SIND?

WIR GEWORDEN WIR SCHAUSPIEL

RNFR SILET18/19 SPIELZEIT

WER WIR WIR WER WIE SIND SIND WIE

UM BRÜCHE BRÜCHEUM WER WIR WIE SIND SIND? WIR GEWORDEN 1 Eine große Frage, die wir auf der Bühne natürlich nicht be- antworten können, aber die wir exemplarisch anhand be- stimmter Themen mit den Mitteln des Theaters beleuchten wollen. Dabei haben uns spannende Autor_innen unter- stützt: Das Autorenerfolgsduo Lutz Hübner und Sarah INHALT Nemitz, der holländische Regisseur und Autor Eric de Vroedt, die Autoren Clemens Meyer und Jan Neumann so- wie für unsere Monodramen-Serie »Stimmen einer Stadt« die Autorin Antje Rávic Strubel und die Autoren Martin LIEBES Mosebach und Thomas Pletzinger. Stoffe und Stücke wichtiger Gegenwartsautoren werden außerdem erst- mals am auf die Bühne gebracht: von dem großen jüdischen Schriftsteller David Grossman, PUBLIKUM dem englischen Regisseur und Autor Tim Crouch, dem österreichischen Dramatiker Ewald Palmetshofer und unserem Autor und Dramaturgen Konstantin Küspert. Zugleich wird in unserer dreijährigen Kooperation mit dem Mousonturm Rimini-Protokoll, die in Frankfurt als Künst- lerkollektiv ihre Wurzeln haben, ein neues Projekt mit den ir sind am Schauspiel Frankfurt und in dieser Menschen dieser Stadt entwickeln. Stadt angekommen: Ihr Interesse an unserem neuen Ensemble und Ihre Offenheit für viele Erfolgreich haben wir mit unserem großen kulturellen Bil- unterschiedliche ästhetische Ansätze auf der dungsprojekt »All Our Futures« begonnen, das jetzt mit Bühne haben uns durch eine erfolgreiche fast 200 Jugendlichen, neun Pädagog_innen und zehn erste Spielzeit getragen. Der Publikumszu- Künstler_innen aus der freien Szene an drei verschiede- spruch war riesig und Ihr Vertrauen großartig, nen Orten der Stadt in seine zweite Runde geht. Beim Wdafür möchten wir Ihnen zuallererst ganz herzlich danken! Austausch der verschiedenen Welten aller Teilnehmer_in- nen geht es um die Erforschung des Eigenen und des Mit den zentralen klassischen Stücken und Stoffen im Anderen. Der Blick auf die eigene Identität umfasst dabei Schauspielhaus sowie den modernen Dramen in den den Blick auf verschiedene Gemeinschaften. Zusammen Kammerspielen konnten wir Ihnen unsere neuen Schau- mit dem Excellenzcluster »Normative Orders« werden wir spieler_innen und viele spannende neue Autor_innen zudem unsere Redenreihe fortsetzen und anknüpfend an vorstellen. In unserer zweiten Spielzeit bringen wir nun das Grundgesetz untersuchen, welche Werte trotz vieler vor allem Stücke des 20. Jahrhunderts, aber auch neue Umbrüche uns heute noch verbinden. Dramatik auf die große Bühne und verfolgen mit zeitge- nössischen Stoffen und Uraufführungen in den Kammer- Spannende Aufführungen, kontroverse Diskussionen und spielen die Analyse der Gegenwart weiter. Wir stellen vielfältige Formate erwarten Sie - mit dabei ist unsere PREMIEREN uns die Frage, warum unsere offene, demokratische Ge- Neuproduktion für die diesjährigen Salzburger Festspiele 004 sellschaft mehr und mehr bedroht ist, nachdem wir diese und unsere Eröffnungsinszenierung der Ruhrfestspiele doch durch die bittere Erfahrung zweier Weltkriege müh- Recklinghausen im nächsten Frühjahr. THEMEN DER SPIELZEIT sam erringen konnten. Ausgehend von der Verabschie- 024 dung des Grundgesetzes 1949 blicken wir zurück auf die Im Namen aller meiner Mitarbeiter_innen möchte ich Sie letzten 70 Jahre: Wo waren die großen UMBRÜCHE, deren herzlich zu unserem umfangreichen Programm einladen. ENSEMBLE UND GÄSTE Auswirkungen wir bis heute erleben? 145 Natürlich sind Umbrüche nicht immer gewollte und ge- FÖRDERER UND PARTNER wünschte Veränderung, manchmal jedoch durchaus von 168 uns selbst hervorgerufen. Daher haben wir auch unseren Schauspieler_innen die Frage gestellt: Umbrüche – Was WILLKOMMEN SERVICE veränderst Du? Ihre Antworten finden Sie in diesem Ma- 170 gazin als Kurzzitate wieder. MITARBEITER_INNEN Die Gegenwart ist geprägt von einer Zeit, die ungefähr ZUR NEUEN 188 eine Lebensspanne umfasst. Und so finden Sie in diesem Heft auch dokumentarische Fotos aus den letzten 70 FOTOLEGENDE Jahren Frankfurter Stadtgeschichte, gepaart mit Moment- 197 aufnahmen des Fotografen Christoph Mack von unseren SPIELZEIT! Schauspieler_innen in dieser Stadt. Der Zusammenstoß IMPRESSUM UND KONTAKT dieser Zeitsprünge macht unser Spielzeitthema sofort Ihr Anselm Weber 197 augenscheinlich: WIE SIND WIR GEWORDEN, WER WIR SIND? INTENDANT UND GESCHÄFTSFÜHRER

002 003 STIMMEN EINER STADT WEISSE FLECKEN 3 Monodramen von Jugendperformanceprojekt KAMMER Martin Mosebach, Thomas Pletzinger ab 13 Jahren und Antje Rávic Strubel von Philipp Boos und Martina Droste Regie: Anselm Weber Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt Uraufführungen 06. April 2019 Premiere SPIELE April 2019 PREMIEREN HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT RÄUBER. SCHULDENREICH DAS HEERLAGER DER HEILIGEN von Ewald Palmetshofer von Jean Raspail Regie: David Bösch Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Premiere Regie: Hermann Schmidt-Rahmer STUDIOJAHR 08. September 2018 Uraufführung Mai 2019 DER KLEINE DICKE RITTER AUS STAUB SCHAUSPIEL von Robert Bolt BOCKENHEIMER von Jan Neumann Familienstück ab 6 Jahren Regie: Jan Neumann SIDDHARTHA ZWEI MONSTER Regie: Fabian Gerhardt von Hermann von David McKee SCHAU Uraufführung Regie: Lisa Nielebock ab 4 Jahren Premiere 29. September 2018 Regie: Andreas Mach 18. November 2018 Premiere SPIELHAUS DEPOT 06. Juni 2019 Premiere AN OAK TREE 16. September 2018 DER HAARIGE AFFE WARTEN AUF GODOT MUT UND GNADE (DIE EICHE) BOX & KLASSENZIMMER von Eugene O’Neill von Samuel Beckett von Ken Wilber von Tim Crouch Regie: Eric de Vroedt Regie und Bühne: Robert Borgmann Regie: Luk Perceval Regie: Tim Crouch PATENTÖCHTER Premiere Premiere Uraufführung Deutsche Erstaufführung JUNGES von Corinna Ponto und 07. September 2018 12. Januar 2019 01. Dezember 2018 09. November 2018 Julia Albrecht ab 15 Jahren SCHAUSPIEL Regie: Regina Wenig DIE PERSER SÜSSER VOGEL JUGEND 1.440 SZENEN FÜR EINE STADT EINE FRAU FLIEHT VOR EINER von Aischylos von Tennessee Williams WIE FRANKFURT NACHRICHT Premiere Koproduktion mit den Regie: Roger Vontobel ALL OUR FUTURES 25. November 2018 von und mit Rimini Protokoll von David Grossman Salzburger Festspielen Das große Stadtteilprojekt geht in BOX & KLASSENZIMMER Koproduktion mit dem Regie: Jessica Glause Regie und Bühne: Ulrich Rasche Premiere Künstlerhaus Mousonturm sein zweites Jahr 01. Februar 2019 Künstlerische Leitung: Martina Droste Deutschsprachige Erstaufführung Premiere und Alexander Leiffheidt ALLES WAS ZÄHLT Uraufführung 11. Januar 2019 28. September 2018 April 2019 Lieder von Geld und Schulden THE NATION September 2017 bis Juni 2020 Regie: Michael Lohmann von Eric de Vroedt FRANKFURTER STADTTEILE DIE WELT IM RÜCKEN Regie: David Bösch SKLAVEN LEBEN DEPOT & SCHAUSPIELHAUS Premiere von Thomas Melle von Konstantin Küspert 01. März 2019 Regie: Jan Bosse Deutschsprachige Erstaufführung Regie: Jan-Christoph Gockel KAMMERSPIELE 29. und 30. März 2019 JETZT ABER ANDERS Gastspiel Wien Uraufführung im Rahmen der Inklusives Jugendtheaterprojekt 05. und 06. Oktober 2018 Frankfurter Positionen ab 13 Jahren RAUSCH PEER GYNT 26. Januar 2019 von Martina Droste und von Falk Richter von Henrik Ibsen 2018 Aleksandra Maria S´cibor Regie: Rüdiger Pape FUROR Regie: Andreas Kriegenburg von Lutz Hübner und Sarah Nemitz Premiere Premiere Regie: Anselm Weber Premiere 08. Dezember 2018 Mai 2019 18. Mai 2019 KAMMERSPIELE BOCKENHEIMER DEPOT Uraufführung 02. November 2018 004 2019 005 REPERTOIRE ROMEO UND JULIA HUSBANDS AND WIVES von William Shakespeare von Woody Allen SCHAU Regie: Marius von Mayenburg Regie: Christian Brey ROSE BERND INVISIBLE HAND von Gerhart Hauptmann von Ayad Akhtar SPIELHAUS Regie: Roger Vontobel Regie: Anselm Weber ALLE MEINE SÖHNE von Arthur Miller WOYZECK LENZ Regie: Anselm Weber von Georg Büchner von Georg Büchner Regie: Roger Vontobel Ein Solo mit Peter Schröder AMPHITRYON von Heinrich von Kleist MARS Regie: Andreas Kriegenburg von Marius von Mayenburg KAMMER Regie: Marius von Mayenburg DAS SIEBTE KREUZ von Anna Seghers STIMMEN EINER STADT 1 - 3 Regie: Anselm Weber 3 Monodramen von Wilhelm Genazino, Olga Grjasnowa, Teresa Präauer Regie: Anselm Weber EMILIA GALOTTI SPIELE von Gotthold Ephraim Lessing Regie: David Bösch AM KÖNIGSWEG VERBRENNUNGEN von Elfriede Jelinek von Wajdi Mouawad Regie: Miloš Lolic´ Regie: Daria Bukvic´ KLOTZ AM BEIN von Georges Feydeau Regie: Roger Vontobel DER ALTE SCHINKEN Stückentwicklung von Nele Stuhler und Jan Koslowski RICHARD III von William Shakespeare Regie: Jan Bosse DER TALENTIERTE MR. RIPLEY von Patricia Highsmith Regie: Bastian Kraft BOX DIE VERWANDLUNG GROUNDED nach Franz Kafka von George Brant Regie: Jan-Christoph Gockel Regie: Anselm Weber

006 mbrüche sind nicht bloß Veränderungen, es sind Ein- schnitte, die oft plötzlich auftreten, manches Mal unge- steuert oder manches Mal von uns provoziert. Sie sind DER HAARIGE unumkehrbar und oftmals erst im Blick auf die Vergan- DIE genheit zu verstehen. Wir suchen mit den Stücken un- FUROR seres Spielplans nach den Umbrüchen, die unmittelba- re Auswirkungen auf unsere Gegenwart haben. Große UAutor_innen benennen schon jeweils aus ihrer Zeit heraus, PERSER was uns droht, widerfährt, wenn wir nicht aufmerksam genug erkennen, wo sich einschneidender Wandel andeutet, oder gar nicht wahrhaben wollen, was wir tun können, um diese AFFE VON EUGENE O’NEILL VON AISCHYLOS VON LUTZ HÜBNER UND SARAH NEMITZ Welt ein wenig menschlicher zu gestalten. Eugene O’Neills FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET UND ÜBERSETZT URAUFFÜHRUNG – AUFTRAGSWERK DES Blick auf die gesellschaftlichen Verlierer am sozialen Rand, VON CLEMENS MEYER SCHAUSPIEL FRANKFURT Aischylos’ Klage über den Tod von 300.000 jungen Soldaten im persischen Krieg, Samuel Becketts ohnmächtiges Warten ank weiß: Wir, die wir ganz m 480 v. Chr. griff das größte ine Versuchsanordnung wie un- auf eine bessere Zukunft, Ken Wilbers reale Liebesgeschichte unten arbeiten – im Maschi- asiatische Heer die Griechen ter dem Brennglas: Der Ministe- als Sinnsuche vor dem Abgrund der Sterblichkeit, Tennes- nenraum des gewaltigen an, die ihnen, zahlenmäßig rialdirigent Heiko Braubach hat see Williams’ Schreckensbild von Selbstjustiz anstelle des Schiffes – wir stehen in und technisch unterlegen, ei- einen Jungen, der unter Drogen- Wahrheit ganz oben. Nichts ne leichte Beute schienen. einfluss stand, angefahren. Rechtsstaates, Henrik Ibsens Analyse des modernen Men- rührt sich ohne unsere Kraft. Doch in der Meeresenge von Schuld trifft den Fahrer nicht. schen im Zuge ständiger Anpassung und Glücksoptimierung, Yank ist von allen Starken der Salamis wurden die Perser Dennoch will der Politiker der Lutz Hübners und Sarah Nemitz’ neues Stück über einen YStärkste. Ein Herrscher, ein Boss. Uvon den Griechen durch einen Über- EMutter des Jungen unter die Arme Wutbürger und Eric de Vroedts Serie über politische Machen- Die Anderen, die sich auf dem Ober- raschungsangriff brutal geschlagen. greifen – immerhin befindet er sich schaften und geldgierige Netzwerker: All dies verweist auf deck sonnen, interessieren ihn nicht. Die fast 300.000 Toten lassen ahnen, mitten im Wahlkampf und die Mutter die Gefährdungen unserer Zeitgenossenschaft – dorthin, wo Doch in den Augen dieser wirklichen dass hier ein ganzes Volk über Gene- muss als Altenpflegerin jeden Cent sich Umbrüche schon längst vollzogen haben, auch wenn wir Bosse ist er nichts als ein furchter- rationen hinweg seiner Zukunft be- zweimal herumdrehen. Als Braubach regendes, niedriges Tier. Wie kann raubt war. dies klären will, trifft er auf den jungen sie vielleicht nicht wahrhaben wollen oder noch ängstlich auf das sein? Ist seine Arbeit verächtlich, Aischylos fasst dieses historische Er- Rechten Jerome, der die Stunde sei- dem Alten beharren. Das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll seine Kraft tierisch? Worauf lässt eignis in eine dichte, bilderreiche nes heiligen Zorns gekommen sieht. befragt schließlich die Frankfurter Bürger_innen selbst, was sich der Stolz gründen, der ihm doch Verssprache. Seine Tragödie reflek- Mit Braubach und Jerome treffen un- sich als Einschnitt in ihren Leben ausgeprägt hat. zusteht – zustehen muss? Yank ver- tiert die Stellung des Menschen, der vereinbare Positionen aufeinander: lässt seine Männer und seine Ma- in seiner Anmaßung von Ehrgeiz und Auf der einen Seite der etablierte, schine, seine Heimat und sein Ich. Er Selbstüberschätzung alle und alles in pragmatische Politiker, auf der ande- sucht nach Ersatz, nach Sinn, we- den Untergang reißt: Der Alleinherr- ren ein junger Mann voller extremer nigstens nach einem Feind. Aber er scher, vor dem ein Volk in die Knie Positionen, die sich aus Enttäu- findet nichts. ging, kehrt ohne Königskleider heim, schung, Wut und Hass speisen. Eugen O’Neills Drama erzählt in der er ist nackt und schutzlos wie jeder Lutz Hübner und Sarah Nemitz gehö- Gestalt Yanks von der Gewalt der andere. Am Ende liegt die Kraft des ren zu den erfolgreichsten Autor_in- Ausgeschlossenen, von der Verach- Überlebens in der gemeinsamen Kla- nen unserer Zeit. In ihrem neuen Stück tung, die sie erfahren, und von ihrer ge der Besiegten. Aischylos stellt den gehen sie der Frage nach, wie demo- Wut, die sich in alle Richtungen zu- Menschen durch die Erfahrung des kratische Werte in unserer Gesell- gleich ausbreitet. In Clemens Meyers Schmerzes in seiner Verletzbarkeit schaft erodieren und was politisches kraftvoller Neuübersetzung und der dar, und nur aus dieser kann ein mo- Handeln kompromittiert. Ein Stück, Regie Eric de Vroedts entsteht da- derner, humaner Staat hervorgehen. das mit Wucht in den Nerv unserer raus eine provokante politische Re- Die Aufführung ist eine Koproduktion Gesellschaft bohrt. vue über unsere Zeit. mit den Salzburger Festspielen. SCHAUSPIEL ERIC DE VROEDT (*1972) ist ein mehrfach ausgezeichneter ULRICH RASCHE (*1969) ist Regisseur und Bühnenbildner. ANSELM WEBER ist seit 2017 Intendant am Schauspiel Schauspieler, Regisseur und Autor. Er zählt zu den füh- 2017 wurde er für seine Inszenierung »Die Räuber« am Frankfurt. Unter seinen Inszenierungen finden sich zahl- renden Theatermachern der Niederlande. Seit 2018 Residenztheater München mit dem Nestroy-Preis aus- reiche Ur- und Erstaufführungen. Eine langjährige Zu- ist er Intendant des Nationaltheaters Den Haag. »Der gezeichnet und zum Berliner Theatertreffen eingeladen. sammenarbeit verbindet ihn mit LUTZ HÜBNER und SARAH haarige Affe« ist seine erste Arbeit in Frankfurt. Mit dieser Koproduktion setzt er nun seine chorische NEMITZ. Zuletzt brachte er 2016 ihr Stück »Wunschkin- CLEMENS MEYER (*1977) widmet sich in seinen vielfach Arbeit am Schauspiel Frankfurt fort. der« zur Uraufführung. ausgezeichneten Prosawerken oft den Rändern un- serer Gesellschaft. 2015 erhielt er die Frankfurter REGIE UND BÜHNE Ulrich Rasche KOSTÜME Sara Schwartz REGIE Anselm Weber BÜHNE Lydia Merkel KOSTÜME Irina HAUS Poetikdozentur. KOMPOSITION Ari Benjamin Meyers CHORLEITUNG Toni Jes- Bartels MUSIK Thomas Osterhoff DRAMATURGIE Ursula sen VIDEO Philip Bußmann DRAMATURGIE Marion Tiedtke Thinnes REGIE Eric de Vroedt BÜHNE Maze de Boer KOSTÜME Lotte Goos MUSIK Florentijn Boddendijk, Remco de Jong CHOREOGRAPHIE Alida Dors LICHT Bernie van Velzen DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt 07. September 2018 SCHAUSPIELHAUS 28. September 2018 SCHAUSPIELHAUS 02. November 2018 SCHAUSPIELHAUS UND DEPOT008 009 WARTEN AUF SÜSSER VOGEL THE NATION MUT UND 1.440 SZENEN PEER FÜR EINE STADT GODOT JUGEND TEIL 1–6 GNADE WIE FRANKFURT EINE WAHRE GESCHICHTE ÜBER LIEBE UND TOD

VON SAMUEL BECKETT VON TENNESSEE WILLIAMS VON ERIC DE VROEDT GYNTVON HENRIK IBSEN VON KEN WILBER VON UND MIT RIMINI PROTOKOLL DEUTSCH VON ELMAR TOPHOVEN DEUTSCH VON NINA ADLER DEUTSCH VON IRA WILHELM DEUTSCH VON JOCHEN LEHNER URAUFFÜHRUNG DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG URAUFFÜHRUNG – FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET KOPRODUKTION MIT DEM VON MARION TIEDTKE UND LUK PERCEVAL KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM amuel Becketts Jahrhundert- 959 schrieb der amerikanische m neuen Stadtviertel »Safe City« eer, Du lügst!« Mit einer Mär er amerikanische Theoretiker as Berliner Theaterkollektiv stück ist eine böse Farce über Erfolgsautor ein Drama, das heu- wird alles besser werden: ein di- vom halsbrecherischen Ritt auf zur transpersonalen Psycho- Rimini Protokoll entwirft eine die menschliche Existenz. te noch den Nerv unserer Zeit gitales High-Speed Netzwerk zum einem Rentier beginnt Ibsens logie, Ken Wilber, lernt erst multimediale Konferenz und Vladimir und Estragon warten trifft: Erfolgsgier, Geld, Jugend- Bewohnen entsteht, mit 24-stün- dramatisches Gedicht vom spät seine große Liebe ken- lädt zur theatralen Vollver- vergebens auf Godot, der wahn, Rassismus und Selbstjus- diger Sicherheitsüberwachung Träumer und Fantasten Peer nen. Es ist Liebe auf den ers- sammlung ein. Sie verbringen heute nicht kommen wird. tiz prägen ein Leben jenseits des und smarten, energieeffizienten Gynt. Und Lügengeschichten ten Blick oder gar Seelen- Tag für Tag 1.440 Minuten in Auch morgen nicht. Wartende bestehenden Rechts. Chance Häusern. Doch am Tag der sind es, mit denen er sein Le- verwandtschaft, die jedoch den multiplen Parallelwelten Sin einer Transitsituation. »Man sollte 1Wayne ist als Gigolo einer Filmdiva an IGrundsteinlegung verschwindet im Pben lang versucht, der Realität zu ent- Dschon bald auf dem Prüfstand steht, Dder in sich und weit über ihre Gren- nicht vergessen, dass Beckett das den Ort seiner Jugendliebe Heavenly ärmsten Teil der Stadt Ismaël, ein elf- fliehen. Getrieben von jugendlicher als seine Frau Treya noch vor den zen hinaus vernetzten Metropole. Stück geschrieben hat, als die ers- zurückgekehrt – in der Hoffnung, sie jähriger Junge. Ist er von der Polizei Neugier zieht Gynt in die Fremde und Flitterwochen von ihrer Krebser- Gemeinsam spinnen sie einen Hand- ten Stimmen aus den Vernichtungs- durch den Glamour von Hollywood misshandelt worden? Hat seine Mut- begibt sich auf eine lange Wande- krankung erfährt. Es folgen fünf ge- lungsfaden quer durch 24 Stunden, lagern sich Gehör verschafften«, zurückerobern zu können. Die Angst ter etwas mit dem Verschwinden zu rung: Ein ganzes Leben wird in dem meinsame Jahre als Kampf an den quer durch ihr Leben in der Stadt, kommentiert der Historiker Valentin vor dem Misserfolg ihres nächsten tun? Oder ist der Junge zum Spielball nordischen Epos durchschritten – von Grenzen von Leben und Tod. Dabei durch öffentliche und private Orte Temkine 2008. Das unerlöste War- Films erstickt seine Begleiterin, eine der Lokalpolitik geworden? Immobili- der Jugendzeit fast bis zum Tode – ei- geht es immer um die Liebe, um die der Begegnung, Versammlung und ten der beiden Protagonisten Vladi- große Film-Prinzessin, in Alkohol und eninvestoren, Polizisten, Journalisten, ne ganze Welt durchreist. Zuletzt je- gemeinsame Suche nach dem Sinn Arbeit, ihre Orte des Rückzugs, der mir und Estragon ragt weit über die Drogen, so dass Chance von ihr kaum Politiker – alle scheinen mehr zu wis- doch endet seine Reise wieder dort, zwischen Hoffen und Bangen. Diese Einsamkeit, der Exklusivität. Das The- Theaterbühne hinaus. Die existenti- Hilfe erwarten kann. Schon bald holt sen, als sie zugeben. Und während wo sie begonnen hat: vor der Tür sei- entgrenzende Erfahrung bezeugen ater wird dabei zum leibhaftigen In- elle Einsamkeit des Menschen of- ihn die Wut des lokalen Spitzenpoliti- auf der Straße Proteste ausbrechen ner Jugendliebe Solveig, die gewartet die Tagebuchaufzeichnungen und terface, es treibt als Generator und fenbart sich, die Abhängigkeit vonei- kers Boss Finley ein, der weiß, dass und ein Shitstorm nach dem anderen hat auf einen, der erst scheitern muss- Reflexionen des Paares, die exem- Prozessor Geschichten und Hand- nander, die sinnlosen Spiele von seine Tochter damals durch die sexu- durch das Internet fegt, wird eine Fra- te, um sich selbst zu finden. Als geal- plarisch zeigen, wie wir als Menschen lungen voran, die sonst im Nirgend- Herrschaft und Knechtschaft. Weni- elle Beziehung zu Chance unfruchtbar ge immer dringender: Wo ist Ismaël? terter, dem Tode nahe stehender um unser Leben ringen zwischen wo des digitalen Raums ungreifbar ge Texte sind von einer solchen Wir- geworden ist. Um ihre Jugend betro- Eric de Vroedt hat mit seinem in den Mann stellt dieser am Ende fest, dass Schuldgefühlen, Angst, Einsamkeit und unerzählt verborgen bleiben. kungskraft. Im grotesken Clowns- gen, steht Heavenly fortan unter Be- Niederlanden bejubelten Drama »The es ihm unmöglich ist, den eigenen und der Ahnung einer Kraft, die mehr Mit der Uraufführung von »1.440 Sze- spiel verbirgt sich eine tieftraurige obachtung ihres Vaters, der auf den Nation« das Serienformat von Netflix Wesenskern, sein Innerstes zu erfas- ist als das, was wir in unserer Ge- nen für eine Stadt wie Frankfurt« set- Parabel über eine Gesellschaft ohne Tag der Rache wartet. Finleys Privat- oder HBO auf die Bühne übertragen: sen. Und die Frage bleibt: »Was ist sellschaft gemeinhin als Erfolg be- zen das Frankfurter Künstlerhaus Ziel. Mit den Mitteln des Absurden armee schlägt gnadenlos zu. – Eine ein spannender Politthriller für das dieses ›sei du selbst‹ im Grunde«? greifen. Luk Perceval wird aus dieser Mousonturm und das Schauspiel begegnet Beckett dem Grauen, um Gesellschaft, die nur noch das Recht Theater, der Folge für Folge ein immer Es ist das Drama des modernen authentischen Liebesgeschichte ei- Frankfurt die gemeinsam initiierte das Recht auf Menschlichkeit zu des Stärkeren kennt: »Ich will nicht eu- größeres Panorama der Konflikte un- Menschen, das Henrik Ibsen 1867 mit ne choreographische Schauspiel- und produzierte Kooperationsreihe postulieren. er Mitgefühl, ich will nur euer Ver- serer Gegenwart zeichnet. Wir zeigen »Peer Gynt« entfaltet und damit die produktion entwickeln – als Requiem im Bockenheimer Depot fort. ständnis«, lässt Williams seine Haupt- alle sechs Teile an zwei Tagen. Frage nach den Möglichkeiten auf die Urkraft des (Über-) Lebens. figur am Ende sagen. menschlicher Selbsterkenntnis auf eine bis heute gültige Formel bringt.

ROBERT BORGMANN (*1980) arbeitet an den führenden ROGER VONTOBEL (*1977) hat nach seinem Regiestudium DAVID BÖSCH (*1978) zählt zu den führenden Theater- ANDREAS KRIEGENBURG begann seine Karriere als Modell- LUK PERCEVAL inszeniert zum ersten Mal am Schauspiel HELGARD HAUG, STEFAN KAEGI UND DANIEL WETZEL bilden das deutschsprachigen Bühnen, wie z.B. dem Burgtheater in Hamburg an vielen großen Häusern inszeniert. regisseuren Deutschlands. Mehrjährige Zusammen- tischler und Techniker und gehört heute zu den re- Frankfurt. Er ist gebürtiger Belgier, hat zunächst als dreiköpfige, weltbekannte Autoren-Regie-Kollektiv Wien, Schauspiel Köln, Staatstheater Stuttgart, Ber- Heute ist er Hausregisseur am Schauspielhaus Düs- arbeiten verbinden ihn u.a. mit dem Schauspiel Essen nommiertesten Regisseuren und Bühnenbildnern für Schauspieler gearbeitet, ehe er in den achtziger Jah- »Rimini Protokoll«. 2007 erhielten sie einen Sonderpreis liner Ensemble oder Residenztheater München. Mit seldorf, inszeniert seit zwei Jahren auch Opern und ist unter der Intendanz von Anselm Weber, dem Thalia Schauspiel und Oper. Er arbeitet regelmäßig auf den ren als Regisseur mit seiner freien Gruppe in Belgien des Deutschen Theaterpreises »Der Faust«, 2008 wurde seinen Arbeiten war er bereits zweimal zum Berliner dem Frankfurter Publikum durch seine Inszenierun- Theater Hamburg, dem Residenztheater München, dem großen Bühnen, u.a. in Hamburg, München, und inszenierte. Seit 18 Jahren arbeitet er auch in Deutsch- ihnen in Thessaloniki der Europäische Theaterpreis in Theatertreffen eingeladen. Seine Inszenierungen gen »Woyzeck«, »Rose Bernd«, »Kampf des Negers Burgtheater Wien und den Salzburger Festspielen. Wien. Seine Inszenierungen wurden mehrfach zum land, u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Thalia der Kategorie Neue Realitäten verliehen. 2011 wurde sind atmosphärisch dicht und schaffen Bilder von einer und der Hunde« sowie »Klotz am Bein« bekannt. Theatertreffen eingeladen sowie mit dem Nestroy- Theater Hamburg und Burgtheater Wien. das Gesamtwerk von Rimini Protokoll mit dem Silbernen düsteren und überwältigenden Schönheit. REGIE David Bösch DRAMATURGIE Alexander Leiffheidt und Faustpreis ausgezeichnet. Löwen der 41. Theaterbiennale Venedig ausgezeichnet. REGIE Roger Vontobel BÜHNE Claudia Rohner KOSTÜME REGIE Luk Perceval BÜHNE Philip Bußmann KOSTÜME Ilse REGIE UND BÜHNE Robert Borgmann KOSTÜME Bettina Ellen Hofmann MUSIK Matthias Herrmann DRAMATURGIE REGIE Andreas Kriegenburg BÜHNE Harald B. Thor KOSTÜME Vandenbussche CHOREOGRAPHIE Ted Stoffer DRAMATURGIE KONZEPT, TEXT UND REGIE Helgard Haug Werner VIDEO/LICHT Carsten Rüger DRAMATURGIE Ursula Marion Tiedtke Andrea Schraad DRAMATURGIE Konstantin Küspert Marion Tiedtke Thinnes

12. Januar 2019 SCHAUSPIELHAUS 01. Februar 2019 SCHAUSPIELHAUS 29. und 30. März 2019 SCHAUSPIELHAUS 18. Mai 2019 SCHAUSPIELHAUS 01. Dezember 2018 BOCKENHEIMER DEPOT April 2019 BOCKENHEIMER DEPOT

010 011 nsere Demokratie haben wir uns mühsam nach zwei Weltkriegen erarbeitet, und doch ist sie heute bedroht. Die soziale Schieflage zwischen Arm und Reich an- stelle der versprochenen Chancengleichheit, eine Ge- RÄUBER. AN OAK sellschaft migrantischer Diversität anstelle nationaler AUS Homogenität, die Flut von Fake News anstelle von Fakten und allgemeinen Wahrheiten: All das macht uns plötz- SCHULD Ulich klar, dass sich die Voraussetzungen unseres Zusam- menlebens in den letzten 70 Jahren einschneidend verändert haben. So schnell und so rasend hat sich alles gewandelt, STAUB wie wohl kaum in einer anderen Generation vor uns. Die Au- ENREICH VON EWALD PALMETSHOFER VON JAN NEUMANN (DIE EICHE) tor_innen der kommenden Spielzeit spüren in den Kammer- TREE FRANKFURTER FASSUNG VON URAUFFÜHRUNG – AUFTRAGSWERK DES VON TIM CROUCH spielen die Umbrüche auf, an denen wir bis heute laborieren. RÄUBER.SCHULDENGENITAL SCHAUSPIEL FRANKFURT DEUTSCH VON BERND SAMLAND Sie erkunden, was uns entweder aus dem Lot zu bringen DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG droht oder uns neue Perspektiven eröffnet: der Generationen- ranz und Karl sind Brüder, und an kann mit einer Wohnung in Hypnotiseur in einer Bar vor vertrag als Schuldenberg bei Ewald Palmetshofer, David sie wollen Geld. Das Geld der einen Menschen genauso Publikum. Die Show läuft nicht Grossmans Blick auf das alltägliche Leben im fortwährenden Eltern, Otto und Linde, die je- töten wie mit einer Axt«, gut. Der Hypnotiseur kann nie- Nahost-Konflikt, Konstantin Küsperts Analyse unserer moder- doch auch nichts mehr herzu- schrieb zu Beginn des 20. manden hypnotisieren, schon geben haben und ängstlich die Jahrhunderts der Berliner seit drei Monaten nicht mehr. Er nen Sklavenwelt, Jean Raspails dunkle Angstvision der Über- Ankunft der gefürchteten Söh- Zeichner Heinrich Zille. hat ein Mädchen überfahren. fremdung und Hermann Hesses tröstlicher Blick auf eine an- ne erwarten. Sie wollen nur ihr Wie wir wohnen, bestimmt Tot. Es war nicht seine Schuld. dere Weisheit fernab aller Interessen unserer westlichen FErbe, was ihnen zusteht; aber das Mzu einem großen Teil, wer wir sind. Ei- ESeit drei Monaten geht der Vater des Welt. In der Serie »Stimmen einer Stadt« erzählen zudem kann es nicht geben, es wird nichts ne Wohnung ist unser Heimathafen, Mädchens jeden Tag zur Unfallstelle. Martin Mosebach, Antje Rávic Strubel und Thomas Pletzinger vererbt, nichts weitergegeben, weder privater Rückzugsort und Schutz- Dort steht ein Baum. In dem Baum von den Menschen dieser Stadt – jedes Leben ein Drama, vol- materiell noch ideell, weder in dieser raum. Ist uns noch bewusst, welch erkennt er seine Tochter. Seine Toch- Familie noch bei den Nachbarn, die politische Sprengkraft die Frage ter lebt weiter in diesem Baum. Es ler Umbrüche und Einschnitte. sich auch buchstäblich nichts schen- nach dem Wohnraum hat? Oder ha- klingt verrückt, aber es ist so. Heute ken. Denn, und das wissen alle, es ben wir uns mit Gentrifizierung und Abend sitzt der Vater im Publikum. Er kann kein gutes Ende nehmen... Bauspekulation abgefunden? Häu- will nicht verrückt werden. Er ist voller Ewald Palmetshofer, der Meister der serkämpfe sind vorerst keine in Sicht. Trauer. Er hofft, dass der Hypnotiseur beschädigten Figuren, erzählt mit ly- Aber wie hat sich seit Kriegsende der ihm helfen kann. rischer, gebrochener Sprache, bitte- Raum, in dem wir leben, verändert? »An Oak Tree« ist ein Stück über Ver- rer Ironie und grimmigem Witz eine Jan Neumann nimmt sich eine Frank- lust und Befreiung, über Verwand- apokalyptische Geschichte des furter Musterwohnung als Ausgangs- lung und die Kraft der Suggestion. Spätkapitalismus, der Anti-Nachhal- punkt für seine Recherche, deren Be- Das Publikum der Hypnose-Show tigkeit, aus der es kein Entrinnen ge- wohner_innen Stationen gesellschaft- sind Sie (Mitmachen nicht erforder- ben kann, für keine Generation, für licher Umbrüche markieren. Am Ende lich!). Der Vater ist in jeder Vorstel- niemanden. Eine Geschichte, die bleibt an diesem Ort nur noch Staub, lung ein neuer Schauspieler, der den 2018 in der öffentlichen Diskussion Dreck in den Ritzen der Dielen, über Text ebenso wenig kennt wie Sie. zur Schuldenbremse, vor den Ban- Jahrzehnte zusammengepresst, ein Nichts wird improvisiert, und doch ist kentürmen, sogar noch aktueller ist verbindendes Element, das wir alle alles immer neu. Alles geht schief, als bei der Uraufführung 2012 in atmen, ein Element, zu dem alles wird. und doch gelingt die Verwandlung. Wien. Das Schauspiel Frankfurt stellt Vor Ihren Augen. den Autor damit erstmals in dieser Stadt vor.

EWALD PALMETSHOFER (*1978 in Wien) gehört seit mehr JAN NEUMANN war 2001-2006 Ensemblemitglied am TIM CROUCH ist Autor, Performer und Regisseur und gilt als zehn Jahren zu den profiliertesten jungen öster- Schauspiel Frankfurt. Seitdem ist er als freier Autor als einer der wichtigsten Theaterpioniere der Gegen- reichischen Dramatikern und ist als solcher mehrfach und Regisseur tätig, u.a. am Staatstheater Stuttgart, wart. Seine Stücke erzählen immer Geschichten, sind preisgekrönt. Seine Stücke wurden und werden u.a. Schauspiel Köln, Theater und am Schauspiel- aber zugleich spielerisch-experimentelle Reflexionen am Schauspielhaus und Burgtheater Wien, der haus Bochum. Seit 2013 ist er Hausregisseur am Na- des Theaters, voller Humor und stets in direktem Kon- KAMMER Berliner Schaubühne und am Theater Basel gespielt, tionaltheater Weimar. Zahlreiche Stückentwicklungen, takt mit dem Publikum. »An Oak Tree« ist Tim Crouchs wo er als Dramaturg arbeitet. die meist in enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble erste Regiearbeit im deutschsprachigen Raum. entstehen. REGIE David Bösch BÜHNE Falko Herold KOSTÜME REGIE UND AUSSTATTUNG Tim Crouch BÜHNE Loriana Casa- Moana Stemberger DRAMATURGIE Konstantin Küspert REGIE Jan Neumann BÜHNE Dorothee Curio KOSTÜME Nini grande KOSTÜME Anna Sünkel DRAMATURGIE Alexander von Selzam DRAMATURGIE Ursula Thinnes Leiffheidt

08. September 2018 KAMMERSPIELE 29. September 2018 KAMMERSPIELE 09. November 2018 KAMMERSPIELE SPIELE 012 013 EINE FRAU SKLAVEN STIMMEN DAS HEER FLIEHT VOR EINER EINER STADT LAGER DER SIDDH NACHRICHT LEBEN(ARBEITSTITEL) HEILIGEN ARTHA VON DAVID GROSSMAN VON KONSTANTIN KÜSPERT 3 MONODRAMEN VON MARTIN MOSEBACH, VON JEAN RASPAIL VON HERMANN HESSE DEUTSCH VON ANNE BIRKENHAUER URAUFFÜHRUNG – AUFTRAGSWERK IM THOMAS PLETZINGER UND ANTJE RÁVIC STRUBEL URAUFFÜHRUNG – FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON LISA FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON JESSICA RAHMEN DER FRANKFURTER POSITIONEN URAUFFÜHRUNGEN – AUFTRAGSWERKE DES UND ÜBERSETZT VON HERMANN SCHMIDT- NIELEBOCK GLAUSE UND ALEXANDER LEIFFHEIDT SCHAUSPIEL FRANKFURT RAHMER UND MARION TIEDTKE DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG ie soll eine Mutter ihren ch hab noch nicht einen einzigen ir setzen die Serie über ean Raspails Werk aus dem iddhartha ist Brahmane, Bet- Sohn schützen, der frei- Sklaven in Katar g'sehn.« Mit die- verschiedene Biografien Jahre 1973 und seine Bear- telmönch, Kaufmann und willig in den Krieg gezo- sem Zitat hat Franz Beckenbauer in Frankfurt als ein Kalei- beitung von 1985 sind negati- Würfelspieler – er ist ein gen ist? Kann sie etwas die Haltung vieler Menschen im doskop dieser Stadt fort: ve Utopien über den Clash Mensch auf der Suche. Wiss- anderes tun als hoffen Westen auf den Punkt gebracht. Die Autorin und die zwei der Kulturen, deren Tragweite begierig, verständig, demütig, und warten? Was, wenn Es gilt: Wir alle halten uns Skla- Autoren treffen Men- das Schauspiel Frankfurt so ist der junge Brahmane. Er die Nachricht von seinem ven. Das ist wahrlich keine neue schen dieser Stadt, füh- nicht dem rechtsradikalen löst sich aus seinen familiären WTod bereits auf dem Weg ist zu ihr? IErkenntnis mehr. Die Frage ist aller- Wren Gespräche und verdichten diese JDiskurs überlassen möchte. Der apo- SBeziehungen, um den Weg der Aske- Ora beschließt, zu fliehen. Nicht er- dings: Wieso konsumieren wir wei- Stadt- und Lebenserfahrungen zu ei- kalyptische Roman des Franzosen, in se und Weisheit zu gehen. Doch reichbar zu sein; ihren Sohn Ofer zu terhin Produkte, die de facto mit Skla- nem Monodrama. Am Ende wird das dem eine Million Flüchtlinge aus Asi- selbst die Begegnung mit dem Bud- beschützen, indem sie ihn in ihren Er- venarbeit produziert wurden wie Solo eines Lebens von einem Schau- en nach Europa aufbrechen, fängt dha Gotama lässt ihn unbefriedigt zu- innerungen und in ihrer Liebe birgt. Schuhe, Kleidung, Elektronik, Fuß- spieler dargestellt, durch den Video- den Konflikt unserer Gesellschaft ein, rück. Siddhartha gibt sich daraufhin Sie sucht Ofers Vater Avram auf, der ballweltmeisterschaften? Was sind künstler Philip BussmannBußmann visuell visuell aus be- die sich einerseits auf einen Universa- einem hedonistischen Leben hin, – selbst ein vom Krieg Zerstörter ist die Mechanismen, die es uns in unse- gleitetgestattet und und von vonIntendant Intendant Anselm Anselm We- lismus der Migration beruft und ande- immer noch unerfüllt. Erst spät lernt er und darum kein Vater sein konnte. rer westlichen Sicherheit ermögli- Weberber inszeniert. inszeniert. Diesmal Diesmal schreibt schreibt für rerseits um ihre eigene Identität ringt. kennen, was Glück für ihn bedeutet. Zusammen wandern die beiden die chen, die Realität – um die wir, wenn füruns uns der der Büchner-Preisträger Büchner-Preisträger und Jean Raspail erzählt von einem kollek- Hermann Hesses »indische Dich- Grenzen ihres Landes ab. Und Ora wir ehrlich sind, ganz genau Be- Sprachvirtuose Martin Mosebach; tiven Angstgefühl der westlichen tung« ist von großer Sprachmacht und erzählt: von ihrer Liebe, ihrer Wut und scheid wissen – auszublenden und der Liebhaber der dokumentarischen Welt, von dem unbewussten Wissen Faszinationskraft. Einfach und klar vom Leben in einem Land voller Hoff- weiterhin auf Kosten anderer zu le- Recherche und genauer Beobachter darum, dass der eigene Wohlstand leuchtet sie seit ihrer Erstpublikation nung und Gewalt. ben? Wie kann diese Echokammer seiner Zeitgenossen, der Hamburger auf Kosten der anderen geht, und der 1922 wie aus einer anderen Welt zu David Grossman, dessen Sohn Uri der selektiven Wahrnehmung und Autor Thomas Pletzinger sowie die Ahnung, dass sich unsere ange- uns. Der Kontrast zwischen der ma- 2006 im Libanon fiel, beschreibt in Selbstreferentialität immer noch be- aus Ostdeutschland stammende Ant- stammte Sicherheit nicht ohne terialistischen, rationalen Welt des seinem Werk die existentielle Verstri- stehen – und wie kann man sie ver- je Rávic Strubel, die zahlreiche Litera- schwere Konflikte aufrecht erhalten Westens und östlicher Philosophie ist ckung von Leben und Politik, die lassen? Vielleicht müssen wir uns turpreise und Stipendien für ihre aus- lässt. Sein nihilistischer Blick entlässt nicht neu, und doch steckt darin das scheinbar unheilbaren Wunden des auch einfach einer bitteren Wahrheit drucksstarken Romane erhielt. Alle uns mit der Frage, ob die Humanität provozierende Material der Erzählung. Nahost-Konflikts und die Möglichkeit stellen: Ohne Sklaven könnten wir dreiDrei schreibenschreiben zum ersten Mal für nicht eine Chimäre ist. Siddharthas »Heldenreise zur Er- einer Hoffnung auf Frieden. Mit Ora nicht so leben – Unsere Sklaven sind das Schauspiel Frankfurt. Die Reihe Die Uraufführung ist eine Koproduktion leuchtung« kommt uns wie eine Über- hat er eine der faszinierendsten Frau- unsere Lifestyle-Produkte. entsteht in Zusammenarbeit mit dem der Ruhrfestspielen Recklinghausen windung alles Weltlichen vor. Was enfiguren der modernen Literatur Literaturhaus Frankfurt. und dem Schauspiel Frankfurt mit heißt Freiheit wirklich? erschaffen. einer eigens dafür übersetzten Büh- nenfassung.

DAVID GROSSMAN (*1954) ist einer der bedeutendsten KONSTANTIN KÜSPERT (*1982 in Regensburg), »eigentlich MARTIN MOSEBACH (*1951 in Frankfurt) zählt zu den führen- HERMANN SCHMIDT-RAHMER (*1960) ist Schauspieler und LISA NIELEBOCK (*1978) inszeniert u.a. am Nationaltheater Schriftsteller der israelischen Gegenwartsliteratur. ein okayer Dramatiker«, wie Peter Laudenbach schreibt, den deutschen Gegenwartsautoren. Er erhielt zahlreiche Regisseur. Er inszeniert u.a. am Schauspielhaus Düs- Mannheim, Schauspiel Essen und Schauspielhaus Sein Roman »Eine Frau flieht vor einer Nachricht« er- hat bereits häufiger mit Regisseur JAN-CHRISTOPH GOCKEL Preise und ist Mitglied in den wichtigsten künstlerischen seldorf, Schauspiel Essen und Schauspielhaus Bo- Bochum. Ihre klaren und intelligenten Inszenierungen schien zuerst 2008 (dt. 2009). JESSICA GLAUSE (*1980) (*1982) bei politischen Stoffen wie dem NSU oder und wissenschaftlichen Akademien. THOMAS PLETZINGER chum, wurde beim NRW-Theatertreffen zweimal mit erreichen eine emotionale Tiefe, der sich weder Kritik ist seit 2010 freischaffende Regisseurin, u.a. an den der NSA-Affäre zusammengearbeitet. Auch einzeln (*1975 in München) ist auch Übersetzer und Dozent, er dem ersten Preis für seine Inszenierungen ausgezeich- noch Publikum entziehen können. Seit 2014 ist sie Münchner Kammerspielen, an der Bayerischen sind beide profiliert: Stücke von Küspert und Insze- hat eine Ehrenprofessur der Hochschule für Bildende net. Er arbeitet erstmals am Schauspiel Frankfurt. Professorin für Schauspielregie an der Folkwang Uni- Staatsoper, Theaterhaus Gessnerallee Zürich und nierungen von Gockel wurden an zahlreichen deut- Künste in Hamburg inne. ANTJE RÁVIC STRUBEL (*1974 in versität der Künste in Bochum. Staatsschauspiel Dresden. Dies ist ihre erste Arbeit schen Stadt- und Staatstheatern gezeigt. Potsdam) wurde für ihre dichte Psychologie und raffi- REGIE Hermann Schmidt-Rahmer DRAMATURGIE Marion in Frankfurt. nierte Erzähltechnik mehrfach ausgezeichnet. Tiedtke REGIE Lisa Nielebock BÜHNE Oliver Helf KOSTÜME Ute REGIE Jan-Christoph Gockel AUSSTATTUNG Amit Epstein Lindenberg MUSIK Thomas Osterhoff DRAMATURGIE REGIE Jessica Glause BÜHNE Mai Gogishvili KOSTÜME DRAMATURGIE Judith Kurz REGIE Anselm Weber VIDEOINSTALLATION UND BÜHNE Philip Ursula Thinnes Hugo Holger Schneider MUSIK Joe Masi DRAMATURGIE Bußmann KOSTÜME Mareike Wehrmann MUSIK Thomas Alexander Leiffheidt Osterhoff DRAMATURGIE Marion Tiedtke

11. Januar 2019 KAMMERSPIELE 26. Januar 2019 KAMMERSPIELE 06. April 2019 KAMMERSPIELE Mai 2019 KAMMERSPIELE 06. Juni 2019 KAMMERSPIELE

014 015 mbrüche sind im Jungen Schauspiel die Quelle der kreativen Arbeit, denn hier sind Jugendliche künstleri- DER KLEINE DICKE sche Akteur_innen und Forschende in der Theaterwelt. JETZT ABER An der Schnittstelle zwischen Kindheit und Erwachsen- ALL OUR sein sind Veränderungen, Umbrüche ungeheuer vielfäl- tig, dringend notwendig, gefürchtet und gleichzeitig heiß erwünscht. Doch wieweit entscheidet sich die RITTER ANDERS Umögliche Antwort auf die Frage, wohin Jugendliche wollen, FUTURES dadurch, woher sie kommen? Sind zukünftige Perspektiven durch die eigene Vergangenheit eingeschränkt? Eröffnen sich, trotz verschiedener Voraussetzungen und Erfahrungen, DAS GROSSE STADTTEILPROJEKT VON ROBERT BOLT INKLUSIVES JUGENDTHEATERPROJEKT die notwendigen Spielräume in der Gegenwart? Im Jungen DES SCHAUSPIEL FRANKFURT GEHT IN SEIN DEUTSCH VON KONSTANTIN KÜSPERT VON MARTINA DROSTE UND Schauspiel können Jugendliche mit unterschiedlichen sozia- ZWEITES JAHR FAMILIENSTÜCK FÜR ALLE AB 6 JAHREN ALEKSANDRA MARIA S´ CIBOR len und kulturellen Biographien zusammen kommen und ge- AB 13 JAHREN meinsam mit den Mitteln des Theaters arbeiten. Manche le- ast 200 Jugendliche, zehn itter Länglich ist ein moralisch ls ich jung war, war alles an- ben mit einer Behinderung, manche mit der Erfahrung von Künstler_innen und neun Päda- integrer, ernsthafter kleiner ders.« Diesen Satz hören Ju- großen Umbrüchen wie Flucht und Migration, jede_r mit per- gog_innen an drei »Schauplät- Mann, etwas rundlich um die gendliche von ihrer Eltern- und sönlichen Höhen und Tiefen. In den Projekten, Performances, zen« im Norden, Osten und Leibesmitte, der seine Ritter- Großeltern-Generation. Wann Westen von Frankfurt: Seit schaft nicht nur als Profession, verändern sich die Dinge und Workshops und Gesprächen stehen sie im Mittelpunkt und 2017 sind die Teilnehmer_innen sondern auch als Leidenschaft wer entscheidet das? Welche entwickeln vielfältige Sichtweisen auf Fragen, die uns alle an »All Our Futures« aktiv damit betrachtet. Als er per königli- Ereignisse, welche Kämpfe angehen. Fbeschäftigt, die vielen individuellen Rchem Dekret auf die abgelegenen Asind bedeutsam? Jugendlich sein be- »Zukünfte« unserer Stadt, ihre mögli- Bulligrob-Inseln geschickt wird, um deutet, ständig im Umbruch zu sein. chen Verfassungen und Regeln krea- dem dortigen Baron – einem wirklich Veränderungen sind Bewegung, lösen tiv zu erforschen. Was heißt Ich? Wer gemeinen Alleinherrscher und Fies- Bewegungen aus. Ein inklusives Ju- gehört zum Wir? Und wie wollen wir ling – das Handwerk zu legen, helfen gendensemble entdeckt in Erzäh- miteinander leben? Diese Fragen ihm sein scharfer Verstand, sein gu- lungen von Umbrüchen durch Migra- stehen im Mittelpunkt. tes Herz und viele Unterstützer vor tion und normativen Wandel bedeut- Die jetzige Spielzeit steht unter der Ort dabei, seine Mission zu erfüllen. same Erfahrungen für die Gegenwart Überschrift »Die Reisen«: Die Grup- Doch dann ist da noch der Drache... und nutzt diese als Impulse für eigene pen der einzelnen Stadtteile begeg- Robert Bolt, der die Drehbücher zu Bewegungsspielräume. Wir machen nen einander, sie besuchen ihre »Wel- Filmklassikern wie »Doktor Schiwa- uns auf die Suche nach eruptiven, ten« gegenseitig. Das Andere muss in go« und »Lawrence von Arabien« manchmal schockierenden und ver- die eigene künstlerische Arbeit inte- schrieb, verfasste mit »Der kleine di- unsichernden Kräften und nach den griert werden, um gemeinsam etwas cke Ritter« – im Original »The Thwar- Potentialen, die sie bergen. Wann sind Neues zu schaffen. Dabei wird auch ting of Baron Bolligrew« – ein Kinder- wir bereit für Konsequenzen? der Weg zu den »Schauplätzen« der hörspiel für die BBC, welches 1964 Zum ersten Mal arbeiten in diesem jeweils anderen und zum Schauspiel- erstmals gesendet wurde. Bereits ein Projekt die Embodiment Artist, Tänze- haus neu gesehen und inszeniert. Die Jahr davor brachte die Augsburger rin und Choreografin Alexandra Maria Teilnehmer_innen von »All Our Fu- Puppenkiste die Geschichte auf die S´ cibor und die Theaterpädagogin, tures« geben in regelmäßigen Prä- deutschen Fernsehschirme; gleich- Regisseurin und Feldenkrais-Lehrerin sentationen, den »Tryouts«, Einblick zeitig erschien die Buchform. Martina Droste mit Jugendlichen unter- in ihre aktuelle Arbeit. Die Termine schiedlichster Erfahrungen und Mög- werden im jeweiligen Monatsplan lichkeiten zusammen. angekündigt.

MARTINA DROSTE leitet das Junge Schauspiel Frankfurt FABIAN GERHARDT (*1971), seit seiner Kindheit ein ausge- ALEKSANDRA MARIA S´ CIBOR Embodiment Artist, Tänzerin und entwickelt Rechercheprojekte und inklusive Thea- sprochener Fan des Buchs, arbeitete viele Jahre als und Choreografin, arbeitet mit Schauspielstudieren- terperformances mit Jugendlichen, die zu bundeswei- Schauspieler, bevor er ins Regiefach wechselte. Insze- den im Bereich Körper und Bewegung an der HfMDK ten Festivals wie dem »Bundestreffen Jugendclubs an nierungen von ihm waren und sind am Staatsschauspiel Frankfurt und an der Zürcher Hochschule der Künste. Theatern« und dem »Theatertreffen der Jugend« in Hannover oder am Deutschen Theater Berlin zu Berlin eingeladen wurden. Der Dramaturg ALEXANDER sehen. REGIE UND KONZEPT Martina Droste BÜHNE UND KOSTÜME LEIFFHEIDT hat in Großbritannien inklusive Kunstprojek- Michaela Kratzer CHOREOGRAPHIE Aleksandra Maria te entwickelt, u.a. als Deputy Executive Director der REGIE Fabian Gerhardt BÜHNE Christian Wiehle KOSTÜME S´cibor JUNGES Organisation »Escape Artists«. Laura Kirst VIDEO Vincent Stefan MUSIK Burkhard Nigge- meier DRAMATURGIE Konstantin Küspert KÜNSTLERISCHE LEITUNG Martina Droste und Alexander Leiffheidt September 2017 bis Juni 2020 FRANKFURTER STADTTEILE, BOCKENHEI- MER DEPOT & SCHAUSPIELHAUS 18. November 2018 SCHAUSPIELHAUS 08. Dezember 2018 KAMMERSPIELE SCHAUSPIEL016 017 THEATERLUST: WEISSE DER JUGEND THEATER FLECKEN MACHT SCHULE

JUGENDPERFORMANCEPROJEKT CLUB VON PHILIPP BOOS UND MARTINA DROSTE AB 13 JAHREN

ur der Mensch weiß, dass er heater anders machen. Theater ernenden und Lehrenden aller vergisst. Vergessen und Erin- anders sehen. Die Anderen an- Schulformen bieten wir verschie- nern sind notwendige Kom- ders sehen. Sich selbst anders dene Kooperationsformen an: ponenten des Lernens. Das erleben. Im Jugendclub können Wir beraten bei der Auswahl der Junge Schauspiel befragt in sich alle Jugendlichen zwi- Stücke, vermitteln Informationen Kooperation mit dem Histori- schen 14 und 25 Jahren aus- zu Entstehung und Inhalt einer In- schen Museum Frankfurt an- probieren, die neugierig auf szenierung, stellen zu ausgewähl- Nhand der Ausstellung »Vergessen – Tverschiedene Theaterformen sind. Lten Inszenierungen Materialmappen Warum wir nicht alles erinnern« mit Das Junge Schauspiel Frankfurt bie- für den Unterricht zusammen und or- einem jungen Ensemble das Verges- tet professionelle Unterstützung für ganisieren Gespräche mit Ensemble- sen und Erinnern. Hier wird aus ei- eure künstlerischen Forschungsrei- mitgliedern und der Dramaturgie. Un- nem Rückblick ein Ausblick: An was sen. In offenen Schauspieltrainings, sere theaterpraktischen Workshops möchte ich mich einmal erinnern kön- Tagesworkshops und dem Treff- für Schulklassen sind auf die jeweili- nen? Was muss vergessen werden? punkt Schauspielkantine taucht ihr gen Inszenierungen zugeschnitten Welchen Einfluss hat der kollektive tiefer ins Theater ein und bleibt da- und bieten intensive Einblicke auf der Umgang mit Erinnerung in unserer bei zeitlich flexibel. In zwei Projekten Basis eigener Spielerfahrungen. Gesellschaft? Wie funktioniert Prio- des Jugendclubs werden nicht nur Lehrer_innenfortbildungen zu ausge- risieren und Selektieren? Die Gene- weitgehende Erfahrungen mit dem wählten Produktionen lassen Insze- ration der »Digital Natives« ist wie Medium Theater ermöglicht, son- nierungsweisen erfahrbar werden keine andere bisher mit einem riesi- dern eure Gedanken stehen im Zen- und vertiefen theaterpädagogische gen digitalen Erinnerungsspeicher trum einer intensiven inhaltlichen Methoden für den Unterricht. konfrontiert. Das Vergessen-Werden Auseinandersetzung. Diese Stücke Ein Novum der letzten Spielzeit setzen wird hier zu einem zu erkämpfenden gehören zum regulären Spielplan. wir verstärkt fort: Schauspieler_innen Recht. Was will ich vergessen dürfen? Weiteren Raum für die eigene Perfor- des Studiojahrs Schauspiel kommen Das Jugendclubprojekt entsteht in mance bietet euch die »Open Sta- mit zwei Inszenierungen für den Spiel- Kooperation mit dem Historischen ge«, hier steht euch die Bühne für eu- ort Klassenzimmer in die Schule. Ein Museum Frankfurt. re Ideen und Theateraktionen zur moderiertes Gespräch mit den Künst- Verfügung. ler_innen nach der Vorstellung ermög- licht den direkten Austausch zwischen Schüler_innen und Schauspieler_in- nen. Schule wird zum Spielraum und Theater zum Lernraum.

PHILIPP BOOS studierte Theaterpädagogik an der Zür- Das ausführliche Programm für die Projekte und Altersempfehlungen und das ganze theaterpädago- cher Hochschule der Künste und entwickelte hier Workshops des Jungen Schauspiel Frankfurt der gische Programm finden Sie auf der Homepage. erste Projekte mit nichtprofessionellen Spieler_ Spielzeit 2018/19 wird auf der Homepage laufend Der Newsletter für Lehrer_innen informiert über die innen. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Mitarbeiter in mit Terminen aktualisiert: aktuellen Angebote und kann unkompliziert über die der Theaterpädagogik am Schauspiel Frankfurt. WWW.SCHAUSPIELFRANKFURT.DE/JUNGESSCHAUSPIEL und Website abonniert werden: WWW.FACEBOOK.DE/JUNGESSCHAUSPIEL WWW.SCHAUSPIELFRANKFURT.DE/JUNGESSCHAUSPIEL KONZEPT UND REGIE Philipp Boos und Martina Droste KOSTÜME Joanna Paszkiewicz

April 2019 HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT

018 as Studium ist in jeder Biographie ein großer Einschnitt. Es ist der erste, vorsichtige Schritt in die Berufswelt, doch immer noch ein Schutzort des Lernens, bevor die Realität dann vollends zuschlägt. Acht junge Schau- RAUSCH spielstudierende der Hochschule für Musik und Dar- stellende Kunst Frankfurt am Main haben jetzt die Mög- PATEN ALLES lichkeit, den Praxisschock schon in ihrem Studium zu ZWEI Derleben. Ein Jahr arbeiten sie auf den unterschiedlichsten WAS ZÄHLT Bühnen mit unseren Ensemblemitgliedern im professionel- MONSTER TÖCHTER len Spielbetrieb und entwickeln außerdem eigene Stücke und Formate. Für das Schauspiel Frankfurt war die Einrichtung VON DAVID MCKEE VON CORINNA PONTO UND JULIA ALBRECHT LIEDER VON GELD UND SCHULDEN VON FALK RICHTER des Studiojahrs Schauspiel ein Umbruch, der schon jetzt eine FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON GERTRUD PIGOR FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON MIRKO Erfolgsgeschichte ist. Die zukünftige Theatergeneration KLASSENZIMMERSTÜCK AB 4 JAHREN BÖTTCHER mischt mit, verhandelt in Klassenzimmerstücken große Kon- KLASSENZIMMERSTÜCK AB 15 JAHREN fliktstoffe ganz direkt und unmittelbar mit den Schüler_innen, wei Monster – ein mutiger blau- m 30. Juli 1977 wird der Vor- eben der Liebe haben sich it durchdringender, präziser befragt im Liederabend, was die Welt regiert und begibt sich er Kerl und ein tapferer roter Kerl standssprecher der Dresdner Popikonen und Songwriter mit Sprache schreibt Falk Rich- in der Ensemble-Produktion »Rausch« von Falk Richter auf – leben am Fuße eines riesigen, Bank Jürgen Ponto in seinem wenigen Dingen so intensiv ter Theatertexte von bren- unbezwingbaren Berges. Der Haus in Oberursel Opfer eines beschäftigt wie mit der Frage nender Aktualität, die das die Suche nach einem selbstbestimmten Leben. eine sieht die Sonne morgens Terroranschlags der RAF. Un- nach dem nötigen Geld. Sei es Lebensgefühl einer ganzen auf-, der andere sie abends un- ter den Terroristen der RAF ist die Sehnsucht nach überbor- Generation zum Ausdruck tergehen. Ein jeder ist glücklich Susanne Albrecht, die Tochter dendem Reichtum oder die bringen. »Rausch« ist ein Zmit seiner Seite des Berges. Die bei- Aeines Freundes. Nur durch ihre per- NAngst vor der drohenden Armut: »Get MStück über die Sehnsucht nach einem den Kerle können sich zwar nicht se- sönliche Bekanntschaft mit den Pon- Rich or Die Tryin’« – unzählige Lieder nicht entfremdeten Leben in Zeiten hen, doch durch ein Loch im Berg er- tos war es den Terroristen möglich, ihr erzählen davon. Unser Verhalten dem der allumfassenden Verunsicherung: zählen sie sich von ihrem Monster- Opfer so schutzlos zu treffen. Für bei- Mammon gegenüber zeigt sich dabei Finanzkrise, Europakrise, Wertever- Alltag: Von Karate im Kopfstand und de Familien ist das traumatische Er- genauso irrational wie die Leiden- fall. In unserer Welt der Dauer-Evalu- Flickflacksaltos – denn Monster sind lebnis dieses Tages lebensverän- schaft für den Liebsten. Dass sich die ierung und Selbst-Optimierung hat Sportskanonen und dürfen sich nicht dernd. 35 Jahre später beginnen Co- Vorstellungen, wie dem Geld bei zu sich Unzufriedenheit breit gemacht, schonen. rinna Ponto, Tochter des Opfers, und kommen sei, nicht immer im Rahmen auch auf dem Liebes- und Heirats- »Der Tag geht«, sagt irgendwann der Julia Albrecht, Schwester der Attentä- des Legalen bewegen, scheint kaum markt. Auf der Suche nach dem Eine. »Erzähl keinen Quatsch, du Erb- terin, eine vorsichtige Annäherung. In der Rede wert. Welchen Wert es in Rausch der Gefühle, der unserem Le- senhirn, die Nacht kommt«, sagt der Briefen und Begegnungen setzen sie unserem Leben einnimmt, ist so ben Sinn verleiht, perfektionieren wir Andere. Und schon entzündet sich ihre Erinnerungen nebeneinander und grundverschieden, wie das, was wir das eigene Profil in den sozialen Netz- ein wüster Streit – kolossale Schimpf- zeichnen so ein persönliches Bild ei- darunter verstehen. Wir sind Spieler werken und tragen nur die attraktivs- tiraden und riesige Felsbrocken flie- ner Tat, die sich in das kollektive deut- und Zocker, gierig und unvernünftig, ten Aspekte unserer Persönlichkeit zu gen über den Berg. Dabei hatten sie sche Gedächtnis eingeschrieben hat. arme Schlucker und Dilettanten. Markte. Unsere Ängste und Abgründe sich eben noch so gut verstanden. »Patentöchter« ist ein Dialog für zwei Aber was zählt wirklich? – Und wie jedoch bleiben der »Offline-Welt« vor- Eine wunderbare Parabel über Streit Schauspielerinnen, der sich mit viel? Das Studiojahr Schauspiel singt behalten. Wann können wir wirklich und Verständigung von dem briti- Schuld und Täterschaft beschäftigt, sich durch die Wirren von Kredit und sicher sein, die große Liebe gefunden schen Kinderbuchautor und Illustrator nach der Möglichkeit von Versöhnung Schulden, durch ein System, in dem zu haben? Was, wenn der Rausch der David McKee. Für die Geschichte von fragt und die Perspektive der Opfer Vertrauen und Misstrauen eine größe- Gefühle vorbei ist? Wie nach jeder der Erkenntnis, dass nicht immer nur der RAF ins Zentrum rückt – eine Per- re Rolle spielen, als es mancher Wirt- gut durchzechten Nacht erfolgt eine_r Recht haben muss, erhielt er spektive, die in der öffentlichen Dis- schaftswissenschaftler wahrhaben zwangsläufig die Ernüchterung, der 1987 den Deutschen Jugendlitera- kussion viel zu lange ignoriert wurde. möchte. Kater – und die Arbeit an der Bezie- turpreis. hung und an uns selbst beginnt.

ANDREAS MACH ist freischaffender Regisseur und REGINA WENIG studierte Angewandte Theaterwissen- MICHAEL LOHMANN studierte Musik- und Theaterwissen- RÜDIGER PAPE inszeniert seit 1998 als freischaffender Schauspieler. Nach Festengagements in Wiesbaden schaft in Gießen. Seit 2000 arbeitet sie als freie Regis- schaft in Leipzig und arbeitet seither als freier Thea- Regisseur. Bereits mehrfach wurde er mit seinen In- und Mainz arbeitet er zudem als Lehrbeauftragter seurin und Performerin, u.a. am Theaterhaus Jena, termusiker und Regisseur. Er entwickelte zahlreiche szenierungen für den Deutschen Theaterpreis »Der im Ausbildungsbereich Schauspiel an der HfMDK Staatstheater Stuttgart, an den Kammerspielen Mün- Musiktheaterprojekte, wie z.B. das Brahms-Requiem Faust« nominiert. In Frankfurt erarbeitete er zuletzt Frankfurt. In der Spielzeit 2017/18 inszenierte er erst- chen und am Theater Basel. Zuletzt realisierte sie die Projekt »Schattenraum« mit dem Quilisma Jugend- das Familienstück »Tintenherz«. mals am Schauspiel Frankfurt »Die Zertrennlichen« von Recherche-Projekte »Worte auf der Flucht / los hei- chor und der NDR Radiophilharmonie. Fabrice Melquiot. mat«, »Stimmen vom Rande Europas« und »Gut und REGIE Rüdiger Pape BÜHNE & KOSTÜME Valentin Köhler Böse« im Frankfurter Stadtraum. REGIE Michael Lohmann MUSIKALISCHE LEITUNG Günter MUSIK Raimund Groß DRAMATURGIE Judith Kurz STUDIOJAHR REGIE Andreas Mach DRAMATURGIE Judith Kurz Lehr DRAMATURGIE Ursula Thinnes REGIE Regina Wenig DRAMATURGIE Ursula Thinnes

16. September 2018 BOX & KLASSENZIMMER 25. November 2018 BOX & KLASSENZIMMER 01. März 2019 KAMMERSPIELE Mai 2019 BOCKENHEIMER DEPOT SCHAUSPIEL020 021 ibt es Werte, die Umbrüche überleben? Gibt es ein tra- diertes Recht, das trotz massiver gesellschaftlicher Ein- schnitte noch unsere Gegenwart trägt? Das reflektieren Philosoph_innen, Jurist_innen, Soziolog_innen und Au- tor_innen. Welche Umbrüche machen eine Biographie aus? Das fragen wir unsere Schauspieler_innen anhand DENK SPIEL ihrer Leidenschaften. Welche Umbrüche haben sich in Geiner Stadt wie Frankfurt in den letzten 70 Jahren ereignet? FREI Das erforschen unsere Regieassistent_innen als zukünftige Theatermacher_innen. Die Reihen unserer X-Räume schaffen Orte für Begegnung und Austausch, wo wir mit Ihnen gemein- RAUM RAUM sam nach der Antwort suchen auf die Frage: Wie sind wir ge- VERFASSUNG _ ABER WIE? RAUMTHEATERPROFIS ALS LEIDENSCHAFTLICHE EXPRESS-THEATERFORMEN ZU PROTEST UND worden, wer wir sind? EINE PARTIZIPATIVE VORTRAGSREIHE AMATEURE WIDERSTAND

ir setzen unsere Redenrei- as hat Theater mit Tango eder Umbruch, jeder gesell- he als kritische Betrach- und Eishockey zu tun? Wa- schaftliche oder politische tung der gesellschaftlichen rum ist Fotografie der ideale Umwandlungsprozess be- Gegenwart fort: diesmal im Balsam für geplagte Schau- ginnt meist mit einer Stimme: Rückblick auf unsere Ver- spieler_innennerven? Und Ich bin nicht einverstanden. fassung, die 1949 in der was machen gestresste Ich widerspreche. Wider- BRD durch das Grundge- Bühnenstars, wenn sie ein- spruch hinterfragt die beste- Wsetz begründet wurde. Sie ist eine Wmal nicht im Rampenlicht stehen? Jhende Realität und greift in sie ein. Errungenschaft aus vielen leidvollen »Was kann ich Ihnen groß über mein Ohne Widerspruch würde es zwar Erfahrungen unserer Geschichte, Hobby erzählen, ich bin doch schließ- Evolution und Reformbewusstsein, dennoch scheint sie von einigen ge- lich Ihr Hobby«, brachte es die Schau- nicht jedoch Revolution – den Bruch genwärtigen Entwicklungen unter- spielerin Katharina Bach in der letzten mit dem Bestehenden – geben. wandert zu werden. Wie sieht es aus Spielzeit trocken auf den Punkt. Viel In dem Format »Spielraum« fragen in mit der Würde des Menschen für all freie Zeit bleibt den Theatermacher_ der kommenden Spielzeit unsere vier die Flüchtenden, die schutzlos Zu- innen tatsächlich nicht, um ihren heim- jungen, angehenden Regiekräfte flucht in unseren europäischen Län- lichen Leidenschaften zu frönen. Um- nach den Ursprüngen von Revolution dern suchen? Wie ist es bestellt um so kostbarer sind die Momente, in de- und Umbruch, von Widerspruch und unsere Privatsphäre, wenn die Digi- nen man dann doch einmal etwas Widersprüchlichkeit und blicken auf talisierung zur gläsernen Gesell- ganz anderes macht, als der großen 70 Jahre ambivalente Stadtgeschich- schaft führt? Wie wird das Allge- Bühnenkunst zu dienen. te zurück: Kaufhausbrand, Häuserbe- meinwohl noch garantiert in einer Daher werden wir Ihnen auch in dieser setzung, die Frankfurter Ausschwitz- Zeit der Einzelkämpfer? Wie frei ist Spielzeit wieder Theaterprofis als lei- Prozesse, die schillernde Figur Josch- unsere Meinung wirklich oder leben denschaftliche Amateur_innen mit ih- ka Fischers, die Poetikvorlesung wir in einer Meinungsdiktatur der ren heimlichen (oder auch nicht ganz Christa Wolfs, das Bahnhofsviertel, politischen Correctness? Wieviel so heimlichen) Hobbys präsentieren. die EZB. »Wie sind wir geworden, wer Gleichberechtigung gibt es über- Dabei stellen sich in diesem Jahr die wir sind und wie wollen wir sein?«, haupt in unserem Land? Und wie to- Mitglieder des Ensembles gegensei- führen sie die Frage des Spielzeit- lerant sind wir gegenüber Anders- tig vor und sorgen so für die unter- mottos weiter. Untersucht werden Gläubigen, denen die Richtlinien ih- schiedlichsten Formate und Themen. Personen, Institutionen und histori- rer Religion mehr bedeuten als die sche Ereignisse der Frankfurter unserer Verfassung? An sechs Aben- Stadtgeschichte, um schließlich nach den werden wir mit jeweils einem dem Heute und vor allem nach dem Gast aus dem Bereich Verfassungs- Morgen zu fragen. Es gibt keine recht, Philosophie, Soziologie, Politik Wahrheit, es gibt keine Antworten, X-RÄUME IN DER oder Literatur unsere Werte, die mit Widersprüche treffen aufeinander unseren Rechten geschützt werden und vereinigen sich zu einer explosi- sollen, überprüfen. Gemeinsam mit ven Mischung. Musikalisch, poetisch, dem Publikum möchten wir unsere dramatisch, dokumentarisch, hoch Gäste befragen, wie wir unser politisch, tief ironisch und auch kurz- BOX UND IM Grundgesetz heute besser verteidi- weilig soll es werden. CHAGALLSAAL gen können. 022 023 WAS WILLST CLAUDE DE DEMO WAS DU VERÄNDERN: VERÄNDERST DU:

ALLES MICH

WENN DIE ANGST SIEGT Wir beschäftigen uns in der Sai- die irgendwann direkte Auswirkungen son 2018/19 am Schauspiel Frank- auf den Alltag, die Lebensplanung furt mit dem Thema »Umbrüche – oder auch nur den Stil der Kommuni- Wie sind wir geworden, wer wir kation haben. Da überlagern sich in sind«. Es geht dabei um eine Art der persönlichen Wahrnehmung die »Archäologie der Gegenwart«, Umbrüche und reagieren aufeinander: bezogen auf die letzten 70 Jahre. Globalisierung als Generalbass einer Aber jeder erlebt Umbrüche auf weltweiten Veränderung nach dem unterschiedliche Art und Weise. Umbruch von 1989, dann 9/11 als Was prägt uns am meisten? Der neues Bedrohungsszenario, das die Fall der Mauer, die ’68er oder die Angsträume des Kalten Krieges be- Geburt des eigenen Kindes? Wel- setzt und Pegida als Beginn einer Re- che Umbrüche sind für Sie per- naissance rechtsradikalen Gedanken- sönlich bedeutend? gutes, um nur einige Paukenschläge zu erwähnen. Wenn man die persönlichen Umbrü- che der Kategorien Geburt, Liebe, Demokratische Werte sind heute Alter, Tod mal außen vor lässt, deren unter Druck geraten. Welche Bedeutung offensichtlich ist, bleiben Umbrüche sind für den gegen- 11 FRAGEN AN DAS die politischen Umbrüche, und da wärtigen Zustand relevant? zeigt sich die Bedeutung oft erst im Nachhinein: Das singuläre Ereignis ist Um nur einen zu nennen: Die Frag- AUTORENDUO erst einmal nur ein Ausnahmezustand. mentierung der öffentlichen Kommu- Seine Bedeutung wird oft erst deut- nikationskanäle durch die Digitali- LUTZ HÜBNER UND lich, wenn es langfristig das gesell- sierung. Zu viele Menschen verfügen schaftliche Klima verändert und inzwischen nur noch über die Informa- SARAH NEMITZ schleichende Prozesse in Gang setzt, tionen, die zu ihrer Weltsicht passen. 028 029 Die digitale Blase, der Echoraum, be- Charaktere des Stücks wutgetrieben, was eine zunehmende Radikalisie- Welche Möglichkeiten haben stätigt nur noch bestehende Ansich- jeweils eine andere Wut, aus der sie rung (wie z.B. bei der AfD) erfordert, wir, uns für eine offene Gesell- ten und filtert alles aus, was die eige- andere Schlüsse ziehen – explosiv um nicht auseinander zu fallen. schaft stark zu machen? Welche nen Überzeugungen und Vorurteile wird es, weil ihre Lösungsansätze ein- Über linken Populismus wird man politischen Lösungen könnte infrage stellen könnte. Die gemeinsa- ander diametral entgegenstehen und sprechen müssen, wenn er eine Ge- oder müsste es geben? me Wissensbasis geht verloren, je- ihr Welt- und Menschenbild so unter- fahr für die Demokratie darstellt, was der hat seine eigenen Fakten (und schiedlich ist, dass es die Phantasie momentan nicht der Fall ist. Gesellschaftliches Engagement, auf Fake News), was einen gesamtge- des Gegenspielers übersteigt. Auffallend ist jedoch, dass sich allen Ebenen, mit allen reden, auch sellschaftlichen Diskurs erschwert, rechtsradikale Gruppierungen gerne mit denen, die furchtbare Positionen welcher die Basis von Demokratie ist. Welche aktuellen Entwicklungen Protestformen aneignen, die von lin- vertreten. Zuhören, erklären, immer haben direkten Einfluss auf Ihr ken Aktivist_innen erfunden wurden: wieder, politische Phrasen vermei- Was kann eine Gesellschaft de- Stück gehabt? Spontanbesetzungen, z.B. die Identi- den, politische Prozesse transparent stabilisieren?­ Wie ist Ihr persön- tären auf dem Brandenburger Tor, machen. Nicht die Themen und den licher Befund, was lässt die Ge- Pegida, Trump, Türkei, Polen, Orban, Flugblattaktionen in Theatern und Jargon der Demagogen übernehmen. sellschaft auseinanderbrechen? AfD… dieser ganze politische Zom- Universitäten, etc. Hetze auf allen Ebenen bekämpfen. biehorror, den man längst überwun- Nicht aufhören, darüber nachzuden- Wenn die Schere zwischen Arm und den glaubte. Gibt es ein Versagen der Politik? ken, wie eine Gesellschaft aussehen Reich auseinandergeht. Wenn da- Was kompromittiert Politiker_ könnte, in der es allen gut geht. Prag- durch das Gefühl der Ungerechtigkeit Wie entsteht Populismus? Was innen? matische Utopien. überhandnimmt. Wenn die Einsicht verbindet linke und rechte Agita- verloren geht, dass Demokratie im- tion? Kann man das überhaupt Die Politikerschelte entstand wahr- Verändern die aktuellen Umbrü- mer mühsam ist, immer Umweg, Kom- so sagen? Häufig verwendet man scheinlich zeitgleich mit dem Beruf che Ihr künstlerisches Schaffen? promiss und Diskussion bedeutet (to- solche Gleichsetzungen doch des Politikers, ist also ein alter Hut talitäre Regime sind immer effektiver auch, um die andere Seite zu und nicht erkenntnisfördernd. Der Alle Umbrüche verändern unser und schneller als Demokratien). Wenn entwerten, oder? Anteil an Idioten und Idealisten im po- künstlerisches Schaffen, schon im- gesellschaftliche Teilhabe für viele litischen Betrieb hat sich wahrschein- mer – zumindest hoffen wir das. nicht mehr möglich ist. Wenn rasante Eine Gleichsetzung von linker und lich (in demokratischen Zeiten) immer soziale und politische Veränderungen rechter Agitation halten wir zum ge- die Waage gehalten. Ein Problem liegt Zum Abschluss: Welchen Um- Teilen der Gesellschaft nicht mehr genwärtigen Zeitpunkt für grund- eher im großen Einfluss der Wirt- bruch wünschen Sie sich persön- kommuniziert und erklärt werden. falsch. Natürlich gibt es auch linken schaft auf die Politik – durch intensive lich am meisten für die Zukunft? Populismus, aber gefährlich ist mo- Lobbyarbeit oder Wechsel von promi- In Ihrem Stück »Furor« kommt es mentan der Populismus aus der nenten Politikern in Aufsichtsräte. Der Dass die politischen Horrorclowns zum Aufeinandertreffen eines rechten Ecke. Wie auch der rechte Eindruck, dass die Wirtschaft massi- und ihre Anhänger wieder auf dem etablierten Politikers und eines Extremismus gefährlich ist und nicht ven Einfluss auf politische Entschei- Müllhaufen der Geschichte landen. jungen Rechten, dessen Wut für ständig mit dem linken Extremismus dungen hat, untergräbt den Glauben das Stück titelgebend war. Glau- in einem Atemzug genannt werden an die Integrität des politischen Han- ben Sie, mit den Mitteln der Dra- sollte. Durch linken Extremismus delns und kann zu einer Gefahr für die matik dieses Thema des neu auf- (ohne ihn verteidigen zu wollen) ist Demokratie werden. keimenden Rechtspopulismus (seit 1990) kein Mensch ums Leben besser darstellen zu können als gekommen, die Rechtsextremen ha- Wo liegt die größte Gefahr für z.B. die Medien? ben in diesem Zeitraum 195 Men- unsere Gesellschaft? schen ermordet. Theater kann Phänomene sicher nicht Rechter Populismus zeichnet sich Die größte Gefahr ist, dass die Angst besser erklären als die Medien, es dadurch aus, dass er für sich in An- siegt. Angst vor Veränderung, vor An- kann sie nur anders erklären – durch spruch nimmt, für das »ganze Volk« passungsleistungen, vor Überforde- LUTZ HÜBNER UND SARAH NEMITZ arbeiten seit Geschichten und Verkörperung. Es ist zu sprechen, und »völkisch«, also rung und Übervorteilung, dem Frem- 2001 als Autorenduo. Ihre Werke zählen zu kein Informationsvehikel, sondern ein ethnisch/rassistisch argumentiert. den, dem gesellschaftlichen Abstieg den meistgespielten und erfolgreichsten Spielfeld, in dem man dialektisch und Wer das Volk ist, wird durch Aus- und dem Neuen und Ungewohnten, der Republik. Die Verfilmung ihres Erfolgs- psychologisch soziale Phänomene grenzung definiert, also durch Feind- das nur noch als Bedrohung wahrge- stücks »Frau Müller muss weg« von Sönke untersuchen kann. In diesem Fall z.B.: bestimmung. Der Populismus sug- nommen werden kann. Ängstliche Wortmann erreichte über 1 Mio. Zuschau- In welchen Punkten ist die Wut des geriert das große, umfassende Wir. Gesellschaften schotten sich ab und er_innen und erhielt zahlreiche Preise. jungen Mannes berechtigt? Wo zieht Das Problem ist, dass der »Solidari- flüchten in das Phantasma einer Ver- Mehrmals wurden Lutz Hübner und Sarah er die falschen Schlüsse, übertritt rote tätsbegriff« (wie Heinz Bude sagt) gangenheit, in der alles gut und gol- Nemitz zu den Mülheimer Theatertagen ein- Linien oder handelt aus Überforde- nach rechts gewandert ist. (Vom pö- den war (und die es nie gab) – eine geladen. Mit dem Frankfurter Intendanten rung…? Es ist der Versuch, in die In- belnden Pegida-Mob heißt es, dass gefährliche Nostalgie, der Traum von Anselm Weber verbindet Hübner und Ne- nenwelt eines solchen Menschen ein- der Umgangston innerhalb der mar- einer ethnisch reinen, homogenen mitz eine langjährige Zusammenarbeit, »FUROR« – DAS NEUESTE STÜCK DES AUTORENDUOS LUTZ zudringen, ihn besser zu verstehen – schierenden Hetzmeute solidarisch und überschaubaren Gesellschaft. z.B. bei »Richtfest« 2012 und zuletzt 2016 HÜBNER UND SARAH NEMITZ – KOMMT IN DER INSZENIERUNG was nicht heißt, seinen Standpunkt zu und zuvorkommend ist.) Populisti- »Make America great again« – das bei der Uraufführung von »Wunschkinder« entschuldigen oder zu tolerieren. Im sche Bewegungen können nur exis- gefährliche Wort ist »again«. Rück- am Schauspielhaus Bochum. VON ANSELM WEBER AM 2. NOVEMBER 2018 IM SCHAUSPIEL- Grunde sind auch die beiden anderen tieren, wenn sie dynamisch bleiben, schritt als der neue Fortschritt. HAUS ZUR URAUFFÜHRUNG. 030 031 e stärker Gesellschaften sich im Umbruch befinden, gung gegen den deutschtümelnden Mief und trotz der desto weniger wollen sie dies wahrhaben. Mit Umbrü- vielen neueren Plädoyers für ein multikulturelles Zusam- chen wachsen Verunsicherungen, Verlustängste und menleben, ein ererbtes Charakteristikum dieses Landes J Versuche der Abschottung, die still stellen geblieben, an dem es weiter laboriert. sollen. Das ist gerade dort so, wo Migrationsprozesse zur Konfrontation zwischen Eingesessenen und neu Hinzu- kommenden führen. Dann werden Mauern in den Köpfen DIE AMBIVALENZ DER TOLERANZ errichtet, die man am liebsten real sähe, auf dass die In Zeiten solcher Umbrüche wird eine Ressource dringend Grenzen nicht »durchlässig« werden. Die Angst vor gebraucht, die aber gerade dann knapper zu werden »Überfremdung« ist derzeit die Wahrnehmungsgröße, die scheint: die Toleranz. Aber ist sie wirklich ein Allheilmittel das politische System der Bundesrepublik umkrempelt. oder doch nur die verschleierte Beliebigkeit, der Ausver- Die »offene Grenze« bzw. »staatlicher Kontrollverlust« er- kauf der eigenen Werte – oder umgekehrt eine Fortsetzung scheinen als größter deutscher Horror. der Fremdenfeindlichkeit mit anderen Mitteln, Goethe fol- Dabei ist die ganze Geschichte dieser Republik eine von gend, der sagte: »Toleranz sollte nur eine vorübergehende Umbrüchen, die mit großen Einwanderungsbewegungen Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden einhergingen. Nachdem das Naziregime den ganzen Kon- heißt beleidigen.« Was bedeutet dieser Begriff eigentlich? tinent in einen Ort nicht nur des Todes, sondern auch von Hier sind gleich einige Missverständnisse aufzuklären – Flucht und Vertreibung verwandelt hatte, mussten die Be- etwa der Irrtum, Toleranz habe etwas mit Gleichgültigkeit satzungszonen nach 1945 ca. 12 Millionen Menschen zu tun, wie Nietzsche meinte. Überlegen wir einmal, wann aufnehmen, die geflüchtet oder vertrieben worden waren. wir sagen, dass wir etwas »tolerieren«, etwa die Meinung Die Aufnahmebereitschaft in dem zerstörten Land hielt eines anderen oder die Handlungsweise einer Gruppe. sich in Grenzen; oft wurden die Neuankömmlinge als »Po- Wir sagen das nur, wenn uns an dieser Meinung oder der lacken« beschimpft. Mit dem Ende des Nationalsozialis- Handlung etwas stört. Die erste Komponente der Tole- mus waren Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, inklusi- ranz ist somit die der Ablehnung. Überzeugungen oder ve Antisemitismus, nicht überwunden. Lange hallte die Praktiken, die wir tolerieren, lehnen wir »eigentlich« als exkludierende Bedeutung von »Deutschsein« und der falsch oder schlecht ab. Sonst lägen Indifferenz oder Be- Hass auf das »Nichtidentische« (Adorno) nach. jahung vor, nicht aber Toleranz. Das »Wirtschaftswunder« der jungen Republik führte zu Natürlich muss zur Ablehnung eine zweite Komponente einem Arbeitskräftemangel, der durch »Gastarbeiter« hinzukommen, die der Akzeptanz. Sie nennt Gründe, wes- kompensiert werden musste – die, so die offizielle Versi- halb das, was falsch oder schlecht ist, dennoch geduldet on, hier nicht sesshaft werden würden. Die Neuen blieben werden sollte. Hier ist also eine Balance aus negativen »Itaker« oder »Kanaken«, und als ihnen Arbeitsmigrant_ und positiven Erwägungen herzustellen, denn die Akzep- innen aus muslimischen Ländern folgten, durften diese tanzgründe heben die Ablehnungsgründe nicht auf, über- allenfalls in Hinterhöfen beten. Vorwiegend wurde soziale trumpfen sie jedoch. Unsichtbarkeit von den Fremden erwartet – in einem Schließlich ist noch eine dritte Komponente zu bedenken Land, das kein Einwanderungsland sein wollte. – die der Zurückweisung, also noch einmal negative Grün- Der große Umbruch des Mauerfalls setzte weitere Wan- de. Diese markieren die viel diskutierten Grenzen der Tole- derungsbewegungen in Gang, und es wäre ein Euphe- ranz. Ersichtlicherweise müssen diese Gründe gravieren- mismus, wollte man sagen, dies sei ressentimentfrei ab- der sein als die erstgenannten der Ablehnung, denn sie gelaufen – in beiden Teilen Deutschlands. Noch heute ist lassen sich nicht durch Akzeptanzerwägungen überbieten. die Klage über Ausbeutung und kulturelle Enteignung ei- Hier ist ein allgemeingültiges Urteil zu fällen, insbesondere ne, die im Osten von Kapitalismuskritik bis hin zur Xeno- dann, wenn das Recht einschreiten soll. phobie eine breite Klaviatur von Tönen bedient, die nicht Man kann aus dieser Analyse ersehen, dass die Toleranz harmonisch klingen. Dies zeigt, wie Fremdenfeindlichkeit nicht immer das richtige Rezept gegen die Intoleranz ist. mit materiellen Bedingungen zusammenhängt, ohne dar- Der Rassismus etwa ist eine weit verbreitete Ursache auf reduzierbar zu sein – und wie die alte Sündenbockme- schlimmster Intoleranz. Aber wenn wir hier Toleranz for- chanik funktioniert, die immer die Falschen für die eigene dern, was tun wir da? Wollen wir »tolerante Rassisten«, also Misere verantwortlich macht. In ganz Deutschland wur- Menschen, die Rassisten bleiben, nur nicht ihren Überzeu- den nach 1990 zu dem angestammten negativen Vokabu- gungen gemäß handeln? Nein, wir sollten eher darauf hin- lar des »Ausländers« die »Aussiedler« und – schlimmer wirken, dass der Rassismus überwunden wird; und das noch – die »Asylanten« hinzugefügt. Überfälle auf Unter- heißt, dass hier schon die Ablehnungsgründe das Problem künfte für Asylsuchende sind seitdem ein ständiges Vor- sind. Dies gilt auch für Homophobie: Es ist gut, Homosexu- kommnis, das mal mehr und mal weniger öffentliche Be- alität zu tolerieren; besser ist es, sie gar nicht erst als ein achtung erfährt – jedenfalls eine geringere als Verfehlun- Problem anzusehen, das Toleranz erforderte. gen von Migranten. Auch wenn wir den Kernbegriff der Toleranz soweit geklärt EIN BEITRAG FÜR DAS SCHAUSPIEL Kurzum: Die Geschichte der Bundesrepublik ist eine der haben, bleibt er in seiner Anwendung hoch umstritten. Die Umbrüche, die mit Einwanderung einhergingen – wie einen halten ein Burkaverbot für intolerant, die anderen se- FRANKFURT VON DEM PHILOSOPHEN auch der Versuche, diese soziale Realität zu leugnen bzw. hen es als Gebot der Toleranz gegenüber einem Symbol als Gefahr für das Gemeinwesen zurückzuweisen. Die der Intoleranz und der Frauen- und Demokratiefeindlich- RAINER FORST Xenophobie ist, trotz des Widerstands der ’68er-Bewe- keit an. Einige denken, dass Toleranz lediglich das Verbot 032 033 der Religionsausübung für Minderheiten ausschließt, nicht aber das Unterstreichen der kulturellen Identität und Tra- DIE ENTSCHEIDUNG dition eines Landes (oder was sie dazu erklären) in der Wir stehen heute an dem Punkt, an dem sich entscheidet, Form von Kruzifixen in Klassenzimmern. welcher Konzeption der Toleranz dieses Land folgt. Wollen Um diese Kontroversen zu verstehen, müssen wir etwas wir in einem Deutschland leben, das den ethnisch-kulturell tiefer bohren und zwei verschiedene Konzeptionen der definierten »Deutschen« gehört und das sie nur unter den Toleranz unterscheiden, die sich historisch herausgebil- Bedingungen teilen, die diejenigen, die unter Integration det haben. Die erste nenne ich Erlaubnis-Konzeption. Wir primär Unterordnung und Assimilation verstehen, diktieren, finden sie in den klassischen Toleranzgesetzgebungen, oder in einem Deutschland, das gelernt hat, dass soziale etwa im Edikt von Nantes (1598) oder den »Toleranz-Pa- Integration nur gelingen kann, wenn man kulturelle Verän- tenten« von Joseph II. (1781). Die Toleranz ist demnach derungen zulässt, die mit einer pluralistischen Bürgerschaft eine obrigkeitsstaatliche Praxis, die Minderheiten die Er- einhergehen und die einige zwar bedauern mögen, die aber laubnis gibt, ihrem Glauben gemäß zu leben – und zwar in nicht Recht und Demokratie aushebeln. Das ist das Kenn- dem Rahmen, den die erlaubnisgebende Seite festlegt. zeichen eines freiheitlichen Staates, zumal von einem, der Alle drei Komponenten – Ablehnung, Akzeptanz und Zu- das Recht – etwa auf Asyl – nicht durch »Obergrenzen« rückweisung – sind in der Hand der Obrigkeit, und die einschränkt, die imaginierte kulturelle »Integrationsgrenzen« Tolerierten sind als Bürger zweiter Klasse stigmatisiert markieren sollen. und lediglich geduldet. Dies ist die Toleranzvorstellung, die »Toleranz üben« heißt wohlgemerkt nicht, dass man alles Goethe meint, wenn er sie als Beleidigung bezeichnet. begrüßt, was gesellschaftlich geschieht, aber es heißt, In einer langen Geschichte demokratischer Revolutionen dass man zwischen den eigenen religiösen, traditionellen bildete sich demgegenüber eine andere Toleranzvorstellung und kulturellen Wertvorstellungen und dem, was für alle als heraus – die Respekt-Konzeption. Der entscheidende Gleichberechtigte gelten soll und muss, unterscheiden Gedanke dabei lautet, dass Toleranz eine Haltung der kann. Begriffe wie »Hausordnung« oder »Leitkultur« verwi- Bürger_innen zueinander ist, die wissen, dass sie in schen diese Differenz jedoch. Der mehrdeutige Begriff der zentralen Fragen des Lebens nicht übereinstimmen, dabei Toleranz selbst sagt uns nicht, woran wir uns zur Orientie- rung halten sollen. Es sollte vielmehr der Grundsatz der Gerechtigkeit sein, der uns leitet. Denn was anderes ist es TOLERANZ SOLLTE EIGENTLICH als eine Frage der Gerechtigkeit, welche Stellung und Rechte Minderheiten in einer Gesellschaft haben – was NUR EINE VORÜBERGEHENDE auch Minderheiten innerhalb von Minderheiten einschließt? Der zentrale Zusammenhang von Gerechtigkeit und Tole- GESINNUNG SEIN: SIE MUSS ZUR ranz besteht in folgender Frage: Beruht meine Ablehnung einer Praxis auf Gründen, die ausreichen, um zu einer ge- ANERKENNUNG FÜHREN. rechtfertigten Zurückweisung überzugehen, also etwa die- se Praxis mit Mitteln des Rechts zu unterbinden? Genügt aber dennoch akzeptieren, dass die ihnen gemeinsamen eine (ethisch-religiös begründete) Ablehnung der gleich- »VERFASSUNG_ABER WIE?« SECHS REDEN IM Institutionen auf Normen beruhen müssen, die alle geschlechtlichen Ehe, des Tragens eines religiösen oder »DENKRAUM« AB OKTOBER 2018 IM CHAGALL- als Gleichberechtigte teilen können und die nicht die weltanschaulichen Symbols, des Erbauens eines Gottes- partikularen Wertvorstellungen einer Gruppe, und sei sie hauses usw. dafür, daraus ein Argument zu machen, das SAAL. EINE KOOPERATION MIT DEM EXZELLENZ- die Mehrheit, festschreiben. unter gleichberechtigten Bürger_innen bestehen und das CLUSTER NORMATIVE ORDERS. Nun dürfen wir nicht glauben, wir hätten die erste Kon- den Betroffenen fairerweise gegenüber geltend gemacht zeption der Erlaubnis zugunsten der zweiten des Res- werden kann – und zwar unabhängig davon, ob man Teil pekts überwunden. Denn heute finden wir Vertreter bei- einer Mehrheit oder einer Minderheit ist? Wenn ich bei der Konzeptionen im Widerstreit, und die Erlaubnis- rechter Überlegung zu dem Schluss komme, dass meine Konzeption kehrt im majoritären Gewand zurück. Meinen Ablehnung für mich begründet ist, aber allen gegenüber als die einen, Moscheen seien zu dulden, sofern sie sich in gleichberechtigten Anderen nicht zureichend begründet dem Rahmen bewegen, den christliche Mehrheiten fest- werden kann, dann muss ich zur Toleranz übergehen. Das legen (also ggfs. ohne Minarette), bestehen die anderen tut manchmal weh, und zwar dem, der Burkas ertragen darauf, dass es ein Grundrecht ist, angemessene Got- muss, wie auch dem, der sich durch eine Karikatur in seiner teshäuser zu haben. Während die einen meinen, Tole- Religion beleidigt sieht oder dessen Tochter sich nicht mehr ranz verbiete zwar das Missionieren, fordere aber nicht traditionell kleiden möchte. Der Staat kann diese Schmer- das Abhängen von Kreuzen oder Kruzifixen aus öffentli- zen nicht lindern, solange in ihm das Recht unter Freien und chen Klassenzimmern, bestehen die anderen genau da- Gleichgestellten herrscht. Nur wenn wir das verstehen, sind RAINER FORST (*1964, Wiesbaden) ist Professor für Politische Theorie rauf im Namen des gleichen Respekts. Ähnliches gilt für wir unterwegs zu einer toleranten Gesellschaft. und Philosophie und Ko-Direktor des Forschungsverbunds »Nor- muslimische Kopftücher und Verschleierungen, aber Die Arbeit daran geht weiter, ob am Arbeitsplatz, in der mative Orders« an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Die auch für gleichgeschlechtliche Ehen. Sollen gleichge- Nachbarschaft, an der Wahlurne, in der Öffentlichkeit des Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnete ihn 2012 mit dem schlechtliche Partnerschaften nur in einem von einer he- Theaters oder beim Fußball. Wohl dem, der Institutionen wie Leibniz-Preis aus. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Die Redenreihe »Denkraum« wird gefördert von terosexuellen Mehrheit festgelegten Rahmen »geduldet« das Schauspiel Frankfurt oder die Frankfurter Eintracht hat, Akademie der Wissenschaften. Seine Werke erscheinen bei Suhr- werden, oder können sie gleichen Respekt und gleiche die dabei Flagge zeigen. kamp, zuletzt »Normativität und Macht« (2015). Rechte verlangen?

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ßen Rundbogenfenstern empor. Exotische Zitruspflanzen ELISABETH ZIMMERMANN hat der meterhohe Raum allerdings schon lange keine mehr zum Überwintern beherbergt; dafür zeugt der holz- BERICHTET VOM GROSSEN vertäfelte Orgelboden von der jüngsten Vergangenheit als KULTURELLEN BILDUNGSPROJEKT Kirchenraum. Es ist kurz vor Weihnachten, ein weiß-grau- er Himmel umspannt den Bornheimer Stadtteil und kann »ALL OUR FUTURES« sich nicht so recht entscheiden zwischen Regen und Schnee. Das theatrale Großprojekt »All Our Futures« ist seit September 2017 im Frankfurter Norden, Osten und Westen unterwegs. Insgesamt sind 10 Künstler_innen, 9 Pädagog_innen, 6 Hospitant_innen der University of Ap- plied Sciences und fast 200 Schüler_innen an dem Pro- jekt beteiligt. Hier im Osten ist die alte Orangerie nun zum künstlerischen Forschungsraum geworden, aber auch zu einer Art Umschlagplatz für Visionen, Träume und Phan- tasien von drei ganz unterschiedlichen Gruppen: der WO Schule am Ried, der Louise-von-Rothschild-Schule und des Deutschen Kinderschutzbundes Frankfurt. Kennen- gelernt haben sich die Kinder und Jugendlichen unterein- ander noch nicht. Heute also ein großer Tag für Beteiligte des Projekts: Die drei Gruppen des Schauplatzes »Frank- furt Ost« treffen zum ersten Mal aufeinander, im Gepäck noch Unfertiges und Provisorisches. Trotzdem soll die Bühne an diesem Nachmittag nicht zum Proben, sondern endlich auch zum Zeigen genutzt werden. Hinein geht es durch eine schwere Holztür, beim Öffnen schlägt feucht-warme Luft entgegen, das Dutzend Re- genschirme in der Ecke hat kleine Pfützen gebildet. Auf- geregtes Gemurmel dringt aus dem schmalen Neben- raum, Künstler_innen und Produktionsleiterin stehen dicht WELTEN gedrängt vor einem Tisch: Eine Gitarrensaite ist gerissen – und das eine halbe Stunde vor Beginn! Eilige Telefonate schwirren durch den Raum, eine Lösung muss her. Im großen Saal gleich nebenan bekommt von diesem Trubel niemand etwas mit. Die farbig getönten Fensterscheiben dämpfen das karge Dezemberlicht, Wandleuchten werfen gelbe Leuchtkegel auf die Klinkermauern. Stühle in de- zentem Braunton sind bereits zu Reihen aufgestellt, war- ten auf das Publikum. Ein atmosphärischer Raum, aber: Steinboden? Eigentlich denkbar ungeeignet zum Tanzen und zur Körperarbeit. Doch man wusste sich auch hier zu helfen: Grellbunte Schaumstoffmatten liegen herum, wir- ken wie übergroße Farbkleckse auf einer dunklen Lein- wand. Es herrscht angespannte Konzentration: Im frühe- ren Altarraum der Kirche stehen gut zwanzig Kinder zu- sammen mit dem Musiker Alex im Kreis, derart beschäf- tigt, dass sie uns erste Eindringlinge gar nicht wahrneh- men. Für sie heißt es jetzt: Bloß schnell nochmal alles er vor über hundert Jahren einen Spaziergang durchgehen – Wie war noch genau die Reihenfolge? Wer durch den Frankfurter Osten unternahm, der kam spricht wann? Wo stehe ich? Wie geht der Refrain? – be- früher oder später auch an der Villa Günthersburg vor die anderen eintreffen. Alex ruft zur Konzentration, ein W vorbei, einem markanten Herrenhaus im klassizisti- letztes Sich-Erinnern – schließlich geschafft, der Ablauf schen Stil mit vorhangumrahmten Fenstern, einem säu- sitzt und die Applausordnung steht. AUFEINANDER lengefassten Eingang und breitem Steintreppenaufgang Alle drei Gruppen haben sich zusammen mit drei Künstler_ – eine Kulisse wie für eine Thomas Mann-Verfilmung, er- innen aus den Bereichen Musik, Tanz und Performance baut von der Bankiersfamilie Rothschild. Heute erstreckt auf Entdeckungsreise in ihre unmittelbaren Lebenswelten sich hier der Günthersburgpark, und alles, was die Zeit begeben. Für sie ging es in der ersten Phase des Projekts überdauert hat, ist die ehemalige Orangerie: Mitten zwi- um ein neues Kennenlernen von alltäglichen Räumen, schen Wohnhäusern ragt das jahrhundertealte Klinker- Wegen und Heimaten. Und schließlich um die Fragen: steingebäude mit seinen blassroten Mauern und den gro- Wer sind wir? Wer sind wir als Gemeinschaft? Was macht TREFFEN040 041 uns aus? Wo kommen wir her? Wie sieht unsere Lebens- fröhlich ist zum Beispiel.« Und der Name? Zwei umstehen- wirklichkeit aus? Was möchten wir überhaupt erzählen? de Klassenkamerad_innen prusten wohlwissend los: Und mit welchen künstlerischen Mitteln? Welche Spra- »Das ist der mit dem langen Namen, da kommen immer chen sprechen wir? Wo begegnen wir uns und wo auch alle mit der Reihenfolge durcheinander – den kann er nur nicht? Gemeinsam arbeiten sie seitdem an einer künstle- selbst aufschreiben.« In der Tat: »Luis Henrique Marques rischen Übersetzung ihrer Erfahrungen, Geschichten und da Silva« steht später in meinem Notizbuch. Eindrücke. Herausgekommen sind Objektarchive, Sound- Noch ein kurzes Nachgespräch, um möglichst ungezwun- collagen, alternative Stadtpläne, szenische Skizzen, Film- gen untereinander in Austausch zu kommen, doch Er- sequenzen, Rap-Songs… Das erste Projektjahr ist pas- leichterung und Adrenalin sorgen für aufgekratzte Stim- senderweise mit dem Titel »Die Welten« überschrieben mung; da ist es gar nicht so einfach, das Gesehene noch und dient vor allem dazu, den eigenen Stadtteil in seiner einmal Revue passieren zu lassen. Aber die ein oder an- Diversität zu begreifen, kulturelle Grenzen zu überschrei- dere Frage wird die kommenden Projektwochen beglei- ten und gemeinsam zu erforschen. ten: Wo und wie begegnen wir uns? Welche Zukünfte So auch heute, hier in der Orangerie: Aufgeregtes Durch- wünschen wir uns? Gibt es »die Anderen« eigentlich oder einander löst den Probenmoment, kurz darauf wird auch handelt es sich vielleicht um immer neue »Wir«-Formatio- schon die Saaltür aufgestoßen – die anderen beiden nen? Mit und in welchen Sprachen wollen wir von unseren Gruppen sind angekommen, Frankfurt Ost ist komplett Welten erzählen? und das erste »Tryout« kann losgehen. Die Schule am Ried hebt in ihrem Film die Gesetze der Schwerkraft auf und lässt die Protagonist_innen wundersame Sprünge vollziehen, Jacken wie von Zauberhand vom Boden zurück an den Körper fliegen und einen Hindernisparcours in ra- santem Tempo rückwärts laufen. Eigentlich Alltägliches entwirft durch die simple Umkehrung der Chronologie un- gekannte Dynamiken. Plötzlich wabern Sprachcollagen

WAS MACHT DICH AUS? ELISABETH ZIMMERMANN kommt aus dem nördlichen Emsland und ab- solvierte nach dem Abitur ein FSJ in Frankreich. Im Anschluss stu- ODER dierte sie in Freiburg, Straßburg und Basel deutsch-französische Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Theaterwissenschaft in WEN LIEBST DU? Mainz. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Dramaturgie- assistentin an den Städtischen Bühnen Osnabrück und übernahm über die Zuschauerreihen, kurze Statements, teils akus- dort zuletzt die Künstlerische Leitung des 7. Spieltriebe-Festivals tisch verfremdet, erst später stellt sich heraus, dass hier für zeitgenössisches Theater. Derzeit promoviert Elisabeth Zimmer- auf Fragen wie »Was macht dich aus?« oder »Wen liebst mann am Institut für Theaterwissenschaft der Johannes Guten- du?« geantwortet wurde. Nur wenige Minuten dauern die- berg-Universität Mainz und schreibt seit Dezember 2017 für den se Einblicke, gerade lang genug, um von allen Teilneh- Blog des Stadtteilprojekts »All Our Futures«. mer_innen einen kurzen Eindruck zu erhaschen. Mittler- weile hat sich die Gruppe des Kinderschutzbunds ihre Bühne gesucht: Improvisierte Kurzszenen, viele davon in verschiedenen Muttersprachen wie Polnisch, Russisch oder Amharisch, erzählen von Wünschen und Heimaten, von mehr Blumen für Frankfurt oder vom Dönerimbiss um DER BLOG ZU »ALL OUR FUTURES« UNTER: die Ecke. Anerkennender Applaus für die mutige Rap-Ein- lage. In immer wieder wechselnden Standbildern teilt die WWW.SCHAUSPIELFRANKFURT.DE/ALL-OUR- Louise-von-Rothschild-Schule alltägliche Begegnungen FUTURES und Emotionen. Fröhliche Ausgelassenheit wird schnell zu angestrengter Disziplin: Ortswechsel verknüpfen Ge- fühlswelten. Dann ein zunächst kaum vernehmbares Sum- men, erweitert zu einem Lied und getragen vom rhythmi- schen Klopfen aller. So formen sich die vielen Einzel- grüppchen zu einer Gemeinschaft, drei, vier Gitarrenak- korde des Mitschülers beenden das gemeinsame Ritual. Das kulturelle Bildungsprojekt »All Our Futures« wird ermöglicht durch »Zusammen haben wir herausgefunden, wer welche Sprache spricht. Außer Deutsch spreche ich noch Portu- giesisch, das ist meine Muttersprache«, zählt der kleine Gitarrist mit den schwarzen Stoppelhaaren und der run- den Brille auf: »Aber Musik gilt natürlich auch – mit Gitar- rentönen kann ich was erzählen. Ob jemand traurig oder

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WENN ZU VIEL SÄULEN UND Z ÄUNE AUFGERICHTET WERDEN, BETRE IBE ICH LIEBER

DIE GARTENPFL EGE. PETER SCHRÖDER

rau Wittkopp, die Bäuerin, erzähl- ANTJE RÁVIC STRUBEL te Geschichten vom Ertränken. EMPFINDLICHKEITEN Sie wohnte in einem großen zugi- F gen Haus ein paar Meter die Stra- HATTE SIE SICH ße runter. Wenn die Katze geworfen hatte, schaffte Frau Wittkopp die ABGEWÖHNT, SEIT Jungen weg. Sie mache das nicht gerne, sagte sie zu mir, als ich fünf SIE ALS JUNGES war oder sechs. »Aber was soll man mit den Viechern?« Sie ertränkte sie MÄDCHEN MIT EINEM in einem Sack, in dem Steine zur Be- schwerung lagen. Empfindlichkeiten FLÜCHTLINGSTRECK VON FLUCH hatte sie sich abgewöhnt, seit sie als junges Mädchen mit einem Flücht- OSTEN ÜBER DIE ODER lingstreck von Osten über die Oder gekommen war. GEKOMMEN WAR.

enn ich zu Frau Wittkopp ging, um einen Korb Äpfel zu holen, kam sie in Holzpantinen in den W Windfang. Eine Wattejacke hing über fleckigen Gummistiefeln, es roch nach Eingewecktem. Beim Sprechen rollte sie das R. Die Finger (T) waren schwarzrissig von Erde. Mit bloßen Händen bestellte sie ihre Fel- der, baute Kartoffeln, Kohlrabi, Schwarzwurzel an. Sie kniete in den Erdbeerbeeten, eine alte Decke auf dem frühlingskalten Boden zum Schutz der Knie. »Ich jeh‘ Erdbeeren ruppen«, rief sie meiner Mutter über den Gartenzaun zu, die Ankündi- gung, dass wir später eine Schüssel abbekamen. Erdbeeren waren da- mals rar. RAUMir hatten einen Bungalow in schon Gras, das ich mir, bäuchlings Brieselang. Es war ein Fertig- auf der Babydecke liegend, in den ie Wochenenden meiner Kind- bungalow, Typ Romätha Num- Mund steckte, während meine Eltern heit spielten sich auf diesem W mer V. Die Fenster waren hi- Quecken lichteten, Platz schafften Grundstück ab. Rechts des neingesägt in weiße Pressspanplatten für das Wochenendhaus, erstanden D Zauns die Bauern, links die Ber- unter einem mit Dachpappe gedeck- für achttausendsiebenhundert ange- liner, Kettenraucher, die trotz der ten Pultdach. Es gab einen Propan- sparte DDR-Mark. Sommerfrische später an Lungen- gasherd. Ein Becken, durch einen krebs starben. Hinter der Hollywood- Plastikvorhang von der Küche abge- as Grundstück lag in zweiter schaukel hörten wir sie husten. Sie schirmt, ersetzte das Bad. Eine Toi- Reihe am Oder-Havel-Kanal. In hießen German, und erst, als ich in lette gab es nicht. Die war draußen den 70er Jahren war das Freibad der Schule Englisch lernte, wurde mir über einer Sickergrube, die von Ho- D noch in Betrieb gewesen. Den die Doppeldeutigkeit des Namens lunderbüschen umwachsen war. Bootsanleger hatten die Datschen- klar. Wie gut dieser Name unsere bewohner bei sonntäglichen Arbeits- Straße erfasste. Es gab hier keine eine Eltern hatten ein Stück einsätzen selbst gebaut. Der Sprung- Schrebergärten, keine Kleinstgehe- Land erworben, die Pferdekop- turm war angerostet. Jugendliche ge im Schatten einer Fahne. Und pel einer Bäuerin, tausend ver- setzten platschende Bomben ins doch war das Gesamtbild aller, die M wilderte Quadratmeter, auf de- Wasser, jeden Sommer, bevor Fi- sich entlang der Straße angesiedelt nen die Nachbarn jahrelang ihren sche bauchoben im Kanal trieben, hatten, typisch für das Deutschland Müll vergraben hatten. Pflanzenwur- ein toter Hund. Den Hund sah ich der Siebziger-und Achtzigerjahre auf zeln hatten aus Schutt und Unrat ein vom Faltboot aus, als wir einen Pad- der zugigen Seite der Mauer. Ger- zähes Geflecht gemacht, das Meter delausflug machten. Er trieb vorbei, man-east waren die Leute mit dem um Meter abgetragen werden muss- an seiner Schnauze hatten sich Lada, Handwerker der Mann, Tisch- te. Als ich krabbeln konnte, wuchs Zweige verfangen. ler oder Maurer, drahtig, gut gelaunt,

050 051 machte den meisten Schmott privat schlammte Wasser des Kanals. Die- am Wochenende. Oder die Alkis ses Auf und Davon an jedem Wo- vorm Getränkestützpunkt, der eines chenende störte mich. Tages da war, eröffnet in einer Privat- garage mit Gittern vor den Fenstern. a hatte Frau Wittkopp schon an Der Sommerwind trug den Bierge- unserem Tor gestanden, wei- ruch bis zum Kanal hinunter. Ich nend, weil sie immer öfter nicht schlappte in Sandalen über die stau- D nach Hause fand. Sie wusste bige Straße, freute mich aufs Eis am nicht mehr, wo sie war, und klammer- Stiel, angespannt wegen der Männer, te sich ans Gartentor. Da hatten die die auf umgestülpten Getränkekäs- Ameisen den Fußboden des Bunga- ten am Eingang saßen, Pullen in den lows bereits zur Hälfte zersetzt. Das Händen, Zahnlücken im Mund, auf Linoleum gab an vielen Stellen nach. den Oberarmen pralle Busen, ein Jeden Morgen zog sich eine Spur nackter Arsch. Manchmal kam mein schwarzer Krümel von Zimmer zu kleiner Bruder zur Verstärkung mit, Zimmer, jede Nacht fraßen sich die wir waren sechs und elf, vielleicht Tiere tiefer. Gift vertrieb sie nur vorü- schon sieben und zwölf Jahre alt. bergehend; unter ihrem Mundwerk- zeug zerfiel die Pressspanplatte. Ei- ie Ortsansässigen lebten in gro- onnabends nach der Schule be- inter dem Grundstück war Wei- nes Tages konnten wir nur noch mit ßen Jahrhundertwendehäusern luden auch wir vor unserem Plat- te, unbekanntes Land, silbervio- einem gezielten, großen Schritt über mit bröckelndem Putz, ausge- tenbau das Auto, einen alten lett vom Öl des Wassers, das die Schwelle ins Wohnzimmer gelan- D schlagenen Klinkern, die Farbe S MB1000, und fuhren eine gute H aufsickerte im Schlamm, wenn gen, wollten wir nicht im Boden an den Fensterrahmen nicht mehr Stunde über Land. Jedes Wochenen- ein Schlepper vorbeifuhr, unterwegs einbrechen. frisch, wie Frau Wittkopp und ihr Bru- de, von Anfang März bis Totensonn- nach Polen, rauschhaft überschäum- der, der meine Eltern jahrelang mit tag, lebten wir fern der Stadt, spielten te, bis sich die künstlich angeschwol- Die Brieselanger Ameisen, so scheint Strom versorgte, ehe der Bungalow Eierkullern zu Ostern, Länderklauen lene Dünung langsam wieder legte. es mir im Nachhinein, hatten eher als ans Netz angeschlossen wurde. Die im Sommer, Blätterschlacht im Herbst, Ein Trampelpfad führte durch den wir ein Gespür für das Ende. Wochenendler wohnten in Datschen, und auf der Schaukel flogen wir zum Uferdschungel, vorbei an Schilf, die einander glichen von der Grund- Mond. Unsere Klamotten waren ro- Sumpfporst, Pappeln. Farn und Que- platte zum Dach. Sie hatten ein Stück bust und ramponiert, die Haare wüst. cken lockerten die Erde mit ihrem Land ergattert, um der Platte zu ent- Hier kam uns keiner nah. Kein Klas- Wurzelwerk, tränkten sie mit Feuch- rinnen. Die einen legten auch sonn- senkamerad würde mich so sehen. tigkeit, die exotisch roch, nach einer tags den Grubber nicht aus der Hand Kein Pionierhemd, kein Fahnenappell, geheimnisvollen Ferne, von der auch und brachten ihre Ernte zur Obst- kein Besuch bei der Patenbrigade der Zaun kündete, den meine Eltern und-Gemüse-Kleinaufnahmestelle. oder den jungen Komsomolzen in der um die tausend Quadratmeter Grund- Die anderen erwarben die Kürbisse, sowjetischen Kaserne. Kein Lehrer stück gezogen und in heißen Som- Tomaten, Radieschen von der OGS, fragte: »Entspricht deine Haarlänge mern selbst gestrichen hatten wie ein lokaler Kreislauf, der die überregi- deinem Verhalten?« Nur Frau Witt- Huckleberry Finn. onale Mangelwirtschaft für ein Wo- kopp kannte mich, sie hatte mich ANTJE RÁVIC STRUBEL (*1974 in Potsdam) stu- chenende außer Kraft setzte und viel- schon im Kinderwagen ausgefahren. Wir machten Lärm. dierte an der Universität Potsdam und der leicht sogar den Zusammenbruch Jede Woche war die Welt für andert- New York University Literaturwissenschaf- des Staates hinauszögerte. halb Tage zum Halten gebracht. Wir waren wirklich. ten, Amerikanistik und Psychologie. In New York arbeitete sie als Beleuchterin an einem Uns fehlte nichts. onntagabend auf der Rückfahrt Off-Off-Theater in Greenwich Village, das »STIMMEN EINER STADT«, 3 URAUFFÜHRUNGEN VON MARTIN hatte ich, das Kind, das noch später zum Schauplatz ihres ersten Ro- ir hatten Himbeeren, Brom- nichts von Symbolik verstand, mans »Offene Blende« (2001) wurde. 2001 MOSEBACH, THOMAS PLETZINGER UND ANTJE RÁVIC STRUBEL UNS FEHLTE beeren, Äpfel und Kirschen. S Bauchschmerzen. erhielt sie bei den Klagenfurter Literaturta- HABEN AM 6. APRIL 2019 IN DER INSZENIERUNG VON ANSELM WEBER Tomaten zog mein Vater im Erst mit dreizehn, vierzehn fing es an, gen den Ernst-Willner-Preis, noch im sel- IN DEN KAMMERSPIELEN PREMIERE. NICHTS. W Halbschatten hinterm Bunga- mich zu stören. Die klammen Bettde- ben Jahr erschien das zweite Buch, der low. Wir hatten eine Rasenfläche, auf cken im Frühjahr. Die beschlagenen Episodenroman »Unter Schnee«, zuletzt er- der wir Federball und Fußball spiel- Fenster im Herbst, wenn die illegal schien ihr Roman »In den Wäldern des ten, rechts von Birnbäumen, links von beschaffte Gamat-Propangashei- menschlichen Herzens«. Rávic Strubel er- WIR MACHTEN Nadelgehölz flankiert, eine Birke, die zung nicht gegen die Feuchtigkeit an- hielt zahlreiche Preise und Stipendien, dar- ein selbstgebautes Baumhaus hielt. kam. Mich störte der Gestank nach unter die Roswitha-Medaille der Stadt Die monodramatische Serie »Stimmen einer Stadt« wird ermöglicht durch LÄRM. Ich war Kapitänin, Indianerhäuptling, Schnaps im Getränkestützpunkt Gandersheim und den Förderpreis zum Rennfahrerin, mein Fahrrad hatte Zü- schon am frühen Nachmittag, der Bremer Literaturpreis. Sie lebt als freie WIR WAREN gel aus Schnur und hieß Ree wie das Raucherhusten der Berliner, die er- Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalis- geliebte Pferd in einer amerikani- mattet zu uns rüberguckten, der im- tin in Potsdam und Brieselang. ADOLF UND LUISA HAEUSER-STIFTUNG FÜR WIRKLICH. schen Fernsehserie. mer gleiche Uferpfad, das braun-ver- H KUNST UND KULTURPFLEGE 052 053 ES IST WICHTIG, VON SCHRITTEN EINE VIELZAHL ZU TUN HEIDI ECKS

DAS ALT E LIEBEN UND FÜR DAS NEU E

LEBEN. WOLFGANG VOGLER ÜBER DAS STUDIOJAHR SCHAUSPIEL BERICHTET DIE MENTORIN URSULA THINNES

ugust 2017: Acht hoffnungsvolle Studierende des Schauspielstu- diengangs an der Hochschule A für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) beginnen ihr Abenteuer am Schauspiel Frankfurt. In der gesam- ten Spielzeit werden sie Teil des En- sembles sein und ihr drittes Ausbil- dungsjahr fast ausschließlich im pro- fessionellen Umfeld des Schauspiel Frankfurt verbringen. Sie sind voller Vorfreude und Erwartung, bestimmt auch voller Ängste und Fragen. Mit dem »Studiojahr Schauspiel« beginnt eine einzigartige Kooperation zwi- schen Hochschule und Theater, zwi- schen universitärer Ausbildung und theatraler Praxis.

Januar 2018: Hinter den Studieren- den, denen der Name »The Hopeful Eight« mit auf den Weg gegeben wurde, liegen Monate intensiver Ar- beit. Sie waren in vier Repertoirestü- cken zu sehen, haben zwei Klassen- zimmerstücke mit außerordentlichem Erfolg zur Aufführung gebracht, ins- gesamt über 80 Vorstellungen ge- spielt und befinden sich mitten in den Proben für einen szenischen Lieder- abend. Von den Schwierigkeiten im Probenprozess wissen sie zu erzäh- len, von der Erschöpfung nach einer scheinbar unendlichen Vorstellungs- serie beim Weihnachtsstück – eben- so wie von den beglückenden Mo- menten der Premiere, Augenblicken des Erfolgs und der Freude. Gerade durch das Zusammenspiel mit den erfahrenen Kollegen sind sie ihren Weg entschlossen und mit großer Dynamik nach vorne gegangen. Ein- fach war es bis hierhin nicht. Nicht je- de Frage wird von Regisseur_innen mit der Zuwendung beantwortet, die sich mancher wünscht, nicht jedes Problem lässt sich lösen. Aber die Studierenden haben die Möglichkei- ten genutzt, die ihnen dieser außer- gewöhnliche »Praxisschock« geboten hat. Es waren Riesenschritte auf dem Weg ins Berufsleben. THE NEXT GENERATION 062 063 Dezember 2017, ein paar Schritte zu- Der Studienbeginn markiert nicht nur rück: Acht erwartungsvolle Augen- für angehende Schauspieler_innen paare strahlen mir entgegen. Vorsich- einen Umbruch im Leben. Jetzt geht tig werden die ersten Fragen gestellt, es aber um das Spielzeitthema und die Sehnsucht danach zu erfahren, die Studierenden sollen formulieren, welche Rollen gespielt werden dür- welche gesellschaftlichen Umbrüche fen, in welchen Produktionen man für sie persönlich bedeutend waren. wohl besetzt sein wird, ist enorm. Ers- Kinnladen klappen leicht nach unten, te Begegnungen mit Regisseur_innen dann bricht sich befreiendes Geläch- haben bereits stattgefunden, der eine ter Bahn. Aber es ist eine Frage, der oder andere ahnt mehr, als dass er starke Antworten folgen. Marcel An- weiß, wie es weitergehen wird. Doch drée berichtet, wie ihm die Islamo- Moment, die Gesichter sind zwar so phobie, die seit dem 11. September jung wie gewohnt – aber ich sitze 2001 stärker wird, zusetzt. Wie sehr mit der »nächsten Generation« des ihn die Bilder des Anschlags auf das Studiojahr Schauspiel in einem der World Trade Center als Kind berühr- ten und er, ohne als 10-jähriger die Worte dafür finden zu können, spür- »PRAXISSCHOCK« te, wie empfindlich die Weltgesell- schaft an diesem Tag getroffen wur- nüchternen Arbeitsräume der HfMDK. de. Auch Julian Melcher spricht über Neue Gesichter, neue Hoffnungen, 9/11, das mit seiner Einschulung zu- neue Ideale. Die Acht sind Andreas, sammenfiel. Es sei das Ereignis, das David, Eva, Julia, Julian, Laura, Katha- darüber bestimmt habe, wie er die rina und Marcel. Noch sind sie im Welt wahrnehme. Ein Einschlag in zweiten Jahr ihrer Schauspielausbil- das Bewusstsein aller, ein riesengro- dung, die ab Mai eng mit dem Schau- ßes Angstleck habe sich geöffnet. spiel Frankfurt verbunden sein wird. Sie alle empfinden Terrorismus als Schnell erkläre ich die Module, aus Alltagsrisiko, mit dem man zurecht- denen sich das Studiojahr zusam- kommen müsse. Das Ende trügeri- mensetzt, Repertoirestück, Klassen- scher Sicherheit, auf die ihre Eltern zimmerstück, szenischer Lieder- noch bauten. Ängste formulieren abend, Studioproduktion – mindes- sich, z.B. vor dem weltweit wachsen- tens vier Rollen kommen auf jeden zu. den Rechtspopulismus oder den Ge- Zwei Mentoren, Isaak Dentler als er- fahren der Digitalisierung. David fahrener Schauspieler und ich als Campling sagt nachdrücklich: »Wir Dramaturgin, werden sie auf diesem sind die erste Generation, die mit Weg begleiten. Handys aufgewachsen ist.«

Wie sind wir geworden, wer wir sind? Und natürlich spielt es eine Rolle, wo Diese Frage steht über der Saison man mit diesen Themen in Berüh- »RAUSCH« VON FALK RICHTER 2018/19. Aber erst einmal klären wir, rung gekommen ist. Julia Staufer, an IN DER INSZENIERUNG VON wer sich hier an diesem Dezember- der Grenze zu Frankreich aufge- RÜDIGER PAPE HAT IM MAI abend gegenübersitzt. Acht Studie- wachsen, formuliert, wie sehr sie der rende im Alter von 20 bis 27 Jahren, Brexit geschockt habe und sie vor 2019 IM BOCKENHEIMER DEPOT die aus der ganzen Republik nach der französischen Präsidentenwahl PREMIERE. Frankfurt gekommen sind. So unter- fürchtete, ein Frexit könne folgen. Et- schiedlich die Orte, an denen sie auf- was wird hier klar, die Europäische gewachsen sind, so unterschiedlich Einheit, wie sie von de Gaulle und Das Studiojahr Schauspiel wird ermöglicht sind auch die Wege, die sie zum Be- Adenauer erträumt wurde, war für durch rufsziel Schauspieler geführt haben. diese Studierenden eine Selbstver- Während die eine schon im Grund- ständlichkeit, die sie nun in Gefahr schulalter mit dem Theaterspiel be- sehen. Etwas, wofür es sich zu kämp- gonnen hat, war für den anderen das fen lohne. Und hier leuchtet es aus Theater der Ausweg aus einer ver- der Gruppe heraus: Sie wollen dafür trackten Lebenssituation. Theater kämpfen, sich den gesellschaftlichen gespielt haben sie alle, bevor sie den Herausforderungen zu stellen – auch Schritt gewagt haben, sich der Auf- mit dem, was sie als Schauspieler_ nahmeprüfung an der HfMDK zu innen im kommenden Jahr dazu bei- stellen. tragen können.

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DER SOZIOLOGE STEPHAN LESSENICH BLICKT FÜR DAS SCHAUSPIEL FRANKFURT ZURÜCK WIE AUF DIE LETZTEN 70 JAHRE SO ALLES KAM

it den jüngeren Krisenerscheinungen unseres Ge- »Unser Wohlstand«, »unsere Demokratie«, »nie wieder die hiesigen Ungleichheitsverhältnisse als in die Struktur und meinwesens, insbesondere mit der nunmehr seit zwei Krieg«: Was wie ein deutsches Märchen anmutet, erweist »UNSER« WOHLSTAND Dynamik globaler Ungleichheiten eingebettet verstanden Jahren andauernden »Flüchtlingskrise«, sind die Le- sich bei genauerer Betrachtung – ganz wie das vor einigen Das wohlstandskapitalistische Wertschöpfungs- und werden, und global gesehen platziert sich die gesamte Be- M benslügen des Wohlstandskapitalismus in seiner Jahren mit viel materiellem und symbolischem Aufwand aus Umverteilungsmodell der Bundesrepublik birgt ein peinli- völkerung der Bundesrepublik an der Weltspitze des mate- spezifisch deutschen Gestalt ans Licht gekommen. der Frankfurter DFB-Zentrale heraus inszenierte und mitt- ches Geheimnis: Es fußt wesentlich auf der Ausbeutung riellen Reichtums. Im Weltmaßstab betrachtet vollzieht sich Drei Überzeugungen haben das gesellschaftliche Selbst- lerweile als ein Fall organisierter Kriminalität enttarnte von Arbeit und Natur jenseits der deutschen Staatsgren- das deutsche Gesellschaftsleben zudem auf einem stoffli- verständnis der Bundesrepublik maßgeblich geprägt. »Sommermärchen« – tatsächlich als eine äußerst trügeri- zen sowie auf der Auslagerung von ökologischen und so- chen Verbrauchsniveau, das nicht nur nicht »nachhaltig« ist, Zum einen war dies die Vorstellung, dass »unser Wohl- sche Erzählung. Es offenbart sich als ein gesellschaftliches zialen Kosten in Natur- und Sozialräume anderer Weltre- sondern als geradezu irrwitzig gelten muss. stand« aus deutscher Hände harter Arbeit resultiere, aus Wohlfühlnarrativ, das politische Akteure quer zu den Par- gionen. Die hierzulande seit dem Zweiten Weltkrieg herr- Auch die Unterdrückten und Unterprivilegierten, die Müh- der wirtschaftlichen Produktivität, der unternehmerischen teigrenzen immer wieder zu erneuern und fortzuschreiben schenden Produktions- und Konsumweisen, Arbeits- und seligen und Beladenen der wohlstandskapitalistischen Innovationskraft und dem ordnungspolitischen Gestal- versuchen, ihrer Wahlbürgerschaft zum Wohlgefallen. Lebensbedingungen sind nur möglich geworden und las- Gesellschaften sind damit – in ihrer fraglos abhängigen, tungssinn der Sozialen Marktwirtschaft. Zum anderen die Freilich funktionierte und funktioniert das so gelobte sen sich nur aufrechterhalten, weil Bevölkerungsmehrhei- beherrschten sozialen Position – in einen Reproduktions- insbesondere nach der Wiedervereinigung sich einstel- »westliche« – und speziell deutsche – Gesellschaftsmodell ten in den weniger privilegierten Gesellschaften des glo- zusammenhang gestellt, der auf der Ausbeutung fremder lende Haltung, dass »unsere Demokratie« eine institutio- in der Weise, wie es dies über viele Jahrzehnte hinweg mit balen Kapitalismus unter uns unvorstellbaren Bedingun- Ressourcen und auf der Kostenauslagerung auf Dritte be- nelle Errungenschaft sei, die als Orientierungsmodell und weithin anerkanntem Erfolg getan hat, nur unter benenn- gen arbeiten und leben. ruht. Ein Sachverhalt, den sie aus ihrer abhängigen Sozial- Wertmaßstab auch für andere, politisch weniger zivilisier- baren politischen und ökonomischen, ökologischen und Sicher, auch »unser« Wohlstand ist äußerst ungleich ver- lage heraus nicht beeinflussen können – der sie aber, ob te Gesellschaften inner- wie außerhalb Europas dienen sozialen Voraussetzungen. Unter Voraussetzungen, die teilt. Gerade in Deutschland ist der Vermögensbesitz etwa sie dies wollen (und wahrhaben wollen) oder nicht, in eine könne. Schließlich kam man nach den Vernichtungsex- für gewöhnlich ausgeblendet bleiben oder gar bewusst im europäischen Vergleich besonders polarisiert, hat die mittelbare Herrschaftsposition bringt. Und sie auf die eine zessen in Zeiten des Nationalsozialismus hierzulande unsichtbar gemacht werden. »Unser« Wohlstand, »unse- Ungleichheit der Einkommenslagen in den beiden vergan- oder andere Weise zu Parteigänger_innen eines eigentlich überein, die Parole »nie wieder Krieg« und die normative re« Demokratie und »unser« Frieden beruhen auf Armut, genen Jahrzehnten stark zugenommen, sind die Möglich- unhaltbaren Gesellschaftsmodells werden lässt, von dem Ächtung von Gewalt als den Gründungskonsens Nach- Entrechtung und Gewalt – und wer wollte, konnte es keiten des Bildungserfolgs systematisch an die soziale Po- sie sehr häufig mehr recht als schlecht, nicht selten sogar kriegsdeutschlands auszugeben. wissen. sition des Herkunftshaushalts rückgebunden. Doch müssen auch richtig gut leben.

072 073 schaftsgewalt unter der Bedingung übertrug, dass den Und doch können die zum Teil massiven, zuletzt weiter »UNSERE« DEMOKRATIE … »99 Prozent« – sprich: »uns« – permanentes Wachstum, verschärften sozialen Ungleichheiten in den wohlstands- Das wiederum hat wesentlich mit der Logik »unserer« De- zunehmende Teilhabe- und Konsumchancen sowie die kapitalistischen Gesellschaften nicht über die wider- mokratie zu tun, die sich spätestens seit dem Zweiten Aussicht auf sozialen Aufstieg garantiert würden. Und sprüchliche Position hinwegtäuschen, die »ganz normale« Weltkrieg als Wachstumsdemokratie etabliert hat. Mehr dass zugleich die negativen externen Effekte dieser gi- Menschen in einem reichen, global (und europäisch) herr- noch als in anderen westlichen Ländern dürfte in Deutsch- gantischen Wohlstandsproduktionsmaschinerie effektiv schenden Land einnehmen: Auch die Beherrschten hier- land die Zustimmung zu demokratischen Regeln und Ein- von uns fern gehalten werden mögen – und irgendwo »da zulande sind – und sei es eben beherrschte – Profiteure richtungen an jener wirtschaftlichen Prosperität hängen, draußen«, im Jenseits der Wohlstandsgesellschaft, der von den sie beherrschenden Klassen eingerichteten die der langen europäischen Nachkriegszeit ihre Prägung verbleiben. Verhältnisse. gab. Das vermeintliche »Wirtschaftswunder« West- Es ist dieser geheime Gesellschaftsvertrag, der heute in Aber wem sage ich das. Das Frankfurter Theaterpublikum deutschlands nach 1945, der damit ermöglichte »Fahr- der Krise ist: Die Massen spüren, dass die Eliten ihren Teil – interessiert, aufgeklärt, weltoffen – weiß ja, wie wir wur- stuhleffekt« einer in ihrem Wohlstandsniveau stetig nach der Übereinkunft nicht mehr zuverlässig erfüllen können. den, wer wir sind; wie alles so kam, wie es jetzt ist; und oben gefahrenen Gesellschaft, schließlich der über Und sie lassen sie es spüren – mit Wahlzetteln oder Wahl- dass es so, wie es bislang gewesen ist, in Zukunft nicht wachstumsbedingte Verteilungsspielräume ermöglichte boykott, mit Straßenprotesten und Shitstorms, mit Brexit, weitergehen wird. In diesem Sinne: Vorhang auf! »soziale Frieden« zwischen Kapital und Arbeit: All diese Trump und AfD. Entwicklungen stehen hinter der vielgerühmten und be- schworenen Stabilität einer demokratischen Ordnung, die Doch jetzt, so will es scheinen, kehrt sie langsam wieder in ihrer Akzeptanz und ihren Zustimmungswerten am Tropf »NIE WIEDER KRIEG« … dahin zurück, von wo sie ausgegangen ist und ausgeht, fortgesetzten wirtschaftlichen »Fortschritts« hängt. Blickt man auf die Gesellschaftsgeschichte der Bundes- die Gewaltsamkeit gesellschaftlicher Verhältnisse: in die Nicht auszudenken, wie es um die Demokratie in Deutsch- republik und namentlich des wiedervereinigten Deutsch- wohlhabenden und wohlgeordneten Zentren der westli- land bestellt wäre, wenn sie mit ökonomischen Krisener- land zurück, so lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass chen Welt. Und sie kehrt zurück nicht nur in Gestalt der scheinungen konfrontiert wäre, wie sie beispielsweise die wir »unseren Frieden« gemacht haben mit den gespalte- Kriegs- und »Wirtschaftsflüchtlinge«, die nach existenziel- griechische Gesellschaft – nicht zuletzt von den Frankfurter nen Lebensverhältnissen hierzulande und um uns herum, lem Schutz ihres Lebens oder auch einfach nur ihr per- Finanzinstitutionen gesteuert – seit bald einem Jahrzehnt mit dem Reichtum der einen und der Armut der anderen. sönliches Glück in den reichen Gesellschaften des Wes- zu spüren bekommt: Ohne Moos wäre mit der Demokratie »Unser« Wohlstand ist uns lieb und teuer geworden. »Un- tens suchen. Sie kehrt zurück auch als Gewalt in der Aus- hierzulande nicht viel los. Die Stabilität der deutschen sere« Demokratie hat den sozialen Frieden gesichert, in- einandersetzung eben dieser Gesellschaften mit dem Nachkriegsordnung gründete auf einem ungeschriebenen, dem das stetig steigende wirtschaftliche Wertprodukt »sozialen Problem« der Kriegsflucht und Wirtschaftsmi- impliziten Gesellschaftsvertrag, der dem berühmt-berüch- durch sozialpolitischen Eingriff zumindest ansatzweise gration. Sie kehrt zurück in Form von militärischer Ab- tigten »einen Prozent« die politisch-ökonomische Herr- gesellschaftlich umverteilt worden ist – zu sozialdemokra- schottung des europäischen Sozialraums und polizeili- tischen Zeiten seligen Angedenkens mehr, im dunklen cher Kontrolle illegalisierter Zuwanderung, in politischen Zeitalter des Neoliberalismus dann zunehmend weniger. Strategien des Ausschlusses von Rechtsansprüchen und Die Kosten unseres gesamtgesellschaftlichen Wachs- in Praktiken des latenten oder aggressiven, institutionel- tums- und Fortschritts-, Verteilungs- und Teilhabemodells len und alltäglichen Rassismus. Und Letzteres nicht nur in aber wurden effektiv externalisiert. ökonomisch »abgehängten« Randsegmenten der einhei- Und auch »unser« Frieden beruht darauf, dass der Krieg mischen Bevölkerung, sondern bis weit in die gesell- anderswo stattfindet, mehr oder weniger weit weg von schaftliche »Mitte« hinein. den heimischen Gefilden. Die wohlstandskapitalistischen Gesellschaften des Westens sind befriedete Gesellschaf- ten. Sie haben den Klassenkonflikt in Form von Tarifver- UND DAS ENDE VOM LIED handlungen und Streikrecht institutionalisiert, physische Was also, wenn der Wohlstandschauvinismus der kleins- Gewalt wurde bei rechtsstaatlichen Instanzen monopoli- te gemeinsame – und zwar klassenübergreifende – Nen- siert und damit aus dem sozialen Alltag ihrer Bürger_innen ner der spätkapitalistischen Wohlstandsgesellschaften verbannt. wäre? Was, wenn in den Zentren des globalen Kapitalis- Von derartigen Verhältnissen kann die Mehrheit der Welt- mus irgendwie alle im selben Wohlstandssicherungsboot bevölkerung nur träumen – und dies nicht zuletzt, weil der säßen – auch wenn die einen rudern müssen und die an- aus den reichen Gesellschaften verschwundene Unfriede deren das Kommando haben (und Dritte das Ganze kom- in die ärmeren Gesellschaften gewandert bzw. exportiert mentierend beobachten)? worden ist und dort das soziale Leben durchdrungen hat. Sicher, die Oberschichten und oberen Mittelschichten Ressourcenkonflikte und Klassenkämpfe, Bandenkriege der reichen Gesellschaften haben die symbolische Macht, STEPHAN LESSENICH (*1965 in Stuttgart) ist ein deutscher Soziologe. Er und Staatsterrorismus in weiten Teilen der »unterentwi- um ihr die Ressourcen des Globus wie auch große Teile hat in Marburg studiert, promovierte 1993 in Bremen und habilitierte ckelten« Welt sind keineswegs bloß hausgemachte Phä- der ärmeren Weltbevölkerung überausbeutendes Dasein 2002 in Göttingen. 2004-2014 war er Professor für Soziologie an nomene. Vielmehr stehen sie in einem Zusammenhang mit noch mit den Insignien des ethischen Konsums und der der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2010-2013 Dekan. In Jena den ökonomischen Wettbewerbsstrategien und politi- ökologischen Distinktion versehen zu können. Wohinge- war er 2011-2015 auch Direktor (gemeinsam mit Klaus Dörre und schen Steuerungsmodellen, wie sie in der Welt des gen die Unterschichten und die kleinbürgerlichen Sozial- Hartmut Rosa) der DFG-Kollegforschergruppe »Postwachstums- »hochentwickelten« Wohlstandskapitalismus verfolgt milieus der westlichen Welt, im Angesicht der an die rei- gesellschaften«. Seit 2014 hat er den Lehrstuhl für Soziale Entwick- werden. Friede den Palästen, Krieg den Hütten – das ist chen Gesellschaften herangetragenen »Anspruchshal- lungen und Strukturen am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximi- das zwischengesellschaftliche Lebensmotto des globa- tung« der wahren Globalisierungsverlierer dieser Erde, lians-Universität München inne, als dessen Direktor er seit 2016 len Kapitalismus, das sich in den abhängigen Ökonomien den weniger ansehnlichen Verhaltensweisen eines natio- amtiert. 2013-2017 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft des globalen Südens auf mitleidslose Weise innergesell- nalen Protektionismus und ungeschönten Rassismus für Soziologie. schaftlich wiederholt. folgen.

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ICH ÄNDER

NIX! MICHAEL SCHÜTZ

ZOE SAYS: I WANT A DYKE

FOR PRESIDENT. SAMUEL SIMON MARION TIEDTKE Vielen Dank, dass ihr kratischen Gesellschaft in Frage ge- und danach fast zwei Euro, fast das meine Fragen einzeln beantwortet stellt sehe. Natürlich ist es eine gro- Doppelte, aber wir haben nicht das habt. Ich werde eure Antworten als ße Herausforderung für unser Zu- Doppelte verdient und so sind wir gemeinsames Gespräch zusam- sammenleben, wenn Hunderttau- auch gezwungen worden, doppelt so menfügen – ein Gespräch, das auf- sende von Menschen neu ins Land viel zu arbeiten. Früher konnte man grund eures ausgefüllten Theaterle- kommen, aber weder Hysterie noch noch von festen Arbeitszeiten spre- bens an vielen verschiedenen Orten Fremdenhass ändern was daran. Es chen, heute arbeiten die meisten nur per E-Mail stattgefunden hat, und geht darum, unsere Gesellschaft in Menschen von morgens früh bis deshalb von mir fiktiv für unser Spiel- all ihrer Diversität anzuerkennen. abends spät und schlafen vor der zeitheft arrangiert wird. – Ihr kommt Glotze erschöpft ein. Das führt dazu, natürlich aus ganz verschiedenen Le- HERMANN SCHMIDT-RAHMER Das Ereignis, dass unsere ganze Gesellschaft benswelten, schon allein was eure das für mich in den 70 Jahren deut- durch diese Mondialisierung des Herkünfte und eure Arbeitserfahrun- scher Nachkriegsgeschichte am Konkurrenzprinzips von einem lang- gen betrifft. Jessica Glause ist die deutlichsten einen Bruch markierte, samen sozialen Abbau geprägt ist. Jüngste in der Runde, in Niedersach- ist der Warschauer Kniefall von Willy Es gibt inzwischen auch mehr Be- sen geboren; Hermann Schmidt- Brandt. Eine Gesellschaft, die sich dürftige und mehr Arbeitslose. Es Rahmer kommt aus Düsseldorf und nicht radikal ihrer Vergangenheit stellt, gibt mehr Druck auf den Staat, der ANDERS lebt heute in Berlin, Luk Perceval ist nicht in der Lage, den Mut aufzu- weniger Steuereinkünfte von den stammt aus Belgien, wo er lange bringen, für Veränderungen zu kämp- großen Konzernen beziehen kann. Es Zeit auch gearbeitet hat, bevor er für fen. Wenn dieses Land heute ver- gibt viele Eltern, die ihre Kinder nach das Theater nach Deutschland ge- gleichsweise friedlich und weltoffen der Schule zu allen möglichen Kur- zogen ist. Wir sind in dieser Branche ist, hat das sehr viel mit unserem aus- sen fahren, damit sie gewappnet sind eh fahrendes Volk, also überall ein we- giebigen Blick in den Abgrund zweier für die Zukunft; es gibt viele Men- nig zuhause und dennoch sehr unter- Weltkriege zu tun. Ich halte die Aner- schen, die unter Stresskrankheiten schiedlich sozialisiert. Daher meine kennung einer kollektiven Schuld für leiden, nicht nur an Krebs, sondern erste Frage an euch zu unserem Spiel- eine hohe kulturelle Leistung. an allen möglichen Formen von De-

CHEFDRAMATURGIN MARION TIEDTKE BEFRAGT DIE REGISSEURIN JESSICA GLAUSE UND DIE REGISSEURE LUK PERCEVAL UND HERMANN SCHMIDT-RAHMER ZU KUNST UND POLITIK

zeitthema: Welcher gesellschaftliche LUK PERCEVAL Da ich selber vor kurzem pressionen. Ich fürchte, dass die wei- Umbruch war für euch in den letzten 60 Jahre geworden bin, kann ich nur tere Entwicklung zu einer Entmensch- 70 Jahren der entscheidende? für diese Zeit sagen, dass der Fall der lichung führt, weil wir letztlich keine Berliner Mauer wohl der wichtigste politische Alternative haben. Bis zum JESSICA GLAUSE Am intensivsten be- Umbruch gewesen ist. Erst nach der Fall der Mauer war die Welt ziemlich schäftigen mich die gegenwärtigen Wende hat die Welt sich zum großen einfach: Man kämpfte gegen den Entwicklungen. Die stärker werden- kapitalistischen Markt entwickelt. Chef, das »kapitalistische Schwein« den Nationalismen, die massive Ab- Wir haben nicht nur erlebt, wie Ost- oder die »kommunistische Bedro- schottung unserer Wohlfühlblase Berlin zu West-Berlin kam, sondern hung«, und seitdem die Mauer weg Europa, öffentlich geäußerte Ras- auch wie Russland und China sich ist, scheint der »Big Brother«, der die sismen, tagtägliches »Racial Profi- immer mehr zu kapitalistischen Län- Welt regiert, unsichtbar geworden. ling« und das politische Auseinan- dern wandelten, wie die ganze Welt Wer wirklich der Feind ist, der an den derklaffen innerhalb von Familien, mehr und mehr von »multinationalen Fäden zieht, wissen wir zurzeit nicht. am Arbeitsplatz und im Freundes- Unternehmen« regiert wurde, deren Wir schauen zwar den ganzen Tag kreis. Das derzeit vorherrschende Ziel es war, ihre Gewinne zu maximie- auf unsere Bildschirme und können gesellschaftliche Klima der Angst ren. Das konnten sie nur erreichen, sehen, was in der Welt passiert, aber vor dem Verlust der eigenen Vor- indem sie ihre Produktionskosten in die Mechanismen dahinter erkennen machtstellung und dem Gefühl der Billiglohnländer verschoben haben wir nicht. Bedrohung durch die sogenannten wie Indien, Brasilien und China, wo- »Anderen« ist für mich schwer aus- durch hier die Arbeitslosigkeit stieg. MT Damit hast du die Folgen der haltbar. Manchmal möchte ich ein- Die Einführung des Euro folgte, was Wende im Zeitraffer beschrieben, fach nur losschreien und dem Hass eigentlich einer Geldentwertung doch bevor wir uns mit der Gegen- laut widersprechen, weil ich die gleichkam. Vor der Einführung hat ein wart beschäftigen, möchte ich noch Grundwerte unserer offenen, demo- Brot zwei Deutsche Mark gekostet einen anderen Blick zurückwerfen. DENKEN086 087 Ihr habt alle unterschiedliche Thea- ist das jetzt Theater? Ist das Politik? halb ist das Theater derzeit so freund- spüren und sie zu verhandeln. Ich nach 35 Jahren als Regisseur wieder eine Gesellschaft bindet oder deren tererfahrungen gesammelt. Jessica Ist das ernst gemeint? Anfang der lich und genügsam wie die Gesell- versuche verschiedenen Akteur_in- dorthin, wo ich herkomme, und das Autorität letztbegründet. Jede stabile ist seit 2010 am Theater und arbeitet 2000er waren meine Held_innen die schaft, die es abbildet. Eigentlich ist nen Platz auf der Bühne zu geben. In ist die Freie Szene in Flandern. Dort Gesellschaft bedarf offenbar eines sowohl im Stadttheater als auch in Gießener Kollektive: Rimini Protokoll die politische Debatte in Deutschland vielen meiner Arbeiten stehen nicht- kann man in kleineren, flexibleren Textes, den wir für unantastbar er- der Freien Szene; Hermann arbeitete mit ihrem Bundestagstheater in tot. Was damit zu tun hat, dass der professionelle Schauspieler_innen Strukturen arbeiten, da bin ich nicht achten. Im Moment wäre dieser Text nach seiner Ausbildung zunächst als Bonn, Hygiene Heute mit ihren Au- überwiegende Teil der Gesellschaft als Expert_innen genauso auf der gezwungen für 750 Zuschauer_in- die Erklärung der Menschenrechte. Schauspieler an der Freien Volks- diotouren »Kirchner«, das Frauenkol- mit seiner Situation zufrieden ist. Bühne wie ein diverser Cast, der nen zu inszenieren. Kunst braucht Wenn wir diesen Text für einschränk- bühne in Berlin, dann auch als Büh- lektiv She She Pop. Rimini Protokoll Schön eigentlich, oder? Und dann nicht nur aus weißen Schauspieler_ den Freiraum! Das ist meiner Mei- bar oder relativierbar halten oder für nenmusiker und seit 1990 als Regis- würde ich am stärksten herausheben. gibt’s da noch ein bisschen Angst, innen besteht. Unser Theaterappa- nung nach der Sinn von dem, was wir belanglos – und machen wir uns seur. Luk inszeniert seit 35 Jahren, Das Begreifen der Bühne als ein Fo- Wut und Ressentiment, aber viel we- rat hinkt als Bühne einer deutschen machen, dass man eigentlich einen nichts vor – dies geschieht gerade, lange Zeit mit seiner eigenen freien rum für Gesellschaft ist mir schon niger als in anderen Ländern. Was wir Gesellschaft ziemlich hinterher. Die Raum schafft, der frei von Dogma, wenn wir Zeuge sind, wie ein ge- Gruppe »Blauwe Maandag Compag- immer wichtig gewesen. Diesem dagegen nicht bemerken ist, dass wir Ensembles sind krass genormt und frei von Modalitäten ist, wo man sich wählter amerikanischer Präsident mit nie« in Flandern, dann ab 2000 an Wunsch kam die forschende Thea- Bewohner einer winzigen Insel der größtenteils »whity white«. So sieht Fragen stellen kann: Was ist das jedem Wort, das er äußert, auf den vielen großen Häusern wie den terpraxis mit dokumentarischen und Seligen sind, inmitten eines Meeres die Bevölkerung in Deutschland und überhaupt, dieses Leben, und wer Gesetzestext seiner eigenen Verfas- Münchner Kammerspielen, der biographischen Erzählungen auf der von Benachteiligten, die uns aber live Europa doch gar nicht aus! Es klingt sind wir, und wie gehen wir mit unse- sung spuckt, dann entleert sich die- Schaubühne Berlin, dem Thalia The- Bühne durch Expert_innen des All- rer Verantwortung um? Das sind ser Text und ein neues Gesetz ent- ater Hamburg und jetzt auch dem tags sehr nahe, heute ist das ja fast manchmal sehr unangenehme Fra- steht: das Gesetz des Stärkeren, Burgtheater Wien. Daher meine Fra- schon Mainstream. Genauso wichtig gen, ohne wirklich eine Antwort zu das Gesetz der Gewalt. Die politi- ge: Wie hat sich das Theater in den waren für mich die Versuche, das finden. Die Kunst ist ein Raum des sche Kunst der Zukunft hätte also die letzten 70 Jahren verändert und wel- Theater in den Stadtraum hinein zu Nichtwissens, und es ist dieses Tei- Aufgabe, aus einem nüchternen Text ches waren für euch dabei die maß- öffnen. len des Nichtwissens, was enorm wie »Die Würde des Menschen ist geblichsten Umbrüche? wichtig ist. Dadurch erst entsteht ei- unantastbar« sozusagen eine Kathe- LP Ich finde, dass die Produktionsbe- ne Solidarität, eine Gemeinsamkeit, drale zu bauen. HSR Ich habe den Eindruck, dass die dingungen sich stark verändert ha- die wir heute so dringend brauchen. wichtigsten Impulse durch die vielen ben, die ja die Grundlage für das DDR-Regisseure kamen, die vor der Theater als Kunstform schaffen soll- HSR Vielleicht ist Theater so etwas DAS HAT SICH ten. Heute sind jedoch die künstleri- wie der Ausdruck des kollektiven Un- schen Prozesse am Theater stark ge- bewussten. Der Ort, an dem das frei- ANGEFÜHLT WIE WENIGER »TOP DOWN«, fährdet, denn in den letzten Jahren gesetzt wird, was ansonsten nicht er- sind die Häuser mehr und mehr unter lebt und ausgesprochen wird. Auf die DIE ENTSTEHUNG MEHR AUGENHÖHE. wirtschaftlichen Druck geraten. Die kommenden Umbrüche bezogen Theater müssen mehr Einnahmen ge- hieße das in etwa, das auszudrücken, EINER NEUEN Wende im Westen arbeiteten und die nerieren. Sie produzieren fast dop- was der Therapeut dem Klienten sagt: darin geschult waren, dialektisch zu pelt so viel wie früher, damit die Zu- Blicke deiner Angst ins Angesicht. MIKROKOSMISCHEN denken und diese Methode auch auf schauer_innen mehrmals kommen. ihre ästhetischen Mittel anzuwenden. Durch die Schnelligkeit des Produ- MT Kommen wir noch einmal zurück GESELLSCHAFT. Während der Einbruch des offen Po- zierens entsteht leider eine Art Be- auf unser Spielzeitthema und die Fra- litischen nach '68 im Westen zu ei- langlosigkeit. Es führt ebenfalls dazu, ge, was sich in den letzten 70 Jahren LP In Belgien wird extrem rechts ge- nem eher unbeholfenen Gesinnungs- dass die Schauspieler_innen viel zu alles verändert hat. Haben wir dabei wählt, wie in vielen Ländern in Europa theater führte, stießen Autoren wie wenig verdienen und viel zu viel ar- etwas verloren? und auch in Deutschland, weil man Heiner Müller und Regisseure wie Ei- beiten müssen und in vielen Ländern nicht mehr an die Machbarkeit der nar Schleef oder Frank Castorf die nicht geschützt sind. Ich finde, das HSR Ganz eindeutig Gott. Die Volks- Gesellschaft glaubt. Der französische Türen weit auf. Ohne diesen Impuls Theater müsste sich extrem ent- bühne in Berlin hatte sich mal den Präsident wurde nur von 35% der stünde das Theater heute da wie im schleunigen. Wenn ich mir einen Um- Satz »Ohne Glauben leben« über ih- Wähler_innen gewählt: 35%! Das ist angelsächsischen Raum mit seinem bruch wünschen dürfte, dann den re Fassade gehängt. Das war gleich- eigentlich eine Minderheit. Das zeigt, notorisch psychologischen Realis- nach mehr Lebensraum, Atemraum und online beobachten können. Das immer schnell sozialpädagogisch, zeitig Diagnose, Lamento und Pro- dass die Leute gar nicht mehr interes- mus und seinen unsinnigen Werk- und Produktionsraum, um sich ein- heißt, die entscheidenden Debatten, aber ich glaube zutiefst an Theater gramm. Eine Gesellschaft ohne siert sind an Politik und Demokratie. treuedebatten. fach hinzusetzen, zu überlegen und die zurzeit geführt werden müssten, als Instrument der Vermittlung und Glauben ist eine ziemlich wackelige Durch diese Resignation, dieses nicht immer hastig nach Lösungen zu finden bei uns nicht statt. Aufklärung. Sache, weil sie sich natürlich perma- »Ach, es bringt doch alles nichts«, ha- JG Mich haben am stärksten Versu- suchen auf Proben, weil abends wie- nent selbst in Frage stellt. Eine glau- ben wir den Glauben an die Solidarität che und Experimente in den Bann der die Vorstellungen losgehen und JG Ich habe eine große Sehnsucht MT Jetzt sind wir schon inmitten einer benslose Gesellschaft wäre nur verloren: den Glauben, dass der gezogen, die unsere Gesellschaft mit alle schnell weg und ihre Kinder ab- nach der Verortung meiner Arbeiten politischen Diskussion und vor allem dann stabil, wenn sie fordern würde, Mensch nicht nur ein Egoist, sondern Mitteln des Theaters vermessen und holen müssen… Ich finde nicht, dass im aktuellen Zeitgeschehen. Im Mo- bei der Frage, wie Theater Haltung dass alle an diese Glaubenslosigkeit auch ein Altruist ist. Als ich die Roman- ästhetisch erfahrbar machen. Ende wir Theatermacher_innen wirklich ei- ment verstehe ich es sogar ganz ex- beziehen kann: Wie sollte Theater glauben. Aber da kommen dann ir- Trilogie »Liebe – Geld – Hunger« von der 90er bin ich eigentlich erst mit ne konstruktive Gegenhaltung zu den plizit als meinen Auftrag als Theater- auf die Umbrüche der Gesellschaft gendwann die Höckes aus der Ecke Émile Zola in diesem Jahr für die zeitgenössischem Theater in Berüh- gesellschaftlichen Verhältnissen regisseurin, den Herausforderungen reagieren? und schreien »Tausend Jahre Erfurt« Ruhrtriennale inszeniert habe, muss- rung gekommen. Christoph Schlin- entwickeln. unserer diversen Gesellschaft und – jetzt ist Schluss, jetzt wird wieder ten die Schauspieler_innen auf der Le- gensiefs Projekte und die Radikalität dem Umgang mit Themen wie Mig- LP Kunst darf nicht als etwas gesehen an das »Volk« geglaubt. Gott mar- seprobe lachen, weil ihnen die großen, seiner politischen Happenings haben HSR Ich glaube, dass der richtig harte ration und Flucht in ganz unter- werden, was zum Gewinnhunger un- kiert offensichtlich die Sehnsucht, an utopischen, sozialistischen Reden der mich total beeindruckt und verwirrt – Umbruch uns erst bevorsteht. Des- schiedlichen Produktionen nachzu- seres Systems beiträgt. Ich möchte eine große Erzählung zu glauben, die Figur Etienne nur naiv vorkamen. Ist es

088 089 nicht traurig, dass wir in einer Zeit le- neu zusammen eine Gemeinschaft HSR »Anders denken« ist geradezu die hin, dass das Theater und die Kreativi- HSR Mich beeindrucken Künstler_in- ben, wo wir so etwas nicht mehr ernst erschaffen. zentrale Aufgabe der Theaterprobe. tät ohne Aufmerksamkeit nie entste- nen, die sich häuten. Die irgendwann JESSICA GLAUSE (*1980) studierte Kulturwis- nehmen können? Die Probe ist im Idealfall der Ort, an hen können. Man muss zuhören, zu- sagen, jetzt ist es Zeit, etwas völlig senschaften und Ästhetische Praxis an der MT Gibt es eine Maxime des Probens, dem nach dem anderen Weg gesucht schauen, um Impulse zu empfangen Neues zu machen. Man muss sich Universität Hildesheim sowie Theater und MT Wir können das Rad der Ge- die als Maxime des Zusammenle- wird. Es geht darum, sich die Zeit zu und zu geben. Das ist die Maxime des seine Unzufriedenheit bewahren. Darstellende Kunst an der Université de schichte nicht zurückdrehen, aber bens wünschenswert wäre? nehmen – die erste Erklärung, die ers- Probens: die Aufmerksamkeit. Sie ver- Provence Aix-Marseille. Sie war Regieas- nach vorne denken und hoffen. Was te Idee, den ersten Impuls, den beque- schwindet geradezu in unserem Zu- LP Was mich am meisten berührt, ist sistentin u.a. an der Jungen Oper Stuttgart, würdet ihr euch wünschen? JG Wenn ich es ein wenig kitschig men Weg zu verlassen und Alternati- sammenleben. Wir schauen mehr auf der Mensch, und in dieser Faszinati- beim KAZ Open Air Festival und bei den beschreiben würde, dann fühlen ven zu erfinden. Das erfordert einen unsere Smartphones, als auf unsere on für den Menschen erkenne ich Bregenzer Festspielen und 2008-2010 an JG Ich wünsche mir mehr Mut. Mehr sich im Idealfall alle verantwortlich ziemlichen Mut, weil es sowohl den Umgebung oder auf andere Men- mich selbst: meine eigenen Ängste, den Münchner Kammerspielen. Seit 2010 kosmopolitisches Bewusstsein. Mehr für das Gelingen der Produktion, Schauspieler_innen als auch dem Re- schen. Jedes Mal, wenn ich in einem meine Zweifel, meine Sehnsucht ist sie als freischaffende Regisseurin tätig. Frauen in Führungspositionen. Weni- werfen Ideen ein, entwickeln mitein- gisseur die Stärke abverlangt, Unbe- Bus, in einer Straßenbahn sitze, habe nach Harmonie, Glück, Liebe im Le- Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. ger Exklusion. Weniger Diskriminie- ander. Für mich öffnet die Probenar- kanntes, Unsicherheit auszuhalten und ich die Möglichkeit, nicht auf mein ben, mein Scheitern in dieser Suche 2015 den Publikumspreis beim Festival Ra- rung. Weniger »top down«, mehr Au- beit einen Raum, in dem man nicht nicht sofort in das erstbeste Muster Handy zu schauen, sondern auf die und meine Angst vor dem Tod. Dafür dikal jung am Münchner Volkstheater. Sie genhöhe. Weniger »Whiteness«. Ei- nur zusammenarbeitet, sondern zurückzufallen. Ich finde das eigentlich Menschen und das Leben um mich einen Ausdruck zu finden und das tei- inszeniert zum ersten Mal am Schauspiel nen transparenten Umgang mit Miss- auch rumalbern, lachen, weinen und ein ziemlich gutes Motto für Gesell- herum. Und wenn ich wirklich genau len zu können, macht den Kern mei- Frankfurt. ständen. Oft werden Probleme und sich vor allem auch streiten darf, schaft: »Unsicherheit aushalten«. beobachte, dann fallen meine Vorurtei- ner Theaterarbeit aus. Ich bin auf der Schwierigkeiten nicht artikuliert, da- le weg, dann sehe ich nur noch Men- Suche nach einem ehrlichen und bei könnten doch alle zusammen eine schen wie du und ich, wie wir alle. Das wahrhaftigen Ausdruck, das ist es Situation erst einmal verstehen und ist übrigens der Grund, warum ich vor nämlich, was ich in dieser Zeit am HERMANN SCHMIDT-RAHMER (*1960) studierte dann tragen. Für unsere Politik wün- der Probe mit allen Schauspieler_in- meisten vermisse. Diese Zeit ist nicht Musikwissenschaft und Philosophie in sche ich mir nochmal mehr Mut und nen Yoga mache, denn ich versuche, nur geprägt von »Fake News«, son- München und absolvierte ein Schauspiel- Weitsicht. Unsere globale Welt er- diese Maxime der Aufmerksamkeit zu dern auch von »Fake-Politik« und studium an der Universität der Künste Ber- scheint fatal komplex, aber das darf entwickeln, zu kultivieren und sie hin- »Fake-Verhalten«, es ist so viel Fake! lin. Nach Engagements an der Freien Volks- als Ausrede nicht zählen. einzutragen in diese Gesellschaft. »Fake-Kunst« natürlich auch. Was ich bühne Berlin, am Schauspielhaus Köln, bis heute auf der Bühne suche: kom- dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg MT Die meiste Zeit eures Lebens ver- promisslos, menschlich und wahrhaf- und dem Wiener Burgtheater arbeitet bringt ihr in dunklen Proberäumen. MAN MUSS SICH tig zu sein. In dem Moment, wo wir Schmidt-Rahmer seit 1990 als Regisseur, Das mag seinen Grund haben: Kann unsere Schwäche und unser Nicht- u.a. am Deutschen Theater Berlin, Düssel- man im »Fluchtraum PROBE« die SEINE Wissen zugeben, entdecken wir un- dorfer Schauspielhaus und am Schauspiel- Gesellschaft anders denken? Wenn sere Nähe zu den anderen. haus Bochum. Viele seiner Regiearbeiten ja, inwiefern? UNZUFRIEDENHEIT wurden mit Einladungen und Preisen aus- gezeichnet. Er ist Professor für szenische JG Am intensivsten ist mir das in den BEWAHREN. Darstellung an der Universität der Künste Produktionen begegnet, die ich in Berlin und inszeniert zum ersten Mal in den letzten drei Jahren an der Baye- MT Zum Schluss noch eine ganz per- Frankfurt. rischen Staatsoper in München ge- sönliche Frage: Wonach suchst macht habe: 35 nicht-professionelle du als Künstler_in? Spieler_innen zwischen 14 und 28 Jahren mit mindestens 6 verschie- JG Ich habe oft den Eindruck, dass LUK PERCEVAL (*1957) war ab 1979 Schau- denen Muttersprachen, die teils nur ich mit den Mitteln des Theaters Welt- spieler am Nationaltheater Antwerpen, das sehr rudimentär Deutsch sprechen, aber trotzdem beieinander bleibt. LP Die Kreativität ist verbunden mit bewältigung versuche, um einerseits er 1984 verließ, um die freie Truppe »Blau- gehen zusammen durch Krisen, wei- Ich bin immer wieder beeindruckt dem Nichtstun – also auch mal mit gegen meine eigene Ohnmacht in we Maandag Compagnie« zu gründen. nen und lachen und machen zusam- davon, dass so grundverschiedene Pause. Es ist von ganzen vielen Neu- dieser Welt anzugehen und anderer- 1998 wurde er Intendant des National- men Theater. Das hat sich angefühlt Menschen sich für eine Sache be- rowissenschaftlern bewiesen, dass seits das Mensch-Sein an sich mehr theaters Antwerpen. Seine Inszenierung wie die Entstehung einer neuen mikro- geistern können. Damit meine ich Kreativität und die Freude am Leben zu verstehen und in unterschiedli- »Schlachten!« wurde bei den Salzburger kosmischen Gesellschaft. Das war nicht nur das Ensemble und die di- dort entsteht, wo wir nichts tun müs- chen Facetten aufzuzeigen. Ich habe Festspielen uraufgeführt und zum Berliner für mich sehr besonders, vor allem rekt künstlerisch Beteiligten. Das sen, uns einfach Zeit nehmen können. eine große Affinität zu komplexen, »MUT UND GNADE« VON KEN Theatertreffen 2000 eingeladen (sowie von weil ich den Arbeitsprozess selbst Theater ist für mich eine Kunstform Das vermisse ich in dieser Gesell- schwer aushaltbaren gesellschaftli- WILBER HAT AM 1. DEZEMBER »Theater heute« zur »Aufführung des Jahres permanent mit den Beteiligten the- der Vielen, die nur durch die Beteili- schaft der Gegenwart. Wir sind immer chen Themen. Diese versuche ich mit 2018 IM BOCKENHEIMER DEPOT, 2000« gewählt und mit dem »Innovations- matisieren konnte. Was passiert, gung und die Arbeit aller entsteht. beschäftigt oder halten uns mit unse- skurrilem Humor und Theatermitteln preis« des ZDF/3sat ausgezeichnet). Seit- wenn Menschen zusammen Theater Von der Assistenz, zur Beleuch- ren Smartphones beschäftigt – als ob wie musikalischen Atmosphären und »EINE FRAU FLIEHT VOR EINER dem arbeitete Perceval vor allem im machen, die unterschiedliche Religi- tungsmeisterin bis zu der Masken- unser Leben nur Sinn hat, wenn wir et- bildpoetischer Sinnlichkeit auf der NACHRICHT« VON DAVID GROSS- deutschsprachigen Raum, u.a. als Hausre- onen haben, die anders aufgewach- abteilung bringen ganz unterschied- was tun. Wir müssen eigentlich ler- Bühne ästhetisch erfahrbar und er- MAN AM 11. JANUAR 2019 UND gisseur der Berliner Schaubühne und sen und sozialisiert sind, was für liche Menschen ihre Expertise und nen, dass man auch ohne Arbeit sich zählbar zu machen. Ich suche nach 2009-2017 als leitender Regisseur am Missverständnisse gibt es? Und wie auch ihre Leidenschaft für die Sa- selber entwickeln kann. Das fordert dem Theater als einen Versamm- »DAS HEERLAGER DER HEILIGEN« Thalia Theater in Hamburg. Seine Inszenie- gehen wir damit um? Jede kleine che. Dass sich eine Gruppe der Vie- ganz neue Erziehungsprogramme und lungsort und nach der Möglichkeit, VON JEAN RASPAIL IM MAI rungen sind auf vielen internationalen Festi- Theatergemeinschaft, die sich in len gemeinsam auf ein Ziel hinbe- eine ganz andere Kultur. Bei jeder Geschichten zu erzählen und ästheti- vals vertreten. Er arbeitet zum ersten Mal den Proben bildet, ist anders. Es ist wegt, das würde ich mir schon ge- Produktion, die ich mache, weise ich sche Räume zu erschaffen, die uns 2019 IN DEN KAMMERSPIELEN am Schauspiel Frankfurt. so, als würde man jedes Mal wieder samtgesellschaftlich wünschen. alle Beteiligten immer wieder darauf aus dem Alltag katapultieren. PREMIERE. 090 091 NEVER BACK OFF ISAAK DENTLER

MITTELSTEDT

ein Elternhaus ist ein Fertig- ns Büro schloss sich der Hobby- haus, aus einem Katalog ausge- JAN NEUMANN keller an. Dort befand sich, von sucht und aufgestellt Anfang mir nie beachtet, seit dem Tod M der neunziger Jahre des letzten A meiner Mutter die Mutter aller Jahrhunderts: Es hat einen maleri- Hobbys: eine Modelleisenbahnanla- schen Erker, ist größer als man denkt, ge, H0. U-förmig ragte sie in den und bis zum Tod meiner Mutter hin- Raum, eine Welt unter Tage, die nur gen jeden Sommer leuchtendrote auf den ersten Blick wie die oben aus- Geranien vor den Fenstern. Es sieht sah. Über der Anlage waren die Wän- aus wie ein Traum, der sich nicht er- de halb mit einem Bergpanorama ta- füllt hat. peziert, Wolken auf blassblauem Him- mel, durch den keine Amsel flog. or wenigen Wochen starb auch mein Vater. Ich lief durch mein El- er linke Arm des U‘s war mit dem ternhaus, jetzt nur noch Haus, Bahnhof von Mittelstedt bebaut, V ohne Eltern; lang war ich dort ich zählte stolze acht Bahnsteige. nicht gewesen. D Mittelstedt selbst bestand aus le- diglich drei Gebäuden: einem zwi- m Keller, der solide aus ins Erd- schen Gleisgewirr gelegenen tür-, reich gegossenem Beton besteht, fenster- und farblosen Häuschen, ei- lag das Büro meines Vaters, der nem schwachlila Lagerschuppen und I Zeit seines Lebens Handelsver- einem blauen Ausflugscafé, neben treter für naturwissenschaftliche dem aufgespannte Minisonnenschir- Geräte gewesen war, immer ein Rei- me zeigten: Hier ist immer Sommer! sender, auch an den Tagen zu Haus. Auf dem hintersten der acht Bahnstei- Das Büro war vollgestopft mit Bü- ge warteten zwei Plastikmenschen mit chern und Bergen von Zetteln, auf Koffern, seit erstarrten Ewigkeiten, denen Worte standen wie »Quanten- denn obwohl immer wieder ein Zug Inflation«, »Zeitabhängige Naturkons- gehalten haben wird, eingestiegen tanten« oder »Parallele Universen«. waren sie nie. Ansonsten war Mittel- Auf einem las ich: »Das Ich und die stedt praktisch plastikmenschenleer. Welt«, auf einem anderen: »Das Nest Wo sollten die Mittelstedter auch der Amsel«. wohnen?

101 irca 12 Zentimeter weiter folgte ier Häuser hatte Oberberg. Dem die nächste Station, und gleich DOCH DIE schönsten hingen leuchtendrote noch eine, denn direkt neben das Geranien vor den Fenstern, es C Bahnhofsgebäude von Kleiningen AUSSICHTSPLATTFORM V sah aus wie ein Traum, der sich er- hatte mein Vater das Bahnhofsgebäu- füllt hatte. Das größte, das immer noch de von Königsbach gestellt, die winzi- WAR STAUBIG UND kleiner war als das Mittelstedter Bahn- gen aber gut lesbaren Schilder an den hofsgebäude, war ein international be- Fassaden bezeugten es. Dicht hinter LEER. flaggtes Hotel mit malerischen Erkern, dem Doppelbahnhof lugten zwei Häu- vor dem ein neongelber Marine-Res- ser hervor: Eines hatte kein Dach, das cue-Einsatzwagen parkte. Kein Ge- zweite war die örtliche Feuerwehr (ob wässer weit und breit, kein Plastikfluss von Kleiningen oder Königsbach, weiß oder -see floss oder wellte; von einem kein Plastikmensch). Bis zu diesem Meer ganz zu schweigen. Punkt der Betrachtung besaß jedes Haus also einen eigenen Bahnhof, er rechte Arm des U’s, genau ge- selbst die Feuerwehr, und Wohnraum genüber von Mittelstedt, war ei- schien nicht nur in Mittelstedt knapp. ne wüste Brache. Der Schöpfer D dieser Welt schien hier Schaf- n der linken Ecke des U’s stand eine fenskraft oder Geduld verloren ge- Fabrik, für naturwissenschaftliche habt zu haben: Plastiksäckchen mit Geräte vielleicht, wer weiß. Ein roter Grasflocken und Schottergranulat I Schornstein, aus dem noch nie hockten zwischen Werkzeug und ei- Rauch gestiegen war, simulierte Pro- nem halbfertigen Sägewerk; eine duktivität. Der dazu gehörende dies- sinnlos in Sand gesetzte Wasser- mal namenlose Bahnhof war flankiert mühle war umgeben vom Durchein- von gleich zwei Fußgängerübergän- ander aus losen Tannen und Kleb- gen: Die Treppen des einen führten stofftuben. Mitten im unfertigen Ir- über die Gleise zwischen andere Glei- gendwo, fernab aller Gleise, stand se, die des anderen in einen Wald aus ein ICE. schief aufgeklebten Miniaturtannen. In der Mittagspause, fantasierte ich, wird erstreut ein paar Plastikleute, die eine Hälfte der Fabrikarbeiter zwi- manche mit Gepäck, manche schen die Gleise gemeinsam rauchen ohne. Die meisten lagen, einige gehen, die andere in den vogelnestlo- V steckten in den Tannen. Sie rie- sen Wald verschwinden, um sich zu fen sich, vermute ich, mit dünnen lieben, zu morden, oder zu gucken, ob Plastikstimmchen zu: Und wo willst Gott ein Plastikreh zwischen die Bäu- du wohnen? me gestellt hat.

n der Mitte des U’s ragte auf dem Gipfel eines durchtunnelten Ber- ges ein Funkturm samt Aussichts- I plattform weit über das Fototape- tenpanorama hinaus. Von dort oben JAN NEUMANN (*1975 in München) ist Autor hätten sie einen fantastischen Aus- und Regisseur. Er war Hausautor am Nati- blick auf den Rauputz der Hobbykel- onaltheater Mannheim, nahm an den Auto- lerwand, die kleinen Plastikmen- rentagen des Wiener Burgtheaters teil und schen, hinein in ein paralleles Univer- bekam ein Arbeitsstipendium des Goethe- sum. Doch die Aussichtsplattform Instituts in Prag. 2012 erschien das Kinder- war staubig und leer. buch »Tim und die Antwort auf nichts«. Zahlreiche Uraufführungen realisierte er in logischer Wanderweg aus u.a. am Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Kunstkies führte vorbei an einer im Köln und am Schauspielhaus Bochum. Seit »AUS STAUB« VON JAN NEUMANN Hang kraxelnden Bergsteigergrup- 2013 ist er Hausregisseur am Deutschen ERLEBT AM 29. SEPTEMBER E pe, die ihr Ziel nie erreichen würde, Nationaltheater Weimar. Für das Schau- hinab in den Ort Oberberg und ende- spiel Frankfurt entwickelt er das Stück »Aus 2018 ALS AUFTRAGSWERK DES te vor dessen Bahnhof (dem fünften, Staub«, ausgehend von den unterschiedli- SCHAUSPIEL FRANKFURT SEINE insgesamt); dahinter ein bunter Markt- chen Bewohner_innen eines Frankfurter platz mit Ständen, da tummelten sich Hauses als großes Zeitpanorama. URAUFFÜHRUNG IN DEN KAM- viele Figuren und kauften. MERSPIELEN. 102

DIE DRAMATURGIN URSULA THINNES AUF DEN SPUREN AUF SIDDHARTHAS BUDDHAS WEG

in regengrauer Dezembermorgen. Durch die Fenster der Pagode auch ein buddhistisches Gesundheitszent- mir der letzte Satz in den nächsten Stunden in den Ohren.) Tag neigt sich dem Ende zu, der etliche Fragen aufge- der Straßenbahn verwandelt sich Stück für Stück die rum und ein Kloster, in dem knapp 20 Mönche und Nonnen Ich gehe davon aus, dass ich alles brauchen werde und worfen hat: Warum gönnen wir uns und anderen nicht Stadt; vom Frankfurter Zentrum mit seinen spiegeln- leben. Seit 2004 ist das Zentrum als Deutsch-Vietname- häufe Kissen um mich herum an. Ein Gongschlag ertönt, häufiger Momente der Muße? Gäbe es eine Möglich- E den Bürotürmen geht es am Weihnachtsmarkt vorbei sische Buddhistische Gemeinde e.V. eingetragen. Aber der Meister betritt den Raum. keit, nicht-christliche Religionen selbstverständlich in Richtung Osten. Buddhas Weg führt mich die Hanauer der Ort in Fechenheim hat etwas Unwirtliches. Hier kommt In den nächsten sechs Stunden folgen wir einem Crash- unserer Gesellschaft zu verankern? Wie sieht es mit Landstraße hinaus. Mein Ziel befindet sich neben gigan- nur hin, wer es unbedingt will. Ein Glaubensort in der Mit- Kurs in Zen-Lebensphilosophie. So viel Frontalunterricht deren rechtlichen Stellung aus? Nicht jedes Zentrum tischen Autohäusern, undurchsichtigen Firmengebäu- te der Gesellschaft ist das nicht. würde sich heute kein Gymnasiallehrer mehr trauen. Wir leuchtet als Vorbild: Vor einiger Zeit wurde die Pagode den, Fastfood-Filialen. LKWs rasen an mir vorbei. Ich Als ich die Pagode betrete, fühle ich mich sofort in eine an- sitzen im Schneidersitz und lauschen den Worten des von einem Missbrauchsskandal erschüttert, in dessen stehe vor einem nüchternen Zweckbau, der eher an ein dere Welt versetzt. Doch es ist nicht die Magie des spiritu- charismatischen Zen-Meisters, der mit recht lebensprak- Folge der Abt zurücktreten musste. Für einen Augen- billiges China-Restaurant erinnert als an einen Ort der ellen Orts, wie sie mich in manchen christlichen Sakral- tischen Ratschlägen aufwartet. Zen, zubereitet für Men- blick war die Pagode im Zentrum des öffentlichen Inte- inneren Einkehr und Meditation. Zwei große chinesische bauten ergreift. Weltlich ist der erste Eindruck: Die Lobby schen des Westens. Hermann Hesse nennt die dem resses, um dann wieder nahezu unsichtbar zu werden. Wächterlöwen stehen etwas verloren vor dem Portal. eines Hotels in Hanoi sieht nicht anders aus. Die weltum- Weltlichen Zugewandten in seiner indischen Dichtung Chancen des Dialogs und des gegenseitigen Erkennens Sofort glaube ich den Eingang zur gesuchten Pagode »Siddhartha« »Kindermenschen«. So kommen einem die gefunden zu haben, aber hier gelange ich nicht hinein. Seminar-Teilnehmer_innen vor, alle mitten im Leben ste- Der Weg des Zen, den ich heute beschreiten möchte, SO VIEL FRONTALUNTERRICHT hend und irgendwie doch auf der Suche nach Sinn. Scha- WARUM GÖNNEN WIR UNS beginnt rätselhaft. Nach kurzem Herumschauen identifi- WÜRDE SICH HEUTE KEIN de nur, dass den »Kindermenschen« kaum Zeit bleibt, in NICHT HÄUFIGER ziere ich zwei Meditationsschüler_innen, an deren Fer- der Meditation Ruhe zu suchen – geschweige denn zu sen ich mich hefte. Durch den verdeckten Seiteneingang GYMNASIALLEHRER MEHR TRAUEN. finden. Chakren und Stufen des Zen-Weges prasseln auf MOMENTE DER MUSSE? gelingt der erste Schritt auf Buddhas Weg. die Köpfe der Teilnehmer_innen ein. Was mich hierher führt? Neugier, persönliche wie profes- spannende Macht des Neonlichts, in der Luft der Geruch Eher ermattet als erleuchtet verlassen sie nach einer lan- werden zu oft nicht genutzt. Als Hermann Hesse 1922 sionelle. Rund ein Dutzend buddhistischer Zentren gibt von Räucherstäbchen, Asia-Kitsch allüberall – kaum zu gen »Sitzung« die Pagode. Zwischendurch wurde eine seinen »Siddhartha« schuf, war ihm genau das gelungen: es in Frankfurt. Sie vertreten unterschiedlichste Richtun- glauben, dass nur einen Kilometer entfernt der »Tempel« Gruppe interessierter älterer Damen von einem aus- Ausgehend von östlicher Philosophie einen Menschen gen: tibetischen Buddhismus, Diamant-Weg, Zen oder des europäischen Finanzmarkts zu finden ist. Gemeinsam kunftsfreudigen älteren Deutschen durch die Buddha- zu schaffen, der – weil er nicht aufhört nach Erkenntnis Theravada-Buddhismus u.a. Einige sind Exilgemeinden, mit mir finden sich rund 25 Personen ein, um Teil 1 auf Halle geführt. Ein vietnamesischer Vater und sein kleiner zu suchen – über sich selbst hinauswachsen kann. wie z.B. die Pagode in der Hanauer Landstraße, die sich dem Weg des Zen zu beschreiten. Gespannte Erwartung, Sohn verweilten minutenlang andachtsvoll in der Halle. als geistiges Zentrum der Vietnamesen im Rhein-Main- noch schnell etwas Tee, dann werden wir in die große Näher als diese beiden ist an diesem Tag wohl keiner Gebiet versteht. Viele von ihnen sind in den 1980er Jah- Buddha-Halle gebeten. Buddha gewesen. Oder doch, mittags wurde die Medi- ren als Boatpeople nach Deutschland gekommen. Zu den Eine umtriebige Deutsche, die sich als Angelika vorstellt, tationsgruppe zum gemeinsamen Essen mit den Mön- »SIDDHARTHA« VON HERMANN HESSE HAT AM buddhistischen Exilant_innen gesellen sich zahlreiche versorgt uns mit den basalen Informationen. »Sucht euch chen des Klosters geladen. Schweigend wird das Es- Deutsche, die in den Zentren »Zuflucht nehmen«. In den eine Meditationsmatte. Nehmt weitere Kissen hinzu. Hier sen eingenommen, was uns allein schon vor Augen 6. JUNI 2019 IN DER INSZENIERUNG VON LISA Räumen an der Hanauer Landstraße befinden sich neben gibt es Decken. Macht es euch bequem.« (Wie Hohn klingt führt, wie laut und geschwätzig unsere Welt oft ist. Ein NIELEBOCK IN DEN KAMMERSPIELEN PREMIERE. 108 109

VOM VERLIEREN DER DIE DRAMATURGIN JUDITH KURZ ÜBER DIE JUDENGASSE kaum vier Meter breit, dafür aber zehn Meter tief und bis zu sechs Etagen hoch. So entsteht Ende des 15. Jahr- hunderts das erste jüdische Ghetto in Europa. Ein Lebensraum, der für viele seiner Bewohner_innen Hunger, Aus- zehrung und Krankheit bedeutet und doch zugleich eines der bedeutends- ten kulturellen Zentren jüdischen Le- bens in Deutschland ist. Hier hat die Gemeinde die Freiheit, ihre Religion auszuüben und die jüdische Tradition zu pflegen. Es gibt eine Synagoge, berühmte Gelehrte unterrichten an den Schulen, es gibt ein Tanzhaus für Hochzeiten, ein Krankenhaus, Ritual- HEIMAT bäder und Schlachthäuser für die Versorgung mit koscherem Fleisch. Als das Ghetto 1796 während der Belagerung durch die französischen Truppen Napoleons in Brand gerät, gelingt es der Stadtregierung nicht, die Judengasse in der alten Form uf Geheiß des Kaisers sollen sie wieder aufzubauen. Die zunehmend aus der unmittelbaren Nähe des populären Ideale der Aufklärung und Doms entfernt werden. Ihr »Ge- der französischen Revolution sind mit A schrei« störe den christlichen der Realität von räumlicher und sozia- Gottesdienst und bei Prozessionen ler Ausgrenzung einer religiösen Min- könnten sie aus ihren Wohnhäusern derheit nicht mehr vereinbar. 1864 er- die Hostie sehen – und so den Leib reicht die jüdische Gemeinde endgül- Jesu beleidigen. Deshalb müssen sie tig die Gleichstellung ihrer Mitglieder alle ausziehen. Nach hunderten von als Frankfurter Bürger_innen, fast zeit- Jahren kaum tolerierter Teilhabe und gleich wird ein prachtvoller Neubau permanenter Schikane werden sie in ihrer Synagoge in gotisch-orientali- einem speziellen, für sie geschaffe- schem Stil eingeweiht; benannt nach nen Quartier am Rand der Stadt an- dem Publizisten Ludwig Börne, einem gesiedelt: das fortan »die Judengas- der berühmtesten Bewohner des se« heißen soll. Rund 300 Meter lang Ghettos. Viele Jahre lang war das der und 50 Meter schmal ist die kleine vorerst letzte Akt in der Geschichte gepflasterte Gasse, entlang derer die der Judengasse – bis zum 10. Novem- ersten 15 Fachwerkhäuschen im Jah- ber 1938, als eine aufgeheizte Men- re 1460 errichtet werden. Sie ist um- schenmenge an helllichtem Tage die geben von einer Mauer mit zwei To- Börneplatz-Synagoge niederbrennt. ren, die bei Einbruch der Dunkelheit, Die Spuren der Auslöschung jüdisch- an Sonn- und christlichen Feiertagen materiellen Kulturguts sind für jeder- fest verschlossen bleiben. Dennoch mann bis 1939 sichtbar. Dann werden zieht die wirtschaftliche Attraktivität die Ruinen des Gotteshauses auf der Stadt Frankfurt immer mehr Men- Kosten der Gemeinde abgetragen schen jüdischen Glaubens an diesen und die Steine für den Bau einer Mau- abgeschirmten Ort. Bald werden auf er an der Eckenheimer Landstraße allen freien Grundstücken nun Häu- verwendet. Auch der angrenzende jü- ser errichtet, Ställe und Laubhütten in dische Friedhof in der Battonnstraße Wohnhäuser umgewandelt. Sie sind soll eingeebnet und als »Schuttabla-

112 113 destelle« genutzt werden. Zwei Drittel deutsch-jüdischer Geschichte plötz- DIE VERGANGENHEIT der Grabstellen werden bis 1942 ma- lich ans Licht gekommen war. Am 28. schinell zertrümmert – und noch im August 1987 wird der Börneplatz BEWAHREN STATT selben Jahr wird auch die jüdische schließlich besetzt. Ein breites Akti- Gemeinde nahezu vollständig ver- onsbündnis aus Frankfurter Bürger_ MIT BAGGERN nichtet. Wer sich nicht bis dahin ins innen, Kirchenvertreter_innen und Mit- Ausland retten kann, wird deportiert. gliedern der jüdischen Gemeinde be- DRÜBERFAHREN. Der tief verankerte Antisemitismus, wacht Tag und Nacht die Baustelle, der für die spätmittelalterliche Bildung stellt sich anrollenden Baggern und der Frankfurter Judengasse verant- wütenden Bauarbeitern entgegen. wortlich war, erlebt im Horror der Zelte werden errichtet, Flugblätter und Shoa eine schreckliche Renaissance Pressemitteilungen verfasst. »Die Ver- und eine völlig neue Dimension. Sie gangenheit bewahren statt mit Bag- ist eine Erfahrung von subjektiver Un- gern drüberfahren« und »Keine Zu- fassbarkeit und moralischer Unge- kunft ohne Vergangenheit« skandieren heuerlichkeit, die sich tief in die See- sie, bis am 2. September durch eine len der Überlebenden einbrennt und polizeiliche Räumung die Besetzung ganze Generationen bis heute prägt. endet und ein drei Meter hoher Bau- Mit Ende des Zweiten Weltkriegs gibt zaun jegliche weitere Störaktionen es keine Synagoge und keinen Bör- verhindert. neplatz mehr. Doch anstatt eine Ge- Micha Brumlik (*1947) war damals am denkstätte der eigenen Geschichte – Widerstand aktiv beteiligt. Er fühlte und der eigenen Schuld – dort zu er- sich als Frankfurter Bürger und nicht richten, wo sich die jahrhundertelan- zuletzt als Frankfurter Jude in beson- ge jüdische Historie Frankfurts aufs derem Maße dazu aufgerufen, sich zu Deutlichste manifestiert hat, wird dort, engagieren – auch durch seine per- wo ehemals die Synagoge der jüdi- sönliche Biografie. Seine Familie müt- schen Gemeinde stand, im Baurausch terlicherseits lebte am oberen Ende der 60er Jahre eine Blumengroß- markthalle, eine Tankstelle und ein Parkplatz gebaut. So verschwand die- der Zeil, betete an hohen Feiertagen sie war der Erhalt der Reste der Ju- »Wo die toten Menschen schweigen, ser so wichtige Ort aus dem Stadtbild immer in der Synagoge am Bör- dengasse von geringerem Interesse, da sprechen desto lauter die lebendi- und dem Gedächtnis seiner Bewoh- neplatz. Noch Jahre nach der Rück- und sie stimmten daher dem Kompro- gen Steine«. Das gilt auch heute ner_innen – ein treffendes Bild für den kehr aus dem Schweizer Exil 1952 miss zu, in dem neuen Stadtwerkebau noch, wo Judenfeindlichkeit sich als gesamtgesellschaftlichen Umgang treibt die Erinnerung an den 9. No- ein »Museum Judengasse« zu inte- konstitutiver Teil einer allgemeinen mit der kollektiven deutschen Schuld vember seiner Mutter Tränen in die grieren. Fremdenangst in Deutschland wie- und Scham in der Nachkriegszeit. Augen. Daheim konnte sie sich in Steht man heute an der Kurt-Schu- der neu zeigt oder in Form eines ein- Dann jedoch geschieht 1987, ein Frankfurt nie wieder fühlen. »Es war macher-Straße, Ecke Börneplatz, gewanderten Antisemitismus, der vor knappes halbes Jahrhundert nach der für sie ein Gefühl gewesen, als träte lässt nur wenig an die besondere allem ein Antizionismus ist und auf Zerstörung, während der Bauarbeiten man an offene Gräber«. Nicht zuletzt Geschichte dieses Ortes erinnern. den Nahostkonflikt zurückgeht. Das für ein neues Bürogebäude der Frank- deshalb ging es für ihren Sohn, den Der Großteil des Platzes ist von den gemeinsame Motiv ist dabei ein unge- furter Stadtwerke, etwas Außerge- heute 70-jährigen Erziehungswissen- Stadtwerken überbaut, ein nüchter- klärtes Verhältnis zu westlichen libera- wöhnliches: Auf dem Börneplatz wer- schaftler und Publizisten Brumlik, ner, mehrgeschossiger Massivbau len und pluralistischen Lebensformen, den die archäologischen Reste der beim Börneplatz-Konflikt nicht nur aus Stahl und Beton mit wellenförmi- ein abstraktes Gefühl immanenter Be- Judengasse freigelegt. Die Funda- um die Frage, wie Frankfurt mit den ger Dachkonstruktion. Nur wer auf- drohung und die Angst vor dem Ver- mente sind der älteste materielle Be- Zeugnissen des Holocaust und der merksam schaut, findet den Eingang lust von Heimat. Wo diese zu finden leg für die jüdische Vergangenheit in jüdischen Geschichte umgeht. Er er- zum Museum im Untergeschoss des ist, bleibt bis heute für viele Juden und Frankfurt. Sogar die Mikwe, das rituel- lebte ihn auch als Menetekel für die Gebäudes. Für Brumlik und die Be- Israelis eine offene Frage. le Tauchbad, ist noch erhalten. Doch jüdische Gemeinde, als Mahnung, setzer_innen der Baustelle ein unwür- weder der Magistrat noch die Stadt- die eigene Geschichte nicht zu ver- diges Ergebnis. »Wir haben auf dem »EINE FRAU FLIEHT VOR EINER werke als Bauherr sehen besonderen gessen. Mit dem Konflikt hat sich Börneplatz verloren«. Doch ohne die- Handlungsbedarf. Die Funde sollen auch eine starke Kluft zwischen den ses zivilgesellschaftliche Engage- NACHRICHT« VON DAVID GROSS- archäologisch dokumentiert und dann Generationen innerhalb der Gemein- ment wäre die Judengasse niemals MAN WIRD AM 11. JANUAR abgetragen werden. Als der Zugang de aufgetan. »Es war eine Art ver- zum Brennglas eines gesellschaftli- zur Baustelle abgeriegelt und die Fun- schwiegener Kulturkampf.« Viele der chen Diskurses geworden. Der Kon- 2019 IN DER INSZENIERUNG damente der Judengasse mutwillig älteren, aus Osteuropa stammenden flikt um den Börneplatz war ein Kampf VON JESSICA GLAUSE IN DEN weiter zerstört werden, formiert sich Gemeindevertreter_innen konnten um Erinnerung und Identität der KAMMERSPIELEN ALS DEUTSCH- massiver Bürgerprotest. Hunderte WIR HABEN AUF DEM sich mit der lokalen jüdischen Ge- deutsch-jüdischen Geschichte, in von Frankfurtern strömen zur Bau- schichte und der alten Frankfurter dem die Worte von Ludwig Börne ei- SPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG stelle, um selbst zu sehen, was an BÖRNEPLATZ VERLOREN. Gemeinde kaum identifizieren. Für ne ganz neue Aktualität gewinnen: GEZEIGT. 114 115

LOOKING FOR YANK 118 S LEIFFHEIDT UNTERWEGS IM OSTHAFEN IM UNTERWEGS LEIFFHEIDT ALEXANDER DRAMATURG DER Beginn des Stücks als Heizer schuftet – Stahl, Abgas, Abgas, – Stahl, schuftet Heizer als Stücks des Beginn Yank dem in zu Dampfers, des Kesselraum im symbolisiert gehörigkeit fehlt jede verklärende Dimension; sie ist – Zu Dieser ich!« bin das Stahl, Der hochwächst? da das Gebäude, das ihr »Seht kann: einfordern sich für Objekt tion in einer emphatischen Verbindung von und Subjekt Produk dieser Raum den er dass bedeutet, Das arbeitet. Träumen!«. Yank deinen mit Hölle zur Fahr men? Heimat? denn alle auf verdammten diesen Romantik-Trip gekom- ihr seid »Wie Prozess: kurzen »Heimat« der mit macht Drama, O’Neills in Yank, Held der entsteht. Arbeit durch Protagonisten) (wie O’Neills bei Beispiel zum die den, einer undSubjekt Korrespondenz Objekt, bei zwischen zwischen Beziehung errungenen aktiv einer in besteht (ob oder Erwerb), durch Geburt Zugehörigkeit dagegen zu passiv Subjekt dem fällt Heimat zu unterscheiden: mat ist Zugehörigkeit vom naturalisierenden der Hei Begriff Dabei Affe«. haarige »Der Drama O’Neills Eugene in ma The zentrale das auch ist Zugehörigkeit nach Suche Die sind. Sie ermöglicht (oder Zugehörigkeit. verweigert) gekommen Heute zum wir Wie besser: –oder sind heute wir die sind, geworden zu denen her, wir wie Frage die auf Antwort schreibende sich neu beständig eine stellt einerGeschichtserzählung Stadt ist Wesentliche. das Sie sichbegrenzt die lebendige Erfahrung.« Das heisst: Die darauf Deutung, die lässt, erzählen d.h. zurückspinnt, von sinn« schreiben, »immer die der Toten. was sich Das, da Eigen und »Geschichte in Negt Oskar und Kluge xander Kontext, wie die beiden zeitweisen Ale Wahl-Frankfurter diesem in ist sich an Geschichte Historie. zu seiner zug Be im Raums des Ideologie diese wird deutlicher Noch und Herrschaft. reproduziert Raums sozialen des Zonen schafft sie normalisiert; und am liebsten soll. fort Die Sprache der Stadt hierarchisiert wer und wo –wer »hingehört«, nicht wer und darf fühlen wer sich an welchen willkommen Orten und zugehörig Plätze gegen Mitgliederbereiche) und die mitbestimmen, offene Zäune, gegen (Parks vollzieht Stadt der Raum der die Ausschluss, und Öffnung von Gesten den in deutlich Beispiel zum wird Das geformt. und durchzogen Macht Stadtgegenwart. Wie jede Form der Sprache ist er von der Kulisse neutrale keineswegs ist entsteht, Fragen solcherDer Bedeutungsraum, der in der Beantwortung niemals gegeben? Ruinen ihre es hätte als zusammengefügt, wieder ken Welche Gebäude werden gar aus verstreuten Bruchstük- getilgt, welche welche künstlich konserviert, erzeugt? gerissen? Welche Spuren der Vergangenheit werden ab was aufgebaut, Was wird Geschichten. ihre sie len abwesend bleibt, im Verlorenen und Verborgenen erzäh immer für was dem, in auch –sondern stehend Frankfurt trine des berühmten Treunerschen Modells von Vi der vor Museum, Historischen im ich denke – so ist vorhanden ihnen in wieder oder noch was dem, in nur Nicht Sprache. gewordene Stein sind tädte ------

119 Regelungstechnik, Schnitzelwelt, Haralds DB Schenker, hoher Hügel aus Schüttgut. Daneben Samson Steuer- und haus Form in Betonwerke der Höfen den auf herum kehrt Die zukünftigenPiers. Neubauten der Stadt liegen ver lang der schnurgeraden auf den Erschließungsstraßen sind knöcheltief. Silos Kräne, reihen Lagerhallen, sich ent nie Belastungen vorgesehen war;derartige die Spurrillen für offenbar das Kopfsteinpflaster, über donnern telzüge Sat Schwere Schlund. ihr Osthafen war, der ist so furts Frank Bauch der Wenn Großmarkthalle die hinein. darf hat, Anliegen ein wer –aber Sperrgebiet ein ebenfalls Wenige Schritte weiter beginnt der Osthafen. Eigentlich Yank. für Ort kein auch cher Si Flaneure. für Ort Kein abgesperrt«. Kreise weitem in die Rampe zum Keller versperrt: seltsame »das Gebäude, (wohlgemerkt!) ist auf der Panzerglaswand zu die lesen, missbrauchte. Zitat Das eines damaligen Beobachters Juden Frankfurter für 1940von 1945 bis Sammelplatz als Gestapo die den Ort, den markiert Ostseite der an stätte bel der Händler weit entfernt an der A5. Eine Erinnerungs Tru der tobt Heute Stadt. unserer Leere umbaute größte die Monate wenige für 2009 Entkernung ihrer nach dann Frankfurts, Bauch der einst Gemüsekirche«, –»die halle Zentralbankropäischen aus dem Rumpf der Großmarkt Eu der Doppelprisma das links Zäunen und ter Erdwällen hin ragt ein: Bald Osten Richtung entlang Weg Fluss am finden. VomHistorischen Museum ausschlage ich den zu schwer nicht Frankfurt in auch sind Unbefugtseins des Markierungen die Zumindest Yanks von fang Odyssee. An am steht Erkenntnis diese unbefugt«, hier sind »Wir erzählen? eignen? Welcher Raum dieser Stadt könnte von ihm er überhaupt Begegnung solche Wo eine fe. könnte sich trä ihn auf Frankfurt in hier ich wenn würde, geben heute Yank ich Wegbeschreibung welche mich, ich frage sen«, Umgeben von die in »Gebäuden, den Himmel hochwach zu stehen. selbst sich für allein spruch, An seinem in nur aufrecht Schmutz, und Hass voller Yank auch ist so ist, hässlich und gefährlich schmutzig, Yanks wie So Tendenz Raum Verklärung: zur jeder O’Neill Gewalt und Zerstörungswut. Auch hierin widersteht ist darauf Reaktion Seine können. verachten dazu noch hat,che ist erfahren in Wahrheit Eigentum anderer, die ihn Eigentümli ihm das Seine, das Was als er Realität. chen sie entsprechenlen nicht ungehört, der gesellschaftli Yank Yanks auf seiner Suche erfährt. Forderungen verhal die sich anschließende Kette von Verweigerungen, die Drama ist dabei mindestens ebenso aufschlussreich wie von O’Neills Anfang am Beziehung Verlust dieser Der voneinander.sprechen duzenten: und Objekt Subjekt und Raum Individuum, Pro seinem aber entspricht Raum Der Bewegung. Hitze, DEINEN TRÄUMEN! DEINEN FAHR ZUR HÖLLE ZUR FAHR MIT MIT ------ein Rechenzentrum, Heidelberger Ze- ment, ein Schrottplatz. Immerhin also: ein Hafen. Ist dies Yanks Gebiet? An- ders als in anderen Stadtteilen er- scheint im Osthafen zumindest der Bezug zur Historie. Zu Sanierung, Überschreibung, Korrektur besteht hier kein Anlass. So finde ich Spuren zuhauf: Die erloschene Leuchtschrift der Firma Matra, die hier im Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter ausbeute- te. Die osteuropäischen Namen auf den Briefkästen eines halb zerfallenen Ziegelbaus mitten im Niemandsland. Den leisen Gesang aus dem Inneren eines Hindu-Tempels, der Wand an Wand mit einer Müllkippe residiert. Der Weltkriegsbunker, der zur Bastion der Kreativklasse geworden ist. Ge- genwarts- und Vergangenheitsspu- ren. Nur einen finde ich nicht: Yank. Die Straßen sind beinahe verlassen, die Hafenbecken leer. Am Oberhafen stoße ich immerhin auf einen Anhaltspunkt: Neben riesigen weißen Öltanks liegt hoch im Wasser ein einziges Schiff im Becken 1, die »Marianne« aus Duisburg. Als ich mich nähere, klettert ein Mann die Lei- ter herab auf die Hafenmauer: Jeans und Polohemd trotz der Januarkühle, Arme wie Popeye, ein Mountainbike auf der massigen Schulter balancie- rend, das er nun auf den Boden setzt. »Wo sind denn die anderen alle?« spreche ich ihn an. »Welche ande- ren?« »Die Schiffe?« Er lacht. Hier lä- gen ja vorwiegend Öltanker. 700 Ku- bik pro Stunde mache eine Pumpe, zwei davon hätten die meisten an Deck stehen – »da bist du in drei Stunden leer.« Liegezeiten gebe es nicht mehr. Aber die »Marianne« liegt doch hier?« »Ja, wir hatten keinen An- schluss. Acht Euro pro Tonne Fracht nach Schweinfurt, dafür fahren wir nicht.« Robby heißt mein Gegenüber, Robert. Jetzt hat er frei wie Robby. »Aber wundern tut mich das nicht. Früher war über dem Eingang, »Gaststätte Zur Insel«. »Die gibt’s schon Yank hat diesen Punkt längst überschritten. Seine rastlose seine beiden Kollegen; der Schiffsführer bleibt allein an Frankfurt viel industrieller, das ganze Gebiet hier. In den seit gefühlten hundert Jahren. Weil sie die besten Cordon Bewegung, sein gebrülltes »Vorwärts!« hat sich in das Ge- Bord. Er schiebt sein Fahrrad, und wir gehen gemeinsam letzten 20 bis 30 Jahren ist der Osthafen immer weiter aus Bleus haben.« Er gibt mir die Hand, schwingt sich auf sein genteil verkehrt: »Er kann nicht voranschreiten. So versucht Richtung Hauptstraße. Robby deutet auf abblätternde Fir- der Stadt herausgewachsen. Früher waren nur wir hier zu- Bike und radelt die schnurgerade Straße hinunter. er zurückzugehen«, schrieb O’Neill. Der Satz scheint mir menschriftzüge, erzählt von den alten Frankfurter Schiff- hause. Jetzt sind das alles Wohnungen.« Er zuckt mit den War das Yank? Zum Glück nicht. Eine Begegnung mit eine reale Gefahr unserer Zeit treffend zu beschreiben. fahrtsfamilien Flettner und Nauheimer, vom verschwunde- Schultern. »Ist aber auch schön, eigentlich. Da gibt’s jetzt Yank, so denke ich mir, während ich Robby nachblicke, wä- nen Bunkerboot im Riedgraben, wo sich die Schiffe Trink- Parks und Sportplätze und Restaurants, das war früher al- re weitaus weniger sympathisch gewesen. Die beiden un- wasser und Treibstoff holten, und von den Speichern, die les Gewerbe.« War er schon mal dort? Er lacht. »Nee. So terscheidet etwas Wesentliches: Robby hat mir, während »DER HAARIGE AFFE« VON EUGENE O’NEILL IN DER heute entlang der Lindleystraße durch Bürogebäude er- lange liegen wir hier normal ja nicht.« wir durch den Hafen schlenderten, einen Ort gezeigt, zu NEUEN ÜBERSETZUNG UND BÜHNENBEARBEITUNG setzt sind. Kennt er die architektonischen Visionen des Als wir wieder im Unterhafen ankommen, deutet Robby ans dem er sich in aller Selbstverständlichkeit zugehörig fühlen VON CLEMENS MEYER HAT IN DER REGIE VON Wettbewerbs, den die Stadt 2004 ausschrieb – die futu- Ende der Straße. »Ich will dann mal los, zur Insel.« Zwi- kann. Ein Ort voller offenbarer Spuren von Arbeit und His- ristischen Wohngebäude und Bürotürme, die die alten Ha- schen Lagerhallen eingeklemmt entdecke ich eine niedrige torie, in dem sich Zukunft bereits ahnen lässt: auf der ERIC DE VROEDT AM 7. SEPTEMBER 2018 IM fenbecken auf den Entwürfen überspannen? »Nein,« sagt Baracke mit Blumenkästen am Fenster und Leuchtschild Schwelle zwischen Zurückweichen und Neuerfindung. SCHAUSPIELHAUS PREMIERE. 120 121

WIEKONSTANTIN WIR KÜSPERT WURDEN

ir wurden wer wir sind weil wir ir wurden wer wir sind weil uns ir wurden wer wir sind weil wir gesehen haben wie das woran von anfang an werte vermittelt einfach schneller als andere wir glauben die freiheit das worden sind wie ehrlichkeit so- begriffen haben wie die welt W lied die liebe mit füßen getre- W lidarität gerechtigkeit und liebe W funktioniert weil wir einfach ten werden von menschen denen das weil wir in sicherheit und wohlstand härter arbeiten und schneller denken nichts bedeutet wir unser leben aufwachsen konnten weil wir lieben- und uns auch mal was trauen weil wir mochten welches unter anderem da- de eltern hatten und bezugsperso- zusammenhänge vermutet und erlernt rin bestand keine angst zu haben alle nen die unser vertrauen nicht miss- haben wie andere leute vokabeln weil menschen lieben zu lassen wen sie braucht haben weil wir der ansicht wir es wagen in projekte zu investie- wollen alle menschen anziehen zu las- sind dass es sich auch lohnt für eine ren die auch mal schiefgehen können sen was sie wollen anbeten zu lassen offene solidarische gesellschaft zu weil die märkte allen offenstehen wen sie wollen oder auch mal nieman- kämpfen die jedem menschen ein si- wenn sie sich nur trauen und wir ha- den wir unsere lieder mögen und un- cheres leben und das streben nach ben uns getraut, wir sind rausgegan- sere märchen unser land und unsere glück ermöglicht weil wir nicht tatenlos gen und haben gesagt jawohl wir grei- sprache und schon finden dass die dabei zusehen wollten wie der hass fen dem schicksal in den rachen und sprache zum land gehört wie die bäu- der demagogen die eigentlich nur sind unser eigenes glückes schmied. me die hügel das meer und die berge angst haben die grundfesten unserer dass die werte zur sprache gehören freiheitlichen demokratie zerstört. wie verlässlichkeit ehrlichkeit pünkt- lichkeit sicherheit freiheit und wir jetzt erleben dass das vielen leuten die von woanders her kommen nicht wichtig ist, dass sie sich nicht für die märchen und die bäume interessieren sondern nur für das geld und ihren glauben und ihre vorstellungen.

... DIE FREIHEIT DAS ... WEIL WIR ... WIR GREIFEN LIED DIE LIEBE MIT LIEBENDE ELTERN DEM SCHICKSAL IN DEN FÜSSEN GETRETEN ... HATTEN ... RACHEN ... 126 127 WER WIR SIND

ir wurden wer wir sind weil ar- ir wurden wer wir sind weil uns ir wurden wer wir sind weil wir ir wurden wer wir sind weil wir ir wurden wer wir sind weil wir ir wurden wer wir sind weil ei- beit nicht mehr belohnt wird einfach niemand versteht nie- eigentlich immer schon gern ehrlich gesagt nicht recht mussten wir sind aufgewach- ne unwahrscheinliche kette weil wir trotz 45 beitragsjah- mand kann sich vorstellen wie mit pflanzen zu tun hatten ei- wussten was wir nach dem sen im glauben an die feste aus zufällen uns aus in sternen W ren nur eine minirente bekom- W sich das anfühlt wenn man W gentlich immer schon gern W abi machen sollten klar muss- W burg das enge moralische kor- W zusammengekochten elemen- men von der wir nicht leben können diese angst hat diese angst die man draußen waren früher schon nach der ten wir studieren eine lehre kam nie sett was nicht richtig einengt höchs- ten kombiniert hat sich moleküle che- weil wir manchmal medikamente nicht in worte fassen kann die einen schule sind wir immer in den wald in frage und dann haben wir halt tens ein bisschen was vor allem stützt misch angezogen haben sich nach- brauchen für uns und futter für den einfach überwältigt die angst vor al- oder sind auf obstbäume geklettert BWL studiert haben das wirt- und schützt und als wir dann viel zu gebaut haben sich mit einer seifen- poldi zahnersatz erstmal nicht vorher lem vor den menschen vor dem drau- und wenn wir ehrlich sind war das das schaftssystem das uns umgibt ver- jung in den krieg mussten mit der blase aus fett umgeben und kleine muss die spüle repariert werden weil ßen wenn man dann nicht mehr ar- einzige was wir wirklich machen woll- standen und sind steuerberater ge- wehrmacht in italien waren da hatten chemische reaktoren eingebaut ha- wir nie sparen konnten und nie eigen- beiten kann und sie kein verständnis ten natürlich haben wir dann die lehre worden haben dann den job bei der wir große angst dass wir die eltern ben um das nachbauen zu optimieren tum erwerben weil sich die kinder für die not haben und wenn man dann gemacht gleich bei der stadt grünflä- firma bekommen uns durchgesetzt nicht wiedersehen würden dass wir in füßchen und härchen entwickelt und nicht kümmern seit man selber kein noch aus der wohnung raus muss chenamt und so wurden wir vor 35 gegen 43 bewerber als wir dann das diesem land fallen würden sterben lichtempfindliche bauteile um zum geld mehr hat und sich auch sonst weil man die miete nicht mehr zahlen jahren wer wir sind und sind draußen angebot bekommen haben das würden getötet von einem gleichaltri- licht zu gehen oder ins dunkel die ei- keiner mehr meldet weil man zumin- kann weil alles geld dafür draufgeht jeden tag und arbeiten daran dass die frankfurter büro zu übernehmen ha- gen der noch weiter weg wäre von zu- gene autonomie aufgegeben und sich dest beim franziskustreff auf der zeil die angst im griff zu halten dann wird stadt ein bisschen grüner wird. ben wir natürlich ja gesagt und weil hause als man selber und weil wir spezialisiert haben auf verdauung und noch in würde frühstücken und sich man wer wir sind dann ist man bes- wir dann im richtigen alter waren ha- angst hatten aber gleichzeitig diese fortbewegung zähne und panzer ent- das auch leisten kann und man so tenfalls noch ein irritationsmoment für ben wir dann auch zwei kinder ge- feste burg haben wir nichts gesagt als wickelt das meer verlassen und das auch mal unter menschen kommt. die bürger dieser schönen stadt. kriegt und einen SUV und haben uns wir die versteckten gefunden haben land besiedelt den asteroiden über- das häuschen gekauft. haben nicht der SS bescheid gesagt lebt den aufrechten gang probiert und und die leute nicht gemeldet und dann beibehalten mit den nun freien vorde- hat der herrgott ermöglicht dass wir ren extremitäten werkzeuge gebaut nach hause zurückgehen haben dür- und kultur geschaffen sprache schrift fen haben die eltern wiedergesehen gesellschaften und kriege entwickelt und geheiratet und kinder gekriegt und mit macht und geld relative si- und manchmal haben wir noch an die cherheit erkauft haben. leute gedacht die jetzt am leben sind KONSTANTIN KÜSPERT (*1982) wurde in Regens- vielleicht auch ein bisschen wegen ei- burg geboren und studierte studierte Ger- nem selber. manistik, Politik und Philosophie in Wien und Szenisches Schreiben an der Universi- tät der Künste in Berlin. Seine Stücke zu ge- »SKLAVEN LEBEN« VON KON- sellschaftspolitischen und wissenschaftli- chen Themen werden an zahlreichen Thea- STANTIN KÜSPERT WIRD IM tern im deutschsprachigen Raum gespielt, RAHMEN DER FRANKFURTER etwa am Badischen Staatstheater Karlsru- POSITIONEN AM 26. JANUAR he, am Staatsschauspiel Dresden und am ETA-Hoffmann-Theater Bamberg und wur- 2019 IN DER REGIE VON JAN- ... UND FUTTER ... DIE ANGST den zu Festivals und Wettbewerben einge- ... DANN AUCH ... UND ALS WIR CHRISTOPH GOCKEL IN DEN laden – 2017 etwa gewann er für »europa KAMMERSPIELEN URAUFGE- FÜR DEN POLDI VOR ALLEM VOR DEN verteidigen« den Publikumspreis der Mül- ZWEI KINDER DANN VIEL ZU JUNG heimer Theatertage. Seit der Spielzeit FÜHRT. 2017/18 ist er außerdem Dramaturg am ZAHNERSATZ ERSTMAL MENSCHEN VOR DEM GEKRIEGT UND EINEN IN DEN KRIEG Die Frankfurter Positionen sind eine Initiative Schauspiel Frankfurt der NICHT ... DRAUSSEN ... SUV ... MUSSTEN ... 128 129 DAS SCHWIE RIGE SCHWIERIG L ASSEN

UND NICHT DER

VERSUCHUNG ERL IEGEN, MATTHIAS REDLHAMMER DIE DINGE ZU VERE INFACHEN.

ICH WILL INNERE MAUERN

EINREISSEN. FRIEDERIKE OTT FÜR FREIE SICHT! ENS UND EM GÄS BLE TE

145 DIETMAR CLAUDE BÄR DE DEMO FRIEDERIKE

BECHT GAST

GAST studierte Schauspiel in Bochum. 2012 kam sie ans ging nach dem Abitur zur Ausbildung an die Westfälische studierte an der Universität der Künste in Berlin und arbeitete absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik Schauspiel Frankfurt, wo sie 2014 festes Ensemblemit- Schauspielschule Bochum. Als Kommissar Freddy Schenk anfangs als freischaffende Schauspielerin in Hamburg, und Darstellende Kunst Stuttgart. Es folgten Engage- glied wurde und u.a. mit den Regisseur_innen Andreas ist er seit 1997 im Kölner »Tatort« im Einsatz und wurde Zürich, Berlin und Freiburg. Sie wirkte bereits in einigen ments in Mannheim, Köln, Bochum, Frankfurt und Zürich. Kriegenburg, Stephan Kimmig, Christian Franke, Karin 2000 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. TV- und Kinofilmen, u.a. in »Westwind«, »Hannah Arendt«, 2004 wurde sie als beste Nachwuchsschauspielerin beim Henkel, Pedro Martins Beja, Dave St-Pierre, Laura Lin- 2012 wurde er mit der Goldenen Kamera von HÖRZU als »Im Labyrinth des Schweigens«, »Die Vierhändige« und NRW Theatertreffen ausgezeichnet und erhielt 2007 den nenbaum, Robert Borgmann und Jan Bosse zusammen- Bester deutscher Schauspieler für den Film »Kehrtwende« den Mini-Serien »The Same Sky« und »Parfum« mit. In der Bochumer Theaterpreis. Sie arbeitete u.a. mit den Regis- arbeitete. Mit der Autorin Gerhild Steinbuch verbindet geehrt. Seit der Spielzeit 2010/11 ist er am Schauspielhaus Spielzeit 2009/10 war sie Ensemblemitglied am Schau- seur_innen Karin Henkel, Kay Voges, Jan Bosse, Andrea sie eine Zusammenarbeit als Performerin. in Bochum, wo er 2017 den Bernhard-Minetti-Preis erhielt. spiel Essen, dann von 2010 bis 2016 am Schauspielhaus Breth, Michael Thalheimer, Alexander Eisenach und Johan- Hörbuchfans kennen ihn als Synchronsprecher für Håkan Bochum. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Wildgruber na Wehner. Seit der Spielzeit 2017/18 ist sie wieder festes Nesser und Stieg Larsson. Preis 2015 und dem Bochumer Theaterpreis 2014 in der Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt. Sparte »Nachwuchs« und arbeitete mit Regisseuren wie Jan Neumann, Roger Vontobel und David Bösch.

146 147 ISAAK ALTINE DENTLER EMINI TORSTEN HEIDI FLASSIG ECKS erhielt seine Ausbildung in Hamburg. Während dieser Zeit absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik wurde in Skënderaj im Kosovo geboren. Sie studierte trat nach dem Abitur dem PE-ENSEMBLE in Berlin bei, wirkte er an freien Theaterproduktionen in Norddeutsch- und Darstellende Kunst Hamburg. Es folgten Engage- Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende bevor er 2009 sein Studium an der Hochschule für Musik land sowie an zahlreichen Fernseh- und Hörspielproduk- ments in Gießen, Mainz, Düsseldorf und Leipzig. Seit der Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2015 ist sie Stipendiatin und Theater in Rostock aufnahm. Während des Studiums tionen mit. Ab 2004 war er Ensemblemitglied am Stadt- Spielzeit 2009/10 ist sie Ensemblemitglied am Schau- der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin. 2017 trat sie ihr erstes En- spielte er am Volkstheater Rostock und wurde 2011 als theater Gießen. Seit 2009 ist er Ensemblemitglied am spiel Frankfurt, wo sie u.a. mit Karin Henkel, Jürgen Kruse, gagement am Schauspiel Frankfurt an, wo sie mit Robert Stipendiat in die Studienstiftung des deutschen Volkes Schauspiel Frankfurt, wo er u.a. in seinen Soloprogram- Philipp Preuss, Therese Willstedt und Johanna Wehner Borgmann, Daria Bukvic´ und Roger Vontobel zusammen- aufgenommen. Ab der Spielzeit 2013/14 war er am Schau- men als Kohlhaas und Werther zu sehen war. Er ist eben- zusammenarbeitete. arbeitete. spielhaus Bochum engagiert und wurde 2016 mit dem so in zahlreichen Lesungen in und um Frankfurt zu hören. Bochumer Theaterpreis in der Kategorie »Nachwuchs« Seit 2015 ist er als Assistent-Ermittler Jonas im Frankfur- ausgezeichnet. Er arbeitete u.a. mit Stephan Kimmig, Eric ter »Tatort« zu sehen. de Vroedt, Marius von Mayenburg und Anselm Weber. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt.

148 149 MECHTHILD STEFAN GROSSMANN GRAF GAST CHRISTINA OLIVIA GEISSE GRIGOLLI GAST

studierte an der Otto Falckenberg Schule in München. erhielt seine Schauspielausbildung an der Zürcher Hoch- Nach der privaten Ausbildung zur Schauspielerin folgten En- absolvierte ihre Schauspielausbildung in Hamburg. 1969- Während ihres Studiums arbeitete sie an den Münchner schule der Künste. 2007 wurde er beim deutschsprachi- gagements am Bayerischen Staatsschauspiel, Staatstheater 1973 war sie am Theater Bremen engagiert, 1973-1975 Kammerspielen, 2002-2008 war sie fest an der Schau- gen Schauspielschultreffen in Salzburg mit dem Solopreis Stuttgart, Theater Basel, Düsseldorfer Schauspielhaus und am Staatstheater Stuttgart und 1977-1979 (und bis heute bühne in Berlin engagiert. Anselm Weber holte sie als Gast ausgezeichnet, 2009 erhielt er den Schweizer Nachwuchs- am in Berlin. 1992-1998 war sie immer wieder) am Schauspielhaus Bochum. 1976 arbeitete ans Schauspiel Essen. 2009-2017 war sie Ensemble- preis. 2008-2014 war Stefan Graf am , fest an der Berliner Volksbühne engagiert, nach einem sie erstmals mit Pina Bausch; sie tourte mit ihr und dem mitglied am Thalia Theater in Hamburg, seit 2017 ist sie 2014-2017 am Staatstheater Wiesbaden und seit 2017 ist Gastengagement in Basel fünf Jahre am Schauspielhaus Tanztheater viele Jahre bis Sommer 2017 rund um die am Schauspiel Frankfurt engagiert. 2013 war sie in dem er am Schauspiel Frankfurt engagiert. Er arbeitete u.a. un- Zürich. Sie arbeitete u.a. mit den Regisseur_innen Franz ganze Welt. Sie drehte Filme mit Rainer Werner Fassbinder Kurzfilm »kann ja noch kommen« von Philipp Döring zu se- ter der Regie von Robert Borgmann, Jan Philipp Gloger, Xaver Kroetz, Frank Castorf, Christoph Marthaler, Stefan und Caroline Link, seit 2002 ist sie im »Tatort Münster« zu hen. Sie arbeitete u.a. mit den Regisseuren Luk Perceval, Jan-Christoph Gockel, Matthias Fontheim, Uwe Eric Lau- Pucher, Jan Bosse, Andreas Kriegenburg, Stefan Bach- sehen. Sie spricht Hörbücher ein, hält viele Lesungen und Thomas Ostermeier zusammen. fenberg, Schirin Khodadadian und Sarantos Zervoulakos. mann, Barbara Frey und Karin Henkel. 2009-2011 war sie noch vieles mehr... Ensemblemitglied des Staatstheaters Dresden. Seit 2011 gastiert sie am Schauspielhaus Zürich, Volksbühne Berlin und dem Hamburger Schauspielhaus.

150 151 SARAH NILS GRUNERT KREUTINGER WOLFRAM ANNA

KOCH GAST KUBIN

studierte an der Bayerischen Theaterakademie August hatte 1975 seinen ersten Filmauftritt in »Ansichten eines absolvierte sein Studium an der Hochschule für Musik studierte an der Universität der Künste in Berlin. Ihre Everding. Während ihres Studiums spielte sie am Prinzre- Clowns« und absolvierte sein Studium an der Hochschule und Darstellende Kunst in Frankfurt. 2009 wurde er Sti- Schauspielkarriere führte sie bisher an Häuser in Frankfurt, gententheater München und am Schauspielhaus Bochum, für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Auf zahlrei- pendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sein Berlin, Köln und Düsseldorf, wo sie mit Regisseur_innen wo sie 2013/14 festes Ensemblemitglied wurde. 2014 che Rollen an der Berliner Volksbühne, am Schiller Theater, erstes Festengagement führte ihn 2011 an das Hessische wie Sebastian Baumgarten, Nora Schlocker, Staffan Val- wurde sie in der Kritikerumfrage von »Theater heute« für Deutschen Theater sowie am Schauspiel Frankfurt folgte Staatstheater Wiesbaden. 2014-2017 war er Ensemble- demar Holm, Volker Lösch und Nicolas Stemann zusam- ihre Darstellung der Moana in Laura Naumanns »Raus 1995-2000 ein Festengagement in Bochum. Seitdem ar- mitglied am Schauspielhaus Bochum, 2017 kam er ans menarbeitete. 2006 erhielt sie den Publikumspreis in Bad aus dem Swimmingpool, rein in mein Haifischbecken« beitet er freischaffend an deutschen und internationalen Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete mit den Regisseuren Hersfeld, 2015 den Publikumspreis »Gustav« am Schau- als »Beste Nachwuchsschauspielerin« nominiert. 2015 Bühnen, u.a. in Zürich, Wien, Hamburg, Berlin und Lu- Anselm Weber, Roger Vontobel, Jan-Christoph Gockel, spielhaus Düsseldorf. Mit der Spielzeit 2017/18 kam sie als wurde sie mit dem Bochumer Theaterpreis in der Sparte xemburg. Er ist als Hörbuchsprecher und in Film und Fern- Marius von Mayenburg, Christian Brey, Alexander Riemen- festes Ensemblemitglied ans Schauspiel Frankfurt. Außer- »Nachwuchs« ausgezeichnet. 2017 wechselte sie ans sehen aktiv, u.a. als Hauptkommissar Brix im Frankfurter schneider und Leonard Beck zusammen. Im Juli 2017 wur- dem wirkt sie regelmäßig bei Film- und Fernsehproduktio- Schauspiel Frankfurt. »Tatort«. 2011 wurde er zusammen mit Dimiter Gotscheff, de Nils Kreutinger mit dem Bochumer Theaterpreis in der nen mit und ist als Sprecherin beim Hörfunk tätig. Samuel Finzi und Almut Zilcher mit dem Berliner Theater- Kategorie »Nachwuchs« ausgezeichnet. preis, 2014 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.

152 153 KATHARINA ANDRÉ LINDER MEYER

SEBASTIAN KUSCHMANN MAX MAYER GAST studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende studierte an der Folkwang Hochschule Essen. Es folgten erhielt seine Schauspielausbildung am Konservatorium der absolvierte seine Schauspielausbildung an der Universität Kunst Stuttgart. Erste Festengagements führten ihn ab feste Engagements am Schauspielhaus Bochum, Deut- Stadt Wien. Engagements führten ihn ans Thalia Theater der Künste in Berlin und spielte währenddessen u.a. am 1997 nach Stuttgart, Karlsruhe und Dresden. 2008-2010 schen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt. Danach Hamburg, Deutsche Schauspielhaus Hamburg, Schauspiel- Staatsschauspiel Dresden, Maxim Gorki Theater, an der war er freischaffend u.a. am Schauspielhaus Bochum arbeitete sie freischaffend in Frankfurt, Berlin und Essen. haus Wien, Schauspielhaus Bochum, Burgtheater Wien, Volksbühne und der Schaubühne in Berlin. Ensemblemit- tätig, seit 2010 neben seiner Festanstellung am Theater 2010-2017 war sie festes Ensemblemitglied am Schau- Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Köln. 2011 gewann er den glied am Schauspielhaus Bochum 2000-2005, bis 2009 am Dortmund u.a. auch als Gast an der Staatsoper Berlin. spielhaus Bochum. Sie arbeitete u.a. mit Frank-Patrick Nestroy-Preis in der Kategorie »Bester Schauspieler«. Schauspielhaus Zürich, bis 2016 am Burgtheater in Wien Seit 2017 ist Sebastian Kuschmann festes Ensemblemit- Steckel, Jürgen Gosch, Thomas Langhoff, Jan Bosse, und seit 2017 am Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete u.a. mit glied am Schauspiel Frankfurt. Er wirkte in vielen Rollen in Karin Neuhäuser, David Bösch, Jan Neumann, Eric de den Regisseur_innen Thorleifur Örn Arnarsson, Karin Beier, Film und Fernsehen mit und arbeitete u.a. mit den Kollek- Vroedt, Anselm Weber, Roger Vontobel, Julia Hölscher David Bösch, Jan Bosse, Matthias Fontheim, Jürgen Gosch, tiven »norton.commander.productions«, »Zentrum für poli- und Victor Bodó zusammen. Seit 2017 ist sie festes En- Matthias Hartmann, Niklaus Helbling, Alvis Hermanis, Jan tische Schönheit« und »Peng Collective«. semblemitglied am Schauspiel Frankfurt. Lauwers, Annette Raffalt, Helge Schneider, Sandra Strunz, Michael Thalheimer und . Zudem spielte er in diversen Kino- und Fernsehfilmen mit.

154 155 HEIKO RAULIN

CHRISTOPH PÜTTHOFF FELIX

RECHGAST hatte bereits während ihres Studiums an der Hochschu- absolvierte seine Schauspielausbildung an der Bayeri- studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst studierte am Max Reinhardt Seminar in Wien. Im dritten le für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt erste schen Theaterakademie August Everding in München. Busch« Berlin. Als Ensemblemitglied war er 1996-2001 Studienjahr wurde er Eleve am Burgtheater Wien und es Gastengagements am Deutschen Theater Berlin und am Während seines Studiums gastierte er in Inszenierung- am Bayerischen Staatsschauspiel München tätig, ab 2001 folgten Engagements am Maxim Gorki Theater in Berlin, Schauspiel Frankfurt, wo sie seit 2017 auch festes Ensem- en von Dieter Dorn und Elmar Goerden am Bayerischen dann freischaffend an den großen Häusern in Zürich, Wien, am Residenztheater München und am Schauspielhaus blemitglied ist. Ihr erstes Festengagement führte sie 2009 Staatsschauspiel. Von 2005 an war er fest am Schauspiel- Hamburg, den Salzburger Festspielen, Berlin, Düsseldorf Bochum. Er arbeitete u.a. mit Dieter Dorn, Martin Kušej, ans Staatstheater Wiesbaden. Ab 2011 war sie festes haus in Bochum engagiert, wo er 2008 den Bochumer und Bochum. 2017/18 kam er als festes Ensemblemitglied Michael Thalheimer und Roger Vontobel. Er wurde mit dem Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel und Theaterpreis als bester Nachwuchskünstler erhielt. Seit nach Frankfurt. Er arbeitete u.a. mit Thirza Bruncken, Bayerischen Kunstförderpreis und dem Kurt-Meisel-Preis erhielt dort den Förderpreis des Vereins der Freunde des der Spielzeit 2009/10 ist er festes Ensemblemitglied am Andreas Kriegenburg, Dimiter Gotscheff, Roger Vontobel, ausgezeichnet. 2015-2017 war er Ensemblemitglied am Residenztheaters. 2013 wurde sie mit dem Bayerischen Schauspiel Frankfurt, wo er u.a. mit Karin Henkel, Barrie Luk Perceval, Karin Henkel, Anselm Weber und ist in zahl- Schauspiel Frankfurt. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Felix Kunstförderpreis in der Sparte »Darstellende Kunst« für Kosky, Oliver Reese, Andreas Kriegenburg und Anselm reichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Rech am engagiert. ihre Arbeit am Residenztheater ausgezeichnet. Sie arbeitet Weber zusammenarbeitete. zudem beim Hessischen als auch beim Bayerischen Rund- funk als Sprecherin für verschiedene Produktionen.

156 157 SEBASTIAN PETER REISS SCHRÖDER

MATTHIAS FRIDOLIN REDLHAMMER SANDMEYER

erhielt seine Ausbildung an der Westfälischen Schauspiel- ging nach seiner Ausbildung an der Hochschule für Musik trat nach seinem Schauspielstudium an der Akademie für absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschu- schule Bochum. Claus Peymann engagierte ihn als An- und Theater in Rostock 2002 ans Schauspielhaus Graz. Darstellende Kunst Baden-Württemberg sein erstes Enga- le in Hannover. Ab 1982 folgten Engagements in Bremen, fänger an das Schauspielhaus Bochum und danach an Nach zehn Jahren Festengagement folgten freiberufliche gement am Schauspiel Stuttgart an. 2013/14 wechselte er Lübeck, Kassel, Hamburg, Berlin, dem Theater an der Ruhr das Burgtheater Wien. Nach einem Engagement am Tätigkeiten in Graz und Rostock. 2015 wechselte er als ans Deutsche Nationaltheater Weimar, wo er u.a. mit den und bis 2011 am Theater Basel. Er arbeitete u.a. mit Wer- Schiller Theater in Berlin arbeitete er als freischaffender festes Ensemblemitglied ans Badische Staatstheater in Regisseuren Hasko Weber, Thomas Dannemann, Chris- ner Schroeter, Elias Perrig und Roberto Ciulli zusammen Schauspieler. Seine Stationen waren u.a. die Salzburger Karlsruhe, 2017 ans Schauspiel Frankfurt. Neben Arbei- toph Mehler und Christian Weise zusammenarbeitete. In der und seit seinem Engagement 2011 am Schauspiel Frankfurt Festspiele, das Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus ten für Film- und Fernsehproduktionen sowie als Sprecher Spielzeit 2016/17 gab er sein Regiedebüt am National- mit Michael Thalheimer, Robert Schuster, Kay Voges, Oliver Düsseldorf, Zürich, Schauspiel Köln und Frankfurt. Ab beim Hörfunk arbeitete er auch an verschiedenen Schau- theater Weimar und setzte den Western »Der sich den Wolf Reese, Andrea Breth, Andreas Kriegenburg und Jan Bosse. 2010 war er wieder fest im Ensemble des Schauspielhaus spielschulen als Dozent. tanzt« in Szene. Zudem war er u.a. im Fernsehfilm »Frühlings In Frankfurt war und ist er auch in seinen Soloabenden »Die Bochum. Außerdem spielte er in verschiedenen Fernseh- Erwachen« und im Weimarer »Tatort« zu sehen. 2017 kam Legende vom heiligen Trinker« und »Lenz« zu sehen. und Kinoproduktionen, u.a. »Tatort«, »Schimanski«, »Affäre Fridolin Sandmeyer als Ensemblemitglied ans Schauspiel Semmeling« und »Bluthochzeit«. Seit der Spielzeit 2017/18 Frankfurt. ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt.

158 159 MICHAEL ANKE SCHÜTZ SEVENICH GAST JANA SAMUEL SCHULZ SIMON GAST

besuchte die Schauspielschule Otto Falckenberg in Mün- studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst chen. Engagements führten ihn nach Stuttgart, Essen, Theater in Hamburg. Parallel arbeitete sie am Thalia Thea- Theater in Hannover. Anschließend wurde sie am Nieder- Busch« in Berlin und arbeitete mit Sahba Sahebi, Roman Leipzig und Düsseldorf. 1999 erhielt er den Förderpreis ter mit Andreas Kriegenburg und spielte die Titelrolle in An- sächsischen Staatstheater Hannover fest übernommen. Senkl und Marie Baumgarten. Am Berliner Ensemble spiel- junger Künstler des Landes NRW. 2010-2017 gehörte dreas Bodes »Parzival«-Inszenierung auf Kampnagel. 2003 1987 verließ sie das Engagement, um in dem Kinofilm »Ein te er in »Faust I und II« in der Regie von . er zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum, 2017 -2011 war sie Ensemblemitglied am Deutschen Schau- Treffen mit Rimbaud« die Hauptrolle Charlotte zu spielen. Nach dem Studium folgte ein erstes Gastengagement in wechselte er ans Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete u.a. spielhaus Hamburg. 2004 erhielt sie den Nachwuchsför- Bekannt wurde sie in der Rolle des Schnüsschen in »Die Bochum. Zusammen mit Benjamin Kühni realisiert er seit mit den Regisseur_innen Jürgen Bosse, Anselm Weber, derpreis der Freunde des Deutschen Schauspielhauses, zweite Heimat« von Edgar Reitz. Sie arbeitete mit Regis- 2015 ein eigenes Projekt unter dem Titel »Parzival«. Am Antoine Uitdehaag, Roger Vontobel und Amélie Niermeyer. 2014 den Bochumer Theaterpreis in der Sparte »Arrivierte seuren wie Vadim Glowna, Dominik Graf, Niki Stein, Chris- Schauspiel Frankfurt trat er 2017 sein erstes Festenga- Daneben wirkt er in TV-Produktionen und als Sprecher in Künstlerin«. Sie wurde mit dem renommierten Gertrud- toph Waltz und Dror Zahavi. 2015 stand sie mit »Loch im gement an. Seitdem arbeitet er mit der Performerin Antje Hörspielen und Lesungen mit. Eysoldt-Ring 2016 ausgezeichnet. Kopf« mit Michael Quast auf der Bühne. 2016 erhielt sie Prust an seiner Diplomarbeit, ein Aufruf zur »Entmannung den Deutschen Drehbuchpreis, 2017 gewann der Spiel- des Theaters«. film »Familienzuwachs«, in dem sie die Hauptfigur Renate spielt, den Hessischen Filmpreis.

160 161 VALERY WOLFGANG TSCHEPLANOWA GAST VOGLER MAX LUANA SIMONISCHEK GAST VELIS

absolvierte seine Ausbildung am Mozarteum Salzburg, studierte Tanz an der Palucca Hochschule in Dresden. studierte Schauspiel in Bochum. Beim Theatertreffen der studierte Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für worauf feste Engagements am Maxim Gorki Theater Ber- 1999 belegte sie Puppenspiel an der Hochschule für deutschsprachigen Schauspielstudenten 2015 wurde sie Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Erste Rollen führ- lin und den Münchner Kammerspielen folgten. Seit 2014 Schauspielkunst »« in Berlin, entschied sich für ihre Rolle in »Im Westen nichts Neues« mit einem So- ten ihn an die Staatsoper Stuttgart und ans Staatstheater ist er freischaffend tätig, u.a. am Wiener Burgtheater, dem dann aber für eine Schauspielausbildung, die sie 2005 ab- lopreis ausgezeichnet. 2016/17 war sie am Schauspiel- am Gärtnerplatz München. Seit 2000 war er Ensemblemit- Schauspiel Stuttgart und den Salzburger Festspielen. schloss. Bereits als Studentin arbeitete sie am Deutschen haus Bochum engagiert, seit 2017 ist sie am Schauspiel glied an den Theatern in Wuppertal, Magdeburg und Pots- 2015 führte er in Zürich mit Kafkas »Der Bau« zum ersten Theater Berlin, wo sie bis 2009 festes Ensemblemitglied Frankfurt. Sie arbeitete u.a. mit den Regisseur_innen Jan- dam, seit 2017 ist er am Schauspiel Frankfurt engagiert. Mal Regie und erhielt 2017 den Wiener Nestroy-Theater- war. Sie spielte u.a. am Schauspiel Frankfurt, Residenz- Christoph Gockel, Hasko Weber, Roger Vontobel, Julia Zuletzt arbeitete Wolfgang Vogler mit den Regisseuren preis. Er war als Hauptdarsteller u.a. in den Kinofilmen »Ver- theater München und der Volksbühne Berlin. Dort arbei- Hölscher, Marius von Mayenburg und Viktor Bodó und ist Anselm Weber, Miloš Loli´c, David Bösch und Stefan dingbub« und »Die göttliche Ordnung« zu sehen sowie im tete sie u. a. mit Dimiter Gotscheff, Jürgen Gosch, Frank außerdem als Sprecherin für den SWR, WDR und HR Otteni zusammen. Er wirkte an zahlreichen Lesungen mit Fernsehfilm »Hindenburg«, wofür er Nominierungen für Castorf, Michael Thalheimer, René Pollesch, Andreas tätig. Ihre erste Film-Hauptrolle spielte sie in dem Kinofilm und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und den Schweizer Film- sowie Fernsehpreis und 2010 den Kriegenburg und Hans Neuenfels. Sie war in Filmproduk- »Luz«, der 2018 auf der Berlinale gezeigt wurde. Darstellende Kunst Frankfurt. deutschen Fernsehpreis erhielt. tionen von Dominik Graf, Andreas Dresen und Christian Schwochow zu sehen.

162 163 ANDREAS PATRYCIA VÖGLER ZIOLKOWSKA UWE ZERWER

absolvierte ein Schauspielstudium in Hamburg, wo er war nach seiner Ausbildung an der Schauspielschule studierte an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. auch erste Engagements u.a. am Ernst Deutsch Theater Bochum in Oldenburg, Mainz, Saarbrücken, Düsseldorf, Engagements in Hannover, Bonn, dem Deutschen Schau- und St. Pauli Theater erhielt. 2005-2010 war er Teil des Mannheim und Darmstadt fest engagiert. 2014-2017 spielhaus Hamburg, der Volksbühne Berlin, Schaubühne Ensembles am . Bevor er für vier Jah- gastierte er in Darmstadt, Wiesbaden und Bochum. Mit Berlin und am Schauspiel Köln folgten. 2008 wurde sie re an das Staatstheater Darmstadt wechselte, spielte er der Spielzeit 2017/18 kam er als festes Ensemblemitglied als Beste Hauptdarstellerin NRWs geehrt und für den The- einen Sommer bei den Bad Hersfelder Festspielen. 2014 ans Schauspiel Frankfurt. Er arbeitete u.a. mit den Regis- aterpreis »Der Faust« nominiert. 2010-2016 war sie fes- folgte ein Engagement über drei Jahre am Staatstheater seur_innen Anna Badora, Jan-Christoph Gockel, Franz tes Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg, 2017 Braunschweig. Im Frühjahr 2017 gastierte Andreas Vögler Xaver Kroetz, Dušan David Par˘ízek, Werner Schroeter, wechselte sie ans Schauspiel Frankfurt. Für ihre heraus- am Schauspielhaus Bochum, seit 2017/18 ist er fest am Antoine Uitdehaag, Sönke Wortmann und unterrichtet seit ragende darstellerische Leistung in »Faust I« und »Faust Schauspiel Frankfurt engagiert. 2008 als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik II« wurde sie 2012 mit dem Rolf Mares Theaterpreis aus- und Darstellende Kunst in Frankfurt. gezeichnet. Mit Regisseur Fatih Akin drehte sie die Filme »Solino« und »Auf der anderen Seite«.

164 165 STUDIO DAVID CAMPLING JULIA STAUFER JAHR

SCHAU MARCEL ANDRÉE KATHARINA KURSCHAT wurde 1990 in Emden geboren und wurde 1995 in Berlin geboren und ist wurde 1997 in Bad Oldesloe gebo- wurde 1996 in Kehl geboren und ist wuchs im Raum Frankfurt auf. Erste dort aufgewachsen. Von seinem Vater ren und wuchs in Bad Segeberg auf. dort in der Nähe zu Frankreich aufge- Theatererfahrungen sammelte er in lernte er Gitarre spielen (Konzertgitar- Erste Theatererfahrungen sammelte wachsen. Erste Erfahrungen sammel- SPIEL Hessen, u. a. bei Theaterperipherie, rist). Seit 2005 spielte er in Jugendthe- sie am Theater Lübeck, wo sie 2003 - te sie in der Theater-AG und diversen hielt Lesungen im Historischen Muse- ater-Clubs. Nach seinem Abitur 2015 2015 als Statistin tätig war und u.a. Schauspielworkshops. Als Kind syn- um Frankfurt und in der Villa Clemen- begann er ein Schauspielstudium an die junge Toni Buddenbrook in »Die chronisierte sie Kurzfilme für das Er- tine in Wiesbaden und leitete theater- der Hochschule für Musik und Darstel- Buddenbrooks« und die erste Hexe lebnismuseum »Le Vaisseau« in Straß- pädagogische Projekte an Schulen. lende Kunst Frankfurt am Main. in »Macbeth« spielte. 2016 absolvier- burg. Nach dem Abitur absolvierte Es folgten erste Arbeiten beim Film. te sie ihr Abitur und begann mit dem sie ein FSJ Kultur am Theater Baden- 2016 begann Marcel Andrée das Schauspielstudium an der Hochschu- Baden. Seit Oktober 2016 studiert sie Schauspielstudium an der Hochschu- le für Musik und Darstellende Kunst in Schauspiel an der Hochschule für Mu- le für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. sik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Frankfurt am Main. EVA BÜHNEN JULIAN MELCHER

ANDREAS GIESSER

wurde 1992 in München geboren. Er absolvierte ein Studium der Theater- wissenschaft und Sprache, Literatur, Kultur an der LMU München, das er LAURA TEIWES mit einem Bachelor of Arts abschloss. Auf der Studiobühne der LMU und in wurde 1993 in Hamburg geboren wurde 1996 in Bonn geboren. Mit 8 wurde 1996 in Kleve geboren. Sie der freien Szene Münchens sammel- und wuchs dort auf. In seiner Kind- Jahren belegte sie Schauspiel- und wuchs dort auf und spielte ab ihrem te er erste Theatererfahrungen. Seit heit spielte er in mehreren Theater- Musicalkurse am Jungen Theater neunten Lebensjahr in mehreren 2016 studiert er Schauspiel an der gruppen. Nach einem zehnmonatigen Bonn, wo sie nach dem Abitur eine Theatergruppen. Nachdem sie ihr Hochschule für Musik und Darstellen- Auslandsaufenthalt in Australien ab- Regiehospitanz machte. 2014/15 Fachabitur im Bereich Ernährung und de Kunst Frankfurt am Main. Er ist der solvierte er sein Abitur, gefolgt vom arbeitete sie als Regieassistentin in Hauswirtschaft absolviert hatte, war zweite Stipendiat der Liesel und Gisela Bundesfreiwilligendienst in einer Kin- Bad Godesberg und im Schlossthe- sie 2014/15 ein Jahr lang Teilnehmerin Christ-Stiftung in Frankfurt. der- und Jugendpsychiatrie, wo er an- ater Neuwied und wirkte u.a. in »Die beim Bochumer Projekt »TheaterTo- schließend drei Jahre arbeitete. Seit Leiden des jungen Werther« und »Die tal«. Seit 2016 studiert sie Schauspiel 2016 studiert er Schauspiel an der Vermessung der Welt« mit. Seit 2016 an der Hochschule für Musik und Dar- Hochschule für Musik und Darstellen- studiert sie an der Hochschule für Mu- stellende Kunst Frankfurt am Main. de Kunst in Frankfurt. sik und Darstellende Kunst in Frankfurt.

166 167 KOOPERATIONSPARTNER WENN SIE MEHR ZUR FÖRDERUNG DES SCHAU- FÖRDERER UND PARTNER 2018/19 SPIELS BEITRAGEN WOLLEN, WERDEN SIE PATRON PATRONATS UND UNTERSTÜTZEN MIT IHRER SPENDE HERAUS- FÖRDERNDE MITGLIEDER RAGENDE PRODUKTIONEN. IM PATRONATSVEREIN DER IHRE ZUSÄTZLICHEN VORTEILE STÄDTISCHEN BÜHNEN / ALS PATRON_IN SEKTION SCHAUSPIEL – Besuch ausgewählter Arbeits- CLUB VEREIN und Generalproben MÄZEN WIR FÖRDERN VIELFALT. – Persönliche Einladung zum WIR DANKEN UNSEREN CLUB- Helmuth Artmann »DINNER WITH FRIENDS« MITGLIEDERN FÜR DIE UNTER- Der Patronatsverein fördert seit mehr – Einladung zu einer jährlichen PATRON_INNEN als 90 Jahren die Städtischen Büh- Veranstaltung exklusiv für Patron_ STÜTZUNG DES SCHAUSPIEL Chiara Aengevelt, Sabine Bonanni, nen Frankfurt. Unser Ziel ist es, die innen in besonderem Ambiente FRANKFURT. Dr. Helga Budde, Ulrike Crespo, Prof. Vielfalt und das kreative Schaffen der – Einladung zu allen Premierenein- Alexander Demuth, Dr. Thomas Duhn- Bühnen ideell und finanziell zu unter- führungen durch den Intendanten Der CLUB ist ein kleiner Kreis von krack, Brita Erb, Prof. Dr. Heinrich stützen. Viele herausragende Pro- – Erwähnung Ihres Namens auf einer Freund_innen des Schauspiel Frank- Fichter, Dr. Michael Habermehl, Adi duktionen, die durch die Unterstüt- Tafel im Foyer, im Spielzeitheft und furt, die Lust haben, das Theater und Hagelueken, Elisabeth Haindl, Su- zung des Patronatsvereins zustande auf der Website des Patronatsver- seine Menschen näher kennenzulernen, sanne Heuer, Thomas Heymann und kommen, bereichern das Programm. eins (mit Ihrem Einverständnis) dabei einen Blick hinter die Kulissen zu Monika Becker-Heymann, Christiane Zu den 1.200 Mitgliedern des Patro- werfen und das Schauspiel mit einer Humbeck, Dr. Berthold und Anke natsvereins, davon 250 fördernde NEHMEN SIE KONTAKT ZU UNS AUF Spende zu unterstützen. Die Mitglieder Kracke, Uta Krahnen-Exo, Dr. Walter Mitglieder (Mäzene, Patrone, Freun- Geschäftsstelle des Patronatsvereins des CLUB treffen sich mehrmals pro Kuna, Michael Landes und Zlatka de) gehören Menschen, die sich mit Astrid Kastening Spielzeit zu verschiedenen, exklusiven Damjanova-Landes, Karl C. Lange, Ideen, Spenden und persönlichem c/o DZ Bank AG CLUB-Veranstaltungen. Bei den soge- Dr. Stephan und Verena Leithner, Dr. Engagement für die Bühnen einset- Platz der Republik nannten CLUB-Abenden können die Kurt Liedtke, Dr. Heinrich Mathes, Dr. zen und die Nähe zur Bühne und ih- 60265 Frankfurt Mitglieder eine Probe besuchen und Claudia Nagel, Matthias und Dr. Bet- ren Künstler_innen schätzen. In den Tel.: 069.9450.724.14 anschließend mit dem künstlerischen tina Orlopp, Dirk Pfeil, Hans W. vergangenen Spielzeiten hat der Fax: 069.9450.724.0 Team sowie dem Ensemble bei einem Reich, Dr. Johannes Reich, Dr. Martin Patronatsverein mit seinen Spenden [email protected] kleinen »Get-together« mit Snacks und und Charlotte Reitz, Michael Rüm- eine Vielzahl von Produktionen geför- www.patronatsverein.de Drinks ins Gespräch kommen. melein, Dr. Thomas Rüschen und dert und damit zum Erfolg dieser Bernadette Fendel-Rüschen, Dario Schauspiel-Inszenierungen beigetra- VORSTAND Schiraldi und Dr. Viola Stoll-Schiral- gen. Auch 2019 findet auf Einladung Andreas Hübner (Vorsitzender) INFORMATIONEN UND ANMELDUNG di, Dr. Alexander und Christine Sie- des Kuratoriums der Sektion Schau- Jürgen Fitschen Rebecca Berg ber, Claudia Steigenberger, Stephan spiel und des Schauspiel Frankfurt Katherine Fürstenberg-Raettig Referentin des Intendanten Sturm, Sonja Terraneo, Dr. Thomas ein »DINNER WITH FRIENDS« statt: Karin M. Klossek Tel. 069.212.37.927 und Hellen Toepfer, Konrad und And- Ein Dinner im intimen Kreis der För- Dr. Walter Kuna [email protected] rea von Bethmann, Floria Landgräfin der_innen und Gäste mit dem Inten- Claudia Steigenberger von Hessen, Sylvia von Metzler, Julia danten und Schauspieler_innen des von Opel, Dr. Bernd W. und Barbara Ensembles voller bezaubernder EHRENVORSITZENDER Voss, Dr. Thomas Werhahn, Com- Überraschungen. Prof. Alexander Demuth merzbank AG, Fraport AG, H. & C. Fermont GmbH & Co. KG und weite- WERDEN AUCH SIE MITGLIED IM PATRONATS- KURATORIUM DER SEKTION SCHAUSPIEL re Spender, die nicht genannt wer- VEREIN UND ENGAGIEREN SIE SICH IN BESTER Claudia Steigenberger (Vorsitzende) den möchten. FRANKFURTER BÜRGERTRADITION. Dr. Helga Budde Dr. Thomas Duhnkrack Wir danken unseren Sponsoren, För- IHRE VORTEILE ALS MITGLIED Elisabeth Haindl derern, Kooperationspartner_innen ANSPRECHPARTNERIN FÜR SPONSOREN – Persönlicher Mitgliederservice Floria Landgräfin von Hessen und Patron_innen im Patronatsverein Rebecca Berg – Vorabinformationen zu besonderen Dr. Walter Kuna Sektion Schauspiel für die Unterstüt- Referentin des Intendanten Bühnenereignissen Dr. Paula Macedo Weiß zung des Schauspiel Frankfurt. 069.212.37.927 – Besuch ausgewählter Proben Dr. Claudia Nagel [email protected] – Kulturreisen zu Highlights anderer Julia von Opel Bühnen mit individuellem Dirk Pfeil ANSPRECHPARTNERIN FÜR FÖRDERER Begleitprogramm Dr. Johannes Reich Christina Lutz – Newsletter »Spotlight« Stephan Sturm Referentin der Künstlerischen Betriebsdirektorin 069.212.37.297 [email protected]

168 169 SCHAUSPIELHAUS KAMMERSPIELE Die Zuordnung der Kategorien entnehmen Sie bitte dem Die Zuordnung der Kategorien entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsspielplan. jeweiligen Monatsspielplan.

KATEGORIE A B C S PLÄTZE Preisgruppe 1 49 € 43 € 35 € 58 € PLÄTZE Preisgruppe 2 45 € 36 € 31 € 52 € KATEGORIE A B C S Preisgruppe 3 37 € 30 € 25 € 45 € Preisgruppe 1 35 € 30 € 23 € 38 € Preisgruppe 4 29 € 21 € 18 € 37 € Preisgruppe 2 27 € 22 € 19 € 33 € UND PREISE Preisgruppe 5 18 € 14 € 13 € 25 € UND PREISE Preisgruppe 3 19 € 16 € 14 € 21 €

01 01 01 01 01 16 28 35 02 02 02 02 27 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 03 34 03 26 04 25 33 01 01 04 05 24 02 17 06 23 32 36 02 02 05 07 22 31 16 03 06 08 21 35 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 03 09 10 20 30 01 07 11 12 18 19 34 20 04 08 13 14 15 16 17 29 02 09 28 33 03 19 01 05 10 27 03 11 26 32 35 18 04 02 06 12 25 31 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 07 13 23 24 34 01 03 14 15 21 22 30 21 08 16 17 18 19 20 29 33 02 01 04 09 28 04 20 10 27 32 36 01 03 02 05 11 26 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 24 05 06 12 25 31 35 02 03 13 24 30 07 14 15 22 23 34 23 04 08 16 17 18 19 20 21 29 03 09 28 33 05 22 01 05 10 27 04 06 06 11 26 32 35 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 02 12 24 25 31 01 07 13 14 23 30 34 23 03 08 15 16 17 20 21 22 02 09 18 19 29 33 22 04 28 32 06 03 05 10 27 21 07 01 11 26 31 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 06 12 13 25 34 01 02 14 24 30 24 07 15 16 21 22 23 29 33 02 03 08 17 18 19 20 09 28 32 07 03 23 01 04 10 27 08 11 26 31 35 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 02 05 12 25 30 06 13 23 24 34 03 14 15 21 22 29 01 07 16 17 18 19 20 28 33 23 04 08 27 08 02 09 26 32 22 09 05 10 25 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 01 06 11 24 31 12 13 23 30 34 02 07 14 15 21 22 03 08 16 17 18 19 20 29 33 09 28 32 04 10 27 10 11 26 31 01 05 12 25 30 06 13 23 24 33 02 14 15 21 22 29 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 07 16 17 18 19 20 32 03 08 28 09 09 27 31 11 04 10 26 01 05 11 24 25 30 12 13 23 29 34 02 06 14 15 20 21 22 28 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 03 07 16 17 18 19 33 10 08 27 32 04 09 26 12 10 25 31 01 05 11 24 30 06 12 22 23 33 02 13 14 15 20 21 29 07 16 17 18 19 28 32 03 08 27 09 26 31 13 01 04 10 25 30 05 11 12 24 34 02 06 13 22 23 29 14 15 16 17 18 19 20 21 28 33 03 07 27 04 08 26 32 14 09 25 31 01 05 10 11 24 30 06 12 23 33 02 13 14 21 22 29 07 15 16 17 18 19 20 32 03 08 28 09 27 31 15 04 10 26 05 11 24 25 30 01 12 13 23 29 06 14 15 21 22 32 02 07 16 17 18 19 20 28 08 27 31 16 03 09 26 04 10 25 30 01 11 24 29 05 12 22 23 33 02 13 14 20 21 28 06 15 16 17 18 19 27 32 03 07 26 17 08 25 31 04 09 24 05 10 23 30 01 11 12 22 29 06 13 14 20 21 32 02 15 16 17 18 19 28 07 27 31 03 08 26 18 09 25 30 01 04 10 24 05 11 12 23 29 33 02 13 21 22 28 06 14 15 16 17 18 19 20 32 03 07 27 08 26 31 19 04 09 25 05 10 23 24 30 01 11 12 22 29 06 13 14 20 21 28 32 02 07 15 16 17 18 19 08 27 31 20 03 09 26 10 25 30 01 04 11 24 05 12 22 23 29 02 13 14 15 20 21 28 28 06 16 17 18 19 27 27 01 03 07 26 21 04 08 25 26 29 02 09 24 25 05 10 11 23 28 03 06 12 13 21 22 24 07 14 15 16 17 18 19 20 23 27 04 08 22 05 21 26 09 20 25 06 10 11 19 07 12 13 17 18 24 14 15 16 23 08 22 09 21 10 20 11 19 12 18 13 14 17 15 16 BOCKENHEIMER DEPOT / PLÄTZE BOX / ANDERE SPIELORTE Die Preise für die Veranstaltungen im Bockenheimer Depot, in der Box und in unseren Außenspielstätten entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsspielplan.

170 UND PREISE171 VORVERKAUF am jeweiligen Vorstellungstag. Hinfahrt frühestens fünf Stunden vor INFORMATION UND Der Kartenvorverkauf beginnt jeweils Vorstellungsbeginn, Rück- am 10. Kalendertag des Vormonats. fahrt bis Betriebsschluss. Bitte beachten Sie, dass an diesem KARTENKAUF Tag auch die ersten Vorstellungen des darauffolgenden Monats in den Vorverkauf gehen. Das heißt, Sie THEATERTAG können beispielsweise ab 10. Januar Mehrmals in der Spielzeit und in un- SCHÜLER_INNEN UND STUDIERENDE Karten sowohl für Februar als auch regelmäßigen Abständen bietet das 8 € Einheitspreis für Vorstellungen im für die ersten März-Tage erwerben. Schauspiel Frankfurt einen Theater- Schauspielhaus, in den Kammerspie- Sollte der 10. auf einen Sonn- oder tag an: Alle Karten einer Vorstellung len, im Bockenheimer Depot und in Feiertag fallen, beginnt der Vorverkauf sind für 12 €, ermäßigt 8 € erhältlich! der Box, 10 € für Gastspiele und Pre- an dem darauffolgenden Werktag. mieren. Die Ermäßigung gilt für Schü- Unseren Abonnent_innen bieten wir ler_innen, Studierende, Auszubilden- ein exklusives Vorkaufsrecht – THEATERGUTSCHEINE Kurt Mühlfeld de, Bundesfreiwilligendienstleistende für sie beginnt der Vorverkauf bereits Verschenken Sie einen Theaterbe- und Marcus Stohrer bis zum vollendeten 30. Lebensjahr am 7. Kalendertag des Vormonats. such: Theatergutscheine erhalten Sie galerie . mühlfeld + stohrer nach Maßgabe vorhandener Karten. zu dem von Ihnen gewünschten Be- Kunden seit 2001 Ausgenommen sind Sonder- und VORVERKAUFSKASSE DER STÄDTISCHEN BÜHNEN trag im Abo- und Infoservice, an der Fremdveranstaltungen. Willy-Brandt-Platz Vorverkaufskasse der Städtischen Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr Bühnen oder unter: (02.07. – 04.08.18 wegen Theaterfe- www.schauspielfrankfurt.de SCHULKLASSEN rien geschlossen) Schulklassen und die begleitenden Weitere Vorverkaufsstellen in Frank- Lehrkräfte zahlen bei einem gemein- furt und im Umland siehe: KINDERBETREUUNG samen Vorstellungsbesuch für alle www.schauspielfrankfurt.de Zu ausgewählten Vorstellungen bie- Eintrittskarten je 6 €. ten wir eine kostenlose Betreuung durch Fachpersonal für Kinder im Al- KARTENBESTELLUNG ABENDKASSE ter von drei bis neun Jahren an. Die Tel.: 069.212.49.49.4 Eine Abendkasse befindet sich am Termine entnehmen Sie bitte jeweils Mo – Fr 9 – 19 Uhr, Sa / So 10 – 14 Uhr jeweiligen Veranstaltungsort (Öff- unserem Monatsspielplan. Fax: 069.212.44.98.8 nung eine Stunde vor Vorstellungs- [email protected] beginn). FÜHRUNGEN Zu ausgewählten Terminen bieten wir ERMÄSSIGUNGEN TELEFONISCHER KARTENVERKAUF Blicke hinter die Kulissen des Schau- Inhaber des Frankfurt-Passes, Schwer- Tel.: 069.212.49.49.4 spiel Frankfurt an. Die Termine ent- behinderte (ab einem GdB von 50) mit Fax: 069.212.44.98.8 nehmen Sie bitte jeweils unserem einer Begleitperson (mit Nachweis Mo – Fr 9 – 19 Uhr, Sa / So 10 – 14 Uhr Monatsspielplan. Individuelle Anfra- »Merkzeichen B«) und Arbeitslose er- (02.07. – 05.08.18 wegen Theater- gen für Gruppen bis 25 Personen halten 50% Ermäßigung auf alle Vor- ferien geschlossen) richten Sie bitte an: stellungen im Schauspiel Frankfurt. [email protected] Ausgenommen sind Premieren, Gast- spiele, Sonder- und Fremdveranstal- ONLINE-KARTENVERKAUF tungen sowie Silvester-Vorstellungen. Über unseren Online-Service auf der ENGLISCHE ÜBERTITELUNG Echt Rollstuhlfahrer_innen zahlen einen Website des Schauspiel Frankfurt Mehrmals pro Monat bieten wir eng- „In der Kunst ist es wie im Leben: Auf das Echte Einheitspreis von 6 € und je eine Be- können Sie Ihre Theaterkarten in un- lisch übertitelte Vorstellungen an. kommt es an. Das ist unser Motto und so arbeiten gleitperson 10 €. Für Rollstuhlfahrer_ serem Webshop buchen. Außerdem Die Termine finden Sie im Monats- wir, mit großer Liebe zur Kunst und Begeisterung innen ist eine begrenzte Anzahl von haben Sie mit print@home die Mög- spielplan. für unsere Künstler und Sammler. Vertrauensvoll, Plätzen mit barrierefreien Zugängen lichkeit, Ihre Theaterkarten direkt mit viel Einsatz und immer gemeinsam. Eine gute vorhanden. Geflüchtete erhalten Ein- auszudrucken. Mischung – bei der Kunst wie bei den Finanzen.“ trittskarten zu je 3 €. www.schauspielfrankfurt.de PANORAMA BAR Echte Beratung statt Larifari. Tauschen Sie sich bis zwei Stunden Die Gewerbekundenbetreuung nach Vorstellungsende in der Pano- der Frankfurter Sparkasse. GRUPPEN NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- rama Bar über das Erlebte bei einem Gruppen ab 20 Personen erhalten VERKEHRSVERBUNDES (RMV) Getränk und kleinen Snacks aus. Die 20% Ermäßigung. Bei Interesse kann Ihre Eintrittskarte gilt als Ticket Bar ist auch eine Stunde vor Stück- der Vorstellungsbesuch mit einer für die Hin- und Rückfahrt mit beginn geöffnet. Stückeinführung oder einer Führung öffentlichen Verkehrsmitteln im durch das Theater verbunden werden. Rhein-Main-Verkehrsverbund Seit 1822. Wenn’s um Geld geht. frankfurter-sparkasse.de 172

1822_Az_GK_Echt_Muehlfeld + Stohrer_202x297_4c.indd 1 16.01.18 11:11 NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- PREMIEREN-ABO SPIELZEIT-ABO WAHL-ABO FIRMEN-ABO

VERKEHRSVERBUNDES (RMV) NUR NOCH WENIGE PLÄTZE VERFÜGBAR! Sieben Vorstellungen im Schauspiel- FÜR SPONTANE THEATERBESUCHE: ZUM VERSCHENKEN UND FÜR FIRMENANLÄSSE: – Ihr Abonnement gilt als Ticket für Sieben Premieren im Schauspielhaus haus an wechselnden Wochentagen KEINE FESTLEGUNG AUF BESTIMMTE FREIE TERMIN- UND VORSTELLUNGSWAHL die öffentlichen Verkehrsmittel des – Exklusive Begrüßung und Einführung VORSTELLUNGEN ODER WOCHENTAGE – ein Besuch im Schauspiel Frankfurt RMV an den Tagen Ihrer Abonne- durch den Intendanten und Sektem- – Erleben Sie alle großen neuen In- – Sie besuchen zehn frei wählbare ist ideal für besondere Anlässe, ment-Vorstellungen. pfang zu allen Premieren innerhalb szenierungen der aktuellen Spielzeit Vorstellungen in verschiedenen Geburtstage, Jubiläen und Weih- – Kostenlose Hinfahrt frühestens fünf Ihres Abonnements im Schauspielhaus. Spielstätten.** nachtsfeiern oder als Geschenk Stunden vor Vorstellungsbeginn, – Vorkaufsrecht für andere Premieren – Sie haben Ihren festen Sitzplatz, auch – Sie erhalten sechs Wahlgutscheine für Kooperationspartner_innen und ABO Rückfahrt bis Betriebsschluss. – Sie haben Ihren festen Sitzplatz, auch bei ausverkauften Vorstellungen. für das Schauspielhaus und vier für Mitarbeiter_innen – Die Berechtigung ist auf dem Abon- bei ausverkauften Vorstellungen. die Kammerspiele. – Sie erhalten 14 übertragbare Wahl- NNEMENTS nement-Ausweis bzw. den Tickets – Sie genießen den exklusiven Ser- gutscheine für das Schauspielhaus der Wahl-Abonnements vermerkt. VORSTELLUNGEN vice für unsere Abonnent_innen. und sechs für die Kammerspiele.** VORSTELLUNGEN Der haarige Affe So 16.09.18 – Die Karten des Wahl-Abonnements – Die Wahlgutscheine können im Vor- Der haarige Affe 07.09.18 Furor Fr 09.11.18 sind übertragbar. verkauf an der Tageskasse am Willy- Die Perser 28.09.18 Die Perser Mo 17.12.18 – Die Wahlgutscheine können im Vor- Brandt-Platz und telefonisch unter EXKLUSIVER SERVICE FÜR UNSERE ABONNENT_INNEN WERBEN Warten auf Godot 12.01.19 Warten auf Godot Do 31.01.19 verkauf an unserer Tageskasse am 069.212.49.49.4 in Eintrittskarten ABONNENT_INNEN Wenn Sie andere überzeugen, dass Süßer Vogel Jugend 01.02.19 Süßer Vogel Jugend Fr 22.03.19 Willy-Brandt-Platz und telefonisch eingelöst werden. ein Schauspiel Frankfurt-Abonne- The Nation I 29.03.19 The Nation I Sa 04.05.19 unter 069.212.49.49.4 in Eintritts- IHRE VORTEILE ment genau das Richtige ist, erhalten The Nation II 30.03.19 Peer Gynt Do 13.06.19 karten eingelöst werden. – Sie sparen bis zu 50% gegenüber Sie von uns zwei Freikarten der ers- Peer Gynt 18.05.19 dem regulären Eintrittspreis. ten Kategorie für eine Vorstellung im – Drei Tage exklusives Vorkaufsrecht: Schauspielhaus. Die Neu-­Abonnent_ PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN Bereits ab dem 7. Kalendertag des innen können die Bestellpostkarte in 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 Vormonats beginnt der Vorverkauf diesem Heft oder das Formular auf 398 € 357 € 308 € 252 € 161 € 203 € 182 € 147 € 119 € 84 € 242 € 212 € 172 € 128 € 90 € 525 € 460 € 380 € für alle Abonnent_innen. Fällt der 7. www.schauspielfrankfurt.de ausfüllen Kalendertag auf einen Sonn- oder und Ihren Namen und Ihre Abo-Num- Feiertag, beginnt der Vorverkauf an mer ergänzen. Dieses Angebot gilt für dem darauffolgenden Werktag. Der alle Abonnements an festen Tagen. reguläre Verkauf startet jeweils am 10. Kalendertag. PREMIEREN-ABO EXTRA MIX-ABO OPER UND SCHAUSPIEL JUNGES ABO – Kostenlose Zusendung des Monats- LIMITIERTES ANGEBOT FÜR SCHÜLER_INNEN, STUDIERENDE UND spielplans und des Spielzeithefts BESTELLUNG UND INFORMATION Sieben Premieren im Schauspielhaus, SIE BESUCHEN JE DREI VORSTELLUNGEN IM AUSZUBILDENDE BIS ZUM VOLLENDETEN 30. – Ihr Abonnement gilt als Ticket für sieben in den Kammerspielen und eine SCHAUSPIELHAUS UND IN DER OPER. LEBENSJAHR SECHS VORSTELLUNGEN ZUM die öffentlichen Verkehrsmittel des ABO- UND INFOSERVICE SCHAUSPIEL FRANKFURT im Bockenheimer Depot – Die Vorstellungen sind frei wählbar.** PREIS VON FÜNF! Rhein-Main-Verkehrsverbundes Neue Mainzer Straße 15 – Die Karten des Mix-Abonnements – Zwei Vorstellungen im Schauspiel- (RMV) an den Tagen Ihrer Abonne- 60311 Frankfurt am Main – Sie erleben die großen Premieren sind übertragbar. haus, drei in den Kammerspielen ment-Vorstellungen. Mo – Sa (außer Do) 10 – 14 Uhr, in allen Spielstätten des Schauspiel – Die Wahlgutscheine können im Vor- und eine im Bockenheimer Depot – Als Abonnent_in erhalten Sie auf Do 15 – 19 Uhr (Während der Frankfurt auf Ihrem festen Sitzplatz, verkauf an unserer Tageskasse am – Freie Terminwahl mit Wahlgut- alle weiteren Eintrittskarten des Theaterferien 02.07. – 11.08.18 von auch bei ausverkauften Vorstell- Willy-Brandt-Platz und telefonisch scheinen Schauspiel Frankfurt einen Rabatt Mo – Fr 10 – 14 Uhr, Sa geschlossen) ungen. unter 069.212.49.49.4 in Eintritts- – Bestplatzierung nach Verfügbarkeit von10 % des Einzelkartenpreises.* Tel.: 069.212.37.44.4 – Stückeinführung durch die Produk- karten eingelöst werden. – Die sechs Wahlgutscheine können Fax: 069.212.37.44.0 tionsdramaturg_innen mit Sekt- im Vorverkauf an der Tageskasse EINSTIEG JEDERZEIT MÖGLICH! [email protected] em­pfang zu allen Premieren im SCHAUSPIEL-CARD am Willy-Brandt-Platz und telefo- Schauspielhaus PREISGRUPPEN nisch unter 069.212.49.49.4 in Ein- – Zusätzliche Einführungen mit Sekt- Die flexible Schauspiel-Card für 01 02 03 04 05 trittskarten eingelöst werden. empfang zu ausgewählten Premieren den häufigen Theaterbesuch! 303 € 258 € 213 € 180 € 135 – Inklusive einem Schauspiel Frank- in den Kammerspielen – 50 % Ermäßigung in allen furt-Fan-Beutel sowie einer Füh- – Reservierter Tisch für alle Premieren­- Spielstätten rung durch das Schauspiel Frankfurt feiern – 1 Jahr gültig, unabhängig von der (Anmeldung im Abo-und Infoservice) – Vorkaufsrecht für alle weiteren Spielzeit Premieren – 10 % Ermäßigung für eine – Besonderer Service: persönliche Begleitperson PREIS 40 € *Diese Ermäßigung gilt auch in der sowie bei folgenden Theatern: Staatstheater Darm- Ansprechpartnerin – Preis: 75 € stadt, Stadttheater Gießen, , Die Schauspiel-Card ist nicht Staatstheater Mainz, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Hessisches Landestheater Marburg, übertragbar. Burgfestspiele Bad Vilbel, Brüder-Grimm-Märchen- PREISGRUPPEN festspiele Hanau, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, Ausgenommen Premieren, Sonder- und Nationaltheater Mannheim sowie Theater der Stadt 01 02 Fremdveranstaltungen, Silvester-Vorstellungen, **Premieren, Gastspiele, Vorstellungen mit Ein- Heidelberg. Ausgenommen sind Premieren, Gast- 1000 € 800 € Theatertage, Gastspiele und Vorstellungen mit heitspreis, Silvester-Vorstellungen, Sonder- und spiele, Vorstellungen am Theatertag, Sonder- und Einheitspreisen bis € 20. Fremdveranstaltungen sind von den Wahl-Abonne- Fremdveranstaltungen sowie Silvester-Vorstellungen. ments ausgeschlossen.

174 175 AN FESTEN TAGEN MONTAG-ABO A MITTWOCH-ABO A DONNERSTAG-ABO A FREITAG-ABO A SONNTAGNACHMITTAG-ABO – Sie besuchen eine Auswahl von Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sie besuchen eine Auswahl von fünf sechs Vorstellungen an einem be- haus haus haus haus Vorstellungen im Schauspielhaus an stimmten Wochentag. Die Termine einem Sonntagnachmittag. Vor der sind bereits bekannt. Vorstellung bieten wir Ihnen in der – Sie haben Ihren festen Sitzplatz auch VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN Panorama Bar ein Kuchen-Buffet an. bei ausverkauften Vorstellungen. Der haarige Affe 01.10.18 Der haarige Affe 12.09.18 Der haarige Affe 27.09.18 Der haarige Affe 21.09.18 Der Kaffee ist gratis. – Zum Besuch der Vorstellung genügt Die Perser 19.11.18 Die Perser 28.11.18 Die Perser 22.11.18 Die Perser 26.10.18 Ihr Abo-Ausweis. Warten auf Godot 14.01.19 Warten auf Godot 06.02.19 Warten auf Godot 24.01.19 Warten auf Godot 18.01.19 Süßer Vogel Jugend 18.02.19 Süßer Vogel Jugend 06.03.19 Süßer Vogel Jugend 28.02.19 Süßer Vogel Jugend 01.03.19 VORSTELLUNGEN The Nation I 08.04.19 The Nation I 10.04.19 The Nation I 25.04.19 The Nation I 05.04.19 Der haarige Affe 30.09.18 Peer Gynt 03.06.19 Peer Gynt 05.06.19 Peer Gynt 06.06.19 Peer Gynt 24.05.19 Die Perser 16.12.18 Süßer Vogel Jugend 24.02.19 The Nation I 05.05.19 PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN Peer Gynt 23.06.19 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 144 € 129 € 102 € 75 € 51 € 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 168 € 150 € 120 € 96 € 69 € PREISGRUPPEN 01 02 03 04 05 128 € 115 € 91 € 70 € 47 €

MONTAG-ABO B MITTWOCH-ABO B DONNERSTAG-ABO B FREITAG-ABO B

Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- Sechs Vorstellungen im Schauspiel- haus haus haus haus

VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN VORSTELLUNGEN Der haarige Affe 08.10.18 Der haarige Affe 31.10.18 Der haarige Affe 01.11.18 Der haarige Affe 19.10.18 Die Perser 03.12.18 Die Perser 19.12.18 Die Perser 20.12.18 Die Perser 23.11.18 Warten auf Godot 04.02.19 Warten auf Godot 13.02.19 Warten auf Godot 14.02.19 Warten auf Godot 25.01.19 Süßer Vogel Jugend 01.04.19 Süßer Vogel Jugend 13.03.19 Süßer Vogel Jugend 21.03.19 Süßer Vogel Jugend 08.03.19 The Nation I 20.05.19 The Nation I 17.04.19 The Nation I 18.04.19 The Nation I 26.04.19 Peer Gynt 24.06.19 Peer Gynt 26.06.19 Peer Gynt 23.05.19 Peer Gynt 14.06.19

PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN PREISGRUPPEN 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 01 02 03 04 05 144 € 129 € 102 € 75 € 51 € 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 156 € 138 € 108 € 84 € 60 € 168 € 150 € 120 € 96 € 69 €

176 177 ABONNEMENT-BEDINGUNGEN TAUSCHEN VON ABO-TERMINEN VERSCHIEDENES

Um als Abonnent_in Ihren Termin zu Bitte haben Sie Verständnis dafür, tauschen, legen Sie bitte bis drei Ta- dass Abonnements nicht an den BESTELLUNG UND ge vor Vorstellungsbeginn unserem Kassen, sondern nur beim Abo- und ZAHLUNGSBEDINGUNGEN Abo- und Infoservice Ihren Abonne- Infoservice gekauft werden können. ment-Ausweis vor. Die Festabonne- Für nicht besuchte oder nicht recht- Alle Abonnements des Schauspiel ments bieten die Möglichkeit, zwei zeitig getauschte Vorstellungen kann Frankfurt und die Schauspiel-Card Termine innerhalb einer Spielzeit in kein Ersatz geleistet werden. Ände- können Sie persönlich oder schrift- eine andere Vorstellung zu tauschen. rungen des Spielplans sowie insze- lich (per Brief, Fax, E-Mail oder bei- Bitte beachten Sie, dass Tauschgut- nierungsbedingte Sitzplatzänderun- DÜRER GOETHE ERNST liegender Bestellkarte) beim Abo- scheine des Schauspielhauses nicht gen bleiben dem Schauspiel Frank- und Infoservice des Schauspiel für die Kammerspiele eingelöst wer- furt vorbehalten. Mit der Buchung Frankfurt bestellen. Bei schriftlichen den können. Tauschgutscheine sind des Abonnements erkennen die STOLTZE REMBRANDT Bestellungen erhalten Sie von uns ei- gegen Eintrittskarten in der gebuch- Kund_innen die Abonnement-Bedin- ne Rechnung. Nach Eingang Ihrer ten Preisgruppe einzulösen, die dem gungen des Schauspiel Frankfurt an. Zahlung werden Ihnen der jeweilige jeweiligen Abonnement zugrunde Die vollständigen Geschäftsbedin- BEUYS MONET BACON Abonnement-Ausweis, die Gutschei- liegt. Gegen Aufzahlung ist im Einzel- gungen der Städtische Bühnen ne der Wahl-Abonnements oder die fall das Einlösen in eine höhere Preis- Frankfurt am Main GmbH erhalten Schauspiel-Card per Post zuge- gruppe möglich. Der Wechsel in eine Sie auf Wunsch im Abo- und Infoser- TRAXLER FASSBINDER sandt. Bei der Bestellung einer niedrigere Preisgruppe ist grund- vice sowie unter: www.schauspiel- Schauspiel-Card benötigen wir zu- sätzlich nicht möglich. frankfurt.de. sätzlich ein Passfoto von Ihnen. Falls HOLBEIN SIE WARHOL Sie direkt und vor Ort im Abo- und Infoservice bezahlen, können Sie die PERSÖNLICHE DATEN Vorzüge der Abonnements sofort in LICHTENSTEIN KOONS Anspruch nehmen. Im Abo- und Info- Die uns vorliegenden persönlichen service ist eine Bezahlung in bar, per Daten werden ausschließlich zum PICASSO RUBENS DIX EC-Karte sowie mit den gängigen Zwecke der Abonnement-Werbung Kreditkarten möglich. gespeichert und verarbeitet. Wir bit- ten Sie, den Abo- und Infoservice SCHINKEL FUKASAWA über Änderungen Ihrer Anschrift zu WAHL-ABONNEMENTS informieren. LIEBERMANN RENOIR Bitte beachten Sie bei der Nutzung eines Wahl-Abonnements die ent- LAUFZEIT ABONNEMENTS sprechende Zuordnung der Wahl- gutscheine zu den einzelnen Spiel- Alle Abonnements gelten eine Spiel- stätten. Premieren, Gastspiele, Son- zeit. Werden die Abonnements nicht der- und Fremdveranstaltungen, Sil- schriftlich gekündigt, verlängern sie vester-Vorstellungen sowie Vorstel- sich automatisch um eine weitere lungen mit Einheitspreis sind vom Spielzeit. Der späteste Kündigungs- Wahl-Abonnement ausgeschlossen. oder Wechseltermin ist jeweils der Die Wahlgutscheine können im Vor- 31. Mai. verkauf an unserer Tageskasse am Willy-Brandt-Platz und telefonisch unter 069.212.49.49.4 in Eintrittskar- LAUFZEIT SCHAUSPIEL-CARD SIE – umgeben von den großen Namen aus Kunst und ten eingelöst werden und sind für die Kultur. Mit der MuseumsuferCard genießen Sie sämtliche jeweils laufende Spielzeit gültig. Eine Die Schauspiel-Card gilt ab dem Dauer- und Sonderausstellungen rund ums Museumsufer Übertragung in die folgende Spiel- Ausstellungsdatum für ein Kalender- Frankfurt: an 365 Tagen in 34 Museen für 85 Euro. zeit ist nicht möglich. Wahlgutschei- jahr und verlängert sich nicht auto- ne sind gegen Eintrittskarten in der matisch. Kulturelle Vielfalt in der ganzen Stadt. gebuchten Preisgruppe einzulösen, die dem jeweiligen Abonnement zu- grunde liegt. Gegen Aufzahlung ist im Einzelfall das Einlösen in eine hö- here Preisgruppe möglich. Der Wechsel in eine niedrigere Preis- Infos unter www.museumsufer-frankfurt.de gruppe ist grundsätzlich nicht möglich.

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AZ_KombiSIE_Spielzeit_Schauspiel_202x297.indd 1 27.02.18 14:45 NUTZUNG DES RHEIN-MAIN- PARKHAUS UNTERMAINANLAGE Untermainanlage 1, 60329 Frankfurt VERKEHRSVERBUNDES (RMV) Die Einfahrt zum Parkhaus befindet ANFAHRT Die Eintrittskarten des Schauspiel sich in der Wilhelm-Leuschner-Stra- Frankfurt beinhalten Hin- und Rück- ße neben der Hausnummer 5. Öff- fahrt mit dem RMV. Dies gilt auf allen nungszeiten: 6–24 Uhr. Ausfahrt je- vom RMV angebotenen Linien (ohne derzeit möglich. Parkgebühr: werk- Übergangstarifgebiete) fünf Stunden tags 2 €, So und Feiertage 1 € pro vor Vorstellungsbeginn und bis Be- angefangene Stunde. Die maximale VERKEHRSANBINDUNG triebsschluss (1. Klasse mit Zuschlag). Nachtgebühr (17–7 Uhr) beträgt 6 €.

SCHAUSPIELHAUS, BOX, PANORAMA BAR PARKHAUS KAISERPLATZ Willy-Brandt-Platz PARKMÖGLICHKEITEN Bethmannstraße 50, 60311 Frankfurt Öffnungszeiten: Mo–So 0–24 Uhr. KAMMERSPIELE PARKHAUS AM THEATER Parkgebühr: 2 € pro angefangene GEWÄCHSE STADT FURTER FRANK Neue Mainzer Straße 15 Willy-Brandt-Platz 5, 60311 Frankfurt Stunde. U-Bahn Linien U1, U2, U3, U4, U5, Die Einfahrt zum Parkhaus befindet U8, Straßenbahn Linien 11, 12 und sich auf der Untermain­anlage gegen- PARKHAUS BOCKENHEIMER WARTE Bus Linie N8, jeweils Station über der Hausnummer 1, Parkleitsys- Adalbertstraße 10, 60486 Frankfurt Willy-Brandt-Platz tem B = Bahnhofsviertel. Öffnungszeiten: Mo–Sa 7–23 Uhr Öffnungszeiten: Mo–Do 6–24 Uhr, und an Spieltagen von Schauspiel BOCKENHEIMER DEPOT Fr und Sa 6–2 Uhr, So und Feiertage und Oper im Bockenheimer Depot Carlo-Schmid-Platz 1 6–24 Uhr. Ausfahrt jederzeit möglich. auch an Sonn- und Feiertagen. U-Bahn Linien U4, U6, U7, Straßen- Parkgebühr: werktags 2 €, So und Parkgebühr: 1,60 € pro angefangene bahn Linie 16 und Bus Linien 32, 36, Feiertage 1 € pro angefangene Stunde. 50 und N1, jeweils Station Bocken- Stunde. Die maximale Nachtgebühr heimer Warte (17–7 Uhr) beträgt 6 €.

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Ob Firmenjubiläum, Tagung oder Preisverleihung – von den Foyers bis hin zur großen Bühne des Schauspiel- hauses sind alle Räumlichkeiten des Schauspiel Frankfurt nach Absprache zu mieten. Ihre exklusive Veranstaltung in unserem Hause kann bei Interesse auch gerne mit einer Führung hinter die Kulissen oder einem Vorstellungs- besuch verbunden werden.

SCHAUSPIELHAUS Große Bühne mit Zuschauerraum für bis zu 680 Personen sowie dazuge- hörige Foyers

KAMMERSPIELE Kleine Bühne mit Zuschauerraum für 185 Personen sowie dazugehörige Foyers

PANORAMA BAR Bar mit Blick auf die Frankfurter Skyline für ca. 100 Personen CHAGALLSAAL Kunst und Kultur Saal mit Bestuhlung für bis zu 200 Personen mit Blick auf Marc Cha- galls Gemälde »Commedia dell’ ins Rampenlicht! Arte« und die Frankfurter Skyline

Nähere Informationen zur technischen Ausstattung unseres Hauses finden Sie im Technikportal auf unserer Web- site www.schauspielfrankfurt.de.

IHRE VORSTELLUNG IM SCHAUSPIEL FRANKFURT Buchen Sie Ihre persönliche Vorstel- lung! Sie haben die Möglichkeit, ei- Weil wir dahinter stehen! Der Kulturfonds Frankfurt ne Vorstellung Ihrer Wahl für einen Wunschtermin zu buchen, zum Bei- RheinMain hat in der Region bereits rund 50 Mio. Euro an spiel als besonderes Event für Ihre Fördergeldern für kulturelle Projekte zur Verfügung gestellt. wichtigen Kund_innen. Gerne er- stellen wir Ihnen ein persönliches KONTAKT Angebot, zum Beispiel inklusive eines Christina Lutz Sektempfangs oder eines Flying Referentin der Künstlerischen Betriebsdirektorin Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main- Buffets in der Panorama Bar im An- 069.212.37.297 Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main und Oestrich-Winkel. Weitere herausragende schluss an den Vorstellungsbesuch. [email protected] Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unterwww.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter 182 frankfurt

UNSER DANK AN SIE KONTAKT – An Ihrem Stuhl wird eine Plakette Rebecca Berg mit Ihrem Namen angebracht. Referentin des Intendanten STUHLPAT – Sie erhalten eine persönliche Paten- Tel. 069.212.37.927 schaftsurkunde. Fax 069.212.44.646 – Auf unserer Homepage werden Sie [email protected] ENSCHAFT als Stuhlpat_in des Schauspiel Frankfurt aufgeführt. Die Stuhlpatenschaften können Sie auch buchen unter: ©Daniel Photography Slusarcik WERDEN SIE STUHLPAT_IN. www.schauspielfrankfurt.de/das- haus/partner PREISE Das Schauspiel Frankfurt bietet Ihnen – 1 Stuhl 250 € (500 € für Firmen) die Möglichkeit, sich in Ihrem Theater – Beim Erwerb von 10 Stuhlpaten - unvergessen zu machen. Mit einer schaften erhalten Sie eine weitere Stuhlpatenschaft für einen oder meh- Stuhlpatenschaft gratis. rere Zuschauerstühle im Schauspiel- haus oder in den Kammerspielen Gerne erstellen wir Ihnen ein indivi- können Sie sich oder anderen Thea- duelles Angebot für die Patenschaft terbegeisterten ein ganz besonderes einer Stuhlreihe (z.B. inklusive Pro- Geschenk machen. Ihr Engagement benbesuch und Sektempfang). findet sichtbare Anerkennung durch Selbstverständlich ist Ihre Spende eine Plakette mit Ihrem Namen oder abzugsfähig. dem des Beschenkten an Ihrem Pa- tenstuhl. Firmen haben die Möglich- keit, über den Kauf, z.B. einer ganzen Reihe, Ihr Engagement für die Kultur prominent zu platzieren.

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1803-8171_ANZ_MF_Optik-Müller_202x297mm_RZ.indd 1 21.03.18 12:19 THEATERLEITUNG THEATERFOTOGRAFIE STUDIOJAHR SCHAUSPIEL GESANG Michaela Kratzer Anselm Weber Thomas Aurin, Arno Declair, Felix Grünschloß, Marcel Andrée Francois Guillaume Julia Kurzweg INTENDANT Birgit Hupfeld, Jessica Schäfer, Robert Schittko Eva Bühnen Thesele Kemane Stéphane Laimé MIT David Campling Arturas Miknaitis Sabine Mäder Marion Tiedtke Andreas Gießer Lydia Merkel STELLVERTRETENDE INTENDANTIN THEATERTRAILER Katharina Kurschat Ulrich Rasche Siegersbusch Filmproduktion Julian Melcher REGIE Claudia Rohner ARBEITER Rebecca Berg Julia Staufer Jan Bosse Janne Sterke REFERENTIN DES INTENDANTEN Laura Teiwes David Bösch Harald B. Thor JUNGES SCHAUSPIEL / Robert Borgmann Christian Wiehle THEATERPÄDAGOGIK Isaak Dentler, Ursula Thinnes Christian Brey INNEN KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO Martina Droste MENTOREN Daria Bukvic´ Katrin Jaeger LEITUNG Tim Crouch KOSTÜME KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTORIN Martina Droste Irina Bartels Philipp Boos GÄSTE Fabian Gerhardt Ben Baur UND Christina Lutz MITARBEITER Casper Bankert (Puppenspiel) Jessica Glause Dymph Boss REFERENTIN DER KÜNSTLERISCHEN BETRIEBSDIREKTORIN Dietmar Bär Jan-Christoph Gockel Tabea Braun GASTSPIELE, SONDERVERANSTALTUNGEN Annika Rink Friederike Becht Helgard Haug Almut Eppinger PRODUKTIONSLEITUNG »ALL OUR FUTURES« Jakob Benkhofer Jan Koslowski Amit Epstein MIT Barbara Biel Katja Bürkle Bastian Kraft Svenja Gassen CHEFDISPONENTIN Daniel Christensen Andreas Kriegenburg Lotte Goos SPRECHERZIEHUNG Thorsten Danner Michael Lohmann Anette Hachmann Carlos Döring Prof. Stefanie Köhler Olivia Grigolli Miloš Lolic´ Ellen Hofmann ARBEITER MITARBEITER Mechthild Großmann Andreas Mach Laura Kirst Pascal Groß Jan Neumann Valentin Köhler ENSEMBLE Benjamin Grüter Lisa Nielebock Michaela Kratzer DRAMATURGIE Katharina Bach Paula Hans Rüdiger Pape Ute Lindenberg Marion Tiedtke Claude De Demo Luciano Hiwat (Tanz) Luk Perceval Miriam Marto CHEFDRAMATURGIN Isaak Dentler Harald Horváth Hermann Schmidt-Rahmer Jelena Miletic´ Heidi Ecks Kristin Alia Hunold Nele Stuhler Meentje Nielsen Konstantin Küspert, Alexander Leiffheidt, Altine Emini Toni Jessen Ulrich Rasche Joanna Paszkiewicz Ursula Thinnes Torsten Flassig Franziska Junge Marius von Mayenburg Hugo Holger Schneider DRAMATURGIN UND DRAMATURGEN Christina Geiße Max Koch Roger Vontobel Andrea Schraad Stefan Graf Wolfram Koch Eric de Vroedt Sara Schwartz Judith Kurz Sarah Grunert Max Mayer Anselm Weber Moana Stemberger DRAMATURGIEASSISTENTIN Nils Kreutinger Thomas Meinhardt Regina Wenig Anna Sünkel Anna Kubin Sam Michelson Ilse Vandenbussche Gabriella Bußacker Sebastian Kuschmann Johannes Nussbaum Nini von Selzam Martina Grohmann Katharina Linder Justus Pfankuch BÜHNE Mareike Wehrmann GÄSTE André Meyer Michael Pietsch (Puppenspiel) Olaf Altmann Bettina Werner Friederike Ott Wolfgang Pregler Patrick Bannwart Christoph Pütthoff Solomon Quaynoo (Tanz) Evi Bauer MARKETING UND KOMMUNIKATION Heiko Raulin Felix Rech Ben Baur MUSIK Martin Windolph Matthias Redlhammer Omar El-Saeidi Raimund Bauer Keith O´Brien LEITUNG Sebastian Reiß Stefan Schießleder Chasper Bertschinger Florentijn Boddendijk Fridolin Sandmeyer Jana Schulz Maze de Boer Björn SC Deigner N. N. Samuel Simon Anke Sevenich Robert Borgmann Orm Finnendahl MITARBEIT MARKETING Peter Schröder Maria Shulga Philip Bußmann Raimund Groß Michael Schütz Max Simonischek Loriana Casagrande Matthias Grübel Stefanie Weber Luana Velis Xenia Snagowski Dorothee Curio Matthias Herrmann GRAFIK Andreas Vögler Melanie Straub Sébastien Dupouey Remco de Jong Wolfgang Vogler Rainer Süßmilch Amit Epstein Arno Kraehahn Uwe Zerwer Christina Thiessen Mai Gogishvili Günter Lehr PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Patrycia Ziolkowska Valery Tscheplanowa Anette Hachmann Ari Benjamin Meyers Sandra Strahonja Alexander Vaasen Oliver Helf Burkhard Niggemeier LEITUNG Anton Weil Falko Herold Joe Masi SCHAUSPIEL Nathalie Wendt (Puppenspiel) Valentin Köhler Thomas Osterhoff FRANKFURT 188 189 LIVE-MUSIK KOSTÜMASSISTENZ Keith O´Brien Joanna Paszkiewicz Orm Finnendahl Martina Suchanek Raimund Groß Anna Sünkel Tobias Hagedorn Mareike Wehrmann Matthias Herrmann Nina Albrecht (Gast) Paul Hübner Johanna Baumann (Gast) Friederike Huy Roland Krem Günter Lehr INSPIZIENZ Yuka Ohta Robert von Marck Marco Ramaglia Joachim Möller Berk Schneider Brett Nancarrow Thomas Nossek

VIDEO Bibi Abel SOUFFLAGE Philip Bußmann Virginia Goldmann Sébastien Dupouey Christine Schneider Falko Herold Alexandra zu Stolberg Oliver Rossol Boris Wendt Carsten Rüger Christoph Fleischer (Gast) Vincent Stefan Petra Gaubatz (Gast) Clemens Walter

STATISTERIE BELEUCHTUNGSDESIGN´ Winfried Scheffler Carsten Rüger LEITUNG Bernie van Velzen Alexander Preiß MITARBEITER CHOREOGRAPHIE / BEWEGUNG Alida Dors Luciano Hiwat René Lay Aleksandra Maria S´cibor Ted Stoffer

CHORLEITUNG Toni Jessen Gotthard Lange

REGIEASSISTENZ Martin Brüggemann Kornelius Eich Angel Krastev Marie Schwesinger Martha Ebert (Gast) Dennis Krauß (Gast) Lena Wontorra (Gast)

BÜHNENBILDASSISTENZ Loriana Casagrande Olga Gromova Martin Holzhauer Dorothea Lütke Wöstmann Mara Scheibinger (Gast)

190 Bernd Loebe Andrés Jaén Casas ALLGEMEINE VERWALTUNG UND PERSONAL UND ORGANISATION KONSTRUKTION Anselm Weber Andreas Hirsch VORDERHAUSSERVICE Oliver Kolata Robert Varga GESCHÄFTSFÜHRER Roland Bilz LEITUNG LEITUNG MIT LEITUNG Josef Dreker CONTROLLING CHEFKONSTRUKTION SCHAUSPIEL BÜHNENSERVICE Marco Guilio PERSONALSERVICE FESTBESCHÄFTIGTE Anita Wilde Manfred Hartmann VERGABE / ZENTRALE EINKÄUFE / Tanja Clarius Hsing-Ling Chao SONSTIGE VERTRÄGE ARBEITER VERWALTUNGSDIREKTORIN Claudia Wabnitz Petra Hartmann-Bank Bettina Klaus Saskia Luck LEITUNG Jana Messerschmidt Jörg Bauer, Oliver Kolata LEITUNG Eileen Christin Schütze STELLVERTRETER KUNDENSERVICE UND VERKAUF Margit Bach INNEN Arnold Wessel Collin Abood Barbara Bienert Julia Müller LEITUNG Francesca Filippelli Paula Blömeke TECHNISCHE ABTEILUNGEN REFERENTIN DER VERWALTUNGSDIREKTION Patrick Gerats Petra Hopp TECHNISCHE LEITUNG Nicole Schinkario Silke Lang Sonja Kadner Volker Czaplicki UND Wolfgang Mann LEITUNG VERKAUF Ognyan Pertzansky Simone Klotz TECHNISCHER LEITER Ute Gettenauer Claudia Marshall Renate Heß BOTENDIENST Beate Ordowski ARBEITSSCHUTZ UND BETRIEBLICHE SICHERHEIT (ABS) VERKAUFSVORBEREITUNG Jolanthe Galetzka Jutta Sentko BÜHNENTECHNIK MIT Jakob Bauer Daniela Wichert Isabell Skowronek Christof Bednorz Milena Meyer Christian Stancin Melanie Winkler Andreas Kremer INNENREVISION Karina Stillger Nikola Ramic LIEGENSCHAFTSANGELEGENHEITEN Hubertus Schneider ARBEITER Jörg Kreiss PERSONALSERVICE GASTBESCHÄFTIGTE / BÜHNENMEISTER FINANZEN / IT UND CONTROLLING ABONNEMENT- UND INFOSERVICE RECHENZENTRUM Jörg Bauer Petra Felke Ulrike Radtke Andreas Blum LEITUNG Florian Knopf HAUSINSPEKTION LEITUNG Osman Demirkiran Birgit Meier Sascha Both Mimoun Elyahiaoui Martina Raudonus-Ritter LEITUNG Tanja Deckwerth Nicole Groß FINANZEN Elke Gröschel Martin Hain Lutz Klingelhöfer Meike Bulut Ingrid Herber Timo Hoffmann LEITUNG TELEFONSERVICE UND KASSEN sowie Reinigungkräfte Daniela Jakob Stefan König Christian Brenneke Birgit Pfeiffer Christoph Lanski Eva Bader Kornelia Brunner Jennifer Yam Stefan Lechthaler STELLVERTRETENDE SACHGEBIETSLEITUNG Sabine Daum EMPFANG / TELEFONZENTRALE Hermann Leuner Sylvia Feldpusch Domingos Alves Felix Müller Jörg Malik Christina Anghel Ingo Graupner Erdal Barut AUSZUBILDENDER Jürgen Ohlemutz Bettina Behrs Michael Hunschock Uwe Jährling David Pinkernell Stephanie Braunstein Sandra Junker Antonio Laguardia Thomas Richter Uwe Deißler Hans-Jürgen Maurer Gordana Schulze-Grujic˘ic´ TECHNISCHE DIREKTION Frank Röder Andrea Firle Sabine Nagel Olaf Winter Frank Rosenberg Dagmar Heilscher Gina Lou Nitzsche TECHNISCHER DIREKTOR Marc Schäfer Karin Hothum Beate Ochs SONDERPROJEKTE Axel Schmitt Gesina Otte Bruni Marx Susanne Brenner Swen Söntgerath Volker Habenicht Andrea Paul Jürgen Koß Andreas Stacewicz BETRIEBSKASSE Sabrina Rießbeck ZENTRALE DISPOSITION Moritz Stolzenburg Karin Sarcone DISPOSITION BOCKENHEIMER DEPOT Jürgen Wagner Margit Scheib Annette Schöffner Heide Günther Gregor Knüppel Steffen Wagner Eva Schmidt Sabine Treber TECHNISCHE PRODUKTIONSLEITUNG / ASSISTENZ DES Klaus Wittenmeier RECHENZENTRUM Jolene Zilm TECHNISCHEN DIREKTORS Nikola Zec VORDERHAUSSERVICE Janine Köster Petra Dickmann IT AUSWERTUNG / STATISTIK LEITUNG Maïse Neubauer DEKORATEURE STÄDTISCHE Michael Werb Daniela Nesswetter TECHNISCHES BETRIEBSBÜRO Savas Basekin LEITUNG Ivan Hac˘ic´ Georg Draude BÜHNEN ADRESSVERWALTUNG Ulrich Herrmann Veit Ruthart Alfred Bartonitschek Alena Lucke Ariane Davis Lubomir Schrei FRANKFURT AM MAIN Eayou Belete-Desta sowie Logenschließer_innen Getahun Woldetsadik GMBH Agniezka Berensztejn 192 193 MASCHINISTEN Frank Kraus Jessica Krüger Sarah Zinke André Elsäßer Matthias Luleich Roger DeLall BELEUCHTUNGSINSPEKTOR Tobias Lauber STELLVERTR. LEITUNG Manfred Engelhardt Halil Vasi Thorsten Hentzschel Thorsten Löchl Damian Gajda Klaus Wagner Helge Kümmel Stephan Doehler Bartolomé Rodriguez-Gomez Jens Appel Marco Gemming Klaus Wiersch Ellen Jäger Fabian Schell Susanne Böhnhardt Alexander Jörg Alexander Maul Johannes Richter Marvin Strzoda Karsten-Helge Jakob Kaj Klose Hubert Messinger Jan Walther Fabian Wilhelm Lara Peters Dennis Lehmann KOMMUNIKATIONSTECHNIK Marius Röttger BELEUCHTUNGSMEISTER VERANSTALTUNGSTECHNIKER_INNEN Stefanie Seibert Michl Meyenberg Dirk Schambeck Dirk Schnabel Tanja Springhorn Andreas Peterseim LEITUNG Christian Schneider Sven Bethmann Denis Knez N. N. Korinna Schiller Livia Dragic Richard Martin Steffen Siebenschuh Heiko Balz Alexander Lange Sean McKee Niklas Hesse Rainer Stratmann Jürgen Bartosch FAHRER STELLWERKSBELEUCHTER Dominic Remmetter AUSZUBILDENDER Babette Van Volxem Marcin Biskupski Armin Kübler BÜHNENHELFER Matthias Wildhirt Michael Gambichler Elmar Oswald Christoph Boege DEKO / TAPEZIERWERKSTATT Peter Zwermann Armin Kraus Roland Brandt Vanessa Baum Kurt Gremmers Lukas Heinz Dominik Deiß LEITUNG Maren Kiehl VERANSTALTUNGSTECHNIK KAMMERSPIELE Rebecca Honner Megan Grote AUSZUBILDENDER BETRIEBSINSPEKTION David Schecker Jochen Kipp Michael Heep Petra Schuster Oliver Stieball MEISTER VERANSTALTUNGSTECHNIK Manfred Lechner Lucas Lejeune STELLVERTR. LEITUNG LEITUNG Ortrud Meichsner Oliver Metzger GEBÄUDEMANAGEMENT Thomas Cezanne Kito Raupp Eva Neumann Gregor Dod Max Schubert Torsten Fix Johann Dück Andreas Romaniec Jannik Riebisch Axel Häder LEITUNG Rolf Schwarze Ferdinand Eisel Marc Vogt Sven André Ritter Sonja Hindelang Jan-Peter Heuser Valentin Wittig Patrick Sentko Veselko Ilic Doris Andörfer Anna Lisa Spahn Silke Köhler-Baum HOCHBAU / SANITÄR KOSTÜMABTEILUNG Marian Hoffmann Benno Listing AUSZUBILDENDE Anette Mahnke Gabriele Nickel Florian Kasten Constantin Braml Martin Haindl KOSTÜMDIREKTORIN Karsten Kayser VIDEOTECHNIK Alexander Dannemann Marlenea Grobe BETRIEBSINGENIEUR / MASCHINENTECHNIK / BRANDSCHUTZ Cosima Lösch AUSBILDUNGSLEITUNG AUSZUBILDENDE Margit Engel Jakob Neubert Daniel Delorette SEKRETARIAT Christian Niester TON ELEKTROTECHNIK / LEITUNG HAUS- UND BETRIEBSTECHNIK Tobias Pfannkuch Bernhard Klein WERKSTÄTTEN SCHLOSSEREI Felix Straday LEITUNG Hinrich Drews Thomas Bonge Dimitri Fessler MATERIALVERWALTUNG WERKSTÄTTENLEITUNG LEITUNG TECHNISCHE GEBÄUDEAUSSTATTUNG Sylvia Behm Joachim Schröder Lara Janecek REQUISITE Joachim Steffenhagen Miguel Angel Gomez-Jimenez Anja Geist Stefanie Pertzansky Iris Hagen TONMEISTER MALERSAAL STELLVERTR. LEITUNG ASSISTENZ LEITUNG Sandra Stetzenbach Karlheinz Amm LEITUNG Antonio da Silva HERRENSCHNEIDEREI Stefan Markert Philipp Batereau Mike Galle ELEKTROTECHNIK Andreas Mensch STELLVERTR. LEITUNG Oliver Blohmer Maren Krul Susanne Kantreiter Danijel Bulut OBERGEWANDMEISTER Bernd Leinberger STELLVERTR. LEITUNG Daniel Rehn LEITUNG Anja Becker Inga Lüth Jürgen Waldau Laura Faupel Corinna Lange Josef Rennert Charlotte Bastian Markus Weckbart Eghbal Gholam-Shabazi Eva Zimmermann José Lazaro Matthias Schmidt Caroline Beckers Michael Wermke Franco Grillo GEWANDMEISTERIN Markus Öhlinger Arnim Streek Peter Biedenkapp Gunter Kehm Melanie Schales Peter Crass Justin-Lukas Jakoby Jürgen Maier Guido Steinert Jens Schönherr Julia Nuss AUSZUBILDENDER Frank Messer GEWANDMEISTER Alexandra Wetzel VERANSTALTUNGSTECHNIK Dorothee Rahmer Armin Nopp Matthias Paul Holm-Trutz Schneider Harald Petzinger Renan Ran Harari LEITUNG SCHREINEREI Michael Walbert WERKSTATT VOLONTÄR Ruth Hanf Klemens Desch Ines Best Thomas Grein AUSZUBILDENDE LEITUNG Sarah Bailly-Miller BÜHNENMEISTER MASCHINENTECHNIK Laura Faupel BELEUCHTUNG David Göhler Joachim Licht Isabella Gambera Johan Delaere Christoffer Adler THEATERPLASTIK STELLVERTR. LEITUNG LEITUNG Phyllis Hankel LEITUNG David Geyer Ursula Klimczyk Natalia Hass Alexander Kirpacz LEITUNG Andreas Alt Bernhard Holzschuh Arben Krasniqi Zjelco Antonic Holger Knauft Maria Kress

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Iris Langsdorf SCHUHMACHEREI DIENSTKLEIDUNG LEGENDE FOTOS SPIELZEITHEFT 2018/19 Seite 078/079 Warteschlange vor dem Ausgleichs- Alle Angaben zu den Bildrechten wurden mit amt, 1989, Luigi Ungarisch (ISG_S7FR_354) größter Sorgfalt geprüft. Trotz intensiver Bemü-

Christiane Loerke Julia Müller-Cattano Dietmar Fremde hungen war es nicht in allen Fällen möglich, die Seite 001 Aufzugsturm Heizkraftwerk West, Seite 081 André Meyer

Eva Marquard LEITUNG 30.07.1987, Georg Kumpfmüller (Institut für Rechteinhaber_innen der Abbildungen ausfindig Stadtgeschichte, ISG / S7FR/2865) Seite 082/083 Uwe Zerwer / Kunstaktion »Startbahn zu machen. Berechtigte Ansprüche werden Nico Monti West Niemals«, 03.01.1981, Henner Drescher selbstverständlich im Rahmen der üblichen Ver- Seite 007 Kundgebung »Pulse of Europe«, Roß- (S7FR_923) einbarungen abgegolten. Die Redaktion war Mariska Ophoff Oliver Arndt KOSTÜMFUNDUS markt, 30.04.2017, Ulrike Klaiber (ISG / angehalten, auf einigen der Archivbilder die Ge- Seite 085 Kennedy-Besuch, 25.06.1963, United ULK_5027) sichter von Kindern und jungen Erwachsenen Sara Pirmann Andrej Wiczkowski Sabine Gogolin-Hess States Information Service (S7Z1963_186) unkenntlich zu machen. Heike Reuther Ricarda Severon Seite 019 Occupy-Camp, Gallusanlage, 21.10.2011, Wolfgang Kamberg (ISG / S7C2011/383) Seite 086 Hausbesetzung Elbestraße 10, Franziska Staudt Marko Salgado Moreira 07.02.1990, Georg Kumpfmüller (S7FR_7459) Wir danken sehr für die Unterstützung bei der Seite 024/025 Heiko Raulin / Katharina Linder Realisierung der Fotostrecke: Tina Thomas AUSZUBILDENDER Seite 088/089 Wohnsituation der Flüchtlinge aus Seite 026/027 Stefan Graf / Footballspieler Platen- Bangladesch, 06.10.1976, Harald Meisert Regine Wysotzki FUNDUSVERWALTER straße, 29.10.1966, Plößer (ISG_S7FR/264) (S7FR_7466) Café Irfan / Fleming’s Hotel Frankfurt / Flughafen Frankfurt / Grandhotel Hessischer Hof / Innside Seite 028 Michael Kuss Demonstration Arbeiter_innen Adlerwerke Seite 090/091 Ort der Festnahme der Baader- Frankfurt Eurotheum / Institut für Stadtgeschichte / gegen Betriebsschließung 1981, Kurt Weiner Eva Liem Meinhof-Gruppe, 01.06.1972, dpa (ISG_ Interxion Deutschland GmbH / Klapperfeld / MyZeil / KUNSTGEWERBE (ISG_S7FR_1207) S7FR_5885) Portikus Frankfurt / SB-Waschsalon / Terminus- AUSBILDERIN Ute Nostadt-Gremmers Seite 031 »Hier ruht unsere Demokratie«, 1980, Seite 092/093 Samuel Simon / Zusammenstöße Klause / The Westin Grand Frankfurt / Zum Tannen- Kurt Weiner (ISG_S7FR/894) baum Bockenheim u.a. LEITUNG WAFFEN- UND RÜSTMEISTEREI anlässlich der Räumung eines besetzten Hauses, 30.03.1973, Associated Press (S7FR_7365) Inga Best Thorsten Fleige Seite 035 Rückreise Urlaub italienische Gastar- beiter am Südbahnhof, 17.11.1961, Kurt Weiner Seite 094/095 Friederike Ott / Frauen bei De- Redaktionsschluss: 29. März 2018 Marleen Fritsche Sonja Adamczyk (ISG_S7FR_6163) monstration, 1974, Kurt Weiner (ISG_S7FR_1058) Änderungen vorbehalten! Moana Kolb Helen Demisch Seite 035 Moschee Münchener Straße, 19.01.1996, Seite 096/097 Andreas Vögler / Felix Rech Jochen Günther (ISG_S7FR_5939) Franziska Lauer Stephanie Erhazar MASKENBILDNEREI Seite 098/099 Fridolin Sandmeyer / Luftaufnahme Seite 036/037 Begrüßung Deutscher Meister am Altstadt, 1957, Aero-Lux (ISG_S7C1998_6344) Chiara Sagnelli Teresa Nowakowski Uwe Schlegel Frankfurter Hauptbahnhof, 29.06.1959, Foto: Ein- Seite 100 Münchener Str. 49-61, ca. 1969, Niki Annika Scheerer Alexandra Zamojski CHEFMASKENBILDNER tracht Frankfurt Museum GmbH IMPRESSUM Dumkow (ISG_S7C1998_16836)

Fidel Sievering Seite 038/039 Isaak Dentler / Vor der Wasser- HERAUSGEBER Schauspiel Frankfurt schlacht zwischen Deutschland und Polen im Seite 103 »Pufferfahrer« Hauptbahnhof, April 1946, AUSZUBILDENDE Anika Alischewski Frankfurter Waldstation, 03.07.1974, dpa Fred Kochmann (ISG_S7Ko_152) INTENDANT Anselm Weber

PUTZMACHEREI Beate Bauer Seite 040 »Tunnel of Love«, 14.08.1995, Rolf Oeser Seite 104/105 Sebastian Kuschmann / Internationale REDAKTION Dramaturgie, Marketing (ISG_S7FR/6602) Automobilausstellung, 1955, Kurt Weiner Heike Lohse Jan Bundil (ISG_S7FR_3310) und Kommunikation, Künstlerisches Seite 042 Im Hüttendorf an der Startbahn West, DAMENSCHNEIDEREI Patricia Dietz 10.08.1981, Kurt Weiner (ISG_S7FR_929) Seite 106/107 Max Simonischek / Heidi Ecks Betriebsbüro, Theaterpädagogik

Maria Hunke Karin Junghardt Seite 044/045 Sarah Grunert / Frankfurter Flug- Seite 109 Einweihung des Europäischen Hauses REDAKTIONSLEITUNG Marion Tiedtke, der Andacht, 1964, in Hofheim-Langenhain im OBERGEWANDMEISTERIN Angelika Richter hafen, Anfang 50er Jahre, Associated Press ANKLEIDEDIENST DAMEN Taunus (Foto: Bahá’í-Gemeinde in Deutschland) Martin Windolph Seite 047 Sebastian Reiß Ursula Birkelbach Anke Scharlach Seite 110/111 Jana Schulz / Christoph Pütthoff KONZEPT UND GESTALTUNG Double Seite 048/049 Emanuela Bräm LEITUNG Denise Simon Matthias Redlhammer / Nashorn Standards Berlin und der letzte Elefant im Frankfurter Zoo, 1983, Seite 112 Hilfsaktion für Israel, Gesellschaft für Rosi Glaus Bernhard Springer Marina Hackenberger-Geyer (ISG_S7FR_5506) christlich-jüdische Zusammenarbeit, 1949, FOTOS Birgit Hupfeld (Spielstätten) Walter Lindlar (ISG_S7FR_184) Inna Kravtsenko Isabell Barsan Seite 051 Spielende Kinder auf dem Römer, ca. Christoph Mack (Ensemble und Gäste) 1960, Julius Römer (ISG_S7C1998_2695) Seite 115 Ehemalige Judengasse Börneplatz, Petra Straßburger Handan Deniz 5.10.1987, Klaus Malorny (ISG_ S7Ma_278) DRUCK Druckerei Zarbock, Frankfurt Seite 052 Rollschuhbahn Nizza, 1955, Robert Vack Ricarda Wienert-Oefelein Andrea Göttert (ISG_S7C1998_1755) Seite 116/117 Altine Emini / Fundamente Synagoge Börneplatz 03.09.1990, Georg Kumpfmüller (ISG_ Anne Worg Sabine Herrmann Seite 053 »Ostzonenflüchtlinge« am Frankfurter S7FR _9681)

GEWANDMEISTERINNEN Silvia Herzog Flughafen, ca. 1953, Herbert Mehrens (ISG_ S7Z1953_102) Seite 118 Hauptbahnhof, Pendlerverkehr, ca. 1955, Johanna Steinkamp Günter Englert (ISG_S7C2009_555) Seite 054/055 Michael Schütz / Streife US-Militär- KONTAKT Kim Stichel polizei in Amüsierviertel, 50er Jahre, Fritz Frischmann Seite 120/121 Großmarkthalle, Zustand 2009, Foto: Schauspiel Frankfurt (ISG_S7FR_255) Thomas Spier WERKSTATT Julia Wahl Neue Mainzer Straße 17 Seite 056/057 Torsten Flassig / Nils Kreutinger Seite 122/123 Max Mayer / Christina Geiße Ahmad Aref 60311 Frankfurt am Main Seite 058/059 Friederike Becht / »Bunter Abend« Seite 124/125 Mechthild Großmann / Olivia Grigolli Yasmine Bersch ANKLEIDEDIENST HERREN [email protected] für Bauarbeiter_innen Alte Oper, 1981, Kurt Weiner Seite 127 Verteuerung Bananen-Import, 09.04.1992, (ISG_S7FR_10842) Georg Kumpfmüller (ISG_S7FR_9001) Nadja Beigel Thomas Moschny Seite 061 Claude De Demo Seite 131 Katharina Bach Andreas Döll LEITUNG KARTENTELEFON Petra Faßbach Seite 062 Studiojahr Schauspiel (David Campling, Seite 132/133 Fortsetzung Auschwitz Prozesse im 069.212.49.49.4 Julia Staufer, Laura Teiwes, Eva Bühnen, Marcel neuen Frankfurter Bürgerhaus, April 1964, Annemarie Fischer Eva von Borries Andrée, Andreas Giesser, Julian Melcher, Katharina Associated Press Kurschat) Anne Grebe-Schäfer Bernhard Faltermeier Seite 134/135 Luana Velis / Bewachung Gericht ABO- UND INFOSERVICE Seite 065 Proteste gegen Startbahn West, Oktober Elena Guth-Papadimitriou Dieter Fröhlich vor einem RAF-Prozess, 23.09.1981, Wilhelm Ull- 1981, dpa 069.212.37.44.4 rich (ISG_S7FR_5907) Heike Heil Marén Gabriel Seite 066/067 Patrycia Ziolkowska / zerstörte Seite 136/137 Dietmar Bär / Tunnelröhre Mainun- Sara Helmling Holger Gaebert Altstadt 1944, Fotograf unbekannt, (ISG_ terquerung, ca. 1978, Kurt Weiner (ISG_S7C1998_ ZENTRALE SCHAUSPIEL FRANKFURT S7B1998_148) 68026) Bettina Kaul Christoph Keiber 069.212.37.10.1 Seite 068/069 Valery Tscheplanowa / Luftaufnah- Seite 138/139 Einweihung der Friedenbrücke, Wannapha Klatt Matthias Kupper me Bahnhofsviertel, 1961, Aero Exploration 1951, Fred Kochmann/HMF Museum (ISG_ (ISG_S7C1998/69) S7Z1951_10) Inna Kravtsenko Sonja List WWW.SCHAUSPIELFRANKFURT.DE Seite 070/071 Wolfram Koch / Anke Sevenich Jennifer Landua Seite 140/141 Wolfgang Vogler / Richtfest Römer- WWW.FACEBOOK.COM/SCHAUSPIELFRANKFURT Seite 072/073 Hauptwache nach U-Bahn-Bau, berg-Ostzeile, 14. August 1982, Klaus Meier-Ude Xenia Ruhl (ISG_S7Z1982_105) WWW.TWITTER.COM/SCHAUSPIELFFM 02.10.1968, Kurt Weiner (ISG_S7FR_09737) / Elena Schwarz WÄSCHEVERWALTUNG UND WÄSCHEREI Sprengung AFE-Turm, 02.02.2014, Wolfgang Seite 142/143 Anna Kubin / 7 »Tag der Heimat«, WWW.INSTAGRAM.COM/SCHAUSPIELFRANKFURT Kamberg (ISG_S7Z2014/51) Olga Trott Danuta Horn Kundgebung für Vertriebene, 09.10.1949 dpa WWW.YOUTUBE.COM/SCHAUSPIELFRANKFURT (ISG_S7FR/188) Seite 074 Occupy-Camp, Gallusanlage, 21.10.2011, Magdalena Wirth Ute Trojanowski Wolfgang Kamberg (ISG_S7C2011/373) Seite 144 Camillo-Meyer-Truppe über dem Roß- markt, 1946, Fred Kochmann (ISG_S7Ko_747) Schauspiel Frankfurt ist eine Sparte der Städtische Seite 075 Einführung Euro an der Frankfurter Börse, Bühnen Frankfurt am Main GmbH 05.01.1999, pfp/Ute Grabowsky (S7FR_2815) Seite 198 Zugefrorener Main, ca. 1935, Fotograf Geschäftsführer: Bernd Loebe, Anselm Weber Seite 076/077 Peter Schröder / Ausgabe D-Mark unbekannt (S7FR/9316) Aufsichtsratvorsitzende: Dr. Ina Hartwig nach Währungsreform, 20.06.1948, Associated HRB 52240, Frankfurt am Main Press (S7FR_2717) Steuernummer: 047 250 38165

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