VINETA

Wind, Sand, Sterne OSTSEEBÜHNE ZINNOWITZ • INSEL Liebes Publikum, Sehr geehrte Theaterfreunde,

Vineta in jedem Jahr zum Leben zu die Vorpommersche Landesbühne erwecken, hat nicht nur für Sie, liebe wird Sie auch in diesem Gäste, seinen Reiz. Auch wir von der Sommer mit Geschichten um und über Vorpommerschen Landesbühne An- die versunkene Stadt Vineta verzau- klam, die wir mit unseren Geschichten, bern. Seien Sie herzlich willkommen den Dingen nachspüren, sind in jedem hier auf der romantischen Ostsee- Jahr fasziniert von dieser Stadt. Was bühne in Zinnowitz auf der Insel hat zu ihrem Untergang geführt? Wie Usedom zum zweiten Teil der Trilogie haben die Vineter miteinander gelebt? „Wind, Sand, Sterne“. Unter dem Titel Die Kirchenchroniken, wie auf den letz- „Vineta - die versunkene Stadt“ erwar- ten Seiten dieses Heftes zu lesen ist, ten Sie die rund fünfzig Mitwirkenden berichten Erstaunliches über das der Vorpommerschen Landesbühne Zusammenleben der Menschen an die- Anklam und der Theaterakademie sem Ort. Überaus harmonisch soll es Vorpommern sowie zahlreiche Laien- zugegangen sein. Verschiedene Völker schauspieler der Region zur nunmehr hätten da friedlich dicht bei dicht 7. Saison der Vineta-Festspiele. gelebt? Mit den Vineta-Festspielen in Zinno- In „Wind, Sand, Sterne“ wollen wir der witz, den Vineta-Festtagen in Barth Sache auf den Grund gehen. Und Sie und mit den Aufführungen im beinahe werden mit uns Dinge entdecken, die schon legendären „Chapeau Rouge“ in verblüffen und die der Phantasie alle sowie in der „Blech- Ehre machen. büchse“ sorgt die Vorpommersche Landesbühne Anklam Jahr für Jahr für Grußworte zu den siebenten Vineta-Festspielen Zinnowitz/Usedom 2003 Hätten Sie gedacht, dass Waxe einmal attraktive und abwechslungsreiche der Ursprung der Welt waren, dass Sommertheaterangebote, die inzwi- diese merkwürdigen Wesen ohne schen zu Anziehungspunkten gleicher- Liebe, ohne Hass beschlossen Feuer maßen für Urlauber wie für Einheim- und Eis zusammenzuführen und dass ische geworden sind.. Es lohnt sich daraus Vineter wurden? So war es. allemal, von diesen Angeboten auch Lassen Sie sich verführen ins üppige 2003 regen Gebrauch zu machen. Reich der Märchen und der Phantasie. Träumen Sie! Staunen Sie! Es wird ein prächtiger Abend. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen anregenden und unterhaltsa- men Theaterbesuch.

Dr. Wolfgang Bordel Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam Prof. Dr. Dr. med. Hans-Robert Metelmann Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

D Grußworte des Zinnowitzer Bürgermeisters

Liebe Besucherinnen und Besucher,

Vineta - welch ein Klang und welche phantastische und bilderreiche Sage verbinden sich mit diesem Namen!

Wahrscheinlich würde jeder von Ihnen bei seiner eigenen Nacherzählung der Geschichte deren kurzen Kern mit jeweils eigenen, neuen Ausschmück- ungen versehen, so dass - hätten wir alle Ihre Versionen gesammelt - im Grunde täglich eine neue Story hier auf der Zinnowitzer Freilichtbühne hätte aufgeführt werden können - immerhin erlebten rund 175.000 Besucher in den letzten sechs Jahren die Vineta - Festspiele. Und weil keine Version der anderen gleicht, ist es jedes Jahr spannend, welche Einfälle die Vorpommersche Landesbühne hat, wenn es gilt, die Stadt Vineta wieder aus ihrem nassen Grab auferstehen zu lassen. Als einer, der - bei weitem nicht nur aus beruflichen Gründen - bisher jedes Jahr die Aufführungen mitverfolgt hat, kann ich Ihnen versichern, mit dem heutigen Besuch der Vineta-Festspiele eine wirklich gute Entscheidung getroffen zu haben, denn so schnell werden Sie das Erlebte nicht wieder vergessen. Neben den Kämpfen zwischen Gut und Böse ist immer auch Platz für die Liebe. Und da niemand von uns zu alt für die- ses wärmende Gefühl ist, empfiehlt es sich natürlich ganz besonders, die Aufführungen zu zweit zu besuchen! Aber ganz gleich, mit wem Sie heute hierher gekommen sind, ich bin mir sicher, dass Sie Ihren Besuch in vollen Zügen genießen werden.

Dr. Wolfgang Krug Bürgermeister des Ostseebades Zinnowitz Die vinetische Welt im Jahre 0 (Stefan Piskorz), Ombur v.l. Claribella (Anna Hopperdietz), Olympia (Juliane Nowack), Mador (Carl Pohla), Feenizia Carrion (UteKampowsky), O b

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i h ten Teil derTrilogie. immer beginnt,erfahren sieimletz- dern kannunddasfriedlicheLeben für denKriegverhin- der 7Aufrechten" oder Frieden stand.Obdas"Fähnlein dem zumerstenMaldieFrage Krieg Zeitsprung rückwärtsinsJahr1012,in Die SeherinSapiaermöglichteinen fürKrieg? engültige „Aus“ Sie gewinnen.Dochistdieswirklichdas Waxe. fen fürdasMenschseingegendie Teil derNatur. kämp- Die„Aufrechten“ Mensch zubeenden.Derist an derNaturwäre, dasExperiment rechten“ abermeint,dasseseinFrevel Vertrag. Das„Fähnleinder7.Auf- akzeptieren diesen Nicht alleVineter leben. Lage mitderNaturimEinklangzu sie gemeinsamfest,istnichtinder zu beenden.DerMensch,sostellten beschlossen dasExperimentMensch haben gemeinsammitdenVinetern dieKöniginderFeuerweltAurelia, Cyrane, dieKöniginderEisweltund Zeit. Kosmas,derKönigWaxe, verändert. 100Jahre sindeinelange hatsichunterdessen alles In Vineta Leben regt. wieder spielen, damitsichinVineta und Feuerorgel müssengemeinsam ihnen denWegunddieMittel.Eisharfe Tod gingumdieStadtzurettten, weißt Sapia, dieSeherin,freiwillig inden ins Gleichgewichtkommen. Meeres befreien. DieNaturwird wieder ausderGewaltdes sen undVineta Sieben wollenihrVersprechen einlö- Die sich aufdenWegnachVineta. macht Das "Fähnleinder7Aufrechten" vinetischen Zeitrechnung. Logbuch der DrasbaimJahre 1212 der n e n

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s n i c : : h Die Vorgeschichte Vor vielen, vielen Lichtjahren, irgend- Hier begegnete der eine Sohn einem wo. Seit Ewigkeiten existieren hier drei Eiswesen - und was nie hätte passieren Welten, die Natur entwickelt sich sollen: ein starkes Gefühl bemächtigte prächtig, die Bewohner der Welten sich ihrer und ein Mensch wurde gebo- leben ruhig, sittlich jeder in seinem ren. In Windeseile verbreitete sich die Terrain nebeneinander. Im Norden die Nachricht. Es war ein Wunder gesche- Eiswelt, im Süden die Feuerwelt - hen. Die Waxe betrachteten dieses damit diese zwei gegensätzlichen Wesen mit großem Erstaunen, denn es Welten nicht zusammenstoßen, lebten war ein Mann wie sie, aber doch ganz in der Mitte die Waxe. Die Welten anders: er weinte, schrie, war zärtlich schufen sich selbst nach ihrem eige- und gemein - eben wie ein Mensch. nen Angesicht und es herrschte ewiger Als die Feuerwelt Nachricht davon Gleichklang. erhielt, offenbarte sie ein bis dahin gehütetes Geheimnis. Hilft stets mit weisen Ratschlägen: Sapia, die WAXE: Wesen männliches Geschlechts, Seherin Vinetas (Gerda Quies) dessen sie sich aber nicht bewußt sind. Eiswelt: Die Bewohner dieser Welt sind Sie kennen überhaupt kein Gefühl, weibliche Wesen - kühl und schön. außer das der Selbstverliebtheit. So Rational in ihrem Handeln. Ihre Königin haben sie eigentlich auch keinen Blick ist Cyrane, ihre Tochter Feenizia und kein Empfinden für ihre Nachbarn, die Feuer- und die Eiswesen, die weib- lichen Geschlechts sind. Die Der andere Sohn von König Kosmas Entscheidungen der Waxe sind von der hatte ebenfalls ein Kind gezeugt. Vernunft geprägt. Warum es bis dahin ein Geheimnis Ihr König ist Kosmas, sein Sohn Elias. war? Der Mensch war eine Frau. Etwas, das für Waxe erst recht als missglückt gel- ten musste. Es ist bis heute ungeklärt, was die Söhne von König Kosmas, dem König Kosmas hielt Rat mit der Eis- und Herrscher der Waxe, veranlasste an die Feuerwelt, und gemeinsam beschlos- Grenzen der Reiches zu eilen, um die sen sie das Experiment Mensch! Es Feuer- und Eiswelt zu betrachten. wurde dieser neuen Mensch-Welt Raum gegeben und Vineta genannt. Aber die Schöpfer dieser vinetischen Welt behielten sich vor, das Experiment Mensch jederzeit zu been- den, sollten diese Gefühswesen den bislang geltenden Gesetzen zuwider handeln.

Feuerwelt: Hier leben Wesen weibli- chen Geschlechts, sehr schön und heißblütig. Ihre Königin ist Aurelia, ihr Sohn Isidor

Aus den beiden wird bestimmt ein Liebespaar: Isidor (Jan Gärtig) und Chirana (Elisa Ottersberg) - links

Das Glück scheint vollkommen: Feenizia (Ute Kampowsky) und Carrion (Stefan Piskorz) Bevor das Spiel zwischen Vinetern, Waxen, Feuerwesen, Bewohnern der Eiswelt u vordere Reihe v.l.n.r. Carrion (Stefan Piskorz), Feenizia (Ute Kampowsky - oben), Mador (Carl Pohla), Clarib hintere Reihe v.l.n.r. Aurelia (Francis Sieler), Isidor (Jan Gärtig), Kosmas (Heiko Gülland), Elias (Gr und dem „Fähnlein der 7. Aufrechten“ beginnt, noch ein Gruppenfoto am Strand: bella (Anna Hopperdietz), Ombur (Christoph Gummert), Chirana (Elisa Ottersberg), Olympia (Juliane Nowack) regor Wolf), Cyrane (Stephanie Mörke), Lara (Ellen Stork), Irenäus (Frank Lohse), Amata (Marit Lehmann) An einem Ostermorgen hütete ein Schäferjunge seine Herde nahe dem Strande von . Da stieg mit einem Male eine alte, ehrwürdige Stadt aus dem Meer empor. Er sah sich mitten unter Menschen, die sonderbar alter- tümlich, aber prächtig gekleidet waren. Eilig lief der Junge auf und ab, ihm wurde unheimlich zumute, denn alles in dieser seltsamen Stadt geschah ohne den geringsten Laut. Da winkte ihm einer der Kaufleute zu und breitete dabei herrlichen Stoffe aus und bot sie ihm an. Woher sollte er, ein armer Schäferjunge, denn Geld haben? Der Kaufmann zeigte ihm ein kleines Geldstück und wies auf seinen ganzen Tisch voll Ware, und der Junge suchte in allen Taschen seines Anzugs, allein, er wusste, dass er nicht einen Pfennig besaß. Da lief er eilig zu seinen Schafen, und als er sich umwandte, schimmerte vor ihm in der Sonne wieder die See. Betrübt und nachdenklich saß der Junge noch am Strand, als ein alter Fischer vorbeikam, sich zu ihm setzte und ihn ansprach: “Höre, wenn du ein Sonntagskind bist, so kannst du heute, am Ostermorgern, die Stadt Vineta aus dem Meer Die ursprüngliche Vineta - Sage steigen sehen, die hier vor vielen, vielen Jahren unterge- gangen ist.« »Oh, ich hab sie gesehen!« rief der Junge. Der Fischer nick- te bedächtig und begann nun zu erzählen, was ihm von Vineta bekannt geworden war: »Siehst du, hättest du auch nur einen Pfennig gehabt und damit bezahlen können, so wäre Vineta erlöst und die ganze Stadt mit allem, was darin ist, an der Oberfläche geblieben. Diese Stadt Vineta ist einst größer gewesen als irgendeine andere Stadt in Europa, und ihre Bewohner waren über alle Maßen reich, da sie mit allen Ländern der Erde Handel trieben. Ihre Stadttore waren aus Erz und die Glocken aus Silber, welches überhaupt für so gewöhnlich galt, dass man die einfachsten Dinge daraus herstellte und die Kinder auf der Straße sogar mit Silbertalern Klingpfennig spielten. Je mehr Reichtum in Vineta Einzug hielt, desto mehr verfielen die Bewohner aber auch dem Hochmut und der Verschwendung. Bei den Mahlzeiten aßen sie nur die auserlesensten Speisen, und Wein tranken sie aus Bechern von purem Silber oder Gold. Ebenso beschlugen sie die Hufe ihrer Pferde nur mit Silber oder Gold anstatt mit Eisen und ließen selbst die Schweine aus goldenen Trögen fressen. Drei Monate, drei Wochen und drei Tage vor dem Untergang der Stadt erschien sie über dem Meer mit allen Häusern, Türmen und Mauern als ein deutliches, farbiges Luftgebilde. Darauf rieten die Alten, die Stadt zu verlassen, denn sehe man Städte, Schiffe oder Menschen doppelt, so bedeute das immer deren sicheren Untergang. Aber man verlachte sie. Einige Wochen danach tauchte eine Wasserfrau dicht vor der Stadt aus dem Meer und rief dreimal mit hoher, schauerlicher Stimme:

»Vineta, Vineta, du rieke Stadt, Vineta sall unnergahn, wie ldeß se väl Böses dahn!«

Auch darum kümmerte sich keiner, alle lebten weiter in Saus und Braus, bis sie das Strafgericht ereilte. Eine furcht- bare Sturmflut brach über die Stadt herein. Ein riesiger Wogenschwall durcheilte die Straßen und Gassen, und das Wasser stieg und stieg, bis es alle Häuser und Menschen unter sich begrub.

Dass man Vineta erlösen kann, wenn es alle hundert Jahre am Ostermorgen aus dem Meer auftaucht, hast du ja schon erfahren und erlebt. Wisse nun noch, dass die sil- bernen Glocken der versunkenen Stadt am Johannistag in der Mittagsstunde aus der Tiefe heraufklingen, dass aber jeder, der ihren dumpfen, traurigen Tönen lauscht, eilends davongehen muss, er wird sonst unwiderstehlich angelockt von ihrem Klang und folgt ihm nach, bis er selbst da drunten ruht« Was über Vineta in den Geschichtsbüchern steht Um 965

bereiste der jüdisch-maurische Kaufmann Ibrahim Ibn Jakub al Isreli at Tartusi die westslawischen Länder, kam etwa bis zum heutigen Wismar und gibt aber vom Hörensagen folgende Kunde wieder: „Sie haben eine große Stadt am Weltmeer, die zwölf Tore und einen Hafen hat (...). Sie bekriegen den Mieszko, und ihre Streitkraft ist gewal- tig. Sie haben keinen König, lassen sich von keinem Einzelnen regieren, son- dern die Machthaber unter ihnen sind die Ältesten.“ Um 1068 bis zirka 1081 Die schönen Königinnen: Cyrane und Aurelia

verfasste Adam von Bremen die nen. Da häufig Schiffe an diesem Riff 1841 „Hamburgische Kirchengeschichte“ zerschellten, dachte man an Zauber- und beschreibt darin auch das Land kräfte. In dieser Zeit entstand die Sage. machte L. F. von Ledebur auf archäolo- Wanzlow, die Insel Usedom(...). An gische Untersuchungen aufmerksam, 1548 (der) Mündung der Oder bietet die die auf Wollin als bedeutenden Ort hochbedeutende Stadt Jumne einen wird auf der Karte „Rugiae, deuten. vielbesuchten Mittelpunkt des Ver- Usedomiae et Julinae..“ Vineta als Riff 1871 kehrs für die Barbaren und Griechen im in sechs Punkten bei Damerow einge- Umkreis dar (...). In der Tat ist sie die zeichnet. stellte Rudolf Virchow die Aus- größte aller Städte, die Europa Ab 1685 grabungsarbeiten der Öffentlichkeit umschließt, und wird von Slawen und vor, die von Größe und Ruhm der Stadt anderen Völkern, Griechen und Bar- wird Vineta nicht mehr vor Wollins zeugen. baren, bewohnt, denn auch hinkom- Damerow eingezeichnet, sondern am 1934 mende Sachsen erhalten gleichfalls das Peeneausfluß, dem Peenemünder Recht dort zu wohnen, freilich nur, Haken. kam es zu archäologischen Unter- wenn sie während des dortigen Auf- suchungen auf dem polnischen Teil der enthalts ihr Christentum nicht öffent- Bis ins 19. Jahrhundert erscheinen die Insel Usedom, in Wollin, die zur lich bekennen. Karten mit dem Vermerk, dass Vineta Schlussfolgerung führten, dass Jumne, Im übrigen aber dürfte man kein Volk untergegangen sei. Vineta, Julin und Wollin ein und dersel- finden, das in Bezug auf Sittlichkeit be Ort sind. 1798 und Gastfreiheit ehrenwerter und Anfang der 50er Jahre gutherziger wäre. Jene Stadt ist ange- wurde in mehreren Tauchgängen füllt mit Waren aller nordischen Völker das Riff untersucht. wurde im polnischen Wollin eine und besitzt alles Angenehme und Außer großen Steinen fand man nichts. große Stadt mit einer riesigen Seltene. Stadtmauer ausgegraben. Vermutlich haben dort zirka 8000 bis 10 000 1827 Zunehmend gibt es durch die hand- Menschen gelebt. schriftliche Überlieferung der Namen verwendete man die Steine für den 1998 Julin-Wollin, Jumne, Jumneta, Vineta Bau des Hafens Swinemünde. Offizielle und die ungenauen geografischen Untersuchungen bestätigten, dass es Berliner Wissenschaftler stellen die Angaben der Chronisten, die alle nie sich um unbearbeitete Granitfindlinge These auf, dass Vineta im Barther am Ort des Geschehens waren, Un- handelte. Bodden gelegen hat. stimmigkeiten, ob denn nun Vineta vor Damerow gelegen habe oder ob es die Stadt Wollin sei. 1345 wird diese Unstimmigkeit öffent- lich. Bruder Angelus notiert die Lage von Vineta als Julin-Wollin. 1538 erscheint die „Chronik von Pommern“ und ihr Autor Thomas Kantzow stützte sich auf sogenannte historische Forschungen, Volkssagen und auf eigene Anschauungen. Er besuchte tatsächlich die Riffe vor Damerow auf Usedom. Er lokalisierte Vineta „unter Wasser“. Kantzow fertigt Skizzen der aus dem Meer ragenden Steinblöcke an, rekon- struiert daraus Grundmauern von Hausern und glaubt Straßen zu erken-

Ob sie auch ein Liebespaar werden: Mador (Carl Pohla) Claribella (Anna Hopperdietz) WOLFGANG BORDEL Regie, Buch, Liedtexte

Er hat Lokschlosser gelernt, Physik stu- diert und ist als Philosoph promoviert. Seit 1983 ist er Intendant der Vor- pommerschen Landesbühne. Insze- nierte Stücke von Goetz bis Shakespeare, von Offenbach bis Schiller. Jede der bisherigen Vineta- Inszenierungen trägt seine Hand- schrift.

DANIELA SCHULMEISTER Choreografie Was wäre Vineta ohne Laiendarst Christian Adam, Petra Vosberg, E Ostsmann, Maria Schnieder, Joha

Die Macher der Vineta-Festspiele 2003 Ist gebürtige Zinnowitzerin. Sie studier- Romoth, Katrin Spoler, Carolin Sc te Choreografie und Tanzpädagogik, spezialisiert in den Stilistiken Modern und Modern Jazz. Neben choreografi- AUF DER BÜHNE S schen Arbeiten für Musical, Theater und Fernsehen unterrichtet sie Heiko Gülland • Kosmas, König der Waxe Tanztechnik an verschiedenen Hoch- Gerda Quies • Sapia, Seherin von Vineta und Fachschulen bundesweit. Seit Stefan Piskorz • Carrion, Ritter des 2000 leitet sie den Bereich Kranichordens Bewegung/Tanz an der Theater- Ute Kampowsky • Feenizia, Tochter der akademie Vorpommern. Eiskönigin Cyrane Carl Pohla • Mador, von den Treibsandinseln Marit Lehmann • Amata, Vineterin Anna Hopperdietz • Claribella, ungeschickte Hexe von den illyrischen Inseln MIKE HARTMANN Jan Gärtig • Isidor, Sohn der Königin der Feuerwelt Aurelia Komposition, Liedtexte, Jana Erdmann • Rosira, Medium von Sapia musikalische Leitung Francis Sieler • Aurelia, Königin der Feuerwelt Elisa Ottersberg • Chirana, Soldat vom Studierter Kirchenmusiker mit einem Bataillon d` amour Faible fürs Populäre. Komponiert, Christoph Gummert • Ombur, arrangiert und unterrichtet. Schlager, Feuerspucker von den Feuerlandinseln Rock, Klassik sind keine Schubladen, Stephanie Mörke • Cyrane, Königin der denn es gibt für ihn nur zwei: eine für Eiswelt Gregor Wolf • Elias, Sohn von Kosmas gute und eine für schlechte Musik. So König der Waxe bewegt sich seine Musik zwischen allen Ellen Stork • Lara, Vineterin Grenzen und hat zuweilen Juliane Nowack • Olympia, weggeworfene Ohrwurmqualität. mechanische Spielzeugpuppe Frank Lohse • Irenäus, Hauptkassierer von Vineta

JUTTA DIECKMANN Bühne

Anklamerin, gelernte Gebrauchs- werberin. Arbeitet seit Anfang der 90er „Wind, Sand, S Jahre als Theatermalerin und Grafikerin Vineta-Festsp am Theater. Seit sechs Jahren stattet vom 21. Juni sie Inszenierungen für das Theater aus. Spieltage: Die Ihre besondere Leidenschaft gilt über- Sonnabend, 2 dimensionalen Plastiken, phantasievol- Kartenbestellu len Figuren und filigranen Skulpturen Tel. 0 39 71 / für die Bühne. www.vineta.d Hinter den Kulissen

Dramaturgie Falk Schneider

Kostüme Daniela Schulmeister, Cathleen Dieckmann (Kostümassistenz), Thomas Holtkamp (Sattlerarbeiten) Kampfchoreografie Tibor Oltyan, Sten Mitteis

Regieassistenz, Inspizienz Cornelia Flesch Musikalische Einstudierung Christian Pittius

Ton Bernhard Flesch (Ltg.), Christopher Flesch teller Untere Reihe von links nach rechts: Karl-Heinz Kühn, Gudrun Oestereich, Gerd Landgraf, Jana Erdmann, rwin Carbe, Anne Lehmann, Maria Gillan. Mittlere Reihe (vlnr): Juliane Götz, Caroline Graupner, Annett Licht nnes Krohn, Jan Burzlaff, Sepp-Dieter Kuch, Heidewig Kuch, Sylvia Buggenthin. Obere Reihe (vlnr): Fanny hmidt, Elisabeth Bladt, Johanna Bladt, Julia Pögel, Volker Klages, Kristian Schliwa, Elisa Bartels, Rayk Henning Karsten Berlin (Ltg.), Christian Fuhrer Maske SPIELEN, SINGEN, TANZEN, LIEBEN UND KÄMPFEN: Cathleen Dieckmann (Ltg.), Yvonne Fleckeisen, Marion Wenke, Christina Hexen: Feuervögel: Bauriegel Maria Gillian, Anja Höfer, Fanny Romoth, Carolin Graupner, Annett Ostmann Elisa Bartels, Elisabeth Bladt, Tina Zäumer, Treibsandinsulaner: ThomasLaser Ohms Cathleen Di Marit Lehmann, Ellen Stork Rayk Henning, Johannes Krohn, Jana Höfer, Thomas Ohms Schmiede: Maria Schneider Katrin Spohler, Jan Burzlaff, Rayk Henning, Waxe: Bühnentechnik Johannes Krohn, Jana Höfer, Maria Jan Burzlaff, Rayk Henning, Johannes Schneider, Kristian Schliwa, Anne Lehmann Feuerwesen: Krohn, Romy Themann, Jana Höfer, Maria Jürgen Dieckmann, Wolfgang Julia Pöge, Johanna Bladt, Silvia Schneider, Kristin Schliwa, Robert Sakautzki Klabuhn, Steffen Grüger Buggenthin, Janka Schönberg, Katrin Batallion d’Amoure: Spohler, Maria Gilian, Anja Höfer, Fanny Karl Heinz Kühn, Sepp-Dieter Kuch, Gerd Schneiderei Landgraf, Erwin Carbe, Robert Sakautzki, Romoth Waltraud Schultz (Ltg.), Sybille Kol- Eiswesen: Christian Adam, Volker Klages packi, Michaela Thaens, Marion Elisa Bartels, Christin Naumann, Tina Vineter: Zäumer, Carolin Schmidt, Juliane Götz, Gudrun Oestereich, Karl Heinz Kühn, Wenke, Astrid Sund, Helga Peters, Elisabeth Bladt, Annett Ostmann, Carolin Heidewig Kuch, Sepp-Dieter Kuch, Karola Martina Witt, Erika Matz, Gisela Beu Graupner Lütow, Christian Adam, Anke Kuberg, Gerd Landgraf, Anne Lehmann, Volker Klages Malsaal Jutta Dieckmann (Ltg.), Cathleen Dieckmann, Maria Bork Tischlerei Frank Schröder (Ltg.), Enrico Uek Die Vorpommersche Landesbühne bedankt sich besonders bei jenem Herrn mit der Goldtruhe - lei- Schlosserei der war das Gold nicht echt. Das wiederum bemerk- ten die Theaterleute spät, aber noch rechtzeitig. Andrè Lenz Der Herr, sogar mit politischem Einfluß ausgestattet, arbeitet nun bis die Truhe mit echtem Gold gefüllt Requisite ist: Vineta-Vorstellung für Vineta-Vorstellung als Andreas Albrecht (Ltg.), Karsten Hauptkassierer Irenäus. Frenz Frank Lohse, Mitglied des Landtages Mecklenburg- Pyrotechnik Vorpommern Andreas Albrecht (Ltg.), Steffen Grüger Werbung Sterne“ Sven Kuhlow, Thomas Ohms, iele 2003 Marita Seltrecht bis 30. August Werkstattleitung nstag, Donnerstag, 0 Uhr Andrè Lenz ung unter: Technische Leitung 20 89 25 oder Hans-Jürgen Engel, e Mirko Hirsch (Assistenz) Mit freundlicher Unterstützung von:

IMPRESSUM: Programmheft „Wind, Sand, Sterne“, Inszenierung der Vorpommerschen Landesbühne Anklam auf der Ostseebühne Zinnowitz, Insel Usedom • PREMIERE 21. Juni 2003 Redaktion: Martina Krüger • Gestaltung: Thomas Ohms • Fotos: Köhler (auch Titel) • Karte: Dieckmann • Druck: Druckhaus Panzig, • Herausgeber: Vorpommersche Landesbühne Anklam, Intendant Dr. Wolfgang Bordel, Leipziger Allee 34, 17389 Anklam • Festivalbüro Zinnowitz: 17454 Zinnowitz, Seestraße 8, Tel. 03 83 77 / 4 09 36 - Fax: 4 09 35 • www.theater-anklam.de oder www.vineta-festspiele.de • Pressebüro: Medienbüro Krüger & Schindler Gutenbergstr. 26 • 12621 Berlin, Tel. / Fax: 030 / 56 13 353 - 01 71 / 2 33 26 41

CD „Wind, Sand, Sterne“ mit Musik und Text der gleichnamigen Inszenierung an der Ostseebühne erhältlich