstellen als professionelle Journalisten und dass die resultierenden Inhalte daher nicht so sehr die mediale Auswahl- und Darstellungslogik als vielmehr die Relevanzwahrnehmung der Zivilgesellschaft widerspiegeln. Diese Annahme wird inhaltsanalytisch anhand einer vergleichenden Studie politischer Weblogs und Nachrich- ten in etablierten Massenmedien überprüft. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen und Nach- richtenfaktoren. Die Befunde zeigen, dass Bürgerjournalisten zwar eine größere Vielfalt an Themen ansprechen, sich allerdings in Bezug auf die Nachrichtenfaktoren nur teilweise von den professionellen Journalisten unterscheiden." (Autorenreferat)

[296-L] Eko, Lyombe; Berkowitz, Dan: "Le Monde": French secular republicanism and "The Mohammed cartoons affair" ; journalistic "Re-Presentation" of the sacred right to offend, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 3, S. 181-202 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/3/181)

INHALT: Der Beitrag untersucht, wie die führende französische Zeitung "Le Monde" die franzö- sische säkulare republikanische Ideologie und das Recht auf freie Meinungsäußerung auf dem Höhepunkt der Affäre um die Mohammed-Karikaturen wieder und aufs neue darlegte und 158 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

präsentierte. Die globale Krise, die durch die Veröffentlichung von Karikaturen des Prophe- ten Mohammed durch die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" ausgelöst wurde, bekam eine spezifisch französische Färbung, als französische Zeitungen die Karikaturen erneut veröffent- lichten und diesen eigene Karikaturen hinzufügten. Die Untersuchung kommt zu dem Ergeb- nis, dass "Le Monde" die Krise dazu benutzte, die französischen Werte der freien Meinungs- äußerung erneut vorzutragen, und so die Kontroverse im Bezugsrahmen des französischen sä- kularen Republikanismus verortete, in dem das Recht auf Blasphemie und Beleidigung sakro- sankt ist. (UNübers.) (UN)

[297-L] Engesser, Sven; Wimmer, Jeffrey: Gegenöffentlichkeit(en) und partizipativer Journalismus im Internet, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 1, S. 43-63 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Vielfach wird in der aktuellen Diskussion postuliert, dass der partizipative Journalis- mus im Internet eine Plattform für gesellschaftskritische Gegenöffentlichkeit darstelle. Der vorliegende Beitrag leistet einen ersten Beitrag zur Überprüfung dieser These, indem er das Zusammenspiel zwischen Foren der Gegenöffentlichkeit und partizipativem Journalismus empirisch auf drei Ebenen analysiert (Beitragselemente und Beiträge in professionellen Medi- enformaten sowie partizipative Medienformate). Auf jeder Ebene werden hervorstechende Vertreter ausgewählt, um explorativ einen Überblick über die verschiedenen Foren der Ge- genöffentlichkeit zu bieten. In den Fallbeispielen lassen sich durchaus Ansätze von Gegenöf- fentlichkeit zeigen - z.B. anhand von inhaltlicher Gegenthematisierung, gesellschaftlicher Mobilisierung, medialen Partizipationsmöglichkeiten sowie kollaborativer Kommunikations- praxis besonders auf der Ebene der partizipativen Medienformate. Allerdings sind bei Quali- tät und Reichweite der durch partizipativen Journalismus konstituierten Gegenöffentlich- keit(en) markante Unterschiede festzustellen." (Autorenreferat)

[298-L] Evers, Huub: Online-Journalismus braucht neue moralische Normen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 2, S. 163-167 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag geht in essayistischer Form der Frage nach, ob der Online-Journalismus neue moralische Fragen aufwirft, oder ob es die klassischen Fragen der journalistischen Be- rufsethik sind, die jetzt im elektronischen Gewand daherkommen. Angesprochen werden Pro- blematiken, die sich aus der Interaktivität, dem Spannungsverhältnis zwischen Schnelligkeit und Gewissenhaftigkeit und der Hypertextualität des Online- Journalismus z.B. im Hinblick auf Glaubwürdigkeit und überprüfbarkeit ergeben. Bei Online-Chatrooms und Bulletin Boards ist zu klären, inwieweit die Betreiber einer Website moralisch und juristisch verant- wortlich sind für die ihnen zugesandten Mitteilungen. Mit der Entstehung des Phänomes We- blog stellt sich die Frage, ob ein Blogger Journalist ist bzw. ob jeder, der über einen Compu- ter und eine Meinung verfügt, sich Journalist nennen kann. Unter Verweis auf Gerichtsent- scheidungen und die Spruchpraxis des Presserats kommt der Autor zu dem Schluss, dass die journalistische Berufsgruppe aufgefordert ist, "moralische Normen für diese und künftige An- gelegenheiten im Online-Journalismus aufzustellen." (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 159 1.8 Journalismus

[299-L] Fischer, Daniel: Über das Verhältnis von Zahl und Wirklichkeit: der Umgang mit statistischem Wissen im massenmedialen Diskurs, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 194 S., ISBN: 978-3-531-16927-9

INHALT: "Statistisches Wissen gehört zum Grundbestand politischer und öffentlicher Diskurse. Dabei haftet Tabellen, Zahlen und Quoten gleichsam eine Aura des Faktischen an, welche aber nicht Effekt der Zahlen selbst ist, sondern Ergebnis einer bestimmten, erstmodernen Er- wartungshaltung an das Wissenschaftssystem. Die Theorie Reflexiver Modernisierung be- hauptet generell eine tiefgreifende Veränderung im Verhältnis von Wissenschaft und Gesell- schaft. Welche Folgen hat dies jedoch für wissenschaftliches und statistisches Wissen im öf- fentlichen Diskurs? Verblasst die Aura des Faktischen und die Zahlen erzeugen bloß mehr 'substanzlose Aha-Effekte' (Luhmann), oder treten neue, alternative Deutungsmuster an die Stelle des erstmodernen Wissenschaftsoptimismus? Am Diskurs über Arbeitslosigkeit unter- sucht Daniel Fischer, wie statistisches Wissen einen gesellschaftlichen Gegenstand formt und diesem eine politische Faktizität verleiht. Außerdem interpretiert er dessen Stellenwert im historischen Vergleich zeitdiagnostisch." (Autorenreferat)

[300-L] Grothe, Friederike: Berufsträume im Licht der Markenführung: Anmerkungen zur aktuellen Situation für Einstiege in Kommunikationsberufe, in: Wiebke Möhring ; Walter J. Schütz ; Dieter Stürzebecher: Journalistik und Kommunikationsforschung : Festschrift für Beate Schneider, Berlin: Vistas Verl., 2007, S. 23-34

INHALT: Medienstudiengänge haben einen ungebrochenen starken Zulauf. Anhand von Daten aus den Jahren 1996 bis 2005 skizziert der Beitrag, was junge Leute erwartet, die Kommuni- kation zu ihrem Beruf machen wollen. Es werden kommunikations- und medienbezogene Studiengänge behandelt, die zu den Geistes-, Sprach- oder Sozialwissenschaften zählen. Seit 1996 haben sich die Studierendenzahlen im Medienbereich verdoppelt. Mit Ausnahme der Journalistik lassen sich jedoch kaum Rückschlüsse auf die Berufswünsche der Immatrikulier- ten ziehen. Rund zwei Drittel der Berufseinsteiger sind Frauen. Die Startbedingungen in den Kommunikationsberuf sind vielstufig, ein Hochschulabschluss unerlässlich. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt beginnt meist als freier Mitarbeiter und Festanstellungen werden zuneh- mend weniger. Wegen der zahlreichen Freiberufler bleibt es unklar, wie viele Menschen in den Kommunikationsberufen arbeiten. Daten der Arbeitslosenzahlen des Statistischen Bun- desamtes verdeutlichen, dass der Arbeitsmarkt gespalten bleibt, dass aber die Möglichkeiten im Medienberuf nach der Krise des Neuen Marktes seit 2005 steigen. Immer mehr Absolven- ten machen sich als Kleinunternehmer im Medienbereich selbständig, was bedingt, dass sie die Laufbahn frühzeitig planen, sich handwerklich und thematisch spezialisieren, gleichzeitig flexibel bleiben und sich auch für viele Jahre bescheiden müssen. (RG)

[301-L] Hoffmann, Christian Pieter; Fieseler, Christian: Linking corporate reputation and journalistic perception in capital markets, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 1, S. 115-135 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=371) 160 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

INHALT: "The attitudes and actions of a company's various stakeholders are substantially influ- enced by the company's corporate reputation. As intermediaries, journalists are a tremendous- ly important stakeholder group in the formation of this reputation - their perception and des- cription of a company's features influence the reputation held by many other stakeholders. The better part of a company's reputation therefore is determined by its communication ef- forts. In order to successfully impact stakeholder perceptions, a company has to understand which factors actually determine its reputation. The authors' qualitative survey of business and financial journalists explores this link between corporate reputation and journalistic per- ception in the context of capital market coverage at the Frankfurt Stock Exchange." (author's abstract)|

[302-L] Hömberg, Walter: Ratlose Ratgeber?: Prämissen, Probleme und Perspektiven journalistischer Lebenshilfe, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 1, S. 3-20 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Ratgeberjournalismus nimmt in den Medien einen immer größeren Stellenwert ein. Die Individualisierung der Lebensführung hat den Orientierungsbedarf in der Gesell- schaft erhöht. Vor allem in Epochen eines rasanten sozialen Wandels ist publizistischer Rat gefragt. Im Anschluss an einen kurzen historischen Rückblick werden vier Konzepte des Rat- geberjournalismus vorgestellt, die mit unterschiedlichen Recherchestrategien verbunden sind. Der Beitrag informiert dann über die Resultate von mehreren Inhaltsanalysen einschlägiger Medienangebote in Presse und Rundfunk. Der Bogen reicht dabei von Frauenzeitschriften über Talkshows im Fernsehen bis zur Bistumspresse. Neben den Konditionen, Konzepten und Ausbaupotenzialen des Ratgeberjournalismus werden auch die Paradoxien journalistischer Lebenshilfe thematisiert." (Autorenreferat)

[303-L] Jackob, Nikolaus: Vergessen oder Vergeben?: journalistische Fehlleistungen und ihre Folgen für das allgemeine Vertrauen in die Medien, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 4, S. 382-404 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Thema Medienvertrauen hat in den vergangenen Jahren in den mit Medien und Kommunikation befassten Wissenschaftsdisziplinen an Bedeutung gewonnen. Allerdings ist, sieht man von bekannten Zusammenhängen zwischen Mediennutzung und Medienvertrauen ab, bis heute weitgehend unklar, welche tieferen (psychologischen) Gründe und Motive Men- schen haben, den Medien zu vertrauen. Da in der einschlägigen Forschung angenommen wird, dass die positive Erfahrung der Vertrauenswürdigkeit einer Person oder Institution ein zentraler Grund für das Entstehen bzw. den Erhalt einer Vertrauensbeziehung ist, wird im vorliegenden Beitrag erstens untersucht, ob Erfahrungen mit Fehlern der Medien in der Ver- gangenheit, interpretiert als negative Erfahrung mangelnder Vertrauenswürdigkeit, Einfluss auf das den Medien entgegengebrachte Vertrauen hat. Es wird angenommen, dass Menschen, die sich an prominente Falschberichte der Medien erinnern, diesen ein niedrigeres Maß an Vertrauen entgegenbringen. Zweitens wird untersucht, ob auch die individuelle Einstellung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 161 1.8 Journalismus

zu Medienfehlern einen Einfluss auf das Medienvertrauen haben kann: Es wird angenommen, dass Menschen, die Medienfehler beispielsweise für ein häufig auftretendes bzw. unent- schuldbares Problem halten, weniger Medienvertrauen haben als weniger kritische Zeitgenos- sen. Der Beitrag dokumentiert Befunde aus einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung in Deutschland. Die Analysen zeigen, dass das Vertrauen in die Medien bei den meisten Befrag- ten recht hoch ist - unabhängig von konkreten Erinnerungen an journalistische Fehlleistun- gen, an die sich Mehrheiten von Befragten ohnehin nicht (korrekt) erinnern. Sie zeigen jedoch auch, dass Menschen, die sich potenzieller Medienfehler eingedenk sind und diese als Pro- blem bewerten, insgesamt deutlich weniger Vertrauen in die Medien haben, als diejenigen, die Medienfehler für ein seltenes und/oder unproblematisches Phänomen halten." (Autorenre- ferat)

[304-L] Kloeppel, Peter (Interviewer); Gottberg, Joachim von (Interviewter): Frei und vielfältig: die Berichterstattung und ihr Einfluss auf politische Entscheidungen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 46-53

INHALT: Dass die Berichterstattung der Medien für das Funktionieren einer Demokratie uner- lässlich ist, ist unbestritten. Dabei wird aber auch über Ereignisse berichtet, in denen Men- schen durch Verbrechen, Kriege, Unfälle, Naturkatastrophen sterben oder unendlichen Qua- len ausgesetzt sind. Kamerateams sind überall auf der Welt schnell vor Ort, ihre Bilder oder auch zufällig aufgenommene Amateurvideos lassen die Zuschauer fast unmittelbar an solchen Ereignissen teilhaben. Oft erzeugen die Bilder eine fast unerträgliche emotionale Nähe zu den Opfern. Aus diesem Gefühl von Mitleid und Ohnmacht entsteht häufig der Vorwurf gegen- über den Medien, sie würden Voyeurismus und Sensationslust bedienen, um Aufmerksamkeit und damit Quote zu erzeugen. Im Gespräch äußert sich der Chefredakteur von RTL und An- chorman der Nachrichtensendung "RTL aktuell" dazu, wie man in einem Sender mit solchen Bildern umgeht, nach welchen Kriterien entschieden, was gesendet und was vorenthalten wird. (RG)

[305-L] Klug, Sönke: Die Patriotismusdebatte: im Fußball-Sommer 2006: der mediale Streit um ein neues Nationalgefühl, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 136 S., ISBN: 978-3-8364-4809-3

INHALT: "Von 'Schwarz-rot-geil' schrieb BILD, vom 'großen Geschwätz', das über Deutschland gekommen sei, schrieb die Süddeutsche Zeitung. Neues Nationalgefühl oder journalistischer Herden- und Interpretationstrieb? Der Fußball-WM-Sommer 2006 war durch ein massives mediales Rauschen rund um den Begriff Patriotismus geprägt. Eine echte Debatte? Und wenn ja, mit welchem Ergebnis? Der Autor Sönke Klug analysiert die Struktur dieser Debatte und zeigt, wie Journalisten in hohem Maße und bei weitem nicht nur moderierend dieses mediale Rauschen bestimmt haben - und ob das Etikett 'Patriotismusdebatte' zutrifft. Das Buch identi- fiziert verschiedene Lager innerhalb der Debatte und arbeitet vor dem Hintergrund histori- scher Entwicklungen und moderner Öffentlichkeitstheorien heraus, wie heute in Deutschland die Frage nach Patriotismus beantwortet wird." (Autorenreferat) 162 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

[306-L] Knott, Sabine: Mehrwert für das Publikum: die Tätigkeit der Zuschauerredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 2, Knott, Sabine (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Zuschauerredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens bearbeitet monatlich zwi- schen zwölf- und sechzehntausend Anfragen. Die Autorin schildert die Entwicklung der Re- daktion, die im Januar 1993 ihre Arbeit aufnahm und gibt einen Überblick über die redaktio- nellen Aufgaben und Arbeitsabläufe. Seit 1999 arbeitet die Zuschauerredaktion im Mehr- schichtbetrieb und ist täglich von 9 bis 23 Uhr telefonisch erreichbar. Sie ist nicht nur zentrale Anlaufstelle für das Publikum, sondern versteht sich auch als Service-Einrichtung für Kolle- gen wie Mitarbeiter von Landesrundfunkanstalten und Gemeinschaftseinrichtungen. Durch den direkten Kontakt zum Publikum ist sie in der Lage, lebendiges und ungefiltertes Feed- back auf das Programm zu registrieren und fungiert als eine Art "Frühwarnsystem". "Die Zu- schauerredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens bietet den Gebührenzahlern Mehrwert jenseits des Programms, Zusatzinformationen und Erklärungen zur Programmstruktur." (UN)

[307-L] Kühnert, Franziska: Generation Praktikum: Stellenwert der Hospitanz in der Journalistenausbildung am Beispiel des Bayerischen Rundfunks, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 3, S. 262-275 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Praktika erfüllen innerhalb der Journalistenausbildung eine wichtige und unersetzbare Funktion: Sie ermöglichen die Integration von Theorie und Praxis in der Ausbildung. Diese wird in Zeiten von großen technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen und eines sich rasant verändernden Mediensystems immer wichtiger. Der Beitrag behandelt die Frage, welche Bedeutung und welchen Stellenwert Praktika im Rahmen der Journalistenausbildung haben, und auf welche Weise sie zur beruflichen Sozialisation von Nachwuchsjournalisten beitragen. Dafür werden zunächst die Ergebnisse einer umfassenden Literaturanalyse darge- stellt, auf deren Basis die Forschungsfragen für eine eigene Studie formuliert wurden. Im An- schluss daran werden die wichtigsten Ergebnisse der eigenen Untersuchung, einer Befragung von Hospitanten des Bayerischen Rundfunks, präsentiert und bewertet." (Autorenreferat)

[308-L] Leifert, Stefan: Zeigen oder nicht zeigen?: über die Grenze zwischen Information und Sensationalismus, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 18-21

INHALT: Zu den umstrittensten Feldern der Bildethik gehört der Umgang mit Schreckensbildern von Krieg, Terror und Unglücken. Immer wieder geraten Redaktionen in den Verdacht, die Grenze zwischen Informationsauftrag und Sensationalismus überschritten zu haben. Emotio- nal aufgeladene Debatten versperren oft die Sicht auf Argumente und Prinzipien, die dem Bildjournalismus zugrunde liegen. Trotz des viel beklagten Theorie-Defizits des Bildjourna- lismus hat sich in journalistischer Praxis und medialer Selbstkontrolle ein Konsens darüber soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 163 1.8 Journalismus

etabliert, was ein Bild zeigen darf und was nicht. Der Beitrag nennt Beispiele aus den letzten Jahren, die dies belegen. (RG)

[309-L] Linder, Bernadette: Mediendemokratie und Terrorismus: eine problematische Symbiose?, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 173 S., ISBN: 978-3-8364-6961-6

INHALT: "Die Welt sieht sich immer häufiger mit Terroranschlägen islamistischer Gruppierun- gen konfrontiert. Seit dem 11.September 2001 sind uns vor allem islamistische Gruppen wie Al-Qaida, Hamas und Fatah bekannt, die bereits fast täglich einen fixen Platz in den Welt- nachrichten einnehmen. Ihre mediale Präsenz fußt hauptsächlich auf gewaltsame Anschläge gegen sogenannten Feinde, die es aus ihrer Sicht zu bekämpfen gilt. Das Buch beleuchtet vie- le Aspekte des internationalen Terrorismus und deren Berichterstattung in den Medien. Die Autorin nähert sich einerseits geschichtlich an die aktuelle Problematik, schafft andererseits eine Verbindung zu den Medien und deren Abhängigkeit zu den Terroristen. Denn ohne rei- ßende Story und exklusivem Bildmaterial schwinden die Einschaltquoten der Nachrichtensen- der. Auch die Terroristen sind um eine Symbiose zu den Medien bemüht, da sie ohne ihre Be- richte nicht den nötigen Schockeffekt erzielen können." (Auotrenreferat)

[310-L] Mellor, Noha: War as a moral discourse, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 5, S. 409-427 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/5/409)

INHALT: Die Debatte um die Berichterstattung über den Irak-Krieg in den arabischen und west- lichen Nachrichtenmedien spitzt sich zu auf die ethische Rolle der Medien bei der Vermitt- lung von Leiden. Der Beitrag analysiert die Mechanismen der Vermittlung des Krieges auf den Titelseiten von vier panarabischen Zeitungen, die im Kriegsjahr erschienen. Dabei wird Bezug genommen auf Boltanskis Diskussion emotionaler Politik oder was er als Politik des Mitleids benennt, die das Ziel verfolgt, Sympathie für den Anderen auszulösen. Die Nach- richtentexte werden auf ihre rhetorischen Strategien hin analysiert und ob sie darauf abzielen, einen bestimmten ethischen Standpunkt zum Krieg zu festigen. Abschließend versucht der Beitrag Antwort auf die Frage zu geben, ob eine derartige Berichterstattung einen Beitrag zur allgemeinen Debatte über den Krieg mit rationalen Mitteln geleistet hat und damit seiner Rol- le als Mittler in die panarabische Öffentlichkeit gerecht geworden ist. (UNübers.). (UN)

[311-L] Meyen, Michael: Das journalistische Feld in Deutschland: ein theoretischer und empirischer Beitrag zur Journalismusforschung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 3, S. 323-345 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Mit Hilfe von Bourdieus Denkwerkzeugen Feld, Habitus und Kapital wird in diesem Beitrag zunächst ein Konzept des journalistischen Feldes entwickelt, in dem ökonomisches und journalistisches Kapital über den Handlungsspielraum der (kollektiven und individuellen) 164 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

Akteure entscheiden und in dem die Autonomie durch die ökonomische Logik, die Diskussi- on über journalistische Normen und die Logik anderer sozialer Felder beeinflusst werden könnte. Dieses Konzept wird anschließend in einer qualitativen Studie umgesetzt. Dazu sind 501 Journalisten in Leitfadeninterviews zu ihrer Karriere, zu ihren Arbeitsbedingungen und zu ihrem Selbstverständnis befragt worden. Die Befunde zeigen, dass das journalistische Feld in Deutschland heute von Informationsprofis dominiert wird, die ihr Handwerk beherrschen und die Bedürfnisse des Publikums zum zentralen Maßstab ihrer Arbeit gemacht haben. An- ders als in der Literatur vermutet, hat es wenig Sinn, einen 'kommerziellen' und einen 'intel- lektuellen' Pol zu unterscheiden. Exklusivnachrichten (das, worum es im Feld geht) können vor allem dort produziert werden, wo es ausreichend Kapital gibt. Am Machtpol des Feldes, zu dem vor allem die Nachrichtenmagazine, die überregionalen Tageszeitungen und öffent- lich-rechtliche Rundfunkangebote gehören, kann man sich auch am ehesten der ökonomi- schen Logik und dem Einfluss, der von Publikum und Werbekunden ausgeht, entziehen." (Autorenreferat)

[312-L] Murray, Craig; Parry, Katy; Robinson, Piers; Goddard, Peter: Reporting dissent in wartime: British press, the anti-war movement and the 2003 Iraq, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 1, S. 7-27 (Standort: USB Köln(38)- MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/1/7)

INHALT: Der Irakkrieg von 2003 war in Großbritannien höchst umstritten und bewirkte das Ent- stehen einer einheimischen Opposition und einer von weiten Teilen der Bevölkerung unter- stützten Anti-Kriegsbewegung, der Stop the War Coalition?. Der Beitrag untersucht, in wel- chem Maße die Antikriegs-Proteste erfolgreich darin waren, eine positive Berichterstattung unmittelbar vor und während der Invasion des Irak zu bewirken. Die Studie zeigt, dass, ob- wohl über die Antikriegs-Proteste vor dem Krieg eher positiv als negativ berichtet wurde, als der Krieg tatsächlich ausbrach, ein Konsens zur Unterstützung unserer Jungs? zu einer Veren- gung der von Daniel Hallin so bezeichneten Sphäre der legitimen Kontroverse? führte, die die Anti-Kriegsbewegung in eine Sphäre der Abweichung? abdrängte. Der Beitrag zeigt auch, dass ein von der Elite angeführter Protest erfolgreicher darin war, Einfluss auf die Debatte in den Zeitungen zu nehmen, als Protest von der Basis. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse der Studie die Probleme, die Protestbewegungen in Kriegszeiten haben, wenn es um eine po- sitive Darstellung in den Medien geht. (UNübers.) (UN)

[313-L] Neuberger, Christoph; Nuernbergk, Christian; Rischke, Melanie: Journalismus im Internet: zwischen Profession, Partizipation und Technik ; Ergebnisse eines DFG-Forschungsprojekts, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 4, S. 174-188 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/04-2009_Neuberger.pdf)

INHALT: Im Mittelpunkt des DFG-Forschungsprojekts "Vermittlungsakteure, -strukturen und -leistungen der aktuellen Internetöffentlichkeit", das 2006 bis 2008 am Institut für Kommuni- kationswissenschaft der Universität Münster durchgeführt wurde, stand die Frage, wie sich Journalismus und aktuelle Öffentlichkeit wandeln, wenn sich mit dem Internet die medialen Rahmenbedingungen ändern. Empirisches Kernstück des Projekts war eine Anbieterbefra- gung. Nach einer Überprüfung der Angebote im Hinblick auf Aktualität, Universalität, Peri- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 165 1.8 Journalismus

odizität, Publizität und Autonomie, lässt sich feststellen, dass der Kernbereich des Internet- journalismus im Wesentlichen aus den Internetablegern traditioneller Massenmedien besteht. Die Befunde der Anbieterbefragung legen nahe, dass zwischen dem professionellen Journalis- mus sowie den partizipativen und technischen Angeboten im Internet vor allem eine viel- schichtige komplementäre Beziehung besteht, weniger ein Konkurrenzverhältnis. Weblogs, Nutzerplattformen und (Nachrichten-)Suchmaschinen sind für die journalistische Recherche wichtig geworden. Die Nutzerbeteiligung auf journalistischen Websites erscheint allerdings noch als Experimentierfeld. Die eigentliche Bedrohung des Internets für den professionellen Journalismus wird nicht auf dem Publikums-, sondern auf dem Werbemarkt gesehen: Neue Werbeträger im Internet stellen die Querfinanzierung des Journalismus durch Werbeerlöse in- frage. (UN2)

[314-L] Oehmer, Franziska: Aggressor or victim?: how the antagonists of the Lebanon War 2006 are constructed in the German newspapers, in: conflict 2 communication online, Vol. 9, No. 1, 2010, 19 S. (www.cco.regener-online.de/2010_1/pdf/oehmer.pdf)

INHALT: "Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Strukturen und Muster der Berichterstattung über die Akteure des Libanonkrieges 2006 der deutschen überregionalen Tageszeitungen 'Welt', 'Süddeutsche Zeitung' und 'Tageszeitung' zu identifizieren. Forschungsleitend waren folgende Fragen: Welcher Akteur wird vornehmlich in der Täter-, welcher in der Opferrolle dargestellt und gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Presseorganen? Die Ergeb- nisse der quantitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass Israel nicht nur am häufigsten in der Täter-, sondern auch überwiegend in der Opferrolle dargestellt wird. Am zweithäufigsten werden Akteure der Hizbollah mit der Täterrolle assoziiert. Libanesische Akteure werden hingegen kaum als Täter kontextualisiert. Sie werden, nach den israelischen Akteuren, am zweithäufigsten in der Opferrolle charakterisiert. Die Analyse konnte Unterschiede zwischen den drei Tageszeitung ausmachen." (Autorenreferat)

[315-L] Pörzgen, Gemma: Die Welt im Blick: ARD-Auslandskorrespondenten, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 20, S. 22-28 (www.bpb.de/files/KG7T0H.pdf)

INHALT: "Die Auslandskorrespondenten sind ein wichtiges Aushängeschild für die ARD. Ange- sichts der massiven Kürzungen in der Auslandsberichterstattung bei den Printmedien wird ihre Bedeutung in Zukunft noch wachsen." (Autorenreferat)

[316-L] Prantl, Heribert: Das tägliche Brot der Demokratie: was Wissenschaft, Publizistik und Politik miteinander zu tun haben, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 55/2010, H. 6, S. 81-92 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2010/juni/das-taegliche-brot-der-demokratie) 166 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

INHALT: "Die Berufe des Journalisten und des Professors haben heute wenig miteinander zu tun. Das war nicht immer so. Der Autor zeichnet nach, wie eng die beiden Professionen einst ver- bunden waren und plädiert für eine Wiederannäherung von Wissenschaft und Publizistik, um die Pressefreiheit, 'das tägliche Brot der Demokratie', für die Gegenwart zu sichern." (Auto- renreferat)

[317-L] Prummer, Karin: Woher kommen die Journalisten der Zukunft?: Stärken, Schwächen, Potentiale ; Evaluation der überbetrieblichen Ausbildungsangebote in Bayern, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 3, S. 248-261 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In ihrer qualitativen Studie untersucht die Autorin im ersten Schritt anhand von Ex- perteninterviews, welche Anforderungen an junge Journalisten gestellt werden, und im zwei- ten Schritt anhand von Curriculaanalysen und Leitfadengesprächen, ob der Nachwuchs in den 14 bayerischen Ausbildungseinrichtungen adäquat auf diese Anforderungen vorbereitet wird. Sie zeigt, dass die neuen Herausforderungen des Medienmarkts in den bayerischen Ausbil- dungseinrichtungen überwiegend erkannt wurden. Die Ausbildung verläuft stark praxisorien- tiert, Teamarbeit wird gefördert und Journalismus meist mehrmedial trainiert. Es bestehen je- doch noch Unsicherheiten, wie Crossmedia und Online in die Ausbildung integriert werden sollen. Aus den vielfältigen neuen Anforderungen erwächst das Problem, dass die grundstän- dige Schreib- und Rechercheausbildung Gefahr läuft, gekürzt zu werden - gerade auch ange- sichts der Tatsache, dass etwa an den Universitäten und Fachhochschulen mit den Bachelor- studiengängen die Studiendauer verkürzt wurde." (Autorenreferat)

[318-L] Sanders, Karen; Hanna, Markus; Berganza, Maria Rosa; Sanchez Aranda, Jose Javier: Becoming journalists: a comparison of the professional attitudes and values of British and Spanish journalism students, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 2, S. 133-152 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/2/133)

INHALT: Die Studie analysiert die Daten einer umfassenden Erhebung unter Journalistikstuden- ten in Großbritannien und vergleichbare Daten spanischer Journalistikstudenten jeweils zu Beginn ihres Journalistikstudiums. Die Studie zeigt, dass signifikante Unterschiede zwischen den Studenten beider Länder existieren, was ihre Motivation angeht, Journalisten werden zu wollen. Dabei geht es sowohl um das Motiv, einen "Dienst an der Öffentlichkeit" zu leisten, als auch um die Einschätzung der gesellschaftlichen Rolle der Medien. Britische und spani- sche Studenten haben aber ähnliche Vorstellungen über journalistische Ethik. Um die Aus- wirkungen von "Professionalisierung" richtig einschätzen zu können, werden die Antworten der Studenten mit denen erfahrener Journalisten, die früher in beiden Ländern befragt wur- den, verglichen. Die Ergebnisse legen nahe, dass bestimmte, nationale journalistische "Kultu- ren" die Studenten schon entscheidend beeinflusst haben, bevor sie ihr Universitätsstudium aufnehmen. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 167 1.8 Journalismus

[319-L] Schäfer, Sabine: Der Sinn der Praxis: zum Verhältnis von Nachrichtenjournalismus und Wissenschaft, in: Michael N. Ebertz ; Rainer Schützeichel: Sinnstiftung als Beruf, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 247-263

INHALT: Die Unterscheidung in verschiedene Sinnformen und insbesondere die Beschäftigung mit dem Konzept eines nomischen Sinns, der die Bedeutungsproduktion von Individuen in ihre soziale Welt einbindet, lenkt den Blick auf unterschiedliche Ebenen der Sinnstiftung - und zwar sowohl in der Wissenschaft als auch im Journalismus. Dabei sind im Fernsehnach- richtenjournalismus zunächst einmal die in der Redaktion beschäftigten Journalistinnen und Journalisten zu nennen. Aber auch die Wissenschaftlerin, die deren Sinnkonstruktionen unter- sucht, ist selbst an der Konstruktion (und nicht nur der Rekonstruktion) von Sinn beteiligt, al- lerdings auf der Ebene der sozialen Welt der Wissenschaft. Die Anknüpfung des Konzepts des nomischen Sinns nach Hartmut Esser an das Konzept des praktischen Sinns von Pierre Bourdieu ist der Autorin zufolge über die unterschiedlichen mit den jeweiligen sozialen Fel- dern verbundenen Praktiken möglich, in denen Sinn gestiftet wird. Die Autorin geht im ersten Teil ihres Beitrags auf einige Bedingungen des wissenschaftlichen Verstehens ein und stellt das Konzept des praktischen Sinns von Bourdieu vor. Im zweiten Teil wendet sie diese Denk- werkzeuge auf die Sinnstiftung von Fernsehnachrichtenjournalistinnen und -journalisten an und analysiert verschiedene Ebenen ihrer Sinnkonstruktionen. Im dritten Teil leitet sie daraus einige Schlussfolgerungen für die soziologische Konstruktion von Sinn ab. (ICI2)

[320-L] Scholz, Johanna Felicity: "Is European journalism possible?": a comparison of journalistic roles in the European sphere based on codes of ethics, (Schriftenreihe der FHWien-Studiengänge der WKW, Bd. 70), Wien: WUV Facultas 2009, IX, 216 S., ISBN: 978-3-7089-0470-2

INHALT: "Journalistic ethics is a controversial topic in communication science. A key question in this context is whether an internationally acceptable ethical framework for the media can be created. Transnationally compatible journalistic standards are a prerequisite for the avo- wed goal of the European Union to bring about a joint communication philosophy. From this starting point, the present work defines the quintessence of pan-European journalistic practice in order to establish a common denominator of European journalistic ethics, contrasting the thereby established hypothetical normative European codex with a status-quo analysis of journalistic misconduct as dealt with by the British Press Complaints Commission." (author's abstract)|

[321-F] Schraaf, Ursula (Bearbeitung); Krämer, Heike (Leitung): Strukturwandel der Medienberufe

INHALT: Die Studie wird den Wandel der Medienberufe in arbeitsorganisatorischer und qualifi- katorischer Hinsicht untersuchen. Im Mittelpunkt stehen 'Content-Produzenten', darunter sind jene Job-Profile und Tätigkeiten zu verstehen, die unmittelbar mit der Erstellung von Medien- inhalten befasst sind. Inhaltlich will sich die Untersuchung somit auf solche Tätigkeiten kon- zentrieren, deren primäres Charakteristikum die Produktion von 'Content' ist - gleich, ob die- ser 'Content' in redaktionellen Inhalten, Werbung, Unterhaltung oder der Herstellung von 168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

Kommunikation (etwa mit Chats, Foren oder Blogs) besteht. Die Studie unterscheidet be- wusst nicht zwischen tradierten Berufsbildern wie Journalisten und Werbetextern oder neu entstandenen Jobprofilen wie technischen Redakteuren und Online-Journalisten, sondern ar- gumentiert entlang der ausgeübten Tätigkeiten und damit gemäß einer beruflichen Realität, die von Medienschaffenden weniger bestimmte Bildungswege als vielmehr Erfahrungen und erfolgreich ausgeübte Tätigkeiten verlangt. Immer häufiger werden auch crossmediales Wis- sen, technisches Know-how und betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachgefragt. Gleichzeitig müssen Vertreter bestimmter medienfremder Berufe vermehrt journalistische Fertigkeiten be- sitzen. Die hier skizzierte Studie fragt, welches Wissen und welche Fähigkeiten Medienschaf- fende erwerben müssen, um in dieser Berufsrealität arbeiten und sie positiv lenken zu können. Gleichzeitig will sie Entgrenzungs- und Deprofessionalisierungstendenzen in traditionell- journalistischen Berufen identifizieren und Maßnahmen aufzeigen, die eine wirksame Gegen- steuerung erlauben. Die Studie orientiert sich dabei an folgenden Forschungsfragen: Welche Tätigkeiten der Hersteller werden am Arbeitsmarkt nachgefragt, und wie lässt sich die Nach- frage quantifizieren? Welches Rollenselbstbild haben die Hersteller von Medieninhalten in medienspezifischen und medienfremden Unternehmen angesichts der in der neueren For- schungsliteratur festgestellten Tendenz zu fortschreitender Deprofessionalisierung und Ent- grenzung der Berufe? Wie werden die Hersteller von Medieninhalten von außen beurteilt (Fremdbild)? Welche Produzenten von Medieninhalten beherrschen die am Arbeitsmarkt nachgefragten Tätigkeiten bereits heute; wer kann sie erlernen und wie können Bildungs- lücken geschlossen werden? Welche neuen Berufsbilder ergeben sich aufgrund der am Markt nachgefragten Tätigkeiten? Welcher Art sind die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen? Gibt es medienübergreifende (horizontale) Berufschancen? Gibt es einen 'Gesamtmedien-Arbeits- markt' für die Hersteller von Medieninhalten ('Content-Spezialisten')? Von zentraler Bedeu- tung für die geplante Studie ist die Frage, welchen Beitrag schon heute die geregelte Ausbil- dung in Medienberufen bzw. die geregelte Fortbildung leisten und welche Defizite hier evtl. auszumachen sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass die zu untersuchenden 'Content- Berufe' dem Muster des Journalistenberufs folgend für Quereinsteiger aus den unterschied- lichsten Bildungsgängen offen stehen. Welchen Anteil dabei Absolventen einer dualen Erst- ausbildung (in einem Medienberuf) haben, kann derzeit ebenso wenig beantwortet werden wie die Frage, welche Fortbildungsbedarfe sich für solche Quereinsteiger in bisher nicht gere- gelten Berufen ergeben. Die Studie soll nach Absprache mit dem BMBF in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medien- und Kompetenzforschung (MMB) Essen als Drittmittelnehmer durchgeführt werden. METHODE: Um die beschriebenen Forschungsziele zu erreichen, wird ein dreistufiges Untersu- chungsdesign vorgeschlagen, das in einem ersten Schritt vorhandene Quellen auswertet sowie Interviews mit Fachexperten und Fallstudien vorsieht. Auf dieser Grundlage ist eine Liste von Tätigkeiten zu entwickeln, die Content-Produzenten ausüben. Diese Liste beschreibt und sys- tematisiert alle auf die Beschaffung, Bearbeitung und Verbreitung von Inhalten bezogenen Tätigkeiten und Arbeitsinhalte von Content-Produzenten in der gesamten Breite der Medien- branchen ebenso wie in Anwenderunternehmen. Der zeitliche Anteil einschlägiger Tätigkei- ten wird dabei ebenso erfasst wie die eingesetzten Arbeitsmittel und das Spektrum der Ar- beitsergebnisse bzw. Medienprodukte. Ebenfalls erfasst wird hierbei das Niveau der Qualifi- kationen und Kompetenzen, die zur Ausübung erforderlich sind. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Krämer, Heike; Schraaf, Ur- sula: Strukturwandel der Medienberufe. Projektbeschreibung. Bonn, 3 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_40843.pdf ).+++Krämer, Heike; Schraaf, Ursula: Struktur- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 169 1.8 Journalismus

wandel der Medienberufe. Abschlussbericht. Bonn 2009, 5 S. (Download unter: www2.bibb.- de/tools/fodb/pdf/eb_40843.pdf ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-2431, e-mail: [email protected])

[322-L] Strazzanti, Laura: Did the media sell war as a product?: the case of Iraq war 2001-2003, München: AVM 2009, IX, 104 S., ISBN: 978-3-89975-960-0

INHALT: "Today both policy and business operate under the laws of marketing. An excellent ex- ample of the application of political marketing techniques can be seen in how the Iraq War was initiated by the U.S. and has been conducted by an intense campaign to persuade the pu- blic that terrorism threatens freedom and democracy. This dissertation will examine the pro- cesses of manipulation used by the U.S. government as well as the media to sell the Iraq War to the public. It will provide an overview of propaganda in general and the culture of the mass media in the United States. The literature review clarifies the theoretical relationship between mass media and manipulation through propaganda in a democratic state. The following analy- sis of the media coverage during the Iraq War serves as an example of the mutual dependence of politics and the media." (author's abstract)|

[323-L] Theis-Berglmair, Anna Maria: Nachrichtenselektion und Leserfeedback: ein kontingenzorientierter Ansatz zur Analyse von redaktionellen Entscheidungen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 3, S. 316-335 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "In der Kommunikationswissenschaft werden redaktionelle Selektionsprozesse primär mit Nachrichtenfaktoren und Entscheidungsprogrammen in Verbindung gebracht. Relativ un- belichtet bleibt dabei der Entscheidungsbegriff selbst. Der folgende Beitrag folgt dem Vor- schlag Luhmanns, Entscheidungen als kommunikative Ereignisse und als konstitutive Ele- mente von Organisationen zufassen. Damit gerät die grundlegende Kontingenz und Paradoxie einer jedweden Entscheidung in den Blickpunkt, die von publizistischen Redaktionen in ihrer Eigenschaft als Organisation gemanagt werden muss, nicht nur intern, sondern vor allem auch mit Blick auf ihre gesellschaftliche Einbettung. Ein solcherart kontingenzorientierter Ansatz redaktioneller Entscheidungen erlaubt nicht nur eine neue Sicht auf Leserfeedback, sondern auch auf Weblogs, die von Redaktionen betrieben werden. Das wird am Beispiel einer empi- rischen Studie über blog.tagesschau.de dargestellt. Öffentliche Begründungen getroffener Entscheidungen rücken einige der Weblog-Beiträge in die Nähe von Public Relations-Maß- nahmen, die sich als kommunikative Verpackung einer nicht lösbaren Paradoxie organisatio- naler Entscheidungsprozesse entpuppen, von der Redaktionen ebenso betroffen sind wie an- dere Organisationen auch. Das Sichtbarmachen von Entscheidungskontingenz in Redaktions- weblogs kann darüber in einen Zusammenhang mit der Entwicklung von selbstbezüglichen hin zu reflektierten Organisationen gesehen werden." (Autorenreferat) 170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

[324-L] Tillmans, Lutz (Interviewer); Gottberg, Joachim von (Interviewter): Freie Berichterstattung und ihre ethischen Grenzen: komplizierte Abwägungsprozesse erfordern professionelle Kompetenz, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 22-27

INHALT: "Seit 51 Jahren setzt sich der Deutsche Presserat für die Presse-, die Meinungsäuße- rungs- und die Informationsfreiheit ein und betreibt gleichzeitig eine selbstkritische Ausein- andersetzung mit dem, was veröffentlicht wird. Zwischen 700 und 900 Beschwerden aus der Bevölkerung werden jährlich behandelt. Nicht selten geht es dabei auch um Bilder, die Opfer von Unfällen, Katastrophen oder Kriegen zeigen. Der Geschäftsführer des Deutschen Presse- rats erläutert in einem Gespräch die Kriterien und Entscheidungen." (Autorenreferat)

[325-F] Universität Augsburg: Die massenmediale Konstruktion politischer Konflikte

INHALT: Was wir über internationale Politik wissen, wissen wir aus den Massenmedien. Sie bringen ihren Systemlogiken folgend jene Konstruktionen internationaler Politik hervor, vor deren Hintergrund politische Entscheidungen getroffen, durchgesetzt und legitimiert werden. Konflikte spielen dabei als wichtige Referenzpunkte journalistischer Aufmerksamkeit eine zentrale Rolle. Inwiefern gewinnen im Zuge medienöffentlicher Diskurse bestimmte Deutun- gen weltgesellschaftlicher Konflikte an Plausibilität und produzieren darüber Handlungs- zwänge und Konfliktpotenziale? ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für Politikwissenschaft, insb. Friedens- und Konfliktforschung (86135 Augsburg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5591, e-mail: [email protected])

[326-L] Valentin, Sylvia: Konzepte von Medienfreiheit und ihre Umsetzung durch NGOs: Reporters sans frontieres, International Press Institute und International Federation of Journalists im Vergleich, Marburg: Tectum Verl. 2009, 291 S., ISBN: 978-3-8288-9849-3

INHALT: Die Autorin erschließt das Thema Medienfreiheit von zwei Seiten: Im theoretischen ersten Teil setzt sie sich mit verschiedenen Konzeptionen von Medienfreiheit auseinander. Diese reichen vom liberalistischen Konzept, wonach Medienfreiheit als Freiheit von staatli- chen Ein- und Übergriffen gesehen wird, über Ansätze, die die Funktion von Medien hervor- heben - wonach nicht die Medien, sondern die Aufgaben, die diese für die Gesellschaft er- bringen, zu schützen sind - bis zu Vorstellungen, die den Staat nicht nur als Widersacher se- hen, sondern ihn in die Pflicht nehmen, Maßnahmen zum Schutz der Medien- und Kommuni- kationsfreiheit zu ergreifen. Im zweiten Teil untersucht Valentin die Arbeitsweise der drei im Untertitel genannten Organisationen, die sich international für die Medienfreiheit einsetzen. Grundlage ist ein von ihr entwickeltes Analyseraster, das zwischen acht verschiedenen Strate- gien der NGOs unterscheidet und so ein differenziertes Bild über Eigenschaften, Funktionen und Arbeitsinhalte der untersuchten Organisationen in vergleichender Perspektive ermöglicht. Von besonderem Interesse ist die ideologische Positionierung der drei NGOs innerhalb des soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 171 1.8 Journalismus

zuvor dargestellten Spektrums an Konzeptionen von Medienfreiheit. Da 'Medienfreiheitsorga- nisationen fast ausschließlich mit negativen staatlichen Eingriffen konfrontiert (werden) und gegen diese vor(gehen)' (252), ordnet Valentin die untersuchten NGOs in erster Linie dem li- beralistischen Modell des Abwehrrechts gegenüber staatlichen Einschränkungen zu. Sie ge- hen jedoch - so das Ergebnis der Arbeit - aufgrund ihrer Beiträge 'zur unmittelbaren Lösung von Problemen' und zur 'Setzung von Normen und Standards klar über die Verteidigung des liberalistischen Medienfreiheits-Konzepts hinaus' (252). (ZPol, NOMOS)

[327-L] Vasterman, Peter L.M.; Scholten, Otto; Ruigrok, Nel: A model for evaluating risk reporting: the case of UMTS and fine particles, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 3, S. 319-341 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/3/319)

INHALT: Die Berichterstattung der Medien über Risikothemen wird oft wegen der Vernachlässi- gung der wissenschaftlichen Perspektive auf Risiko kritisiert. Diese Kritik ignoriert jedoch den sozialen Kontext, in dem Journalisten arbeiten: sie müssen über die Sorgen von Men- schen über gesundheitsbedrohende Themen berichten, über die Maßnahmen, die von der Re- gierung ergriffen wurden, und diese Sorgen ansprechen. Die Medien müssen über solche The- men berichten, ungeachtet der Tatsache, dass im Sinne der wissenschaftlichen Risikofolgen- abschätzung das damit verbundene Risiko nicht erwähnenswert ist. In dem Beitrag wird ein neues Modell für die Medienberichterstattung über Risiken auf der Basis einer Inhaltsanalyse zweier Risikothemen - die Basisstationen für UMTS und die Feinstaubverschmutzung (FPP) - und extensiver Konsultationen prominenter Journalisten, Wissenschaftler und Entscheidungs- träger in den Niederlanden entwickelt. Dieser Ansatz liefert einen konkreten Ausgangspunkt für die Reporter, die täglich über diese Themen auf den Nachrichtenseiten der Zeitungen be- richten müssen. (UNübers.) (UN)

[328-L] Verhovnik, Melanie: Chaos vom Feinsten: Berichterstattung zum Amoklauf in Winnenden, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 3, S. 288-292 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Berichterstattung über den Amoklauf an der Al- bertville-Realschule am 11. März 2009 in Winnenden auseinander, die zu einem "Amoklauf der Medien" wurde. Dem Deutschen Presserat lagen 47 Beschwerden zur Berichterstattung über dieses Ereignis vor. Festgestellt wurden 13 Verstöße gegen den Pressekodex, hauptsäch- lich wegen Verletzungen der Persönlichkeitsrechte sowie aufgrund unangemessener und sen- sationeller Berichterstattung. An Beispielen werden die Verletzungen des Grundrechts auf Privatheit und unüberlegte Formulierungen überforderter Journalisten erläutert. "Eines kann man den Berichterstattern rund um den Amoklauf von Winnenden nicht vorwerfen - man- gelnden Aktionismus". Der Autor kommt zu der Schlussfolgerung, dass die journalistische Selbstverantwortung ernster genommen werden muss. Für ein Ereignis wie Winnenden heißt dies: keine Opferfotos, keine Beerdigungsberichte und ein behutsamer Umgang mit Stellung- nahmen traumatisierter Kinder. (UN) 172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.8 Journalismus

[329-L] Wassermann, Heinz P.: Generation Prekär?: empirische Annäherungen zur Prekarisierung im Journalismus, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 25/2010, Nr. 1, S. 39-49

INHALT: Im Sommersemester 2007 führten Studierende des Studiengangs "Journalismus und Unternehmenskommunikation" der Fachhochschule JOANNEUM (Graz) im Rahmen der Lehrveranstaltung "cultural studies II" ein Forschungsprojekt zum Thema "Prekarisierung im Journalismus" unter der Leitung des Verfassers durch. Eine Studierendengruppe führte leitfa- dengebundene Interviews mit steirischen Journalisten, welche in vier Gruppen unterteilt wur- de: Ehemalige Journalisten, etablierte Journalisten, Einsteiger und Journalisten in unsicheren bzw. finanziell prekären Verhältnissen. Von besonderem Interesse waren dabei die letzten zwei Gruppen, da unter ihnen - so die implizite Hypothese - prekäre Arbeits- und Einkom- mensverhältnisse am wahrscheinlichsten sind. Die im vorliegenden Beitrag ausgewerteten Datensätze der Pilotstudie stellen lediglich einen Teilbereich der Onlineumfrage dar und erhe- ben aufgrund der Datenlage keinen Anspruch auf Repräsentativität. Dargestellt werden u. a. die Arbeitsverhältnisse, die Berufszufriedenheit, die Gefährdung durch Arbeitslosigkeit, die Aufstiegschancen, das Geschäfts- und Finanzierungsmodell sowie die Einkünfte der befrag- ten Journalisten. (ICI2)

[330-F] Wenninger, Andreas (Bearbeitung); Sutter, Tilmann, Prof.Dr.; Heintz, Bettina, Univ.- Prof.Dr. (Betreuung): Wissenschaft und Öffentlichkeit - neue Grenzziehungen im Internet? (Arbeitstitel)

INHALT: Neue Kommunikationsformen, wie z.B. Weblogs, Wikis, Internetforen und Mailinglis- ten, die das Internet ermöglicht, werden durch Organisationen und Akteure aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wie der Politik, den Massenmedien und der Wirtschaft genutzt. Neu gegenüber traditionellen Kommunikationsmedien ist die Offenheit des Mediums Inter- net. Prinzipiell jeder kann z.B. ein Weblog erstellen und ins Netz stellen, hat aber auch die Möglichkeit, bei bestehenden Internetangeboten in Form von Kommentaren Beiträge abzuge- ben. Dadurch können etablierte Strukturen gesellschaftlicher Bereiche teilweise unterlaufen und ggf. auch geändert werden. Im journalistischen Bereich der traditionellen Massenmedien führt das bspw. dazu, dass Informationen von Kriegs- und Krisengebieten von den Betroffe- nen, ohne die Selektions- und Aufbereitungsverfahren von Redaktionen zu durchlaufen, in die aktuelle Berichterstattung einfließen können. Das Dissertationsprojekt stellt nun die Frage, ob es auch im Bereich der Wissenschaft zu vergleichbaren Veränderungen kommt. Im Internet gibt es eine deutliche Zunahme neuer wissenschaftlicher Kommunikationsformen wie z.B. die Portale 'Scilogs', 'Science Blogs' oder das 'Wissenschafts-Café'. Mit der Durchsetzung des sogenannten 'Web 2.0' kommt es zu einer immer stärkeren Vernetzung (Verlinkung) dieser Angebote untereinander sowie mit den Internetangeboten traditioneller Medien, wie z.B. 'Fo- cus-Online' oder der 'Zeit'. Im Rahmen dieser Internetauftritte finden regelmäßig öffentliche Diskussionen zwischen Wissenschaftlern, Journalisten und anderen Usern statt. Für diese Nutzung neuer Medien zur Wissenschaftskommunikation haben sich in der Forschung die Schlagwörter 'Cyberscience' oder 'Interactive Science' eingebürgert. In Auseinandersetzung mit systemtheoretischen Konzepten, die die Massenmedien bzw. den Journalismus und die Wissenschaft als unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche konzipieren und eine klare, kommunikativ konstituierte Grenze zwischen diesen Bereichen annehmen, geht der Forscher in seinem Dissertationsprojekt folgenden Fragen nach: Verändern sich durch das neue Ver- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 173 1.8 Journalismus

breitungsmedium Internet und die damit einhergehenden Kommunikationsformen, wie z.B. Weblogs oder Internetforen, die Grenzziehungen zwischen wissenschaftsinterner Kommuni- kation und journalistischer Berichterstattung über wissenschaftliche Themen? Kommt es durch diese neuen Kommunikationsformen zu einer Veränderung der Wissenschaftskommu- nikation z.B. im Bereich wissenschaftlicher Publikationen? Welche Rolle spielt diese neue Form von Öffentlichkeit für die Wissenschaftskommunikation im Internet? Kommt es auf- grund veränderter Beteiligungsmöglichkeiten an der Wissenschaftskommunikation zu neuen Formen der Inklusion? Im Mittelpunkt des Projektes stehen sinnrekonstruktive Analysen der öffentlich stattfindenden Kommunikationsbeiträge und Diskussionen im Internet. Soweit es für die Klärung der Forschungsfragen notwendig ist, soll auch den Referenzen zur 'Offline- Welt' nachgegangen werden. Dies könnte bspw. dann der Fall sein, wenn Diskussionsbeiträge oder Informationen von 'Laien' in eine traditionelle wissenschaftliche Fachpublikation einflie- ßen. Abhängig vom Forschungsverlauf werden ggf. unterstützend Experteninterviews durch- geführt. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-2659, e-mail: [email protected])

[331-L] Wyss, Vinzenz; Keel, Guido: Religion surft mit: journalistische Inszenierungsstrategien zu religiösen Themen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 42/2009, Nr. 4, S. 351-364 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den letzten Jahren hat das Thema Religion im Zusammenhang mit fundamentalisti- schen und religiös motivierten Konflikten öffentliche Aufmerksamkeit gefunden. Zudem wächst die gesellschaftliche Relevanz neuer religiöser Bewegungen. Man könnte meinen, dass in der Folge Religion in der medialen Berichterstattung an Bedeutung gewonnen hat. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Religion immer noch ein journalistisches Randthema ist. Die Berichterstattung über Religion wurde in der Vergangenheit immer wieder inhaltsanaly- tisch untersucht. Allerdings fehlen Studien, wie journalistische Prinzipien und redaktionelle Strukturen die Berichterstattung über religiöse Themen beeinflussen. Antworten liefert die vorliegende Studie. Ein theoretischer Rahmen, basierend auf System-, Narration- und Struk- turationstheorie, versucht zu erklären, wie die mediale Berichterstattung über Religion erwar- tet werden kann und wie organisationale Strukturen die Medien beeinflussen könnten. Im zweiten Teil werden die theoretischen Annahmen mit empirischen Befunden aus Interviews mit Schweizer Journalisten verglichen. Diese Erkenntnisse beschreiben, wie Journalisten Re- ligion sehen und unter welchen Umständen Religion zu einem relevanten Medienthema wird." (Autorenreferat)

174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[332-L] Albers, Hagen: Wahlkämpfe im digitalen Zeitalter: eine explorative Studie zum Wandel der Internetwahlkämpfe bei den Bundestagswahlen 2002, 2005 und 2009, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2009, 119 S., ISBN: 978-3-8382-0028-6

INHALT: "Politiker und Parteien schätzen das Internet als Kanal zur direkten Kommunikation mit den Wählern. Doch was genau ist direkte Kommunikation, und welche Ansprüche sind an sie zu stellen? Welche Onlinekanäle nutzen politische Akteure in Deutschland in ihren Kam- pagnen, und kann man diese sinnvollerweise als 'direkt' bezeichnen? Unter Zuhilfenahme von Theorien der Medienwirkungsforschung gibt Hagen Albers in seinem neuen Buch Antworten auf diese und weitere Fragen. Er analysiert den überaus raschen Wandel des Onlinewahl- kampfs, wie er sich in den letzten Jahren auch in Deutschland vollzogen hat, am Beispiel von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Dabei stellt sich heraus: Eine wachsende Zahl von Instru- menten im Netz bietet Parteien und Wählern neue Möglichkeiten zu direktem Kontakt. Zu- gleich ermöglichen sie die qualitative Steigerung der Interaktionen durch Dialog und letztlich die Verbesserung von politischer Kommunikation als Grundvoraussetzung für Demokratie." (Autorenreferat)

[333-L] Anderson, Peter J.; Price, John: An evaluation of the press and communication reforms of the Prodi Commission of 1999 - 2004: with particular reference to UK europhile and eurosceptic journalists' perceptions of their impact, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 1, S. 29-46 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/1/29)

INHALT: Das Presse- und Kommunikationsamt der EU-Kommission ist von zentraler Bedeutung für das Verhältnis der EU zu den Medien. Selbst die eigenen Pressesprecher der Dienste ha- ben im Zuge des Rücktritts der Santer-Kommission, bestätigt, dass die Einrichtung versagt hat und sich gegen immer feindlicher werdende Medien ständig in der Defensive befand. In diesem Kontext plädierte Santers Nachfolger, der frühere Kommissionspräsident Prodi, für radikale Reformen mit dem Ziel, der Schaffung eines?modernen und professionellen? Presse- amtes Priorität einzuräumen. Die Prodi-Kommission kam zu dem Schluss, dass es dazu einer positiveren und auf Eigeninitiative beruhenden Handlungsweise bedürfe. Der Beitrag befasst sich zu einem Zeitpunkt, zu dem die Barroso-Kommission ihr eigenes Konzept für einen Wandel in der Kommunikationspolitik vorlegt, mit dem Vermächtnis der Prodi-Reformen. Der Fokus liegt dabei darauf, wie deren Wirkung aus der Sicht von Journalisten aus einem Mitgliedsland, in dem es traditionell schwierig ist, ein positives Bild von der EU zu vermit- teln, beurteilt wird. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 175 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[334-L] Andone, Corina: Confrontational strategic manoeuvring in a political interview: a pragma-dialectical analysis of a response to an accusation of inconsistency, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 43-58 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=436)

INHALT: "The paper provides a pragma-dialectical analysis of an instance of confrontational strategic maneuvering in a political interview. First, the institutional conventions that charac- terize a political interview are described by providing an account of the contextually determi- ned institutional constraints that affect confrontational strategic maneuvering. Second, an ana- lysis of a specific instance of confrontational strategic maneuvering is provided in which a politician responds to an accusation of inconsistency put by forward by an interviewer." (aut- hor's abstract)|

[335-L] Arendt, Kathleen: Adolescents and politics: a match made in the media? ; on the role of entertainment- education for political education, in: Journal of social science education, Vol. 9/10/2008, No. 2/1, S. 56-73 (www.jsse.org/2008/2008/2008-2/pdf/Arendt-Adolescents-2-2008-1-2009.pdf)

INHALT: "The role of politics in the life of adolescents is a topic intensely discussed in different fields of academia - usually claiming a lack of interest in political issues among youth. State- of-the-art research is shifting to assessing the role of entertaining media content in this pro- cess reflecting on the changing depictions of the political along the lines of infotainment and political entertainment. This article focuses on the latter and discusses the question, how ele- ments of politics are or could be displayed in entertaining, narrative formats, and how this could affect knowledge, attitudes and behavior. The line of argumentation is based on the conceptualization of Entertainment-Education (EE) as a form of strategic communication. EE describes the intentional design and implementation of a media message into entertaining nar- rative content based on social cognitive theory and the assumption of vicarious learning by observing role modeled behavior. The article discusses findings from EE interventions outsi- de politics and links them to the issue of youth and politics." (author's abstract)|

[336-L] Ballensiefen, Moritz: Bilder machen Sieger - Sieger machen Bilder: die Funktion von Pressefotos im Bundestagswahlkamp, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 458 S., ISBN: 978-3-531- 16488-5

INHALT: Noch nie sei so viel über Parteien und ihre Kandidaten berichtet worden wie im Vor- feld der Bundestagswahl 2005, schreibt der Autor und untersucht, wie die beiden Spitzenkan- didaten Gerhard Schröder und Angela Merkel in der Printmedienberichterstattung visuell dar- gestellt wurden. Wie nutzten Bildjournalisten ihre Selektionsmacht und in welchem Umfang beeinflussten sie das Bildmaterial? Welche Darstellungsmuster der politischen Berichterstat- tung lassen sich ableiten? Ballensiefen unternimmt eine detaillierte "journalistische Produkt- analyse" (59). Sie bildet das Herzstück der Arbeit und umfasst alle Visualisierungen der poli- tischen Berichterstattung im redaktionellen Teil der Tageszeitungen Bild, Süddeutsche Zei- tung, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Financial Times Deutschland und Die Welt. Anhand 176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

eines zuvor entwickelten Kategoriensystems wurden insgesamt 6.806 Medienbilder inhalts- analytisch nach quantitativen und qualitativen Kriterien ausgewertet. Um mögliche Verände- rungen und besondere Dynamiken in der Bildberichterstattung aufzeigen zu können, unter- scheidet der Autor sechs Phasen des Wahlkampfverlaufs vom Machtwechsel in Nordrhein- Westfalen und der Ankündigung der Neuwahlen bis zur Regierungserklärung von Angela Merkel. Der eigentlichen empirischen Untersuchung vorangestellt ist eine ausführliche, mehr als 200 Seiten umfassende Darstellung des Forschungsstandes zum Verhältnis von Medien und Politik bzw. zur Wahlkampfkommunikation und zu den Grundlagen der Bildanalyse, die als Kontext zur Einordnung der zahlreichen Einzelbefunde dient. Als generalisierbaren Trend macht der Autor einen durchgängigen "Negativ-Bias" (383) hinsichtlich der innerhalb der Bildauswahl vermittelten Bewertungen der Kandidaten aus. Ballensiefen untersucht auch den noch am Wahlabend geäußerten Vorwurf der Medienmanipulation. Danach machten die Me- dien "von ihrer Macht innerhalb der Visualisierung des politischen Wahlgeschehens durchaus Gebrauch", eine "kampagnenhafte Einflussnahme" (388) lasse sich jedoch empirisch nicht nachweisen. (ZPol, Nomos)

[337-L] Behrens, Peter-Alberto: Aló Presidente: Presse und Politik in Lateinamerika, in: KAS-Auslands-Informationen, 2010, Nr. 2, S. 97-112 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_18675-544-1-30.pdf?100128110649)

INHALT: "Lateinamerika steht auf dem Prüfstand. Ein grundlegender Wandel in der Machtkon- stellation zwischen Presse und Politik deutet sich an. Über Jahre hinweg war die Presse in vielen Ländern Lateinamerikas Sinnbild für den Kampf um Menschenrechte und Schutz der Demokratie. In den letzten Jahren ist der Einfluss der Politik auf die Medien spürbar gestie- gen." (Autorenreferat)

[338-L] Blum, Roger: Liebediener und Störenfriede: Medien und Demokratie im internationalen Vergleich, in: Adrian Vatter (Hrsg.) ; Fédéric Varone (Hrsg.) ; Fritz Sager (Hrsg.): Demokratie als Leidenschaft : Planung, Entscheidung und Vollzug in der schweizerischen Demokratie ; Festschrift für Prof. Dr. Wolf Linder zum 65. Geburtstag, Bern: Haupt, 2009, S. 443-459

INHALT: Die internationale Vergleichsstudie fokussiert auf die verschiedenen Funktionen, wel- che die Medien für die Demokratie in der Schweiz und anderen Staaten erfüllen. Dabei wer- den folgende Punkte beleuchtet: (1) die Kritik an den Medien 1988 und 2008 in den USA und der Schweiz, (2) historische und strukturelle Gründe für die Koppelung Medien - Demokratie, (3) das Sozialverantwortungskonzept als Basis politischer Kommunikation, (4) die Zusam- menhänge zwischen Mediensystem und politischem System, (5) Unterschiede der Medien in verschiedenen Demokratien sowie (6) die Demokratiehingabe der Schweizer Medien. In der Schweiz erweisen sich die Medien als 'Liebediener' des politischen Systems, insofern als sie zum moderaten Stil der politischen Auseinandersetzung beitragen und dadurch die direkte Demokratie und die Konkordanz mittragen. (ICG2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 177 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[339-L] Brants, Kees; Bardoel, Jo: Death duties: Kelly, Fortuyn and their challenge to media governance, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 4, S. 471-489 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/4/471)

INHALT: Der Selbstmord von David Kelly in Großbritannien nach Enthüllungen der BBC über fragwürdige Behandlung durch die Regierung im Zusammenhng mit Informationen über den Irak und der Mord an Pim Fortuyn in den Niederlanden nachdem die intensive Wahlberichter- statung im Fernsehen dafür kritisiert worden war, den populistischen Politiker zu "dämonisie- ren", haben einen vergleichbaren öffentlichen Aufschrei und vergleichbare politische Empö- rung ausgelöst. Beide Fälle führten zu einer Vertrauenskrise und zu ähnlichen Forderungen nach neuen Regelungen angesichts der Verantwortung und der Verantwortlichkeit des öffent- lich-rechtlichen Rundfunks. Die aktuellen Ergebnisse unterscheiden sich jedoch erheblich: als Reaktion eine strenge (Selbst-)Kontrolle in Großbritannien und ein eingeschränkte Antwort der Regierung in den Niederlanden. (UNübers.) (UN)

[340-L] Bräuer, Marco; Seifert, Markus; Wolling, Jens: Politische Kommunikation 2.0 - Grundlagen und empirische Ergebnisse zur Nutzung neuer Partizipationsformen im Internet, in: Ansgar Zerfaß (Hrsg.) ; Martin Welker (Hrsg.) ; Jan Schmidt (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web : Bd. 2, Strategien und Anwendungen: Perspektiven für Wirtschaft, Politik und Publizistik, Köln: Halem, 2008, S. 188-209

INHALT: Das Internet hat seit seinen Anfängen durch sein Interaktivitätspotenzial und seine de- zentrale Kommunikationsarchitektur zu Spekulationen über die politischen Folgen dieser neu- en Möglichkeiten angeregt. Insbesondere Visionen der Stärkung direktdemokratischer Ele- mente wurden damit verbunden. Eine bedeutsame Wirkung konnte jedoch empirisch bisher nicht bestätigt werden. Aktuelle Neuerungen in der Entwicklung des Internets - häufig unter dem Begriff Web 2.0 bzw. Social Web zusammengefasst - geben für die Autoren Anlass zu der Frage, ob diese technischen Innovationen zum Katalysator für die individuelle politische Kommunikation werden könnten. Um dies empirisch zu prüfen, werden aktuelle Daten aus einem Forschungsprojekt zur politischen Online-Kommunikation vorgestellt, ausgewertet und interpretiert. Als Fazit wird festgehalten: Im Moment spricht wenig dafür, dass das Web 2.0 in kurzer Zeit zu grundlegend neuen Mustern und Strukturen der politischen Beteiligung füh- ren wird. Ob es jedoch dabei bleibt, dass die neuen Möglichkeiten vorwiegend von den Inno- vatoren ausprobiert werden, oder ob sie nach und nach auch in andere Bevölkerungsgruppen diffundieren, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Ergebnisse der sechsten und vorerst letzten Befragungswelle dieser Studie, die im Jahr 2008 durchgeführt wird, sollen in dieser Hinsicht für mehr Klarheit sorgen. (ICA2)

[341-L] Coulomb-Gully, Marlene: Beauty and the beast: bodies politic and political representation in the 2007 French presidential election campaign, in: European journal of communication, Vol. 24/2009, Nr. 2, S. 203-218 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/24/2/203) 178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Das Phänomen der Körperlichkeit ist noch weitgehend unerforscht, obwohl es beim Prozess politischer Darstellung von fundamentaler Bedeutung ist. Körperlichkeit bezeichnet ein ephemeres Konzept, das sich der Formalisierung widersetzt. Der Beitrag formuliert einen ersten Ansatz für ein solches Konzept und stellt die Hypothese auf, dass die realen Körper von Politikern im Zentrum der Operation stehen. Auf der Basis einer Auswahl von Presse- und Fernsehberichten konzentriert sich der Beitrag auf den französischen Präsidentschafts- wahlkampf von 2007 und analysiert die beiden Hauptprotagonisten Nicolas Sarkozy und Se- golene Royal. Ausgehend von ihrer physischen Erscheinung wird gezeigt, wie der Körper zum Vektor einer soziologischen Botschaft wird. Gleichzeitig wird die Manipulation von Ge- schlecht in dieser jüngsten Kampagne beleuchtet. (UN2)

[342-L] d'Haenens, Leen; Marcinkowski, Frank; Donk, André; Maniglio, Tanja; Trappel, Josef; Fidalgo, Joaquim; Balcytiene, Aukse; Napryte, Egle: The Media for Democracy Monitor applied to five countries: a selection of indicators and their measurement, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 203-220 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.013)

INHALT: Der Beitrag fasst die Ergebnisse einer vergleichenden Anwendung des Media for De- mocracy Monitor' in fünf Ländern (den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz, Portugal und Litauen) anhand ausgewählter Indikatoren und ihrer Bewertung zusammen. Für jedes Land werden die für das Monitoring ausgewählten Medien (Presse, Hörfunk, Fernsehen, On- line-Medien) benannt und die für die ausgewählten Indikatoren ermittelten Punktwerte be- gründet. Die ausgewählten Indikatoren sind: innere Pressefreiheit; Medienkonzentration auf regionaler Ebene; Betonung der Rolle der Medien als vierter Gewalt. Erhebungszeitraum war das Jahr 2006; 2008 wurden ergänzende Experteninterviews zur Evaluierung und Kommen- tierung der Ergebnisse durchgeführt. (UN)

[343-L] Dehm, Ursula: Das TV-Duell 2009 aus Zuschauersicht: dreistufige Befragung zum Wahlduell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Frank-Walter Steinmeier, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 12, S. 651-661 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/12-09_Dehm.pdf)

INHALT: "Das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Frank-Walter- Steinmeier vom 13. September 2009 wurde von den Zuschauern zurückhaltend bewertet. Rund zwei Fünftel der in einer Untersuchung des ZDF befragten 570 Zuschauer bewerteten das TV-Duell mit der Note gut oder sehr gut und damit deutlich weniger als in einer Befra- gung nach dem TV-Duell 2005 zwischen Gerhard Schröder und Angela Merkel. Ebenfalls weniger Befragte als 2005 halten das TV-Duell 2009 für 'gut gemacht' und unterhaltsam. Ins- besondere jüngere Zuschauer bewerten das TV-Duell nicht so positiv. Junge Zuschauer sind es aber auch, die am häufigsten neue Erkenntnisse aus dem TV-Duell gewonnen haben. Auch die Moderatoren und Moderatorinnen des TV-Duells wurden im Jahr 2009 schwächer bewer- tet als vier Jahre zuvor, wobei die Senderherkunft und die Bildschirmpräsenz der Moderato- ren die Bewertung beeinflusste. Die Einschätzung, wer von beiden Kandidaten das TV-Duell soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 179 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

gewonnen hat, hängt nicht zuletzt davon ab, welche Kandidatenpräferenz vor dem Duell be- reits bestand. Für die Kandidaten selbst eröffnete die Sendung die Chance, die eigenen An- hänger stärker an sich zu binden. Je nach Kandidatenpräferenz werden Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier auch hinsichtlich Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Sympathie bes- ser oder schlechter beurteilt. Alle Medien kommentierten das TV-Duell 2009 ausführlich. Am häufigsten wahrgenommen wurde die Berichterstattung im Fernsehen, gefolgt von regionaler Tageszeitung und Radio. Offensichtlich hatte die Medienberichterstattung einen verstärken- den Einfluss auf die Einschätzung der Befragten, wer das TV-Duell gewonnen hat. Für die vor der Wahl noch unentschiedenen Wähler konnte das TV-Duell keine wesentliche Hilfestel- lung bieten." (Autorenreferat)

[344-L] Dörr, Renate; Wiesner, Jan: Zwischen Wirtschaft und Kultur: 20 Jahre EU-Fernsehrichtlinie ; Grundlinien europäischer Medienpolitik, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 10, S. 544-553 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/10-09_Doerr.pdf)

INHALT: Im Oktober 1989 wurde die so genannte Fernsehrichtlinie von der Europäischen Union erlassen, die seither als das Kernstück europäischer Medienpolitik gilt. Im Verlauf von 20 Jahren wurde die Fernsehrichtlinie zur "Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste" (AVMD-Richtlinie) weiterentwickelt und reguliert nun sowohl klassische lineare Fernseh- dienste als auch nicht-lineare Abrufdienste. Ihre Grundlinien gelten jedoch nach wie vor, wei- terhin bestimmend ist auch das Spannungsverhältnis zwischen kulturellen und ökonomischen Zielsetzungen. Weiterer Regelungen, die Einfluss auf die Medienpolitik der Mitgliedstaaten haben sind das europäische Beihilferecht, der Regulierungsrahmen für elektronische Kommu- nikation (so genanntes Telekompaket), die Urheberrechtsgesetzgebung sowie Richtlinien im Bereich Verbraucherschutz. Der Beitrag behandelt fünf Themenbereiche, die sich aus den Re- gelungen der AVMD-Richtlinie ergeben, gleichzeitig aber über diese hinausweisen: Techno- logieneutralität, kulturelle Vielfalt, Gleichgewicht zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Ju- gend- und Verbraucherschutz, Informationsfreiheit sowie Sicherung des Zugangs. Diese bil- den die Grundlage des besonderen europäischen audiovisuellen Modells, das ein stabiles dua- les System unterstützt und den Doppelcharakter der audiovisuellen Medien als Wirtschafts- und Kulturgut anerkennt, schützt und fördert. Eine Reform der Richtlinie, die der heute weit- gehend grenzenlosen digitalen Medienwelt gerecht wird, sollte in den kommenden Jahren auf europäischer Ebene in Angriff genommen werden. (UN2)

[345-L] Eckhardt, Martin: Politischer Alltag in den Nachrichten: eine Analyse deutscher Fernsehnachrichten, Marburg: Tectum Verl. 2009, 133 S., ISBN: 978-3-8288-9719-9

INHALT: Was erfahren Fernsehzuschauer über politische Vorgänge in Deutschland, über die Ar- beit von Regierung und Opposition, über Zusammenhänge, Hintergründe und Auswirken von Politik, über das Entstehen und die Umsetzung von Gesetzen? Wird durch die Darstellung in den Medien die Möglichkeit des Verstehens und Nachvollziehens von Politik gegeben und gibt es einen qualitativen Unterschied in der Politikvermittlung zwischen öffentlich-rechtli- chen und privat-kommerziellen Fernsehsendern? Diesen Fragen geht der Autor in seiner Stu- 180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

die nach. Speziell die Nachrichtensendungen nehmen aufgrund der hohen Reichweite eine herausragende Rolle ein. Auf der Basis der grundlegenden politikwissenschaftlichen Untertei- lung in Polity, Policy und Politics erfolgt eine Analyse von zehn exemplarischen Nachrich- tensendungen bei vier deutschen Fernsehsendern (ARD, ZDF, RTL, SAT.1) im Zeitraum von einer Woche. Die angewandte qualitative Vorgehensweise ist als Pionierarbeit auf diesem Forschungsgebiet anzusehen. Nach der Vermittlung der politik- und medientheoretischen Grundlagen folgt eine Beschreibung der Logik über die Berichterstattung und Selektion der Nachrichtenthemen. Die exakte Eingrenzung der Fragestellung und des Untersuchungsgegen- standes sowie die Darstellung der Vor- und Nachteile der angewandten Methodik zeugen von der fundierten wissenschaftlichen Leistung Eckhardts. Das Ergebnis zeigt, dass sämtliche 'Nachrichtensendungen den Schwerpunkt auf die Vermittlung von politischen Inhalten' (105) legen. (ZPol, NOMOS)

[346-L] Edelbauer, Regina: Chinas digitale Revolution: politische Kommunikation in der virtuellen Welt, in: KAS- Auslands-Informationen, 2010, Nr. 6, S. 89-102 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_19709-544-1-30.pdf?100526133231)

INHALT: "Nordamerika demonstrierte 2008 im Rahmen der Präsidentschaftswahl in den USA auf eindrucksvolle Weise die Nutzung virtueller, sozialer Kommunikationsplattformen zu Wahlkampfzwecken und politischer Kommunikation. Dieser Trend hat auch vor der Volksre- publik China nicht Halt gemacht. Seit 1994 ist das Land an das Internet angeschlossen. An- fangs hatte nur ein sehr geringer Bevölkerungsanteil das Privileg, die neue Technologie anzu- wenden. In den letzten neun Jahren stieg die Zahl der chinesischen Internetnutzer jedoch um beeindruckende 1500 Prozent an." (Autorenreferat)

[347-L] Faßbinder, Kerstin: Endspurt: mediales Horse-Racing im Wahlkampf, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Vol. 54/2009, No. 4, S. 499-512 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11616-009-0062-9)

INHALT: "Kandidaten und Parteien als Wettstreiter wie bei einem Pferderennen darzustellen bie- tet Spannung und Dramatik, ist somit vor allem im Wahlkampf bei den Medien beliebt und in einem Bundestagswahljahr von besonderer Aktualität. In Kommunikations- und Politikwis- senschaft wird deshalb seit Jahren beklagt, dass sich die Berichterstattung weniger auf Inhalte als vielmehr auf die Frage konzentriere, wer in der Wählergunst gerade vorn liege. Bei die- sem als 'Horse-Race-Journalismus' bekannten Phänomen werde Information durch Unterhal- tung verdrängt. Die These, dass diese Berichtsform sowohl über die Jahre als auch innerhalb eines Jahres mit Nähe des Wahltermins zunehme, wurde nun empirisch überprüft. Der Ver- gleich der Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung der Jahre 1976 und 2005 zeigte jedoch überraschenderweise, dass der Anteil des Hor- se-Racings an der Wahlkampfberichterstattung deutlich geringer ist als erwartet und auch über die drei Jahrzehnte nur wenig zunahm. Zumindest für Qualitätszeitungen wurde die Quantität offenbar überschätzt. Daher wird die Frage aufgeworfen, ob der hohe Nachrichten- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 181 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

wert des Themas zu einer übermäßigen Rezeption und so zu einer verzerrten Perzeption auch bei seinen Kritikern führt." (Autorenreferat)

[348-F] Freudenstein, Astrid (Bearbeitung); Onnen-Isemann, Corinna, Univ.-Prof.Dr.Dr.h.c. (Be- treuung): Die Machtphysikerin gegen den Medienkanzler. Der Gender-Aspekt in der Wahlkampfbe- richterstattung über Angela Merkel und Gerhard Schröder

INHALT: Mit Angela Merkel bekommt Deutschland 2005 zum ersten Mal eine Bundeskanzlerin. Bis dahin hat es nicht eine einzige Frau an die höchste Machtposition der Bundesrepublik ge- schafft. Nach einem nur wenige Monate dauernden Blitzwahlkampf hatte sich die Union bei den vorgezogenen Neuwahlen mit hauchdünner Mehrheit durchgesetzt. War es ein Sieg von CDU/ CSU über die rotgrüne Regierungskoalition oder der Sieg einer Frau über einen Mann? Beides. In dieser Arbeit wird der zweite Aspekt aufgearbeitet. Eine Frau fordert einen amtie- renden Kanzler heraus und gewinnt. Welche Rolle spielte der Gender-Aspekt in diesem Wahlkampf? Wie gingen die Medien mit dieser völlig neuen Geschlechterkonstellation um? Es war der erste Wahlkampf auf Bundesebene, in dem es auch um Rollenbilder und Lebens- formen, um Rock oder Hose ging. Am Schluss setzte sich die Machtphysikerin gegen den Medienkanzler durch. Die Kandidatin hatte ihr Frausein im Wahlkampf weitgehend ausge- blendet - wohl in dem klaren Bewusstsein, dass ihr dies im männlich geprägten Politikbetrieb zum Verhängnis werden könnte. Die Medien hingegen beschäftigten sich durchaus mit der Geschlechterfrage, kommentierten und hinterfragten und betrieben durch die Auswahl ihrer sprachlichen Mittel bewusst und unbewusst auch selbst Geschlechterpolitik. In diesem Buch wird die mediale Rezeption Angela Merkels und Gerhard Schröders im Bundestagswahl- kampf 2005 analysiert. Die Untersuchung basiert auf der Auswertung der vier großen überre- gionalen Tageszeitungen in Deutschland: der Welt, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Frankfurter Rundschau und der Süddeutschen Zeitung. Der empirischen Untersuchung geht eine theoretische Betrachtung jener wissenschaftlichen Felder voraus, die für das Verständnis der Studie notwendig sind. Dazu gehört die Beschreibung der Kategorien Gender, Politik und Medien sowie der Zusammenhänge zwischen ihnen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Freudenstein, Astrid: Die Machtphysikerin gegen den Medien- kanzler: der Gender-Aspekt in der Wahlkampfberichterstattung über Angela Merkel und Ger- hard Schröder. Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, 3. Zugl.: Vechta, Hochsch., Diss., 2009. Frankfurt am Main u.a.: P. Lang 2010, 244 S. ISBN 978-3-631-59654-8. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Vechta, Institut für Sozialwissenschaften und Philosophie -ISP- Fach Soziologie (Postfach 1553, 49364 Vechta) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 04441-15-304, e-mail: [email protected])

[349-L] Georgakis, Nikolaos: "Der Großaktionär" oder: Politik und Medien in Griechenland im Spannungsfeld von Ware, Wahrheit und Brüssel, in: Björn Egner (Hrsg.) ; Georgios Terizakis (Hrsg.): Das politische System Griechenlands : Strukturen, Akteure, Politikfelder, Baden-Baden: Nomos Verl.- Ges., 2009, S. 173-202 182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Der vorliegende Beitrag richtet den Blick auf die Medien als Akteure im politischen System Griechenlands. Es wird gezeigt, dass sich Griechenlands Medienlandschaft seit Be- ginn ihrer Liberalisierung in den Jahren 1986/1989 in einer permanenten Umbruch- und Pro- fessionalisierungsphase befindet. Der Gesetzgeber hat hierbei die Rolle der nachholenden Ge- setzgebung übernommen, denn die Medien haben meist Fakten geschaffen, noch bevor die je- weiligen Regierungen aktiv wurden. Dabei wurde der Übergang von der Kontrolle zur Regu- lierung noch nicht endgültig vollzogen. Der Beitrag zeichnet die medienpolitischen Entwick- lungen bei Fernsehen und Rundfunk, Printmedien und Internet ausführlich nach. Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem im Jahr 2005 verabschiedeten "Gesetz zur Unvereinbarkeit von Me- dienbesitz und öffentlichen Aufträgen", das sich auf die Tatsache bezieht, dass der alte Typus des Verlegers zunehmend der Gestalt des Unternehmers und "Großaktionärs" weicht, in des- sen Portofolio das jeweilige Mediensegment nur eines von vielen Firmenbereichen ist. Nicht immer erscheint das mediale Engagement von Großunternehmern frei vom Versuch der Ein- flussnahme auf die Politik, wie exemplarisch am Fall des griechischen Bauunternehmers Jor- gos Bobolas gezeigt wird. (ICI)

[350-L] Gerth, Matthias; et alii: Challenges to political campaigns in the media: commercialization, framing, and personalization, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 149-170 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=425)

INHALT: "Due to an increasing interdependence between mass communication and political pro- cesses, the role of media in political campaigns generated much debate. In this paper, the aut- hors identify commercialization, framing and personalization as three key challenges to the way the media face political campaigns. We theoretically derive three hypotheses, one for each of those challenges. Based on data from expert interviews as well as from a content ana- lysis, the validity of each hypothesis is surveyed. The results do not confirm an assumed lack of providing campaign relevant news in the media coverage as proposed by considering the media as purely commercially driven organizations. Further they demonstrate the use of diffe- rent frames for the presentation of competing positions in a political debate. Finally, persona- lization appears as an important strategy of news selection, focusing on a small number of prominent actors." (author's abstract)|

[351-F] Goertz, David, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Korte, Karl-Rudolf, Prof.Dr.rer.pol.habil.Dr.phil. (Betreuung): Deliberation durch Online-Kommunikation? Potenziale und Grenzen des Internets bei der Konstituierung deliberativer Demokratiemodelle

INHALT: Entwicklungen der Kommunikationstechniken haben immer auch Einfluss auf die Form und die Ergebnisse demokratischer Entscheidungen gehabt. Beeinflussten im 20. Jahr- hundert Radio und Fernsehen die politische Willensbildung, wird heute digitalen Kommuni- kationstechnologien eine ähnliche Wirkung zugeschrieben. Indem sie alle früheren Me- dienentwicklungen inkorporieren, ermöglichen sie ein Höchstmaß an politischer Information und haben aufgrund ihrer Rückkanalfähigkeit ein interaktives und partizipatives Potenzial. Demokratische Konsensfindung in Form von Diskursen nimmt in deliberativen Demokratie- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 183 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

theorien eine Schlüsselstellung ein. Ihre Umsetzung wird bislang eher skeptisch beurteilt. Entwicklungen im Bereich der Kommunikationsmedien haben indes potenziell dazu geführt, strukturelle Hindernisse für die Verwirklichung deliberativer Demokratiemodelle zu verrin- gern. Vor dem Hintergrund wird in der Dissertation untersucht, inwiefern sich durch den Ein- satz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien im Web 2.0 deliberative De- mokratiemodelle verwirklichen lassen. Dabei werden sowohl Potenziale und Grenzen als auch die medieninhärenten Folgeprobleme der spezifischen Eigenschaft der Internetkommu- nikation analysiert. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: WAZ Promoti- onsprogramm INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissen- schaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance (Lotharstr. 53, 47057 Duisburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0203-379-2045, e-mail: [email protected])

[352-L] Göhler, Gerhard; Schmalz-Jacobsen, Cornelia; Walther, Christian (Hrsg.): Apropos Wahlkampf: Politik und Medien im Superwahljahr 2009, (Edition OSI-Club), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 145 S., ISBN: 978-3-631-58807-9

INHALT: "2009 ist in Deutschland ein Superwahljahr - acht Kommunalwahlen, vier Landtags- wahlen, eine Europawahl, eine Bundespräsidentenwahl und nicht zuletzt die Bundestagswahl stehen an. Was bedeutet dies für die politische Kommunikationslandschaft in Deutschland? Wird, wie in den USA, derjenige zum Bundeskanzler oder zur Bundeskanzlerin gekürt, des- sen Wahlkampfteam die Möglichkeiten des Web 2.0 am effektivsten auszunutzen vermag? Oder sind in Deutschland neben Twitter, Blogs und Podcasts auch noch die traditionellen Mittel des Wahlkampfes und der Wahlkampfberichterstattung weiter von Bedeutung? Diesen und ähnlichen Fragen gehen in diesem Buch Publizisten, Wahlkampfpraktiker und Kommuni- kationsforscher gleichermaßen nach." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Josef Klein: Von Cicero bis Obama - zur Geschichte des Wahlkampfs (9-23); Jens König: Nationaltheater - Po- litik als Inszenierung (25-34); Tissy Bruns: Superwahljahr 2009 - Demokratie in der Krise? (35-42); Jakob Augstein: Superwahljahr 2009: Braucht Wahlkampf 2.0 auch Journalismus 2.0? (43-50); Barbara Witte: Senden Sie noch oder twittern Sie schon? Wahlkampf und Web 2.0 (51-59); Bettina Gaus: Wahlkampf virtuell - wie Barack Obama Präsident der Vereinigten Staaten wurde (61-73); Hans-H. Langguth: You'll never vote alone (75-83); Michael Kro- nacher: Wahlkampf im Medienzeitalter (85-92); Hans-Jürgen Beerfeltz: Bürgerdialog statt Wahlk(r)ampf (93-101); Marco Althaus: European Style: Lektionen aus dem Europa-Wahl- kampf 2009 (103-123); Matthias Wambach: Alle Macht geht vom Volke aus!? Einblicke in das Campaigning für Plebiszite (125-137); Christian Walther: Medien und direkte Demokra- tie - wie mehr Partizipation Politik und Presse verwirrt (139-146).

[353-L] Grimberg, Steffen: Der Systemfehler: öffentlich-rechtlicher Rundfunk mutiert zum medienpolitischen Tollhaus, in: 2009, 2009, S. 30-37 (Graue Literatur)

INHALT: Der Beitrag kritisiert den Einfluss der Parteien auf öffentlich-rechtliche Sender und re- kapituliert den Fall der blockierten Wiederwahl des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender. 184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

"An der Causa Brender zeigt sich einmal mehr, wie der öffentlich- rechtliche Rundfunk zum medienpolitischen Tollhaus mutiert." Am Beispiel des ZDF und seiner Kontrollgremien wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss der Verwaltungsrat als oberstes Gremium auf in- haltliche und personelle Entscheidungen des Indentanten haben und ausüben darf. Die Domi- nanz parteipolitischer Interessen, exemplifiziert an den Ministerpräsidenten der Bundsländer Hessen und Rheinland-Pfalz ( R. Koch und K. Beck), führt auch zu einer berrepräsentation der politischen Parteien in den Gremien, wo die Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen fast ausnahmslos Parteibuchträger sind. Dies ist nach Auffassung des Autors keine Perversion des Systems. "Im Gegenteil, das muss so." Er plädiert dafür, dass sich das Bundesverfassungsge- richt "konstruktiv" des Dilemmas annimmt. (UN)

[354-L] Haase, Benjamin: US-Wahl 2008: die Wahlnacht im deutschen Fernsehen ; eine Analyse der Wahlberichterstattung von ARD, ZDF, RTL und SAT.1, Marburg: Tectum Verl. 2009, 105, XXX S., ISBN: 978-3-8288-2072-2

INHALT: "Die amerikanische Präsidentschaftswahl vom 4. November 2008 war ein globales Medienereignis. Millionen Zuschauer verfolgten Barack Obamas Sieg über John McCain live an den Fernsehbildschirmen. Sein umjubelter Auftritt in Chicago war Höhepunkt und krönen- der Abschluss einer historischen Wahlnacht. Die lange Nacht im TV war auch ein Wettstreit der Nachrichtensender um die beste Berichterstattung. Dabei stellt der Live-Marathon hohe Anforderungen an das Personal der Sender: Eine Wahlnacht hat durch das Wahlsystem der USA ihre eigene Dramaturgie. Die US-amerikanische Praxis bietet der politischen Kommuni- kationsforschung seit vielen Jahren wertvolle Ausgangspunkte. Die Merkmale der Berichter- stattung in einer US-Wahlnacht blieben aber von der Wissenschaft bisher weitgehend uner- forscht. Vor diesem Hintergrund analysiert Benjamin Haase die Wahlberichterstattung von ARD, ZDF, RTL und SAT.1, überprüft Trends politischer Kommunikation und führt Inter- views mit den Moderatoren der Wahlsendungen." (Autorenreferat)

[355-L] Hachmeister, Lutz; Burkhardt, Kai; Huber, Claudia K.: Das Ende der Rundfunkpolitik: Genese, Akteure und Widersprüche der Medienpolitik in Deutschland, in: 2009, 2009, S. 38-51 (Graue Literatur)

INHALT: In einem Abriss über die bundesdeutsche Rundfunkpolitik konstatieren die Autoren de- ren baldiges Ende. Im Zuge der technologischen Entwicklung stoße das derzeitige Modell der Rundfunkregulierung absehbar an seine Grenzen. "In der personell kaum kenntlichen und durch keine bedeutenderen kommunikations- und politikwissenschaftlichen Entwürfe fundier- ten deutschen Medienpolitik herrscht ein deutliches Missverhältnis zwischen Selbst- und Fremdfrequenz; ihr ist schlicht Verständnis für die kommunikationstechnologische Dynamik und die Realien der Online- Kommunikation verloren gegangen. Sie ist, wenn überhaupt, nur noch historisch legitimiert." Diese These wird in Einzelabschnitten zu den Themen: "Rund- funkpolitik" in Deutschland nach 1945; Neue Techniken im Mittelpunkt der Medienpolitik: Kupferkabel und Satellit; Europäische Medienpolitik im Wandel; Keine Sondergrenzen für Medienunternehmen: die europäische Fusionskontrolle; Strategische oder gestaltende Medi- enpolitik? expliziert. Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass die Medienpolitik vor weitreichenden personellen und institutionellen Veränderungen steht, wenn sie ihren Pro- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 185 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

zess der Selbstmarginalisierung nicht fortsetzen soll und plädieren dafür, die medienpoliti- schen Aktivitäten der Bundesministerien in einem erweiterten BKM oder einem federführen- den Bundesministerium für Medien- und Kommunikationstechnologie zusammenzufassen. (UN)

[356-L] Han, Sang-Jin: Political communication and the quality of democracy, in: Ursula J. van Beek: Democracy under scrutiny : elites, citizens, cultures, Opladen: B. Budrich, 2010, S. 263-296

INHALT: Der Verfasser geht davon aus, dass zwischen den Phasen des Übergangs zur Demokra- tie und ihrer Konsolidierung eine weitere berücksichtigt werden muss, die er als Posttransiti- onsdynamik bezeichnet. Er argumentiert, dass die Transformation der staatlichen Macht durch Institutionalisierung des politischen Wettbewerbs und der Wahlkämpfe lediglich ein erster Schritt der demokratischen Transformation ist. Die Staatsmacht ist ein Bestandteil des Netzwerkes von Machtbeziehungen in der Gesellschaft, die Religion, Medien, Konventionen, öffentliche Meinung usw. integriert. Diese Phase ist durch ein intensives Spannungsverhältnis zwischen den neuen demokratischen Institutionen einerseits und den bestehenden Traditionen und Mentalitäten andererseits. Es wird argumentiert, dass die politische Kommunikation das Medium darstellt, mit dessen Hilfe die Vertreter diverser Positionen ihre Orientierungen offen legen und im Rahmen demokratischen Diskurses nach Kompromisslösungen suchen, die för- derlich für die Demokratie sind. Erst nach der Etablierung einer solchen demokratischen Ba- sis kann eine Konsolidierungsphase anfangen. (ICF)

[357-L] Hannerer, Regina; Steininger, Christian: Die Bertelsmann Stiftung im Institutionengefüge: Medienpolitik aus Sicht des ökonomischen Institutionalismus, (Schriften zur Medienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 21), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 123 S., ISBN: 978-3-8329-3982-3

INHALT: Die AutorInnen untersuchen die Stiftung und ihre institutionelle Umwelt, beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Institution und Organisation, um im Rahmen eines Typisierungs- versuches politischer Institutionen die Bertelsmann Stiftung entsprechend einzuordnen. Die Studie verdeutlicht Historie, Aufbau, Ziele und medienpolitische beziehungsweise medien- ökonomische Auswirkungen der Bertelsmann Stiftung. Vor allem der Einfluss der Stiftung auf das Institutionengefüge in der Bundesrepublik und speziell auf die Rundfunkpolitik wer- den verdeutlicht. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Stiftung auf allen drei Ebenen der Politik und auf die Gestaltung der Medienstruktur in Deutschland und Europa einwirkt. Der logische Aufbau verdeutlicht den wissenschaftlichen Anspruch. Allerdings erschwert die an- spruchsvolle Sprache der Autoren das Lesen und macht das Buch teilweise schwer verständ- lich. (ZPol, NOMOS)

[358-L] Hetzer, Andreas: Medienpolitische Initiativen der Regierung Morales, in: Tanja Ernst (Hrsg.) ; Stefan Schmalz (Hrsg.): Die Neugründung Boliviens? : die Regierung Morales, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 171-185 186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Der Verfasser ordnet das medienpolitische Handeln der Regierung Morales in den Ge- samtkontext der "Neugründung" Boliviens ein. Er behandelt den Einfluss der bolivianischen Medien und ihren Beitrag zur Verschärfung innenpolitischer Konflikte und thematisiert die Ausgestaltung, die Besitzstrukturen und Entwicklungen des nationalen Mediensystems. Der Verfasser illustriert die Machtfülle der Privatmedien und übt Kritik an einigen Gesetzesinitia- tiven und der scharfen Regierungsrhetorik gegenüber den nationalen Meinungsmachern. Er zeigt, dass es an Meinungspluralität fehlt, und befürwortet die Schaffung alternativer Kom- munikationskanäle. (ICE2)

[359-F] Incesu, Günal (Bearbeitung): Ankara - Bonn/ Berlin - Brussels: the interconnectedness of political communication

INHALT: The central aim of the dissertation project is to analyse the German-Turkish relation- ships against the background of Turkish efforts to join the European Community / European Union. The underlying hypothesis highlights the importance of public opinion and 'the media' - single newspapers as well as intellectuals, who convey their messages via the newspapers. Therefore the leading questions of the dissertation do not merely concentrate on the diploma- tic level but include varying levels of publicity: Which role does the Turkish approach to Eu- rope take in the German-Turkish relationships? Have Turkish workers living in Germany been 'used' for the purposes of becoming a member of the European community? According to these questions and presumptions the analysis focuses on three levels, namely diplomacy, intellectual intervention and mass media.| ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[360-L] Jandura, Olaf; Petersen, Thomas: Gibt es eine indirekte Wirkung von Wahlumfragen?: eine Untersuchung über den Zusammenhang zwischen der auf Umfragen gestützten und der sonstigen politischen Berichterstattung im Bundestagswahlkampf 2002, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Vol. 54/2009, No. 4, S. 485-497 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11616-009-0065-6)

INHALT: "Die Frage nach den Wirkungen der Veröffentlichung von Wahlumfragen wird seit dem Beginn der Umfrageforschung stark diskutiert. In einer Vielzahl von Studien haben Wis- senschaftler versucht, den Einfluss der Wahlumfragen auf das Wahlverhalten zu messen, und verschiedene Thesen hierzu aufgestellt. Alles in allem kann festgehalten werden, dass zumin- dest die Annahme eines generellen Einflusses der Umfragen im Wahlkampf angesichts dieser Studienergebnisse als weitgehend widerlegt gilt. Der folgende Beitrag unternimmt mithilfe ei- ner Kombination aus Trendbefragungen und Inhaltsanalyse den Versuch, nicht den direkten Einfluss der Wahlumfragen auf die Bevölkerung, sondern den indirekten Einfluss der in den Sonntagsfragen erfassten Meinungen auf die Medienberichterstattung zu messen. Es zeigt sich, dass die Veränderungen in der Sonntagsfrage den Veränderungen in der Medienbericht- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 187 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

erstattung leicht vorauslaufen. Dieser Befund wird als Möglichkeit einer zweiten indirekten Wirkung von Wahlumfragen interpretiert und soll Impulse für die weitere Erforschung dieses Phänomens geben." (Autorenreferat)

[361-L] Krüger, Udo Michael; Zapf-Schramm, Thomas: Wahlinformationen im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen 2009: Ergebnisse des ARD/ ZDF-Wahlmonitors, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 12, S. 622-636 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/12-09_Krueger.pdf)

INHALT: "Wie in den Wahljahren zuvor, wurden auch zur Bundestagswahl die wahlrelevanten Angebote der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehhauptprogramme hinsichtlich Um- fang, Zeitverlauf, Sendungsformen, Themen und Auftrittschancen der Parteien, Politiker und Kandidaten verglichen. Der ARD/ ZDF-Wahlmonitor umfasst die Zeitspanne von acht Wo- chen vor der Bundestagswahl am 27. September 2009 bis einschließlich dem Wahltag und der Woche nach der Wahl. Untersuchungsgegenstand waren die Wahlinformationsangebote der beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme ARD/ Das Erste und ZDF sowie der beiden großen Privatsender RTL und Sat.1. Ausgewertet wurden nur die politikrelevanten Informati- onssendungen am Haupt- und Spätabend, die ein breites Publikum erreichen. Im Verlauf ei- nes krisenreichen Jahres 2009 war zu erwarten, dass die Problemthemen in den Wahlkampf eingehen und dort entweder von den Fernsehsendern selbst oder von den Parteien thematisiert werden. Die Ergebnisse des Wahlmonitors zeigen, dass die Wahlthematisierung in ihren quantitativen Relationen und strukturellen Mustern in etwa den Angeboten der Sender im Jahr 2005 entsprach. Dabei strahlten Das Erste und das ZDF 2009 vier Fünftel der im Wahl- monitor erfassten Informationsangebote zur Bundestagswahl aus; ein Fünftel steuerten die Privatsender RTL und Sat.1 bei. In der Berichterstattung dominierte insgesamt die Wahl- kampfbegleitung und Parteienpolitik vor den sachpolitischen Informationsangeboten. Schwerpunktthemen der Sachpolitik waren unter dem Einfluss der Wirtschaftskrise die Berei- che Arbeit/ Soziales und Wirtschaft, gefolgt von Finanzen und Steuern. Die Parteienpräsenz von CDU/ CSU und SPD war beim Ersten und beim ZDF insgesamt ausgewogen, während bei RTL die SPD und bei Sat.1 CDU und CSU zusammengenommen auf einen höheren An- teil kamen. Unter den kleineren Parteien behauptete sich die FDP bei allen Sendern mit den meisten Auftritten. Im direkten Vergleich hatte die amtierende Kanzlerin Angela Merkel in allen Wochen mit Ausnahme zweier Wochen in der Anfangsphase des Wahlkampfes mehr Auftritte als der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier. In den Wahlsendungen, in denen der Kanzlerbonus neutralisiert wurde, hatten beide Kandidaten bei allen Sendern nahe- zu gleiche Auftrittschancen." (Autorenreferat)

[362-L] Ladner, Andreas: Elektronisch wählen - smart wählen, in: Adrian Vatter (Hrsg.) ; Fédéric Varone (Hrsg.) ; Fritz Sager (Hrsg.): Demokratie als Leidenschaft : Planung, Entscheidung und Vollzug in der schweizerischen Demokratie ; Festschrift für Prof. Dr. Wolf Linder zum 65. Geburtstag, Bern: Haupt, 2009, S. 205-221

INHALT: Die Studie untersucht das elektronische Wählen in der Schweiz. Dabei wird überprüft, ob die von Wolf Linder vor zehn Jahren aufgestellte These noch zutrifft, wonach von der Ein- 188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

führung des E-Votings weder eine Steigerung der Stimmbeteiligung noch eine Vergrößerung des Mittelschichts-Bias der Partizipation durch den E-Divide zu erwarten sind. Die Untersu- chung basiert auf Datenmaterial für den Zeitraum 2003 bis 2007 und gliedert sich in folgende Abschnitte: (1) die Möglichkeiten der Datengewinnung für die Forschung durch smartvote, elektronische Wahlhilfen, (2) die NutzerInnen von smartvote sowie (3) der Forschungsstand zur möglichen gesellschaftlichen Spaltung der Schweiz. Der Autor zeigt, dass die individuel- len Positionsbezüge der Kandidierenden an Bedeutung gewinnen, sich ambitionierte Kandi- dierende stärker nach wahlstrategischen Überlegungen positionieren und PolitikerInnen zu- sätzliche Panaschierstimmen zu gewinnen versuchen. (ICG2)

[363-F] Maier, Jürgen, Jun.-Prof.Dr.; Maier, Michaela, Prof.Dr.; Faas, Thorsten, Jun.-Prof.Dr.; Brettschneider, Frank, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wahrnehmung und Wirkung der Fernsehdebatten im Bundestagswahlkampf 2009 (Teilm- odul der German Longitudinal Election Study - GLES)

INHALT: Gemessen am Zuschauerinteresse und dem Umfang der Medienberichterstattung waren die Fernsehdebatten zwischen den beiden Kanzlerkandidaten in den beiden vergangenen Bun- destagswahlen das mit Abstand wichtigste Einzelereignis im Bundestagswahlkampf. Auch bei der Bundestagswahl 2009 wird es wieder zu TV-Debatten kommen. Wie Fernsehdebatten wirken, ist aufgrund ihrer noch jungen Geschichte für Deutschland bislang nur wenig er- forscht. Zudem fehlen tiefergehende Einblicke über die Art und Weise, wie solche Fernsehde- batten - oder allgemeiner: massenmedial vermittelte Politiknachrichten - auf der Seite des Re- zipienten verarbeitet werden. Ziel ist es deshalb, Wahrnehmung und Wirkung der Fernsehde- batten 2009 im Rahmen der von der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung (DGfW) be- antragten und von der DFG geförderter deutschen nationalen Wahlstudie (German Longitudi- nal Election Study - GLES) wissenschaftlich zu untersuchen. Zu diesem Zweck sieht die GLES ein eigenes Teilmodul vor, das von o.g. Projektteam geleitet wird. Der Fokus der Un- tersuchung liegt auf der Untersuchung von Wahrnehmung und Wirkung der Fernsehdebatte auf politisches Wissen, politische Einstellungen und Wahlabsichten. Mit einem speziellen Forschungsdesign, das an von Teilen des Projektteams im Rahmen der Fernsehdebatten 2002 und 2005 durchgeführte wissenschaftliche Studien anschließt, werden direkte, durch die Fern- sehdebatte hervorgerufene Effekte von indirekten, durch die sich daran anschließende Kom- munikation über dieses Ereignis im sozialen Umfeld und in den Massenmedien bedingte Ef- fekten getrennt. Zudem liegt ein Schwerpunkt des Projekts auf der Frage, welche Bedeutung visuellen Informationen bei der Wahrnehmung und Bewertung der Debattenleistung der Kanzlerkandidaten zukommt. Insgesamt hat das Projekt zum Ziel, vertiefte Erkenntnisse über die individuelle Verarbeitung politischer Informationen zu gewinnen. ZEITRAUM: 2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Messung von Wahrnehmung und direkter Wirkung der Fernsehdebatten findet im Rahmen von Live-Experimenten an verschiedenen Standorten in Deutschland unter insge- samt jeweils ca. 400 wahlberechtigten Bürgern statt. Diese werden einerseits befragt. Ande- rerseits haben die Teilnehmer der Untersuchung die Möglichkeit, ihre Bewertungen der Kan- didaten in Echtzeit - also während der laufenden Fernsehdebatte - computergestützt zu doku- mentieren ("RTR-Messung"). Indirekte Debatteneffekte werden durch die wiederholte Befra- gung der Untersuchungsteilnehmer in den Tagen nach dem TV-Duell gemessen. Begleitet wird die Befragung durch eine ausführliche Inhaltsanalyse der Vor- bzw. der Nachberichter- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 189 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

stattung über die TV-Debatte sowie eine Inhaltsanalyse des Fernsehduells selbst, deren Er- gebnisse wiederum mit den Daten der RTR-Messung verknüpft werden. ART: gefördert BEGINN: 2009-05 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 06 Kultur- und Sozialwissen- schaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft (Kaufhausgasse 9, 76829 Landau); Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft, Abt. Kommuni- kationspsychologie und Medienpädagogik -IKM- (Fortstr. 7, 76829 Landau); Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I Politische Soziologie (A5, 6, 68131 Mannheim); Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozial- wissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften FG für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie -540c- (70593 Stuttgart) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 06341-280-38400, e-mail: [email protected])

[364-L] Malerius, Stephan: Politik aus der Nische: die digitale politische Kommunikation als Informationsquelle und Austauschforum für die Opposition in Weißrussland, in: KAS-Auslands-Informationen, 2010, Nr. 6, S. 69-88 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_19707-544-1-30.pdf?100526133215)

INHALT: "Anders als in Westeuropa oder den meisten neuen EU-Mitgliedsstaaten wird die digi- tale politische Kommunikation in Weißrussland nicht im Kontext der Nutzung der spezifi- schen Möglichkeiten von Web 2.0 in der Kommunikation von Politikern mit den Bürgern oder im Zusammenhang mit digitaler Demokratie diskutiert. Vielmehr gilt das Internet vor al- lem als ein Instrument, die Zensur in den klassischen Medien zu umgehen. Denn ein traditio- neller öffentlicher Raum, in dem die Menschen ihre politische Meinung frei äußern können, existiert in Weißrussland nicht." (Autorenreferat)

[365-L] Münkler, Herfried; Hacke, Jens: Strategien der Visualisierung: Verbildlichung als Mittel politischer Kommunikation, (Eigene und fremde Welten : Repräsentationen sozialer Ordnung im Vergleich, Bd. 14), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 255 S., ISBN: 978-3-593-38895-3

INHALT: "Seit jeher pflegen politische Gemeinschaften bestimmte Praktiken der Visualisierung. Im politischen Konkurrenzkampf behält meist derjenige die Oberhand, der geschickt sugges- tive und wirkungsmächtige Bilder einsetzt. Die Autoren gehen der Frage nach, in welcher Weise politische Themen auf bestimmte Formen der Verbildlichung angewiesen sind und wie die Bilder auf das kollektive Bewusstsein einwirken." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Herfried Münkler: Einleitung (7-9); Enno Rudolph: Symbol, Metapher, Mythos: Komplemen- te oder Konkurrenten sprachlicher Visualisierung? (11-22); Herfried Münkler: Visualisie- rungsstrategien im politischen Machtkampf: Der Übergang vom Personenverband zum insti- tutionellen Territorialstaat (23-51); Thomas Meyer: Visuelle Kommunikation und Politische Öffentlichkeit (53-69); Wolfgang Hardtwig: Performanz und Öffentlichkeit in der krisenhaf- ten Moderne: Visualisierung des Politischen in Deutschland 1900-1936 (71-92); Michael Strübel: Krieg und Film: Globalisierte Visualisierungsformen und politische Instrumentalisie- 190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

rung (93-108); Willi Hofmann: "Ich schau Dir in die Augen": Die Bedeutung visueller Medi- en für die politische Kommunikation in entwickelten Demokratien (109-125); Paula Diehl: Die SS-Uniform als emblematisches Zeichen (127-150); Udo Bermbach: "Heut hast Du's er- lebt": Zur Darstellung politischer Konflikte in der Oper (151-167); Karl-Siegbert Rehberg: Künste als Medium der Sichtbarkeit und der Überblendung von Macht: Werner Tübkes "Ar- beiterklasse und Intelligenz" als Exempel (169-191); Horst Bredekamp: Jörg Immendorffs Staatsportrait Gerhard Schröders (193-211); Ronald Hitzler: Im elektronischen Panoptikum: Über die schwindende Angst des Bürgers vor der Überwachung und seinen unheimlichen Wunsch nach Sichtbarkeit (213-230); Andreas Dörner: Respekt im Regenwald: Über Insze- nierung und Aneignung von gesellschaftlichen Ordnungsmustern im Unterhaltungsfernsehen (231-250).

[366-L] Olson, Trygve; Nelson, Terry: Der Einfluss des Internets auf Parteien und Wahlkämpfe, in: KAS-Auslands-Informationen, 2010, Nr. 6, S. 54-68 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_19706-544-1-30.pdf?100526132750)

INHALT: "Als Ende der 1990er Jahre das Zeitalter des Internets begann, wurde es schnell zum Klischee, dass die neue Technologie 'alles verändern' würde. Heute ist das Internet tatsächlich ein zentraler Bestandteil des Lebens von Menschen in aller Welt geworden. Die Internet-Re- volution hat die Art und Weise verändert, wie Gruppen und ihre Mitglieder intern wie extern interagieren - dass diese Veränderungen auch auf alle politischen Fragen einen weit reichen- den Einfluss haben, ist nicht überraschend. Über den Einfluss des Internets auf Parteien und Wahlkämpfe schreiben die Autoren." (Autorenreferat)

[367-L] Ozan, Didem: Parteiliche Kommunikation am politischen Wendepunkt: der EU-Beitritt der Türkei in deutschen und türkischen Parlamentsdebatten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 196 S., ISBN: 978-3-531-17029-9

INHALT: "'Wie prägen politische Interessen Argumentationen?' - die Beantwortung dieser zen- tralen Fragestellung aus linguistischer Perspektive ist für den parlamentarischen Bereich be- sonders spannend, weil dort Entscheidungen durch Argumentationen vorbereitet werden. Sie wird in der vorliegenden Arbeit anhand eines Sprach- und Kulturvergleichs für den Deut- schen Bundestag und die Türkische Große Nationalversammlung beantwortet. Dies ist der erste deutschtürkische Vergleich in der Erforschung parlamentarischer Sprache und Kommu- nikation. Um zu kontrastieren, wie deutsche und türkische Politikerinnen und Politiker die Mittel ihrer nationalen Sprache unter den kulturellen Gegebenheiten ihrer Parlamente einset- zen, um Parteiinteressen effektiv durchzusetzen, werden Parlamentsdebatten zum Thema 'Ge- planter Beitritt der Türkei in die Europäische Union' exemplarisch verglichen. Zwei politisch bedeutende Debatten werden zu diesem Zweck in der Analyse gegenübergestellt. Zugrunde gelegt ist das holistische 'Mixed Game Model' von VVeigand, als besonders innovativ wurde die Anwendung dieses Modells auf Argumentation und Rhetorik im politischen Bereich be- gutachtet." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 191 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[368-L] Perlot, Flooh: Mypoliticalspace: making politics visible through web 2.0, in: Journal of social science education, Vol. 9/10/2008, No. 2/1, S. 98-111 (www.jsse.org/2008/2008/2008-2/pdf/Perlot-mypoliticalspace-2-2008-1-2009.pdf)

INHALT: "Web 2.0 is one of the later innovations in Internet-related developments. The term ex- presses less a new piece of technology but more new ways of using the Net; weblogs and so- cial networks like myspace are among the most prominent examples of Web 2.0. Its catch- phrase may be: you control your own data. Web 2.0 gimmicks bear new possibilities for young people, which are the heaviest users of the Internet, not only to get political informati- on, but also to show and share their views and opinions. It also gives politicians a way of pre- senting themselves without any interference. In both ways it can contribute to a process of making politics visible. Besides assessing some data about political Internet usage the article tries to show some opportunities as well as problems related to making politics visible in Web 2.0." (author's abstract)|

[369-L] Puppis, Manuel; d'Haenens, Leen; Steinmaurer, Thomas; Künzler, Matthias: The European and global dimension: taking small media systems research to the next level, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 105-112 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Größe von Ländern und Staaten spielt eine Rolle. Kleine Staaten teilen nicht nur strukturelle Besonderheiten sondern zeichnen sich auch aus durch unterschiedliche politische und historische Traditionen. Das hilft zu erklären, warum der Zusammenhang zwischen der Größe oder Kleinheit von Staaten und Medienregulierung weit von einer Klärung entfernt ist. Die Autoren schlagen daher vor, die bestehenden Typologien von Mediensystemen um den Begriff der Kleinheit zu ergänzen. Dies würde mehr systematische vergleichende Forschung ermöglichen. Zusätzlich müsste die zukünftige Forschung über kleine Staaten auch die The- men Europäisierung und Globalisierung berücksichtigen, wenn man die Rolle kleiner Staaten beim Entscheidungsprozess auf supranationaler und internationaler Ebene untersuchen will. (UNübers.)

[370-L] Puppis, Manuel: National media regulation in the era of free trade: the role of global media governance, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 4, S. 405-424 (Standort: USB Köln(38)- MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/4/405)

INHALT: Es gibt eine wachsende Betonung des freien Handels in der globalen Mediengover- nance, die die Grundlagen der Medienregulierung in den westlichen Demokratien erschüttern könnte. Während die US-Regierung auf eine weitere Liberalisierung der audiovisuellen Dienste unter dem Schirm von GATS (General Agreement on Trade in Services) drängt, sind andere Länder weniger enthusiastisch. Sie sehen in der Welthandelsorganisation (WTO) eine Bedrohung ihrer Medienkultur. Der Beitrag diskutiert die Implikationen des GATS in Bezug auf die Regulierung der Medien und die Rolle der neuen UNESCO- Konvention zur kulturel- len Vielfalt (CCD). Er kommt zu dem Schluss, dass die Liberalisierung der audiovisuellen Dienste verschiedene Regulierungsmaßnahmen verhindern wird: Quotenregulierung, Hilfs- 192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

programme für die audiovisuelle Industrie und die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehen alle potenziell auf der Kippe. Hinzu kommt, dass die Bemühungen der UN- ESCO, kulturelle Vielfalt zu fördern und zu schützen, als wenig geeignet erscheinen, diese Entwicklung zu stoppen. (UNübers.) (UN)

[371-L] Rodoniklis, Wasilios; Zander, Daniel (Hrsg.): Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation, (Schriftenreihe Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation - DFPK, Bd. 4), (4. Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation, 2008), Düsseldorf: düsseldorf univ. press 2009, 241 S., ISBN: 978-3-940671-22-6

INHALT: "Das Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation ist die wissenschaftliche Platt- form im deutschsprachigen Raum für Nachwuchswissenschaftler in diesem Forschungsfeld. Der vorliegende Tagungsband bietet einen Überblick über Themen, Theorieansätze und Me- thoden aus Wissenschaft und Praxis. Die Beiträge beschäftigen sich u.a. mit den Themenfel- dern Journalismus, Wahlkampf, Inszenierungsstrategien, medialer Identitätsbildung und welt- weiter Öffentlichkeit." (Autorenreferat). Inhalt: Essays: Tilman Achtnich: Die Republik in Gefahr? - Angst als politische Strategie (13-14); Andreas Hensel, Astrid Epp: Angst durch Risiken oder Risiken durch Angst? (15-16); Frank Roselieb: Zwischen Loser Paradoxon, Self-fulfilling Prophecy und Agenda Surfing - Warum Politiker denkbar schlechte Krisenma- nager sind (17-21); Ingo Wolf: Die Republik in Gefahr? - Angst als politische Strategie (22- 23); Abstracts: Kurzfassungen der gesammelten Beiträge (27-34); Beiträge: Melanie Magin: Qualitätszeitungen - das "Rückgrat der politischen Öffentlichkeit?" Ein inhaltsanalytischer Vergleich der Qualität deutscher und österreichischer Tageszeitungen (37-61); Linards Udris: Resonanzchancen des politischen Extremismus und Radikalismus. Theoretische Konzepte und empirische Befunde am Beispiel des Rechtsextremismus in der öffentlichen Kommunika- tion der Schweiz (62-90); Karin Stengel: "Gefährliche Fotos" - Eine Analyse der Berichter- stattung deutscher Printmedien über die Totenkopf-Affäre (91-111); Matthias Potthoff: "Fra- ming reconsidered." Zum Entwicklungsstand der kommunikationswissenschaftlichen Deu- tungsmuster-Theorie (112-132); Andrea Burmester: Inszenierung von Politik in Sondersen- dungen. Eine Inhaltsanalyse von ARD-Brennpunkt und ZDF-Spezial (133-157); Jasmin Thie- mens, Annie Waldherr: Bewertungsdimensionen einer Kanzlerkandidatin - Eine quantitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Angela Merkel zur Bundestagswahl 2005 (158- 182); Sabine Patsch: Die Metropolregion Rhein-Neckar als identitätsstiftende Institution? Eine empirische Untersuchung zur Rolle der regionalen Tagespresse im Prozess der Identi- tätsbildung (183-206); Antje Glück: Risiko für alle- jeder für sich? Die Formierung einer Weltöffentlichkeit im Angesicht des Terrorismus (207-232).

[372-L] Rohowski, Tina: Das Private in der Politik: Politiker-Homestories in der deutschen Unterhaltungspresse, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 163 S., ISBN: 978-3-531-16865-4

INHALT: "Wenn ein Politiker sein Privatleben in den Medien darstellt, sorgt das stets für Auf- ruhr beim Publikum, im Politikbetrieb und auch in den Redaktionen. In der Kritik schwingt die Annahme mit, dass das Privatleben von Politikern immer häufiger und tabuloser in den Medien präsent ist. Die Wissenschaft stimmte bislang in das Lamento ein, übernahm dabei je- doch meist ungeprüft die Argumente und Befunde der öffentlichen Diskussion. Empirische soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 193 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Analysen solcher Medienangebote, die die These einer zunehmenden Präsenz des Privaten stützen, fehlen. Die Autorin wertet daher 60 Zeitschriftenjahrgänge der Unterhaltungstitel 'Bunte' und 'Stern' von 1948 bis 2007 aus. Anhand der dort veröffentlichten Politiker-Home- stories beantwortet sie folgende Fragen zum vermuteten Wandel von Privatheit und Öffent- lichkeit: Machten Politiker im Laufe der Jahrzehnte immer häufiger ihr Privatleben zum Ge- genstand der Berichterstattung? Wie stellen sie sich in den Homestories dar? Und welches Ziel verfolgen sie damit?" (Autorenreferat)

[373-F] Saalfeld, Thomas, Prof.Dr.; Klekowski von Koppenfels, Amanda, Dr. (Bearbeitung): Das Internet als Instrument personalisierter politischer Repräsentation

INHALT: Dieses Projekt untersucht die Nutzung des Internets als Instrument personalisierter po- litischer Kommunikation in repräsentativen Demokratien, wobei empirisch der Schwerpunkt auf dem Repräsentationsverhalten von Parlamentsabgeordneten mit Migrationshintergrund in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Israel liegt. Innovationen im Bereich der politischen Kommunikation (vor allem der Ausbau des Internets) haben nach Auffassung zahlreicher Autoren zu einer "Individualisierung" des Repräsentationsverhaltens von Abge- ordneten beigetragen, wodurch persönliche Merkmale von Kandidaten gegenüber dem Partei-"Label" wichtiger geworden seien. So findet die Deutsche Kandidatenstudie für die Bundestagswahl 2005, dass das Internet zum zweitwichtigsten Medium der Wahlkampfkom- munikation geworden sei (Wüst/ Gschwend/ Zittel/ Schmitt) und dass bei gegebenen institu- tionellen Anreizen (z.B. einem personalisierten Wahlsystem) ein breiteres Spektrum repräsen- tativer Aktivitäten wahrgenommen werde, als dies traditionell in Parteiendemokratien der Fall war. Untersuchungen zu Wahlkämpfen in den USA zeigen u.a., dass Kandidaten mit ethni- schem Minderheitshintergrund diese (kostengünstigen) Möglichkeiten neuer Kommunikati- onstechniken zunehmend nutzen, um verschiedene Wählergruppen (z.B. ethnische Mehrheits- und Minderheitswähler) mit differenzierten Botschaften gezielt anzusprechen. Die angezeigte Studie untersucht, ob, wie und aus welchen Gründen Abgeordnete mit Minderheitshinter- grund in Europa und Israel die neuen Medien als Mittel der Wahlkreis- und Wahlkampfkom- munikation einsetzen. Obwohl Abgeordnete mit ethnischem Minderheitshintergrund den em- pirischen Fokus des Projekts bilden, wirft die Studie weiter reichende Fragen der politischen Repräsentation in modernen Gesellschaften auf, in denen Parteien als Quellen politischer In- formation, Identifikation und Integration an Bedeutung verloren haben sollen. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: insb. Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Is- rael METHODE: Theoretische Grundlage sind Theorien der politischen Repräsentation, des Parteien- wettbewerbs und des politischen Unternehmertums. Methodisch beruht die Studie auf der quantitativen Inhaltsanalyse der Internetseiten von Abgeordneten mit ethnischem Minder- heitshintergrund (Vollerhebung) und einer gleich großen (nach einem Quotenverfahren aus- gewählten) Kontrastgruppe von Abgeordneten der ethnischen Mehrheit. Die Länder wurden so ausgewählt, dass sie in theoretisch wichtigen Variablen (z.B. Wahl- und Parteiensystem) einem most different systems design nach Przeworski und Teune nahe kommen. Im Gegen- satz zu früheren Studien wird großer Wert auf ein längsschnittliches Forschungsdesign gelegt, in dem etwaige Verschiebungen in der Selbstdarstellung von Abgeordneten im Zeitverlauf (z.B. durch sich verändernde elektorale Anreize) beobachtet werden können. Untersuchungs- design: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (persönliche Internetseite von Abgeordneten mit ethischem Minderheitshintergrund; Aus- 194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

wahlverfahren: Vollerhebung). Inhaltsanalyse, offen (persönliche Internetseiten anderer Ab- geordneter; Auswahlverfahren: Quota). Aktenanalyse, standardisiert (politische Institutionen - z.B. Wahlsysteme-). Sekundäranalyse von Individualdaten (Eigenschaften der Abgeordneten; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-08 ENDE: 2012-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft (Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0951-863-2605, Fax: 0951-863-2606, e-mail: [email protected])

[374-L] Schejter, Amit M.: "From All My Teachers I Have Grown Wise, and From My Students More Than Anyone Else": what lessons can the US learn from broadband policies in Europe?, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 5, S. 429-445 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/5/429)

INHALT: Die europäische Union und die Vereinigten Staaten haben ein unterschiedliches Ver- ständnis von den Herausforderungen, vor denen die Telekommunikationspolitik steht. Dies liegt u.a. an den unterschiedlichen Grundpositionen zu staatlicher Intervention und Regulie- rung. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung beider Regulierungsrahmen mit ihren philoso- phischen Wurzeln und ideologischen Umsetzungen. Dabei wird gezeigt, wie einerseits ameri- kanische Einflüsse die politische Sprache Europas geprägt haben, aber andererseits die euro- päische Politik die gleichen politischen Maßnahmen erfolgreicher implementiert hat, was dann im Ergebnis einen höheren Versorgungsgrad mit Breitbandnetzen zu Folge hatte. Eine Besinnung auf die Stärken des europäischen Prozesses könnte den Politikern in den USA da- bei behilflich sein, ihre einheimische Politik neu zu formulieren. (UNübers.) (UN)

[375-L] Schemer, Christian: Politische Kampagnen für Herz und Verstand: affektive und kognitive Einflüsse der Massenmedien auf politische Einstellungen, (Rezeptionsforschung, Bd. 19), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 289 S., ISBN: 978-3-8329-4864-1

INHALT: Der Verfasser behandelt zunächst die begrifflichen und theoretischen Grundlagen, die die Basis seiner Untersuchung darstellen, bevor die bisherigen Erkenntnisse der Medienwir- kungsforschung vorgestellt werden (kognitive Wirkungen der Medien, Wirkungen der Me- dienberichterstattung auf Affekte, Emotionen oder Stimmungen). Um affektive und kognitive Einflüsse der Kampagnenberichterstattung auf politische Einstellungen zu untersuchen, wer- den im folgenden Ergebnisse einer Studie vorgelegt, die eine inhaltsanalytische Untersuchung mit einer Panelbefragung koppelt. Gegenstand dieser Untersuchung ist eine Abstimmung in der Schweiz im Jahr 2006, bei der es um die Verschärfung des Asylgesetzes ging. Der Ver- fasser weist nach, dass die Politikberichterstattung im Fernsehen und in Zeitungen das Publi- kum sowohl kognitiv als auch affektiv beeinflussen kann und sich damit überwiegend indi- rekt auf die Einstellung zum Asylgesetz auswirkt. (ICE2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 195 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[376-L] Scheurle, Christoph: Die deutschen Kanzler im Fernsehen: theatrale Darstellungsstrategien von Politikern im Schlüsselmedium der Nachkriegsgeschichte, (Kultur- und Medientheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 241 S., ISBN: 978-3-8376-1052-9

INHALT: Der Verfasser untersucht die Selbstdarstellung von Politikern im Fernsehen als theatra- le Darstellungen. Dabei soll geprüft werden, inwiefern die Rede von der 'Politik als Theater' (Meyer 1998) und den Politikern als 'Staatsschauspielern' (Ortheil 1986) adäquat ist' (10). Für seine Analyse hat der Autor die ehemaligen Bundeskanzler Adenauer, Brandt, Schmidt, Kohl und Schröder ausgewählt, deren politische Darstellungen er in einem 'Wahrnehmungsdreieck von Inszenierung, Rolle und Figur' (34) analysiert. Dieses Dreieck bildet den Rahmen, inner- halb dessen die Kanzler ihre Rolle individuell gestalten und ihre Kanzlerkompetenz, auch in Abgrenzung gegenüber Gegenkandidaten zu beweisen haben. Um die Darstellungsstrategien und -formen für verschiedene Situationen aufzuzeigen, untersucht er Auftritte in Wahlspots, Rededuelle, Live-Übertragungen von politischen Ereignissen und weiteren Fernsehformaten. Zudem nimmt er Veränderungen im Darstellungssystem im Zeitverlauf in den Blick und macht damit deutlich, dass neue Inszenierungsformen auch veränderte Rollenstrategien erfor- dern. Scheurle wartet mit allerlei medien- und theatertheoretischen Grundlagen und Debatten sowie vielfältigen Begriffsdifferenzierungen und Kategorien auf. Dieses theoretische Rüst- zeug dient ihm zur Einordnung der ausgewählten Fernsehszenen, wobei es sich jeweils um eine mit qualitativen Methoden erarbeitete 'Darstellung in einer historisch konkreten Situati- on' (117) handelt. Da die Idee zur Arbeit bereits 2003 entstand, bezog sich die Dissertation selbst auf die männlichen Bundeskanzler, für die Veröffentlichung wurde ein Kapitel zu den Darstellungsstrategien von Angela Merkel hinzugefügt. (ZPol, NOMOS)

[377-F] Schlee, Thorsten, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Martinsen, Renate, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Die Wissensgesellschaft im politischen Diskurs

INHALT: Das Dissertationsvorhaben stellt die Forschungsfrage, mittels welcher diskursiven Praktiken sich die Wissensgesellschaft konstituiert. Methodischer Anknüpfungspunkt dazu ist das Konzept der Diskursanalyse im Anschluss an Michel Foucault. Gegenstand der Untersu- chung ist die Rede von der Wissensgesellschaft im parlamentarischen Diskurs sowie der Ka- talog bildungspolitischer Maßnahmen, der mit der Argumentationsfigur verknüpft ist. Die Im- plementation bildungspolitischer Programmatik geht einher mit einem Wandel organisatio- neller Praktiken innerhalb der Institutionen der Wissensvermittlung. Daneben etablieren sich auch auf individueller Ebene eine Reihe von Imperativen der Lebens- und Selbstführung. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht damit eine Darstellung der diskursiven Systematik, aber auch der organisationellen und individuellen Praktiken, die sich mit dieser Rationalität der Wissensgesellschaft vereinbaren lassen. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, derart die nicht kausal festzulegende Komplementarität der untersuchten Ebenen aufzuzeigen, wodurch eine deutliche Abgrenzung gegenüber politischen Theorien der Souveränität wie auch zu em- pirischen politikfeld- und institutionenzentrierten Ansätzen vorgenommen wird. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissen- schaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbes. Politische Theorie (47048 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) 196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[378-L] Schwarzkopf, Dietrich: Ideologiepolizei, Spionagedienst, Desinformationsagentur: die Stasi und die Medien in Ost und West, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 43/2010, H. 1, S. 68-74 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Eines der wichtigsten Felder, auf denen der Staatssicherheitsdienst der Deutschen De- mokratischen Republik seinen politischen Auftrag und sein Selbstverständnis zu verwirkli- chen hatte, waren die Medien, vornehmlich Hörfunk und Fernsehen. Dieser Schwerpunkt er- gab sich einmal aus der Einschätzung, dass die beiden Medien bei der Erziehung der DDR- Bevölkerung zum Sozialismus von außerordentlicher Bedeutung und Wirksamkeit seien (oder zu sein hätten), zum anderen aus der Tatsache, dass der Zugang der Erziehungsadressaten zu westdeutschem Hörfunk und Fernsehen einschließlich der sich daraus ergebenden Folgen für das politische Bewusstsein der DDR-Bevölkerung nicht zu verhindern sei. Vorrangig war da- nach die Festigung des Glaubens der Deutschen in der DDR an die sozialistische Idee, ihrer Einsicht in die Vortrefflichkeit der vorhandenen und mehr noch der verheißenen konkreten sozialistischen Ordnung sowie die Zerstörung der Annahme, dass der Weg der Bundesrepu- blik der für die Bürger bessere sei. Da der Antifaschismus als Staatsräson der DDR prokla- miert war, kam es darauf an, die Bundesrepublik als Fortsetzung des Faschismus mit moder- nen kapitalistischen Mitteln hinzustellen, deren Ziel es sei, die DDR mit ihren Errungenschaf- ten zu vernichten und nicht nur das DDR-Territorium, sondern auch die verlorenen ehemals deutschen Gebiete östlich davon gewaltsam wieder zu erobern. Dem Staatssicherheitsdienst fiel dabei die Aufgabe zu, die entsprechenden Aktionspläne der SED gegebenenfalls selbst umzusetzen, die dazu erforderlichen Informationen, Falschinformationen und Mischerzeug- nisse zu beschaffen, Ideen zur Realisierung beizutragen und vor allem die Durchführung zu überwachen. (ICF2)

[379-L] Seimel, Julia: Politische Kommunikation der Mediengesellschaft: die Online-PR der Parteien im Bundestagswahlkampf 2005, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2009, 116, 10 S., ISBN: 978- 3-8364-6073-6

INHALT: "Der Bundestagswahlkampf 2005 fand unter besonderen Bedingungen statt: Am 22. Mai 2005 überraschte die SPD nach ihrer Wahlniederlage bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl mit der Ankündigung von Neuwahlen. Ein auf wenige Wochen verkürzter 'Sprint-Wahlkampf' folgte. Durch die erzwungene Beschleunigung der Kampagnenplanungen rückte das schnellste und flexibelste Massenmedium in den Blick: das Internet. Als Wahl- kampfinstrument der politischen Öffentlichkeitsarbeit wurden an das Internet hohe Erwartun- gen gestellt: Es sollte trotz des kleinen Zeitfensters einen modernen, innovativen und infor- mativen Wahlkampf ermöglichen. Mit dem Kampagnenmanagement wurden professionelle PR-Agenturen beauftragt. Ob und wie es den PR-Akteuren gelang, die Potenziale der Online- Kommunikation zur Oberzeugung der Wähler für die jeweilige politische Partei zu nutzen, thematisiert diese Arbeit. Die im Zentrum der vorliegenden Arbeit stehende Forschungsfrage lautet: Wie nutzten die politischen PR-Akteure im Auftrag der Parteien das Internet zur politi- schen Öffentlichkeitsarbeit im Bundestagswahlkampf 2005? Das Ziel ist, mithilfe des Instru- mentariums der Akteurstheorie, die Beschreibung und Analyse der Online-Kommunikation der politischen PR-Akteure im Bundestagswahlkampf 2005. Dabei sollen nicht die Wähler soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 197 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

bzw. die Wirkung des Online-Campaignings der PR-Akteure auf die Wähler im Mittelpunkt des Interesses stehen. Fokussiert werden die politischen Akteure, die Parteien, und die von den Parteien beauftragten Akteure der politischen Öffentlichkeitsarbeit. Das Erkenntnisinter- esse dieser Arbeit liegt darin, festzustellen, ob die beauftragten Öffentlichkeitsarbeiter die Po- tenziale des Internets zur Überzeugung der Wähler genutzt haben. Eine ausführliche Konkre- tisierung und Eingrenzung der Fragestellung findet zu Beginn des empirischen Teils der Ar- beit statt (s. Punkt 6.1)." (Textauszug)

[380-L] Sousa, Helena; Costa e Silva, Elsa: Keeping up appearances: regulating media diversity in Portugal, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 89-100 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Seit Ende eines fünfzig Jahre dauernden autoritären Regimes in Portugal Mitte der 1970er Jahre gilt die Medienvielfalt in der politischen Diskussion und in der Gesetzgebung als fundamentaler demokratischer Wert. Die Verfassung von 1976 verbietet medienübergrei- fende Konzentration und die nachfolgende Mediengesetzgebung benannte den Pluralismus als eine lebenswichtige gesellschaftliche Dimension. Diese Erkenntnis ist jedoch immer nur in unverbindlicher und ineffektiver Weise ausgesprochen worden, weil keine Regierung ein wirkliches Interesse daran hatte, die Konzentration beim Medienbesitz zu verhindern oder die inhaltliche Vielfalt des Rundfunks zu garantieren. In einer dauerhaft fragilen politischen Um- gebung haben die Regierung entweder "freundliche" Mediengruppen ermutigt, oder aus Furcht vor feindlichen Reaktionen darauf verzichtet, gegen die ausdrücklichen Interessen der etablierten Medien zu handeln. Die Eigentümer der Medien ziehen ihren Vorteil aus der Kleinheit des Landes indem sie sehr wirksam darauf bestanden, dass eine bestimmte Größen- ordnung die Voraussetzung dafür ist, die Medien in nationaler Hand behalten zu können und dass Konzentration an sich eine Garantie für die Medienvielfalt darstellt. Das Argument vom "ausländischen Feind" hat sowohl den Interessen der aufeinanderfolgenden Regierungen als auch der einheimischen Multimedia-Gruppen gedient. (UNübers.)

[381-F] Stern, Jürgen, M.A. (Bearbeitung); Oberreuter, Heinrich, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Parteien und Internet - Kommunikation - Partizipation - Organisation

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation BEGINN: 2003-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I (94030 Passau) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[382-L] Strömbäck, Jesper; Luengo, Oscar G.: Polarized pluralist and democratic corporatist models: a comparison of election news coverage in Spain and Sweden, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 547-562 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Obwohl Wahlkampberichterstattung wichtig ist und seit langem im Mittelpunkt politi- scher Kommunikationsforschung steht, mangelt es noch immer an vergleichenden Untersu- chungen auf diesem Gebiet. Daher hat die Studie die Untersuchung der Wahlberichterstattung in Spanien und Schweden zum Ziel. Theoretisch basiert die Studie in erster Linie auf dem Framing- Ansatz und der Theorie des "strukturellen Bias". Die angewandte empirische Me- thode ist eine quantitative Inhaltsanalyse der Wahlberichterstattung dreier Zeitungen aus je- dem Land. Der Zeitraum umfasst jeweils die drei Wochen vor den schwedischen Parlaments- wahlen im Jahre 2002 und den spanischen Parlamentswahlen im Jahre 2004. (UNübers.)

[383-L] Sverdel, Marina: Medienoligarchen: Chancen und Grenzen für die Pressefreiheit in der Ukraine ; eine Fallstudie, Köln: Halem 2008, 263 S., ISBN: 978-3-938258-77-4

INHALT: Während der 'Revolution in Orange' in der Ukraine im Spätherbst 2004 war die Presse- freiheit neben der Beseitigung der allgegenwärtigen Korruption des von Ex-Präsident Leonid Kucma geführten Regimes ein Hauptanliegen der Protestbewegung. Unter Kucma unterlagen Presse, Rundfunk und Fernsehen trotz fortschreitender Privatisierung des Mediensektors einer starken indirekten Kontrolle bzw. Zensur durch den Staat, mittels sogenannter täglicher An- weisungen (temnyky) gab die Präsidialadministration den Journalisten Themen und deren In- terpretation praktisch vor. Insbesondere während der letzten, durch die Erstarkung der Oppo- sition gekennzeichneten Jahre des Kucma-Regimes kam es zudem zu immer härteren Repres- salien gegen einzelne Journalisten, wobei der Fall des ermordeten Heorhij Gongadse (2000) heraussticht. Die Verfasserin ergründet die unter dem neuen Präsidenten Wiktor Juschtschen- ko zwischen 2004 und 2006 erzielten Fortschritte auf dem Gebiet der Pressefreiheit durch einen aufwendigen Methodenmix aus Dokumenten- und Inhaltsanalyse sowie durch Leitfa- deninterviews mit ukrainischen Journalisten. Dabei ist auffällig, dass trotz der demokrati- schen Versprechungen des neuen Präsidenten kaum Verbesserungen bei der Neuformulierung bzw. Implementation der legalen und strukturellen Bedingungen der Pressefreiheit erreicht wurden. Zudem bleibt festzustellen, dass sich der ukrainische Medienmarkt noch immer durch eine hohe Intransparenz der Eigentümerstrukturen sowie einen 'erheblichen Druck von Wirtschaftsgruppen und (den) direkten Einfluss der Politik' (161) auszeichnet. Auf der ande- ren Seite sind unter Juschtschenko insbesondere ein deutlicher Rückgang repressiver Maß- nahmen gegen Journalisten sowie das Fehlen einer offen politisch motivierten Zensur zu be- obachten. Für die aktuelle Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten in der GUS- Region ist es allerdings bezeichnend, dass man die post-orangene Ukraine trotz dieser nur moderaten Fortschritte als Vorreiter in Sachen Pressefreiheit betrachten muss. (ZPol, NO- MOS)

[384-L] Tenscher, Jens; Schmid, Sonja: Berichterstattung nach Wahl: eine vergleichende Analyse von Bundes- und Landtagswahlkämpfen in der Regionalpresse, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 1, S. 56-77 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Eine Reihe tief greifender Veränderungen im Umfeld politischen Handelns hat die Art und Weise, wie Wahlkämpfe von den Parteien in Deutschland bestritten werden, nachhaltig beeinflusst. Auch die journalistische Wahlkampfberichterstattung ist einem steten Wand- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 199 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

lungsprozess unterworfen. Während den entsprechenden Veränderungen und Charakteristika der Wahlkampfkommunikation auf nationaler Ebene in den vergangenen Jahren im Rahmen einiger länder- und zeitvergleichender Studien wiederholt empirische Aufmerksamkeit zuteil geworden ist, ist die wahlkampfspezifische politische Kommunikation außerhalb der Bundes- ebene weithin unbeachtet geblieben. Die zunehmende Indifferenz, mit der die Bürger der Landespolitik begegnen, und die nachlassende Bereitschaft, sich an Landtagswahlen zu betei- ligen, deuten jedoch auf Defizite in der Art und Weise hin, wie Parteien und Massenmedien im regionalen Kontext Politik darstellen und vermitteln. Diesen Vermittlungsprozessen wid- met sich der vorliegende Beitrag, der hierzu exemplarisch die Berichterstattung regionaler Printmedien anlässlich des Bundestagswahlkampfes 2005 und der Landtagswahlkämpfe des Frühjahrs 2006 inhaltsanalytisch untersucht. Der direkte Vergleich untermauert die Annahme einiger genereller Charakteristika in der Wahlkampfberichterstattung, aber vor allem die durch institutionelle und prozessuale Settings geprägten Spezifika der politischen Berichter- stattung auf Landesebene. Diesen sollte zukünftig verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt wer- den." (Autorenreferat)

[385-L] Tenscher, Jens; Viehrig, Henrike: Internationale Politische Kommunikation: Annäherungen an eine transdisziplinäre Forschungsperspektive, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft : Journal of Political Science, Jg. 19/2009, H. 4, S. 553-580 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z3338; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In Zeiten voranschreitender Globalisierung und Medialisierung gewinnen internatio- nale, grenzüberschreitende politische Kommunikationsphänomene zunehmend an Relevanz. Wissenschaftliche Aufmerksamkeit ist ihnen jedoch bislang nur vereinzelt zuteil geworden - und dies i.d.R. ohne eine dezidiert internationale Perspektive auf den Untersuchungsgegen- stand. Vor diesem Hintergrund unternimmt der vorliegende Beitrag einen Brückenschlag zwi- schen den Ansätzen der Internationalen Beziehungen einerseits und der (politischen) Kom- munikationsforschung andererseits. Er entwirft eine transdisziplinäre Sichtweise auf jene Kommunikationsphänomene, die politische Entscheidungsfindungs- und Willensbildungspro- zesse in trans- und internationalen Kontexten berühren. Zugleich bietet er eine Heuristik an, welche die Akteure, Strukturen, Inhalte und Rezeptionsmuster identifiziert, die den For- schungsgegenstand 'Internationale Politische Kommunikation' kennzeichnen." (Autorenrefe- rat)

[386-L] Trappel, Josef; Maniglio, Tanja: On media monitoring: the Media for Democracy Monitor (MDM), in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 169-201 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.012)

INHALT: Liefern die Massenmedien, was die heutigen Demokratien benötigen? Diese grundle- gende Forschungsfrage wird seit vielen Jahrzehnten diskutiert und die Fachliteratur zu dieser Frage hat ihre Wurzeln in der Debatte im Anschluss an die Hutchins- Kommission von 1947. In den vergangenen Jahren hat sich die Beobachtung des Verhältnisses zwischen Demokratie und den Massenmedien auf neue Demokratien oder solche in einer Übergangsphase konzen- 200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

triert. Es hat weniger Anstrengungen gegeben, auch gefestigte Demokratien zu beobachten. Der Beitrag entwickelt ein sozialwissenschaftliches Instrument zur Anwendung in etablierten Demokratien, den "Media for Democracy Monitor" (MDM). Dieser Monitor wurde an der Universität Zürich entwickelt und in fünf europäischen Ländern gestestet (Deutschland, den Niederlanden, Litauen, Portugal und der Schweiz). (UNübers.) (UN)

[387-L] van Aelst, Peter; De Swert, Knut: Politics in the news: do campaigns matter? ; a comparison of political news during election periods and routine periods in Flanders (Belgium), in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 149-168 (Standort: USB Köln(38)- MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.011)

INHALT: Kann die Periode von Wahlkämpfen als ein ganz normaler Zeitraum betrachtet werden oder stellt sie eine sehr außergewöhnliche Episode in Bezug darauf dar, wie die Medien poli- tische Akteure und politische Themen betrachten? Dies ist die zentrale Frage des Beitrags. In ihm wird die These aufgestellt, dass in Wahlkampfzeiten (politische) Journalisten unter unter- schiedlichen (rechtlichen) Bedingungen arbeiten und mit Politikern und Parteien konfrontiert sind, die aktiver sind denn je, und mit einer Öffentlichkeit, die mehr darauf achtet, wer und wie Politik präsentiert wird. Diese allgemeine These wird in mehreren Hypothesen konkreti- siert, die auf der Grundlage eines umfangreichen Datensatzes flämischer Rundfunknachrich- tensendungen zwischen 2003 und 2006 überprüft werden. Die Ergebnisse bestätigen, dass Wahlkämpfe einen sehr starken Einfluss auf den Umfang, den Stil und die Akteure der (poli- tischen) Nachrichten in Belgien (Flandern) haben. (UNübers.) (UN)

[388-L] van Aelst, Peter; Maddens, Bart; Noppe, Jo; Fiers, Stefaan: Politicians in the news: media or party logic? ; media attention and electoral success in the Belgian election campaign of 2003, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 2, S. 193-210 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/2/193)

INHALT: Ausgangspunkt der Studie ist die Einschätzung, dass die Medienaufmerksamkeit zum Wahlerfolg der Kandidaten bei den belgischen Parlamentswahlen von 2003 beigetragen hat. Die Autoren finden Anzeichen für die Auswirkung von Medienaufmerksamkeit auf die An- zahl präferierter Stimmabgaben für jeden Kandidaten und betrachten die Elemente, die diese Medienaufmerksamkeit bestimmen, näher. Entscheiden die Medien autonom, welcher Kandi- dat mehr Aufmerksamkeit bekommt als andere oder folgen sie einer Hierarchie, die von den Parteien vorgegeben wird? Mit anderen Worten: ist das Interesse der Medien an einem Politi- ker die Konsequenz einer Medien- oder die einer Parteilogik? Die multivariate Analyse der Studie liefert klare Hinweise darauf, dass beide Logiken relevant sind, wobei die Parteilogik das bergewicht über die Medienlogik hat. Es bleibt aber die Frage, in welchem Ausmaß die Parteien bereits die Medienlogik in die Auswahl ihres politischen Personals integriert haben. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 201 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[389-L] Vowe, Gerhard: Medien in Politik und Gesellschaft, in: Michael Henninger (Hrsg.) ; Heinz Mandl (Hrsg.): Handbuch Medien- und Bildungsmanagement, Weinheim: Beltz, 2009, S. 328-339

INHALT: Massenmedien sind soziokulturelle Systeme, die Raum und Zeit übergreifende öffent- liche Kommunikation und damit gesellschaftliche Selbstbeobachtung ermöglichen. Die Ent- wicklung der Massenmedien ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verhältnis zwischen Aufwand und Leistung in großen Sprüngen verändert. Veränderungen im Medienangebot ge- hen auf die Kommunikationsstrategien der politischen Akteure, die Medienorganisation oder die Bürger zurück. Sie finden auf der Mikro-, der Meso- und der Makroebene statt. Medien- akteure steuern die kommunikativen Beziehungen über distributive oder regulative Strategi- en. Die Regulierung der Massenmedien ist ihrerseits durch die Kommunikationsfreiheiten und die Kompetenzverteilung zwischen den Regulierungsakteuren reguliert. (ICE2)

[390-L] Vreese, Claes H. de; Semetko, Holli A.: The 2004 European parliamentary elections: Campaigns in the news, in: Christina Holtz- Bacha (Hrsg.) ; Gunter Reus (Hrsg.) ; Lee B. Becker (Hrsg.) ; Klaus Schönbach (Adressat): Wissenschaft mit Wirkung : Beiträge zu Journalismus und Medienwirkungsforschung ; Festschrift für Klaus Schönbach, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 31-46

INHALT: Die Verfasser präsentieren Ergebnisse einer Untersuchung zu den Medieninhalten in den 25 EU-Mitgliedsstaaten im Vorfeld der Europaparlamentswahlen 2004. Bei der Interpre- tation der gewonnenen Daten bieten sie auch Kontextinformationen und Vergleiche mit den Europaparlamentswahlen 1999 in den damaligen 15 Mitgliedsstaaten. Zwei Variablen stehen im Mittelpunkt der Analyse: Sichtbarkeit und Ton. Die Sichtbarkeit bezieht sich auf das Aus- maß der Präsenz der Problematik von Europaparlamentswahlen in den nationalen Medien. Der Ton bezeichnet die in der Berichterstattung dokumentierte Einstellung zu der EU (posi- tiv, neutral, negativ). Die Autoren vergleichen die Berichterstattung über die Wahlkampagne im Fernsehen und in der Presse, wobei zwischen öffentlichen und privaten Medien sowie zwischen 'alten' und 'neuen' Mitgliedsstaaten unterschieden wird. (ICF)

[391-L] Wassmer, Christian: Der Einfluss von Massenmedien und interpersonalen Gesprächen auf den individuellen Wahlentscheid: eine empirische Untersuchung in der Gemeinde Emme, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 265-288 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=430)

INHALT: "This article is about media reception and voting behavior. The empirical analysis measures the individual's quantitative use, the qualitative rating, and the subjective perceived political orientation of mass media and interpersonal communication. The results allow elici- ting the effects of political communication on the individual voting behavior, primarily for the swing voter. The object of investigation is the commune of Emmen, Switzerland. For this purpose a concept including the micro-sociological and the psychological concept of voting behavior as well as the RAS-model will be prepared. The own analysis model acts on the ass- umption that short effects like massmedia or interpersonal information, departing from the 202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

party identification, are the cause of change in the individual voting behavior." (author's ab- stract)|

[392-L] Weiß, Ralph: Politisch-kommunikative Milieus: Notwendigkeit und Nutzen einer milieutheoretischen Analyse politischer Kommunikation, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 1, S. 3-22 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Lebenslagen und Formen der Lebensführung bestimmen darüber, ob und wie die me- dienvermittelte politische Kommunikation Einfluss auf politische Vorstellungen, Einstellun- gen und Handlungen ausübt. Auf diesen Zusammenhang stoßen sowohl die Kommunikations- wissenschaft als auch die Politikwissenschaft bzw. die politische Soziologie. Der Beitrag dis- kutiert, inwieweit die Milieutheorie helfen könnte, den offenbar prägenden lebensweltlichen Kontext angemessen zu erfassen. Zunächst wird bilanziert, wie die kommunikationswissen- schaftliche Forschung zur politischen Kommunikation die Relevanz von Dimensionen der Lebensführung zum Vorschein bringt. Daran schließt sich ein komplementärer Überblick an, wie die Politikwissenschaft bzw. die politische Soziologie die Bedeutung sozialstruktureller Dimensionen der Lebenslage für politische Einstellungen und Handlungen kennzeichnen. Ab- schließend wird der Milieubegriff als konzeptionelle Klammer genutzt, um Ansätze aus bei- den disziplinären Perspektiven zusammenzuführen. Damit werden Grundlagen für eine mi- lieutheoretisch instruierte Kommunikationsforschung skizziert, die zu ermitteln versteht, wie Formen politischer Kommunikation und. Modi politischer Partizipation ineinander greifen und aus welchem lebensweltlichen Gefüge diese Zusammenhänge erwachsen." (Autorenrefe- rat)

[393-L] Winseck, Dwayne: Information operations "Blowback": communication, propaganda and surveillance in the global war on terrorism, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 70/2008, Nr. 6, S. 419-441 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die USA stellten 2003 mit der Annahme einer breit angelegten Doktrin der "Informati- onsoperationen" (IO) die Informations- und Medienstrategien auf eine Ebene mit militäri- scher Macht und erklärten sie als entscheidend für die Herstellung einer allumfassenden Do- minanz. Der Beitrag konzentriert sich auf die Rolle von IO beim Entwurf einer globalen Me- dienökologie und in der Schlacht um Kopf und Herzen insbesondere in Ländern mit muslimi- scher Bevölkerungsmehrheit. Der Autor vertritt auch die These, dass die Auswirkungen der- artiger Operationen zu Hause ihre wichtigste Hinterlassenschaft darstellen können. Der IO-"Rückstoß" ist eine Folge davon, dass Überwachungs- und Propagandakampagnen, die auf ein ausländisches Publikum abzielen, auf Grund der Natur der globalen Medien und der Informationsflüsse in die USA zurückschwappen. Die allumfassende Doktrin verwischt auch die Grenzen zwischen "normalem" Medien-Spin und Öffentlichkeitsarbeit auf der einen und Propaganda und verdeckten Medienoperationen auf der anderen Hand. Die Konvergenz von kommerziellen Medien, Militär und Regierung bei solchen Operationen führt zu etwas, was einige als den "Militär- Information-Medien-Unterhaltung-Komplex" (MIME) bezeichnen. Letztlich bedeutet das starke Zutrauen des US-Militärs zum Internet und anderen öffentlichen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 203 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Kommunikationsnetzwerken, dass der Cyberspace umgerüstet wird, um den Anforderungen von nationaler Sicherheit, Überwachung, Propaganda und Krieg im Cyberspace genügen zu können. (UNübers.)

[394-L] Wolfgram, Mark A.: Democracy and propaganda: NATO's war in Kosovo, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 2, S. 153-171 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/2/153)

INHALT: Obwohl in der Theorie die Existenz unabhängiger Medien als zentrale Voraussetzung für das angemessenen Funktionieren demokratischer Institutionen anerkannt ist, neigen de- mokratische Regierungen oft dazu, das Vertrauen ihrer Bürger in diese Unabhängigkeit mit dem Ziel der Erzeugung öffentlicher Unterstützung oder wenigstens Duldung der Regierungs- politik auszubeuten. Der Beitrag illustriert an den Beispielen der?Operation Hufeisen? und der Kämpfe um Racak und Rugovo während des Kosovokonflikts von 1998 und 1999 wie de- mokratische Regierungen in den USA und Deutschland versuchten, die öffentliche Wahrneh- mung des Kosovokonflikts zu manipulieren, mit dem Ziel, den Krieg von 1999 zu rechtferti- gen. Die Studie untersucht mehr als 100 Zeitungsartikel aus der Lexis-Nexis- Datenbasis und zahlreiche wissenschaftliche Artikel um der Entwicklung dieser spezifischen Narrative auf die Spur zu kommen. Dabei zeigt er die Konstruktion zweier Illusionen auf: die Illusion viel- fältiger Quellen und die Illusion ihrer unabhängigen Bestätigung. Am Ende fließen diese "Wahrheiten" in die Wissenschaft ein und viele Wissenschaftler gründen ihre Interpretationen auf diese "Fakten". (UNübers.) (UN)

[395-L] Zeh, Wolfgang: Legitimationsprobleme im frühen Medienabsolutismus, in: Klemens H. Schrenk (Hrsg.) ; Markus Soldner (Hrsg.) ; Wolfgang Ismayr (Adressat): Analyse demokratischer Regierungssysteme : Festschrift für Wolfgang Ismayr zum 65. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 151-164

INHALT: "Montesquieu sprach im Rahmen seiner Lehre von der politischen Gewaltenteilung im Staat erstmals von drei zu begrenzenden Gewalten. In modernen demokratischen Regierungs- systemen wird den Medien die Rolle einer zusätzlichen 'vierten Gewalt' zugeschrieben (vgl. Marcic 1957). Während das Grundgesetz Legislative, Exekutive und Judikative unter ande- rem in Artikel 20 eine besondere Rolle als Verfassungsinstitutionen zuspricht, und auch den Parteien mit Artikel 21 besondere Aufmerksamkeit schenkt, beschreibt es die Rolle der 'vier- ten Gewalt' auf der Ebene der Freiheitsrechte 'lediglich' in Artikel 5. Bereits recht früh um- reißt daher auch das Bundesverfassungsgericht das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung als konstituierend für eine freiheitlich-demokratische Staatsordnung, 'denn es ermöglicht erst die ständige geistige Auseinandersetzung, den Kampf der Meinungen, der ihr Lebenselement ist. Es ist in gewissem Sinn die Grundlage jeder Freiheit überhaupt' (BVerfGE 7, 198). Vor diesem Hintergrund ist der Frage der Strukturen und der Funktionsweise der die freie politi- sche Meinungsäußerung befördernden Medien bei der Analyse demokratischer Regierungs- systeme besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Der Autor thematisiert in seinem pointierten Essay die kardinale Rolle der - auch politisch bildenden - Informationsvermittlung als Sys- temkomponente parlamentarischer Demokratien. Diese muss - so die Forderung des Autors - 204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

um eine selbstreflexive Beobachtung der Medien auf ihre politische Wirkung im System er- gänzt werden. Eine lediglich kritisch beobachtende, ansonsten aber im Sinne der Ausübung politischer Herrschaft 'agnostische' Haltung der Medien führt zu einem Mangel an legitimer Rückkopplung und wirft die Frage nach der Kontrolle der Kontrolleure auf." (Autorenreferat)

[396-L] Zubayr, Camille; Geese, Stefan; Gerhard, Heinz: Berichterstattung zur Bundestagswahl 2009 aus Sicht der Zuschauer: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung und der AGF/ GfK Fernsehforschung, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 12, S. 637-650 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/12-09_Zubayr.pdf)

INHALT: "Im Auftrag der ARD/ ZDF-Medienkommission wurde eine Begleituntersuchung durchgeführt, die die Resonanz der Bundesbürger auf die Fernsehberichterstattung zur Bun- destagswahl 2009 ermitteln sollte. Neben den Messdaten der AGF/ GfK Fernsehforschung, die über das Einschaltverhalten Auskunft geben, wurde in der Woche nach der Wahl eine te- lefonische Repräsentativbefragung durchgeführt, um das Gesehene auch qualitativ bewerten zu lassen. Auf diese Weise ließ sich die Informationsleistung der verschiedenen Sender aus Zuschauersicht differenziert erfassen. Im Vergleich zu früheren Wahlen zeigt sich: Das Inter- esse an der Bundestagswahl hat etwas nachgelassen. 53 Prozent der Bundesbürger äußerten 2009 ein 'starkes' oder 'sehr starkes' Interesse an der Bundestagswahl - vor sieben Jahren wa- ren es noch 58 Prozent. Fernsehen bleibt dabei die wichtigste Informationsquelle über den Wahlkampf. 69 Prozent der Wähler gaben an, das Fernsehen zur Information über den Wahl- kampf genutzt zu haben. Es folgten Zeitungen mit einem Nutzungsanteil von 44 Prozent der Wahlbevölkerung vor dem Hörfunk mit 23 Prozent, dem Internet mit 18 Prozent und den Zeitschriften mit 14 Prozent. 66 Prozent aller wahlberechtigten Zuschauer informierten sich mindestens einmal im Medium Fernsehen über den Wahlkampf, dies entspricht rund 39 Mil- lionen Bürgern. Für mehr als 25 Millionen von ihnen waren ARD/ Das Erste und das ZDF die ausschließliche Informationsquelle im Fernsehen über den Wahlkampf. Allein Das Erste und das ZDF informierten zusammen etwa 84 Stunden, was einem Anteil von ca. 83 Prozent am gesamten Programmvolumen der Wahlberichterstattung entsprach. Auch die inhaltliche Viel- falt, die Varianz der eingesetzten journalistischen Formate und das Spektrum der abgedeckten Themen waren im Ersten und im ZDF größer als bei RTL und Sat.1. Die Wahlkampfbericht- erstattung von ARD und ZDF erhielt das beste Zuschauerurteil. Drei Viertel der Zuschauer des Ersten Programms beurteilten das dortige Informationsangebot während des Wahlkampfs als 'sehr gut' oder 'gut'; beim ZDF waren es 70 Prozent, die die beiden Bestnoten vergaben. Deutlich zurückhaltender urteilten hingegen die Zuschauer über die beiden privaten Haupt- programme RTL und Sat.1: Bei RTL waren 41 Prozent der Ansicht, die Vorwahlberichter- stattung sei entsprechend gut einzustufen, bei Sat.1 27 Prozent ihrer Zuschauer." (Autorenre- ferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 205 1.10 Medien und Ökonomie

1.10 Medien und Ökonomie

[397-L] Apitzsch, Birgit: Informal networks and risk coping strategies in temporary organizations: the case of media production in Germany, in: FQS, Vol. 11, No. 1, 2010, 22 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs100145)

INHALT: "Die Erosion interner Arbeitsmärkte und der Bedeutungsgewinn flexibler Arbeitsfor- men vergrößern die Unsicherheit in Rekrutierungsprozessen, bei der Koordination der Arbeit, vor allem aber in Bezug auf die Beschäftigungs-, Einkommens- und Aufstiegsmöglichkeiten. Dieser Beitrag widmet sich der Frage, ob und welche alternativen Formen der Stabilisierung in diesem flexiblen Arbeits- und Arbeitsmarktkontext existieren, und welche individuellen Strategien der Unsicherheitsreduktion genutzt werden. Die empirische Grundlage stellen qua- litative teilstrukturierte Interviews in der deutschen Film- und Fernsehindustrie dar, die zu- nächst auf Einzelfallebene und dann vergleichend hinsichtlich der Erwerbsverläufe, Rekrutie- rungserfahrungen und Netzwerkeinbindung der Projektbeschäftigten ausgewertet wurden. Es wird argumentiert, dass der institutionelle und strukturelle Kontext diese individuellen Strate- gien entscheidend beeinflusst. Der Artikel beabsichtigt, zu einem besseren Verständnis der dynamischen Wechselbeziehungen zwischen Netzwerken und Biografien sowie zwischen verschiedenen Formen des Umgangs mit Unsicherheit beizutragen." (Autorenreferat)

[398-L] Birkner, Thomas: Das Jahrhundert des Journalismus: ökonomische Grundlagen und Bedrohungen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Vol. 55/2010, No. 1, S. 41-54 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11616-010-0079-0)

INHALT: "Erst als am Ende des 19. Jahrhunderts der Charakter eines kapitalistischen Mediensys- tems angelegt und verfestigt war, konnte Journalismus auf dieser Basis zum Kontrolleur staat- licher Macht und zur gesellschaftlichen Kontrollinstanz der Moderne insgesamt werden. Dif- ferenzierungstheoretisch kann man deshalb davon sprechen, dass es 'neben dem Ausdifferen- zierungsprozess des Mediensystems aus dem politischen System den korrelativen Entdiffe- renzierungsprozess' zu beachten gilt, der die Medien 'der ökonomischen Marktlogik unter- wirft' (Imhof 2006, S. 200). Als Grundlage für das Jahrhundert des Journalismus wird ein Gleichgewicht zwischen Macht und Markt skizziert, das durch die fortschreitende Ökonomi- sierung der Medien heute zu kippen scheint. Ziel des Beitrages ist es, die Forschung zu aktu- ellen Wandlungsprozessen der Medien um eine historische Dimension zu erweitern." (Auto- renreferat)

[399-L] Erschov, Juri: Ungleicher Informationsfluss: deutsche Massenmedien investieren weit mehr in Russland als russische Verlage in Deutschland, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 1, S. 9-14 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.10 Medien und Ökonomie

INHALT: Ausgehend von einem historischen Rückblick auf deutschsprachige Zeitungen in Russ- land seit dem 18.Jahrhundert, gibt der Beitrag einen Überblick über die Investitionen deut- scher Verlage (insbesondere des Axel-Springer-Verlags und des Verlags "Burda Moden") in Russland. Der russische Markt ist von großem Interesse für ausländische Verleger, "ein dyna- mischer Markt, auf dem die meisten Erlöse mit dem Verkauf von Zeitschriften erzielt wer- den". Im Unterschied zu Radio und Fernsehen ist im Magazin-Segment des Medienmarkts der Anteil des ausländischen Kapitals sehr hoch; der Marktanteil der drei deutschen Verlage Burda, Bauer und Gruner und Jahr auf dem russischen Markt beträgt mehr als 50 Prozent. Verwiesen wird auch auf gesetzliche Einschränkungen, die den Zugang ausländischer Inves- toren zu Verlagen und Periodika mit einer Auflage von über einer Million Exemplaren be- grenzen. "Den ausländischen Investoren, die auf dem russischen Medienmarkt Geschäfte ma- chen möchten, sind die Hände durch dieses Gesetz aber nicht gebunden." Gefahren drohen ausländischen Investoren, wenn sie sich auf politische Berichterstattung einlassen. Im Ver- gleich zu den deutschen Investitionen in Russland, sind Direktinvestitionen russischen Kapi- tals in Deutschland selten. Der Beitrag nennt einige Beispiele (Werner Media). "Russland bleibt nichts anderes übrig als aufzuholen." (UN)

[400-L] Faulkner, Simon; Leaver, Adam; Vis,Farida; Williams, Karel: Art for art's sake or selling up?, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 3, S. 295-317 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/3/295)

INHALT: Der Beitrag untersucht die Diskrepanz zwischen der Vision eines Rundfunkproduzen- ten als einem kreativen Geist, der seiner Vorstellung von l'art pour l'art folgt und aktuellen Trends im Rundfunksektor, in dem Großanbieter ('super-indies') dominieren und kleinere Produzenten-Eigentümer reich werden, indem sie verkaufen. Der Beitrag geht auf einer theo- retischen Ebene der Frage nach, ob und wie die Vorstellung vom Produzenten als Künstler, die historische und aktuelle medienpolitische Debatte prägt, mit der Folge, dass die 'Befrei- ung des Kreativen' zu einem Schlüsselbegriff in der politischen Debatte geworden ist. Auf empirischer Ebene wird gezeigt, wie als Reaktion auf Veränderungen bei der Regulierung, einen langsam wachsenden Markt und den Einfluss externer Finanzinvestoren, der Sektor durch gewinnorientierte 'super-indies'dominiert wurde, die kleine und mittelgroße Firmen von verkaufswilligen Besitzern, die ihre Unternehmen als reale Option auf zukünftige Kasse be- handeln, weil ein Verkauf sie zu Millionären machen kann, aufkaufen.(UNübers.) (UN)

[401-F] Kunz, Reinhard, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Woratschek, Herbert, Prof.Dr. (Leitung); Woratschek, Herbert, Prof.Dr. (Betreuung): Sportmedienmanagement

INHALT: Das Projekt "Sportmedienmanagement" befasst sich umfassend mit den Beziehungen zwischen Medienunternehmen, Sportorganisationen, Werbewirtschaft und Rezipienten sowie daraus resultierender Wertschöpfung und Geschäftsmöglichkeiten. Spezielle Fragestellungen und Ergebnisse: 1. Welche Entwicklungen prägen derzeit und zukünftig die Sportmedienwelt und welche Implikationen resultieren daraus für unterschiedliche Stakeholder? Fragmentie- rung als Haupttrend, Sportorganisationen verfolgen Strategie des Unbundlings von übertra- gungsrechten, Medienunternehmen streben nach Exklusivität und kreieren neuen, realen und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 207 1.10 Medien und Ökonomie

virtuellen Sport. 2. Welche Geschäftsmodelle werden (künftig) von Sportmedienunternehmen praktiziert? Neue Medien ermöglichen genauere Zielgruppenansprache, Wertschöpfung in strategischen Netzwerken, Medien als Plattform, Bedeutungsgewinn von Bezahlmedien. 3. Welche Rolle spielt Sponsoring als Erlösquelle für Sportmedien? Sponsoring wurde von den interviewten Experten ein steigendes Potenzial zugesprochen. 4. Welche Rolle spielt Club- TV als künftige Erlösquelle für Sportorganisationen und Medienunternehmen? Neue Medien ermöglichen Sportorganisationen zusätzliche Vermarktungskanäle, Kooperation lässt Erlöse von Sport und Medien steigen. ZEITRAUM: 2006-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun- desrepublik Deutschland, Australien, USA METHODE: Strategisches Marketingmanagement und Konsumentenverhalten DATENGEWIN- NUNG: Sekundärforschung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Woratschek, H.; Kunz, R.; Ströbel, T.: Sportmedien Marketing - Rahmenbedingungen und Geschäftsmodelle für Fernsehen und Internet TV. in: Gröppel- Klein, A.; Germelmann, C.C.: Medien im Marketing: Optionen der Unternehmenskommuni- kation. Wiesbaden: Gabler 2009, S. 529-547. ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINAN- ZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement (95440 Bayreuth) KONTAKT: Kunz, Reinhard (Tel. 0921-55-5022, e-mail: [email protected])

[402-L] Möbus, Pamela; Heffler, Michael: Der Werbemarkt 2008: Entwicklung und Tendenzen, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 6, S. 278-287 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2009_Moebus_Heffler.pdf)

INHALT: Das Jahr 2008 brachte für den Werbemarkt in Deutschland das Ende der mehrjährigen Wachstumsperiode. Während die von Nielsen Media Research (NMR) auf Basis der perma- nenten Beobachtung des Werbemarktes ermittelten Bruttowerbespendings für die so genann- ten Above-the-line-Medien in 2008 mit einem Wert von 20,9 Mrd Euro stagnierten (minus 0,3 Prozent), war bei der Netto-Umsatzentwicklung der Medien mit einem Rückgang um 2,2 Prozent die Rezession auch auf dem Werbemarkt bereits greifbar. Bei der Verteilung der Werbegelder im Jahr 2008 zeigt sich eine Marktanteilsverschiebung von Print zu Fernsehen. Unter den Top 10 der umsatzstärksten Produktgruppen konnten lediglich drei eine positive Entwicklung aufweisen: Die Handelsorganisationen weisen einen Zuwachs von fünf Prozent auf, die Arzneimittel von 1,7 Prozent und die Gruppe Schokolade/Zuckerwaren von drei Pro- zent. Im Bereich der Vermarkter des Werbefernsehens ist eine positive Entwicklung zu beob- achten. 2008 erweist sich als übergangsjahr aus den Boomjahren 2004 bis 2007 in das durch die weltweite Rezession geprägte Jahr 2009. Der Werbemarkt in Deutschland befindet sich 2009 in der größten Krise der letzten Jahre. Die Brutto-Werbeumsätze sind in den ersten fünf Monaten des Jahres um 3,8 Prozent zurückgegangen. 2010 könnte ein Anspringen der ge- samtwirtschaftlichen Konjunktur auch die Werbekonjunktur wieder steigen lassen. (UN2) 208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.10 Medien und Ökonomie

[403-L] Opitz, Christian; Hofmann, Kay H.: Integrierte Geschäftsmodelle zur Bewirtschaftung personengebundener Aufmerksamkeit: das Beispiel der Daily Soap, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 4, S. 16-25

INHALT: Erfolgreiche TV-Geschäftsmodelle beruhen auf einem integrierten Konzept zur Ver- marktung von Popularität, die selbst hergestellt wurde. Dazu dienen vor allem Formate wie Daily Soaps und Casting Shows, die zuvor unbekannten Darstellern einen Bekanntheitsgrad ermöglichen, der wiederum den Sendern erlaubt, diesen in verschiedener Weise zu bewirt- schaften. (KB)

[404-L] Rohn, Ulrike: Cultural barriers to the success of foreign media content: Western media in China, India, and Japan, Frankfurt am Main: P. Lang 2010, 427 S., ISBN: 978-3-631-59430-8

INHALT: "What media content attracts audiences across cultures and what does not? What does the cross-cultural audience demand depend on? The author takes a new approach to under- standing cultural barriers to the success of foreign media content by analyzing the entry stra- tegies of Time Warner, Disney, Viacom, News Corporation, and Bertelsmann with regard to China, India, and Japan in terms of their respective localization efforts. In-depth interviews with companies' representatives give an insight into how they view the need for locally-pro- duced media in these countries. The author develops and employs the Lacuna and Universal Model that provides a new theoretical classification of reasons for the cross-cultural success and failure of media content, as well as the Vertical Barrier Chain that locates cultural barri- ers in the wider context of legal, political, and economic barriers to successful entry into for- eign media markets." (author's abstract)|

[405-L] Rott, Armin: Product Placement: die medienökonomische Perspektive, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 6/2009, Nr. 1, S. 49-51

INHALT: Dass Werbung und Programm klar voneinander unterscheidbar sein müssen, gehört zu den Grundprinzipien der deutschen Fernsehwerbung. Die im Dezember 2007 in Kraft getrete- ne EU- Fernsehrichtlinie sieht dagegen vor, den zentralen Trennungsgrundsatz auf Fernseh- werbung und Teleshopping zu beschränken. Der Autor spricht sich gegen eine Lockerung des Trennungsgrundsatzes und die Zulassung von Product Placement unter bestimmten Voraus- setzungen aus. Er erläutert dies an fünf Befunden (1. Der Trennungsgrundsatz schützt eine zentrale Funktionsbedingung des Fernsehmarktes, die Konsumentensouveränität; 2. Die Not- wendigkeit der Harmonisierung ist zweifelhaft, die positiven ökonomischen Wirkungen ge- ring; 3. Hinweispflicht und Nachvollziehbarkeit der Produktplatzierung sind unzureichend; 4. Wirkungsvolle freiwillige Selbstbeschränkungen sind unwahrscheinlich; 5. Wirkungsvolle Aufsicht und Durchsetzung von Platzierungsregeln sind nicht gewährleistet) und rät, den na- tionalen gesetzgeberischen Spielraum zu nutzen. Als "Second-best-Lösung" schägt er vor, die Wahlmöglichkeiten des Konsumenten durch ein konsequentes Verbot und eine wirksame soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 209 1.10 Medien und Ökonomie

Verfolgung jeglicher Form von Produktplatzierung in den von öffentlich-rechtlichen Sendern produzierten Programmen zu stärken. (UN)

[406-L] Schütz, Walter J.: Redaktionelle und verlegerische Struktur der deutschen Tagespresse: Übersicht über den Stand 2008, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 9, S. 484-493 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-09_Schuetz_2.pdf)

INHALT: Die Übersicht gibt Auskunft über die Zugehörigkeit der deutschen Zeitungen zu den jeweiligen "Publizistischen Einheiten", also darüber, ob von der betreffenden Zeitung der Zei- tungsinhalt selbst redigiert wird oder mit welcher Zeitung oder Gemeinschaftsredaktion/ Re- daktionsgemeinschaft eine redaktionelle Zusammenarbeit besteht. Innerhalb jedes Bundeslan- des sind die 135 "Publizistischen Einheiten" nach der Höhe der verkauften Auflage im dritten Quartal 2008 geordnet. Unter den jeweiligen "Publizistischen Einheiten" folgen die Zeitungen der 353 "Verlage als Herausgeber" und zwar mit folgenden Angaben: a) Zeitungstitel, b) Haupterscheinensort, c) Zahl der Ausgaben, d) verkaufte Auflage. Bei Verlagen, die ihren Sitz in einem anderen Land als die übergeordnete "Publizistische Einheit" haben, ist hinter dem Erscheinensort das betreffende Land abgekürzt angegeben. (UN2)

[407-L] Schütz, Walter J.: Deutsche Tagespresse 2008: Zeitungsangebot und Wettbewerbssituation im Zeitungsmarkt kaum verändert, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 9, S. 454-483 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-09_Schuetz_1.pdf)

INHALT: Der Bericht mit Statistiken dokumentiert die Entwicklungen auf dem deutschen Zei- tungsmarkt von Oktober 2006 bis Oktober 2008. Im Untersuchungszeitraum ist die Anzahl der Publizistischen Einheiten leicht von 136 auf 135 zurückgegangen. Die Anzahl der Verla- ge als Herausgeber stieg von 352 auf 353 an und resultiert gleichermaßen aus Ab- und Zugän- gen. Unvermindert fortgesetzt hat sich das "Outsourcing" publizistischer Aufgaben in vieler- lei Formen (z.B. Beauftragung externer Redaktionsbüros). Darüber hinaus gab es zahlreiche Änderungen bei den Eigentümern der Zeitungsverlage wie auch eine Reihe von Einstellungen und Zusammenlegungen von Ausgaben, beispielsweise bei der WAZ. Auflagenrückgänge als Ausdruck der "Zeitungskrise" verzeichnen vor allem die Kaufzeitungen, während die Ent- wicklung bei den Abonnementzeitungen unterschiedlich verlief: Geringen Auflagenrückgän- gen bei den überregionalen Titeln und den Zeitungen in Baden-Württemberg, Bayern, Rhein- land-Pfalz und Schleswig-Holstein stehen massive Verluste in Ostdeutschland gegenüber. (UN2)

[408-F] Stieler, Sylvia, Lic.rer.reg. (Bearbeitung): Strukturwandel in der Zeitungswirtschaft

INHALT: Ziel war eine aktuelle und zugespitzte Darstellung der Beschäftigungs- und der wirt- schaftlichen Situation in den deutschen Tageszeitungsverlagen. Wesentliches Ergebnis ist die 210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.10 Medien und Ökonomie

Handlungsempfehlung an betriebliche Akteure, sich stärker auf die Erweiterung des Informa- tionsangebots im Internet auszurichten. ZEITRAUM: 2009 (Sommer) GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Methodischer Ansatz: Experteninterviews (leitfadengestützt und telefonisch) und qualitative Auswertung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitati- ves Interview (Stichprobe: 14; Expertinnen/Experten der Zeitungswirtschaft; Auswahlverfah- ren: willkürlich). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Stieler, Sylvia: Strukturwandel in der Zeitungswirtschaft. Aktuelle Herausforderungen in der Wertschöpfungskette und Folgen für die Beschäftigung. in: IMU Institut Informationsdienst (ISSN 1611-8391), 2009, H. 6. ARBEITSPAPIERE: Stieler, Syl- via: Strukturwandel in der Zeitungswirtschaft. Aktuelle Herausforderungen in der Wertschöp- fungskette und Folgen für die Beschäftigung. Überarb. Endbericht. IMU-Inst. Stuttgart 2009. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-07 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler- Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Stutt- gart (Hasenbergstr. 49, 70176 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-2370523, e-mail: [email protected])

[409-F] Ströbel, Tim, Dipl.-Sportökon.; Kunz, Reinhard, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Woratschek, Herbert, Prof.Dr. (Leitung): Co-Branding zwischen Sport und Medien

INHALT: Auf der einen Seite findet in Deutschland kaum ein anderes Programmgenre ähnlich hohe mediale Aufmerksamkeit wie der Fußball. Auf der anderen Seite galt massenattraktiver Sport generell auch immer wieder als Antriebskraft für neue Technologien. Diese Erkenntnis- se machen sich auch das Internetportal Maxdome und der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 zunutze. Das Fallbeispiel des klubeigenen Senders Schalke 04 TV stellt hier eine Möglich- keit des Co-Brandings von Dienstleistungsmarken in Sport und Medien dar. Durch die Ko- operation gelingen eine Stärkung der eigenen Marke des Klubs und ein Transfer dessen posi- tiver Assoziationen auf den Medienpartner Maxdome. Das Co-Branding zwischen dem Fuß- ballverein FC Schalke 04 und dem Video-On-Demand-Anbieter Maxdome bietet zahlreiche Ansatzmöglichkeiten zur weitergehenden Untersuchung. Die sich generell aus dieser Koope- ration ergebenden Chancen und Risiken, ebenso wie die Frage nach den gegenseitigen Wir- kungen der einzelnen Marken aufeinander, stellen hier besonders lohnenswerte Untersu- chungsansätze dar. ZEITRAUM: ab 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: weltweit, insb. Bun- desrepublik Deutschland METHODE: Fallstudie DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundär- analyse von Aggregatdaten (Fachzeitschriften, Fachbücher, Internet, Marktberichte). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Woratschek, H.; Kunz, R.: Ströbel, T.: Co-Branding zwischen Sport und Medien - eine Analyse des Fallbeispiels Schalke 04 TV. in: Bruhn, M.; Stauss, B. (Hrsg.): Forum Dienstleistungsmanagement. Wiesbaden: Gabler 2008, S. 140-161.+++Worat- schek, H.; Kunz, R.; Ströbel, T: A brand alliance in the spotlight of sport and the new media - where's the beef? in: Sport Marketing Europe, 2007, Nr. 3, pp. 26-31. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 211 1.10 Medien und Ökonomie

INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement (95440 Bayreuth) KONTAKT: Ströbel, Tim (Tel. 0921-55-3490, e-mail: [email protected]); Kunz, Reinhard (Tel. 0921-55-5022, [email protected])

[410-L] Turecek, Oliver; Bärner, Helmut; Roters, Gunnar: Videomarkt und Videonutzung 2008: optimistische Prognosen trotz leichter Umsatzrückgänge, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 5, S. 247-256 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Trotz leichter Umsatzrückgänge blickt die Home- Entertainment-Branche - nicht zu- letzt aufgrund des neuen Hoffnungsträgers Blu-Ray-Disc - optimistisch in die Zukunft. Pro- gnosen gehen in den nächsten Jahren von hohen Zuwachsraten beim DVD-Nachfolger aus. Allerdings haben die Videoverleiher mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, wie insbe- sondere der Trend zu verkürzten Auswertungsfenstern und der Schaden durch Raubkopien. Die Lage auf dem Verkaufsmarkt stellt sich jedenfalls deutlich besser dar als auf dem Ver- leihmarkt. So erfreut sich der DVD-Verkauf ungebrochener Attraktivität, während die Fuß- ball WM 2008 und die Finanzkrise das Verleihgeschäft beeinträchtigten. In den letzten Jahren hat sich die DVD-Technik in den deutschen Privathaushalten rasant verbreitet, sodass die Vollversorgung mit DVD-Geräten nahezu erreicht ist. Auch bei Festplattenrecordern gab es Zuwächse. In den Top-10 des Verleih- wie auch des Verkaufsmarkts spiegelt sich die deut- sche Kino- und Filmlandschaft wider. Aus den Daten des GfK-Fernsehpanels, das noch auf Daten zur Nutzung der privaten VHS-Recorder beschränkt ist, ergibt sich, dass die Präferenz für Kaufkassetten gegenüber Eigenaufnahmen nach wie vor anhält. Die Hauptnutzungszeit ist weiterhin zwischen 21.00 und 22. Uhr. Bei den Eigenaufnahmen überwiegen fiktionale Inhal- te, das heißt Spielfilme, Fernsehfilme und Serien. (UN2)

[411-F] Woratschek, Herbert, Prof.Dr.; Schafmeister, Guido, Dr.; Kunz, Reinhard, Dipl.-Kfm.; Brehm, Patrick, Dipl.-Kfm.; Goh, Seung Chul, Dipl.-Sportmanager (Bearbeitung): Auslandsvermarktung der Fußball-Bundesliga

INHALT: Die Auslandsvermarktung der Fernsehübertragungsrechte von sportlichen Wettbewer- ben kann eine attraktive Möglichkeit sein, um zusätzliche Einnahmen aus einem Sportwettbe- werb zu erzielen und um die Vermarktungserlöse von der Binnennachfrage abzukoppeln. Aus wissenschaftlicher, aber auch aus praktischer Sicht stellt sich dabei die Frage, von welchen Faktoren die Auslandsvermarktung abhängt. In einem ersten Schritt wurden Manager ver- schiedener Sportorganisationen als Experten der Auslandsvermarktung befragt. Auf Grundla- ge dieser Interviews konnten zehn zentrale Einflussfaktoren identifiziert werden: Popularität der Sportart, Kaufkraft der Bevölkerung, Struktur der Fernsehmärkte, Struktur der Sportmärk- te, Konsumkapital der Bevölkerung, First Mover Advantage/ Last Mover Disadvantage, kul- tureller und historischer Hintergrund, Profitabilität der Serie, Stadionatmosphäre sowie Fern- sehtechnologie. In einem zweiten Schritt wurde auf die Vermarktung der Bundesliga nach China fokussiert, wobei insbesondere internationale Experten befragt wurden. Top Internatio- nal Stars; Historical Relations; Local Heroes; International Sporting Achievements und Tech- nical Broadcasting Quality wurden als zentrale Attraktivitätsfaktoren europäischer Fußballli- gen in China identifiziert. In einem weiteren Schritt wird nun die originäre Kundensicht der 212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.10 Medien und Ökonomie

Fans ausländischer Fußballligen in Korea erhoben. ZEITRAUM: seit 2005 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, China, Korea METHODE: Grounded Theory; strategisches Marketingmanagement und Konsumentenverhalten Expertenbefragungen und Konsumentenbefragungen DATENGEWINNUNG: Qualitatives In- terview (Stichprobe: 25; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekun- däranalyse von Aggregatdaten (Fachzeitschriften, Fachbücher, Internet, Marktberichte). Feld- arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Woratschek, H.; Kunz, R.; Brehm, P.: International marketing of the German Football Bundesliga: exporting a National Sport League to China. Wirtschafts- wissenschaftliche Diskussionspapiere der Univ. Bayreuth, 2008, Nr. 01.+++Woratschek, H.; Schafmeister, G.: The export of National Sport Leagues. Wirtschaftswissenschaftliche Dis- kussionspapiere der Univ. Bayreuth, 2007, Nr. 03.+++Woratschek, H.; Schafmeister, G.: Sel- ling sport broadcasting rights abroad - theoretical considerations about selling a National Sport League abroad. in: Sport Marketing Europe, Nr. 1, 2007, pp. 26-29.+++Woratschek, H.; Schafmeister, G.: Sport marketing around the world - Germany. in: Sport Management Quarterly, 2006, Nr. 2, pp. 125-126.+++Woratschek, H.; Schafmeister, G.: Sport marketing around the World - Germany. in: Sport Management Quarterly, 2005, Nr. 4, pp. 263-263. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement (95440 Bayreuth) KONTAKT: Kunz, Reinhard (Tel. 0921-55-5022, e-mail: [email protected])

1.11 Medien und Recht

[412-L] Bestgen, Reinhard: Die materiellen Verschärfungen des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zum 1. Juli 2008, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 78-81

INHALT: Der Deutsche Bundestag hat die Bund-Länder-Gespräche zur Gesamtevaluierung des Jugendmedienschutzsystems auf der Grundlage der seit dem 30. Oktober 2007 vorliegenden umfassenden Analyse des Hans-Bredow-Instituts nicht abgewartet, sondern am 24. Juni 2008 das Erste Gesetz zur Änderung des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) beschlossen. Das Gesetz ist am 1. Juli 2008 in Kraft getreten. Der Beitrag befasst sich mit den vorgeschlagenen materi- ell-rechtlichen Änderungen und versucht, für die Prüfpraxis erste Hilfestellungen zu geben. (RG)

[413-L] Brinkmann, Nils: Pornografie in der Spruchpraxis der FSF, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 70-73

INHALT: Es ist noch keine zehn Jahre her, seit in Deutschland erotische Spartenkanäle zugelas- sen wurden. Mit zunehmender Digitalisierung und schnellen Verbreitungswegen über das In- ternet stoßen immer mehr Anbieter auf den Markt - nicht selten mit grenzwertigen Angebo- ten, die mitunter die Grenze zur Pornografie überschreiten. Diese ist jedoch im Rundfunk ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 213 1.11 Medien und Recht

setzlich verboten. Eine Unterscheidung zwischen erlaubter Erotik und verbotener Pornografie ist somit notwendig und gehört zu den Aufgaben der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Der Beitrag beschreibt die gültigen Kriterien für die Definition von Pornografie und deren Auslegung anhand von Beispielen aus der Prüfpraxis. Der Bild- und Tongestaltung ei- nes Films kommt bei der Bewertung von Pornografie entscheidende Bedeutung zu, ebenso wie die "Stimulationsabsicht". Auch die Degradierung des Menschen zum Lust-"Objekt" ist Indiz für Pornografie. Es kommt demnach darauf an, "wie" Sexualität gezeigt wird. Die allei- nige Darstellung sexueller Vorgänge, soweit diese einvernehmlich und mit gegenseitigem Re- spekt vonstatten gehen, gilt nicht als Pornografie und kann durchaus erotisch sein. (RG)

[414-L] Castendyk, Oliver: Programminformationen der Fernsehsender im EPG: auch ein Beitrag zur Auslegung von § 50 UrhG, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 12, S. 916-925 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das in den elektronischen Programmführern verwendete Begleitmaterial ist in der Re- gel urheberechtlich geschützt. Selbst eine Sendeabfolge kann im Einzelfall urheberrechtlichen Schutz genießen. Ohne ausdrückliche Zustimmung des Rechteinhabers ist die Verwendung dieses Materials daher ein Verstoß gegen dessen Verwertungsrechte. (KB)

[415-L] Engel, Christoph; Lüdemann, Jörn: Die technische Seite der Verbreitung öffentlich- rechtlichen Rundfunks in digitalisierten Kabelnetzen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 12, S. 904- 916 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das "Must-carry-Regime" des Rundfunkstaatsvertrags gibt den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kein Verfügungsrecht über ganze Kanäle in den Kabelnetzen der Netzebe- ne 3. Vielmehr verpflichtet es die Netzbetreiber lediglich dazu, die gesetzlich bestimmten Programme in ihren Netzen zu verbreiten. (KB)

[416-L] Grewenig, Claus: Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformanbieter: Perspektiven des privaten Rundfunks, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 1, S. 15-21 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Plattformregulierung ist grundsätzlich sinnvoll. Der Verband begrüßt den techno- logieneutralen Ansatz des Gesetzgebers. Allerdings steht es noch aus, die einzelnen Konstel- lationen der Plattformen in deren Ausdifferenzierung rechtlich zu erfassen. Ebenso bedarf es der Konkretisierung der Zugangs- und Weiterverbreitungsregelungen. (KB) 214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.11 Medien und Recht

[417-L] Gröpl, Christoph: Die Reform der Medienkontrolle durch den Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag: Anforderungen an eine vertragsgemäße Umsetzung durch die Landesmedienanstalten, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 1, S. 21-29 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die mit dem neuen Staatsvertrag begründete gemeinsame Geschäftsstelle für die ge- meinsamen Organe der Medienkontrolle soll die Regulierung und Überwachung effektivieren und vereinheitlichen. Am Grundsatz der Einstimmigkeitserfordernis ändert sich nichts. Damit wird das Prinzip der förderativen Gleichheit der Länder bzw. der Landesmedienanstalten ge- wahrt. (KB)

[418-L] Hackenberg, Achim; Hajok, Daniel; Selg, Olaf: Angst/Verängstigung als Risikodimension des Jugendschutzes: ein kurzer Einblick in die Vorstellungen und Umgangsweisen der Prüfenden der FSF, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 48-53

INHALT: Von Beginn 2005 bis Anfang 2008 führte die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, Arbeitsbereich Philosophie der Erzie- hung, und unter Mitwirkung externer Wissenschaftler ein qualitatives Forschungsprojekt zu den persönlichen Vorstellungen und zum Umgang der Prüfenden der FSF mit Angst/Verängs- tigung durch das Fernsehen durch. Die handlungsleitenden, individuell differenten Konzepte und Vorstellungen der Prüfenden hinsichtlich einer möglichen Angst/Verängstigung durch das Fernsehen werden herausgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen dabei die kognitiven Prozesse, die dem Prüfhandeln zugrunde liegen und die im Kontext der strukturellen Gegebenheiten und formalen Vorgaben sowie persönlicher Erfahrungshintergründe zu betrachten sind. Des weiteren wird der Umgang der Prüfenden mit dem Kriterium Angst/Verängstigung im Prüf- kontext untersucht. Hier liegt der Fokus auf den individuell differenten Umgangsweisen, die idealtypisch dargestellt werden. Deutlich werden bemerkenswerte Unterschiede sowohl bei den persönlichen Vorstellungen als auch bei den Umgangsweisen zwischen den Prüfenden. Abschließend werden Konsequenzen für die Prüfpraxis formuliert. (UN)

[419-L] Hamann, Andreas: Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformbetreiber: Marktübersicht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 1, S. 2-7 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Analyse der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Rundfunkveranstalter in Deutschland und von einzelnen Aspekten des Phänomens Plattform. Dieser Begriff wird im Medienbereich für unterschiedliche Dinge verwendet: Für das Bündeln von Programmen zu Paketen, für die Programmauswahl und Navigation, für Set-Top-Boxen und Verschlüsse- lungssysteme oder auch für Übertragungsnetze. (KB) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 215 1.11 Medien und Recht

[420-L] Hopf, Kristina: Das Berichterstattungsprivileg des § 5 Abs. 6 JMStV: zeitgeschichtliche bzw. historische Dokumentationen - mit oder ohne fiktionale Elemente - haben die Jugendschutzvorschriften des § 5 Abs. 1 JMStV stets zu beachten, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 3, S. 191-199 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte" dürfen gemäß Jugendmedienstaatsvertrag (JMStV) nur dann veröffentlicht werden, wenn ein berechtigtes Interesse an dieser Form der Berichterstattung vorliegt. Im Falle von historischen Dokumentationen ist dieses berechtigte Interesse in der Regel nicht vorhanden. (KB)

[421-L] Liesching, Marc: Wann dürfen jugendbeeinträchtigende Sendungen zum politischen Zeitgeschehen unbeschränkt ausgestrahlt werden?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 28-33

INHALT: "Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) beschäftigt sich im Rahmen ihrer Prüfpraxis auch mit Fernsehsendungen, die zeitgeschichtliche bzw. politische Sachverhalte und Zusammenhänge darstellen, wie z.B. Dokumentationen zum Zweiten Weltkrieg oder Re- portagen über soziale Missstände, Unruhen etc. In diesen Fällen ist in der Regel auch die Fra- ge von Bedeutung, in welchem Verhältnis eine etwaige Entwicklungsbeeinträchtigung sol- cher Inhalte zu dem gesteigerten Berichterstattungs- und Informationsinteresse von Zuschaue- rinnen und Zuschauern steht. Der Jugendmedienschutz- Staatsvertrag (JMStV) trifft eine Son- derregelung, nach der trotz Jugendschutzrelevanz Rundfunksendungen und vergleichbare Te- lemedien unter bestimmten Voraussetzungen unbeschränkt (auch im Tagesprogramm) ver- breitet werden dürfen. Der Beitrag befasst sich mit den Anforderungen dieser Sondernorm und ihrer Bedeutung für die Prüfpraxis der FSF." (Autorenreferat)

[422-L] Lilienthal, Volker: Europäische Teilerlaubnis von Product Placement: noch nicht in nationales Recht umgesetzt, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 6/2009, Nr. 1, S. 47-49

INHALT: Die am 18. Dezember 2007 in Kraft getretene neue EU- Fernsehrichtlinie (EU-Richtli- nie über audiovisuelle Mediendienste) beinhaltet "die Teilerlaubnis von Product Placement - begrüßt von Privatsendern und Fernsehproduzenten, kritisiert von Medienkritik und Medien- politik in Deutschland und mit Verzichtsbeteuerungen begleitet von Seiten des öffentlich- rechtlichen Rundfunks." Der Beitrag erläutert die Entstehungsgeschichte der Richtlinie und den Konflikt zwischen dem Wunsch der deutschen Medienpolitik nach regulativem Handeln zur Erhaltung des Trennungsgrundsatzes in Bezug auf Programm und Werbung und dem Pro- jekt der EU-Kommission, die "Schleichwerbung" zu entdämonisieren und Sendern und Pro- duzenten zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Der Autor kommt zu der Empfehlung an die deutsche Politik die Konsequenz zu ziehen, "dass Deutschland die EU-Teilerlaubnis 216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.11 Medien und Recht

für Product Placement gar nicht in nationales Recht umsetzt und es bei einem strengen Schleichwerbeverbot belässt." (UN)

[423-L] Lucius, Wulf D. von: Verwerter und Verwertungsgesellschaften, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 12, S. 925-927 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Verwertungsgesellschaften dienen nicht vornehmlich der sozialen Absicherung einkommensschwacher Urheber, sondern der den Leistungsanteilen der Wahrnehmungsbe- rechtigten angemessenen Verteilung von Verwertungserlösen. (KB)

[424-L] Mikat, Claudia: Flüche, Beschimpfungen und Sexualisierung: sprachliche Tabuverletzung als Thema des Jugendschutzes, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 30-35

INHALT: Was für den einen wüste Beschimpfung oder Verletzung von Gefühlen ist, steckt ein anderer als unangebrachte, geschmacklose Bemerkung oder witzige Zuspitzung weg. Ebenso strittig sind Jugendschutzeinschätzungen in Bezug auf Sprache. Wenn es darum geht, wie die Sprache zu bewerten ist und wie der Jugendschutz allgemein mit Sprache umgehen soll, kom- men Wirkungsvermutungen und Werturteile zum Tragen, die zu trennen, nicht immer leicht fällt. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) tut dies mit ihren Prüfkriterien und den Richtlinien zur Anwendung der Prüfordnung. Der Beitrag beleuchtet die Prüfpraxis der FSF, am dann den Aspekt "sexualisierte Sprache" zu behandeln. Abschließend wird neben der so- zialethischen auch die sexualethische Desorientierung durch Sprache in den Blick genommen. Fazit: Im Jugendschutz sollen Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden, demnach sind Wirkungsrisiken abzuschätzen. Eltern fordern auch Wertentscheidungen, die eine Orientie- rung im Mediendschungel suchen. Oftmals verwechseln sie Freigaben mit Empfehlungen und erwarten praktische Hilfestellung für die Erziehung ihrer Kinder von einer Einrichtung des Jugendschutzes. "Erziehung ist aber ein normatives Geschäft, an konkreten Zielvorstellungen orientiert, welche der Staat nicht vorgeben kann." (UN)

[425-L] Mikat, Claudia: Heilsamer Schock oder Traumatisierung?: zur Bewertung von dokumentarischem Material aus Jugendschutzsicht, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 4, S. 34-39

INHALT: Der Anteil an nicht fiktionalen Programmen in den Prüfungen der Freiwilligen Selbst- kontrolle Fernsehen (FSF) steigt stetig und entspricht einem Trend in der Programmentwick- lung von Filmen oder Serien mit Spielhandlung hin zu Dokumentationen, Shows oder Misch- formaten. Der Schwerpunkt liegt dabei klar im Unterhaltungsbereich. Zunehmend werden aber auch historische Dokumentationen oder andere Formen der Berichterstattung über politi- sches Zeitgeschehen zur Prüfung vorgelegt. Der Beitrag untersucht, wie mit diesen dokumen- tarischen Programmen umzugehen ist. Insbesondere wird den Fragen nachgegangen, ob eine soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 217 1.11 Medien und Recht

Reportage, die eine Kriegspartei bei ihrem Einsatz begleitet, nach denselben Maßstäben zu bewerten ist wie ein Spielfilm, wie Mischformen einzuordnen sind, die dokumentarische und fiktionale Elemente verbinden, ob Bilder von Kriegstoten und KZ-Opfern mit Rücksicht auf das Wohl jüngerer Kinder generell im Tagesprogramm auszuschließen sind und ob Jugend- schutzaspekte bei dokumentarischen Formen und in der Abwägung mit Aufklärungsabsicht und Informationsinteresse unter Umständen zu vernachlässigen sind. Die Beispiele zeigen, dass Beurteilungsspielräume nicht Beliebigkeit in der Entscheidung bedeuten und dass eine allzu große Bandbreite von Sichtweisen dem Jugendschutz eher schaden als nutzen. (RG2) (RG)

[426-L] Mikos, Lothar: Mehr Respekt vor der freien Entfaltung der Persönlichkeit, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 49-51

INHALT: In seinem Beitrag geht der Autor der Frage nach, ob Menschen, die sich sowohl im Privatfernsehen als auch im Internet öffentlich machen, die sich selbst darstellen, sich der Konsequenzen ihres Auftritts bewusst sind. Er geht davon aus, dass der Weg in die Öffent- lichkeit kein leichter ist und wohlbedacht sein soll. Während Akademiker meist davon ausge- hen, dass jeder Auftritt perfekt mit einer Leistung verbunden sein muss - man muss dabei sein Können und Wissen demonstrieren -, gibt es auch ein anderes Verständnis vom öffentlichen Auftritt: hier steht der Auftritt selbst im Mittelpunkt, der Spaß und nicht zuletzt die Tatsache, dass Fernsehkameras dabei sind, bestimmen das Erlebnis. Problematisch wird die Selbstdar- stellung für Kinder von Familien, die sich in diesen Formaten präsentieren, denn sie sind an das Einverständnis der Eltern gebunden. Menschen, die in den Real-Life-Formaten auftreten, kann man nicht für unmündig erklären, denn als Erwachsene haben sie das Recht, "sich jeder- zeit an jedem beliebigen Ort - also auch im Fernsehen und im Internet - wie privat und intim auch immer zu produzieren? Die freie Entfaltung der Persönlichkeit, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Bildung, ist ein hohes Gut, das man nicht beschneiden sollte." (RG)

[427-L] Naab, Teresa; Scherer, Helmut: Möglichkeiten und Gefahren der Meinungsfreiheit: eine inhaltsanalytische Untersuchung der Diskussion in deutschen und überregionalen Tageszeitungen während des Karikaturenstreits 2006, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 3, S. 373-389 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Einer Debatte über die Meinungsfreiheit, wie sie vor dem Hintergrund des Karikatu- renstreits im Jahr 2006 geführt wurde, kommt in der Demokratie besondere Bedeutung zu, da Meinungsfreiheit ein konstituierendes Element der Demokratie darstellt. Der Artikel unter- sucht, wie über die Möglichkeiten und Gefahren der Meinungsfreiheit in deutschen Zeitungen während des Karikaturenstreits diskutiert wurde. Dazu wurde eine quantitative Inhaltsanalyse der Argumente zum Thema in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zei- tung und der tageszeitung durchgeführt. Nur in geringem Umfang fand eine vielseitige Dis- kussion über die Meinungs- und Medienfreiheit statt. Zwar stellten die Zeitungen ihre Gren- zen ausführlich in Frage, unterstrichen ihre Schutzwürdigkeit und informierten über Bedro- hungen; die Gewinne, welche die Meinungsfreiheit bietet, waren argumentativ jedoch kaum 218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.11 Medien und Recht

präsent. Eine Abwägung von Schranken und Chancen erfolgte hauptsächlich durch Medien- akteure, die in dem Konflikt nicht nur Vermittler, sondern auch Beteiligte waren. Diese Er- gebnisse führen zu einem Fazit über die Beachtung der Meinungsfreiheit als Kernwert der Demokratie." (Autorenreferat)

[428-L] Schippan, Martin: Können Schätze aus Zeitungsarchiven nun gehoben werden?: eine Betrachtung der Neuregelung zur Einräumung der Rechte für unbekannte Nutzungsarten aus der Sicht von Zeitunsgverlegern, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 11, S. 844-853 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Neuregelung zur Einräumung der Rechte für unbekannte Nutzungsarten eröffnet den Zeitungsverlagen nur den Zugriff auf die Werke ihrer festangestellten Redakteure und Fotografen. Bei freien Mitarbeitern ist hingegen nach wie vor ein Nacherwerb der Nutzungs- rechte an ihren Werken erforderlich. (KB)

[429-L] Schmidt-Hern, Kai Hendrik: Archive öffnen oder wieder schließen?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 12, S. 927-934 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Anhand der einschlägigen Rechtsprechung des Bundesverfassunsgerichts wird die Fra- ge erörtert, inwiefern die seit dem 1. Januar 2008 geltenden neuen Regelungen zu Nutzungs- rechten an unbekannten Nutzungsarten es den Zeitungsverlagen gestatten, ältere Artikel aus ihren Archiven in neuer Form zu veröffentlichen, ohne die Berechtigten ermitteln zu müssen. (KB)

[430-L] Struch, Matthias: Auf dem Weg zur sozialistischen Persönlichkeit: Kinder- und Jugendmedienschutz in der DDR ; Teil II, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 3, S. 76- 79

INHALT: Der zweite Teil des Beitrages zum Kinder- und Jugendmedienschutz in der DDR be- handelt die Bestimmungen zur Altersfreigabe, ihre Umsetzung und weitere Schutzmaßnah- men gegen "Schund und Schmutz". Noch vor der Gründung der DDR erfolgte in der damali- gen SBZ die Altersfreigabe ähnlich dem Lichtspielgesetz von 1926: "Jugendfreie Filme (wer- den) ohne Einschränkung für Erwachsene und Kinder zugelassen", Filme für "Kinder unter 14 Jahren" oder "Jugendliche unter 18 Jahren gesperrt." Diese Altersfreigaben werden nach 1949 bis 1989 durch verschiedene Verordnungen (P1 - P18) präzisiert und ergänzt. Der Bei- trag erläutert die Verfahren der verwaltungsmäßigen Umsetzung der Verordnungen und die Auswirkungen von Prädikatentscheidungen. Eine Tabelle vergleicht anhand ausgewählter Fil- me der Jahre 1962 bis 1989 die Freigabepraxis von DDR und BRD. Mit der Wiedervereini- gung geht die Kulturhoheit und damit der Kinder- und Jugendmedienschutz auf die "neuen Länder" über. Bisherige Alterfreigaben der DDR sind gemäß Art. 19 des Einigungsvertrags auf dem Gebiet der neuen Länder bestehen geblieben, was jedoch nur für Filme gilt, die sich soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 219 1.11 Medien und Recht

noch im Verleih befinden. Bei Filmen, die zur damaligen Zeit nicht im Verleih gewesen sind, ersetzt im Zuge einer erneuten verwertung die FSK-Entscheidung das DDR-Jugendprädikat. (UN)

[431-L] Struch, Matthias: Auf dem Weg zur sozialistischen Persönlichkeit: Kinder- und Jugendmedienschutz in der DDR ; Teil 1, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 2, S. 62- 65

INHALT: Kinder- und Jugendmedienschutz gab es auch in DDR. Als Bestandteil des "Schutzes der Kinder und Jugendlichen" diente er der Aufgabe, "die politische, geistige, moralische und körperliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu sozialistischen Persönlichkeiten" zu gewährleisten. Geschützt wurde vor "gesellschaftswidrigem und möglichem kriminellen Ver- halten", bekämpft wurden die Einflüsse, die den Erziehungsprozess stören oder gefährden konnten. Jeder Film, der öffentlich vor Kindern und Jugendlichen gezeigt wurde, musste von einem "dafür zuständigen zentralen staatlichen Organ" freigegeben werden. Eine explizite Rolle hat der Kinder- und Jugendmedienschutz jedoch nicht gespielt, denn jeder Film, der öf- fentlich vorgeführt werden sollte, benötigte eine Zulassung. Der Beitrag befasst sich mit den Strukturen und der Entwicklung von Zuständigkeiten und der Freigabekommission in der DDR. (RG)

[432-L] Sucker, Franziska: Audiovisuelle Medien innerhalb der WTO: Waren, Dienstleistungen und/oder geistiges Eigentum?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 1, S. 30-39 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Trennung von Warenhandel, Dienstleistungshandel und Handel mit geistigem Ei- gentum in drei verschiedenen WTO- Verträgen wird in Bezug auf audiovisuelle Medien dau- erhaft Probleme bereiten, da diese Aufteilung hier nicht sinnvoll abgegrenzt werden kann. (KB)

[433-L] Thaenert, Wolfgang: Nochmals zur Reform der Medienkontrolle durch den Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 53/2009, Nr. 2, S. 131-135 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Ausdifferenzierung der audiovisuellen Medien im Zuge der Digitalisierung und Konvergenz lassen eine Vielzahl an neuen Fragestellungen zu Zulassung und Aufsicht und zur Plattformregelung erwarten. Der Staatsvertrag zeigt noch wesentlichen Anpassungsbedarf und Optimierungsmöglichkeiten. (KB) 220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.11 Medien und Recht

[434-L] Theunert, Helga (Interviewer); Gottberg, Joachim v. (Interviewter): Akzeptanz mit Kritik im Detail: der gesetzliche Jugendmedienschutz aus der Sicht von Eltern und Jugendlichen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 8-13

INHALT: Das neue Jugendschutzrecht gilt seit dem 1. April 2003. Im Auftrag von Bund und Ländern wurde im Jahr 2007 eine wissenschaftliche Evaluierung durch das Hans-Bredow-In- stitut durchgeführt, die vor allem die rechtlichen und institutionellen Neuerungen untersucht hat. In einer eigenen Studie untersuchte das JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, was die Betroffenen, nämlich Eltern und junge Rezipienten über den gesetzlichen Jugendmedienschutz denken. In einem Interview äußert sich die Direktorin des JFF zu den Ergebnissen der Untersuchung. Sie plädiert insbesondere für eine differenzierte Alterseinstu- fung beim Jugendmedienschutz, "weil Eltern den Jugendmedienschutz als Orientierung für ihre Medienerziehung zu nutzen versuchen", um bessere Argumente gegenüber den Medien- wünschen ihrer Kinder zu haben. Die Kinder wiederum würden sich dann weniger ungerecht behandelt fühlen. Dies erhöht die Chance, dass sie sich selbst an den Altersfreigaben orientie- ren. Auch kommt sie zu dem Schluss, dass der Jugendmedienschutz besonders das Rezipien- tenverhalten von Heranwachsenden beobachten muss, da diese sich an den Angeboten des zweiten Medienmarktes orientieren. (UN)

[435-L] Weber, Rolf H.; Grosz, Mirina: Legal framework for media and democracy, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 2, S. 221-232 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.014)

INHALT: Offene Diskurse und die freie Meinungsbildung durch uneingeschränkten Informati- onsfluss sowie die kommunizierte Meinungsvielfalt sind undenkbar ohne unabhängige Medi- en und grundlegende Vorrausetzungen für eine funktionierende Demokratie. Ungeachtet der Bedeutung der Beziehung zwischen Medien und Demokratie gibt es keinen abgestimmten Bezugsrahmen zu diesem Thema. Der Beitrag skizziert aus rechtlicher Perspektive die exis- tierenden und sich abzeichnenden Regulierungen, wobei der Fokus auf den Rundfunk-, Print- und Onlinemedien liegt. Es zeichnen sich zwei Regulierungsstränge ab: Auf der internationa- len Ebene werden die Errichtung einer Weltinformationsordnung und die diesem Thema inne- wohnende Bedeutung der Menschenrechte angesprochen. Auf der nationalen Ebene werden rechtliche Aspekte bestimmter Spannungen im Zusammenhang mit der staatlichen Regulie- rung der Medien untersucht. (UNübers.) (UN)

[436-L] Westphal, Dietrich: Abschied vom Original: zur Deformation der KEK durch den 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 11, S. 854-861 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Während alle vorhergehenden Änderungen des Rundfunkstaatsvertrages die "Kommis- sion zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich" (KEK) in organisatorischer Hin- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 221 1.11 Medien und Recht

sicht unberührt ließ, wird durch den 10. Staatsvertrag erstmals die Zusammensetzung der Kommission garvierend verändert. Die Hinzunahme von sechs Vertretern der Landesmedien- anstalten ist in rechtlicher Hinsicht problematisch und kommt einer Deformation der KEK gleich. (KB)

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[437-L] Altides, Christina: Making EU politics public: how the EU institutions develop public communication, (Regieren in Europa, Bd. 16), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 227 S., ISBN: 978-3-8329- 4966-2

INHALT: "'Europäische Institutionen kommunizieren zu wenig' - so lautet eine der jüngsten Dia- gnosen zur steigenden EU-Verdrossenheit und niedrigen Wahlbeteiligung bei Europawahlen. Gleichzeitig versichern Europäisches Parlament und Kommission, wie nie zu vor alles daran zu setzen EU-Politik Bürgern zu vermitteln. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären? Die- ser Band geht dieser Frage nach und untersucht - aus einem handlungs- und organisations- theoretischen Blickwinkel, mit Hilfe von qualitativen Interviews - die Intentionen, Organisati- onsprozesse und Machtstrukturen, auf denen die institutionelle Kommunikation des EU-Par- laments und der Kommission basiert. Anhand der gewonnenen innerinstitutionellen Einblicke lässt sich erklären, warum beide Institutionen nicht nur öffentlichen, sondern auch eigenen idealtypischen Vorstellungen von demokratischer Kommunikation nicht entsprechen - und nicht entsprechen können. Damit bietet die Arbeit nicht nur einen alternativen theoretischen Blickwinkel auf die akademische Debatte um das Kommunikationsdefizit der EU. Die aufge- zeigten Zusammenhänge sind auch für die Praktiker institutioneller EU-Kommunikation von großer Relevanz." (Autorenreferat)

[438-L] Berzler, Alexander: Visuelle Kommunikation im Kontext der Marken- und Unternehmenskommunikation, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 33/2009, Nr. 1, S. 3-20

INHALT: Es ist einem Unternehmen nicht möglich, mit all seinen Bezugsgruppen bzw. mit Ein- zelpersonen dauerhaft persönlichen Kontakt zu pflegen. Daher bedienen sich auch Unterneh- men häufig massenkomunikativer Medien. Der Beitrag behandelt die Schnittstellen zwischen den Bereichen "Visuelle Kommunikation" und "Marken- und Unternehmenskommunikation". Hauptziel ist es, aus einer hermeneutischen Perspektive die existierenden Forschungsergeb- nisse und Zugangsweisen zu akkumulieren und das Gebiet der "Visuellen Unternehmenskom- munikation" einzugrenzen. Zunächst werden grundlegende Begriffe definiert, um anschlie- ßend zu einer eigenen Definition von "Visueller Unternehmenskommunikation" zu gelangen. Es wird ein Modell der "Visuellen Unternehmenskomunikation" vorgeschlagen und nachfol- gend werden die Schnittstellen zwischen den Bereichen "Visuelle Kommunikation" und "Un- ternehmenskommunikation" dargelegt. Abschließend werden die Funktionen Visueller Kom- munikation für Unternehmen und Marken erörtert. Nach Erkenntnis des Autors kann visuelles Kommunizieren nur dann glaubwürdig sein, "wenn der dargestellte Inhalt auch (annähernd) der gelebten Realität entspricht. (UN) 222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[439-L] Dalisson, Caroline: Mit Lizenzfiguren werben: Kinderwerbung und Lizenzprodukte im internationalen Vergleich, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 2, S. 50-51 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_2/dalisson.pdf)

INHALT: "Wie im internationalen Kinderfernsehen geworben wird und welchen Stellenwert Li- zenzprodukte dabei einnehmen, zeigt eine aktuelle quantitative Inhaltsanalyse von Werbe- spots aus 11 verschiedenen Ländern." (Autorenreferat)

[440-L] Engel, Bernhard: Aufmerksamkeit: der Multiplikator in der Wahrnehmung, in: Maya Becker (Hrsg.) ; Rabea Krätschmer-Hahn (Hrsg.): Fundamente sozialen Zusammenhalts : Mechanismen und Strukturen gesellschaftlicher Prozesse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010, S. 149-157

INHALT: Aufmerksamkeit ist für Massenmedien und für die Werbewirkung von Bedeutung. Im Medienmodell der Advertising Research Foundation wird Aufmerksamkeit als Verbindung zwischen Mediennutzung und Wirksamkeit der Werbung thematisiert. Empirische Ergebnisse aus der Medienforschung zum Thema "eye tracking" zeigen, wie Aufmerksamkeit beim Be- trachten von Werbeplakaten untersucht werden kann. Aufmerksamkeit ist ein Begriff, der mit den Methoden der empirischen Sozialforschung quantitativ messbar ist. (ICE2)

[441-L] Gaßner, Hans-Peter: Multiplikatoreffekte mit Radiowerbung: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 12, S. 635-641 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)- FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Gassner.pdf)

INHALT: Ziel der Untersuchung war es, Multiplikatoren anhand geeigneter Merkmale zu identi- fizieren und deren Radionutzung zu betrachten. Ergänzend dazu wurde in einer Reihe von Ad-hoc- Befragungen das Multiplikatorpotenzial aktueller Radiokampagnen untersucht. Mit diesem zweiseitigen Ansatz sollte zum einen die Frage beantwortet werden, ob Radiohörer als Multiplikatoren für (Werbe-)Botschaften geeignet sind und zum anderen analysiert werden, welche Art von Radiowerbung besonders dazu geeignet ist, weitergegeben zu werden. Die Stichprobe umfasste 1.008 Personen, quotiert nach Geschlecht, Alter und Berufstätigkeit. Die Studie zeigt, dass Radiohörer im Vergleich zur Bevölkerung insgesamt überdurchschnittlich viele soziale Kontakte haben, sowohl persönlich, telefonisch als auch über E-Mail. Weiterhin finden sich unter den Radiohörern überdurchschnittlich viele Ratgeber zu verschiedenen Pro- duktbereichen. Insbesondere Hörer junger Programme verfügen über extrem viele Kontakte und üben zudem häufig eine Ratgeberfunktion aus. Damit sind geeignete Kampagnen auf jun- gen Wellen eine interessante Alternative zu "viralen" Onlinekampagnen, die zumeist auf jun- ge Zielgruppen fokussieren. Radiowerbung profitiert dabei von der hohen Relevanz des Me- diums für die Hörer. Das Weitergabepotenzial eines Spots hängt in hohem Maße von dessen kreativer Gestaltung sowie dem darin präsentierten Angebot ab. (UN2)) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 223 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[442-L] Gleich, Uli: Die kommunikative Bedeutung von Marken: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 6, S. 325-330 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2009_ARD_Forschungsdienst.pdf)

INHALT: Der Beitrag gibt einen überblick über den Forschungsstand zur kommunikativen Be- deutung von Marken. Marken sind mehr als nur Namen und Logos. Marken sind Symbole, mit denen Konsumenten rationale Erfahrungen und emotionales Erleben verbinden, sie stehen für Werte und Normen und haben eine mehr oder weniger ausgeprägte "Persönlichkeit" sowie ein "Image". Marken lassen sich danach unterscheiden, welche emotionalen Wirkungen sie bei den Konsumenten entfalten. Dies konnte in hirnphysiologischen Untersuchungen nachge- wiesen werden. In Anlehnung an sozialpsychologische Theorien lassen sich Marken auch da- nach beschreiben, wie groß ihr sozialer Einfluss ist ("social power"). So unterscheidet sich das Einflusspotenzial von Marken auf die Konsumenten zum Beispiel danach, welchen Grad der "Legitimation" sie besitzen, welche "Expertise" man ihnen zuschreibt, oder welchen "Be- lohnungs"- oder "Bestrafungswert" sie haben. Es konnte nachgewiesen werden, dass zentral platzierte Markeninformationen in Fernsehwerbespots selbst unter erschwerten Wahrneh- mungsbedingungen (hier: schneller Vorlauf) noch erstaunliche Aufmerksamkeits- und Erin- nerungswirkung entfalten. Die Marke ins Bewusstsein der Konsumenten zu bringen und sie "mit Leben zu füllen" ist daher eine wichtige Aufgabe der Markenentwicklung und Marken- führung ("Branding"). (UN2)

[443-L] Gleich, Uli: Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 5, S. 267-273 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Werbung kann durch zwei unterschiedliche Mechanismen überzeugen: Entweder wer- den die Argumente einer Werbebotschaft intensiv verarbeitet, beispielsweise wenn gerade die Anschaffung eines Produkts bevorsteht, oder aber die Botschaft wird mit geringer Aufmerk- samkeit rezipiert, weil das angepriesene Produkt nicht sehr interessiert. In diesem Falle ent- scheiden Merkmale der Botschaft, wie die Meinung der Rezipienten über das Produkt ausfällt und ob sich ein Kaufwunsch entwickelt. Zu solchen peripheren Merkmalen von Werbebot- schaften gehört, von wem sie vermittelt bzw. präsentiert wird. In Studien stellte man fest, dass Prominente und andere Presenter-Typen (z.B. Experten oder typische Vertreter der Ziel- gruppe) für diejenigen Konsumenten bedeutsamer und damit wirkungsvoller sind, die ein starkes Bedürfnis nach sozialer Konformität haben. Vor allem bei unbekannten Marken wer- den den Prominenten zugeschriebene Eigenschaften auf die präsentierten Produkte übertra- gen. Zu den peripheren Merkmalen von Werbebotschaften zählen auch Musik und Humor. Durch Musik kann sowohl das Image des Produkts als auch das des Presenters beeinflusst werden. Humor erzielt positive Effekte auf die Beurteilung von Werbung und Produkt insbe- sondere bei emotionalen Produkten. (UN2) 224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[444-L] Gleich, Uli: Multimediale Kommunikationsstrategien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 1, S. 40-45 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2009_FoDi.pdf)

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu medienübergreifenden Kommunikationsstrategien, die aufgrund immer neuer Medienangebote und eines sich stetig wandelnden Nutzungsverhaltens zunehmend an Bedeutung gewinnen . Im Rahmen von als "Media-Mix", "Crossmedia" oder "integrierte Kommunikation" bezeichneten Maßnahmen werden Konsumenten über mehr als einen Kanal angesprochen, um damit einerseits Reich- weiten zu optimieren und andererseits die spezifischen Wirkungsvorteile einzelner Medien zu nutzen. Eine Reihe von Studien zeigt, dass die Verbreitung werblicher Kommunikation in mehr als einem Medium Kampagnen insgesamt effektiver macht. So konnte beispielsweise eine höhere Werbe- und Markenbekanntheit durch die Ergänzung einer TV-Kampagne durch Onlinekommunikation nachgewiesen werden. Sehr gute Synergieeffekte - auch im Hinblick auf Bewertung und Kaufintention - konnte eine Untersuchung des Radio Ad Lab belegen, in der die Kombination von Radio- und Onlinekommunikation analysiert wurde. Weitere Studi- en zeigen, dass die einzelnen Medien offensichtlich unterschiedliche "Wirkungsprofile" besit- zen, die sich je nach Intention einer Kampagne einsetzen lassen. (UN2)

[445-L] Götz, Maya; Cada, Julia: Die Creme von Lillifee "riecht nach Rosa": Prinzessin Lillifee im Alltag von Familien, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 2, S. 30-35 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_2/goetz-cada-lillifee.pdf)

INHALT: "Eine IZI-Studie hinterfragt, welche Bedeutung Prinzessin Lillifee und ihren Lizenz- produkten im Alltag 3- bis 6-jähriger Mädchen und ihrer Eltern zukommt. Was begeistert Mädchen daran und warum kaufen ihre Mütter diese Produkte so bereitwillig?" (Autorenrefe- rat)

[446-L] Henschel, Marc: Die Partei als Marke: Marketing in der politischen Kommunikation am Beispiel des Bundestagswahlkampfs 2002 vom Bündnis 90/Die Grünen und FDP, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 91 S., ISBN: 978-3-8364-6215-0

INHALT: Die Studie geht von folgender Arbeitshypothese aus: Parteien können dann Marketing im Sinne einer Markenbildung führen, wenn sie ihre Steuerungsfähigkeit als Organisation si- cherstellen und die kommerziellen Marketinginstrumente Produktpolitik, Kommunikations- politik, Distributionspolitik und Preispolitik gezielt einsetzen. Die "Steuerungsfähigkeit als Organisation" sowie die vier Marketinginstrumente werden dabei als unabhängige Variablen der Analyse angesehen. Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert: Im ersten Schritt wird deutlich gemacht, warum Marketing hinsichtlich einer Markenbildung in der Politik auf zu- nehmendes Interesse stößt. Danach erfolgt die Klärung der begrifflichen Grundlagen, wobei der Begriff des "politischen Marketings" aus dem kommerziellen Marketing abgeleitet wird. Nach der Schilderung der Rahmenbedingungen für das politische Marketing wird ein Analy- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 225 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

seraster für die Anwendung des politischen Marketings auf Wahlkämpfe erarbeitet. Dazu wird das herkömmliche Instrumentarium des kommerziellen Marketings auf das Politische übertragen und die "Übersetzungsschwierigkeiten" herausgearbeitet. Im dritten Kapitel wird dieses theoretische Analyseraster auf den Bundestagswahlkampf 2002 von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP angewendet. Die Ausführungen stützen sich auf fünf Experteninter- views mit den verantwortlichen Wahlkampfmanagern beider Parteien. (ICA2)

[447-L] Herkenhoff, Frank: Risikomanagement für Public Relations: theoretische Fundierung und instrumentelle Systematik zur Handhabung publizistischer Risiken, Berlin: Helios Media 2008, 575 S., ISBN: 978-3-9811316-7-3

INHALT: In dem Maße, in dem sich Public Relations anschickt, Managementfunktion zu sein und als Führungsaufgabe in der betriebswirtschaftlichen Managementlehre verstanden wer- den will, muss sie sich mit dem Risiko auseinandersetzen, das konstituierend für jede Unter- nehmung ist. Ziel der Arbeit ist es, sowohl einen kommunikationswissenschaftlichen als auch risikotheoretischen Rahmen zu entwickeln, innerhalb dessen die Unternehmensfunktion Pu- blic Relation im Hinblick auf ihre kommunikative Riskanz untersucht und modelliert werden kann. Der Begriff "Kommunikationsrisiko" wird ausdifferenziert und im Sinne von Risikoar- ten in eine Typenbildung überführt. Darüber hinaus werden in operativer Hinsicht die invol- vierten Problemstränge im Sinne eines genuinen PR-Verfahrens entsprechend zusammenge- führt, um damit einen Impuls für die Professionalisierungsdebatte in der PR-Wissenschaft zu geben. Anhand eines fiktiven Beispiels aus der Asset-Management-Branche werden zentrale Abschnitte des entworfenen Risikomanagementsystems mithilfe einer Expertenbefragung und einer Inhaltsanalyse überregionaler Tageszeitungen getestet. (RG)

[448-L] Hetsroni, Amir: Violence in mainstream TV advertising: a comparison of the representation of physical aggression in American and Israeli commercials, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 35/2010, No. 1, S. 29-44 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1515/COMM.2010.002)

INHALT: "A content analysis of 1,785 American ads and 1,467 Israeli ads maps the representati- on of violence in mainstream TV advertising in the two countries, finding violence present in 2.5% of the American commercials and in 1.5% of the Israeli commercials. The most fre- quently depicted conduct in the two countries is bare-handed assault. Sexual violence is not presented at all. A humorous mode of presentation is more frequent than a serious tone. The results are discussed from inter-cultural and intra-cultural perspectives, taking regulation fac- tors and public opinion implications into account." (author's abstract)|

[449-L] Hoffjann, Olaf: Visualisierung als Strategie der Aufmerksamkeitsgewinnung in der Unternehmenskommunikation, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 33/2009, Nr. 1, S. 21-32 226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Unternehmen benötigen ein bestimmtes Maß an Aufmerksamkeit, um Kommunikati- onsziele wie Bekanntheit oder Einstellungsänderungen zu erreichen. Der Beitrag geht von der Hypothese aus, Aufmerksamkeit als ein "grundsätzliches Knappheitsproblem" zu verstehen. Vor diesem Hintergrund des Problems knapper Aufmerksamkeit und der Aufmerksamkeits- kontexte und -faktoren bei unterschiedlichen Instrumenten wie Pressearbeit und Media-Wer- bung, werden zunächst die in den Unternehmen zur Problemlösung entwickelten funktional äquivalente Strategien erläutert. Eine Strategie der Aufmerksamkeitsgewinnung ist die Visua- lisierung. Der Beitrag untersucht, wie die Visualisierung zur Aufmerksamkeitsgewinnung in der Pressearbeit beitragen kann. Dabei geht es insbesondere um die Funktionen von PR-Bil- dern zur Aufmerksamkeitsgewinnung. Anschließend wird in einer erweiterten und verglei- chenden Perspektive die Media-Werbung miteinbezogen. Es wird analysiert, ob eine inte- grierte Bildkommunikation einen zusätzlichen Beitrag zur Aufmerksamkeitsgewinnung leis- ten kann. (UN)

[450-L] Hoffjann, Olaf: Public Relations als Differenzmanagement von externer Kontextsteuerung und unternehmerischer Selbststeuerung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 57/2009, Nr. 3, S. 299-315 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550; www.m-und-k.info/MuK/hefte/Aufsatz_MuK_09_03.pdf)

INHALT: "Public Relations (PR) hat ihre Wurzeln als kommunikationswissenschaftliches For- schungsthema als Quelle des Journalismus bzw. als einer von mehreren Akteuren öffentlicher Kommunikation. Die Wurzeln in der Kommunikatorforschung erklären, warum PR bis heute oft reduziert wird auf die Rolle als externer Kommunikator von Organisationen. Die Fokus- sierung führte zu der geringen Zahl an Forschungsarbeiten jenseits der Kommunikatorrolle, vor allem aber zu einem eingeschränkten Verständnis von PR in der Theoriebildung: Hier werden Aspekte wie die Selbstdarstellungs- bzw. Thematisierungsleistung oft überschätzt, während insbesondere die Reflexionsleistung und Fragen interner Einflussnahme von PR ver- nachlässigt werden. In dem Beitrag wird auf einer systemtheoretischen Basis vorgeschlagen, unternehmerische Selbststeuerung, also die Beeinflussung der Unternehmenspolitik, als das'- Pendant' zur externen Kontextsteuerung, also der Selbstdarstellungsleistung, zu modellieren. Im Weiteren wird dafür plädiert, PR als Differenzmanagement von externer Kontextsteuerung und unternehmerischer Selbststeuerung zu verstehen, wobei die Kontextsteuerung stets die präferierte Seite sein wird." (Autorenreferat)

[451-L] Kettmann, Otto: Product Placement: neue Perspektiven für ein altes Instrument, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 6/2009, Nr. 1, S. 42-44

INHALT: Product Placement (Produktplatzierung) steht mit der Liberalisierung im Zuge der No- vellierung der EU- Fernsehrichtlinie vor einer Neuordnung im deutschen Fernsehen. Die ge- fundenen Regelungen stellen einen Kompromiss zwischen dem Verbot und der vollständigen Freigabe dar und sollen in drei Stufen (Rundfunkstaatsvertrag, Richtlinien der Sender, Umset- zung in die Praxis) in Deutschland bis 2010 umgesetzt werden. Der Beitrag erläutert die Vor- teile dieses Werbeinstruments und legt dar, wie seine Anwendung für alle Beteiligten zu einer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 227 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

gewinnbringenden Situation führen kann. Dazu muss die Trennung von Werbung und Pro- gramm sichergestellt sein. Voraussetzung hierfür ist eine"weitgehende und frühzeitige Trans- parenz über die Beteiligung von Wirtschaftsunternehmen." Vor dem Hintergrund des Risikos der Verweigerung durch den Zuschauer "werden alle am Prozess Beteiligten aufgefordert sein, Product Placement in Deutschland so intelligent und unterhaltsam zu gestalten, dass die Zuschauer dieses Instrument annehmen und es damit seine Wirkung erzielen kann." (UN)

[452-L] Klimmt, Christoph; Weinacht, Stefan; Donner, Bernhard: Netzkompetenz gleich Werberesistenz?: ein Experiment zur Erinnerung von Online- Werbung in Abhängigkeit von der Interneterfahrung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 6/2009, Nr. 1, S. 6-17

INHALT: "Mit der absehbaren Entwicklung des Internets hin zu einer (in Deutschland) nahezu bevölkerungsweit genutzten Kommunikationsstruktur und dem Anwachsen der durchschnitt- lichen Internetkompetenz des Publikums ergeben sich für die werbetreibende Wirtschaft neue Fragen nach der Wirksamkeit von Online-Werbung. Der Beitrag untersucht empirisch, inwie- fern Internetkompetenz die Erinnerungswirkung von Online-Werbung beeinflusst: Sind erfah- rene Internetnutzer durch gesteigerte Selektions- und Navigationsfähigkeit weniger anfällig für Werbewirkungen als Online-Novizen? Oder wirkt bei Ihnen Online- Werbung sogar stär- ker aufgrund der größeren Verfügbarkeit von Verarbeitungskapazitäten als bei Internet-An- fängern? Die Ergebnisse eines Online-Experiments mit 173 Versuchspersonen sprechen tat- sächlich für eine moderierende Rolle der Medienkompetenz: Erfahrene Nutzer können sich eher gegen Werbewirkungen abschirmen. Grundlagen- und anwendungsbezogene Implikatio- nen werden diskutiert, wobei auch empirischer Replikations- und Extensionsbedarf artikuliert wird." (Autorenreferat)

[453-L] Lanzke, Alice: "SPD - da weiß man, was man hat": Parteien als Marken ; eine Untersuchung am Beispiel der SPD, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 95 S., ISBN: 978-3-8364-8876-1

INHALT: "Die politischen Parteien in Deutschland befinden sich heute in einem umfassenden Wettbewerb vollkommen neuer Prägung und das nicht nur untereinander: Sie konkurrieren in der Informationsgesellschaft neben Waschpulver und der Formel 1, Seifenopern und dem Schlager-Grand-Prix um die wichtigste Ressource, die das massenmedial geprägte Publikum zu vergeben hat: um Aufmerksamkeit. Gleichzeitig giert dieses Publikum nach Unterhaltung. Konsum und Freizeitaktivitäten sind zu den zentralen Sinn- und Identitätsstiftern avanciert. Doch wie reagieren die Parteien auf die neuen Rahmenbedingungen? Fest steht, dass unter den beschriebenen Bedingungen die Vermittlungskompetenz ins Zentrum rückt: Wer kommu- niziert, gewinnt. Damit einher geht eine Professionalisierung von Politik. Demoskopen, exter- ne Marketing-Spezialisten und Medienfachleute werden vepflichtet. Bekommen Parteien aber von diesen Verkaufsspezialisten auch ein Image verpasst, um sich besser am Markt zu be- haupten? Oder anders gefragt: Sind Parteien heutzutage Marken? Die Autorin geht dieser Fra- ge am Beispiel der SPD im Bundestagswahlkampf 2002 und der Diskussion um die Agenda 2010 nach." (Autorenreferat) 228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[454-L] Machia, Marty; Lamb, Sharon: Sexualized innocence: effects of magazine ads portraying adult women as sexy little girls, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 21/2009, Nr. 1, S. 15-24 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: Die Studie testet die Hypothese, dass das Anschauen von Frauen, die als sexy junge Mädchen posieren, zu einer größeren Akzeptanz von Mythen über Kindesmissbrauch führen kann. Fünfundsechzig Untersuchungsteilnehmer wurden nach dem Zufallsverfahren in drei Gruppen eingeteilt: die Kontrollgruppe, die Werbung mit "Natur" anschaute, die Gruppe der "sexy Erwachsenen", die Werbeaufnahmen erwachsener Frauen anschaute und die Gruppe der "sexy Kinder", die Werbeaufnahmen von Frauen, die als sexy junge Mädchen posierten, anschauten. Man ging von der These aus, dass die Teilnehmer, die Werbeaufnahmen mit Frauen, die als sexy junge Mädchen posierten, anschauten, höhere Werte auf der Child Sexual Abuse Myth Scale (CSAM; Collings, 1997) erreichen würden als die Teilnehmer der beiden anderen Gruppen. Diese Hypothese fand keine Unterstützung; jedoch ereichten die Teilneh- mer, denen überhaupt Bilder von Frauen präsentiert wurden, höhere Werte auf der CSAM- Skala als diejenigen, die Naturbilder anschauten. (UNübers.)@ #911: "The present study tes- ted Ihe hypothesis that viewing images of women posed as sexy young girls can Iead to grea- ter acceptance of child sexual abuse myths. Sixty-five participants were randomly assigned to three groups: the control group who viewed 'Nature' ads, the 'Sexy Adult' group who viewed ads of adult women and the 'Sexy Child' group who viewed advertisements of women posed as sexy young girls. lt was predicted that participants who viewed advertisernents of women posed as sexy young girls would score higher on the Child Sexual Abuse Myth Scale (CSAM: Collings, 1997) than participants in the two other groups. The hypothesis was not supported; however participants who saw ads of any women scored significantly higher on the CSAM Scale than those who viewednature ads." (author's abstract)|

[455-L] Maurer, Peter; Mayerhöffer, Eva: Themenmanagement von politischen Sprechern und Kommunikationsberatern unter den Bedingungen der Bonner und der Berliner Republik, in: Zeitschrift für Politikberatung, Jg. 2/2009, H. 3, S. 447-466 (www.springerlink.com/content/v7wx4347k7724760/? p=80ce6bc448544c04bc30fb61774ca540&pi=4)

INHALT: "Der Beitrag untersucht in zeitvergleichender Perspektive die Bewertung von Strategi- en des Themenmanagements durch politische Sprecher und Kommunikationsberater. Dazu werden die in zwei Befragungen ermittelten Aussagen hochrangiger politischer Sprecher Mit- te der 1990er Jahre und im Jahr 2008, d. h. vor und nach dem Regierungsumzug, systematisch verglichen. Es zeigt sich, dass die Bewertungen der Akteure das jeweilige Kommunikations- umfeld der 'Bonner' bzw. der 'Berliner Republik' widerspiegeln: Sprecher und Berater der 'Berliner Republik' orientieren sich bei ihrem politischen Themenmanagement stärker an me- dialen Logiken. Zudem lassen sich auch innerhalb der Gruppe der Berliner Sprecher und Be- rater je nach beruflicher Sozialisation unterschiedliche Einschätzungen nachweisen." (Auto- renreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 229 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[456-L] Palmieri, Rudi: Regaining trust through argumentation in the context of the current financial-economic crisis, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 59-78 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=437)

INHALT: "This paper considers argumentation in the context of the current economic financial crisis by focusing on the attempt made by UBS bank to retain stakeholders' confidence. As a case in point, the author analyzes a press release through which the bank announces important changes in the Board of Directors. The text includes a clearly argumentative aim: convince stakeholders, in particular clients, to retain their confidence in the bank. The message exploits and emphasizes the positive qualities of the would-be chairman and indirectly levers on the interests and emotions of the concerned audience, to bring to the inferential structure of the argument those shared values (endoxa) that make it 'trustworthy', i.e. persuasive." (author's abstract)|

[457-L] Pelzer, Anja Marina: Geschlechterkonstruktion: Mädchen und Jungen in der Fernsehwerbung, Hamburg: Diplomica Verl. 2009, 125 S., ISBN: 978-3-8366-8149-0

INHALT: In der Studie geht es um die Bilder, die die Werbung, genauer die Fernsehwerbung, von Kindern in ihren Geschlechterrollen zeichnet. Aufgezeigt wird, wie diese Vorbilder aus- sehen und wie sie vermittelt werden. Dabei stehen die folgenden Leitfragen im Fokus: Wel- che Geschlechterrollen schreibt die (Fernseh-)Werbung Kindern zu? Welches Jungen- und Mädchenbild vermittelt die Werbung? Welche (Geschlechter-) Stereotype bedient, verstärkt oder kreiert das Werbefernsehen? Bei der Konstruktion von Jungen- und Mädchenbildern in und durch Werbung werden vier Forschungsfelder berücksichtigt: der Konstruktivismus, die Geschlechter- und Kindheitsforschung sowie die Werbung selbst. Insgesamt geht es um die Frage nach der Wirklichkeits- und speziell Geschlechterkonstruktion in und durch Werbung. Weiterhin findet eine Annäherung an den Untersuchungsgegenstand Fernsehspot im Allge- meinen und im Besonderen in Bezug auf Kinder statt. Im Kernteil der Studie werden die For- schungsfragen präzisiert und die methodische Vorgehensweise der Untersuchung erläutert. Nach Präsentation der mit Experteneinschätzungen kommentierten Ergebnisse, schließt das Buch mit den Perspektiven für weitere Forschungsansätze. (ICA2)

[458-F] Quaty, Gerd, Dr.med.dent. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.habil. (Betreu- ung): Das Bild des Zahnarztes in der Werbung. Typische Muster der bildlichen und textlichen Darstellung

INHALT: Vorläufige Ergebnisse der quantitativen Analyse: Als Erfassungskriterien wurden zu- nächst bestimmte Hauptkategorien entwickelt, nach denen sich das Quellenmaterial sinnvoll ordnen ließ. In einem nächsten Arbeitsschritt wurden diese Kategorien dann in Subkategorien aufgegliedert. Hauptkategorien sind: a) Darstellung des Zahnarztes und seines Umfeldes; b) Darstellung anderer Personen; c) Beworbene Produkte; d) Mittel der Anzeigengestaltung; e) Interdependenzen von Eigenschaften der dargestellten Personen und Produkte. Der Einteilung 230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

des Untersuchungszeitraums folgend begann die qualitative Erfassung und Interpretation der einzelnen Anzeigen mit den 1950er Jahren. Dabei kristallisierten sich allmählich bestimmte inhaltliche Muster heraus, die sich wiederholten und als charakteristisch angesehen werden mussten. Sie ließen sich letztlich auf insgesamt vier Muster reduzieren: Muster 1: Technik und Erleichterung als Chiffre für Modernität und Aktualität; der Arbeit von Arzt und Perso- nal; der Situation des Patienten während der Behandlung; Muster 2: Kontrolle über die Pra- xis, das Personal und die Patienten, erreichbar durch das beworbene Produkt; Muster 3: Ver- trauen des Arztes in das Produkt und in die Mitarbeiter, der Mitarbeiter und der Patienten in den Arzt; Muster 4: Erfahrung anderer Ärzte mit einem bestimmten Produkt, als Verweis auf die positiven Qualitäten des Produkts. ZEITRAUM: 1950-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Dem Untersuchungsvorhaben liegen als Materialgrundlage 583 Anzeigen zugrunde. Sie stammen aus Zeitschriften, die dem Berufsfeld Zahnarzt zuzuordnen, also als Fach- und Verbandszeitschriften zu bewerten sind. Die Eingrenzung der Recherche auf dieses Feld wur- de vorgenommen, weil die begründete Erwartung bestand, dass auf diese Weise ein Überblick über die Entwicklung des gesamten Untersuchungszeitraums zunächst leichter zu gewinnen wäre als anhand großer Publikumszeitschriften. Anfängliche Recherchen in diesem Bereich hatten gezeigt, dass insbesondere für die 1950er Jahre fast keine Anzeigen ermittelt werden konnten, die für die Fragestellung eine Bedeutung gehabt hätten. Die dokumentierten Anzei- gen des Quellenpools stammen aus den im Sample detailliert aufgeführten Zeitschriften. Sie wurden fotokopiert und nach einem chronologischen Raster mit Signaturen versehen, um sie jederzeit nach Ort und Zeitpunkt der Veröffentlichung identifizieren zu können. Im Anschluss erfolgte eine quantitative Erfassung dieser Anzeigen anhand von sechs Hauptkategorien, die wiederum in verschiedene Subkategorien aufgegliedert sind. Aus dieser Datenbasis wurde un- ter bestimmten Fragestellungen eine quantitative Analyse des gesamten untersuchten Zeit- raums wie auch der einzelnen Jahrzehnte erarbeitet. Diese Ergebnisse wiederum bilden im Rahmen der weiteren Arbeit den Hintergrund für die qualitative Analyse der Anzeigen. Im empirischen Zentrum der projektierten Studie steht als Quellenpool ein repräsentativer Be- stand von rd. 600 Werbeanzeigen der deutschen Zahnärzteschaft (Dokumententeil I), der aus Fach- und Verbandszeitschriften eruiert wurde, die ihrerseits durch einen besonderen Grad an Repräsentativität, an Auflagenhöhe und Verbreitungsgrad aus dem Gros der einschlägigen zeitgenössischen Printmedien herausragen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATEN- GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 600; Werbeanzeigen; Auswahlverfahren: gezielte Suche). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Quaty, Gerd: Das Bild des Zahnarztes in der Werbung. Typische Muster der bildlichen und textlichen Darstellung und ihr Wandel in der Zeit 1950 bis 2000, dargestellt vor dem Hintergrund einer quantitativen und qualitativen Analyse. Exposé zum Promotionsvorhaben. Magdeburg. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2007-03 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0391-67-16951, e-mail: [email protected]) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 231 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[459-L] Rimscha, M. Björn von; Rademacher, Patrick: The actor set-up of TV advertising: a new process for hybrid formats, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 55-74 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=389)

INHALT: "The paper introduces a basic description of the advertising process in TV advertising and discusses how this process might be altered when 30 second spots are replaced by hybrid advertising formats such as sponsoring and placements. For each actor in the process the po- tential benefit of hybrid advertising is identified and the respective interest in changing the process is deduced. A qualitative interview study with representatives from each actor in the process is used to illustrate that contrary to popular imputation the advertising principals are not the driving force behind the rise of hybrid advertising. Broadcasters and their media sales companies that rely on advertising revenues need hybrid advertising to compensate for decli- ning revenues from spot advertising. Being the biggest beneficiaries they can be identified as driving force - or in normative terms as the ones to blame for blurring the boundaries between advertising and content." (author's abstract)|

[460-L] Rozendaal, Esther; Buijzen, Moniek; Valkenburg, Patti: Do children's cognitive advertising defences reduce their desire for advertised products?, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 34/2009, Nr. 3, S. 287- 303 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/doi/pdf/10.1515/COMM.2009.018)

INHALT: Sowohl in der wissenschaftlichen als auch der gesellschaftlichen Debatte wird davon ausgegangen, dass kognitive Abwehrmechanismen gegen Werbung die Anfälligkeit von Kin- dern für Werbung verringern können. Es gibt jedoch bisher keine empirische Bestätigung für diese Annahme. Die Studie versucht diese Lücke zu füllen. In einer Untersuchung mit 296 Kindern im Alter zwischen acht und zwölf Jahren wird der Frage nachgegangen, ob die kind- lichen Abwehrmechanismen (d.h. das Erkennen von Werbung und Verstehen der Verkaufs- und Überredungsabsicht) einen reduzierenden Einfluss auf das Verhältnis zwischen der Men- ge der Fernsehwerbung, der Kinder ausgesetzt sind, und ihrem Verlangen nach den beworbe- nen Produkten haben. Eine regressive Interaktionsanalyse zeigt, dass von allen kognitiven Abwehrvariablen nur das Verstehen der Überredungsabsicht effektiv zur Minderung der Wir- kung von Werbung in Bezug auf das Verlangen der Kinder nach den beworbenen Produkten beitrug. Dies gilt jedoch nur für die älteren Kinder (im Alter von zehn bis zwölf). Bei den jün- geren Kindern verstärkte das Verstehen der Überredungsabsicht sogar noch die Wirkung von Werbung. (UNübers.) (UN)

[461-L] Schweiger, Wolfgang; Schmitt-Walter, Nikolaus: Crossmedia-Verweise als Scharnier zwischen Werbeträgern: eine Inhaltsanalyse von Fernseh-, Zeitungs-, Zeitschriften- und Plakatwerbung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 3, S. 347-371 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In Zeiten der Werbeflut und der Informationsüberlastung gelten CrossmediaKampa- gnen als wesentlicher Lösungsansatz in der klassischen Mediawerbung. Das Crossmedia- 232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Konzept basiert auf drei Säulen: Erstens werden Anzeigen in unterschiedlichen Mediengat- tungen geschaltet (Media-Mix). Zweitens folgen alle Werbemittel einer integrierten Kommu- nikationsstrategie. Drittens enthalten die Werbemittel Verweise auf andere Werbemittel bzw. Kommunikationskanäle (Website, E-Mail, Telefon-, Faxnummer usw.), um Rezipienten auf deren Existenz hinzuweisen und zur Nutzung zu motivieren (sog. Nutzungsanreiz). Die vor- gestellte Inhaltsanalyse von n=4.066 Werbeanzeigen im Fernsehen, in Zeitungen und Publi- kumszeitschriften sowie auf Plakaten konzentriert sich auf die Existenz sowie die inhaltliche und formale Beschaffenheit solcher Crossmedia-Verweise. Neben einer Querschnittanalyse der genannten Medien im Jahr 2007 wurden Fernsehspots von 1997 bis 2007 untersucht. Es zeigt sich, dass Crossmedia-Verweise mittlerweile in allen Mediengattungen weite Verbrei- tung gefunden haben und besonders in argumentativer Werbung (im Gegensatz zu emotiona- ler, bildhafter Ansprache) und in Anzeigen für High-Involvement-Produkte eingesetzt wer- den. Dennoch enthält mehr als die Hälfte aller Verweise keinen Nutzungsanreiz. Das legt die Vermutung nahe, dass solche Crossmedia-Verweise kaum Bestandteil einer integrierten Wer- bestrategie sind. Der Beitrag diskutiert abschließend, dass sich Crossmedia ohnehin nur für bestimmte Werbeaufgaben eignet und deshalb auch in Zukunft eine Werbestrategie unter an- deren bleiben wird." (Autorenreferat)

[462-F] Sikkenga, Jörg, M.A. (Bearbeitung); Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid, Prof.Dr. (Leitung): Motive der Weiterempfehlung im Internet

INHALT: Untersuchung der impliziten Motive der Weiterempfehlung im Internet. METHODE: Anwendung des thematischen Apperzeptionstest. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 83; Auswahlverfahren: Zu- fall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sikkenga, Jörg: Motive der Weiterempfehlung im Internet (Will.). Eine explorative Studie. in: Heuser, Uwe Jean; Spoun, Sascha: Virale Kommunikation. Mög- lichkeiten und Grenzen des prozessanstoßenden Marketings. Baden-Baden: Nomos 2009, S. 39-58. ISBN 978-3-8329-5059-0. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Pro- fessur für Kommunikation und Public Relations (Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 04131-6772693, e-mail: [email protected])

[463-L] Stalder, Ursula; Boenigk, Michael: Out-of-Home-Displays: digitale Markenkommunikation im öffentlichen Raum, in: Medien- Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 33/2009, Nr. 1, S. 33-51

INHALT: "Die fortschreitende Entwicklung digitaler Medien führt dazu, dass Marken in wach- sendem Umfang integraler Bestandteil des urbanen Raums werden. Der Beitrag zeigt auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung, dass wesentliche Erfolgsgrößen der Inszenierung digitaler Bildmedien im öffentlichen Raum die Ausrichtung der Inhalte sowie der visuellen Gestaltung auf die Situation des unmittelbaren Umfeldes und die Bedürfnisse der Rezipienten sind. Gleichzeitig sind die Identität der Marke sowie Einpassung der Aktivitäten in die beste- hende Markenkommunikation zu berücksichtigen. Als Erscheinungsformen digitaler Medien soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 233 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

im öffentlichen Raum lassen sich digitale Werbedisplays, Beschilderungssysteme, Medien- fassaden und Medienarchitekturen voneinander abgrenzen." (Autorenreferat)

[464-L] Wild, Christoph: Programme, Hörer, Werbewirkung: Ergebnisse einer Studie zu Wirkungsunterschieden der Radiowerbung bei zwei Popwellen, in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 1, S. 30-39 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/01-2009_Wild.pdf)

INHALT: Grundsätzlich unterscheiden sich Musikpräferenzen nach Milieuzugehörigkeit. Der Beitrag zeigt am Beispiel einer Studie zu zwei Popwellen, dass darüber hinaus Radiopro- gramme mit ähnlicher Musikfarbe nach Milieus unterschiedliche Hörerschaften generieren. Die Studie geht der Frage nach ob dann auch die Werbung unterschiedlich wirkt, je nachdem in welchem Programm sie ausgestrahlt wurde. Es wurden 430 Personen (20 bis 59 Jahre) be- fragt, die werktags zwischen sechs und sieben Uhr aufstehen und eines der beiden Program- me hören. Es zeigt sich, dass die Markenerinnerung bei Hörern von Programm B deutlich hö- her als bei Programm A war. Die Gründe für die unterschiedliche Werbewirkung bei Pro- grammen gleicher Kategorie sind auf verschiedenen Ebenen zu suchen. Untersucht wurden die Einflüsse der unterschiedlichen Hörerschaften und der Strukturen und Abläufe der beiden Programme. Bilanzierend wird festgehalten: Unterschiede in der Werbewirkung von Radio- programmen mit ähnlicher Musikfarbe haben ihre wahrscheinlichste Ursache im unterschied- lichen Aufbau und Ablauf des Programms: Je stärker Programme zusammenhängende länge- re Programmteile anbieten, die den Hörern Raum für die Verarbeitung des Gehörten geben, desto eher bieten sich Chancen für Werbung, erinnert zu werden. (UN2)

[465-L] Williams, Angie; Ylänne, Virpi; Wadleigh, Paul Mark; Chen, Chin-Hui: Portrayals of older adults in UK magazine advertisements: relevance of target audience, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 35/2010, No. 1, S. 1- 27 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1515/COMM.2010.001)

INHALT: "Older people are an increasingly important consumer group and hence advertising tar- get, yet relatively little research in the UK and in Europe (as opposed to the USA) has exami- ned how older adults are portrayed in advertising. In this study, a sample of 221 magazine ad- vertisements depicting older adults were coded for features such as the advertised products, setting, role prominence, rhetorical scheme, tone and type of portrayal. In a departure from previous studies, the authors devised a set of six descriptive 'types' which encapsulate the way older people are portrayed in these advertisements. Also, and as the main focus of this paper, they compared a magazine designed for people over 50 (Saga Magazine) to ten general rea- dership magazines in order to investigate any differences in the portrayal of older adults in (older)age-targeted vs. general readership advertising. Previous research on old age stereoty- ping, social identity theory and inter-group theory form the basis of our analysis." (author's abstract)| 234 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[466-L] Zipfel, Astrid: Wirkungen von Product Placement, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 6/2009, Nr. 1, S. 45-46

INHALT: Mit der Ende 2007 in Kraft getretenen EU-Fernsehrichtlinie wird einer Legalisierung des Product Placements - unter Einhaltung bestimmter Auflagen - der Weg geebnet. Ob Pro- duct Placement zu einem akzeptierten Werbeformat der Zukunft wird, hängt in entscheiden- dem Maße von seinem Wirkungspotenzial ab. Der Beitrag gibt einen Überblick über den wis- senschaftlichen Forschungsstand zur Wirkung von Product Placement (Produktplatzierung). Die Befunde werden im Hinblick auf praxisrelevante Fragen zusammengefasst und kritisch auf ihre Aussagekraft hin überprüft. Im einzelnen werden folgende Fragstellungen untersucht: Wird Product Placement von den Rezipienten akzeptiert? Wie wirksam sind Placements im Vergleich zur klassischen Spotwerbung? In welchem Verhältnis stehen Erinnerungs- und Ein- stellungswirkungen zueinander? Welche Risiken bergen Placements? Insgesamt lässt sich aus den Studien das Fazit ziehen, dass Placements einer sehr sorgfältigen Ausgestaltung bedürfen und auf eine konkrete Zielsetzung hin optimiert werden müssen. "Sie werden klassische Wer- beformen kaum ersetzen können, haben aber bei Berücksichtigung der jeweiligen Wirkungs- bedingungen das Potenziale zu einer interessanten Ergänzung." (UN)

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[467-L] Bachmair, Ben (Hrsg.): Medienbildung in neuen Kulturräumen: die deutschsprachige und britische Diskussion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 359 S., ISBN: 978-3-531-16755-8

INHALT: "Handy und fragmentierte Kulturen der Lebensstile sind normale Wirklichkeit. Ver- traute Kulturen haben ihre Bindungskraft verloren, neue Medien-Kulturen setzen Kindern und Jugendlichen unklare und dennoch prägende Strukturen für die Entwicklung ihrer Kompeten- zen. Wie kann man als Pädagoge in der widersprüchlichen Veränderung unserer Kultur eine Linie finden, um Kindern und Jugendlichen Teilhabe an der neuen und alten Medien-Kultur und eben auch einer eigenständigen Entwicklung zu ermöglichen? In der deutsch- und eng- lischsprachigen Diskussion beginnen sich aktuell Analysen und praktische Vorschläge zu ordnen. Als ein Leitgedanke zeichnet sich Literarität als Teilhabe an unserer Kultur und deren widersprüchlicher Medienvielfalt ab." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Medi- en und Bildung im dramatischen kulturellen Wandel (9-30); 1. Literacy und Medienbildung. Die konzeptionellen Angelpunkte der internationalen und der deutschsprachigen Diskussion: Sonia Livingstone: Media Literacy and Media Policy (33-44); Dieter Spanhel: Bildung in der Mediengesellschaft. Medienbildung als Grundbegriff der Medienpädagogik (45-58); David Buckingham: Defining Digital Literacy. What Young People Need to Know About Digital Media (59-71); Manuela Pietraß: Digital Literacies. Empirische Vielfalt als Herausforderung für eine einheitliche Bestimmung von Medienkompetenz (73-84); II. Mobile Räume des Ver- fügens. Mobile Medien, nutzergenerierte Kontexte und Inhalte in der Medienkonvergenz: Mike Sharples, Josie Taylor, Giasemi Vavoula: A Theory of Learning for the Mobile Age. Learning through Conversation and Exploration Across Contexts (87-99); John Traxler: Edu- cation and the Impact of Mobiles and Mobility. An Introduction to Mobiles in our Societies soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 235 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

(101-111); John Cook: Mobile Learner Generated Contexts. Research on the Internalization of the World of Cultural Products (113-125); Helga Theunert: Medienaneignung in der kon- vergenten Medienwelt (127-139); Stefan Iske, Winfried Marotzki: Wikis: Reflexivität, Pro- zessualität und Partizipation (141-151); Norbert Pachler: The Socio-Cultural Ecological Ap- proach to Mobile Learning: An Overview (153-167); III. Formelle und informelle Lernräume: Gunther Kress: Learning and Environments of Learning in Conditions of Provisionality (171- 182); Bardo Herzig, Silke Grafe: Digitale Medien in Schule und Alltagswelt. Zur Verbindung von formellen und informellen Lernprozessen (183-195); Theo Hug: Mikrolernen und brico- lierende Bildung. Theoretisch motivierte Erwägungen und Praxisbeispiele (197-212); Lothar Mikos: Vergnügen, Identität und Lernen. Informelles Lernen mit populären Fernsehformaten (213-225); Judith Seipold, Klaus Rummler, Julia Rasche: Medienbildung im Spannungsfeld alltäglicher Handlungsmuster und Unterrichtsstrukturen (227-241); Christine Feil, Christoph Gieger: Das Internet, ein Lernwerkzeug für Grundschulkinder? (243-254); IV. Interkulturelle Räume und Räume der Jugendkultur: Heinz Bonfadelli: Jugend, Migration und Medien. Per- spektiven, Befunde und Folgerungen für Medienbildung (257-270); Heinz Moser: Hybride Identitäten und deren Folge für die Medienbildung (271-283); Kai-Uwe Hugger: Bildungs- räume junger Migranten im Internet (285-296); Thomas Rathgeb: Die unterschiedlichen Me- dienwelten von Jugendlichen. Die JIM-Studie als empirische Grundlage zur Medienbildung (297-311); Horst Niesyto: Digitale Medienkulturen und soziale Ungleichheit (313-324); Ro- man Riedel: Online-Rollenspiele als Form medialer Selbstbildung. Zur Integration von Orien- tierungswissen an einer Schule für Jungen (325-338); Andrea Bertschi-Kaufmann: In Text- welten Erfahrungen sammeln. Medienbildung und kulturelle Partizipation (339-354).

[468-L] Bichler, Michelle: Die Rolle prekärer sozialer Lebensbedingungen im Kontext des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen in medialen Welten, in: Michael Bauer (Hrsg.) ; Alexander Endreß (Hrsg.): Armut : Aspekte sozialer und ökonomischer Unterprivilegierung, Aschaffenburg: Alibri Verl., 2009, S. 50-63

INHALT: Neben Familie, Schule und Peer Group zählen Medien durch ihre Allgegenwärtigkeit (in allen Bevölkerungsschichten) mittlerweile zu den maßgeblichen Sozialisationsinstanzen, denen im Kontext eines sich verändernden Konzepts von Kindheit und Jugend und infolge gesellschaftlicher Wandlungsprozesse eine sehr hohe Bedeutung beigemessen werden muss. Ein kompetenter und vor allem reflektierter Umgang mit Medien, der möglichst früh erlernt werden soll - und der in wissenschaftlichen (vor allem medienpädagogischen) Diskursen un- ter dem Begriff Medienkompetenz zusammengefasst wird -, ist demnach Voraussetzung für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, um in der heutigen Mediengesellschaft partizipieren zu können. Der Aufbau von Medienkompetenz bzw. eines medienkompetenten Umgangs mit Medien hängt erstens mit den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen- den Medien respektive dem Medienzugang und zweitens mit ihrer oder der ihnen nahe ge- brachten Umgangs weise mit Medien zusammen, der Art und Weise der Mediennutzung und dem Umfeld der Medienrezeption. Ein wichtiger, auf Seiten der Familien zu verzeichnender Einflussfaktor auf die Art und Weise der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen fin- det sich in den sozioökonomischen und sozio-kulturellen Lebensbedingungen der Familien. Dabei spielen vor allem die Faktoren Schichtzugehörigkeit, Bildungsniveau, Familienform, Wohnort, Wohngröße und auch Einkommenshöhe der Eltern eine wichtige Rolle. Der Faktor Armut bzw. Einkommenshöhe der Eltern zählt dabei zu den zentralen Einflussfaktoren. (ICF) 236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[469-L] Billes-Gerhart, Elke: Medienkompetenz von Lehramtsstudierenden: eine empirische Beobachtung, Analyse und Interpretation der Orientierungs- und Bewertungsschemata von angehenden Lehrkräften, Göttingen: Cuvillier Verl. 2009, 363 S., ISBN: 978-3-86727-947-5

INHALT: "Medienkompetenz ist geprägt von diversen sozialen Orten des Kompetenzerwerbs und äußert sich in unterschiedlichen Dimensionen und auf drei Ebenen. Auf der systemtheo- retisch-konstruktivistischen Grundlage wurde ein umfassendes Medienkompetenzmodell ent- wickelt, welches insbesondere die Bewertungs- und Orientierungsschemata fokussiert. In die- ser empirischen Studie wird die Reflexion des Medienkompetenzerwerbs von Lehramtsstu- dierenden an vier Hochschulen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen dargestellt und interpretiert. Es zeigt sich, dass die Lehramtsstudierenden in drei Cluster eingeteilt wer- den können: die traditionell Geprägten, die Medienskeptischen und die Medienerfahrenen." (Autorenreferat)

[470-L] Buschkühle, Carl-Peter: Forschung im künstlerischen Projekt 'Kitsch', in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 5, S. 35-44

INHALT: Künstlerische Bildung realisiert sich in künstlerischen Projekten. Deren Ziel ist es, künstlerisches Denken als achtsame Wahrnehmung, kritische Reflexion und eigenständige Imagination zu fördern. Am Beispiel von Aspekten des Projekts "Kitsch als Kunst" geht der Beitrag der Frage nach, inwiefern in themenorientierten Auseinandersetzungen unter dem Einsatz elektronischer Medien eine Verbindung von Wissen und Gestalten hergestellt werden kann, die das künstlerische Denken befördert. Das Projekt wurde in zwei Klassen der Jahr- gangsstufe zehn eine Gymnasiums durchgeführt. Mit Hilfe der kritischen Reflexion sollten Einblicke in ästhetische Wirkungen von Kitsch sowie ihre Bedeutungszusammenhänge und - hintergründe erarbeitet werden. Es hat sich gezeigt, dass die Nutzung von Bildern aus den po- pulären Medien und solchen aus der Kunst sowohl bezüglich der Aufmerksamkeit auf forma- le Aspekte als auch hinsichtlich der Reflexion von Sachzusammenhängen fruchtbar ist. (RG)

[471-L] Durner, Alexandra; Lassner, Anne: Interkulturelle Medienbildung fördern!: Der "PRIX JEUNESSE Koffer für Kids", in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 1, S. 60-63 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_1/durner.pdf)

INHALT: Der "Prix Jeunesse Koffer für Kids" wurde von der Stiftung "Prix Jeunesse" mit Unter- stützung des Bundesministeriums für Familie und Soziales (Entimon - Projekt gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit) entwickelt. Herzstück der Stiftung ist das Kinderfestival "Prix Jeu- nesse International", das alle zwei Jahre die qualitativ besten Kindersendungen aus aller Welt auszeichnet. Der "Koffer für Kids" enthält ausgewählte Sendungen aus dem Prix Jeunesse- Archiv. Diese Qualitätsprogramme aus dem internationalen Kinderfernsehen werden mit der pädagogischen Intention eingesetzt, über andere Kulturen und Migranten und Migrantinnen altersgemäß zu lernen und mediale Darstellungen zu reflektieren. Der Beitrag stellt das Kon- zept der "Koffer für Kids" vor und nennt Beispiele zu den Themen "Verständigung über Grenzen hinweg" und "Fremden Lebenswelten begegnen". Ein weiteres Lernziel ist die inter- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 237 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

kulturelle Medienbildung, die hier näher beschrieben wird. Der Beitrag schließt mit einem kurzem Bericht aus der Praxis. (UN)

[472-L] Fraefel, Jürg: Schulisches Medienprofil und Ganztagsschule, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 16-24

INHALT: "Die öffentliche Schule muss im Übergang zur Wissensgesellschaft mit der Weiterent- wicklung ihres Angebots reagieren, um attraktiv zu bleiben. Eine Schule kann sich verändern, indem sie ihr Schulprofil entwickelt. In diesem Veränderungsprozess kann die Medienpäd- agogik wichtige Impulse geben. Mit einem schulischen Medienprofil werden Medien syste- matisch in den Unterricht und in die schulischen Handlungsfelder integriert. Auch die Ganz- tagsschule entspricht dem gesellschaftlichen Bedarf. Das Medienprofil und das Ganztagspro- fil lassen sich in idealer Weise verbinden." (Autorenreferat)

[473-L] Götz, Maya: Der "Elternticker": neue Wege im Vorschulfernsehen, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 53-57 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/goetz.pdf)

INHALT: Eine medienpädagogische Forderung lautet, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam fernsehen und über die Inhalte sprechen sollen. Das Internationale Zentralinstitut für das Ju- gend- und Bildungsfernsehen (IZI) und der WDR entwickelten den "Elternticker". Ziel des Elterntickers ist die Förderung einer aktiven Fernsehrezeption und die verbesserte Ausnut- zung der Lernangebote, ohne das Kind ständig aus seiner Rezeption herauszureißen. Durch Untertitel bekommen Eltern während der "Sendung mit dem Elefanten" Hintergrundinforma- tionen und konkrete Hinweise, wie sie ihre Kinder begleitend zum Fernsehen anregen und da- durch unmittelbar fördern können. Der Beitrag stellt die Schritte ur Entwicklung dieser Zeile und ihre Akzeptanz in der Zielgruppe vor. Es wurden zunächst die jeweiligen Lernchancen der Beiträge und die darin angelegten Rezeptionssituationen analysiert. Auf dieser Basis wur- den mehr oder weniger durchgängig Vorschläge für die Ansprache der Kinder in direkter Rede als Untertitel eingeblendet. Die Analyse zeigt, dass mehr Hintergrundinformationen in die Textzeile miteinbezogen werden müssen, um den Eltern zu ermöglichen, die pädagogi- schen Überlegungen hinter den Interaktionsaufforderungen nachzuvollziehen und sich gleich- zeitig medienpädagogisch weiterzubilden. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Elternti- cker als Bereicherung empfunden wird, wenn auch eine kleine Gruppe von Eltern skeptisch bleibt. "Der Ansatz, Eltern als Lernunterstützende ernst zu nehmen, sie gezielt mit einzubin- den und über generelle Forderungen hinaus wie?'Schauen Sie mit' und 'Sprechen Sie über die Inhalte' hinauszugehen und konkrete Ideen und Ansätze zu liefern, lohnt sich aber auf jeden Fall.? (RG)

[474-L] Götz, Maya: Mit staatlicher Regelung und Förderung: Bildungssendungen für Kinder in den USA, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 40-41 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/goetz_pbs.pdf) 238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: Kinder in den USA sehen schon im jüngsten Kindesalter fern und sie tun dies drei Stunden und länger am Tag. Die Eltern nehmen im allgemein wenig Einfluss auf die Pro- grammauswahl. Entsprechend hohe Marktanteile haben Animationsprogramme mit leichten unterhaltenden und spektakulären Inhalten. Sendungen, die ein höheres Mitdenken erfordern oder die Kinder erst für sich gewinnen müssen, haben es schwer, denn bildungsorientierte Programme refinanzieren sich in den seltensten Fällen, insbesondere im Kinderfernsehen. In einer marktgetriebenen Fernsehlandschaft wie den USA waren entsprechend lange Zeit at- traktive Bildungssendungen rar. Erst in den 1990er Jahren hat eine staatliche Initiative Inno- vationen im unterhaltsamen Bildungsfernsehen für Vorschulkinder gefördert. Der 1996 ver- abschiedete "Children's Television Act" verpflichtete die Sender von Kinderprogrammen, mindestens drei Stunden wöchentlich sogenanntes E/I-Programm (educational/ informational) zu senden. Als Reaktion auf den Bildungsnotstand in den USA wurden nationale Ziele zur Bildung festgelegt. Die "Ready to Learn" Initiative bietet mittlerweile sechs Stunden bil- dungsorientiertes Fernsehen täglich, das über 140 Fernsehstationen rund 37 Millionen Kinder erreicht. Es zeigt sich, "wie hilfreich gezielte Unterstützung von bildungsorientierten Pro- grammen von staatlicher Seite - gerade in dem schwer refinanzierbaren Bereich des Vor- schulfernsehens - sein kann." (RG)

[475-F] Gurt, Michael, M.A. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Dr. (Leitung): FLIMMO

INHALT: Ziele: 1. Eltern und Erziehenden Orientierungshilfe an die Hand zu geben, in bezug darauf was Kinder zwischen 3 und 13 Jahren im Fernsehen sehen, worauf sie achten, was sie mögen und was für sie heikel sein kann; 2. medienpädagogisches Wissen zu vermitteln, damit Eltern und Erziehende den kindlichen Fernsehkonsum kompetent begleiten können. METHODE: 1. Medienpädagogik; 2. kontextuelle-thematische Bedeutungsanalyse der Mediena- neignung durch Kinder DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 500 -ab 1999: 544-: Programmstunden bei 7 Sendern -ab 1999 bei 8 Sendern-, in den Zeiten Mo.-Do. 13-21 Uhr, Fr. 13-22 Uhr, Sa. 8-22 Uhr, So. 8-21 Uhr; Auswahlverfahren: kinderrelevante Sendungen, Einordnung in 3 Rubriken, Besprechung aus Kindersicht). Beobachtung, teilneh- mend. Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; exemplarische Befragung von Kindern im Alter von 3-13 Jahren aus unterschiedlichem soziokulturellem Milieu zu ih- ren Sichtweisen auf die Programmangebote). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Programmberatung für Eltern e.V. (Hrsg.): Flimmo - fernsehen mit Kinderaugen. 4-Monats-Broschüre zum regelmäßigen Fernsehangebot.+++14-tägiger On- line-Dienst zum aktuellen Fernsehangebot um einmalige Sendungen ergänzt www.flimmo.de +++Fachportal Medienerziehung ( www.flimmo-fachportal.de ). ART: Auftragsforschung BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: Programmberatung für Eltern e.V. p.A. Bayerische Landeszentrale für Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-68989-132, e-mail: [email protected]) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 239 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[476-L] Hartung, Anja: Alter(n) und Medien: theoretische und empirische Annäherungen an ein Forschungs- und Praxisfeld, (TLM Schriftenreihe, Bd. 20), Berlin: Vistas Verl. 2009, 122 S., ISBN: 978-3-89158- 511-5

INHALT: "Die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine digitale Spaltung der Generationen nimmt zu. Gewünscht sind medienkompetente ältere Menschen, die 'Anschluss (er-)halten' und sich den Herausforderungen der digitalen Kommunikations- und Wissensge- sellschaft stellen. Allerdings, über das Medienhandeln im höheren Lebensalter ist bislang nur wenig bekannt. Vergegenwärtigen wir uns das komplexe Handlungsfeld der Medienpädago- gik in seinen Themen, Fragestellungen und Zielperspektiven, so fällt unweigerlich auf, dass dieses sich vorzugsweise auf die erste(n) Lebensphase(n) des Menschen konzentriert. Die Au- tor/innen des vorliegenden Bandes geben einen kursorischen Überblick über den bisherigen Kenntnisstand, befassen sich eingehend mit den Ausgangspunkten und Setzungen in For- schung und Praxis und entwickeln auf dieser Grundlage Perspektiven einer Alter(n)smedien- forschung, die sich an der Lebenssituation und den alltäglichen Erfahrungskontexten älterer Menschen orientiert." (Autorenreferat)

[477-L] Krüger, Udo Michael: Altersgerechte Nachrichten für Kinder: Programmanalyse der Kindernachrichtensendung "logo!", in: Media Perspektiven, 2009, Nr. 11, S. 577-592 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/ uploads/tx_mppublications/11-09_Krueger.pdf)

INHALT: Mit der Einführung der Kindernachrichtensendung "logo!" im Januar 1988 hat das ZDF eine Lücke im Fernsehangebot für Kinder geschlossen. "logo!" ist inzwischen an fast al- len Wochentagen und zu den von Kindern verschiedener Altersstufen bevorzugt genutzten Tageszeiten im KI.KA verfügbar. Kinder werden sowohl mit Ereignissen und Problemen des öffentlichen Lebens konfrontiert, von denen sie selbst mitbetroffen sind, als auch mit Neuig- keiten aus Medien und Unterhaltung versorgt, die einen Teil ihrer Peergroup-Kommunikation ausmachen. Der Beitrag päsentiert die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse, die sich mit der for- malen Gestaltung von "logo!", mit den Themen und Ereignissen, die in der Sendung aufge- griffen werden, sowie mit den qualitativen Besonderheiten, die medienpädagogischen Inten- tionen zum Erfolg verhelfen sollen, befasst. Danach unterscheidet sich "logo!" von den "er- wachsenen" Nachrichten durch besondere kindgemäße Darbietungsformen und durch eine für das Kinderpublikum interessante wie attraktive Themenwahl. Neben der Vermittlung von Nachrichten bietet "logo!" den Kindern ein Forum für aktive Beteiligung an der Sendung durch eigene Meinungsäußerungen ("Redezeit") und Übernahme von Kommunikatorrollen ("Kinderreporter"). Hier zeigt eine Sonderauswertung, wie "logo!" die Bundestagswahl im September 2009 zu einem Schwerpunktthema machte und durch verstärkten Einsatz der "Kinderreporter" die Spitzenpolitiker deutscher Parteien den Interessen von Kindern näher- brachte. (UN2) 240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[478-L] Kübler, Hans-Dieter: Außenorientiert, 'mediogen', narzisstisch: Medienkonstrukte oder neue Sozialisationstypen? ; einige Sondierungen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 14-21

INHALT: Das Verhältnis zwischen Öffentlichkeit und Privatheit in modernen Gesellschaften scheint prekär oder gar wechselseitig porös geworden zu sein. Welche Funktionen und Be- deutungen die Medien dabei haben, wird unterschiedlich gesehen. Jugendliche nehmen die Angebote der Medien, (öffentliche) Aufmerksamkeit zu erhalten, offensichtlich besonders gern an. Offen ist, inwiefern dies ihre Identitätsbildung beeinflusst. Der Beitrag untersucht, inwieweit sich Mediensozialisationsforschung und -pädagogik in Theoriebildung und Empirie dem Thema (Selbst-)Entblößung bisher angenommen haben. Er kommt zu dem Schluss, dass die Medien in den sich wechselseitig bedingenden Konstruktionen von Sozialisations- und Gesellschaftstheorien noch immer unzureichend 'mitgedacht' werden. "So bestehen nach wie vor theoretische wie empirische Desiderate, um zu erklären oder auch nur valide belegen zu können, was sich in den Medienwelten heute zwischen Jugendlichen und skrupellosen Me- dienmachern abspielt bzw. was Jugendliche heute von sich selbst als Medienfolien platzieren und preisgeben." (RG)

[479-L] Marsden, Nicola; Drescher, Franziska: Lesemotivation und Tageszeitung: was motiviert Grundschulkinder zum Zeitunglesen?, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 2, S. 56-62

INHALT: Die Studie untersucht die faktorielle Struktur der Lesemotivation unter besonderer Be- rücksichtigung des Mediums Tageszeitung. Im Rahmen eines Projekts, welches Kindern das Lesen einer Tageszeitung in der Grundschule näher bringt, wurde bei Viertklässlern die allge- meine (Motivation zum Lesen generell) und spezifische (Motivation zum Lesen bestimmter Textsorten) Lesemotivation erhoben. Dabei wurde die spezifische Lesemotivation um das Medium Tageszeitung erweitert und umfasst somit die Motivation zum Lesen von a) Comics und Bildergeschichten, b) Zeitschriften, c) Büchern und Geschichten, d) Gedichten sowie e) Tageszeitung. Die Ergebnisse lassen sich dahingehend interpretieren, dass Grundschulkinder beim regelmäßigen und angeleiteten Lesen einer Tageszeitung dabei eine Freude um des Le- sens selbst willen entwickeln. Die Motivation der Grundschulkinder zum Zeitunglesen scheint davon abzuhängen, wie regelmäßig sie dies tun. Lesen sie nur selten oder nie Zeitung, so scheinen sie von dem Interesse geleitet, in der Zeitung Unterhaltung oder Information zu suchen. Lesen sie im Grundschulalter schon häufig unter Anleitung Zeitung, so sind sie wahr- scheinlich eher durch die Lust am Lesen zum Zeitunglesen motiviert. (RG)

[480-L] Philipp, Maik; Salisch, Maria von; Gölitz, Dietmar: Kein Anschluss ohne Kommunikation: oder: Lese- und Medienkompetenz entstehen im Gespräch ; auch mit Peers?, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 6, S. 24-33

INHALT: Lese- und Medienkompetenz erwirbt man überwiegend in sozialen Interaktionen, in Anschlusskommunikationen mit "kompetenten Anderen". Unerforscht ist die Rolle von Me- diengesprächen mit Gleichaltrigen. Die Ergebnisse zeigen, dass Bildschirmspiele öfter Ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 241 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

sprächsthema sind als Bücher. Mittels einer Befragung von etwa 500 Zehn- bis Elfjährigen wird gezeigt, dass vor allem die Geschlechtsspezifik die Peer-Gespräche beeinflusst. Schüle- rinnen und Schüler aus Haupt- und Realschulen und zumal Jungen aus lesefernen Familien- und Peerkontexten unterhalten sich häufiger und lieber über Computerspiele als über Bücher und Gelesenes. Wahrgenommenes Peer-Interesse und eigene Medientätigkeiten sind für häu- fige Gespräche besonders wichtig. Pädagogisch müsste nach Meinung des Autorenteams bei diesen Anschlusskommunikationen angesetzt werden, um eine breit verstandene Medienkom- petenz zu stärken. (RG2) (RG)

[481-L] Pöttinger, Ida; Zinkgräf, Karin; Schneider-Weber, Karin: SMEP oder Learning by Dewey, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 32-40

INHALT: Das Schüler-Medienmentoren-Programm (SMEP) wurde am Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) konzipiert und im Rahmen der Medienoffensive Schule II im Schuljahr 2006/2007 als Modell eingeführt. Dass SMEP ist ein Projekt, das Schülerinnen und Schüler befähigt, an der eigenen Schule selbst Kurse zu Medienthemen anzubieten. Im Laufe eines Schuljahres erhalten sie Einblicke in multimediale Technik und außerdem das pädago- gische Rüstzeug, eigene Arbeitsgemeinschaften zu leiten. Die Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und Schülern zeigen, dass das SMEP a) die Beteiligung der Mädchen an In- formations- Kommunikationstechnik erhöht, b) das Interesse der Jugendlichen an einer sich veränderten Medienwelt trifft, c) das Engagement derjenigen fördert, die sich sonst nicht in der Schule engagieren, d) für Acht- und Neunklässler interessant ist, e) Jugendlichen neues mit und über Medien näher bringt und f) Jugendliche selbstbewusst und sozial macht. Die Er- fahrung zeigt, dass 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Jahr darauf selbst aktiv wer- den und Medienkompetenz erwerben. (RG)

[482-L] Schlote, Elke; Fläckel, Andreas: Bildungsfernsehen weltweit: eine internationale Expertenbefragung, in: Televizion, Jg. 21/2008, Nr. 2, S. 13-15 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/21_2008_2/ schlote_flaeckel.pdf)

INHALT: In einer IZI-Studie wurden im Jahr 2008 Programmverantwortliche von 26 öffentlich- rechtlichen und privaten Fernsehsendern weltweit befragt, was für sie Bildungsfernsehen ist und welcher Zukunft es entgegen sieht. Mittels einer schriftlichen Expertenbefragung sollte ermittelt werden, wie Bildungsfernsehen definiert wird, welche Bedeutung es im eigenen Sender hat und welches die Themen und Zielgruppen des ausgestrahlten Bildungsfernsehen sind. Auch wurde danach gefragt, welche Verknüpfungen es mit dem Online-Bereich gibt und welche künftigen Entwicklungen von den Fernsehschaffenden vorausgesehen werden. Die Befragung hat ergeben, dass sich das Bildungsfernsehen international sehr vielgestaltig präsentiert, sowohl was den länderspezifischen Bildungsbedarf als auch was die unterschied- lich ausdifferenzierten Angebote betrifft. Online- Angebote - von Medienarchiven bis hin zu multimedia angelegten Projekten - werden als Möglichkeit begriffen, Programme für den Bil- dungserwerb nachhaltig zu gestalten. Auch der fernsehbasierten Bildungsvermittlung werden gute Perspektiven eingeräumt, sofern sie einen direkten lebensweltlichen Bezug von Inhalten in unterhaltsamer Form herstellt. Des weiteren wird die Förderung der Programmqualität in 242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Bildungssendungen im Hauptprogramm bzw. eine zielgruppenangemessene Ausrichtung und Platzierung von Sendungen in Bildungskanälen als Weg gesehen. (RG)

[483-L] Tulodziecki, Gerhard: Ganztagsschule und Medienbildungsstandards, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 8-15

INHALT: "Medienbildung stellt eine bedeutsame Aufgabe der Schule in der Informations- und Wissensgesellschaft dar. Allerdings wird diese Aufgabe bisher nicht in der notwendigen Brei- te und Tiefe wahrgenommen. Mit der zunehmenden Einrichtung von Ganztagsschulen ver- bessern sich vor allem die zeitlichen Bedingungen für eine Umsetzung der Medienbildung. Andere Probleme bleiben jedoch? wenn zum Teil auch in modifizierter Form? bestehen. Zu- gleich ergeben sich neue Problemlagen. Es stellt sich die Frage, wie möglichen Schwierigkei- ten begegnet werden kann. Im Rahmen allgemeiner Lösungsansätze lassen sich hier Stan- dards für die Medienbildung für einen konstruktiven Umgang nutzen." (Autorenreferat)

[484-L] Willbrandt, Esther; Schoch, Martina: täxt - Die Jugend-Literatur-Community: ein multimedialer Lern- und Leseort, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 53/2009, H. 1, S. 72-76

INHALT: "Lese- und Schreibfähigkeit sind Grundvoraussetzungen für die aktive, partizipatori- sche Teilnahme an unserer Wissensgesellschaft. Immer mehr Jugendliche geben jedoch elek- tronischen Medien den Vorrang vor dem Buch. Eine erfolgreiche Leseförderung muss sich diese Freizeitinteressen der Jugendlichen zu Nutze machen. In Kooperation mit bundesweiten Partnern plant das Literaturhaus Bremen eine Online- Community, die Jugendliche spiele- risch mit Literatur in Kontakt bringt und sie ermutigt, selbst sprachgestalterisch tätig zu wer- den." (Autorenreferat)

1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[485-F] Aretin, Stephanie von, M.Sc. (Bearbeitung); Vobruba, Georg, Prof.Dr. (Betreuung): Orientierung in der europäischen Öffentlichkeit - der Beitrag der deutschen politischen Stif- tungen

INHALT: Vieles spricht dafür, dass EU-Entscheidungsträger künftig mehr Bezug auf öffentliche Meinung nehmen werden. Zum einen schwindet der permissive consensus der Bürger gegen- über der Gemeinschaft. Zum anderen ist die EU für weitere Reformen auf Zustimmung in Re- ferenden und nationalen Parlamenten angewiesen. Zum Dritten hat die EU-Bürokratie selbst ein Legitimationsproblem erkannt, dass sie in ihrer Entwicklung hemmt und dem sie mit mehr Bürgernähe begegnen will. Doch wie bildet sich öffentliche Meinung in einem Raum mit vielen Sprachen, Kulturen und Identitäten? Wer trägt - abseits von meist national orien- tierten Medien - zur ihrer Entstehung bei? Wo finden politische Debatten in einem derart komplexen System Ankerpunkte? In den vergangenen Jahren hat sich die Forschung unter diesen Fragestellungen vor allem mit den Massenmedien beschäftigt. Dabei blieb die Rolle soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 243 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

zivilgesellschaftlicher Akteure weitgehend unbeleuchtet. Hier will diese Arbeit ansetzen. Theoretische Einbettung: Vor allem Jürgen Habermas´ Theorie kommunikativen Handelns bezogen auf die postnationale Konstellation hat in den 90er Jahren den Anstoß für eine breit angelegte Debatte über eine Theorie der europäischen Öffentlichkeit gegeben. Dabei galt es zunächst, den Begriff der Öffentlichkeit auf den erweiterten Raum und das politische System der EU zu übertragen und neu zu definieren. Anschlusspunkte zwischen der soziologisch ge- prägten Debatte über die Struktur von Kommunikationsräumen und dem politikwissenschaft- lichen Fokus auf den normativen Gehalt von Öffentlichkeit waren zu finden. Nach recht un- terschiedlichen empirischen Befunden zur Existenz und Leistungsfähigkeit einer europäi- schen Öffentlichkeit ist zuletzt ihr Entwicklungspotential in den Vordergrund gerückt. For- schungsfragen: Diese Arbeit untersucht, welchen Beitrag politische Stiftungen zum Entstehen einer europäischen Öffentlichkeit leisten. Daraus ergeben sich zwei Fragenkomplexe: 1. Wie wirken die parteinahen Stiftungen in Bezug auf die Entwicklung einer europäische Öffent- lichkeit? Entlang welcher selbst definierten Aufgaben agieren die Stiftungen? Und mit wel- chen Erwartungen bezüglich ihres Beitrags zur Konstituierung einer europäischen Öffentlich- keit sehen sie sich konfrontiert? 2. Passen die deutschen parteinahen Stiftungen ihre Strategi- en für Öffentlichkeit im europäischen Raum an? Wenn ja, wie? Wie gestaltet sich das Ver- hältnis zwischen den national verankerten Stiftungen und ihren Handlungszielen im europäi- schen Raum? ZEITRAUM: 2004-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Zunächst gilt es, Zusammenhänge zwischen den Leitbegriffen dieser Arbeit herzu- stellen: dem Verhältnis von Öffentlichkeit und Legitimation, dem Verhältnis von zivilgesell- schaftlichen Akteuren und Öffentlichkeit, dem Spannungsfeld zwischen national und europä- isch . Daraus wird ein Modell entwickelt, mit dem die Aktivitäten der Stiftungen in der Ver- mittlung von EU-Politik anhand von Experteninterviews und deskriptiven Inhaltsanalysen systematisch beschrieben werden können. Schließlich wird die Arbeit darüber Aufschluss ge- ben, ob die Strategien der Stiftungen mit dem Handlungsziel (politische Meinungsbildung) und normativer Rolle (Brückenfunktion zwischen EU und Bürger im Mehrebenensystem) strukturell geeignet sind, zum Entstehen einer europäischen Öffentlichkeit beizutragen. Der Zeitrahmen bezieht sich auf die Jahre 2004-2008. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Sozialpolitik (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[486-L] Bänziger, Andreas: Telefonbefragung als intersubjektiver Aushandlungsprozess: die komplexe Kommunikationsstruktur standardisierter Interviews - theoretische Neukonzeption und praktische Anwendung in der Markt- und Meinungsforschung, Baden-Baden: Nomos Verl.- Ges. 2009, 259 S., ISBN: 978-3-8329-5051-4

INHALT: "Die computergestützte Telefonbefragung ist die gebräuchlichste Erhebungsform in der empirischen Markt- und Meinungsforschung. Die wissenschaftliche Literatur hierzu fo- kussiert auf die Herstellung repräsentativer Stichproben und die Erhebung, unverzerrter' Ant- worten mittels rigide gehandhabter geschlossener Fragebogen. In Abgrenzung dazu wird vor- geschlagen, die Vorteile der qualitativen und quantitativen Sozialforschung zu nutzen und auf der Grundlage eines in Anlehnung an den sprachwissenschaftlichen Ansatz der kommunikati- 244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

ven Gattung entwickelten komplexen Kommunikationsmodells Interviewfragen und Antwor- ten als intersubjektiv auszuhandelndes Sprachgeschehen zu begreifen. Auf der Basis dieser Neukonzeption werden praktische Umsetzungsanweisungen (Interviewführung, Protokollie- rung, Schulung, Supervision) entwickelt und an anhand konkreter Forschungsbeispiele illus- triert." (Autorenreferat)

[487-L] Becker, Carmen: Identitäten in translokalen Räumen: Islam in der arabischen Öffentlichkeit, in: Martin Beck (Hrsg.) ; Cilja Harders (Hrsg.) ; Annette Jünemann (Hrsg.) ; Stephan Stetter (Hrsg.): Der Nahe Osten im Umbruch : zwischen Transformation und Autoritarismus, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 277-298

INHALT: "Der Beitrag untersucht, wie die neuen arabischen Medien, allen voran das Satelliten- fernsehen, den Raum für eine grenzübergreifende arabische Öffentlichkeit konstituieren. Der Beitrag argumentiert, dass die Bedeutung arabischer translokaler Satellitensender wie al-Jazi- ra und al-Arabiya u. a. auch in der durch diese Medien vorgenommenen Neubestimmung der 'islamischen' Identität liegt. Aufbauend auf post-strukturalistischen Identitätskonzepten wird davon ausgegangen, dass im Rahmen des Zusammenspiels von translokaler Öffentlichkeit und Identität der Islam weniger als religiöse Doktrin, sondern vielmehr als (mit vielen Bedeu- tungen ausgestatteter) Teil des Subjektivierungsprozesses des Individuums eine zentrale Rolle einnimmt. Es wird gezeigt, dass in der konfliktgeladenen Öffentlichkeit des Nahen Ostens der Islam zum master signifier wird, der diskursive Bezüge ermöglicht und in seiner Abstraktheit eine Vielzahl von unterschiedlichen 'Islamkonzeptionen' zulässt, die zu innermuslimischen Differenzen über die Definition von 'muslimisch' und 'islamisch' führen. Dies wird im vorlie- genden Beitrag zum einen theoretisch als auch, auf Grundlage einer Medienanalyse verschie- dener Sendungen aus al-Jazira und al-Arabiya, empirisch nachgezeichnet. Das Ergebnis ist nicht etwa eine Homogenisierung arabischer Öffentlichkeiten, sondern vielmehr die Frag- mentierung der islamischen Autorität in der Region. Dies führt zu einer Vielzahl miteinander konvergierender und divergierender muslimischer Lebensentwürfe im Rahmen einer islami- schen Hegemonie." (Autorenreferat)

[488-L] Biehl, Heiko; Jacobs, Jörg: Öffentliche Meinung und Sicherheitspolitik, in: Stephan Böckenförde (Hrsg.) ; Sven Bernhard Gareis (Hrsg.): Deutsche Sicherheitspolitik : Herausforderungen, Akteure und Prozesse, Opladen: B. Budrich, 2009, S. 233-252

INHALT: Als Domäne der Exekutive besteht in der Außen- und Sicherheitspolitik ein weitgehen- des Informationsmonopol der Regierung, das jede Beteiligung der Bevölkerung als auf einer unvollständigen Informationsbasis beruhend und damit wankelmütig erscheinen lässt. Dies gilt insbesondere, aber nicht nur, in Gesellschaftsordnungen westlicher Prägung, in denen die Bevölkerung die Handlungen der herrschenden politischen Elite in regelmäßigen Abständen bei Wahlen sanktioniert. Die öffentliche Meinung setzt den politisch Verantwortlichen gewis- se Grenzen, innerhalb derer diverse sicherheitspolitische Optionen ergriffen werden können. Damit üben die Einstellungen und Präferenzen der Bevölkerung einen wesentlichen und nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung der Sicherheitspolitik aus. Dies gilt auch für die deutsche Sicherheitspolitik. die sich in den letzten beiden Jahrzehnten soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 245 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

grundlegend verändert hat. Die Konturen dieses Wandels, seine Dynamik und seine Grenzen sind jedoch nur zu verstehen, wenn die Rolle der Öffentlichkeit mitberücksichtigt wird. In der Studie werden die zentralen Forschungsstränge im Bereich Sicherheitspolitik und öffentliche Meinung vorgestellt sowie die Stabilität und Struktur sicherheitspolitischer Einstellungen dis- kutiert. Anschließend werden die Konturen des sicherheitspolitischen Meinungsbildes der deutschen Öffentlichkeit skizziert und dessen Relevanz für Politik, Wissenschaft, Streitkräfte und den einzelnen Bürger aufgezeigt. Der Beitrag endet mit alternativen Szenarien, wie sich angesichts des gegenwärtigen Meinungsbildes in der Bevölkerung die deutsche Sicherheits- politik entwickeln kann. (ICF2)

[489-F] Braig, Marianne, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Öffentlichkeit in Lateinamerika im Wandel - Demokratie im Spannungsfeld von Kommuni- kation und Politik - Chile

INHALT: Der Themenkomplex Öffentlichkeit ist zentral für das Verhältnis von politischen Pro- zessen in Lateinamerika. Dabei ist die Öffentlichkeit stets im Wandel begriffen und gerade die neuen Technologien schaffen immer wieder neue Formen von Öffentlichkeiten und von politischer Kommunikation. Ziel ist es, die verschiedenen Zugänge zum Thema Öffentlich- keit miteinander zu verbinden und für eine gemeinsame Diskussion fruchtbar zu machen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lateinamerika, Chile ART: gefördert BEGINN: 2010-10 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut Bereich Politikwissenschaft (Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-55573, e-mail: [email protected])

[490-L] Brüggemann, Michael; Hepp, Andreas; Kleinen-von Königslöw, Katharina; Weßler, Hart- mut: Transnationale Öffentlichkeit in Europa: Forschungsstand und Perspektiven, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 3, S. 391-414 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Transnationale Öffentlichkeiten werden als Räume der Verdichtung von öffentlicher, medial vermittelter politischer Kommunikation begriffen, die den nationalen Bezugsraum übersteigen. Der Überblick über die vorliegende empirische Forschungsliteratur integriert bis- her unverbundene Perspektiven auf Öffentlichkeit, indem er fünf verschiedene potentielle Triebkräfte der Transnationalisierung von Öffentlichkeit in den Blick nimmt: (1) transnatio- nale Medien in Europa, (2) verschiedene Akteursgruppen als Sprecher einer europäischen Öf- fentlichkeit, (3) die Europäisierung nationaler Mediendebatten, (4) die Ausprägung europäi- scher Medienevents und (5) die Entstehung europäisierter Medien- und Bürgerpublika. Im Er- gebnis zeigt sich durchgängig das Muster einer mehrfachen Segmentierung transnationaler Öffentlichkeit. Aus einem solchen Zugang ergeben sich Forschungsperspektiven, die die Transnationalisierung von Öffentlichkeit als einen multidimensionalen, langfristig- strukturel- len und mehrfach segmentierten Prozess sichtbar machen, der in national geprägten politi- schen Diskurskulturen gründet." (Autorenreferat) 246 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[491-F] Kleinen-von Königslöw, Katharina, Dr. (Bearbeitung); Wessler, Hartmut, Prof.Dr. (Be- treuung): Die Arenen-Integration nationaler Öffentlichkeiten - das Beispiel der deutschen Öffentlich- keit

INHALT: keine Angaben VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleinen-von Königslöw, Katharina: Die Arenen-Integration natio- naler Öffentlichkeiten. Der Fall der wiedervereinten deutschen Öffentlichkeit. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 333 S. ISBN 978-3-531-16988-0. ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bremen, SFB 597 Staatlichkeit im Wandel (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-8717, Fax: 0421-218-8721, e-mail: [email protected])

[492-L] Lamp, Erich: Die Macht öffentlicher Meinung - und warum wir uns ihr beugen: über die Schattenseite der menschlichen Natur, München: Olzog 2009, 174 S., ISBN: 978-3-7892-8321-5

INHALT: "Mit den Wölfen zu heulen ist verpönt, als Charakterstärke gilt, ihnen selbstbewusst entgegenzutreten und mutig Stellung zu beziehen. Dieses Idealbild vom Individuum deckt sich indes nicht mit der gesellschaftlichen Realität, denn niemand bleibt davon unberührt, wenn er - und sei es nur in Gedanken - ausgelacht, verspottet oder geschnitten wird. Vor die Wahl gestellt, wird er nicht selten der gerade herrschenden öffentlichen Meinung folgen und sich ihr beugen, um nicht im Abseits zu stehen. Doch welches Phänomen verbirgt sich hinter dem Begriff 'öffentliche Meinung'? Wie beeinflusst sie die Herausbildung von Mehrheits- und Minderheitspositionen? Welche gesellschaftliche Macht hat öffentliche Meinung und worin liegt sie begründet? Zur Beantwortung dieser Fragen richtet der Verfasser den Blick zunächst auf das Individuum mit seinem anthropologisch verwurzelten Bedürfnis nach Mit- Sein, das in unserer Gesellschaft lieber verleugnet wird, da es in einem der Rationalität ver- pflichteten Menschenbild keinen Platz hat und als Schwäche gilt. Auf der Basis zahlreicher empirischer Beobachtungen und Befunde zur menschlichen Sozialnatur und im Rückgriff auf historische Quellen legt er dar, wie die in der alltäglichen Interaktion von Individuen an den Tag gelegte Billigung und Missbilligung von Meinungen und Verhaltensweisen in die gesell- schaftliche Kraft öffentlicher Meinung mündet. Diese besitzt als soziale Kontrolle immer und überall Geltung. Dabei wird deutlich, wie in modernen Gesellschaften vor allem den Massen- medien ein maßgeblicher Anteil an der Bildung öffentlicher Meinung zukommt. Aufgrund der durch die Medien hergestellten größtmöglichen Öffentlichkeit dominieren die hier vertre- tenen Anschauungen das Meinungsklima und bestimmen zum Beispiel, welche Ansichten als politisch korrekt zu bewerten sind und welche nicht. Selbst geringfügige Verstöße dagegen führen dann häufig zu massiven sozialen Sanktionen, denen sich kaum jemand freiwillig aus- setzen mag." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 247 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[493-L] Lingenberg, Swantje: The citizen audience and European transcultural public spheres, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 35/2010, No. 1, S. 45-72 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1515/COMM.2010.003)

INHALT: "This article aims at shedding light on how civic engagement matters for the emer- gence of a European public sphere. It investigates the citizen's role in constituting it and asks how citizens, being located in different cultural and political contexts, participate in and ap- propriate EU political communication. First, the article develops a pragmatic approach to the European public sphere emphasizing the importance of citizens' communicative participation and, moreover, considers the transnational and transcultural character of European political communication. It is assumed that the constitution of public spheres - representing social con- structions fulfilling democratic functions - ultimately relies on the citizen audience's (media based) perception of the impact of common problems and the EU's political decisions as well as on their subsequent participation in public discourses. The second part of the article pres- ents the findings of empirical case studies conducted in France, Italy and Germany to explore citizens' engagement in and appropriation of the European constitutional debate." (author's abstract)|

[494-L] Niesen, Peter: Tribunal der Zeitungsleser: Bentham über schwache und starke Öffentlichkeiten, in: Olaf Asbach (Hrsg.): Vom Nutzen des Staates : Staatsverständnisse des klassischen Utilitarismus ; Hume - Bentham - Mill, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 153-182

INHALT: Der Beitrag erörtert zwei Typen von Öffentlichkeiten in Benthams Werk. Die Unter- scheidung von starken und schwachen Öffentlichkeiten (strong and weak publics) geht in der neueren Diskussion der politischen Theorie auf die amerikanische Philosophin Nancy Fraser zurück. Fraser bezeichnet Gremien als starke Öffentlichkeiten, wenn sie verbindliche Ent- scheidungen treffen, also eine Veränderung in der Wirklichkeit bewirken. Parlamente und Gerichte sind solche starken Öffentlichkeiten, aber auch das Volk in seiner Funktion als Wahlbürgerschaft tritt als starke Öffentlichkeit auf. Schwache Öffentlichkeiten sind solche, die ausschließlich beraten oder debattieren. Sie entscheiden nicht und haben daher keine un- mittelbaren Auswirkungen auf ihre Umwelt. Der Beitrag expliziert Benthams Verständnis von schwachen und starken Öffentlichkeiten in drei Schritten, die drei Phasen seines Werkes entsprechen. In einer ersten Phase, zwischen 1788 und 1791, entwickelt Bentham ein Modell einer parlamentarischen Verfahrensordnung, deren wichtigstes Strukturmerkmal die Publizi- tät der Beratungen ist. Danach tritt sein Interesse an Fragen der Öffentlichkeit für einige Jahr- zehnte in den Hintergrund, bevor Öffentlichkeit als zentrale Kategorie der Reformpläne, die er für verschiedene politische Systeme entwirft, erneut in den Vordergrund tritt. Der Entwick- lungsbogen wird gewöhnlich so gedeutet, dass Bentham nach einer kurzen Faszination durch die Französische Revolution sich erst in der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts ernsthaft und systematisch mit demokratietheoretischen Fragen beschäftigte, und dass die späte Konzeption der Öffentlichkeit der frühen überlegen ist. Die vom Autor vorgeschlagene Lesart stellt dage- gen die Vorzüge der frühen und die Begrenzungen der späten Konzeption in den Vorder- grund. (ICA2) 248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[495-L] Reeb, Hans-Joachim: Gefragte Meinung: Demoskopie als Thema und Methode in der politischen Bildung, (Wochenschau Politik), Schwalbach: Wochenschau Verl. 2009, 223 S., ISBN: 978-3-89974-489-7

INHALT: Der Schwerpunkt des vorliegenden Buches liegt auf der didaktischen Aufbereitung und methodischen Erschließung der Demoskopie für die politische Bildung. Es zielt auf die Ver- mittlung grundlegender Orientierungskenntnisse, die Erschließung der sachlichen Funktions-, Wirkungs- und Gebrauchszusammenhänge, die Ermöglichung einer bewussten und rationalen Urteilsbildung und die Förderung von Handlungsfähigkeit. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Relevanz der Meinung, Einstellung und Handlung des Einzelnen innerhalb der De- mokratie und der Gesellschaft. Es wird gezeigt, dass sich mit Hilfe von Umfragen verschiede- ne methodische Kompetenzen für politisches Handeln erlernen lassen, wie z. B. Auswertung von Umfrageergebnissen, Formulierung von Pressemitteilungen über Umfrageergebnisse oder Erstellung eines Strategiepapiers einer politischen Partei aufgrund von Umfrageergeb- nissen. Das vorliegende Buch wurde gleichermaßen für den Schulunterricht und für die Er- wachsenenbildung entwickelt. Es enthält - verteilt auf sechs Kapitel zu einzelnen inhaltlichen Bereichen, Aspekten und Fragestellungen - 18 Praxis-Bausteine mit Arbeits- und Quellenma- terialien für Lehrveranstaltungen mit unterschiedlichen thematisch-inhaltlichen Schwerpunk- ten und verschiedener Dauer. Die Bausteine verstehen sich als ausgearbeitete Module, auf die im Kontext der eigenen Unterrichtspläne und Zielsetzungen oder im Blick auf die besonderen Interessenlagen der betreffenden Lerngruppe zugegriffen werden kann. (ICI2)

[496-L] Sonck, Nathalie; Loosveldt, Geert: Making news based on public opinion polls: the Flemish case, in: European journal of communication, Vol. 23/2008, Nr. 4, S. 490-500 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; ejc.sagepub.com/cgi/reprint/23/4/490)

INHALT: Durch die Verbreitung von Nachrichten über die Ergebnisse von Meinungsumfragen liefern die Medien Politikern und Bürgern bestimmte Hinweise auf die Meinungen der Men- schen. Probleme treten dann auf, wenn journalistische Stellungnahmen auf Meinungsumfra- gen basieren, die nicht bestimmten methodischen Standards entsprechen oder wenn ein ein- seitiges Bild von öffentlicher Meinung veröffentlicht wird. Wenn man das Beziehungsge- flecht von Medien, Meinungsumfragen und öffentlicher Meinung untersuchen will, muss man verstehen, wie die Medien Umfrageergebnisse in den Nachrichten präsentieren. Mit Hilfe ei- ner Inhaltsanalyse von Zeitungsartikeln widmet sich die Studie der Frage, wie die Medien Nachrichten, die auf Meinungsumfragen basieren, bearbeiten. Weil aktuell nur wenige empi- rische Untersuchungen für Belgien zur Verfügung stehen, konzentriert sich die Studie auf Flandern (den flämisch spechenden Teil). Untersucht werden Presseartikel über Meinungs- umfragen in sechs Zeitungen aus dem Zeitraum 2000 bis 2006. Die Ergebnisse zeigen, dass die aktuelle Zunahme von Nachrichten über Umfragen nicht Hand in Hand geht mit einem gleichen Anstieg der Quantität der offengelegten methodischen Informationen zu den Umfra- gen. Artikel zu Meinungsumfragen enthalten im Durchschnitt zwischen 0.5 und 2.5 methodi- sche Aspekte und eine große Anzahl der Artikel (69 Prozent) enthält keinerlei methodische Bewertungen der Umfrageergebnisse. Darüberhinaus bestehen mehr Artikel über Umfragen aus einem informativen Bericht über Umfragergebnisse (54 Prozent) als lediglich subjektiver Analyse der Umfragen (26 Prozent). Wenn Umfragen miteinander verglichen werden, ge- schieht dies zumeist im Längsschnittverfahren. (UNübers.) (UN) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 249 1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[497-L] Speth, Rudolf: Das Bezugssystem Politik - Lobby - Öffentlichkeit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 19, S. 9-15 (www.bpb.de/files/4SOFXA.pdf)

INHALT: "Das Verhältnis des Staates zu den Interessengruppen hat sich gewandelt: Zu den klas- sischen Interessenvertretungsorganisationen, den Verbänden, sind zahlreiche weitere Akteure hinzugekommen. Vor dem Hintergrund der Mediengesellschaft hat dies zu einem Auf- schwung des Lobbying geführt." (Autorenreferat)

[498-L] Steinert, Heinz: Die Organisation und Nutzung von öffentlicher Begeisterung, in: Torsten Heinemann (Hrsg.) ; Christine Resch (Hrsg.): (K)ein Sommermärchen : kulturindustrielle Fußball-Spektakel, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2010, S. 31-39

INHALT: Der Verfasser zeigt, dass der zentrale Mechanismus zur Organisation der öffentlichen Begeisterung die Vergemeinschaftung ist. Er argumentiert, dass der wichtigste Ort von Fuß- ball nicht das Stadion, sondern der Fernseher ist. Aber nach Möglichkeit wird das einsame Fernsehen im eigenen Wohnzimmer durch öffentliches ersetzt: indem mit der Familie oder mit Freunden zugesehen wird oder indem man öffentlich, also in Wirtshäusern oder auf öf- fentlichen Plätzen, in den eigens eingerichteten "Fanzonen" fernsieht. Das Fernsehen ist auch ein wesentlicher Ort für vorbereitende und nachfolgende Aktivitäten: Ankündigungen und In- terviews, Interpretationen und Zusammenfassungen. Auch sie können privat oder mehr oder weniger öffentlich konsumiert werden. Auch über sie kann wieder geredet werden, sie kön- nen ihrerseits Material für die persönliche "Definition" dessen werden, was sich da ereignet hat. Unter den möglichen Orten ist das Stadion der teuerste und am schwersten zugängliche. Das Ereignis dort hat eine Doppelstruktur: Es ist ein gut strukturierter Ablauf "vor Ort" und zugleich posiert man damit als Kulisse für die "Übertragung". Viel der Publikumsreaktionen stellt Teilnahme an dieser "Übertragung" dar - so besonders die "Welle", aber auch andere lärmende und farbenprächtige Darstellungen durch Kostüme, Bemalungen, Transparente, Rufe, Gesänge, pantomimische und "musikalische" Darbietungen aller Art, die Begeisterung ausdrücken. Andere wichtige Orte sind die der Feiern nach dem Spiel, "Partys" verschiedener Art, privat und öffentlich und besonders in den "Fanzonen". Für viele sind sie wahrscheinlich wichtiger als ihr Anlass: das jeweilige Spiel. Schließlich ist der Weg zwischen den Orten, sei es zu Fuß oder mit Transportmitteln, selbst ein wichtiger Ort des Fests, nicht zuletzt, weil hier die Begeisterten oder Enttäuschten wieder zusammen sind. Früher wurde besonders der Heimweg der Enthusiasten nicht mehr als Teil des Ereignisses gesehen und blieb daher un- strukturiert und für unerwünschte "Exzesse" und "Aggressionen" gefährdet. Heute ist ein pro- fessionelles "event management" ohne genaue Planung der Wege und entsprechende Lenkung der "Massen" nicht denkbar. (ICF2)

1.15 Sonstiges

[499-F] Baldauf-Himmelmann, Oda (Bearbeitung); Schwarz, Anna, Prof.Dr. (Betreuung): Aktive Rezipienten im ostdeutschen Systemwandel, Eine qualitative Leserbriefstudie im Zeitraum 1989-1991 250 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.15 Sonstiges

INHALT: Die Arbeit untersucht das Phänomen einer bemerkenswerten "Schreibinitiative" ost- deutscher Rezipienten im Systemumbruch zwischen Oktober 1989 und Dezember 1991. Hun- derttausende Briefe wurden in dieser Zeit an bisher staatstragende Medien, wie z.B. die Ta- geszeitungen "Neues Deutschland" (Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheits- partei Deutschlands - SED), oder auch die "Junge Welt" (Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend - FDJ) sowie an den Deutschen Fernseh- und Rundfunk der DDR und an lokale (Be- zirks-)Zeitungen, wie z.B. die "Berliner Zeitung" geschickt. Dazu zählten Petitionen, Aufrufe, Appelle, Eingaben, Meinungsbekundungen und Anfragen. Ziel der Arbeit war es, dieses Phä- nomen anhand einer in den Archiven getroffenen Zufallsauswahl von 6.667 und davon 4.727 verwerteten, ungekürzten und originalen Briefen zu ergründen und den Prozess des Schrei- bens in seiner Vielfalt, Gestalt und Bedeutung für den Einzelnen und die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse abzubilden. Dazu wurde mittels systematisch quantitativer Inhaltsana- lyse an Vorwendestudien angeknüpft. Die Untersuchung der Verarbeitungsprozesse hingegen erfolgte mit dem qualitativen Ansatz der "Grounded Theory". ZEITRAUM: 1989-1991 GEO- GRAPHISCHER RAUM: DDR ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 1998-10 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Politische Soziologie (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0335-5534-2905, Fax: 0335-5534-2906, e-mail: [email protected])

[500-L] Bösch, Frank; Hölscher, Lucian: Kirchen - Medien - Öffentlichkeit: Transformationen kirchlicher Selbst- und Fremddeutung seit 1945, (Geschichte der Religion in der Neuzeit, Bd. 2), Göttingen: Wallstein 2009, 266 S., ISBN: 978-3-8353-0504-5

INHALT: "In den letzten fünfzig Jahren haben sich die gesellschaftliche Rolle der Kirchen, ihre Wahrnehmung und ihr Selbstverständnis stark gewandelt. Das lag auch an der wachsenden Rolle der Medien. Sie veränderten die öffentliche Deutung der Kirchen und der Religion, aber auch die Kirchen passten sich der sich wandelnden Öffentlichkeit an und veränderten ihre Sprache und Kommunikationsformen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen an ausge- wählten Beispielen dieses dialektische Verhältnis zwischen den Medien und den Kirchen - von den Kirchen- und Religionsdeutungen im Film, Fernsehen und Zeitschriften über die evangelikale Medienmobilisierung in den USA bis hin zum Kommunikationswandel in den kirchlichen Akademien und den Kirchenkonzepten konfessioneller Zeitschriften. Insbesonde- re die 1950/60er Jahre treten dabei als eine Sattelzeit hervor, in der sich die medialen Wahr- nehmungen und kirchlichen Kommunikationsstile markant änderten." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Frank Bösch, Lucian Hölscher: Die Kirchen im öffentlichen Diskurs (7-30); I. Mediale Interaktionen zwischen Kirche und Welt: Nicolai Hannig: Von der Inklusion zur Exklusion? Die Medialisierung und Verortung des Religiösen in der Bundesrepublik Deutschland (1945-1970) (33-65); Uta Andrea Balbier: Billy Grahams Crusades der 1950er Jahre. Zur Genese einer neuen Religiosität zwischen medialer Vermarktung und nationaler Selbstvergewisserung (66-86); II. Visuelle Entwürfe von Kirche und Religion: Benjamin Städter: Visuelle Deutungen des Geistlichen. Zur Transformation von Bildwelten in der Bun- desrepublik 1945-1970 (89-114); Jürgen Kniep: Von den "unblutigen Martyrern unserer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 251 1.15 Sonstiges

Zeit". Die Kirchen und die Filmzensur in Westdeutschland zwischen der Nachkriegszeit und den siebziger Jahren (115-143); Reinhold Zwick: Provokation und Neuorientierung: Zur Transformation religiöser Vorstellungen im Kino der langen sechziger Jahre (144-173); III. Semantiken kirchlicher Medien und Öffentlichkeiten: Sven-Daniel Gettys: Theologische Kontroversen um Gestalt und Zukunft der Kirche. Die Debatten über die "Volkskirche" und das "Volk Gottes" in kirchlichen Zeitschriften (177-215); Thomas Mittmann: Moderne For- men der Kommunikation zwischen "Kirche" und "Welt". Der Wandel kirchlicher Selbstent- würfe in der Bundesrepublik in evangelischen und katholischen Akademien (216-246); Su- sanne Böhm: Veränderungen der Selbstbeschreibung evangelischer Akademien in der DDR (247-263).

[501-L] Corte, Chantal de: Participatory and development communication: what now?, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 13-26 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=387)

INHALT: "This article offers an overview of the major trends and paradigms in the domain of de- velopment communication, known as the planned use of strategies, processes and communi- cation technologies for the purpose of development. It presents the three leading development communication theories used to date: the modernization model, the dependency model and the participation model, which has become the new dominant paradigm in the field and seeks to facilitate the process of community development. This article presents many reasons why this paradigm, which has been ignored or criticized by some, constitutes a significant advan- cement, placing communication at the heart of the definition and execution of the develop- ment process." (author's abstract)|

[502-L] Hepp, Andreas; Höhn, Marco; Vogelgesang, Waldemar (Hrsg.): Populäre Events: Medienevents, Spielevents, Spaßevents, (Erlebniswelten, Bd. 4), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 318 S., ISBN: 978-3-531-15770-2

INHALT: "Ob Fernsehen, Computerspiele, jugendkulturelle Aktivitäten oder einfach Feiern: 'Events' sind umfassender Bestandteil der heutigen Populär- und Alltagskulturen geworden. Anhand der Untersuchung konkreter und in der zweiten Auflage erweiterter Beispiele arbei- ten die Artikel des Buchs heraus, wie unsere Gegenwart mehr und mehr mit 'populären Events' durchzogen ist. 'Medienevents', 'Spielevents' und 'Spaßevents' machen greifbar, dass wir mit einer breiten Eventisierung von Kultur konfrontiert sind. Einzelne Events dürfen da- bei aber nicht einfach nur als Spaß-Haben verstanden werden, sondern sie sind auch - oder gerade - ein konstitutiver Bestandteil der in aktuellen Populär- und Alltagskulturen fest veran- kerten Politik des Vergnügens." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Hepp, Marco Höhne und Waldemar Vogelsang: Einleitung: Perspektiven einer Theorie populärer Events (11-36); Andreas Hepp: Stefan Raab, Regina Zindler und der Maschendrahtzaun: Ein populä- res Medienereignis am Beispiel der Eventisierung von Medienkommunikation (37-112); Iris Eisenbürger: Stars, Sterne und unendliche Weiten: Die Events der Star TrekSzene (113-147); Andreas Hepp und Veronika Krönert: Der katholische Weltjugendtag als Hybridevent: Reli- giöse Medienereigneisse im Spannungsfeld zwischen Mediatisierung und Individualisierung (149-169); Waldemar Vogelsang: LAN-Partys: Die Eventisierung eines jugendkulturellen Er- 252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.15 Sonstiges

lebnisraums (173-212); Jeffrey Wimmer, Sylvia klatt, Olga Mecking, Jana Nikol, Eliana Pe- gorim, David Schattke, Stefanie Trümper: "Beyond the Games"?! The World Cyber Games 2008 in öln als populäres Spielevent der Computerspielindustrie (213-237); Philipp Lorig, Waldemar Vogelgesang: Paintball: Sport oder Kriegsspiel? - Räuber und Gendarm als Event für Erwachsene (239-265); Marco Höhn: Tot aber glücklich: Halloween - die Nacht der le- benden Toten als Event-Mix (269-297); Bettina Krüdener und Jörgen Schulze-Krüdener:Da war noch was: Zur Eventisierung des Jugendbrauchtums in der Region am Beispiel der Spaß- feten (299-315).

[503-L] Lachenmeier, Dominik: Gewerkschaftskommunikation im Wandel: eine systemtheoretische Analyse der Organisationskommunikation des Schweizerischen, Deutschen und Österreichischen Gewerkschaftsbunds 1972-2005, Basel: ed. gesowip 2009, 302 S., ISBN: 978-3-906129-53-2

INHALT: "Tief greifende Umweltveränderungen stellen traditionelle Intermediäre wie Verbände oder Parteien vor neue Herausforderungen, auf welche diese u.a. mit Reformen ihrer internen und externen Kommunikation reagieren. Die Publikation analysiert diesen Zusammenhang auf der Basis der konstruktivistischen Systemtheorie von Niklas Luhmann sowie der Theorie intermediärer Organisationen von Wolfgang Streeck. Exemplarisch werden Reformen der Or- ganisationskommunikation des Schweizerischen, Deutschen und Österreichischen Gewerk- schaftsbunds im Zeitraum 1972 bis 2005 empirisch untersucht und verglichen." (Autorenrefe- rat)

[504-L] Merten, Klaus: Zur Theorie des Gerüchts, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 54/2009, Nr. 1, S. 15-42 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Gerüchte gelten als Grenzgebiete wissenschaftlicher Forschung. Die fehlende Ver- bürgtheit der mitgeteilten Aussagen und die Ungewissheit über ihre weitere Veränderung nach Inhalt, Umfang, Richtung und Geschwindigkeit sowie ihre mögliche negative Wirkung umgeben Gerüchte mit einer psychopathologischen Aura ('Geisteskrankheit des gesellschaft- lichen Organismus'), die zwar ihre Verbreitung, nicht aber ihre Erforschung begünstigt. Trotz der massiven Abdeckung durch massenmediale Berichterstattung hat sich die Zahl der Ge- rüchte nicht verringert, sondern, vor allem bedingt durch das Internet, stark vergrößert, so dass ihr Einfluss und ihre Wirkung ganz erheblich zugenommen haben. Der folgende Beitrag skizziert Entstehung und Verbreitung von Gerüchten unter systemischer Perspektive und be- greift das Gerücht als einen Prozess kollektiver sozialer Selbsthilfe, der stets dann als fortge- setzte Kommunikation aktualisiert wird, wenn in einer Gruppe, einer Population oder in der Gesellschaft Defekte an grundlegenden sozialen Strukturen (Normen, Werte, Kommunikati- onsbarrieren, unterdefinierte Situationen) auftreten oder aufzutreten scheinen. Gerüchte, ein- mal katalysiert, verselbständigen sich und betreiben, wie alle Kommunikationssysteme, vor- nehmlich ihre Selbsterhaltung (latent pattern maintenance). Dabei wird die zentrale Botschaft des Gerüchts relativ konstant gehalten, und dies in einer Reichweite, die von der Gleichheit von Interessen und Problemlagen in der jeweiligen Population begrenzt wird. Daraus lässt sich ableiten, 1) dass und warum Gerüchte sich an Situationen anpassen und ihre Inhalte än- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 253 1.15 Sonstiges

dern können, 2) dass Gerüchte prinzipiell eine unendliche Lebensdauer haben (können), 3) dass deren Dementi in der Regel stark kontraproduktiv ausfällt, 4) dass und warum bei der Gerüchteverbreitung oft stark paradoxe Effekte auftreten und 5) dass der Wahrheitsgehalt von Gerüchten grundsätzlich indifferent gegen deren Entstehung und Verbreitung ist." (Autoren- referat)

[505-L] Schulz, Peter: Communication and health, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 2, S. 379-386 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=405)

INHALT: "Communication in the area of health is consistently a central concern for policy ma- kers, economists, and academics. Switzerland, along with other countries in Europe and North America, has confronted crises ranging from public debates around avian flu, obesity, and human genetic research to concerns about appropriate communication in different health settings. The media plays a key role in each of these debates and the importance of the provi- der-patient interaction is an ever-growing concern in the provision of quality health care. In- creasingly, the key question in relation to communication and health is how to maximize he- alth outcomes through optimal communication. Thus, researchers who examine the impact of communication on health and health care delivery are privileged to focus upon processes of fundamental human import." (author's abstract)|

[506-L] Seegers, Lu: "Was macht eigentlich...?": zeitgebundene Erinnerungen von und an bundesrepublikanische Filmstars, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 24/2009, Nr. 4, S. 39-43

INHALT: Am Beispiel dreier Filmstars, die prägend für die Zeit der alten Bundesrepublik Deutschland waren ( Romy Schneider, Hildegard Knef, Heinz Rühmann) wird auf der Grund- lage von Autobiographien, Biographien, Pressetexten und Nachrufen gezeigt, dass Stars auf- grund ihrer öffentlichen Bedeutung Teil des kollektiven Gedächtnisses sind und die öffentli- che Erinnerungskultur eines Landes auf spezifische Weise mitformen. Kollektive Erinnerun- gen stellen eine maßgebliche Kategorie zur Bestimmung von Popularität, insbesondere von Filmstars, dar. "Pop(ularität) stellt nicht nur Material für die Erinnerung bereit sondern wird auch selbst sehr stark durch Erinnerungen strukturiert und am Laufen gehalten, wodurch sich zeigt, dass Popkultur keineswegs erinnerungs-vergessen sondern oftmals geradezu erinne- rungs-versessen ist." (RG)

[507-L] Shen, Xiaomeng: Flood risk perception and communication within risk management in different cultural contexts: a comparative case study between Wuhan, China and Cologne, Germany, Bonn 2009, 222 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:5-18562)

INHALT: "Preparedness, early warning and emergency management all contribute to flood risk mitigation and are closely linked to risk perception. Risk perception of decision-makers con- 254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 1.15 Sonstiges

siderably influences their approach to risk mitigation strategies and therefore has a great im- pact on institutional coping capacity/ vulnerability. This PhD thesis investigates flood risk perception and communication amongst key institutional stakeholders involved in flood risk management in different cultural settings of China and Germany. Using qualitative social re- search methods, this study aims at: firstly, understanding the discrepancies of risk perceptions between different actors; secondly, identifying flood risk communication features among flood risk management organizational units and between risk management and the general public; thirdly, comparing the perception and communication characteristics in different cul- tural contexts; and finally, analyzing the potential of cross cultural transferability of good practices and its implementation with consideration of cultural diversity. The research results have shown significant differences between the flood risk management strategies as well as risk perceptions and communication patterns. According to Chinese flood risk management, technical flood protection shall, can and has to serve as the main flood risk management mea- sure to ensure the economic development in flood plains due to population pressure. German risk management, on the other hand, combines other management instruments such as spatial planning in addition to engineered flood protection. In China different actors show great con- fidence in existing flood protection measures and risk management organizational features. This is also communicated within risk management authorities as well as the general public, whereas in Germany, the importance of risk awareness raising activities is strongly advoca- ted. Flood risk is perceived to be controllable and predictable with 'scientific methods' in Chi- na, which displays a strong belief in a technical approach. In Germany, on the contrary, un- certainty in flood risk management has penetrated into the authorities' mental maps despite the engineered protection measures. Risk communication takes place in a top-down structure in China and is more intensive during flood events. In Germany risk communication is hori- zontal and occurs in a participatory manner also during 'flood free' periods. However, the con- sensus finding process seems to cause tensions among different German stakeholders and the- refore sometimes impairs the efficiency of flood risk management. The flood risk strategies both in China and Germany showed strength, but also revealed some difficulties. A cultural analysis illustrates the advantage each society has and the challenges faced." (author's ab- stract)|

[508-L] Timm, Bastian: Die Macht der Stars: Celebrities in der Weltpolitik, Opladen: B. Budrich 2009, 194 S., ISBN: 978-3-86649-278-3

INHALT: Der Fokus des vorliegenden Buches ist auf den Aktivismus einer bisher empirisch nicht erforschten Gruppe von nichtstaatlichen individuellen Akteuren gerichtet: Celebrities ("berühmte Personen"). Celebrities wie Bono, der Sänger der irischen Rockband U2, Holly- wood-Schauspieler George Clooney und Angelina Jolie oder aber auch Wirtschafts-Celebri- ties wie Bill Gates und George Soros versuchen, besonders seit der Jahrtausendwende, aktiv die inhaltliche Dimension in verschiedenen Politikfeldern, von der Entwicklungs- und Bil- dungspolitik bis hin zur Sicherheits- und Menschenrechtspolitik, zu beeinflussen. Dement- sprechend lautet die zentrale Fragestellung der Studie: Welche Rolle(n) spielen Celebrities im Weltgeschehen, wie versuchen sie Einfluss auf die Politik zu nehmen und welche Machtres- sourcen besitzen sie? Das Buch zeigt, dass die globale Bekanntheit neben Geld die zentrale Handlungsressource von Celebrities bildet. Ihre "soft power" und die Medialisierungs- und Personalisierungstendenzen in der Politik erleichtern dabei den Celebrities den Zugang zu den soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 255 1.15 Sonstiges

politischen Eliten. Um ihre Ziele zu erreichen, lenken die berühmten Persönlichkeiten mit Hilfe der Massenmedien das Augenmerk der Öffentlichkeit und der handelnden politischen Elite auf bestimmte Probleme, wie am Beispiel des Darfur-Konflikts ausführlich dargestellt wird. Insgesamt wird festgestellt, dass der Celebrity-Faktor im Weltgeschehen erst durch den Wandel der Politik hin zur Unterhaltung, zum Politainment, ermöglicht wurde. (ICI2)

256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[509-L] Albrecht, Isolde: Sprache, Arbeit und geschlechtliche Identität: wie moderne Arbeitsbegriffe alte Geschlechtslogiken transportieren ; eine sprachgeschichtliche und psychologische Studie, Bielefeld: transcript Verl. 2008, 387 S., ISBN: 978-3-89942-941-1

INHALT: "Welche psychologische Rolle spielt die Sprache bei der subjektiven Verstetigung alt- überlieferter Identitätsmuster? Und was hat die Entgegensetzung von Ratio und Empathie mit historischer Sprachentwicklung zu tun? Mit Blick auf die Historizität und denkstrukturierende Wirkung der Sprache deckt dieses Buch die geschlechtliche Semantik sozialer und techni- scher Arbeitsbegriffe auf. Im Anschluss an sprach- und sozialgeschichtliche Untersuchungen zeigt die Analyse berufskundlicher Texte, dass moderne Arbeitsbegriffe Geschlechtsdeutun- gen und Verallgemeinerungslogiken übermitteln, deren sozialgeschichtliche Entstehung bis in die Renaissance zurückreicht und die erhebliche (denk-)psychologische Konsequenzen nach sich ziehen." (Autorenreferat)

[510-L] Arcidiacono, Francesco; Pontecorvo, Clotilde; Greco Morasso, Sara: Family conversations: the relevance of context in evaluating argumentation, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 79-92 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=438)

INHALT: "This paper investigates how to reconstruct and evaluate argumentation in the context of Italian family conversations. By means of a case study, the authors show how understan- ding context is essential for the analytical reconstruction of argumentation. Within conversati- ons at dinnertime, the authors rely on insights from Conversation and Discourse Analysis in order to interpret context-bound communicative and argumentative moves among family members. The analysis of the family exchange offers to us a view of how argumentation sha- pes the communicative practices occurring at dinnertime and how it can foster a critical attitu- de in the process of decision-making carried out in this context." (author's abstract)|

[511-L] Auer, Peter; Li, Wei (Hrsg.): Handbook of multilingualism and multilingual communication, (Handbooks of applied linguistics, Vol. 5), Berlin: de Gruyter 2009, XX, 586 S., ISBN: 978-3-11-021251-8

INHALT: "This volume is an up-to-date, concise introduction to bilingualism and multilingua- lism in schools, in the workplace, and in international institutions in a globalized world. The authors use a problem-solving approach and ask broad questions about bilingualism and mul- tilingualism in society, including the question of language acquisition versus maintenance of bilingualism." (author's abstract). Contents: Peter Auer, Li Wei: Introduction: Multilingualism as a problem? Monolingualism as a problem? (1-14); Johanne Paradis: Early bilingual and multilingual acquisition (15-44); Elizabeth Lanza: Multilingualism and the family (45-68); Patricia Baquedano-López, Shlomy Kattan: Growing up in a multilingual community: In- sights from language socialization (69-100); Jean-Marc Dewaele: Becoming bi- or multi-lin- gual later in life (101-130); Colin Baker: Becoming bilingual through bilingual education soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 257 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

(131-154); J. Normann Jorgensen, Pia Quist: Bilingual children in monolingual schools (155- 174); Guus Extra: From minority programmes to multilingual education (175-206); Ofelia Garcia, Lesley Bartlett, JoAnne Kleifgen: From biliteracy to pluriliteracies (207-228); Moni- ka Rothweiler: Multilingualism and Specific Language Impairment (SLI) (229-246); Manfred Pienemann, Jörg-U. Keßler: Measuring bilingualism (247-278); Joseph Gafaranga: Code- switching as a conversational strategy (279-314) Pieter Muysken: Mixed codes (315-340); Benjamin Bailey: Multilingual forms of talk and identity work (341-370); Pia Quist, J. Nor- mann Jorgensen: Crossing - negotiating social boundaries (371-390); Dennis Day, Johannes Wagner: Bilingual professionals (391-404); Celia Roberts: Multilingualism in the workplace (405-422); David C.S. Li: Multilingualism and commerce (423-446); John Edwards: Societal multilingualism: reality, recognition and response (447-468); Penelope Gardner-Chloros: Multilingualism of autochthonous minorities (469-492); Peter Martin: Multilingualism of new minorities (in migratory contexts) (493-508); Christopher Stroud: Multilingualism in ex-colo- nial countries (509-538); Monica Heller: Multilingualism and transnationalism (539-554).|

[512-L] Bazil, Vazrik: Politische Sprache: Zeichen und Zunge der Macht, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 3-6 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Die politische Sprache ist ein Kampf mit Wörtern um Wörter. Oftmals geht es darum, Deutungshoheit über bestimmte Sachverhalte zu gewinnen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die drei bekanntesten und gängigsten Methoden dazu sind benennen, besetzen und beschönigen." (Autorenreferat)

[513-L] Beichler, Inge; Lübbesmeyer, Nina: "alskla?": Kommunikation im Chat, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 42-45

INHALT: Schriftliche Unterhaltungen in Chats folgen den Regeln des mündlichen Sprachge- brauchs. Der Beitrag vergleicht die Kommunikationsform Chat und die bei ihr beobachteten sprachlichen Besonderheiten mit einer Face-to-Face-Interaktion. Danach zeichnet sich diese aus durch Kopräsenz, zeitliche Begrenzung und die Präferenz für Übereinstimmung. Die An- wesenheit wird durch die Teilnehmer selbst definiert, die unter dem Zwang stehen, die eige- nen Beiträge in eine geregelte Reihenfolge zu bringen. Fazit: Die Sprache in Chats verfügt über vielfache Variationen, die verschiedenen Funktionen dienen. Die im Chat verwendeten Ausdrücke, die die fehlenden Rahmenbedingungen einer Face-to-Face-Interaktion ausglei- chen sollen, werden von Jugendlichen vermehrt in den mündlichen Sprachgebrauch und die Mimik übernommen. So werden z.B. Emoticons imitiert und auch Zuschreibungen von Ak- tionen verbalisiert, ohne dass die beschriebene Handlung ausgeführt wird: das Akronym "lol" (laughing out loud) wird von Jugendlichen nur ausgesprochen ohne wirklich zu lachen. Oft- mals kennen sie die ursprüngliche Herkunft des Akronyms nicht, interpretieren aber die Grundbedeutung richtig. (UN) 258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[514-L] Benedikter, Thomas: Language policy and linguistic minorities in India: an appraisal of the linguistic rights of minorities in India, (Lit studies on Asia, Vol. 3), Berlin: Lit Verl. 2009, 229 S., ISBN: 978-3- 643-10231-7

INHALT: "India not only is concerned with inevitable multilingualism, but also with the rights of many millions of speakers of minority languages. As the political and cultural context privile- ges some major languages, linguistic minorities often feel discriminated against by the current language policy of the Union and the States. They experience on a daily basis that their mo- ther tongues are deemed worthless dialects that have little utility in modern life. Many such languages have definitively disappeared, and several more are on the brink of extinction. Is this the inevitable price to be paid for economic modernization, cultural homogenisation and the multilingual fabric of India's society at large? This book is an effort to map India's lingui- stic minorities and to assess the language policy towards these communities. The author, a se- nior researcher of the EURAC (South Tyrol, Italy), assuming linguistic rights as a component of fundamental human rights, codified in a number of international covenants and in the Indi- an Constitution, provides an appraisal of the extent to which language rights are respected in India's multilingual reality, which takes into consideration the experiences of minority lan- guage protection in other regions." (author's abstract)|

[515-L] Bhatia, Vijay K.; Candlin, Christopher N.; Evangelisti Allori, Paola (Hrsg.): Language, culture and the law: the formulation of legal concepts across systems and cultures, (Linguistic insights ; studies in language and communication, Vol. 64), Bern: P. Lang 2008, 342 S., ISBN: 978-3-03911-470-2

INHALT: "The volume presents a set of invited papers based on analyses of legal discourse drawn from a number of international contexts where often the English language and legal culture have had to adjust to legal concepts very different from those of the English law sys- tem. Many of the papers were inspired by two major projects on legal language and inter- multiculturality: Generic lntegrity in Legislative Discourse in Multilingual and Multicultural Contexts based in Hong Kong and carried out by an international team and Interculturality in Domainspecific English, a national project supported by the Italian Ministry for Education and Research, involving research units from five Italian universities." (author's abstract). Con- tents: Maurizio Gotti: The Formulation of Legal Concepts in Arbitration Normative Texts in a Multilingual, Multicultural Context (23-45); Giuliana Garzone: International Commercial Ar- bitration Rules as Translated/ Re-written Texts: An Intercultural Perspective (47-73); Paola Evangelisti Allori: The Linguistic Formulation of Power: Modality and Power Relations in Two Sets of Sports-related Arbitration Rules (75-97); Michela Menghini: Italian-English Cor- respondences in the Juridical Discourse of Sports Arbitration: an Electronic Glossary (99- 116); Tarja Salmi-Tolonen: Negotiated Meaning and International Commercial Law (117- 139); Martin Solly: Uberrimae fidei: Language Choice and Cultural Undertones in the Ins- urance of International Trade (141-157); Gigliola Sacerdoti Mariani: Linguistic 'Checks and Balances' in the Draft EU Constitution (161-185); Marina Dossena: "The times they're a- changing": The Abolition of Feudal Tenure (Scotland) Act 2000 and Linguistic Strategies of Popularization (187-206); Giuditta Caliendo; Marci Venuti: EU Discourse on Enlargement: The Negotiation of Meaning (207-221); Cristina Pennarola: How EU Secondary Legislation Encodes Humanitarian Aid Policies (223-243); Marchilia Volini: Phrasemes in EU Frame- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 259 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

work Decisions (245-257); Paola Catenaccio: Implementing Council Directive 1993/13/EEU on Unfair Terms in Consumer Contracts in Great Britain: A Case for Intra-linguistic Transla- tion? (259-280); Girolamo Tessuto: Legal Concepts and Terminography: Analysis and Appli- cation (283-302); Marta Chromá: Semantic and Legal Interpretation: Two Approaches to Le- gal Translation (303-315); Stefano Marrone: System-texts and Cross-system's Translation (317-333).|

[516-F] Bichler, Reinhold, Prof.Dr.; Leppin, Hartmut, Prof.Dr.; Mazohl, Brigitte, Prof.Dr.; Nicco- li, Ottavia, Prof.Dr. (Bearbeitung): Sprache der Politik - Sprache der Geschlechter. Herrschaftslegitimation durch normative Konzepte und Riten

INHALT: Bereits Mitte der achtziger Jahre wurde in der nordamerikanischen Forschung auf die politische Dimension der gender-Kategorie hingewiesen, in der wissenschaftlichen Praxis der "geschlechtsneutralen" Politikgeschichte allerdings wurde dieser Ansatz kaum umgesetzt. In den letzten 25 Jahren haben sich jüngere genderorientierte Forschungen bevorzugt mit der neueren und neuesten Geschichte befasst und sich stark an ereignis- und sozialgeschichtlichen Fragestellungen ausgerichtet (Geschichte der Frauenbewegung, der Kampf um Frauenrechte, Phänomene der Frauenarbeit). Die hier beteiligten Hochschullehrer zielen dagegen mit ihrem Ansatz auf die Probleme der Legitimation von Herrschaft und die Institutionalisierung von Macht in Alteuropa. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass Herrschaft und Autori- tät sich über religiös-ethische und politisch-rechtliche Muster konstituieren und legitimieren. Dadurch entsteht ein spezifischer Geschlechterdiskurs, der sich z.B. in konkreten Entwürfen von Weiblichkeit findet. Deren Aufnahme, Wahrung und Verfestigung wirken konsensstif- tend. Umgekehrt führen Nichtbeachtung und Übertretung solcher Muster zu Sanktionen, die sich in Rechtstexten wiederfinden und damit der Forschung zugänglich sind. Die hier sichtbar werdende Kommunikation über Herrschaft gilt es zu identifizieren; der Rechtsdiskurs ist ein Diskurs über das Politische. Wie bei der Erstellung von Rechtstexten über das Verhältnis der Geschlechter gesprochen, inwieweit es berücksichtigt oder außer Acht gelassen wird, welche weiblichen (und männlichen) Gestalten und Konfigurationen im Diskurs kreiert und zur Norm erhoben werden, dies alles wirkt prägend auf die Präsentation von Herrschaft und Macht. METHODE: Die zu bearbeitenden Forschungsfragen bewegen sich auf zwei Ebenen: der Ebene der Entwicklung, Gestaltung, Ausformulierung von rechtlichen Normen; der Ebene der Durchsetzung und Anwendung in der gerichtlichen Praxis. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bichler, R.: Herodots Welt. Der Aufbau der Historie am Bild fremder Länder und Völker, ihrer Zivilisation und ihrer Geschichte. Berlin: Akad. Verl. 2000, 424 S. ISBN 3-05-003429-7.+++Leppin, H.: Kaiserliche Kohabitation: von der Normalität Theodoras. in: Kunst, C.; Riemer, U. (Hrsg.): Grenzen der Macht. Zur Rolle der romischen Kaiserfrauen. Potsdamer altertumswissenschaftliche Beiträge, 3. Stuttgart: Steiner 2000, S. 75-85. ISBN 3-515-07819-3.+++Leppin, H.: Theodora und Iustinian. in: Temporini-Vitzt- hum, H. (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. München: Beck 2002, S. 437-481. ISBN 3-406-49513-3.+++Leppin, H.: Rückblick und Ausblick. in: Temporini-Vitzt- hum, H. (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. München: Beck 2002, S. 482-495. ISBN 3-406-49513-3.+++Mazohl-Wallnig, B.: Frauenwahlrecht im Spannungsfeld von Öffentlichem Recht und Privatrecht. Perspektiven und Probleme eines Vergleichs zwi- schen Deutschland, Österreich und Großbritannien. in: Kirsch, Martin; Kosfeld, Anne G.; 260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Schiera, Pierangelo (Hrsg.): Der Verfassungsstaat vor der Herausforderung der Massengesell- schaft. Konstitutionalismus im europaischen Vergleich. Berlin: Duncker und Humblot 2002, S. 255-276. ISBN 3-428-10734-9.+++Barth-Scalmani, Gunda; Mazohl-Wallnig, Brigitte; Saurer, Edith (Hrsg.): Ehe-Geschichten. L'homme, Jg. 14, H. 1. Wien u.a.: Böhlau 2003, 214 S. ISBN 3-205-77164-8.+++Niccoli, O. (Hrsg.): Rinascimento al femminile. Roma u.a.: La- terza 1991, XXVII, 240 S. ISBN 88-420-3858-X.+++Niccoli, O.: Maternita critiche. Donne che partoriscono agli inizi dell'età moderna. in: Studi storici, 47, 2006, S. 463-479. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, Internationales Graduiertenkolleg "Politische Kommuni- kation von der Antike bis ins 20. Jahrhundert" (Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main) KONTAKT: Institution (Tel. 069-798-32595, Fax: 069-798-32596, e-mail: [email protected])

[517-L] Brunssen, Frank: "Jedem das Seine" - zur Aufarbeitung des lexikalischen NS-Erbes, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 14-20 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Am Beispiel der im Konzentrationslager Buchenwald pervertierten Redewendung 'Je- dem das Seine' wird die Aufarbeitung des lexikalischen NS-Erbes untersucht. Den Deutschen ist es bislang nicht gelungen, einen öffentlichen Konsens über den angemessenen Umgang mit belasteten Ausdrücken zu etablieren." (Autorenreferat)

[518-F] Coloma Andrews, Andrew (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Argumente und Kommunikation: Ansatz zu einem sozialtheoretischen Konzept von Argu- menten in Kommunikationsprozessen

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0234-32-28167, e-mail. [email protected])

[519-L] Danet, Brenda; Herring, Susan C.: Multilingualism on the internet, in: Marlis Hellinger (Hrsg.) ; Anne Pauwels (Hrsg.): Handbook of language and communication: diversity and change, Berlin: de Gruyter, 2007, S. 553-592

INHALT: Das Internet hat sich seit Mitte der 1990er Jahre rasant zu einem weltweiten Kommu- nikationsnetzwerk entwickelt. Inzwischen hat ca. ein Fünftel der Weltbevölkerung Möglich- keiten des Zugangs zum WWW. In den Anfängen der Entwicklung dieser Kommunikations- und Informationstechnologie dominierte weitgehend die englische Sprache. Der vorliegende Beitrag sichtet und kommentiert die wachsende Literatur, die Multilingualismus im Netz so- wohl auf der Ebene makrolinguistischer Diversität als auch mikrolinguistisch thematisieren. Die Auswertungen von E-Mails, Web-Seiten und Chatrooms zeigen, dass die Dominanz des Englischen bei der globalen Kommunikation im Internet abnimmt bzw. sich diversifiziert. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 261 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Die Technologie bietet virtuellen nationalen und kulturellen aber auch virtuellen Gemein- schaften Möglichkeiten in ihrer Muttersprache zu kommunizieren. Die Autorinnen konstatie- ren daher insgesamt eine Revitalisierung von kleineren Sprachen und sogar der vom Ausster- ben bedrohten Sprachgemeinschaften. (ICA)

[520-L] Dima, Alexandra: The interpretation of facial behaviour in communication: from universal codes to intersubjective situated meaning, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 51-75 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=421)

INHALT: "The overarching theme of shared cognition in communication characterizes many of the current research efforts in various theoretical and applied areas of psychology, neuros- cience, and linguistics. One of the areas currently being transformed by this multidisciplinary trend is the study of facial behavior. This paper discusses the recent shift from traditional views of facial expression towards a more sophisticated perspective. Previous attempts to identify one-to-one relations between facial displays and emotional meanings suffer from a simplistic understanding of intersubjective processes. Emerging evidence suggests a new ac- count of facial behavior as a phenomenon influenced by multiple factors and with a complex role in human communication." (author's abstract)|

[521-F] Eichenlaub, Angelika, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid, Prof.Dr. (Leitung); Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid, Prof.Dr. (Betreuung): Vertrauenskultur bei Virtualisierung interner Kommunikation: Vertrauensaufbau auf- grund von Ähnlichkeit im Kommunikationsstil

INHALT: Ähnlichkeit im Kommunikationsstil zwischen virtuell kommunizierenden Personen fördert den Vertrauensaufbau. METHODE: Theorie: Attributionstheorie; Methode: Spieltheorie. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 102; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 102; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bekmeier-Feuerhahn, S.; Eichenlaub, A.: Produktivfaktor Ver- trauen - neue Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit von und in Unternehmen im Zeital- ter der E-Mail-Kommunikation. in: Gröppel-Klein, A. (Hrsg.): Konsumentenverhaltensfor- schung im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2004, S. 387-412. ISBN 3-8244- 8169-3.+++Eichenlaub, A.; Bekmeier-Feuerhahn, S.: E-Mail versus Face-to-Face: der Ein- fluss des Kommunikationsmediums auf interpersonales Vertrauen. in: Behrens G. et al. (Hrsg.): Schriftenreihe Konsum und Verhalten, Nr. 32. Lüneburg 2006.+++Bekmeier-Feu- erhan, S.; Eichenlaub, A.: Aufbau von Vertrauen durch Öffentlichkeitsarbeit mit Online-Me- dien aus attributionstheoretischer Perspektive. in: Gröppel-Klein, A.; Germelmann, C.C. (Hrsg.): Medien im Marketing. Optionen der Unternehmenskommunikation. Wiesbaden: Gabler 2009, S. 293-316. ISBN 978-3-8349-8082-3. ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution 262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Pro- fessur für Kommunikation und Public Relations (Scharnhorststr. 1, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-677-2681, e-mail: [email protected])

[522-L] Eitz, Thorsten; Stötzel, Georg: Wörterbuch der "Vergangenheitsbewältigung": die NS-Vergangenheit im öffentlichen Sprachgebrauch. Bd. 2, Hildesheim: Olms 2009, 694 S., ISBN: 978-3-487-13881-7

INHALT: Politische Positionen offenbaren sich auch in der Wortwahl, die (fehlende) Sprachsen- sibilität gibt Hinweise auf den Umgang mit der Vergangenheit: Von diesem sprachkritischen Ansatz ausgehend legen die Herausgeber mit der lexikalischen Analyse von 25 belasteten Be- griffen (wie 'Fremdarbeiter', 'Nestbeschmutzer' oder 'Zigeuner') und über 1.000 diskursrele- vanten Vokabeln den nunmehr zweiten Band einer Wortverwendungs- und Begriffsgeschich- te vor, die insbesondere Politologen auch als Diskursgeschichte lesen werden. Ähnlich konzi- piert wie der erste Band, aber auch ohne dessen Kenntnis eigenständig zu lesen, knüpfen die Autoren in ihrem jüngsten Werk mit neuen Stichworten an berühmte Vorgänger wie 'LTI' (1947) und das 'Wörterbuch des Unmenschen' (1957/1967) an, um zu zeigen, wie, in wel- chem Kontext und zu welchem Zweck der Wortschatz des 'Dritten Reiches' (sic!) bis heute in Verwendung steht. Sie gehen dabei jedoch noch einige Schritte weiter und analysieren nicht nur die gegenwärtige Verwendung belasteten Vokabulars, sondern setzen sich ebenso mit NS-Vergleichen auseinander (z. B. 'Babycaust' als Synonym für 'Abtreibung'), untersuchen Diskurse um Wörter wie 'Reichskristallnacht' oder 'Befehlsnotstand' und hinterfragen die öf- fentliche sprachliche Vergangenheitsbewältigungspraxis. Als Quellen der jeweils chronolo- gisch strukturierten Wörterbucheinträge dienen hauptsächlich Zeitungen und Zeitschriften, aber auch die stenographischen Protokolle des Bundestages seit 1949 sowie Pressemitteilun- gen der Parteien. (ZPol, NOMOS)

[523-F] Gerhards, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Globalisierung, Europäisierung und die Bedeutung von transnationalem sprachlichem Kapi- tal

INHALT: Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der Beginn einer tief greifenden Verände- rung der Welt, ein Prozess, der mit dem Begriff der Globalisierung umschrieben wird. Das Ausmaß, die Dichte und das Tempo des Austauschs zwischen verschiedenen nationalen Ge- sellschaften und zwischen den verschiedenen Regionen der Welt haben seit dieser Zeit enorm zugenommen. Dies gilt vor allem für eine Region der Welt - für Europa. Der politische Pro- zess der Europäischen Integration hat die 27 Mitgliedsländer der EU zunehmend füreinander geöffnet und den Austausch zwischen ihnen erhöht. Mit der EU ist der größte Binnenmarkt der Welt entstanden. Da in Europa 23 Amtssprachen und mehrere Minderheitensprachen ge- sprochen werden, ähnelt die Sprachsituation der EU einer babylonischen Sprachverwirrung. Wollen die Bürger Europas am Europäisierungsprozess partizipieren, müssen sie die Sprache des jeweiligen Landes sprechen. Die Verfügung über transnationales linguistisches Kapital wird damit zu einer entscheidenden Ressource der Teilhabe am Europäisierungsprozess. 1. Wer in Europa spricht aber wie viele Fremdsprachen? 2. Warum verfügen die Menschen in manchen Ländern der EU über eine sehr gute Ausstattung mit transnationalem sprachlichem Kapital und können sich auf Englisch verständigen und warum ist das in anderen Ländern soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 263 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

nicht der Fall? Ergebnisse: 1. Mehr als 50% der Bürger sprechen keine Fremdsprache; deren Partizipationschancen am Europäisierungsprozess sind damit sehr eingeschränkt. Die Aus- wertungen zeigen darüber hinaus, dass es enorme Unterschiede zwischen den Ländern und in- nerhalb der Länder gibt. In den Niederlanden sprechen z.B. mehr als 90% der Bevölkerung mindestens eine Fremdsprache, in Ungarn weniger als 30%. Ähnlich verhält es sich mit der am häufigsten gesprochenen Fremdsprache in Europa: Knapp die Hälfte der Bürger Europas kann sich in Englisch unterhalten. Aber auch hier zeigen sich gewaltige Unterschiede inner- halb der Länder und zwischen den Ländern. 2. Die Kausalanalyse zeigt, dass u. a. die Größe eines Landes und der Verbreitungsgrad der Muttersprache die Motivation und die Notwendig- keit, eine zweite Sprache zu lernen, negativ beeinflussen. Der Modernitätsgrad eines Landes und das Entwicklungsniveau des Bildungswesens haben einen positiven Einfluss auf die Mehrsprachigkeit. Mit Rückgriff auf die Klassentheorie von Bourdieu kann man zeigen, dass die Klassenlage und die Bildung des Befragten zentrale Größen auf der Mikroebene sind, die die Verfügung über transnationales Kapital begünstigen. Hinzu kommen das Alter des Be- fragten, sein Migrationshintergrund und schließlich seine emotionale Bindung an die Mutter- sprache, die einen Effekt auf die Mehrsprachigkeit haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Eu- ropäische Union METHODE: Auf der Basis einer Auswertung einer Befragung, die in den 27 Ländern der EU durchgeführt wurde (Eurobarometer 63.4), geht das Projekt der Frage nach, ob und in wel- chem Maße die Bürger in der EU über transnationales sprachliches Kapital verfügen Die Er- gebnisse zeigen, dass die Unterschiede sowohl zwischen den EU-Ländern als auch innerhalb der Länder beträchtlich sind. Um diese Unterschiede zu erklären, wurde im zweiten Schritt ein theoretisches Modell der Erklärung formuliert: Die Gelegenheiten zum Erwerb einer Fremdsprache, die Kosten, die mit dem Lernen einer Fremdsprache verbunden sind und die Motivation, eine Fremdsprache zu erlernen, sind die drei zentralen Elemente des Kernmodells der Erklärung. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in die die Menschen eingebettet sind, wirken auf diese drei Dimensionen ein und bestimmen, wer über transnationales Kapital verfügt und wer nicht. Die aus dem Erklärungsmodell abgeleiteten Hypothesen werden dann bivariat und multivariat empirisch getestet. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gerhards, J.: Mehrsprachigkeit im vereinten Europa. Transnatio- nales sprachliches Kapital als Ressource in einer globalisierten Welt. Wiesbaden: VS Verl. 2010. ART: gefördert BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Exzellenzcluster Languages of Emotion; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für So- ziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-57651, e-mail: [email protected])

[524-L] Gerhards, Jürgen: Transnationales linguistisches Kapital der Bürger und der Prozess der Europäischen Integration, in: Monika Eigmüller (Hrsg.) ; Steffen Mau (Hrsg.): Gesellschaftstheorie und Europapolitik : sozialwissenschaftliche Ansätze zur Europaforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 213-243

INHALT: Bezug nehmend auf Bourdieu untersucht der Verfasser die Unterschiede in der Aus- stattung mit transnationalem, linguistischem Kapital. In einem ersten Schritt wird die Sprach- 264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

politik der Europäischen Union beschrieben. Diese ist durch zwei Merkmale gekennzeichnet: die Akzeptanz der sprachlichen Heterogenität der Europäischen Union und der Verzicht auf eine Politik der sprachlichen Homogenisierung einerseits und die Förderung der Mehrspra- chigkeit der Bürger Europas zur Verbesserung der Integration Europas andererseits. Im zwei- ten Schritt analysiert der Autor auf der Basis einer Auswertung einer Eurobarometer-Befra- gung, über welches linguistische Kapital die Bürger Europas verfügen, das sie in die Lage versetzt, am Europäisierungsprozess zu partizipieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kom- petenzen der Mehrsprachigkeit zwischen den Ländern und innerhalb der Länder sehr unter- schiedlich verteilt sind, es ähnlich wie bei anderen Kapitalien eine Ungleichheit in der Kapi- talausstattung der Bürger gibt. Im dritten Schritt geht der Autor der Frage nach, wie man die- se Ungleichheit erklären kann. Dazu werden zuerst einige Hypothesen formuliert, die dann durch eine multivariate Analyse überprüft werden. Die Mehrsprachigkeit der Bürger kann durch folgende Faktoren relativ gut erklärt werden: den Grad der Modernität und die Größe eines Landes, in dem jemand lebt, die Verfügung über institutionalisiertes kulturelles Kapital und die Klassenlage des Befragten. Dieser Befund bestätigt andere Ergebnisse, die gezeigt haben, dass es vor allem die oberen Schichten sind, die vom Prozess der systemischen euro- päischen Integration profitieren, weil sie in der Lage sind, daran zu partizipieren. (ICF2)

[525-F] Gerwinski, Jan, M.A. (Bearbeitung); Habscheid, Stephan, Prof.Dr. (Betreuung): Mediengestützte Ortserkundung in multilokalen und multimodalen Interaktionsräumen - am Beispiel von Feuerwehreinsatzübungen

INHALT: Im Kontext von Notfall-Feuerwehreinsätzen ist eine Vielzahl raumbezogener Kommu- nikationsaufgaben mediengestützt zu bearbeiten. Dabei werden u.a. Funkgeräte, Einsatzpläne, (analoge und digitale) Karten/ Lagepläne, Monitore und neue technische Steuerungs-, Lokali- sierungs- und Referenzierungs-Hilfen verwendet; die Interaktion auf dieser Basis ist durch Multimodalität und Multilokalität charakterisiert. In diesem Zusammenhang können - speziell im Bereich der Raumrepräsentation - Pannen und Krisen zweiter Ordnung auftreten, die die Beteiligten im Hinblick auf das gemeinschaftliche außersprachliche Primärziel wiederum kommunikativ lösen müssen. Anhand der damit verbundenen Artikulationen sollen in dem hier vorgestellten Projekt spezifische Probleme multilokaler und multimodaler Kommunikati- on mit Hilfe authentischen, empirisch erhobenen (audiovisuellen) Datenmaterials aus linguis- tischer Perspektive analysiert werden, wobei insbesondere Räume - ihr Einfluss auf sowie ihre sprachlich-mediale Repräsentation im Kontext - fokussiert werden. Wesentliche theoreti- sche Grundlagen für die Untersuchung bilden Konzepte der Raumlinguistik und neuere lin- guistische Untersuchungen zu multimodalen Koordinationsprozessen. Das methodische Vor- gehen bei der Datenerhebung und -analyse orientiert sich an Prinzipien der Ethnomethodolo- gischen Konversationsanalyse sowie den daraus hervorgegangenen Workplace Studies bzw. Studies of Work. ZEITRAUM: 2009-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfa- len METHODE: Konversationsanalyse und Workplace Studies, Gesprächsanalyse. Untersuchungs- design: Einzeltermine in Entw.-Projekt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beob- achtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Habscheid, Stephan; Gerwinski, Jan; Dyrks, Tobias; Denef, Se- bastian; Ramirez, Leonardo: Artikulationsarbeit und mediengestützte Ortserkundung. Multi- modale und multilokale Kommunikation in Notfalleinsätzen. in: Deppermann, Arnulf; Linke, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 265 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Angelika (Hrsg.): Sprache intermedial - Stimme und Schrift, Bild und Ton. Jahrbuch 2009. Berlin, New York: de Gruyter 2010, XIV, 492 S. ISBN 978-3-11-022205-0. ART: Dissertation BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Siegen, FB 03 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Fach Germanistik (Adolf-Reichwein-Str. 2, 57076 Siegen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-4127, e-mail: [email protected])

[526-L] Goffman, Erving (Hrsg.): Interaktion im öffentlichen Raum, (Campus Bibliothek), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2009, 252 S., ISBN: 978-3-593-38783-3

INHALT: "In diesem Buch, das zu den klassischen Werken der neueren Soziologie gezählt wer- den kann, beschäftigt sich Erving Goffman damit, wie wir uns in Situationen verhalten, in de- nen wir anderen begegnen. Goffman sucht Interaktionsmuster in den alltäglichsten Hand- lungsformen, wie etwa im gegenseitigen Anblicken oder in der höflichen Gleichgültigkeit, die wir Unbekannten gegenüber im Aufzug zeigen. Diese Muster leitet er aus den detaillierten Beschreibungen von Etikettenbüchern ab, greift aber auch auf seine Beobachtungen in der Psychiatrie zurück. Dabei entdeckt er, dass die Interaktion zwischen Menschen selbst schon eine Art Öffentlichkeit ist, die durch unsere gegenseitige Wahrnehmung entsteht, und analy- siert diese Öffentlichkeit in einer Feinheit und Genauigkeit, die noch immer ihresgleichen sucht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hubert Knoblauch: Die Öffentlichkeit der Inter- aktion (9-14); Vorbemerkung (15); Teil I: Einführung: Kapitel 1: Fragestellung (19-28); Ka- pitel 2: Einleitende Definitionen (29-45); Teil II: Nicht-zentrierte Interaktion: Kapitel 3: En- gagement: 1. Die Sprache des Körpers (49-51); 2. Situatives Engagement (52-54); 3. Abge- schirmtes Engagement (54-58); Kapitel 4: Einige Regeln für den Einsatz von Engagement: 1. Das Management untergeordneter Engagements (61-65); 2. Auflagen für Kernengagements (65-74); 3. Spielräume für Desinteresse (75-78); Kapitel 5: Einige Regeln über die Objekte des Engagements: 1. Selbst-Engagement (79-84); 2. Geistige Abwesenheit (84-89); 3. Okkul- te Engagements (89-93); Teil III: Zentrierte Interaktion: Kapitel 6: Blickkontakte: 1. Höfliche Gleichgültigkeit (97-102); 2. Die Ordnung des Blicks (102-117); 3. Zugänglichkeit (117- 123); 4. Rechte auf Abgang (123-124); Kapitel 7: Bekanntschaft (125-135); Kapitel 8: Kon- takte zwischen Unbekannten: 1. Exponierte Positionen (137-140); 2. Eröffnungspositionen (140-142); 3. Gegenseitige Offenheit (142-150); 4. Umgehungen und Brüche (150-156); 5. Gegenkontrolle (156-158); Teil IV: Zugängliche Begegnungen: Kapitel 9: Kommunikations- grenzen: 1. Konventionelle Schließungen der Situation (161-163); 2. Zugängliche Begegnun- gen (163-165); 3. Beendigung des Engagements durch Konvention (165-174); Kapitel 10: Die Regelung wechselseitiger Engagements: 1. Beschränkungen (175-178); 2. Anlassbeding- tes wechselseitiges Engagement (178-182); 3. Abdriften (182-184); 4. Abschirmen (184-186); Kapitel 11: Eingedämmte Teilnahme: 1. Ablenkung von Aufmerksamkeit (187-189); 2. Grenzkonflikte (189-193); 3. Eine Szene machen (193-195); 4. Im-Stich-Lassen (195-197); Teil V: Interpretationen: Kapitel 12: Struktur und Funktion situativer Anstandsformen (201- 205); Kapitel 13: Steifheit und Lockerheit (206-221); Kapitel 14: Die symptomatische Bedeu- tung des situativ Unangemessenen: 1. Die Gemeinschaft (226-228); 2. Soziale Einrichtungen (228-232); 3. Soziale Beziehungen (232-235); 4. Engagements (236-245); Kapitel 15: Schlussfolgerungen (246-252). 266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[527-L] Grau, Alexander: Sprache, Denken, Emotionen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 16-21

INHALT: Bis weit in das 20. Jahrhundert war in der abendländischen Tradition die Ansicht vor- herrschend, dass Sprache und Denken identisch sind. In den letzten Jahrzehnten sind jedoch berechtigte Zweifel an dieser Auffassung aufgekommen. Viele Indizien weisen darauf hin, dass Menschen nicht sprachlich, sondern piktorial denken. Diese Einsicht in die Bildlichkeit kognitiver Vorgänge macht es zugleich notwendig und möglich, die strenge Trennung von Kognition und Emotion aufzugeben, die sich aus der Sprachfixierung seit der Antike ergeben hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass im Jugendmedienschutz auf die Kontrolle sprachlicher Inhalte verzichtet werden kann. Weltbilder bauen sich aus Bildern auf und sie allein sprach- lich zu induzieren, ist genauso schwierig, wie sie aus der Welt zu schaffen: Vorurteile be- kämpft man am besten durch positive Emotionen, die durch Erlebnisse und Erfahrungen ge- löst werden, die nach und nach die alten Bilder ersetzen. (RG2) (UN)

[528-L] Guerra, Sabine Christopher: Themen, Thesen und Argumente zur Position des Italienischen in der viersprachigen Schweiz, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 8/2008, No. 1, S. 135-160 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=372)

INHALT: "From an empirical point of view, this article aims at analyzing the role of the Swiss press in a language and culture policy debate regarding the changing status of Italian in qua- drilingual Switzerland that took place at the beginning of 2005 following the discontinuation of two Italian chairs at Swiss universities. The issue is practically ignored in French- and Ger- man-speaking Switzerland, whereas Italian-language newspapers act as a platform for opinion leaders. The theoretical aim is to apply the framework of pragma-dialectics (van Eemeren & Grootendorst 1984, 1992, 2004) to a language and culture policy debate. The first step is an analysis of the confrontation stage of the debate in order to gain an overview of the issues and standpoints. In a second step, attention is focused on the argumentation stage, where the app- lication of a locus analysis to single arguments of the debate allows the argument-generating mechanism to emerge. This mechanism essentially consists of two components: the topical component, which provides the argument with inferential validity, and the endoxical compo- nent, which contributes persuasive power to the argument by embedding it in the common ground shared by the arguer and the decision-maker. Moreover, the locus-analysis provides an efficient instrument for evaluating arguments by means of critical questions." (author's ab- stract)|

[529-L] Habermas, Jürgen: Sprachtheoretische Grundlegung der Soziologie, (Philosophische Texte / Jürgen Habermas, Bd. 1), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, 409 S., ISBN: 978-3-518-58526-9

INHALT: Mit der thematisch geordneten Auswahl von Aufsätzen will Jürgen Habermas Studen- ten den Zugang zum Kern seiner philosophischen Auffassungen erleichtern. Der vorliegende soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 267 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

erste Band der fünfbändigen Gesamtausgabe enthält Arbeiten zu den sprachtheoretischen Grundlagen der Soziologie und zur formalpragmatischen Konzeption von Sprache und Ratio- nalität. Die Auswahl der folgenden Texte betont sowohl den Anspruch auf systematische Theorie als auch die pluralistische Anlage einer Gesellschaftstheorie, die sich an vielen Fron- ten gleichzeitig der Kritik stellt. Der Band enthält folgende Veröffentlichungen: Vorlesungen zu einer sprachtheoretischen Grundlegung der Soziologie; Kommunikatives Handeln und Le- benswelt; Erläuterungen zum Begriff des kommunikativen Handelns; Handlungen, Sprechak- te, sprachlich vermittelte Interaktionen und Lebenswelt; Individuierung durch Vergesellschaf- tung. Zu George Herbert Meads Theorie der Subjektivität; Rationalität und Rekonstruktion; Aspekte der Handlungsrationalität; Rekonstruktive vs. verstehende Sozialwissenschaften; Von der Philosophie zur Gesellschaftstheorie: Konzeptionen der Moderne. Ein Rückblick auf zwei Traditionen. (ICA2)

[530-L] Haller, Max: Sprache: Sprache, Identität und sozialer Zusammenhalt, in: Maya Becker (Hrsg.) ; Rabea Krätschmer-Hahn (Hrsg.): Fundamente sozialen Zusammenhalts : Mechanismen und Strukturen gesellschaftlicher Prozesse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010, S. 21-42

INHALT: Die Sprache, die man spricht, stellt ein zentrales Element der persönlichen und sozia- len Identität dar. Daher ist auch die Entscheidung, ob man die Muttersprache sein Leben lang beibehält, sie durch Erlernen weiterer Sprachen ergänzt oder sie zugunsten einer neuen Spra- che aufgibt, ein sozialer Prozess. Fünf typische Konstellationen lassen sich unterscheiden: (1) wirtschaftliche Interessen, (2) der Wechsel in ein neues sprachliches Umfeld, (3) der sozio- kulturelle Anreiz durch eine attraktive Sprache, (4) das Gefühl der Minderwertigkeit der eige- nen Muttersprache, (5) gesellschaftlich-politischer Druck auf Übernahme einer neuen Spra- che. Der Verfasser zeigt für jede dieser Konstellationen, dass man vor allem dann bereit ist, eine neue Sprache zu erlernen bzw. seine bisherige Sprache aufzugeben, wenn damit die Mit- gliedschaft in einer wichtigen Gemeinschaft und damit Selbstbild und Identität tangiert wer- den. (ICE2)

[531-L] Harnisch, Rüdiger: Dialektentwicklung am Rande des Eisernen Vorhangs, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 21-26 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Die deutsch-deutsche Grenze hat die Dialekträume, die sie durchschnitt, ebenso ver- ändert wie die mentalen Sprachkarten in den Köpfen der dortigen Dialektsprecher. Anhand konkreter Dialektmerkmale wird geschildert, wie die hermetische politische Grenze auch zu einer Sprachgrenze wurde." (Autorenreferat)

[532-F] Herzig-Walch, Gaby (Bearbeitung); Karl, Fred, Prof.Dr. (Betreuung): Kommunikation in der Pflege. Zur Verbesserung der kommunikativen Kompetenz von Pfle- gepersonal

INHALT: keine Angaben 268 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: Dissertation ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine An- gabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Sozio- logie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Men- schen (34109 Kassel) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2928, Fax: 0561-804-7930, e-mail: [email protected])

[533-L] Hinnenkamp, Volker: Vom Umgang mit Mehrsprachigkeiten, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 27-32 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Mehrsprachigkeit in Deutschland ist ein Politikum, obwohl Sprachfragen kaum ver- rechtlicht sind. Zu der Frage, ob Mehrsprachigkeit von Migranten ihre Integration fördert oder erschwert, gibt es auch in der Forschung unterschiedliche Ansichten. Tatsächlich ist Mehrsprachigkeit weltweit der Normalfall." (Autorenreferat)

[534-L] Jikeli, Günther: Anti-Semitism in youth language: the pejorative use of the terms for "Jew" in German and French today, in: conflict 2 communication online, Vol. 9, No. 1, 2010, 13 S. (www.cco.regener-online.de/2010_1/pdf/jikeli.pdf)

INHALT: "Der Autor untersucht anhand qualitativer Interviews wie die Worte für 'Jude' im Deut- schen und Französischen abwertend und als Schimpfwort verwendet werden. Die Formen, Funktionen und Auswirkungen des Phänomens sind trotz der zwei verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Kontexte in Frankreich und Deutschland ähnlich. Es wird gezeigt, wie der abwertende Gebrauch der Worte 'Jude' im deutschen und 'Juif' und 'Feuj' im Französi- schen offenen Antisemitismus banalisiert. Der abwertende Gebrauch der Worte für 'Jude' führt zu negativen und damit antisemitischen Konnotationen im Begriff 'Jude', die nicht trennbar sind von antisemitischen Wahrnehmungen von Juden. Darüber hinaus fördert der ab- wertende Gebrauch der Worte 'Jude', 'Juif' und 'Feuj' die Etablierung einer antisemitischen sprachlichen Norm und eine antisemitische Sozialordnung, die gemeinsam den Boden berei- ten für antisemitische verbale und physische Gewalt." (Autorenreferat)

[535-L] Junge, Matthias (Hrsg.): Metaphern in Wissenskulturen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 287 S., ISBN: 978- 3-531-16136-5

INHALT: "Die Metapher begleitet die Geschichte der Menschheit, seit die Suche nach Erkenntnis und Zugehörigkeit die Handlungs- und Orientierungsweisen des Menschen prägt. Metaphern sind eine der ersten rhetorischen, poetischen Figuren, vor allem in der für die Entstehung mo- dernen Denkens bahnbrechenden 'Ilias' Homers. Die Wertschätzung von Metaphern von der Antike bis heute war durchaus wechselvoll. Ihre Verwendung setzte sich aber in der Be- schreibung von Weltbildern, in der Mythologie, der Literatur, der Philosophie, der Theologie und anderer Wissenschaften durch und bestimmt bis heute sowohl wissenschaftliches wie soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 269 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

auch alltagsweltliches Denken, Interagieren und Kommunizieren. Metaphern bündeln auf komplexe und vielschichtige Weise Orientierungen, Orientierungshilfen und Wissen über den bezeichneten und umschriebenen Gegenstand." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Matthias Junge: Einleitung (7-11); Zugänge zu Metaphern in Wissenskulturen: A. Theologie und Reli- gionswissenschaft: Thomas Klie: Riskante Liturgien. Zur Pragmatik religiösen Metaphernge- brauchs in gesellschaftlicher Öffentlichkeit (15-26); Philipp Stoellger: Das Selbst auf Umwe- gen. Metaphorische Identität am Beispiel des Gleichnisses vom Verlorenen Sohn (27-51); Eckart Reinmuth: Metaphorische Kommunikation des Politischen im Neuen Testament - der Epheserbrief (53-70); Klaus Hock: Metaphern im Kulturkontakt - religionswissenschaftliche Perspektiven (71-84); B. Sprach-, Literatur- und Kommunikationswissenschaften: Wolfgang Sucharowski: Metaphern und die Unternehmenskommunikation (87-107); Franz-Josef Holz- nagel: Inszenierte Vergleiche und metaphorisches Verstehen. Zur Poetik der mittelhochdeut- schen Gleichnisrede (109-122); Gesa Mackenthun: Von Hybriden und Geisterschiffen. Meta- phern im postkolonialen Wissenschaftsdiskurs (123-139); Gabriele Linke: Visuelle Meta- phern und die Konstruktion des Orients in neueren amerikanischen Filmen (141-168); C. Phi- losophie: Hans J. Schneider: Die Kreativität der Metapher (171-186); Andris Breitling: Im- pertinente Prädikate. Davidson, Ricoeur und der Streit um die kognitive Funktion der Meta- pher (187-201); Petra Gehring: Erkenntnis durch Metaphern? Methodologische Bemerkungen zur Metaphernforschung (203-220); D. Sozialwissenschaften: Michael B. Buchholz: Ein psy- chologischer Beitrag zu einer interaktiven Metapherntheorie (223-248); Hans-Uwe Lammet: "Leben" als resistenter Begriff und absolute Metapher im Denken Christoph Wilhelm Hufe- lands (1762-1836) (249-263); Matthias Junge: Der soziale Gebrauch der Metapher (265-279).

[536-L] Kesselheim, Wolfgang: Die Herstellung von Gruppen im Gespräch: analysiert am Beispiel des argentinischen Einwanderungsdiskurses, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 21, Linguistik, Bd. 336), Bern: P. Lang 2009, 348 S., ISBN: 978-3-03911-780-2

INHALT: "Argentinien hat eine über 100-jährige Erfahrung als Einwanderungsland. Vom ausge- henden 19. Jahrhundert an ließen sich mehr als sechs Millionen Menschen, vornehmlich aus Europa, in Argentinien nieder. Heute kommen die meisten Einwanderer dagegen aus Latein- amerika und Asien. In Politik, Massenmedien und im Alltag treffen sie auf eine breite Front der Ablehnung. Diese Untersuchung gibt einen Einblick in den Einwanderungsdiskurs der 1990-er Jahre. Sie erforscht allgemeine sprachliche und interaktive Verfahren der Bildung von Gruppen im Gespräch und orientiert sich methodisch an dem konversationsanalytischen Konzept der Membership Categorization. Sie zeigt, wie die Konstruktion von Wir- und Fremdgruppen im Gespräch miteinander verzahnt ist: Wie konstituieren argentinische Spre- cher die Gruppen von Einwanderern und Einheimischen? Wie arbeiten sie im Gespräch her- aus, was diese Gruppen unterscheidet? Wie definieren sie vor dem Hintergrund der neuen' Einwanderung ihre nationale Identität und welche Konsequenzen hat dies für die Formulie- rung der Ablehnung? Diese Fragen werden anhand von Alltagsgesprächen detailliert beant- wortet." (Autorenreferat) 270 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[537-L] Klein, Josef: Sprache und Macht, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 7-13 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Sprache prägt unser Denken, Empfinden und Werten. Neben der Sprache der Mächti- gen wird im Beitrag auch die Sprache der 'Machtunterworfenen' analysiert. Es geht um Be- griffskarrieren, Argumentationsmuster, semantische Strategien, rhetorische Anforderungen und kommunikationsethische Standards." (Autorenreferat)

[538-L] Koolstra, Cees M.; Bos, Mark J.W.: The development of an instrument to determine different levels of interactivity, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 5, S. 373-391 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; gaz.sagepub.com/cgi/reprint/71/5/373)

INHALT: Viele Forscher gehen davon aus, dass Kommunikation dann am effektivsten ist, wenn zwischen den Teilnehmern ein hohes Maß an Interaktivität herrscht. Bislang gibt es jedoch weder einen Konsens darüber, wie Interaktivität zu definieren ist, noch wie sie gemessen wer- den kann. Die Studie unternimmt den Versuch einer operationalen Definition von Interaktivi- tät, die in nahezu allen Kommunikationskontexten eingesetzt werden kann. Auf der Basis ak- tueller Besprechungen dieses Ansatzes entwickelt die Studie ein objektives Instrument zur Bestimmung unterschiedlicher Ebenen von Interaktivität. Das Instrument besteht aus einer Checkliste zur Feststellung der Existenz eines Satzes repräsentativer Merkmale wie Synchro- nizität, zeitliche Flexibilität, Kontrolle über Inhalte, physische Präsenz der Teilnehmer und das Ausmaß, in dem die Beteiligten an einer kommunikativen Situation ihre Sinne benutzen. Die Anwendbarkeit des Instruments wird demonstriert anhand der Bestimmung von Interakti- vitätsebenen zweier exemplarischer kommunikativer Situationen. (UNübers.) (UN)

[539-F] Korolainen-Lindemeyer, Tuula (Bearbeitung); Klingemann, Carsten, apl.-Prof.Dr.phil.ha- bil. (Betreuung): Hausinterner Dolmetscherdienst zur Verbesserung der Kommunikation im Krankenhaus - Analyse der interkulturellen Kommunikation an einem ausgesuchten Beispiel sowie Ent- wicklung einer Sollkonzeption

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung (Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0541-969-4609, e-mail: [email protected])

[540-L] Kristiansen, Gitte; Dirven, René (Hrsg.): Cognitive sociolinguistics: language variation, cultural models, social systems, (Cognitive linguistics research, 39), Berlin: de Gruyter 2008, 545 S., ISBN: 978-3-11-019625-2 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 271 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "A union of Cognitive Linguistics and Sociolinguistics was bound to happen. Both proclaim a usage-based approach to language and aim to analyse actual language use in ob- jective ways. Whereas Sociolinguistics is by nature on the outlook for language in its variety, Cognitive Linguistics can no longer afford to ignore social variation in language as it mani- fests itself in the usage data. Nor can it fail to adopt an empirical methodology that reflects variation as it actually occurs, beyond the limited knowledge of the individual observer. Con- versely, while Cognitive Linguistics can only benefit from a heightened sensitivity to social aspects, the rich, bottom-up theoretical framework it has developed is likely to contribute to a much better understanding of the meaning of variationist phenomena. The volume brings to- gether fifteen chapters written by prominent scholars testifying of rich empirical and theoreti- zing research into the social aspects of language variation. Taking a broad view on Cognitive Sociolinguistics, the volume covers three main areas: corpus-based research on language va- riation, cognitive cultural models, and the ideologies of sociopolitical and socio-economic systems." (Author's abstract). Table of contents: Gitte Kristiansen and René Dirven: Introduc- tion: Cognitive Sociolinguistics: Rationale, methods and scope (1-17); Part one: Theoretical aspects: Semantic and lectal variation: Dirk Geeraerts: Prototypes, stereotypes, and semantic norms (21-44); Gitte Kristiansen: Style-shifting and shifting styles: A socio-cognitive ap- proach to lectal variation (45-88); Part two: Usage-based variation research: Kris Heylen, José Tummers, Dirk Geeraerts: Methodological issues in corpus-based Cognitive Linguistics (91-128); Anatol Stefanowitsch and Stefan Th. Gries: Channel and constructional meaning: A collostructional case study (129-152); Stefan Grondelaers, Dirk Speelman and Dirk Geera- erts: National variation in the use of er "there". Regional and diachronic constraints on cogni- tive explanations (153-203); Dirk Speelman, Stefan Grondelaers and Dirk Geeraerts: Variati- on in the choice of adjectives in the two main national varieties of Dutch (205-233); Part three: Cultural models of language and language policy: Frank Polzenhagen and René Dir- ven: Rationalist or romantic model in globalization? (237-299); Raphael Berthele: A nation is a territory with one culture and one language: The role of metaphorical folk models in langua- ge policy debates (301-331); Farzad Sharifian: Cultural models of Home in Aboriginal child- ren's English (333-352); Hans-Georg Wolf: A Cognitive Linguistic approach to the cultures of World Englishes: The emergence of a new model (353-385); Part four: Socio-political sys- tems: Veronika Koller: Corporate brands as socio-cognitive representations (389-418); Susan Fiksdal: Metaphorically speaking: Gender and classroom discourse (419-448); Nancy Urban: The business model of the university: Sources and consequences of its construal (449-482); Pamela S. Morgan: Competition, cooperation, and interconnection: "Metaphor families" and social systems (483-515); Karol Janicki: How cognitive linguists can help to solve political problems (517-541).|

[541-L] Labouvie, Eva (Hrsg.): Schwestern und Freundinnen: zur Kulturgeschichte weiblicher Kommunikation, Köln: Böhlau 2009, 450 S., ISBN: 978-3-412-20358-0

INHALT: "Bislang liegen weder für die Vergangenheit noch die Gegenwart ausreichende Er- kenntnisse über die Beziehungspflege und die Kommunikationssysteme von Frauen am Hof, in der Familie, im Freundinnenkreis, am Arbeitsplatz, in der Politik oder in der Freizeit vor. Eine besondere Möglichkeit, den weiblichen Wissens-, Beziehungs- und Kommunikations- kulturen sowie der gesellschaftlichen Relevanz weiblicher Kontaktpflege und Netzwerkbil- dung nachzuspüren, bietet die enge Verbindung zwischen Schwestern, verwandten und be- 272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

freundeten Frauen. Die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes betrachten dabei nicht nur Medien, Symbole und Rituale, Räume und Zeiten, Schreib-, Brief- und Geselligkeitskulturen von der Antike bis zur Gegenwart. Vielmehr fragen sie darüber hinaus sowohl nach prakti- zierter und erfahrener Schwesterlichkeit und Freundschaft als auch nach der gesellschaftli- chen, politischen und kulturellen Prägekraft weiblicher Wissens- und Kommunikationskultu- ren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Labouvie: Zur Einstimmung und zum Band (11-31); Horst Heidbrink: Face-to-Face und Side-by-Side: Frauen- und Männerfreundschaf- ten. Ergebnisse der psychologischen Freundschaftsforschung (35-57); Margret Hansen: Le- bensgeschichtliches Erzählen über Frauenfreundschaften. Bedingungen, Formen und Funktio- nen kommunikativer Muster (59-77); Renate Liebold: "Was ich auf dem Herzen hab', kann ich nur mit einer Frau besprechen". Weibliche Kommunikationsgemeinschaften im Milieu- vergleich (79-98); Pia Schmid: Die Freundinnen Rahel Levin Varnhagen und Pauline Wiesel. Zum Freundschaftskult im deutschen Bildungsbürgertum (101-119); Claudia Häfner: "Ich finde wieder Freundes Blick". Freundschaft in der literarischen Geselligkeit des Weimarer Musenvereins (121-142); Annette Vogt: Schwestern und Freundinnen. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur unter Berliner Privatdozentinnen (143-173); Johanna Geyer-Kordesch: "Dein Bildnis zu dem ich von meinem Schreibtisch so oft hinaufblicke". Schwestern im Geis- te, heroische Musen (177-201); Ute Pott: "... mit der Zärtligkeit einer liebenden schwester". Frauenfreundschaft in Briefen und Gedichten von Anna Louisa Karsch (203-220); Bettina Baumgärtel: Angelika Kauffmann und der Freundschaftskult der Künstlerinnen. Bildtypologi- en der Freundschaft um 1800 (221-240); Ann-Cathrin Harders: 'Sororitas'? - Überlegungen zu einem Konzept der Schwesterlichkeit im antiken Rom (243-261); Margareth Lanzinger: Schwestern-Beziehungen und Schwager-Ehen. Formen familialer Krisenbewältigung im 19. Jahrhundert (263-282); Vera Bollmann: Ältere Frauen und ihre Schwester. Eine soziologische Annäherung (283-302); Beatrix Bastl: "Ins herz khan man kein sehen". Weibliche Kommuni- kations- und Beziehungskulturen innerhalb der adligen "familia" der Frühen Neuzeit (305- 319); Jutta Prieur: Von Detmold nach Dessau und zurück. Der Briefwechsel der Schwestern Leopoldine, Gräfin zur Lippe und Casimire, Prinzessin von Anhalt-Dessau 1765-1769 (321- 333); Carolin Doller: "Ach, liebe Schwester, wie sehr sehne ich mich nach Dir!" Beziehungen adliger Schwestern zwischen persönlicher Nähe und räumlicher Distanz (335-355); Gudrun Goes: Marina Cvetaeva: Sophia, Sof'ja und die Amazone - meine Schwestern, meine weibli- chen Brüder im Leben und in der Poesie (359-375); Katrinette Bodarwé: Befreundete Schwestern. Beziehungs- und Kommunikationskulturen klösterlicher Frauen im Frühmittelal- ter (377-393); Eva Brinkschulte: Äskulaps pflegende Schwestern. Das "Mutterhausprinzip" als Lebensform der weltlichen Krankenpflegerinnen am Beispiel der Schwesternschaft des Oskar-Helene-Heims 1906-1926 (395-410).

[542-L] Lee, Daniel B.: Communicating minds: subjectivity, objectivity, and understanding, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 17-50 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=420)

INHALT: "If each person represents a black box of subjectivity inside of which a meaningful world is independently constructed, how do different people understand each other? This pa- per evaluates sociological, psychological, and biological constructions of intersubjectivity that appear to answer this question. For some scholars, intersubjectivity appears to imply that a common form of consciousness exists between or among different actors and that 'our mind' soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 273 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

provides us with a mutually accessible source of meaningful information. Other writers even assert that there is a social or biological basis for sharing or reading minds. Developing Ni- klas Luhmann's argument that society is communication and that it excludes people, the aut- hor rejects intersubjectivity and explains how communication objectively coordinates the in- dependent minds of its participants. The operative closure of conscious systems does not lead to social chaos because subjects teach themselves to condition private thoughts, intentions, tastes, and behaviors with interobjective, self-referential forms of meaning established in so- ciety." (author's abstract)|

[543-L] Leontiy, Halyna: Deutsch-Ukrainische Wirtschaftskommunikation: ethnographisch-gesprächsanalytische Fallstudien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 507 S., ISBN: 978-3-531-16366-6

INHALT: "Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine empirische Untersuchung zur in- terkulturellen Wirtschaftskommunikation zwischen deutschen und ukrainischen Unterneh- mern. Die Arbeit an der Schnittstelle von Kultursoziologie und interpretativer Soziolinguistik rekonstruiert mithilfe einer Methodentriangulation zentrale Kommunikationsprobleme, kultu- relle kommunikative Muster sowie generell Deutungs- und Handlungsmuster, die für ukrai- nisch-deutsche Geschäftsbeziehungen und -prozesse typisch sind. Gemäß der Komplexität des Forschungsfeldes enthält die Arbeit außerdem eine umfangreiche Darstellung der wissen- schaftlichen Literatur zur interkulturellen (Wirtschafts-)Kommunikation, zur Osteuropafor- schung (der Geschichte der Ukraine, der wirtschaftlichen/politischen Transformation) sowie zur Geschlechterforschung aus interdisziplinärer Perspektive." (Autorenreferat)

[544-L] Lepori, Benedetto; Rocci, Andrea: Reasonableness in grant proposal writing, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 172- 190 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=443)

INHALT: "This paper proposes an approach to the study of grant proposal writing based on the model of 'critical discussion' from Pragma-Dialectics and centered around the notion of reaso- nableness as the key concept explaining the selection of argumentative moves. Thus, the aut- hors interpret grant proposal writing as a discussion between a funding agency and a resear- cher, where the content of a future research is negotiated which is acceptable for both parties and, at the same time, can reasonably be realized. In this perspective they try to provide a de- eper understanding of the role of commitments to reasonableness in shaping the proposal text and of the strategies adopted by proposal writers to reconcile their dialectical commitment to reasonableness with their rhetorical goals through different forms of strategic maneuvering. Furthermore, both the dialectical and rhetorical aspects of proposal writing are considered, beyond the single episode of text production, for their function in the context of the long term interaction between the funding agency and the proposer. They conclude the paper with a dis- cussion of some directions for future empirical work based on this approach." (author's ab- stract)| 274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[545-L] Lüdtke, Ulrike M.: Henne oder Ei?: die Beziehung von Sprache, Kognition und Emotion, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 22-29

INHALT: "Wirkt eine von starken, negativen Emotionen durchdrungene Sprache auf das Denken bzw. die Kognition und damit auf das Lernen und Verhalten der Heranwachsenden? Oder ist es umgekehrt, dass sich negative Gedanken oder Gefühle in vulgärer, grober, erniedrigender Sprache ausdrücken? Der Beitrag gibt vor diesem Hintergrund eine Übersicht über den neues- ten Forschungsstand zum Zusammenhang von Sprache, Kognition und Emotion aus Sicht der Soziosemiotik, Linguistik und Neurowissenschaft. Abschließend werden mögliche medien- pädagogische Konsequenzen zur Diskussion gestellt." (Autorenreferat)

[546-L] Matuschek, Ingo; Kleemann, Frank: Kundenkommunikation in Call Centern des Finanzdienstleistungssektors: konversationsanalytische Zugänge zum Reden über Geld, in: Rainer Diaz-Bone (Hrsg.) ; Gertraude Krell (Hrsg.): Diskurs und Ökonomie : diskursanalytische Perspektiven auf Märkte und Organisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 177-202

INHALT: Der vorliegende Beitrag fokussiert die "informatisierte Kommunikationsarbeit" in Call Centern und fragt danach, wie sie als spezifische Form der Wirtschaftskommunikation ausge- staltet wird. Zentrale Datengrundlage für die Analyse der telefonischen Kommunikation zwi- schen KundInnen und Agents sind 89 ursprünglich zu Trainingszwecken in der "Fidi-Bank" mitgeschnittene Gespräche von insgesamt 21 Agents. Im ersten Abschnitt werden zunächst die Grundlagen der Konversationsanalyse umrissen, die als Analysemethode für die vorge- stellten empirischen Daten herangezogen wird. Anschließend wird die Kundenkommunikati- on in Call Centern am Beispiel der Finanzdienstleistungen allgemein als Ergebnis eines Zu- sammenspiels aus betrieblicher Arbeitsorganisation und individuellen Charakteristika der di- rekt an der Kommunikation beteiligten Personen beleuchtet, um vor diesem Hintergrund reale Kundengespräche mit konversationsanalytischen Verfahren detailliert auf ihre charakteristi- schen Merkmale hin zu untersuchen. Im dritten Abschnitt erfolgt eine Diskussion zum Er- kenntnisgewinn des konversationsanalytischen Vorgehens, das - jenseits der jeder Wirt- schaftskommunikation eigenen vordergründigen Konzentration auf das monetäre Thema - ri- tualisierte Kommunikationsformen als entscheidende Strukturierung der Gespräche über Geld zu identifizieren und als kritische Konsumforschung deren vorgeblich sachbezogene Aus- handlungen zu hinterfragen vermag. (ICI2)

[547-L] Merkel, Silke; Schmidt, Thomas: Korpora gesprochener Sprache im Netz: eine Umschau, in: Gesprächsforschung : Online- Zeitschrift zur verbalen Interaktion, Jg. 10/2009, S. 70-93 (www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2009/px-merkel.pdf)

INHALT: Korpora gesprochener Sprache - d. h. Aufnahmen natürlicher Interaktion und deren Transkriptionen - sind das Grundmaterial gesprächsanalytischer Arbeit. In der Studie wird der Frage nachgegangen, auf welche Art und Weise verschiedene Projekte und Initiativen fertig gestellte Korpora gesprochener Sprache im Internet für die Wieder- und Weiterverwendung durch Dritte zur Verfügung stellen. Die fünf ausgewählten Korpora gesprochener Sprache soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 275 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

sind sowohl inhaltlich als auch technisch untersucht worden. Pro Korpus sind Informationen bezüglich Herausgeber, Inhalt, Aufbau und Umfang der Korpora dargestellt. Bei den techni- schen Aspekten steht die Handhabung der Korpora im Vordergrund. Beschrieben werden auch Zugangsmöglichkeiten, Browsing- und Suchmöglichkeiten sowie Online- und Offline- Nutzung. Die Verfasser stellen fest, dass es kein Korpus gibt, bei dem sämtliche Bereiche op- timal realisiert sind. Ein ideales Korpus müsste sowohl online und als auch offline gebrowst und durchsucht werden können. Wünschenswert wäre auch, dass Audio-Dateien und Tran- skription sowohl bei der Online- als auch bei der Offline-Nutzung miteinander verknüpft sind. Die Verknüpfung sollte dabei zumindest auf Äußerungsebene gegeben sein. Transkrip- tionen sollten in verschiedenen gängigen Dokumentformaten zur Verfügung stehen, so dass sie einerseits ausgedruckt, andererseits aber auch in anderen Programmen weiterverwendet werden können. Dies wäre auch eine Möglichkeit sicherzustellen, dass das Korpus mit zu- künftigen Entwicklungen mithalten kann und auf technischer Ebene nicht allzu schnell an Aktualität verliert. (ICF2)

[548-F] Moormann-Kimáková, Barbora, M.A. (Bearbeitung); Münkler, Herfried, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Language rights in multinational contexts (working title)

INHALT: Sprachenrechte und Sprachenpolitik wurden in den letzten Jahren zunehmend von Po- litikwissenschaft und politischer Theorie diskutiert, meistens im Kontext der Debatte über Minderheitenrechte. Diese Forschung interessiert die Frage, ob Sprachenrechte in Situatio- nen, wo die Sprachenproblematik ein Konfliktpotential hat, ein Versöhnungselement ist oder zu tieferer Spaltung der Gesellschaft beiträgt, bzw. einen neuen Konflikt stiften kann. Beson- deres Interesse erweckt hier die Frage, inwiefern internationale Standards zum Schutz von Sprachenrechten zu einer der oben genannten Entwicklungen beitragen können. Zur Beant- wortung dieser Fragen stellt sich diese Forschung drei Ziele: Einerseits fragt sie danach, wel- che Aspekte Sprache zu einem Politikum machen, wie sie sich zu Macht und Konstruktionen wie Nation, Identität oder Ethnizität verhält. Andererseits analysiert sie an konkreten Beispie- len die Positionen, die sich in der theoretischen und politischen Debatte ergaben oder darüber hinaus denkbar sind, ihre Voraussetzungen (Verständnis der Ausgangssituation, Anzahl der Sprachen, Distanz zwischen den Sprachen u.ä.), ihre sprachenpolitischen Zielsetzungen (z.B. Einsprachigkeit, Mehrsprachigkeit, Lingua Franca) und die normative Begründungen dieser Ziele (z.B. Vorstellungen über die Rolle der Sprache in der Gesellschaft). Als drittes Ziel stellt sie sich die Frage, wie konkrete Sprachenrechte-Regime entstehen und wirft die Frage danach auf, welche Rolle hier die in den internationalen Standards vertretenen Positionen spielen. Letztendlich eröffnet sich so die Frage, inwiefern es möglich ist, universale Prinzipi- en bezüglich der Sprachenrechte zu formulieren. Diese Fragen werden am Beispiel Bosnien und Herzegowina untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bosnien und Herzegowina VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kimáková, B.: Understan- ding language rights in Central and Eastern Europe. Vortrag im Rahmen der 2nd ECPR Gra- duate Conference, 25.-27. August 2008, Barcelona, Spanien 2008. Konferenzbeitrag. Nicht schriftlich veröff.+++Kimáková, B.: Sprachenpolitik in Bosnien und Herzegowina und politi- sche Theorie, Vortrag im Rahmen der Internationalen Zukunftswerkstatt "Narrationen und Konstruktionen von Identität/ Nationalität/ Geschichte in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien im 20. und 21. Jahrhundert", 10.-13. April 2008, Zagreb, Kroatien 2008. Konfe- renzbeitrag. Nicht schriftlich veröff.+++Kimáková, B.: Dimensionen eines "Sprachüberle- 276 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

bens", Workshop "Überleben" des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung, 12.-13.2008, Berlin 2008. Konferenzbeitrag. Nicht schriftlich veröff. ART: Dissertation BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-2093-5356, e-mail: [email protected])

[549-L] Morganti, Francesca; Riva, Giuseppe; Carassa, Antonella: Intersubjectivity and communication, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 7-16 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=419)

INHALT: "In this editorial the authors take the general definition of interpersonal communication as a special type of social interaction grounded in the human capacities to understand others and the authors suggest some possible links between intersubjectivity and interpersonal com- munication, with a focus on interdisciplinary research in contemporary cognitive science. They then introduce the five papers of the thematic section at the light of the outlined frame- work." (author's abstract)|

[550-L] Moss, Christoph: Die Sprache der Wirtschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 202 S., ISBN: 978-3- 531-16004-7

INHALT: "In einer modernen Mediengesellschaft entwickeln sich Kommunikation und Sprache mit großer Dynamik. Unternehmen suchen das Vertrauen der Kunden, PR-Agenten tauschen sich mit Journalisten aus, Börsianer empfehlen Aktien. Der vorliegende Sammelband geht dem Phänomen Wirtschaftssprache auf den Grund. Er berücksichtigt Einflüsse aus Politik und Technik genauso wie die Effekte von Globalisierung, Werbung und Internet auf die Kommunikation. Die Autoren dieses Bandes sind Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrich- tungen und Vertreter wichtiger Kommunikationsunternehmen. Mit ihren Beiträgen zeichnen sie das Bild einer Sprache, deren Vielschichtigkeit eine Folge gesellschaftlicher und ökono- mischer Entwicklung ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christoph Moss: Sprache der Wirtschaftskrise oder Krise der Wirtschaftssprache? Über das besondere Verhältnis von Öko- nomie zu Linguistik (9-15); I. Die Sprache der Unternehmen: Rudi Keller: Die Sprache der Geschäftsberichte: Was das Kommunikationsverhalten eines Unternehmens über dessen Geist aussagt (19-44); Matthias Dezes: Die Sprache der PR: Verständliche Kommunikation als Gradmesser für Erfolg (45-56); Bernd M. Samland: Die Sprache der Werbung: Ein schmaler Grat zwischen Genialität und Blödsinn (57-71); II. Die Sprache der Interessengruppen: Bar- bara Brandstetter, Steffen Range: Die Sprache der Journalisten: Von der Gefahr, arm in den Ausdrucksformen und banal in der Wortwahl zu werden (75-94); Bernd Ziesemer: Die Spra- che der Wirtschaftspolitik: Abstrakt und abgehoben (95-106); Daniel Schnettler: Die Sprache der Börse: Warum "Buy" nicht unbedingt "Kaufen" bedeutet (107-123); III. Rahmenbedin- gungen der Wirtschaftssprache: Marcus Reinmuth: Vertrauen und Wirtschaftssprache: Glaub- würdigkeit als Schlüssel für erfolgreiche Unternehmenskommunikation (127-145); Gregor Halff: Globalisierung und Wirtschaftssprache: Skizze eines Forschungsfelds und der Kommu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 277 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

nikationspraxis (147-160); Christoph Moss, Roland Schweins: Internet und Wirtschaftsspra- che: Wie Suchmaschinen die Kommunikation verändern (161-178); Günther Zimmermann: Technik und Wirtschaftssprache: Einfache Texte als Ergebnis komplexen Textwissens (179- 198).

[551-L] Neuland, Eva: Verbale Grenz- und Generationsüberschreitungen?: Thesen zum Verhältnis von Jugendsprache und Mediensprache, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 3, S. 36-40

INHALT: Der Beitrag stellt einige Thesen zum Verhältnis von Jugendsprache und Medienspra- che aus sprachwissenschaftlicher Perspektive zur Diskussion. Aus der Sicht von Medienver- tretern steht Jugendsprache oft im Zentrum von Sprachkritik. Dabei bliebt zumeist unberück- sichtigt, dass einerseits die Mediensprache einen wichtigen Einflussfaktor für die Bildung ju- gendlicher Sprachstile darstellt und dass andererseits Ausdrucksweisen Jugendlicher von den Medien für bestimmte Zwecke vereinahmt und stilisiert werden. In den Medien wird oft das kritisiert, was zuvor selbst erzeugt wurde: eine medial konstruierte "Jugendsprache". Im Rah- men des Prestigefaktors Jugendlichkeit überschreitet Jugendsprache als Medienphänomen Grenzen zwischen Generationen sowie individuellen Entwicklungsphasen. (UN)

[552-L] Oberthür, Jörg: Demokratiebegriffe im Wandel - theoretische und methodische Überlegungen zur Rekonstruktion eines Wertdiskurses, in: Jerzy Bartminski (Hrsg.) ; Rosemarie Lühr (Hrsg.): Europa und seine Werte : Akten der internationalen Arbeitstagung "Normen- und Wertbegriffe in der Verständigung zwischen Ost- und Westeuropa", 3./4. April 2008 in Lublin, Polen, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 1-17

INHALT: Der Verfasser geht davon aus, dass Sprechen oder Schreiben über Werte eine Praxis ist, die nicht nur grammatischen, sondern auch gesellschaftlichen Regeln unterliegt und mit institutionellen Gegebenheiten intensiv verflochten ist. Bewegungen im Feld der Sprache können daher als Indikatoren gesellschaftlichen Wandels herangezogen und durch diesen er- klärt werden. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage, wie diese Beziehung theoretisch und methodisch erfasst werden kann, der am Beispiel des Demokratiebegriffes nachgegangen wird. Dabei geht es um bestimmte empirische Bezugspunkte, an denen Mög- lichkeiten korpusbasierter Begriffsfeldanalysen mit Befunden aus der Forschung zum Werte- wandel in Beziehung gebracht werden können. Es werden die theoretischen Prämissen einer entsprechenden Begriffsanalyse dargelegt. Im zweiten Schritt werden konkrete Thesen zum Wertewandel moderner Gesellschaften diskutiert. Schließlich wird gezeigt, wie die theoreti- schen Annahmen in ein Untersuchungskonzept zum Wandel von Wertbegriffsdiskursen über- führt werden können und welche empirischen Erkenntnisse sich daraus gewinnen lassen. (ICF2) 278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[553-L] Pfeiffer, Thomas (Hrsg.): Sprachen ohne Worte, (Sammelband der Vorträge des Studium Generale der Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg, 2007/08), Heidelberg: Winter 2009, 146 S., ISBN: 978-3-8253-5676-7

INHALT: "Die gesellschaftliche Beschäftigung mit dem Phänomen 'Sprache' ist oftmals am ge- sprochenen Wort orientiert. Umso so mehr ist es Aufgabe der Wissenschaft, auch andere For- men der Kommunikation zu verstehen, ihre verschiedenen Erscheinungsformen zu entdecken und zu beschreiben, ihre Wirkungsweise sichtbar zu machen und die Folgen dieser Wirkun- gen nachzuweisen. Diesem Ziel stellt sich vorliegender Rand, dessen Beiträge unter der Über- schrift 'Sprachen ohne Worte' ein breites Bild nonverbaler Kommunikation aufzuzeigen be- müht sind, das auch kulturelle Zusammenhänge, soziale Funktionen und die maßgebenden Medien und Sinnträger dieser Art der Verständigung in den Blick zu nehmen vermag. Der Rand operiert damit grundsätzlich interdisziplinär und berührt als pars pro toto soziologische, theologische, philosophische und musikwissenschaftliche Aspekte." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Manfred Osten: Das Alphabet des Schweigens. Nonverbale Kommunikation in Japan (9-16); Stephan Frings: Die Sprache der Sinne (17-20); Christian Stegbauer: "Rund um den Bauch" - Soziologische Interpretationen zu den Zeichen und Bedeutungen von Getränken und Speisen (21-46); Rolf Verres: Die Sprache der Gefühle (47-67); Inken Prohl: In Stein ge- meißelte Erleuchtung - Überlegungen zur hermeneutischen Flexibilität des Symbolbegriffs am Beispiel der so genannten Zen-Gärten in Japan (69-90); Dorothea Redepenning: Botschaf- ten hinter Klängen. Überlegungen zu musikalischen Kommunikationsstrategien (91-110); Helmut Schwier: Rituale und Liturgien in der "Kirche des Wortes" - Theologische Überle- gungen zur religiösen Kommunikation (111-126); Wolf-Andreas Liebert: Bilder der Wissen- schaft. Brikolagen der Verständigung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit (127-144).

[554-L] Pilgram, Roosmaryn: Argumentation in doctor-patient interaction: medical consultation as a pragma-dialectical communicative activity type, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 2, S. 153-171 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=442)

INHALT: "In medical consultation, the doctor's advice (or the support for it) is not always imme- diately acceptable to the patient. The medical advice might, for instance, mean that the patient has to drastically change his behavior. An important way in which the doctor can nonetheless make his advice acceptable is by presenting argumentation. In this paper, the authoress will argue that, to adequately analyze and evaluate argumentation in medical consultation, medical consultation should be analyzed as a pragma-dialectical communicative activity type." (aut- hor's abstract)|

[555-L] Reichertz, Jo: Wann kommuniziert man kompetent?, in: Thomas Kurtz (Hrsg.) ; Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Soziologie der Kompetenz, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 257-274

INHALT: Der Verfasser macht darauf aufmerksam, dass kommunikative Kompetenz mehr ist als die Fähigkeit, im Sinne Chomskys regelgeleitet zu sprechen. So müssen die Disziplinierungen des Kommunizierens als Disziplinierung des Sprechens, der Verantwortungsübernahme, des soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 279 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Zuhörens und des Antwortens berücksichtigt werden, die für die soziale Ordnung der Kom- munikation sorgen. Darüber hinaus erweist sich die Kompetenz zum kommunikativen Han- deln nicht einfach in der korrekten Anwendung bestimmter Regeln und Prinzipien der Kom- munikation, sondern in der Fähigkeit, mit diesen in der Situation kontextsensibel zu spielen. Kompetentes Kommunizieren ist daher immer auch eine "praktisch erworbene und dabei ver- körperte Mitspielkunst". (ICE2)

[556-L] Schröer, Norbert: Interkulturelle Kommunikation: Einführung, Essen: Oldib-Verl. 2009, 140 S., ISBN: 978-3- 939556-10-7

INHALT: "Interkulturelle Kommunikation ist eine im hohen Maße störanfällige Form kommuni- kativen Handelns. Sie wurde deshalb lange Zeit vorrangig unter dem Aspekt der für sie typi- schen Missverständnisse analysiert. Unter dem Eindruck einer zunehmenden Globalisierung auch der Kommunikationsprozesse rückt aber die Frage nach den Chancen interkultureller Verständigung in den Vordergrund des Diskurses um Interkulturelle Kommunikation. In die- ser Einführung geht es zunächst darum, grundlagentheoretisch die Möglichkeit interkulturel- ler Verständigung zu erörtern und aus dieser Klärung ein Gegenstandsverständnis für die Re- konstruktion interkultureller Verständigungsprozesse abzuleiten. Vor diesem Hintergrund kann dann methodologisch das Prinzip einer wissenschaftlichen Rekonstruktion interkulturel- ler Kommunikationskontexte herausgearbeitet werden. Im Kern geht es um die Möglichkeit einer hermeneutischen Auslegung des Fremden. Anschließend wird dann eine Variante der methodisch kontrollierten, hermeneutischen Rekonstruktion interkultureller Verständigungs- prozesse vorgestellt." (Autorenreferat)

[557-F] Soraya-Kandan, Semira (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Gesprächsfähigkeit von Führungskräften in interkulturellen Arbeitskontexten: eine kul- turpsychologische und kommunikationstheoretische Perspektive auf interkulturelle kommu- nikative Kompetenz in Organisationen

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0234-32-28167, e-mail. [email protected])

[558-L] Steinhäuser, Kerstin: Soziologisches Kommunikationstraining, in: Carsten Stark (Hrsg.) ; Uwe Marquardt (Hrsg.): Soziologie in der öffentlichen Verwaltung : Ausbildung, Beratung, Anwendung, Norderstedt: Books on Demand, 2008, S. 74-91

INHALT: Das Training von Kommunikationskompetenz im Rahmen der Verwaltungsaus- und -fortbildung erfährt in dem Maße wachsende Bedeutung, in dem sich das Verständnis der Verwaltung als Dienstleistungsorganisation manifestiert. Da sich die Bürgerorientierung als eine wesentliche Säule des modernen Verwaltungsmanagements etabliert hat, wird eine mög- 280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

lichst optimale Steuerung der Kommunikation zwischen Verwaltungsmitarbeitern und Bür- gern unerlässlich. Dies setzt im Rahmen der Ausbildung die Vermittlung grundlegender Kenntnisse des Kommunikationsprozesses und seiner Rahmenbedingungen voraus. Entspre- chend ist es Zielsetzung des vorliegenden Beitrages, den Handlungsrahmen, in welchem Kommunikation zwischen Verwaltungsmitarbeitern und Bürgern stattfindet, anhand eines konkreten Beispiels abzugrenzen bzw. zu identifizieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, wel- chen Beitrag klassische Kommunikationsansätze hinsichtlich der Analyse des Kommunikati- onsgeschehens leisten können. Hierzu werden folgende Ansätze näher dargestellt: (1) die ma- thematische Theorie von Kommunikation nach Claude Shannon und Warren Weaver; (2) die psychologisch-verhaltenstechnischen Ansätze von Kommunikation nach Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun; (3) der soziologische Ansatz der Rollentheorie nach Ralf Dahrendorf. (ICI2)

[559-F] Terhorst, Stephan, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Korte, Karl-Rudolf, Prof.Dr.rer.pol.ha- bil.Dr.phil. (Betreuung): Sprachstrategien und Rollen politischer Akteure in der parlamentarischen Arena. Eine In- haltsanalyse der Haushaltsdebatten am Beispiel Nordrhein-Westfalen zwischen 2000 und 2010

INHALT: Kommunikation ist das zentrale Instrument in der Politik. Ohne Kommunikation, ge- nauer gesagt ohne Sprache, ist keine Politik möglich. Durch politische Sprache lassen sich Normen und Werte vermitteln, Identitäten können erzeugt und Realität erläutert werden. Über Sprache gewinnen politische Akteure die entscheidende Machtressource in der Demokratie: Legitimation. Sprache ist also nicht nur irgendein "Instrument der Politik, sondern überhaupt erst die Bedingung ihrer Möglichkeit". Das Ziel des Dissertationsprojektes ist, Sprachstrategi- en in der parlamentarischen Debatte auf Landesebene im Zusammenhang mit der Einnahme von Rollen politischer Akteure zu identifizieren, ihre Entwicklungen aufzuzeigen und eine Typologisierung vorzunehmen. Dazu werden jeweils die Haushaltsdebatten zwischen 2000 und 2010, vor und nach Landtagswahlen analysiert. Dem Forschungsinteresse liegen dabei folgende Forschungsfragen zu Grunde: Welche institutionell bedingten Rollen nehmen die politischen Akteure in Parlamentsdebatten ein bzw. welche Rollenerwartungen werden an sie herangetragen? Welche Typologien von Sprachstrategien lassen sich aufgrund der Rollen po- litischer Akteure in der parlamentarischen Arena identifizieren? ZEITRAUM: 2000 bis 2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stiftung Merca- tor INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissen- schaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance (Lotharstr. 53, 47057 Duisburg) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0203-379-2045, e-mail: [email protected])

[560-F] Universität Bremen: Persistence of regional dialects in Northern Germany: the role of social networks

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Northern Germany soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 281 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empiri- sche und Angewandte Soziologie Arbeitsgruppe Migration und Stadtforschung (Celsiusstr., 28359 Bremen)

[561-L] Walton, Douglas: The speech act of clarification in a dialogue model, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 7/2007, No. 2, S. 165-198 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=356)

INHALT: "In this paper, a set of felicity conditions for the speech act of clarifying is presented, and it is shown how clarification can be distinguished from explanation. A formal system of clarification dialogue called CD is constructed that builds the speech act of offering a clarifi- cation into the system as a distinctive kind of move made by a participant in the dialogue. One party requests clarification of the other party's previous utterance, and then the other par- ty attempts to provide it. At the same time, the dialogue at a global level has a communal goal of solving a problem caused by ambiguity, obscurity of expression, or some other difficulty that prevents a discussion for moving forward. Locution rules, dialogue moves, clarification rules and termination rules for CD are provided." (author's abstract)|

[562-L] White, Harrison C.; Godart, Frédéric C.: Relational language: the example of changes in business talk, in: Jan Fuhse (Hrsg.) ; Sophie Mützel (Hrsg.): Relationale Soziologie : zur kulturellen Wende der Netzwerkforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 273-289

INHALT: Die Verfasser setzen sich mit dem Zusammenhang zwischen linguistischer Praxis und sozialen Netzwerken auseinander. Sie erläutern die These, dass die wichtigsten "switchings" zwischen verschiedenen Netzwerkkontexten linguistisch organisiert sind, dass also ganz spe- zifische Sprachformen in solchen Referenzwechseln zum Tragen kommen. Angewandt auf das Beispiel "Business Talks" ergibt sich daraus eine Forschungsstrategie, die Sprachformen und Netzwerkstrukturen in Beziehung zueinander setzt und auf diese Weise erfolgreiche Kommunikationsstrategien identifizieren kann. Die Verfasser beziehen die Prinzipien der re- lationalen Soziologie auf die Rolle von Sprache in sozialen Strukturen. Sie zeigen, dass es so- wohl der Konzepte "soziale Netzwerke" als auch "Domänen" bedarf, um Sprache in konkre- ten "Settings" zu verstehen. (ICE2)

[563-L] Wiese, Heike: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 8, S. 33-38 (www.bpb.de/files/F2ZIO9.pdf)

INHALT: "Kiezdeutsch ist ein neuer Dialekt des Deutschen, der sich in Wohngebieten mit ho- hem Migrantenanteil unter Jugendlichen deutscher und nicht-deutscher Herkunft entwickelt hat und - ähnlich wie andere deutsche Dialekte auch - systematische grammatische Neuerun- gen gegenüber dem Standarddeutschen aufweist." (Autorenreferat) 282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[564-F] Zahn, Franziska Mathilde, M.A. (Bearbeitung); Blumenthal, Julia von, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Die Auswirkungen von Mehrsprachigkeit in Gesellschaften auf die politischen Systeme west- licher föderaler Staaten (Arbeitstitel)

INHALT: Ausgehend von einem gesellschaftszentrierten Ansatz, der besagt, dass gesellschaftli- che Rahmenbedingungen die Entwicklungsprozesse und die institutionelle Struktur eines po- litischen Systems verändern, soll in diesem Dissertationsprojekt untersucht werden, wie es fö- deralen Staaten mit mehreren Sprachgemeinschaften (mehr als eine offizielle Amtssprache auf nationaler und/ oder subnationaler Ebene bzw. Sprachen, die qua Verfassung abgesichert sind) gelingt, durch eine föderale Verfassung das Zusammenleben zu regeln und welche Aus- wirkungen die Mehrsprachigkeit auf die Entstehung und Entwicklung des föderalen Systems hat. Es wird insgesamt danach gefragt, welche Rolle Sprache/ Sprachpolitik in den politi- schen Prozessen, den institutionellen Strukturen und den Politikinhalten, sprich in den Di- mensionen der politics, polity und policy spielt und welche Bedeutung dies für die Stabilität des politischen Systems hat. Die Ergebnisse werden in einem Vergleich einander gegenüber gestellt. Ziel ist eine umfassende Darstellung des Einflusses von Sprache/ Sprachpolitik auf die politischen Systeme westlicher föderaler Staaten und die Möglichkeit, Handlungsoptionen beispielsweise im Hinblick auf die EU oder auch auf sich föderalisierende Länder mit mehre- ren Sprachgemeinschaften, wie z.B. Irak oder Sudan, zu entwickeln. ART: Dissertation BEGINN: 2009-10 ENDE: 2014-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwis- senschaften Lehrbereich Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-2093-1427, e-mail: [email protected])

[565-L] Zurloni, Valentino; Anolli, Luigi: Cooperative and non cooperative lies in close and casual relationships, in: Studies in Communication Sciences : Journal of the Swiss Communication and Media Research Association (SGKM), Vol. 9/2009, No. 1, S. 131-148 (www.scoms.ch/current_issue/abstract.asp?id=424)

INHALT: "Deceptive communication is created and ruled by a reciprocal game between the com- municators. As many researchers have pointed out, senders and receivers influence one ano- ther's behavior as deceptive interchanges unfold. Since people tend to adapt their communica- tion stream over time, it appears to be critical to consider not just individual psychological features but also interpersonal communicative processes when analyzing deceptive communi- cation. In particular, deceivers have the chance to cooperate with victims when lying, e.g. an- ticipating their needs. The current study aimed at investigating the relevance of social interac- tion and of shared intentionality in deceptive communication by analyzing cooperative lies as activities which anticipate targets' needs. Specifically, the authors analyzed the differences between cooperative and non cooperative deception in close and casual relationships. In a diary study, 101 graduates and 70 community members recorded daily their social interacti- ons and lies for a week. Data showed that deceiving is more cooperative in close relationships rather than in casual relationships. Social implications of the current findings in interpersonal relations were discussed." (author's abstract)| soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/2 283 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[566-L] Zwengel, Almut: "Wenn die Worte fehlen...": wie Migrantinnen mit geringen deutschen Sprachkenntnissen ihren Alltag gestalten, in: Gudrun Hentges (Hrsg.) ; Volker Hinnenkamp (Hrsg.) ; Almut Zwengel (Hrsg.): Migrations- und Integrationsforschung in der Diskussion : Biografie, Sprache und Bildung als zentrale Bezugspunkte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 207-229

INHALT: In der Öffentlichkeit wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass es manchen Mi- grantinnen an Bereitschaft fehle, die deutsche Sprache zu erlernen, und dies wiederum wird auf eine mangelnde Integrationsbereitschaft zurückgeführt. Ob das Erklärungsmuster zutref- fend ist oder ob andere Begründungszusammenhänge plausibler erscheinen, wird exempla- risch auf der Grundlage von drei Fallstudien untersucht. Diese stützen sich auf offene Inter- views mit Migrantinnen, die nur über begrenzte Deutschkenntnisse verfügen. Die Interviews sind im Herbst 2003 und im Frühjahr 2005 durchgeführt worden. Die befragten Migrantinnen besuchten Deutschunterricht in Schulen mit einem Anteil von über 50 Prozent Schülern nicht- deutscher Herkunftssprache. Sie leben in einem stark von Migrant(inn)en geprägten Woh- numfeld. Der Umgang hiermit ist ambivalent. Einerseits versuchen sie den Einfluss zu redu- zieren. So wird eine Betreuung der Kinder in Gruppen mit geringem Migrant(inn)enanteil an- gestrebt oder ein Umzug in ein weniger von Migrant(inn)en dominiertes Wohngebiet in Er- wägung gezogen. Andererseits nimmt die Verankerung in der ethnischen Community zu, so wenn der Ehemann einer Interviewpartnerin nun in einem Verein zur Errichtung einer Mo- schee mitwirkt oder wenn eine andere zu türkischen Ärzten wechselt. Zu einem nennenswer- ten Kompetenzzuwachs im Deutschen bei bildungsfernen Migrantinnen dürfte es wohl nur dann kommen, wenn es gelingt, die informellen Begegnungen zwischen Migrantinnen und Deutschen ähnlicher sozialer Lage zu stärken. (ICF2)

Register 285

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

● Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

● Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind ● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; ● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 287

Personenregister

A Benedikter, Thomas 514 Aissaoui, Rabah 153 Berganza, Maria Rosa 318 Akkas, Hülya 233 Berger, Guy 74 Albers, Hagen 332 Bergstresser, Heinrich 49 Albrecht, Isolde 509 Berkowitz, Dan 296 Altides, Christina 437 Bernstein, Sören 179 Anderson, Peter J. 333 Berzler, Alexander 438 Andone, Corina 334 Bessler, Cornelia 237 Andresen, Kenneth 289 Best, Stefanie 180 Anolli, Luigi 565 Bestgen, Reinhard 412 Apitzsch, Birgit 397 Bhatia, Vijay K. 515 Archetti, Cristina 96 Bichler, Michelle 267, 468 Arcidiacono, Francesco 510 Bichler, Reinhold 516 Arendt, Kathleen 335 Biehl, Heiko 488 Aretin, Stephanie von 485 Biermann, Barbara 181 Arlt, Dorothee 234 Billes-Gerhart, Elke 469 Ascaniis, Silvia de 97 Birkner, Thomas 398 Auer, Peter 511 Bischof, Anna 27 Averbeck-Lietz, Stefanie 1 Bleicher, Joan Kristin 98 Blekesaune, Arild 187 B Blothner, Dirk 238 Bachmair, Ben 467 Blum, Roger 338 Bachmann, Sabrina 253 Blumenthal, Julia von 564 Baeßler, Berit 235 Bock, Norman 99 Baeva, Gergana 48 Böcking, Tabea 239 Bagdasarov, Zhanna 178 Boenigk, Michael 463 Balcytiene, Aukse 342 Bonea, Amelia 28 Baldauf-Himmelmann, Oda 499 Bonfadelli, Heinz 182 Ballensiefen, Moritz 336 Bos, Mark J.W. 538 Banerjee, Smita C. 178 Bösch, Frank 500 Bänziger, Andreas 486 Boy, Peter 179 Bardoel, Jo 339 Bradtka, Melanie 290 Baringhorst, Sigrid 85 Brägger, Benjamin F. 237 Bärner, Helmut 410 Braig, Marianne 489 Barth, Thomas 2 Brandstätter, Manuela 135 Bauer, Elisabeth 94 Brandstetter, Barbara 100 Bauer, Judith 236 Brants, Kees 339 Bauer, Sophie 173 Bratic, Vladimir 240 Bazil, Vazrik 512 Bräuer, Marco 340 Becker, Carmen 487 Brehm, Patrick 411 Becker, Lee B. 254 Breit, Rhonda A. 291 Becker, Wolfgang 113 Brettschneider, Frank 363 Behrens, Peter-Alberto 337 Brinkmann, Nils 413 Beichler, Inge 513 Brocke, Michael 39 Bekmeier-Feuerhahn, Sigrid 462, 521 Brosius, Hans-Bernd 3 288 Personenregister

Brückner, Matthias 183 Dima, Alexandra 520 Brüggemann, Michael 101, 490 Dirven, René 540 Brüggen, Niels 184, 190 Dittler, Ullrich 92 Brunn, Esther-Skadi 102 Dittmann, Volker 237 Brunssen, Frank 517 Divani, Silvio 75 Bucher, Priska 182 Dogan, Nurgül 219 Buck, Matthias 29 Donk, André 342 Bühlmann, Marc 103 Donner, Bernhard 452 Buijzen, Moniek 460 Döring, Nicola 260 Bulla, Christine 124, 185 Dörnemann, Jörg 76 Burkart, Günter 104 Dörr, Dieter 53 Burkhardt, Kai 355 Dörr, Renate 344 Burkhardt, Nina 241 Döveling, Katrin 244 Burmester, Silke 242 Drentwett, Christine 293 Buschkühle, Carl-Peter 470 Drescher, Franziska 479 Dudenhöffer, Kathrin 212 C Durner, Alexandra 471 Cada, Julia 445 Dussel, Konrad 54 Campbell, Rose G. 105 Duttenhöfer, Barbara 31 Candlin, Christopher N. 515 Carassa, Antonella 549 E Cardy, Hélène 4 Eckart, Christel 111 Castello, Enric 106 Eckhardt, Martin 345 Castendyk, Oliver 414 Edelbauer, Regina 346 Chassé, Karl August 107 Eggermann, Heinerika-Margaritha 294 Chen, Chin-Hui 465 Eggert, Dominik 186 Christova, Christina 50 Ehrenspeck, Yvonne 208 Coloma Andrews, Andrew 518 Eichenlaub, Angelika 521 Corni, Gustavo 32 Eilders, Christiane 295 Correa, Teresa 168 Eitz, Thorsten 522 Corte, Chantal de 501 Eko, Lyombe 296 Costa e Silva, Elsa 380 Elitz, Ernst 112 Coulomb-Gully, Marlene 341 Elmelund-Praestekaer, Christian 284 Curran, James 51 Elsbergen, Gisbert van 113 Elvestad, Eiri 187 D Engel, Bernhard 180, 188, 440 d'Haenens, Leen 342, 369 Engel, Christoph 415 Dalisson, Caroline 439 Engelman, Ines 114, 115 Damm, Christian 30 Engesser, Sven 297 Danet, Brenda 519 Englert, Marcus 76 Danziger, Christine 243 Entner, Birgit 116 Daschmann, Gregor 108, 292 Erschov, Juri 399 Dehm, Ursula 343 Evangelisti Allori, Paola 515 De Marez, Lieven 227 Evers, Huub 298 De Swert, Knut 387 Dhoest, Alexander 169 F Dierks, Sven 52 Faas, Thorsten 363 Dietze, Gabriele 109 Fahmy, Shahira 117 Dietzsch, Ellen 110 Fahr, Andreas 239 Personenregister 289

Fahrmeir, Andreas 32 Goh, Seung Chul 411 Faßbinder, Kerstin 347 Göhler, Gerhard 352 Faulkner, Simon 400 Gölitz, Dietmar 480 Feierabend, Sabine 189 Gottberg, Joachim von 170, 281, 304, 324, Feldmann, Petra 118 434 Felsmann, Klaus-Dieter 119, 120 Götz, Maya 124, 125, 193, 194, 445, 473, Fidalgo, Joaquim 342 474 Fiers, Stefaan 388 Granzner-Stuhr, Stefanie 195 Fieseler, Christian 301 Grau, Alexander 78, 252, 527 Fink, Daniel 237 Grau, Christoph 76 Fisch, Martin 90 Greco Morasso, Sara 510 Fischborn, Katja 245 Greene, Kathryn 178 Fischer, Daniel 299 Grell, Petra 79 Fläckel, Andreas 482 Grewenig, Claus 416 Fleck, Matthes 88 Grewenig, Siegmund 196 Fleschhut, Ulrike 116 Grimberg, Steffen 353 Flory, Isabel 174 Grimm, Petra 197 Förger, Dirk 50, 55 Gronold, Daniela 126 Fraefel, Jürg 472 Gröpl, Christoph 417 Frees, Beate 90 Groß, Linda 198 Freudenstein, Astrid 348 Großegger, Beate 199 Froissart, Pascal 4 Grosz, Mirina 435 Früh, Werner 246 Grothe, Friederike 300 Fuchs, Christian 77 Gscheidle, Claudia 127 Guerra, Sabine Christopher 528 G Günther, Tina 80 Gall, Sieghard 247 Gurt, Michael 128, 475 Gangloff, Tilmann P. 33, 121, 248 Gaßner, Hans-Peter 441 H Gebel, Christa 184, 190 Haas, Alexander 3 Geese, Stefan 127, 177, 191, 396 Haase, Benjamin 354 Geißbauer, Siegfried 56 Habann, Frank 66 Geißler, Rainer 249 Habermas, Jürgen 529 Geißler, Sebastian 295 Habscheid, Stephan 525 Georgakis, Nikolaos 349 Hachmeister, Lutz 355 Gerhard, Heinz 231, 232, 396 Hacke, Jens 365 Gerhards, Jürgen 523, 524 Hackel-de Latour, Renate 57 Gerhards, Maria 192 Hackenberg, Achim 418 Gerth, Matthias 350 Hacker, Lucia 35 Gerwinski, Jan 525 Hagenah, Jörg 211 Gilles, David 211 Hajok, Daniel 418 Gippert, Wolfgang 34 Haller, Max 530 Glaser, Cornelia 40 Hallermayer, Michael 295 Gleich, Uli 122, 250, 251, 442, 443, 444 Hamann, Andreas 419 Gleim, Bernhard 123 Han, Sang-Jin 356 Godart, Frédéric C. 562 Hanawald, Sebastian 200 Goddard, Peter 312 Hanna, Markus 318 Goertz, David 351 Hannerer, Regina 357 Goffman, Erving 526 Harnisch, Rüdiger 531 290 Personenregister

Hartling, Florian 29 Jäger, Siegfried 39 Hartmann-Tews, Ilse 273 Jandura, Olaf 360 Hartung, Anja 201, 221, 476 Jecker, Constanze 164 Hausjell, Fritz 129 Jesse, Eckhard 99 Hauttekeete, Laurence 227 Jikeli, Günther 534 Heffler, Michael 402 Jockenhövel, Jesko 228 Hein, Dörte 81 Junge, Matthias 535 Heinen, Christina 130 Heintz, Bettina 330 K Heitmeyer, Wilhelm 118 Kammertöns, Annette 261 Hellige, Hans Dieter 82 Karl, Fred 532 Henninger, Michael 5 Kaumanns, Ralf 186 Henschel, Marc 446 Keel, Guido 331 Hepp, Andreas 6, 490, 502 Kejanlioglu, Beybin 153 Herkenhoff, Frank 447 Keppler, Angela 8 Herring, Susan C. 519 Kepplinger, Hans Mathias 255 Herzig-Walch, Gaby 532 Kesselheim, Wolfgang 536 Hetsroni, Amir 448 Kettmann, Otto 451 Hetzer, Andreas 358 Kim, Daekyung 117 Hickethier, Knut 131 Kinnebrock, Susanne 36 Hinnenkamp, Volker 533 Kirchhoff, Lars 88 Hocke, Tatjana Magdalena 202 Kirchhoff, Sabine 58 Hoffjann, Olaf 449, 450 Klaus, Elisabeth 134 Hoffmann, Christian Pieter 301 Kleemann, Frank 546 Hoffmann, Henriette 180 Klein, Josef 537 Hofmann, Kay H. 403 Klein, Petra 1 Hofmann, Ole 203 Kleinen-von Königslöw, Katharina 101, Höhn, Marco 502 490, 491 Höijer, Brigita 7 Klekowski von Koppenfels, Amanda 373 Holler, Andrea 193, 253 Klenk, Christian 57 Hölscher, Lucian 500 Klimmt, Christoph 452 Holtz-Bacha, Christina 254 Klimt, Christoph 256 Hömberg, Walter 302 Klingemann, Carsten 539 Hopf, Kristina 420 Klingler, Walter 189, 192, 204, 205 Hoppe, Imke 234 Kloeppel, Peter 304 Huber, Claudia K. 355 Kloppenburg, Gerhard 206, 223 Huber, Sandra 83 Klug, Sönke 305 Hugger, Kai-Uwe 84 Kneidinger, Bernadette 135 Huhn, Sebastian 132 Kneip, Veronika 85 Huss, Julia 212 Knirsch, Thomas S. 59 Knott, Sabine 306 I Koch, Carmen 136 Incesu, Günal 359 Koolstra, Cees M. 538 Iyengar, Shanto 51 Korndörfer, Lutz 137 Korolainen-Lindemeyer, Tuula 539 J Korte, Karl-Rudolf 351, 559 Jäckel, Michael 133 Kortti, Jukka 37 Jackob, Nikolaus 303 Kößler, Julia 138 Jacobs, Jörg 488 Krämer, Heike 321 Personenregister 291

Krämer, Walter 58 Löffler, Roland 62 Kratzenstein, Patrick 59 Loosveldt, Geert 496 Krauß, Florian 139 Lordick, Harald 39 Krcmar, Marina 178 Lorenz, Thorsten 40 Krijnen, Tonny 140 Lübbesmeyer, Nina 513 Kristiansen, Gitte 540 Lucht, Martina 260 Krug, Hans-Jürgen 60 Lucius, Wulf D. von 423 Krüger, Udo Michael 141, 142, 143, 144, Lück, Björn 41 361, 477 Lüdemann, Jörn 415 Kübler, Hans-Dieter 478 Lüdtke, Ulrike M. 545 Kuhn, Axel 86 Luengo, Oscar G. 382 Kühnert, Franziska 307 Luft, Robert 27 Kunz, Reinhard 401, 409, 411 Lund, Brink 51 Künzler, Matthias 369 Kutteroff, Albrecht 204 M Mache, Beata 39 L Machia, Marty 454 Labouvie, Eva 541 Machura, Stefan 261 Lacasa, Ivan 9 Maddens, Bart 388 Lachenmeier, Dominik 503 Mähönen, Tuuli Anna 37 Lachover, Einat 38 Mai, Lothar 180 Ladner, Andreas 362 Maier, Claudia 277 Lamb, Sharon 454 Maier, Jürgen 363 Lamp, Erich 492 Maier, Michaela 363 Lanzke, Alice 453 Maier, Tanja 10 Lassner, Anne 471 Malerius, Stephan 364 Leaver, Adam 400 Mandl, Heinz 5 Leder, Dieter 61 Maniglio, Tanja 342, 386 Leder, Kerstin 257 Marcinkowski, Frank 342 Lee, Daniel B. 542 Markmann, Winfried 147 Lee, June H. 258 Marotzki, Winfried 79, 201, 458 Leifert, Stefan 308 Marsden, Nicola 479 Lemal, Marijke 259 Martinsen, Renate 377 Lengsfeld, Jörn H.B. 207 Matthes, Jörg 262, 276, 285 Leontiy, Halyna 543 Mattigkeit, Ute 148 Lepa, Steffen 208 Matuschek, Ingo 546 Lepori, Benedetto 544 Matzen, Nea 42 Leppin, Hartmut 516 Maurer, Peter 455 Li, Wei 511 Mayer, Ansgar 87 Liesching, Marc 421 Mayer, Florian L. 210 Lietz, Petra 171 Mayerhöffer, Eva 455 Liftenegger, Mario 145 Mazohl, Brigitte 32, 516 Lilienthal, Volker 422 Mazzolini, Renato G. 32 Linder, Bernadette 309 Meckel, Miriam 88 Lindner, Sarah 146 Mehler, Alexander 19 Lingenberg, Swantje 493 Mehling, Gabriele 210 Linnarz, Paul 209 Meier, Stefan 89 Linß, Vera 238 Mellor, Noha 310 Lobback, Stephanie 173 Merkel, Silke 547 292 Personenregister

Merten, Klaus 504 Olson, Trygve 366 Meulemann, Heiner 211 Onnen-Isemann, Corinna 348 Meyen, Michael 1, 11, 212, 263, 311 Opitz, Christian 403 Mikat, Claudia 149, 424, 425 Ousmanova, Almira 156 Mikos, Lothar 63, 150, 426 Ozan, Didem 367 Möbus, Pamela 402 Möhring, Wiebke 12 P Molitor, Verena 64 Pallaver, Günther 266 Moormann-Kimáková, Barbora 548 Palmieri, Rudi 456 Morganti, Francesca 549 Papathanassopoulos, Stylianos 153 Morgner, Christian 151 Parry, Katy 312 Moss, Christoph 550 Pauly, Serge 133 Muhle, Florian 213 Paus-Hasebrink, Ingrid 267 Müller, Dieter K. 180, 205 Payrhuber, Andrea 195 Müller, Floris 264 Peetz, Peter 132 Müller, Marion G. 13 Peil, Corinna 17 Müller-Doohm, Stefan 152 Peißker, Annika 202 Müller-Graff, Peter-Christian 53 Pelzer, Anja Marina 457 Münker, Stefan 14 Perlot, Flooh 368 Münkler, Herfried 365, 548 Petersen, Thomas 268, 360 Murray, Craig 312 Pfaff-Rüdiger, Senta 212 Pfau, Sebastian 29 N Pfeiffer, Thomas 553 Naab, Teresa 427 Philipp, Maik 215, 480 Napryte, Egle 342 Piasecki, Stefan 157 Negrine, Ralph 153 Pies, Maike 148 Neitzel, Britta 214 Pietikäinen, Sari 67 Nelson, Terry 366 Pilgram, Roosmaryn 554 Neuberger, Christoph 313 Pink, Johanna 183 Neuland, Eva 551 Pointner, Nicola 158 Niccoli, Ottavia 516 Pontecorvo, Clotilde 510 Nicodemus, Katja 65 Pörzgen, Gemma 315 Niegemann, Helmut M. 260 Pöttinger, Ida 481 Nienstedt, Heinz-Werner 66 Prantl, Heribert 316 Niesen, Peter 494 Praum, Kai 216 Noghero, Michael 295 Price, John 333 Nolte, Andrea 154 Probst, Carole 15 Noppe, Jo 388 Prokop, Dieter 16 Nötzold, Katharina 265 Prummer, Karin 317 Nuernbergk, Christian 313 Puijk, Roel 159 Puppis, Manuel 369, 370 O Oberreuter, Heinrich 381 Q Oberthür, Jörg 552 Quaty, Gerd 458 Och, Kathrin 155 Oehmer, Franziska 314 R Oettler, Anika 132 Raabe, Claudia 217 Oggolder, Christian 45 Raabe, Johannes 210 Oliver, Hatty 43 Rademacher, Patrick 459 Personenregister 293

Rao, Ursula 269 Scheurle, Christoph 376 Reeb, Hans-Joachim 495 Schiffer, Sabine 161 Reichertz, Jo 270, 555 Schippan, Martin 428 Reinkunz, Sebastian 174 Schlee, Thorsten 377 Reißmann, Wolfgang 221 Schlinker, Ute 188, 278 Renner, Karl N. 160 Schlote, Elke 162, 200, 219, 277, 482 Requate, Jörg 30 Schmalz-Jacobsen, Cornelia 352 Reus, Gunter 254 Schmeisser, Daniel 206 Riesinger, Robert F. 271 Schmid, Sonja 384 Rimscha, M. Björn von 459 Schmidt, Jan 90, 91, 210 Rischke, Melanie 313 Schmidt, Thomas 547 Riva, Giuseppe 549 Schmidt-Hern, Kai Hendrik 429 Robinson, Piers 312 Schmieder, Arnold 113 Rocci, Andrea 544 Schmit, Claude 220 Rodoniklis, Wasilios 371 Schmitt, Stefanie 250 Roether, Diemut 68 Schmitt-Walter, Nikolaus 461 Rohn, Ulrike 404 Schneider-Weber, Karin 481 Rohowski, Tina 372 Schnurr, Jan-Mathis 295 Rolland, Asle 69 Schoch, Martina 484 Röser, Jutta 17 Scholten, Otto 327 Roters, Gunnar 410 Scholz, Johanna Felicity 320 Roth, Hans-Joachim 226 Scholz, Markus 163 Roth-Ebner, Caroline 272 Schönhagen, Philomen 164, 165 Rothhaas, Nina 66 Schorb, Bernd 221 Rott, Armin 405 Schraaf, Ursula 321 Rozendaal, Esther 460 Schreiner, Matthias 124 Rudd, Annie 44 Schröer, Norbert 556 Ruigrok, Nel 327 Schubert, Kirsten 179 Rulofs, Bettina 273 Schulz, Peter 505 Ruß-Mohl, Stephan 70 Schulze Wessel, Martin 27 Schumacher, Gerlinde 222, 278 S Schütz, Michael 223 Saalfeld, Thomas 373 Schütz, Walter J. 12, 406, 407 Salisch, Maria von 480 Schwarz, Anna 499 Salm, Christiane zu 76 Schwarzkopf, Dietrich 378 Salovaara-Moring, Inka 51 Schwarzwälder, Werner 56 Sanchez Aranda, Jose Javier 318 Schweiger, Wolfgang 461 Sanders, Karen 318 Schwender, Clemens 268 Sato, Hajime 105 Sebaldt, Martin 137 Sauer, Martina 218 Seegers, Lu 506 Schaap, Gabi 274 Seethaler, Josef 45 Schäfer, Sabine 319 Seifert, Markus 340 Schafmeister, Guido 411 Seimel, Julia 379 Scharkow, Michael 275 Selg, Olaf 418 Schejter, Amit M. 374 Selke, Stefan 92 Schelhowe, Heidi 79 Semetko, Holli A. 390 Schemer, Christian 276, 285, 375 Semrad, Bernd 46 Scherer, Helmut 427 Shen, Xiaomeng 507 Scheu, Andreas 18 Siegenheim, Veit 186 294 Personenregister

Sikkenga, Jörg 462 Timm, Bastian 508 Simon, Erk 196, 206, 223 Topper, Claudia 150 Sitzer, Peter 93 Trappel, Josef 342, 386 Sonck, Nathalie 496 Trebbe, Joachim 280 Soraya-Kandan, Semira 557 Trebbe, Joachin 165 Sousa, Helena 380 Trepte, Sabine 281 Speth, Rudolf 497 Tulodziecki, Gerhard 483 Spieswinkel, Anne 162 Turecek, Oliver 410 Stach, Anna 111 Stalder, Ursula 463 U Stämpfli, Ilona 285 Uhl, Heidemarie 167 Stanoevska-Slabeva, Katarina 88 Stark, Birgit 224 V Stegbauer, Christian 94 Valentin, Sylvia 326 Steiner, Silvia 237 Valenzuela, Sebastian 168 Steinert, Heinz 498 Valkenburg, Patti 460 Steinhäuser, Kerstin 558 van Aelst, Peter 387, 388 Steininger, Christian 357 Vandebosch, Heidi 169 Steinmaurer, Thomas 369 Van den Bulck, Hilde 169 Steinmetz, Willibald 30 Van den Bulck, Jan 259 Stern, Jürgen 381 Vasterman, Peter L.M. 327 Stetka, Vaclav 279 Velásquez, Sandra 170 Stieler, Sylvia 408 Verdegem, Pieter 227 Stipp, Horst 71 Verhovnik, Melanie 328 Stötzel, Georg 522 Viehrig, Henrike 385 Straub, Jürgen 518, 557 Viertel, Katrin 171 Strazzanti, Laura 322 Virchow, Fabian 72 Streit, Antje 166 Vis,Farida 400 Ströbel, Tim 409 Vobruba, Georg 485 Strömbäck, Jesper 382 Vogelgesang, Jens 275 Struch, Matthias 430, 431 Vogelgesang, Waldemar 502 Stürzebecher, Dieter 12 Vogler, Fabienne 237 Sucker, Franziska 432 Vogt, Melanie 206 Sutter, Tilmann 19, 20, 330 Vollbrecht, Ralf 22 Sverdel, Marina 383 Vowe, Gerhard 389 Vreese, Claes H. de 390 T Tan, Ed 140 W Taubert, Niels C. 225 Wadleigh, Paul Mark 465 Tenscher, Jens 384, 385 Wagner, Michael 95 Terhart, Henrike 226 Wagner, Ulrike 184, 190 Terhorst, Stephan 559 Wall, Melissa 172 Thaenert, Wolfgang 433 Walther, Christian 352 Theis-Berglmair, Anna Maria 323 Walton, Douglas 561 Theunert, Helga 434, 475 Wassermann, Heinz P. 329 Thiele, Martina 21 Wassmer, Christian 391 Thomas, Tanja 17 Weber, Karsten 282 Tief, Rainer 76 Weber, Rolf H. 435 Tillmans, Lutz 324 Wegener, Claudia 22, 173, 228 Personenregister 295

Wehner, Michael 174 Ziegaus, Sebastian 26 Weinacht, Stefan 452 Zinkgräf, Karin 481 Weiss, Andreas 283 Zipfel, Astrid 466 Weiß, Ralph 392 Zitt, Christian 287 Wendelin, Manuel 23 Zlatarsky, Vladimir 55 Wenninger, Andreas 330 Zotter, Christoph, 288 Wenzel, Christoph 175 Zubayr, Camille 177, 231, 232, 396 Wersig, Gernot 24 Zurloni, Valentino 565 Wessler, Hartmut 491 Zwengel, Almut 566 Weßler, Hartmut 490 Westerbarkey, Joachim 25 Westphal, Dietrich 436 White, Harrison C. 562 Wied, Kristina 210 Wiedemann, Thomas 18 Wien, Charlotte 284 Wiese, Heike 563 Wiesner, Jan 344 Wijs, Sacha Alain Christophe de 73 Wild, Christoph 464 Wilke, Carsten L. 39 Willbrandt, Esther 484 Williams, Angie 465 Williams, Karel 400 Wimmer, Jeffrey 297 Winder, Gordon M. 47 Winseck, Dwayne 393 Wirth, Werner 276, 285 Wlachojiannis, Jannis 229 Wolf, Bianca 286 Wolfgram, Mark A. 394 Wolling, Jens 234, 340 Woratschek, Herbert 401, 409, 411 Wörmann, Stefan 176 Wünsch, Carsten 246 Würfel, Maren 230 Wyss, Vinzenz 331

Y Ylänne, Virpi 465

Z Zahn, Franziska Mathilde 564 Zander, Daniel 371 Zapf-Schramm, Thomas 141, 361 Zeh, Wolfgang 395 Zerback, Thomas 255

Sachregister 297

Sachregister

A Arbeiter 32 Abgeordneter 373 Arbeitsablauf 306 Abwehrmechanismus 460 Arbeitsbedingungen 311, 329, 397 abweichendes Verhalten 119, 498 Arbeitskräfte 359 Adel 159 Arbeitslosigkeit 154, 299, 329 Adorno, T. 16, 498 Arbeitsmarkt 300, 321, 397 Afghanistan 142, 183 Arbeitsplatz 408, 511, 525 agenda setting function 163, 340, 450 Arbeitsstatistik 299 Aggression 178, 448 Arbeitsverhältnis 329 Ägypten 183, 439 ARD 54, 60, 68, 123, 124, 127, 131, 141, AIDS 268 142, 144, 148, 192, 196, 211, 217, Akademiker 32 231, 263, 283, 306, 315, 319, 354, Akademikerberuf 15 361, 396 Akkulturation 280 Argentinien 536 Akteur 32, 103, 164, 176, 198, 213, 271, Argumentation 97, 115, 259, 334, 367, 295, 314, 319, 331, 349, 350, 379, 456, 510, 518, 528, 537, 544, 554 385, 437, 459, 490, 508, 542, 544, Armut 107, 468 554, 565 Arzt 554 Aktiengesellschaft 301 Arzt-Patient-Beziehung 554 aktivierende Arbeitsmarktpolitik 107 Assistent 15 Aktivität 103, 215, 508, 554 Ästhetik 16, 22, 65, 185, 287, 445, 470 Aktualität 313, 331, 504 Asylpolitik 350 Akzeptanzforschung 71 Asylrecht 276, 375 Alltag 17, 79, 130, 212, 217, 224, 229, Attentat 47 445, 468, 476, 566 audiovisuelle Medien 344, 370, 422, 432, Alltagskultur 17, 72, 150, 502 433 alte Bundesländer 189, 231 auditive Medien 265 Alter 187 Auflage 407 alter Mensch 57, 201, 212, 221, 465, 476, Aufmerksamkeit 90, 116, 127, 132, 159, 541 167, 197, 252, 283, 290, 304, 311, Altersgruppe 231 388, 440, 449, 453, 463, 470, 478, Altersstruktur 224 496, 504 Amerikanisierung 309, 354, 379 Aufsichtsbehörde 433 Amtssprache 523, 564 Ausbildung 198, 317, 321, 558 Angst 253, 257, 418 Ausbildungsplan 481 Animationsfilm 120 Ausbildungsplatz 154 Anschluss 46, 116, 167 Ausdruckspsychologie 520 Anspruchsniveau 143 Ausland 315, 411 Antifaschismus 378 Ausländer 135, 166, 218, 534 Antike 541 Ausländerfeindlichkeit 118 Antirassismus 264 Auslandsinvestition 399 Antisemitismus 534 Auslandskorrespondent 44, 315 Antrag 153 Außenpolitik 385 Antwortverhalten 334, 486 Ausstellung 32 Apartheid 145 Australien 291, 401, 439 298 Sachregister

Austrofaschismus 46 Beschäftigung 321 Authentizität 292 Bestandsaufnahme 13, 50, 59, 136, 229, Autor 429 300, 335, 368 Autorität 516 Best Practice 62, 291 Beteiligung 94, 189, 232 B Betriebswirtschaft 5 Baltikum 342, 386, 435 Betroffenheit 488 Bangladesch 258 Betrug 565 Bankgewerbe 456, 546 Bevölkerung 30, 234, 263, 523 Bayerischer Rundfunk 307, 422 Bevölkerungsentwicklung 147 Begriffsbildung 522 Beweis 243 Behinderung 102, 163 Bewertung 61, 66, 127, 162, 169, 177, Belgien 64, 100, 133, 169, 227, 241, 320, 188, 210, 219, 251, 303, 343, 387, 373, 387, 388, 496 396, 418, 462, 469, 481 Benachteiligung 118, 267, 468 Bewusstsein 365, 542, 556 Benutzer 77, 184, 190 Bibliothek 225 Benutzerforschung 340 bilaterale Beziehungen 359 Berater 455 Bild 16, 29, 100, 146, 147, 365, 445, 527 Beratung 181 Bildmaterial 268, 304 Bericht 100 Bildung 5, 79, 173, 258, 277, 473, 474, Berichterstattung 27, 28, 34, 47, 56, 58, 482, 523 72, 100, 101, 102, 105, 110, 114, Bildungsarbeit 483 115, 117, 118, 132, 136, 137, 138, Bildungsniveau 187, 483 142, 145, 146, 153, 155, 157, 158, Bildungspolitik 32, 377, 514 159, 163, 168, 175, 176, 177, 209, Bildungsprogramm 377 210, 234, 241, 243, 245, 249, 255, Bildungstheorie 201 261, 262, 263, 268, 284, 289, 290, Bildungswesen 4, 511, 523 292, 293, 303, 308, 309, 310, 312, Biographie 18, 35, 38, 42, 44, 201, 397, 314, 315, 319, 327, 328, 331, 336, 506 337, 341, 342, 343, 345, 347, 348, Biomedizin 176 354, 360, 361, 363, 371, 372, 375, Bolivien 337, 358 382, 384, 385, 386, 390, 396, 420, Börse 301, 550 421, 425 Bosnien-Herzegowina 548 berufliche Integration 27 Boulevardisierung 192 beruflicher Aufstieg 36, 111, 329 Boulevardpresse 17, 163, 210, 290 berufliche Sozialisation 307 Bourdieu, P. 212, 319, 523, 524 berufliches Selbstverständnis 31, 45, 290, Brandt, W. 376 291, 292, 298, 302, 311 Brasilien 439 berufliche Weiterbildung 321 Brief 32, 541 Berufsanforderungen 111, 317 Buch 208, 479, 484 Berufsaussicht 300, 321 Bulgarien 48 Berufsbild 38, 43, 318, 509 Bundestagswahl 332, 336, 343, 347, 348, Berufsbildung 307, 317 360, 361, 363, 379, 384, 396, 446, Berufsethos 298 453 Berufsfeld 31, 42, 45, 311 Bundesverfassungsgericht 429 Berufsgruppe 229 Bundeswehr 142 Berufskonzept 321 Bündnis 90/ Die Grünen 446 Berufsnachwuchs 307 Bürger 47, 59, 275, 346, 364, 366, 523, Berufswahl 318 524 Sachregister 299

Bürgerbeteiligung 83 Deutsches Reich 9, 34, 35 bürgerschaftliches Engagement 127, 283, Deutsche Welle 54 493, 508 Deutschlandfunk 54 Bürgschaft 270 deutschsprachige Schweiz 165 DGB 503 C Dialekt 531, 560, 563 Call Center 546 Dialektik 544, 554 CATI 218, 486 Diaspora 17, 183 CDU 361 Dienstleistung 87, 374, 432, 566 Chat 93, 183, 229, 513 Dienstleistungsberuf 539 Chile 168, 356, 489 Diffusion 32, 340, 504 China 346, 404, 411, 439, 507 digitale Spaltung 83 Coaching 121, 130, 170, 181 Digitalisierung 60, 79, 81, 84, 186, 224, Codierung 511 225, 227, 228, 232, 346, 351, 364, Comic 479 366, 433, 463 Computer 22, 91, 288, 352, 484 Diplomat 32 Computerspiel 72, 84, 86, 95, 229, 480 Diplomatie 359 computervermittelte Kommunikation 89, direkte Demokratie 332, 338, 350, 362 91, 213, 286, 330, 352, 362, 379, Diskriminierung 163, 514, 534 513, 521 Diskurs 19, 21, 30, 32, 107, 126, 133, 282, Costa Rica 132 294, 299, 305, 310, 325, 356, 367, CSU 361 377, 427, 487, 490, 493, 494, 510, Cultural Studies Approach 6 516, 536, 546, 552, 561, 562 Diskursanalyse 89, 282, 377, 510 D Diskussion 140, 350, 363, 544, 561 Daily Soap 231, 403 Dokument 129 Dänemark 64 Dokumentarfilm 260, 425 Darwinismus 32 Dokumentation 420 Datendokumentation 547 Dolmetscher 539 Datengewinnung 89, 180, 362 Dorf 145 Datennetz 547 Drittes Programm 54 Datenorganisation 547 Drittes Reich 30, 42, 46, 116, 129, 167, Datenschutz 184 517, 522 DDR 73, 99, 263, 378, 430, 431, 499, Druckmedien 118, 137, 147, 152, 155, 500, 531 287, 349, 371, 383, 399, 402, 404 Deliberation 351, 494 duales System 51, 60, 63, 109 deliberative Demokratie 351, 494 DVD 206, 410 demographische Alterung 52 Dynamik 284 Demokratie 16, 49, 83, 174, 309, 316, 332, 337, 338, 342, 356, 386, 394, E 395, 427, 435, 489, 493, 495, 552 Ecuador 146 Demokratieverständnis 356, 380 EDV 225 Demokratische Partei 362 EDV-Dienstleistung 225 Demokratisierung 32, 48, 49, 73, 83, 340, Ehrenamt 127, 283 364 Eigentumsverhältnisse 55 Denken 509, 527, 535, 545 Einfluss 55, 73, 97, 215, 218, 255, 262, Deutscher 204, 563 263, 301, 309, 335, 337, 352, 360, Deutscher Presserat 324 363, 366, 391, 450, 454, 493, 550, deutsche Sprache 64, 533, 534, 560, 563 560 300 Sachregister

Einkommen 329 Esser, H. 319 Einnahmen 411, 459 Essstörung 287 Einrichtung 485 Essverhalten 439 Einsatz 483 Ethik 75, 128, 133, 242, 282, 290, 308, Einstellung 275, 335, 496 310, 320, 395, 426, 537 Einstellungsänderung 449 ethnische Beziehungen 266 Einwanderung 62, 536 ethnische Gruppe 62, 67, 84, 266, 280, 373 Electronic Government 83, 332 ethnische Herkunft 125, 200, 280 Electronic Learning 5 ethnischer Konflikt 264 elektronische Demokratie 332 ethnische Struktur 266 elektronische Medien 52, 55, 85, 414 Ethnizität 162, 280, 548 Elite 288 Ethnographie 37, 201, 556 El Salvador 132 Ethnologie 289, 556 Eltern 124, 128, 150, 185, 193, 203, 222, EU 53, 101, 110, 146, 156, 205, 275, 320, 253, 473, 475 352, 355, 359, 374, 390, 405, 422, Eltern-Kind-Beziehung 434 437, 451, 466, 485, 493, 515, 523 Emotionalität 29, 140, 244, 246, 253, 255, EU-Beitritt 114, 115, 153, 367 257, 268, 304, 310, 442, 445, 456, EU-Erweiterung 114, 390, 485 498, 520, 527, 545, 553 EU-Politik 53, 344, 390, 437 Empathie 246 Euro 100 empirische Forschung 5, 10, 109, 126, Europäer 524 246 europäische Identität 153 empirische Sozialforschung 26 europäische Institution 524 Empowerment 179 europäische Integration 275, 279, 523, 524 englische Sprache 519 Europäische Kommission 333, 437 Entscheidungsfindung 323, 385, 510 Europäisches Recht 349 Entscheidungsspielraum 353 Europäisierung 101, 114, 488, 490, 523, Entwicklungshilfe 172 524 Entwicklungsplanung 501 Europapolitik 110 Entwicklungspolitik 146 EU-Staat 390 Entwicklungspsychologie 509 Event 159, 279, 490 Erfolg-Misserfolg 238 Exil 42 Erinnerung 30, 81, 241, 506 Exklusion 2, 107 Erinnerungskultur 81, 201 Experte 288 Erkenntnis 30 Erkenntnistheorie 509 F Erleben 151, 502 fachliche Kommunikation 330 Erlebnisgesellschaft 502 Fachliteratur 3, 458 Erosion 397 Fachsprache 562 Erste Republik 31, 45 Faktorenanalyse 66 Erster Weltkrieg 35 Falschmeldung 303 Erwachsenenalter 22 familiale Sozialisation 22, 150, 170, 267, Erwachsenenbildung 5, 495 468 Erwachsener 181, 194, 212, 231, 253 Familie 123, 130, 131, 147, 171, 181, 194, Erwerbsarbeit 509 196, 219, 220, 237, 445, 509, 510, Erwerbsverlauf 397 511, 541 Erzieher 475 Familie-Beruf 147 Erziehung 170, 215, 511 Familienangehöriger 510 Erziehungshilfe 424 Familiensituation 124, 128 Sachregister 301

Fan 216 Finanzmarkt 301 Faschismus 522 Finanzpolitik 142 FDP 361, 446 Finanzwirtschaft 546 Fehler 303 Finnland 37 Feindbild 34, 102, 378 Föderalismus 68, 315, 417, 564 Fernsehen 8, 14, 17, 22, 33, 37, 48, 50, Formatierung 130, 134, 149, 154, 160, 51, 52, 53, 54, 55, 59, 60, 61, 63, 71, 192, 272, 466 72, 76, 109, 113, 125, 130, 131, 134, Forschungsansatz 24, 138, 207, 254, 319, 135, 136, 142, 143, 149, 154, 156, 369, 544, 546, 547, 558 160, 161, 164, 165, 171, 174, 185, Forschungsdefizit 547 186, 188, 189, 191, 192, 193, 196, Forschungsgegenstand 46, 311, 441, 556 203, 206, 207, 211, 214, 217, 218, Forschungspraxis 26 224, 227, 230, 231, 232, 241, 242, Fotograf 428 254, 260, 261, 263, 265, 267, 270, Fotografie 29, 117, 148, 304, 308, 336 272, 274, 277, 279, 281, 285, 315, Framing-Ansatz 115, 136, 262, 305, 350, 319, 331, 335, 337, 341, 343, 344, 382 345, 349, 353, 354, 358, 360, 361, Frankreich 4, 41, 96, 100, 110, 153, 186, 375, 376, 396, 402, 403, 405, 411, 296, 320, 341, 373, 493, 534 413, 414, 415, 418, 421, 422, 424, Französische Revolution 494 426, 431, 439, 448, 451, 457, 459, französische Sprache 534 460, 466, 471, 475, 487, 493 französischsprachige Schweiz 165 Fernsehkonsum 178, 211, 231, 239 Frau 17, 31, 34, 35, 38, 42, 43, 44, 45, 98, Fernsehproduktion 33, 65, 238, 397 111, 118, 139, 147, 168, 287, 454, Fernsehprogramm 48, 55, 68, 71, 120, 506, 509, 541 123, 124, 128, 131, 135, 164, 173, Frauenbewegung 516 178, 181, 185, 188, 193, 194, 196, Frauenbild 43, 120, 139 203, 219, 222, 226, 233, 239, 258, Frauenerwerbstätigkeit 36, 516 259, 263, 277, 404, 473, 474, 482 Frauenpresse 31, 43, 302 Fernsehsendung 108, 111, 121, 131, 133, freier Mitarbeiter 428 135, 141, 144, 148, 150, 160, 169, Freiwilligkeit 94, 413, 421, 425 170, 171, 174, 177, 188, 217, 222, Freizeit 103, 211 223, 233, 248, 250, 253, 261, 264, Freizeitbeschäftigung 199 278, 304, 363, 387, 425, 439, 477 Fremdbild 25, 34, 118, 146, 166 Fernsehserie 106, 113, 123, 128, 131, Fremdgruppe 536 135, 162, 166, 174, 195, 217, 238, Fremdheit 166, 556 248, 264, 335, 403 Fremdsprache 523 Fernsehspiel 106, 264 Freundschaft 541 Fest 498 Friedensprozess 240 Fettsucht 505 Führungskraft 557 Feuerwehr 525 Fundamentalismus 331 Feuilleton 31, 45 Fusion 54 Film 16, 29, 33, 55, 65, 72, 102, 139, 228, Fußball 155, 216, 305, 409, 411, 498 413, 425, 431, 506 Filmwirtschaft 397 G Finanzausgleich 60 Ganztagsschule 472, 483 finanzielle Situation 329 Gate-keeper 90 Finanzierung 55, 65, 68, 71, 313 GATS 370 Finanzkrise 58, 100, 142, 456 Gebühr 68 Finanzmanagement 456 Gedächtnis 81, 151 302 Sachregister

Gedenkstätte 81 Gleichstellung 103 Gedenktag 116, 167 Globalisierung 96, 151, 244, 271, 385, Gegenöffentlichkeit 297 511, 523, 550 Gegenwart 256 Glücksspiel 229 Geheimdienst 378 Governance 370 geistige Behinderung 102 Grammatik 563 geistiges Eigentum 432 Greenpeace 138 Gemeinde 391 grenzüberschreitender Rundfunk 279 Gemeinschaft 244, 530 Griechenland 153, 349 Gender Mainstreaming 43, 156, 509 Großbritannien 28, 69, 117, 153, 155, 159, Generationenverhältnis 257 180, 186, 257, 312, 318, 320, 339, Genetik 505 373, 465 Genre 61, 121, 128, 131, 170, 188, 206 Grundrecht 328 Gerechtigkeit 243, 552 Gruppe 536 Gerichtsverfahren 255 Gruppenbildung 536 Gerichtsverhandlung 241 Gerücht 504 H Geschäftspolitik 543 Habermas, J. 485 Geschichtswissenschaft 516 Habitus 22, 212 Geschlechterforschung 103, 139, 457 Handelspolitik 146 Geschlechterverhältnis 147, 457, 541 Handlungsorientierung 119, 234, 535 Geschlechtsrolle 25, 98, 103, 126, 168, Handlungsspielraum 271 254, 457, 541 Handlungstheorie 379, 529 Geschwister 541 Hartz-Reform 107 Geschwisterreihe 541 Hauptsendezeit 141, 211 gesellschaftliches Bewusstsein 69, 542 Hausarbeit 103 Gesellschaftsbild 42, 131 Haushaltseinkommen 187 Gesellschaftskritik 529 häusliche Pflege 179 Gesellschaftstheorie 25, 151, 529 Hegel, G. 509 Gesetz 412, 515 Herausgeber 41 Gesetzesnovellierung 412, 436 Hermeneutik 20, 25, 556 Gespräch 480, 510, 511, 536, 554, 557, Herrschaft 6, 516 562 Heterogenität 13 Gesprächsanalyse 510, 546, 547 Hochschulbildung 15, 79 Gesundheit 105, 179, 505 Hochschule 4, 15, 80 Gesundheitsvorsorge 505 Hochschulforschung 4 Gesundheitswesen 505 Hochschullehrer 4, 516 Gewalt 8, 22, 128, 132, 197, 237, 245, Hochschulwesen 15 259, 282, 308, 328, 448, 534 Hongkong 439 Gewaltbereitschaft 237 Hörbuch 208 Gewaltlosigkeit 259 Hören 29 Gewerkschaft 503 Hörfunk 27, 55, 60, 136, 205, 207, 241, Gewinn 71 289, 315, 343, 358, 396, 402, 441, Ghana 172 464 Ghetto 145 Hörfunkprogramm 60 Glaube 164 Horkheimer, M. 498 Glaubwürdigkeit 209, 263, 285, 298, 343, Humankapital 212 438, 446 Hybridität 79 Gleichheit 552 Hygiene 445 Sachregister 303

266, 491, 566 I Integrationsbereitschaft 126 Identifikation 91, 200, 226, 264, 266, 463, Integrationsstrategie 109 465 Intellektueller 32, 378 Identität 14, 17, 67, 156, 182, 190, 217, Interaktionsforschung 565 465, 487, 509, 529, 530, 548 interaktive Medien 84, 173, 209, 214, 260, Identitätsbildung 63, 64, 79, 106, 217, 272, 288, 297, 330, 332, 340, 346, 266, 279, 281, 478 368, 538 Ideologie 16, 326, 378, 512 interdisziplinäre Forschung 13, 19, 24, Illustrierte 454 254, 549, 553, 556 Image 138, 279, 442, 453, 458 Interessengruppe 340, 497 Index 207 Interessenlage 459 Indien 28, 139, 269, 404, 514 Interessenpolitik 367, 497 Individualisierung 222, 267 interkulturelle Faktoren 166, 226, 249, 404 Individualpsychologie 565 interkulturelle Kommunikation 165, 467, Indonesien 209 539, 543, 556 Informatik 5 interkulturelle Kompetenz 471, 557 Informationsaustausch 80, 91, 96 interkultureller Vergleich 367, 448, 543 Informationsfluss 96 intermediäre Organisation 503 Informationsfreiheit 324, 326, 344 internationale Beziehungen 359, 385 Informationsgehalt 177, 188, 345 internationale Informationsordnung 74, Informationsgesellschaft 291, 366, 453, 435 476 internationale Kommunikation 47, 96, 240, Informationsmissbrauch 184 385 Informationsmittel 28 internationale Politik 72, 325, 508 Informationspolitik 301, 393, 505 Internationalisierung 74, 374, 488 Informationsstand 261 interner Arbeitsmarkt 397 Informationsverarbeitung 26 Internet 17, 19, 20, 52, 59, 68, 70, 74, 75, Informationsverhalten 330 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, Informationsvermittlung 27, 74, 94, 288, 87, 88, 89, 90, 91, 93, 94, 183, 184, 311, 330, 342, 386, 427, 435 190, 197, 198, 206, 209, 210, 212, Informationsverwertung 234 213, 214, 225, 229, 230, 281, 286, Informationswissenschaft 4 287, 288, 297, 313, 315, 330, 332, Informatisierung 373 340, 346, 349, 351, 352, 354, 364, Infotainment 192 366, 368, 373, 379, 381, 393, 396, Infrastruktur 19, 498 402, 408, 410, 413, 426, 452, 462, Inklusion 2, 20, 213, 530 470, 476, 519, 547, 550 Inländer 135 interpersonelle Kommunikation 334, 391, Innenpolitik 358 486, 510, 518, 520, 521, 526, 533, Inserat 458, 465 536, 542, 546, 549, 554, 561, 565 Institution 356, 357, 552 Intersubjektivität 486, 520, 542, 549 Institutionalisierung 9, 112, 356, 516, 524 Intimität 98, 541 institutionelle Faktoren 331, 437 Invalidität 102 Institutionenökonomie 357 Investition 400 Instrumentalisierung 266 Irak 117, 310, 312, 339 Inszenierung 72, 98, 104, 111, 197, 216, Irland 134 268, 271, 272, 365, 371, 376, 463, Islam 118, 136, 157, 161, 183, 296, 427, 502 487 Integration 109, 135, 161, 218, 233, 249, islamische Gesellschaft 487 304 Sachregister

Islamismus 157, 309, 339 Karikatur 145, 296, 427 Israel 38, 145, 373, 448 Karriere 15, 111 Italien 66, 96, 186, 320, 493, 510 Katastrophe 159, 260, 308 italienische Sprache 528 katholische Kirche 56, 57 italienischsprachige Schweiz 165, 528 Katholizismus 136 Kaufkraft 411 J Kaufverhalten 52, 445 Japan 17, 95, 105, 404 Kind 102, 120, 124, 125, 128, 143, 148, Journalismus 12, 43, 45, 50, 55, 58, 62, 150, 173, 181, 185, 189, 193, 194, 69, 70, 72, 87, 90, 91, 117, 136, 148, 196, 199, 202, 203, 205, 208, 217, 209, 210, 240, 245, 254, 289, 290, 220, 222, 226, 229, 250, 253, 258, 291, 292, 294, 295, 297, 298, 300, 259, 267, 278, 439, 445, 454, 457, 301, 302, 303, 304, 305, 308, 311, 460, 467, 471, 473, 475, 477, 480 313, 316, 319, 320, 329, 331, 336, Kindergarten 22 352, 354, 371, 372, 398, 505, 550 Kinderkanal 217, 278, 477 Journalist 27, 31, 34, 35, 38, 42, 44, 45, Kinderschutz 430 100, 146, 235, 289, 292, 294, 301, Kinderzahl 566 303, 305, 316, 320, 321, 329, 337, Kindheit 22, 253 339, 428, 455 Kino 65, 228 journalistischer Beruf 12, 35, 36, 38, 43, Kirche 136, 500 44, 298, 307, 317, 318, 320 Kirchenpresse 56, 57, 302 Jude 39, 534 Kitsch 470 Judentum 39 Klassengesellschaft 107 Judenverfolgung 30, 46, 116, 167, 241 Kleinstaat 369 Jugendarbeit 470, 483 Klima 234 Jugendfilm 247 Kloster 541 Jugendkultur 84, 156, 200, 467 Kognition 202, 247, 335, 375, 418, 460, Jugendlicher 17, 57, 79, 81, 84, 111, 125, 527, 545 132, 134, 154, 169, 182, 184, 190, Kohl, H. 376 195, 197, 199, 205, 208, 209, 212, Kohortenanalyse 211 217, 229, 230, 231, 236, 237, 247, Kollektiv 30, 288, 365 273, 277, 286, 287, 335, 346, 457, Kollektivbewusstsein 244, 506 467, 475, 478, 534, 545, 563 kollektive Identität 64 Jugendschutz 130, 149, 248, 412, 418, Kollektivverhalten 244 420, 421, 424, 425, 430, 431, 434, Kommentar 174 527 Kommerzialisierung 69, 350 Junge 217, 273, 439, 457 Kommission 436 junger Erwachsener 81, 343 Kommunikationsbarriere 404 Justiz 243, 261, 395 Kommunikationsfähigkeit 542 Kommunikationsforschung 1, 11, 12, 13, K 24, 221, 239, 262, 311, 385, 441, Kabelkommunikation 71, 374, 415 444, 450, 501, 538, 544, 561, 565 Kalter Krieg 27, 378 Kommunikationsmittel 24, 32, 88, 365, Kampagne 85, 350, 354, 375, 443 525, 553 Kanada 62 Kommunikationspolitik 12, 333, 446 Kant, I. 16 Kommunikationsraum 485, 525, 531 Kanton Luzern 391 Kommunikationssystem 507 Kapitalismus 16 Kommunikationstechnologie 28, 81, 84, Kapitalmarkt 301 92, 183, 201, 351, 368, 501, 519 Sachregister 305

Kommunikationstheorie 1, 24, 371, 485, 270, 288, 515, 535, 553 486, 501, 556, 557, 558 kulturelle Differenz 404 Kommunikationsverhalten 62, 330, 334, kulturelle Identität 106, 162, 280 365, 507, 521, 526, 538, 542, 546, kulturelle Integration 126 554, 558, 565 kulturelles Kapital 39, 524 Kommunikationswissenschaft 3, 4, 7, 9, kulturelle Vielfalt 226, 344, 370 10, 12, 15, 18, 21, 23, 24, 26, 46, 88, Kulturerbe 39 97, 109, 126, 235, 246, 256, 300, Kulturgeschichte 509, 541 303, 334, 369, 392, 398, 450, 535 Kulturimperialismus 34 Kommunikationswissenschaftler 4, 15 Kulturindustrie 16, 216, 498 kommunikative Kompetenz 5, 532, 555, Kulturpsychologie 557 557, 558 Kulturwandel 40, 78, 85, 113, 467 kommunikatives Handeln 529, 555 Kunde 546 Kommunikator 295 Kundenorientierung 446, 546, 558 Kommunismus 99 Kunst 16, 25 kommunistische Partei 346 Künstler 25, 32 Kompetenz 5, 41, 179, 343, 555 künstliche Intelligenz 19 Kompromiss 356 Kunstpsychologie 268 Konkordanzdemokratie 338 Kunstwerk 470 Konsens 10 konservative Partei 362 L Konsistenz 334 Laborexperiment 140 Konstrukt 213 Laie 179 Konstruktivismus 20, 21, 25 Landesmedienanstalt 417, 436 Konsum 199, 207, 221, 445, 453 ländlicher Raum 523 Konsumgesellschaft 453 Landschaft 553 Konsumgut 77 Landtag 559 Konsumverhalten 236 Landtagswahl 384 Kontextanalyse 544 Landwirtschaft 142 Kontingenztheorie 323 Längsschnittuntersuchung 276 Kontrolle 294, 498, 538 Lateinamerika 132, 146, 168, 337, 356, Konvention 119 358, 439, 489, 536 Konvergenz 173, 180, 230, 433 Lebensbedingungen 468 Konzentrationslager 241 Lebenshilfe 121, 160, 302 Körperlichkeit 341 Lebenslauf 22 Kosovo 289, 394 Lebenssituation 499 Kosten 315 Lebensstil 152 Kosten-Nutzen-Analyse 158 Lebenswelt 199, 476, 502, 529 Krankenhaus 539 Lehrbuch 23 Kreativität 16, 470 Lehrer 4, 469 Krieg 28, 72, 117, 145, 240, 289, 310, Lehrerbildung 469 312, 314, 339, 393, 394, 425 Lehrplan 103 Kriegsausbruch 322 Leitbild 82 Kriminalität 131, 132, 237, 243 Lernen 473 Kriminalserie 113, 131 Lernerfolg 258 Kriterium 547 Lernprozess 175 Kritische Theorie 16, 529 Lernumgebung 467 Kroatien 50 Lesebuch 103 Kultur 6, 8, 10, 31, 45, 79, 126, 156, 244, Lesen 40, 52, 215, 479, 480, 484 306 Sachregister

Leser 66, 187, 208, 245, 323, 465 163, 165, 167, 168, 180, 182, 204, Leserbindung 56, 202, 479 207, 233, 239, 240, 241, 243, 249, Leserbrief 499 251, 255, 256, 257, 265, 266, 270, Leseverhalten 95, 182, 208, 215, 479, 480 273, 276, 280, 287, 290, 291, 293, Libanon 314 295, 299, 302, 308, 309, 312, 322, liberale Partei 362 325, 327, 328, 342, 349, 350, 359, Liberalisierung 49, 69, 349, 370 363, 375, 383, 385, 386, 388, 389, Liberalismus 494 391, 395, 403, 412, 434, 435, 448, Litauen 342, 386, 435 461, 478, 490, 492, 499, 500, 505, Literatur 102, 225, 484 508, 514, 551 Literaturwissenschaft 535 Mazedonien 55 Livesendung 279 Mead, G. 529 Lobby 176, 497 Mediatisierung 6, 11, 243, 244, 255, 271, Logik 455 500, 538, 551 Lohnarbeit 107 Medien 1, 5, 6, 8, 11, 14, 19, 20, 22, 24, lokale Kommunikation 56, 74, 96, 223 26, 29, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 55, 62, Lüge 565 64, 68, 72, 73, 79, 81, 84, 86, 95, 97, Luhmann, N. 542 102, 107, 119, 135, 136, 138, 145, 158, 165, 174, 176, 199, 200, 201, M 202, 207, 212, 217, 218, 221, 230, Macht 6, 55, 254, 262, 271, 352, 356, 233, 234, 235, 237, 243, 254, 261, 395, 398, 516, 537, 548 262, 263, 265, 267, 269, 271, 273, Machtkampf 356 275, 280, 282, 289, 293, 303, 305, Mädchen 111, 120, 139, 217, 273, 439, 309, 326, 329, 331, 332, 335, 337, 445, 454, 457 338, 343, 347, 348, 350, 352, 359, Magazin 138, 465 360, 364, 368, 369, 371, 378, 385, Magazinsendung 160 389, 390, 391, 395, 396, 397, 398, Magersucht 287 401, 404, 409, 455, 476, 483, 487, Malaysia 59, 209 493, 495, 502, 505, 525, 550 Management 5, 69, 91, 401, 507 Medienarbeit 161, 236, 470 Managementansatz 447 Medienberuf 300, 321 Manipulation 322, 537 Mediendidaktik 5 Mann 98, 147 Medienereignis 284, 354 Mannschaftssport 216 Medienethik 282 Markenpolitik 446 Mediengeschichte 37 Marketing 5, 66, 322, 409, 439, 446, 453, Mediengesellschaft 14, 20, 104, 174, 379, 457 497, 550 Markt 52, 254, 370, 398, 410 Medienjournalismus 398 Markterschließung 404 Medienkompetenz 20, 22, 184, 190, 221, Marktnische 66 452, 467, 468, 469, 476, 480, 481 Marktorientierung 51, 446 Medienkonzentration 158, 349, 380, 400 Marokko 183 Medienkultur 201, 467 Marxismus 99 Medienökonomie 76, 158, 403, 459 Massenkommunikation 19, 20, 58, 72, 92, Medienpädagogik 236, 434, 467, 468, 470, 138, 163, 221, 240, 243, 270, 350, 471, 472, 473, 475, 477, 478, 481, 389, 448 483 Massenmedien 2, 8, 10, 12, 13, 16, 17, 24, Medienpolitik 12, 49, 53, 61, 62, 158, 338, 40, 49, 50, 58, 67, 72, 76, 97, 104, 339, 344, 349, 353, 355, 358, 369, 106, 109, 110, 122, 126, 151, 159, 374, 380, 389 Sachregister 307

Medienrecht 49, 53, 349, 358, 380, 405, Mobiltelefon 59, 87, 327 414, 415, 416, 417, 419, 420, 422, Mode 25 423, 428, 429, 430, 432, 433, 435, Modell 88, 97, 294, 351, 501, 552, 561 436, 451 Modellentwicklung 95, 276, 447, 469, 561 Medientechnik 29, 61, 227, 355, 410, 416, Moderator 343 419 Moderne 39, 529 Medientheorie 14, 20, 331, 371 Modernisierung 501, 524 Medienverhalten 17, 73, 190, 199, 201, Moral 136, 140, 254, 487 204, 233, 282, 330, 338, 430 moralisches Urteil 259, 310 Medienwirtschaft 69, 76, 228, 311, 317, multikulturelle Gesellschaft 62, 67, 264, 355, 370, 398, 399, 400, 401, 402, 519 403, 404, 406, 407, 419, 461 Multimedia 444 Medizin 554 Multimodalität 525 Mehrsprachigkeit 67, 165, 511, 514, 519, Multiplikator 440, 441 523, 524, 528, 533, 564 Mündigkeit 426 Meinungsbildung 49, 97, 114, 148, 209, Musik 25, 156, 172, 443, 464, 486, 553 251, 260, 269, 346, 441, 443, 496 Muslim 118, 139, 161, 183, 487, 534 Meinungsforschung 486, 495 Mutter 147, 445 Meinungsfreiheit 49, 50, 55, 296, 324, Muttersprache 514, 523, 530, 533 326, 337, 395, 427 Meinungsführer 528 N Meinungsvielfalt 49, 108, 435 Nachhaltigkeit 236 Menschenbild 102, 465, 492 Nachkriegsgesellschaft 30 Menschenrechte 337, 383 Nachkriegszeit 241, 268 Menschenwürde 242, 252 Nachrichten 28, 51, 66, 87, 96, 108, 115, Mentoring 481 122, 136, 142, 144, 146, 148, 169, Merkel, A. 336, 343, 361, 376 177, 231, 245, 250, 265, 269, 274, Methodenforschung 7, 11 278, 289, 295, 304, 319, 323, 345, Methodenlehre 246 347, 350, 387, 421, 477, 496 Methodik 37 Nachrichtenagentur 55 Metropole 47 Nachrichtenfaktor 284, 295 Migrant 27, 79, 109, 118, 126, 135, 156, Nachrichtenkanal 142, 231 182, 204, 218, 219, 226, 233, 249, Nahost 38, 117, 145, 153, 183, 265, 310, 280, 471, 533, 563, 566 312, 314, 339, 356, 359, 367, 373, Migration 62, 135, 146, 166, 200, 249 439, 448, 487 Migrationspolitik 350, 566 Nahostpolitik 145 Militär 72, 393 Name 438, 442, 449, 463 Mimik 520 Narration 151, 254 Minderheit 64, 67, 161, 266, 280, 373, Nation 523, 548 511, 519 nationale Identität 64, 106, 305, 536 Minderheitenpolitik 266 nationales Stereotyp 155 Minderheitenrecht 514, 548 Nationalismus 34 Missbrauch 136 Nationalsozialismus 81, 102, 129, 241, Missionierung 172 517, 522 Mitsprache 41 Nationalstaat 524 Mittelamerika 132 NATO 394 Mobbing 93, 197 Natur 32, 553 Mobilfunk 17, 84 Naturkatastrophe 507 Mobilität 87, 467 Naturwissenschaft 32 308 Sachregister

Neoliberalismus 271 Ökonometrie 207 Netzwerk 80, 91, 209, 397 Ökonomie 550 Netzwerkgesellschaft 209 ökonomisches Modell 158 neue Bundesländer 189, 231, 499 Ökonomisierung 158, 216, 398, 446 neue Medien 1, 52, 59, 84, 92, 95, 159, Oligarchie 383 183, 221, 355, 409 Olympische Spiele 159 neue Technologie 59, 346, 489 Online-Befragung 210 Neuzeit 541 Online-Dienst 74, 83, 87, 160, 172, 209, Nicaragua 132 547 nichtstaatliche Organisation 138, 326, Online-Medien 29, 57, 59, 70, 74, 76, 81, 385, 508 82, 83, 127, 172, 190, 209, 262, 283, Niederlande 140, 241, 327, 334, 339, 342, 298, 315, 323, 379, 482 386, 435, 523 Open Access 225 Niedriglohnland 107 Opfer 314, 565 nonverbale Kommunikation 78, 520, 553 Opportunismus 294 Nordafrika 183, 439 Opposition 364 Norddeutscher Rundfunk 54 Oral History 37, 46 Norddeutschland 560 ORF 272 Norm 516, 534 Organisationen 32, 485, 557 Normalität 10 Organisationsentwicklung 5 Normverletzung 284 Organisationspsychologie 5 Norwegen 69, 159 Organisationsziel 357 Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 54 O Österreich 31, 36, 45, 46, 85, 116, 126, Objektivität 177, 542 129, 134, 135, 167, 170, 195, 199, öffentliche Dienstleistung 558 216, 267, 272, 287, 329, 503 öffentliche Kommunikation 282, 437, Österreich-Ungarn 47 450, 490, 491, 517 Osterweiterung 115 öffentliche Meinung 1, 97, 114, 168, 275, Osteuropa 48, 89, 156 282, 305, 359, 394, 448, 485, 488, Outsourcing 407 492, 494, 495, 496, 512 öffentlicher Raum 32, 209, 364, 463, 526 P öffentliches Interesse 290, 366 Pädagogik 5 öffentliche Verwaltung 80, 514, 558 Pakistan 96 Öffentlichkeit 1, 29, 30, 32, 80, 90, 91, Palästina 145 97, 104, 114, 138, 161, 170, 243, palästinensisch-israelischer Konflikt 145, 252, 255, 266, 275, 286, 297, 305, 314 310, 313, 330, 340, 365, 366, 371, Paradigma 21, 163, 501 437, 455, 468, 478, 485, 487, 489, parasoziale Interaktion 235, 244 490, 491, 492, 493, 494, 497, 500, Parlament 334, 395, 494 506, 508, 526 parlamentarische Anfrage 334 Öffentlichkeitsarbeit 379, 437, 447, 449, Parlamentsdebatte 32, 367, 559 450, 455, 503 Parlamentswahl 382 öffentlich-rechtliche Einrichtung 48, 51, Partei 68, 305, 346, 366, 367, 373, 379, 54, 60, 61, 63, 65, 76, 108, 109, 112, 381, 388, 453 121, 124, 141, 142, 143, 144, 165, Parteipolitik 353, 361, 367 177, 189, 191, 192, 196, 211, 223, Partizipation 83, 95, 179, 201, 381, 484, 231, 232, 315, 339, 345, 353, 361, 493, 501 390, 405, 415, 482 Patient 179, 458, 505, 554 Sachregister 309

Patriotismus 305 455, 489, 490, 493, 512, 537 Pazifischer Raum 291, 401, 439 politische Kontrolle 346, 398 Peer Group 22, 184, 480 politische Kultur 16, 83, 116, 338, 362 Periodisierung 313 politische Linke 362 Persistenz 30 politische Meinung 362, 364, 437 Personal 4, 458 politische Mitte 362 Personalentwicklung 5 politische Ökonomie 16, 77, 158 Personalisierung 350 politische Partizipation 85, 209, 340, 392 personenbezogene Dienstleistung 546 politischer Akteur 110, 350, 379, 385, 559 Personendaten 184 politische Rechte 362 Persönlichkeitsentwicklung 22, 84, 217, politischer Einfluss 50, 68, 337, 338, 349, 273, 426, 529 357, 383, 395, 508 Persönlichkeitsrecht 328 politischer Konflikt 325, 358 Persuasion 285 politischer Prozess 32, 489, 523, 564 Pflege 532 politischer Wandel 59, 73, 398, 455, 489, Pflegeberuf 541 503 Pflegepersonal 179, 532 politisches Handeln 508 Phänomenologie 509 politisches Programm 32 Phantasie 124 politisches System 59, 83, 338, 398, 564 Philippinen 209 politische Stabilität 564 Philosophie 14, 535 politisches Verhalten 34 Plakat 102, 268, 440 politische Unabhängigkeit 68 Pluralismus 266, 497, 519 politische Willensbildung 265, 351, 377, Polen 64, 320, 356 494 Political Correctness 119 Polizei 245, 378 Politik 1, 5, 31, 42, 45, 50, 55, 142, 174, Popmusik 156, 464 175, 237, 262, 265, 316, 335, 337, Popularität 216, 403, 502 345, 348, 350, 364, 365, 366, 368, Populismus 156 375, 389, 437, 453, 489, 495, 516 Pornographie 413 Politiker 32, 48, 209, 265, 334, 341, 343, Portal 201 362, 372, 376, 388, 537 Portugal 342, 380, 386, 435 Politikumsetzung 451 Postmoderne 92 Politikvermittlung 110, 148, 333, 345, postsozialistisches Land 48, 50, 55, 64, 73, 354, 387, 489 156, 279, 320, 342, 356, 364, 383, politisch-administratives System 497 386, 399, 435, 439, 523, 543, 548 politische Agenda 453 Präferenz 230, 388 politische Bildung 174, 217, 335, 495 Praktikum 307 politische Einstellung 18, 99, 105, 115, Präsidentschaftswahl 168, 354 276, 339, 363, 375, 390, 488 Preispolitik 446 politische Elite 48, 265, 508 Preisverleihung 33 politische Entwicklung 50, 132 Presse 17, 32, 50, 56, 58, 76, 96, 100, 102, politische Funktion 338, 512 110, 114, 117, 153, 158, 163, 175, politische Geschichte 46 241, 305, 310, 314, 315, 323, 336, politische Institution 357, 494 337, 341, 348, 358, 359, 372, 382, politische Kommunikation 59, 209, 268, 384, 390, 398, 408, 427, 428, 429, 269, 295, 309, 316, 322, 332, 337, 449, 455, 456, 494, 496, 528 338, 340, 341, 346, 350, 351, 354, Pressefreiheit 41, 50, 59, 316, 326, 338, 356, 359, 364, 365, 366, 367, 368, 383 371, 372, 373, 382, 384, 385, 392, Pressekonferenz 455 310 Sachregister

Pressesprecher 337, 455 Pressestelle 333 R Prestige 442, 530 Randgruppe 199 Priester 136 Ratifizierung 110 privater Rundfunk 33, 51, 54, 60, 61, 63, Rationalität 310, 529, 552 65, 76, 108, 109, 121, 124, 141, 142, Realität 137, 174, 243, 287, 512 143, 144, 169, 177, 189, 191, 192, Reality-TV 63, 98, 128, 130, 131, 134, 211, 220, 231, 232, 248, 345, 358, 140, 149, 154 361, 390, 405, 416, 448, 482 rechtliche Faktoren 50 Privatsphäre 29, 98, 104, 184, 242, 290, Rechtsanwalt 261 328, 372, 426, 478 Rechtsberuf 261 PRO 7 141, 211 Rechtsprechung 429 Problembewusstsein 234 Rechtsverletzung 328 Product Placement 285, 405, 422, 451, Redakteur 331, 428 466 Redaktion 41, 294, 306, 323, 331, 406, Produktionsprozess 71 407 Produktpolitik 446 Redaktionsstatut 41 Produzent 198, 400 Regierung 32, 322 Professionalisierung 35, 80, 108, 289, regionale Entwicklung 133 321, 333, 453 regionale Identität 223, 496 Programmangebot 61, 63, 112, 124, 125, Regionalpresse 56, 269 127, 128, 141, 143, 160, 161, 181, Regulierung 6, 107, 344, 355, 370, 400, 186, 188, 189, 192, 194, 211, 220, 405, 416, 417, 419, 422 222, 224, 230, 232, 283, 306, 414, Reichtum 107 416, 417, 419, 432, 464, 471 Reichweite 30, 205, 232, 258, 444 Programmauftrag 344 Religion 136, 157, 164, 183, 270, 331, Programmplanung 71 487, 500, 553 Programmvielfalt 141, 220 Religionsgemeinschaft 136 Programmzeitschrift 188, 414 Religionskritik 157 Prominenz 508 Religionswissenschaft 535 Promotion 15 religiöser Konflikt 157, 331 Propaganda 34, 240, 268, 322, 378, 393, Religiosität 157, 164 394 Rentabilität 158, 498 prosoziales Verhalten 259 Reportage 34 Protestbewegung 85, 312 Repräsentation 80, 164, 165, 171, 241, Prozess 201, 213, 241, 518, 523, 525 280, 373, 448 Psychologie 5, 542 repräsentative Demokratie 373 Publikation 23 Repräsentativität 292 Publikum 19, 151, 254, 493 Reproduktion 129 Publizistik 1, 24, 39, 303, 316 Republik Südafrika 356 publizistische Vielfalt 380 Reputation 301 Rezeption 8, 58, 75, 86, 125, 130, 134, Q 139, 150, 171, 173, 181, 182, 185, Qualifikation 321 190, 193, 194, 195, 196, 202, 203, Qualität 58, 68, 108, 122, 123, 136, 177, 205, 206, 214, 219, 221, 222, 228, 188, 347, 498 230, 239, 246, 247, 250, 253, 256, qualitative Methode 7, 268 257, 258, 259, 260, 262, 272, 274, Qualitätskontrolle 112, 424 277, 278, 285, 348, 385, 391, 434, Qualitätssicherung 5, 68, 225, 288, 313 441, 442, 452, 473, 477 Sachregister 311

Rezipient 8, 235, 244, 303, 363, 401, 443, Scientometrie 3 466, 490, 499 SED 263 Reziprozität 255, 565 Selbständigkeit 566 Rhetorik 214, 310, 512, 537, 544 Selbstbeobachtung 194 Richter 243, 255 Selbstbild 84, 118, 146 Richtlinie 149, 344, 405, 422, 451, 466 Selbstdarstellung 84, 104, 158, 190, 200, Risiko 289, 397, 418, 507 242, 272, 281, 293, 376, 426, 450, Risikoabschätzung 78, 327, 447, 507 478 Risikokommunikation 447, 507, 525 Selbsterfahrung 214 Risikoverhalten 178, 507 Selbsthilfe 179 Ritual 516 Selbstkontrolle 68, 130, 149, 291, 413, Rolle 48, 71, 94, 147, 176, 229, 235, 240, 418, 421, 424, 425, 430 272, 335, 337, 376, 520, 528, 544, Selbstkritik 324 559 Selbstmord 286 Rollenbild 103, 163 Selbstorganisation 179, 198 Rollenspiel 86 Selbstreferenz 26, 201, 293 Rollenverteilung 103 Selbststeuerung 78, 291, 450 Rollenwandel 155 Selbstverständnis 111, 158, 271, 500, 552 RTL 109, 141, 142, 144, 149, 211, 217, Semantik 107, 151, 540, 562 231, 304, 354, 361, 396 Semiotik 545 Rückkopplung 323, 499 Sender Freies Berlin 54 Rumänien 320 Sensationsjournalismus 290, 308, 328 Rundfunk 27, 49, 52, 68, 109, 112, 127, Sexismus 120 141, 158, 205, 283, 289, 331, 339, Sexualität 17, 156, 229, 424, 454 345, 349, 355, 357, 383, 385, 400, sexueller Missbrauch 454 414, 415, 416, 417, 419, 432, 433, Show 109, 149, 150, 181, 261, 272, 403 436, 451 Sicherheitspolitik 488 Rundfunkanstalt 49, 112, 220, 415 Siedlungsgebiet 145 Rundfunk Berlin-Brandenburg 54 Simmel, G. 1, 25 Rundfunkprogramm 414 Skandal 138 Russe 17 Skandinavien 67 Russland 156, 399 Soap Opera 181, 264 Solidarität 244 S Souveränität 179 Saarländischer Rundfunk 54 Sozialabbau 107 Säkularisierung 157, 296 Sozialarbeit 229 Sanktion 516 Sozialarbeiter 229 SAT 1 141, 142, 144, 211, 354, 361, 396 soziale Anerkennung 79, 287 Satellit 71, 487 soziale Anziehung 226, 235 Satire 174 soziale Bewegung 340 Schauspieler 403, 506 soziale Beziehungen 91, 229, 235, 289, Schleichwerbung 68, 422 526, 530, 541, 549, 560, 562, 565 Schrift 32, 40 soziale Deprivation 267 Schröder, G. 336, 376 soziale Distanz 244 Schule 22, 81, 103, 237, 261, 328, 495 soziale Einstellung 118 Schulentwicklung 472 soziale Folgen 92, 145 Schüler 93, 261, 479 soziale Funktion 12, 75, 119, 167, 244, Schwarzafrika 172 492, 553 Schweden 63, 320, 356, 382 soziale Integration 62, 218, 233, 279, 280, 312 Sachregister

530 Sprachgebrauch 310, 424, 509, 513, 517, soziale Isolation 492 519, 522, 529, 531, 533, 534, 537, soziale Konstruktion 299, 319, 457, 493 540, 550, 551, 555, 559 soziale Norm 119 Sprachgruppe 266, 564 soziale Partizipation 199, 523 Sprachkenntnisse 524, 530, 566 soziale Position 94 Sprachkurs 566 sozialer Aufstieg 111 Sprachphilosophie 529 sozialer Code 520 Sprachunterricht 511 sozialer Wandel 11, 12, 19, 52, 59, 103, Sprachvariante 540, 562, 563 113, 372, 489, 503, 552 Sprachverhalten 178, 534, 546 soziale Schichtung 107 Sprachwandel 511, 513, 551 soziale Schließung 199 Sprechakt 529, 555, 561 soziale Sicherung 271 Sprechen 30, 555, 561 soziales Lernen 264 Staat 49, 158, 385, 497 soziales Milieu 204, 392 Staatenbildung 106, 265 soziales Netzwerk 84, 184, 340, 560, 562 staatliche Einflussnahme 474 soziales Problem 237 staatliche Lenkung 374, 435 Sozialethik 424 Staatsanwalt 245, 255 soziale Ungleichheit 2, 22, 84, 107, 468 Staatsgrenze 531 soziale Verantwortung 338 Staatsvertrag 417, 420, 433, 436, 451 soziale Wirklichkeit 92, 319 Stadt 14 Sozialisation 20, 22, 103, 215, 468, 511, Stakeholder-Ansatz 301, 456 529 Star 273, 506 Sozialisationsbedingung 20, 199, 468 Sterben 164, 256 Sozialisationsforschung 478 Stereotyp 98, 103, 118, 162, 163, 164, Sozialisationsinstanz 267 168, 172, 268, 457, 465, 534 Sozialismus 99 Steuerungsprozess 525 Sozialkapital 524 Stiftung 485 Sozialwissenschaft 13, 26, 107, 529, 535 Stigma 102 soziokulturelle Entwicklung 502 Strafprozess 243, 255 soziotechnisches System 213 Strafverfahren 243 Spanien 186, 318, 320, 382 Strafverfolgung 237 Sparpolitik 315 Stress 256 Spartenkanal 192, 196, 413 Studentenbewegung 41, 137 SPD 361, 453 Studium 4, 15, 318 Spiel 439 Subkultur 502 Spielfilm 181, 229, 247 Subventionspolitik 65 Spieltheorie 95 Suchmaschine 550 Sponsoring 401, 459 Sucht 229 Sport 150, 155, 181, 401, 409, 411 Südamerika 146, 168, 337, 356, 358, 439, Sportverband 401 489, 536 Sportverein 409 Süddeutscher Rundfunk 54 Sprachbarriere 519 Südkorea 356, 411 Sprachdidaktik 551 südliches Afrika 356 Sprache 100, 367, 486, 509, 512, 514, Südostasien 59, 209 515, 516, 517, 519, 523, 527, 529, Südosteuropa 289 530, 534, 537, 540, 545, 548, 550, Südwestfunk 54 551, 553, 559, 562, 564 Supervision 486 Sprachförderung 511, 566 Symbol 194, 271, 553 Sachregister 313

Sympathie 343 U Syrien 265 überbetriebliche Ausbildung 317 Systemtheorie 2, 379, 503, 556 Übergangsgesellschaft 342, 386 Szenario 488 Überwachung 378, 393, 417 UdSSR-Nachfolgestaat 156, 342, 364, T 383, 386, 399, 435, 543 Tabakkonsum 105 Ukraine 156, 383, 543 Tabu 119, 424 Umfrageforschung 360, 495 Tageszeit 185, 222 Umverteilung 107 Tageszeitung 45, 50, 55, 56, 58, 66, 100, Umweltbewusstsein 234 105, 110, 116, 146, 158, 163, 202, Umweltschutzorganisation 138 207, 218, 289, 293, 305, 314, 331, Umweltverschmutzung 327 335, 336, 343, 347, 348, 396, 406, Ungarn 73, 439, 523 407, 456, 479, 496, 528 Ungleichheit 207 Talkshow 302 Universalismus 151 Täter 241, 243, 314, 565 Unterhaltung 51, 66, 154, 159, 160, 172, Täter-Opfer-Beziehung 314, 565 231, 256, 263, 270, 335, 346, 425, Teamarbeit 294 508 Technik 550 Unterhaltungsindustrie 16, 17 technische Entwicklung 29, 228, 344 Unternehmen 76, 88, 158, 301, 401, 408, technische Hilfe 525 438, 449, 450, 550 technischer Fortschritt 84 Unternehmenskonzentration 436 technischer Wandel 12, 85, 92 Unternehmensübernahme 69 Telefon 14 Unterricht 261, 472, 495 Telefoninterview 486 Unterschicht 107 Telekommunikation 374, 385, 438, 546 Urheberrecht 414, 415, 416, 417, 419, 423, Teleshopping 405 428, 429, 432, 436 Testkonstruktion 547 USA 13, 42, 44, 70, 71, 72, 89, 96, 105, Theatralität 376 117, 125, 137, 174, 186, 209, 221, Theologie 535 238, 309, 322, 338, 354, 366, 374, Theorie-Praxis 243, 307, 486 393, 401, 448, 474, 505 Tod 159, 164, 256 Uses and Gratifications Approach 212 Tötungsdelikt 328 Utilitarismus 494 Tourismus 172, 216 Utopie 156 Tradition 19 Transformation 1, 73, 356, 499 V Transkulturalität 79 Vater 147 transnationale Beziehungen 85, 151, 490, Veranstaltung 502 511, 524 Verantwortung 69, 147, 291, 437, 488, 544 Transnationalisierung 101 Verantwortungsethik 320 Transzendenz 270 Verbraucher 443 Trauer 47, 151, 244 Verbraucherschutz 344 Trauma 253 Verein 32 Tschechische Republik 279 Vergangenheitsbewältigung 46, 50, 81, Tschechoslowake 27 116, 167, 241, 522 Tschetschenien 126 vergleichende Forschung 180, 207 Türke 139, 162, 218, 219, 233, 280 Verhaltensmuster 526 Türkei 153, 356, 359, 367 Verlag 69, 76, 399, 406, 428, 429 Verleger 41 314 Sachregister

Vermarktung 216, 401, 411, 502 Weimarer Republik 9, 31, 42, 102 Vermeidungsverhalten 239 Weißrussland 156, 364 Vernetzung 14, 26, 85, 86, 91, 315, 340 Weltgesellschaft 47, 151, 519 Versöhnung 548 Weltpolitik 508 Verstehen 511, 519, 529, 542, 556 Weltwirtschaft 58 verstehende Soziologie 319 Werbespot 439, 459, 466 Vertrauen 25, 266, 303, 456, 458, 488, Werbeträger 440, 441, 443 521, 550 Werbewirtschaft 401, 402, 459 Vertrieb 52, 416 Werbung 17, 22, 71, 77, 185, 214, 268, Verwaltungshandeln 558 287, 313, 405, 439, 441, 443, 444, Verwertungsgesellschaft 423 445, 448, 452, 454, 457, 458, 459, Video 172, 410 460, 461, 464, 466, 550 Videotext 191 Wertorientierung 1, 119, 150, 195, 248, Virtualisierung 20, 81, 352, 368 270, 296, 424, 427, 442, 552 virtuelle Gemeinschaft 19, 84, 484 Wertwandel 552 virtuelle Realität 14, 79, 84, 214 Westdeutscher Rundfunk 54, 223 Visualisierung 13, 174, 217, 268, 336, Westeuropa 156 365, 449, 463 westliche Welt 394, 404 visuelle Wahrnehmung 13, 104, 214, 268, Wettbewerb 60, 66, 154, 156, 158, 356, 438, 449, 463 411 Volksabstimmung 110 Wettbewerbsbedingungen 407 Volksentscheid 350 WHO 163 Vorabendprogramm 123 Wikipedia 198, 330, 368 Vorbild 195, 273 Willensbildung 385 Vorurteil 264, 266, 268, 527, 534 Wirtschaft 76, 100, 142, 146, 344, 403, 457, 495, 511, 550 W wirtschaftliche Lage 408 Wahl 174, 254, 347, 348, 352, 360, 361, wirtschaftliches Handeln 158, 543 362, 364, 384, 390 Wirtschaftspolitik 550 Wahlbeteiligung 352, 362 Wissen 25, 27, 88, 94, 236, 261, 275, 288, Wähler 343, 352, 379, 391 299, 335, 363, 470, 487, 535 Wahlforschung 352, 361, 390 Wissenschaft 13, 19, 32, 79, 176, 225, Wahlkampf 59, 174, 254, 332, 336, 341, 299, 316, 319, 330, 553 343, 347, 348, 352, 356, 360, 361, Wissenschaftler 18, 32, 176, 316 363, 366, 373, 379, 382, 384, 387, wissenschaftliche Institution 80 388, 390, 396, 446, 537 Wissenschaftspolitik 225 Wahlsoziologie 347 Wissenschaftstheorie 529 Wahlsystem 354 Wissenschaftsverständnis 277 Wahlverhalten 362, 391 Wissensgesellschaft 79, 88, 288, 377, 484 Wahrheit 122, 243, 504 Wissenskluft 51 Wahrnehmung 16, 32, 93, 161, 165, 170, Wissensmanagement 88 235, 245, 264, 268, 287, 301, 363, Wissenstransfer 288, 377 440, 442, 488, 493, 520, 534 Wittgenstein, L. 14 Web 2.0 77, 184, 198, 295, 330, 351, 368 Wochenzeitung 50, 102, 163, 331 Weblog 59, 88, 209, 295, 330, 346, 364, Wohngebiet 563 368 Wohnverhalten 152 Website 79, 80, 179, 183, 209, 286, 346, Wortschatz 512, 517, 522, 550, 563 366 WTO 370, 432 Weiblichkeit 111, 516 Sachregister 315

Z Zahnarzt 458 ZDF 54, 124, 141, 142, 144, 181, 188, 192, 211, 217, 222, 231, 278, 353, 354, 361, 396, 477 Zeichen 365, 556 Zeitgeist 506, 512 Zeitgeschichte 241 Zeitschrift 3, 17, 32, 52, 147, 163, 335, 396, 458, 465, 479 Zeitung 28, 35, 38, 41, 44, 47, 50, 52, 55, 59, 70, 73, 96, 99, 100, 101, 102, 115, 129, 145, 147, 155, 157, 163, 187, 245, 269, 293, 305, 331, 335, 359, 375, 382, 398, 408, 428, 429 Zeitungswissenschaft 1, 9 Zeitverwendung 196, 203 Zensur 346, 364, 383 Zielgruppe 57, 66, 81, 123, 130, 134, 148, 169, 181, 194, 196, 202, 205, 220, 221, 250, 258, 278, 443, 464, 465, 473, 474, 477, 482 Zivilgesellschaft 295 Zufriedenheit 329, 396, 566 Zugangsvoraussetzung 182, 204, 206, 225, 344, 416 Zukunft 52, 70, 81, 82, 92, 379 Zukunftsorientierung 196, 482 Zukunftsperspektive 40, 191, 355 Zulassungsbeschränkung 433 Zuschauer 37, 51, 71, 131, 189, 231, 232, 252, 263, 272, 274, 306, 343, 354, 396, 493 Zuwanderung 218 Zweiter Weltkrieg 155

19. Jahrhundert 28, 32, 36, 398, 541 20. Jahrhundert 39, 103, 383, 398, 523

Institutionenregister 317

Institutionenregister

Bayerischer Forschungsverbund "Wissen und Migration" -FORMIG- 27 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 27 Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 321 Collegium Carolinum e.V. Forschungsstelle für die Böhmischen Länder 27 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung 273 Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- 39 Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für Vergleichende Poli- tische Soziologie 499 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbe- reich Makrosoziologie 523 Freie Universität Berlin, Lateinamerika-Institut Bereich Politikwissenschaft 489 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Geographisches Institut Abt. Humangeographie Hans-Sauer-Stiftungsprofessur für Metropolen- und Inno- vationsforschung 236 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate School of Social Sciences 548 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehr- bereich Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 564 IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Stuttgart 408 Jacobs University Bremen gGmbH, Center for International Studies -CIS- 171 JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis 184, 190, 475 Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg- Essen 39 Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und For- schungsgebiet Gender- und Lebenslaufforschung 147 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik, Medien-, Technik- und Interkulturelle Kommunikation -IfGK- Professur Medienkommunikation 89 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Profes- sur Politische Systeme, Politische Institutionen 99 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politik- und Par- teienentwicklung in Europa" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. 99 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Politikwis- senschaft, insb. Friedens- und Konfliktforschung 325 318 Institutionenregister

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft 373 Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL VIII Dienstleistungsmanagement 401, 409, 411 Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- 30, 41, 64, 176, 198, 213, 330, 359 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" 118 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissen- schaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" 198 Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 93 Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropo- logie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie 518, 557 Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewand- te Soziologie Arbeitsgruppe Migration und Stadtforschung 560 Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- 82 Universität Bremen, SFB 597 Staatlichkeit im Wandel 491 Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik -ZeS- Abt. Gesundheitsökonomie, Gesundheitspo- litik und Versorgungsforschung 179 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbes. Politische Theorie 377 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance 351, 559 Universität Frankfurt, Internationales Graduiertenkolleg "Politische Kommunikation von der Anti- ke bis ins 20. Jahrhundert" 32, 516 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften FG für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie -540c- 363 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensal- ter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen 532 Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Frau- en- und Geschlechterforschung 111 Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung 111 Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 06 Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft 363 Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommuni- kationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft, Abt. Kommunikationspsy- chologie und Medienpädagogik -IKM- 363 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehr- stuhl Sozialpolitik 485 Institutionenregister 319

Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Professur für Kommu- nikation und Public Relations 462, 521 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er- ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 201, 458 Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I Po- litische Soziologie 363 Universität München, Fak. für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar Abt. für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas 27 Universität Oldenburg, Fak. 01 Bildungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften Arbeitsgruppe Kultur- und Kommunikationsforschung 152 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Kritische Theorie und Kulturso- ziologie 113 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der empirischen Sozi- alforschung 539 Universität Osnabrück, FB 07 Sprach- und Literaturwissenschaft 113 Universität Paderborn, Graduiertenkolleg "Automatismen - Strukturentstehung außerhalb geplan- ter Prozesse in Informationstechnik, Medien und Kultur" 213 Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I 381 Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 01 - Philosophie, Kunst- und Gesellschaftswis- senschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissen- schaft, insb. Westeuropa 137 Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl Politische Systeme, Vergleichende Politikwissenschaft 85 Universität Siegen, FB 03 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Fach Germanistik 525 Universität Vechta, Institut für Sozialwissenschaften und Philosophie -ISP- Fach Soziologie 348

ANHANG

Hinweise 323

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bi- bliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachge- wiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan- gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Dienstleistungsangebot der Abteilung „Fachinformation für Sozialwissenschaften“

Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf natio- naler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar. Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch: ● Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstruktu- ren, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östli- chen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevan- ten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen ● Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwer- punkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschafts- kommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen ● Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erwei- terung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene ● Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft ● Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld „Gleichstellung in der Wissenschaft“ gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnah- men

Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -er- gebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfol- gend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufge- baut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht.

Datenbanken Die von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst soFid.

SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letz- ten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewin- nungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Pro- jekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswis- senschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Me- thoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszipli- näre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontolo- gie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 47.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. In Deutschland wird die Erhebung von GESIS durchgeführt, in der Schweiz von FORS - der Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften. Für Österreich hatte bis 2001 die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien diese Aufgabe inne; ab 2006/07 wurde diese vom Wiener Institut für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik - WISDOM - übernommen. Die Ergebnisse der GESIS-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informa- tionen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen sowie von Forschungsförderern; ein nicht unerheblicher Teil an Ergänzungen wird schließlich durch Auswertung von Internetquellen sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute gewonnen.

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Litera- tur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Internet vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszi- plinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Geronto- logie oder Sozialwesen. Bestand: Anfang 2010 ca. 400.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Li- teratur. SOLIS wird von GESIS in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Be- rufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung herge- stellt. Absprachen über einen regelmäßigen Datenaustausch bestehen darüber hinaus mit dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deut- schen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind SOLIS und SOFIS in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulange- hörigen frei zugänglich. Des Weiteren stehen SOLIS und SOFIS über von GESIS betriebene Portale für Recherchen zur Verfügung: www.gesis.org/sowiport/ SOLIS und SOFIS können im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport einzeln oder gemein- sam mit 14 weiteren Datenbanken durchsucht werden. sowiport enthält zurzeit folgende Datenban- ken:

● Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS ● Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS ● Social Science Open Access Repository SSOAR ● Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen ● Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung ● Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln ● Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung ● Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen ● Publikationen der Bertelsmann Stiftung ● ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index ● Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt sind in und über sowiport mehr als 2,5 Millionen Quellen zu Literatur, Forschungsprojek- ten, Institutionen, Zeitschriften, Veranstaltungen sowie Themenschwerpunkte und Links zu Portalen erreichbar.

Auftragsrecherchen und Beratung bei der Datenbank-Nutzung In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt GESIS kostengünstig Recherchen in den Daten- banken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The- mengebieten zusammengestellt. Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche beraten wir Sie selbstverständlich jederzeit bei der Umset- zung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Recherche Spezial und sowiport-dossiers: aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe „Recherche Spezial“ Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zusammengestellt. In den Dossiers in sowiport werden solche Informationen darüber hinaus mit In- ternetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundma- terialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind inhaltlich gruppiert zu finden unter www.gesis.org/ sowiport/themen.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst – soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet GESIS mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Ältere Jahrgänge stehen unter www.gesis.org/sofid zum kostenfreien Down- load zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: ● Allgemeine Soziologie ● Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie ● Berufssoziologie ● Kultursoziologie + Kunstsoziologie ● Bevölkerungsforschung ● Methoden und Instrumente der Sozialwis- ● Bildungsforschung senschaften ● Familienforschung ● Migration und ethnische Minderheiten ● Frauen- und Geschlechterforschung ● Organisations- und Verwaltungsforschung ● Freizeit - Sport – Tourismus ● Osteuropaforschung ● Gesellschaftlicher Wandel in den neuen ● Politische Soziologie Bundesländern ● Religionsforschung ● Gesundheitsforschung ● Soziale Probleme ● Industrie- und Betriebssoziologie ● Sozialpolitik ● Internationale Beziehungen / Friedens- ● Sozialpsychologie und Konfliktforschung ● Stadt- und Regionalforschung ● Jugendforschung ● Umweltforschung ● Kommunikationswissenschaft: Massen- ● Wissenschafts- und Technikforschung kommunikation – Medien – Sprache

Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwis- senschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von In- formationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zu- sammenhang auch der Newsletter „Social Sciences Eastern Europe - Infoservice", der viermal jähr- lich in englischer Sprache erscheint.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung – CEWS Als integraler Bestandteil der Fachinformation bietet CEWS disziplinenübergreifend Zugänge zu Themen, Informationen und aktuellen Fragen der Gleichstellung in der Wissenschaft. Durch das Sichtbarmachen des Potentials hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen unterstützt die Datenbank FemConsult die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungs- positionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das CEWS-Themenportal (zu finden unter www.gesis.org/cews) integriert Informationen zu allen gleichstellungsrelevanten Themen im Bereich Wissenschaft und Forschung (z.B. Statistik und Gleichstellungsrecht an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen).

Internet-Service der GESIS Umfassende Informationen zu GESIS und zum Angebot an Dienstleistungen finden Sie unter

www.gesis.org

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]