55 Gründe Für Das Leben an Der Elbe
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April 2009 / Ausgabe 13 Hamburg: Das Magazin aus der Metropole 55 Gründe für das Leben VERLIEBT IN HAMBURG an der Elbe Hamburg: Thema: Hamburg lebenswert Inhalt / Editorial LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, sind es die Möwen, die einem am Hafen entgegensegeln? Die Bands auf St. Pauli? Die Nähe zum Meer, das man manchmal in der Brise zu riechen meint? Warum wollen Hamburger nur hier, in ihrer Stadt, leben? Unsere Autoren haben sich für Sie auf die Suche gemacht; sie sind auf Leucht- türme gestiegen, haben unter Discokugeln getanzt und in einem schwimmenden Wohnzimmer gesessen. 55 Gründe haben sie gefunden, auch wenn es natürlich viele mehr gibt: für das schöne Leben an der Elbe. Die schönsten Seiten der Stadt und einen Test, dessen Ergebnis Ihnen verrät, welcher Teil der Metropole Hamburg besonders gut zu Ihnen passt, finden Sie ab sofort im Internet: unter www.hamburgslide.de und www.hamburgtest.de. York Pijahn und Gabriela Herpell für die Redaktion PS: Die nächste Ausgabe von Hamburg: Das Magazin aus der Metropole erscheint im Juli 2009 – in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und im Standard in Österreich. GROSSE FREIHEIT Darum sind wir hier S.04 Möwen und Vanilletörtchen: 24 Hamburger verraten, warum sie Hamburg so lieben LEBEN AM WASSER Hafen: Das Tor zur Welt S.06 Segelboote, Elbphilharmonie, Hausboote. Plus: sechs Originale, wie es sie nur hier im Norden gibt, und alles über das Leben im, am und auf dem Fluss SZENE UND NACHTLEBEN Reeperbahn: Die Piste zum Glück S.12 Tanzen auf dem Kiez, Feiern im Museum, Design im Schanzenviertel und eine Reise ins Herz der Musikszene an der Elbe NATUR UND ENTSPANNUNG Alster: Das grüne Herz S.18 Paddeln auf der Alster, Heiraten im Leuchtturm, Lieblingsorte in der Metropolregion, einzigartige Geschäfte, das Miniatur Wunderland und eine Kapelle für Gott Fußball 48 STUNDEN Mit Kindern in Hamburg S.25 Die besten Tipps für zwei Tage mit der Familie – ohne Stress KALENDER Nur das Beste S.26 Die wichtigsten Termine aus der Hansestadt und der Metropolregion – von April bis Juni WARUM HAMBURG? Das Cello im Elbtunnel S.30 Die Stars der Hansestadt verraten, warum sie hier und nirgends sonst TITELFOTOS: WWW.MEDIASERVER.HAMBURG.DE, © HERZOG & DE MEURON, PR (7); ILLUSTRATION: FRANZISKA SCHAUM © HERZOG & DE MEURON, PR (7); ILLUSTRATION: TITELFOTOS: WWW.MEDIASERVER.HAMBURG.DE, leben wollen. Diesmal: die Dirigentin Simone Young GROSSE FREIHEIT Darum sind wir hier Möwen und Vanilletörtchen: 24 Hamburger verraten, warum sie ihre Stadt so lieben. ... so viele Gründe gibt es mindestens für das Leben an der Elbe. 24 finden Weil nur in Hamburg Mö- 1 wen mitten durch die Stadt Sie gleich hier. Und fliegen. Friederike Küfer, 16, Hier haben die Stadtteile Schülerin 5 eine dörfliche Struktur be- viele mehr auf den halten – Wilhelmsburg, Winter- Ich liebe die Weite, die Luft, hude oder auch Blankenese. 2 die Zurückhaltung der Leu- Lukas Skwiercz, 21, parlamen- nächsten Seiten: te, das pulsierende Leben ohne tarischer Assistent Krawall. Und natürlich den HSV. Olli Dittrich alias Dittsche, Ich war in ein Mädchen ver- Geschichten von 52, Komiker und Musiker 6 liebt, als ich zum ersten Mal nach Hamburg kam. Schnell Hamburg hat Stil, ohne prot- habe ich mich auch in die Stadt Hausbooten, Rock- 3 zig zu sein. Und dank krea- verliebt. Diese Liebe ist bis heute tiver Agenturen kommt cleveres geblieben. Roger Cicero, 38, Design von der Elbe. Christian Swingmusiker stars, Kitesurfern Tönsmann, 37, Grafikdesigner Wann immer ich in Ham- Weil ich seit letzter Woche 7 burg ankomme – am Flug- und einer Kapelle 4 bei den Landungsbrücken hafen, am Hauptbahnhof oder wohne und immer an dem U- auf der Autobahn –, habe ich das Bahnhof mit Hamburgs schöns- Gefühl, ich komme nach Hause. für den Fußballgott. ter Aussicht aussteigen kann. Hamburg, ich liebe dich, du bist Daniela Habler, 34, pharma- das Derbste! Fatih Akin, 34, Film- zeutisch-technische Assistentin regisseur, Autor und Produzent DIRK SCHMIDT UMFRAGE: FLORIAN ZINNECKER; ILLUSTRATIONEN: 4 HAMBURG – DAS MAGAZIN AUS DER METROPOLE Es gibt da eine schöne Weil es hier nicht nur 1 3 Zeile aus dem Lied 2 1 das Schauspielhaus und „Hamburg City Blues“ von den das Thalia Theater gibt, sondern Beginnern: „Der Grund, aus auch noch viele kleine Theater. dem die Menschen gern in Jens Guhlke, Schiffsmakler Hamburg leben: weil die Leute hier erst fühlen, dann denken, Hafenfähren, riesige dann reden.“ Katharina Jancke, 2 2 Flohmärkte, ein Theater 20, Studentin nur für Kinder! Mal gingen wir am Elbstrand bunte Scherben Hamburg ist so über- sammeln, besuchten den Tier- 14 schaubar und vereint park Hagenbeck oder waren im trotzdem so viel: Geld und Sub- Planetarium. Für mich als zehn- kultur, friedlich nebeneinander. jährigen Knaben stand fest: Wenn Christian Reichel, 35, Theater- ich einmal groß bin, werde ich in macher Hamburg leben. Bastian Sick, 43, Journalist und Buchautor Ich lebe in einer Groß- 15 stadt und werde trotz- Streetart-Wunder an un- dem freundlich begrüßt, wenn 2 3 erwarteten Ecken, Vanil- Weil dieses Dorf alles hat: einen großen Teich, auf dem du ich mir ein Croissant hole. Jens letörtchen im „Transmontana“ 8 segeln kannst; und einen Fluss, auf dem du in die Welt fahren Bärtner, 39, Politologe am Schulterblatt, das zu jeder und wieder zurückkommen kannst – zu Menschen, die weltoffen, Jahreszeit verzauberte Licht im humorvoll, anständig sind. Stefan Gwildis, 50, Soulmusiker Wenn ich mich anstren- Altonaer Wohlerspark. Pauline 16 ge, kann ich von meinem Geyer, 24, Studentin Im Hafen kannst du die Ver- Alle meine Geschwister Fenster aus den Michel sehen. 9 bindung zur großen wei- 11 wohnen hier, und ich Ina Kerbert, 27, Bäckereifach- Wegen der Außenalster ten Welt richtig spüren. Moritz kann überall mit dem Fahrrad verkäuferin 2 4 – ich brauche genau eine Viebeg, 29, Schauspieler hinfahren. Anna Lena Garde, Stunde, um einmal rundherum 24, freie Texterin Weil es vor meiner Haus- zu joggen. Wiebke Rosenmüller, Es gibt für mich nichts 17 tür einen Spielplatz gibt. 28, Studentin 1100 Schöneres, als mit dem Das Wasser, das Wetter, Und weil ich meine Schule mag. Zug in Hamburg anzukommen: 1 2 das Unspektakuläre der Ein bisschen. Marnie Guhlke, Da geht es erst über die Elbe, Leute, meine Freunde, der Kiez, 6 Jahre dann vorbei an den Deichtor- der HSV, die Currywurstbuden, hallen und der Speicherstadt, die Vielfalt der Restaurants und Zur blauen Stunde mit auf der Lombardsbrücke über die Nähe zu meiner Geburts- 18 einem Cabriolet auf der die Alster und schließlich durchs stadt Pinneberg, dem schönsten Köhlbrandbrücke über den Ha- Schanzenviertel bis nach Altona. Vorort Deutschlands – darum fen zu fahren – das ist für mich Daniela Maurer, 37, Reisever- lebe ich gern in Hamburg. lebenswert. Inga Lena Vöpel, 27, kehrskauffrau Tim Mälzer, 38, Koch Grafikerin Die Hamburger sind ein 19 neugieriges, treues Kul- turpublikum – mit der Zeit ha- ben wir einander sehr schätzen gelernt! John Neumeier, 67, In- tendant des Hamburg Balletts Weil du hier nach dem 2 0 Theater noch was zu es- sen kriegst. Florian Müggelfeld, 27, Beamter HAMBURG – DAS MAGAZIN AUS DER METROPOLE 5 LEBEN AM WASSER Wie ein hellblaues Band fließt die Elbe der unter- gehenden Sonne entgegen. Der in der Dunkelheit glühende Hafen am Süd- ufer schläft nie. FOTO: GERALD HÄNEL 6 HAMBURG – DAS MAGAZIN AUS DER METROPOLE Das Tor zur Welt LANGSAM SENKT SICH DER ABEND über den Strom und die Stadt, doch der Ha- fen interessiert sich nicht für das Spektakel – wie schön das Glitzern und Funkeln auch sein mag. In seinen Terminals hieven Con- tainerbrücken Stahlbox um Stahlbox hoch, wechseln Arbeiter Schichten, für Romantik ist2 keine Zeit. Abend-5 liche Muße, die bleibt den Bewohnern der Stadt und deren Besu- chern vorbehalten. Die sollten zu dieser Stunde am besten auf dem Ponton des Fischmarkts sitzen oder auf der Terrasse des Bürohauses Dockland stehen, um das Leuchten des Himmels und die Lichter der Schiffe in ihre Herzen einziehen zu lassen. Der Hafen wacht über die Stadt – so unermüdlich, wie die Elbe dahinfließt. Für ihn gibt es kein Innehalten. 820 Jahre hat er auf dem Buckel, aber von Müdigkeit zeigt das Rie- senareal keine Spur. Aus einem kleinen Anlegesteg, läppische 120 Meter lang, wurde der größte Hafen des Landes und der elftgrößte Containerumschlagplatz der Welt. 167 000 Leute leben heute von ihm, über 140 Millionen Tonnen Güter hat man letztes Jahr hier umgeschlagen. Zu verdanken hat Hamburg das alles einem Staufer, Kaiser Friedrich Barbarossa. Der übergab der Stadt einen (auf den 7. Mai 1189 datierten ) „Freibrief“ , der den Schiffern erlaubte, zollfrei Waren auf der Unterelbe bis zur Nordsee zu transportieren. Seitdem ist aus dem Hafen eine niemals schlafende Stadt aus Licht geworden, zwischen 1850 und 1934 wanderten von hier mehr als fünf Millionen Menschen nach Amerika aus, auf der Suche nach einem besseren Leben. Im Zweiten Weltkrieg wurden 80 Prozent des Hamburger Hafens zerstört. Nur zehn Jahre nach Kriegsende, Hamburg hatte 115 Millionen Euro in seinen Wiederaufbau ge- steckt, erwirtschaftete der Hafen bereits genauso viel wie vor dem Krieg. Spätestens seitdem wächst hier jedes Kind mit der Gewissheit auf: Durch den Hafen lebt die Hansestadt. Nur er hat sie zu dem geformt, was sie heute ist: eine moderne, internationale Metropole, Heimat für Kreative, Intellektuelle und Entwickler, eine Stadt des 21. Jahrhunderts. Wer hätte das geahnt, vor 700 Jahren, als Koggen elbaufwärts segelten, beladen mit Wein, Stoffen, Gewürzen, froh, dem besten aller Seeräuber entkommen zu sein: Klaus Störtebeker. Heute führen die 75 Hamburger Hafenlotsen die großen Kreuz- fahrtdampfer und Containerschiffe sicher in den Schoß der Stadt. An der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg, bei Wedel, steigt der Lotse an Bord und hilft, das Schiff an einen der 320 Anlegeplätze zu navigieren. Nur kurze Zeit ankern die Schiffe im Hafen, Liegezeit ist teuer. Wie schön ist es da, hier bleiben zu dürfen, mittendrin im Leuchten.