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RUNDSCHAU 1 | 2009 Publikation des Pilotenverbands AEROPERS SwissALPA – Swiss Airline Pilots Association Risikomanagement • Grosses Interview mit «FusionMan» Yves Rossy • Hintergründe zur Einführung der A330-300 bei der SWISS • Visual Approach auf einen Einfränkler • Feriensituation der Airbus-Piloten • London City Airport Inhalt 13 17 32 34 3 The President’s Voice 28 Civilized Thinking Unser Vize-Präsident Rolf Odermatt schreibt über Peter Küng alias «PK2» berichtet vom Leben als Einsicht, Entfremdung und Erwartungen. Instruktor mit all seinen Vorzügen. 4 Editorial/Impressum 30 «Nur ein Miteinander führt zum Erfolg!» Unser neues Vorstandsmitglied Markus Grob steht der 5 Normale Mitarbeiter in (scheinbar) normalen «Rundschau» Red und Antwort. Unternehmen In einer Fluggesellschaft können Entscheidungen 32 HMS London City Airport – the world’s slowest aircraft zu katastrophalen Flugunfällen führen. Ein syste- carrier! matischer Umgang mit dem Thema Risikoanalyse in Ein interessanter Bericht über die Flugoperation auf allen Abteilungen und auf allen Stufen ist deshalb dem Flugplatz London City. unerlässlich – und neuerdings sogar gesetzlich vor- geschrieben. 34 Visual Approach auf einen Einfränkler Nach einem kurzen freien Fall aus tausend Metern 9 Wenn Bauch und Münze nicht mehr genügen über Grund nähert sich der Fallschirmspringer der Als sich Oliviero Grendene im Jahr 2006 für oder winzig kleinen Zielscheibe. Er setzt seinen Fuss ins gegen das Stellenangebot der SWISS entscheiden Zentrum, das Resultat «null Zentimeter Abweichung» musste, war er lange Zeit ziemlich ratlos. Geholfen leuchtet auf der Anzeige. haben ihm schliesslich die Resultate der Glücks- forschung und eine Methode zur Entscheidungsfin- 36 Verabschiedungen aus dem Vorstand dung. Leider sind Roger Reuteler und Lukas Viglietti aus dem AEROPERS-Vorstand zurückgetreten. Dazu eine 13 Einführung der A330-300 bei der SWISS Würdigung ihres Einsatzes zugunsten unseres Ver- Seit zwei Jahren ist ein grosses Team um Thomas Imboden, Head Aircraft Asset Management, damit bandes. beschäftigt, den Ersatz für die A330-200 zu planen und umzusetzen. Ein Bericht über die vielfältigen 37 Austritte, Eintritte und Pensionierungen Vorbereitungsarbeiten. 41 Gelesen: «Einer für alle …» 17 «Es war ein ausserordentliches Erlebnis» Eine Rezension des Buches «Der Retter von London». Yves Rossy sucht immer wieder nach speziellen Erlebnissen in der Fliegerei. Ganz besonders fasziniert 42 Zeitreise ist er vom freien Fall und dem Gefühl, mit der Luft Ein Rückblick über 100 Jahre Luftfahrtgeschichte. eins zu werden und den Flug nur mit seinem Körper zu steuern. In unserem Interview erzählt er, wie alles 44 On The Air … mit dem Ritt auf einem Surfbrett begann, wo er jetzt Aktuelles aus der Fliegerei. steht und was sein Traum ist. 46 Wir trauern, Termine und Mitteilungen 24 Ferien – Erholung vom Alltag In diesem Ferienjahr wird die angehäufte 47 «Rundschau»-Leser schreiben Ferienschuld von 15,8 Mannjahren auf 30 Mannjahre annähernd verdoppelt. Dies entspricht einer Arbeitsbedingungen bei der PrivatAir in Düsseldorf. Ferienschuld von 13,3 Tagen pro Pilot. Dazu ein Hintergrundbericht aus dem Vorstand. 48 Flyer «International Youth Exchange» 27 Edelweiss Air: Hochbetrieb dank Zusammenarbeit 49 Brief «Stiftung Kinderhilfe des Swissair-Personals» mit der SWISS Seit der Gründung der Edelweiss Air lief das Geschäft 50 «New Airline Rules» auf der Kurz- und der Langstrecke sehr saisonal. Nun 51 Gedanken eines Fliegenden ist frischer Wind eingekehrt. Zudem sind zum ersten Peter Tilly hat mit Hilfe eines Aviatik-Journalisten Mal Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag herausgefunden, wie seine Position als Copilot zu im Gang. verstehen ist … 2 AEROPERS The President’s Voice Do you want your pilot to fall Neben dem «Daily Business» beschäftigen uns vor asleep? allem unterschiedliche Auffassungen über die Ausle- Zurzeit findet in Brüssel ein gungen des GAV und der FDR. Wo immer es bezüglich Gesetzgebungsprozess statt, der einer Limite eng wird, werden wir seitens der SWISS die Regelung der Flugdienstzei- mit neuen Interpretationen, Verharmlosungen, Fragen ten in Europa betrifft. Seit 2008 nach dem Sinn und schlussendlich mit Entschuldigun- sind in Europa die EU-OPS Regu- gen wegen mangelnder Ressourcen konfrontiert. Eine lations Subpart Q in Kraft. Die gewachsene und finanziell gesunde SWISS ist sicher EU-OPS-Verordnung 1899/2006 auch in unserem Interesse, und wir freuen uns dar- verpflichtet die europäischen über. Allein damit kann aber nicht mehr jede Unzu- Institutionen, die derzeitigen EU-OPS Rechtsvorschrif- länglichkeit entschuldigt werden. Die einzelnen strit- ten anzupassen, falls wissenschaftliche Untersuchun- tigen Punkte mögen für sich unbedeutend erscheinen, gen zeigen, dass die momentane Gesetzgebung nicht in der Gesamtheit orten wir im lockeren Umgang mit genügt, um ausreichend Schutz gegen die Müdigkeit den Limiten aber ein beträchtliches Gewinnpotenzial der Piloten zu bieten und damit ein Sicherheitsrisiko auf unsere Kosten. Hier werden wir hart bleiben und darstellen. zählen auf die Unterstützung der Mitglieder. Ganz Am 22. Januar 2009 wurde die Endfassung der von nebenbei können wir aus den gemachten Erfahrungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) in auch die Lehren für einen nächsten Vertrag ziehen. Auftrag gegebenen Studie «Scientific and Medical Eva- Geschäftlich ging es der SWISS in den letzten zwei luation of Flight Time Limitation» veröffentlicht. Eine Jahren gut, ja sogar sehr gut. Auch im heutigen geän- Woche später hat die EASA eine Reihe von Air Ope- derten wirtschaftlichen Umfeld steht sie vergleichs- rations Rules publiziert, welche die derzeitigen EU- weise gut da. Dies ist einerseits sicher dem Manage- OPS-Regeln im April 2012 ment zu verdanken. Nur, ersetzen sollen. Der EASA- in einem Dienstleistungs- Vorschlag berücksichtigt unternehmen geht gar die neusten wissenschaft- «Es darf nicht mehr weiter für nichts ohne Personal. Die lichen Erkenntnisse zum die kurzfristige Gewinnmaximierung jüngste Geschichte auch Schutz gegen die Müdigkeit in der Schweiz zeigt, dass der Piloten und die damit von den Reserven des Personals die Topmanager sehr gut verbundenen Sicherheitsri- für sich sorgten, von Ver- siken aber nur ungenügend. gezehrt werden.» antwortung redeten, nur Die Pilotenverbände setzen um dann rechtzeitig abzu- sich entschieden dafür ein, dass die EASA die Gesetz- springen. Die SWISS ist jetzt erst rund sechs Jahre alt, gebung für die Flugdienstzeiten auf wissenschaftliche die durchschnittliche Verweilzeit eines SWISS-Mana- und medizinische Fakten abstützt und nicht auf kom- gers auf seinem Posten dürfte gar noch kürzer sein. merzielle Aspekte. Wir sind es unseren Passagieren Piloten aber arbeiten 25 Jahre für die Firma. Damit ste- schuldig. hen sie längerfristig für das Unternehmen ein und tra- gen entsprechend Verantwortung. Es darf nicht mehr Und bei uns? weiter für die kurzfristige Gewinnmaximierung von Auch bei uns in der AEROPERS fanden und finden den Reserven des Personals gezehrt werden. Stehen Änderungen statt. Seit der Vorstandswoche im Januar wir dafür ein: Wir wollen eine längerfristig gesunde 2009 führe ich den Verband als Interimspräsident. Firma mit wieder motivierten Mitarbeitern. Der Vor- Entsprechend den Statuten werden wir termingerecht stand ist – mit euch – bereit. Bei uns reicht ein «Yes we Wahlen ausschreiben, um die Lücke in den Reihen des can» nicht, wir brauchen ein «Yes we do!». Vorstands ab der GV im Mai wieder zu schliessen. Bei den letzten ordentlichen Wahlen waren ursprüng- lich drei der acht Vorstandssitze neu zu besetzen, aktuell sind jetzt nur noch zwei Vorstandsmitglieder Rolf Odermatt, Vize-Präsident mit mehr als einem Jahr Erfahrung im Amt. Auch ich bin erst seit acht Monaten im Vorstand. Ich glaubte, mich vor meiner Kandidatur einigermassen ins Bild gesetzt zu haben. Nun, dieses Bild hat sich in den letzten Monaten massiv erweitert. Eine riesige Flut von Randbedingungen, Einschränkungen, Wün- schen und Erwartungen muss zusätzlich berücksich- tigt werden. Entscheide zu fällen für alle Mitglieder unter Berücksichtigung aller bekannten und eventu- ell unbekannten Kriterien ist einiges belastender als mein früheres «man sollte endlich» und «man müsste doch»… Rundschau 1 | 2009 3 Editorial «Wer die Wahl hat, hat die matrix zu einem Entschluss kam, der alle möglichen Qual.» Wem ist dieses alte Aspekte berücksichtigt. Sprichwort nicht auch schon Christoph Franz, CEO der SWISS, sieht optimistisch durch den Kopf gegangen, wenn in die Zukunft. In einem Gespräch mit der «Financial er im Supermarkt vor einem Times Deutschland» vom 22.1.2009 meinte er: «Aus Regal stand und aus fast iden- heutiger Sicht können wir sagen, dass die Airline tischen Produkten das richtige profitabel war, ist und auch 2009 bleiben wird.» Ein hat aussuchen müssen? Oder Grund für diese Zuversicht ist wohl auch die Ein- ist euch immer gleich klar, wel- führung der neuen A330-300, welche die zahlungs- cher Alternate zum Beispiel die bereite Kundschaft mit komplett neu gestalteter beste Wahl für eine Ausweichlandung ist? Wenn wir Kabinenausrüstung anlocken soll. Der Bericht «Ein- die Qual der Wahl verspüren, so deutet das auf eine führung der A330-300 bei der SWISS» beleuchtet, gewisse Überforderung hin. Wir wissen nicht genau, welche Aspekte bei der Entscheidung für die A333 nach welchen Kriterien wir aussuchen sollen, wel- berücksichtigt werden mussten. che Aspekte wie stark zu gewichten sind. «Improvise, then adapt!». Das ist der Beginn eines Roland