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Rom

Plätze ∙ Museen ∙ Brunnen ∙ Shopping ∙ Cafés Monumente ∙ Kirchen ∙ Hotels ∙ Restaurants

Die Top Tipps führen Sie zu den Highlights

von Herbert Rosendorfer Intro

Rom Impressionen 6

Die Ewige Stadt, die Seele der Welt

8 Tipps für cleveres Reisen 12

Große Kunst, kleine Preise, Hochgenuss

8 Tipps für die ganze Familie 14

Nilpferde, Badespaß und Puppenspiel

Unterwegs

Kapitol und Forum Romanum – das erste antike Zentrum 18

1 Kapitol 18 2 Kapitolinische Museen 22 3 Kaiserforen und Trajansmärkte 25 4 Forum Romanum 28 5 Palatin 35

Rund um das Kolosseum – das zweite antike Zentrum 42

6 Kolosseum 42 7 Konstantinsbogen 45 8 45 9 San Clemente 46 10 47 11 48 12 SS. Silvestro e Martino ai 49

Piazza Venezia, Corso und Spanische Treppe – wo Rom am römischsten ist 50

13 50 14 Santi XII Apostoli 52 15 Sant’Ignazio 53 16 Hadrianstempel 54 17 54 18 Fontana di Trevi 55 19 Sant’Andrea delle Fratte und 56 20 Spanische Treppe 57 21 und 60 22 61 23 Via Flaminia 62

Marsfeld, Pantheon und – prachtvolle Stadt- landschaften 64

24 Augustusmausoleum 64 25 Museo dell’ 64 26 66 27 Palazzo Montecitorio 67 28 Santa Maria sopra Minerva 67 29 Pantheon 68 30 Sant’Eustachio 70 31 Sant’Ivo alla Sapienza 70 32 71 33 San Luigi dei Francesi 72 34 Piazza Navona 72 35 Sant’Agostino 74 36 Sant’Antonio dei Portoghesi 75 37 Museo Napoleonico 75 38 Santa Maria dell’Anima 76 39 Santa Maria della Pace 77 40 Chiesa Nuova 77

Corso Vittorio Emanuele II und Campo de’ Fiori – uralte Gassen und viel Romantik 78

41 San Giovanni dei Fiorentini 78 42 Palazzo della Cancelleria 78 43 Museo Barracco und 80 44 Palazzo Massimo alle Colonne 80 45 Campo de’ Fiori 81 46 82 47 83 48 Sant’Andrea della Valle 84 49 Area Sacra del Largo Torre Argentina 84 50 San Carlo ai Catinari 85 51 Marcellustheater 85 52 Piazza Mattei 86 53 Il Gesù 87

Quirinal, und Villa Borghese – Politik, Parks und Prachtstraßen 88

54 Monte Quirinale 88 55 Sant’Andrea al Quirinale 89 56 San Carlo alle 90 57 90 58 Via Vittorio Veneto 91 59 Monte Pincio 92 60 93 61 Villa Borghese 93

Vatikan – unermessliche Kunst- schätze im kleinsten Staat der Welt 96

62 Petersplatz 96 63 Peterskirche 100 64 Museo del Tesoro di San Pietro 106 65 Sacre Grotte Vaticane und Vatikanische Nekropolen 106 66 Vatikanische Museen 107 67 Vatikanpalast und Vatikanische Gärten 115 Um die Engelsburg – Kaiser, Päpste und Gerechtigkeit 116

68 Engelsburg 116 69 Justizpalast 118 70 118

Trastevere und Gianicolo – römische Lebenslust und Kunstgenuss 120

71 Sant’Onofrio 120 72 121 73 Palazzo Corsini 122 74 Piazzale Garibaldi 122 75 Villa Doria Pamphilj 123 76 San Pietro in Montorio 123 77 Santa Maria in Trastevere 124 78 Tiberinsel 125 79 San Crisogono 126 80 Santa Cecilia in Trastevere 126 81 San Francesco a Ripa 127

Forum Boarium und Aventin – Tempel, Getreide und eine Pyramide 128

82 und 128 83 130 84 130 85 Cestiuspyramide, Protestantischer Friedhof und 131 86 Centrale Montemartini und San Paolo fuori le Mura 132 87 Via Appia Antica 133 88 Domitillakatakomben 135

Um den Lateran – Badeanstalten, Bethäuser und Basiliken 136

89 Caracallathermen 136 90 Piazzale Numa Pompilio 137 91 138 92 San Gregorio Magno 138 93 Santi Giovanni e Paolo 139 94 139 95 Santo Stefano Rotondo 140 96 140 97 San Giovanni in Laterano 141 98 Casino Massimo 143

Leserforum Esquilin, Viminal und Tiburtino – von der Antike in die Moderne 144 Die Meinung unserer Leserinnen und Leser ist wichtig, daher freuen wir uns von Ihnen zu hören. 99 und Wenn Ihnen dieser Reiseführer gefällt, wenn Sie 144 Hinweise zu den Inhalten haben – Ergänzungs- 100 145 und Verbesserungsvorschläge, Tipps und Korrek- turen –, dann kontaktieren Sie uns bitte: 101 Teatro dell’Opera di Roma 146 Redaktion ADAC Reiseführer 102 Piazza della Repubblica 147 Travel House Media GmbH 103 Fontana dell’Acqua Felice 147 Grillparzerstr. 12, 81675 München 104 Santa Maria della Vittoria 147 [email protected] 105 Diokletiansthermen, Santa Maria degli Angeli und Museo Nazionale Romano 148 106 Stazione Centrale Roma Termini 150 107 Sant’Eusebio und Santa Bibiana 150 108 Tempel der Minerva Medica 150 109 150 110 Santa Croce in Gerusalemme 152 111 152 112 San Lorenzo fuori le Mura 152

Entlang der Via Nomentana – Villen, Helden, Heilige 154

113 154 114 MACRO – Museo d’Arte Contemporanea Roma 154 115 155 116 Villa Massimo 156 117 Santa Costanza 156 118 Sant’Agnese fuori le Mura 157 119 Priscillakatakomben 157 Service Rom aktuell A bis Z 163 EUR, Foro Italico, Parco della Musica und Jubiläumskirche – Sport, Kunst Vor Reiseantritt 163 und moderne Architektur 158 Allgemeine Informationen 163 Service und Notruf 164 120 EUR 158 Anreise 165 121 Museo della Civiltà Romana 159 Bank, Post, Telefon 166 122 Dio Padre Misericordioso 159 Einkaufen 167 123 Essen und Trinken 169 Foro Italico 161 Feiertage 173 124 MAXXI – Museo Nazionale delle Festivals und Events 173 Arti del XXI Secolo 161 Klima und Reisezeit 174 125 Auditorium Parco della Musica 161 Kultur live 174 Museen und Ausgrabungen 175 Nachtleben 176 1 Tag in Rom/1 Wochenende in Rom 191 Sport 176 Stadtbesichtigung 176 Statistik 177 Rom Kaleidoskop Unterkunft 177 Verkehrsmittel 179 Francesca und der Autosegen 31 Geschützt von der Großen Mutter 37 Sprachführer 182 Priester, Wölfe, Fruchtbarkeit 39 Die Helden der Arena 45 Italienisch für die Reise Die Götter und das Christentum 46 Der geheime Geheimrat 60 Der Fehler des Maxentius 63 Register 187 Botschaft der Steine 80 Città del Vaticano – die Geschichte des Impressum 190 Kirchenstaats 98 Bildnachweis 190 Habemus Papam! 100 Im Dienst des Heiligen Vaters 112 Paulus in Rom 135 Antikes Badevergnügen 136 Rund um Rom – Häfen, Tempel, Residenzen 160 Cucina romana – die Verlockeungen der römischen Küche 170

Karten und Pläne

Rom vordere und hintere Umschlagklappe Kaiserforen und Trajansmärkte 24 Forum Romanum 30/31 Palatin 38 Villa Borghese 95 Vatikanstadt 101 Peterskirche 104 Verkehrslinienplan 180/181 Rom Impressionen Die Ewige Stadt, die Seele der Welt

Seit Jahrhunderten zieht Rom (ital. Roma) Sündenver gebung suchten, so kamen ab Reisende aus aller Welt an. Waren es im dem 17. Jh. auch Bildungsreisende und Mit telalter fromme Pilger, die an den romantische Seelen, welche die Heiter- heiligen Stätten Roms Erbauung und keit des Südens, die Schatten der Antike und den Geist der großen Kunst suchten. Der berühmteste war Johann Wolfgang von Goe the. Am 1. November 1786 be- merkte der Dichter: »Ja, ich bin endlich in dieser Hauptstadt der Welt angelangt! (...) Alle Träume meiner Jugend seh’ ich nun lebendig.« Goethe blieb 15 Monate. Die Faszina tion, welche die Stadt am Tiber von jeher ausübte, wirkt auch im 21. Jh. fort. Die Metropole, in der sich ruhm- reiche Vergangenheit und stilvolle Ge- genwart vereinen, ist alljährlich Sehn- suchtsziel für rund 13 Mio. Reisende aus aller Herren Länder. Die Gräfin und der Regenbogen Herbert Rosendorfer erlebte das so: Als ich 1958 das erste Mal nach Rom kam, hatte ich das unverdiente Glück, bei der alten Gräfin Matilda Bucci-Casari zum Tee eingeladen zu werden, einer zierlichen,

Oben: Ave Caesar! – Drei Schauspieler in antikischen Kostümen vor dem Kolosseum Mitte: Auf der Via Condotti lässt Dior die Puppen mit Seide und Perlen posieren Unten: Kaiser Marc Aurel – einst ritt er auf dem Kapitol, jetzt macht er Bella Figura in den Kapitolinischen Museen Rechts: Abendstimmung über Roms Kuppel- landschaft – Blick von der Engelsburg über die grünen Tiberufer auf den gigantischen Vittoriano (li.), davor Il Gesù und das Kapitol mit dem Uhrtum des Senatorenpalastes (Mi.)

6 lebhaften und noblen Dame, Urgroß- schließt den päpstlichen Staat Vatikan- nichte Napoleons, die im Palazzo Rocca- stadt, das Zentrum der katholischen Welt. giovine an der wohnte. Sie Seit 1871 ist Rom Hauptstadt Italiens und erzählte, dass sie einmal in ihrer Jugend heute mit rund 2,8 Mio. Einwohnern zu- in München, wo ich herkam, gewesen sei: gleich die größte Stadt des Landes. Die »München ist eine schöne Stadt«, sagte Centro Storico genannte Altstadt, die Pe- sie. In meinem Unverstand erwiderte ich: terskirche und der Vatikan gehören zum »Rom ist aber schöner.« Sie erstarrte, na- UNESCO-Weltkulturerbe. Unermesslich türlich ohne unfreundlich zu werden, sind die Kultur- und Kunstschätze, die und schaute mich erstaunt an. Es war so, Rom besitzt. Zwischen Kolosseum und als hätte ich den Regenbogen mit einer Forum Romanum, Peters kirche und Vati- Neonreklame in Relation gesetzt. »Ja kan begegnet der Besucher unzähligen schon, aber«, sagte die Gräfin und senkte Spitzenwerken aus Antike, Renaissance die Stimme ein wenig, um in aller Freund- und Barock. lichkeit mich jungen Menschen sanft, Schon Goethe stellte nach einer Wo- aber eindringlich zu belehren: »Rom ist che Rom bewundernd, doch leicht er- das Herz und die Seele der Welt.« mattet fest: »Anderer Orten muss man das Bedeutende aufsuchen, hier werden Von Ewigkeit und müden Füßen wir davon überdrängt und überfüllt. (…) Seit der Antike trägt Rom stolze Namen Man müsste mit tausend Griffeln schrei- wie Caput Mundi, Hauptstadt der Welt, ben, was soll hier eine Feder! Und dann ist und Urbs Aeterna, Ewige Stadt. Diese man abends müde und erschöpft vom Ewigkeit wurde ihr vom Göttervater Jupi- Schauen und Staunen.« ter prophezeit, so berichtet Vergil in der Generationen von Reisenden haben Aeneis (um 29–19 v. Chr.), dem National- empfunden wie er und viele über ihre epos der Römer. Seit der legendären müden Füße geklagt, doch wie schnell ist Stadtgründung durch Romulus 753 v. Chr., das vergessen – angesichts der Verlo- in den 3000 Jahren wechselvoller Ge- ckungen eines duftenden Caffès, eines schichte, hat Rom die Aura des Einzigar- Marktes, einer Flaniermeile, den Wohl- tigen und Ewigen bewahrt, nicht zuletzt taten eines plätschernden Barockbrun- als Città Santa, als Heilige Stadt. Sie um- nens oder sonnenbeschienenen Parks. Aurel in Bronze durch die Kapitolinischen Museen. In San Pietro in Vincoli greift der Moses Michelangelos voller Zorn in sei- nen Bart, ein Gesandter Gottes und Kraft- bild heroischen Tatendrangs. Vom Olymp der Malerei kündet Raffaels Verklärung Chris ti in den Vatikanischen Museen. Zu- gegen sind tänzerisch schwebende Pro- pheten, im göttlichen Blendlicht sich windende Jünger und wie vom Donner gerührte, leidenschaftlich gestikulieren- de Apostel. Und schließlich der zarteste und zugleich spannendste Moment der Kunstgeschichte, Michelangelos Erschaf- fung Adams in der Sixtini schen Kapelle. Sehnsuchtsvoll und mitfühlend streckt Gottvater seinen Finger dem verzagten Finger Adams entgegen. Tatsächlich blickt der schöne Jüngling recht melan- cholisch. Ein wenig kraftlos scheint er die göttliche Berührung zu erwarten, die den Lebenshauch bringen wird. Apropos Leben, nun aber hinaus ans Licht und ab ins Getümmel der Groß- stadt. Das Zentrum des antiken Rom liegt im Südosten der heutigen Stadt. Wich- Kunst, Liebreiz, Leben tigster Anziehungspunkt für Besucher Solche Zerstreuungen in Ehren, über eins aus aller Welt ist hier das Kolosseum, das besteht kein Zweifel, dass in Rom alle 80 n. Chr. eingeweihte, größte Amphithe- Wege zur Kunst führen. Auf Plätzen und ater des römischen Imperiums. Gleich in Palästen, in Kirchen und Museen be- nebenan öffnet sich das Forum Roma- gegnet man Meisterwerken voll poe- num, Zentrum des religiösen, wirtschaft- tischem Liebreiz und südländischem Pa- lichen und politischen Lebens und heute thos, welche Herz und Seele des Betrach- ein pittoresker Landschaftspark mit Rui- ters im Sturm erobern, Eindrücke, die nen von Tempeln, Triumphbögen und auch in der Erinnerung nie verblassen: Basiliken. Südwestlich schließt sich der Stolz und energisch reitet Kaiser Marc Hügel des Palatin an, einer der Schau-

8 plätze der Gründungssage Roms und Dornauszieher. Vom Kapitol Abschied später Wohn- und Regierungssitz der nehmend flaniert man über die steile Kaiser. In nordwestlicher Richtung wird Cordonata hinab zur Piazza Venezia mit das Forum vom Kapitolshügel überragt, dem gigantischen Vittoriano, dem Denk- einst Sitz der höchsten Göttertrinität Ju- mal für Vittorio Emanuele II, und weiter piter, Juno und Minvera, heute ein Hort über die beliebte Einkaufsmeile Via del der Kunst: die Kapitolinischen Museen Corso. Unweit lockt der größte Brunnen rund um Michelangelos klassisch-edle Roms und einer der berühmtesten der Platzanlage gelten als ältestes Museum Welt, die Fontana di Trevi. Seine barocke der Welt (1734 eröffnet) und bergen Expo- Schauarchitektur gleicht einer Opern- nate von Weltrang wie die Kapitolinische bühne mit Felskulisse, auf der es unabläs- Wölfin, die Kapitolinische Venus und der sig rauscht und sprudelt. Über diese Klangfülle regiert der Meeresgott Okea- nos, eine Art Richard Wagner in Gestus und Haltung. Um das riesige Brunnenbe- cken zu seinen Füßen scharen sich Zu- schauer aus aller Welt. Es heißt, es werden nur diejenigen nach Rom zurückkehren, die eine Münze ins Wasser werfen, und zwar mit der linken Hand über die rechte Schulter. Und das tun täglich unzählige

Oben: Das Vermächtnis eines Weltreiches – begründet wurden Ruhm und Glanzleistun- gen der römischen Kultur auf dem Forum Romanum, im Herzen des antiken Imperiums Links oben: Neben dem Friedensaltar des sind im Museo dell’Ara Pacis auch Kunstausstellungen zu sehen. – Dolce Vita und fröhliches Treiben am Pantheon Links: Wunderwerk des Widerwillens – Michelangelo fühlte sich nicht zum Maler berufen und schuf doch den schönsten Fres- kenzyklus der Welt – Deckenmalereien und Jüngstes Gericht in der Sixtinischen Kapelle

9 8 Tipps für cleveres Reisen

Einfahrt erlaubt 1 Das historische Zentrum ist eine Zone mit Verkehrsbeschränkungen: ›Z.T.L.‹ (Zona Traffi co Limitato). Diese sind deutlich gekennzeichnet und meist videoüberwacht. Wer ein Hotel in der Innenstadt gebucht hat und mit dem Auto ansteuern möchte, muss beim Hotel nach einer zeitlich begrenzten Zu- fahrtsgenehmigung fragen. Diese gilt fürs Ab- und Beladen. Ansonsten ist man in Rom ohnehin besser mit den öffent- lichen Verkehrsmitteln unterwegs.

Mehr Kultur für 2 weniger Geld Sparfüchse aufgepasst: Neben dem ›Roma Pass‹ (¨ S. 164) gibt es noch weitere attraktive Vergünsti- gungen für Museen und Sehens- würdigkeiten, etwa die ›Archaeo- logia Card‹. Mit dieser kann man eine Woche lang gleich mehrere der wichtigsten archäologischen Stätten besuchen. Rund 23 Euro, für 18- bis 25-Jährige rund 13 Euro, www..net/archaeologia-card

Italienische Gastfreundschaft 3 Ein tolles Kulturangebot für junge Menschen: Jugend- liche unter 18 Jahren genießen in fast allen staatlichen Museen und Ausgrabungsstätten freien Eintritt, Personen von 18 bis 25 Jahren erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. So preis- wert macht Kultur gleich doppelt Spaß! 12 Günstig durchs römische Kulturjahr 4 Während der ›Notte Europea dei Musei‹, an einem Samstag Mitte Mai, sowie den ›Giornate Europee del Patrimonio‹, ein Septemberwochenende, sind alle staatlichen Museen und Monumente gratis zugänglich. Zudem wird am 21. April, dem ›Geburtstag‹ der Stadt, in den meisten Museen freier Eintritt gewährt.

Ohne Warteschlangen 5 Wer seinen Romaufenthalt lieber in den Museen und archäologi- schen Stätten verbringt als in langen Warteschlangen davor, der sollte seine Tickets vorab online buchen, über die offi ziellen Homepages der Museen oder www.coopculture.it. Die Vorverkaufsgebühren von etwa 1–3 Euro loh- nen sich, der Roma Pass für die meisten Rombesucher nicht. Die beste Reisezeit Wer einen Besuch in der ›Ewigen Stadt‹ plant, sollte 6 die Woche rund um Ostern sowie die Monate Juni und Juli besser meiden. Denn dann ist Rom besonders voll, im Sommer kommt eine schwüle, drückende Hitze hinzu.

Vorsicht Diebe! 7 Die Buslinie 64, die ihre Fahrgäste in Richtung Vatikan- staat (¨ S. 98) befördert, sollten alle Rombesucher tunlichst meiden. Sie ist stadtbekannt für Taschendiebe. Als Alternative gibt es Straßenbahnen, die Metro oder Taxis – bei Letzteren sollte man darauf achten, dass der Fahrer den Taxameter anstellt.

Touristenfallen ─ nein, danke! 8 Zahlreiche Restaurants werben mit ihren oft preisgünstigen ›Tourist Menus‹: Wählen Sie lie- ber ein anderes Lokal, dann stimmt auch die Qualität. Noch ein Tipp: Nehmen Sie keine ›ge- schenkten‹ Blumen an, denn in der Regel wird dann doch ein Geldbetrag gefordert. 13 Kapitol und Forum Romanum – das erste antike Zentrum

Rom ist auf sieben Hügeln erbaut. Es gibt verschiedene Aufzählungen ihrer Namen und es war wohl nie ganz klar, welche der zahl- reichen, mehr oder weniger herausragenden Erhebungen zu den sieben Hügeln gerech- net werden müssen. Unbestritten aber gehö- ren Kapitol und Palatin dazu. Zusammen mit der Senke zwischen den beiden Hügeln, dem Forum Romanum und dessen Erweiterung, den Kaiserforen, bildeten sie in der Antike das Zentrum der Welt. Wer sich für Geschich- te und Archäologie interessiert, wird begeistert sein von Ruinen und Monu- menten, die von Glanz und Elend, von Größe und Grausamkeit erzählen. An manchen Stellen ist der Prunk vergangener Jahrhunderte noch zu ahnen – und auf diesen Steinen ist einst Caesar gegangen.

1 Kapitol hierher gebracht wurden. Am äußeren Ende steht je ein alter Meilenstein von Monte Capitolino der Via Appia Antica [s. S. 133]. Den Platz, eingesäumt vom Palazzo Nuo- Michelangelos Platzanlage mit vo, Konservatorenpalast und Senatoren- dem Reitermonument Marc Aurels und bedeutenden Museen auf dem Haupthügel Roms. Metro B: Colosseo Bus: C3, 40, 63, 70, 81, 87, 95, 160, 170, 271, 628, 715, 716, 810 Zwei Treppen führen von der Nordseite her, die heute sozusagen die Schauseite bildet, auf den Hügel: die etwas steilere Treppe zur schmucklosen Fassade der Kir- che Santa Maria in Aracoeli und die etwas flachere, Cordonata, zum Kapitolsplatz (Piazza del Campidoglio). Am oberen En- de dieser Treppe stehen die Statuen der rosseführenden Dioskuren. Ihre eiför- migen Kopfbedeckungen weisen darauf hin, dass Castor und Pollux Söhne des Zeus sind, der sich Leda in Schwanenge- stalt genähert hat. Ihre Mutter Leda hat sie nicht geboren, sondern ausgebrütet. Die Statuen stammen wohl aus dem an- tiken Circus Flaminius, während die Tro- phäen des Marius (Siegeszeichen) vom Nymphäum auf der heutigen Piazza Vit- torio Emanuele II [s. S. 150] und die beiden Kaiser- oder Prinzenstatuen (die Identität ist strittig) aus den Konstantinsthermen

Michelangelo lieferte die Entwürfe für die grandiose Platzanlage auf dem Kapitol

18 1 Kapitol palast, hat Michelangelo entworfen. Der platz, 1538 ließ es Papst Paul III. hierher auf Senatorenpalast, dessen Turm 1580 von das Kapitol bringen. Martino Longhi d.Ä. errichtet wurde, Der Konservatorenpalast (Palazzo dei steht über dem antiken , dem Conservatori, der Amtssitz der städti- Staatsarchiv. Die Arkaden des Tabulari- schen Beamten, genannt Konservatoren) ums sind heute noch vom Forum aus zu wurde 1568 von Giacomo della Porta er- erkennen, an der Rückseite des Senato- baut, heute befindet sich hier auch das renpalastes, die in der Antike die Vorder- römische Standesamt. Man ist deshalb seite war. Das Kapitol hat sein Gesicht im oft Zeuge aufwendiger Hochzeiten mit Mittelalter um 180° gedreht, und dem hat schick bis pompös gekleideten Bräuten, Michelangelo mit der Anlage des Platzes coolen Bräutigamen im Smoking, gelie- und der Cordonata Rechnung getragen. henen Rolls-Royce und zahllosen Digital- Das Pflaster des Platzes zeigt einen gro- kameras. Der Senatorenpalast (Palazzo ßen Stern, dessen Mittelpunkt das Reiter- dei Senatori) ist in der Zeit von 1582–1605 monument des Kaisers Marc Aurel (um von della Porta und nach 165 n. Chr.) bildet, eine der bedeutendsten Plänen Michelangelos errichtet worden, Schöpfungen der römischen Bildhauer- er ist heute zugleich Sitz des Bürgermeis- kunst (Kopie; das Original steht nebenan ters. Der Palazzo Nuovo entstand erst 50 in den Kapitolinischen Museen). Das Jahre später. Seit dem 18. Jh. beherbergen Standbild zeigt den Kaiser in militärischer der Konservatorenpalast und der Palazzo Siegerhaltung, das Gesicht aber – zweifel- Nuovo die Kapitolinischen Museen und los porträtgetreu – drückt Weisheit und die Pinakothek [s. S. 22]. Geist dieses Philosophen auf dem Impe- Vor dem Senatorenpalast breitet sich ratorenthron aus. Wo das ursprünglich eine von Michelangelo entworfene Trep- vergoldete Bildwerk stand, ist strittig. Es pen-Brunnen-Anlage aus. Die polychro- blieb nur erhalten, weil man es für eine me weibliche Sitzfigur ist antik, eine Mi- Darstellung des ›christlichen‹ Kaisers nerva, die in eine Roma umgewandelt Konstantin hielt. Ab dem Jahr 1000 etwa wurde. Die beiden antiken Flussgötter befand sich das Standbild am Lateran- (Nil und Tiber) standen vermutlich einst

19 1 Kapitol

Die Dioskuren, antike Schutzgötter Roms, bewachen den Aufgang zum Kapitolsplatz in den Konstantinsthermen, 1517 wurden sie auf das Kapitol gebracht. Sie stammen aus flavischer Zeit. Rechts vom Senatorenpalast führt ei- ne Straße in die Asylium genannte Senke hinab. Unten öffnet sich ein beeindru- ckender Blick übers Forum. Von hier aus ist erkennbar, dass das Kapitol tatsächlich aus zwei Hügeln besteht: dem eigent- lichen Capitolium rechts und links dem Hügel . In dieser Senke zwischen den beiden Hügeln befand sich der Tempel des rätselhaften Gottes Asylius (vielleicht etruskischen Ursprungs). Sein Heiligtum war eine Zufluchtsstätte für Schutzsu- chende, daher stammt der heutige Be- griff des Asyls. Auf dem Capitolium stand als wichtigstes Bauwerk in der Antike der Tempel des Jupiter Capitolinus oder Opti- mus Maximus. Vom Tempel – der sich ungefähr dort befand, wo sich heute der hintere Teil des Konservatorenpalastes und der Palazzo Caffarelli erstrecken – ist außer den Grundmauern, die sich in den Palazzo Caffarelli eingliedern, nichts er- halten. Aus Schrift- und Bildzeugnissen Sept. tgl. 9–18.30, sonst 9.30–17.30 Uhr), weiß man aber, dass der Tempel einen die auf der Kuppe des Arx-Hügels steht. Portikus aus 18 Säulen und drei Cellae In antiker Zeit befand sich hier der Tem- (Kulträume) hatte, in denen die ›Kapitoli- pel der Juno Moneta, der mahnenden nische Trias‹ Jupiter, Juno und Minerva Juno. Da entweder im Tempel oder in thronte. Diese in der Antike sehr wichtige der Nähe die römische Münzstätte ein- mythologische Formation dürfte das gerichtet war, übertrug sich der Begriff Vorbild für die Dreifaltigkeit gewesen Moneta auf die Münzen. Im 6. Jh. errich- sein. Der Tempel war sehr alt, fiel mehr- teten griechische Mönche, von denen es fach Bränden zum Opfer und wurde zu- damals viele in Rom gab, im oder über letzt in flavischer Zeit grundlegend er- dem Juno-Moneta-Tempel eine Kirche. neuert. Nachdem der Papst diese 1250 dem neu- Der Palazzo Caffarelli, 1584 für einen gegründeten Franziskaner-Orden über- Kardinal dieses Namens erbaut, war bis tragen hatte, musste der alte Bau dem zum Kriegseintritt Italiens 1915 die Deut- romanisch-frühgotischen weichen, den sche Botschaft. Heute gehört er zu den man heute noch sieht. Bevor die Gebäu- Kapitolinischen Museen. Der Park, der de am Kapitolsplatz gebaut wurden, sich hinter dem Palazzo Caffarelli befin- diente die Kirche auch als Versamm- det, endet am Tarpejischen Felsen, von lungsstätte des römischen Stadtparla- dem in der Antike verurteilte Hochverrä- ments. Die steile Treppe zur Kirche, die ter zu Tode gestürzt wurden. Durch den auch Himmelsleiter genannt wird, wurde Park führen schmale Wege die Flanke 1348 gestiftet. Cola di Rienzo eröffnete des Hügels abwärts bis zur Via del Teatro sie, indem er als Erster hinaufstieg. di Marcello, wo den Besucher das lär- Das altertümlich wirkende Innere wird mige Leben der heutigen Welt auf- bestimmt von den auffallend unter- nimmt. schiedlichen Säulen, die alle aus antiken Doch wieder zurück zum Asylium: Bauwerken stammen. Die Holzdecke mit Links, am Senatorenpalast vorbei, ge- Mariensymbolen stiftete Fürst Marcanto- langt man zu einem schmalen Platz, von nio Colonna 1571 nach dem Seesieg bei dem eine Treppe zum Seiteneingang Lepanto. Die Seitenkapellen wurden in der Kirche Santa Maria in Aracoeli (Mai– späterer Zeit ausgestattet. Hervorzuhe-

20 1 Kapitol

ben ist die erste Kapelle rechts, die Cap- eine Nachbildung der Kapitolinischen pella Bufalini, die Pinturicchio um 1486 Wölfin) zur 1589 erbauten Kirche San mit Darstellungen aus dem Leben des hl. Giuseppe dei Falegnami, dem Gotteshaus Bernardin freskierte, ferner das Grabmal der Schreiner, das sich über dem Carcere des Luca Savelli von 1287, das unter Ver- Mamertino (Clivio Argentario 1), dem wendung eines schönen römischen Sarko- Mamertinischen Kerker, erhebt. Im Alter- phags entstand (ganz vorn an der Stirn- tum hieß das feuchte Loch Tullianum, wand rechts), und in der 3. Ka pelle links ein weil man es für eine Gründung des Kö- Fresko von Benozzo Gozzoli mit zwei be- nigs Servius Tullius hielt. Die in den Ker- tenden Figuren (um 1440). ker führende Treppe ist modern, früher Eine Ikone tiefer Volksfrömmigkeit gab es nur das Loch, durch das die Ge- birgt eine kleine Kapelle neben der Sa- fangenen hinabgeworfen wurden, um kristei: der Santo Bambino, eine Holzpup- dann nach einiger Zeit erdrosselt zu pe des Christkindes, die seit alter Zeit als werden (zum Tod Verurteilte wurden im wundertätig gilt und mit einer Krone und alten Rom in aller Regel vorher noch zahlreichen Schmuckstücken behangen gequält: mit Zangen gezwickt, mit Nä- ist. Aus aller Welt erhält der Santo Bambi- geln gestochen u. ä.). Iugurtha und Ver- no täglich Briefe und Telegramme mit cingetorix beendeten hier ihr Leben, Bitten und Gelübden. Zwischen Weih- ebenso die Anhänger Catilinas sowie nachten und Dreikönig wird die Puppe Sejanus, der undankbare Günstling des an einem Ehrenplatz vor dem Altar auf- Tiberius. Dass die Apostel Petrus und gestellt und ist dann das Ziel einer vehe- Paulus hier eingekerkert gewesen seien, menten Wallfahrt. 1994 wurde die Figur ist Legende. jedoch gestohlen und blieb, nachdem Gegenüber erhebt sich die Barockkir- selbst ein Fernsehaufruf nichts half, ver- che von Pietro da schwunden. Später wurde sie durch eine Cortona, die 1634–50 auf älteren Funda- Kopie ersetzt, die wunderbarerweise die menten für die Künstlergilde Roms er- gleichen Wunder tut. baut wurde. Die Accademia di San Luca Links vom Senatorenpalast führen, befand sich dahinter, doch sie wurde 1931 wie erwähnt, ein schmaler Weg und eine von Mussolini für den Bau der Via dei Fori Treppe abwärts (am Anfang steht hier Imperiali abgerissen.

21 2 Kapitolinische Museen 2 Kapitolinische Museen palast die Pinacoteca Capitolina eröffnet, 1925 wurde der Palazzo Caffarelli mit dem Musei Capitolini e Pinacoteca Hauptbau als Museo Nuovo verbunden, 1950/52 kam mit dem Braccio Nuovo ein Das erste öffentliche Museum der Welt weiterer Ausstellungsflügel hinzu. TOP umfasst heute eine der bedeutendsten TIPP Die Kapitolinischen Sammlungen ent- Kunstsammlungen der Stadt. halten eine Fülle von bedeutenden und Piazza del Campidoglio 1 berühmten Kunstwerken. Sie werden an Tel. 06 06 08 Glanz nur übertroffen von den Vatikani- www.museicapitolini.org schen Museen. Hier können nur die aller- tgl. 9.30–19.30, Einlass bis 18 Uhr wichtigsten Stücke genannt werden. Metro B: Colosseo Bus: 40, 63, 70, 81, 87, 95, 160, 170, 271, Palazzo Nuovo 628, 715, 716, 810 Blickfang im Hof des Palazzo Nuovo ist Die Kapitolinischen Museen umfassen den der -Brunnen von Giacomo della Konservatorenpalast (Palazzo dei Conser- Porta, der Flussgott ist eine römische Ko- vatori, heraufkommend rechts) und den lossalfigur aus dem 1. Jh. Palazzo Nuovo (heraufkommend links). Im ersten Stock in einem eigenen Sei- Im Konservatorenpalast hatte Papst Six- tenraum befinden sich die Kapitolinische tus IV. bereits 1471 eine Skulpturensamm- Venus, eine römische Kopie in parischem lung untergebracht. Um der mit den Jah- Marmor nach einem griechischen Origi- ren angewachsenen Sammlung Raum zu nal, der ›Knidischen Aphrodite‹ des Praxi- geben, wurde 1655 der Palazzo Nuovo er- teles (4. Jh. v. Chr.), sowie 65 eindrucks- baut. Die Kapitolinischen Museen wurden volle, realistische Kaiserbüsten. Der be- dann im Jahr 1734 durch Clemens XII. für rühmten Verwundeten Amazone, einer das Publikum geöffnet, die somit das ers- antiken Replik eines griechischen Meis- te öffentliche Museum der Welt wurden, terwerkes des Polyklet (Mitte 5. Jh. v. Chr.) ohne Zweifel eine der wenigen liberalen gilt die Aufmerksamkeit im Mittelsaal. Im Kulturtaten des päpstlichen Regimentes. Ecksaal gegenüber der Treppe lohnt der Mitte des 18. Jh. wurde im Konservatoren- Sterbende Gallier (eigentlich: Galater) eine

Kaiserliche Handzeichen – die Reiterstatue Marc Aurels und die Bronzehand Konstantins

22 2 Kapitolinische Museen

Familiäres Ensemble: Büste eines Römers und spielender Knabe in den Kapitolinischen Museen nähere Betrachtung. Diese eindrucks- tue Kaiser Konstantins aus der Maxentius- volle Statue ist eine Kopie einer Bronze basilika [s. S. 31] auf dem Forum Roma- der Schule von Pergamon und wurde im num. Die bekleideten Teile waren übri- 16. Jh. in den Ruinen der Horti Sallustiani gens aus Bronze. An der Südwand befin- auf dem Quirinal gefunden. den sich Reliefs vom Hadrianstempel [s. S. 54] mit Darstellungen der unterwor- Konservatorenpalast fenen Provinzen. In die Wand des zweiten Den Auftakt im ersten Saal des Apparta- Innenhofes sind die Reste der Forma Ur- mento dei Conservatori bilden eine Mar- bis [s. S. 25] eingemauert, des detail- morstatue Papst Urbans VIII. (1635–39) von genauen marmornen Stadtplans aus se- Bernini und Schülern sowie eine Bronze- verianischer Zeit. statue Innozenz X. (1645–50) von Ales- sandro Algardi. Im Ecksaal fasziniert der Braccio Nuovo überaus graziöse Dornauszieher, eine Größte Attraktion des Braccio Nuovo ist hellenistische Genre-Statue aus dem der Bogenspannende Apoll in Saal IV, ein 1. Jh. v. Chr. Höhepunkt des Rundgangs ist griechisches Original aus dem 5. Jh. v. Chr. die Lupa Capitolina (6./5. Jh. v. Chr.) im Sehenswert sind außerdem Teile einer nächsten Saal. Die Kapitolinische Wölfin Skulpturengruppe vom Giebel des Tem- eine vermutlich etruskische Arbeit des pel des Apollo Sosianus [s. S. 85] nahe Vulca aus Veio, gilt als das Wappentier dem Marcellustheater. Roms. Die Figuren der Zwillinge Ro mulus und Remus wurden von Antonio Pollai- Pinacoteca uolo im 15. Jh. hinzugefügt. Aus der Be- Die Gemäldegalerie im 2. Stock des Palaz- schädigung am rechten Hinterbein zo dei Conservatori wird meist kaum be- schloss man, vielleicht zu Unrecht, dass es achtet, doch ihr Besuch lohnt unbedingt. sich bei diesem Bildwerk um die Wölfin Die Sammlung enthält bedeutende Ge- des Kapitolinischen Jupitertempels han- mälde von Gentile Bellini, Tizian (Taufe delt, die 65 v. Chr. vom Blitz getroffen Christi), Tintoretto, Veronese (Raub der worden war. Das Original des Reiterstand- Europa), Rubens, Van Dyck und Caravag- bildes Marc Aurels [s. S. 19] aus dem 2. Jh. n. gio (Johannes der Täufer). Als Kuriosität Chr. hat im modernen Anbau des Konser- sei die Porzellansammlung im Seiten- vatorenpalastes einen Platz gefunden. gang erwähnt und hier wiederum eine Im Innenhof des Konservatorenpa- bemalte Porzellanreplik der Laokoon- lastes sieht man den gewaltigen Kopf gruppe, die zeigt, wie außer die Dimen- und weitere Fragmente der Kolossalsta- sion gesetzte Kunst Kitsch wird.

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