Die Südtribüne Borussia Dortmunds: Empirische Analyse Von
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Master-Thesis Die Südtribüne Borussia Dortmunds: Empirische Analyse von Interaktionsprozessen und Fandynamiken unter Berücksichtigung emotionssoziologischer Prozesse - eine Pilotstudie – Im Studiengang M.A. Social Work Vorgelegt von Krawczyk, Lisa URN: urn:nbn:de:gbv:519-thesis2016-0319-8 Datum der Abgabe: 01.08.2016 Erstprüfer: Prof. Dr. Hans-Werner Klusemann Zweitprüfer: Prof. Dr. Johannes Boettner Inhaltsverzeichnis Einleitung ...................................................................................................................................................... 3 1. Die Faszination „Fußball“ ..................................................................................................................... 5 1.1. Borussia Dortmund und die „echte Liebe“ .................................................................................... 6 1.2. Die Südtribüne des BVB`s ............................................................................................................ 7 1.2.1. Warum sich die Südtribüne als Forschungsfeld besonders eignet ........................................ 9 1.3. Problemaufriss ............................................................................................................................... 9 2. Theoretische Annäherung ................................................................................................................... 10 2.1. Forschungsstand – Interaktionen von Fußballfans ...................................................................... 10 2.2. Interaktionstheorie nach Randall Collins .................................................................................... 12 2.3. Verbindung der Massentheorie Le Bon`s zum Interaktionsgeschehen und Randall Collins ...... 20 2.4. Emotionssoziologische Aspekte in Bezug zur Interaktionstheorie von Randall Collins ............ 24 3. Konzeption der Untersuchung ............................................................................................................ 38 3.1. Methodische Herangehensweise ................................................................................................ 38 3.1.1. Qualitative Interviews – der Fan als Experte....................................................................... 38 3.1.2. Teilnehmende Beobachtung ............................................................................................... 39 3.2. Datenerhebung ........................................................................................................................... 40 3.3. Datenauswertung ........................................................................................................................ 41 4. Empirische Analyse der Forschungsergebnisse .................................................................................. 43 4.1. Qualitative Auswertung der Interviews ....................................................................................... 43 4.2. Auswertung der Beobachtungsprotokolle ................................................................................... 48 4.2.2. Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt ................................................................... 49 4.2.3. Borussia Dortmund gegen die TSG Hoffenheim ................................................................ 51 4.2.4. Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München .......................................................... 53 5. Zusammenfassung der Ergebnisse ...................................................................................................... 59 5.1. Interaktionen im Stadion ............................................................................................................. 59 5.2. Interviews .................................................................................................................................... 61 6. Fazit und Ausblick .............................................................................................................................. 63 Literatur ....................................................................................................................................................... 68 Anhang ........................................................................................................................................................ 70 Eidesstattliche Erklärung........................................................................................................................... 153 Einleitung „Die Südtribüne hat eine unfassbare Kraft. Viele gegnerische Spieler haben Angst vor diesen Menschen und diesem gewaltigen Lärm. Wenn das Spiel los geht und die Südtribüne singt, dann ist es schon etwas ganz Besonderes. Was die Stimmung angeht ist sie sicherlich das Herz des BVB.“ – Norbert Dickel (ehemaliger BVB-Profi und heutiger Stadionsprecher im Signal Iduna Park, dem früheren Westfalenstadion) 100 Meter Breite, 52 Meter Tiefe und 40 Meter Höhe. Ein Neigungswinkel von 37° - das entspricht dem einer Skisprungschanze. 24.454 Menschen verteilen sich eng aneinander stehend auf kaltem Beton. Keine Beinfreiheit, kein Toilettenbesuch, kein Bier und keine Bratwurst. Dafür gibt es umherfliegende Bierbecher und Gedrängel. Und doch ist zu jedem Heimspiel nicht nur das Stadion ausverkauft, sondern der Andrang auf die Südtribüne enorm. Schon im leeren Stadion ist die Südtribüne beeindruckend, gefüllt wird sie dann zur gelben1 Wand. Die größte Stehplatztribüne Europas wird bei Spielen der Borussia zum Leben erweckt (Spiegel 2016). Schon von Kindestagen an übte nicht nur der BVB, sondern auch die Südtribüne Faszination auf mich aus. Welch Kraft sie entwickeln kann, was für eine Lautstärke dort herrschen muss, diese ganzen Menschen die sich Heimspiel für Heimspiel bei jeglichen Wetter dort hin bewegen und ihre Mannschaft lauthals unterstützten, selbst wenn die Woche zu vor eine herbe Niederlage eingesteckt werden musste, ob sie Spiele wirklich entscheiden kann und wie es ist, wenn ein Tor fällt und sich die ganze Menge miteinander freut. Alle vereint um in diesem einen Spiel, ihre Mannschaft zum Sieg zu tragen. Auf dieser einen Tribüne, die gespickt ist mit verschiedensten Emotionen, wie man sie sonst nicht in einer Woche durchlebt. Diese ersten Impulse waren ausschlaggebend bezüglich meiner Motivation, sich mit den Interaktionsprozessen innerhalb der Südtribüne unter emotionssoziologischen Aspekten zu befassen. Sie ergaben sich somit aus meinen alltäglichen Interesse für den Fußballsport und insbesondere dem Phänomen Südtribüne. Dabei war meine forscherische Neugierde geprägt von zweierlei Perspektiven: die der langjährigen Unterstützerin des Vereins, deren Interesse es ist, die sich entwickelnde Energie bei einem solchen Sportereignis zu verstehen und zum anderen gilt es im Rahmen der Masterarbeit, durch die Analyse Erkenntnisse bezüglich entstehender Interaktions- und Emotionsdynamiken der Individuen innerhalb ein Masse zu gewinnen, die sich bei Sportereignissen, speziell dem Fußballspiel, entwickeln und die nicht nur von Situationen innerhalb der Partie beeinflusst werden, sondern die auch Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen können. 1 Die Vereinsfarben der Borussia sind Schwarz und Gelb. Dementsprechend sind die Farben der Trikots die selbigen, so dass die Tribüne gefüllt von Menschen mit schwarz-gelben Trikots, wie eine gelbe Wand erscheint. (BVB 2016) 3 Die durchgeführte empirische Arbeit hat den Anspruch einer Pilotstudie und soll als exemplarischer Prototyp für eine folgende Dissertation dienen. Aufgrund dessen, dass diese Arbeit aus improvisierten und lückenaufzeigenden durchgeführten Interviews und der angewandten und bis dato wenig praktizierten Auswertungsmethodik erhobener Daten besteht, kann sie keine vollends wissenschaftlich fundierte und empirisch belegte Studie sein. Der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dieser Pilotstudie um eine Abschluss- und Einzelarbeit handelt, die in einem bestimmten Zeitraum zu erfolgen hat, können keine repräsentativen Ergebnisse erzielt werden. Trotz dessen weist der von mir erwählte Zugang eine Forschungslücke auf, die möglicherweise signifikante neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der Interaktionsdynamiken und Emotionsprozesse von Individuen als Bestandteil einer Masse in Fußballstadien, am Beispiel der Südtribüne, birgt. Das erste Kapitel der Arbeit wird als Einführung in die Thematik genutzt. So soll nach der Betrachtung, was das Phänomen Fußball ausmacht, der Verein Borussia Dortmund mit seinem Slogan der „Echten Liebe“ vorgestellt werden, einschließlich der Südtribüne und es wird erläutert warum sie sich als Forschungsfeld eignet. Im Zuge einer Problemskizze soll daraufhin kurz der Forschungsgegenstand umrissen werden. Im nächsten Kapitel kommt es, im Anschluss an den vorherigen Problemaufriss, dann zur theoretischen Annäherung an die Thematik durch die Erhebung bisheriger internationaler wie nationaler Betrachtungen, sowie der Erörterung, der sich daraus ergebenden Forschungslücken, die durch diese Arbeit und in Vorbereitung auf eine mögliche Dissertation aufgezeigt werden sollen. Zur Verdichtung des theoretischen Zugangs kommt es zu genauerer Betrachtung interaktionstheoretischer Überlegungen Randall Collins. Um die wissenschaftliche Auseinandersetzung zu erweitern werden die Ausarbeitungen Collins mit denen Gustave Le Bons in Beziehung zu einander gesetzt, bevor es dann zur Erweiterung der Thematik um emotionssoziologische Aspekte kommt. Im dritten Abschnitt der Arbeit wird die Konzeption der Untersuchung vorgestellt.