Wisit Sasanatieng
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Tears of the Black Tiger (Fa talai jone) : Wisit Sasanatieng Autor(en): Waeger, Gerhart Objekttyp: Article Zeitschrift: Filmbulletin : Zeitschrift für Film und Kino Band (Jahr): 44 (2002) Heft 238 PDF erstellt am: 26.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-865469 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Dum hat seinem Feind das Leben hübsche Frau in rosa Bluse und rotem Jupe Feind des Gangsterbosses Fai, zu dessen gerettet und ihn (wenigstens vorübergehend) wartet in einem erhöht liegenden offenen Bande auch Dum gehört, der dadurch natur- als Freund gewonnen. Wie der Regisseur in Pavillon auf einen Mann, dessen Foto sie in gemäss in grosse Gewissensnot gerät. So verrät einem Interview erklärte, liess er sich zu Szenen Händen hält und sehnsüchtig anschaut. Es er dem Bräutigam der Geliebten einen dieser Art von einem «Likay» genannten, folgt eine wilde Schiesserei, in die der Mann geplanten Überfall der Räuberbande, was ihn in in Thailand populären volkstümlichen Theater auf dem Foto verwickelt ist und dadurch von der Folge sowohl bei den «Guten» als auch inspirieren. Doch die gemalten Kulissen seinem Rendezvous abgehalten wird. Dann bei den «Bösen» zum Aussenseiter macht. sind nicht der einzige Verfremdungseffekt in wird dem Zuschauer in einem Schriftzug die Dabei wird auch sein Freund Mahesuan, mit dieser melodramatischen Geschichte um Liebe, Frage gestellt: «Haben Sie begriffen? Sonst dem er einst Blutsbrüderschaft geschlossen Treue und Gewalt: tears of the black zeigen wir es nochmal!» Der Zuschauer hat hat, zu seinem Feind. tiger wird durchgehend von knalligen, begriffen: Hier ist Selbstironie im Spiel. Es Wenn Dum bereits in einer der ersten «unnatürlichen» Farben dominiert. Sasanatieng geht um Bilder, letztlich um eine Geschichte, Szenen seine Mundharmonika (die ihm einst erreichte dies mit einem neuartigen zu der man Distanz halten kann, die man von Rumpoey geschenkt worden ist) hervornimmt Einfärbeverfahren: Er transponierte das nicht für voll nehmen muss - über die man und eine traurige Melodie zu spielen Filmmaterial vorübergehend auf Video, was ihm letztlich auch lauthals lachen darf, ohne beginnt, glaubt man sich natürlich in einen die Möglichkeit gab, mit dem Computer zu deswegen ein schlechtes Gewissen haben zu Italowestern versetzt. Dazu passen auch die spielen. Im Endeffekt entstanden Bilder, die müssen. Eine Aufforderung, der man um so Schlapphüte, die die auf schnellen Pferden zuweilen an Andy Warhol erinnern. Die lieber Folge leistet, als es sich ja um einen quer durch die karge Landschaft rasenden raffinierte Verbindung dieser eigenwilligen Film aus Thailand, aus einer uns völlig fremden Männer tragen. Zahlreich sind in der Tat die Farbdramaturgie mit Actionszenen im Western- Kultur handelt, einen Film also, zu dessen Anspielungen und Zitate nicht nur auf den stil dürfte wohl den Ausschlag dafür gegeben Verständnis der Zuschauer hierzulande Italowestern, sondern auch auf klassische haben, dass tears of the black tiger auf Untertitel angewiesen ist, sofern ihm - Hollywoodwestern der Fünfziger- und letztes Jahr als erster thailändischer Film wie in diesem Falle - eine deutsche Sechzigerjahre. Doch TEARS OF THE BLACK nach Cannes (in die Sektion «Un certain Synchronfassung erspart geblieben ist. Ironische tiger ist weder eine simple Parodie auf die regard») eingeladen wurde. Verfremdungen und lakonischer Bildwitz verschiedenen Spielarten des Western noch lockern das thailändische Melodrama, in ein «Eastern», was immer man darunter Gerhart Waeger dem es um sehr viel Gewalt, jedoch nie um verstehen mag. Zwar bringt der auch fürs Drehbuch Sex geht, immer wieder auf. So werden verantwortliche Wisit Sasanatieng seine Regie und Buch: Wisit Sasanatieng; Kamera Nattawut Kit- tikhun; Schnitt: Dusanee Puinongpho; Art Director: Akra- beispielsweise einmal die beiden Projektile, die immense Kenntnis der Filmgeschichte dech Kaew Kotr, Rutchanon Kayangnan; Kostüme: Chaiwi- zwei auf sich abgeschossen immer wieder ins sein Gegner gleichzeitig Spiel, garniert chit Somboon; Musik und Ton: Amornbhong Methakuna- haben, auf ihrem Weg bis zum Zusam- unterhaltsames Spektakel indes mit soviel thailändischer vudh. Darsteller (Rolle): Chartchai Ngamsan (Seua Dum, menstoss in Zeitlupe und Grossaufnahme Folklore, dass daraus etwas völlig the "Black Tiger"), Stella Malucchi (Rumpoey), Supakorn vorgeführt. Eigenständiges entsteht. Kitsuwon (Mahesuan), Arawat Ruangvuth (Police Captain Kumjorn), Sombat Metanee (Fai), Pairoj Jaisingha (Phya Bei soviel kinematographischem Spass unverwechselbar wird Völlig tears of Prasit), Naiyana Sheewanun (Rumpoey's Maid), Kanchit Schicksalswendungen und Klamauk wird die an the black tiger durch die von Sasanatieng (Kamnan Dua), Chamloen Sridang (Sergeant Yam). Produktion: und Überraschungen reiche Handlung entwickelte Farbdramaturgie. Satte, für Film Bangkok, Bec-Tero Entertainment; Produzent: fast zur Nebensache, zum roten Faden für westliches Empfinden oft kitschige Farben (Rosa Nonzee Nimibutr; Co-Produktion: Aichi Arts Center, Five Produzenten: Pracha Malee- unerwartete Pointen. Die umworbene schöne und Grün dominieren) bestimmen das Bild - Star Productions; ausführende nont, Brian L. Marcar, Adirek Wattaleela. Thailand 2001. Dame reichem Hause, die sich die und dies auf zwei Ebenen: Einerseits aus um spielen Originalsprache: Thai; Dauer: 110 Min. CH-Verleih: Frenetic Männer reissen, kennen wir bereits aus der manche Szenen vor gemalten Kulissen, was Films, Zürich Eingangsszene. Es ist Rumpoey, die im strö- zuweilen humorvolle Effekte ergibt. So menden Regen vergeblich auf den zum Gangster stehen sich Dum und Mahesuan einmal in gewordenen Bauernsohn Seua Dum typischer Westernpose vor einer solchen Kulisse gewartet hat, den von seinen Kumpanen «Black drohend gegenüber. Dum zieht als erster und Tiger» genannten Titelhelden des Films. schiesst, allerdings in die Baumkrone über Rampoeys Vater allerdings möchte seine seinem Gegner, aus der auch prompt eine to¬ |;T Ï.