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Orchideen - Wikipedia Seite 1 von 17 Orchideen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Mit Orchideen wird die Gesamtheit der Orchideen Orchideengewächse (Orchidaceae) bezeichnet. Die zwei hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkräuter (v. griech. ρχις „Hoden“) haben der gesamten Pflanzenfamilie ihren Namen gegeben. Nach den Korbblütlern (Asteraceae) stellen die Orchideen die zweitgrößte Familie unter den bedecktsamigen Blütenpflanzen dar. Sie werden als besonders schön angesehen und vielen gilt die Orchidee als Königin der Blumen . Sie gehören zur Klasse der Einkeimblättrigen Pflanzen. Etwa 1.000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern anerkannt. Phalaenopsis hieroglyphica (links oben) Wespen-Ragwurz ( Ophrys tenthredinifera ) (rechts oben) Paphiopedilum concolor (links unten) Maxillaria tenuifolia (rechts unten) Systematik Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta) Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae) Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Orchideengewächse Wissenschaftlicher Name Orchidaceae JUSS . (1789) Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1.1 Allgemeines 1.2 Wuchsformen 1.3 Habitus 1.4 Wurzeln 1.5 Blätter 1.6 Blütenstand 2 Blüte 2.1 Früchte http://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen#Best.C3.A4ubung 07.10.2007 Orchideen - Wikipedia Seite 2 von 17 3 Vermehrung 3.1 Samen 3.1.1 Bestäubung 3.1.2 Bestäubungsmechanismen 3.2 Vegetative Vermehrung 3.3 Meristeme 4 Verbreitung 5 Systematik 6 Evolution 7 Gattungen 8 Gefährdung der Habitate und Artenschutz 9 Kulturgeschichte 10 Orchideen als Nutzpflanzen 11 Sonstiges 12 Literatur 13 Weblinks Merkmale Allgemeines Die Pflanzentaxa der Familie Orchideen unterscheiden sich nur durch wenige eindeutige Merkmale von anderen verwandten Pflanzenfamilien der Einkeimblättrigen Pflanzen. Dabei gibt es trotz der vielfachen Merkmale, die bei den meisten Orchideenarten zu finden sind, nur sehr wenige, die bei allen vorkommen. Dies liegt daran, dass die verschiedenen Gattungen und Arten verschiedene evolutionäre Stufen darstellen. Die Orchideen weisen folgende spezifische Merkmale auf: Orchideen besitzen in der Regel eine Säule, dem durch das teilweise Cattleya warscewiczii oder vollständige Zusammenwachsen des einzigen fruchtbaren Staubblattes und des Stempels entstandenen einzigen Blütenorgans die Pollenkörner sind zu den sogenannten Pollinien zusammengeballt Orchideen bilden zahlreiche sehr kleine Samen aus, die in der Regel nicht ohne Symbiosepilze keimfähig sind das in der Symmetrieachse gelegene Blütenhüllblatt des inneren Hüllblattkreises (drittes Kronblatt = Petalum) unterscheidet sich meist deutlich von den anderen und wird Lippe oder Labellum genannt. Es steht dem fruchtbaren Staubblatt (Teil der Säule) gegenüber die Blüten sind in der Regel zygomorph (monosymmetrisch, bilateral-symmetrisch, dorsiventral). Ausnahmen finden sich beispielsweise in den Gattungen Mormodes , Ludisia und Macodes . Die Blüten der meisten Orchideenarten zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich von der Knospenbildung bis zur Blütenentfaltung um 180° drehen. Dies wird als Resupination bezeichnet. Es gibt auch Arten, bei denen sich der Blütenstiel um 360° dreht (hyper- resupiniert). http://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen#Best.C3.A4ubung 07.10.2007 Orchideen - Wikipedia Seite 3 von 17 Orchideen sind in der Regel mehrjährige Pflanzen, könnten theoretisch je nach Wuchsform unbegrenzt lange weiterwachsen (jedes Jahr ein oder mehrere Neutriebe oder permanentes Weiterwachsen eines Sprosses). Tatsächlich ist aber nur sehr wenig darüber bekannt, welches Alter Orchideen erreichen können. Wuchsformen Orchideen können auf verschiedene Art und Weise wachsen. Man unterscheidet dabei folgende Formen epiphytisch, auf anderen Pflanzen wachsend (nicht als Schmarotzer) terrestrisch, auf der Erde wachsend lithophytisch, auf Felsen oder Steinen wachsend Mehr als die Hälfte aller tropischen Arten wachsen als Epiphyten auf Bäumen. Sie besitzen spezielle morphologische (Velamen radicum, Pseudobulben) und physiologische (CAM-Mechanismus) Besonderheiten, um mit den teilweise widrigen Bedingungen wie Trockenheit und Nährstoffmangel im Kronenraum zurechtzukommen. Habitus Man unterscheidet monopodial wachsende Orchideen, die eine an der Spitze weiterwachsende einheitliche Sprossachse besitzen (teilweise auch mit Verzweigungen) und sympodial wachsende Orchideen, die durch Verzweigung nacheinanderfolgende Sprossglieder mit begrenztem Spitzenwachstum ausbilden. Die sympodialwachsenden Orchideen sympodial: monopodial: bilden mehr oder weniger dicke Vanilla planifolia Lycaste xytriophora mit Pseudobulben aus, die ein- oder Pseudobulben. mehrgliedrig ausgebildet sein können und als Speicherorgane dienen. Einige Orchideengattungen bilden auch unterirdische Speicherorgane (Kormus) aus. Bei den monopodial wachsenden Orchideen dienen die Blätter und/oder die Wurzeln als Speicherorgane. Neben den beiden angeführten Formen des Habitus gibt es noch seltenere Abwandlungen, die nicht dem normalen Schema von monopodial oder sympodial entsprechen. So bilden viele Arten der Pleurothallidinae (Bsp. Pleurothallis , Lepanthes ) trotz sympodialem Wuchs keine Pseudobulben aus, sondern haben oftmals fleischige Blätter. Wurzeln Orchideen bilden keine Primärwurzel (Pfahlwurzel) aus, sondern nur sekundäre Wurzeln, die dem Spross entspringen. In ihrer Dicke unterscheiden sie sich teilweise ziemlich deutlich. Beim überwiegenden Teil der Orchideen weisen die Wurzel ein Velamen auf. Neben ihrer Funktion als Aufnahmeorgan für Wasser und Nährstoffe dienen sie oft auch als Haft- und Halteorgan. Dies ist besonders bei epiphytisch wachsenden Arten von Bedeutung. Die Form der Wurzeln hängt im wesentlich davon ab, wo sie wachsen. Während die frei in der Luft hängenden Wurzeln der Epiphyten bzw. die Wurzeln, die völlig in den Boden wachsen, meist zylindrisch sind, weisen die http://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen#Best.C3.A4ubung 07.10.2007 Orchideen - Wikipedia Seite 4 von 17 Haft- und Haltewurzeln, die auf den Oberflächen wachsen, eine eher abgeflachte Form auf. Bei einigen Arten sind die Wurzeln chlorophylltragend, um auch während klimatisch bedingtem Blattabwurf weiterhin Nährstoffe verarbeiten zu können. Die Wurzeln der Orchideen verzweigen eher selten. Sie haben eine Lebensdauer, die von verschiedenen Umweltfaktoren abhängt und kürzer ist als die des Sprosses. Die Neubildung von Wurzeln erfolgt in der Regel mit dem Wachstum des neuen Sprosses zum Ende der Vegetationsperioden oder auch während der Wachstumsphase. Bei vielen terrestrischen Orchideenarten bilden sich an den Wurzeln Speicherorgane oder knollenähnliche Gebilde. Bei einigen Gattungen ist es möglich, dass sich an den Wurzeln Adventivknospen bilden, aus denen neue Sprosse entstehen. Neben der Mykorrhiza die für die embryonale Entwicklung aus einem Samen notwendig ist, gibt es auch in den Wurzeln Mykorrhiza. Dabei wachsen die Pilzfäden in die äußeren oder unteren Zellschichten der Wurzeln oder Rhizomen. Die Orchideen nehmen auch in diesem Fall durch Verdauung von Pilzteilen oder -ausscheidungen Nährstoffe auf. Da der Pilz, der das Protokorm (Keimknöllchen) befällt, in der Regel nicht mit den neuen Wurzeln nach außen wächst, muss die Mykorrhiza jedes Jahr von neuem (mit der Bildung neuer Wurzeln) ausgebildet werden. Bei ausreichendem Angebot von Licht und Nährstoffen, sind Orchideen in der Regel nicht auf diese Mykorrhiza angewiesen. Ausnahmen sind die myko-heterotroph lebenden Orchideen. Blätter Der überwiegende Teil der Orchideen besitzt parallelnervige Blätter, mit kaum sichtbaren Querverbindungen. Sie sitzen in der Regel zweireihig, abwechselnd an den entgegengesetzten Seiten des Sprosses. Viele Orchideen bilden nur ein einziges richtiges Blatt aus, die Anlagen der Blätter sind jedoch ebenfalls zweireihig. Die Form der Blätter und Blattspitzen, die Festigkeit, die Färbung und der Blattaufbau variieren sehr stark. Blattformen (Auswahl): kreisrund, elliptisch, eiförmig, verkehrt-eiförmig, nierenförmig, spatelig, spießförmig, länglich, borstenförmig Form der Blattspitzen (Auswahl): abgerundet, stumpf, spitz, dreispitzig, eingekerbt, eingeschnitten, ungleich scharf gezähnt Blattränder: in der Regel glatt, teilweise leicht gewellt, nur selten deutlich gekräuselt ( Lepanthes calidictyon ) Blattaufbau: mit und ohne Blattstiel Festigkeit der Blätter: variiert von dünn und weich über fleischig fest bis hin zu sukkulenten Blättern Blattformen verschiedener Orchideen Blattfarbe: in der Regel grün in den unterschiedlichsten Abstufungen (von hell- bis tiefem dunkelgrün), aber auch vollständig bzw. zum Teil (Unterseiten) rötlich bis rotbraun, oder chlorophyllarm oder -frei vollständig oder zum Teil hell bis weiß Viele Arten verlieren klimatisch bedingt ihre Blätter, um sie zu Beginn des nächsten Vegetationszyklus neu auszubilden. Während bei dem überwiegenden Teil dieser Arten die Blätter tatsächlich nur einjährig sind, gibt es ebenso Arten, die ihre Blätter nur unter widrigen Standortbedingungen abwerfen bzw. unter günstigen Bedingungen behalten. Es gibt aber auch Arten, die völlig blattlos wachsen ( Dendrophylax lindenii ). Dafür besitzen sie chlorophylltragende Wurzeln. http://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen#Best.C3.A4ubung 07.10.2007 Orchideen - Wikipedia Seite 5 von 17 Blütenstand Die Blütenstände der Orchideen sind in der Regel traubenförmig, an denen sich je nach Art bis zu hundert und mehr Blüten ausbilden können. Wachsen verzweigte Blütenstände (rispenförmig), so ist die Traubenform