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HETEROPTERON

Mitteilungsblatt der

Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen

öln, Februar 2008 ISSN 1432 Heft Nr. 26 - K -3761

INHALT

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers ...... 1 äischer Heteropterologen" 2008 Einladung zum 34. Treffen der "Arbeitsgruppe mitteleurop ...... 3 ÖNITZER ünchen KLAUS SCH & TANJA KOTHE: Die Sektion der Zoologischen Staatssammlung M ...... 5 ür Wanzen (Insecta: Heteroptera) städtischer Brachflächen. CLAAS DAMKEN: Habitatmodelle f ...... 7 ückigen Irrwischwanze Alydus calcaratus JOSEF H. REICHHOLF: Einblicke in die Biologie der Rotr ...... 12 RALPH ZANGE: Eine Industriebrache im Stadtgebiet von Ingolstadt ...... 15 üdwestdeutsche Wanzen ürger – änderung ? RIETSCHEL, S.: S -Neub Zeugen einer Klimaver ...... 17 Änderungen zum äischer Heteropterologen Adressenverzeichnis Mitteleurop ...... 17 „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ – Adressenverzeichnis (Stand Januar 2008) ...... 18 Änderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen ...... 21 longiceps ÅL ROLAND ACHTZIGER & URSULA NIGMANN: Neue Nachweise von ST , 1872 ändern Sachsen, Sachsen üringen, Brandenburg und Niedersachsen in den Bundesl -Anhalt, Th (Heteroptera, ) ...... 22 ÜRGEN Arocatus longiceps A. roeselii HANS-J HOFFMANN: Auf Platanen: Nur oder doch auch ? ...... 24 Wanzenliteratur: Neuerscheinungen ...... 30 öffentlichungen von Ver GABY VISKENS & JOS BRUERS / Belgien ...... 32 ÜRGEN HANS-J HOFFMANN: Wanzen in der Numismatik: CHAGAS-Wanzen (Heteropterologische Kuriosa 12) .. 34

üherer Hefte und Allgemeines zum Herausgeber s. [Inhaltsverzeichnisse fr www.uni-koeln.de/math-nat-fak/zoologie/sieoek]

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers

ägen auf dem Im vorliegenden Heft folgen die restlichen Berichte zu den Vortr ünc Heteropterologentreff in M hen 2007. Weiterhin gibt es eine neue Adressliste nach dem derzeitigen Stand entsprechend den Korrekturen auf dem vorgenannten Treffen bzw. soweit mitgeteilt. Da einige Heteropterologen sich seit Jahren nicht mehr gemeldet haben, sei es mit ür die einem Beitrag, dem Erscheinen auf den Treffen oder zumindest mit einem Dank f Zusendung der HETEROPTERONs, habe ich einige Adressen gestrichen. Aber auch bei önnen kleinere Korrekturen nötig werden, die mir bitte mitgeteilt werden einigen Aktiven k sollten. 2 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Bereits in den ersten Heften des HETEROPTERONs wurden Publikationslisten einzelner Mitglieder gebracht. In dieser Tradition ist die umfangreiche Publikationsliste von Arocatus G. VISKENS und J. BRUERS aus Belgien zu sehen. Nachdem nunmehr auch in ür Bestimmungsprobleme sorgt, finden sich im vorliegenden England aufgetreten ist und dort f äge zu dieser Problemart, wieder gefolgt von einem Artikel zu Wanzen Heft zwei Beitr jenseits des Tellerrandes. Am 17./18.11.2007 fand in Mainz ein Festkolloquium zum 70. Geburtstag von HANNES önen Begleitprogramm. Zu diesem Anlaß erschien eine GÜNTHER statt, mit einem sehr sch ägen in sehr schöner Aufmachung als Beiheft 31 zum Festschrift mit 26 gehaltvollen Beitr ältlich über das Museum). Mainzer Naturwissenschaftlichen Archiv (erh ß ÉRICART über Au erdem ist von E. HEISS und J. P Band 91 der FAUNE DE FRANCE ät erschienen (s. Wanzenliteratur Aradiden und Piesmiden in gewohnt exzellenter Qualit - Neuerscheinungen). ß sei noch einmal an das im vorigen Zum Schlu HETEROPTERON angesprochene Projekt zur Erfassung der Wanzensammlung in Deutschland erinnert, wobei zumindest aus üddeutschland die Zahl der Rückmeldungen bisher noch extrem niedrig ist. West- und S ÖNITZER K. SCH sandte mir das (hier leider nicht in Farbe gedruckte) Plakat zum ünchener Tref ätter mit M fen, das mit einer Grafik von dem durch andere Bl ünstler K. Wanzenabbildungen bekannten K FABIAN gestaltet wurde.

HETEROPTERON Heft 26 / 2008 3

Einladung zum 34. Treffen der "Arbeitsgruppe mitteleuropäischer Heteropterologen" 2008 im Naturschutzzentrum „Schloss Niederspree“ Niederspree 6, D-02923 Hähnichen/OT Spree, Deutschland am 5. - 7. September 2008

äischer Heteropterologen" wird vom Das 34. Treffen der "Arbeitsgruppe mitteleurop 5. - 7. September 2008 im Schloss Niederspree – (Lausitz) stattfinden. Es sind ausreichende – äge, Exkursionen mit Sammelmöglichkeiten sowie ein Anmeldungen vorausgesetzt Vortr reger Erfahrungsaustausch geplant.

ßerdem die Möglichkeit bestehen, bei Interesse die wissenschaftliche Es wird au örlitz zu benutzen. Im Hemipterensammlung und die Bibliothek des Naturkundemuseums G ührung durch die Altstadt Görlitz vorgesehen. Die Rahmen des Damenprogramms ist eine F örlitzer Altstadt gilt mit ca. 30 ha mittelalterlichen und ca. 30 ha gründerzeitlichen G äuden in Fachkreisen als schönste Stadt Deutschla örlitz hat keine Zerstörungen im Geb nds. G ößten Teil originalgetreu restauriert. Das trifft nicht Krieg erfahren und ist nach 1990 zum gr über 4.000 denkmalgeschützten Gebäude, sondern auch auf viele weitere nur auf die ührung sind Strukturen zu. Zu der Stadtf ebenfalls interessierte Herren gern gesehen.

Tagungsort, Verpflegung, Unterbringung „Schloss Als gemeinsamer Tagungsort und Unterkunft ist das Naturschutzzentrum “ vorgesehen. Ein Teil der Zimmer sind Mehrbettzimmer im Niveau einer Niederspree Übernachtungskosten belaufen sich auf € 10, Jugendherberge. Die - pro Person exkl. ühstück. Fr ür höhere Ansprüche können in einem Hotel in Bad Muskau (30 km Entfernung) F Übernachtungskosten betragen hier je nach Ausstattung ca. € Zimmer reserviert werden. Die ühstück. 35,- pro Person exkl. Fr ür eine sichere Planung erbitten wir bis 29. Februar eine Anmeldung. Anschließend F ür die persönliche Anmeldung. erhalten Sie genaue Anschriften f

üheren Der Tagungsort im Bereich des Lausitzer Urstromtales ist inmitten des fr „Niederspree“ am Rande ausgedehnter Kiefernheiden gelegen. Das über Teichgutes im NSG ße Teichgebiet gilt als eines der schönsten der gesamten Lausitz. Es ist ca. 35 km 1.000 ha gro ördlich von Görlitz gelegen. Die Anfahrt mit Pkw erfolgt über die A 4 Abfahr n t Bautzen oder örlitz und Fernverkehrsstraßen nach Rietschen. Die zweite Möglichkeit besteht über Abfahrt G örlitz bis Rietschen. die A 13/15 Abfahrt Roggosen Richtung G önnen bis Rietschen über Görlitz (Strecke Görlitz Nutzer der Bahn k -Berlin) bzw. aus Richtung Berlin ebenfalls bis Rietschen fahren. ührt über die Flughäfen Dresden oder Berlin, weiter mit Eine Anreise per Flugzeug f Bahn siehe oben. 4 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Vorläufiges Programm

Freitag, 5. September 2008: (Anreisetag) Tagungsort: Seminarraum Schloss Niederspree Ab 16.00 : Anreise Abendessen und Programmpunkt

Samstag, 6. September 2008: Tagungsort: Seminarraum Schloss Niederspree äge 9:00-12:00: Fachvortr 12:00-13:00: Mittagessen Ab 13.30: Exkursion (vorbehaltlich der Zustimmung der Kommandantur: Heide ünengebiet Truppenübungsplatz Nochten) und D ückler Damenprogramm: Besuch des P -Parks Bad Muskau (als deutsch-polnische Parkanlage Weltkulturerbe) ab ca. 19:00: Wildschweinessen am Schloss

Sonntag, 7. September 2008: örlitz oder 10:00-12:00: Naturkundemuseum G ührung durch die Altstadt Görlitz Damenprogramm: F 12.00: Mittagspause ab 13.00: Abreise oder Exkursion bei Bedarf und entsprechender Witterung

Montag, 8. September 2008: ab 9:00: Abreise oder Exkursion bei Bedarf und entsprechender Witterung

Tagungsanmeldung üllen Sie das u.g. Formular aus und schicken es bis spätestens Bitte f 29. Februar 2008 ück! zur Bitte senden Sie Ihre Anmeldung per Post oder E-Mail an:

Thomas Martschei, ße 3, D BIOM, Feldstra -17498 JARMSHAGEN w-mail: [email protected], Tel.: (0049) 038333-88 98 48, Funk: 0170-34 10 987

ähere Informationen ergehen an die angemeldeten Teilnehmer in einem zweiten N Rundschreiben.

über das Internet heruntergeladen we Ein Anmeldeformular kann rden.

HETEROPTERON Heft 26 / 2008 5

Die Sektion Hemiptera der Zoolog ischen Staatssammlung München

ÖNITZER KLAUS SCH & TANJA KOTHE ünch en ist ein Forschungsmuseum des Bayerischen Die Zoologische Staatssammlung M Staates und untersteht der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, ein staatlicher Verbund aus naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Naturkundemuseen und einem Botanischen Garten. Der Direktor der Zoologischen Staatssammlung, Prof. Dr. GERHARD HASZPRUNAR, ist zugleich Professor ät München und derzeit Generaldirektor der an der Ludwigs-Maximilians-Universit Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen. Die Zoologische Staatssammlung ist in 13 Sektionen gegliedert, von denen die ören: Coleopte Folgenden zur Abteilung Entomologie geh ra, Diptera, Hemiptera, üher: Rhynchota) Hymenoptera, Insecta varia, Lepidoptera. In der Sektion Hemiptera (fr ßer den namengebenden Hemiptera (Heteroptera, Auchenorrhyncha, werden au Sternorrhyncha) folgende Insektenordnungen betreut: Ensifera, Caelifera, Mantodea, Phasmatodea.

Geschichte der Sektion

ältesten Teilen der Sammlung gehört das wissenschaftlich sehr wertvolle Zu den üdamerikareise von 1817 bis Material, das RITTER JOHANN BAPTIST VON SPIX auf seiner S 1820 gesammelt hat, und das von M. PERTY bearbeitet wurde. Auch die 1874 angekaufte üder Sammlung der Gebr STURM enthielt viele Heteropteren (BURMEISTER 1983, BAEHR 1992). Es gab keinen Wissenschaftler der ZSM, der sich speziell mit Heteropteren oder äftigte. Die entsprechenden Beständ Orthopteren besch e wurden lediglich von anderen äparatoren mitbetreut. Zudem sind Teile der Heteropteren Sammlung Konservatoren oder Pr ße verbrannt. Erst mit der im Zweiten Weltkrieg in der Alten Akademie in der Neuhauser Stra ÜHLHORN ände an Einstellung von F. K (1951) und H. FREUDE (1952) wurden die Best Heteropteren und Orthopteren intensiver beachtet. H. FREUDE sammelte vor allem einheimische und mediterrane Wanzen. Nach dem Ausscheiden von H. FREUDE wurden die ächst von G. ür die Heteropteren zun SCHERER danach von E.-G. BURMEISTER verwaltet. F ÜHLHORN Orthopteren war nach dem Ausscheiden von F. K sein Nachfolger F. REISS verantwortlich. Die beiden Sammlungsteile wurden im Jahre 1982, mit der Einstellung von MARTIN BAEHR, zu einer neuen Sektion zusammengefasst und erstmals durch einen Wissenschaftler ächst verblieben allerdings die aquatischen Heteropteren in der hauptamtlich betreut. Zun Sektion Aquatische Insekten (jetzt Sektion Insecta varia); Diese wurden erst 2003 in die Sektion Hemiptera eingegliedert. M. BAEHR betreute die Sektion bis 1994, seitdem ist KLAUS ÖNITZER äparatorin arbeitete Frau I. SCH Leiter der Sektion. Als Pr GRABER in der Sektion bis äude (1985) große Teile der Heteroptera 1996. Sie stellte nach dem Umzug in das neue Geb äparatorin in der Sektion. Sie stellte die neu auf. Seit 1997 arbeitet Frau T. KOTHE als Pr Zikaden sowie viele weitere Sammlungsteile neu auf.

Umfang der Sammlung

Neuere bedeutende Sammlungsteile sind insbesondere die Sammlungen von F. ÜCKER LUGHOFER (1891-1974), H. H. WEBER (1909-1988) und G. SEIDENST (1912-1989). Die ÜCKER ält etwa 90.000 (meistens bestimmte) Heteroptera vor allem Sammlung SEIDENST enth ürkei und enthält Typenmaterial von 215 Arten bzw. Unterarten aus Mitteleuropa und der T ältlich). (HEISS 1990; KOTHE et al 2004, auch als pdf-Datei erh 6 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Viel Material aus Australien wurde durch M. BAEHR gesammelt. In den letzten Jahren üdamerika eingegangen. Bemerkenswert ist dabei vor ist auch interessantes Material aus S “Panguana” im Amazonas allem Material aus der Station -Regenwald von Peru. Wichtige änge waren im Jahr 1997 tropische Zikaden und Heteropteren von neuere Sammlungseing Herrn Dipl.-Ing. HEINRICH SCHAEFER (1904-1997). Im gleichen Jahr wurden bayerische übereignet. Zikaden aus dem Nachlass von Dr. KURT HARZ (1915-1996) an die Sektion 1999 kam die Sammlung von Pfarrer GEORG NECKER (1920-1999) mit insgesamt ca. 13.000 determinierten und 16.000 undeterminierten einheimischen Heteropteren an die Sektion Hemiptera der ZSM. ält die Sammlung sicherlich mehrere hunderttausend Tie Insgesamt enth re, davon noch äparierte und Alkoholmaterial. In den letzten Jahren wurden sehr viele unbestimmte, unpr viele Psylloidea in die Sektion eingegliedert, die meisten davon sind in Alkohol konserviert. ürzlich wurden verschollen geglaubte Typen von Psylloidea K von TH. HARTIG identifiziert (BURKHARDT 2008). Zur Zeit sind etwa 11.000 Arten aufgestellt und in Datenbanken erfasst. Diese werden ögerung) im Internet veröffentlicht (http://www.zsm.mwn.de/rhy/ (mit zeitlicher Verz collection.htm). In ACCESS-Datenbanken erfasst sind inzwischen ca. 6.500 Arten von Heteroptera, ca. 1.500 Saltatoria, ca. 1.500 Auchenorrhyncha, ca. 500 Mantodea, 290 ür das vorhandene Typusmaterial (Holo Phasmatodea und 200 Arten von Sternorrhyncha. F -, Lecto-, Syn- und Paratypen) sind eigene Listen erstellt. Unsere Sammlung bietet eine wichtige Grundlage zur Bearbeitung der bayerischen Entomofauna. Bei speziellen Fragestellungen, wie zum Beispiel Diplomarbeiten, wurden einzelne Tiere (vor allem aus der Fauna Bayerns) edv-erfasst. Ein ganzer Schrank mit äparaten von Aphidina (Blattläusen) ist noch nicht katalogisiert (Sammlung Dr. K. Mikropr HEINZE, Berlin). ästen in 116 alten Holzschränken (Doppelschränke mit Platz Bisher sind die Insektenk ür je 60 Insektenkästen) untergebracht. Im kommenden Ja f hr wird ein neues Regalsystem in ür Insektenkästen vorhanden der Sammlung eingebaut, wodurch noch deutlich mehr Platz f sein wird. Da noch viel unbestimmtes Material in der Sammlung zu finden ist und laufend neue äpariert werden, würden wir uns Insekten pr freuen, wenn viele Wanzenfreunde unser Material einer Bearbeitung unterziehen. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Literatur: ünchen. Suppl. 17 BAEHR, M.(1992) Die Sektion Rhynchota der Zoologischen Staatssammlung M - Spixiana , 108-111. äufige Erfassung einiger von J. B. v. BURMEISTER, E.-G. (1983) Vorl SPIX und C. F. Ph. v. MARTIUS in Brasilien ünchen, die von gesammelter Insektengruppen aus der Zoologischen Staatssammlung M M. PERTY bearbeitet Suppl. 9 wurden. - Spixiana , 265-281. BURKHARDT, D. (2008) The Psyllid collection of THEODOR HARTIG in the Bavarian State Collection, Munich – (ZSM) (Insecta, Hemiptera, Psylloidea). Spixiana, in Druck. ÜCKER HEISS, E. (1990) In memoriam GUSTAV SEIDENST , einem bedeutenden deutschen Entomologen 39 (1912-1989). - Nachr.Bl. bayer. Ent. , 65-70. ÖNITZER ÜCKER KOTHE, T., BLAZI, G. & SCH , K. (2004): Katalog der Wanzen-Typen von GUSTAV SEIDENST ünchen (Heteroptera). 61. (1912-1989) in der Zoologischen Staatssammlung M - Bericht der Naturforschenden Ges. Augsburg (219), 1-90.

Anschrift der Autoren:

önitzer & Tanja Kothe, Zoologische Staatssammlung München, Klaus Sch ünchhausenstr. 21, D ünchen, M - 81247 M E-Mail: [email protected], [email protected], Webseite: http://www.zsm.mwn.de/rhy/index.htm HETEROPTERON Heft 26 / 2008 7

Habitatmodelle für Wanzen (Insecta: Heteroptera) städtischer Brachflächen

CLAAS DAMKEN

Einleitung ächen oftmals eine hohe Biodiversität auf, unterliegen aber Innerhalb einer Stadt weisen Brachfl ägten Dynamik. Das Projekt „TEM – ät gleichzeitig aufgrund des Nutzungsdrucks einer ausgepr PO Biodiversit “ (BMBF, FKZ 01LM0210) untersucht die Möglichkeiten, naturschutzfachliche Ziele und und Bebauung auf Zeit ächenpools miteinander zu vereinbaren. In einem Anforderungen anderer Nutzergruppen innerhalb eines Fl ädtischer Brachen als (dynamischer) Teilprojekt sollte im Rahmen einer Diplomarbeit die Bedeutung st ür die Wanzen (Heteroptera) aufgezeigt werden. Aufgrund ihrer vielfältigen Lebensweise, einer Lebensraum f relativ hohen Artenzahl und der Besiedlung auch kleinster Pionierstandorte eignen sich Wanzen als Grundlage ür die Bewertung anthropogener Lebensräume ( f DECKERT & HOFFMANN 1993). Das Ziel der Arbeit bestand ür möglichst viele Arten den Einfluss von bestimmten Umweltfaktoren auf das Vorkommen der jeweiligen darin, f über eine Regressionsanalyse. Art zu quantifizieren. Dieses geschah

Material & Methoden ächen (Bremen 2003: 157 Standorte; Berlin In den Jahren 2003 und 2004 wurden auf knapp 250 Brachfl änge erfass 2004: 89 Standorte) von Ende Mai bis Anfang September die Wanzen durch Streiff t sowie eine Reihe ächenalter, Vegetationsstruktur, Deckungsgrade der Vegetation, von Umweltparametern aufgenommen, u.a. Fl ELLENBERG-Zeigerwerte, Offenbodenanteil und eine Reihe von Bodenparametern (u.a. pH, P-Gehalt, K-Gehalt, ät, Was ässigkeit, Steingehalt). Zusätzlich wurde im GIS der Landschaftskontext, Feld- und Luftkapazit serdurchl ünf Umgebungsradien ermittelt. d.h. der Anteil verschiedener Vegetationstypen in f über die Da das Methodendesign der Diplomarbeit einerseits durch eine parallel laufenden Untersuchung Besiedlung von Brachen durch Zikaden hinsichtlich der Erfassungsmethoden vorgegeben war (STRAUSS & üche auf BIEDERMANN 2006) und anderseits der Schwerpunkt der Arbeit auf der Frage lag, welche Umweltspr ährend der Best Artniveau bestehen, musste w immungsphase eine Artenauswahl getroffen werden, da nicht alle Arten innerhalb des vorgeschriebenen Bearbeitungszeitraums untersucht werden konnten. Von den insgesamt ca. ür die 50.000 gefangenen Individuen wurden exemplarisch 107 Arten mit insgesamt 36.782 adulten Individuen f ählt. Es wurden alle Vertreter folgender Familien berücksichtigt: Tingidae, Miridae (nur Modellierung ausgew Stenodemini), Nabidae, Lygaeidae, Berytidae, Pyrrocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae, Cydnidae, Scutelleridae, Pentatomidae und Acanthosomatidae. über eine Korrelationsanalyse zu Variablengruppen zusammengestellt und Die Umweltparameter wurden ür alle Wanzenarten, die auf mindestens 10% der Flächen einer Stadt vorkamen, univariate Habitatmodelle mit f ür jede Art wurden aus bis zu 15 Variablengruppen pro Gruppe die Variable logistischer Regression erzeugt. F öchsten R2N ausgewählt und aus diesem Pool von Parametern wurden anschließend multivariate mit dem h Über den AIC Modellkombinationen mit bis zu vier Variablen gebildet. -Wert wurde eine Gewichtung nach C ür jede betrachtete Art den AKAIKE vorgenommen und gewichtete mittlere Gesamtmodelle erstellt, die f ärungsanteil der relevanten Umweltparameter sowie deren Koeffizienten in der Regressionsgleichung des Erkl Habitatmodells angeben (BURNHAM 1998). Ergebnisse ährend in Bremen 71 Arten (24101 Individuen) festgestellt wurden, gingen in Berlin W 91 Arten (12681 Individuen) in die Auswertung ein. Es konnten sechs Arten der Roten Liste ünf Arten (Acetropis gimmerthalii, Aelia Deutschlands nachgewiesen werden, dabei traten f klugii, Liorhyssus hyalinus, Nabis lineatus und Trigonotylus pulchellus ) in Bremen auf, ährend eine Art (Geocoris dispar w ) nur in Berlin gefunden wurde (HOFFMANN & MELBER Übersicht der nach 2003). Eine gewiesenen Arten findet sich in Tabelle 1. ür insgesamt 41 Arten konnten signifikante multivariate Habitatmodelle erstellt F ßen sich für 19 Arten und in Berlin für 32 Arten Habitatmodelle werden. In Bremen lie ür alle 41 Arten eine hohe Modellgüte erzeugen. Die gewichteten Gesamtmodelle weisen f 2 (AUC zwischen 0,82 und 0,96; R N zwischen 0,30 und 0,70) auf. Die Anzahl der Umweltvariablen im gewichteten Gesamtmodell lag zwischen zwei und 14 Variablen pro Art. 8 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Übersicht der nachgewiesenen Wanzenarten in Tab. 1: Bremen (2003) und Berlin (2004); Angaben in Prozent der Brachen, auf denen jeweils ein Nachweis gelang (Bremen n=157 Brachen; Berlin n=89 Brachen)

RL D Art Berlin Bremen RL D Art Berlin Bremen Tingidae Stygnocoris sabulosus (SCHILLING, 1829) 5,62 1,91 ÉN, 1807) Acalypta parvula (FALL 3,18 Trapezonotus arenarius (LINNAEUS, 1758) 2,25 1,91 Dictyla echii (SCHRANK, 1782) 14,6 Xanthochilus quadratus (FABRICIUS, 1798) 2,25 Dictyonota fuliginosa A. COSTA, 1853 1,12 Berytidae ÄFFER, 1835) Kalama tricornis (SCHRANK, 1801) 6,74 1,91 Berytinus minor (HERRICH-SCH 1,91 ÄFFER, 1830) Oncochila simplex (HERRICH-SCH 3,37 2,55 Gampsocoris punctipes (GERMAR, 1822) 3,37 ÄFFER, 1838) Tingis ampliata (HERRICH-SCH 12,4 4,46 Neides tipularius (LINNAEUS, 1758) 25,8 Tingis cardui (LINNAEUS, 1758) 6,74 3,18 Pyrrhocoridae ÄFFER, 1838) Tingis crispata (HERRICH-SCH 66,3 Pyrrhocoris apterus (LINNAEUS, 1758) 14,6 Miridae, Stenodemini Alydidae ÄFFER, 1841) Acetropis carinata (HERRICH-SCH 15,7 10,8 Alydus calcaratus (LINNAEUS, 1758) 10,1 3,82 A 2/3 Acetropis gimmerthalii (FLOR, 1860) 3,82 Coreidae ÉN, 1807) Leptopterna dolabrata (LINNAEUS, 1758) 7,87 11,5 Bathysolen nubilus (FALL 11,2 ÉN, 1807) Leptopterna ferrugata (FALL 4,49 26,1 Ceraleptus lividus STEIN, 1858 1,12 1,91 Megaloceroea recticornis (GEOFFROY, 1785) 19,1 8,28 Coreus marginatus (LINNAEUS, 1758) 29,2 6,37 Notostira elongata (GEOFFROY, 1785) 50,6 51,6 Coriomeris scabricornis (PANZER, 1809) 6,74 3,18 ÉN, 1807) Stenodema calcarata (FALL 6,74 66,2 Spathocera dalmanii (SCHILLING, 1829) 1,27 Stenodema laevigata (LINNAEUS, 1758) 42,7 29,3 Syromastes rhombeus (LINNAEUS, 1767) 14,6 Stenodema virens (LINNAEUS, 1767) 43,8 Rhopalidae Trigonotylus caelestialium (KIRKALDY, 1902) 42,7 69,4 Brachycarenus tigrinus (SCHILLING, 1829) 10,1 0,637 V Trigonotylus pulchellus (HAHN, 1834) 7,01 Chorosoma schillingii (SCHILLING, 1829) 7,87 21,7 Trigonotylus ruficornis (GEOFFROY, 1785) 20,4 Corizus hyoscyami (LINNAEUS, 1758) 32,6 11,5 Nabidae G Liorhyssus hyalinus (FABRICIUS, 1794) 0,637 ÉN, 1807) Himacerus apterus (FABRICIUS, 1798) 1,12 3,18 Myrmus miriformis (FALL 20,2 37,6 Nabis ferus (LINNAEUS, 1758) 29,2 35,7 Rhopalus parumpunctatus SCHILLING, 1829 66,3 36,3 Nabis flavomarginatus SCHOLTZ, 1847 4,49 1,27 Rhopalus subrufus (GMELIN, 1790) 1,12 0,637 Nabis limbatus DAHLBOM, 1851 5,62 5,10 Stictopleurus abutilon (ROSSI, 1790) 18,0 4,46 A 2/3 Nabis lineatus DAHLBOM, 1851 0,637 Stictopleurus punctatonervosus (GOEZE, 1778) 69,7 28,0 Himacerus major (A. COSTA, 1842) 4,49 0,637 Stenocephalidae Himacerus mirmicoides (O. COSTA, 1834) 15,7 4,46 Dicranocephalus agilis (SCOPOLI, 1763) 1,12 Nabis pseudoferus REMANE, 1949 66,3 50,3 Cydnidae Lygaeidae Legnotus limbosus (GEOFFROY, 1785) 1,12 Beosus maritimus (SCOPOLI, 1763) 3,37 Thyreocoris scarabaeoides (LINNAEUS, 1758) 2,25 ÉN, 1807) Cymus claviculus (FALL 11,2 5,73 Tritomegas sexmaculatus (RAMBUR, 1839) 15,7 Cymus glandicolor HAHN, 1832 6,37 Scutelleridae Cymus melanocephalus FIEBER, 1861 3,82 Eurygaster maura (LINNAEUS, 1758) 12,4 Drymus sylvaticus (FABRICIUS, 1775) 2,25 0,637 Eurygaster testudinaria (GEOFFROY, 1785) 0,637 ÁTH, 1878 Emblethis denticollis HORV 1,12 Odontoscelis fuliginosa (LINNAEUS, 1761) 1,12 Geocoris ater (FABRICIUS, 1787) 6,74 Pentatomidae A 2/3 Geocoris dispar (WAGA, 1839) 4,49 Aelia acuminata (LINNAEUS, 1758) 71,9 33,8 Geocoris grylloides (LINNAEUS, 1761) 1,12 R Aelia klugii HAHN, 1831 1,27 Heterogaster urticae (FABRICIUS, 1775) 7,87 Arma custos (FABRICIUS, 1794) 1,27 ÉN, 1826) Ischnodemus sabuleti (FALL 1,12 5,73 Carpocoris fuscispinus (BOHEMAN, 1849) 20,2 0,637 Kleidocerys resedae (PANZER, 1797) 23,6 14,65 Carpocoris purpureipennis (DE GEER, 1773) 18,0 Macrodema microptera (CURTIS, 1836) 1,91 Dolycoris baccarum (LINNAEUS, 1758) 38,2 1,91 Megalonotus chiragra (FABRICIUS, 1794) 3,37 Eurydema oleracea (LINNAEUS, 1758) 48,3 2,55 Metopoplax ditomoides (A. COSTA, 1847) 7,87 Eurydema ornata (LINNAEUS, 1758) 10,1 Nysius ericae (SCHILLING, 1829) 12,4 8,28 Graphosoma lineatum (LINNAEUS, 1758) 7,87 ÄFFER, 1850) Nysius helveticus (HERRICH-SCH 2,25 2,55 Neottiglossa pusilla (GMELIN, 1790) 21,3 6,37 Nysius senecionis (SCHILLING, 1829) 74,2 32,5 Palomena prasina (LINNAEUS, 1761) 8,99 1,91 Nysius thymi thymi (WOLFF, 1804) 75,3 77,7 Peribalus vernalis (WOLFF, 1804) 23,6 Ortholomus punctipennis (HERRICH-S. , 1838) 30,3 Picromerus bidens (LINNAEUS, 1758) 2,25 1,27 Peritrechus geniculatus (HAHN, 1832) 6,74 3,82 Piezodorus lituratus (FABRICIUS, 1794) 16,9 2,55 Pterotmetus staphyliniformis (SCHILLING, 1829) 2,25 Podops inunctus (FABRICIUS, 1775) 1,12 0,637 Rhyparochromus pini (LINNAEUS, 1758) 2,25 Rhaphigaster nebulosa (PODA, 1761) 1,12 Rhyparochromus vulgaris (SCHILLING, 1829) 4,49 Sciocoris cursitans (FABRICIUS, 1794) 2,25 Scolopostethus affinis (SCHILLING, 1829) 11,2 1,27 Zicrona caerulea (LINNAEUS, 1758) 0,637 Scolopostethus thomsoni REUTER, 1875 6,74 1,27 Acanthosomatidae ÉN, 1807) Sphragisticus nebulosus (FALL 6,74 Elasmostethus interstinctus (LINNAEUS, 1758) 1,12 2,55 Stygnocoris fuligineus (GEOFFROY, 1785) 6,74 3,18 Elasmucha grisea (LINNAEUS, 1758) 3,18 ÉN, 1807) Stygnocoris rusticus (FALL 4,49 Trigonotylus ruficornis Am Beispiel der Weichwanze sollen die Ergebnisse der ür eine ührlich darstellt werden: Habitatmodellierung f Art im Folgenden ausf Trigonotylus ruficornis ävalenz von 20,4 % und konnte mit erreichte in Bremen eine Pr ährend die Art in Berlin nicht nachgewiesen werden 61 Individuen nachgewiesen werden, w konnte. Von den beiden anderen in Bremen nachgewiesenen Vertretern der Gattung erreichte T. pulchellus ür die Modellierung notwendige Prävalenz, während T. mit 7,01 % nicht die f caelestialium äufiger auftrat. sowohl in Bremen (69,4 %) als auch in Berlin (42,7 %) deutlich h T. ruficornis Die Erstellung der univariaten Modelle ergab, dass auf Umweltvariablen aus 13 Variablengruppen signifikant reagiert. Die besten Modelle konnten mit den Variablen üchsiger Grasbrachen im Umkreis von 125 Metern sowie dem pH Alter, dem Anteil hochw - 2 Wert gebildet werden (Tab. 2). Der Einfluss dieser drei Variablen ist unimodal, die R N-Werte liegen zwischen 0,164 und 0,118. Des weiteren reagiert die Art unimodal auf den Anteil offener Brachen im 100 m Radius, unimodal auf den Deckungsgrad der Moosschicht, negativ auf den Reaktionsindex sowie unterschiedlich auf eine Reihe von weiteren Umgebungsparametern. Ein Auswahl von univariaten Regressionskurven zusammen mit den festgestellten Beobachtungen und Nichtbeobachtungen wird in der Abbildung 1 dargestellt.

HETEROPTERON Heft 26 / 2008 9

ür Trigonotylus ruficornis Tab. 2: Univariate Habitatmodelle (Bremen) f Bremen Variable Inhalt Form AUC R2N p b0 b1 b2 alter Alter U 0.725 0.164 <0,001 -2.33 0.297 -0.0107 üchsige grasdominierte Brache 125m Radius BG.hoch.125 hochw U 0.681 0.146 <0,001 -1.81 21.25 -53.6 ph pH-Wert (CaCO2) U 0.694 0.118 0.00621 -15.4 5.70 -0.544 BO.100 offene Brachen (<10% Vegetationsbedeckung) 100m Radius U 0.661 0.0984 0.00625 -1.52 13.0 -33.0 ms.pr Deckung Moosschicht [%] U 0.673 0.0818 0.0150 -1.89 0.0659 -0.000753 RI Reaktionsindex S- 0.637 0.0802 0.00596 0.184 -4.05 0 BS.100 staudendominierte Brache 100m Radius S- 0.688 0.0794 0.00432 -0.915 -3.25 0 BS.nass.75 nasse staudendominierte Brache 75m Radius U 0.563 0.0735 0.0232 -1.49 20.7 -62.1 ölze 125m Radius GW.125 Geh S- 0.596 0.0700 0.00746 -1.12 -12.3 0 BSd.75 dichte staudendominierte Brache 75m Radius S- 0.604 0.0672 0.00880 -1.12 -8.80 0 üttere grasdominierte Brache 25m Radius BGs.25 sch S+ 0.605 0.0643 0.0104 -1.69 1.26 0 BG.125 grasdominierte Brache 125m Radius S+ 0.624 0.0543 0.0188 -1.68 2.10 0 üchsige grasdominierte Brache 100m Radius BGd.nied.100 dichte niedrigw S- 0.558 0.0508 0.0232 -1.20 -9.63 0

Bei der Bildung der multivariaten Modelle aus den 13 signifikanten Umweltparametern konnten insgesamt 58 multiple Modelle erzeugt werden. Alle 13 Faktoren waren dabei in mindestens einem Modell vertreten. Die Gewichtung nach AKAIKE ergab, dass von allen Modellen am wahrscheinlichsten eine Parameterkombination aus dem pH-Wert, dem ölzanteil im 125 m Offenbodenanteil im 100 m Radius, dem Reaktionsindex sowie dem Geh T. ruficornis Radius die Vorkommensverteilung von am besten wiedergibt (Modell 1 in Tab. 3). Resultierend aus dem hohen AKAIKE-Gewicht erhalten diese vier Faktoren im gewichteten öchsten Anteil am Erklärungswert. Der pH Gesamtmodell den h -Wert hat ein Gewicht von ächen im 100 m Radius ein vergleichbar hohes Gewicht 25,5 %, der Anteil offener Bodenfl ölzanteil im 125m Radius von 24,6 %. Die beiden sigmoid negativ wirkenden Variablen Geh und Reaktionsindex beeinflussen das Artvorkommen mit 20,9 % bzw. 19,4 % im ärungsanteil von 9,59 % Gesamtmodell. Alle weiteren Variablen haben zusammen einen Erkl ärungswert liefern, im (Tab. 3). Dabei fallen einige Parameter, die alleine einen hohen Erkl ück. Als Beispiele sind hier das Alter multiplen Gesamtmodell stark in ihrer Bedeutung zur üchsiger Grasbrachen im 125 m Radius zu nennen. und der Anteil hochw

t t i i

e 1.0 e 1.0 k k h h c c i i l l

n 0.8 n 0.8 i i e e h h c c

s 0.6 s 0.6 r r h h a a w w

s 0.4 s 0.4 n n e e

m 0.2 m 0.2 m m o o k k r r

o 0.0 o 0.0 V V 3.5 4.5 5.5 6.5 7.5 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 pH Offenbodenanteil 100 m Radius

Einfluss des pH-Wertes Einfluss des Offenbodenanteils im 100m Radius t t i i

e 1.0 e 1.0 k k h h c c i i l l

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m 0.2 m 0.2 m m o o k k r r

o 0.0 o 0.0 V V 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 ölze 125 m Radius Geh RI ölzanteil im 125m Radius Einfluss des Geh Einfluss des Reaktionsindex

ür vier univariate Habitatmode Trigonotylus ruficornis ärung: Die Abb. 1: Regressionskurven f lle von . (Erkl Koeffizienten der Regressionskurve finden sich in Tabelle 2 (b0 = y-Achsenabschnitt; b1 = Steigung der ür Modelle mit einem Maximum in mittleren Wertebereichen Geraden; b1/b2 = Steigung der Geraden f ßerdem sind die festgestellten Beobachtungen (y=1) und (unimodale Glockenform)), au Nichtbeobachtungen (y=0) durch schwarze Dreiecke markiert.) 10 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

ür Trigonotylus ruficornis Tab. 3: Gewichtetes Habitatmodell f Trigonotylus ruficornis (GEOFFROY, 1785) Bremen Gesamtmodell Modell 1 Variable Gewicht (%) b1 b2 b1 b2 ph 25,5 6,69 -0,650 6,18 -0,618 BO.100 24,6 24,7 -50,1 26,2 -51,4 GW.125 20,9 -7,42 -17,1 RI 19,4 -0,546 -3,84 BS.nass.75 2,70 9,80 -42,2 BSd.75 2,54 -5,68 ms.pr 1,52 0,0129 -0,000154 alter 1,49 0,0412 -0,00149 BGd.nied.100 0,733 -2,33 BS.100 0,511 -0,180 BG.125 0,0859 0,183 BG.hoch.125 0,00610 0,480 -1,29 BGs.25 3,66E-07 0,00326 Interzept b0 -17,6 -14,3 öchsten Erk ärungswert (Variable Im Vergleich zum univariaten Modell mit dem h l Alter: AUC 0,725; R2 0,164) erreichen sowohl das gewichtete Gesamtmodell als auch das N ütekriterien. Eine Übersicht über beste multivariate Modell bessere Werte im Bereich der G ütekriterien findet sich in Tabelle 4. die G ütem ße der multivariaten Habitatmodelle für Trigonotylus ruficornis Tab. 4: G a

Formel wi AUC R2N AICc PKappa Kappa Sensi Spezi CCR Gewichtetes Modell 0.90 0.50 0.30 0.62 0.81 0.87 0.86 RI +ph +ph^2 +BO.100 +BO.100^2 +GW.125 0.721 0.86 0.43 103.34 0.29 0.55 0.81 0.83 0.82

ändnis des Gesamtmodells kann die Responsekurve herangezogen werden. Zum Verst ür verschiedene Parameterkonstellationen die prognostizierte Wahrscheinlichkeit Diese stellt f des Vorkommens einer Art dar. Angesichts der Anzahl der Variablen im Gesamtmodell ärungsanteil auf feste Werte gesetzt, die jeweils werden die Parameter mit einem geringen Erkl über alle untersuchten Brachflächen in Bremen entsprechen. Variablen mit dem Durchschnitt ärungsanteil am Gesamtmodell werden nicht berücksichtigt bzw. auf einem sehr geringen Erkl ür zwei Kombinationen mit den beiden sigmoid negativ wirkenden Variablen 0 gesetzt. F ölzanteil im 125 m Radius wird jeweils die Responsekurve über die Reaktionsindex und Geh beiden Variablen pH-Wert und Offenbodenanteil im 100 m Radius (BO.100) wiedergegeben (Abbildung 2). Wie aus den Responsekurven zu erkennen ist, nimmt die ölzen ab. Vorkommenswahrscheinlichkeit der Weichwanze mit steigendem Anteil an Geh ährend die Art hinsichtlich des Ebenso reagiert sie negativ auf einen hohen Reaktionsindex. W pH-Wertes einen Bereich um pH 5 bevorzugt, so erreicht die Vorkommenswahrscheinlichkeit öchsten Bereiche bei einem Anteil an Offenboden im 100 m Radius von 27 %. die h

p(y) p(y) 1.0 1.0

0.0 0.0 3.0 1.0 3.0 1.0

pH BO.100 pH BO.100

8.0 0.0 8.0 0.0 Reaktionsindex RI = 0,2 Reaktionsindex RI = 0,6 ölze 125 m Radius = 10 % ölze 125 m Radius = 30 % Anteil Geh Anteil Geh ür Trigonotylus ruficornis Abb. 2: Berechnete Vorkommenswahrscheinlichkeit f mit den variablen Modellfaktoren ärung: Im Gesamtmodell wurden pH-Wert und Offenbodenanteil im Umkreis von 100 Metern (Erkl ächen in folgende Parameter auf feste Werte gesetzt (jeweils Durchschnittswerte aller Untersuchungsfl Bremen): Anteil nasse Staudenbrachen 75 m Radius = 3 %; Anteil dichte Staudenbrachen 75m Radius = 3 üchsige Grasbrachen 100 %; Deckungsgrad Moosschicht = 30 %; Alter = 10 Jahre; Anteil dichte niedrigw ücksichtigt bzw. auf 0 gesetzte m Radius = 3 %; Anteil Staudenbrachen 100 m Radius = 15 %; Nicht ber ü Variablen: Anteil Grasbrachen 100 m Radius; Anteil hochw chsige Grasbrachen 125 m Radius, Anteil üttere Grasbrachen 25 m Radius. Bei den festgesetzten Umweltparametern handelt es sich um eine sch HETEROPTERON Heft 26 / 2008 11

ät der Anteil niedriger dichter Grasbrachen nicht 3 abstrakte Konstellationen von Werten, da in der Realit ährend gleichzeitig der Anteil an Grasbrachen im selben Radius 0 % beträgt. % Prozent betragen kann, w Insgesamt betrachtet konnten mit dem Verfahren der Habitatmodellgewichtung äftige Modelle für eine Reihe von Arten erzeugt werden. Da für monophage aussagekr Wanzenarten der Deckungsgrad der Wirtspflanzen nicht erfasst und zudem am Boden lebende Arten durch den Streifkescher nur unzureichend erfasst wurden, eignet sich das angewandte ür polyphage Bewohner der Krautschicht, z.B. die Miriden Notostira Verfahren insbesondere f elongata, Trigonotylus spec Stenodema spec Nabis ferus N. . und ., die Sichelwanzen und pseudoferus, aus der Gruppe der Chorosoma schillingii, Corizus hyoscyami, Rhopalidae Myrmus miriformis, Rhopalus parumpunctatus, Stictopleurus abutilon S. und punctatonervosus s Nysius thymi, Aelia acuminata owie eine Reihe weiterer Wanzenarten wie Dolycoris baccarum oder . ätzlich eignet sich das angewandte Verfahren auch, um naturschutzfachlich Grunds äume etwa bei Bauvorh interessante Arten zu untersuchen und Eingriffsr aben durch die Berechnung der Vorkommenswahrscheinlichkeiten zu bewerten. Ein Mehraufwand bei der Erfassung kann durch einen geringeren Aufwand bei der Bestimmung und der Erhebung der ücksichtigt man die ökologischen B Umweltfaktoren wettgemacht werden. Ber esonderheiten önnen mit der Habitatmodellierung objektiv nachvollziehbare und der jeweiligen Art, so k äter überprüfbare Aussagen getroffen werden ( sp RUDNER et al. 2004)

Literatur:

BURNHAM, K.P. (1998): Model selection and multimodel inference: a practical information-theoretic approach. - 488 S. DECKERT, J. & HOFFMANN, H.J. (1993): Bewertungsschema zur Eignung einer Insektengruppe (Wanzen) als ür Landschaftsplanung und UVP in Deutschland. 1, Biodeskriptor (Indikator, Zielgruppe) f - Insecta, 141-146. – HOFFMANN, H.J. & MELBER, A. (2003): Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) Deutschlands. in: B. 8 KLAUSNITZER: Entomofauna Germanica. - Entomologische Nachrichten und Beihefte , 209-272, Dresden. ögliche Integration in die RUDNER, M., SCHADEK, U. & DAMKEN, C. (2004): Habitatmodelle und ihre m – Planungspraxis ein Diskussionsbeitrag. - S. 167-171 in: Habitatmodelle - Methodik, Anwendung, Nutzen. - Tagungsband zum Workshop vom 8.-10. Oktober 2004 am UFZ Leipzig. STRAUSS, B. & BIEDERMANN, R. (2006): Urban brownfields as temporary habitats: Driving forces for the 29 diversity of phytophagous . - Ecography , 928-940.

Anschrift des Autors: Claas Damken, An den Eschen 31 e, D-26129 OLDENBURG e-mail: [email protected] 12 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Einblicke in die Biologie der Rotrücki gen Irrwischwanze Alydus calcaratus

JOSEF H. REICHHOLF

Einleitung ückige Irrwischwanze Alydus calcaratus É äsentiert als einzige Die Rotr (LINN , 1758) repr ühlerwanzen (A in Deutschland verbliebene Art die Familie der Krummf lydidae) (WACHMANN ällt sie durch ihre Beweglichkeit auf (Name!). Sie läuft am 1989). Im Imaginalstadium f ügigen Störungen bereits auf. Dabei Boden, klettert in der Vegetation und fliegt bei geringf ötlichbraune Oberseite sichtbar. A wird ihre bezeichnende r n den Hinterbeinen ist die Schiene äftige, bedornte Schenkel (Femur). Darin (Tibia) gerade und etwa so lang wie der kr äufigen „Sichelbein“ Camptopus unterscheidet sich die Art vom im mediterranen Bereich h lateralis. äre dies nicht sonderlich Bei der Vielgestaltigkeit der Morphologie von Wanzen w Alydus calcaratus bemerkenswert, wenn nicht die Larven von eine so frappierende ürden, dass man wirklich genau hinsehen muss, um sie am Ameisenmimikry zeigen w üssels von in Größe, Gestalt und Farbe ähnlichen Ameisen Vorhandensein des R sehr önnen. Nach äheres über die Beziehungen der unterscheiden zu k WACHMANN l. c. ist nichts N Alydus– üngeren Larvenstadien, in Larven zu Ameisen bekannt. Sie sollen, zumindest in den j Ameisennestern (parasitisch, kommensal?) leben. Zur Biologie der Art gibt es offenbar nur üste, auf sandigen Böden und recht allgemeine Angaben. Die Irrwischwanzen leben an der K ähren sich hauptsächlich phytophag von reifen wie unreifen Samen, deren Heiden und ern äfte sie aufsaugen (Quelle: S WIKIPEDIA).

ße Alydus- ünen Samenschote des Kicher Astagalus Abb. 1: Eine gro Larve beim Anbohren einer noch gr -Tragants cicer. (Foto: REICHHOLF)

Ein Vorkommen auf der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) Alydus Im August/September 2004 entdeckte ich ein kleines Vorkommen von calcaratus auf der ZSM. Es umfasste etwa 15 bis 20 Adulte und eine sicherlich deutlich ößere, jedoch nicht näher feststellbare Anzahl von Larven bis zum metamorphosereifen gr ße Larve sowie eine adulte Wanze. Stadium. Abb. 2 zeigt eine kleinere und eine gro HETEROPTERON Heft 26 / 2008 13

Alydus calcaratus Abb. 2: Imago sowie metamorphosereife und kleine Larve von von der ZSM, August 2004. (Foto: M. MÜLLER, ZSM).

Larven wie Imagines wurden insbesondere bei sonnigem Wetter um die Mittagszeit und ühen Nachmittag aktiv. Häufig kletterten die Larven nach Art der Ameisen an am fr ärts oder waren dabei zu finden, wie sie die reifenden Grashalmen auf- und abw älter der in kleinen Gruppen vorkommenden Kicher Samenbeh -Tragant-Pflanzen anstachen und daran saugten.

Merkwürdiges Larvenverhalten ällig geworden waren zuerst einzelne Larven in der Größe von Roten Waldameisen, Auff weil sie an Grashalmen, die aus den Kicher-Tragant-Horsten herausragten, hochkletterten, ärts und mit nach oben gerichtetem sich unter der Spitze umdrehten und mit dem Kopf abw äre die Unterlage Hinterleib anhaltend Bewegungen machten, die wie ein Winken aussahen. W ätte man den Eindruck gewonnen, dass mit dem prallen (!) flach und waagerecht gewesen, h ähnlichkeit war enorm und es ist der anfänglichen Hinterleib geklopft wird. Die Ameisen äuschung zu verdanken, dass ich einige fing und zur näheren Artbestimmung mitnahm. Im T äschen war nun klar, dass es sich gar nicht um Ameisen, sondern um Wanzenlarven Gl ömten einen nicht unangenehm süßlichen Duft mit aromatischer handelte. Sie verstr äschen geschah nun Unerwartetes: Aus dem Hinterleib kam ein Komponente. In zwei Gl ünner und weißlicher Wurm heraus, der 7 bis 8 cm Länge erreichte und sich langer, sehr d ümmte (Abb. 3). anhaltend langsam kr ßer Teil des Thorax erwiesen sich bei genauerer Betrachtung Der Hinterleib und ein gro öllig ausgefressen. Bei den Würmern dürfte es sich um der daraufhin verendeten Larve als v Mermis einen Vertreter der Gattung der Nematomorpha gehandelt haben, die in Insekten ögel parasitieren. Das Wippen mit dem Hinterleib erweckt den Eindruck, dass damit V önnen, die diese „Ameisen“ verzehren und so die Wurmvermehrung angelockt werden k ür vor allem Erdspechte, wie der Grü Picus viridis weiter tragen. In Frage kommen daf nspecht , der mit spezialisierter Zunge Ameisennester als Nahrungsquelle nutzt und der an solchen Stellen auch vorkommt. 14 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Mermis– ßen Larve von Alydus calcaratus Abb. 3: Wurm aus dem Hinterleib einer gro , September 2004, ZSM. ÜLLE (Foto: M. M R, ZSM)

Die Hauptfutterpflanze ßen aktiven Stadien der Rotrückigen Irrwischwanze hielten sich an den örtlichen Alle au Vorkommen des horstartig wachsenden Kicher-Tragants auf. An den gleichen Orten ist die Coronilla varia äufig. Sie enthäl ür Bunte Kronwicke h t zyanogene Stoffe und wirkt daher f „süßlich“ und gilt als viele Phytophage giftig. Im Gegensatz zu ihr ist der Trangant „wohlschmeckend“. Seine Samen reifen in sich blasig aufweitenden, kugelig gestauchten örmigen Samen an dünnen Schoten. Darin sitzen die ziemlich beweglichen, dick-scheibenf ütteln das „Kichern“. Die Schotenhülle verfärbt sich von Stielen. Reif erzeugen sie beim Sch ün auf brau und schließlich schwarz. Dabei werden die reifenden Samenbehälter auch (hell)gr ärter, so dass sie sch ßlich wie vom Feuer verkohlt aussehen. Bohren die zunehmend h lie üssel, der dabei seine Beweglichkeit einbüßt, durch die harte Hülle, Wanzen mit ihrem Saugr önnen. Der Blasendurchmesser muss ein Same getroffen werden, um diesen aussaugen zu k üssellänge ebens ärte. Der spezifische setzt der R o eine Grenze wie die zunehmende H ürfte daher eine Gegenanpassung der Pflanze sein. Er hält die Samenverluste an Schotenbau d die Wanzen in Grenzen, wenn sie die Samen aussaugen.

öchst öhnliche Lebensweise der Diese kurzen Einblicke in die interessante und h ungew ückigen Irrwischwanze warfen eine Reihe weiterer Fragen auf, die jedoch nicht mehr Rotr ände erloschen verfolgt werden konnten, weil das Lokalvorkommen der Art auf dem ZSM-Gel ist. Die Ansiedlung war wohl dem Hitzesommer von 2003 zu verdanken. 2005 und danach Alydes calcaratus konnten hier keine mehr gefunden werden.

Literatur – – WACHMANN, E. (1989): Wanzen beobachten kennenlernen. Melsungen.

Anschrift des Autors: Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Zoologische Staatssammlung, ünc ÜNCHEN M hhausenstr. 21, D-81247 M e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 26 / 2008 15

Eine Industriebrache im S tadtgebiet von Ingolstadt

RALPH ZANGE

Industriebrache ist eine Brache, die nach der Aufgabe der industriellen Nutzung von Industrieanlagen äude und Anlagen werden dann dem Verfall preisgegeben oder rückgebaut. Einer Umnutzung entsteht. Die Geb äufig eine Schadstoffbelastung der Böden entgegen, die erst nach aufwändiger und oder Revitalisierung steht h öglich ist. Die Wiedere kostenintensiver Sanierung m ingliederung von Industriebrachen in den ächenrecycling bezeichnet. Wirtschaftskreislauf wird als Fl ßerei der Fa. östlichen Rande der Die ehemalige Gie SCHUBERT UND SALZER in Ingolstadt liegt am „Glacis“. Das Glacis ist ein Erbe der Altstadt im sogenannten Zeit, in der Ingolstadt bayerische Landesfestung örmig umschließt. Ursprünglich war hier eine Bebauung und die Anpflanzung war, und das die Altstadt kreisf ößerer Bäume verboten, um im Verteidigungsfall ein freies Schußfeld zur Verfügung zu haben. Nur gr ärische Bauten waren hier zu finden. Die Gießerei, als Geschütz ßerei gegründet, wurde milit - und Kanonengie 1995 stillgelegt. Die Demontage der Maschinen dauerte bis Ende 1997. Von diesem Zeitraum an bis 2006 war ände der natürlichen Sukzession das Industriegel unterworfen. üherer Der kontaminierte Oberboden wurde abgeschoben und entsorgt. Dabei wurden auch Fundamente fr ünden des Denkmalschutzes erhalten werden. Auf den so neu geschaffenen Festungsbauten freigelegt, die aus Gr ächen und den Mau kiesigen Rohbodenfl erresten entstanden im Laufe der Jahre neue Biotope, die von ände auch in verschiedenen Insekten, Reptilien und Amphibien angenommen wurden. Folgerichtig wurde das Gel der Stadtbiotopkartierung 2003-2005 amtlich erfasst. ächen Inzwischen dominieren Weiden und Hochstauden, daneben sind noch offene Kies- und Magergrasfl vorhanden. In diesem wichtigen Lebensraum sind auch einige Spezialisten aus der Familie der Heteropteren Syromastes rhombeus É Alydus calcaratus É angetroffen worden: LINN 1767, LINN 1758, die alle auf der Roten ür Rhopalus rufus überraschend. Liste Bayern stehen, so ist der Erstnachweis f SCHILLING 1817, doch recht [Anmerkung des Hrsg.: Die Richtigkeit der Artbestimmung wurde jedoch von den Tagungsteilnehmern bezweifelt!]

Kartierung Gießereigelände Ingolstadt ° sonnig, fast Windstill 11.09.2006, Temperatur: 30 ächenweise verwachsen, mit Kies ächen. Vorderer Bereich trockener, hinterer Biotop: Fl -Freifl ünpflanzen. Bereich einheitlich feuchter mit mehr Gr ße folgender Bestand an Bäumen: An der Stra Salix purpurea Purpur-Weide Robinie pseudoacacia Akazie Populus nigra Schwarz-Pappel Populus alba Silber-Pappel Acer platanoides Spitz-Ahorn Fagus silvatica Rotbuche Betula pubescens Moorbirke Cornus sanguinea Roter Hartriegel

Bemerkenswerte Funde der Familie Heteroptera 11.09.2006 ßereigelände in Ingolstadt konnten Bei Kartierungsarbeiten im Ehemaligen Gie ährdete Arten der Familie Heteroptera festgestellt werden. Dieses Kleinbiotop umfasst gef ächen. Sand einige in sich geschlossene Fl -Kiesboden, Pionierpflanzen, niedriger Bewuchs, ätze. Als eine Voraussetzung für eine Artenvielfalt von Wanzen gilt Buschgruppen. Sonnige Pl ür dieses Gebiet ein ausreichendes Angebot an Futterpflanzen, Versteckmöglichkeiten, sowie f Ruhe. Einige Heteropteren leben monophag (von einer bestimmten Nahrung), andere polyphag, (von äuberisch). verschiedener Nahrung), andere adephag (r Eine Artenliste wurde erstellt.

Heteroptera Pentatomidae Scutelleridae Carpocoris fuscispinus BOHEMAN 1849 Odontoscelis fuliginosa É Carpocoris purpureipennis LINN 1761 DEGEER 1773 16 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Dolycoris baccarum É LINN 1758 Palomena prasina É LINN 1761 Rhaphigaster nebulosa PODA 1761 Coreidae Syromastes rhombeus É Rhopalidae LINN 1767 Coreus marginatus É Corizus hyoscyami É LINN 1758 LINN 1758 Alydidae Rhopalus parumpunctatus SCHILLING 1817 Alydus calcaratus É Stictopleurus punctatonervosus LINN 1758 GOEZE 1778 Lygaeidae Rhyparochromus (Raglius) alboacuminatus

GOEZE 1778 überein öke Die Aussagen in den Roten Listen stimmen darin , dass vor allem sten (empfindliche) Arten von Magerstandorten, Ufer- und Auenbiotopen, von Mooren und anderen Feuchtstandorten sowie von Rohboden- und Sonderstandorten wie Kiesgruben ächen usw. in besonderem Maße gefährdet sind. Da Abraumhalden, Brachfl mit einhergehen ährdung. die Ursachen der Artengef Regional: - Bebauung, Versiedelung, Zersiedelung - industrielle Nutzung - Intensivierung der Landwirtschaft und Forstwirtschaft - Trockenlegung von Feuchtgebieten ßnahmen - wasserbauliche Ma änderungen von Mag - Nutzungs er- und Ruderalstandorten - Beseitigung von Sonderstandorten ( Kies- und Tongruben ) äuden und Kellern. - Abriss von alten Geb - Darunter fallen nicht nur die Heteropteren, sondern alle Insekten aus solchen bedrohten ährdeten Biotope und Gebieten. Unser oberstes Ziel sollte demnach Schutz der gef Unterschutzstellung der einzelnen Habitate sein.

ßereigelände, Südliche Ansicht 1986 (Freigabe des Luftbildes durch die Regierung von Oberbayern GS Pfeil: Gie 300/210/86)

Eine neuerliche Begehung fand Ende August 2007 statt und brachte folgendes Ergebnis: °, leicht windig 26.08.2007 Temperatur: 20 äharbeiten durchgeführt wurden, konnten auch Nachdem festgestellt wurde, dass in der Industriebrache M keine Funde von Heteropteren oder Coleopteren mehr festgestellt werden. Wir hoffen nun darauf dass noch überlebt haben. Leider sind uns die Hände gebunden, dass solche Maßnahmen durchgeführt einige Larven ür keinen plausiblen Grund. werden. Es gibt daf HETEROPTERON Heft 26 / 2008 17

ßereigelände 2007 (Foto: Gie RALPH ZANGE)

Anschrift des Autors: Dipl. Biol. Ralph Zange, Umweltamt Ingolstadt, Rathausplatz 9, 85049 Ingolstadt, e-mail: [email protected]

Südwestdeutsche Wanzen-Neubürger – Zeugen einer Klimaveränderung ?

SIEGFRIED RIETSCHEL

ürgern und die Ausbreitung wärmeliebender Die Zuwanderung von Wanzen-Neub üdwestdeutschland könnte als Anzeichen einer allgemeinen Klimaerwärmung Wanzen in S überwiege gewertet werden. Bei dem weit nden Teil einheimischer Wanzenarten (85-90%) üden nach handelt es sich um postglaziale Zuwanderer, die auf unterschiedlichen Wegen von S ährend der letzten 10.000 Jahre beträchtliche SW-Deutschland kamen. Sie haben w änderungen „Kleine Klimaschwankungen und Biotopver erlebt. Neben Klimapessima (u.a. “) bestimmten auch Klimaoptima (u.a. im Atlantikum) ihre derzeitige Verbreitung. Im Eiszeit ärmung sollten deshalb die Arealerweiterer unter Hinblick auf die aktuell diskutierte Klimaerw ürgern, deren Ausbreitung und ihnen besonders beachtet werden. Hingegen sollte bei Neub ückhaltung bei der direkten Interpretation als Erfolg meist anthropogene Ursachen hat, Zur Klimazeiger gelten.

Literatur: ürger und Arealerweiterer üdwestdeutschland – RIETSCHEL, S. (2007): Wanzen (Heteroptera) als Neub in S änderung? – Beiheft 31, Zeugen einer Klimaver Mainzer naturwiss. Archiv 301-317, 1 Abb.; Mainz.

Anschrift des Autors: Prof. Dr. Siegfried Rietschel, Waldrebenweg 6, D-76149 KARLSRUHE. e-mail: [email protected] 18 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

„Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ – Adressenverzeichnis (Stand Januar 2008)

Name; Vorname; Institution; Straße; ORT; Tel./Fax/e-mail; Privatadresse Achtziger; Dr. Roland; ÖZ; Leipziger Str. 29; D-09596 FREIBERG / Sa.; TU Bergakademie Freiberg, I Tel. 03731/33391 (p.), /39 23012 (d.), Fax /39 4060, e-mail [email protected], www ioez.tu- freiberg.de; Pfarrgasse 17, D-09599 FREIBERG / Sa, e-mail [email protected] Adlbauer; Dr. Karl; A-8010 GRAZ, ÖSTERREICH; Steierm. Landesmuseum Joanneum; Raubergasse 10; Tel. 0316/8017-4760, Fax -4800, e-mail [email protected]; Heinrichstr. 5, A-8010 GRAZ Arnold; Kurt; D-09466 GEYER / Erzgeb.; ; Postfach 11 20; Tel. Fax . 037346 1289, e-mail kurt_arnold @web.de Aukema; Dr. Berend; NL-6871 ND RENKUM, NIEDERLANDE; ; 31 Kortenburg; Tel. 003131/7312557, e- mail [email protected] Bartels; Roland; D-06188 BRACHSTEDT; – ; Kirchweg 5a; Tel./Fax , e-mail [email protected] Bellstedt; Ronald; D-99867 GOTHA; Museum der Natur; Parkallee 15; Tel. 03621/823014, e-mail [email protected] Bornholdt; Dr. Günter; D-36381 SCHLÜCHTERN; ; Ziegenbergweg 1; Tel. 06661/6484, Fax /917591, e- mail [email protected]; dienstl: c/o Planungsgruppe Natur & Umwelt (PGNU), Hinter den Ulmen 15, D-60433 FRANKFURT / MAIN, Tel. 069/952964-18, Fax /95294085, e-mail pgnu.ffm@t- online.de Brancucci; Michel; CH-4001 BASEL, SCHWEIZ; Naturhist. Museum; Augustinergasse 2; Tel +41 61/266- – 5546, Fax 5578, e-mail [email protected] Bräu; Dipl.-Ing. Markus; D-80638 MÜNCHEN ; Amperstr. 13; Bruers; Jos & Viskens; Gaby; K B I N; Koninklyk Belgisch Instituut Natuurweteschappen; Jan Van BE-2050 ANTWERPEN; Heeenlaan, 31; Tel. 03 288 7495, e-mail [email protected] Büttner; Reiner; D-91054 ERLANGEN; ; Sieglitzhofer Str. 13; [email protected] Damken; Claas; D-26129 OLDENBURG; ; An den Eschen 31 e; e-mail [email protected] Deckert; Dr. Jürgen; ür ür Naturkunde Berlin; ße 43; D-10115 Institut f Syst. Zool., Museum f Invalidenstra BERLIN; Tel. 030/28972526, Fax /28972528, e-mail [email protected], priv. ühle 13, D Hahns M -12587 BERLIN Donning; Axel; D-48165 MÜNSTER; ; Hohe Geest 163a; e-mail [email protected], [email protected] Dorow; Dr. Wolfgang H.O.; Forschungsinstitut Senckenberg, Proj. Hess. Naturwaldreservate; D-60325 FRANKFURT; Senckenberganlage 25; Tel. 0049-69-7542-1332, Fax 069/746238, e-mail D-60431 FRANKFURT [email protected] ; Lindenring 21, , Tel. 069/776795, [email protected] Drees; Dr. Michael; D-58093 HAGEN ; Im Alten Holz 4a; Dusoulier; Francois; F-44230 SAINT SÈBASTIEN-SUR-LOIRE ; 8, rue des Martins; Engelmann; Dr. Hans-Dieter; D-02826 GÖRLITZ; ; Carl-von Ossietzky-Str. 35; Tel. 035772/40327 Esser; Jens; örnerstr. 20; D-13156 BERLIN; ; K e-mail [email protected] Faraci; Dr. Franco; I-37011 BARDOLINO, ITALIEN; ; V. Carducci 3; Fax +39-045-585890, e-mail: [email protected] Fent; Meral; ölümu / Fac. Arts & Science, Dept. of Trakya University; Fen-Edebiyat Fakultes Biyoloji B 22030 EDIRNE TÜRKEI / TURKEY; – Biology; Tel. +90284235 2825/1176; Fax 4010; e-mail [email protected] Franke; Rolf; ölstr. 50; D-02826 GÖRLITZ; ; Kr Tel. 03581/315775 (p), /4760601 (d) Friess; Thomas; A-8042 GRAZ, ÖSTERREICH; ; Breitenweg 7h/2; e-mail [email protected] Gloyna (Stechert); Kai; D-18196 DAMM; ; An der Eiche 5; kai.gloyna @stud.uni-rostock.de; Tel. 0381 498 ätsplatz 2, D 6264, Fax -6262; FB Biowiss., Inst. Allg. u. Spez. Zool., Universit -18055 ROSTOCK Göllner-Scheiding; Dr. Ursula; D-12587 BERLIN; ; Karl-Frank Str. 6; Tel. 030/645 1069 Göricke; ; D- 39179 EBENDORF Peter ; Fasanenweg 6; HETEROPTERON Heft 26 / 2008 19

Gossner; Dr. Martin; D-88273 FRONREUTE; ; Schussenstr. 12; Tel. 07502-913319, e-mail [email protected]; LOROCULA Gruschwitz; Dipl.-Chem. Wolfgang; D-39418 STASSFURT; ; Sodastr. 5; Tel. 03925/281392, e-mail [email protected] Günther; Dr. Hannes; ße 25; D-55218 INGELHEIM; ; Eisenacherstra Tel. 06132/85383, e-mail [email protected] oder [email protected] Heckmann; Dipl.-Biol. Ralf; D-78467 KONSTANZ; ; Schillerstr. 13; Tel. 07531 368839; 0175-1582613, e- mail [email protected] Heiss; Prof. Dr. Ernst; A-6020 INNSBRUCK, ÖSTERREICH; ; Josef-Schraffl-Str. 2 a; Tel. 0043/512- 267625,, e-mail [email protected], auch [email protected]; Tiroler Landesmuseum Entomol. Res. Group Hoffmann; Dr. Hans-Jürgen; ät Köln, Zoologisches Institut I, Weyertal 119; D-50931 KÖLN; ; Universit Tel. 0221/470-3136, Fax 0221/470-5171, e-mail [email protected], www.uni-koeln.de/math-nat- öhe 6, D-50321 BRÜHL fak/zoologie/sieoek; Daberger H , Tel. 02232-26177 Kallenborn; Dr. Helmut; ät des Saarlandes, FR 8.4 Allg. Biologie / Zoologie ; PF. 151150; D-66041 Universit SAARBRÜCKEN; Tel. 0681/302-3932, Fax -4610, e-mail [email protected] ; ße 14, D-66123 SAARBRÜCKEN Riottestra , Tel. 0681/397399, Fax Kauwling; Stefan; D-48155 MÜNSTER; ; Querstr. 24; e-mail [email protected]; [email protected]; www.geoweb-ms.de Kerzhner; Prof. Dr. I.M.; ST. PETERSBURG 199034, RUSSIA ; Zool. Inst. Russian Academy of Sciences; Kinkele; J ; D-48151 MÜNSTER; ÖRG ; Hermannstr. 53; e-mail [email protected] Klausnitzer; Prof. Dr. Bernhard; D-01219 DRESDEN; ; Lanner Str. 5; Tel. u. Fax 0351/4719637, e-mail [email protected] Kleinsteuber; Wolfgang; D-04425 TAUCHA ; Hirtenweg 15; Koch; Friedrich; D-66539 NEUNKIRCHEN; ; Am Hirschberg 2; Tel. 06821/31883, e-mail [email protected] Korner-Nievergelt; Dr. Fränzi; CH-6218 ETTISWIL; ; Ausserdorf 6; 041 9804922/9800001; e-mail [email protected] Koschwitz; Dr. Udo; D-66957 EPPENBRUNN; ; Obere Haardt 38; Tel. 06335/1777, Fax /983798 Kothe; Tanja; ünchen; Münchhausenstr. 21; D-81247 MÜNCHEN; Zool. Staatssammlung M Tel. 089/8107- 157, e-mail [email protected] Kott; Peter; D-50259 PULHEIM; ; Am Theuspfad 38; Tel. 02238/55924, e-mail [email protected] Kuhn; Dr. Klaus; D-86150 AUGSBURG ; Ravenspurgerstr. 7; Künzle; Irene; CH-3014 BERN, SCHWEIZ; ; Breitfeldstr. 49; 0041-313326846, e-mail [email protected] Küßner; Jürgen; D-99310 ARNSTADT ; Gothaer Str. 20; Lempert; Jochen; D-20357 HAMBURG ; Vereinsstr. 41; Lichter; Dipl.-Biol. Dorit; D-07743 JENA; ; Hufelandweg 12; Tel. 03641-829463, e-mail [email protected] oder [email protected] Liebenow; Klaus; D-14770 BRANDENBURG; ; Dosseweg 8; Tel. 03381/301675, e-mail Liebenow.G.K@t- online.de Maier; Dipl. Biol., Physiotherapeut Tobias; D-80807 MÜNCHEN; ; Pfitznergasse 6; Tel. 089/356 9337, Mobil: 0179 / 59 83 040, e-mail [email protected] Martschei; Dipl.-Biol. Thomas; D-17498 JARNSHAGEN; BIOM; Feldstr. 3; Tel. 038333 88460 (p) oder 0170/3410987(d.), 038333/88460 (p.), Fax -502971, e-mail [email protected], www.arge- üro für biol. Erfsassungen und ökol. Studien Martschei) mm.de, [email protected]; (B Matocq; Armand; F-75018 PARIS; ; 18 rue Buzelin; e-mail [email protected] Melber; Dr. Albert; ökologie ärztliche H ünteweg 17; D- Inst. Tier und Zellbiologie, Tier ochschule Hannover; B 30559 HANNOVER; Tel. 0511/953-8890 oder -8888, Fax 0511/953-8584, e-mail D-30419 HANNOVER [email protected]; Goslarsche Str. 36, , Tel. 0511/753885, e-mail [email protected] Morkel; Dr. Carsten; äusstr. 24; D-37688 BEVERUNGEN ; ; Bartholom Tel. 05273-3897880, Fax -883, e- D-35510 BUTZBACH / POHL-GÖNS mail [email protected]; Paketanschr.: Butzbacher Str. 20 Müller; Dr. Andreas; D-40625 DÜSSELDORF; ; Ikenstr. 17; e-mail [email protected] Münch; Michael und Doris; D- 09130 CHEMNITZ; ; Hofer Str. 52; e-mail [email protected]; [email protected] 20 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Nau; Dr. Bernard ; DUNSTABLE, BEDS, LU5 6AW, Großbritannien ; 15 Park Hill Toddington; Nawratil; Josef; önbuchstr. 1; D-71116 GÄRTRINGEN; ; Sch Tel. 07034/22460 Niederer; Mag. Walter; A-6850 DORNBIRN ÖSTERREICH; Vorarlberger Naturschau; Marktstr. 33; Tel. 05572/ 23235-18, Fax -8, e-mail [email protected] Nieser; Dr. Nico; NL-4001 RG TIEL NIEDERLANDE; ; Htg. Eduardstr. 16; e-mail [email protected] Paulus; ; ät, AG Terr. Ökol. D-26111 OLDENBURG Dipl.Biol. M. FB 7 Universit ; Postfach 2503; Pérez Vera; Dr. Fernando; ólogo; Moselstr. 72; D-50674 KÖLN; Agentur Bi e-mail [email protected]; www.fernando-perez.de Péricart; Jean; F-35800 SAINT-LUNAIRE, Frankreich; ; 59 rue du Gringaloux, La Fourberie; Tel. 02 99 46 58 65, e-mail [email protected] Rabitsch; Mag. Dr. Wolfgang; ür Zool., Biozentrum, Universität Wien; Althanstr. 14; A-1090 WIEN Inst. f ÖSTERREICH; TEL. +431-4277 -54431, FAX -54434, e-mail [email protected]. homepage http://univie.ac.at/wolfgang.rabitsch Rehage; Heinz-Otto; D-48163 MÜNSTER ; Rinkerodeweg 31; Reichling; Dr. Leopold; L-1651 LUXEMBOURG LUXEMBURG; ; 75 av. Guillaume; Tel. 00352/445065 Reinhardt; Klaus; SHEFFIELD S 10 2TN, U.K./ Dept. Plant Sci, The University of Sheffield; ; England Remane; Prof. Dr. (i.R.) Reinhard; ät Marburg, FB Biologie; Lahnberge; D-35039 Philipps-Universti MARBURG; üringerstr Tel. 06421/2823428, Fax /2828938, e-mail [email protected]; priv. Th . 7, D- 35041 MARBURG, Tel. 06421/81430 Rieger; Dr. Christian; D-72622 NÜRTINGEN; ; Lenbachstr. 11; Tel. 07022/55276, e-mail [email protected] Rietschel; Prof. Dr. Siegfried; D-76149 KARLSRUHE; ; Waldrebenweg 6; Tel. 0721/704350, e-mail: [email protected] Roth; Dr. Steffen; åkenesvegen 20; N-5152 BØNES, NORGE/NORWAY/ ; Kr NORWEGEN; Tel. 0047- 55221623, e-mail [email protected], http://steffen-roth.macbay.de Roth (Wittmann); Jörg; D-55483 BÄRENBACH; ; Am Kaisergarten 12; Tel. 06543/980333, e-mail: [email protected] Rudnick; Kurt; Adresse ? Sander; Dr. F.W.; ße 29, Schloß Königshain; D-02829 KÖNIGSHAIN; ; Dorfstra Tel. 03641/890335, e-mail [email protected] Schäfer; Dipl.-Geogr. Peter; D-48291 TELGTE; ; Stettiner Weg 13; Tel. 02504 985059 / 0178 5311764, e- mail bugs.schaefer @gmx.de Scharf; Siegmund; D-46399 BOCHOLD ; von-Galen-Str. 2; Scharmann; Karl-Heinz; D-53809 RUPPICHTEROTH; ; Junkerweg 4, Hambuchen; Tel. 02295/6970 Schneider; Dr. Eckbert; ße 1; D-76437 RASTATT; WWF-Aueninstitut; Josefstra Tel. 07222/3807-0, Fax -99 Scholze; Dr. Wolfgang; D-38106 BRAUNSCHWEIG; ; Steinbrecher Str. 15; ; Tel. 0531/3496148, e-mail [email protected] Schönitzer; Dr. Klaus; ünchen; Münchhausenstr. 21; D-81247 MÜNCHEN; Zoologische Staatssammlung M Tel. 089/8107-145, Fax -300, e-mail [email protected], www.zsm.mwn.de Schumacher; Heinz; ßelbach 51; D-53809 RUPPICHTEROTH; ; Gie Tel. 02295/6572, e-mail [email protected] Schuster; Gerhard; ße 26; D-86830 SCHWABMÜNCHEN; ; Badstra Tel. 08232/79532 Simon; Dipl.-Biol. Helga; ße 30; D-55276 DIENHEIM; ; Rheinstra Tel. 06133/2793, e-mail Helga_Simon@t- online.de Skern (Cherkasova); Marina; A-1190 WIEN; Magister ; Ruthgasse 13/2 ; e-mail [email protected] Stehlik; Dr. Jaroslav; 61700 BRNO, TSCHECHISCHE REPUBLIK ; Jeneweinova 9; Steiner; Axel; D-58339 BRECKERFELD; ; Gencayer Str. 44; e-mail [email protected], [email protected]; Tel. 02338-2476 Stemmer; M ; D-53572 UNKEL; ICHAEL ; Stux; [email protected] Strauss; Gerhard; ße 4; D-88400 BIBERACH-RISS; ; Mozartstra Tel. 07351/8426, e-mail [email protected] Sühlo; Dipl.-Biol. Katarina; D-10559 BERLIN; ; Stephanstr. 4; Tel. 030/46065713, e-mail k.suehlo @gmx.de HETEROPTERON Heft 26 / 2008 21

Terlutter; Dr. Heinrich; älisches Museum für Naturkunde D-48161 MÜNSTER; Westf ; Sentruper Str. 285; e- mail [email protected] Tolsgaard; Sören; DK 8000 - AARHUS Naturhistorisk Museum; Universitetsparken; ; e-mail [email protected] Ullrich; Dr. Karin; ür Naturschutz, Abt. Biotopschutz ökol. D-53177 Bundesamt f u. Landsch. ; Mallwitzstr. 1-3; BONN; – Tel. 0228-8491-402, Fax 460, e-mail [email protected] Voigt; Klaus; D-76275 ETTLINGEN; ; Forellenweg 4; Tel. 07243/91204, Fax 07243/-???e-mail: [email protected] Wachmann; Prof. Dr. Ekkehard; D-14055 BERLIN; ; Lyckallee 26; e-mail [email protected] Wegener; Dr. Christian; D-34121 KASSEL Hupfeldstr. 13, , Tel. 0561-766 83 94/ 163-384 2157 mobil, e-mail [email protected], Emmy Noether Neuropeptide Group, Dept. Biol., Animal Physiol., ät Marburg, Karl Philipp-Universit -von-Frisch Str., D-35032 MARBURG, tel. 6421-282 3411, -3405. Werner; Prof. Dr. Dietrich J.; ; ät zu Köln, Albertus D-50923 Geographisches Institut, Universit -Magnus-Platz, KÖLN , Fax 0221/470-4971, e-mail [email protected] Willers; Joachim; ür Naturkunde D-10115 BERLIN; Museum f ; Invalidenstr. 43; Tel. (03=) 2093 85 23, e-mail üchsensteinallee 6, D [email protected]; priv. B -12527 BERLIN, Tel. (030) 67 82 17 45 Winkelmann; Herbert; D-13507 BERLIN; ; Attendorner Weg 39A; Tel. 030-4354755,e-mail [email protected] Wiprächtiger; Peter; ützenweg 8; CH-6247 SCHÖTZ, SCHWEIZ; ; Sch Tel. 0041 41 9801836, e-mail [email protected] Wyniger; Denise; CH-6003 LUZERN, SCHWEIZ; ? Natur-Museum Luzern, Abt. Entomol; Kasernenplatz 6; – ße 75, CH Tel. 0041/61/26655-41, Fax 46, e-mail [email protected]; privat: Morystra - 4125 Riehen, Tel. 0041/61/6014645 Zange; Dipl. Biol. Ralf; D-85049 INGOLSTADT Umweltamt Ingolstadt, Rathausplatz 9, , e-mail [email protected]; priv. ; Levelingstr. 108a; D-85049 INGOLSTADT Zettel; Dr. Herbert; A-1014 WIEN, ÖSTERREICH; Naturhistorisches Museum Wien; Burgring 7; Tel. 52177/497, e-mail [email protected] Zimmermann; Dr. Gerhard; D-40699 ERKRATH; ; Rathelbecker Weg 44; Tel. 0211/9008370

Änderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen

öffentlichten Gesamt Trotz der in diesem Heft ver -Adressliste nach dem neuesten Stand soll änderungen noch einmal gesondert hingewiesen werden. hier auf Ver

DR. ROLAND ACHTZIGER: e-mail [email protected] ÜRGEN Dr. J DECKERT: e-mail [email protected] ENGELMANN: D-02826 statt D-03581 ... RALF HECKMANN: Schillerstr. 13, D-78467 KONSTANZ e.mail [email protected] Dr. CHRISTIAN WEGENER: Hupfeldstr. 13, D-34121 KASSEL, Tel. 0561-766 83 94/ 163-384 2157 mobil, e-mail [email protected], Emmy Noether Neuropeptide ät Marburg, Karl Group, Dept. Biol., Animal Physiol., Philipp-Universit -von-Frisch Str., D-35032 MARBURG, tel. 6421-282 3411, -3405. Dipl. Biol. RALPH ZANGE, Umweltamt Ingolstadt, Rathausplatz 9, 85049 Ingolstadt, e-mail: [email protected] 22 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Neue Nachweise von Arocatus longiceps STÅL, 1872 in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Niedersachsen (Heteroptera, Lygaeidae)

ROLAND ACHTZIGER & URSULA NIGMANN

Arocatus longiceps ål, 1872 (Heteroptera: Lygaeidae) Some new data are given on the occurrence of St from hibernation sites below bark scales of trees in Saxony (e.g. Leipzig), Saxony-Anhalt (e.g. Halle/Saale, Dessau, Magdeburg), Thuringia (Altenburg), Brandenburg (Potsdam) and Lower Saxony (Braunschweig).

Arocatus longiceps ÅL Die pontomediterrane Lygaeide ST , 1872 zeigt seit ihrem ersten Auftreten 1995 in Mitteleuropa (Steiermark, s. ADLBAUER & FRIESS 1996) eine rasante A. Ausbreitung nach Norden (z.B. RABITSCH 1998, RIETSCHEL 1998). Seit einigen Jahren wird longiceps „Ausbreitungsstränge“ zu erkennen auch in Deutschland nachgewiesen, wobei zwei üd öln, s. sind: Im S west- und West-Deutschlands (Rheintal bis K RIETSCHEL 2003, 2007, HOFFMANN 2004) und Mittel- bzw. Ostdeutschland (Elbtal Sachsen/Sachsen-Anhalt). So konnten MÜNCH & MÜNCH (2007) die Art seit 2003 in Dresden und nachfolgend an ächsischen Elbtals nachweisen; dagegen waren noch im zahlreichen Orten entlang des s ädten Sachsens und Sachsen Winter 2006/07 in anderen St -Anhalts wie Leipzig, Chemnitz oder Wittenberg trotz intensiver Suche keine Individuen zu finden (M. MÜNCH, frdl. Mitteilung). A. longiceps Überwinterungsquartier unter der Rinde von Platanen (Platanus kann im spp. und Hybriden) sehr gut festgestellt werden. Im Winter 2007/2008 kontrollierten die A. longiceps Autoren im Rahmen eines Projekts zur Ausbreitung von verschiedene üringen). Bei diesen Platanenstandorte in Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Th A. longiceps Kontrollen an Platanen gelangen im November 2007 die ersten Nachweise von in Leipzig (Sachsen) sowie im etwa 40 km nordwestlich gelegenen Halle/Saale (Sachsen- Anhalt), von wo die Art bis jetzt noch nicht bekannt war. Im Januar 2008 konnten Nachweise ädten Sachsens (Eilenburg, Taucha) und Sachsen auch aus weiteren St -Anhalts (Bitterfeld, üringen (Altenburg), erbracht werden. Dessau, Magdeburg), im Dezember 2007 auch aus Th ätzl A. longiceps Zus ich wurde bei einer sporadischen Suche in Braunschweig (Niedersachsen) É ÜNTHER im Dezember 2007 sowie von unserem Kollegen ANDR G in Potsdam (Brandenburg) ärts festgestellt. Die Art breitet sich derzeit offenbar im mittel- und ostdeutschen Raum nordw A. longiceps „Mit Überwinterer“ auch aus. Bei zahlreichen Kontrollen konnten neben die als - Scoloposthetus pictus aus anderen Studien (z.B. HOFFMANN 2004) bekannten Arten Deraeocoris lutescens Pentatoma rufipes (SCHILLING, 1829), (SCHILLING, 1837) und (LINNAEUS, 1758) (Larvenstadium L2) festgestellt werden. Dagegen war die Corythucha ciliata Platanengitterwanze (SAY, 1832) bei den bisherigen Kontrollen von November 2007 bis Januar 2008 nicht nachzuweisen; sie wurde aber Ende 2006 in Dresden gefunden (MÜNCH & MÜNCH 2007). Arocatus longiceps Als Beitrag zur Dokumentation der Ausbreitung von sind in Tab. 1 ür Bundesländer und Städte zusammengestellt. Im Rahmen des EU die bisherigen Funddaten f - Projektes MACIS (Minimisation of and Adapation to Climate change Impacts on A. longiceps Biodiversity) werden die Autoren die Ausbreitungswege von weiter hinsichtlich öglicher Einflussfaktoren analysieren und dabei neben der Kartierung der Vorkommen auch m ühren, insbesondere auch zur Abgrenzun A. roeselii genetische Analysen durchf g zu (SCHILLING, 1829). Gerne nehmen wir auch Hinweise zu weiteren Vorkommen insbesondere in Mittel- und Ostdeutschland entgegen.

ÜNCH ÜNCH É Unser Dank geht an Frau DORIS M , Herrn MICHAEL M (beide Chemnitz) und Herrn ANDR HETEROPTERON Heft 26 / 2008 23

ßschirma) ür die Überlassung von Funddaten. Teile der Untersuchungen werden im Rahmen des GÜNther (Gro f ührt und finanziert. EU-Projektes MACIS (FP6, Contract No. 044399 (SSPI)) durchgef

Literatur Arocatus longiceps ÅL – ür Mitteleuropa ADLBAUER, K. & FRIESS, T. (1996): Die Ritterwanze ST , 1873 eine f – 25, neue Tierart (Heteroptera, Lygaeidae). Jber. Landesmuseum Joanneum Graz N.F. 33-39. Arocatus longiceps ÅL – HOFFMANN, H.J. (2004): ST , 1872 erreicht den Niederrhein (Hemiptera-Heteroptera). H. 19, Heteropteron 21-22. MÜNCH, D. & MÜNCH, M. (2007): Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) in – ächsische Entomologische Zeitschrift 2 Sachsen. S , 13-36. Arocatus longiceps ål, 1873 (Heteroptera: Lygaeidae) im RABITSCH, W. (1998): Zur Verbreitung von St ördlichen Ös ät. – äge 30/1 n terreich mit Anmerkungen zur Merkmalsvariabilit Linzer biol. Beitr , 305-310. Arocatus longiceps ål, 1873 (Lygaeidae) ein Platanen ürger in Mitteleuropa. – RIETSCHEL, S. (1998): St -Neub H. 4 Heteropteron , 11-12. Arocatus longiceps ål, 1873 (Lygaeidae) in Mitteleuropa – RIETSCHEL, S. (2003): Zur Ausbreitung von St neue – H. 17 Nachweise am Ober- und Hochrhein. Heteropteron , 12-16. ürger und Arealerweiterer in Südwestdeutschland – RIETSCHEL, S. (2007): Wanzen (Heteroptera) als Neub änderung? Zeugen einer Klimaver - In: RENKER, C. (Hrsg.): Festschrift zum 70. Geburtstag von HANNES Beiheft 31 GÜNTHER. - Mainzer naturwiss. Arch. , 301-317.

Anschrift der Autoren: ät Bergakademie Freiberg, AG Biologie / Ökologie, Dr. Roland Achtziger, Technische Universit ße 29, D Leipziger Stra -09599 FREIBERG, e-mail [email protected]. ür Umweltforschung Dr. Ursula Nigmann, Helmholtz-Zentrum f - UFZ, Department önoseforschung, Theodor ße 4, D Bioz -Lieser-Stra -06120 HALLE/SAALE, e-mail [email protected].

Tab. 1: Zusammenstellung der durch die Autoren im Winter 2007/08 erbrachten bzw. von Kollegen gemeldeten Arocatus longiceps ÅL Überwinterungsquartier unter Rindenschuppen von neuen Nachweise von ST , 1872 im ändern Sachsen, Sachsen ü Platanen aus den Bundesl -Anhalt, Th ringen, Brandenburg und Niedersachsen (Stand: 25.01.2008). MTB: Nummer des Messtischblattes, Datum: Datum des jeweils ersten Nachweises; RA = R. ÜNCH ÜNCH , É ACHTZIGER, UN = U. NIGMANN, DM = D. M (Chemnitz), MM = M. M (Chemnitz) AG = ANDR ßschirma GÜNTHER (Gro ).

MTB Fundort Häufigkeit Datum leg. SACHSEN ße) 4541 Eilenburg (Innenstadt und Ausfallstra in Anzahl 20.01.2008 RA/UN ßenrand) 4640 Taucha (Stra vereinzelt 20.01.2008 RA/UN üngürtel) 4640 Leipzig (Nord, West, Zentrum, u.a. Gr meist hohe Anzahl 24.11.2007 RA/UN 4948 Dresden (Innenstadt, Zoologischer Garten) hohe Anzahl 26.12.2007 AG ünanlagen) 5046 Freiberg (Innenstadt, Gr vereinzelt 07.01.2008 RA 5143 Chemnitz (Innenstadt, verschiedene Standorte) z.T. in Anzahl 02.12.2007 DM/MM SACHSEN-ANHALT

3835 Magdeburg (Innenstadt, mehrere Standorte) vereinzelt 23.01.2008 UN 4139 Dessau (Innenstadt, mehrere Standorte) vereinzelt 23.01.2008 UN 4340 Bitterfeld (Innenstadt) vereinzelt 20.01.2008 RA/UN 4537 Halle/Saale (Innenstadt, mehrere Standorte) z.T. hohe Anzahl 26.11.2007 UN THÜRINGEN

5040 Altenburg (Innenstadt, mehrere Standorte) vereinzelt 28.12.2007 RA/UN BRANDENBURG

3644 Potsdam (Innenstadt) hohe Anzahl 12.01.2008 AG NIEDERSACHSEN

3729 Braunschweig (Innenstadt, 2 Standorte) vereinzelt 02.12.2007 UN 24 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Auf Platanen: Nur Arocatus longiceps oder doch auch A. roeselii ?

HANS-JÜRGEN HOFFMANN

Nachdem nun auch in England, genauer gesagt in London an Platanen 2007 Arocatus Massenvorkommen einer -Art auftauchten (BARCLAY 2007), ist auch dort die Diskussion entbrannt, um welche Art es sich handelt. Der Autor schreibt bezeichnenderweise A. „roeselii“ ärungsmöglichkeiten, wie Auftreten einer bisher und diskutiert verschiedene Erkl ämlich deu nicht im Gebiet vorkommenden Art oder einer Hybridart. Der Autor stellte n tliche A. roeselii Unterschiede zu britischem Museumsmaterial und Prager Leihtieren von fest. ß für Schon kurz vorher hatten NAU & STRAW (2007) die Art gemeldet. Ein weiterer Anla Überlegungen stellt das diesjährige Massenvorkommen von Arocatus meine folgenden auf ädtischen Platanen in Köln dar (s.u.). innerst ächst sollen die Fakten vorgestellt werden. Grundsätzlich kommen zwei Arocatus Zun - ähere Auswahl: Arten auf Platanen in die n Arocatus roeselii Normalerweise auf Erlen, vor allem Schwarzerlen lebt – ßläufen, an Seeufern und in seit langem. Erlen wachsen bekanntlich gern an Bach- und Flu ädten. Die Art ist relativ selten, so konnte in Feuchtgebieten, also in der Regel nicht in Innenst ß NRW bisher nur ein Einzeltier (KOTT 2004) gefunden werden. Auch RIETSCHEL schreibt , da A. roeselii in der Sammlung des Karlsruher Museums nur 1 Tier stecke. ist leuchtend rot mit scharfer schwarzer Zeichnung. Platanus hybridus P. occidentalis P. orientalis Platanen (vor allem , Hybride aus und ) ädten als Alleebäume oder an werden dagegen seit Anfang des 18. Jh. sehr gerne in Innenst ätzen angepflanzt. da sie sehr widerstandsfähig gegen Abgase u.ä. sind. Darauf lebt in Pl Deutschland seit 1997 (RIEGER 1997) als eine aus dem Mittelmeergebiet stammende A. longiceps Wanzenart , die sich seit 1995 als Arealerweiterer auch nach Deutschland über Österreich, die Schweiz nach Deutschland ist ausbreitet. Die Einwanderungshistorie mehrfach geschildert worden (RABITSCH & FRIES 1996, HOFFMANN 1998, RIETSCHEL 2003 u.a.) und soll hier nicht wiederholt werden. Die Art ist typischerweise gelbrot mit ärzlicher Zeichnung. ät/Form. schw STICHEL (1957) nennt aber auch eine rote Variet üsseldorf nach Norden vorgedrungen. Sie tritt Mittlerweile ist die Art z.B. in NRW bis D älligerweise seh auff r oft orts- und zeitgleich mit der ebenfalls von S (Padua/Italien) nach N als Corythucha ciliata ß Neozoon aus den USA einwandernden Platanengitterwanze auf, ohne da – ßer der Wirtspflanze beide Arten au - etwas miteinander zu tun haben. Interessant in diesem ß die Platanengitterwanze nach Norden erst bis Köln vorgedrungen war Zusammenhang ist, da Arocatus äter hier auftrat, während z.Z. Arocatus ördlich in und Jahre sp bereits 50 km weiter n üsseldorf vorkommt, C. ciliata überwint ßlich im D dort aber noch fehlt. Die Art ert ausschlie adulten Stadium. Es gibt auf Platanen unter den typischen Borkenschuppen oft Massenansammlungen überwinternden Arocatus üngst in Mainz anläßlich des Festsymposiums von : z.B. konnten j ÜNTHER ührung häufig zum 70. Geburtstag von HANNES G von den Teilnehmern einer Stadtf öln findet sich ebenfalls in 20-30 Tiere unter einer Borkenschuppe gefunden werden. In K ähnliches Massenauftreten. diesem Winter 2007/08 ein ährend im Winter 2006/07 und 2005/06 an Kölner Platanen Massenüberwinterungen von CorythWucha ciliata überwinternde Tiere imn idt iezsiegm T Wieirnetne r u2n0t0e7r /0g8e ediogrnt eftaesnt vBölolrikge. nNsucrh uvpepreeinn zezlut kföindnen Twiearree ng,e ffuenhdlen Arocatus äßig zu finden, aber immer werden. In den vergangenen Wintern war dagegen ür ist die zMweanr gree güeblmerwinternder Exemplare von Anuror ciant ugseringer Zahl, oft nur in Einzeltieren. Daf im Winter 2007/08 riesig. Unter einzelnen Schuppen konnten bei Einzelerfassung fast 780 2 ählt werden (Tab. 1). Dabei wurden die unter der Schuppe Tiere unter knapp 750 cm Borke gez HETEROPTERON Heft 26 / 2008 25

überwinternden Tiere komplett in Plastikbeuteln aufgefangen und ausgezählt, die Schuppen öße mittels des Grafikprogramms „FixFoto“ digital bestimmt. eingescannt und ihre Gr ängig von der Schuppe öße konnten also durchschnittlich 11 Tiere pro 10 cm2 Unabh ngr gefunden äßig über die Fläche verteilt. Eine werden, allerdings in Form von Aggregationen und nicht gleichm ängigkeit der Anzahl von der Schuppengröße ist nicht erkennbar, Abh

Fotos

Arocatus Tab. 1: -Exemplare von1 Platane Am Aposteln-Kloster (an St. Aposteln) 21.01.2008 unter 18 ätzlich geeigneten) Schuppen in Arbeitshöhe. (Zu kleine oder zu locker abstehende oder zu (grunds üft.) festsitzende Borkenschuppen wurden also nicht gepr

öße in cm2 Arocatus 2 Schuppengr Anzahl Anzahl/10 cm 18,12 17 9 23,51 26 11 29,02 19 7 29,20 53 18 31,57 25 8 32,57 27 8 34,48 30 9 36,95 10 3 37,49 56 15 38,25 59 15 38,29 16 4 43,80 99 23 50,57 59 12 54,74 84 15 54,92 75 14 56,97 40 7 57,30 22 4 72,94 62 9 740,69 779 Ø 11

ärbung „ROT“, „GELB “ und „GELBD“i es oTrtiieerret (eTinaebr. z2w). eEitse nw uArkdteino nd awzur danen 2 gSrtoebll enna cimh dKeör lnFer Innenstadtgebiet (An S-Rt.OCTolumba und Neuömhaer kfta) sat m1 .1840.00 1T.2ie0r0e8 eiinnngeershaamlbm eeilnte, rw hoablbeei ne Sint usnedher agnr o7ß Perl aTtaeniel nw ueniter eBr oTrkieernes cnheubpepne nd ein Arbeitsh älterem Auffangbeutel fiel oder auf andere Weise entkommen konnte. Die Tiereü, sdseiell äjan gaeu cuhn db eKi okpfbreite Wetter extrem aktiv und flink sind, wurden wie angegeben sortiert. R konnte wegen des erheblichen Arbeitsaufwandes nur stichprobenartig gemessen werden.

Arocatus äten Tab. 2: Sortierung einer Sammelprobe von nach Farbvariet

ROT GELB-ROT GELB öffner Kardinal-H -Platz (an St. Kolumba) 71 161 685 Neumarkt 102 91 656 Summe 10% 173 14% 252 76% 1.341 1.766

A. longiceps An solchen Stellen finden sich also neben den gelblichen oft auch ößere A. roeselii rotschwarze Tiere in gr r Zahl, hier 10%, die wie die erstgenannte Art Übergänge bei der Grundfärbung, hier z.B. bei 14%. So etwas wurde aussehen, dazu noch ätzlich schon in mehreren Veröffentlichungen vermerkt. 1999 konnte ich in Basel auf 1 grunds 2 äche ca. m Stammfl 1.000 Tiere einsammeln, davon 1/3 eindeutig rote und 2/3 gelbe mit allen Übergängen. Ich deutete das als gleichzeitige Vorkommen von A. roeselii A. longiceps und ähnlichen Ergebnis vom Grenzübergang bei Basel 1996 kam (HOFFMANN 2003); zu einem RIETSCHEL (1998 ). Vor dem Senckenberg-Museum in Frankfurt konnte ich in mehreren Überwinterungsquartieren einsammeln, die ich – A. Jahren rote Tiere in den mit Bedenken - 26 HETEROPTERON Heft 26 / 2008 roeselii zuschrieb, obwohl weit und breit keine Erlen zu finden waren (HOFFMANN 1998). In öln w äßig zu beobachten ( K aren von Anfang an alle Farbvarianten regelm HOFFMANN 2004). A. roeselii Die Ansprache als geschieht offensichtlich in Analogie zu CARAYON (1989), der 1972-1986 in Paris (und vorher schon 1966-69 in S-Frankreich) an Platanen A. roeselii Massenvorkommen fand und als beschrieb. üssel mit STICHEL (1957) gibt anscheinend als erster einen exakten Bestimmungsschl ÉRICART Abbildungen vor, der sich gleichsinnig bei P (1998) findet (bei WAGNER (1966) fehlt A. longiceps ): änger als der Abstand Kopf l zwischen den Augen, beinahe so lang wie breit; Exocorium ötlich; Rostrum erreicht wenigstens die Basis des 1. Sternits; 5,5 gelb-braun oder r -6,6 mm; A. longiceps S 1872 pontomediterran TÅL änger als der Abstand zwischen den Augen; Exocorium vo Kopf nicht l rn rot, in der Mitte äisch A. und hinten schwarz; Rostrum erreicht gerade die Hintercoxen; 6,0-7,2 mm; europ roeselii (S 1829) CHILLING

äten z.B. f. sanguinea Beide Autoren nennen bei beiden Arten div. Variet mit blutrotem A. longiceps Abdomen bei . Durch das Vorkommen aller Farbzwischenstufen und önnen danach im vorliegenden Material max. die Abweichungen bei den anderen Merkmalen k gelbroten einerseits und die rotschwarzen Tiere den beiden Arten zugewiesen werden - theoretisch. Insgesamt ist die Situation aber nicht befriedigend: Es gibt alle Abweichungen: üssel, gelbe mit kurzem, und vor allem alle Farbübergänge und rote Tiere mit langem R ür Kölner Tiermaterial). Abweichungen bei der Kopfform (s. Abb. 1 f RABITSCH, HOFFMANN und RIETSCHEL stellten die Bestimmungsmerkmale beider Arten nochmals zusammen, wobei ßer Kopfmerkmalen, Rüssellänge und Färbung keine auffälligen neuen Merkmale sich au herauskristallisierten und immer auch auf nicht eindeutig determinierbare Tiere hingewiesen wird. Auch in England diskutiert man nun die Bestimmungsmerkmale. Nach nunmehr einem über 10 Jahren sollte eigentlich die Situation geklärt Vorkommen in Deutschland von werden!!! Kreuzungen und Nachzuchten, molekulargenetische Untersuchungen oder Suche nach ßenden Klärung erwünscht, aber recht besser greifenden Merkmalen sind zu einer abschlie aufwendig oder kostenintensiv. ür mich die Situation nach Abwägung aller Diskussionsansätze eigentlich Allerdings ist f klar:  ß eine seit langem ortsansässige, in der Rege Die Wahrscheinlichkeit, da l relativ selten A. roselii ürgers wie A. longiceps gefundene Art wie angesichts eines Neub seine Wirtspflanze Erle verlassen wird, ist verschwindend gering. Der Wechsel erfolgt hier ja nicht auf eine systematisch verwandte Pflanzenart.  ß A. roeselii Die Wahrscheinlichkeit, da von den Erlen in oft weit entfernt liegende ädte einwandert, sich auf Platanen ausgerechnet zwischen die Massen der Innenst ürger mischt und sich bei Überwinterung, Fluchtverhalten usw. gleichartig Neub ält, ist verschwindend gering. verh  ß A. roeselii ötzlich ebenfalls zu Die Wahrscheinlichkeit, da sich pl ßt, ist verschwindend gering. Massenvermehrungen wie die Schwesterart entschlie  ß sich das alles gerade zu dem Zeitpunkt abspielt, wo die Die Wahrscheinlichkeit, da Schwesterart auftritt, ist verschwindend gering.  ß A. roeselii Die Wahrscheinlichkeit, da bei einem Wirtspflanzenwechsel auch dort äte, wo die Schwesterart noch fehlt, wäre (z.B. in Deutschland) auf Platanen auftr ß! extrem gro  Auch eine Hybrid-Art ist sehr unwahrscheinlich, da die beiden Arten zumindest HETEROPTERON Heft 26 / 2008 27

ünglich auf deutlich systematisch getrennten und getrennt wachsenden urspr äre die Annahme, daß es sich insgesamt nur um eine Pflanzenarten vorkamen. Dann w einzige Art handelt, sehr viel einleuchtender.  Da sich Wahrscheinlichkeiten nicht addieren, sondern multiplizieren, geht die Gesamtwahrscheinlichkeit für ein (dauerhaftes) Vorkommen von A. roeselii auf Platanen gegen Null! äßige Vorkommen von A. roeselii Fazit: Meines Erachtens sollte man regelm auf ünd ültig vergessen! Zu Ausnahmen s.u. Platanen allein aus logischen Gr en endg Arbeitshypothese: A. longiceps Alle Morphen auf den Platanen sind Exemplare von , ürlich die Frage nach der Variabilität auf, die es in Deutschland seit 1997 gibt. Es taucht nat ÉRICART ähnt wurde. die ja schon bei STICHEL und P erw Perillus bioculatus Nachdem ich auf Untersuchungen von KNIGHT an der Pentatomide äferbekämpfung vorgesehen war) gestoßen (die auch in Deutschland kurzzeitig zur Kartoffelk ärungsmöglichkeit. ärt F bin, sehe ich hier eine Erkl KNIGHT (1924) erkl arbvarianten von ßschwarz zu rotschwarz bis schwarzrot innerhalb der einzigen infrage kommenden Art P. wei bioculatus ährend der Entwicklung. Er konnte durch Aufzucht mit den Klimabedingungen w öhten Temperaturen weißschwarze Tiere, bei niedrigen Temp bei erh eraturen rotschwarze oder ärbungen. Er erklärt das schwarzrote Exemplare erhalten, ggf. auch solche mit Zwischenf ß die von den Beutetieren (Kartoffelkäferlarven) aufgenommenen Carotinoide bei damit, da öhter Temperatur „auf Grund verschiedener physiologi ät“ stärker in erh scher Aktivit ßlichere Pigmente umgebaut und eingebaut werden. Eine Abhängigkeit von wei unterschiedlicher Luftfeuchte bei den Experimenten konnte KNIGHT nicht feststellen. Durch öhere Temperaturen stellte er auch eine geringere Einlagerung v h on schwarzem Melanin fest. Arocatus ärbung wahrscheinlich durch Flavone gebildet (s. Bei wird die F PALMER & KNIGHT, ß hier ein entsprechender temperaturabhängiger Umbauprozess 1924a,b). Es ist denkbar, da öheren Außentemperaturen die Sc ärbung geringer ausfällt. stattfindet und bei h hwarzf ür ausgeschlossen, daß bei den platanenbewohnenden Arocatus Ich halte es nicht f je nach allgemeinem Klima am Standort allgemein oder in verschiedenen Jahren oder dem ährend der Entwicklungszeit die u ärmemenge Mikroklima am Lebensort w nterschiedliche W ärzlichen Tieren führt. Das würde auch erklären, daß entweder zu rotschwarzen oder gelbschw ärbung oder sogar in manchen Jahren mehr oder weniger Individuen der einen oder anderen F nur eine Farbvariante auftrat, wie es schon beobachtet wurde (HOFFMANN (1998) in Frankfurt, seinerzeit in Paris und jetzt in London). [Andererseits scheint es aber auch zweifelsfreie A. longiceps öffentlichungen aus jüngster Zeit von Gesamtpopulationen von zu geben, wie Ver ÜNCH ÜNCH M & M (2007) und ACHTZIGER & NIGMANN (2008, in diesem Heft), u.U. auch von ähnen.] BÜTTNER (2007) andeuten, die keine abnorm roten Tiere erw örigkeit der eingangs genannten Tiere aus dem neuesten Damit ist m.E. die Artzugeh A. longiceps Fundpunkt London zu wohl auch mit an Sicherheit grenzender – Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Das von CARAYON (1989) beschriebene Vorkommen erstmalig 1972-1986 in Paris und 1961-1969 in S-Frankreich - sollte in diesem Sinne überprüft werden: Es ist denkbar bzw. liegt bei der Richtigkeit vorgenannter H ypothese nahe, ß die pontomediterrane Art A. longiceps – ünden oder durch da z.B. aus klimatischen Gr – Verschleppung seinerzeit trittsteinartig in Frankreich auftrat und sich dort an der typischen – Überlegungen – Wirtspflanze, der Platane in Massen vermehrte. Aufgrund der nach o.g. ärbung erscheint es möglich, daß hier eine Fehlbestimmung als A. roeselii abnorm roten F A. roeselii „im Kopf“ und vorliegt. Alle nachfolgenden Bestimmer haben Vorkommen von ücksichtigen. Vielleic versuchen verzweifelt, dies zu ber ht rechnete seinerzeit niemand mit A. longiceps ähnlich wie auch dem Auftreten von in Frankreich, BARCLAY (2007) diese Art in Überlegungen überhaupt nicht in Betracht zieht. Der gegenwärtige Stand der seinen Verbreitung beider Arten in Frankreich ist leider nicht genau erkennbar. (Von 1986 finden 28 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

übrigens auch in der Sammlung des Autors zahlreiche Belegtiere aus Paris und sich ähnlich unsicherer Bestimmung.) Auch die Funde aus Frankfurt Perpignan/S-Frankreich mit (HOFFMANN 1998) sind dann wohl falsch zugeordnet worden, ebenso ein Teil der Funde von über das Internet auf Grund Basel/Weil am Rhein, sowie zahlreiche Bestimmungsversuche dort eingestellter Fotos. A. roeselii Zweifelhaft erscheint dann auch Angabe von unter der Abb. 36-38, S. 37 in A. WACHMANN et al. (2007). Es handelt sich offensichtlich um ein Foto eines (eher nach longiceps aussehenden) Tieres auf der Innenseite von Platanenrinde. Eine zweifelsfrei richtige A. roeselii ärbung findet sich Abbildung von mit der typisch leuchtend rot-schwarzen F dagegen auf S. 38, Abb. 39. ß sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß in Einzelfällen natürlich Zum Schlu A. roeselii Überwinterungsquartiere unter Platanenborke aufsuchen dürfte – auch gute wenn ähe stehen. So ist auffällig, daß Platanen in greifbarer N RIEGER (1992) in seiner Tabelle zwei ücklich mit dem Funde von Platanen auflistet (neben zahlreichen von Erlen), einmal ausdr „Neckar“ und einmal von Tübingen, wo nach der Erinnerung aus meiner Vermerk Studentenzeit am Neckar Erlen und eine uralte Platanenallee in Nachbarschaft stehen, ein Ort, „Zentrum“ gerechnet worden sein könnte. der schon zum ß das Pariser Vorkommen von Arocatus „roeselii“ Insgesamt ist interessant, da auf Platanen seitdem offensichtlich immer den Blick auf Wirtspflanzenwechsel und nicht auf bisher unzureichende Bestimmungsmerkmale zur Unterscheidung der beiden Arten gelenkt ähnt, zieht in dieser Tradition z.B. A. hat. Wie oben schon erw BARCLAY (2007) die Art longiceps überhaupt nicht als Lösungsmöglichkeit in Erwägung. Wir sollten m.E. n ach öglichkeiten suchen und bis dahin die Wirtspflanzen zur Abgrenzung sicheren Abgrenzungsm nutzen.

Literatur: Arocatus longiceps ÅL ändern ACHTZIGER, R. & NIGMANN, U.: Neue Nachweise von ST , 1872 in den Bundesl üringen, Brandenb – Sachsen, Sachsen-Anhalt, Th urg und Niedersachsen (Lygaeidae). Heteropteron H. 26, 22. Arocatus longiceps ÅL – ür Mitteleuropa neue ADLBAUR, K. & FRIESS, T. (1996): Die Ritterwanze ST , 1873 eine f – 25 Tierart (Heteroptera, Lygaeidae). Jber. Landesmuseum Joanneum Graz N.F. : 33-39. Arocatus ‚roeselii’ BARCLAY, M. (2007): Some observations and thoughts on thr Platanus feeding (Lygaeidae) – 10 established in London. Het News , 8-9. ÜTTNER Arocatus longiceps ÅL B , R. (2007): ST , 1872 in der Innenstadt von Erlangen (Bayern, Mittelfranken). - H. 25 Heteropteron , 15. Arocatus roeseli ôte des platanes à Paris (Hém. – ’Entomologiste 45 CARAYON, J. (1989): h Lygaeidae). L , 311- 313; Paris. Arocatus roeseli ßstadt Frankfurt am HOFFMANN, H. J. (1998): Zu einem Massenvorkommen von in der Gro – H. 4, öln. Main. Heteropteron 13-16, 2 Abb.; K Arocatus – H. 17, HOFFMANN, H. J. (2003): Ein Massenvorkommen von in der Schweiz. Heteropteron 27-28; öln. K Arocatus longiceps ÅL – HOFFMANN, H.-J. (2004): ST , 1872 erreicht den Niederrhein (Hemiptera-Heteroptera). H. 19 Heteropteron : 21-22. ür NRW. – H. 19 KOTT, P. (2004): Drei Wanzen-Neufunde f Heteropteron , 12. KNIGHT, H.H. (1924): On the nature of the color patterns in Heteroptera with data on the effects produced by 17 temperature and humidity. Ann. Entomol. Soc. America , 258-270 (inkl. 1 Tafel). MÜNCH, D. & MÜNCH, M. (2007): Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) aus – ächsische Entomol. Zeitschrift 2 Sachsen. S , 13-36. Arocatus roeselii – 9 NAU, B.S. & STRAW, N. (2007): established in Britain? Het News , 8. Perillus PALMER, L.S. & KNIGHT, H.H. (1924a): Carotin - The principal cause of the red and yellow colors in bioculatus – (FAB.), and its biological origin from the lymph of Leptinotarsa decemlineata (SAY). Journal 59 Biol. Chemistry , 442-449. HETEROPTERON Heft 26 / 2008 29

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Anschrift des Autors: ät zu Köln, Weyertal 119, D ÖLN, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut der Universit -50931 K e-mail [email protected]

ättchen mit Arocatus öln, Januar Abb. 1: Musterpl -Tieren jeweils einer Platane (K 2008) zur Demonstration der ät. Leider sind die Farbabstufungen von gelbrot nach rot in der SW Variabilit -Abbildung nicht gut erkennbar. (Foto: H.J. HOFFMANN) 30 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

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Wanzen in der Numismatik: CHAGAS-Wanzen (Heteropterologische Kuriosa 12)

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

Heteropteren / Wanzen sind innerhalb der Insekten zwar recht artenreich und im äufig, volkswirtschaftlich sind sie aber Freiland z.T. extrem h - zumindest in Europa und ädlichen Arten und den wenigen abgesehen von den relativ wenigen an Pflanzen sch Blutsaugern - doch relativ uninteressant. Das sieht man z.B. auch bei Wanzenmotiven auf äfer um 10er äufiger Briefmarken (HOFFMANN 2007), wo Schmetterlinge und K -Potenzen h öffentlichung wurde auch immer im erscheinen. Bei den Recherchen zu letzterer Ver ünzen und Schwesterbereich der Philatelie, der Numismatik, nach Wanzenmotiven auf M öglich: Geldscheinen / Banknoten geachtet. Wie schon angedeutet, war bisher nur ein Fund m Auf einer Banknote von Brasilien wurde eine CHAGAS-Wanze abgebildet. Bei den ünzen und Banknoten handelt es sich in der Regel um Portra Motiven auf M its von önigen oder Bankpräsidenten und Politikern. Auch Bauten oder Symbole Herrschern, K Ähren sehr beliebt, bei Insekten, wenn sie überhaupt erscheinen, werden verwendet. So sind ßes gebracht. Zu Zikaden gibt es auf Mü werden Bienen wegen ihres Bienenflei nzen ändern wegen ihres auffälligen Gesangs und ihrer Schönheit wenigstens in den Mittelmeerl ünzen gibt es aber angeblich einige Beispiele aus alter Zeit. Wanzendarstellungen auf M anscheinend nicht, wie mir THOMAS LAUTZ (Geldgeschichtliche Sammlung der öln) freundlicherweise mitteilte. Kreissparkasse K Bei der o.g. Wanzendarstellung auf dem brasilianischen Geldschein steht auch hier ein Forscher im Vordergrund. Auf der Vorderseite ist Dr. CHAGAS abgebildet, der Arzt, der die ückseite der Banknote findet man ihn am Mikroskop CHAGAS-Krankheit beschrieb. Auf der R sitzend, daneben der Zyklus der CHAGAS-Krankheit, in dem Wanzen aus der Gruppe der über 10.000 Cruzados Triatominae eine ausschlaggebende Rolle spielen. Der Geldschein wurde von der Brasilianischen Zentralbank herausgegeben. Leider wurde im Rahmen der Änderung 1989 gerade diese Stelle mit der neuen Nennwertangabe „10 Cruzados Geldwert- “ in schwarz überdruckt, so daß der ohnehin in zarter Farbe gehaltene Zyklus noch Nowos schlechter erkennbar ist (Abb. 1, 2a,b). ß, einmal kurz etwas zur Die Banknote gibt Anla CHAGAS-Krankheit und der Rolle der überträger zu bringen. Dies ist übrigens die einzige Fall von Wanzen als Krankheits übertragung durch Wanzen auf Wirbeltiere oder den Menschen. So überträgt die Krankheits öchstens Allergien Bettwanze nach allgemeiner Ansicht keine Krankheiten, sie kann h ösen. Versuche im Hinblick auf Übertragung der Immunschwäche Aids verliefen (zum ausl ück) ohne Hinweise auf Übertragungsmöglichkeiten. Es sei schon hier darauf hin Gl gewiesen, ß auch die über den Stich durch ihren da CHAGAS-Wanzen die entsprechende Krankheit nicht üssel übertragen, wie es bei Dipteren üblich ist. Speichel oder R übertragen ist ein einzelliges Tier, ein Flagellat namens Was sie im vorliegenden Fall Trypanosoma cruzi ühmten Wanzenforscher . Dr. CHAGAS benannte die Art nach dem ber OSWALDO CRUZ. Andere Trypanosomen-Arten der Gattung verursachen die Schlafkrankheit und die Nagana- Trypanosoma gambiense Tr. brucei Rinderseuche ( und ). Dr. CHAGAS fand bei der Untersuchung von äßlich des Baues einer Eisenbahnlinie im Inneren Brasiliens Raubwanzen (mit Malaria 1907 anl – Triatoma infestans Rhodnius prolixus Parasiten). Diese vor allem die Arten und (und fast 70 weitere ünglich an wil Arten der Reduviidae) - saugen urspr dlebenden Wirbeltieren, bis der Mensch in die ütlern können Überträger sein, und nur beim Menschen tritt die schon Gebiete vordrang. Nur Warmbl Übertragung innerhalb 1909 so bezeichnete CHAGAS-Krankheit auf. Beim sog. Waldzyklus findet die ür den Menschen, sich zu infizieren. Die von Wildtieren statt, beim Hauszyklus besteht die Gefahr f Tr. cruzi Wanzen nehmen beim Blutsaugen an einem infizierten Wirt die Stadien von auf. In ihrem HETEROPTERON Heft 26 / 2008 35

Darm vermehren sich die Flagellaten in komplizierter Weise (Abb. 3) und werden mit dem Kot (d.h. Über Hautwunden, die z.T. durch Kratzen an den juckenden den Blutabbauprodukten) ausgeschieden. äute (und evt. auch durch Einstichstellen entstehen, oder durch Einreiben in Schleimh Bluttransfusionen, spez. in N-Amerika) und nicht durch den Stich der Wanze selbst, gelangen die Erreger aus dem Kot in die Blutbahn des neuen Wirtes und vermehren sich dort. (Dr. CHAGAS selbst älschlicherweise den Stich für die Hauptinfektionsquelle gehalten.) hat f äuft in Schüben: Zuerst erf Die Erkrankung verl olgt eine Vermehrung des Parasiten z.B. im Menschen, mit Schwellungen am Infektionsort. Typisch sind Schwellungen im Augenbereich, da hier ächtlich saugenden Wanzen bevorzugt Zugang zu ihrem Wirt haben (Romañ die n a-Zeichen). Nach äter zu 10-20 Tagen erfahren die Parasiten ihre erste Vermehrungsschub, und es kommt zu Fieber, sp ößerung oder Nervenschäden u.ä. Nach 1 Herzvergr -4 Monaten verschwinden die Parasiten im Blut. ößerung derselben, eine latente Pha Dann erfolgt Einnistung in bestimmten Organen mit Vergr se, die äter tritt bei einer chronischen Erkrankung vor allem mit 10-20 Jahre dauern kann. Erst viele Jahre sp örungen oder Problemen am Verdauungstrakt dann ein Aufflammen mit häufig Herzrhythmusst ötzlichem Tod auf „Holzfäller “. In der ersten Phase sterben pl - man spricht daher von der kankheit äter erkranken bis zu 50% der Infizierten, einige überleben Jahrzehnte. Medikamente greifen 10%, sp üßen sofort nach der Infektion angewandt werden. Später gibt es keine praktisch nicht, sie m öglichkeiten meh Eingriffsm r. Man hat erste Erfolge mit einer Impfung erziehlt, die die Ansiedlung ösen Stadien verhindern soll. Z.Z. bleibt einmal die Aufklärung der Bevölkerung über der infekti ßnahmen (was bei den vielen zerstreut lebenden und wenig gebildeten Einwohnern i Schutzma n S- ämpfung der Überträger Amerika sehr schwierig ist). Dann vor allem die Bek -Wanzen. Es wurden in ütte bis zu 8.000 Exemplare gefunden. Sie wandern aus dem Freiland nach, ggf. Hausritzen einer H äugern. Insektizide bereits mit Infektionen von freilebenden S insatz erscheint heutzutage äutungshemmern die Triatominen zu reduzieren. Vieles ist hier problematisch, man versucht mit H ämpfung der Vektoren, Erforschung von Wechselwirkungen, noch zu tun, in allen Bereichen wie Bek ändnis des komplizierten Medikamenten und Impfstoffen, sowie von Grundlagenforschung zum Verst Zyklus: sind doch in S-und M-Amerika 20 Mio Menschen infiziert und 65 Mio bedroht, zunehmend auch in N-Amerika. So ist die Ehrung von Dr. CHAGAS mit Portrait und Darstellung des Entwicklungszyklus des CHAGAS-Erregers durchaus verdient - und die Heteropterologen kommen zumindest einmal zu einer - wenn auch kleinen - Abbildung einer Wanze auch auf einem Geldschein. Übrigens gibt es die starke Vermutung, daß auch CHARLES DARWIN sich mit der önnte und an ihr gestorben ist. CHAGAS-Krankheit infiziert haben k L iteratur: – üdamerikas Infektion der Armen. – 43 LIENHARD, A. (1990): CHAGAS-Krankheit S Naturw. Rundschau , 193- 197. – 15 SCHAUB, G.A. & WUNDERLICH, F. (1985): Die CHAGAS-Krankheit. Biologie in unserer Zeit , 42-51. THE CHAGASPACE GROUP: http://chagaspace.org (mit vielen links) Anschrift des Autors: ät zu Köln, Weyertal 119, D ÖLN, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut der Universit -50931 K e-mail [email protected]

Abb. 1 36 HETEROPTERON Heft 26 / 2008

Abb. 2a,b

Abb. 3a,b: Trypanosomen-Zyklus und Verbreitung der CHAGAS-Krankheit