NPD, Verbotsdebatte U ND Nazi-Spitzel

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

NPD, Verbotsdebatte U ND Nazi-Spitzel 3,00 Euro Januar |Februar2013 Nummer 140 24. Jahrgang ISSN 1619-1404 H 8040F der rechte magazin vonundfürantifaschistInnen rand NPD, VERBOTSDEBATTE UND NAZI-SPITZEL editorial & inhalt Liebe Leserinnen und Leser, In Braunschweig eröffnete die NPD die heiße Phase des Wahlkampfs in »Deutschlandtour 2012« hatte die Partei diese Aktion ausprobiert. Immer Niedersachsen. Am Wahrzeichen der Stadt, am Löwen auf dem Burg- wieder betonte Apfel, dass bei den Stopps mit dem »Flaggschiff« keine platz, fuhr am 7. Januar der Wahltrupp mit dem Partei-LKW, ihrem eigenen Anhänger mobilisiert, sondern Presseberichte provoziert werden »Flaggschiff«, vor, auf dem die altbekannten Forderungen »Einwande- sollen. Nach dem Auftakt in Braunschweig fuhr der Tross Richtung Wol- rung stoppen« und »Raus aus dem Euro« prangten. Trotz bundesweiter fenbüttel weiter. Zwei Wochen lang will die NPD mit dem LKW durch die Debatte um ein Parteiverbot und landesinternen Parteiquerelen versucht Städte touren. »Täglich zwei Kundgebungen«, verspricht Kallweit. die NPD nun endlich im Westen einen Achtungserfolg zu erzielen. Einen Ein Indiz für den Parteizustand ist aber in diesem Wahlkampf sehr wohl Erfolg, den die Parteiführung um Holger Apfel auch dringend braucht. zu erleben. Seit Wochen kündigt Kallweit als Pressesprecher an, dass Seit er sich im Kampf um den Vorsitz durchsetzte, blieb die Partei bei die Wahlkampfzeitung »Sturmfest & erdverwachsen«, benannt nach dem Wahlkämpfen in West-Bundesländern fast immer hinter ihren selbst ge- Landesmotto, verteilt werden soll. 40.000 Plakate seien vorhanden und steckten Zielen, zudem sank die Mitgliederzahl. In Niedersachsen, dem an die 20.000 »Schulhof-CDs« sollten verteilt werden. Nur ist in dem »Stammland der Partei«, wo sie 1964 in Hannover gegründet wurde, soll Flächenbundesland, außer in den wenigen Schwerpunktregionen, wenig »die Wende« kommen. von den Ankündigungen umgesetzt worden – Infostände und Plakatie- Die Aktion in Braunschweig war kurz. Rund um den Platz erwartete die rungen. Da passt es, dass Apfel auf seiner Facebookseite jetzt noch offen NPD auch Protest. Kein Zugang, an dem nicht GegendemonstrantInnen um Wahlhelfer für die »heiße Schlussphase« wirbt: »Helft mit – Packt standen. An die 500 waren dem Aufruf des »Bündnisses gegen Rechts« mit an!«. Die Kosten würden übernommen, verspricht er. 1,5 Prozent er- gefolgt. Die Polizei riegelte den Kundgebungsort vollständig ab. Per Ge- reichte die NPD bei der letzten Landtagswahl. Ein Ergebnis, das dahinter richt hatte die NPD mit ihrem Spitzenkandidaten Adolf Dammann und zurückbleibt, wird Führung und Partei belasten. Bei einem Wahlergebnis Patrick Kallweit diesen Ort erstritten. Sehr zentral, doch durch Polizei und unter einem Prozent entfiele auch die Parteienfinanzierung. Protestierende konnte kein Passant irgendeine Parteibotschaft sehen Die NPD steht auch in diesem Heft mehr im Mittelpunkt. Personal und oder hören. Die Rede des NPD-Landesvorsitzenden Manfred Börm ging Jugendorganisation werden betrachtet, die laufenden Verbotsbestrebun- im Lärm der »Nazi-Raus«-Rufe und Pfeifen unter. Auch Kallweit redete gen hinterfragt. Gleichwohl wendet sich der Blick unter anderem auf die nur für die rund 15 mitgekommenen Parteikader. »Reichsbürger«, die in Löhne eine »Botschaft« eröffnet haben, und ganz Die Dauer der Aktion und die Teilnehmerzahl ist jedoch kein Indiz für besonders auf die sogenannten »Identitären«, deren Konzept dieser Tage den Zustand der Partei. Der Aktionsverlauf ist so konzipiert. Bei ihrer nicht nur in der extremen Rechten diskutiert wird. Gedanken zum NPD-Verbot 03 Die V-Männer der 1990er Jahre 04 Uwe Trinkaus – ein staatlicher Zuträger 06 kurz und bündig 25 Nazi-Hooligans in Nordthüringen 07 NSU-Untersuchungsausschuss Sachsen 08 Die sächsische NPD 09 Rückblick Der neue JN-Bundesvorstand 10 Stellungnahme zu braunen Wurzeln des BND 26 »Nationaler Widerstand Berlin« 12 Der »Nordsturm Brema« 13 »Reichsbürger«!? 14 International Rassismus in den Medien 16 Porträt der tschechischen DSSS 28 Geschichtspolitik in »Zuerst!« 18 Die extreme Rechte in Großbritannien 30 Der Fall einer Öko-Ikone 20 Braunzone kurz und bündig 32 Die »Identitären« 21 »Initiative Burschenschaftliche Zukunft« 24 Rezensionen 33 2 der rechte rand 140/2013 Faule Lösung Die Argumente sind lange ausgetauscht, das Für und Wider abgewogen. Über Sinn und Zweck eines NPD-Verbots sind sich Medien, Politik und zivilgesellschaftliche Organisationen auch nach Jahren uneinig. Der Komplexität des Themas wird die Debatte aber selten gerecht. Manche Fragen und Aspekte vermisst man in der Diskussion. von Barbara Manthe Der NPD-Verbotsantrag ist auf dem Weg: Der Bundesrat will im Jahr Die Verbotsdiskussion berücksichtigt gesellschaftliche Veränderungen 2013 einen Antrag an das Bundesverfassungsgericht stellen. Bundestag nicht und lenkt vom Thema ab. und Regierung werden entscheiden, ob sie sich anschließen. 2003 hatte Die Verbotsbestrebungen haben mit parteiinternen Entwicklungen oder das Gericht ein Verbotsverfahren aus verfahrensrechtlichen Gründen ein- der Rolle der NPD für die Neonaziszene kaum etwas zu tun. Die bis- gestellt, weil der Verfassungsschutz herigen Auslöser der Debatten die V-Leute in der Parteiführung waren rassistische Übergriffe nicht abgeschaltet hatte. Anfang der 2000er Jahre und die zufällige Enttarnung des Die NPD will kein Verbot, sie will NSU Ende 2011. aber das Verbotsverfahren. Wenn Anfang des Jahrtau- »Verboten gut«, so kokettiert die sends nach rassistischen NPD mit der drohenden Illegalität. Anschlägen in Politik und Öf- Eine Auflösung wäre fraglos ein fentlichkeit ein Ruf nach dem herber Schlag, aber die Parteifüh- Verbot der NPD laut wurde, rung hat in den letzten Monaten ließ ein solcher Fokus die Fra- gezeigt, dass sie den öffentlichen ge nach dem Rassismus in der Wirbel der Debatte zu schätzen Mitte der Gesellschaft verblas- weiß. Sie kündigte an, während sen – ebenso wie die Proble- des Verfahrens ihr politisches Auf- matik von Akzeptanz, Toleranz treten zu verstärken. »Wir freuen oder dem Verleugnen rechter uns auf das Verfahren«, ließ der Gewalt in jener Zeit. Wenige Bundesvorsitzende Holger Apfel im fragten damals nach den Kri- Dezember 2012 verlauten. »Eine terien behördlicher Ermittlun- Partei, die nichts Verbotenes tut, gen, welche Gewalttaten als kann nicht verboten werden«, so seine Devise. Denn die NPD behauptet »rechtsextremistisch« eingestuft wurden und welche nicht. Kaum jemand bekanntlich, nicht verfassungsfeindlich zu sein. Schon Wochen vor dem kritisierte die Ermittlungen in Sachen »Döner-Morde«. Beschluss des Bundesrats hatte sie beim Bundesverfassungsgericht ei- Die Fragen, die sich hinsichtlich des NSU auftun, sind so zahlreich, dass nen Antrag gestellt, ihre Verfassungstreue prüfen zu lassen. Sollten die sie besser an anderer Stelle aufgeworfen werden. Angehörige und Opfer Richter in Karlsruhe tatsächlich ein Verbot aussprechen, so will die NPD fordern in erster Linie eine lückenlose Aufklärung. den »Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte« (EGMR) in Straß- burg anrufen. Es gibt von antifaschistischer Seite keine Konzepte für die Folgen des Verbots. Ein Verbot hätte in Straßburg vermutlich keinen Bestand. Bisher gerät im Kontext der Verbotsdebatte wenig in den Blick, wie anti- Verfassungsrechtler werden nicht müde, auf die juristischen Hindernisse faschistische Strategien für »danach« aussehen könnten. Kaum werden eines Verbotsverfahrens hinzuweisen – auch in europarechtlicher Hin- alle 5.900 Mitglieder der NPD den Kameradschaften beitreten, vielmehr sicht. Das Fiasko wäre groß, wenn nach einer Entscheidung des Straß- könnte eine breiter gestreute Organisationslandschaft entstehen, die sich burger Gerichts das Verbot rückgängig gemacht werden müsste, so der lokal stark ausdifferenziert. Oder die Strukturen retten sich in eine andere Staatsrechtler Eckart Klein. Der Präsident des EGMR, Dean Spielmann, Gruppierung: Mit der »Rechten« existiert bereits eine – bislang bedeu- betonte, dass die tatsächliche Gefahr, die von einer Partei ausgehe, im tungslose – Partei. Die Rivalitäten mit der NPD-Führung sind auch groß Verhältnis zu dem Eingriff in ihre Freiheitsrechte stehen müsse. Die NPD – und nachhaltig. »›Die Rechte‹ ist nicht der Plan B«, beteuerte Apfel. selbst geht davon aus, spätestens in Straßburg ein mögliches Verbot wie- Deren Vorsitzender, Christian Worch, hat jedoch schon in den 1990er der zu kippen. Jahren seine Erfahrungen gemacht, als er die Mitglieder verbotener Ka- meradschaften sammelte und neu integrierte. Sind alle V-Leute in der Parteiführung abgeschaltet? Dies geht mit einem weiteren Problem einher: Es ist immer noch unklar, Warum kein »Betätigungsverbot«? ob wirklich alle V-Leute in der NPD-Spitze abgeschaltet sind. Nicht alle Wer der Meinung ist, dass das Gesetz Alt- und Neonazis keine Hand- Innenminister haben die Zusicherung unterzeichnet, dass das gesam- lungsmöglichkeit gewähren dürfe, sollte konsequenterweise ein generel- melte Material frei von Äußerungen von V-Leuten sei. Die Dokumente les Betätigungsverbot für Neonazis fordern. Wer der Partei Strukturen und umfassen über tausend Seiten, die auch Zitate enthalten – die NPD be- Finanzen nehmen will, mag als punktuellen Ansatzpunkt eine Auflösung hauptet jetzt schon zu wissen, dass dort V-Männer erwähnt würden, die gutheißen und sich dann den Folgen zuwenden. Aber mit der Forderung dann im Verfahren benannt werden könnten. Diese Ambivalenz wirft zum nach einem NPD-Verbot eine Auseinandersetzung mit Rassismus, mit wiederholten Mal die Frage nach der Rolle von V-Leuten
Recommended publications
  • Anton Maegerle Die Iranische Rechtsextremisten-Connection
    www.doew.at Anton Maegerle Die iranische Rechtsextremisten-Connection Ersterschienen im Vierteljahresheft Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums (Frankfurt am Main). 2. Quartal 2006, Heft 178. Hier: ergänzte Fassung. Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad hat seit seinem Amtsantritt im August 2005 in Verbalattacken wiederholt den Holocaust bezweifelt und Israel als „Krebsgeschwür“ bezeichnet. Ahmadinedschad und führende Re- präsentanten des Gottesstaates haben mehrfach angekündigt eine so genannte „Holocaust-Untersuchung“ abhalten zu wollen. „Es ist das erste Mal in der Geschichte der Holocaust-Weltpolitik, daß eine ganze Regierung den jüdischen Holocaust einer freien wissenschaftlichen Prüfung, unterzieht“ – jubilierte die in rechtsextremen Kreisen einflussreiche antisemitische HetzpostillePhoenix .1 Als „Holocaust-Experten“ sind die Namen von einschlägigen Holocaustleug- nern im Gespräch. Irans Außenminister Manuchehr Mottaki bezeichnete im Februar 2006 das Urteil gegen den britischen Holocaustleugner David Irving (Jg. 1938) als „westliches Paradox“. Der Westen fordere Meinungsfreiheit, praktiziere aber das Gegenteil. „Wir verstehen nicht, warum der Westen so verzweifelt darauf besteht, dieses Verbrechen begangen und genau sechs Mil- lionen getötet zu haben“, sagte Mottaki.2 Irving war zuvor vom Wiener Straf- landesgericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt worden. Weithin unbekannt ist die Tatsache, dass Rechtsextremisten seit dem Sieg der Islamischen Revolution 1979 enge Kontakte zum Iran pflegen. Gemeinsam sind den religiösen Fundamentalisten im Iran und den Rechtsextremisten unter- schiedlichster Couleur Feindbilder wie Antiliberalismus, Antiamerikanismus, Antisemitismus und Antizionismus. Islamisten und Rechtsextremisten pflegen ein ausgeprägtes Freund-Feind-Denken, propagieren die Ideologie der Un- gleichheit und lehnen die universalistische Geltung der Menschenrechte und Menschenwürde ab. 1 Phoenix 1/2006, S. 19. 2 Zit. nach Huber, Markus: Justizias Goldwaage, in: Tagesspiegel, 22.
    [Show full text]
  • Rechtsextremismus Und Rechtspopulismus in Sachsen
    Inhalt Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus. Ein Problemaufriss Steffen Kailitz Rechtsextreme, rechtspopulistische und fremdenfeindliche Einstellungen in Sachsen Gert Pickel/ Alexander Yendell Sachsen als Hochburg der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) Steffen Kailitz Die Alternative für Deutschland (AfD) zwischen radikalem chsen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Sa Steffen Kailitz(Hrsg.) Steffen Kailitz Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) Rechtsextremismus Piotr Kocyba chtspopulismus in und Corona-Proteste in Sachsen Re Isabelle-Christine Panreck Rechtspopulismus Rechtsextreme und fremdenfeindliche Gewalt in Sachsen Uwe Backes mismus und in Sachsen re xt Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus in Sachsen. Eine (vorläufige) Bilanz chtse Re Steffen Kailitz SÄCHSISCHE LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Cover_Rechtsextremismus_SN_20210422_print.indd Alle Seiten 22.04.2021 12:34:49 Steffen Kailitz (Hrsg.) Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Sachsen 01_Satz_Rechtextremismus_SN_20210421_print.indd 1 21.04.2021 17:20:13 Steffen Kailitz (Hrsg.) Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Sachsen Mit Beiträgen von Uwe Backes, Steffen Kailitz, Piotr Kocyba, Isabelle-Christine Panreck, Gert Pickel und Alexander Yendell SÄCHSISCHE LANDESZENTRALE FÜR Dresden 2021 POLITISCHE BILDUNG 01_Satz_Rechtextremismus_SN_20210421_print.indd 3 21.04.2021 17:20:13 Impressum Steffen Kailitz (Hrsg.) Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Sachsen Dresden 2021 Gestaltung
    [Show full text]
  • Rechtsextremismus Und Antifaschismus Herausgegeben Von Klaus Kinner Und Rolf Richter
    Rechtsextremismus und Antifaschismus herausgegeben von Klaus Kinner und Rolf Richter 1 Schriften 5 herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e. V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Gesellschaftsanalyse und Politische Bildung e. V. 2 Rechtsextremismus und Antifaschismus Historische und aktuelle Dimensionen herausgegeben von Klaus Kinner und Rolf Richter Karl Dietz Verlag Berlin 3 Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Rechtsextremismus und Antifaschismus : historische und aktuelle Dimensionen / hrsg. von Klaus Kinner und Rolf Richter. – Berlin : Dietz, 2000 (Schriften / Rosa-Luxemburg-Stiftung ; Bd. 5) ISBN 3-320-02015-3 © Karl Dietz Verlag Berlin GmbH 2000 Umschlag: Egbert Neubauer, MediaService Fotos: Gabriele Senft, Berlin Typografie: Brigitte Bachmann Satz: MediaService, Berlin Druck und Bindearbeit: BärenDruck, Berlin Printed in Germany 4 INHALT Editorial 7 WERNER BRAMKE Antifaschistische Tradition und aktueller Antifaschismus 8 ROLF RICHTER Über Theoretisches und Praktisches im heutigen Antifaschismus 14 KLAUS KINNER Kommunistischer Antifaschismus – ein schwieriges Erbe 45 ANDRÉ HAHN Zum Umgang mit Rechtsextremen in den Parlamenten 52 NORBERT MADLOCH Rechtsextremismus in Deutschland nach dem Ende des Hitlerfaschismus 57 Vorbemerkung 58 Rechtsextremistische Tendenzen und Entwicklungen in der DDR, speziell in Sachsen, bis Oktober 1990 63 Hauptetappen der Entwicklung des Rechtsextremismus in den alten Bundesländern bis zur deutschen Vereinigung 1990 106 Zur Entwicklung des Rechtsextremismus im geeinten Deutschland 1990 bis 1990 – besonders in den neuen Bundesländern 146 Ursachen und Perspektiven des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik 206 ROLAND BACH Zur nationalen und sozialen Demagogie der extremen Rechten 215 5 Anhang 251 NORBERT MADLOCH Lexikalische Erläuterungen zu den im Rechtsextremismus-Teil verwandten Hauptbegriffen 252 Rechtsextremismus 253 Rechtsradikalismus = Grauzone 255 Rechtspopulismus 256 Faschismus/Nazismus – Neofaschismus/Neonazismus 257 Neue Rechte 261 Rassismus 264 Ausländer- bzw.
    [Show full text]
  • NPD: Zwischen Systemfeind- Schaft Und Bürgerlicher Fassade
    Hauptabteilung Politik und Beratung Berlin, Januar 2012 PARTEIENMONITOR AKTUELL Die „neue“ NPD: Zwischen Systemfeind- schaft und bürgerlicher Fassade Berlin, Januar 2012 Marc Brandstetter ANSPRECHPARTNER: Dr. Viola Neu Dr. Michael Borchard Leiterin Empirische Sozialforschung Hauptabteilungsleiter Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Hauptabteilung Politik und Beratung Hauptabteilung Politik und Beratung Klingelhöferstr. 23 Klingelhöferstr. 23 10785 Berlin 10785 Berlin 030 26996 3506 030 26996 3550 [email protected] [email protected] PARTEIENMONITOR AKTUELL 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .............................................................................. 3 2. Die „alte“ NPD ........................................................................ 4 3. Die „neue“ NPD unter Udo Voigt (1996 bis 2011)......................... 5 3.1. Neues Personal und frischer Wind ........................................ 5 3.2. Organisatorische Neustrukturierung ..................................... 6 3.3. „Frisches Blut“ – Personelle Radikalisierung ........................... 7 3.4. Die NPD als ostdeutsche Regionalpartei ................................ 9 3.4.1. Mitgliederentwicklung ................................................... 9 3.4.2. Jung, männlich, fanatisch – Die Basis der NPD ................11 3.4.3. Organisatorisches Ungleichgewicht ................................11 3.4.4. Erfolge im Osten, Niederlagen im Westen: Die Wahlteilnahmen........................................................................12
    [Show full text]
  • Broschüre "Rechte Netzwerke in Nordhessen" (2020)
    Autorenkollektiv 1 „Wenn wir das gewusst hätten …?“ Der Mord an Dr. Walter Lübcke durch bekannte Neonazis Prolog 3 Wahlkampf für die AfD 6) Demonstration in Chemnitz: AfD, 24 1. Das Netzwerk der „Einzeltäter“ 4 PEGIDA und gewalttätige Ausschreitungen mit Neonazis 2. Walter Lübcke – Kontext und Hintergründe 8 7) Konspiratives Treffen von „Combat 18“ 24 eines Mordes 8) Der Mord an Walter Lübcke – Indizien für 25 1) Markierung als Volksverräter durch 8 eine gemeinschazliche Tat Stephan Ernst und Markus Hartmann 9) Bilanz: Drei Jahrzehnte Rechtsterror – und 26 2) Viral verbreitet: Hetzkampagne in der 9 niemand hat´s gewußt? rechten Social-Media-Maschine 4. Im Hintergrund: „Freie KameradschaLen“, 30 3) … und der Song „C18“ der Band 10 „Combat 18“, der „NSU“, Unterstützernet- „Erschießungskommando“ zwerke und die Rolle von V-Leuten 4) Nach dem Mord: Rechte Szene feiert, 12 aber Rechtsterror undenkbar? 1) Freie Kameradschazen 30 5) Täter ermittelt:: „Abgekühlter rechts- 12 2) “NSU”,„Blood and Honour“ und „Combat 18” 30 extremistischer Einzeltäter“? 3) Netzwerke oder Einzeltäter? 32 6) Auylärung statt Vertuschung: Die 13 4) Die Rolle der V-Leute 32 jahrelang vernetzten aktiven „Einzeltäter“ 5) Die Rolle des V-Mann-Führers Temme 34 und ihre Helfershelfer in Kassel 3. Wer war Stephan Ernst: Karriere eines 18 6) Das Verbot von „Combat 18“ im Januar 2020 35 rechtsradikalen Gewalttäters 3. Parteimäßige Nazistrukturen 41 1) Das erste Jahrzehnt: Mordversuche, 18 1) Die NPD 41 Waffen, Sprengstoff 2) Die Partei „Die Rechte“ 43 2) Das zweite Jahrzehnt: Aktiv in Kassel im 20 Netzwerk der „Freien Kameradschazen“ 3) Der III.Weg 45 und „Combat 18“,Demonstrationen und 4) Die Alternative für Deutschland (AfD) 46 Körperverletzungen 5) Exkurs: Stephan Ernst und die AfD 46 3) Das dritte Jahrzehnt: Markus Hartmann, 20 4.
    [Show full text]
  • The Far Right in Europe
    The Far Right in Europe European Summer University for Social Movements 22.08.2014 Table of contents The far right in France today ...................................................................................... 3 Anti-modernists in search of modernity ................................................................... 10 The far right in North Europe.................................................................................... 17 The Extreme Right and the Crisis in Slovenia........................................................... 23 The rise of the far right in Hungary .......................................................................... 30 The case of Golden Down ........................................................................................ 37 Extending the combat zone ..................................................................................... 42 Recent developments in the French far right ........................................................... 50 The Euro-elections and the need for political caution and realism ........................... 55 Euro-vote epic over bar the shouting… ................................................................... 55 Problems for the debate: how the radical right reacts with the conservative social forces in Poland? ...................................................................................................... 59 Ukraine: moving common opinion right .................................................................. 64 Italian extreme and radical right
    [Show full text]
  • National Democratic Party of Germany
    National Democratic Party of Germany Name: National Democratic Party of Germany Type of Organization: Political party Ideologies and Affiliations: Neo-fascist neo-Nazi ultranationalist Place of Origin: Hanover, Germany Year of Origin: 1964 Founder(s): Heinrich Fassbender, Friedrich Thielen, Adolf von Thadden, Wilhelm Gutmann Places of Operation: Germany Overview Executive Summary: Germany’s National Democratic Party (Nationaldemokratische Partei Deutschlands or NPD) is a far-right political party that advocates racist, anti- Semitic, and anti-Muslim views. According to the German intelligence service, the NPD rejects the concept of liberal democracy.1 The NPD is hostile towards both the United States and Israel. The party is opposed to multiculturalism and is concerned about the “foreign infiltration” ( Überfremdung) of Germany, namely the perceived Americanization and Islamization of German society.2 The NPD considers the presence of immigrants in Germany—regardless of whether they hold German citizenship—to be an attack on the German ethnic community ( Volksgemeinschaft) and advocates deporting immigrants to their respective countries of origin.3 The NPD was founded in 1964. Despite some initial popularity among voters during the 1960s, the party was not able to sustain its success and became a marginalized political force for the subsequent three decades, during which time the group experienced financial difficulties and a steep decline in membership. Following German reunification in 1990, the NPD grew its support base in many of the regions of former East Germany, entering several state parliaments in the late-1990s. During this time, the NPD strategically repositioned itself by opening the party up to neo-Nazis and becoming more overtly radicalized.4 According to 2017 statistics from Germany’s domestic intelligence service (Bundesamt für Verfassungsschutz or BfV), the NPD has a membership of 4,500 people.5 According to the German intelligence service, the NPD opposes liberal democracy and appears to support an authoritarian state.
    [Show full text]
  • Download Full Publication
    ABSTRACT Contemporary expressions of Judeophobia—in Germany, as elsewhere in Europe—contain a potentially explosive mix of traditional and newer forms of antisemitism. Since 9/11, and especially in the wake of the Iraq war, anti-Americanism has been a potent factor in envenoming hostile attitudes to Israel and the Jews—as alleged architects of the war, and “aggressors” in the Middle East. Conspiracy theories, with an antisemitic subtext, have flourished on the Left and in the mainstream media, as well as on the far Right. One-sided representations of the Middle East conflict, downplaying Palestinian terrorism, the threat posed by radical Islam and the genocidal antisemitism rampant in the Muslim and Arab media—while highlighting Israeli counter-violence as gratuitous sadism—have contributed to fostering anti-Jewish feelings. “Anti- Sharonism” has been widely used as a cover to present Israel as a “criminal” state in its essence. Such commentaries reinforce long-standing and widespread anti- Jewish stereotypes, revealed by surveys of German public opinion over the years—especially those related to Jewish money, power, and exploitative “abuse” of the Holocaust. Much of contemporary German antisemitism can best be understood as a form of ressentiment against constant reminders of the Nazi past and the desire to reverse the roles, to turn Israelis/Jews into “perpetrators” and Germans into “victims.” The new Judeophobia in contemporary Germany is a mutation of earlier varieties of antisemitism. It is a politics of ressentiment whose most novel feature is the convergence between anti-Americanism and Jew-hatred, pacifism, right-wing radicalism, and militant Islam, along with a special focus on the evils of Zionist Israel.
    [Show full text]
  • Die Transnationale Infrastruktur Der Extremistischen Rechten (Teil 1)
    .SIAK-Journal – Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis Grumke, Thomas (2008): Globalisierte Antiglobalisten? Die transnationale Infrastruktur der extremistischen Rechten (Teil 1) SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis (1), 108-121. doi: 10.7396/2008_1_J Um auf diesen Artikel als Quelle zu verweisen, verwenden Sie bitte folgende Angaben: Grumke, Thomas (2008). Globalisierte Antiglobalisten? Die transnationale Infrastruktur der extremistischen Rechten (Teil 1), SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis (1), 108-121, Online: http://dx.doi.org/10.7396/2008_1_J. © Bundesministerium für Inneres – Sicherheitsakademie / Verlag NWV, 2008 Hinweis: Die gedruckte Ausgabe des Artikels ist in der Print-Version des SIAK-Journals im Verlag NWV (http://nwv.at) erschienen. Online publiziert: 3/201 .SIAK-JOURNAL 1/2008 Globalisierte Antiglobalisten? DIE TRANSNATIONALE INFRASTRUKTUR DER EXTREMISTISCHEN RECHTEN Teil 1 THOMAS GRUMKE Wenn der Rechtsextremismus mehr sein will als die Summe nationaler wissenschaftlicher Referent für den Sammelbecken, dann muss er auch global denken und handeln, dann muss Bereich Rechtsextremismus in der Abteilung Verfassungsschutz er auch als transnationaler Akteur auftreten. So besteht ein transnationales des Innenministeriums Netzwerk von Rechtsextremisten, das von einer kollektiven Identität und Nordrhein-Westfalen. einer international kompatiblen Ideologie getragen wird. Die kollektive Identität ist a) im Sinne von Rassezugehörigkeit
    [Show full text]
  • Rechtsextremismus Im Wandel Richard Stöss Forum Berlin Richard Stöss Im Wandel Rechtsextremismus
    Richard Stöss Richard Rechtsextremismus im Wandel Richard Stöss ISBN 978-3-86872-565-0 Rechtsextremismus im Wandel im Wandel Rechtsextremismus www.fes-gegen-rechtsextremismus.de Auflage Forum Berlin Dritte aktualisierte Impressum ISBN 978-3-86872-565-0 Herausgegeben von Nora Langenbacher Friedrich-Ebert-Stiftung Forum Berlin Projekt „Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus“ Hiroshimastraße 17 10785 Berlin www.fes-gegen-rechtsextremismus.de Autor Professor Dr. Richard Stöss Lektorat Barbara Hoffmann Gestaltung Meintrup, Grafik Design Fotos Holger Kulick, M. Reisinger Druck bub Bonner Universitäts-Buchdruckerei Copyright 2010 by Friedrich-Ebert-Stiftung Inhalt Vorwort 7 Einleitung 9 1. Begriffsbestimmung 10 Rechtsextremismus als amtlicher Begriff . 10 Stärken und Schwächen des amtlichen Extremismus-Begriffs . 15 Rechtsextremismus als politikwissenschaftlicher Begriff . 19 2. Herkunft, Ideologie, Ziele und Kampagnen 24 Rechtsextremismus strebt nach der Macht im Staat . 24 Die Geburtsstunde des Rechtsextremismus . 24 Kernelemente der Ideologie des Rechtsextremismus . 25 Deutschnationale und Nationalsozialisten . 27 Ideologische Traditionen und strategische Optionen des Nachkriegsrechtsextremismus . 29 Kampagnen des Rechtsextremismus seit 1945 . 31 a) Die Kampagne zur Wiederherstellung des Deutschen Reichs . 31 b) Die Revisionismuskampagne . 33 c) Die Überfremdungskampagne . 34 d) Die Antiglobalisierungskampagne . 39 e) Die Antiislamkampagne . 42 3. Ursachen 47 Erklärungsfaktoren für Rechtsextremismus . 47 a) Der „autoritäre Charakter“
    [Show full text]
  • Die Reihen Fest Geschlossen...« Liefern Sie Selber
    KÄLBERMARSCH HINTER DER TROMMEL HER TROTTEN DIE KÄLBER DAS FELL FÜR DIE TROMMEL »Die Reihen fest geschlossen...« LIEFERN SIE SELBER. Anatomie der Hamburger NPD und ihres Umfelds DER METZGER RUFT. DIE AUGEN FEST GESCHLOSSEN DAS KALB MARSCHIERT MIT RUHIG FESTEM TRITT. DIE KÄLBER, DEREN BLUT IM SCHLACHTHOF SCHON GEFLOSSEN SIE ZIEHN IM GEIST IN SEINEN REIHEN MIT. SIE HEBEN DIE HÄNDE HOCH SIE ZEIGEN SIE HER SIE SIND SCHON BLUTGEFLECKT UND SIND NOCH LEER. DER METZGER RUFT. DIE AUGEN FEST GESCHLOSSEN DAS KALB MARSCHIERT MIT RUHIG FESTEM TRITT. DIE KÄLBER, DEREN BLUT IM SCHLACHTHOF SCHON GEFLOSSEN SIE ZIEHN IM GEIST IN SEINEN REIHEN MIT. SIE TRAGEN EIN KREUZ VORAN AUF BLUTROTEN FLAGGEN DAS HAT FÜR DEN ARMEN MANN EINEN GROSSEN HAKEN. DER METZGER RUFT. DIE AUGEN FEST GESCHLOSSEN DAS KALB MARSCHIERT MIT RUHIG FESTEM TRITT. DIE KÄLBER, DEREN BLUT IM SCHLACHTHOF SCHON GEFLOSSEN SIE ZIEHN IM GEIST IN SEINEN REIHEN MIT. BERTOLT BRECHT Der Titel der Broschüre entspricht der zweiten Sowohl Text als auch Melodie sind heute verboten. »Die Reihen fest geschlossen...« Anatomie der Hamburger NPD und ihres Umfelds Zeile des Horst-Wessel-Liedes (Die Fahne hoch, Trotzdem wird es immer noch gerne von alten und die Reihen fest geschlossen...), einem beliebtem neuen Nazis gesungen. Der Kälbermarsch hin- Kampflied der SA, das später zur Parteihymne gegen ist eine Parodie von Bertolt Brecht auf das der NSDAP avancierte. Horst-Wessel-Lied aus dem Jahre 1943. Die Melo- die wurde von Hans Eissler bewusst verfremdet. »Die Reihen fest geschlossen...« Anatomie der Hamburger NPD und ihres Umfelds 1 XXX IMprESSUM InhaLT 04 Vorwort 08 Alle reden von »Rechtsextremismus« – wir nicht! 18 NPD.
    [Show full text]
  • Verfassungsschutzbericht 1999
    Federal Ministry of the Interior of the Federal Republic of Germany 2005 Annual Report on the Protection of the Constitution Organisational Data.................................................................8 I. Organisational data pursuant to Section 16 (2) of the Federal Act on the Protection of the Constitution (Bundesverfassungsschutzgesetz, BVerfSchG)........................................................................................................8 1. Federal Office for the Protection of the Constitution (BfV) ..................................8 2. Military Counterintelligence Service (MAD).........................................................8 II. Other organisational data.................................................................................8 Democracy and Protection of the Constitution ..........................9 I. Protection of the Constitution under the Basic Law......................................9 II. Offices for the Protection of the Constitution: Tasks and powers .............11 III. Supervision of the authorities responsible for the protection of the Constitution.....................................................................................................13 IV. Annual Report on the Protection of the Constitution ..................................14 V. Protection of the Constitution through information and awareness..........15 Politically motivated crime .................................................... 18 I. Defining politically motivated crime..............................................................18
    [Show full text]