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Am 12. März eröffnete die Universität Wien (Alma Mater stract ihrer Dissertation mit Existentiellem, verallgemeinertem Rudolphina) die Feierlichkeiten zu ihrem 650-jährigen Jubiläum „Unbehagen“ oder einer „Allgemeinen Angst“ übersetzt. mit einem Bankett im Großen Festsaal ihres Hauptgebäudes. Sigl beleuchtet zunächst die verschiedenen Unsicherheits- Etwas irritiert dürften die geladenen Gäste und Würdenträger faktoren, die das Leben der jungen Biowissenschaftler prägen. von einem versprengten Häuflein Lektorinnen und Wissen- Etwa die jeder Forschung innewohnenden Unwägbarkeiten schaftlichen Mitarbeitern der Uni Wien gewesen sein, das zur beim Erkenntnisgewinn sowie die existentiellen Risiken, die gleichen Zeit vor dem Hauptgebäude an einem improvisierten durch die Verkettung von Zeitverträgen entstehen. Anschlie- Verkaufsstand eine sogenannte Prekärsuppe servierte. ßend kommt sie zum eigentlich interessanten Punkt ihrer Die IG LektorInnen wollte mit der Suppenküche auf die Dissertation: Wie gehen ihre Probanden und die Arbeitsgruppe mehr als prekäre existentielle Lage der Lektoren und wissen- insgesamt mit dieser Belastung um und welchen Einfluss hat sie schaftlichen Mitarbeiter an der Universität Wien aufmerksam auf die Ausrichtung ihrer Forschung? machen − und den anwesenden Honoratioren, Professoren und Die Wahl-Dortmunderin beobachtete vier unterschiedliche Politikern auch ein klein wenig in die Suppe spucken und ihnen Strategien zur Bewältigung des auf den Forschern lastenden die Schattenseiten des Daseins als Wissenschaftler an der Alma Drucks. Die erste und unter Biowissenschaftlern sehr beliebte Mater Rudolphina vor Augen führen. Variante bezeichnet sie als Clanverhalten: Die Gruppe ordnet Ob die Suppenaktion bei den abgebrühten Managern des sich dem dominanten Labor- oder Gruppenleiter unter, der nicht Wissenschaftsbetriebs einen großen Eindruck hinterlassen nur die wissenschaftliche Ausrichtung der Gruppe bestimmt, hat, ist zu bezweifeln. Zu denken geben sollte diesen aber die sondern auch die finanziellen Mittel verteilt. Entsprechend groß Doktorarbeit der Wiener Wissenschaftsforscherin Lisa Sigl, ist seine Macht, aber auch seine soziale Verantwortung gegen- die bis vor kurzem ebenfalls der IG LektorInnen angehörte, über den Gruppenmitgliedern. Klar, dass hier jedes Mitglied der ihre Studien aber mittlerweile am Zentrum für Hochschul- Arbeitsgruppe versucht, dem Chef nicht unbedingt ans Bein zu bildung der Technischen Universität Dortmund weiterführt. pinkeln. Sigl untersuchte in ihrer Dissertation, wie sich die prekären Die zweite Bewältigungsstrategie, das zusammenarbeitende Lebens- und Arbeitsverhältnisse junger Biowissenschaftler auf Kollektiv, ist sicher die sympathischste Variante, die aber durch deren Forschungstätigkeit auswirken (http://othes.univie.ac. den zunehmenden wissenschaftlichen und ökonomischen Druck at/22788/1/2012-09-11_9707739.pdf). im Labor immer seltener anzutreffen ist. Bei dieser Form mit Die Soziologin befragte hierzu drei Master-Studenten, vier flachen Hierarchien und einem häufigen Erfahrungsaustausch Doktoranden und sieben Postdocs, die jeweils am Anfang ihrer unter den Wissenschaftlern steht die Gruppenarbeit im Vorder- Forschungsprojekte standen. Wie üblich hatten alle befristete grund. Arbeitsverhältnisse, die sich über ein bis vier Jahre erstreckten. Mit zunehmender Forschungserfahrung treten bei Doktoran- Die Master-Studenten erhielten kleine Stipendien oder wurden den und Postdocs neben diesen beiden gemeinschaftlichen, zwei über die Projekte des Gruppenleiters finanziert, ein Doktorand weitere, individuelle Strategien zu Tage: die Manager- und die bezog Geld aus einem PhD-Programm ein weiterer war Stipen- Tricksterstrategie. diat. Die Postdocs finanzierten ihr (prekäres) Dasein mit Geld Der Manager verwaltet seine Forschung und versucht die aus Projekten des Gruppenleiters, waren in Teilzeit bei der Uni akademische Karriereleiter mit möglichst geringem Risiko angestellt oder erhielten Geld für ihre eigenen Forschungspro- emporzusteigen. Für diesen Jungforscher-Typus steht nicht die jekte. Forschung selbst, sondern das Karriere-Risikomanagement der Ein typisches Finanzierungs-Potpourri also, wie es in den Forschung im Vordergrund. Der Trickster hingegen versucht meisten Arbeitsgruppen anzutreffen ist. Sigl interviewte die seine prekäre Situation „auszutricksen“ und versteckt seine Nachwuchswissenschaftler zwischen 2006 und 2009 in Einzel- eigenen Projekte hinter verklausulierten Anträgen, um an Geld gesprächen oder Gruppendiskussionen. Offensichtlich hatte heranzukommen. Trickster sind unter Biowissenschaftlern aber sie sich eine ziemlich ehrgeizige Mannschaft ausgesucht, denn eher selten anzutreffen. die meisten der Befragten strebten eine akademische Wissen- Die prekäre Lebenssituation von jungen Biowissenschaftlern schaftskarriere an. fördert also, so das Fazit von Sigl, vermehrt Clanverhalten und Die Erkenntnisse, die Sigl aus ihren Interviews heraus arbei- Wissenschaftler, die vorwiegend Risikomanagement betreiben. tete sind für jeden, der den Biowissenschaftsbetrieb von innen Jungforscher, die aus reiner Neugier riskanten aber spannenden erlebt hat, nicht unbedingt neu − teilweise erschreckend sind wissenschaftlichen Fragen und Projekten nachgehen, wie einst sie dennoch. die Gründerväter der Universität Wien vor 650 Jahren, bringt Nicht umsonst lautet der Titel ihrer in Englisch verfassten das aktuelle Wissenschaftssystem hingegen immer seltener Doktorarbeit „Embodied Anxiety“, was Sigl im deutschen Ab- hervor. Die Redaktion

Laborjournal 4/2015 3

LJ_415_EDITORIAL.indd 3 27.03.15 14:23 INHALT

Titelthema: Peer Review Das traditionelle Modell des Peer Review ist krank. Zu viele fragwürdige Arbeiten schaffen es in die Journale, zu viel wird hinter geschlossenen Türen gemauschelt. An neuen Ideen und Initiativen mangelt es jedoch nicht. Peer Review könnte schon heute transparenter, fairer und effektiver sein. Es bräuchte dazu nur etwas mehr Mut – meint Leonid Schneider. ... Mehr ab Seite 14.

NACHRICHTEN WIRTSCHAFT

6 Das besondere Foto: „Zell-Gesabber“ / Forscher Ernst 44 Nachrichten: Baxter übernimmt Suppremol / Rentschlers 8 Fokussiert: Inkubiert / Klinische Vorzeige-Studie wackelt / neuer Super-Reaktor / Evotec kooperiert mit Sanofi Skuriller Virus-Prozess / Pseudomedizin in Österreich 46 Geldanlage: Die Investments der Biotech-Milliardäre 10 Frisch gepreist: Brain-Prize / German Life Science Award / Inoviem Scientific Award Immer mehr Superreiche wie Carsten Maschmeyer oder SAP-Gründer 12 Frisch gefördert: Neue Förderungen von BMBF, DFG & SNF Dietmar Hopp (links) investieren Teile ihres Vermögens in die deutsche Bio- HINTERGRUND technologie. Soll man es ihnen gleich- tun; soll man ebenfalls Biotech-Aktien 14 Peer Review: Warum nicht mehr Transparenz wagen? kaufen oder gar Omas Erbe in ein 19 Im Gespräch: Joachim Taupitz, Mannheim hochriskantes Start-up stecken?

Steckt die Bioforschung wegen gesetz- 50 Gründerportrait: Wie ein Aachener Pfl anzenforscher licher Überregulierung manchmal in trotz guter Ideen und einem nachgefragten Produkt schei- der Zwangsjacke? Joachim Taupitz, terte – und noch lange nicht aufgibt. Mannheimer Medizinrechtler und Vize- Vorsitzender des Deutschen Ethik rats, 52 Firmenportrait: AID Diagnostika GmbH (Straßberg) meint: „In einigen Feldern schon.“ 54 Produktübersicht: RNA-Extraktions-Kits 67 Neue Produkte 24 Phylogenetik: Wie man beim Erstellen von Stammbäumen die ärgsten Stolpersteine aus dem Weg räumt. METHODEN

Neulich an der Bench (153): Die perfekte Konferenz SERIEN 64 66 Tipps & Tricks: Das EtNa-DNA-Extraktionsverfahren 27 Erlebnisse einer TA (91): Parkplatz-Pein Ansichten eines Profs (92): 28 Uni abgefahren BUCH ET AL.

Symbiose & Evolution: Absonderlichkeiten der Tierwelt JOURNAL-CLUB 68 70 Unkonventionelle Biografi e: Die Neandertaler und wir (von 30 Salzburg: Verquere Tumor-Signalwege Svante Pääbo) 32 Dresden: Mechanische Zelltypisierung 71 Wissenschaftsroman: Die Zähne des Paradiesvogels (von Cesare Mondadori) Biophysiker der Technischen Universität Dresden quetschen Zellen in viskosen Medien und messen ihre Verformbar- SERVICE keit. Dieser mechanische Fingerabdruck könnte auch helfen, pathologische Zell- 72 Kongresse veränderungen zu diagnostizieren. 76 Schulungen & Fortbildungen 79 Vorträge 34 : Dynamische Nukleosome 83 Stellenmarkt 36 Stichwort des Monats: Ferroptose 37 Journal Club kompakt SONSTIGES

Impressum STATISTIK 78 42 Rätsel: Der bretonische Pharmakologe 38 Publikationsanalyse: Verhaltens- & Kognitive Neurobiologie 86 Comic: Die „Lab-Files“ von Chris Schlag

4 4/2015

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LJ_415_04_05.indd 5 27.03.15 13:18 NACHRICHTEN

Das besondere Foto Zell-Gesabber

Was aussieht, als würde je- mandem etwas eklig Grünes aus dem Mund zwischen die Augen sab- bern, sind Kupffer-Zellen aus der Ratten- leber. Diese speziellen Makrophagen diffe- renzieren sich aus Monozyten und patrouillieren an der Innenwand winziger Sinusgefäße der Leber entlang. Das Endothel dieser Sinusoide ist perforiert, so dass die Kupffer-Zellen durch die Löcher schlüpfen können, um schnell an Orten akut geschädigten oder entzündeten Le- bergewebes eingreifen zu können. In diesem gefärbten Scanning-EM-Bild wurden sie exakt dabei ertappt – und zwar von Tom Deerinck am National Center for Microscopy and Imaging Research (NCMIR) in La Jolla/USA.

Hey, Junge — Es ist Freitag Nachmittag Huch! Wenn es für einen Nachwuchsforscher und du hast die Woche hart gearbeitet. nicht so völlig unvorstellbar wäre, könnte Draußen ist schon Frühling! vielleicht man gerade meinen, der Junge hätte noch willst du statt der nächsten Experimente ... machen... jetzt erst mal ganz was anderes... andere Interessen als seine Laborarbeit.

Forscher Ernst von Rafael Florés

6 4/2015 Laborjournal

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Inkubiert Fokussiert... Prostatakrebs-Forschung Wissenschaft erforscht das Unbe- Virologie-Professor Andreas Podbielski als kannte. So gesehen kann man also Wo sind die Männer? Sachverständigen. Das Ende der laut SZ kaum vorher wissen, wie man am be- „mit großem Ernst“ geführten Verhand- sten dorthin vorstoßen kann – sollte Vor knapp zwei Jahren startete die so- lung bot keine wirkliche Überraschung: man meinen. Stimmt aber nicht. Sehr genannte PREFERE-Studie. Sie sollte im Der Richter sah durch die sechs Publika- oft weiß man ganz genau, welcher direkten Vergleich klären helfen, welche tionen, die Bardens vorgelegt hatte, alle Weg zur gewünschten Erkenntnis von vier Therapien bei früh entdecktem Anforderungen in dem „Preisausschreiben“ führt – nur kann man ihn nicht gehen, Prostata-Karzinom die effektivste ist. Dazu des Beklagten erfüllt – und verurteilte Lan- da ein entscheidendes methodisches war geplant, über vier Jahre bis zu 7.600 ka zur Zahlung der 100.000 Euro. Vehikel fehlt. Die Geschichte der Wis- positiv diagnostizierte Männer auf die vier senschaften ist voller Beispiele dafür. Behandlungen zu verteilen. Ein breites Eines kommt etwa aus der Geschichte Bündnis von Geldgebern – darunter die der Cytogenetik. Die hatte lange das Deutsche Krebshilfe und mehrere Kranken- Problem, dass man die menschlichen kassen – stellte 25 Millionen Euro dafür zur Chromosomen schlichtweg nicht Verfügung. PREFERE, so wurde verkündet, gut genug sehen konnte. Immerhin solle mit diesem Ansatz und Umfang zu meinte der US-Zytologe Theophilus einer Art Aushängeschild der deutschen Shickel Painter vor über neunzig Jah- Krebsforschung werden. ren, in dem Durcheinander unkonden- Seitdem jedoch kämpft die Studie mit

sierter Spermatozyten-Chromosomen enormen Startschwierigkeiten – ihr fehlen Domain Foto: CDC / Public einen haploiden Satz von 24 erspäht schlichtweg die Männer. Zwar hatten die Und was ist das, wenn kein Masernvirus? zu haben. Die diploide Chromo- Initiatoren vor Beginn ausgerechnet, dass somenzahl von 48 galt fortan zwar sich „nur“ zwei bis drei der hierzulande Auf Laborjournal online schrieb Hans über dreißig Jahre lang als Konsens positiv diagnostizierten Männer zwischen Zauner dazu am 10.12.2014 hinsicht- unter den Experten – zugleich aber 18 und 75 Jahren für eine Teilnahme ent- lich des erhofften positiven Ausgangs: war klar, dass man die Chromosomen scheiden müssten. Seit Beginn der Re- „Das wäre ein doppelter Gewinn für den noch diskreter darstellen können krutierung vor über einem Jahr konnten Impfgedanken: Nicht nur wäre Lankas müsse, um endgültige Gewissheit jedoch von über 2.000 positiv gescreenten 100.000-Euro-Preis als das entlarvt, was er zu erlangen. Dies gelang schließ- Männern lediglich etwa 200 in die Studie ist, nämlich ein albernes Propaganda-Spiel- A Complete Solution From Sample Preparation to Molecular Analysis lich 1956, als es zum einen möglich eingeschlossen werden. chen. Zudem hat Bardens angekündigt, das geworden war, die Zellen durch Die Deutsche Gesellschaft für Urologie Geld im Erfolgsfall für Impfkampagnen in Colchicin in der Metaphase auflaufen ist daher aktiv geworden – und wirbt vor Entwicklungsländern zu spenden. Vakzi- zu lassen – und man zum anderen allem bei niedergelassenen Ärzten, aber ne finanziert aus der Schatulle eines Ul- gelernt hatte, die Chromosomen auch bei Strahlentherapeuten um mehr En- tra-Impfgegners – das wäre eine schöne nach hypotoner Vorbehandlung zu gagement, Patienten besser über die Studie Schlusspointe dieser skurrilen Episode.“ spreiten. Erst damit waren die Vehikel zu informieren und sie vor allem dafür zu Leider bleibt der Konjunktiv vorerst ste- allesamt reif, um den Weg zur Lösung interessieren. Denn eines ist klar: Mit solch hen – Lanka hat umgehend angekündigt, in des Problems sicher zu gehen – mit tröpfelndem Zulauf ist PREFERE zu frühem Berufung zu gehen. dem entsprechend klaren Ergebnis, Scheitern verurteilt. dass der falsche Konsens gekippt Österreich und die diploide Chromosomenzahl Impfgegner-Kampagne auf 46 korrigiert werden konnte. Gegen Pseudomedizin Nicht zuletzt wegen Beispielen wie Zur Kasse bitte! diesem sind viele der Meinung, dass Die Österreichische Ärztekammer methodische Verbesserungen für den Die Süddeutsche Zeitung (SZ) nannte (ÖÄK) vergibt Diplome in den medizini- konkreten Erkenntnisfortschritt eine ihn „einen der skurrilsten Prozesse des schen Disziplinen – und führt darunter viel wichtigere Bedeutung haben als Landes“. 2011 versprach der promovier- auch esoterische Pseudofächer wie Anthro- beispielsweise „gute Ideen“. Auch die te Biologe und ausgewiesene Impfgegner posophische Medizin, Kinesiologie, Neural- Entdeckung der DNA-Struktur wurde und Virenleugner Stefan Lanka im Inter- therapie, Orthomolekulare Medizin und schließlich erst möglich, nachdem die net 100.000 Euro für denjenigen, der ihm Homöopathie. Aus diesem Grund haben englische Textilindustrie die Rönt- die Existenz des Masernvirus beweise. Der jetzt die beiden Ärzte Theodor Much und genkristallographie entwickelt hatte. in Schweden tätige deutsche Arzt David Viktor Weisshäupl eine „Initiative für wis- Die berühmten „Geistesblitze“ helfen Bardens nahm die „Herausforderung“ an senschaftliche Medizin“ ins Leben gerufen, also nur, wenn die Methoden zu ihrer und lieferte Lanka sechs eindeutige Pub- welche die ÖÄK auffordert, „diesen Unsinn Realisierung gut genug sind. Vielleicht likationen. Das Geld jedoch sah er nicht. endlich abzustellen“, und das Gesundheits- gibt es deshalb so viele Nobel- und Stattdessen wurde er im Internet übel von ministerium drängt, seiner Aufsichtspflicht andere Preise für methodische Ent- Lanka-Sympathisanten bedroht. nachzukommen. Unter www.initiative-wis- wicklungen. RALF NEUMANN Also trafen sich beide vor dem Land- senschaftliche-medizin.at kann man sich als gericht Ravensburg – samt dem Rostocker Unterstützer eintragen. -RN-

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Brain Prize German Life Science Award ➤ Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutschen Krebsstiftung haben die Sanfter Blick ins Hirn In Zelle und Rechner drei Deutschen Krebspreise vergeben: In der Sparte „Klinische Forschung“ Prinzipiell benötigt man zum Flu- Alle zwei Jahre stiftet Roche 50.000 ging die Auszeichnung an den Patholo- oreszenzmikroskopieren kurzwelliges Euro für den German Life Science Award, gen Günter Klöppel von der TU Mün- Licht, um die Probe auf dem Objektträger um damit Nachwuchsforscher in deutschen chen, der vor allem die molekulare zum Leuchten zu bringen. Denn die An- Forschungseinrichtungen oder Unterneh- Entstehung hormonproduzierender regungs-Photonen müssen mehr Energie men zu fördern. Dieses Jahr teilen sich die Pankreastumoren mitentschlüsselte. tragen als das abgestrahlte Fluoreszenz- Chemikerin Irene Coin und der Bioinfor- Den Preis für „Experimentelle For- licht. Leider schädigt diese energiereiche matiker Bernhard Renard den Preis. schung“ erhielt Karl Lenhard Rudolph Strahlung aber schnell die Probe. Zudem Irene Coin untersucht an der Uni Leip- vom Leibniz-Institut für Altersfor- kann man in einem dicken Gewebeschnitt zig Interaktionen zwischen Proteinen, in- schung in , wo er die Rolle von nur Strukturen an der Oberfläche sichtbar dem sie diese mit in der Natur nicht vor- Telomeren und Telomerase bei der Tu- machen, da kurzwelliges Licht stark streut. kommenden Aminosäuren markiert. Um morbildung im Alter studiert. Den Preis In den späten 1980ern hatten einige diese in ein Protein einzubauen, verwendet für „Translationale Forschung“ nahm Wissenschaftler dann eine Idee: Man be- sie modifizierte tRNAs und die Translati- der Heidelberger Neurologe Wolfgang strahlt die Probe mit energiearmen Photo- onsmaschinerie der lebenden Zellen. In-vi- Wick entgegen – insbesondere für nen – weshalb nur dort, wo zwei Photonen tro-Schritte sind daher nicht notwendig. seine Rolle bei der Entwicklung von aufeinandertreffen, die Energie ausreicht, Renard ist am Berliner Robert Koch-In- Therapiestandards zur Behandlung um Fluoreszenz anzuregen. Diese schonen- stitut Krankheitserregern auf der Spur. von Gliomen. Das Preisgeld beträgt de Methode ging in den 90er Jahren als Seine Gruppe beschäftigt sich mit den Da- jeweils 7.500 Euro. Zwei-Photonen-Fluoreszenzmikroskopie in tenmengen, die bei der DNA- und RNA-Se- die Geschichte ein und eröffnete speziell quenzierung sowie bei massenspektromet- ➤ Martin Kaltenpoth vom MPI in Jena Neurobiologen und Hirnforschern neue rischen Proteinanalysen anfallen. Lernende erhielt den mit 17.500 Euro dotierten Einblicke in ihre Objekte. Algorithmen sollen Fehler erkennen und Thüringer Forschungspreis 2014 in der Nicht zu- dabei die Daten aus verschiedenen Experi- Kategorie „Grundlagenforschung“. Kal- letzt deshalb menten sinnvoll integrieren. Das Ziel die- tenpoth erforscht Symbiosen zwischen werden jetzt ser Prozeduren: Bessere Diagnostik und Insekten und anderen Organismen. vier Forscher, Charakterisierung von Krankheitserregern. So hat sein Team Antibiotikum-pro- die diese Tech- nologie maß- duzierende Bakterien entdeckt, die auf Inoviem Scientific Award den Antennen einer Wespenart, dem geblich mitent- Bienenwolf, leben. wickelten, mit dem eine Milli- Resistenzbrecher ➤ Viola Nordström vom DKFZ Heidel- on Euro schwe- Die Heidelberger Krebsforscherin Hei- berg durfte sich über den Erwin-Nie- ren Brain Prize ke Allgayer erhält den Inoviem Scienti- haus-Preis der Alzheimer Forschung der Grete Lund- fic Award des gleichnamigen Straßburger Initiative e.V. samt 40.000 Euro freuen. beck European Biotech-Unternehmens. Sie studiert die Nach ihren Erkenntnissen entfalten die Brain Research Wirkung therapeutischer Antikörper, die Foto: HHMI Foundation aus- Tumoren über den EGF-Rezeptor zu Leibe Alzheimer-typischen Amyloid-Plaques Winfried Denk ihre toxische Wirkung über die Wech- gezeichnet. Ei- rücken. Dabei möchte sie das Problem der selwirkung mit Gangliosiden. ner davon ist der Physiker Winfried Denk Resistenzbildung von Krebszellen gegen vom MPI für medizinische Forschung in Chemotherapeutika in den Griff bekom- ➤ Mit dem Felix-Wankel-Tier- Heidelberg, der sich auf das Mikroskopie- men. Momentanes Mittel der Wahl ist schutz-Forschungspreis belohnt die ren von Hirngewebe spezialisiert hat. Die Artesunat, ein Wirkstoff, der eigentlich LMU München alle zwei Jahre For- Zwei-Photonenmikroskopie erlaubt ihm, gegen Malaria eingesetzt wird, aber mög- scher für ihre Beiträge zum Tierschutz. auch lebende Nervenzellen zu untersu- licherweise auch resistente Tumorzellen Dieses Jahr geht die Auszeichnung chen und bis zu einem Millimeter tief in auszutricksen hilft. einschließlich 30.000 Euro an die das Gewebe hineinzuschauen. Denk hatte Das Preisgeld von 50.000 Euro zahlt Ino- Leipziger Veterinärmedizinerin die Methode 1990 als Erstautor mit vorge- viem Scientific nicht aus, sondern erbringt Maria-Elisabeth Krautwald-Jung- stellt (Science 248:73-6). für den Preisträger stattdessen Leistungen hanns. Sie hat ein Verfahren entwi- Die drei weiteren Preisträger sind Art- rund um die Analyse und Entwicklung neuer ckelt, das Geschlecht eines Huhns hur Konnerth von der TU München, David therapeutischer Wirkstoffe in diesem Wert. schon im Ei zu bestimmen. Damit Tank aus Princeton und Karel Svoboda aus Ganz uneigennützig ist dieser Service wohl könnte künftig das Töten männlicher Ashburn. Im Mai nehmen die vier Forscher nicht, denn die Firma wird im Rahmen einer Küken bei der Legehennenzucht ver- den Preis in Kopenhagen entgegen – aus „Joint Publication“ an der Veröffentlichung mieden werden. -MRE- den Händen von Kronprinz Frederik von beteiligt sein, übernimmt dafür allerdings Dänemark. auch deren Kosten. -MRE-

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➤ „Iron-Sulfur for Life“ – Koordinato- BMBF: e:Med-Initiative rin: Silke Leimkühler, Universität Potsdam; ➤ „Deciphering the mRNP code: RNA- Lymphom-Verbund bound Determinants of Post-transcriptio- Das BMBF fördert über die nächsten nal Gene Regulation“ – Koordinatoren: Utz drei Jahre ein überregionales Gemein- Fischer, Universität Würzburg, und Niels schaftsprojekt zur Erforschung des Ver- Gehring, Universität zu Köln. laufs von Lymphom-Erkrankungen. 2,5 Millionen Euro spendiert das Ministerium dafür aus seiner e:Med-Initiative. DFG: Forschergruppen Die Leitung des Forschungsverbunds Super übernimmt Rainer Spang mit seinem Team Zwei von Sechs von der Uni Regensburg. Die Oberpfälzer Die Deutsche Forschungsgemeinschaft Per-4-mance analysieren nicht nur Daten zur Genex- (DFG) richtet eine neue Klinische Forscher- Die brandneue SuperScript® IV RT pression bei Lymphom-Erkrankungen, gruppe sowie fünf neue Forschergruppen sondern schauen sich auch die Metabo- ein. Sie erhalten insgesamt 13 Millionen liten der Zellen genauer an. Um aus diesen Euro für zunächst drei Jahre. Daten auf molekulare Mechanismen rund Die Klinische Forschergruppe wird am um den Verlauf von Lymphknotenkrebs zu Universitätsklinikum -Eppendorf schließen, wertet die Gruppe diese bioin- unter dem Titel „Feto-maternal Immune formatisch aus. Im Verbund mit Kollegen Cross Talk: Consequences for Maternal and der Unikliniken Göttingen und Schles- Offspring’s Health” eingerichtet. Spreche- wig-Holstein sowie weitereren Partnern rin ist die Schwangerschaftsmedizinerin aus der Berliner Charité, der Uni Leipzig, Petra Clara Arck. der Robert-Bosch-Gesellschaft und dem An der Medizinischen Hochschu- HelmholtzZentrum München wollen sie le Hannover nimmt die Forschergruppe mit den Daten mathematische Modelle „Gradierte Implantate für Sehnen-Kno- erarbeiten, um die Entstehung und Ent- chen-Verbindungen“ Implantate ins Visier, Erleben Sie hervorragende wicklung von Lymphomen zu beschreiben. die unterschiedliche Gewebestrukturen verbinden und helfen sollen, ihre Über- Sensitivität und gänge zu regenerieren. Sprecherin ist die Spezifi tät, für cDNA- DFG: Schwerpunktprogramme „Gewebeingenieurin“ Andrea Hoffmann. Sechs von 18 Die übrigen vier Forschergruppen be- Syntheseergebnisse, auf die arbeiten keine biomedizinischen Themen. Sie sich verlassen können. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 18 neue Schwerpunktpro- Schweizerischer Nationalfonds gramme (SPP) ein – und fördert sie über Entscheiden Sie sich für die nächsten drei Jahre mit insgesamt 105 Millionen Euro. Sechs der Programme listet 18 von 40 Leistung unter die DFG unter „Lebenswissenschaften“: Der Schweizerische Nationalfonds SNF lifetechnologies.com/ssiv ➤ „Nucleotide Second Messenger hat für dieses Jahr 40 neue Förderprofes- Signalling in Bacteria“ – Koordinatorin: suren bewilligt. 18 davon bearbeiten biolo- Regine Hengge, Humboldt-Universität zu gische oder medizinische Themen. So wird ; etwa die US-Immunbiologin Carolyn King ➤ „Next Genera- am Basler Department Biomedizin die Ent- tion Optogenetics: stehung der Zellheterogenität bei CD4-po- Tool Development sitiven T-Zellen untersuchen, während ein and Application“ paar Straßen weiter die Chemikerin Prisca – Koordinator: Ale- MIT Boston Illustr.: Liberali am Friedrich-Miescher-Institut die xander Gottschalk, Symmetriebrechung bei kollektivem Zell- Universität Frank- verhalten weiter verstehen will. furt; Mit den Förderprofessuren unterstützt ➤ „Innate Sen- der SNF Nachwuchswissenschaftler beim sing and Restriction Optogenetik Aufbau eines Teams zur Umsetzung eige- of Retroviruses“ – Koordinator: Oliver Till ner selbstständiger Forschungsprojekte. Fackler, Universitätsklinikum Heidelberg; Die Auserwählten erhalten bis zu 1,6 Milli- ➤ „Innate Lymphoid Cells – Koordi- onen Schweizer Franken und haben vier bis nator: Andreas Diefenbach, Universität maximal sechs Jahre Zeit, ihr Forschungs- Mainz; vorhaben abzuschließen. -MRE-

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Peer Review TransparenzTransparenz wagen!wagen!

Das traditionelle Modell Das heutige Peer-Review-System ist seit Peer Review. Jetzt kommt die tatsächliche der Mitte des 20. Jahrhunderts Standard Qualität der experimentellen Daten und die des Peer Review ist krank. Zu bei seriösen akademischen Journals. Die Gültigkeit der Befunde auf den Prüfstand. viele fragwürdige Arbeiten Idee ist ja auch überzeugend: Kollegen vom Die Editoren laden dafür gezielt mehrere Fach begutachten jede wissenschaftliche Gutachter ein. Nicht immer sind so schnell schaffen es in die Journale, zu Studie vor der Veröffentlichung, objektiv halbwegs geeignete Kollegen unter Profes- viel wird hinter geschlossenen und kompetent. Die Leser können also soren und Forschungsgruppenleitern auf- grundsätzlich mit der Verlässlichkeit der zutreiben, und längst nicht alle erklären Türen gemauschelt. An neuen Daten und Schlussfolgerungen rechnen. sich bereit, die Aufgabe anzunehmen. Ge- Ideen und Initiativen mangelt In Wirklichkeit aber stehen dem Peer legentlich wird ein Manuskript auch nur Review, genau wie der Demokratie, die von einem einzigen Referee begutachtet. es jedoch nicht. Peer Review menschlichen Makel im Wege. Das von Durchaus üblich ist auch, dass ein könnte schon heute transpa- den Autoren eingereichte Manuskript vielbeschäftigter Chef die eigenen Postdocs geht zunächst einmal über den Tisch der und Doktoranden mit dem Peer Review renter, fairer und effektiver Journal-Editoren. Diese sind entweder beauftragt – das der Chef dann als eigene sein – meint Leonid Schneider. „akademische Editoren“, also selbst aktive Leistung abliefert. Wissenschaftler, oder sie haben als haupt- Nach welchen Kriterien die Editoren Um die Zukunft der Wissenschaft kann berufliche Editoren den Forschungsbetrieb Reviewer auswählen ist auch eher unklar, einem angst und bange werden. Immer längst hinter sich gelassen. An diesen Tor- mit Ausnahme der Einschränkung, dass die mehr Hinweise auf unzulässige Datenma- wächtern muss das eingereichte Manu- Gutachter keine Ko-Autoren sein dürfen. nipulationen tauchen auf, dokumentiert skript vorbei. Obskure Qualitätskriterien Die Autoren dürfen selbst Gutachter vor- zum Beispiel auf der Seite RetractionWatch. wie Neuartigkeit und Impact kommen dabei schlagen, und da wäre man dumm, wenn com. Betroffen sind auch hoch angesehene ins Spiel. Anders gesagt, es geht um das Po- man nicht besonders freundlich gesinnte Journals wie Nature und Cell. tenzial der Studie für das Einsammeln von Kollegen nennen würde (wobei man sich Die Schuld für das Erscheinen fragwür- Zitierungen und um den Nachrichtenwert aber in seiner Freundschaftseinschätzung diger Studien wird oft beim althergebrach- in den Massenmedien. Je sensationeller sehr irren kann!). ten Modell des Peer Review gesucht. Bei die Studienergebnisse, je naheliegender den meisten etablierten Journals, vor allem die angedeuteten klinischen Durchbrüche, Wer mauscheln will,... jenseits des Open Access, läuft das Peer Re- umso interessierter sind die Editoren an der view immer noch nach dem gleichen, jahr- Studie. Was früher die Schlagzeile „DAS Viele Editoren folgen der Einfachheit zehntealten Muster ab. Und niemand weiß Krebs-Gen gefunden!“ war, kann heutzu- halber den Vorschlägen der Autoren, und genau, was hinter den Kulissen passiert. tage „Magische Stammzellen!“ heißen. so wird manchmal lustig dem Klüngel ge- Man denke an den Skandal um angeblich frönt. Gewisse unehrliche Wissenschaftler Menschliche Schwächen „Stimulus-aktivierte“ pluripotente Stamm- manipulieren das System sogar mit getürk- zellen (STAP). Möglichst viele Manuskripte ten Referee-Kontaktdaten. Da reicht es oft Das akademische Peer Review wird abzulehnen, um durch die künstlich nied- schon, dem Editor eine fingierte Gmail- gerne mit der Demokratie verglichen: Im rig gehaltene Zahl der Veröffentlichungen oder Yahoo-Email-Adresse eines Fachkolle- Vergleich mit den Alternativen ist es das am den Journal Impact Factor nach oben zu gen zuzustecken, und schon darf der Autor wenigsten schlechte System. Aber genau treiben – das ist traditionellerweise die sein Manuskript heimlich selbst begutach- wie bei der Demokratie gibt es auch beim Strategie der Abo-Journals. ten, versteckt hinter fremden Federn. Unter Peer Review Spielraum für Anpassungen Sind die Editoren in der ersten Runde anderem das Verlagshaus BioMed Central und Verbesserungen. überzeugt, geht es weiter zum eigentlichen (BMC) ist neulich einem regelrechten

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Peer-Review-Betrugsring aufgesessen, der wird es oft unschön. Denn dort kann eine Die Referees bremsen aus, die Autoren nach diesem Schema funktionierte. einzige Publikation die Autoren in Lehr- versuchen diese zu diskreditieren oder Die Editoren müssen als nächstes die stühle katapultieren oder mit Fördermil- mit Unmengen von wenig aussagenden (nicht immer rechtzeitig) abgelieferten lionen überschütten. Da werden aus der Daten zuzuwerfen. Die Editoren schließ- Gutachterberichte auswerten und zusam- Anonymität heraus persönliche Fehden lich setzen sich schon mal über die Urteile men mit dem redaktionellen Urteil den ausgefochten, eigentlich gute Studien der Reviewer hinweg oder ernennen sich Autoren zuleiten. Kein Außenstehender von unliebsamen Konkurrenten subjektiv gleich selbst zu alleinigen Gutachtern. bekommt diese jemals zu sehen. Die Namen verrissen oder mit übertriebenen oder Wer da als Autor nicht mitmacht, kann der Referees bleiben gar für alle außerhalb unrealistischen Zusatzforderungen hin- das Manuskript gerne bei „einem etwas der Journalredaktion geheim. Der Editor tertrieben. mehr spezialisierten Journal einreichen“; akzeptiert nun das Manuskript ohne wei- ein üblicher Euphemismus, der eigentlich tere Vorbehalte (sehr selten), oder er lehnt Schikanen und Sabotage bedeutet: „Für unser ehrwürdiges Journal es endgültig ab (ziemlich oft). Des Öfteren war das längst nicht gut genug“. bekommen die Autoren die Möglichkeit, Mal müssen zusätzliche Mausmodel- Am Ende wird zwar jedes wissenschaft- ein revidiertes Manuskript einzureichen. le oder Patientenstudien her. Mal denken lich halbwegs solide Manuskript irgendwo Mal geht es dabei um rein stilistische Ver- sich die Reviewer ein neues Nebenprojekt publiziert. Nur eben meist stark verspätet, besserungen. Ein anderes Mal empfehlen aus, das wenig mit der aktuellen Studie zu nicht unbedingt in dem Journal, bei dem es Referees ungeniert, deren eigene Paper tun hat, aber Ressourcen und Zeit raubt. zuerst eingereicht wurde, und bei weitem zu zitieren. Oft aber sind zusätzliche Ex- So eine Revision kann schon mal Monate nicht in der ursprünglich geplanten Form. perimente gefordert, und da geht es erst oder gar Jahre dauern. Nicht wenige Wis- Die Öffentlichkeit erfährt nichts von so richtig los. Idealerweise empfehlen die senschaftler sind überzeugt, dass ihre Pu- alldem. Sie bekommt nur die endgültige, Referees einige wenige Versuche, um die blikationsversuche schon einmal sabotiert von Editoren und Referees mitgeformte Schlussfolgerungen der Studie besser aus- wurden, damit die Referees die eigenen, und bewilligte Version des Manuskripts zuarbeiten oder zusätzlich zu bestätigen. ähnlichen Studien ungestört publizieren zu sehen. Die Autoren sind dann meist dankbar für konnten. Wenn die Studie sich dann trotz der die hilfreichen Hinweise und liefern zügig Der Publikationsvorgang ist also nicht aufwendigen Prozedur als nicht reprodu- ein verbessertes Werk ab. selten ein schmutziger Zermürbungskrieg, zierbar oder gar als getürkt erweisen sollte, Aber gerade bei den „großen“ Journals in dem niemand eine gute Figur macht. fragt sich jeder, wie denn so etwas über-

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haupt veröffentlicht werden konnte. Denn senschaftlern, alleine weil ihre Gutachten volle Transparenz. Was aber nicht heißt, ein akademisches Paper ist keine Belletri- veröffentlicht werden. dass es irgendwann nicht doch zum allge- stik. Der Leser will keine unterhaltsame Gu- Persönliche Angriffe gegen die Autoren meinen Standard werden kann, vor allem te-Nacht-Lektüre, sondern glaubwürdige der eingereichten Manuskripte sind passé, wenn sich auch deren neuartiges Publikati- und verlässliche Informationen, um eigene wenn jeder mitlesen kann. Man kann auch onskonzept durchsetzen sollte: das Post-Pu- Forschung darauf aufbauen zu können. In kaum mehr schamlos wenig relevante, aber blication-Peer-Review (PPPR). der Wissenschaft möchte man schon gern extrem zeitraubende Versuche fordern. Frühere Experimente mit ähnlichen wissen, wo die besonderen Stärken, aber Und auf das Zitieren eigener Publikationen Journalkonzepten in den 90er Jahren schei- auch die Schwächen einer Studie liegen. zu bestehen, wirkt vor den Augen der Öf- terten zwar. Inzwischen aber sind raffinierte Um nochmal den Vergleich des Peer fentlichkeit nur noch pathetisch. Das gilt und originelle redaktionelle Strategien ent- Review mit der Demokratie zu bemühen: selbst dann, wenn die Verfasser der Gut- standen. Pöschls ACP Journal stellte bereits Beide werden von Menschen gemacht und achten anonym bleiben. vor über zehn Jahren auf ein PPPR-Konzept sind gerade deswegen fehleranfällig. Man- um und ist damit in seinem Fachbereich gelnde Transparenz ist deshalb die größte ausgesprochen erfolgreich. Ein bei ACP Gefahr. Eine intransparente Demokratie, in eingereichtes Manuskript wird nach einer der die Öffentlichkeit nicht mitbekommt, nicht wertenden Qualitätskontrolle umge- was Politiker, Beamte, Militärs und Wirt- hend online als ein zitierbares Discussion schaftsführer hinter verschlossenen Türen Paper veröffentlicht. Damit gelten die Daten machen, gleitet schnell in Oligarchie oder als publiziert, ein Scoop (das Abschöpfen gar Diktatur ab. der Ideen des Papers durch Konkurrenten) Muss man sich also wundern, dass ei- ist dann keine Gefahr mehr. Darauf folgt das nige wenige Wissenschaftler-Oligarchen sogenannte Multi-Stage Open Peer Review. und deren Doktoranden-Nachkommen Während die APC-Editoren wie gehabt Re- seit jeher quasi jedes Wissenschaftsfeld ferees für ein Peer-Review suchen, sind alle dominieren? Diejenigen, die keine guten Leser eingeladen, ihre Eindrücke über das Patronagen und Netzwerke anlegten oder Discussion Paper in Form von öffentlichen sich zu viele Feinde machten, haben es in Ulrich Pöschl: Neues Review-Konzept Kurzkommentaren beizutragen. Die Auto- diesem Umfeld schwer, ihre Publikationen gewagt – und gewonnen! ren können darauf auch umgehend antwor- gut zu platzieren und sich damit für Stellen ten. Nach einer bestimmten Zeit schließt und Förderung zu qualifizieren. Aber auch Autoren sind angesichts der der Editor das Peer Review ab und erstellt Peer Review braucht also Transparenz, Veröffentlichung ihrer Antwort-Schreiben eine Anweisung für die Autoren. Er berück- um objektiver und gerechter zu werden. um Sachlichkeit und Glaubwürdigkeit sichtigt dabei sowohl die Empfehlungen der Zum Glück machen immer mehr Wissen- bemüht, denn Referees persönlich zu dis- eingeladenen Referees als auch die Ideen schaftler und Journals (bezeichnender- kreditieren oder mit Schall und Rauch zu der anderen Kommentatoren. weise alle Open Access!) mit. Der Bruch verwirren, wirkt ebenfalls unprofessionell Am Ende fällt eine zweite Redaktions- mit dem etablierten Black-Box-Konzept und peinlich. entscheidung über die Revisionsfassung. des Peer Review ist mal mehr, mal weni- Einige wenige Journals ermuntern ihre Bei Erfolg erscheint die finale und begut- ger radikal. Das Journal PLOS ONE erlaubt Reviewer, sich gänzlich aus der Anonymi- achtete Publikation im Online-Journal. Lesern, bereits publizierte Artikel nachträg- tät zu wagen und mit dem eigenen Namen Interessierte Leser können aber weiterhin lich zu kommentieren, so ähnlich wie es bei öffentlich für ihren Bericht einzustehen. die gesamte Historie des Papers einsehen, PubMed Commons und PubPeer möglich ist. Leider passiert dies noch zu selten, und es inklusive Ursprungsfassung und sämtlicher Diese nachträgliche Option wird, jenseits ist nicht zu erkennen, dass es einen Trend Reviews und Kommentare, mit Namen ver- von Verdachtsfällen der Datenmanipulati- zu mehr nicht-anonymen Gutachten gäbe, sehen und alles einzeln zitierbar. on, jedoch eher selten genutzt. Das Paper wie Ulrich Pöschl, Mainzer MPI-Direktor Auf diese Weise wird beides kombi- ist ja bereits in seiner Letztfassung erschie- und Chef-Editor des Journals Atmospheric niert, die spezifische Fachkompetenz und nen, nachträgliche Kommentare bringen da Chemistry and Physics (ACP), berichtet. der hohe persönliche Arbeitsaufwand des wenig. Andere Journals wie die der Verlags- Ein simpler Grund: oft wollen sich die klassischen (offenen) Peer Review; und die gruppe Frontiers machen die Namen der Referees einfach nicht öffentlich blamieren, Aufmerksamkeit der Leser, die mit ihren Referees öffentlich, wobei dies eher der falls sich ihre fachmännischen Kommentare vielen Augen und breit gestreuten Kompe- Anerkennung der Referee-Leistung gilt als nachträglich doch nicht als kompetent ge- tenzen oft Dinge sehen, die den zwei bis der Transparenz. Die Leser wissen dann ja nug erweisen sollten. Zudem wollen sie bei drei Referees vielleicht entgehen. immer noch nicht, was beim Peer Review besonders kritischen Berichten gerne einen eigentlich ablief. persönlichen Konflikt mit den Autoren ver- Angst vor Blamage meiden. Und selbst bei ehrlich lobenden Hilft Öffentlichkeit? Gutachten will man sich nicht dem Verdacht Laut Pöschl entlastet dieses Modell die der Anbiederung oder Vetternwirtschaft akademischen Editoren und Referees so- Immer mehr Open-Access-Journals, aussetzen. Damit ist ein komplett transpa- gar, denn die Autoren geben sich deutlich am bekanntesten davon eLife, machen je- rentes Peer Review zwar wünschenswert, mehr Mühe bei ihren eingereichten Manu- doch die Referee-Berichte selbst publik, in der Praxis aber schwer umzusetzen, skripten. Niemand möchte sich gern mit zusammen mit der eigentlichen Veröffent- ohne viele gute Referees abzuschrecken. einem schlampig zusammengeschusterten lichung. Wie mir Editoren sagten, werden In der biomedizinischen Forschung setzen Discussion Paper öffentlich blamieren. Und die Reviewer wie von Zauberhand zu bes- eigentlich nur junge Avantgarde-Blätter wie erst recht möchte niemand dieses öffentlich seren Menschen und kompetenteren Wis- F1000 Research, PeerJ und ScienceOpen auf abgelehnt sehen.

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Das Redaktionsziel muss das Publizie- ten wird das PPPR-Modell noch ziemlich vielleicht kein Allheilmittel und hat si- ren jeder wissenschaftlich soliden Studie skeptisch betrachtet. Ulrich Pöschl ist aber cherlich auch seine Schwächen. Aber das werden. Deren tatsächlicher Impact soll von dessen Vorteilen absolut überzeugt gegenwärtige Peer Review und das wis- nicht von Editoren, sondern von der welt- und findet, man müsse nur für gute Wis- senschaftliche Publizieren im Allgemeinen weiten Wissenschaftler-Gemeinschaft erör- senschaftler als akademische Editoren und sind nun mal krank und korrupt, und besse- tert werden. Jedes Journal müsste individu- eine richtige Mischung der Redaktionskon- re Vorschläge liegen zur Zeit nicht auf dem ell entscheiden, wo dessen feldspezifische zepte sorgen. Tisch. Weitermachen wie bisher ist sicher Akzeptanzkriterien liegen. Pöschls ACP keine clevere Option. Denn wenn die Wis- Journal schafft es jedenfalls, trotz des ho- Bessere Vorschläge, bitte! senschaft nicht transparenter und ehrlicher hen Stands im eigenen Forschungsfeld eine wird, wird auch die Öffentlichkeit wenig sehr niedrige Ablehnungsrate zu halten. Die Transparenz des PPPR, mit seinen Neigung haben, Pfusch und Korruption zu Leser im PPPR-Modell sollten Manu- Discussion Papers, offenen Referee-Berich- finanzieren. skripte natürlich nicht im Stil von Face- ten und interaktiver Leser-Einbindung ist Leonid Schneider book-Likes bewerten. Es sollen sachliche Kurzbeiträge sein. Ernsthafte Probleme mit den Leserkommentaren sind Pöschl in über zehn Jahren nicht wider- fahren, mit Ausnahme vielleicht des Problems der mangelnden Teilnahme. Nur einige wenige anstößige Kommentare mussten entfernt werden, und ein ein- ziges Mal hätte ein verwirrter Autor sein eigenes Discussion Paper lobend gewürdigt, so- gar unter eigenem Namen. Die Quality Speaks for Itself Kommentatoren müssen sich natürlich registrieren und sind niemals anonym, was Manipu- lationen verhindern soll. Für die Autoren soll das Risiko, sich durch peinliche Versuche des Selbstlobs in die Brennnesseln zu setzen, damit zu hoch sein. Bei Pöschls Journal sowie bei F1000 Research und PeerJ werden die Referees noch klassisch von den Editoren eingeladen. ScienceOpen geht noch einen Schritt weiter. Dort kann sich jeder interessierte Leser eines Discussion Papers als dessen potenzieller Refe- ree bei der Redaktion melden. Die Eignung als Gutachter zeigt man anhand der eigenen Publikationsleistung und des ORCID-Profils (ORCID ist eine Initiative, die eine eindeutige und schwer manipulierbare Wissenschaftler-Identifikation bereitstellen will). So können auch Postdocs und erfahrene Doktoranden endlich ihre An- erkennung als ordentliche Re- ferees bekommen. Sind ausrei- FINE SURGICAL INSTRUMENTS FOR RESEARCHTM chend hilfreiche Gutachten und Kurzkommentare eingegangen, Visit us at finescience.de or call ++49 (0) 6221 905050 schließen die ScienceOpen-Edi- toren das Peer Review ab. In den Impact Factor-ge- steuerten Lebenswissenschaf-

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Gesetzliche Überregulierung? Biowissenschaften in der Zwangsjacke Ein Gespräch mit dem len mehr Freiheit und fühlen uns durch Forschungsfreiheit kann nur zugunsten die Gesetze eingeengt.“ Aber im gleichen eines anderen Gutes mit Verfassungsrang Mannheimer Medizinrechtler Atemzug schreien sie: „Wir wollen wissen, eingeschränkt werden. und Vize-Vorsitzenden des was wir eigentlich dürfen und was wir nicht dürfen.“ Dieser Spagat zwischen Rechtssi- Gesetzgebungen müssen verfassungsge- Deutschen Ethikrats Jochen cherheit und Flexibilität des Rechts lässt mäß sein, das ist ja selbstverständlich. Oder Taupitz. sich jedoch nicht auflösen. gibt es im Zusammenhang mit den Biowis- senschaften welche, die dieses Kriterium Embryonenschutzgesetz, Stammzellgesetz, nicht erfüllen? Humanforschungsgesetz, Gentechnikge- Taupitz: Meiner Einschätzung nach ja. setz, Medizinproduktgesetz – schon die Zum Beispiel das Stammzellgesetz. Nach Titel haben das Zeug für mehrere Zun- diesem Gesetz dürfen embryonale Stamm- genbrecher. Wer sich als Wissenschaftler zellen nur aus dem Ausland nach Deutsch- dann auch noch mit dem Inhalt dieser Pa- land eingeführt und verwendet werden, ragraphenprosa herumschlagen muss, dem wenn ganz viele Voraussetzungen erfüllt kann die deutsche Regelungswut schnell sind. Es kommt zum Beispiel darauf an, wie die Lust nehmen. Aber ist die Gesetzgebung sie im Ausland gewonnen wurden, zudem für die biowissenschaftliche Forschung dürfen sie im Inland nur für Forschungs- wirklich übertrieben? Oder braucht sie zwecke – und zwar nur für hochrangige vielleicht nur hie und da ein paar Nach- Forschungszwecke – verwendet werden. besserungen? Da fragt man sich natürlich, warum die For- Einer, der sich mit den Schwächen schung in Deutschland bei der Verwendung und Stärken der genannten Werke bestens dieses Materials derart eingeschränkt wird. auskennt, ist Jochen Taupitz. Er ist Jurist, Lehrstuhlinhaber an der Universität Mann- Liefert der Gesetzgeber keine Begründung heim und seit siebzehn Jahren Direktor dafür? des Instituts für Deutsches, Europäisches Jochen Taupitz: Taupitz: Er bringt dafür nur ein ein- und Internationales Medizin-, Gesund- „Es hakt an einigen Stellen.“ ziges Argument – nämlich, dass diese heitsrecht und Bioethik der Universitäten ES-Zellen in ethischer Hinsicht nicht wie Heidelberg und Mannheim. Seit 2012 ist Wie kann man das richtige Maß zwischen anderes Material angesehen werden kön- er zudem stellvertretender Vorsitzender diesen beiden Polen finden? nen, weil irgendwann für ihre Herstellung des Deutschen Ethikrates, der die Politik Taupitz: Das eine, richtige Maß an ein Embryo verbraucht wurde. in biomedizinischen Belangen berät. Im Regulierung gibt es nicht. Weder Spezial­ Rahmen der Vortragsreihe „Science and gesetze, die alles genau festlegen, sind Ist das nicht folgerichtig? Menschliche Society: Heidelberg Forum“, einer Hei- pauschal die richtige Lösung – noch all- Embryonen dürfen ja auch in Deutschland delberger Initiative von EMBL, DKFZ und gemeiner gefasste Gesetze, die dann sehr nicht für Forschungszwecke verbraucht wer- Universität, sprach er kürzlich über den flexibel ausgelegt werden können. Es bleibt den. Zustand der Regelwerke für die biomedi- immer Abwägungssache. Viel leichter ist Taupitz: Aber dieser zurückliegende zinische Forschung. Im es, falsche Regulierung Verbrauch von Embryonen im Ausland, Laborjournal-Gespräch festzustellen – dafür ohne dass ein Deutscher daran beteiligt fasst er die wichtigsten „Das eine, richtige Maß an gibt es ziemlich klare war, kann doch keine Rechtfertigung dafür Punkte nochmal zusam- Regulierung gibt es nicht.“ Kriterien. sein, dass man dann mit diesen Stammzel- men. len in Deutschland nicht, oder nur für einen Welche Kriterien wären das? bestimmten Zweck, forschen darf. LJ: Sind die Biowissenschaften in einer Taupitz: Wir haben ja das Grundrecht rechtlichen Zwangsjacke, sind sie überregu- der Forschungsfreiheit im Grundgesetz, Warum nicht? liert? Artikel 5, Absatz 3. Deswegen braucht Taupitz: Weil die Forschungsfreiheit Taupitz: Wenn man mit Forschern der Gesetzgeber gute Gründe dafür, dass nur durch rechtliche Argumente einge- spricht, dann hören Sie immer Zweierlei. er ein Forschungsgebiet einschränkt. Das schränkt werden darf. Dabei stellt man Auf der einen Seite rufen sie: „Wir wol- verfassungsrechtlich geschützte Gut der eben nicht die Frage nach Ethik oder ▲

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LJ_415_PeerReview.indd 18 27.03.15 09:18 Hintergrund ▲ Moral. Man fragt also nicht: „Was darf abschätzen können, müssen gegebenen- Taupitz: Nein, aber wir haben inzwi- der Mensch tun?“ – sondern nur: „Was falls Schutzmaßnahmen getroffen werden. schen viele Erfahrungen aus anderen Län- darf der Staat verbieten?“ Und so gesehen Zum Beispiel müssen genetisch veränderte dern. Und da hat sich gezeigt, dass Kinder, sind die ethischen Gesichtspunkte, die der Organismen (GVO) in sicheren Laboren die etwa von Leihmüttern ausgetragen wur- Gesetzgeber für dieses Verbot anführt, gehalten werden. Das heißt also noch lan- den, keineswegs mehr psychische Probleme keine hinreichenden rechtlichen Gründe. ge nicht, dass man die Forschung daran haben. Das hängt offenbar nicht so sehr von Aus meiner Sicht ist das schlicht verfas- komplett verbietet. der Biologie ab, sondern davon, wie Familie sungswidrig. Zumal dieselben Gründe bei und soziales Umfeld damit umgehen. Und anderen Materialien ja auch nicht gelten. Gibt es denn ein pauschales Forschungs- solche neuen Erkenntnisse sollten eigent- Nehmen wir das Beispiel der Todesstra- verbot aufgrund von Nichtwissen? lich zu neuem Nachdenken und gegebenen- fe. Obwohl sie bei uns verboten ist, gibt Taupitz: Ja. Zum Beispiel das generel- falls zu neuer Regulierung führen. es kein Verbot, Körpermaterial von einem le Verbot, Eingriffe in die Keimbahn des Hingerichteten im Inland für Forschungs- Menschen vorzunehmen. Das ist im Em- Passiert das nicht? Gesetze kann man zwecke zu verwenden. Übrigens gibt es das bryonenschutzgesetz festgeschrieben und doch überarbeiten. auch nicht für die Forschung an fötalen wird nicht etwa mit den gesellschaftlichen Taupitz: Ja, aber ich habe den Ein- Stammzellen, die ja aus abgetriebenen Fö- Folgen oder ähnlichem begründet, sondern druck, dass der Gesetzgeber an bestimmte ten kommen – und zwar gleichgültig, ob die ausschließlich damit, dass die gesundheit- heikle Themen nicht herangehen will. Abtreibung legal oder illegal war. Da ist es lichen Folgen für das zukünftige Kind nicht Zum Beispiel an das Embryonenschutzge- doch absurd, dass der Forschung gerade bei abschätzbar sind. setz, weil völlig unklar ES-Zellen Hürden errichtet werden. „Es ist absurd, dass der ist, ob es am Ende des Aktuell ist ja genau so parlamentarischen Pro- Mit der Importbeschränkung wollte man ein Eingriff in die Keim- Forschung gerade bei zesses schärfer oder li- vor allem verhindern, dass Embryonen im bahn in der Diskussion embryonalen Stammzellen beraler sein würde. Au- Ausland nur zum Zweck der Stammzellge- – die Mitochondrialthe- ßerdem kann man mit winnung für die deutsche Forschung herge- rapie bei Embryonen, bei Hürden errichtet werden.“ den Themen, die sich stellt werden. der Kinder mit drei gene- um den Embryonen- Taupitz: Wenn ein deutscher Forscher tischen Eltern entstünden. Der Eingriff würde schutz ranken, kaum politisches Kapital von Deutschland aus die Herstellung von auf der einen Seite bestimmten Menschen schlagen, denn die Fronten vollziehen sich ES-Zellen im Ausland erbittet oder anregt, ermöglichen, gesunde Kinder zu bekommen, hier nicht zwischen den Parteien. dann ist das schon durch das Embryonen- für die das ansonsten nicht möglich wäre. schutzgesetz in Verbindung mit den all- Andererseits kann man aber fragen, ob ein Was passiert, wenn Gesetze nicht an neue gemeinen Normen des Strafgesetzbuches Kinderwunsch Motivation genug ist für ein Tatsachen angepasst werden? strafbar. Das Stammzellgesetz bewirkt Experiment an einem zukünftigen Menschen Taupitz: Dann kommt es zu juristischen darüber hinaus keinen weiteren Schutz mit unbekanntem Ausgang. Wäre Nichtwis- Auslegungsdiskussionen, Rechtsunsicher- für die Embryonen. Es nützt also nichts, sen hier nicht doch ein legitimer Grund für heit oder zu richtigen Widersprüchen. Das schadet aber viel. Auch das ist ein Kriterium ein Verbot? ist zum Beispiel beim Stammzellgesetz für eine falsche Regulierung, weil sie nicht Taupitz: Im Moment halte ich das Ver- passiert. Darin gibt es die Regelung, dass verhältnismäßig ist. Dem Schaden durch bot auf jeden Fall für vertretbar, weil es hier ES-Zellen nicht aus dem Ausland impor- die Einschränkung muss ein klarer Nutzen um das körperliche Wohl des Kindes geht. tiert werden dürfen, wenn sie aus Embry- gegenüberstehen. Da gilt das Vorsorgeprinzip in besonderem onen stammen, die im Rahmen einer Prä- Maße. Wenn man aber aufgrund der zu- implantationsdiagnostik (PID) verworfen Welche Kriterien gibt es noch für eine nehmenden Erfahrung voraussagen kann, wurden. Der Grund war seinerzeit, dass schlechte Regulierung? welche Konsequenzen solch ein gezielter man das Embryonenschutzgesetz so inter- Taupitz: Wenn etwas gesetzlich einge- Eingriff für das Kind haben wird, dann stellt pretierte, dass die PID bei uns verboten sei. schränkt wird, weil negative Auswirkungen sich schon irgendwann die Frage, ob ein Dann wurde das Embryonenschutzgesetz befürchtet werden, dann muss es dafür in absolutes Verbot noch berechtigt ist. vor vier Jahren geändert, seitdem ist die der Regel auch empirische Belege geben. PID bei uns unter engen Voraussetzungen Man kann nicht einfach ein Verbot aus- Das Deutsche Embryonenschutzgesetz erlaubt. Und jetzt stellt sich natürlich die sprechen, nur weil man das Risiko nicht verbietet diesen Eingriff auch, weil dies zu Frage, warum PID-Embryonen aus dem abschätzen kann. Nichtwissen ist kein aus- einer gespaltenen Mutterschaft führt – und Ausland eine verwerfliche Quelle sein sol- reichender Verbotsgrund. die ist in Deutschland verboten. len. Da ist jetzt eine Friktion entstanden. Taupitz: Interessanterweise ist das Ver- Also im Zweifel erstmal machen, und bot der gespaltenen Mutterschaft auch aus- Wie würden Sie den Zustand der Regu- dann später nachregulieren? Widerspricht schließlich durch Nichtwissen begründet. lierung rund um die Biowissenschaften ins- das nicht dem Vorsorgeprinzip? Nicht weil es Hinweise auf negative Auswir- gesamt bewerten? Taupitz: Nein, so pauschal sage ich das kungen für das Wohl des zukünftigen Kin- Taupitz: Es hakt schon an einigen Stel- natürlich nicht. Das Vorsorgeprinzip gibt des gibt – sondern vielmehr weil man nicht len, aber das sind alles einzelne Punkte. es aber in unterschiedlichen Varianten. weiß, wie sich das auf das Selbstbild und die Insgesamt kann man nicht sagen, dass der Die starke Ausprägung sagt, wenn wir die Familienstrukturen auswirken wird. Gesetzgeber hier verantwortungslos han- Risiken nicht abschätzen können, verbie- delt. Und natürlich ist auch die deutsche ten wir das. Eine weichere Variante – und Das wird man durch den Fortschritt in Rechtsordnung insgesamt nicht schlecht. die wird in Deutschland in der Regel be- der Genetik auch nicht besser vorhersagen herzigt – sagt, wenn wir die Risiken nicht können, oder? Interview: Miriam Ruhenstroth

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Der erste „Baum“ in Darwins Notizbuch Phylogenetische Analysen Baum ist nicht gleich Baum Wie man phylogenetische Trotzdem lassen sich durch unabhängige evolved) als die darunter stehenden Arten. Beweisführungen – ähnlich wie bei einem Im Gegenteil, zwei Schwesterarten haben Stolpersteine umgeht – ein Gerichtsprozess – Indizien sammeln, die immer eine identisch lange Evolutionsge- kleiner Leitfaden. zu aussagekräftigen Rückschlüssen führen schichte seit ihrer Entstehung hinter sich. können. Der Begriff „Phylogenie“ ist dabei Damit einher geht auch, dass Außen- In einem seiner Notizbücher skizzierte eigentlich reserviert für die tatsächliche gruppen oder Arten „weiter unten“ im Charles Darwin ein heute weit verbreitetes Evolutionsgeschichte von Organismen, Baum nicht basaler sind. Falls überhaupt Konzept zur Darstellung von evolutionären nicht für den rekonstruierten Baum (die von „basal“ gesprochen werden soll, so Verwandtschaftsverhältnissen: Ein ver- Hypothese). kann der Begriff im Zusammenhang mit zweigtes Diagramm bzw. einen phylogene- komplexen/primitiveren Verhaltenswei- tischen Baum (siehe oben rechts). Die offensichtlichste Falle sen oder Bauplänen genannt werden. Aber Anderthalb Jahrhunderte später, im auch das ist schwer zu beurteilen, da Evolu- Zeitalter von Big Data, tauchen immer mehr Nur statistisch getestete und unter- tion kein Fortschrittsdenken kennt. Baumdiagramme auf. Die daraus abgelei- stützte Verwandtschaftsverhältnisse (Kno- teten Hypothesen lassen oft Rückschlüsse ten) sollte man diskutieren. Wenn zwei Vorfahre-oder-Verwandter-Konfusion über die Evolution von Mustern, Prozessen Evolutionslinien als Schwesterarten im oder Veränderungen zu. Phylogenetische Baum herauskommen, kann man daraus Wie eingangs erwähnt, sind Menschen Bäume muss man aber korrekt lesen, denn nicht ableiten, dass die Daten das Schwe- nicht aus Schimpansen hervorgegangen. beim Verstehen und Interpretieren gibt es stergruppenverhältnis auch ausreichend Es handelt sich bei beiden vielmehr um diverse Quellen für Missverständnisse. unterstützen. Um einzuschätzen, wie gut Schwesterlinien. Sie besitzen einen gemein- Ein prominentes Beispiel ist die Aussa- die Daten einzelne Knoten unterstützen, samen letzten Vorfahren, eine gemeinsame ge „die Menschen stammen von den Schim- zieht man bootstrap-Werte und posterior Elternpopulation und Gemeinsamkeiten pansen ab“; eine Fehlinterpretation, die probabilities zu Rate. Diese sind in etwa im Merkmals- oder Genpool. Nach ihrer sich hartnäckig hält. Richtig ist, dass wir vergleichbar mit den p-Werten von statisti- Aufspaltung haben sich in beiden von nun und unser haariger Verwandter aus einem schen Signifikanztests. Über die Robustheit an unabhängigen evolutionären Wegen gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen des gesamten Baumes sagen diese Werte Unterschiede angehäuft, die zu den heute sind. Aus diesem entwickelten sich im Laufe jedoch nichts aus, sie beziehen sich jeweils bekannten Phänotypen und Genotypen von unabhängiger Evolutionsgeschichten dann nur auf einzelne Knoten. Schimpansen und Menschen führten. die heutigen Menschen und Schimpansen. Unser gemeinsamer Vorfahre selbst war Die richtige Richtung Wie liest man einen Baum? aber weder Mensch noch Schimpanse. Wie für die Bäume im Wald unserer Bäume (mit den Arten auf der rechten Nehmen wir an, wir interessieren uns Vorfahren, so gilt auch für phylogenetische oder linken Seite) liest man ausschließ- für die Evolution der Flügel bei einer Grup- Bäume: Baum ist nicht gleich Baum (�siehe lich horizontal. Nur horizontale Äste zei- pe heute noch lebender Fliegenarten. (Im Box „ABC der Bäume“). gen Änderungen an, vertikale Astlängen Folgenden fett gedruckte Begriffe siehe Erklä- Was man intuitiv aus einem Baum-Dia- spielen keinerlei Rolle und können belie- rungen in der Box „ABC der Bäume“, S. 25). gramm herausliest, entspricht oft nicht big verkleinert oder vergrößert werden. In einem Praktikum haben wir die phylo- dem, was ein phylogenetischer Baum tat- Ist der Baum so dargestellt, dass die Arten genetischen Verwandtschaftsverhältnisse sächlich aussagt. oben oder unten angeordnet sind, entsteht von neun Vertretern dieser Fliegengruppe Vorsicht also vor diesen Stolpersteinen: entsprechend eine ausschließlich vertikale (oder Taxa, A-I) rekonstruiert (siehe Abb. Leserichtung. S. 26). Bei unserem Baum handelt es sich Die Grundannahme um ein zumeist vollständig aufgelöstes Das More-Evolved-Problem Kladogramm. Unklar sind die Verwandt- Die Phylogenetik ist eine rekonstruie- schaftsverhältnisse einzig für die Arten- rende Wissenschaft. Jeder phylogenetische Alle Knoten in einem Baum lassen sich gruppe E+F+G+H, bei der wir eine Po- Baum ist zuerst einmal nur eine Hypothe- frei rotieren, ohne dass sich dadurch die lytomie erkennen. Das Kladogramm wurde se über Verwandtschaftsverhältnisse. Es Aussagen ändern. Was zählt, ist die rela- mit Hilfe der Außengruppe I gewurzelt, bleibt daher unbekannt, ob ein rekon- tive Baumstruktur. Anders ausgedrückt: das heißt, Gruppe I gibt dem Baum eine struierter Baum die tatsächliche Evoluti- Nur weil eine Art oben im Baum abgebil- Anordnung vor. Die Taxa A und B oder G onsgeschichte widerspiegelt oder nicht. det ist, ist sie nicht weiter entwickelt (more und H sind jeweils Schwesterarten. ▲

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ABC der Bäume

➤ Dendrogramm: Umschreibt eigentlich alles, was Verwandt- inhaltet ein Monophylum alle heute noch lebenden sowie bereits schaftsverhältnisse in einem baumartigen Stil zeigt. ausgestorbene Linien. Sind zwei Linien aus einem gemeinsamen ➤ Kladogramm: Hier zählen nur die relativen Verwandtschafts- Vorfahren entstanden, wie im Beispiel von Menschen und Schim- verhältnisse (Abb. 2A, S. 26). pansen, werden sie als Schwesterlinien bezeichnet. ➤ Phylogramm: Die Anzahl der Merkmalsunterschiede ist hier ➤ Taxon: Eine monophyletische Einheit der Taxonomie. Plural wichtig (Abb. 2B, S. 26). Taxa. ➤ Chronogramm: Der Fokus der Darstellung liegt auf der ver- ➤ Apomorphie: Im Vergleich zum Vorfahren der betrachteten gangenen evolutionären Zeit (Abb. 2C, S. 26). Stammlinie neu entwickeltes, abgeleitetes Merkmal. Je nach Be- trachtung in Aut- oder Synapomorphien zu unterscheiden. Die Äste und Wurzeln ➤ Autapomorphie: Eine Apomorphie, die charakteristisch für nur ein Taxon/LCA ist und die Monophylie eines Taxons begrün- ➤ Dichotomie: Sind bei einer Baumrekonstruktion die Ver- den. wandtschaftsverhältnisse vollständig aufgelöst, werden sie in ➤ Synapomorphie: Eine Apomorphie, die von zwei (oder mehr) einem Baum dargestellt, der nur aus zweispaltigen (dichotomen) direkt verwandten Schwesterlinien geteilt wird und vom LCA Ästen besteht. entwickelt wurde. ➤ Polytomie: Unvollständig aufgelöste Verwandtschaftsverhält- ➤ Plesiomorphie: Ursprüngliches Merkmal, das ein gemein- nisse münden in einer Polytomie oder Astgabel (Abb. 2D). samer Vorfahre einmal entwickelte, und das bei einigen, aber ➤ Wurzel/“Root“: Besitzt der Baum eine Außengruppe, anhand nicht mehr bei allen Nachfahren noch unverändert vorhanden derer die Blätter oder terminale Einheiten des Baums ausgerichtet sind. sind, wird er als gewurzelt (rooted) bezeichnet. ➤ Paraphyletische Gruppe: Enthält nicht alle Nachkommen einer Stammart. Charakterisiert durch Plesiomorphien. Gruppen, Merkmale und ihre Definition ➤ Polyphyletische Gruppe: Gruppierung von Organismen mit oberflächlich betrachtet ähnlichen Merkmalen (z.B. die Flügel ➤ Monophyletische Gruppe: Sie umfasst einen Vorfahren (oder fliegender Tiere); Merkmale sind unabhängig durch konvergente Knoten) und all seine Nachfahren (oder Äste). Ausgehend vom Evolution entstanden (z.B. die Flügel von Fledermäusen und letzten gemeinsamen Vorfahren (last common ancestor, LCA) be- Vögeln).

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LJ_415_Phylogenetik.indd 25 27.03.15 09:24 Hintergrund

Übersicht phylogenetischer Begriffe A-E: Dendrogramme, A: Kladogramm. B: Phylogramm. C: Chronogramm. D & E: Kladogramme zur Erläuterung gängiger phyloge- netischer Begriffe. Die Verwandtschaftsverhältnisse von neun Fliegenarten (A-I) und ihre Flügel-Merkmalsausprägungen (offenes/ gefülltes Quadrat/Kreis/Raute) sind gezeigt. Zudem sind Details zur Merkmalsevolution gegeben. Die grauen Kästen repräsentieren monophyletische, paraphyletische bzw. polyphyletische Gruppierungen. ▲ Das Taxon C ist die Schwesterart der eine Reihe an Merkmalsänderungen in- ein Paraphylum. Fällt unsere Auswahl auf Evolutionslinie von A+B. Beide sind aus nerhalb der Gruppierung A-H. Die heute alle behaarten Merkmalsausprägungen – einem nur ihnen gemeinsamen letzten Vor- lebenden Fliegenarten haben alle keine egal ob als runde Flügel oder Stummelflü-

fahren (last common ancestor) LCAA+B+C spitzen Flügel. Aus unbehaarten, spitzen gel – würde die Gruppierung A+B+D+G hervorgegangen. Flügeln (offenes Quadrat) sind im Laufe entstehen. In dieser Gruppierung finden In vorangegangenen Forschungsar- der Evolutionsgeschichte behaarte, runde wir zwei unabhängige Ursprünge für be-

beiten hat sich herausgestellt, dass das Flügel (gefüllter Kreis für den LCAA-D) ge- haarte, „gefüllte“ Merkmalszustände (für

Merkmal Flügel in drei Formen ausgeprägt worden, bzw. unbehaarte Stummelflügel den LCAA-D und Taxon G), sie ist somit po-

sein kann: spitze Flügel (symbolisiert durch (offene Raute für den LCAE-H). Weiterhin lyphyletisch. Die Merkmalskombination das Quadrat in Abb. 2E), Stummelflügel sind die Merkmale unbehaarte, runde Flügel behaarte, runde Flügel („gefüllter Kreis”)

(Raute) oder runde Flügel (Kreis). Weiter- (offener Kreis) und behaarte Stummelflügel ist eine Autapomorphie für den LCAA-D. hin können die Flügeltypen bei den ein- (gefüllte Raute) entlang der Evolutionsli- Die gleiche Merkmalskombination ist hin- zelnen Arten in zwei verschiedenen Zu- nien für die Taxa C bzw. G entstanden. Alle gegen eine Synapomorphie, wenn Taxon ständen vorliegen: behaart oder unbehaart anderen Fliegenarten zeigen die ursprüng- A+B+C mit Taxon D verglichen wird oder (jeweils als gefülltes bzw. offenes Symbol lichen Merkmalsausprägungen ihres LCA. eine Plesiomorphie innerhalb eines Ver- dargestellt). Bei uns hat die Außengruppe Die vier Fliegenarten mit runden Flü- gleichs von A mit B. den Merkmalszustand unbehaarte, spitze geln (egal ob behaart oder unbehaart) bil- Ob Darwin wusste, wie viele Diskussi- Flügel (offenes Quadrat). Aus Bernstein- den eine monophyletische Gruppierung. onen er mit seiner Skizze angestoßen hat? funden ist bekannt, dass die gleiche Merk- Runde Flügel sind somit nur ein einziges Vermutlich nicht. Aber es wäre ihm sicher- malsausprägung auch beim gemeinsamen Mal entstanden (Apomorphie), haben lich eine Herzensangelegenheit gewesen,

letzten Vorfahren LCAA-I – also dem ältesten sich aber in einer behaarten und einer richtige Schlüsse aus phylogenetischen Knoten – vorhanden ist. unbehaarten Form ausgeprägt. Fassen wir Bäumen zu ziehen. Wir können folgern, dass der Merk- ausschließlich Fliegenarten mit behaarten malszustand unbehaarte, spitze Flügel für Flügeln zusammen, müssten wir die Arten- Alexander M. Weigand das Taxon I höchstwahrscheinlich seit gruppe A+B+D bilden. In dieser ist aber (Ruhr-Universität Bochum,

seiner Entstehung beim LCAA-I unverän- das Fliegentaxon C nicht berücksichtigt, Abteilung für Evolutionsökologie dert geblieben ist. Demgegenüber steht die Artengruppe A+B+D umschreibt also und Biodiversität der Tiere)

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Erlebnisse einer TA (91) Parkplatz- Pein

In meinem Email-Eingang tummelt rer vor mir hatte den Parkplan wohl sich allerlei wichtige und unwichtige genauso gut überflogen wie ich. Wir Post. Oft versprechen mir etwa Firmen, wendeten gleichzeitig, und ich blieb mit ihren Neuerungen mein Leben er- dicht hinter ihm. Gemeinsam bogen wir heblich vereinfachen zu können – mein in die Spur zum Parkhaus ein – und voi- Laborleben wohl gemerkt. Auch erhalte lá: ein grünes Lämpchen. Fast wollte ich ich ab und an wichtige Mails der Univer- den Polo-Fahrer abklatschen ob unseres waltung, die mich daran erinnern, dass gemeinsamen Triumphs. Stattdessen mal wieder eine Sicherheitsbelehrung blieb ich aber sitzen und stellte fest, ansteht, der Autoklav nächsten Montag dass ich noch gut in der Zeit lag. außer Betrieb ist, oder dass sich die Öff- Ich verfolgte, wie die wenigen Autos nungszeiten der Mensa geändert haben. vor mir nacheinander die Schranke Neulich meldete sich die Verwal- passierten, als plötzlich das Lämpchen tung mit folgendem Anliegen: Am kom- auf rot wechselte. Wütend schlug mein menden Montag würde der Parkplatz 5, Mitstreiter vor mir auf sein Lenkrad auch als Parkplatz „Waldrand“ bezeich- und beschimpfte das unschuldige net, ab 7 Uhr wegen Baumfällarbeiten Lämpchen. Die Chance, im „Südhang“ DER NEUE gesperrt sein. Im Anhang könnten wir demnächst noch ein freies Plätzchen zu uns informieren, welche Alternativ-Park- ergattern, war praktisch null. KATALOG möglichkeiten in Frage kämen. Ich war mit meinem Parkplatz-Aus- weichplan am Ende, als mein Mitstrei- 2015 IST DA Lampe grün, Schranke unten ter plötzlich unsere fein aufgereihte Wartereihe verließ. Ich witterte meine Ich öffnete den Anhang und stellte letzte Chance auf ein positives Ende – 2232 Seiten mit Allem, überrascht fest, dass ich tatsächlich täg- und folgte ihm. Bald darauf fuhren wir was Sie täglich brauchen! lich am „Waldrand“ parke. Auf Parkplatz in eine mir unbekannte Seitenstraße, 5 also. Ein Wald war mir dort zwar noch an deren Ende sich zu meinem großen Gleich anfordern! nie aufgefallen, aber der würde ja laut Erstaunen das Parkhaus „Westblick“ Ankündigung sowieso bald weggefällt. befand. Wieder ein grünes Lämpchen. 0800/56 99 000 Ich überflog also den Plan und staunte, „Noch!“, dachte ich. gebührenfrei wie viele Parkhäuser und -plätze sich „Freund Polo“ vor mir war an der um meinen Arbeitsplatz tummeln. Reihe und steckte seinen Parkausweis www.carlroth.de Schließlich merkte ich mir Parkplatz 4 in den Schlitz. Die Schranke öffnete sich und Parkhaus „Südhang“ – einer davon und schloss sich hinter ihm wieder. Das würde mich sicherlich aufnehmen. Den Lämpchen blieb auf grün. Mein Glücks- LABORBEDARF Hinweis am Ende, „ein bisschen mehr tag! Ich schob ebenfalls meinen Aus- Zeit mitzubringen, falls die gewünschte weis in den Schlitz, doch die Schranke LIFE SCIENCE Ausweichmöglichkeit schnell belegt blieb unten und das Lämpchen auf sei“, nahm ich gerade noch wahr. grün. Mein Adrenalinspiegel stieg. CHEMIKALIEN An besagtem Montag war ich extra Ungläubig starrte ich auf das Display, zehn Minuten früher am Ort des Baum- auf dem jetzt stand: „Dieser Mitarbei- fäll-Geschehens. Zielsicher steuerte ter-Parkausweis berechtigt Sie nicht ich die Einfahrt zu Parkplatz Nummer 4 zur Benutzung dieses Parkhauses. Bitte an. Wie viele Andere auch. Schon von verlassen Sie den Schrankenbereich.“ Weitem signalisierte uns ein rotes Am- Genau in dem Moment kam der pellämpchen, dass Nummer 4 bereits Polo-Fahrer an meinem Auto vorbei, CARL ROTH GmbH + Co. KG wegen Überfüllung geschlossen war. hob den Daumen hoch und schenkte Schoemperlenstr. 3-5 · 76185 Karlsruhe Glücklicherweise fiel mir noch das mir sein Siegerlächeln. Tel. 0721/56 06 0 · Fax 0721/56 06 149 [email protected] · www.carlroth.de „Südhang“-Parkhaus ein. Der Polo-Fah- Annette Tietz

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LJ_415-Tietz&Brennicke.indd 27 27.03.15 09:37 SERIE Studium Generale macht Studenten froh Illustr.: Garvi Sheth Illustr.: Ansichten eines Profs (92) Uni abgefahren Die wahre Erleuchtung holen sich Studenten Dagegen ist ein naturwissenschaftliches Studium Pipifax, macht echt nichts her. Nur gut, dass die Universität endlich im Studium Generale. Oder? wirklich qualifizierte Leute holt. Sie wissen nicht, wer Natara ist? Ich auch nicht. Die Kommen Sie an die Uni, bei uns sind Sie richtig! Egal wie Suchmaschine ist klüger und findet ihn: „natara ist ein Hei- abgefahren – wir haben es, wir geben es Ihnen. Und was wir im ler und spiritueller Lehrer der neuen zeit. Seitdem er 2001 im normalen Studium nicht haben, holen Sie sich eben im gene- Auftrag von erzengel Michael das Kamasha Projekt gründete, hat ralen Studium. Da gibt es alles für jeden, egal was Sie glauben. er mit seiner Arbeit zehntausende Menschen erreicht. Der Begriff Glauben Sie an den großen blau-weiß karierten Guru, den grün- „Kamasha“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Quelle des rot gestreiften Meister, an das schwarz-ocker lackierte Absolute, Seins“ – dorthin möchte natara die Menschen, die zu ihm kommen, an die gelb-lila changierende Spirale? Wenn Sie unsicher sind, zurückführen. Durch natara wirken geistige Kräfte, die umfang- kommen Sie zu uns – hier an der Universität lernen Sie, was reiches Wissen aus verschiedenen Dimensionen mitbringen und den wichtig ist und worum es geht. Gleichzeitig entwickeln wir Sie Heilungsprozess eines Klienten auf vielfältige Weise unterstützen.“ weiter – so weit, bis Sie nicht mehr mit können. Und nun Vorhang weiter auf für Meister Oronos: „Seit 2009 Und wenn Sie gar nichts glauben, können Sie hier lernen, channelt natara einen „Meister aus dem Quantenfeld“ namens was Sie alles glauben können. Machen Sie sich keine Sorgen, Oronos. Kraftvoll und direkt leitet Oronos die Menschen an, sich machen wir ja auch nicht – wir lehren Sie alles. Egal, was es ist: einer neuen Weltsicht zu öffnen. er hat eine neue Dimension des Ob Wissen, Wissenschaft, Glauben, Humbug, Wirkens für natara eröffnet und lässt in tiefen näch- Einbildung, Fantasie, abgehoben oder ausgegra- „Hier können Sie ten, Seminar- und Ausbildungstagen große Heilung ben – gemeinsam schaffen wir das schon. geschehen. Das Channeling geschieht in Volltrance.“ Wir haben qualifizierte, sehr gut ausgebildete lernen, was Sie alles Quantenfeld – hat das was zu tun mit Quan- Lehrkräfte, die Ihnen auf den Weg helfen. Egal, glauben können.“ tenphysik? An unserer Uni? In tiefen Nächten? Ich wohin er geht, ob richtig oder falsch, Sackgasse glaube, ich falle in Volltrance. oder Einbahnstraße – unsere finanziell hoch motivierten Lehr- Und was lernen wir im Besprechungsraum Zi. 12 unserer kräfte werden Sie schon schieben. Uni? Zitiert aus der Broschüre „Studium Generale“ zu Kurs Nr.: Wir sind bei jeder Mode dabei, ob Dschungelcamp oder Mäd- 14/15-005-eg: „Aufstellungen sind mittlerweile sehr bekannt und chentag. In dieser Tradition bei uns jetzt ganz neu im Angebot: weit verbreitet, manchmal auch umstritten. Was sie für uns so „Familien- und Systemaufstellungen mit Heilarbeit“, durchgeführt wertvoll macht ist, dass sie eine der effektivsten Methoden sind, um von unserer Uni-akkreditierten Fachkraft B.P. (nicht B.C.), die in Ursachen von Konflikten und behindernde Dynamiken ans Licht Broschüre und im Netz angepriesen wird als „Mediale Heilering/ zu bringen. Somit wird die Basis für Veränderung und Heilung aus Heilertrainerin, Dipl. Lebensberaterin, Sysgtemische Aufstel- dem inneren heraus geschaffen. Häufig spielen belastende Situati- lungen, Geistige Chirurgie“ [Rechtschreibung weder hier noch in onen aus der Kindheit und unerkannte Verstrickungen mit Mitglie- weiteren Zitaten korrigiert!]. Unakademisch aus- und einge- dern aus der Ahnenreihe – manchmal bis in die 7. Generation – eine bildet ist sie als „Pädagogin, Dipl.Lebensberaterin, Systemische Rolle. in einem geschützten Rahmen können Sie wahrnehmen, was Familien-Aufstellungen, Mediale Heilerin nach natara®, Mediale sich hinter psychischen und körperlichen Symptomen, Konflikten Heiler-trainerin nach natara®, Geistige Chirurgin nach natara®, und belastenden Lebenssituationen verbirgt und Sie können Selbst- Lichtkörperprozess-trainerin nach natara®, Lichtnahrungspro- heilungskräfte aktivieren. Die Methode ist effizient, berührend und zess-trainerin nach natara®“. Sowie hin- immer überraschend. Lösen statt leiden. und fortgebildet durch „Hospitation und Hier einige Beispiele, was man aufstellen Assistenz systemisches Familienstellen bei Axel Brennicke kann: Familie – Disharmonien, belastende verschiedenen therapeuten, Ausbildung Ha- Prägungen aus der Herkunft… Bezie- sitzt auf dem Lehrstuhl waiian Bodywork, Bio-energetische Massa- hungen – Partnerprobleme, Partnerwunsch, für Molekulare Botanik getherapeutin, Lichtkörperprozess Chakren Patchworkfamilie… Körper – Symptome, der Uni Ulm und be- 1-36 mit Lichtnahrungsprozess, Meditation, Krankheiten, Organe… Situationen – Beruf, kommt so einiges mit Prana-Heilung, Symbole-und Mantren-Se- Berufung, Ortswechsel, Unfälle, Geldman- von Wahn und Witz minarleiterin, Basenfasten- Kursleiterin, gel… Ängste, Depressionen, Wut, seelische des Lebens und Arbei- Matrix-transformation®. inspiration und Verletzungen… Kinder – Schulprobleme, tens an den Universi- intensive Schulung durch verschiedene spiri- Verhaltensauffälligkeiten, Krankheiten… täten. Für Laborjournal tuelle Meister, insbesondere natara, Oronos, Seele – Lebensaufgabe, Sinnfindung, Poten- schreibt er es auf. Jesus.“ zial leben…“

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Wenn das nur die Beispiele sind – was können wir noch alles bung den Emotional- und Mentalkörper noch genauer ver- lernen an dieser Universität? Irgendwie komme ich mir mit mei- messen zu können. Leider hat bisher die PCR nichts gebracht, nen Genen, den Regelkreisläufen zur Induktion von Blütenbil- wahrscheinlich haben wir die falschen Primer eingesetzt. dung und der Endosymbiontentheorie ziemlich altmodisch vor. Ganz sicher steht jetzt in der Medizin eine große Entlassungs- Will das überhaupt jemand hier noch lernen? So ein Biologiestu- welle von Ärzten an, Studenten sollten sich genau überlegen, dium ist offensichtlich überholt... ob sie noch Zukunftschancen haben: „Auch sitzen Krankheiten „… Mediale Heiltechniken fließen in das Geschehen mit ein und immer zuerst auf dem Emotionalkörper und auf dem Mentalkörper, erhöhen die Wirksamkeit. Sie können sowohl eine eigene Aufstel- bevor sie sich im Körper festsetzen. Somit kann vieles vermieden lung machen, als auch als Stellvertreter(in) dabei sein. Beides sind werden und muss sich gar nicht erst auf den Körper projizieren.“ tiefgreifende Erfahrungen und bringen Ihnen einen großen Schatz Dem Fazit von der Webseite der Veranstalterin kann man gar an Mitgefühl und Verständnis für Sie selbst und den Umgang mit nicht widersprechen: „Ein großartiger Schritt zu mehr Freude, anderen. … Meine Seminare sind geprägt von einer Atmosphäre Freiheit, Gelassenheit und Gesundheit!“ Es stimmt einfach auch der Offenheit, Achtung und liebevollen Akzeptanz.“ an unserer Universität: „Du hast das Glück gebucht“. Und es Meine Seminare und Vorlesungen sind nicht immer von kommt immer besser, Jubel brandet auf: „Dein Jackpot: Aktivie- einer Atmosphäre der liebevollen Akzeptanz geprägt, späte- rung der göttlichen Matrix/Blaupause“. stens bei den Klausuren ist damit Feierabend. Im Labor geht Wie gesagt, ich muss lernen, meine Vorlesungen und es dagegen ähnlich zu wie in diesen modernen universitären Seminare besser zu verkaufen. Und für die Klausuren muss ich Lehrveranstaltungen – zumindest hoffe ich das: „Die gesammelte den Studenten einfach besser Hilfestellung geben: „Ein Heilfeld - und ernsthafte Arbeit an sich selbst darf Freude bereiten und so er- Schutzfeld – Bewusstseinsbeschleuniger“. tönt auch oft Lachen in meinen Seminaren, wenn die Anspannung Aber nicht nur die Biologen, sondern auch die Physiker, ins- vorüber ist und gute Lösungen gefunden worden sind.“ besondere die Quantenphysiker, werden bestimmt von diesem Irgendwie verkaufe ich meine Vorlesungen und Seminare Seminar profitieren und Quantensprünge sowie Freudensprün- nicht richtig. Beim nächsten Mal werde ich als Einführungssatz ge im Turbo machen: „Die Blaupause ist die Verbindung zwischen aus der Broschüre für das Studium Generale meiner Universität dem Quantenfeld – dem Feld der intelligenten Liebesschwingung zitieren: „Ich heiße Sie willkommen zu einem Tag, der Ihr Leben aus dem wir alle kommen – und dem Körper. Sie ist ein großes Heil- bereichert!“ Kann ja nicht schaden oder? und Schutzfeld und ein Bewusstseinsbeschleuniger. Die Blaupause Aber vielleicht kommen die Studenten auch gar nicht mehr, stellt wieder die Verbindung zu Deiner vollkommenen Seelenkraft wenn sie an diesem Seminar teilgenommen haben. Das Finanzi- her und kann der Turbo in Deinem Leben sein – wenn Du dazu elle kann kein Hindernis sein, denn die Universität bietet dieses bereit bist. [...] Die Aktivierung Deiner göttlichen Blaupause kann Lebensseminar zu einem unschlagbaren Vorzugspreis an, der einen Quantensprung in Deinem Leben bewirken. Sie ist ein unbe- um 90 Prozent gegenüber dem regulären Preis schreiblich großes Geschenk der Geistigen Welt an ermäßigt ist. So zahlen Studierende der Uni „Irgendwie verkaufe ich uns Menschen.“ für das siebenstündige Seminar nur neun Euro, Hoffentlich wird bald eine Stelle frei, na- ich als Beschäftigter der Universität läppische meine Vorlesungen und türlich eine unbefristete Professur. Selbst eine 19 €, und normale Menschen auch nur 38 €. Seminare nicht richtig.“ unbefristete wissenschaftliche Mitarbeiterstelle Auf der Webseite des Veranstalters beläuft sich wäre sicherlich nicht würdig der Qualifizierung der Normalpreis auf etwa 144 €. Unklar ist, ob die Differenz aus als Meister des Quantenfelds – und eine Anstellung auf Zeit Universitätsmitteln bezahlt wird, ob Bundesmittel zur qualitäts- schon gar nicht für: gesteuerten Sicherung der Lehre an der Universität hier sinnvoll „ORONOS®, ein Meister des Quantenfelds, möchte in Dir Dein eingesetzt werden oder ob die Seminarleiterin bereit ist, für die großes Seelenpotenzial wieder aktivieren. Er benutzt uns Teilneh- Akkolade einer Universitätsveranstaltung auf Einnahmen zu mer an der Ausbildung in Geistiger Chirurgie nach NATARA® verzichten. dazu als Kanal. ORONOS®: „Alle, die die Blaupause bekommen, Für solche Studenten-gestaltende Veranstaltungen könnten haben das Glück gebucht.“ Die Blaupause ist die reinste, höchste doch die Gelder von Land und Bund endlich zielorientiert Energie, das göttliche Abbild Deiner Seele. Sie ist die Verbindung sinnvoll eingesetzt werden, um den Durchfall von Studienab- zum Quantenfeld, dem göttlichen Feld, aus dem wir alle kommen.“ brechern zu heilen (siehe LJ 3/2015: 20-21). Denn wie gesagt: Wie weitsichtig, dass der große Meister des Quantenfeldes, „Aufstellungen bringen Ursachen von Konflikten und behindernde aus dem alle Kindlein kommen, seinen Namen registriert und Dynamiken ans Licht – auf eine veränderbare Ebene. Häufig spie- geschützt hat. Sonst könnte ja jeder daherkommen. Wir könnten len unerkannte Verstrickungen mit Mitgliedern aus der Ahnenreihe unsere Universität umbenennen, ohne Lizenzgebühren für den – manchmal bis in die 7.Generation – eine Rolle.“ Für neun Euro Namen abzudrücken; und möglicherweise würden wir Biologen, pro Student ein echtes Schnäppchen, pro Generation gerade mal Physiker, Chemiker, Mediziner und alle anderen altmodischen etwa 1,20 €, fast ein Geschenk: „Dies ist ein Geschenk der Geisti- Wissenschaftler an unserer Universität diesen Namen falsch gen Welt, damit wir noch leichter mit den Herausforderungen des gebrauchen – auch wenn es nur unabsichtlich sein sollte. Lebens umgehen können. Ursprünglich ist unser Emotionalkörper Zu unserem und der anderen Glück kann in unserem Land 40 cm von uns entfernt, unser Mentalkörper 20 cm. Die Geistige ein jeder glauben, was er will und was ihn selig macht. Und Welt weitet die beiden Körper in einer Sitzung, den Emotionalkör- jeder kann sein Geld ausgeben, wofür er möchte – seien es Kü- per auf 3 m, den Mentalkörper auf 1,5 m. Dies bewirkt, dass viele gelchen, ehrlich beschriftete Placebos, Blaupausen oder emo- gespeicherte Emotionen und behindernde Gedankenmuster sich tionale Körper, ein Haustier oder eine Kuscheldecke. Von einer nach und nach sanft lösen können, das geweitete Feld füllt sich mit Universität hatte ich bisher eine etwas andere Vorstellung, was Liebesenergie.“ Inhalte, Forschung, Lehre und Zweck angeht. Offensichtlich war Da sind Physik und Quantenphysik und Experimentalphysik mein Bild ziemlich schräg daneben – die Universität hat es mir gefragt, die die Biologie unterstützen müssen, um in hochauf- eindeutig gezeigt und sich im Studium Generale modern und lösenden Mikroskopen nach entsprechender Fluoreszenzanfär- fortschrittlich positioniert.

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Tumor-Signalwege in Salzburg Igel auf Salzburg Foto: Univ.

Illustr.: Fiedels/ Fotolia Illustr.: Abwegen Zelluläre Signalwege verlaufen nicht geradli- schließlich Transkriptionsfak- toren, die in den Zellkern wan- nig. Schleichpfade und Querverbindungen ver- dern und dort diverse Zielgene Fritz Aberger: komplizieren die Sache – auch bei Krebsarten andrehen oder hemmen. Hedgehog ist nicht alleine In Maus und Mensch ist es wie der chronischen lymphatischen Leukämie. noch ein wenig verzwickter. Unter anderem deshalb, weil es in Salzburger Tumorexperten erforschen deshalb Säugern drei Hedgehog-Versionen gibt. Auch die Transkriptions- faktoren am anderen Ende der Signalkette (die GLI-Proteine) eine Kombinationstherapie, die die Krebszellen kommen in Maus und Mensch in verschiedenen Varianten vor. an zwei Stellen gleichzeitig angreift. Zudem – und das interessiert Aberger ganz besonders – gibt es neben der lehrbuchmäßigen („kanonischen“) Aktivierung Die Geschichte beginnt mit einer borstigen Fliege. Vor mehr als über SMO auch andere Wege, die GLI-Proteine zu aktivieren. zwanzig Jahren entdeckten Drosophila-Forscher eine Mutante, Das gilt übrigens nicht nur für Hedgehog: Immer deutlicher hat die ungewöhnlich stark mit Borsten bedeckt war. Die Mutante sich über die Jahre herausgestellt, dass die klassischen Entwick- und das betroffene Gen bekamen nach guter Drosophilisten-Tra- lungs-Signalgeber wie WNT, EGF, TGF oder eben Hedgehog ihre dition einen fantasievollen Namen, der den Phänotyp wider- Signale nicht unabhängig voneinander in linearen Ketten wei- spiegelt: Hedgehog (Igel). Wie andere Signalwege, die zuerst in tergeben, wie die bunten Bildchen in Zellbio-Büchern oftmals den Mutagenese-Screens der Taufliegen-Forscher auftauchten, suggerieren. Vielmehr gibt es Querverbindungen und wenig so spielt auch die Hedgehog-Signalkette eine wichtige Rolle erforschte Schleichwege durch den Dschungel der intrazellu- bei allerlei Prozessen, die mit Zellteilung und Differenzierung lären Signal-Vermittler. Und die Bedeutung dieser Nebenstra- zusammenhängen – während der Embryonalentwicklung von ßen, Abzweigungen und Kreuzungen entgeht natürlich auch Tier und Mensch, aber auch bei der Entstehung und Erhaltung den Krebsforschern nicht. von Tumoren. Bei einigen Krebs-Arten, etwa beim Basalzellkarzinom der Auch der Salzburger Fritz Aberger kam über die Entwick- Haut spielt der lehrbuchgemäße Hedgehog-Weg eine wichtige lungsbiologie zu seinem derzeitigen Kernthema. Seine Wurzeln Rolle. „Mutationen im kanonischen Weg, beispielsweise Mu- als Wissenschaftler liegen eigentlich in der Zebrabärbling-For- tationen im Patched-Gen, können zur Liganden-unabhängigen schung. Mittlerweile aber ist er zum Krebsforscher mutiert und Aktivierung des Hedgehog-Signals führen“, erklärt Aberger. untersucht an der Universität Salzburg insbesondere die Rolle Ein naheliegendes Zielprotein für neue Krebstherapien ist des Hedgehog-Signalwegs in Tumorzellen. daher das SMO-Protein. Denn ein SMO-Inhibitor hemmt auch Aberger hat zusammen mit 16 anderen Arbeitsgruppen den die downstream gelegenen GLI-Transkriptionsfaktoren, möchte „Cancer Cluster Salzburg“ ins Leben gerufen, mittlerweile eines man meinen. der größten Krebsforschungszentren Österreichs. Man legt Doch das ist nicht unbedingt der Fall. „Die Ergebnisse der hier Wert auf das, was im Deutsch der Wissenschaftspolitiker Therapieansätze am Hedgehog-Signalweg sind bisher eher ent- „translationale Forschung“ genannt wird – womit vor allem die täuschend. Mit wenigen Ausnahmen, etwa bei der Behandlung Vernetzung von Grundlagenforschung und Klinik gemeint ist. des Basalzellkarzinoms, sind mit SMO-Inhibitoren kaum the- rapeutische Erfolge zu verzeichnen. Auch bei unseren eigenen Maus und Mensch sind keine Fliegen Experimenten mit CLL-Zellen greift der klinisch zugelassene SMO-Inhibitor nicht“, führt Aberger aus. Beispielhaft für diesen Ansatz steht ein kürzlich in Oncogene Woran könnte das liegen? Hier kommen die nicht-kano- veröffentlichtes Paper aus Abergers Team, das in enger Zusam- nischen Varianten das Hedgehog-Signalwegs ins Spiel. Denn menarbeit mit der Gruppe des Salzburger Kollegen Richard wenn GLI-Proteine auch an SMO vorbei aktiviert werden kön- Greil entstand (vorab online publ., doi: 10.1038/onc.2014.450). nen, kann ein SMO-Inhibitor natürlich nicht viel bewirken. Das Im Zentrum dieser Arbeit steht die Rolle des Hedgehog-Signals gilt auch für die chronische lymphatische Leukämie. bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), der in der Nach früheren Studien war klar, dass der Hedgehog-Signal- westlichen Welt häufigsten Leukämie-Form. weg für das Überleben von CLL-Zellen wichtig ist. „Unsere eige- Wie funktioniert der Hedgehog-Signalweg in der Taufliege? nen Vorarbeiten deuten darauf hin, dass vor allem die GLI-Pro- Der Hedgehog-Rezeptor Patched hemmt ein weiteres Membran- teine dabei eine wichtige Rolle spielen – und zwar nicht-kano- protein, Smoothened (SMO) – allerdings nur, solange extrazel- nisch aktivierte GLI-Proteine“, betont Aberger. luläres Hedgehog nicht an Patched bindet. Dessen Bindung hebt Aber spielt Hedgehog/GLI alleine die Initiator-Rolle bei CLL? die Hemmung von SMO auf, und das „befreite“ SMO aktiviert Offenbar nicht. Denn als die Salzburger Hedgehog-Zielgene wie

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GLI1 in B-Zellen eines Mausmodells aktivierten, entwickelten die Mäuse keinen CLL-artigen Phänotyp. Was machen GLI-Pro- teine aber dann bei dieser Form der Leukämie? Und wo liegen Biometra – Thermocycler womöglich Querverbindungen zu anderen Signalwegen? Einen Pfad, den Aberger und Greil im Verdacht hatten, ist die PI3K (Phosphoinositid-3-Kinase)-vermittelte Signalgebung. Doch auch wenn GLI-Proteine und PI3K-Signalweg gleichzeitig akti- TProfessional TRIO viert werden, entsteht kein CLL-Phänotyp im Mausmodell. Am Ende stellte sich heraus, dass die beiden Signalwege 30 Jahre Spitzenleistung in PCR offenbar nicht für die Entstehung des Tumors, sondern für den Erhalt der Tumorzellen wichtig sind. Aberger und Co. konnten das anhand einer aus CLL-Tumoren hervorgegangenen Zellline (MEC1-Zellen) zeigen. PI3K-Inhibitoren alleine reduzieren die Zahl der überlebenden Zellen recht kräftig, etwa um ein Drittel. GLI-Antagonisten alleine dagegen haben einen nur wenig ausgeprägten Effekt. Neu an der Salzburger Studie ist vor allem dies: In der Kombination von PI3K-Inhibitor und GLI-Antago- nist überlebten nur noch etwa die Hälfte der CLL-Zellen. Dies deutet auf einen synergistischen Effekt hin. Man kann sich die Rolle dieser beiden Signalwege bei CLL also in etwa so vorstellen: Durch die zunehmende „onkogene Last“ (das Anhäufen von Mutationen während des Krebsgesche- hens) wird der PI3K-Signalweg aktiviert, und auch – SMO-un- abhängig – die GLI-Proteine. Beide zusammen fördern das Überleben der Krebszellen. „Und je weiter fortgeschritten der Krankheitsprozess ist, desto wichtiger erscheinen die GLI-Pro- teine“, ergänzt Aberger (Semin Cell Dev Biol 33: 93-104).

Querverbindungen lassen aufhorchen Sind die Ergebnisse auch relevant für die klinische Pra- xis? Dazu sind die schon seit vielen Generationen im Labor propagierten MEC1-Zellen nur begrenzt aussagekräftig. Das Team um Aberger und Greil sah sich deshalb auch kultivierte, primäre Tumorzellen aus 14 Leukämie-Patienten an. Wieder verglichen sie den Effekt von Einzel- und Kombi-Targeting der beiden Signalwege. Doch Krebs ist ein komplexes, individuelles Geschehen, und die genetischen Hintergründe der Tumore sind von Patient zu Patient verschieden – auch wenn es um die gleiche Krebsart ƒ Drei unabhängige Thermocycler in einem geht. Die Ergebnisse der Experimente mit den 14 primären CLL-Zellkulturen und Kombinationen verschiedener Hemm- Gehäuse stoffe waren denn auch recht heterogen. So sprachen drei Patienten-Zellkulturen weder auf Einzel- noch auf Kombi-Tar- ƒ Parallelbetrieb von bis zu drei verschiedenen geting an. PCR-Programmen Interessant war jedoch, dass sechs der Patienten-Zellkul- turen stark auf den kombinierten Angriff auf PI3K und GLI rea- ƒ Maximaler Durchsatz von 144 Proben gierten, während die Inhibitoren in denselben Kulturen jeweils einzeln nur schwache Effekte zeigten. Die Querverbindung zwischen nicht-kanonischer Aktivie- rung der GLI-Proteine und PI3K-Signalgebung lässt die Fach- welt durchaus aufhorchen. Aberger: „Unsere Studie stößt auch deshalb auf große Resonanz, weil es seit kurzem klinisch zuge- lassene PI3K-Inhibitoren gibt, die bei der chronischen lympha- tischen Leukämie einen starken therapeutischen Effekt zeigen. Das sind richtige Game-Changer.“ Aufgrund der Salzburger Erkenntnisse könnte man also vielleicht einen sowieso schon aussichtsreichen Therapie-Ansatz noch effektiver gestalten, indem man zusätzlich zu PI3K die GLI-Proteine angeht. Noch gibt es gegen GLI-Proteine allerdings keine klinisch zugelassenen Antagonisten. Studien an Patienten müssen erst noch zeigen, ob das im Labor vielversprechende Kombi-Targe- ting auch in der Praxis erfolgreich ist. HANS ZAuNER

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Mechanische Phänotypisierung in Dresden Zellen unter Druck Foto: Clipart Of / LJ Biophysiker der Technischen Doch kurz vor seiner Abreise wurde an der tometrie“ (deformability cytometry, DC) Technischen Universität ein Studium der publiziert (PNAS 109: 7630-35). Guck und Universität Dresden quetschen Biophysik installiert. Klaue blieb und ist seine Mitarbeiter haben sich dieser Metho- Zellen in viskosen Medien und nun in Gucks Arbeitsgruppe vor allem mit de angenommen und sie verbessert. der Kommerzialisierung des RT-DC-Pro- Das zentrale Prinzip der RT-DC ist der messen ihre Verformbarkeit. jekts beauftragt. kontrollierte Einsatz hydrodynamischer Der mechanische Fingerab- Nachdem Jochen Guck 2011 mit der Reibung. Ist der hydrodynamische Druck Alexander-von-Humboldt-Professur aus- des Mediums groß genug, verformt sich druck könnte auch bei der gezeichnet wurde, dem höchstdotierten die – im Idealfall – runde Zelle und nimmt Diagnose pathologischer Forschungspreis Deutschlands, begann er, die Form einer Pistolenkugel an. Da der seine Wirkungsstätte in Dresden aufzubau- Druck von der Strömungsgeschwindigkeit Zellveränderungen bei Krank- en. Seit Anfang 2012 existiert die Arbeits- abhängt, haben die Wissenschaftler einen heiten wie Sepsis oder Krebs gruppe am Biotechnologischen Zentrum Chip entwickelt, in dem die Strömungsge- der Technischen Universität (Biotec). Als schwindigkeit durch enge Passagen erhöht zum Einsatz kommen. interdisziplinäres Forschungszentrum ist es wird. An der engsten Passage zeichnet eine im BioInnovationsZentrum nahe der Elbe Kamera die verformten Zellen auf. Die mechanischen Eigenschaften einer Zel- untergebracht. „Das Umfeld ist bestens für le sind ihr nicht anzusehen. Aber mit der anwendungsbezogene Forschung geeig- Sensible Reibung Methode der real-time deformability cyto- net“, meint auch Oliver Otto, der ebenfalls metry (RT-DC) kann man sie testen. „Man als Postdoc in Gucks Gruppe arbeitet. „Die hydrodynamische Reibung des kann das mit Avocados vergleichen. Man Mediums muss groß genug sein, um eine sieht ihnen nicht an, wie fest oder weich Zellen werden zu Pistolenkugeln Änderung der Zellform zu bewirken. Ist sie sind. Deshalb testet man beim Einkauf sie zu klein, bleiben die Zellen rund und ihre Festigkeit, indem man sie zusammen- Mit der RT-DC haben die Dresdner nun wir können die Verformbarkeit nicht be- drückt.“ So veranschaulicht Daniel Klaue, eine Methode vorgestellt, mit der man ein- stimmen“, betont Klaue die Bedeutung der Postdoc in der Arbeitsgruppe von Jochen fach und schnell die Verformbarkeit von Viskosität des Mediums. Ebenso wichtig ist Guck, die neue biophysikalische Methode, Zellen in einer Lösung untersuchen kann. die mit der Viskosität im Zusammenhang die die Dresdner kürzlich in Nature Methods Der Ansatz ist dabei nicht ganz neu. Bereits stehende Dichte des Mediums. Schließlich vorstellten (Vol. 12: 199-202). 2001 publizierte Jochen Guck eine Arbeit dürfen die Zellen nicht im Strömungskanal sedimentieren.

Foto: Projekt ZellMechanik Dresden Die Vorteile der neuen RT-DC-Methode liegen auf der Hand: Die Echtzeit-Messung ist schnell und ermöglicht die Analyse einer fast unbegrenzten Anzahl von Zellen. Die

Foto: Sylvi Graupner Dresdner verwenden Einwegchips, das ver- hindert mögliche Kreuzkontaminationen. Als Probenmaterial werden nur einige Zellen benötigt, die leicht ohne größere Eingriffe gewonnen werden können. Au- ßerdem ist keine aufwändige Probenvor- bereitung nötig, was einerseits wieder Zeit Links: Zentimeter-große Probenkammer für die real-time deformability cytometry (RT-DC). spart und andererseits die Eigenschaften Rechts: Aufnahme von Blutzellen, die durch die Probenkammer fließen (roter Punkt: der Zellen nicht beeinflusst. weißes Blutkörperchen). An der engsten Stelle wird die Verformung der Zellen gemessen. Auch an das Medium, in dem die Zel- len vermessen werden, stellen die Wissen- Klaue war schon vor seinem Physik- über einen „optical stretcher“, der Zellen schaftler nur zwei Anforderungen: Es muss studium bewusst, dass er sich besonders mit einem Laser auseinanderzieht und die transparent sein, da die Verformung der für Biophysik interessiert: „Ich war schon Elastizität misst (Biophys J. 81: 767-784). Zellen von einer Kamera aufgenommen fast auf dem Weg nach Berlin, da es die Der US-Amerikaner Daniel Gossett hatte wird und sonst nichts zu sehen wäre. Und Fachrichtung hier in Dresden nicht gab.“ 2012 erstmals über „Verformbarkeits-Zy- es muss die richtige Viskosität haben, denn

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die RT-DC beruht ja auf der hydrodyna- scheinen sie weicher zu werden. Die RT- die Verformbarkeit von Zellen beeinflus- mischen Reibung zwischen Medium und DC könnte diese Veränderung schnell mes- sen, könnte man mit der RT-DC während Zellen. sen und so Leben retten, denn eine akute der Behandlung feststellen, ob das Medika- Doch was sagt die Verformbarkeit ei- Sepsis wird oft zu spät erkannt. Vier von ment Wirkung zeigt und damit Therapien ner Zelle eigentlich über sie aus? Otto und zehn akuten Blutvergiftungen enden töd- schnell anpassen“, verdeutlicht Klaue eine Klaue beschreiben sie als „mechanischen weitere Einsatzmöglichkeit der RT-DC. Fingerabdruck“; ein Merkmal, das bei ver- Nicht nur die Dresdner Forscher sind schiedenen Zelltypen eine wichtige Rolle überzeugt, dass die RT-DC eine vielverspre- spielt. Rote Blutkörperchen beispielsweise chende neue Methode mit großem Anwen- müssen sich stark verformen können, da dungsspektrum ist. Der Freistaat Sachsen sie sonst die winzigen Kapillaren nicht pas- fördert die Arbeitsgruppe von Jochen Guck sieren könnten. Da auch metastasierende ebenso wie der European Research Coun- Krebszellen meist stärker verformbar sind cil, der einen „Proof of Concept Grant“ an als gesunde Zellen, könnte man auch diese die Biophysiker vergab. Die Technologie mit der RT-DC identifizieren, zumindest soll jetzt auch anderen Wissenschaftlern theoretisch. Das könnte die Diagnose unter und Einrichtungen zur Verfügung gestellt

Umständen stark vereinfachen. Fotos: Jette Schimmel werden. Dafür gründen einige Mitglieder „Zellquetscher“: Daniel Klaue (l.), der AG Guck gerade ein Start-up-Unter- Wenn Zellen weich werden Oliver Otto (r.) nehmen, die „ZellMechanik Dresden“. „Wir können die vielen Aufträge für Messungen Manche Zellarten sind also verform- lich. Damit ist die Sepsis die dritthäufigste fast nicht mehr durchführen. Und es wäre barer als andere, und mit RT-DC kann man Todesursache in Deutschland. doch schön zu sehen, wie die Methode bei verschiedene Zelltypen unterscheiden. Die Doch nicht nur bei der Früherkennung anderen Forschungen Anwendung findet“, Forscher interessiert aber auch besonders, von Krankheiten könnte die RT-DC von begründet Otto die Unternehmensgrün- dass sich die Verformbarkeit einer Zellart Nutzen sein. Eine zukünftige Anwendungs- dung. Und genau dafür – aus der Forschung ändern kann. Weiße Blutkörperchen bei- möglichkeit sehen die Wissenschaftler heraus ein Unternehmen zu gründen – ist spielsweise sind eigentlich eher steif. Aber auch im Monitoring von Krankheits- und das BioInnovationsZentrum in Dresden ja zu Beginn einer Blutvergiftung (Sepsis) Heilungsverläufen. „Da viele Medikamente auch gedacht. JETTE SCHIMMEL

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„Heidelberger“ Nukleosom

Nukleosomdynamik in Heidelberg Kabeltrommeln des Genoms Alexander Gansen Illustr.: Forscher des Deutschen Histone sind basische Strukturpro- gruppe „Biophysik der Makromoleküle“ teine, die nur in Eukaryoten vorkommen. am Deutschen Krebsforschungszentrum Krebsforschungszentrums Sie formen sich zu einem Oktamer, um das (DKFZ) in Heidelberg unter der Leitung (DKFZ) wollen herausfinden, sich ein DNA-Abschnitt mit einer Länge von Jörg Langowski. von rund 150 Basenpaaren 1,65-mal he- „Mich hat von Anfang an die Physik der wie die Einzelteile des Genoms rumwickelt. Das Gesamtpaket ergibt mit DNA fasziniert“, erinnert sich der Bioche- zusammenspielen. Dazu unter- einem Durchmesser von elf Nanometern miker Langowski. Nach dem Studium und die kleinste Verpackungseinheit der DNA: der Promotion in Hannover und Zwischen- suchen sie Strukturübergänge das Nukleosom. stopps in Stanford und Seattle kam er als im Nukleosom mit optischen Ein Chromosom besteht aus durch- Gruppenleiter an die Außenstelle des Euro- schnittlich rund 650.000 Nukleosomen, pean Molecular Biology Laboratory (EMBL) Nano-Maßbändern. die wie an einer Perlenkette aneinander nach Grenoble, um an der Struktur von gereiht sind. Der Proteinkomplex eines freier DNA in Lösung und schließlich an Ungefähr fünf Zentimeter lang ist der Nukleosoms besteht aus je zwei Kopien der DNA-Proteinkomplexen zu forschen. Am DNA-Faden, der sich in einem mensch- vier Histonproteine H2A, H2B, H3 und H4. Deutschen Krebsforschungszentrum in lichen Chromosom verbirgt. Würde man Jedes einzelne dieser Proteine bildet ei- Heidelberg hat er dann 1994 gemeinsam die gesamte Erbsubstanz einer Zelle zusam- nen geordneten Kern und einen unstruktu- mit seiner Ehefrau Katalin Tóth begon- menknoten, ergäbe sich ein Knäuel aus ei- rierten Schwanz, der aus dem Nukleosom nen, Strukturübergänge im Nukleosom zu ner über zwei Meter langen Schnur. Irgend- herausragt. Wasserstoffbrücken und elek- untersuchen. Die aus Ungarn stammende wie muss die DNA aber in einem Zellkern trostatische Kräfte zwischen den Proteinen Physikerin Tóth hatte sich am Institut für mit einem Durchmesser von etwa sechs und dem DNA-Doppelstrang ermöglichen Biophysik in Budapest bereits zwölf Jahre Mikrometern verstaut werden. Ein effek- den Zusammenhalt dieser Einheit. lang mit Nukleoproteinen beschäftigt. tives Ordnungssystem ist gefragt! Wer seine „Das Nukleosom ist eine kleine, aber Kopfhörer gerne mal in die Tasche stopft, Über die Struktur zur Funktion wichtige Maschine. Wir wollen sie aus- weiß, wie sehr sich fädige Strukturen ge- einandernehmen und die Einzelteile an- gen jegliche Form von Ordnung wehren. Das Genom ist also im Zellkern gut ver- schauen, um herauszufinden, wie sie funk- Gegen Kabelsalat helfen Kabeltrommeln packt. Dennoch muss es bei Bedarf überall tioniert. Zuerst müssen wir verstehen, wie oder – wie man sie neudeutsch für den erreichbar sein. Denn damit ein Gen ab- sich die Struktur unter bestimmten Bedin- Gebrauch mit Kopfhörern nennt – Winder. gelesen werden kann, muss sich die DNA gungen ändert. Erst dann können wir auch Auch unsere Körperzellen wissen sich mit an dieser Stelle vom Histon ablösen. Dazu verstehen, wie Nukleosomen im Genom solch einer Wickeltechnik zu helfen. Nur nutzt die Zelle reversible Prozesse, die zur funktionieren“, macht Langowski das Kon- heißen die Winder in diesem Fall Histone. Änderung der Genexpression führen, ohne zept deutlich. dabei die DNA-Sequenz zu verändern. „In Computersimulationen haben wir Derartige Vorgänge nennt man daher festgestellt, dass Histonschwänze, wenn auch epigenetische Veränderungen. Dazu man sie isoliert in Wasser betrachtet, de- gehören unter anderem die enzymatische finierte Sekundärstrukturen ausbilden“, Übertragung von Methylgruppen auf die berichtet der Biochemiker weiter. „Im

Foto: Anna-Lena Krause DNA oder Histonmodifikationen, bei de- Nukleosom sind sie ungeordnet und da- nen einzelne Aminosäuren methyliert, mit wesentlich flexibler. Das kann auch acetyliert oder phosphoryliert werden. Bei eine wichtige Rolle für die Bindung an die Nano-Glo® Histonen finden solche posttranslationalen DNA oder ein benachbartes Nukleosom Modifikationen überwiegend an den posi- spielen.“ Wie sich epigenetische Modifi- Dual-Luciferase® tiv geladenen N-terminalen „Schwänzen“ kationen am echten Histonschwanz auf die statt. Sie führen zu einer Strukturverän- Gesamtstruktur auswirken, haben Katalin derung im Nukleosom, welche sich auf die Tóth und ihre Mitarbeiter in der Gruppe Reporter Assay Stabilität des Komplexes und somit auch mit Hilfe von Förster Resonanz Energie auf die Erreichbarkeit der DNA auswirkt. Transfer (FRET) untersucht. Die neuesten Wie genau sich die Struktur des Nukleo- Ergebnisse dieser Studien sind vor kurzem Jörg Langowski an der soms nach einer posttranslationalen Modi- in „Nucleic Acids Research“ erschienen (Vol. „hausgemachten“ FRET-Apparatur fikation ändert, untersucht die Forschungs- 43: 1433-43). Mit FRET lassen sich Abstän- Promega GmbH High-Tech-Park Schildkrötstraße 15 · 68199 Mannheim 34 4/2015 Laborjournal Telefon +49 621 8501-0 · www.promega.com

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de zwischen zwei Punkten im Nukleosom ein 147 Basenpaare langes DNA-Frag- Experimentell arbeitet die Gruppe messen, zum Beispiel von nebeneinander ment mit hoher Affinität für Histone. Die zudem mit einem vom Doktoranden Jan liegenden Windungen des aufgewickelten 601-Sequenz bindet dabei 150-mal stärker Krieger konstruierten Lichtscheibenmikro- DNA-Doppelstranges. Hierfür werden die an Histone als die 5S rDNA. Die Nukleo- skop, dem SPIM (Single Plane Illuminati- beiden Stellen jeweils mit verschiedenen somen setzen sich von allein zusammen, on Microscope). Das Besondere an dieser Fluoreszenzfarbstoffen markiert. wenn sie in einen Puffer gegeben werden, Technik ist, dass sie eine hochauflösende Langowski erklärt, wie das optische dessen Salzkonzentration kontinuierlich Abbildung einer lebendigen Zelle ermög- Nano-Maßband­ funktioniert: „Ein Farbstoff verringert wird. Im Experiment wurde licht. Hierfür wird eine an einem Deckglas wird bei kurzer Wellenlänge (z.B. grün) die Salzkonzentration wieder erhöht, um anhaftende Zelle vertikal in Medium ge- angeregt und emittiert bei mittlerer Wel- eine allmähliche Öffnung des Komplexes taucht. Ein Laserstrahl beleuchtet dann lenlänge (z.B. gelb). Der zweite Farbstoff zu erreichen. Die Veränderungen in der gleichmäßig eine zwei Mikrometer dünne absorbiert Licht von der gleichen Wellen- Struktur konnten die Forscher mit einem Scheibe der Probe. Die Auflösung ist ähn- länge wie das emittierte Licht und strahlt invertierten Mikroskop mit konfokaler Op- lich wie bei einem konfokalen Mikroskop langwelliges (z.B. rotes) Licht ab. Bei ge- tik vermessen. Der Erstautor der Veröffent- – mit dem Vorteil, dass nicht nur ein Punkt, ringerem Abstand treten die beiden Fluo- lichung, Alexander Gansen, hat die Appara- sondern die gesamte Ebene auf einmal auf- rophore jedoch direkt in Wechselwirkung. tur hierfür selbst konstruiert. “Wir basteln genommen werden kann. Im Zellkern kön- Dann strahlt der erste Farbstoff kein gelbes alles selbst zusammen“, betont Langowski. nen dann mit Fluoreszenzfarbstoffen mar- Licht aus, sondern überträgt seine Energie Verdünnt man die Lösung sehr stark, er- kierte Proteine beobachtet werden, deren direkt auf den zweiten: Wir erhalten rote höht sich die Wahrscheinlichkeit, dass nur Wechselwirkungen wiederum Rückschlüs- Fluoreszenz bei grüner Anregung.“ ein FRET-Paar in den Laserfokus kommt. se auf ihre biologische Funktion zulassen. Man nennt die Methode dann entspre- „Wir basteln alles selbst zusammen“ chend single pair FRET. Dabei fand das Histone und Krebs? Forscherteam heraus, dass eine Acetylie- Die Effizienz dieses Energietransfers rung der Histon-Enden von H3 das Öffnen Was hat das jetzt eigentlich mit Krebs- hängt stark vom Abstand der beiden Fluo­ der Strukturen begünstigt. Bei H4 ist das forschung zu tun? „Es gibt phänomenolo- rophore ab. Wenn kein FRET mehr gemes- nicht der Fall. Die unterschiedlichen Hi- gische Beobachtungen, dass epigenetische sen wird, haben sich die beiden Punkte stonschwänze können bei der Regulation Veränderungen in bestimmten Tumoren voneinander entfernt. Im Falle der anei- der Genexpression also gegensätzliche anders ablaufen. Zudem wurde am DKFZ nander liegenden DNA-Stränge kann man Funktionen übernehmen. eine bestimmte Histonmutation im Glio­ also sehen, wenn sich die DNA vom Histon Ein weiteres Projekt, dem die Gruppe blastom gefunden“, erläutert Tóth. „Man abwickelt. nachgeht, ist die Physik des Protein-Trans- weiß aber nicht, wie sich das genau auf die „Je komplexer eine Struktur ist, desto ports durch das kompakte Netzwerk im Bindungen zwischen Histonen und DNA weniger detailliert kann ich sie auf rein phy- Zellkern. „Um das zu verstehen, verwenden auswirkt. Auch das wollen wir in Zukunft sikalischer Ebene untersuchen, um so kom- wir auch wieder Computermodelle, aber untersuchen“. plizierter wird es auch, das System in reiner auf einer anderen Ebene. Hier schauen wir „Und wenn man da spezifisch eingreifen Form zu haben. Deswegen arbeiten wir mit uns keine Einzelmoleküle an, sondern eine kann, weil man den Mechanismus versteht, Mononukleosomen“, erläutert Langowski. Netzwerkstruktur, die auf eine bestimmte dann hilft das sicher auch, eine Behandlung Die Sequenzen, die standardmäßig für Art gefaltet ist“. Aus der Faltung des Ge- zu finden“, ergänzt Langowski. „Aber wir den Aufbau von Nukleosomen im Labor ver- noms wollen die Forscher entschlüsseln, wollen erst mal den Mechanismus auf mo- wendet werden, sind die 5S rDNA und die welche Bereiche des Genoms besonders gut lekularer Grundlage verstehen“. sogenannte „601-Sequenz nach Widom“, zugänglich sind und welche nicht. Aanna-Len Krause

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Stichwort des Monats Ferroptose dass sich die Mitochondrien verkleinern von Glutathion notwendig, und Glutathion und deren Membran dichter wird. wiederum verhindert die Ansammlung von Damit Erastin diese Effekte auslöst, Lipidperoxiden. Erastin und einige andere müssen Eisenionen in der Zelle sein. Eine Ferroptose-auslösende Chemikalien blocki- - Erhöhung der Eisenkonzentration verstärkt eren das xc -System und damit die Synthese die Wirkung von Erastin, während andere von Glutathion. Dadurch steigt die Menge 2+ 2+ Illustr: stockwelllab.org Metallionen, wie etwa Cu oder Mn , an Lipidperoxiden. Die können sich aber keinen Einfluss haben. Verhindert man die nur bilden, wenn Eisen in der Zelle vor- Der Tod gehört zum Leben – in den Eisenaufnahme oder fängt man das Eisen handen ist. Denn die Lipidperoxide werden Charts ausgelutschter Kalendersprüche in der Zelle mit Chelatkomplex-bildenden vermutlich durch LOX (Lysyloxidase) oder darf diese Floskel nicht fehlen. Und tatsäch- Verbindungen ab, so überleben die Zellen andere eisenhaltige Enzyme synthetisiert. lich tragen wir genetische Programme zum trotz Erastin-Behandlung. Die Autoren ver- Neben Substanzen wie Erastin gibt Sterben mit uns herum, ohne die wir nicht muteten, dass dieser Zelltod über einen ei- es auch eine zweite Klasse Ferroptose- lebensfähig wären. Stellt eine Zelle fest, genen Mechanismus eingeleitet wird, dem induzie­render Substanzen. Diese beein- dass sie aus der Reihe tanzt, beendet sie ihre sie den Namen ‚Ferroptose‘ gaben. flussen nicht die Glutathion-Konzentration Existenz durch einen kontrollierten Suizid: in der Zelle, sondern inhibieren die Glu- Apoptose. Funktioniert die Apoptose nicht, Radikale Lipidperoxide tathionperoxidase 4 (Gpx4). Auch Gpx4 kann die Zelle entarten und Tumore oder macht Lipidperoxide unschädlich und ver- Metastasen bilden. Apoptose ist aber auch Dixon und Kollegen stellten fest, dass hindert damit Ferroptose. Blockiert man Teil von Musterbildungsprozessen­ während ROS während der Ferroptose eine zentrale Gpx4, startet das Selbsttötungsprogramm der Embryonalentwicklung. Zum Beispiel, Rolle spielen. Gibt man Antioxidantien zu, in den Zellen. wenn sich der Schwanz einer Kaulquappe die ROS abbauen und den oxidativen Stress zurückbildet. Auf molekularer Ebene verringern, bleibt die Ferroptose aus. Die Mal gut, mal böse charakteristisch für Apoptose sind Signal- aggressiven Sauerstoffverbindungen sind wege, an denen Caspasen beteiligt sind für den Ablauf der Ferroptose also notwen- Ursprünglich war man auf die Ferrop­ dig. Nun sind ROS ohnehin dafür bekannt, tose gestoßen, weil sich dieser Weg bei ein- Nur mit Eisen stirbt die Zelle dass sie Zellschäden verursachen. Akku- igen Tumorzelllinien gut induzieren lässt. mulieren sie, so leiden die Mitochondrien Ferroptose-induzierende Substanzen sind Doch nicht jeder programmierte Zell- und im Extremfall stirbt die gesamte Zelle. also Kandidaten zur Krebstherapie. tod folgt dem Schema der Apoptose. So Allerdings führt nicht jeder ROS-Anstieg Forscher um Marcus Conrad vom Helm- erwähnen Forscher der New Yorker Co- zu Schäden. ROS sind auch an physiolo- holtz-Zentrum München haben hingegen lumbia University um Brent Stockwell im gischen Prozessen beteiligt, die sich positiv krankhafte Prozesse im Blick, bei denen Jahre 2012 erstmals die Ferroptose als reg- auf die Gesundheit der Zelle auswirken. Ferroptose nicht die Lösung, sondern uliertes Ableben einer Zelle (Cell 149:1060- Sie können jedoch auch Apoptose oder das Problem ist. Unlängst haben sie hier- 72). Zuvor hatten die Autoren nach Wegen Nekrose auslösen. Unter den ROS spielen zu mutante Mauslinien untersucht, bei gesucht, Ras-mutierte Zellen selektiv zum speziell die Lipidperoxide eine zentrale denen Gpx4 ausgeknockt ist (Nat Cell Biol Sterben zu bringen. Denn Veränderun- Rolle für die Ferroptose. Gibt man nämlich 16: 1180-91). Bei den Mutanten treten gen der Ras-Gene treten in einem Drittel eine Verbindung namens Ferrostatin-1 zu, verstärkt Nierenschäden auf. Conrad und aller bösartigen Tumore auf. Einer der findet keine Ferroptose statt. Ferrostatin-1 Kollegen suchten nun nach Substanzen, “Todes-Kandidaten” war eine organische baut eben jene „radikalen“ Lipide ab. die die Ferroptose inhibieren – und fan- Verbindung namens Erastin. Gibt man die den Liproxstatin-1. Die Substanz lindert Chemikalie auf Zellen mit bestimmten Anstieg durch Blockade die Symptome der Gpx4-Knockout-Mäuse Ras-Mutationen, so sterben sie. Allerdings und blockiert Ferroptose, greift aber nicht kommt es dabei weder zu einem nekro- Der genaue Mechanismus der Ferrop­ in apoptotische Prozesse ein. Die Forscher tischen Tod, bei dem die Zellen letztlich tose ist noch nicht geklärt. Offenbar ist vermuten, dass übermäßige Ferroptose bei aufplatzen, noch beobachtet man die typ- aber der Import von Cystin ins Zytoplasma neurodegenerativen Erkrankungen und di- ischen Vorgänge der Apoptose. Charakter- wichtig, um Ferroptose zu unterdrücken. versen Gewebeschädigungen auftritt. Der istisch ist hingegen ein Anstieg reaktiver Dieser Import läuft über ein Glutamat-Cys- Einsatz von Ferroptose-Hemmern könnte - Sauerstoffspezies, so genannter ROS, in tin-Antiportersystem namens xc in der Möglichkeiten für künftige Therapiean­ der Zelle. Morphologisch beobachtet man, Zellmembran. Cystin ist für die Synthese sätze bieten. Mario Rembold

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Transgene Plastiden in Golm brück-Centrum für Molekulare Medizin TUN SIE, Anti-Käfer-Keule (MDC) haben jetzt mit US-Kollegen einen Genregulator beschrieben, der die Ent- WAS SIE NIE Gärtner und Gemüsebauern fürchten wicklung dieses Laby­rinths entscheidend den hungrigen und vermehrungsfreu- mitsteuert (Development 142: 1125-36). digen Kartoffelkäfer. Da die ursprünglich Schalteten die Forscher bei Mäusen das FÜR MÖGLICH aus Nordamerika stammenden Tiere vie- Gen GRHL2 im fetalen Anteil der Plazenta lerorts keine natürlichen Feinde haben, und im Embryo aus, so war die Verzwei- GEHALTEN bleibt oft nur der Griff zu gung der Trophoblastenzellen und die Ein- Pestiziden, um Kartoffel wanderung der fetalen Blutgefäße in die und Co. zu retten. Pflan- Plazenta gestört. Ist GRHL2 allerdings nur HÄTTEN zenforscher der beiden im Embryo inaktiviert, nicht jedoch in der Max-Planck-Insti- Plazenta, so entwickelte sich das Labyrinth 3D Leber Mikrogewebe (10x) Neuronen (40x) tute für molekulare normal. Der GRHL2-Transkriptionsfaktor Fotos (2): unpict / Fotolia Pflanzenphysio- aktiviert „vor Ort“ ein Reihe von Genen, logie in Golm und die als Regulatoren der Plazenta-Entwick- chemische Ökologie lung bekannt sind, beispielsweise den Se- in Jena stellen jetzt in rin-Protease-Inhibitor Spint1. Science einen neuen Ansatz vor, der Kar- GRHL2 und seine Zielgene sind auch toffelpflanzen vor den gefräßigen Käfern in der menschlichen Plazenta aktiv. Die schützen könnte (Vol. 347: 991): Trans- Entdeckung könnte also helfen, Plazen- gene Pflanzen mit gegen Käfer-Gene ge- ta-Entwicklungsstörungen und dadurch richteter RNA-Interferenz (RNAi). ausgelöste Schwangerschaftserkrankun- 200 µm 10 µm

Frühere Versuche, Nutzpflanzen auf gen, wie etwa Präeklampsie, besser zu Stammzellen (40x) diese Weise gegen gefräßige Käfer aufzurü- verstehen. sten, brachten nur mäßigen Erfolg. Pflan- zeneigene Abwehrmechanismen bauten die transgen produzierte doppelsträngige Hirnentwicklung in Dresden RNA (dsRNA) einfach wieder ab. Der be- sondere Trick der Golmer Forscher um Großhirn-Origami Ralph Bock: „Transplastomische“ Pflanzen. Wieso glänzen Menschen in Uni-Vorle- Sie schleusten Gene für die Käfer-bekämp- sungen oder Laborbesprechungen mit den fende dsRNA folglich nicht in den Zellkern, kognitiven Fähigkeiten ihrer Hirne, wäh-

sondern ins Chloroplasten-Ge- rend Schimpansen nicht zu solchen geis- 20 µm nom der Kartoffelpflanze tigen Höhenflügen fähig sind? Forscher ein. In dem Organell um Wieland Huttner vom Max-Planck-In- kann die fremde stitut für Molekulare Zellbiologie in Dres- dsRNA leichter den den haben ein Gen charakterisiert, das ™ pflanzlichen Kon- nur im Menschen vorkommt und offen- CYTATION 5 trollmechanismen bar eine wichtige Rolle in der Entwicklung entgehen als im der Großhirnrinde spielt (Science doi: Cell Imaging Multi-Mode Reader Zellkern, so die Idee. 10.1126/science.aaa1975). Ein Trick der Und tatsächlich: „Fres- Evolution, um Hirne aufzumotzen, ist die Der neue Cytation™ 5 ist ein kompakter, sen Larven transplasto- Expansion und Furchung der Großhirnrin- automatisierter Multi-Mode-Reader für mische Kartoffelblätter, deren dsRNA de, die durch diese Origami-Methode eine die Zellbildgebung, der auf einfache und gegen das Aktin-Gen des Käfers gerichtet größere Oberfläche bekommt. Verantwort- schnelle Weise brillante Bilder erfasst, ist, sterben alle innerhalb von fünf Tagen“, lich für die Expansion sind vor allem die analysiert und in aussagekräftige Ergebnisse bestätigt der Jenaer Sher Afzal Khan. sogenannten basalen Hirn-Stammzellen. übersetzt. Einfachheit, Präzision und Das Mäusehirn dagegen ist nicht ge- Flexibilität – gebündelt in einem leistungs- furcht, sondern glatt. Transgene Mäu- fähigen Tischgerät. Erschließen Sie Ihrer Plazenta-Entwicklung in Berlin se, die das Menschen-spezifische Gen Zellforschung eine neue Dimension. ­ARHGAP11B exprimierten, bildeten nicht Labyrinth-Regler nur mehr Hirn-Stammzellen; in der Hälfte Für die Entstehung des Mutterkuchens der Fälle kräuselte sich die Großhirnrinde ist eine Zellschicht der befruchteten Ei- der transgenen Mäusen sogar ein wenig. zelle verantwortlich – die sogenannten Das Team von Svante Pääbo (Max Planck Trophoblastenzellen. Diese Zellen bilden Institut für Evolutionäre Anthropologie, eine baumartig verzweigte Struktur, fetale Leipzig) steuerte noch Daten aus der jün- Blutgefäße wandern hinterher. So entsteht geren Vergangenheit des Homo sapiens bei: eine große Oberfläche für den optimalen ARHGAP11B kommt demnach nicht nur im Stoffaustausch zwischen Fetus und Mutter. Genom heutiger Menschen vor, sondern Ein Berliner Team um Katharina Wa- existierte schon in Neandertalern und De- lentin und Kai Schmidt-Ott vom Max-Del­ nisova-Menschen. -HZa- BioTek Germany BioTek Instruments GmbH Kocherwaldstrasse 34, D-74177 Bad Friedrichshall Laborjournal 4/2015 37 Tel +49 (0)7136 968-0, Fax +49 (0)7136 968-111 [email protected], www.biotek.de

LJ_415_JournalClub.indd 37 27.03.15 10:28 STATISTIK Tabellen auf der folgenden Doppelseite! Foto: horizonhealth.eu

Publikationsanalyse 2009-2013: Verhaltens- & Kognitive Neurobiologie Problemfach

Wer zuletzt Kandidatengene hatten. Dazwischen schoben sich allenfalls auch wenn uns dieses für den Publikati- für psychiatrische Störungen noch eine Handvoll kognitive Neurowissen- onsvergleich einiges „Bauchgrummeln“ be- schaftler, beispielweise solche mit Schwer- scherte, spiegelt es womöglich doch einige mitveröffentlicht hat, findet sich punkt Gedächtnis und Lernverhalten – wie typische Züge in der generellen „Evolution“ wahrscheinlich in diesem Publi- auch einige experimentelle Psychologen. von Forschungsdisziplinen wider. Wer neben diesen jedoch zitatemäßig Das neue „Problem“ manifestiert sich kationsvergleich wieder. Nichts – sozusagen als „mickrige Birnen“ neben darin, dass regelmäßige Leser unserer den vielen „saftigen Äpfeln“ – komplett Publikationsvergleiche sich womöglich wird in der Verhaltensneurobio- hinten runterfiel, waren die klassisch zoo- wundern, dass sie vielen Köpfen der 50 logie gerade stärker zitiert. logischen und physiologischen Verhaltens- meistzitierten Verhaltens- und Kognitiven biologen. Und das war definitiv nicht Sinn Neurobiologen (siehe Tabelle Seite 41) Zugegeben, die „Verhaltens- & Kognitive der Sache. doch erst kürzlich begegnet sind. Neurobiologie“ gehört zu den schwierig- Also beschlossen wir, fortan diese bei- sten Kategorien, für die wir Publikations- den Lager für Publikationsanalysen in zwei Durchmarsch an die Spitze analysen erstellen. Die Gründe dafür seien entsprechende Kategorien aufzuteilen: im Folgenden kurz dargestellt. „Verhaltensbiologie“ für die zoologische In Einzelfällen ist dies nichts Außerge- Als wir vor langer Zeit mit unserer Se- Verhaltensforschung und eben „Verhaltens- wöhnliches. Schließlich haben wir ja seit rie der Publikationsvergleiche begannen, & Kognitive Neurobiologie“ für die human jeher auch noch die zwei Publikationsver- kamen wir natürlich auch irgendwann zur beziehungsweise medizinisch orientierten gleiche „Neurowissenschaften“ (klinischer Verhaltensbiologie (siehe Laborjournal Verhaltens-(Hirn)forscher. und nicht-klinischer Teil). Und dass es die 12/2002). Da packten wir dann erstmal meistzitierten Verhaltens- und Kognitiven sämtliche Forschung und jeden Forscher Lagerbildung Neurobiologen als „Sub-Disziplinler“ auch hinein, die irgendwie mit Verhalten zu tun dort hinein schafften, war logisch – und hatten: Ethologen, Psychiater, kognitive Auch wenn es zwischen diesen beiden nahmen wir in Kauf. und andere Neurobiologen, experimentelle „Lagern“ weiterhin schwierige Grenzkon- Zuletzt aber drängten immer mehr Ver- (Bio)-Psychologen,... flikte gibt (Beispiel Primatenforscher), so haltensneurobiologen mit hohen Zitierzah- Als wir dann das Ergebnis betrachteten, bescheinigten uns dies doch viele als gute len in die allgemeinen Neuro wisenschafts- stellten wir fest, dass die Analyse vor allem und richtige Maßnahme. Vergleiche hinein. Vor allem im letzten von Psychiatern und Neurologen dominiert Die vorliegende Analyse „Verhaltens- Vergleich „Nicht-klinische Neurowissen- war, die natürlich so gut wie ausschließlich & Kognitive Neurobiologie“ bescherte uns schaften“ (LJ 1/2014) marschierten deren humane Verhaltenspathologien im Visier allerdings jetzt ein neues Problem. Und Vertreter durch bis an die absolute Spitze.

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Grund dafür ist der Siegeszug der so- Kein Wunder also, dass so manchem genannten Psychiatrischen Genetik und Leser einige Namen der Top 50-Liste be- deren Jagd nach Kandidatengenen für reits bekannt vorkommen. Wir hingegen psychiatrische Erkrankungen und Störun- müssen in diesem Zusammenhang darüber gen. Gerade in den letzten Jahren brachten nachdenken, ob unsere Disziplin-Katego- deren Protagonisten zusammen mit klini- rien in dieser Form überhaupt noch Sinn schen Psychiatern und Neurologen einige machen. Aber wie gesagt – das müssen wir genetische Assoziationsstudien heraus, ja ständig, da die Disziplin-Landschaft der die nahezu durchweg kräftig zitiert wur- Biomedizin einem stetigen inhaltlichen den. Dementsprechend finden sich auch Wandel unterliegt. Und manchmal geht es sechs davon unter den zehn meistzitierten eben sehr schnell. Artikeln des Zeitraums 2009 bis 2013 mit Nun aber weg von der Psychiatri- Autoren-Beteiligung aus dem deutschen schen Genetik: Was fällt noch auf in den Sprachraum. Und ebenso folgerichtig lie- Zitations­listen? gen auf den ersten sieben (!) Plätzen in der Obwohl die Psychiatrie auch eine starke Liste der meistzitierten Köpfe Forscher, die klinische Disziplin ist, schafften es nur zwei zumindest einen Großteil ihrer Zitierungen klinische Artikel in die Top 10 der meist- der Beteiligung an solchen „Kandidaten- zitierten Paper: eine Meta-Studie über gen-Studien“ verdanken – und auch jen- Schizophrenie-Medikamente auf Platz 2, seits von Platz 7 folgt noch eine ganze Reihe und auf Platz 6 eine klinische Studie zum Eliminate the weiterer Kollegen. Mit dem Bonner Markus präventiven Einsatz von langkettigen Ome- Nöthen, der Mannheimerin Marcella Riet- ga-3-Fettsäuren gegen psychotische Stö- hassle and expense schel und dem Hallenser Dan Rujescu sei- rungen – inklusive Schizophrenie. en hier stellvertretend nur die ersten Drei Einschließlich dieses Artikels beschäf- of spin columns namentlich genannt. tigen sich somit sechs Top 10-Artikel mit Ⅲ Schizo­phrenie (Plätze 1, 2, 5, 6, 8 und 9), 100% sample recovery – no loss of PCR products regardless of the Kombi-Zwitter-Subdisziplin womit das Top-Thema der humanen Ver- haltensneurobiologie ausgemacht wäre. fragment size Doch damit sind noch nicht alle Wid- Zwei Publikationen drehen sich um Stress- rigkeiten angesprochen. Wie der Name verhalten (Plätze 4 und 7) sowie eine weite- Ⅲ Superior accuracy – one tube, schon sagt, ist die Psychiatrische Genetik re um die Suchtneigung zum Rauchen (10). one pipetting step eine Art Zwitter-Disziplin. Und das Suchen Bleibt auf Platz 3 noch eine Meta-Studie zur nach Kandidatengenen, deren Aktivitäten Häufigkeit mentaler Störungen in Europa Ⅲ gewisse Phänotypen und Verfassungen überhaupt. High-throughput format des Menschen beeinflussen, wird ge- „Echte“ kognitive Neuroforscher findet available – ideal for automated meinhin zurecht unter humangenetischer man nur vereinzelt unter der Phalanx derer, platforms Forschung eingeordnet. Sie ahnen schon, die sich vorrangig mit Verhaltensstörun- was kommt? Genau – eine ganze Handvoll gen und/oder -krankheiten beschäftigen. der „Gensucher“ unter den hier gelisteten Am weitesten nach oben schafften es der Verhaltens- und Kognitiven Neurobiologen Düsseldorfer Simon Eickhoff (9.) und der schaffte es vor etwas über einem Jahr schon Kölner Gereon Fink (18.). Beide betreiben unter die fünfzig meistzitierten Humange- den kognitionswissenschaftlichen Teil ihrer netiker (LJ 12/2013). So belegten damals Forschung vornehmlich am Forschungs- etwa die oben genannten Top 3 des vorlie- zentrum Jülich. genden Vergleichs – Markus Nöthen, Mar- cella Rietschel und Dan Rujescu – bereits Sieben Frauen und ein Exot im Humangenetik-Vergleich die Plätze 6, 9 und 8. Kandidatengene für psychiatrische Bleibt noch der Blick auf das Geschlech- Störungen sind in diesem Zusammenhang terverhältnis: Sieben Frauen schafften es offenbar nochmal mehr Zitate wert als ana- unter die Top 50 – für eine Disziplin mit loge Kandidatengene etwa für Krebs- oder starkem medizinisch-klinischen Anteil eine Take the Challenge Herz-Kreislauf-Erkrankungen. vergleichsweise gute Quote. Get your FREE ExoSAP-IT Zusammenfassend lässt sich also fest- Und zum Schluss noch die Erwähnung halten, dass die „Kombi-Subdisziplin“ Psy- eines „Exoten“: den Entwicklungspsycholo- startup pack at: chiatrische Genetik insbesondere mit ihren gen Ulman Lindenberger auf Platz 26. Sei- usb.affymetrix.com/challenge genetischen Assoziationsstudien zu psych- ne Forschungsschwerpunkte nehmen sich iatrischen Störungen gerade derart viele mit „Neuronale und Verhaltensplastizität Zitierungen sammelt, dass deren Artikel der Lebensspanne“ sowie „Zusammenhän- und Vertreter gleichsam auch die Gipfel der ge zwischen Verhalten und Gehirn über die betroffenen Dachdisziplinen erklimmen. Lebensspanne“ zwar kaum exotisch aus. Und dies zum Teil entsprechend mehrfach Am Max-Planck-Institut für Bildungsfor- – in den Neurowissenschaften, der Verhal- schung in Berlin hätten wir sie aber nicht tensforschung und der Humangenetik. unbedingt vermutet. Ralf Neumann

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Publikationsanalyse 2009 bis 2013: Verhaltens- & Kognitive Neurobiologie von Ralf Neumann

Gene für psychiatrische Störungen: Markus Nöthen (l., 1.), Marcella Rietschel (r., 2.) Die meistzitierten Artikel Zitate (r., 4.)

1. Stefansson H;...; Cichon, S; Rujescu, D;...; Hartmann A;...; Breuer R; Möller HJ; Giegling I;...; Mattheisen M;...; Nöthen MM; Rietschel M;...; Collier D Common variants conferring risk of schizophrenia. NATURE 460: 744-U99 (AUG 6 2009)______714 2. Leucht, S; Corves, C; Arbter, D; Engel, RR;...; Davies JM Second-generation versus first-generation antipsychotic drugs for schizophrenia: a meta-analysis. LANCET 373: 31-41 (JAN 3 2009)______640 3. Wittchen HU, C; Jacobi, F; Rehm, J;...; Lieb, R; Maercker, A;...; Preisig, M;...; Steinhausen HC The size and burden of mental disorders and other disorders of the brain in Aus der Kinder- & Jugendpsychiatrie: Johannes Treffen sich ab und an in Jülich: Europe 2010. EUR. NEUROPSYCHOPHARMACOL. 21(1528): 655-79 (SEP 2011)______421 Hebebrand Simon Eickhoff (l., 9.) Gereon Fink (r., 18.) 4. Murgatroyd, C; Patchev, AV; Wu, Y; Micale, V; Bockmuhl, Y; Fischer, D; Holsboer, F; Wotjak, CT; Almeida, OFX; Spengler, D Dynamic DNA methylation programs persistent adverse effects of early-life stress. NATURE NEUROSCIENCE 12(12): 1559-U108 (DEC 2009)______382 5. Ripke, S;... [+ >150 Koautoren; 13 davon aus D] Genome-wide association study identifies five new schizophrenia loci. NATURE GENETICS 43(10): 969-U77 (OCT 2011)______365 6. Amminger, GP; Schäfer, MR; Papageorgiou, K; Klier, CM;...; Berger, GE Long-Chain omega-3 Fatty Acids for Indicated Prevention of Psychotic Disorders A Randomized, Placebo-Controlled Trial. ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY 67(2): 146-54 (FEB 2010)______290 7. Hellhammer, DH; Wust, S; Kudielka, BM Salivary as a biomarker in stress research. Klinische Psychologie an der Tür : Hans-Ulrich PSYCHONEUROENDOCRINOLOGY 34(2): 163-71 (FEB 2009)______279 Klaus P. Lesch 8. McCarthy, SE;...; Schulze, TG; Nöthen, MM; Wittchen (l., 12.), Roselind Lieb (r., 28.) Cichon, S; Rietschel, M;...; Sebat, J Microduplications of 16p11.2 are associated with schizophrenia. NATURE GENETICS 41(11): 1223-U85 (NOV 2009)______274 9. Need, AC;...; Giegling, I; Hartmann, AM; Möller, HJ; Ruppert, A;...; Rujescu, D;...; Goldstein DB A Genome-Wide Investigation of SNPs and CNVs in Schizophrenia. PLOS GENETICS 5(2): e1000373 (FEB 2009)______246 10. Thorgeirsson, TE;...; [+ >100 Koautoren; 11 davon aus D] Sequence variants at CHRNB3-CHRNA6 and CYP2A6 affect smoking behavior. NATURE GENETICS 42(5): 448-U135 (MAY 2010)______238

Sogenannte Biopsychologen: Clemens Kirsch- baum (l., 32.), Hauke Heekeren (r., 47.) Isabella Heuser Die meistzitierten Reviews Wie diedie TabellenTabellen entstanden: entstanden: 1. Karg, K;...; Sen, S Berücksichtigt wurden Artikel aus den Jahren The Serotonin Transporter Promoter Variant (5-HTTLPR), Stress, and 2009 bis 2013 mit mindes­tens einem Autor mit Depression Meta-analysis Revisited Evidence of Genetic Moderation. Adresse im deutschen Sprachraum. Die Zah- ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY 68(5): 444-54 (MAY 2011)______399 len für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank 2. Etkin, A; Egner, T; Kalisch, R „Web of Science“ des Thomson Reuters-Institute Emotional processing in anterior cingulate and medial prefrontal cortex. for Scientific Information (ISI) in Philadelphia. TRENDS IN COGNITIVE SCIENCES 15(2): 85-93 (FEB 2011)______376 Stichtag war der 5. März 2015.

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Die meistzitierten Köpfe Zitate Artikel

1. Markus Nöthen, Humangenetik Univ. Bonn 8.017 193 2. Marcella Rietschel, Zentralinst. f. Seel. Ges. Mannheim 6.845 213 3. Dan Rujescu, Psychiatrie & Psychither. Univ.-klin. Halle 6.314 143 Ebenfalls psychiatrische Genetik im Blick: 4. Wolfgang Maier, Psychiatr. Klin. Univ. Bonn 6078 244 Dan Rujescu (l., 3.), Wolfgang Maier (r., 4.) 5. Sven Cichon, Forschungszentr. Jülich & Biomed. Univ. Basel 5782 115 6. Hans-Jürgen Möller, Psychiatr. Klin. LM-Univ. München 4497 202 7. Ina Giegling, Psychiatr. Klin. Univ. Halle (bis 2012 München) 3994 77 8. Florian Holsboer, MPI f. Psychiatrie München 3989 156 9. Simon B. Eickhoff, Klin. Neurowiss. Univ. Düsseldorf & FZ Jülich 3504 112 10. Bertram Müller-Myhsok, MPI f. Psychiatrie München 3168 103 11. Johannes Hebebrand, Kinder- & Jgd.-psych. Univ.-klin. Duisb.-Essen 2993 96 12. Hans-Ulrich Wittchen, Klin. Psychol. & Psychother. TU Dresden 2908 126 13. Johannes Kornhuber, Psychiatr. Klin. Univ. Erlangen-Nürnberg 2861 187 14. Andreas Heinz, Psychiatrie & Psychother. Charité Univ.-med. Berlin 2767 158 15. Jens Wiltfang, Psychiatr. Klin. Univ. Göttingen (bis 2013 Duisb.-Essen) 2598 97 Aus der Kinder- & Jugendpsychiatrie: Johannes 16. Andreas Meyer-Lindenberg, Zentralinst. f. Seel. Gesundh. Mannheim 2588 79 Hebebrand (l., 11.), Hans Steinhausen (r., 27.) 17. Isabella Heuser, Psychiatrie Univ.-med. Charité Berlin 2537 97 18. Gereon R. Fink, Neurol. & Psychiatrie Univ.-klin. Köln & FZ Jülich 2457 162 19. Klaus P. Lesch, Mol. Psychiatrie Univ.-klinikum Würzburg 2369 131 20. Thomas G. Schulze, Psychiatr. Genet. Univ. Göttingen 2325 54 21. Manuel Mattheisen, Humangenet. Univ. Bonn (seit 2014 Aarhus/DK) 2313 54 22. Annette M. Hartmann, Psychiatrie & Psychother. Univ.-klin. Halle 2125 37 23. Tobias Banaschewski, Zentralinst. f. Seel. Ges. Mannheim 2057 109 24. Nikos K. Logothetis, MPI f. Biol. Kybernetik Tübingen 1985 112 25. Stefan Leucht, Psychiatrie & Psychother. Klin. r. d. Isar TU München 1955 47 26. Ulman Lindenberger, MPI f. Bildungsforschung Berlin 1943 114

(Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) (Die Fotos entstammen den jeweiligen Forschungseinrichtungen der Forscher oder deren privatem Fundus) 27. Hans-C. Steinhausen, Kinder- & Jugendpsychol. Univ. Zürich 1897 68 28. Roselind Lieb, Klin. Psychol. Univ. Basel 1805 48 Molekulare Psychiatrie in Mausmodellen: Klaus P. Lesch (l., 19.), Andreas Zimmer (r., 38.) 29. Elisabeth B. Binder, MPI f. Psychiatrie München / Emory Univ. USA 1796 56 30. Peter Falkai, Klin. f. Psychiatrie & Psychother. LM-Univ. München 1719 128 31. Niels Birbaumer, Med. Psychol. & Verh.-biol. Univ. Tübingen / Venedig 1682 82 32. Clemens Kirschbaum, Biopsychol. TU Dresden 1672 91 33. Rene Breuer, Zentralinst. Seel. Gesundheit Mannheim Univ. Heidelberg 1605 31 34. Hans-J. Grabe, Psychiatrie & Psychother. Univ.-klin. Greifswald 1581 78 35. Volker Arolt, Psychiatrie Univ.-klin. Münster 1562 89 36. Susanne Lucae, MPI f. Psychiatrie München 1531 40 37. Andreas Reif, Psychiatrie Univ.-klinikum Würzburg 1525 93 38. Andreas Zimmer, Mol. Psychiatrie Univ. Bonn 1518 91 39. Karl Mann, Zentralinst. Seel. Gesundheit Mannheim Univ. Heidelberg 1516 82 Zwei der insgesamt sieben Forscherinnen: 40. Michael Bauer, Psychiatrie & Psychother. Univ.-klin. TU Dresden 1508 93 Isabella Heuser (l., 17.), Susanne Lucae (r., 36.) 41. Rolf Sprengel, MPI f. Med. Forsch. Heidelberg 1506 47 42. Jürgen Gallinat, Psychiatrie & Psychother. Charité-Univ.-med. Berlin 1505 93 43. Wolfgang Gaebel, Psychiatrie & Psychother. Univ.-klin. Düsseldorf 1442 104 Die „Köpfe” arbeiteten zwischen 2009 und 2013 44. Angela D. Friederici, MPI f. Kogn.- & Neurowiss. Leipzig 1429 97 zumindest zeitweise an einem verhaltens-/kogni- 45. Aribert Rothenberger, Kinder- & Jgd.-psychiatr. Univ.-klin. Göttingen 1427 62 tionsneurobiologischen Institut oder publizierten 46. Oliver T. Wolf, Kognitionspsychol. Univ. Bochum 1413 80 bevorzugt in verhaltens-/kognitionsneurobiolo- 47. Hauke R. Heekeren, Biol. Psychol. & Kogn. Neurowiss. FU Berlin 67 gischen Fachzeitschriften. 1396 Wichtig: Fehler, die bereits in den Daten- 48. Georg Juckel, Psychiatrie & Psychother. Univ.-klin. Bochum 1382 117 banken stecken, können wir in der Regel nicht 49. Henrik Walter, Psychiatrie Univ.-med. Carité Berlin 1381 62 erkennen. 50. Rainer Spanagel, Zentralinst. Seel. Gesundheit Mannheim 1356 53

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Preisrätsel: Kennen Sie den? Der bretonische Pharmakologe Der ausgewie- Erstmals 1959 aufgetauchte Originaldoku- die intramuskuläre Resynthese von ATP aus mente belegen, dass auch dieser Medikus Kreatinphosphat auf eine bislang unbekann- sene Kräuterkenner ein enormes Wissen um die Wirkungsweise te Weise beschleunigt. Wie auch immer: Im therapierte Muskel- von Heilkräutern besaß, mit ihnen aber of- Laufe der Jahrhunderte ging das Rezept ver- fenbar auch gerne experimentierte. Nach loren; heute versuchen zwielichtige Sport- schwäche, ersann dieser, von Historikern weitgehend igno- ärzte und betrügerische Fitnessgurus, die Dopingstests, und rierten Person wird im Folgenden gesucht. sagenhaften Effekte mit der Verabreichung Deren Kindheit, Jugend und berufliche illegaler Drogen nachzuahmen. Lebte der war ein rigoroser Ausbildung liegen im Dunkeln. Illustrierte Gesuchte noch, würde er mit ihnen kurzen Gegner von Esoterik Handschriften zeigen eine betagte, jedoch Prozess machen: Der erste Dopingtest der rüstige Gestalt mit ausgeprägter Gesichts- Geschichte wurde von ihm konzipiert und und Scharlatanerie. anatomie und wallendem Haupthaar. Der mit positivem Resultat durchgeführt. Gesuchte scheint bei seinen Mitmenschen Die pharmakologischen Kenntnisse des Über die Frage, wer der tüchtigste Pharma- in hohem Ansehen gestanden zu sein, Gesuchten beschränkten sich keineswegs kologe des Altertums war, streiten sich die auch wenn sein Gebaren gelegentlich auf den erwähnten Energiedrink. Mehr als Gelehrten. Für die einen war es Dioskurides skurril gewesen sein muss – etwa wenn er einmal heilte er lebensbedrohliche Intoxi- von Anazarbos – ein griechischer Arzt in rö- Buchengewächse erkletterte, um dort mit kationen mit jeweils geeignetem Antidot; mischen Diensten, dessen 78 nach Christus seinem korrosionsbeständigen Ackerbau- er machte sich mit hybriden Eichensamen erschienenes Hauptwerk De Materia Medica gerät Halbschmarotzer aus der Familie der um die Ökologie seiner Zeit verdient; mit die Beschreibungen von fast allen damals Sandel holzgewächse zu sammeln. pflanzlichen Wirkstoffen gelang es ihm, bekannten Arzneien enthält. Mehr als an- die Teilung der Matrixzellen in den Haar- derthalb Jahrtausende lang, bis ins 19. Muskelhypertrophes Mischpräparat follikeln von Versuchspersonen nachhaltig Jahrhundert hinein, war das dicke Kräuter- anzuregen; und selbst die schon damals buch das pharmakologische Standardwerk, Schon Plinius beschrieb, dass Extrakte auftretende Funktionärs-Fettleibigkeit ge- das seine Leser über die hustenstillende jener Heilpflanze unfruchtbare Tiere frucht- lang es ihm nachhaltig zu therapieren. Wirkung von Schlafmohn, die Giftigkeit bar gemacht und Vergiftungen geheilt Gelegentlich unterliefen ihm kleinere von Eisenhut und die den Geschlechtstrieb hätten. Der Gesuchte hingegen nutzte sie Missgeschicke, so sind zum Beispiel meh- unterdrückenden Effekte von Mönchspfef- vorwiegend als Hauptbestandteil eines oral rere Fälle von multiplen Hautirritationen fer gleichermaßen unterrichtete. verfügbaren Mischpräparats mit deutlich überliefert. Doch alles in allem genoss er In jüngerer Zeit trat ein bislang unbe- muskelhypertropher Wirkung. Ein bislang einen untadeligen Ruf und errang bei den kannter Zeitgenosse aus Diosku rides‘ Schat- unbekannter Inhaltsstoff – möglicherwei- jährlichen Fachtagungen mehrmals den be- ten. Dieser wirkte vorwiegend im Westen se auch das Zusammenwirken mehrerer deutendsten Wissenschaftspreis seiner Zeit. des römischen Reiches, genauer: in der Ingredienzien – steigert offenbar die Spei- Wie heißt der gesuchte Pharmakologe, Bretagne, bereiste aber in regelmäßigen Ab- cherfähigkeit für ATP in der Muskelzelle der mehrere Fremdsprachen beherrschte ständen auch dessen Provinzen: Helvetien, um mehrere Zehnerpotenzen. Eine andere und ein entschiedener Gegner von Esoterik Ostgermanien, Ägypten, Griechenland. Theorie geht davon aus, dass die Mixtur und Scharlatanerie war? -WK-

Auflösung aus LJ 3/2015: Der war‘s! Na, wer ist‘s? Der gesuchte, humorvolle Elsässer ist der deutsche Zoologe Gerolf Steiner (1908-2009). Mailen Sie den ge- Steiner, der 1931 in Heidelberg promovierte, baute ab 1962 an der TH Karlsruhe das suchten Namen sowie zoologische Institut mit auf. Bekannt wurde er weniger mit seinen durchaus ernsthaften Ihre Adresse an: Forschungen und auch nicht durch sein 1992 erschienenes, ihm sehr am Herzen liegen- [email protected]. des Spätwerk zur Überbevölkerung (Wir sind zu viele – was tun?), sondern durch seine Wir verlosen mehrere als wissenschaftlicher Witz gedachte Monografie Bau und Leben der Rhinogradentia, Laborjournal-T-Shirts. Foto: wk veröffentlicht 1961 unter dem Pseudonym Prof. Dr. Harald Stümpke. Darin beschrieb er, In LJ 1-2/2015 war inspiriert durch das Morgenstern-Gedicht „Das Nasobem“, die Anatomie und das Ver- Peter Piot gesucht. halten der fiktiven Säugetierordnung Rhinogradentia – eine Entdeckung, die der amerika- Gewonnen haben Stefanie Nedel nische Zoologe G. G. Simpson „das aufregendste zoologische Ereignis bis jetzt“ nannte. (Hannover) und Detlev Ganten (Berlin).

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Frankfurt am Main · 15 – 19 June 2015

Wissenswertes zum Laborjournal-Rätsel Der Weg zum T-Shirt Was Sie schon immer über das Rätsel wissen wollten, bislang aber nicht zu fragen wagten...

 (Warum) muss ich meine Adresse angeben? Müssen Sie natürlich nicht. Es gelangen aber nur Einsen- dungen in die Lostrommel, die a) richtig und b) mit einer Post adresse versehen sind (das kann gerne auch eine Insti- tuts- oder Firmenadresse sein). Wir betreiben übrigens keinen Adresshandel und geben Ihre Adresse auch sonst an niemanden weiter – versprochen! Davon abgesehen freuen wir uns über alle Einsendungen, auch über die ohne Adresse.

 Soll/muss ich in meiner Mail meine T-Shirt-Größe angeben? Das wäre hilfreich. Andernfalls können wir nicht garantieren, dass Ihr Gewinn auch passt – fürs extra Nachfragen ist der Rätsel- redakteur zu faul, und das einmal verschickte Shirt nachträglich umtauschen mag er erst recht nicht, das ist ihm zuviel Aufwand. Denn wir haben keine Sekretärin, die sich um derlei kümmert – das Eintüten und Versenden übernimmt der Rätsel redakteur seit mehr als 16 Jahren und nunmehr 161 Rätseln selbst.

 Lohnt es sich, die Lösung besonders rasch zu mailen? Nein – das wäre unfair all jenen gegenüber, die aus geogra- fischen, postalischen oder sonstigen Gründen ihr Laborjour- World Forum and Leading Show nal-Heft später als andere erhalten. Es ist daher irrelevant, wann ➢ uns Ihre Lösung erreicht, solange diese a) richtig und b) das for the Process Industries nächste Heft mit der Auflösung noch nicht erschienen ist. Das bedeutet, Sie haben im Allgemeinen drei bis vier Wochen Zeit, ➢ 3,800 Exhibitors from 50 Countries die gesuchte Person herauszufinden (bei den Doppelausgaben 1-2 und 7-8 entsprechend länger) und uns die Ihrer Meinung ➢ 170,000 Attendees from 100 Countries nach richtige Lösung zu mailen. Am Tag des Erscheinens der nächsten Ausgabe ist gleichzeitig Einsendeschluss fürs vorherige Rätsel (der Zeitraum, in dem die jeweils aktuelle Laborjour- nal-Ausgabe aktuell ist, steht auf dem Titelbild oben rechts).

 Ich habe gewonnen, aber kein T-Shirt erhalten. Was ist da Be informed. los? Leider muss sich der Rätselredakteur auch noch um ein, Be inspired. zwei andere Dinge kümmern als nur ums Rätsel. Daher werden die Preise nur alle drei bis vier Monate en bloc an die Gewinner versendet. Haben Sie also bitte Geduld: Es kann dauern, aber Be there. bisher haben wir noch niemanden vergessen.

 Ich habe schon dutzende Male teilgenommen, aber noch nie gewonnen. Ich mag nicht mehr...! Haben Sie Geduld. Noch in diesem Jahr wollen wir die aus- www.achema.de dauerndsten Miträtsler mit einem Sonderpreis für ihre Hartnä- ckigkeit belohnen. Außerdem geht‘s bei unseren Rätseltexten ja nicht nur ums Gewinnen, oder? -WK-

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Wirtschafts-Ticker Baxter übernimmt Münchener Suppremol GmbH Die Hamburger Evotec AG hat mit dem französischen Sanofi-Konzern eine „umfangreiche strategische Hubers Allianz“ vereinbart. Für Evotec springt dabei in den kommenden fünf Jahren mindestens eine Viertelmilliarde Euro garantierter Umsatz heraus, für dessen neuen Pariser Partner im Goldstück Erfolgsfall neue Krebsmedikamente. Als Startgeld überweist Sanofi 40 Mil- Erythema todes („Schmetter- lionen Euro und präpariert schon mal lingsflechte“). Suppremols re- den bestehenden Sanofi-Forschungs- kombinanter Wirkstoff SM101 standort in Toulouse, der künftig von fängt Autoantikörper ab und Evotec für die neue Kooperation ge- bremst so überschießende nutzt werden kann: Auf einer Fläche Immunreaktionen. Bislang hat von 20.000 Quadratmetern werden er die zweite klinische Phase 200 ehemalige Sanofi-Mitarbeiter bis- überstanden; es ist anzuneh- lang unentdeckte, niedermolekulare men, dass Baxter die weitere Wirkstoffe zur Krebstherapie suchen Entwicklung von SM101 mit und erforschen. Ferner wird Evotec Nachdruck vorantreiben wird. die Verwaltung von Sanofis globaler Firmengründer Dies verspricht auch der bishe- Substanzbibliothek übernehmen und Robert Huber rige Suppremol-Geschäftsfüh- mit der eigenen zusammenführen. Köppelle Foto: W. rer Klaus Schollmeier: Baxter Die Investoren einer baye- übernehme den oberbayerischen Standort Die Münchener Wilex AG braucht drin- samt Mitarbeitern und werde den Betrieb gend Geld – und hofft, ihre Aktionäre rischen Biotechfirma kassieren dort nicht nur fortsetzen, sondern vielmehr für eine Barkapitalerhöhung begeistern durch deren Verkauf das Vier- ausbauen. zu können. 1,5 Millionen neue Aktien Ferner hat die Planegger Firma meh- zum Stückpreis von 2,80 Euro sollen fache ihrer Einlagen. Chemie- rere, immunmodulatorische Antikörper in 4,2 Millionen Euro einbringen. Die Nobelpreisträger Robert Hu- der Präklinik (sprich: in Tierversuchen ge- Zeichen stehen gut: Die Hauptaktio- testet), deren Entwicklung fürs Erste wohl närs-Gesellschaft, die Dievini Hopp ber hatte sie 2002 gegründet. ebenfalls weitergehen soll. BioTech Holding, hat signalisiert, notfalls sogar alle neuen Aktien zu kau- Die Suppremol GmbH ist vermutlich 150 Millionen Euro Profit fen. Der Erlös soll in die Wilex-Tochter nicht die nachhaltigste oder profitabelste Heidelberg Pharma fließen und dort Biotechfirma, die Robert Huber, seines Die bisherigen Anteilseigner von für die „Weiterentwicklung der Platt- Zeichens Chemie-Nobelpreisträger von Suppremol sind unter anderem der Mün- formtechnologie für Antikörper-Wirk- 1988, gegründet hat. Um genau zu sein, chener Wagniskapitalgeber MIG, die stoff-Konjugate“ verwendet werden. hat Huber im Spätherbst seiner Karriere Santo Holding GmbH der Hexal-Gründer ja ohnehin „nur“ zwei Firmen gegründet: Andreas und Thomas Strüngmann sowie Sanochemia aus Wien vermeldet „po- 1997 Proteros (Strukturanalytik) und 2002 die staatlichen Gesellschaften KfW Mit- sitive Ergebnisse“ einer Phase-II-Stu- Suppremol (Immuntherapeutika). telstandsbank und Bayern Kapital. Auch die zum Nachweis des Harnblasen- Suppremol, beheimatet am Klopferspitz der Max-Planck-Gesellschaft gehörte ein karzinoms. Das fimeneigene Blasen- 19 in Planegg bei München, ist aber sicher- kleiner Teil von Suppremol, immerhin war spiegelungs-Verfahren (Blaulicht-Zy- lich die lukrativere, zumindest für deren die Firma ja durch den MPI-Direktor Huber stoskopie mit dem Photosensi bilisator Investoren. Sage und schreibe rund 300 Pro- und dessen Martinsrieder Mitarbeiter Uwe Vidon) habe „signifikant mehr“ Krebs- zent beträgt die Rendite, die der Verkauf an Jacob und Peter Sondermann ins Leben patienten identifizieren können als die Baxter International abwirft. In absoluten gerufen worden. All diese Gesellschaften parallel überprüfte Standardmethode Zahlen ist diese Rendite achtstellig: In den haben ihr eingesetztes Risikokapital durch (Weißlicht-Zystoskopie). Diese Resul- vergangenen zehn Jahren haben mehrere den Verkauf vervielfacht. Die MIG GmbH tate zeigten, dass Sanochemias „pho- Wagniskapitalgeber rund 50 Millionen Euro etwa hat insgesamt 17 Millionen Euro in- todynamische Diagnostik“ (PDD) der in die Firma gepumpt – und erhalten durch vestiert. Der erfolgreiche Exit bringt ihr konventionellen Blasenspiegelung mit den Verkauf 200 Millionen Euro zurück. laut eigenen Angaben etwa 65 Millionen Weißlicht überlegen sei, so Sanoche- Das einstige Spin-off des Max-Planck-In- Euro und damit 282 Prozent Gewinn. mia. In die Studie waren 227 Patienten stituts für Biochemie arbeitet an künf- Am wenigsten werden wohl Huber eingeschlossen. Der Schlussbericht tigen Therapien gegen Autoimmun er- und seine beiden Mitgründer Jacob und mit den kompletten Ergebnissen soll krankungen und Allergien, zum Beispiel Sondermann kassieren. Aber die eine oder im Sommer vorliegen. -wk- gegen die Immunthrombozyto penie (ein andere Million sollte es dann doch sein. Thrombozytenmangel im Blut) und Lupus winFrieD köppeLLe

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Rentschlers neuer Super-Reaktor steller des bislang installierten Tanks ist GE Healthcare. Edelstahlmonstrum Der aktuelle 2.000-Liter-Reaktor wird im Einwegverfahren („single-use“) betrie- ben, was heißt: Der verwendete Kunststoff- behälter kommt nach beendeter Wirkstoff- herstellung in den Müll. Dies ist zwar nicht besonders umweltschonend, ermögliche laut Rentschler aber schnellere Nährme- diums-Wechsel und verringere das Risiko von Verunreinigungen. Gefäße aus Edel- stahl müssten hingegen nach jeder Einzel- Foto: Rentschler produktion aufwändig gereinigt werden. Voller Stolz verkündet der Laupheimer Doch haben Edelstahl-Bioreaktoren Auftragshersteller für Biopharmazeutika, auch Vorteile, und so werden die beiden die Rentschler Biotechnologie GmbH, die erwähnten 3.000-Liter-Apparillos wieder Installation und Inbetriebnahme ihres aus Metall sein. Bisher schafften beim brandneuen Zweitausend-Liter-Bioreak- Laupheimer­ Familienbetrieb rund 550 Mit- tors. Auch wenn diese Meldung erst mal arbeiter und zwei Single-Use-Anlagen mit banal klingt: So banal ist ein derartiges je 1.000 Liter Volumen; wegen der Kapa­ Edelstahlmonstrum keineswegs, nicht nur zitätserweiterung sucht die Firma derzeit angesichts erstaunlicher Anschaffungsko- 40 neue Mitarbeiter zum Betrieb der neu sten in zweistelliger Millionenhöhe. Bis installierten Anlage. Die Auftragslage sei Anfang 2017 sollen zwei weitere Anlagen hervorragend und die Produktionsanlagen mit sogar je 3.000 Liter Fassungsvermö- seien bereits auf viele Monate hin ausge- gen hinzukommen. Die Gesamtinvestition­ bucht, teilte Vorstandsmitglied Frank Ter- beträgt knapp 30 Millionen Euro; der Her- nes mit. -wk-

Addex erhält 1,9 Mio. Euro...... Rigontec sogar 14,3 Mio. Euro Alles was Sie brauchen... Existenzsicherung Fürstliches Startgeld DIE NEUEN Der Schweizer Neuropharmaka-Ent- wickler Addex Therapeutics (Plan-les-Oua- MAILINGS tes) hat neue Aktien ausgegeben und dafür umgerechnet 1,9 Millionen Euro erhalten. ...regelmäßig und günstig! Das Geld stammt laut Presse­mitteilung von Kunden der Investmentgesellschaft Hercu- Top-Angebote lis Partners sowie vom Addex-Managment Neuheiten (also vom Mitgründer und CEO Tim Dyer, Foto: Rigontec Bild links, sowie Sonderpreise der Forschungs­ Die RNA-basierten Immuntherapeutika chefin Sonia der Bonner Rigontec GmbH haben offenbar 0800/56 99 000 Poli). Zumindest weitere Investoren angelockt: Zwei Wagnis- gebührenfrei bis ins Jahr 2017 kapitalfonds investieren jeweils 2,4 Millio- hinein sei die Fi- nen Euro in das erst kürzlich vom Bonner www.carlroth.de nanzierung nun- Pharmakologen Gunther Hartmann und mehr gesichert, dessen Mitarbeiterin Christine Schu­berth-

Foto: Addex LABORBEDARF teilte Dyer mit. Wagner gegründete Unternehmen. Zusam- Zum 31. Dezember 2014 hatte die Firma men mit bereits zuvor abgeschlossenen Ver- einen Geldrestbestand von 1,7 Millionen trägen haben die Rheinländer damit 14,3 LIFE SCIENCE Euro vermeldet. Millionen Euro auf ihrem Konto angehäuft. Addex ist also in der Lage, seine Pro- Das sollte mehr als ausreichen, um ihren CHEMIKALIEN jekte fortzuführen, beispielsweise die Hauptarzneimittelkandidat ImOl100 in Erprobung des niedermolekularen Wirk- klinische Studien zu befördern. stoffs Dipraglurant auf seine Tauglichkeit ImOI100 besteht aus modifizierter gegen Symptome der Parkinsonschen Doppelstrang-RNA und fungiert als Ligand Krankheit. Dipraglurant ist ein negativer des humanen Rezeptors RIG-I. Dessen Ak- allosterischer Modulator des metabotro- tivierung durch ImOI100 könnte bei Krebs- pen Glutamatrezeptors 5, der sich bereits patienten die Zerstörung von Tumorzellen CARL ROTH GmbH + Co. KG Schoemperlenstr. 3-5 · 76185 Karlsruhe in der klinischen Phase II bewiesen hat. Die beschleunigen und ferner eine lang anhal- Tel. 0721/56 06 0 · Fax 0721/56 06 149 Substanz wird in Zusammenarbeit mit der tende Immunantwort einleiten, hofft man [email protected] · www.carlroth.de Michael-J.-Fox-Stiftung entwickelt. -wk- bei Rigontec. -wk-

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LJ_415_WIRTSCHAFT.indd 45 27.03.15 15:24 Google-Gründer Sergey Brin investiert WIRTSCHAFT vorzugsweise in amerikanische Biotechfirmen...

Die Biotech-Milliardäre Foto: J.J.Davidson/O‘Reilly Media Foto: J.J.Davidson/O‘Reilly Lukratives Investment? Immer mehr Superreiche che; der befreiende Katalysator, der die stecken Teile ihres Vermögens Nischenindustrie aus in Biotech-Geldanlagen. Sollte ihrem Finanzierungsloch zieht? So man- beteiligt, beispielweise 1993 gemeinsam an cher Laborjournal -Leser mag sich jetzt der Gründung der Evotec BioSystems AG. man es ihnen gleichtun? fragen, ob es womöglich allerhöchste Zeit Man könnte diese Reihe fortführen, ist, die vom niedrigen Leitzins angeknab- doch interessanter ist die Frage: Wie erfolg- Tut der reichste Mann der Welt einen Pups, berten Spargroschen in Morphosys- oder reich sind, beziehungsweise waren eigent- zuckt der Erdball. Und so schaltete die Qiagen-Aktien umzutauschen. Soll man lich diese Investitionen der Superreichen? deutsche Biotech-Gemeinde am 5. März sich gar mit Omas Erbe an einem frisch Muss man wirklich Milliardär sein, um kollektiv in Schnapp atmung um, als Wil- gegründeten Start-up beteiligen? erfolgreich und gewinnbringend in die Bi- liam Henry Gates III (alias Bill Gates) sein otechnologie investieren zu können? Und: neuestes Vorhaben verkündete: Die von Omas Erbe in Bio-Aktien stecken? Handelt es sich bei den Investments der ihm gelenkte Bill & Melinda-Gates-Foun- Superreichen um strategisch bedeutsame dation werde 46 Millionen Euro in die Tü- Gemach. Wer tatsächlich vorhat, sei- Geldanlagen, um einen nennenswerten binger Curevac GmbH investieren. ne Ersparnisse ins schwarze Loch der Anteil von deren jeweiligen Vermögen – Mit dem Geld möchte der Micro- Hoch risiko- Branche Biotechnologie zu oder riskieren die werten Herren (Damen soft-Gründer in dem schwäbischen Univer- kippen, der möge bitte zuvor dreimal tief sind bislang keine dabei) bloß ein bisschen si tätsstädtchen eine Impfstoff-Produktions- durchatmen sowie unbedingt den Rat des „Spielgeld“, dessen potenzieller Verlust in anlage vergrößern lassen; zusätzlich werde legendären Börsenexperten André Kosto- ihren Kreisen nicht weiter schmerzt? Rei- seine Stiftung weitere Millionen für die lany beherzigen: immer Angst haben, nie che haben als Geldanleger ja einen un- Entwicklung von Curevacs Vakzinen be- erschrecken! schlagbaren Vorteil: Sie sind nicht gleich reitstellen. Denn Geld vermehrt sich nicht – es wird pleite, wenn mal was schiefgeht – sofern Soweit die Pressemitteilung der nur umverteilt (diese überaus geistreiche sie nicht alles auf ein Pferd setzen. Gates-Stiftung. Feststellung stammt übrigens nicht von Wow. Der reichste Mann der Welt depo- Kostolany, sondern vom Laborjournal-Re- Nicht Bill Gates investiert in Curevac niert sein Geld ausgerechnet in der schwä- dakteur). Und sehr oft wird eben das Geld bischen Provinz. Ist das der lang erhoffte umverteilt vom eigenen Konto auf das eines Beleuchten wir das Tübinger Engage- Ritter schlag für die hiesige Biotechbran- anderen: Auf das Guthaben von jemandem, ment von Bill Gates. Oder besser: Fragen der ein geschickteres Händchen für hoch- wir uns, wessen Geld es denn eigentlich ist, riskante Kapitalanlagen besitzt. das da aufs Curevac-Konto überwiesen wird; Zum Beispiel Superreiche. Nicht nur wer also im Erfolgsfall die Gewinne kassiert. Bill Gates, sondern auch viele seiner deut- Der amerikanische Milliardär und ins- schen Milliardärs - und Millionärskollegen besondere dessen Gattin Melinda haben na- haben in den letzten zehn Jahren in Bio- türlich ganz wesentlichen Einfluss darauf, technologie investiert: Der SAP-Gründer an welche Projekte die Gelder ihrer Stiftung Dietmar Hopp sowie die Zwillingsbrüder verteilt werden. Dennoch sollte man be- Andreas und Thomas Strüngmann etwa, rücksichtigen, dass die von den deutschen die inzwischen gut zwei Milliarden Euro in Medien hochgejubelte Curevac-Beteiligung rund zwanzig Biotechfirmen gesteckt ha- ja kein Investment von Privatmann Gates ben. Oder der Backpulverimperiums-Neffe ist, sondern von dessen Stiftung. Falls es Roland Oetker, dessen Vermögensverwal- also schiefgeht – was so unwahrscheinlich tung ROI zwischenzeitlich mit 13 Prozent nicht ist; falls sich die vermeintlichen Wun- der größte Anteilseigner des Hamburger dervakzine aus Tübingen also als Versager Biotechkonzerns Evotec war. herausstellen sollten, so schmerzt dies Auch die Hamburger Professoren und Gates überhaupt nicht. Jedenfalls nicht Medizin-Unternehmer Heinrich Maria finanziell – ist ja nicht sein privates Geld. Schulte und Freimut Leidenberger haben Das Stiftungskapital der Bill & Melin- sich schon vor mehr als zwanzig Jahren da-Gates-Foundation beläuft sich derzeit im großen Stil an jungen Biotechfirmen auf gut 33 Milliarden Euro; daraus erzielt

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die gemeinnützige Stiftung jährliche Über- schüsse von drei bis vier Milliarden Euro. Foto: Simon Davis-DFID Diese Erlöse steckt die Wohltätigkeitsor- ganisation in Ackerbau und Bildung so- wie in Impfprogramme und medizinische

Forschung, zumeist zugunsten von Dritt- Foto: Dietmar-Hopp-Stiftung weltstaaten. Die bei Curevac geplante Produktions­anlage passt ins Bild: Sie soll Impfstoffe gegen Infektions- krankheiten liefern, die vor allem oder ausschließlich in der Dritten Welt auftreten und die vor ihrer Verabrei- chung beispielsweise nicht aufwändig gekühlt werden müssen. Gegenüber Laborjour- ... doch auch in Deutschland wir- nal teilte eine Firmenspre- ken potente Biotech-Geldgeber­ cherin mit, Curevac habe (im Uhrzeigersinn): Bill Gates,

bereits 2006 in Tübingen Foto: Fairness-Stiftung Dietmar Hopp, Roland Oetker eine pharmazeutische GMP- und die Gebrüder Strüngmann. Produktionsanlage­ errichtet, die vor Ort Der durchschlagende Erfolg lässt

mit den zugesagten Stiftungsgeldern „zü- Foto: Evotec allerdings noch auf sich warten. gig“ erweitert und ausgebaut werden soll. Die jährliche Kapazität werde so von der- freut sich der edle Mäzen; geht’s schief, Zwischenzeitlich musste er seine Be- zeit 3 auf dann 30 Millionen Impfstoff-Do- hat er Dutzende alternativer Investments legschaft sogar zum Auftragslabor für die sen pro Jahr erhöht. am Laufen. Die Curevac-Einlage entspricht Produktion von Nukleinsäure-Sequenzen Ein Gutteil der zugesagten 46 Millionen gerade mal einem Prozent der jährlichen ummünzen, damit wenigstens etwas Geld Euro ist für die Errichtung dieses Erweite- Stiftungserlöse. in die Firmenkasse tröpfelte. Und dann rungsbaus vorgesehen. Curevac war in der Branche somit eine klopfte unvermittelt der rettende Engel an seltene Ausnahme. Denn die Tübinger Fir- die Tübinger Firmenpforte: Dietmar Hopp, Griff in die Portokasse ma hatte mit Geldsorgen wenig am Hut – zu- seines Zeichens Unternehmer im Ruhe- mindest seit 2006. Dass dies so war, lag an stand und, seit einigen Jahren, privater Gerade für technologie- und for­ einem anderen Milliardär: Dietmar Hopp. Biotech-Investor. Mit SAP hatte er einst schungslastig­ e Firmen wie Curevac sind sol- den größten europäischen Software-Her- ch aufwändige Bauvorhaben eigentlich un- Unter Hopps Fittichen steller aufgebaut, den einstigen Kreisli- denkbar. Hierzulande sind Wagniskapital­ ga-Absteiger TSG Hoffenheim hatte er bis zusagen in zweistelliger Millionenhöhe wie Gegründet wurde Curevac zur Jahr- in die Fußball-Regionalliga geführt; jetzt Weihnachten und Geburtstag zugleich – tausendwende von Wissenschaftlern der wollte er diese Erfolge mit (nicht nur, aber doch hoffen die meisten Biotechgründer ortsansässigen Eberhard-Karls-Universität. hauptsächlich) regionalen Biotechfirmen zwischen Kiel und Martinsried zeitlebens Drei Jahre später werkelten knapp zwan- wiederholen. vergeblich auf eine derartige Chance. Sie zig Mitarbeiter unter permanenter finan­ Bereits im Januar 2006 flossen knapp müssen stattdessen alles dafür tun, um alle zieller Schräglage daran, Ribonukleinsäure 28 Millionen Euro des Hoppschen Vermö- zwei oder drei Jahre bei überkritischen und (RNA) als Medikament nutzbar zu machen: gens in die Forschungslabore der Tübin- ängstlichen Kapitalgebern wenigstens ein Nichts weniger als eine „nebenwirkungs- ger – der Grundstock zur Entwicklung von paar wenige Millionen einzusammeln freie Impfung gegen Krebs“ hatten sich die Curevacs „therapeutischer mRNA-Platt- – und in der Zwischenzeit nicht an chro- drei Gründer um Ingmar Hoerr zum Ziel form zur schnellen, billigen Produktion von nischer Geldarmut einzugehen. gesetzt – doch das Interesse auf Seiten der Medikamenten und Impfstoffen“. In Gates’schen Dimensionen hingegen Wagniskapitalgeber war marginal: „Gerade In den darauffolgenden Jahren sum- (das Vermögen des reichsten Manns der die großen Investoren, die sich in der Bran- mierte sich die Gesamtanlagesumme des Welt wird von Forbes auf 74 Milliarden che auskennen, haben uns kleingeredet“, Biotech-begeisterten Software-Milliardärs Euro beziffert) sind 46 Millionen Euro erinnert sich Hoerr auf dem Onlineportal auf insgesamt 145 Millionen Euro. Damit ein Porto­kassen-Betrag. Geht alles glatt, Wissensfabrik. gehörten Hopp (in Gestalt seiner ▲

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Beteiligungsfirma Dievini) rund neunzig Ein erfolgreicher Börsengang aller- über fünfzig erhöht. Hat der frühere Me- Prozent von Curevac. Die Mitarbeiterzahl dings – etwa von Curevac, wie neulich dizinstudent Maschmeyer auch in Sachen stieg rasant von 18 zum Zeitpunkt seines von ihm ins Spiel gebracht – könnte die Biotechnologie auf die richtigen Pferde Einstiegs auf zuletzt 120, und als im März tiefrote Biotechbilanz des Fußballfans gesetzt? 2015 gar der leibhaftige Bill Gates sein ins Gegenteil verkehren. Gegenüber dem Zumindest einen angemessenen Part- eingangs geschildertes Investment bei den Wirtschaftsmagazin Capital sagte Hopp ner hat er gefunden: Der einstige Direk- schwäbischen Impfstoff-Tüftlern bekannt- Mitte März: „Es könnte sein, dass wir tor des Münchener MPIs für Psychiatrie, gab, knallten erneut die Sektkorken. mit Curevac [...] vielleicht, trotz der hie- Florian Holsboer, arbeitet mit dem schil- Fast ging dabei die begleitende Nach- sigen Zurückhaltung, den Börsengang in lernden Finanzjongleur Maschmeyer schon richt unter, dass auch Altanteilseigner Deutschland wagen.“ Seine Berater hätten seit 2010 zusammen. Auch Holsboer hat- Hopp sein Engagement erneut aufstock- sich bereits bestätigen lassen, dass ein Bör- te schon immer ein feines Näschen für te und zeitgleich mit der Gates-Stiftung sengang mit Curevac erfolgversprechend Öffentlichkeitswirkung und maximalen weitere 21 Millionen Euro in die Firma pumpte. Damit ist Hoerrs Firma in den Hän- den zweier Milliardäre. Die Lage könnte schlimmer sein. Foto: Ariston-Verlag Fachlich unbefleckter Quereinsteiger Hopp kam zur Biotechnologie wie der pensionierte Nobelpreisträger Fred Sanger zum Gartenbau: Wenn mangels ernsthafter Der Milliardär Herausforderungen die Langeweile nervt, und Medizinstu- sucht man sich ein Steckenpferd. Lässt diums-Abbrecher sich damit auch noch Geld verdienen – Carsten Masch­ umso besser. Hopp war im Mai 2005 aus meyer (links) und dem SAP-Aufsichtsrat in den Ruhestand sein Biotech-Kom- gewechselt. Ein halbes Jahr später hatte pagnon Florian

er sich bereits Curevac und ein dutzend Foto: gemeinfrei Holsboer (rechts). anderer Biotechfirmen als lohnendes Inve- stitionsobjekt ausgeguckt. Golfspielen und sei. Die Zeitschrift zitiert Hopp weiter: Presserummel – etwa als er ab 2003 den Fußballgucken scheint einen umtriebigen „In der Fußballersprache würde ich es so damaligen Fußball-Nationalspieler Seba- Ruheständler nicht auszufüllen. formulieren: Dieses Unternehmen ist un- stian Deisler wegen dessen Depressionen Als Berater seiner Biotech-Verwal- ser Ronaldo.“ in Behandlung nahm und darüber in so tungsgesellschaft Dievini hat sich Hopp Und damit kommen wir zu Carsten ziemlich jedes Mikro­fon plauderte, das in die üblichen Verdächtigen der mit fach- Maschmeyer. seiner Nähe war. kundigen Köpfen nicht gerade gesegneten Branche ins Boot geholt – man kann da- Schillernder Kapitaljongleur Neue Depressions-Therapien? rüber streiten, ob er beispielsweise mit den einstigen Lion-Bioscience-Managern Der war in seiner Jugend Bezirksmei- Zusammen mit Maschmeyer hat der Friedrich von Bohlen und Hartmut Voss ster im Mittel- und Langstreckenlauf, als umtriebige Psychiater 2010 die „Hols- eine geschickte Wahl getroffen hat. Unternehmer Duzfreund von Kanzler boerMaschmeyer NeuroChemie GMBH“ Drei der von Hopp mit vielen Millio- Schröder und Bundespräsident Wulff, gegründet; eine Firma, die laut Website nen gepäppelten Firmen lassen sich denn und er wusste immer genau, wo das ganz „maßgeschneiderte Medikamente gegen auch mittlerweile als Totalschaden verbu- große Geld verdient wird: beim Anlegen Erkrankungen des Nervensystems“ (etwa chen: Die Heidelberger Agennix AG (Anteil desselben. Niemandem gelang dies in sol- Antidepressiva) entwickelt. Inzwischen Hopp: 65 %) befindet sich in Liquidation, cher Perfektion wie dem einstigen Zeitsol- ist Holsboer nach Differenzen mit seinem die Münchener Wilex AG (28 %) ist nach daten Masch­meyer: In den 1990er Jahren früheren Arbeitgeber MPG aus der öffent- einer gescheiterten Medikamentstudie in baute er den ob seiner Geschäftspraktiken lich-rechtlichen Forschung ausgestiegen komatösem Zustand, und die Sygnis AG umstrittenen Finanzdienstleister AWD zu und kann sich seit Juli 2014 als CEO voll (11 %; ebenfalls Heidelberg) musste ihr einem der größten in Europa auf und kas- und ganz dem Geldverdienen widmen. Je- Geschäftsmodell radikal umstellen und sierte bei dessen Börsengang im Jahr 2000 weils fünfzig Prozent der Firma gehören dürfte für Hopp ebenfalls einen mindestens sowie bei dessen Verkauf im Jahr 2007 je- ihm beziehungsweise Maschmeyer; vom siebenstelligen Verlust darstellen. weils Unsummen – sowie harsche Kritik von vollmundig für 2015/16 angekündigten Laut einem Bericht in Wall Street Jour- mutmaßlich AWD-Geschädigten. „Durchbruch in der Entwicklung“ ist aller- nal Deutschland Ende letzten Jahres sieht Maschmeyers Vermögen wird heute, dings noch nichts zu erkennen. Hopp neun seiner 14 Engagements „hoff- je nach Quelle, auf rund 650 Millionen bis Maschmeyer ist auch Großaktionär nungsvoll“; den Rest habe er abgeschrie- eine Milliarde Euro geschätzt. beim Leverkusener Unternehmen Bio­ ben, sagte er der Wirtschaftszeitung. Schät- Der Ehrendoktor ohne abgeschlossene frontera. Über seine Investmentfirma Al- zungsweise 350 Millionen Euro habe er bis- Berufsausbildung hat im September 2014 stin erwarb Maschmeyer vor drei Jahren lang mit seinen Biotechfirmen verloren, so seine Langzeitbegleiterin Veronica Ferres 12,5 Prozent der Biofrontera-Anteile; im der Unternehmer; neue Engagements wolle geheiratet und die Zahl seiner privaten Moment soll er noch rund zehn Prozent er vorerst nicht mehr eingehen. Firmenbeteiligungen inzwischen auf besitzen. Kurz zuvor, im Winter 2011/12,

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LJ_415_WIRTSCHAFT.indd 48 27.03.15 15:24 Versandhauskaiser Michael Otto Wirtschaft packt jetzt auch die Biotechnologie ein.

war der Firma die Zulassung des Medi­ umschiffen. Lediglich ihre Betei- kaments Ameluz zur Behandlung der ligung am Martinsrieder Dauer- aktinischen Keratose, einer Vorstufe des Foto: Michael Otto problemkind Medigene haben weißen Hautkrebses, gelungen. Dem Fach- sie, wohl mangels realistischer blatt Wirtschaftswoche sagte Maschmeyer Erfolgsaussichten, inzwischen vor zwei Jahren, er wolle keinen opera- auf unter fünf Prozent reduziert. tiven Einfluss auf das Unternehmen neh- Fragt sich nur, wieso die men, stelle aber seine Kontakte zur Ver- branchenerfahrenen Pharma­ fügung und sei quasi ein „strategischer unternehmer überhaupt auf die Sparringspartner“. abwegige Idee kamen, ausge- Obwohl Biofrontera etwas gelungen ist, rechnet in größerem Maßstab was bisher nur ganz wenige deutsche Bio- Medigene-Anteile zu kaufen. tech-Unternehmen von sich behaupten kön- Dass die 1994 gegründete und nen: nämlich ein selbst entwickeltes Medi- seitdem chronisch defizitär-er- kament auf den Markt zu bringen, knirscht men. Das Hauptprodukt der Tochterfirma folglose Firma sich ganz bestimmt nicht es gewaltig im Getriebe der Rheinländer. Derma­tools („Dermapro“ genannt) ist ein zur nächsten Amgen oder Genentech ent- Von den angekündigten „250 Millionen Wirkstoff auf Dichlorsäurebasis. Aufgetra- wickeln wird, hätte ihnen auch der Fahrer Euro Spitzenumsatz“ kann überhaupt keine gen auf großflächige Wunden soll er Binde­ der Regionalbuslinie 266 (Planegg-Mar- Rede sein. Im Gegenteil: In den Jahren 2012 gewebszellen vor dem Zelltod schützen. tinsried-Klinikum Großhadern) und so- bis 2014 bewegten sich die Erlöse jeweils Dermapro habe sich bei der Behandlung des gar der Laborjournal-Redakteur verraten bei etwas über drei Millionen Euro, und diabetischen Fußes bewährt und soll nun können. Auch wenn sie sich nunmehr aufs das bei horrenden Verlusten. Bio­frontera auch für die Indikation Ulcus cruris („of- vielversprechende Feld der personalisier- hat offenkundig große Probleme bei der fenes Bein“) getestet werden, heißt es. Eine ten Immuntherapien mit Schwerpunkt Vermarktung des Hauptprodukts Ameluz in Phase-III-Studie in Indien sei abgeschlos- Blutkrebserkrankungen begeben hat. Europa und hofft auf eine baldige Zulassung sen, vermeldet die Firmenwebsite weiter, Doch gerade in der Biotechnologie in den USA. Das Dossier mit den benötigen entsprechende Studien in Deutschland und kommt es immer anders, als man denkt – Studienergebnissen werde derzeit bei der USA liefen oder würden derzeit vorbereitet. auch für Milliardäre, Busfahrer und Redak- FDA vorgelegt, so die Firma, die Zulassung Laut Cytotools habe man Dermapro teure. Und so schoss die Medigene-Aktie „wird etwa ein Jahr später erwartet“. bereits für den indischen Markt an ein zum Drucktermin dieser Ausgabe raketen- Aber nur, falls die FDA den Daumen dortiges Unternehmen auslizensiert; man gleich von rund 4 auf 15 Euro – Gewinn: hebt. Andernfalls droht ein Totalverlust. rechne in wenigen Monaten mit der Zulas- 275 Prozent binnen weniger Tage. Ratio­ Was Maschmeyer wohl dazu sagt, falls es sung. Würde diese tatsächlich erteilt, so nale Gründe für diesen Anstieg konnte der soweit kommt? läge Maschmeyer mal wieder goldrichtig. Laborjournal-Redakteur bislang keine ent- Kein Wunder, dass die Aktie des börsen- decken, außer einer Meldung unmittelbar notierten 40-Personen-Unternehmens in Strüngmann: Spinnenseide und Krebs vor dem Kursfeuerwerk, Medigene habe den vergangenen zwei Jahren fast fünfzig den Umsatz im Jahr 2014 gesteigert, den Prozent an Wert verloren hat. Zuletzt ging‘s Kommt die Rede auf millionenschwere Verlust hingegen verringert und somit die zwar ein wenig nach oben – dennoch dürfte Biotechbeteiligungen, so dürfen Thomas eigene Prognose „deutlich übertroffen“. Maschmeyers Bilanz seit seinem Einstieg und Andreas Strüngmann nicht fehlen. Das ist natürlich ein überzeugender im März 2012 noch deutlich negativ sein. Die beiden nunmehr 65-jährigen haben Grund für einen 275-prozentigen Kursan- 1986 am Tegernsee die Pharmafirma He- stieg. Börse kann so einfach sein. Goldige Diabetiker-Füße? xal gegründet und zwanzig Jahre später als inzwischen größten deutschen Gene- Otto findet Biotechnologie auch gut Das dritte öffentlich bekannte Bio- rika-Hersteller an Novartis verkauft. Ihr tech-Investment Maschmeyers befindet sich damaliger Gewinn: 5,65 Milliarden Euro. Bei all dem geschilderten Biotech-Enga­ in Darmstadt und heißt Cytotools AG. Einen Dass sie irgendwann einmal ähnlich viel gement seiner Milliardärskollegen mochte niedrigen einstelligen Millionenbetrag habe mit ihren Biotech­anteilen erlösen, ist un- auch Michael Otto, der Versandhauskai- er für seinen fünfprozentigen Firmenanteil wahrscheinlich – doch wer weiß? ser aus Hamburg, nicht abseits bleiben. hingeblättert, ließ er im Mai 2013 verlau- Eine knappe Milliarde haben die beiden Der mit einem geschätzten Vermögen von ten. Und sofort zeigten sich die abstrusen mittlerweile in gut zehn deutsche Biotech­ 16,5 Milliarden Euro fünftreichste Mann Mechanismen des Aktienmarktes: Ohne unternehmen gesteckt; zumeist halten sie Deutschlands beteiligte sich kürzlich an dass substanziell das Geringste passiert an diesen Firmen Anteile von dreißig Pro- einer Finanzierungsrunde der Hamburger wäre; allein durch die Bekanntgabe des zent oder mehr. Neben dem Münchener Immunservice GmbH. Diese arbeitet daran, Maschmey­ er-Einstiegs, machte die Aktie Spinnenseide-Produzenten Amsilk und der Interleukin-2 in inhalierbarer Form zu ver- von Cytotools einen nervösen Hüpfer nach Wuppertaler Aicuris GmbH, die Antibioti- abreichen und so das patienteneigene Im- oben. Am ersten Tag stieg der Kurs von 22 ka und Medikamente gegen Viruserkran- munsystem gegen In­fektionen zu aktivieren. auf 28 Euro, und nach wenigen Monaten kungen entwickelt, forschen die übrigen Es ist nicht bekannt, wie und warum lag er bei knapp 70 Euro. Inzwischen ist Strüngmann-Firmen zumeist an Krebsthe- Otto ausgerechnet auf diese Firma gekom- der Kurs auf rund 45 Euro abgebröckelt; rapeutika und Autoimmunerkrankungen. men ist – und es ist wohl auch egal. Die paar Maschmeyer hat seine einstige Einlage aber Also an jenen Themen, die im Erfolgsfall eingesetzten Millionen spürt der Mann dennoch bereits verdoppelt. die mit Abstand besten Renditen bringen. nicht mal. Für Immunservice hingegen sind Cytotools ist ein bislang eher im Verbor- Totalausfälle wie beim Hoppschen sie möglicherweise überlebenswichtig. genen agierendes Beteiligungsunterneh- Portfolio konnten die Strüngmanns bisher Winfried Köppelle

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Gründerportrait: Dieter Peschen (Agroprotect GmbH, Aachen) Mit Radieschen gegen die Kartoffelpest Wie ein Aachener Pflanzen- samen Mitbewohnern. Parasitäre Mikro- produzierten, sondern dass diese Modell- organismen befallen Getreide, Obst und Ge- pflanzen hinterher auch resistent gegen forscher trotz guter Ideen und müse und verursachen alljährlich massive diverse (Sub)-Spezies der Getreideschäd- einem nachgefragten, verkaufs- Ernteausfälle. Die Folge: Die Krankheitser- lingsgattung Fusarium, nicht aber gegen reger müssen unter Einsatz von Zeit, Geld andere Pilze waren (Peschen et al., nature fähigem Produkt scheiterte. und Energie in Schach gehalten werden. Biotechnology 2004, Vol 22; 6:732). Gepackt vom Ehrgeiz, diesem Elend Die Expression von antimikrobiellen Zufrieden schweift der Blick über die grüne ein Ende zu bereiten, studierte Dieter Substanzen in Pflanzen ist nicht neu. Al- Pracht. Wir stehen im Kunstlicht, in einem Peschen an der Rheinisch-Westfälischen lerdings werden Mais & Co. bisher dahin- Gewächshaus des Fraunhofer-Instituts für Technischen Hochschule (RWTH) Aachen gehend genetisch programmiert, dass sie Molekularbiologie und Angewandte Ökolo- Molekularbiologie und promovierte dort ein Fungizid überexprimieren. Das könne gie (IME) in Aachen, und begutachten Die- über Pathogenresistenzen in Pflanzen. auf Kosten der Biomasse gehen, ist Pe- ter Peschens neuestes Projekt: Tabakpflan- schen überzeugt, und somit zu geringeren zen, die den Epidermalen Wachstumsfaktor Die „Immunabwehr“ der Pflanzen Erträgen sowie höheren Konzentrationen (EGF) produzieren – genauer: den humanen möglicher Allergene führen. „Der Vorteil epidermalen Wachstumsfaktor (hEGF). Das Immunsystem der Wirbeltiere eli- [meines] Ansatzes liegt in der Spezifität, EGF, ein Polypeptid mit 53 Amino- miniert nach Kontakt mit einem Pathogen mit welcher die antifungalen Wirkstoffe säuren, stimuliert das Wachstum und die mittels spezifischer Antikörper die Erreger zum parasitären Pilz transportiert werden, Differenzierung von Zellkulturen. Der ent- gezielt. Pflanzen können sich mit soge- und wirklich nur dort wirken“, erklärt er. sprechende Rezeptor EGFR ist zudem eine nannten Effektormolekülen ebenfalls gut Folglich erreiche die Pflanze mit einem beliebte Zielstruktur für Anti-Krebs-Phar- gegen unerwünschte Eindringlinge wehren. 1000fach geringeren Wirkstofflevel im mazeutika. 1986 erhielten Stanley Cohen Diese Peptide oder Proteine weisen eine Vergleich zu herkömmlichen Systemen und Rita Levi-Montalcini für ihre Entde- antimikrobielle Aktivität auf, wie beispiels- eine hohe und spezifische Resistenz, ohne ckung von EGF den Medizin-Nobelpreis. weise Chitinasen aus Weizen (lysieren Chi- Morphologie und Ertrag zu beeinflussen. Doch auch in der Kosmetikindustrie er- tin-haltige Zellwände) oder Fungizide aus Pathogene könnten spezifisch bekämpft freut sich das Polypeptid seit einiger Zeit Radieschen (stören das Membranpotential werden, während zum Beispiel symbio- wachsender Beliebtheit. Als „Zellaktivator“ des Pathogens). Die Effektormoleküle sind tische Pilze unbehelligt blieben. wird es Cremes und Seren zugefügt und zwar hochwirksam, aber unspezifisch. soll die Haut sanft wie einen Babypopo ma- Peschen dachte sich: Wenn der Pilz Nicht auf Kosten der Biomasse chen: Falten adé. In Pflanzen produziert nicht zum Fungizid kommt, muss das bekommt so ein Stöffchen den Stempel Fungizid eben zum Pilz. Er fusionierte Das Potential dieser Plattformtechno- „Naturprodukt“ und verkauft sich gleich pilzhemmende Peptide mit Antikörper- logie für die Anwendung in der Landwirt- viel besser als herkömmlich, sprich bakte- bruchstücken aus immunisierten Hühnern. schaft schien enorm. Da kam 2007 der riell oder in tierischen Zellen, hergestellt. Eingebracht in pilzbefallene Pflanzen kon- Gründerpreis „GO-Bio“ des Bundesministe- Dieter Peschen kann das nur recht zentriert der Antikörper eines solchen Fu- riums für Bildung und Forschung (BMBF) sein. Er will mit seinen gentechnisch ver- sionsproteins Wirkstoffmoleküle nahe am gerade Recht. Peschen wechselte von der änderten Pflanzen – oder besser: mit de- Pathogen, welches dann gezielt zerstört reinen Grundlagen- zur angewandten For- ren Produkten – eine Nische besetzen. In wird. Dieser Trick stammt aus der Krebs- schung und zog mit zwei Millionen Euro riesigen Gewächshäusern könnten dann forschung: Fusionsproteine aus einem Preisgeld ins Fraunhofer IME, um seine Vi- ganze Legionen grüner, genügsamer Haut- Antikörper(teil) und einem zelltoxischem sion marktfähig zu machen. 2010 gründete verjüngungsserums-Produzenten ihr Werk Protein werden dort zur spezifischen Be- er die Agroprotect GmbH. verrichten. Mit Grünzeug kennt sich der kämpfung von entarteten Zellen eingesetzt. Seine kleine Arbeitsgruppe beschäf- 41-jährige Botaniker aus, und auch mit all Aber Peschen ging noch einen Schritt tigte sich fortan mit der Kartoffel und ih- den Viren, Bakterien und Pilzen, die sich weiter: Durch die stabile Integration des rem ärgsten Feind: phytophthora infestans, an Pflanzen zu schaffen machen: Schon genetischen Bauplans ließ er die Pflanzen dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule. von Kindesbeinen an lernte Peschen im el- ihr Rüstzeug selber herstellen. In seiner Besonders in feuchten Sommern beschert terlichen Gartenbaubetrieb, dass zu jeder Doktorarbeit zeigte er, dass transgene dieser hoch infektiöse Pilz den Kartoffel- Topfpflanze auch mindestens ein fieser Arabidopsis-thaliana- Individuen das Kon- bauern hohe Ernteverluste. Es beginnt mit Schädling gehört. Aber nicht nur Primeln strukt aus spezifischem Antikörperfrag- verräterischen braunen Flecken an den und Alpenveilchen kämpfen mit unlieb- ment und antifungalem Peptid nicht nur Blättern, bis diese vertrocknen und ab-

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sterben. Ist die Knolle befallen, wird das In Deutschland spritzen Kartoffelbau- Die Angst vor der grünen Biotechnologie Knollenfleisch braun und ungenießbar. ern heute ihre Äcker prophylaktisch 12- bis ist in Europa hoch. Das musste auch die Das Ausmaß einer Kraut- und 16-mal jährlich gegen den Pilz. Versuche Biotechfirma BASF Plant Science erfahren, Knollenfäule epidemie wird beim Blick in die der Einzüchtung natürlicher Resistenzen die 2011 bei der EU die Zulassung ihrer Geschichte klar: Zwischen 1845 und 1852 sind langwierig. Zudem sind neue Sorten eigenen phytophthora-resistenten Kartof- verwüstete p. infestans die sommerlichen oftmals nicht ertragreich genug, oder die felsorte namens „Fortuna“ beantragte. Kartoffelernten Irlands und führte nicht nur Kartoffeln schmecken einfach nicht. Diese genetisch veränderte Kartoffel trägt zur katastrophalen Hungersnot „An Gor- Peschen und sein Team präsentierten Fremd-DNA aus einer natürlich resistenten, ta Mór“ mit einer Million Toten, sondern 2012 eine schmackhafte, hübsch anzu- südamerikanischen Wildkartoffelsorte. Al- auch zu Irlands größtem Exodus: Mehr als schauende, phytophthora-resistente, trans- lein, der EU-Bürger wollte keine „Genkar- 1,5 Millionen Menschen wanderten nach gene Kartoffel. Doch ausgerechnet letzteres toffeln“. Wenige Jahre später verkündete Kanada, Australien, USA und England aus. war zugleich das entscheidende Manko: die BASF-Tochter, sie werde die Kartoffel- forschung in Europa beenden und zog alle Anträge auf Zulassung zurück. Angesichts dieser Widerstände orien- Dieter Peschen hat die tierte sich die Firma Agroprotect früh Rich- Hoffnung auf eine prak- tung Osten. Russland wolle keine großen tische Nutzung seiner Biotechfirmen wie Monsanto oder Bayer im Entwicklung noch nicht Land haben, so Peschen. Daher sah er dort aufgegeben. die Chance für sein Projekt. Das Interesse von russischer Seite war groß. Der Kartof- feldeal schien unter Dach und Fach, und die Zulassung der transgenen Knolle sei für das Jahr 2014 geplant gewesen. Wegen der Abwendung von Europa, so glaubt Peschen, lehnte Russland dann aber plötzlich die Einfuhr der deutschen Technologie ab. Das Aachener Unternehmen blieb auf seinem fertigen Produkt sitzen.

Noch lange nicht aufgegeben Heute, im März 2015, ist Peschen der letzte Überlebende der Agroprotect GmbH und kommt seiner geschäftsführenden Tätigkeit nur noch nebenberuflich nach. Als Angestellter des Fraunhofer IME ist er in der Geschäftsentwicklung tätig und hilft der Fraunhofer-Gesellschaft beim günstigen und flexiblen Gebäudebau. Hin und wieder jedoch treibt es ihn wieder ins Labor, denn aufgegeben hat er noch nicht. Das Potential dieser Plattform- technologie sei groß, so Peschen, ebenso der Nutzen für (fast) alle Beteiligten: Der Saatgutproduzent könne sein Produkt teurer verkaufen, Landwirte könnten we- niger spritzen und der Konsument hätte Lebensmittel frei von Mykotoxinen und Pestiziden. Zudem sei das Prinzip anwend- bar auf so gut wie alle landwirtschaftlich relevanten Pflanzen. Nicht nur Kartoffeln und Getreide, sondern auch Zitrusfrüchte, Zuckerrüben, Tomaten oder andere Obst- und Gemüsesorten, aber auch Soja oder Baumwolle könnten als transgene Pflan- zen den Spritzmittelmarkt revolutionie- ren: „Das war ja eigentlich unser Traum.“ Noch aber sei Deutschland nicht so weit, und noch weniger die großen Spritzmittel- hersteller: „Diese verdienen ihr Geld eben mit Spritzmitteln und nicht mit Saatgut.“

Foto: Sigrid März SiGriD MÄrZ

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Firmenportrait: AID Diagnostika GmbH (Straßberg) Schwäbische Provinz-Tüftler Ein Familienunternehmen medizinischen Umfeld: der Mikrobiologie, hauseigenen Produktionsstätte in Straß- Virologie, Zellbiologie, Immunologie und berg. baut mitten auf dem Dorf der Diagnostik von Infektionskrankheiten. Abnehmer für dieses Produkt gab und Gerätschaften zur Diagnose Deutschlandweit würden mittlerweile rund gibt es vor allem in der Rheumatologie. 40 Mitarbeiter beschäftigt, berichtet die Vorreiter war der ANA/AMA-Nachweis von Autoimmun- und Infektions- Inhaberin und Geschäftsführerin Gerlinde („detection of antinuclear and antimi- krankheiten. Schöllhorn der Laborjournal-Reporterin. tochondrial antibodies“): die Bestimmung Deren Mann, Volkmar Schöllhorn, stu- antinukleärer (ANA) und antimitochondri- dierte in den Achzigern Biologie an der Uni- aler (AMA) Antikörper. Antinukleäre Anti- Straßberg, eine kleine Gemeinde auf der versität Tübingen und promovierte 1988 körper sind vorwiegend mit rheumatischen Schwäbischen Alb, hat den Henkelkrug im über „Das Auftreten von Antikörpern bei Erkrankungen assoziiert und dazu oft Wappen und eine in ihrer Bausubstanz her- verschiedenen autoimmunen Prozessen krankheitsspezifisch. Daher bietet es sich vorragend erhaltene Ritterburg als Wahr- und deren mögliche pathogenetische Be- an, ANA als diagnostische Marker einzu- zeichen. Der hundert Autokilometer süd- deutung“. setzen. Mit dem Testprinzip lassen sich bei- lich von gelegene Ort beherbergt spielsweise Antikörpermuster gegen Bor- 2.500 Einwohner, eine Kneippanlage und 1989: Schritt in die Selbständigkeit relien oder Helicobacter nachweisen, und die AID Diagnostika GmbH. Das Unterneh- somit der Verlauf einer Infektion darstellen. men entwickelt, produziert und vermarktet Bereists ein Jahr danach wagte der zusammen mit den beiden Schwesterfirmen Immunologe den Schritt in die Selbststän- 1994: Automatisiertes Scannersystem GenID (Genome identification Diagnostics) digkeit und gründete seine „Autoimmun GmbH und Advanced Imaging Devices Diagnostika GmbH“ (kurz: AID). Sein er- Um das Auswerten der Western- GmbH ein breites Spektrum diagnostischer stes Produkt war ein klassischer Western- Blot-Streifen zu erleichtern, entwickelte Produkte, zu denen diverse Testkits, auto- Blot-Kit, der für bestimmte Infektions- AID 1994 einen Bandenscanner. Laut matische Auswertsysteme und dazugehö- krankheiten typische Antikörpermuster Geschäftsführerin Schöllhorn war AID rige Software gehören. Anwendung fin- nachweist. Die dazu benötigten, im Kit damals das erste Unternehmen, welches den diese Produkte im biologischen und enthaltenen Teststreifen entstehen in der ein automatisiertes Scannersystem zur elektronischen Erfassung der Banden und somit eine vereinfachte Auswertung der Teststreifen auf den Markt brachte. Hierzu sei außerdem eine spezielle, eigens dafür konzipierte Software notwendig gewesen. „Aber nicht nur die Western-Blot-Teststrei- fen lassen sich mit unserem Gerät auswer- ten; auch die Bandenmuster anderer Kits (beispielsweise des DNA-Sondentests oder von Line probe-Assays) lassen sich damit schnell und unkompliziert einlesen“, ver- sichert Schöllhorn. Die Ideen gingen den schwäbischen Tüftlern über die Jahre nicht aus. So trieben sie die Entwicklung von PCR-Sys- temen voran, die dem Nachweis von Hu- manen Pamillomaviren (HPV) dienen. Das Schwesterunternehmen GenID GmbH hat sich auf deren Entwicklung und Produktion spezialisiert. Neben HPV können mit der Auf dem Land, da ist viel Platz – PCR-Methode, je nach Wahl der verwen- wie man hier sieht, auch im Labortrakt deten Primer, natürlich auch weitere Erre- des Diagnostikaherstellers AID. ger, Antibiotikaresistenzen und genetische

Fotos (2): Sandra Maute Polymorphismen nachgewiesen werden.

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Sämtliche PCR-Kits der Straßberger satzanalysen von bis zu 200 Agarplatten Eine der neusten Entwicklungen von beruhen auf dem Prinzip der „Reversen pro Durchgang ermöglicht (dazu später). AID ist der bereits erwähnte, speziell für Hybridisierung“: Zunächst muss der ausge- 2011 erfolgte mit dem frühen Tod des Hochdurchsatzanalysen konzipierte „Co- wählte DNA-Abschnitt mittels PCR verviel- Unternehmensgründers eine Zäsur. Ger- lony Counter“. Er ermöglicht neben der fältigt werden. Dazu wird ein Biotin-mar- linde Schöllhorn übernahm unfreiwillig manuellen Auswertung von Agarplatten kierter Primer, eigens von AID entwickelt, die Leitung des Unternehmens, welches auch deren vollautomatische Bearbeitung. eingesetzt; man erhält zunächst eine bio- somit in Familienbesitz blieb. Gemeinsam Bis zu 999 ausgewertete Platten könnten tinylierte DNA-Kopie. Über die reverse Hy- mit ihrer Kollegin Rosemarie Preyer führt innerhalb eines Projekts gespeichert und bridisierung erfolgt dann die Charakterisie- Schöllhorn seither die Geschäfte. später nachbearbeitet werden, so Schöll- rung des amplifizierten Gensegmentes mit horn. Geeignet ist das Hilfe sequenzspezifischer, immobilisierter Gerät für die Hygiene- Gensonden, welche bereits auf einem Ni- kontrolle sowie für die trocellulosestreifen aufgebracht sind. Überwachung der Pro- Durch Zugabe eines Enzyms sowie eines duktreinheit während geeigneten Substrats kommt es zu einer Produktionsvorgängen. Farbreaktion: Auf dem Teststreifen wird Und noch eine wei- ein Bandenmuster sichtbar. tere Entwicklung hat Die Hybridisierungstechnologie mit- AID in petto: Momen- tels Streifen hat einen Nachteil: Größere tan wird an einem Le- Probenmengen sind nur schwer oder gar gionellen-Counter ge- nicht zu stemmen. Deshalb hat AID auto- arbeitet, welcher noch matisierbare HPV-DNA-Arrays entwickelt; im Laufe dieses Jahres mit diesen sei „selbst bei immensem Pro- marktreif werden soll. benumfang einfach und effizient“ eine Legionellen, der Fluch Genotypisierung von Viren möglich. Der aller Krankenhäuser, entscheidende Vorteil dieser Arrays liege Michael Reck, Abteilungsleiter für Altenheime, Hotels und darin, dass die Analyse in der Mikrotiter- Labortechnik bei AID, mit dem selbst entwickelten Badeanstalten, vermeh- platte vorgenommen werde: Bei Einsatz „Colony Counter“ zum Auslesen von Agarplatten. ren sich bei Tempera- etwa einer 96-Well-Platte können somit bis turen zwischen 25 und zu 96 Proben parallel bearbeitet werden. Zum Kundenstamm zählen Laborärzte 50 °C und wachsen daher besonders gern in Das Prinzip bleibt gleich, allerdings erhält sowie Forschungseinrichtungen, beispiels- Wasserleitungssystemen. Werden kleinste, man statt eines Bandenmusters einen vio- weise das Deutsche Krebsforschungszen- mit Legionellen kontaminierte Wassertrop- letten Spot im Well. trum (DKFZ) in Heidelberg, die Neurolo- fen beispielsweise beim Duschen eingeat- gische Universitätsklinik in Tübingen so- met, kommt es zu den gefürchteten Infek- 1997: Messung der Immunantwort wie Universitäten wie die von Texas oder tionen (Legionellose). Kalifornien. Die Gerätschaften inklusive Den laut Schöllhorn bislang größten Software werden weltweit vertrieben; die Erreger im Wassertröpfchen Erfolg, gemessen an den Verkaufszahlen, Kits nur europaweit, da der Vertrieb von verzeichnete das Unternehmen 1997 mit Medizinprodukten etwa in den Vereinigten Im Rahmen der deutschen Trinkwas- der Einführung seines Eli Spot-Readers – Staaten streng durch die dortige Medizin- serkontrolle herrscht deshalb für Legio- von AID selbst entwickelt und produziert. und Zulassungsbehörde FDA geregelt ist. nellen eine strenge Gesetzeslage: Laut Mit diesem Gerät misst man die zellbasierte Bevor also neue Produkte auf dem US- Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) Immunantwort. Die Methodik ähnelt der Markt verkauft werden können, müssen müssen Betreiber großer Warmwasserbe- des ELISA, jedoch sei die Eigenentwicklung diese zuerst ein aufwändiges Prozedere reitungsanlagen, aus denen Trinkwasser von AID um das 200-fache sensitiver, sagt durchlaufen. etwa für Miethäuser abgegeben wird, Schöllhorn. Der EliSpot-Assay (enzym-lin- diese alle drei Jahre untersuchen lassen. ked immunosorbent spot assay) erkennt Frischer Wind von außen Für die Trinkwasserabgabe an die Öffent- T-Zellen, die aufgrund einer Immunreak- lichkeit (etwa in Krankenhäusern) besteht tion, beispielsweise ausgelöst durch eine Die Ideen für neue Entwicklungen sogar eine jährliche Untersuchungspflicht. Infektion, aktiviert wurden. Der Nachweis entstammen einerseits den Köpfen der Durch ein automatisiertes System wären erfolgt über die Zytokinausschüttung die- bei AID tätigen Biologen, andererseits der die Umweltlabors daher bei der Bear- ser Zellen: Sie werden als Punkt sichtbar. engen Zusammenarbeit mit wissenschaft- beitung der vorgeschriebenen Überprü- Die dafür nutzbaren EliSpot-Kits werden lichen Einrichtungen und der Mitwirkung fungen entlastet und zusätzlich werde von AID hergestellt und vermarktet. bei Forschungsprojekten. Auch die regel- den geltenden Qualitätsstandards der Das oben erwähnte zweite Schwester- mäßige Beschäftigung von Praktikanten Daten- und Bildarchivierung Rechnung unternehmen Advanced Imaging GmbH und Studenten sei von Vorteil: „Momen- getragen, betont die Geschäftsführerin konzentriert sich auf die Entwicklung tan arbeiten zum Beispiel eine Bachelor- Gerlinde Schöllhorn. und Produktion von Bildanalysegerä- und Masterkandidatin der Hochschule Es könnte also durchaus sein, dass ten. Zu diesen zählen neben dem Im- Albstadt-Sigmaringen an einem von uns in wenigen Jahren ein kleines Familien- munoblot-Scanning-System und den vorgegebenen Thema“, erklärt Schöllhorn. unternehmen im Zollernalbkreis dafür ver- EliSpot-Reader-Systemen mittlerweile Durch die motivierten angehenden Wissen- antwortlich zeichnet, dass in Deutschland noch eine Reihe anderer Geräte, beispiels- schaftler käme eine Menge frischer Wind die Infektionen mit Legionella pneumophila weise ein Kolonienzähler, der Hochdurch- ins Unternehmen. zurückgehen. SAnDrA MAUTe

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Produktübersicht: RNA-Extraktions-Kits Kleine, aber feine Unterschiede Bei der Isolierung von RNA mit den gängigen abtun. Bei vielen RNA-basierten Techniken, etwa der RNA-Se- quenzierung (RNA-Seq), hängt das Endergebnis entscheidend Kits steckt der Teufel im Detail. von der Qualität und Beschaffenheit der eingesetzten RNA ab. Es macht hier als durchaus Sinn, die angebotenen Kits zu testen „Welches sind die besten Kits für die RNA-Extraktion?“ Diese und zu vergleichen. Frage stellte eine Forscherin von der südafrikanischen Cape Town University vor einiger Zeit auf dem Wissenschaftsportal Isolierte RNA ist nicht gleich isolierte RNA „ResearchGate“ und löste damit eine wahre Antwortlawine aus. 333 ResearchGate-Nutzer haben der Südafrikanerin bisher So untersuchte zum Beispiel Marie-Laure Yaspos Gruppe geantwortet und ihre Favoriten gepostet. Sven Dittmann, vom Max Planck Institut für Molekulare Genetik in Berlin, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Herzgenetik am wie das RNA-Extraktionsverfahren und die Methode zur Universitätsklinikum Münster, schlägt in seiner Rückmeldung ­Konstruktion­ der RNA-Bibliothek die Resultate bei der RNA-Seq auf den Thread deshalb scherzhaft vor, die ResearchGate-Ge- beeinflussen (Sultan et al., BMC Genomics, 2014, 15:675). meinde solle die Antworten statistisch auswerten und publizie- Die Berliner isolierten hierzu gesamt-RNA aus humanen ren. HEK293 Zellen mit den beiden populärsten Extraktionsverfah- So abwegig ist dieser Gedanke gar nicht, man müsste die ren: Der Trizol-Methode, die auf der RNA-Extraktion mit saurem Frage der Südafrikanerin dazu nur um ein wichtiges Detail Phenol basiert, und der Festphasen-Extraktion an kleinen Sili- ergänzen: Aus welchem Organismus beziehungsweise aus ca-Spin-Säulen, die die meisten Kit-Hersteller favorisieren. welcher Quelle will sie die RNA isolieren? Das Paper würde sich Mit der extrahierten RNA konstruierte die Gruppe eine dann nahtlos in die zahllosen RNA-Extraktionsvergleichs-Paper RNA-Bibliothek. Hierzu verwendete sie entweder die rRNA-De- einreihen die untersuchen, welche Kits die beste RNA aus dem pletionsmethode, bei der man ribosomale RNA entfernt, oder jeweiligen Organismus liefern. die polyRNA+-Technik, die auf der Anreicherung polyade- Mit diesen Veröffentlichungen steigt man sicher nicht in den nylierter RNA basiert. Anschließend sequenzierten Yaspo und Olymp der molekularbiologischen Literatur auf, man sollte sie Co. die hergestellten RNA-Bibliotheken und untersuchten das aber auch nicht als belanglose Produkt- oder Methodenartikel Verhältnis von Intron- und Exon-Abschnitten (Intron und Exon-

Wer RNA aus Organismen isolieren muss, die wie die Elritze Pimephales promelas nicht gerade zu den Standard- oder Modellorganis- men gehören, sollte testen welcher RNA-Extraktions-Kit die beste RNA liefert.

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Reads) in den gelesenen Sequenzen (Reads). Da Intron-Reads sowohl von ungespleißten Vorläufer-mRNAs (hnRNA) herrühren können als auch von langen, nicht-codierenden RNAs, wirkt sich ihre Häufigkeitsverteilung unter anderem auch auf die Interpre- tation von RNA-Seq-Daten bei Genexpressionsprofilen aus. Bei RNA-Bibliotheken, die die Gruppe mit der poly (A)-Me- thode herstellte, spielte die vorangegangene RNA-Extraktions- methode für die Häufigkeitsverteilung der Intron-Reads keine Rolle. Deutlich anders sah die Sache jedoch bei der rRNA-Deple- tionstechnik aus. Setzte die Gruppe hierzu RNA aus der Tri- zol-Extraktion ein, resultierten doppelt so viele Intron-Reads wie mit RNA, die über Silica-Säulen gereinigt wurde.

Zu langen Kontakt mit Trizol vermeiden Die Berliner vermuten, dass die Kombination aus ­Trizol-Extraktion und rRNA-Depletion zu einer Anhäufung von Intron-Reads führt, die von hnRNA-Spezies aus dem Zellkern stammen. Sie raten deshalb, Zellen oder Gewebe nicht unnötig lange einer sauren Phenol-Lösung auszusetzen. So vermeidet man die Freisetzung von hnRNA aus dem Kern und die damit einhergehende ungleichmäßige Verteilung von Intron- zu Exon- Reads. Gleich sieben RNA-Extraktions-Kits auf einmal verglich die Gruppe des amerikanischen Umwelttoxikologen James T. Oris von der Miami University in Oxford, Ohio. Oris befasst sich mit den Auswirkungen anthropogener Spurenstoffe auf Wasserorga- nismen; eines seiner Untersuchungsobjekte ist die Elritze Pime- phales promelas, die in amerikanischen Wildgewässern zuhause ist. Im Gegensatz zu Modellfischen wie dem Zebrafisch existie- ren für die Elritze keine Erfahrungswerte zur Eignung einzelner Kits für die RNA-Extraktion. Die amerikanische Gruppe isolierte deshalb gesamt RNA aus Blut, Milz, Nieren, Embryos und Larven des Fisches mit den sieben verschiedenen Kits und verglich die Qualität und die Quantität der gewonnen RNA. Sämtliche Kits lieferten (mit Ausnahme des Embryogewebes) schon mit weniger als 15 Milligramm Gewebe mehr als fünf Mikrogramm gesamt-RNA, die für nachgelagerte Experimente, etwa qPCR, NGS oder Micrarray-Analysen, locker ausreichen. Die Reinheit der gewonnen RNA ermittelte die Gruppe über das Verhältnis der Absorption bei 260 nm und 280 nm mit einem Photometer. Auch hier gab es zwischen den getesteten Kits prak- tisch keine Unterschiede, die A260:A280-Werte lagen durchweg über dem kritischen Schwellenwert von 1,8. Die gewonnene RNA sollte aber nicht nur frei von Verun- reinigungen sein. Genauso wichtig ist, dass sie während der Extraktion nicht in Bruchstücke zerfällt und ihre Integrität erhalten bleibt. Auskunft hierüber gibt die RNA-Integritätszahl oder RIN, die Oris‘ Gruppe mit einem Bioanalyzer ermittelte. Für qPCR-Experimente strebt man Werte über fünf, für Microar- ray- und NGS-Analysen über sieben an. Hier traten signifikante Unterschiede zwischen den sieben getesteten Kits zu Tage: Etwa die Hälfte lieferte RNA mit RIN-Werten, die unter den Schwel- lenwerten von fünf beziehungsweise sieben lagen. Diese Ergebnisse bestätigen, was viele ResearchGate-Follo- wer auf die Frage der südafrikanischen Wissenschaftlerin antworteten: Die Eignung eines RNA-Extraktions-Kits für ein Experiment hängt im Wesentlichen davon ab, was man mit der isolierten RNA vorhat. Und wer genau wissen will, welcher Kit hierfür am geeignetsten ist, kommt nicht darum herum, die angebotenen Kits zu vergleichen. Harald Zähringer

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Active Motif mTrap Maxi Basierend auf Poly T gripNA Zellkultur, Gewebe (höhere Ausbeuten als herkömmliche 565,– La Hulpe, Belgium mRNA Isolation Kit Hybridisierung, Aufreinigung oligo dT Methoden; weniger Kontamination) www.activemotif.com mit magnetischen Beads Kontakt: M. Spiller-Becker Tel. +49 176 8167 2496 mTrap Midi mRNA Isolation Kit s.o. s.o. 615,– [email protected] Affymetrix UK PrepEase RNA Spin Kit Spinsäulen Zellen, Gewebe, Zellkultur von Mensch, Säugetier, Hefe, 209,– (50 Prep) Bakterien, biologische Flüssigkeiten (hohe Reinheit; 933,– (250 Prep) High Wycombe einfache Handhabung) www.usb.affymetrix.com Kontakt: Christine Thalheim PrepEase RNA/Protein Spin Kit Spinsäulen s.o. (Elutionsvolumen 5–30 µl; Ausbeute bis zu 70 µg) 345,– (50 Prep) Tel. +49 176 30 36 08 94 PrepEase mRNA MiniSpin Kit Oligo (dT) Latex Beads s.o. (bis zu 10 µg Poly (A) RNA aus bis zu 250 µg Gesamt- 269,– (12 Prep) Christine_Thalheim@ RNA; 6 Proben in < 30min) affymetrix.com Agilent Technologies Absolutely RNA Miniprep Kit Spinsäulen Zellkultur u. Gewebe (DNase-Verdau auf der Säule; 269,– (50 Prep) Waldbronn DNAse im Kit enthalten) www.genomics.agilent.com Absolutely RNA Nanoprep Kit Spinsäulen Zellkultur (s.o.) 337,– (50 Prep) Kontakt: Dorothee Herlinger Tel. +49 0800 603 1000 Absolutely RNA Microprep Kit Spinsäulen s.o. (s.o.) 262,– stratagene_bioreagents@ Absolutely RNA 96 Microprep Kit, Spinsäulen s.o. (s.o.) 715,– agilent.com 2 plates Absolutely RNA FFPE Kit Spinsäulen In Paraffin eingebettetes Gewebe (Komplettsystem; 318,– (50 Prep) 0,5–10 µg Ausbeute aus 1–3 cm2 Gewebe in 30 µl Eluat) 301,– (50 Prep) Absolutely mRNA Purification Kit Magnetic Beads Total RNA (Ausbeuten von 1–5% der Gesamt-RNA hoher 475,– (10 Prep) Reinheit; 20-min Protokoll) Sidestep II Cell Lysate Analysis Kit Lysis und quantitative PCR Zellkultur (10-min Zelllysisprotokoll, quantitative PCR) 219,– (100 Prep) Sidestep mRNA Enrichment Kit Lysis und Lagerung der Zellkultur (nicht toxisches 30-min Protokoll zur Isolierung 401,– (10 Prep) mRNA in Stabilisationspuffer v. mRNA direkt aus bis zu 106 Zellen bei Raumtemperatur) Sidestep II QRT-PCR Master Mix, Lysis Zellkultur (10-min-Zelllysisprotokoll mit anschließender 844,– (400 Prep) 1 step cDNA-Synthese aus dem Zelllysat und QPCR Analyse) Amsbio Whole RNA Extraction Kit Phenol / Chloroform / Vollblut (50 Aufreinigungen von Gesamt-RNA aus 285,– www.amsbio.com Spinsäulen je 200 µl Vollblut) Kontakt: [email protected] Broad Range Total RNA Isolation Phenol / Chloroform / Zellkultur und kleine Gewebeproben (Gesamt-RNA 220,– Tel. +49 69 779099 (DE) Spinsäulen einschließlich kleiner RNA; hohe RNA-Qualität) Tel. +41 91 604 55 22 (CH) ExpressArt Mag FFPE Clear RNA- Lösungsmittel / Formalin-fixierte in Paraffin eingebettete Gewebeschnitte 1.000,– ready Kit FFPE RNA Isolation Kit Magnetische Beads (kein extra Schritt zur Paraffinbeseitigung; bis zu 5 FFPE Slides pro Isolation) MagSeq mRNA Purification Kit Magnetische oligo(dT)-Beads Gesamt-RNA (für 8 mRNA-Isolierungen, 1–20 µg) 315,– Cartilage RNA Isolation Kit Phenol / Chloroform Knorpelgewebe und andere Arten von Gewebe 375,– (enthält 50 ml Lösung; 10 ml benötigt je 1 g Gewebe) ExpressArt LBR RNAready for Spinsäulen Gewebe, Bakterien (100 RNA-Isolierungen; 415,– solid tissues and bacteria Precellys oder FastPrep Homogenisator benötigt) ExpressArt LCM RNAready Spinsäulen Lasermikroschnitt-Gewebe, Zelllinien (100 Isolierungen) 415,– MicroRNA Isolation Kit Phenol / Chloroform / Zellkultur und kleine Gewebeproben (miRNA und andere 210,– Spinsäulen kleine RNA; für RNAs aus 5 g oder 10 g Gewebe) Vantage (R) Total RNA (inkl. Spinsäulen Zellkultur, Gewebeproben, Blut, Bakterien, Hefe, Pilzei, 230,– miRNA) Purification Kit Pflanzen, etc. (50 Isolierungen; für alle Arten von RNA) Ultraspec RNA Phenol / Guanidiniumsalze Gewebe, Zellkultur, Bakterien, Pflanzen, Hefe (gebrauchs- 115,– (100 ml) fertig; 1 ml je 10–100 mg Gewebe oder 5–106 Zellen) 205,– (200 ml) Ultraspec II RNA Phenol / Guanidiniumsalze / Gewebe, Zellkultur, Bakterien, Pflanzen, Hefe (1 ml je 140,– (100 ml) RNA-bindendes Harz 10–100 mg Gewebe / 5–106 Zellen; Isolierung 30–45 min) 265,– (200 ml) RNA Stat-60 Phenol / Gewebe, Zellkultur, Bakterien, Pflanzen, Hefe, Viren 195,– (100 ml) Guanidiniumthiocyanat (Isolierung von Gesamt-RNA, DNA, Protein; Gesamt-RNA 340,– (200 ml) in weniger als 1 h) 790,– (500 ml) RNA-Bee Phenol / Gewebe, Zellkultur, Bakterien, Pflanzen, Viren 190,– (100 ml) Guanidiniumthiocyanat (verbesserte 1-Schritt-Methode; Isolierung von Gesamt- 325,– (200 ml) RNA in 1 h) 750,– (500 ml) Analytik Jena innuPrep RNA Mini Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Gewebeproben, Bakterien, 721,– (250 Prep) Jena Biopsien (ohne Mercaptoethanol; Vorfiltration zur www.analytik-jena.de selektiven Entfernung genomischer DNA) Kontakt: innuPrep RNA Midi Direct Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Gewebeproben, Bakterien (Extrakt. 510,– (50 Prep) [email protected] von total RNA; ohne Mercaptoethanol und DNase I Verdau) Tel. +49 36 41 7770 innuPrep Micro RNA Kit Spinsäulen s.o. (schnelle Aufreinigung von kleinen RNA-Molekülen; 798,– (250 Prep) optimiertes Bindepuffersystem) innuPrep DNA/RNA Mini Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Gewebeproben, Bakterien 798,– (250 Prep) (parallele Extraktion von genomischer DNA und zellulärer total RNA in 15–40 min; ohne Mercaptoethanol) innuPrep Blood RNA Kit Spinsäulen Vollblutproben 0,5–1 ml, Frisches / gefrorenes Blut (selek- 721,– (250 Prep) tive Entfernung genomischer DNA, ohne Mercaptoethanol) innuPrep Blood RNA Midi Direct Spinsäulen Vollblutproben 1,5–10 ml, Frisches/gefrorenes Blut (ohne 510,– (250 Prep) Kit DNase-Verdau, ohne Mercaptoethanol, 65 min Präp.-Zeit)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Analytik Jena innuPrep Plant RNA Kit Spinsäulen Frisches/gefrorenes Pflanzenmaterial (Gesamt-RNA 30 min 824,– (250 Prep) nach Homogenisierung; zwei integr. Lysispuffer-Systeme) (Fortsetzung, Kontaktdaten siehe S. 56) innuPrep Virus RNA Kit Spinsäulen Serum, Plasma, zellfreie Körperflüssigkeiten, etc. 618,– (250 Prep) (Carrier Mix mit interner RNA-Extraktionskontrolle) innuPrep Virus DNA/RNA Kit Spinsäulen s.o. (simultane Isolierung viraler DNA und RNA) 721,– (250 Prep) innuPrep MP Basic Kit A Magnetpartikelseparation Zellfreie Körperflüssigkeiten etc. (schnelle und effiziente 514,– (500 Prep) Isolierung von DNA und RNA, viral oder bakteriell) blackPrep Tick DNA/RNA Kit Spinsäulen Zecken (optimiert auf die parallele Extraktion von DNA 196,– (50 Prep) und RNA aus Zecken) innuSolv RNA Reagent Guanidinisothiocyanat / Gewebeproben, Monolayer-Zellen, Zellsuspension 115,– (100 ml) Phenol (modifizierte Guanidinisothiocyanat/Phenolmethode) innuSpeed Tissue RNA Kit Spinsäulen Gewebeproben bis zu 20 mg, Bioptate (optimiert für die 1.000,– (250 Prep) mechanische Lysis, ohne Mercaptoethanol und DNase) innuSpeed Plant RNA Kit Spinsäulen Pflanzenmaterial bis zu 50 mg (Homogenisierung mit 1.000,– (250 Prep) Homogenisatoren; ohne Mercaptoethanol und DNase) innuSpeed Bacteria/Fungi RNA Spinsäulen Bakterien, Pilzsporen, Hefen (schnelle und selektive 1.000,– (250 Prep) Kit Entfernung genomischer DNA, ohne Mercaptoethanol) Bio-Budget my-Budget RNA Mini Kit Spinsäulen Zellkulturen, Gewebeproben und Bakterien (selektive Ent- 179,– (50 Prep) Technologies fernung genomischer DNA; ohne Beta-Mercaptoethanol) Krefeld my-Budget micro RNA Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Gewebeproben, Bakterien 199,– (50 Prep) www.biobudget-shop.de (Aufreinigung kleiner RNAs zusammen mit total RNA; Kontakt: [email protected] selektive Entfernung genomischer DNA) Tel. +49 2151 6520 830 my-Budget Blood RNA Mini Kit Spinsäulen Frisches oder gefrorenes Vollblut (selektive Entfernung 179,– (50 Prep) genomischer DNA; ohne Beta-Mercaptoethanol) my-Budget Plant RNA Kit Spinsäulen Frisches oder gefrorenes Pflanzenmaterial (2 Lysispuffer 209,– (50 Prep) enthalten; selektive Entfernung genomischer DNA) my-Budget Virus DNA/RNA Kit Spinsäulen Zellfreie Körperflüssigkeiten, Gewebeproben etc. (Isolie- 179,– (50 Prep) rung viraler DNA, RNA; ohne Beta-Mercaptoethanol) my-Budget RNAmagic Flüssigphasen-Separation Gewebe, Zellen, Pflanzen, Bakterien etc. (Extraktion von 125,– (100 ml) DNA, Proteinen; Langzeitlagerung der Proben im Reagenz) BioCat Total RNA Purification Kit (inkl. Spinsäulen Säugerzellen, Gewebe, Blut, Bakterien etc. 256,– (50 Prep) Heidelberg microRNA) (Isolierung von Gesamt-RNA und microRNA) www.biocat.com Cytoplasmic and Nuclear RNA Spinsäulen Kultivierte Zellen und Gewebe 304,– (50 Prep) Kontakt: Elke Gamer Purification Kit (10 Proben in 45 min) [email protected] Tel. +49 6221 7141516 All-in-One Purification Kit (Total Spinsäulen Gewebe, Zellen, Blut, Bakterien etc. 304,– (20 Prep) RNA, microRNA, genomic DNA, (schnelle Isolierung von Gesamt- und microRNA) Hersteller: Norgen and proteins) Plasma/Serum RNA Purification Spinsäulen Frisches oder gefrorenes Serum or Plasma 465,– (50 Prep) Mini Kit (50 µl bis 200 µl Probenvolumen) FFPE Total RNA Purification Kit Spinsäulen FFPE-Gewebe 333,– (50 Prep) for FFPE Tissue (Gesamt-RNA aus FFPE-Proben) Total RNA Purification Kit Spinsäulen Urin (Gesamt-RNA aus Urin) 492,– (50/25 Prep, 5 ml/10 ml) Stool Total RNA Purification Kit Spinsäulen Stuhlproben 401,– (50 Prep) (Isolierung von Patienten und Mikroben-RNA) Plant/Fungi Total RNA Spinsäulen Pflanzengewebe und -zellen, filamentöse Pilze 304,– (50 Prep) Purification Kit (Gesamt-RNA, inklusive Virus und Viroid RNA) Biolabproducts Crystal RNAmagic Chemische Lysis und Gesamt-RNA aus verschiedenen Ausgangsmaterialien 125,– (100 ml) Phasentrennung (ohne Beta-Mercaptoethanol; hohe Reinheit) 535,– (5 x 100 ml) Bebensee www.biolabproducts.de Crystal RNA Mini Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Biopsien, Bakterien und Gewebe- 189,– (50 Prep) Kontakt: Dirk Möller proben (s.o.; kein DNase Verdau notwendig) 725,– (250 Prep) [email protected] Crystal RNA Midi Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Bakterien und Gewebeproben 275,– (25 Prep) Tel. +49 40 2000 4003 (s.o.; Extraktionsdauer ca. 65 min) 505,– (50 Prep) Crystal Blut RNA Kit Spinsäulen Vollblut, frisch oder gefroren 189,– (50 Prep) (s.o.; Extraktionsdauer 15–40 min) 725,– (250 Prep) Crystal Blut RNA Midi Kit Spinsäulen Vollblut 285,– (25 Prep) (s.o.; Extraktionsdauer ca. 65 min) 525,– (50 Prep) Crystal RNA Micro Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Biopsien, Bakterien und Gewebe- 199,– (50 Prep) proben (s.o.; Extraktionsdauer 15–40 min) 799,– (250 Prep) Crystal Plant RNA Kit Spinsäulen Pflanzenmaterial 210,– (50 Prep) (s.o.; Extraktionsdauer ca. 30 min) 625,– (250 Prep) Crystal Viral RNA Kit Spinsäulen Zellfreie Körperflüssigkeiten oder Zellkulturen, Gewebe etc. 159,– (50 Prep) (s.o.; Carrier Mix mit interner RNA-Extraktionskontrolle) 799,– (250 Prep) Crystal Dual DNA/RNA Mini Kit Spinsäulen Eukaryotische Zellen, Bakterien und Gewebeproben 199,– (50 Prep) (frei von Beta-Mercaptoethanol; Extraktion von 799,– (250 Prep) genomischer DNA und total RNA) Crystal Dual Viral DNA/RNA Kit Spinsäulen Zellfreie Körperflüssigkeiten, Paraffinproben etc. 179,– (50 Prep) (ohne Beta-Mercaptoethanol; Carrier Mix mit interner 715,– (250 Prep) DNA- und RNA-Extraktionskontrolle)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Biolabproducts Crystal Ready-to-Bead Tissue Homogenisierung mit Beads/ Zelluläre Gesamt-RNA aus eukaryotischen Zellen, 249,– (50 Prep) RNA Kit Spinsäulen Biopsien, Bakterien und Gewebeproben (ohne Beta- 995,– (250 Prep) (Fortsetzung, Mercaptoethanol; kein DNase Verdau notwendig) Kontaktdaten siehe S. 57) Crystal Ready-to-Bead Plant s.o. Pflanzenmaterial (s.o.) 249,– (50 Prep) RNA Kit Crystal Ready-to-Bead Bacterial s.o. Pilzsporen und Bakterien (s.o.) 249,– (50 Prep) / Fungal RNA Kit 995,– (250 Prep) Bioron RealLine Extraction 100 Magnetische Beads Vollblut, Biopsien, Urin etc. 120,– (48 Prep) (DNA und RNA werden gleichzeitig aufgereinigt; Ludwigshafen hocheffizient; CE IVD) www.bioron.de Kontakt: [email protected] Tel. +49 621 5720 915 Bio & Sell RNA Micro Kit Spinsäulen Gewebeproben, eukaryotische Zellen, Bakterien etc. (Iso- Ab 47,90 lierung von microRNAs; Protokolle in deutsch und englisch) Feucht bei Nürnberg Kontakt: RNA Mini Kit s.o. Zellkulturen, Gewebeproben, Bakterien etc. Ab 47,90 [email protected] (günstige, schnelle Isolierung der Gesamt-RNA) Tel. +49 9128 724 3232 Blut RNA Mini Kit s.o. Vollblut (Protokolle in deutsch und englisch) Ab 47,90 Virus DNA/RNA Kit Spinsäulen Seren, Plasma, Zellkulturüberstände, etc. (Isolierung viraler Ab 47,90 RNA und DNA; gleichzeitiger Test auf RNA und DNA-Viren) RNA Tri-Flüssigextraktion Flüssigphasen-Separation Gewebe, Zellen, Bakteriensuspensionen, Pflanzen, Ab 114,90 Hefezellen, Viren etc. (besonders schonend; Protokolle) Biostep SP RNA Tissue Kit Spinsäulen Mensch, Kuh, Geflügel, Maus, etc. (Reagenzien, Enzyme 330,– (96 Prep) Burkhardtsdorf und Tubes in einem Paket; beseitigt Kontaminationen) www.biostep.de SP RNA Cultured Cell Kit Spinsäulen Zellen, Pflanzen, Zellen aus 6/10 cm Kulturgefäßen (s.o.) 330,– (96 Prep) Kontakt: Ilona Marzian [email protected] RNA Tissue Kit II Membran-Extraktion Mensch / Säugetier, Maus / Ratte, Pilze / Viren 395,– (96 Prep) (Fertigkits inklusive Puffer und Tubes; hoher Ertrag) RNA Cultured Cell Kit s.o. Zelllinien, adhärente Zellen (s.o.) 395,– (96 Pep) RNA Blood Cell Kit s.o. Leukozyten (s.o.) 395,– (96 Prep) Biozym Scientific QuickExtract RNA Extraction Kit Schnelle Extraktion Zellkultur, Mensch, Maus, Ratte, E.coli 65,– (5 ml) Hess. Oldendorf (Single-Tube-System; RT-PCR-ready RNA in nur 30 min) 420,– (50 ml) www.biozym.com Kontakt: [email protected] QuickExtract FFPE RNA Schnelle Extraktion FFPE-Proben 51,– (5 ml) Tel. +49 0512 9020 Extraction Kit (RT-PCR-ready RNA in nur 30 min; kein Xylol oder Phenol) 278,– (50 ml) Hersteller: Epicentre

Carl Roth Roti-Prep RNA Mini Lysis und Spinsäulen Tierisches Gewebe, eukaryotische Zellen, Bakterien 46,75 (10 Prep) (Präparation im Mini-Säulen-System; schnell, einfach 180,40 (50 Prep) Karlsruhe und zuverlässig) 716,– (250 Prep) www.carlroth.de Kontakt: Stefanie Seipp Roti-Prep Viral RNA/DNA Mini Lysis und Spinsäulen Tierisches Gewebe, Überstände aus Zellkulturen etc. (s.o.) 180,50 (50 Prep) [email protected] Roti-Quick-Kit GITC-Extraktion / Jedes tierische und pflanzliche Gewebe (äußerst flexible 74,70 (20 Prep) Tel. +49 721 5606 1038 Phenol-Aufreinigung Anwendung; geeignet für kleine und große Mengen) Chemicell geneMAG-RNA/DNA Kit Magnetische Separation von Blutproben, Kulturzellen, Bakterien und Viren 40,– (15, 100, 500 Aufreinigungen) total RNA und DNA mittels (Einfache Aufreinigungsschritte 220,– Berlin magnetischer Partikel 900,– www.chemicell.com Kontakt: Cengiz Öztürk [email protected] Tel. +49 30 2141481 Covaris truXtrac FFPE RNA Ultraschall, säulenbasiert FFPE-Material 262,– (25 Extrak- Brighton, England (De-Paraffinisierung mittels Ultraschall; tionen) www.covarisinc.com keine Verwendung von organischen Lösungsmitteln) Kontakt: [email protected] Tel: +44 845 872 0100

Dianova UltraClean Microbial RNA Hitze und Bead Beating / Hefe, Pilze, Sporen, Bakterien 241,– (50 Prep) Hamburg Isolation Kit Spinsäulen (Dauer 35 min) www.dianova.de BiOstic Blood Total RNA Isolation Lösungsbasierte Lysis / Vollblut, Buffy Coat (Leukozytenfilm), Knochenmark, 363,– (50 Prep) Kontakt: [email protected] Kit Spinsäulen Zellen (Dauer 45 min, inkl. On-Column DNase) Tel. +49 40 45 06 7440 Hersteller: Mo Bio Laborato- UltraClean Tissue und Cells RNA Homogenisierung / Tierische kultivierte Zellen und Gewebe 230,– (50 Prep) ries (Carlsbad, USA) Isolation Kit Spinsäulen (Dauer 20 min) PowerLyzer UltraClean Tissue Bead Beating / Spinsäulen s.o. für besonders hartnäckiges Gewebe und Zellen (20 min; 240,– (50 Prep) und Cells RNA Isolation Kit optimiert für Nutzung mit High-Speed Homogenisierer) Biostic FFPE Tissue RNA Schmelzen und Proteinase / FFPE-Gewebe 298,– (50 Prep) Isolation Kit Spinsäulen (Dauer 50 min, inkl. On-Column DNase) PowerClean Pro RNA Clean-Up Spinsäulen Zur Nachreinigung von bereits isolierter RNA 209,– (50 Prep) Kit (mit IRT; entfernt Proteine, Salz, Umweltinhibitoren) PowerBiofilm RNA Isolation Kit Hitze und Chemie und Bead Mikroorganismen, Biofilme, mikrobielle Matten etc. 465,– (50 Prep) Beating / Spinsäulen mit IRT zur Entfernung von PCR-Inhibitoren; Dauer 25 min) PowerMicrobiome RNA Isolation Bead Beating / Spinsäulen Fäkalien, Magen-Darm-Inhalt, Abstriche und Sekrete, 405,– (50 Prep) Kit Proben aus Biogasanlagen o.ä (mit IRT; Dauer 45 min)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Dianova (Fortsetzung, PowerViral Environmental Chemische Lysis, Spinsäulen Abwasser, Fäkalien, Mageninhalt etc. 350,– (50 Prep) Kontaktdaten siehe S. 58) RNA/DNA Isolation Kit (mit IRT; Dauer 30 min) PowerViral Environm. RNA/DNA Bead Beating / Chemische Abwasser, Fäkalien, Mageninhalt etc. 377,– (50 Prep) Isolation Kit – Bead Tube Bundle Lysis / Spinsäulen (mit IRT; Dauer 30 min) PowerPlant RNA Isolation Kit Bead Beating / Spinsäulen Pflanzenmaterial, auch besonders hartnäckiges und mit 272,– (50 Prep) starken Inhibitoren (mit IRT und Phenolic Separation Solution (PSS); Dauer 30 min) PowerPlant RNA Isolation Kit Bead Beating / Spinsäulen s.o. (inkl. On-Column DNase) 342,– (50 Prep) with DNase RNA PowerSoil Total RNA Bead Beating und Ph/Cl / Alle Bodentypen inkl. Kompost, Sediment. Lehm etc. 359,– (25 Prep) Isolation Kit Anionenaustauschsäulen (mit IRT; 2,5 h) PowerWater RNA Isolation Kit Bead Beating / Spinsäulen Sauberes bis dreckiges Wasser (mit IRT; Dauer 40 min) 460,– (50 Prep) Dunn Labortechnik rBAC Total RNA Spinsäulen Bakterien (schnelle RNA-Isolierung ohne Chloroform) Ab ca. 550,– Asbach Total RNA Blood and Cultured Spinsäulen Blut, Zellkultur (schnelle RNA-Isolierung ohne Phenol Ab ca. 300,– www.dunnlab.de Cells oder Guanidinisothiocyanat; Ausbeute bis zu 60 µg RNA) Kontakt: [email protected] Tel. +49 2683 430 94 Total RNA Plant Mini Kit Spinsäulen Pflanzen (s.o.) Ab ca. 300,– Hersteller: IBI Scientific rYeast Total RNA Mini Kit Spinsäulen Hefe (schnelle RNA-Isolierung; Ausbeute bis zu 30 µg RNA) Ab ca. 550,– Genaxxon Bioscience Total RNA Purification Mini Spin Festphasenextraktion Gewebe oder kultivierte Zellen 70,84 (25 Prep) Kit 256,85 (100 Prep) Ulm 521,84 (250 Prep) www.genaxxon.de Kontakt: [email protected] Total RNA Purification Mini Spin Festphasenextraktion Gewebe oder kultivierte Zellen 97,24 (25 Prep) Tel. +49 731 3608 123 Kit Plus (mit zusätzlichen Keramik-Beads zum Zellaufschluss) 356,84 (100 Prep) 741,84 (250 Prep) RNA Purification Mini Spin Festphasenextraktion Gewebe oder kultivierte Zellen 57,75 Columns (zur Verwendung mit Puffern anderer Hersteller geeignet) GeneON Systems Total RNA Extraktionskit Glasfiltermembran Zellen und Gewebe 99,– (25 Prep) (DNase I und Proteinase K als Bestandteil des Kits) 149,– (50 Prep) Ludwigshafen 289,– (100 Prep) www.taq-.com Kontakt: [email protected] Gesamt-RNA Glasfiltermembran Blut (DNase I und Proteinase K als Bestandteil des Kits) 99,– (25 Prep) Tel. +49 621 5720 864 Hersteller: Vivanties Technol. Virale RNA Glasfiltermembran Serum/Plasma/Zellkulturen 129,– (50 Prep) (Carrier RNA ist Bestandteil des Kits) Gentaur Exosome Total RNA Extraction Kit (Immunoplate & Immunobeads) -- 760,– Aachen 96-Well Total RNA Extraction Kit -- 513,– www.gentaur.com Kontakt: 96-Well Viral DNA/RNA Extraction Kit -- 606,– [email protected] Magnetic Beads Viral DNA/RNA Extraction Kit -- 194,– Tel. +49 241 5600 9968 AccuPrep Viral RNA Extraction Kit -- 434,– Viral Gene-spin Viral DNA/RNA Extraction Kit -- 304,– Blood Total RNA Extraction Kit -- 146,– Total RNA Extraction Kit (Proteinase K und DNase I included) -- 211,– Rapid Fungal RNA Extraction Kit -- 88,– Rapid Animal Total RNA Extraction Kit -- 96,– Easy-Blue Total RNA Extraction Kit (Solution Type) -- 298,– Easy-Red Total RNA Extraction Kit (Liquid Sample) -- 319,– Easy-spin Total RNA Extraction Kit -- 349,– Easy-spin IIp Plant RNA Extraction Kit (Mini-prep) -- 357,– Hiss Diagnostics Nextprep Small RNA Isolation Kit Phenol / Guanidiniumhydro- Gewebe oder Zellen 140,– (10 Prep) Freiburg chlorid / Spinsäulen (speziell für NextGeneration Sequencing kleiner RNA) www.hiss-dx.com BiooPure RNA Isolation Reagent Einphasenextraktion / Phenol Festes Gewebe, kultivierte Zellen, zellfreie Flüssigkeiten 57,– (30 ml) Kontakt: [email protected] / Guanidiniumhydrochlorid etc. (enthält Protokoll für Anreicherung von microRNA) 170,– (90 ml) Tel. +49 761 389 49 0 Hersteller: Bioo Scientific NukEx Ultra Pure RNA Kit Lysispuffer / Spinsäulen Blut, Gewebe, Abstriche, kultivierte Zellen etc. 120,– (50 Prep) (Nextprep & BiooPure) (auch für virale RNA und infizierte Gewebe / Zellen) 390,– (200 Prep) Hersteller: Gerbion (NukEx) R&A Blue Total RNA Extraction Einphasenextraktion / Phenol Zellen, Gewebe, Pflanzen 204,– (100 ml) Hersteller: iNtRON Biotechno- Kit / Guanidiniumhydrochlorid (auch für schwierige Gewebe und sehr kleine Proben) logy (R&A Blue & Easy-spin) Easy-spin Total RNA Extraction Phenol / Guanidiniumhydro- Zellen und Gewebe (auch für schwierige Gewebe und 222,– (50 Prep) Kit chlorid / Spinsäulen sehr kleine Proben; kein DNase-Verdau notwendig) Lexogen Split RNA Extraction Kit Phenol / Guanidinium / Pflanzen- und Tiergewebe, Zellkultur, Serum, etc. 300,– (48 Prep) Wien Spinsäulen (Total RNA oder mRNA und miRNA Fraktionen; www.lexogen.com sehr hohe RNA-Qualität und -Ausbeute) Kontakt: [email protected] Tel. +43 1 345 1212

Invitrogen PureLink RNA Mini Kit Spinsäulen Zellen, Gewebe 110,– (10 Prep) (Thermo Fisher Scientific) (liefert hochwertige RNA) 240,– (50 Prep) www.lifetechnologies.com/ Trizol RNA Isolation Reagents Phenol-Guanidinisothio - Säugerzellen, Pflanzenzellen, Bakterien, Hefen, Viren etc. 281,– (100 ml) invitrogen cyanat (Standardprotokoll in Kombination mit Silica-Säulen) Kontakt: info.germany@ thermofisher.com

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Macherey-Nagel NucleoSpin RNA Spinsäulen Hum./tier. Zellen, Gewebe, Bakterien, Hefen (Filter z. Ho- Auf Anfrage Düren mogenisierung; rDNase z. DNA-Entfernung auf der Säule) www.mn-net.com NucleoSpin RNA Plus Spinsäulen Hum./tier. Zellen, Gewebe Auf Anfrage Kontakt: Janina Gerhards (keine reduzierenden Agenzien nötig; spezielle Säule zur [email protected] DNA-Entfernung und Filtration des Lysats in einem Schritt) Tel. +49 2421 969270 NucleoSpin RNA XS Spinsäulen Hum./tier. Zellen, Gewebe (speziell für kleine Probenma- Auf Anfrage terialien bis zu 5 mg; Filter zur Homogenisierung) NucleoSpin RNA Midi Spinsäulen Hum./tier. Zellen, Gewebe, Bakterien, Hefen (Filter zur Ho- Auf Anfrage mogenisierung; rDNase z. DNA-Entfernung auf der Säule) NucleoSpin 8 RNA Silikamembran / Hum./tier. Zellen, Gewebe Auf Anfrage 8-Well-Streifenformat (rDNase enthalten; flexibles 8-Well-Streifenformat) NucleoSpin 96 RNA Silikamembran / Hum./tier. Zellen, Gewebe Auf Anfrage 96-Well-Plattenformat (rDNase enthalten; Vakuum/Zentrifugation) NucleoMag 96 RNA Magnetische Beads s.o. (TCEP und rDNase enthalten; flexibles Format) Auf Anfrage NucleoSpin miRNA Spinsäulen Hum./tier. Zellen, Gewebe, Pflanzenmaterial, etc. (speziell Auf Anfrage für kleine (mi)RNA; keine organischen Lösungsmittel) NucleoSpin miRNA Plasma s.o. Serum/Plasma (speziell für kleine RNA in Plasma-Proben; Auf Anfrage rDNase enthalten) NucleoSpin TriPrep s.o. Hum./tier. Zellen, Gewebe, Pflanzenmaterial (parallele Auf Anfrage Isolierung von RNA; DNA u. Proteinen aus einer Probe) NucleoSpin RNA/Protein s.o. s.o. (parallele Isolierung von RNA und Proteinen aus Auf Anfrage einer Probe; rDNase und Filter enthalten) NucleoSpin RNA Blood s.o. Frisches oder gefrorenes Vollblut (direkte Lysis, Auf Anfrage ohne selektive Erythrozytenlysis; rDNase enthalten) NucleoSpin RNA Blood Midi Spinsäulen s.o. (s.o.) Auf Anfrage NucleoSpin 8 RNA Blood Silikamembran / s.o. (direkte Lysis, ohne selektive Erythrozytenlysis; Auf Anfrage 8-Well-Streifenformat rDNase enthalten) NucleoSpin 96 RNA Blood Silikamembran / s.o. (s.o.) Auf Anfrage 96-Well-Plattenformat NucleoSpin totalRNA FFPE Spinsäulen FFPE-Proben (blau gefärbter Paraffin-Dissolver; Auf Anfrage keine organischen Lösungsmittel) NucleoSpin totalRNA FFPE XS Spinsäulen FFPE-Proben (speziell für wenig Probenmaterial, Auf Anfrage blau gefärbter Paraffin-Dissolver) NucleoSpin RNA Plant Spinsäulen Pflanzenmaterial (2 Lysispuffer; Filter zur Homogenisierung) Auf Anfrage NucleoTrap mRNA Mini Oligo(dT) Latexbead – Mini Total RNA, 250 µg Auf Anfrage Format (zur Anreicherung von mRNA) NucleoTrap mRNA Midi Oligo(dT) Latexbead – Midi Total RNA, 1.000 µg Auf Anfrage Format (zur Anreicherung von mRNA) Metabion International mi-Total RNA Miniprep Kit Spinsäulen Tierische Zellen, Gewebe, Zell-Zytoplasma, Bakterien 175,– (50 Prep) (einfache und schnelle Methode; kein Phenol / 750,– (250 Prep) Steinkirchen/Planegg Chloroform erforderlich) www.metabion.com Kontakt: [email protected] Tel. +49 89 899 363 0 Miltenyi Biotec µMACS mRNA Isolation Kit Microbeads Zellen, Gewebeproben, Gesamt-RNA und Vollblut Auf Anfrage (zuverlässige RNA-Reinigung schon aus wenigen Bergisch Gladbach Zellen und bis zu 107 Zellen) www.miltenyibiotec.com Kontakt: Jürgen Eiberger µMACS One-step cDNA Kit Microbeads s.o. Auf Anfrage [email protected] (fünf Zellen genügen, um eine cDNA-Menge zu isolieren, Tel. +49 02204 8306 3031 die für die PCR-Analyse ausreicht)

MoBiTec AquaRNA Wässrige Lösung / Eukaryotische und prokaryotische Zellen, Gewebe 17,– (10 Prep) Selektive Extraktion (Isolierung von RNA, DNA und Proteinen aus einer Probe; 232,– (300 Prep) Göttingen Ohne organische Lösungsmittel) www.mobitec.com Kontakt: Arne Schulz AquaPreserve Wässrige Lösung / Frisches oder gefrorenes Vollblut (Stabilisierung ohne 17,– (1 ml) [email protected] Enzym-Inaktivierung Vernetzung; Probenlagerung bei RT möglich) 232,– (60 ml) Tel. +49 551 707220 AquaStool Wässrige Lösung Stuhlproben (extrahiert RNA, DNA des Wirtes und der 17,– (Test-Kit) mikrobiellen Flora; forensische Identifizierung) 232,– (60 Prep) AmoyDx FFPE RNA Kit Spinsäulen FFPE-Proben (aufgereinigte RNA für RT-PCR und qRT-PCR; 277,– (36 Prep) Vernetzung durch Formalin wird rückgängig gemacht) AmoyDx FFPE DNA/RNA Kit Spinsäulen FFPE-Proben (gleichzeit. Isolierung, Aufreinigung von DNA, 388,– (36 Prep) RNA; aufgereinigte Nucleinsäuren für RT-PCR, qRT-PCR) AmoyDx Tissue RNA Kit Spinsäulen Humanes Gewebe oder Pleuraerguss-Präzipitation (aufge- 222,– (36 Prep) reinigte RNA, geeignet für PCR u. Northern Hybridisierung) AmoyDx Tissue DNA/RNA Kit Spinsäulen Humanes Gewebe (aufgereinigte RNA/DNA u.a. geeignet 332,– (36 Prep) für PCR, Genotyp-Analyse, Restriktionsenzymverdau) Ribozol RNA Extraction Reagent Phenol-Lösung Zellen; Gewebe (Isolierung intakter RNA aus schwierigen 51,– (30 ml) Zellen; hohe Wiedergewinnung kleiner RNA-Moleküle) 160,– (200 ml) Ribozol Plus RNA Purification Kit Organische RNA-Extraktion / Zellen; Gewebe (Wiedergewinnung aller RNA Spezies: 396,– (50 Prep) Spinsäulen rRNA, mRNA, miRNA, siRNA)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) MP Biomedicals FastRNA Pro Blue Kit Mechanischer Aufschluss, Bakterien, pflanzliches und tierisches Gewebe 246,– 10 Heidelberg Chloroform-Extraktion und (bis zu 10 Bakterien pro Präparation; Aufschluss auch www.mpbio.com Ethanol-Fällung schwieriger Proben) Kontakt: FastRNA Pro Red Kit s.o. Hefen und Pilze 246,– [email protected] (s.o.; Bis zu 109 Hefe- oder Pilzzellen pro Präparation) Tel. 0800 426 67 337 oder Tel. +49 6221 409058 FastRNA Pro Green Kit s.o. Pflanzliches und tierisches Gewebe 246,– (s.o.; zwischen 50 und 500 mg Gewebe pro Präparation) FastRNA Pro Soil Direct Kit Mechanischer Aufschluss Bodenproben (s.o.; bis zu 500 mg Bodenmaterial pro Präp.) 509,– FastRNA Pro Soil Indirect Kit s.o. Überstand von Bodenproben (s.o.) 509,– RapidPure RNA Tissue Kit Mechanischer Aufschluss, Tierisches Gewebe 325,– mineralische Trägersubstanz (bis zu 20 mg Gewebe pro Präparation; kein DNAse-Ver- im Lysispuffer dau nötig) RapidPure RNA Plant Kit s.o. Pflanzliches Gewebe 358,– (bis zu 50 mg pflanzliches Gewebe pro Präparation) Pelobiotech QuickPick SML mRNA Kit Magnetische Beads Mensch, Tier, Pflanze, Gewebe etc. (schonende Extraktion) Ab 95,– Planegg QuickPick SML total RNA Magnetische Beads Mensch, Tier, Pflanze, Blut, Gewebe etc. Ab 95,– www.pelobiotech.com (schonend; hochwertige RNA) Kontakt: Peter Frost Hybrid-R Spinsäulen Mensch, Tier, Pflanze, Hefen, Bakterien etc. 205,– [email protected] (tRNA, frei von gDNA) Tel +49 89 517 286 590 Hybrid-R Blood Spinsäulen Säugerblut (tRNA) 183,– Hersteller: Bio-Nobile (Finnland) Hybrid-R miRNA Spinsäulen Mensch- und Tiergewebe, kultivierte Zellen 183,– (kleine und große RNAs aus einer Probe) RiboEx Einphasige Lösung Mensch, Tier, Pflanze, Hefen, Bakterien, Viren (tRNA) Ab 105,– RiboEx LS Einphasige Lösung Flüssige Proben (tRNA) Ab 123,– RiboSpin Spinsäulen Humanes Gewebe, Zellen (tRNA) 160,– RiboSpin vRD (plus!) Spinsäulen Humane zellfreie Flüssigkeiten, Zellkulturüberstände, 138,– Plasma, Serum, Abstriche, Urin, Virusproben (Virus-DNA) RiboSpin Plant Spinsäulen Pflanzen, Blätter, Stängel, Wurzeln etc. (tRNA) 185,– RiboClear Spinsäulen Verschiedene Ausgangsmaterialien (ohne Ethanol-Fällung) 123,– RiboClear (plus!) Spinsäulen s.o. (s.o.) 138,– RiboSpin vRD II Spinsäulen Mensch, Tier, zellfreie Flüssigkeiten, Zellkulturüberstände 145,– etc. (ohne Phenol / Chloroform sowie Ethanol-Fällung) Allspin Spinsäulen Mensch-, Tiergewebe, kultivierte Zellen 260,– (simultane RNA- und DNA-Extraktion) Promega ReliaPrep RNA Cell Miniprep Spinsäulen 100 bis 5x106 Säugerzellen 59,– (10 Prep) Mannheim System (DNase für Verdau auf der Säule im Kit enthalten; 255,– (50 Prep) www.promega.de Elution in 15 µl möglich) 1.020,– (250 Prep) Kontakt: ReliaPrep RNA Cell Miniprep Spinsäulen 0,25 bis 20 mg Gewebe (s.o.) 59,– (10 Prep) [email protected] System 255,– (50 Prep) Tel. +49 621 85010 (DE & AT) 1.020,– (250 Prep) [email protected] Tel. +41 44 878 90 00 (CH) ReliaPrep RNA FFPE Miniprep Spinsäulen 5 bis 50 µg FFPE-Gewebeschnitte 118,– (10 Prep) System (schnelles Protokoll ohne Übernachtverdau; 629,– (100 Prep) keine gesundheitsschädlichen Lösungsmittel) SV Total RNA Isolation System Spinsäulen (Zentrifugations- Gewebe, Zellen aller Art, u.a. von Mensch, Säugetieren, 58,– (10 Prep) oder Vakuumprotokoll) Pflanzen, Pilzen, Hefen, Bakterien, Blut, etc. (DNase für 195,– (50 Prep) Verdau auf der Säule enthalten; sehr reine RNA) 828,– (250 Prep) SV 96 Total RNA Isolation System Membranbasiertes 96er- s.o. Auf Anfrage Format analog SV Total RNA (s.o.; spezielles Plattendesign vermeidet Kreuzkontamina- Isolation System tionen) PureYield RNA Midiprep System Spinsäulen (Zentrifugations- Gewebe und Zellen aller Art (Puffer und spezielle Clearing- Auf Anfrage oder Vakuumprotokoll) säule entfernen DNA ohne DNase-Verdau; sehr reine RNA) PreAnalytiX Paxgene Blood RNA Kit (50) Silikamembran (für In vitro- Humanes Vollblut, 2,5 ml (integriertes System zur Proben- 551,– Diagnostik zugelassen) sammlung; Stabilisierung währ. Transport u. Aufreinigung) A Qiagen/BD Company Hombrechtikon (CH) Paxgene 96 Blood RNA Kit (4) Silikamembran manuell im s.o. 3.670,– www.preanalytix.com 96-Well-Format (s.o.; automatisierbar für Zentrifugation oder Vakuum) Kontakt: Paxgene Blood RNA MDx Kit (4) Silikamembran / s.o. 4.223,– Tel. +49 6221 305 553 (DE) 96-Well-Format (s.o.; automatisierbar auf dem BioRobot) Tel. +43 1 7063 660 (AT) Tel. +41 61 4852 222 (CH) Qiasymphony Paxgene Blood Magnetische Beads s.o. 1.050,– RNA Kit (96) (s.o.; automatisierbar auf dem QIAsymphony) Paxgene Blood miRNA Kit (50) Silikamembran s.o. (s.o.; Protokolle für manuelle/automatisierte Aufreini- 607,– gung auf dem QIAcube) Paxgene Bone Marrow RNA Kit Silikamembran Humanes Knochenmark (2 ml) direkt bei Probennahme 509,– (30) stabilisiert (integriertes System zur Probensammlung) Paxgene Tissue RNA Kit (50) Silikamembran Humanes Gewebe direkt bei Probennahme fixiert und 428,– stabilisiert (s.o.; Protokolle für manuelle/automatisierte Aufreinigung auf dem QIAcube) Paxgene Tissue miRNA Kit (50) Silikamembran s.o. (integriertes System zur Probensammlung; Analyse 500,– von miRNA und Histomorphologie aus einer Probe)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Qiagen RNeasy Kits (Micro 50, Mini 50, Silikamembran Zellen, leicht zu lysierendes Gewebe, Hefen Ab 140,– Hilden 250, Midi 10, 50, Maxi 12, (schnelles Protokoll; kleine bis große Probenmengen) www.qiagen.com 96 Well 4, 12) Kontakt: RNeasy Plus Kits (Micro 50, Silikamembran Zellen, leicht zu lysierendes Gewebe Ab 316,– [email protected] Mini 50, 250, 96 Well 12) (gDNA Eliminator-Säulchen; qualitativ hochwertige RNA) Tel. +49 2103 29 12400 (DE) [email protected] RNeasy Plus Universal Kits Silikamembran Alle Arten von Gewebe Ab 192,– Tel. +43 0800 28 1011 (AT) (Mini 50, Midi 10) (gDNA Eliminator-Säulchen; hohe RNA-Ausbeute) [email protected] RNeasy Plant Mini Kit Spinsäulen Alle Arten von Pflanzen- und Pilzproben (QIAshredder Ho- Ab 152,– Tel. +41 55 254 2212 (CH) (20 oder 50) mogenisierungssäulen; Phenol/Chloroform freie Extraktion) RNeasy Protect Animal Blood Kit Silikamembran Tierisches Blut, stabilisiert (einfache Probennahme und 448,– (50) Aufbewahrung von kleinen Volumina) RNeasy Protect Kits (50 oder 250) Silikamembran Zellen, Speichel, Gewebe, Bakterien (sofort wirk. Stabili- Ab 337,– sierungsagens; kein Flüssigstickstoff, Trockeneis) RNeasy FFPE (50) Silikamembran FFPE-fixiertes Gewebe (keine Formalin-Kreuzreaktionen; 404,– optimiertes Protokoll, 70 min) AllPrep DNA/RNA/miRNA Silikamembran Alle Arten von Zellen und Geweben 561,– Universal Kit (50) (hohe Ausbeuten an DNA, RNA und miRNA aus derselben Probe; Phenol-freies Verfahren) AllPrep DNA/RNA/Protein Mini Silikamembran s.o. (hohe Ausbeuten an DNA, RNA und Protein aus 577,– Kit (50) derselben Probe; Phenol- und Aceton-freies Verfahren) RNeasy 96 Universal Tissue Kit Silikamembran Alle Arten von Gewebe 1.868,– (4x96) (hohe RNA-Ausbeute; optimiertes Protokoll) miRNeasy Kits (Mini, 96) Silikamembran (Zentrifuga - Alle Arten von Zellen und Geweben, inklusive schwer zu Ab 344,– tions- und Vakuumprotokoll) lysierender Gewebe (hohe miRNA- und RNA-Ausbeuten; hochreine RNA ohne Phenol Carryover) miRNeasy FFPE Kit (50) Silikamembran FFPE-fixierte Gewebeproben (neuartige Methode zur 399,– Überwindung der Formalin-Vernetzung; effiziente Freisetzung von RNA ohne Integritätseinbußen) miRNeasy Mirco Kit (50) Silikamembran Zellen, Gewebe, Laser-Mikroskop-Proben 358,– (geringes Elutionsvolumen; ≤ 14 µl) miRNeasy Serum/Plasma Kit (50) Silikamembran Serum, Plasma (geringes Elutionsvolumen; ≤ 14 µl) 432,– Qiaamp RNA Blood Mini Kit (50 Silikamembran Gesamt-RNA aus (frischem) humanem Blut, auch mit Auf Anfrage Proben) Antikoagulantien (für jede nachfolgende Anwendung geeignet; keine toxischen Substanzen) Qiaamp Viral RNA Mini Kit (50 Silikamembran automatisiert Virale RNA aus humanen zellfreien Körperflüssigkeiten Auf Anfrage oder 250 Proben) auf dem Bio-Robot MDx (parallele Aufreinigung von verschiedenen Proben) (hoher Durchsatz) Qiaamp One-For-All Nucleic Acid Silikamembran / Vakuumex- Virale RNA und DNA aus humanen zellfreien Auf Anfrage Kit (12 Proben x 96) traktion (QIAvac 24 Plus) Körperflüssigkeiten (5 ml Probenausgangsvolumen, bis 20 µl Endvolumen) Qiaamp Circulating Nucleic Acid Silika Matrix, Humanes Plasma oder Serum Auf Anfrage Kit (50 Proben) Vakuumprotokoll (starke Konzentration bei hohen Input-Volumina) Roboklon Universal RNA Purification Kit Spinsäulen Feste und flüssige Gewebeproben etc. (kein DNase-Verdau 48,– (25 Prep) Berlin (Gene Matrix) erforderlich; hohe Ausbeute auch bei kleinen Mengen) 177,– (100 Prep) www.roboklon.com Universal RNA / miRNA Spinsäulen Feste und flüssige Gewebeproben etc. 53,– (25 Prep) Kontakt: Ingo Fritz Purification Kit (Gene Matrix) (Isolation von miRNA oder wahlweise von miRNA plus 197,– (100 Prep) [email protected] totaler RNA; kein DNase-Verdau erforderlich) Tel. +49 030 318 09 376 DNA + RNA + Protein Extraction Spinsäulen s.o. (gleichzeitige Extraktion von DNA, RNA und Protein; 62,– (25 Prep) Hersteller: EURx Kit (GeneMatrix) kein DNase-Verdau erforderlich) 229,– (100 Prep) Human Blood RNA Purification Spinsäulen Frische humane Blutproben 53,– (25 Prep) Kit (GeneMatrix) (auch für Heparin-, Zitrat- und EDTA-konservierte Blutproben geeignet; kein DNase-Verdau erforderlich) Universal Blood RNA Purification Spinsäulen Frische und konservierte Blutproben von Mensch und 120,– (25 Prep) Kit Tier (für Heparin-, Zitrat- und EDTA-konservierte Blutproben; kein DNase-Verdau erforderlich) Stratec Molecular InviTrap Spin Universal RNA Mini Spinsäulen Zellen, Gewebe, Blut (kein DNase-Verdau; simultane 206,– (50 Prep) Berlin Kit RNA- u. Proteinisolierung oder RNA-/DNA-Aufreinigung) 819,– (250 Prep) www.stratec.com InviTrap Spin Cell RNA Mini Kit Spinsäulen Humane und tierische Zellen, Bakterienzellen, Hefezellen 189,– (50 Prep) Kontakt: (kein DNase-Verdau; inkl. RNA Cleanup und simultane 797,– (250 Prep) [email protected] RNA- und Proteinisolierung) Tel. +49 030 9489 2901 InviTrap Spin Tissue RNA Mini Kit Spinsäulen Frisches oder gefrorenes Gewebe, FFPE 189,– (50 Prep) (s.o.; bis zu 80 µg RNA-Ausbeute) 797,– (250 Prep) InviTrap Spin Plant RNA Mini Kit Spinsäulen Pflanzenmaterial, Pflanzenzellen, Pilzzellen 231,– (50 Prep) (kein DNase-Verdau, Kontaminationen werden entfernt; 906,– (250 Prep) simultane RNA- und Proteinisolierung) Invisorb Spin Virus RNA Mini Kit Spinsäulen Serum, Plasma, zellfreie Körperflüssigkeiten, 188,– (50 Prep) Zellkulturüberstände, etc. (Virus-RNA-Isolierung; 671,– (250 Prep) CE-Kennzeichnung, geeignet für die in vitro-Diagnostik) InviTrap RNA Cell HTS 96 Kit/C Spinsäulen Zellen 458,– (2x96Prep) (kein DNase-Verdau; für den Gebrauch in einer 804,– (4x96 Prep) Zentrifuge) 4.696,– (24x96 Pr.)

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WIRTSCHAFT „Molekulare Nachrichten-Jäger“

RNA-Extraktions-Kits Produktübersicht Anbieter/Hersteller Produktname Extraktionsmethode Organismen/Probenmaterial (Sonstiges) Preis (€) Stratec Molecular InviTrap RNA Tissue HTS 96 Kit/C Spinsäulen Gewebe 477,– (2x96 Prep) (Fortsetzung, (s.o.; Präparationszeit 50 min) 875,– (4x96 Prep) Kontaktdaten siehe S. 62) 4.733,– (24x96 Pr.) InviTrap RNA Plant HTS 96 Kit/C Spinsäulen Pflanzenmaterial 453,– (2x96 Prep) (kein DNase-Verdau; für den Gebrauch in einer 852,– (4x96 Prep) Zentrifuge) 4.294,– (24x96 Pr.) Invisorb Virus RNA HTS 96 Kit/C Spinsäulen Serum, Plasma, zellfreie Körperflüssigkeiten, Zellkultur- 423,– (2x96 Prep) überstände, etc. (Virus-RNA-Isolierung; CE-Kennzeich- 770,– (4x96 Prep) nung, geeignet für die in vitro-Diagnostik) 4.424,– (24x96 Pr.) VWR International peqGold RNAPure, peqGold Single-Reagent Zellen und Gewebe (gebrauchsfertiges Reagenz; Auf Anfrage RNAPure FL für kleine und große Mengen Ausgangsmaterial) Erlangen de.vwr.com peqGold Total RNA Kits Spinsäulen Tierische Zellen und Gewebe (Isolierung ohne organische Auf Anfrage Kontakt: Extraktionen und Alkoholfällungen; Inaktivierung von [email protected] endogenen und exogenen RNasen) Tel. +49 1316 1070 20 peqGold Micro RNA Kit Spinsäulen Tierische Zellen und Gewebe (s.o.; Isolierung qualitativ Auf Anfrage Hersteller: Peqlab hochwertiger kurzer RNA-Moleküle) peqGold HP Total RNA Kits Spinsäulen Fettreiches Gewebe (Verwendung von größeren Auf Anfrage Gewebemengen bis zu 100 mg möglich; Inaktivierung von endogenen und exogenen RNasen) peqGold MicroSpin Total RNA Kit Spinsäulen Zellen und Gewebe, geringe Mengen Auf Anfrage (ideal für quantitative RNA-Isolierungen bis 15 µg) peqGold Blood RNA Kit Spinsäulen Vollblut, Serum, Plasma (DNA-Removing-Säulen für Auf Anfrage effizientes Abtrennen von DNA und zellulärer Debris) peqGold Plant RNA Kit Spinsäulen Pflanzenmaterial (entfernt genomische DNA, Auf Anfrage Polysaccharide, Phenole und sekundäre Metabolite; effizientes Abtrennen von DNA und zellulärer Debris) peqGold Bacterial RNA Kit Spinsäulen Bakterien (preiswerte, schnelle RNA-Extraktionen; auch Auf Anfrage für Extraktionen aus schwer zu bearbeitenden Spezies) peqGold Viral DNA/RNA Kit Spinsäulen Viren, Körperflüssigkeiten und Zellkulturüberstände Auf Anfrage (für die simultane Bearbeitung großer Probenzahlen) peqGold TriFast, Single-Reagent Zellen und Gewebe Auf Anfrage peqGold TriFast FL (Extraktion von RNA, DNA und Proteinen aus einer Probe; für kleine und große Mengen an Ausgangsmaterial) Illustra triplePrep Kit Spinsäulen Zellen und Gewebe (Isolierung genomischer DNA, Gesamt- Auf Anfrage RNA u. denaturierten Gesamt-Proteinen in weniger als 1 h) QuickPrep mRNA Purification Kit Spinsäulen Zellen und Gewebe (liefert hochreine poly(A) mRNA; Auf Anfrage ohne organische Extraktionen und Alkoholfällungen) Illustra mRNA Purification Kit Spinsäulen Zellen und Gewebe (Isolierung genomischer DNA, Gesamt- Auf Anfrage RNA und denaturierten Gesamt-Proteinen in weniger als 1 h; ohne organische Extraktionen und Alkoholfällungen) Zymo Research Direct-zol RNA MiniPrep Spinsäulen Kultivierte Zellen, Gewebe, Plasma, Serum, etc. 160,– (50 Prep) Freiburg (ohne Phasentrennung und Fällung) 511,– (200 Prep) www.zymoresearch.com Quick-RNA MiniPrep Spinsäulen Zellen, Gewebe, Hefe, Pflanzen etc. 203,– (50 Prep) Kontakt: (isoliert kleine und große RNAs in separaten Fraktionen) 663,– (200 Prep) [email protected] Tel. +49 761 6006 8710 Pinpoint Slide RNA Isolation Spinsäulen Gewebeproben auf Objekträgern 157,– (50 Prep) System I (ohne organische Lösungsmittel) Pinpoint Slide RNA Isolation Spinsäulen Frische oder FFPE-Gewebe 255,– (50 Prep) System II (ohne organische Lösungsmittel) ZR Tissue und Insect RNA Spinsäulen Insekten 241,– (50 Prep) MicroPrep (RNA-Isolation in 10 min) ZR Whole-Blood RNA MiniPrep Spinsäulen Vollblut, Plasma oder Serum (RNA-Isolation in 10 min; 226,– (50 Prep) Kompatibel mit gängigen Anticoagulantien) 395,– (100 Prep) ZR Urine RNA Isolation Kit Filtration / Spinsäulen Urin und Flüssigproben 124,– (20 Prep) (auch zur RNA-Isolation aus Microvesikeln geeignet) 276,– (50 Prep) ZR Viral RNA Kit Spinsäulen Plasma, Serum, Zellkulturüberstände, tierische Zellen und 139,– (50 Prep) Gewebe (Isolierung von Virus-RNA in 5 min) 481,– (200 Prep) ZR Viral DNA/RNA Kit Spinsäulen Verschiedene Ausgangsmaterialien 131,– (25 Prep) (Isolierung von Virus-DNA und RNA) 453,– (100 Prep) ZR Fungal/Bacterial RNA Spinsäulen Bakterien, Hefen, Pilze 241,– (50 Prep) MiniPrep (DNase I-Verdau auf der Säule) ZR Soil/Fecal RNA MicroPrep Spinsäulen Bodenproben, Stuhlproben 319,– (50 Prep) ZR Plant RNA MiniPrep Spinsäulen Pflanzenmaterial (entfernt Inhibitoren) 259,– (50 Prep) ZR-Duet DNA/RNA MiniPrep Spinsäulen Zellen, Gewebe etc., kein Vollblut 305,– (50 Prep) (Isolierung von RNA und DNA in 15 min) Zymoclean Gel RNA Recovery Kit Spinsäulen Einzel- oder Doppelstrang-RNA-Fragmente 319,– (50 Prep) (≥200 Nukleotide) in MOPS, TAE und TBE gepufferten Agarose-Gelen (Ausbeute ≥ 80% für RNA > 500 nt) ZR small-RNA Page Recovery Kit Spinsäulen Einzel- oder Doppelstrang-RNA-Fragmente in Polyacryl - 146,– (20 Prep) amid-Gelen (kompatibel mit bis zu 25% Polyacrylamid; Ausbeute für Fragmente von 17 bis 28 Nukleotide ≥50 %)

Laborjournal 4/2015 63 Methode

Neulich an der Bench (153): Die perfekte Konferenz Vom World-Café zur Postersession

se die Verwaltung (speziell an Universi- Regel ein Jahr vorher oder noch früher re- Wer jemals eine Konferenz täten), das Personal am Veranstaltungsort, serviert werden. Es empfiehlt sich, einen auf die Beine gestellt hat weiß, Firmen und gegebenenfalls weitere externe günstigen Tarif mit dem Tagungshotel oder Partnerinstitutionen und Dienstleister. Es anderen Hotels vor Ort auszuhandeln. Bei wie nervenaufreibend dies sein lohnt sich, sehr frühzeitig, noch ehe Ent- ­internationalen Konferenzen, sollten Sie kann. Mit den Tipps von zwei scheidungen getroffen werden, Kontakt spätestens drei Monate vor Beginn Ihren mit allen potentiell Beteiligten aufzuneh- Teilnehmern umfassende Informationen Kongressprofis geht es ent- men und ihnen von dem Vorhaben zu be- zur Anreise (Öffentlicher Personen Nahver- spannter. richten. Man weiß im Voraus nie, welche kehr) und zu Unterkunftsmöglichkeiten zur ­Informationsquellen sich hierbei auftun Verfügung stellen. Bei nationalen oder regi- und wo sich eventuell Synergien ergeben. onalen Tagungen kann der Zeitplan straffer Die Organisation einer kleinen oder mittle- Die Konferenz sollte drei bis vier Tage gestaltet sein. ren wissenschaftlichen Konferenz mit 200 dauern und nicht am Wochenende statt- bis 500 Teilnehmern ist kein Pappenstiel. finden. Am ersten Tag ist es empfehlens- Anreize für Nachwuchswissenschaftler Selbst mit einem eingespielten Organisa- wert ein „Student Training“ abzuhalten, tionsteam aus zwei bis fünf Personen und bei dem versierte Sprecher die Grundlagen Studenten freuen sich über günstige einer möglichst professionellen IT-Unter- des jeweiligen Konferenzthemas erklären. Alternativen, zum Beispiel kleinere Hotels stützung müssen Sie mit mindestens 1.000 Der erste und letzte Tag sollte jeweils nur oder Hostels vielleicht lässt sich der ein Stunden Arbeitsaufwand rechnen. Damit einen halben Tag dauern, damit den Teil- oder andere auch bei Kollegen vor Ort un- Ihnen diese, für die meisten Forscher un- nehmern genug Zeit für die An- und Abrei- terbringen. Stellen Sie für Studierende be- gewohnte Aufgabe nicht über den Kopf se verbleibt. sonders günstige, falls möglich sogar sub- wächst, sollten Sie einige grundlegende Wählen Sie einen gut erreichbaren ventionierte Tarife bereit, und loben Sie für Dinge beachten. und schönen Veranstaltungsort aus, zum die besten Abstracts und Poster einen Preis Beispiel in der Altstadt. Am besten sind aus. Reisestipendien für Studierende sind Vorrauschauende Planung die Konferenzräumlichkeiten direkt in dem ebenfalls ein Anreiz, junge Wissenschaftler Hotel, indem die Teilnehmer auch über- anzulocken und damit neue Ideen sowie Eine Konferenz findet nicht im Vakuum nachten können. So kann man sich abends frischen Wind in einen Kongress zu brin- statt und erfordert die Zusammenarbeit an der Bar noch zum „wissenschaftlichen gen. vieler Menschen, die zwangsläufig in die Bierchen“ treffen. Der Tagungsort muss Die Stipendien sollten Sie spätestens Veranstaltung involviert sind, beispielswei- bei mittelgroßen Veranstaltungen in der drei Monate vor Eröffnung der Tagung ausschreiben und mit dem Einwerben des Geldes bereits sechs bis neun Monate vor- her loslegen. Mit Ende der Bewerbungsfrist für die Abstracts kann das Organisations- team dann in Ruhe über die Reisestipen- dien entscheiden. Erstellen Sie ein gut indiziertes Ta- gungsbuch (Abstract Book) das neben den Profilen der Sprecher und einer Teilneh- merliste auch Informationen zur Konferenz und dem Veranstaltungsort enthält. Sie können das Konferenz-Programm, Infor- mationen zu Postern, Sprechern und Teil- nehmern auch als App bereitstellen, mit der die Teilnehmer Favoriten einrichten und online auf Abstracts zugreifen können. Denken Sie auch daran, Namensschildchen Fotos: AmeriFlux mit Informationen zur Herkunft des Trä- Im World-Café diskutieren die Konferenzteilnehmer in einzelnen Grupppen ein vorge- gers zu verteilen, die die Kontaktaufnahme gebenes Thema. Nach jeder Diskussionsrunde wechseln sie die Tische. der Konferenzteilnehmer erleichtern.

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Workshops, Rahmenprogramm und Jeder Teilnehmer oder Vortragende sollte mehr Reisestipendien oder günstigere Ta- Diskussionen sind für eine gelungene deshalb die Gelegenheit erhalten, ein Po- rife anzubieten. Im Gegenzug kommt die Konferenz ebenso wichtig, wie Vorträge. ster zu präsentieren. Oftmals sind die Dis- Industrie in Kontakt mit ihrer Zielgruppe. Neben den wissenschaftlichen Beiträgen kussionen an Postern viel tiefgehender und Und die teilnehmenden Wissenschaftler ist der Austausch unter den Teilnehmern interessanter, als die Fragen nach einem entdecken vielleicht alternative, verbes- das A und O. Anregungen hierfür kann Vortrag. Zusätzlich zu einer einfachen serte oder neue Materialien und Methoden, man durch verschiedene Angebote zur Postersession können Sie eine Poster-Tour die sie zu neuen Forschungsideen anregen. Verfügung stellen. Unser Gehirn arbeitet oder Poster-Talks anbieten. Das Poster wird Hier sollten Sie berücksichtigen, dass Fir- am effektivsten, wenn es aktiv gefordert hier in 60 Sekunden vom Autor kommen- men ihre Budgets im Herbst des Vorjahres wird. Versuchen Sie deshalb, die Teilneh- tiert, danach erfolgt eine vierminütige Dis- aufstellen. Spätestens im Spätsommer mer möglichst oft persönlich einzubinden kussionsrunde, ehe man sich dem nächsten sollten Sie deshalb damit beginnen, Gelder und interaktive Programmpunkte anzubie- Poster widmet. für Veranstaltungen im Folgejahr einzuwer- ten. ben. Für das Rahmenprogramm sind im Genügend Zeit für Poster-Tour Die meisten Tagungen und Konfe- Grunde keine Grenzen gesetzt: Ob klas- renzen gelingen nur mit dem unermüd- sische Dinnerparty, Stadtführung oder Es empfiehlt sich reichlich Zeit für Pos- lichen Engagement vieler freiwilliger Hel- eine Kinderbetreuung, die Konferenzteil- tersessions und Diskussionen einzuplanen, fer. Vergessen Sie keinesfalls diesen Einsatz nehmern mit Kindern die Teilnahme er- die Sitzungen sollten aber nicht zu lang angemessen zu würdigen, etwa mit einer leichtert. werden, 90 Minuten sind optimal. Wei- öffentlichen Danksagung oder kleinen Ge- Auch ein „Meet the Experts Lunch“ bie- sen Sie die Vorsitzenden in ihre Aufgabe schenken. Hierzu gehört auch ein Trink- tet sich an, in dem die Besucher in kleinen ein, am besten schriftlich und in einem geld für das Personal am Veranstaltungsort, Gruppen mit einem der Platzhirsche der kurzen Treffen vor der jeweiligen Sitzung. das Sie nach Absprache eventuell auch als Forscherszene zu Mittag essen und frei So kann man den „Chairs“ Techniken und Servicepauschale abrechnen können. diskutieren können. Werkzeuge zum Unterbrechen der Spre- Die Nachbereitung der Veranstaltung Eine so genannte „Fishbowl“-Diskus- cher an die Hand geben, falls diese über- ist ebenfalls ein Fixpunkt jeder Konferen- sion, bei der heiße Themen interaktiv in ziehen, etwa Stoppuhr, Warnlicht, Glocke zorganisation. Stellen Sie den Teilnehmern einer größeren Gruppe diskutiert werden, oder Tischmikro. Planen Sie genug Zeit die Vorträge zur Verfügung, holen Sie Feed- sollte ebenfalls nicht fehlen. Übergeord- für Pausen ein und sorgen Sie dafür, dass back ein, aktualisieren sie die Homepage neten Aspekten, die über die rein wissen- diese auch eingehalten werden. Parallele mit Fotos und den Preisgewinnern. Sie kön- schaftlichen Fragestellungen hinausgehen, Sessions sollte man vermeiden, damit die nen auch eine Evaluation durchführen, die sollte man in Podiumsdiskussionen Platz Konferenzteilnehmer alle Veranstaltungen unter Umständen wichtige Anregungen für einräumen. besuchen können. die nächste Konferenz liefert. Sie können aber auch mit neuen Kon- Vergessen Sie nicht für die Grundbe- zepten für Diskussionsforen experimen- dürfnisse der Kongressbesucher zu sorgen, Neue Konferenzideen tieren, etwa dem Open Space, bei dem die erst dann können sich diese voll und ganz Teilnehmer eine Sitzung zu einem vorgege- auf die Diskussionspunkte konzentrieren. Und wie könnte die Zukunft wissen- benen oder eventuell erst auf der Tagung Es empfiehlt sich, gutes Essen und Trinken schaftlicher Konferenzen, Tagungen oder entstandenen Thema gestalten. Auch ein bereitzustellen − wenn möglich regional Kongresse aussehen? Sind PowerPoint- sogenanntes World-Café fördert den Dis- und saisonal, und „Bio“, wo es Sinn macht. Präsentationen und frontale Vorträge in kurs unter den Besuchern der Konferenz. Denken Sie auch an Vegetarier, Veganer abgedunkelten Räumen noch sinnvoll, Wie in einem Wiener Café-Salon disku- und Lebensmittelallergiker (Laktose, Nüs- angesichts neuer wissenschaftlicher Er- tieren die Wissenschaftler an einzelnen se). Entsprechende Vorlieben oder Ein- kenntnisse zur Wissensvermittlung aus Psy- Tischen ungezwungen ein Problem, das schränkungen können Sie direkt bei der chologie und Medizin? Wie sollten sich die alle Anwesenden betrifft, und ermitteln Anmeldung abfragen. Konferenzteilnehmer am besten auf eine Lösungsvorschläge. Spaß und Humor in den Ablauf der Konferenz vorbereiten, um diese optimal Tagung mit einzubauen, ist ein Muss. Auch für sich zu nutzen? Und was könnte man Problemlösung im Pro-Action Café Episoden zur Historie der Konferenzstadt als Wissenschaftler tun, um auch interna- oder des Tagungsortes lockern das Pro- tionale Konferenzen „umweltfreundlicher“ Die Diskussionsgrundlage könnte zum gramm auf und sorgen dafür, dass die oder „klimaneutraler“ zu gestalten? Beispiel die Forschungsfinanzierung allge- Teilnehmer die Tagungsstätte positiv mit Durchaus interessante Fragen, die Sie mein oder die Zukunftsplanung mit befri- der Veranstaltung verbinden. Am Ende des in die Planung und Organisation Ihrer steten Verträgen sein. Die Mitwirkenden Kongresses beziehungsweise zwischen- nächsten Konferenz mit einfließen lassen des World-Cafes wechseln hierbei mehr- durch sollte man ein schönes Gruppen- können. mals die Tische und lernen so verschiedene foto aller Teilnehmenden schießen. Die- Daniel Breuer und Christina Sieber Kongressbesucher kennen. Ganz ähnlich ses dient nicht nur als Erinnerungsfoto, funktioniert auch das Pro-Action-Café. sondern auch dazu, die Veranstaltung auf Hier suchen die Forscher jedoch Lösungen der Webseite oder in Printmedien zu prä- für akute Fragen, etwa zu Problemen bei sentieren. Sie wollen auch der Etablierung einer Methode. Wie beim Binden Sie auch Industriesponsoren in einen Beitrag für World-Café wechseln die Teilnehmer nach den Ablauf der Konferenz ein, was beiden jeder Runde den Tisch. Seiten zu Gute kommt. Als Veranstalter diese Rubrik verfassen? Im Vordergrund des Kongresses steht verhelfen Ihnen die zusätzlichen Mittel un- ➩ [email protected] natürlich der wissenschaftliche Austausch. ter Umständen dazu, ein besseres Catering,

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Ich kenne da einen Trick.... Drei auf einen Schlag Ethanol, NaOH und 80 °C Mikroliter EtNa-Extraktionslösung (240 mM NaOH, 74 % Ethanol, 2,7 mM EDTA) − mehr braucht es nicht, um und mischt kurz durch. Die Suspension DNA aus Bakterien und Hefen erhitzt man zehn Minuten auf 80 °C und zentrifugiert die Lösung anschließend zehn gleichzeitig zu extrahieren. Minuten bei 16,060 g. Nachdem man den Überstand abgehoben und verworfen hat, Nahezu alle Methoden für die Extraktion suspendiert man das Pellet in 100 Mikro- genomischer DNA (gDNA) aus Mikroor- liter DNA-Suspensionslösung (50 mM ganismen basieren auf der Lyse der Zellen Tris-HCl pH 8,0, 0,1 mM EDTA, 1 % Tri- mit Guanidinthiocyanat und der anschlie- Foto: Universität London ton-X-100 und 0.5 % Tween 20). ßenden Reinigung der gDNA mit Hilfe Das EtNa-Verfahren vereinfacht die Wer die Reinheit der isolierten gDNA kleiner Silica-Säulen. Bei Gram-negativen DNA-Extraktion aus Mikroorganismen. verbessern will, kann dieses EtNa-Cru- Bakterien funktioniert dies problemlos, bei de-Protokoll auch mit Silica-Spinsäulen Gram-positiven Bakterien oder Hefen muss Die Kanadier modifizierten hierzu ein kombinieren und zum EtNa-Pure-Verfah- man jedoch meist etwas nachhelfen, um die von ihnen seit gut zehn Jahren benutztes, ren ausbauen. Hierzu trägt man die nach stabile Zellwand zu knacken. Hierzu sind aber nie publiziertes Verfahren für die Erhitzen auf 80 °C erhaltene Mischung zum Beispiel einige Runden auf dem Vorte- Extraktion von gDNA aus Staphylococcus auf die Säulchen auf und hält sich bei den xer in Gegenwart von Glaskügelchen nötig; aureus sowie Mycobacterium tuberculosis. weiteren Schritten an das Manual des Säu- oder Enzyme, die die Zellwand auflösen. Frosts Gruppe suspendiert bei diesem die len-Herstellers. Durch diese Zusatzbehandlung zerbrö- pelletierten S. aureus oder M. tuberculosis Im Gegensatz zur üblichen selt aber oftmals nicht nur die Zellwand, Bakterien in einer 61%-igen, alkalischen ­Extraktion mit Guanidiniumthiocyanat auch die gDNA wird häufig in kleine Frag- (0.1 M NaOH) Ethanol-Lösung und erhitzt liefert die EtNa-Methode größtenteils­­ mente zerlegt. Zudem enthalten klinische die Suspension für zehn Minuten auf 70 °C. ­Einzelstrang-DNA. Da auf die DNA-Extrak- Proben in der Regel einen wilden Mikro- Die hieraus erhaltene Einzelstrang-DNA tion in den meisten Fällen eine PCR folgt, ben-Cocktail, in dem sowohl Gram-ne- (ssDNA) resuspendieren Frost und Co. und sollte dies jedoch kein Problem sein. gative und Gram-positive Bakterien wie setzen sie anschließend in der PCR ein. Den größten Vorteil ihres Verfahrens auch Hefen vorhanden sind. Um maximale sehen die Autoren in der Gefahrstoff-freien, Ausbeuten mit möglichst intakter gDNA zu Höherer pH und größere Hitze schnellen und kostengünstigen Extraktion erzielen, sind in diesem Fall verschiedene von gDNA aus unbekannten Mikroorga- Extraktionsprotokolle nötig, die auf den Um mit dieser Technik auch die zähen nismen, etwa bei der gleichzeitigen Suche jeweiligen Mikroorganismus zugeschnitten Zellwände von Hefen und Gram-positiven nach Gram-negativen und Gram-positiven sind. Bakterien knacken zu können, mussten die Bakterien sowie Hefen als Auslöser von In- Da die Durchführung der unterschied- Kanadier lediglich die Temperatur auf 80 fektionen. Harald Zähringer lichen Extraktionsverfahren sehr müh- °C und die Konzentration der NaOH auf 0.2 sam und zeitaufwändig ist, entwickelte M erhöhen. Die Integrität der gewonnenen Sie kennen auch einen guten Labortrick? die Gruppe des Mikrobiologen Eric Frost gDNA beeinträchtigt dies nicht. Für jeden abgedruckten Trick gibt‘s von der Universitätsklinik in Sherbrook, Konkret sieht das von den Kanadiern ein Laborjournal-T-Shirt. Kanada, ein universelles Protokoll für die als EtNa bezeichnete Extraktions-Protokoll Bitte mailen Sie an: [email protected] Isolation von gDNA aus Mikroorganismen wie folgt aus: Zu 100 Mikrolitern einer Bak- (Fotos von Trick & Tricklieferant erwünscht!) (BioTechniques, 2015, 58:120-25). terien- oder Hefesuspension gibt man 455

u Eine interessante Frage, die wir an 2004 (www.laborjournal.de/rubric/metho- und unterrichtet. Die höchsten Standards unsere Leser und inbesondere auch die den/methoden/v36.lasso) erwähnt Cornel in unserem Praktikums-ELISA erzielen aber Hersteller von Photometern weitergeben, Mühlhardt, dass man von ODs über 1.0 ODs von 1,3 bzw. 1,6. Auf Anfrage schrieb erhielten wir von einer Forscherin von der die Finger lassen sollte, weil sich die loga- mir eine Hersteller-Firma, dass neuere Pho- Universität Göttingen: „In dem Neulich rithmische Kurve zunehmend abflacht und tometer bis etwa OD 2,5 verlässliche Werte an der Bench-Artikel „Konzentrationsbe- kleine Messfehler große Auswirkungen auf liefern. Ist dies tatsächlich der Fall und wie stimmungen mit dem Photometer I“ von die OD haben. So habe ich es auch gelernt wurde dieses Problem technisch gelöst?“

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Verbraucherservice Neue Produkte

tigungspräzision und Robustheit gewährleisten den Probenlagerung reibungslosen Einsatz der Gefäße in Laborgeräten wie zum Beispiel Zentrifugen oder Thermomischern. Vorteile: Der neu gestaltete Schraubdeckel mit ge- riffelter und mehrflächiger Seitenkontur ist rutsch- fest und lässt sich sicher verschließen. Er erleich- tert zudem das Öffnen und Verschließen der Gefäße mit einer Hand. Mehr Informationen: www.eppendorf.com/co- nicals

Probenidentifikation

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LJ_415_Neue Produkte.indd 67 27.03.15 14:27 BUCH ET AL. Eine junge Schlundsackschnecke der Art Elysia chlorotica futtert ihre Starter-Ration Chloroplasten – danach verkümmert ihr Mund und sie muss nie mehr fressen: Die aufgenommenen Plastiden übernehmen die Energieversorgung.

Rezensionen: Symbiose und Missgeschicke der Evolution Absonderlichkeiten

der Tierwelt Foto: N.E.Curtis & R. Martinez, University of South Florida

Sprach- und Schreibstil sind oseforschung beschreibt Offenberger eben- sind doch nach inzwischen anerkannter so detailliert wie unzählige Beispiele mehr Lehrmeinung auch unsere Mitochondrien oftmals Geschmackssache: Der oder minder harmonischen Miteinanders. vor sehr langer Zeit durch die Aufnahme Rezensentin gefielen die im Denn oftmals wird die romantisierte Vor- prähistorischer Bakterien in ebenso prähi- stellung freiwilligen Gebens und Nehmens storische Archaeen entstanden. nachfolgenden vorgestellten jäh enttäuscht, und vermeintliche Symbio- Selbstverständlich haben auch die hö- Bücher ausnehmend, einige Re- sen entpuppen sich als wechsel- oder gar heren Tiere ihren Auftritt im Symbionten- einseitiger Parasitismus. zoo. Da sind die Blattschneiderameisen dakteure fanden zumindest die (Gattungen Atta und Acromyrmex), die sich zitierten Passagen zum Davon- Endosymbionten als Energiequelle in eigens klimatisierten Kammern ihres monströsen Baus Pilzgärten anlegen, die- laufen. Urteilen Sie selbst! Das Meer als Ursprung allen Lebens of- se mit frischem Pflanzenmaterial füttern, fenbart zahlreiche und oftmals Jahrmillio- von feindlich gesinnten Mikroben befreien Symbiose? Na klar, die hatten wir im nen alte Lebensgemeinschaften. In der im- – und die Ernte schließlich häppchenweise Grundstudium: Ameisen halten als Body- merdunklen Tiefsee kann der Riftia-Wurm an ihren Nachwuchs verfüttern. guards „ihren“ Blattläusen lästige Fress- in der Nähe heißer, schwefel- Selbst Homo sapiens ist feinde vom Leibe und werden dafür mit haltiger Quellen nur überleben, nicht allein. Auf und in ihm Zuckerwasser belohnt. Clownfische erle- weil er sich Schwefelbakterien tummeln sich Abermillionen digen im Gegenzug für eine sichere Blei- einverleibt hat. Diese füttern von Bakterien. Viele davon be Anemonen den Hausputz. Die Biologin ihn mit komplexen Kohlenhy- sind Kommensalen, also für und Wissenschaftsjournalistin Monika draten, erhalten hierfür eine uns Menschen unschädliche Offenberger zeigt in ihrem Buch Symbiose passable Unterkunft sowie „Mitesser“. Andere schätzen jedoch, dass es weit mehr innige Bezie- die Gewährleistung, immer in die klimatisch vorteilhafte hungen auf dieser Erde gibt, als wir an der der Nähe anorganischer Ver- Unterbringung und sind quasi Uni gelernt haben – vom mikroskopisch bindungen zu sein. Die Mee- nebenbei Verdauungshilfe und kleinen Einzeller bis zum viele Quadrat- resschnecke Elysia chlorotica Barriere für Krankheitserre- meter großen Superorganismus. hingegen entledigt sich allen ger, mithin Symbionten. Nicht In zehn thematisch abgerundeten Ka- störenden Ballasts ihrer En- nur hier profitiert der Mensch: piteln entführt uns die Autorin in die Welt dosymbionten und behält ausschließlich Das Wissen aus jahrelanger Symbiosefor- der kleinen und großen Wunder irdischer die photosynthetisch aktiven Chloropla- schung findet Anwendung in Medizin und Lebensvielfalt. Die Erklärung des Symbio- sten. Die Endosymbiontentheorie erhält Pharmaforschung, aber auch in Forst- und sebegriffs sowie die Geschichte der Symbi- in diesem Buch sogar ein eigenes Kapitel, Landwirtschaft.

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Und so schließt die Autorin bedeu- le, „Würstel mit Zähnen“, können nicht der Leser durch ein Zuviel an Details, Hin- tungsschwanger bis schwülstig (je nach nur unglaubliche 28 Jahre alt werden, tergrund und Fachtermini. Diese dezente stilistischer Betrachtungsweise): sondern sind auch schmer- Schwäche wird jedoch durch die Wir sind Symbionten in einer symbio- zunempfindlich, sauerstoff- flüssige Erzählweise, gespickt tischen Welt. mangeltolerant und resistent mit dramatischen Elementen, gegen Krebs. Wir treffen aber Gedankenblasen und Ausflü- Nur etwas für Wissenschafts-Nerds? auch auf alte Bekannte wie gen in die SciFi-Filmwelt, wett- die hydrothermal lebenden gemacht. Gut unterhalten lernt Offenberger präsentiert eine komplexe Riftia-Würmer und Elysia (si- der Bücherfreund ganz neben- wissenschaftliche Thematik leicht verdau- ehe oben) als Beispiele sym- bei allerhand über spezielle und lich und bisweilen amüsant, mitnichten biotischen Zusammenlebens. wundersameTiere, von denen er jedoch oberflächlich. Die bildreiche, ro- Unter den Parasiten fin- die meisten vermutlich niemals manhafte Sprache trägt den Leser unter- den sich neben den üblichen zu Gesicht bekommen wird. Zur haltsam durch die Geschichte der Symbio- Verdächtigen – Läuse, Flöhe Veranschaulichung finden sich se. So quillt etwa Magma am Meeresboden und Zecken – auch der Medi- daher sporadisch eingestreut nicht schnöde aus Rissen in der Erdkruste. nawurm (Zitat: „Wenn diese Art ausstirbt, farbige Illustrationen. Die reichlich ein- Nein, die Autorin beschreibt es wie folgt: wird ihr niemand eine Träne nachweinen“) gearbeiteten Forschungsergebnisse (das Es reißen Gräben und Spalten auf, durch sowie zwei noch viel gruseligeren Gesellen: Literaturverzeichnis ist sehr umfangreich) die sich die heißen Eingeweide der Erde er- Sackkrebs und Saitenwurm können auf das werden schlüssig miteinander verknüpft gießen. Nervensystems ihres Wirtes einwirken und und bisweilen kritisch hinterfragt. Kleine Anekdoten zu Beginn eines jeden ihn so fremdbestimmen. Kapitels lockern das in flüssiger Erzählweise Einziges „Missgeschick“ ist der Titel verfasste Werk weiter auf. Bei einer Tief- Gruselig: Sackkrebs und Saitenwurm see-Forschungsreise überraschend aufge- Aber wie, und da schüttelt die Re- gabeltes Meeresgetier konnte beispielsweise Im Kapitel über vom Aussterben be- zensentin irritiert den Kopf, kamen die nur notdürftig haltbar gemacht werden, drohte Arten gibt Lisa Signorile einen Ein- deutschen Herausgeber auf diesen an- denn: „Da das Mutterschiff keine Konser- blick in die Evolution und Entstehung neuer maßenden und irreführenden Buchtitel vierungsmittel an Bord hatte, mussten eben Missgeschicke der Evolution? Im Wodka und Gin aus der Bar herhalten.“ italienischen Original lautet Dröge Faktenanhäufungen braucht der er wie der gleichnamige Blog Leser nicht zu befürchten. Fachtermini sind der Autorin: „L‘orologiaio mio-

notwendig, werden jedoch sparsam ein- Foto: CDC-PHIL pe“ („Der kurzsichtige Uhrma- gesetzt und allesamt erklärt. Historische cher“), in Anlehnung an das wie zeitgenössische Koryphäen kommen zu Werk „Der blinde Uhrmacher“ Wort und geben mit ausführlichem Hinter- des Evolutions biologen Richard grundmaterial und feinen Details Einblicke Dawkins. „Missgeschicke“ hinge- in die Tiefen der Symbioseforschung. gen sucht der aufgeklärte Leser Punkteabzug gibt es lediglich für vergebens, sind doch diese skur- die auf dem Buchrücken angekündigten Ein parasitischer Medinawurm (Dracunculus rilen Kreaturen stattdessen eher „zahlreichen Abbildungen“, welche sich in medinensis) wird mit einem Streichholz entfernt. Meisterwerke der Evolution, da der Realität als gerade mal 16 halbseitige perfekt an ihre extremen Leben- Farbfotos in der Buchmitte entpuppen. Arten und führt als Beispiele Skurrilitäten sorte angepasst. Zumal die Autorin nicht Das Streichen der Bilder hätten dem In- wie den Desman an, der mit dem Körper müde wird zu betonen, wie erstaunlich formationsgehalt dieses ansonsten durch eines Maulwurfs, der Nase einer Elefanten- und bewundernswert die Geschöpfe sind, und durch lesens- und empfehlenswerten rüsselmaus, dem Schwanz einer Bisamratte während sie gleichzeitig die Oberflächlich- Buches keinerlei Abbruch getan. und den Pfoten eines Schnabeltiers leben keit der menschlichen Sichtweise verur- muss. Nicht minder eigenartig ist der blaue teilt. Ihr Fazit lautet: „Dass sie merkwürdig Perfektioniert und (nasen-)gebeutelt Kaninchennasenbeutler (Macrotis), der nur erscheinen, liegt nur an dem Blickwinkel, unbesorgt blau sein darf, weil seine Fress- aus dem man sie betrachtet.“ Kommen wir zum zweiten Titel. Unter feinde farbenblind sind. Und so bleibt der deutsche Buchtitel, dem Titel Missgeschicke der Evolution stellt mutmaßlich verbrochen von einem igno- die in London tätige Italienerin Lisa Signo- Gelungener Spagat ranten Lektor ohne biologischen Hinter- rile thematisch sortiert 37 Tierarten und grund, das einzige Missgeschick dieser -gattungen ausführlich vor, vom kleinen Ur- Lisa Signorile ist eine tieraffine Bio- kurzweiligen und lehrreichen Lektüre. tierchen Triops als „die längste uns bekannte login/Biochemikerin und Bloggerin, da- SIGRID MÄRZ Form evolutionären Stillstandes“ bis zum ran lässt ihr Buch keinen Zweifel. Die Be- selbst-destruktiven Przewalski-Pferd. geisterung für die Thematik und die von Die Anpassung der Tierwelt an ex- ihr charakterisierten Tiere ist offensicht-  Monika Offenberger: Symbiose. dtv, 2014. treme ökologische Nischen treibt mitunter lich, der Spagat zwischen locker-legerer 160 Seiten, 17 Euro (Taschenbuch), 15 Euro absonderliche Blüten: Blaublütige Vam- Blogschreibweise und wissenschaftlicher (eBook). pirtintenfische und grünblütige Skinke, Gründlichkeit gelingt sehr gut. Nur manch-  Lisa Signorile: Missgeschicke der Evolution. magersüchtige Asselspinnen und „außer- mal steht der Autorin ihr Anspruch auf Voll- btb, 2014. 384 Seiten, 20 Euro (gebunden), 16 irdische Teddys“ (Bärtierchen). Nacktmul- ständigkeit im Wege, dann wurschtelt sich Euro (eBook).

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Rezension: Die Neandertaler und wir Ganz nah dran Unter einem irreführendem Wohl um die streckenweise zähen Be- erklärt, dass Menschen und Neandertaler schreibungen der über Jahre laufenden eine viel geringere genetische Variation Titel erzählt der Paläogenetiker Experimente und der dabei eingesetzten hätten als Schimpansen und Gorillas. Svante Pääbo Interessantes, Techniken aufzupeppen, schreibt Pääbo Das Buch mit 23 zum Teil unscharfen viel über sein Privatleben und mit wem schwarz-weißen Abbildungen und einem Absurdes und Intimes aus er ins Heu gesprungen ist. Wissenschaft- ausführlichen Register wird weder dem An- einem mehr als dreißigjährigen lich interessanter ist allerdings, mit wem spruch eines Lehrbuches noch dem eines dies der Neandertaler tat. Obwohl die populärwissenschaftlichen Sachbuchs ge- Wissenschaftlerleben. Vorfahren des modernen Menschen und recht. Auch der Versuch, die Story span- des Nean dertalers vor 300.000 Jahren nend zu erzählen, gelingt nicht gänzlich: Wie ähnlich sind und waren wir dem Ne- getrennte Wege gingen, kreuzten sie sich Zu ausufernd wird jede einzelne Person be- andertaler? Was unterscheidet uns von 250.000 Jahre später. Man nimmt an, dass schrieben; sämtliche Wege zu jedem noch ihm? Wieso ist er ausgestorben? Wie viel der Genfluss in beide Richtungen stattfand. so kleinen Fortschritt oder Erfolg versucht Neandertaler steckt in uns und was bewirkt Da aber die Population der Neandertaler Pääbo übertrieben spannend darzustellen. dies? Diese und ähnliche Fragen assoziiert schrumpfte und schließlich ausstarb, Es stellt sich die grundsätzliche Frage: man mit dem Buchtitel Die Neandertaler blieb nur die Population des modernen Muss man den Weg zu wissenschaftlichen und wir: Meine Suche nach den Urzeit-Ge- Menschen übrig. Demzufolge sind die Ne- Erkenntnissen im Romanstil präsentieren? nen, geschrieben von Svante Pääbo. Der ist andertaler nicht völlig ausgestorben, son- Der Rezensent meint Nein; ihm war Pääbos Paläogenetik-Pionier und war 1997 Grün- dern ihre DNA lebt im heutigen Menschen Buch oftmals zu persönlich und zu wenig dungsdirektor des Max-Planck-Instituts für weiter. Jeder europäische oder asiatische sachlich (der für die Laborjournal-Buch- Evolutionäre Anthropologie zu Leipzig. Er Mensch besitzt zwischen einem und vier rubrik verantwortliche Redakteur hinge- arbeitete nicht nur mit Fossilien von Nean- Prozent Neandertaler-DNA; in Papua-Neu- gen fand die Mélange aus harten Fakten dertalern, sondern auch mit Mumien und ginea besitzen die Menschen im Schnitt und intimen Details höchst interessant). Moorleichen sowie den Überbleibseln von sogar sieben Prozent DNA ursprünglicher Davon unbenommen bleiben die wis- Riesenfaultieren, Mammuts und dem Ötzi. Menschenformen, da sie sich zusätzlich mit senschaftlichen Leistungen von Pääbo und 1985 hatte der damalige Doktorand seine dem Denisova-Urmenschen kreuzten. seinen Mitarbeitern: Die Sequenzierung erste Titelgeschichte in Nature: Die erst- des Neandertalergenoms ist eine heraus- malige Klonierung der DNA einer Mumie. Wer sprang mit wem ins Heu? ragende Leistung. KAY TERPE Zunächst versucht Pääbo dem Leser zu erklären, was molekularbiologische For- Pääbo erzählt, worüber man als For- Svante Pääbo: Die Neandertaler und wir: Meine schung bedeutet: Er fängt bei Adam und scher Frust schiebt und wie wichtig Re- Suche nach den Urzeit-Genen. Fischer, 2014. 384 Eva in der Genetik an und versucht sich cherchen und Veröffentlichungen sind. In Seiten, 23 Euro (gebunden), 20 Euro (eBook). an einem permanenten Spagat zwischen welchen Zeitschriften man wissenschaftlichem und allgemeinver- am besten veröffentlicht und ständlichem Anspruch. Dies führt zu aus- wie diese wiederum in Kon- ufernden Methodenbeschreibungen, die kurrenz stehen. Pääbo kriti- für den nicht vorgebildeten Leser schwer siert Menschen, Zeitschrif- zu verstehen und für den Spezialisten er- ten, Arbeitsgruppen sowie müdend sind. Zusammengefasst geht es um politische Systeme. Dabei DNA-Isolierung, Amplifikation, Sequenzie- nennt er Menschen beim rung und SNP-Analytik. Pääbo beschreibt Namen, auch posthum. Mit die rasante Entwicklung der verschiedenen seiner Forschung und den Methoden und seinen ewigen Kampf gegen daraus resultierenden wis- die scheinbar übermächtige kontamieren- senschaftlichen Erkenntnis- de DNA. Schließlich ermöglicht die Illumi- sen untermauert Pääbo die na-Technologie die vollständige Sequenzie- Out-of-Afrika-Theorie, auch rung und führt ihn zum Ziel. Pääbo schil- wenn diese wegen der Kreu- dert die Schwierigkeiten der Kartierung zung von Neandertaler und Svante Pääbo des Neandertalergenoms – und wie die modernen Menschen Ein- irgendwann in den 1990ern

Bioinformatik dieses Problem löste. schränkungen unterliege. Er Foto: MPI-EVA

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Rezension: Die Zähne des Paradiesvogels Pharmakologie der Schizophrenie Der laut Verlag „realitäts- Der Romanstoff jedoch, die zwischen- Wie heiße Hühnersuppe nach einer menschlichen Beziehungen und Zustän- Schlittenfahrt ging mir Ihre Darstellung nahe Wissenschaftsroman de in der Forschung, stelzen auf dünnen der Zustände in der Pharmaforschung im Spannungsfeld von Hirn- Beinchen daher. Woran mag das liegen? runter. Die haben Sie auf den Punkt ge- Ein Tipp: bracht! Ich zitiere: forschung, Psychiatrie und Sie lenken zu oft und zu ausgiebig von Weil Restrukturierungen immer von Pharmaindustrie“ regte den der Handlung ab. Einschübe wie das Spiel oben kommen, kann man sie nicht verhin- des FC Basel gegen den SC Nirgendwo, dern. Hauptgrund ist meistens die Absiche- Rezensenten zum Gähnen an. die Funktionsweise von Fender-Twin-Re- rung von Macht. Der Verantwortliche möchte verb-Kofferverstärkern, die Zubereitung nur vertraute und berechenbare Kaderleute Lieber Herr Mondadori! von Ravioli oder die Schwierigkeiten, die um sich haben. Für die oftmals desaströsen Ich bin einer der wenigen Leser Ihres Rom- beim Transport bestimmter Elektro klaviere Konsequenzen einer Restrukturierung in ans Die Zähne des Paradiesvogels, der kürz- auftreten, sind „näbe d’Kapp“. Ob Ihr Held, Bezug auf den Erfolg der laufenden Projekte lich im Spektrum-Verlag erschienen ist. Als der Postdok Kern, im Burger-King ein Whop- wird dann der unerwartete Widerstand ge- Mitglied dieses exklusiven Kreises nehme per-Menu verzehrte oder nur eine Portion gen deren Implementierung verantwortlich ich mir die Frechheit, Ihnen unerbetene Fritten mit Ketchup, interessiert auch keine gemacht. Ratschläge zu geben. Hier sind sie: Sau. Derartiges bringt die Geschichte nicht Aber als Dialog ist das unmöglich. Wie nur nicht voran, es sind Lesestopper. gesagt: So redet kein Mensch.  Man schreibt Romane nicht in Antrags- Kein Wunder also, dass Ihre Geschich- prosa. te nicht „zieht“. Die Pharmakologie des So redet kein Mensch!  Man verwendet so wenig Eigenschafts- D2-Rezeptors mag einen Insider fesseln, wörter wie möglich und wenn doch, dann einen Spannungsbogen hält sie nicht. Die Die Wahl zwischen der Biotech-Indus- keine farblosen wie „wunderbar“, „total“, gestelzten Dialoge helfen da auch nicht trie und einer Universitätskarriere schil- „positiv“, „groß“, „klein“. weiter. So wie Sie schreiben, redet kein dern Sie, vermutlich mit Recht, als die  Man benutzt keine obszönen Begriffe Mensch, Herr Mondadori, höchstens ein zwischen Skylla und Charybdis. Aber Sie wie „Afterparty“, und wenn doch, dann bekiffter Sozialpädagoge. drücken sich um eine Lösung. Was ist die schreiben Sie wenigstens, was bei solch Alternative für einen Postdok? Was soll er analen Ereignissen abgeht. Der Spannungsbogen hält nicht machen? Empfehlen Sie im Ernst, sich an die akademischen Gremien zu wenden, Ich gebe zu, von Humor verstehen Sie Bevor Sie sich jetzt auf den Stapel Ih- wenn ihn sein Chef in die Pfanne schlägt? etwas. Ihre Witze wirken nicht aufgesetzt rer unverkauften Bücher legen und ein Oh, Sancta Simplicitas! und manchmal habe ich sogar darüber Streichholz zücken, will ich die guten Sei- Das Ende Ihres Romans missfällt mir gelacht. Den mit dem Vegetarier und den ten Ihres Buches herausstreichen. Aus ihrer ebenfalls. Warum haben Sie den Postdok Blut orangen haben Sie zwar von mir ge- Forscherprosa, so farblos sie auch wirkt, Kern dem Professor Herschkoff (ein schö- klaut, aber geschenkt! blinkt das jämmerliche Leben des gemei- ner Name für einen Lehrstuhlinhaber: Schlimm ist jedoch, dass Sie sich nicht nen Postdoks heraus: Keine Perspektive, nomen est omen) nicht wenigstens einen entscheiden konnten: Sollte das nun ein keine Frau, keine Kinder, aber ein Zwölf- Rundkolben mit PBS über den Schädel volkstümliches Lehrbuch über Pharmako- stundentag – ein Scheißleben. Zu Recht schlagen oder mit einer Pipette die Augen logie und Behandlung von Schizophrenie, werden die Leute, die sich das gefallen las- ausstechen lassen? Als Dichter könnten Sie Depression und Alzheimer werden – oder sen, als kleine Wichser behandelt, die man das doch straflos tun. ein Roman über die sozialen Zustände in in den Hintern tritt und auf Afterparties Herr Mondadori, Sie haben ein Thema der Forschung? schickt, wenn man sie nicht mehr braucht aufgegriffen, das die meisten Nachwuchs- Ersteres ist Ihnen gelungen. Sie ha- oder sie unbequem werden. forscher umtreibt. Aber Sie haben es ver- ben die Entwicklung einer Demenz und Gelungen ist Ihnen die Figur des arro- semmelt. Der einzige Trost, den ich Ihnen die Pharmakologie der Schizophrenie an- gant-unfähig-faulen Professorensöhnchens geben kann, ist der: Ich könnte es auch schaulich und eingängig dargestellt. Das Gruber, der die Ernte der Arbeit und der nicht besser. HUBERT REHM ist freilich auch leicht, wenn sich, wie Sie Einfälle des Helden Kern einfährt. Aller- schreiben, seit vierzig Jahren, seit Halope- dings fehlt bei Gruber die Wiener Klangfar- Cesare Mondadori: Die Zähne des Paradiesvo- ridol und Clozapin, in der Pharmakologie be, und Ihre Schweizer reden, als wären sie gels. Springer-Spektrum, 2014. 246 Seiten, 20 der Schizophrenie nichts getan hat. als „dütsche Sieche“ aufgewachsen. Euro (Softcover), 15 Euro (eBook).

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Kongresse Tagungen Symposien

15.4.-17.4. Graz 22.4. Marburg 11.5.-13.5. Heidelberg 2015 26. Jahrestagung der Deutschen Synmikro-Symposium 2015: EMBL Conference: BioMalPar XI – 12.4.-16.4. München Gesellschaft für Humangenetik ge- Microbial Biosensors & Regulatory Biology and Pathology of the Immunology of Diabetes Society – meinsam mit der Österreichischen Circuits, Info: www.synmikro.com Malaria Parasite, Info: www.embl. 14th International Congress, Gesellschaft für Humangenetik und de/training/events/2015/BMP15-01 Info: www.ids2015.org der Schweizerischen Gesellschaft 22.4.-23.4. Köln für Medizinische Genetik, Deutsche Biotechnologietage 2015 11.5.-13.5. Mainz 13.4.-14.4. Basel Info: www.gfhev.de/de/kongress – Gemeinsames Forum der 13th CIMT Annual Meeting: Next 9th Symposium on Proteinase deutschen Biotech-Branche, Waves in Cancer Immunotherapy, Inhibitor Design, Info: www. 15.4.-18.4. Heidelberg Info: www.biotechnologietage.de Info: http://meeting.cimt.eu maggichurchouseevents.co.uk/bmcs EMBO-EMBL Symposium: Cellular Heterogeneity – Role of Variability 22.4.-26.4. Wien 13.5.-16.5. Alpbach (AT) 13.4.-14.4. Wien and Noise in Biological International Liver Congress 2015: 2nd European Calcium Channel The Fountain of Youth – Symposium Decision-Making, Info: 50th Meeting of the European As- Conference, Info: www.uibk.ac.at/ of the Platform for Advanced Cellu- www.embo-embl-symposia.org/ sociation for the Study of the Liver pharmazie/pharmakologie/eccc lar Therapies, Info: www.pact.ac.at symposia/2015/EES15-02 (EASL), Info: https://ilc-congress.eu 14.5.-17.5. Halle/Saale 13.4.-16.4. Jena 21.4.-22.4. Bonn 23.4.-25.4. München International Meeting: Communi- 5th International Student Confer- 8. Internationales Meeting des GEBIN 2015: 11th Scientific cation in Plants and their ence on Microbial Communication, Kompetenznetzwerks Stamm - Meeting of the German Endocrine Responses to the Environment, Info: www.micom.uni-jena.de zellforschung Nordrhein- Brain Immune Network (GEBIN), Info: www.sfb648.uni-halle.de Westfalen, Info: Info: www.gebin-2015.de 14.4. Berlin www.kongress.stammzellen.nrw.de 15.5.-17.5. Wittenberg 6. Berliner LC/MS/MS Symposium, 4.5.-5.5. Halle/Saale German Genetics Society Spring Info: www.absciex.com/berlin2015 21.4.-22.4. Straßburg (Frankreich) Advances in Research on Neurode- Academy: Horizontal DNA Transfer Symposium on Epigenetic generative Disease with a Focus Spurring Evolution, Info: 14.4.-15.4. Düsseldorf Control of Hematopoiesis and on Dementias – Joint Symposium http://dna-transfer2015.jki.bund.de Development and Application of En- Leukemogenesis, Info: by the Israel Academy of Sciences zymes in Biotechnology, Info: www. http://hemid2015.sciencesconf.org and Humanities and the Leopol - 17.5.-20.5. Ascona (CH) informa-ls.com/event/enzymes15 dina, Info: www.leopoldina.org/de/ 6th International Conference on 21.4.-24.4. Wien veranstaltungen/veranstaltung/ Tumor-Host Interaction and 14.4.-15.4. Düsseldorf 18th Annual Meeting of the Euro- event/2295 Angiogenesis, Info: BioProcess International pean Biosafety Association (EBSA): www.unifr.ch/med/mva2015 European Summit, Info: Orchestrating a (Bio)Safe World, 4.5.-6.5. Wien www.informa-ls.com/event/bpi15 Info: www.ebsaweb.eu/ebsa_18 10th Microsymposium on Small 17.5.-21.5. Wernigerode RNA Biology, Info: www. International Meeting on Antibiotic imba.oeaw.ac.at/microsymposium Resistance – the Environmental Dimension, Info: THE 2015 5.5.-8.5. Berlin www.fems-microbiology.org European Pharma Summit: IMB CONFERENCE 9th Drug Design & Medicinal Che- 19.5. Hannover mistry / 2nd Bioanalytical Sensors / Die Bedeutung von Bildung in einer 2015 2nd Tissue Models & Phenotypic Dienstleistungs- und Wissens - Screening Conference / 10th Protein gesellschaft, Info: www.uni-olden- DNA Repair & Kinases in Drug Discovery Confer- burg.de/symposium-hannover-2015 ence / 2nd GPCR Targeted Screening Conference, Info: https:// 20.5. Berlin Genome Stability in a www.gtcbio.com/conferences Forschungsgipfel 2015 – Perspek - tiven für Wissenschaft, Wirtschaft 6.5.-8.5. Dresden und Innovation, Info: Chromatin Environment Abcam Conference on Adult Neuro- www.forschungsgipfel.de MAINZ, GERMANY | 4 – 7 JUNE 2015 genesis: Evolution, Regulation and Function, Info: www.abcam.com/ 21.5.-22.5. Heidelberg adultneurogenesis2015 A Molecular Battlefield – Heidelberg KEYNOTE SPEAKERS: Susan Gasser – Friedrich Miescher Institute, CH Forum for Young Life Scientists, Titia Sixma – Netherlands Cancer Institute, NL 6.5.-8.5. Warnemünde Info: www.life-science-forum-hd.de 5th International Symposium on SPEAKERS: 21.5.-22.5. Dübendorf/Zürich Haico van Attikum Jessica Downs Karl-Peter Hopfner Brendan D. Price Interface Biology of Implants, Leiden University University of Sussex, UK Ludwig-Maximilians- Dana-Farber Cancer Info: www.ibi-symposium.org How Dead is Dead Conference IV Medical Center, NL University, DE Institute, USA Daniel Durocher (HDID 2015), Dana Branzei Lunenfeld-Tanenbaum Steve Jackson Björn Schumacher 6.5.-10.5. Heidelberg Info: www.hdid-conference.de FIRC Institute of Research Institute, CA Cambridge University, University of Cologne, EMBO Conference: Chromatin and Molecular Oncology, IT UK DE 21.5.-23.5. Halle/Saale James E. Haber Epigenetics, Info: www.embl.de/ Fabrizio d’Adda Brandeis University, Joe Jiricny Evi Soutoglou training/events/2015/CHR15-01 Tumor Immunology Meets Onco - di Fagagna USA University of Zurich, CH Institute of Genetics logy Meeting XI, Info: www.medi- and Molecular and The FIRC Institute of Ian D. Hickson Niels Mailand 7.5.-8.5. Halle/Saale zin.uni-halle.de/index.php?id=262 Molecular Oncology, IT Cellular Biology, FR University of University of International Bioeconomy Nico Dantuma Copenhagen, DK Copenhagen, DK Iestyn Whitehouse Conference 2015, Info: 22.5. Braunschweig Karolinska Institutet, SE Memorial Sloan Craig Peterson Kettering Cancer www.sciencecampus-halle.de 3rd International Symposium of University of Center, USA the Virtual Institute „Viral Strate- Massachusetts, USA 7.5.-9.5. Bonn gies of Immune Evasion“ (VISTRIE), SCIENTIFIC ORGANISERS: 4th Venusberg Meeting on Info: www.g-f-v.org/node/316 Petra Beli Holger Richly Yossi Shiloh Helle Ulrich Neuroinflammation, IMB Mainz, DE IMB Mainz, DE Tel Aviv University, IL IMB Mainz, DE Info: www.henekalab.com 28.5.-31.5. Frankfurt/M. 99. Jahrestagung der Deutschen Institute of Molecular Biology gGmbH 11.5.-13.5. Hamburg Gesellschaft für Pathologie & Ackermannweg 4, 55128 Mainz, Germany Scale-up and Scale-down of 29. Tagung der Deutschen www.imb.de/2015conference, [email protected] Bioprocesses, Info: http:// Gesellschaft für Zytologie, Info: events.dechema.de/biopro15.html www.pathologie-kongress.com

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30.5.-3.6. Hamburg 10.6.-12.6. Würzburg 35th Blankenese Conference: 4th International Conference Brain Repair – From Regeneration „Strategies in Tissue Engineering“, to Cellular Reprogramming, Info: Info: www.wite.org http://web.zmnh.uni-hamburg.de/ blankenese_conferences 11.6.-12.6. Wien Symposium on Signaling Hubs – 3.6.-5.6. Lübeck Central Organizers of Biological Junior Scientist 10th International Luebeck Con - Systems, Info: www.mfpl.ac.at/ ference on the Pathophysiology mmcs-symposium Zoonoses Meeting and Pharmacology of Erythro - p oietin and other Hemopoietic 11.6.-13.6. Rostock Interdisziplinäre Veranstaltung Growth Factors, Info: www.physio. 2nd German Pneumococcal & Strep- für Doktorand/innen und Postdocs uni-luebeck.de/index.php?id=162 tococcal Symposium, Info: sven. [email protected] in der Zoonosenforschung 4.6.-6.6. Berlin 8.-10. Juni ATF- und BLÄK-akkreditierte Fortbildung 8th Berlin Summer Meeting on 14.6.-17.6. Heidelberg 2015 Computational and Experimental EMBO-EMBL Symposium: Molecular Biology, Info: www. Mechanisms of Neurodegenera- Ort: Lehrstuhl für Weitere Infos unter berlinsummermeeting.org/2015 tion, Info: www.embl.de/training/ Lebensmittelsicherheit www.zoonosen.net/ events/2015/EES15-03 LMU München JuniorScientists.aspx 4.6.-7.6. Mainz The 2015 IMB Conference on DNA 15.6.-17.6. Genf Repair & Genome Stability in System Approaches for Better a Chromatin Environment, Medicines and Health – Annual 29.6.-1.7. Wien 3.8.-7.8. Wien Info: www.imb.de/2015conference Meeting 2015 of the European International Conference on Plant 14th International Congress Federation for Pharmaceutical Abiotic Stress Tolerance III, on Amino Acids, Peptides and 4.6.-7.6. Villars-sur-Ollon Sciences (EUFEPS), Info: http://viscea.org/index.php/ Proteins, Info: 1st European Chemokine and Info: www.cvent.com/d/64qhm4 plant-abiotic www.meduniwien.ac.at/icaap Cell Migration Conference, Info: www.ecmc2015.irb.usi.ch 15.6.-19.6. Frankfurt/M. 2.7.-4.7. Wien 9.8.-14.8. Timmendorfer Strand Achema 2015, International Conference on Plant NAD+ and Signaling – 4.6.-8.6. Monschau Info: www.achema.de Biotic Stresses & Resistance Science Research Conference of 8th International Symposium on Mechanism II, Info: http://viscea. the Federation of American Syrphidae (ISS8), Info: 16.6.-20.6. Ascona (CH) org/index.php/plant-biotic Societies for Experimental www.zfmk.de/en/research/ Plant Waxes: From Biosynthesis to Biology (FASEB), Info: conferences-and-symposia/iss-8 Burial, Info: www.plantwax2015.org 4.7.-9.7. Berlin www.faseb.org/SRC-NAD 40th FEBS Congress – The 8.6.-9.6. Berlin 19.6.-20.6. Trier Biochemical Basis of Life, 16.8.-21.8. Timmendorfer Strand 3rd Annual Discovery Chemistry & 7th International Conference on Info: www.febs2015.com Histone Deacetylases and Sirtuins Drug Design Congress, Info: www. cGMP: Generators, Effectors and in Biology, Disease and Aging – discoverychemistry-congress1.com Therapeutic Implications, 11.7.-14.7. Hamburg Science Research Conference of Info: www.cyclicgmp.net 10th International Conference on the Federation of American 8.6.-10.6. München Mass Data Analysis of Images and Societies for Experimental Junior Scientist Zoonoses Meeting, 21.6.-23.6. Heidelberg Signals with Applications in Biology (FASEB), Info: Info: www.zoonosen.net/ EMBO-EMBL Symposium: Enabling Medicine, Biotechnology, Food www.faseb.org/SRC-HDAC Veranstaltungen Technologies for Eukaryotic Syn- Industries and more, thetic Biology, Info: www.embo- Info: www.mda-signals.de 18.8.-20.8. Frankfurt/M. 9.6.-12.6. Straßburg (F) embl-symposia.org/symposia/2015/ World Congress and Expo on 2nd NovAliX Conference: EES15-04 12.7.-16.7. Wien Applied Microbiology, Info: http:// Biophysics in Drug Discovery – Annual Meeting of the Society for microbiology.omicsgroup.com Developing the Synergy between 22.6.-24.6. Wien Molecular Biology and Evolution Biophysics and Medicinal Chem- International Conference on Plant (SMBE), Info: http://smbe2015.at 22.8.-26.8. Leipzig istry to Deliver Better Drugs, Info: Molecular Ecology and Evolution, 11th international NPY-PYY-PP www.ldorganisation.com Info: http://viscea.org/index.php/ 14.7.-18.7. Berlin Meeting, Info: www.npy-pyy-pp.org plant-molecular International Congress of Mucosal 10.6.-12.6. Heidelberg Immunology (ICMI 2015), 24.8.-27.8. Berlin EMBL Conference: The Human 22.6.-26.6. Potsdam Info: www.socmucimm.org/ 18th International Plant Protection Microbiome, Info: www.embl.de/ Unravelling Glycan Complexity – 4th meetings-events/icm15 Congress, Info: www.ippc2015.de training/events/2015/MET15-01 Beilstein Glyco-Bioinformatics Sym- posium, Info: www.beilstein-institut. 18.7.-22.7. Dresden 26.8.-28.8. Berlin -de/symposien/glyco-bioinformatics 10th European Biophysics 60th Annual Meeting of the Congress (EBSA 2015), German Society for Neuropatho - 23.6.-24.6. Köln Info: www.ebsa2015.com logy and Neuroanatomy (DGNN), PerMediCon – Personalized Info: www.dgnn-conference.de Medicine Convention, 19.7.-22.7. Retz (AT) Info: www.permedicon.com 6th International Conference on 30.8.-2.9. Münster Analysis Of Microbial Cells at the 12th International Conference of 24.6.-25.6. Wien Single Cell Level, Info: www.efb- the European Chitin Society Biopharmaceutical Raw Materials & central.org/index.php/Main/Events (EUCHIS) and 13th International Viral Safety for Biologicals Confer- Conference on Chitin and Chitosan ences, Info: www.informa-ls.com/ 19.7.-23.7. Ascona (CH) (ICCC), Info: http://chitin2015.eu event/ViralSafety2015 10th International Symposium on Phyllosphere Microbiology, Info: 30.8.-3.9. München 26.6.-28.6. Berlin http://phyllosphere2015.ethz.ch Deutsche Botanikertagung 2015: The Global Viral Hepatitis Summit From Molecules to the Field, – 15th International Symposium on 19.7.-24.7. Graz Info: www.deutsche-botanische- Viral Hepatitis and Liver Disease, 7th European Hemiptera Congress, gesellschaft.de Info: www.isvhld2015.org Info: www.oekoteam.at/ Wissenschaftszentrum Bonn, ehc7-home-menu.html 30.8.-4.9. Bad Staffelstein Ahrstraße 45, Öffnungszeiten: 29.6.-1.7. Dortmund EMBO Conference on Physics of

Montag bis Freitag, 8 bis 19 Uhr 22. Arbeitstagung Mikromethoden 26.7.-30.7. Wien Cells: From Molecules to Systems Mehr Infos: www.cells-in-motion.de in der Proteinchemie, Biotrans 2015, Info: (PhysCell2015), Info: www.arbeitstagung.de www.biotrans2015.com Info: www.embo.org/events

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14.9.-17.9. Göttingen 27.9.-29.9. Köln Horizons in Molecular Biology – 31st Ernst Klenk Symposium in th 12th International PhD Student Molecular Medicine: Cell Polarity 5 Munich Symposium, Info: and Cell Cycle Control Mechanisms www.horizons.uni-goettingen.de in Development, Tissue Homeosta- Biomarker Conference sis and Disease, Info: 14.9.-18.9. Rüdesheim www.zmmk.uni-koeln.de/events/ From Enzymology to Systems ernst_klenk_symposium The European Networking Event Biology and Back – 7th Beilstein for Personalized Medicine ESCEC Symposium, 27.9.-30.9. Münster Info: www.beilstein-institut.de/ 67. Jahrestagung der DGHM th nd symposien/escec (Deutsche Gesellschaft für December 1 – 2 , 2015 | RAMADA Hotel & Hygiene und Mikrobiologie), Conference Center München Messe 15.9.-16.9. Berlin Info: www.dghm-kongress.de International Bioanalytical Con- gress, Info: www.informa-ls.com/ 27.9.-2.10. Ascona (CH) event/bioanalytical14 The Assembly and Function of Neuronal Circuits, 15.9.-19.9. Leipzig Info: www.asconacircuits.org 94. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin 28.9.-30.9. Heidelberg (DGRM), Info: DKFZ-ZMBH Alliance Forum – www.dgrm-kongress.de Tumor Microenvironment, Metabolism and Metastasis, • Interdisciplinary conference programme 16.9.-19.9. Heidelberg Info: www.vwfb.de • Focus on translational medicine EMBO-EMBL Symposium: The • Showcase of cutting-edge technologies Mobile Genome – Genetic and 28.9.-30.9. Kiel • Panel discussions and poster session Physiological Impacts of Transpos- 46. Jahrestagung der Gesellschaft able Elements, Info: für Genetik (GfG), Info: • One-2-one partnering www.embo-embl-symposia.org/ www.gfgenetik.de/tagungen • Sponsoring options and exhibition symposia/2015/EES15-05 28.9.-1.10. Berlin Call for Abstracts 16.9.-19.9. Jena 10th International Conference on Submit a presentation or poster proposal now! 49. Wissenschaftliche Tagung der Behaviour, Physiology and Register now: Deutschsprachigen Mykologischen Genetics of Wildlife, Gesellschaft & 1st International Info: www.izw-berlin.de/234.html www.bio-m.org/mbc Symposium of the CRC/Transregio FungiNet, Info: 29.9.-2.10. Göttingen www.dmykg-kongress.de 6th European Conference on Prokaryotic and Fungal Genomics, 17.9.-19.9. Erfurt Info: www.prokagenomics.org www.bio-m.org/mbc 5. Deutscher Influenza-Kongress – Jahrestagung der Deutschen 30.9.-1.10. Basel Vereinigung zur Bekämpfung von 14th Annual Biotech in Europe Viruskrankheiten (DVV), Forum, Info: 31.8.-4.9. Göttingen 6.9.-11.9. Göttingen Info: www.dvv-ev.de/ www.sachsforum.com/basel14 Ecology for a Sustainable Future – Microscopy Conference 2015 Influenza-Kongress2015 45th Annual Meeting of the Ecolog- (MC 2015), Info: www.mc2015.de 30.9.-5.10. Konstanz ical Society of Germany, Austria 20.9.-25.9. Ascona (CH) 148. Jahresversammlung der and Switzerland, 7.9.-12.9. Murnau International Conference on Deutschen Ornithologen- Info: www.gfoe-2015.de 25th Meeting of the International Muscle Wasting: Molecular Gesellschaft, Info: Bioacoustics Council (IBAC), Mechanisms of Muscle Growth and www.do-g.de/veranstaltungen 2.9.-4.9. Essen Info: http://2015.ibac.info Wasting in Health and Disease, International Conference on Chro- Info: www.musclewasting.ch 6.10.-8.10. Hannover matin Regulation in Proliferation 9.9.-11.9. Frankfurt/M. Biotechnica 2015 – Biotechnologie, and Differentiation, Info: 3rd International Annual Con - 21.9.-22.9. Straßburg (F) Life Sciences und Labortechnik, www.uni-due.de/chromatin2015 ference of the German Stem Cell Symposium: Mitochondria at the Info: www.biotechnica.de Network (GSCN), Info: Crossroad, Info: http://mitocross. 6.9.-9.9. Frankfurt/M. www.gscn.org/Conferences/2015 unistra.fr/symposium-2015 6.10.-8.10. Hannover 2nd European Conference on Labvolution – World of Lab Tech- Natural Products, 9.9.-11.9. Salzburg 22.9.-24.9. Basel nology, Info: www.labvolution.de Info: http://events.dechema.de/ 7th Annual Meeting of the Austrian MipTec 2015: European Conference en/ECNP2015.html Association of Molecular Life Sci- and Exhibition for Drug Discovery, 6.10.-10.10. Heidelberg ences and Biotechnology (ÖGMBT), Info: www.miptec.com EMBO-EMBL Symposium: Seeing 6.9.-9.9. Wien Info: www.oegmbt.at/jahrestagung is Believing – Imaging the 4th European Congress of 23.9.-25.9. Tübingen Processes of Life, Info: Immunology (ECI), 9.9.-12.9. Graz Novel Concepts in Innate www.embo-embl-symposia.org/ Info: www.eci-vienna2015.org 108. Jahrestagung der Deutschen Immunity, Info: www. symposia/2015/EES15-06 Zoologischen Gesellschaft, Info: innate-immunity-conference.de 6.9.-10.9. Aachen www.dzg-ev.de/de/jahrestagung/ 7.10.-8.10. Hannover PR Proteins and Induced 2015_graz108/2015_graz.php 23.9.-25.9. Salzburg Advances in Lab Automation and Resistance, Info: 14th Meeting of the Austrian Robotics Conference / Genome En- www.prir2015.rwth-aachen.de 9.9.-13.9. Heidelberg Neuroscience Association (ANA), gineering Conference, Info: https:// EMBL Conference on Protein Syn- Info: www.austrian-neuroscience.at selectbiosciences.com/ALR2015 6.9.-10.9. Ascona (CH) thesis and Translational Control, Systems Biology of Info: www.embl.de/training/ 24.9.-25.9. Hannover 7.10.-9.10. Berlin Symposium, 2nd Edition, Info: events/2015/TRC15-01 3rd International Symposium on 11th VAAM Symposium on Mole- www.targetinfectx.ch/SysBioInf Peripheral Nerve Regeneration, cular Biology of Fungi, Info: www. 13.9.-15.9. Münster Info: www.ispnr.eu vaam.de/index.php/termine.html 6.9.-11.9. Bochum Moving Cells in Development and 16th European Conference on Disease – International CiM 24.9.-25.9. Leipzig 8.10.-10.10. Lübeck the Spectroscopy of Biological (Cells-in-Motion) Symposium, 4th Symposium of the Young 23. Jahrestagung der Deutschen Molecules (ECSBM), Info: www.uni-muenster.de/ Physiologists, Info: www.junge- Gesellschaft für Immungenetik Info: www.ecsbm.eu/node/19 Cells-in-Motion physiologen.de/veranstaltungen (DGI), Info: www.dgi2015.de

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11.10.-14.10. Heidelberg 22.10.-25.10. Berlin 6.10.-8.10.2015, Hannover EMBO-EMBL Symposium: New 3rd International Congress on Con- 14.-17. Oktober 2015 Congress Center Leipzig Europe’s No.1 Approaches and Concepts in Micro- troversies in Stem Cell Transplan- Event for biology, Info: www.embo-embl-sym- tation and Cellular Therapies, Info: Biotechnology, posia.org/symposia/2015/EES15-07 www.comtecmed.com/costem/2015 12. Jahrestagung Life Sciences and der Deutschen Vereinten Ge- 12.10.-14.10. Berlin 28.10.-30.10. Berlin Lab Technology sellschaft für Klinische Chemie 5th ISWE Conference (International 6th World Congress on Targeting & Laboratoriumsmedizin Society of Wildlife ), Mitochondria, Info: „Aktuelle Herausforderungen World of Lab Info: www.iswe-endo.org www.targeting-mitochondria.com Technology for der Labormedizin für die the chemical and 14.10.-17.10. Leipzig 1.11.-4.11. Heidelberg Gesunderhaltung und Früh- pharmaceutical erkennung von Erkrankungen“ industries, environ- 12. Jahrestagung der Deutschen EMBL Conference on Cancer mental technology Vereinten Gesellschaft für Klinische Genomics, Info: www.embl.de/ Info: www.dgkl.de and the food industry Chemie und Laboratoriumsmedizin training/events/2015/CAN15-01 (DGKL), Info: www.dgkl.de Zwei Messen. 4.11.-6.11. Tutzing Ein Ausstellungsgelände. 15.10.-16.10. Berlin ATMP 2015 – Issues and Chal- Eine Eintrittskarte. Nationales Symposium für lenges from Bench to Bedside: Zoonosenforschung 2015, Info: Production, Analytics & Regulatory Weitere Infos: www.zoonosen.net/Veranstaltungen Aspects of Cell-based Therapies, Info: http://events.dechema.de/ 12.11.-14.11. Heidelberg www.biotechnica.de 15.10.-16.10. Freiburg ATMP2015.html EMBO-EMBL Symposium: www.labvolution.de Symposium on Methodological Biological Oscillators – Design, Challenges in Biomedical Research, 5.11.-6.11. Heidelberg Mechanism, Function, Info: 8.10.-10.10. Stuttgart Info: www.imbi.uni-freiburg.de 16th EMBO/EMBL Science and www.embo-embl-symposia.org/ Bone-Tec 2015 – International Society Conference: Emerging Bio- symposia/2015/EES15-09 Bone-Tissue-Engineering Congress, 18.10.-21.10. Heidelberg technologies – Hype, Hope and Hard Info: www.bone-tec.com EMBO-EMBL Symposium: Reality, Info: http://events.embo. 15.11.-17.11. Borstel The Non-Coding Genome, Info: org/science-society-conference Lipidomics Forum 2015, Info: 8.10.-10.10. Wien www.embo-embl-symposia.org http://lipidomics-forum.fz-borstel.de International Symposium on Flavi - 9.11.-11.11. Basel viruses: Structure and Immunity, 20.10.-23.10. Berlin 11th European Antibody Congress, 16.11.-19.11. Heidelberg Info: www.virologie. FENS 2015: 12th European Nutri- Info: www.terrapinn.com/confer EMBL/Stanford Conference meduniwien.ac.at/flavi-symp tion Conference – Nutrition and ence/european-antibody-congress on Personalised Health, Health Throughout Life-Cycle, Info: www.embl.de/training/ 8.10.-11.10. Grünau im Almtal (AT) Info: www.fensberlin2015.org 9.11.-11.11. Dresden events/2015/PEH15-01 2. Biologicum Almtal: International Conference on Cross- Denken. Die Biopsychologie 21.10.-23.10. Leipzig ing Biological Barriers – Advances 29.11.-1.12. München des Verstandes, World Conference on in Nanocarrier Design for Targeted 36th New Phytologist Symposium Info: www.biologicum-almtal.at Regenerative Medicine, Drug Delivery, Info: http://events. – Cell Biology of Plant–Microbe Info: www.wcrm-leipzig.com dechema.de/CBB2015.html Interactions, Info: www. 11.10.-14.10. Bamberg newphytologist.org/symposiums Annual Meeting of the Inter - 22.10.-24.10. Heidelberg 12.11.-13.11. Genf national Cytokine and Interferon Just by Chance? – Randomness and World Orphan Drug Congress, Info: 1.12.-2.12. München Society, Info: Variability Shaping Biology, Info: www.terrapinn.com/conference/ 5th Munich Biomarker Conference, www.cytokines2015.com http://phdsymposium.embl.org world-orphan-drug-congress Info: www.m4.de/mbc

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Fortbildungen Kurse

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München DHV-Seminar: Berufungsverhand- Alfred-Nobel-Straße 33 Sonstiges lungen effektiv führen, D-97080 Würzburg Lab-Academy-Grundkurs: Mikroskopieren mit Licht- Info: www.hochschulverband.de/ 16.4. Bonn Anzeigen: und Fluoreszenzmikroskop, cms1/termine.html Info: www.lab-academy.de DHV-Seminar: Verhandlungen bei top-ad Bernd Beutel Erstberufung, Info: www.hoch- 8.6.-12.6. Konstanz Schlossergäßchen 10 20.7.-22.7. Heidelberg schulverband.de/cms1/termine.html German-BioImaging-Fortbildung: D-69469 Weinheim BD Biosciences-Fortbildung: GerBI Core Facility Management 16.4. Online Tel. +49-6201-290 92-0 Grundkurs BD FACSCalibur Durch- Course, Info: www.germanbioima- Fax. +49-6201-290 92-20 flusszytometer, Info: www.bd.com/ Frühphasenfinanzierung für ging.org/wiki/index.php/FMC_2015 E-Mail: [email protected] resource.aspx?IDX=29040 Life-Science-Unternehmen: Was man tun und lassen sollte, 16.6. München Versand/Abo: 27.7.-29.7. Heidelberg Info: www.science4life.com DHV-Seminar: Karrierewege in der Tel. +49-761-28 68 69 BD Biosciences-Fortbildung: Hochschulmedizin, Info: www.hoch- 20.4. Bonn Grundkurs BD FACSCanto II Durch- schulverband.de/cms1/termine.html Stellenanzeigen: flusszytometer, Info: www.bd.com/ DHV-Seminar: F+E-Verträge, 16.6.-18.6. Hannover Ulrich Sillmann, resource.aspx?IDX=29039 Info: www.hochschulverband.de/ Tel. +49-761-29 25 885 cms1/termine.html GDCh-Kurs: Grundlagen der Fax. +49-761-3 57 38 29.7.-31.7. München Toxikologie, Info: www.gdch.de/ 21.4. Mannheim E-Mail: [email protected] Lab-Academy-Grundkurs: Zellkul- veranstaltungen/fortbildung tur, Info: www.lab-academy.de DHV-Seminar: Wissenschaftlerin- Kalender: nen auf dem Weg zur Professur, 2.7. Bonn Tel. +49-761-29 25 885 Randgebiete Info: www.hochschulverband. DHV-Seminar: Berufungsverhand- E-Mail: kalender@ de/cms1/termine.html lungen an Medizinischen Fakultä- laborjournal-online.de ten, Info: www.hochschulverband. 20.4.-21.4. Würzburg 24.4. Berlin de/cms1/termine.html Graphik/Bilder/Montagen/ AGGE-Kurs Stuhlparasiten: DHV-Seminar: Berufungsverhand- Layout: Kai Herfort, Winfried Mikroskopie und Diagnostik von lungen an Medizinischen Fakultä- 3.7. Mannheim Köppelle, Ulrich Sillmann Gewebe- und Darmparasiten, ten, Info: www.hochschulverband. DHV-Seminar: Drittmitteleinwer- Info: www.agge-akademie.de de/cms1/termine.html bung/-verwaltung, Info: www.hoch- Redaktion: schulverband.de/cms1/termine.html 22.4.-24.4. Würzburg 24.4. Bonn Zentrale ( +49-761-28 68 93) ª 6.7. Bonn Ralf Neumann, Chefredakteur AGGE-Seminar: Malaria und DHV-Seminar: Wissenschaftliches andere Blutparasiten, Fehlverhalten, Info: www.hoch- DHV-Seminar: Professioneller (-29 25 884) Info: www.agge-akademie.de schulverband.de/cms1/termine.html Stimmgebrauch in der Hochschule, Kai Herfort (-28 68 69) Info: www.hochschulverband.de/ Winfried Köppelle (-29 25 882) 23.4. Basel 24.4.-26.4. Bad Staffelstein cms1/termine.html Harald Zähringer (-29 25 886) Diagnostikkurse in Medizinischer DHV-Seminar: Individuelles Ka- E-Mail: Parasitologie: Malaria, mera- und Interviewtraining für 9.7.-10.7. München [email protected] Info: www.swisstph.ch Wissenschaftler, Info: www.hoch- Lab-Academy-Intensivkurs: Statis- schulverband.de/cms1/termine.html tik, Info: www.lab-academy.de Titelbild: 27.4.-28.4. Würzburg iStock©polygraphus, iStock© AGGE-Kurs Stuhlparasiten: 27.4. Bonn 10.7. Bonn jojje9999, Montage: Kai Herfort Mikroskopie und Diagnostik von DHV-Seminar: Betreuung von DHV-Seminar: Berufungspraxis ak- Gewebe- und Darmparasiten, Doktoranden, Info: www.hoch- tuell, Info: www.hochschulverband. Ständige MitarbeiterInnen: Info: www.agge-akademie.de schulverband.de/cms1/termine.html de/cms1/termine.html Axel Brennicke, Bettina Dupont, 7.5. Basel 5.5. Mannheim 21.8. Mannheim Florian Fisch, Rafael Florés, Diagnostikkurse in Medizinischer DHV-Seminar: Berufungspraxis ak- DHV-Seminar: Verhandlungen bei Karin Hollricher, Thorsten Lieke, Parasitologie: Darmprotozoen, tuell, Info: www.hochschulverband. Erstberufung, Info: www.hoch- Mario Rembold, Miriam Info: www.swisstph.ch de/cms1/termine.html schulverband.de/cms1/termine.html Ruhenstroth, Chris Schlag, Leonid Schneider, Annette Tietz, Hans Zauner Mehr Fortbildungen und Kurse finden Sie im Internet: Bankverbindung: www.laborjournal.de/rubric/termine/schulung.lasso Volksbank Freiburg, IBAN: Kurze Veranstaltungshinweise in unserem Serviceteil sind kostenlos. So erreichen Sie uns: DE24 6809 0000 0003 1903 15 BIC/SWIFT: GENODE61FR1 Laborjournal, Merzhauser Straße 177, D-79100 Freiburg, [email protected]

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Vorträge Seminare Kolloquia

BASEL BERLIN Mittwoch, 13.5. Mittwoch, 29.4. Freitag, 17.4. Montag, 20.4. 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 17:00 Uhr, Kolloquium, SFB 807, Chemie, Walter-Nernst-Haus, New - Biozentrum, Campus Riedberg, 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für tonstr. 14, Marie-Curie-Hörsaal 0’06, Max-von-Laue-Str. 9, Seminarraum Klingelbergstr. 50/70, Raum 103, Chemie, Walter-Nernst-Haus, New - D. Bonifazi, Namur: Mastering di- 015/N100, D. Gadsby, New York: B. Hall, Basel: Synaptic mechanisms tonstr. 14, Marie-Curie-Hörsaal 0’06, rectionality in organic supramole- Nucleotide-binding domain underlying the rapid antidepres- B. Feringa, Groningen: Designing cular assemblies motions during gating in CFTR sant actions of ketamine dynamic molecular systems channels, the ABC proteins whose Mittwoch, 22.4. Dienstag, 21.4. BONN dysfunction causes cystic fibrosis 17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, 9:15 Uhr, Seminar, DRFZ, Campus Mittwoch, 6.5. Dienstag, 5.5. Klingelbergstr. 50, HS 1, M. Batte- Charité Mitte, Virchowweg 12, Erd- 16:00 Uhr, Antrittsvorlesung, 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum, gay, Basel: HIV – antiviral therapy – geschoss, SR 1+2, J. Polansky, Ber- Biomedizinisches Zentrum (BMZ), Campus Riedberg, Raum NU challenges of the past, present and lin: DEEP insights into Th memory Sigmund-Freud-Str. 25, GHS, 260/3.13, T. Maier, Jena: E.coli future populations: learning from epige- A. R. Zuniga, Bonn: Genetik der innovations for manufacturing of nomic signatures Donnerstag, 23.4. Alzheimer-Krankheit: Ein Überblick biopharmaceuticals: Teaching an über den aktuellen Stand der For- 18:00 Uhr, Vortrag, Unispital, Patho- 16:00 Uhr, Promotionskolloquium, old workhorse new tricks schung logie, Schönbeinstr. 40, Oberer Hör- Charité, Campus Benjamin Franklin, Dienstag, 12.5. saal, A. Marsano, Basel: Parallel Augustenburger Platz 1, Eingang concepts in engineering functional Nord, EG, Raum E 166 (Blaue Grotte), BRAUNSCHWEIG 12:00 Uhr, Seminar, Pharmazentrum, Klinikum der Universität, Haus 75, 4. cardiac and cartilage tissues A. Friedrich, Berlin: Einfluss oral ein- Donnerstag, 23.4. genommener Carotinoide auf den OG, Raum 4.107, E. Gulbins, Essen: 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Freitag, 24.4. antioxidativen Status der Haut, die Sphingolipids in cystic fibrosis Spielmannstr. 7, Raum 046, J. 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Radikalschutzfunktion der Haut und Großhans, Göttingen: Quantitative Klingelbergstr. 50/70, Raum 103, auf das Lipidprofil der Haut GREIFSWALD morphogenesis H. Sic, Basel: Unraveling immuno- Montag, 20.4. 17:00 Uhr, Promotionskolloquium, deficiency. Treating autoimmune Donnerstag, 30.4. diseases? Charité, Campus Benjamin Franklin, 16:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Augustenburger Platz 1, Eingang 17:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, Biochemie, Felix-Hausdorff-Str. 4, Dienstag, 28.4. Nord, Erdgeschoss, Raum E 166 Spielmannstr. 7, Raum 046, G. Wei- Hörsaal I, F. Harnisch, Leipzig: 15:00 Uhr, Seminar, Biozentrum, (Blaue Grotte), M. Y. Terzi, Berlin: dinger, Ulm: Unexpected roles of Microbial electrochemistry: From Klingelbergstr. 50-70, Raum BZ 411, The role and influence of Pigment Wnt and BMP signaling in zebra- molecular and microbiological fun- S. Truttmann, Cambridge (USA): epithelium-derived factor (PEDF) fish fin and heart regeneration damentals to applications Size doesn't matter: Using nanobo- on peripheral nerve tumor, brain dies to study Fic-protein mediated trauma and stroke DORTMUND HALLE protein AMPylation Mittwoch, 29.4. Dienstag, 28.4. Donnerstag, 7.5. 15:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 11:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- Klingelbergstr. 50-70, Raum BZ 106, Chemie, Walter-Nernst-Haus, New - stitut für molekulare Physiologie, reich 648, Biologicum-Gewächs- S. Manley, Lausanne: (Palm/Storm) tonstr. 14, Marie-Curie-Hörsaal 0’06, Otto-Hahn-Str. 11, A. Houdusse, haus, Weinbergweg 10, Hörsaal, and single particle tracking S. Meech, Norwich: Photophysics Paris: Force production by molecu- K. Forchhammer, Tübingen: PII of fluorescent proteins lar motors: Common themes for signaling: from bacteria to plants Mittwoch, 29.4. therapeutic molecular targets 17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, Donnerstag, 30.4. HAMBURG Klingelbergstr. 50, Hörsaal 1, 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für DRESDEN Mittwoch, 29.4. S. Bieri, Waadt: Biomarkers for the Med. Virologie, Charité Campus Dienstag, 21.4. screening of botanicals in herbal Mitte, Helmut-Ruska-Haus, Raum 02 17:00 Uhr, Seminar, Chemie, Mar- food supplements 017, J. F. Drexler, Bonn: Emerging 17:00 Uhr, Kolloquium, Organische tin-Luther-King-Platz 6, Hörsaal B, viruses from animal reservoirs Chemie, Neubau Chemie, Bergstr. C. B. W. Stark, Hamburg: Natur- Donnerstag, 30.4. 66, 1. Obergeschoss, Seminarraum stoffe als Wirkstoffe in der Medizin 11:15 Uhr, Vortrag, ZLF, Hebelstr. Dienstag, 5.5. 153, R. Fedorov, Hannover: Activa- – Geschichte und Perspektiven 20, KHS, C. Cavelti, Basel: Repro- 14:00 Uhr, Seminar, MDC.C, Robert- tion mechanism in the nucleotidyl- Mittwoch, 6.5. gramming of pancreatic exocrine Rössle-Str. 10, Axon 2, E. Westhof, transferase superfamily cells to insulin-producing cells Straßburg: How far can we predict 17:00 Uhr, Seminar, Chemie, Mar- RNA architectures and RNA bin- 17:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, tin-Luther-King-Platz 6, Hörsaal B, Mittwoch, 6.5. ding of proteins Andreas-Schubert-Bau, Zellescher U. Hahn, Hamburg: Charomere für 10:45 Uhr, Vortrag, Universitäts-Kin- Weg 19, Hörsaal 28, C. Grunau, Per- den gezielten zellulären Wirkstoff- derspital (UKBB), Spitalstr. 33, 2. OG, Donnerstag, 7.5. pignan: Disentangling genetic and transport von Krebstherapeutika Aula, P. Weber, Basel: Neurobiologi- 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für epigenetic components of herita- sche Aspekte der Entwicklung Medizinische Virologie, Charité ble phenotypic variation in the HEIDELBERG Campus Mitte, Helmut-Ruska-Haus, coevolution of hosts and parasites 17:00 Uhr, Vortrag, Pharmazentrum, Raum 02 017, E. Steinmann, Hanno- Montag, 20.4. Klingelbergstr. 50, Hörsaal 1, R. ver: Dissecting molecular and clini- Dienstag, 5.5. 12:15 Uhr, Seminar, BZH, Im Neu- Fürst, Frankfurt: Biogenic vascular cal pathways of hepatitis C virus 17:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, enheimer Feld 328, EG, SR 25, disrupting agents – a new per- transmission Andreas-Schubert-Bau, Zellescher M. Sattler, München: Molecular re- spective in cancer therapy? Weg 19, Hörsaal 28, G. Maskarinec, cognition and dynamics of protein- 16:15 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- Honolulu: Epidemiologic methods RNA complexes in gene regulation Freitag, 8.5. stitut für Infektionsbiologie, Campus to study nutrition and disease 12:15 Uhr, Seminar, Biozentrum, Charité Mitte, Schumannstr. 20/21, Dienstag, 21.4. Klingelbergstr. 50/70, Raum 103, Seminarraum 1+2, A. Ferrante, FRANKFURT 11:00 Uhr, Seminar, EMBL, Meyer- D. Nelidova, Basel: Genetic eye New York: Immune regulation of hofstr. 1, Small Operon, A. Roux, diseases and gene therapy adipose tissue function and mass Donnerstag, 23.4. Genf: The strength of protein coats 17:00 Uhr, Seminar, Max-Planck-In- deforming cell membranes Sonntag, 10.5. Dienstag, 12.5. stitut für Biophysik, Max-von-Laue- 15:00 Uhr, Vortrag, Café Scientifi- 9:00 Uhr, Seminar, Max Delbrück Str. 3, J. M. Carazo, Madrid: Cryo 11:00 Uhr, Seminar, ZMBH, Im Neu- que, Totengässlein 3, N. Probst- Centrum (MDC), Robert-Rössle-Str. EM at quasi atomic resolution: enheimer Feld 282, Erdgeschoss, Hensch, T. Szucs, C. Seitz, Basel: 10, C27 Walter-Friedrich-R, N. Hüb- New approaches and new software SR 001, T. Preiss, Canberra: Biobanking – Boombranche mit ner, Berlin: Disease gene identifica- to enhance resolution and validate Mechanism and patterns of post- Chancen und Gefahren tion in human populations the results transcriptional gene control

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SERVICE 17. APRIL BIS 14. MAI 2015

HEIDELBERG (Fortsetzung) Mittwoch, 6.5. KAISERSLAUTERN Dienstag, 21.4. Mittwoch, 22.4. 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Montag, 20.4. 17:00 Uhr, Kolloquium, Max-Planck- Humangenetik, Im Neuenheimer Feld Institut für Psychiatrie, Kraepelinstr. 13:00 Uhr, Seminar, IZN, Im Neuen- 17:15 Uhr, Kolloquium, Biologie, 366, 4. OG, Konferenzraum Raum 2-10, Hörsaal, E. Castrèn, Helsinki: heimer Feld 306, Hörsaal 2, C. Luis, Gebäude 42, Hörsaal 110, B. Wes- 413, S. Schönland, Heidelberg: iPlasticity: induction of plasticity Heidelberg: Linking addiction- termann, Bayreuth: Mitochondrial Diagnosis of systemic amyloidoses in the adult brain related behavior to synaptic effi- inheritance and dynamics in yeast – an interdisciplinary approach cacy in the nucleus accumbens Donnerstag, 23.4. Donnerstag, 7.5. KIEL Donnerstag, 23.4. 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- 16:00 Uhr, DKFZ/ZMBH-Kolloquium, reich 924, TU, Wissenschaftszen- 15:00 Uhr, Seminar, EMBL, Meyer- Dienstag, 5.5. Zentrum fur Molekulare Biologie trum Weihenstephan, Emil-Ramann- hofstr. 1, Large Operon, S. Scott, ̈ 17:15 Uhr, Kolloquium, Biochemi- (ZMBH), Im Neuenheimer Feld 282, Str. 2, Hörsaal 12, S. Robert, Umeå London: The neuroscience of sches Inst., Eduard-Buchner-Haus, EG, SR 001, N. de Wind, Leiden (NL): (Schweden): Unraveling cell wall laughter Otto-Hahn-Platz 9, Seminarraum, Mutatis mutandis: replication of polarity in pavement cells of S. Jones, Cardiff: IL-6 as a keystone damaged DNA, fitness and disease Arabidopsis thaliana 16:00 Uhr, DKFZ/ZMBH-Kolloquium, cytokine in inflammation Zentrum für Molekulare Biologie HOMBURG Montag, 27.4. (ZMBH), Im Neuenheimer Feld 282, Donnerstag, 7.5. 17:00 Uhr, Seminar, Genzentrum, Erdgeschoss, Seminarraum 001, 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Dienstag, 21.4. Feodor-Lynen-Str. 25, Hörsaal A P. Gönczy, Lausanne: Mechanisms Immunologie, Michaelisstr. 5, 13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, 0.75, M. Groll, München: Structure of centriole formation Hörsaal „Alte Chirurgie“, O. Acuto, Geb. 60, Hörsaal, E. Kaiser, Hom- and function of the proteasome Oxford: New avenues to under- burg: Conditional and selec-tive Montag, 27.4. stand T cell activation pathway activation of Gaq by a 18:00 Uhr, Seminar, LMU, Biozen- 17:15 Uhr, Seminar, Pathologisches synthetic ligand (Rq RASSL) and KÖLN trum, Martinsried, Großhaderner Institut, Im Neuenheimer Feld its impact on cardiac function Str. 2, Hörsaal B01.019, P. M. S. 220/221, A. Paschen, Essen: T cell Montag, 20.4. Hacker, Oxford: Philosophy and driven clonal selection of low Dienstag, 28.4. scientism: What cognitive immunogenic melanoma 13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, 12:00 Uhr, Seminar, ZMMK-For- neuroscience can, and what it Geb. 60, Hörsaal, R. R. Vandanapu, schungsgebäude, Robert-Koch-Str. cannot explain Mittwoch, 29.4. Homburg: NOX5: A Ca2+ 21, Seminarraum, R. Andersson, 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für dependant NADPH oxidase Kopenhagen: Enhancer transcrip- Dienstag, 28.4. Humangenetik, Im Neuenheimer Feld tion accurately identifies active en- 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum, 366, 4. OG, Konferenzraum Raum Dienstag, 5.5. hancers and reveals architectures Mikrobiologie, Martinsried, Groß - 413, T. Strowitzki, Heidelberg: IVM – 13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, of transcriptional regulation haderner Str. 2, Kleiner Hörsaal 1, In vitro maturation of oocytes Gebäude 60, Hörsaal, A. Shaib, M. Hadjifrangiskou, Nashville Homburg: Molecular mechanisms LANGEN (USA): Ferric iron induces 18:00 Uhr, Seminar, EMBL, Meyer- of exocytosis of large dense core Freitag, 17.4. QseBC-PmrAB cross-regulation in hofstr. 1, Small Operon, N. Birbau- vesicles in dorsal root ganglion uropathogenic E. coli mer, Tübingen: Computer-Gehirn neurons 11:00 Uhr, Kolloquium, Paul-Ehrlich- Interface Institut, Paul-Ehrlich-Str. 51-59, HS, Donnerstag, 30.4. Dienstag, 12.5. T. S. Morris, Austin, (USA): Current 17:15 Uhr, SFB 924, TU, Wissen- Donnerstag, 30.4. 13:00 Uhr, Kolloquium, KoMM, Geb. approaches and future directions schaftszentrum Weihenstephan, 16:00 Uhr, DKFZ/ZMBH-Kolloquium, 60, Hörsaal, E. Bogatikov, Hom- for USP biologics standards Emil-Ramann-Str. 2, HS 12, C. Pie- Zentrum für Molekulare Biologie burg: Alternative strategies for cul- terse, Utrecht: Hormonal communi- (ZMBH), Im Neuenheimer Feld 282, turing nerve cells LÜBECK cation in the plant’s social network Erdgeschoss, Seminarraum 001, W. Chen, Berlin: Post-transcriptio- INNSBRUCK Dienstag, 28.4. Dienstag, 5.5. nal gene regulation and deregula- 17:15 Uhr, Seminar, Zentralklini- 17:15 Uhr, Kolloquium, Biozentrum, Donnerstag, 23.4. tion in human diseases kum, Ratzeburger Allee 160, Mikrobiologie, Martinsried, Großha- 18:00 Uhr, Vortrag, Frauenkopfkli- Erdgeschoss, Seminarraum 3b, derner Str. 2, Kleiner Hörsaal 1, Montag, 4.5. nik, Anichstr. 35, Hörsaal 1, L. Schomburg, Berlin: Dosis facit M. Klein, Calgary: Metabolomics: 12:15 Uhr, Seminar, Biochemie- G. Werner-Felmayer, Innsbruck: venenum – the essential trace ele- A powerful tool in biological Zentrum, Im Neuenheimer Feld 328, Let’s MYX again – Alte und neue ment selenium in human health research Erdgeschoss, Seminarraum 25, Hits aus der Reprogenetik A. Kramer, Berlin: Molecular MAINZ 19:00 Uhr, Vortrag, Max-Planck-In- mechanisms of circadian clocks Donnerstag, 7.5. stitut für Neurobiologie, Martinsried, Mittwoch, 22.4. in 18:00 Uhr, Vortrag, Frauenkopfkli- Am Klopferspitz 18a, T-Gebäude, nik, Anichstr. 35, Hörsaal 1, 17:15 Uhr, Seminar, Universitäts- Hörsaal, M. Kiebler, München: Dienstag, 5.5. Z. Trajanoski, Innsbruck: Gender medizin, Langenbeckstr. 1, Gebäude Lernen, Synapsen, Moleküle 11:00 Uhr, Seminar, EMBL, Meyer- and the human genome 706, Hörsaal, C. Niehrs, Mainz: hofstr. 1, Small Operon, P. Meister, The role of Gadd45 in DNA Montag, 11.5. Bern: Regulating chromosome- Montag, 11.5. demethylation 18:00 Uhr, Vortrag, Biozentrum, wide gene expression by nuclear 17:15 Uhr, Seminar, CCB, Innrain Martinsried, Großhaderner Str. 2, positioning: dosage compensation 80-82, Hörsaal M.01.470, Donnerstag, 30.4. Raum B01.019, M. Kaschube, Frank- in C. elegans A. Wittinghofer, Dortmund: Ciliary 16:00 Uhr, Seminar, Institut für furt: Early cortical spontaneous traffic control by small G proteins Molekularbiologie, Ackermannweg 4, activity provides a scaffold for con- 17:15 Uhr, Seminar, Pathologisches Raum 02.022, J. Adjaye, Düsseldorf: structing sensory representations Institut, Im Neuenheimer Feld Mittwoch, 13.5. Human iPS cells as cellular models 220/221, C. Rössig, Münster: CAR T 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für for studying hepatogenesis and Non MÜNSTER cell targeting of childhood tumors Botanik, Sternwartestr. 15, Hörsaal Alcoholic Fatty Liver Disease A, A. Börner, Gatersleben: Plant Dienstag, 21.4. Mittwoch, 6.5. genetic resources for food and MÜNCHEN 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für 13:00 Uhr, Seminar, Interdisziplinä- agriculture (PGRFA) – maintenance Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, res Zentrum für Neurowissenschaf- and research Montag, 20.4. Hörsaal O1, R. Seidel, Münster: ten (IZN), Im Neuenheimer Feld 306, 17:00 Uhr, Seminar, Genzentrum, Single-molecule insights into target Hörsaal 2, F. Svara, Heidelberg: 3D- JENA Feodor-Lynen-Str. 25, Hörsaal A recognition by CRISPR-Cas systems electron microscopy in the zebra- 0.75, A. Leschziner, Boston: fish spinal cord Mittwoch, 22.4. Mechanism and regulation of Donnerstag, 23.4. 11:00 Uhr, Seminar, Max Planck cytoplasmic dynein 12:00 Uhr, Vortrag, Seminar, Cells 16:00 Uhr, Seminar, Uniklinik, Innere Institute for Chemical Ecology, in Motion, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Medizin, Im Neuenheimer Feld 410, Beutenberg Campus, Hans-Knöll- Kurze Veranstaltungshinweise in unserem Ka- Konferenzraum 403, A. Jeibmann, T. Zenz, Heidelberg: Translating mo- Str. 8, R. J. M. Goss, St. Andrews lender sind kostenlos. So erreichen Sie uns: Münster: Genetic analysis of atypi- lecular understanding of lymphoma (Schottland): Exploring and exploi- , [email protected] cal rhabdoid/teratoid tumors in biology into clinical care ting biosynthesis Laborjournal Drosophila

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Das Metabolom ist die Gesamtheit aller Die Mikroskopie lebender Zellen ist eine kleinen Biomoleküle oder Metaboliten Gratwanderung zwischen räumlicher Auf- eines Organismus. Es wird sowohl von ge- lösung, hoher Eindringtiefe und Ge- nomischen und proteomischen Prozessen schwindigkeit sowie geringer Photo- in der Zelle beeinflusst als auch durch toxizität. So lösen zum Beispiel höchstauf- Krankheiten, Ernährung, die Umgebung lösende Mikroskope auch Details jenseits sowie die Darmflora. Es ermöglicht des- der Diffraktionsbarriere auf, benötigen halb einen Schnappschuss in den Metabo- hierfür aber viel Zeit. Andere Techniken, lismus eines Organismus und gibt Einblick wie die Lichtscheiben-Mikroskopie, scho- in die Entstehung und den Verlauf von nen die mikroskopierten Zellen, können Krankheiten. Forscher, die sich der Meta- einzelne Zellstrukturen aber nicht ganz so bolomik widmen, messen hunderte Meta- gut auseinanderhalten. Wie man die Stär- bolite gleichzeitig und werten die Daten ken und Schwächen der verschiedenen mit Hilfe von Computern aus. Wie sie Mikroskopie-Verfahren bei der Untersu- dabei vorgehen und warum die Metabolo- chung lebender Zellen unter einen Hut mik andere Ansätze zur Erforschung von bringt, erklärt der Pionier der höchstauflö- Krankheiten hervorragend ergänzt, erklärt senden Mikroskopie und Nobelpreisträ- Matthias Klein am 5. Mai in München. ger, Eric Betzig, am 23. April in Wien.

Donnerstag, 23.4. Mittwoch, 13.5. Mittwoch, 13.5. Dienstag, 5.5. 17:15 Uhr, SFB 629, Institut für 18:15 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Al- 17:00 Uhr, Kolloquium, Westliche 17:15 Uhr, Sonderforschungsbe- Neuro- und Verhaltensbiologie, bert-Schweitzer-Campus 1, Geb. A 1, Naturwissenschaften, Hörsaal H 53, reich 685, Interfakultäres Institut für Badestr. 9, HS, H. Aberle, Düssel- Ebene 05 West, Raum 05.603, M. C. M. Rehli, Regensburg: Chipe chipe Zellbiologie, Auf der Morgenstelle dorf: Drosophila Sidestep and Dalakas, Philadelphia (USA): Update chip chip – High throughput analy- 15, Seminarraum 2.033/2.034, Neuroligin-1 cooperate to link axon on autoimmunity of stiff-person ses of immunoprecipitated chro- E. Romano, Lausanne: FcgRIIIA- guidance with synapse formation syndrome and excitability disorders matin expressing monocytes mediate the and differentiation depletion of tumor-infiltrating POTSDAM STUTTGART Tregs via ipilimumab-dependent Montag, 27.4. ADCC in melanoma patients 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- Freitag, 24.4. Donnerstag, 23.4. siologische Chemie und Pathobio- 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Montag, 11.5. chemie, Waldeyerstr. 15, Hörsaal, Institut für Ernährungsforschung Biomaterialien und biomolekulare 17:00 Uhr, Kolloquium, IFIB, Hoppe- H. Wekerle, München: Thymus > (DIfE), Rehbrücke, A.-Scheunert- Systeme, Pfaffenwaldring 57, Hör- Seyler-Str. 4, Kleiner Hörsaal, gut > lung > spleen > brain (and Allee 114-116, Konferenzzentrum, saal 57.05, S. Heilshorn, Stanford P. Nielsen, Kopenhagen: Chemical back?) – The improbable journey of A. Attie, Madison (USA): Insights (USA): Designing materials from Biology of Peptide Nucleic Acids a brain autoimmune T lymphocyte into type 2 diabetes from mouse proteins: From nanocages to (PNA) genetics injectable gels Mittwoch, 29.4. WIEN 18:15 Uhr, Seminar, Uniklinikum, Mittwoch, 29.4. Dienstag, 28.4. Albert-Schweitzer-Campus 1, Geb. 13:00 Uhr, Kolloquium, DIfE, Reh- 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Freitag , 17.4. A 1, Ebene 05 West, Raum 05.603, brücke, A.-Scheunert-Allee 114-116, Biomaterialien und biomolekulare 12:30 Uhr, Seminar, GMI, Dr.-Bohr- M. Prinz, Münster: Myeloische Konferenzzentrum, S. Seyfried, Systeme, Pfaffenwaldring 57, Gasse 3, Orange Seminar Room, Zellen im ZNS – what’s new? Potsdam: Zebrafish through Hörsaal 57.06, U. Birk, Mainz: S. Otto, British Columbia: Inferring the looking glass: an in vivo Fluorescence microscopy of the impact of dioecy and Donnerstag, 30.4. observation of cardiovascular nuclear chromatin at molecular polyploidy on speciation and 17:15 Uhr, SFB 629, Institut für development and pathologies optical resolution extinction rates Neuro- und Verhaltensbiologie, Badestr. 9, Hörsaal, R. Ciosk, Basel: Mittwoch, 13.5. TÜBINGEN Donnerstag, 23.4. Regulation of developmental plas- 13:00 Uhr, Kolloquium, Deutsches 11:00 Uhr, Seminar, IMBA/GMI, ticity in animal development Institut für Ernährungsforschung Montag, 20.4. Dr.-Bohr-Gasse 3, HS, E. Betzig, (DIfE), Rehbrücke, A.-Scheunert- 17:00 Uhr, Kolloquium, IFIB, Wien: Imaging life at high Mittwoch, 6.5. Allee 114-116, Konferenzzentrum, Hoppe-Seyler-Str. 4, KHS, M. Jung, spatiotemporal resolution 18:15 Uhr, Seminar, Uniklinikum, C. Ling, Malmö: Impact of epigene- Freiburg: DCs and T cells in athe- Albert-Schweitzer-Campus 1, Ge- tic modifications in the pathogene- rosclerosis chemical epigenetics – 14:00 Uhr, Seminar, IMP, Dr.-Bohr- bäude A 1, Ebene 05 West, Raum sis of type 2 diabetes probing the bookmarks of life Gasse 7, HS A, VBC 5, P. Young, 05.603, J. Dalmau, Münster: Cork (Irland): The actinin family of Autoimmune encephalitis REGENSBURG Dienstag, 21.4. actin cross-linking proteins – new 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres perspectives on their non-muscle Donnerstag, 7.5. Donnerstag, 23.4. Inst. f. Zellbiologie, Auf der Morgen- functions and potential applicati- 12:00 Uhr, Seminar, Cells in 17:15 Uhr, Kolloquium, Institut für stelle 15, Seminarraum 2.033/2.034, ons as building blocks for synthe- Motion, Uniklinik, Ebene 05 Ost, Zoologie, Westliche Naturwissen- B. Manoury, Paris: Impact of pro- tic protein nanostructures Konferenzraum 403, J. Holstein, schaften, Hörsaal H 53, M. Knaden, teolytic processing of endosomal Dienstag, 28.4. Münster: Enzymatic modification Jena: On good and bad odors in Toll-like receptors in the innate of the 5’-cap in eukaryotic Drosophila and adaptive immune response 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, mRNAs enables labeling by Veterinärplatz 1, Gebäude NA, 2. click chemistries Mittwoch, 29.4. Montag, 27.4. Obergeschoss, Seminarraum, W. 17:00 Uhr, Kolloquium, Westliche 17:00 Uhr, Kolloquium, IFIB, Hoppe- Hill, Edinburgh: Polygenic traits Montag, 11.5. Naturwissenschaften, Hörsaal H 53, Seyler-Str. 4, KHS, B. Höcker, may be complex, but their variance 17:00 Uhr, Vortrag, Institut für Phy- R. Spang, Regensburg: Computa- Tübingen: Design of protein folds is (mostly) additive siologische Chemie und Pathobio- tional modeling of RNAi data and functions chemie, Waldeyerstr. 15, Hörsaal, Donnerstag, 30.4. P. L. De Jager, Boston: An integra- Donnerstag, 30.4. Dienstag, 28.4. 11:00 Uhr, Seminar, IMBA/GMI, tive approach to analyzing 14:00 Uhr, Kolloquium, Biologie, 17:15 Uhr, SFB 685, Interfakultäres Dr.-Bohr-Gasse 3, Hörsaal, E. multi-“omics“ data: from gene Neubau, Westliche Naturwissen- Inst. f. Zellbiologie, Auf der Morgen- Greene, Wien: Single molecule discovery to molecular networks schaften, Hörsaal H 53, M. K. stelle 15, SR 2.033/2.034, D. Neri, Zü- imaging of DNA recombination and drug discovery Nowack, Gent: License to kill – rich: Targeting tumors with armed regulation of programmed cell antibodies and small targeted cyto- Dienstag, 5.5. Dienstag, 12.5. death in plant development toxics: from the bench to the clinic 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, 17:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Veterinärplatz 1, Geb. NA, Biochemie, Wilhelm-Klemm-Str. 6, Donnerstag, 7.5. Montag, 4.5. 2. Obergeschoss, Seminarraum, Hörsaal O1, C. Hammann, Bremen: 17:00 Uhr, Seminar Uniklinikum, 17:00 Uhr, Kolloquium, IFIB, Hoppe- C. Vieira-Heddi, Wien: Transpo- Control of mobile genetic elements Medizinische Mikrobiologie, Semi- Seyler-Str. 4, KHS, W. Jahnke, sable elements activation (or not) in the genome of D. discoideum narraum, D. Dudziak, Erlangen: Basel: The role of structural bio- in Drosophila inter and intra speci- by RNAi Dendritic cells in mouse and man logy in integrated drug discovery fic hybrids

Laborjournal 4/2015 81 LJ_415_79_82_Layout 1 27.03.15 13:55 Seite 82

SERVICE 17. APRIL BIS 14. MAI 2015

WIEN (Fortsetzung) Dienstag, 21.4. Die zerebrale Malaria ist eine der ge- fährlichsten Komplikationen bei der 17:15 Uhr, Seminar, ETH Höngger- Mittwoch, 6.5. Malaria-Infektion. Wie es zu ihr kommt, berg, HCI, Vladimir-Prelog-Weg 1- 11:00 Uhr, Seminar, IMP, Dr.-Bohr- ist aber noch immer unklar. In einem 5/10, Raum D8, H.-G. Ljunggren, Gasse 7, HS, C. Koch, Seattle: Neu- Mausmodell mit einer experimentellen Stockholm: Not so innate immune ronal and theoretical foundations zerebralen Malariainfektion (ECM) responses by NK cells in human of consciousness durch Plasmodium berghei-ANKA hantavirus infection (PbA), spielen jedoch CD8+-T-Zellen Dienstag, 12.5. eine entscheidende Rolle. Offensicht- Donnerstag, 23.4. 17:00 Uhr, Seminar, Vetmeduni, lich lösen Klasse I MHC-Epitope auf 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Bio- Veterinärplatz 1, Geb. NA, 2. OG, Proteinen des Parasiten eine Antwort medizinische Technik, Gloriastr. 35, SR, W. Salzburger, Basel: Evolution der CD8+-T-Zellen aus. Malaria-Exper- ETZ E6, M. Fuderer, Eindhoven ten vermuten, dass Endothelzellen des in Darwin’s Dreamponds: The (NL): MR image quality Gehirns die PbA-Epitope präsentieren adaptive radiations of cichlid fishes und dadurch die Zerstörung der Blut- in East Africa Freitag, 24.4. Hirnschranke auslösen. Wie dieser Vor- 12:15 Uhr, Kolloquium, Institut für gang im Detail ablaufen könnte, erklärt WÜRZBURG Pharmakologie und Toxikologie, Laurent Rénia am 28. April in Zürich. Dienstag, 28.4. Winterthurerstr. 190, SR Y17-J05, F. Siclari, Lausanne: The neural corre- 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für lates of consciousness in sleep Mittwoch, 29.4. Donnerstag, 7.5. Molekulare Infektionsbiologie, 12:15 Uhr, Kolloquium, Institut für 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Bio- Josef-Schneider Str. 2, Geb. D15, 12:15 Uhr, Kolloquium, Virologi- Pharmakologie und Toxikologie, medizinische Technik, Gloriastr. 35, Raum 01.002-004, A. Peschel, sches Inst., Winterthurerstr. 270, Se- Winterthurerstr. 190, Hörsaal ETZ E6, C. von Deuster, Zürich: Tübingen: Staphylococcus aureus – minarraum TBA 00.05, R. Kouyos, 7-H-05, K. E. Stephan, Zürich: Cardiac DTI in failing hearts from commensal to killer bug Zürich: Molecular and evolutionary Translational neuromodeling Freitag, 8.5. Dienstag, 5.5. epidemiology of HIV in Switzerland Donnerstag, 30.4. 12:15 Uhr, Kolloquium, Tierspital, 18:00 Uhr, Kolloquium, Institut für 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Winterthurerstr. 270, Seminarraum, Molekulare Infektionsbiologie, Josef- Neuroinformatik, Irchel, Raum Y35 Biomedizinische Technik, Gloriastr. TBA 00.05, N. Müller, Zürich: Viral Schneider Str. 2, Geb. D15, Raum F51, R. Johansson, Umeå (Schwe- 35, ETZ E6, M. Ernst, Zürich: metagenomics – at the cross-road 01.002-004, P. Broz, Basel: Sensing den): Information in first-order The basics of NMR relaxation to clinical use? the enemy within: Innate immune human tactile neurons detection of intracellular bacteria Montag, 4.5. 16:15 Uhr, Vortrag, Institut für 16:15 Uhr, Vortrag, Institut für Pflan- 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Hirn- Pflanzenbiologie, Zollikerstr. 107, ZÜRICH zenbiologie, Zollikerstr. 107, GHS, forschung, Winterthurerstr. 190, GHS, C. Parisod, Neuchâtel: L. Schreiber, Bonn: Structure, Freitag, 17.4. Hörsaal 35F32, A. Frick, Bordeaux: Proximate and ultimate causes biosynthesis and function of Identification of a novel class of of genome reorganization in 12:15 Uhr, Kolloquium, Virologisches suberin in roots activity-regulated enhancers in polyploids Inst., Winterthurerstr. 270, SR TBA cortical neurons 00.05, C. F. Arias, Mexiko: Rotavirus Montag, 27.4. Montag, 11.5. entry: Not so simple after all 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Hirn- 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, 12:00 Uhr, Seminar, Institut für forschung, Winterthurerstr. 190, Hofstr. / Ecke Spiegelhofstr., Hör- Hirnforschung, Winterthurerstr. 190, 16:00 Uhr, Kolloquium, Institut für Hörsaal 35F32, S. Jarriault, Illkirch: saal, T. Güngör, Zürich: Stammzel- Hörsaal 35F32, A. Riccio, London: Neuroinformatik, Irchel, Raum Y35 Probing the nuts and bolts of lentransplantation bei Kindern Identification of a novel class of F51, J.-D. Haynes, Berlin: Decoding natural transdifferentiation activity-regulated enhancers in and predicting decisions from Dienstag, 5.5. cortical neurons human brain activity 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, 12:15 Uhr, Kolloquium, Institut für Hofstr. / Ecke Spiegelhofstr., Hörsaal, Pharmakologie und Toxikologie, 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, 16:15 Uhr, Vortrag, Institut für Pflan- N. Klymiuk, München: Prospects of Winterthurerstr. 190, HS 7-H-05, Hofstr. / Ecke Spiegelhofstr., Hör- zenbiologie, Zollikerstr. 107, GHS, large animal models: Methods and P. Maquet, Liège: Circadian and saal, D. Bassler, Zürich: The role of B. Raymond, London: Cooperation potential for science and medicine homeostatic regulation of human in the prevention and and the diversification of signalling brain functions treatment of bronchopulmonary in Bacillus Dienstag, 28.4. dysplasia in preterm infants 12:00 Uhr, Seminar, UniSpital, Frau- 12:00 Uhr, Seminar, Physiologi- Montag, 20.4. enklinikstr. 10, Raum 1, NORD1 C301, sches Inst., Irchel, SR Y23 K52, Dienstag, 12.5. 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Hirn- C. Wolfrum, Zürich: Adipose tissue N. Hochhold, A. Rommel, Zürich: 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Bio- forschung, Winterthurerstr. 190, formation and function and the de- Acanthamoeba polyphaga Mimivi- medizinische Technik, Gloriastr. 35, Hörsaal 35F32, G. Keller, Basel: Pre- velopment of metabolic disorders rus – a giant with sweet features ETZ E6, M. Frenz, Bern: Quantita- dictive sensory processing – a tive optoacustic imaging basis for a canonical computation 12:00 Uhr, Seminar, Institut für Bio- 17:00 Uhr, Seminar, Uni Irchel, in cortex? medizinische Technik, Gloriastr. 35, Chemie, Winterthurerstr. 190, 12:00 Uhr, Seminar, UniSpital, ETZ E6, W. Penny, London: Dynami- Raum Y03 G-85, C. Abell, Cam- Frauenklinikstr. 10, Raum 1, NORD1 16:15 Uhr, Kolloquium, Kinderspital, cal models of structural plasticity bridge: Fragment-based ap- C301, F. Bridoux, Poitiers: Renal Hofstr. / Ecke Spiegelhofstr., Hör- proaches in chemical biology disorders induced by monoclonal saal, G. G. Camici, Zürich: Mecha- 12:15 Uhr, Seminar, Inst. f. Evoluti- light chains nisms of age related vascular onsbiologie & Umweltwissenschaf- Mittwoch, 6.5. disfunction and disease ten, Irchel, HS Y03-G-85, S. Cruick- 17:00 Uhr, Seminar, Physiologie, 12:15 Uhr, Seminar, Institut für shank / Y. Schärli, Zürich: Quantify- Winterthurerstr. 190, SR Y23 G 04, Evolutionsbiologie und Umwelt- Dienstag, 21.4. ing population declines for Red Lists P. R. Sanchez / W.-H. Liao, Zürich: wissenschaften, Irchel, Hörsaal 12:15 Uhr, Seminar, Institut für Evo- based on historic presence records Orphan drug development for Y03-G-85, E. Fronhofer, Dübendorf: lutionsbiologie & Umweltwissen- / Using synthetic biology to under- PDD-PDT / A novel role of aldoste- Eco-evolutionary feedbacks schaften, Irchel, Hörsaal Y03-G-85, stand nature’s design principles rone in energy homeostasis during experimental range A. Runemark, Lund (Schweden): expansions Investigating the potential of hybri- 17:00 Uhr, Seminar, Uni Irchel, Che- 18:15 Uhr, Vortrag, Uni-Zentrum, dization to form novel variation mie, Winterthurerstr. 190, Raum Karl Schmid-Str. 4, HS, KO2 E-72a/b, Mittwoch, 13.5. using independent hybridization Y03 G-85, J. Liu, Waterloo: Inter- S. von Boletzky, Aarau: Zur Morpho- 17:00 Uhr, Seminar, Physiologie, events in Passer sparrows facing DNA with metal ions, metal logie lebender und fossiler Tinten- Winterthurerstr. 190, Seminarraum oxides, and metal nanoparticles fische (Cephalopoda) klare Formen Y23 G 04, M. van Dijk / S. Tauber, Dienstag, 21.4. oder „schwankende Gestalten“? Zürich: Causal relations between 12:00 Uhr, Seminar, Physiologi- 17:15 Uhr, Seminar, ETH Höngger- behaviour and adult neurogenesis sches Institut, Irchel, Seminarraum berg, HCI, Vladimir-Prelog-Weg 1- Kurze Veranstaltungshinweise in unserem Ka- in laboratory mice / The ISS expe- Y23 K52, D. Montero, Zürich: Im- 5/10, Raum D8, L. Rénia, Singapur: lender sind kostenlos. So erreichen Sie uns: riment Cellbox-Prime: Long-term portance of peripheral and central Cerebral malaria: murder myste- , [email protected] alterations in primary human ma- adaptations to exercise training ries at the blood brain barrier Laborjournal crophages in microgravity

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SERVICE

Hier beginnt der Stellenmarkt Programm zur Förderung der Rückkehr des hoch qualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland Sie stehen am Anfang Ihrer Forscherkarriere und möchten mit ihren herausragenden Ideen zur Bewältigung der großen gesellschaftli- chen Herausforderungen auf den Feldern „Energie, Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung“ beitragen? Der Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen bietet Ihnen die Chance zum Aufbau und zur Leitung einer selbstständigen Nachwuchsgruppe an einer hiesigen Hochschule Ihrer Wahl.

Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung sind dafür über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 1,25 Mio. EUR vorgesehen. Die Leitungs- position ist mit Entgeltgruppe 15 TVL – vergleichbar W2 – dotiert. Sie erhalten eine personengebundene Finanzierungszusage und etablieren Ihre Nachwuchsgruppe an einer Hochschule Ihrer Wahl in Nordrhein-Westfalen, welche Ihnen die beste Zukunftsperspektive und eventuell auch Tenure-Track bietet.

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Sie forschen derzeit außerhalb Deutschlands und verfügen über eine Promotion, die zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses (Stichtag) mindestens zwei und höchstens sechs Jahre zurückliegt (bei Medizinerinnen und Medizinern zwei bis neun Jahre)? Ihr Lebensmittelpunkt lag vor Ihrem Auslandsaufenthalt in Deutschland? Bis zum Stichtag des Bewerbungsschlusses können Sie zwei Jahre erfolgreicher wis- senschaftlicher Forschung vorweisen, davon mindestens die letzten 12 Monate außerhalb Deutschlands? Wenn dies alles auf Sie zutrifft, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung unter

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Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die berufliche Entwicklung von Frauen. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders be- grüßt. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind erwünscht.

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SERVICE

2nd Cologne Summer School in Neural circuit analysis on the cellular and subcellular level University Hospital Heidelberg Understanding nervous system activity in its physiological and patho- physiological conditions is a fundamental goal of the neurosciences. The Division Molecular and Translational Cardiology (Prof. Dr. med. Patrick Most) We examine nervous system function in health and disease across at the , University Hospital Heidelberg is offering one Medical Department III the molecular, cellular and network level. For eighteen Master’s

students we announce a ten-day summer program with lectures Post-Doc position in cardiovascular energy homeostasis research and hands on experiments in neural circuit analysis. for three years, starting as soon as possible . Salary will be according͒ to TV-L. The summer school will take place Application

The position in the Molecular and Translational Cardiology Division will deal with the from July 13th - 22nd in the deadline: translation of advanced medicinal therapeutics against cardiovascular diseases biological department April 30, and basic research deciphering their molecular mode of action . The project parti- and medical faculty cularly investigates the role of the cardiomyocyte factor S100A1 in cardiac energy of the University 2015 homeostasis in healthy and diseased myocardium. The position is associated with a supervising capacity for PhD- and MD-students and the possibility for postgraduate of Cologne.

lecture qualification (Habilitation Thesis). The work theme is embedded in the Molecular Therapy Development Program of the DZHK (German Cardiovascular Research Center)/ Partner site Heidelberg and Baden-Württemberg state funded Heidelberg Research Alliance for the „Translation of DNA- and RNA-based therapeutics against heart f ailure“.

We require: • a degree in molecular biology, biophysics or pharmacy For more detailed information please visit the website: • prior knowledge in: http://rtg-nca.uni-koeln.de/12642.html small animal cardiovascular disease model design and analysis ° cellular and molecular cardiovascular energy homeostasis and regulation ° genetically-modified cellular and animal models Please submit your application via email to:

• strong° interest in molecular therapy development and translation Dr. Isabell Witt, • prior experience in supervising PhD- and MD-students Email: [email protected] • skilled communication with scientists at a national and international level • ability for independent project management Zülpicher Str. 47a, D-50674 Cologne, Germany We offer: Phone: +49(0)221 470 1683, • an unique research environment combining molecular research with clinical translation

within one group Fax: +49(0) 221 470 1632 • state-of-the-art molecular and translational research methodology • career building towards postdoctoral lecture qualification • supervision of master and/or PhD students

• scientific project development, management and successful conclusion • training in grant writing and application

Our group focuses on the development and translation of novel cardiovascular thera- peutics from the molecular stage to pre-clinical verification and clinical implementation. Current work concentrates on the therapeutic potential of S100 proteins in cardiac and vascular diseases ranging from contractile disorders (heart failure and Cor pulmonale) nzeigen im Serviceteil and rhythm abnormalities (ventricular tachyarrhythmias and atrial fibrillation) to alterations A in arterial and pulmonary pressure (arterial and pulmonary hypertension) and angioge- nesis (peripheral arterial disease). Therapeutic strategies range from DNA- and peptide - Wenn Sie eine Anzeige im Serviceteil schalten wollen, erreichen

based formulations to stabilized recombinant mRNA technology; see related publications Sie uns per E-Mail ([email protected]), telefonisch (0761- and press releases under (website). 2925885) oder per Fax (0761-35738). We are looking forward to your application including a CV, previous research experience, list of publications (if applicable) as well as references, which should be sent via e-mail Preise für Kongress- Schulungs- und Stellenanzeigen: or conventional mail to Prof. Patrick Most ([email protected]). Anzeigen mit Logo und Rahmen (Grundpreis s/w) University Hospital Heidelberg, Department of Internal Medicine III, Unit for Molecu - lar and Translational Cardiology, Im Neuenheimer Feld 410, D-69120 Heidelberg 1/1 Seite (185 x 260 mm) 1.950,- Euro

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SERVICE

Max-Planck-Institut für medizinische Forschung „Gesundheit schützen, Risiken erforschen“ Master Thesis in Behavioral Neurobiology Das Robert Koch-Institut (RKI) ist die zentrale Forschungs- und Referenz- at the Max Planck Institute for Medical Research in Heidelberg einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und anderer Gesundheitsrisiken (www.rki.de). We are looking for a highly motivated student to carry out a Master Im Fachgebiet 26 „Epidemiologisches Zentrallabor“ der Abteilung 2 „Epide- Thesis project on “Optogenetic Manipulation of Stress and miologie und Gesundheitsmonitoring“ suchen wir ab sofort für eine Teilzeit- Behavior” immediately available at the Max Planck Institute for medical stelle (50 %) eine/-n research.

Our lab uses zebrafish and combines genetic, behavioral, morphological, Fachärztin/Facharzt optogenetic and imaging methods to study neural circuits controlling für Laboratoriumsmedizin stress processing. In particular, we are interested in the cell and circuit basis of the stress response and stress behavior. For related works see als stellvertretende/-n Laborleiter/-in (De Marco et al., 2013, Front Neural Circuits; De Marco et al., 2014 Front (Entgeltgruppe 15 TVöD) Behav Neurosci). Applicants should have theoretical and practical back- Die Stelle ist unbefristet zu besetzen. Der Arbeitsort ist Berlin. ground in basic neuroscience. Candidates with expertise in video ana- lysis, programming and animal behavior are particularly encouraged to Aufgaben: apply. The Max Planck Institute for medical research provi- • Stellvertretende Leitung des Epidemiologischen Zentrallabors des a highly stimulating training environment and state-of- • Planung, Durchführung und Auswertung von Laboruntersuchungen im Kon- art research facilities. Interested candidates should send a text des Gesundheitsmonitorings short motivation letter, current CV and certificates directly • Absprachen mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern zur Auswahl relevanter Messparameter und geeigneter Analysemethoden zur to Dr. Soojin Ryu ([email protected]). 6 The application will be accepted until the position is filled. Überwachung relevanter wichtiger Krankheiten, Gesundheitsrisiken und Schutzfaktoren in der Bevölkerung • Erstellen von Studienprotokollen und SOPs für Analytik, Präanalytik und Qualitätssicherung • Übernahme der Verantwortung interner und externer Qualitätssicherung der Laboranalytik sowie Validierung von Messmethoden unter besonderer Be- rücksichtigung von klinisch-chemischen und immunologischen Verfahren

Anforderungen: • Abgeschlossene Facharztausbildung in Laboratoriumsmedizin • Abgeschlossene Promotion erwünscht • Zusatzqualifikation als klinische/-r Chemiker/-in oder in Epidemiologie sind von Vorteil • Mehrjährige Berufserfahrung im Bereich der klinischen Laboratoriums- diagnostik • Berufserfahrung in der Arbeit mit klinisch-chemischen/immunologischen Analysesystemen • Wünschenswert sind Erfahrungen mit Akkreditierungsverfahren und Tätigkeit in einem akkreditierten Labor • Sprachkenntnisse in Wort und Schrift (CEFR-Niveau): Deutsch mindestens C2 (exzellente Kenntnisse), Englisch mindestens B1 (Mittelstufe) INTERNATIONAL PhD PROGRAM • Die Bereitschaft, wissenschaftlich zu publizieren wird vorausgesetzt IN BASEL, SWITZERLAND ,KU3URÀO,KUH0RWLYDWLRQ Sie sehen Ihren zukünftigen Arbeitsschwerpunkt in der Etablierung und Durchführung von Laboranalysen auf höchstem Qualitätsniveau zur Unter- stützung des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Institutes. Ein hohes Applications are invited for internally Application information: persönliches Engagement, zielorientiertes Arbeiten sowie gute kommunikative funded PhD student fellowships at the www.fmi.ch/phd Eigenschaften und die Fähigkeit zur Anleitung von Mitarbeiterinnen und Mit- FMI in Basel, Switzerland. Our research arbeitern einer kleinen Arbeitsgruppe zeichnen Sie aus. focuses on epigenetics, mechanisms Ein gutes Arbeitsklima ist uns sehr wichtig. Teamfähigkeit ist daher für uns of cancer and neurobiology. We employ Application deadline: eine entscheidende Kompetenz, über die Sie verfügen sollten. Darüber hinaus May 1, 2015 sollten Sie bereit sein, sich im Rahmen Ihrer Tätigkeit für die Weiterent- state-of-the-art technologies to explore wicklung des Robert Koch-Instituts einzusetzen und für das eigene Handeln basic molecular mechanisms of cells Verantwortung zu tragen. and organisms in health and disease. Next deadline: Im Gegenzug bieten wir eine aktive Gesundheitsförderung sowie flexible Ar- November, 2015 beitszeiten und Arbeitsformen. Im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten > Epigenetics unterstützen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nähere Auskünfte erteilt Herr Michael Thamm, Tel.: 030/18 754-3204, E-Mail: > Mechanisms of Cancer [email protected]. Das RKI gewährleistet die berufliche Gleichstellung von Frauen und Män- > Neurobiology www.fmi.ch nern. Schwerbehinderte Bewerber/-innen werden bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Affiliated with the University of Basel Affiliated with the Novartis Institutes for BioMedical Research Ihre schriftliche Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte unter der Kennziffer 23/15 bis zum 04.05.2015 (Eingang RKI) an das

Robert Koch-Institut, - Personalreferat -, Nordufer 20, 13353 Berlin Wenn wir Ihre Unterlagen zurücksenden sollen, fügen Sie bitte einen aus- Bloggen Sie mit: reichend frankierten Umschlag bei. Bewerbungen per E-Mail können wir www.laborjournal.de/blog leider nicht berücksichtigen.

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