La Messe Est Dite !
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
woxx déi aner wochenzeitung l’autre hebdomadaire 1483/18 ISSN 2354-4597 2.20 € 06.07.2018 La messe est dite ! Les assises culturelles et la présentation du plan de développement culturel marquent la fin (provisoire) des années DP à la culture – un bon moment pour faire le bilan. Regards p. 4 EDITO NEWS REGARDS 0 1 4 8 3 Substanzlos, und doch skandalös S. 2 Le climat sauveras p. 3 LGBTIQ-Paradies Luxemburg? S. 8 Das EU-Ratstreffen zur Migration bot Les revendications électorales Luxemburg gibt sich gerne als kaum Konkretes. Doch es dokumentiert du Klima-Bündnis sont radicales. liberal und weltoffen. In der LGBTIQ- den Sieg der autoritären Rechten über Surprenant, au vu de la couleur Politik gibt es jedoch noch viele 5 453000 211009 die Idee der Humanität. politique des élus locaux impliqués. Baustellen. 2 NEWS woxx | 06 07 2018 | Nr 1483 EDITORIAL EU-FlüchtliNgspolitik NEWS Gipfel der Selbstzerstörung thorsten Fuchshuber Die Abschlusserklärung des Flüchtlingspolitik also nicht einfach Ratstreffens zur Migrationspolitik von „der Rechten“ sprechen, hat er zeigt erneut: Die EU macht den Laden hingegen eine Wahrheit ausgeplaudert, dicht und arbeitet an ihrer Auflösung. die nicht nur die von ihm gemeinten Politiker betrifft. Luxemburgs Außenminister Jean So hat der EU-Rechtsprofessor Asselborn hat vor kurzem ausgespro- Steve Peers bereits im Mai 2016 darauf chen, was mit der Flüchtlingspolitik der hingewiesen, dass die von der Euro- EU auf dem Spiel steht: „Es geht nicht päischen Kommission seit Jahren vor- nur um Schengen, es geht nicht nur um bereitete Reform des Dublin-Systems Menschlichkeit. Es geht auch um den einer „Orbánisierung des Europäischen Fortbestand der Europäischen Union.“ Flüchtlingsrechts“ gleichkäme, weil Nähme man ihn beim Wort, dann wäre sie die Kernelemente der ungarischen die Veröffentlichung der „Schlussfolge- Politik übernehme: „die Abweisung im rungen“ des EU-Ratstreffens zur Flücht- Wesentlichen aller Asylsuchenden an lingspolitik am Donnerstag vergangener den Außengrenzen, einhergehend mit Woche eigentlich ein guter Zeitpunkt ihrer möglichst rohen Behandlung, um gewesen, um zu erklären: Die europäi- so das Schengen-System der offenen sche Idee ist endgültig tot. Binnengrenzen zu erhalten“. Dabei steht das so genannte „um- fassende Migrationskonzept“, über das sich die Regierungschefs der Mit- Diese Ratserklärung gliedsstaaten verständigt haben, in hat das Zeug zum der Tradition der bereits bestehenden repressiven Praxis der EU. Die vage Totenschein. vorgeschlagenen Erweiterungen, wie etwa EU-interne oder externe Flücht- Zum anderen signalisieren die lingscamps, waren angesichts man- vergangene Woche von den versam- gelnder Kandidatenländer bereits kurz melten Staats- und Regierungschefs nach dem Treffen nichts mehr als un- verabschiedeten Schlussfolgerungen realistische Gipfelgeschichte. Dank der aufs Neue, dass man das Treiben von erfolglos versuchten Umverteilung von Autokraten und Regimes nach dem Flüchtlingen innerhalb der EU wisse Vorbild der Türkei und Libyens quasi man ja, was aus Ideen wie der freiwil- bedingungslos zu legitimieren bereit ligen Schaffung von Zentren für Asyl- ist, solange sie migrationspolitisch ko- suchende werden dürfte, so auch die operieren und für die EU die Drecksar- Asti nicht ohne Hohn an die Adresse beit machen. Nicht nur die Flüchtlinge, der „leaders de cette désunion“. sondern auch die betroffenen Gesell- Doch trotz ihres vorwiegend propa- schaften zahlen für diese schmutzigen gandistischen Gehalts hat diese Rats- Deals einen sehr hohen Preis. erklärung das Zeug zum Totenschein. Die Europäische Union demons- Zum einen, weil nun aktenkundig ist, triert, wie politikunfähig sie innen- wie dass man den Regionalisten und Natio- außenpolitisch in Wirklichkeit ist. Pro- nalisten, die die EU zerstört sehen wol- bleme werden nicht angegangen, son- len, nichts entgegenzusetzen hat, nichts dern durchgereicht, bis sie irgendwann entgegensetzen will. Es gehört zum Irr- bei den Mitgliedsstaaten ankommen, sinn der Diskussion über die Vorschläge die das letzte Glied in der Kette bilden, NEWS vom vergangenen Wochenende, dass ob austeritäts- und damit sozialpoli- Politiker*innen wie Merkel, Macron tisch, oder hinsichtlich der Flüchtlings- klima-Bündnis: global, local, radical p. 3 und Juncker noch immer erfolgreich situation. Die EU basiert nicht auf So- den Anschein erwecken, als stemmten lidarität, sondern scheint nichts weiter REGARDS vor allem sie sich den migrationspoliti- als ein von seinen stärksten Mitglie- schen Forderungen etwa der Visegrád- dern dominierter Interessenverband politique culturelle: Vers l’autogestion? p. 4 Staaten und Italiens entgegen. zu sein, dem mit der Zuspitzung der LGBTIQA-politik: Reebou-wäiss-blo? S. 8 Als Xavier Bettel am Rande des inneren Widersprüche der Laden nun Mai 68: Das persönliche ist politisch S. 10 Gipfels klarstellte, wer sich die Staats- Stück für Stück um die Ohren fliegt. und Regierungschefs der Visegrád-Län- Den 28. Juni 2018 wird man daher prager Fréijoer: En neie lénke Modell, eng Utopie? S. 12 der anschaue, treffe „auf einen von der im Gedächtnis behalten: Als den Tag, Flüchtlinge: Europa macht die schotten dicht S. 14 polnischen PiS-Partei, einen Christde- an dem die Europäische Union in eine mokraten, einen Sozialisten und einen kritische Phase ihrer Selbstzerstörung photo de couverture: © McULT Liberalen“, könne hinsichtlich deren eingetreten ist. woxx | 06 07 2018 | Nr 1483 NEWS 3 AKTUELL SHORT NEWS Klima-BüNdNis Le KEP a remué (un peu) la Chambre (lc) – Dans le souci de ne pas passer à côté et de démontrer qu’eux Global, local, radical aussi s’intéressaient à la politique culturelle, les coalitionnaires socialistes et verts ont tenté de peser dans le débat cette semaine. Raymond Klein D’abord, le LSAP a présenté les idées issues de son groupe de travail dédié à la culture mardi matin. L’après-midi, Déi Gréng ont organisé une heure d’actualité à la Chambre des députés. Alors que is.lu le consensus sur la qualité du plan de développement culturel était N d N presque unanime – n’y manquait que Fernand Kartheiser, qui dans ue B une intervention qu’on ne peut décrire que comme hallucinante lima K l’a qualifié de « plan de gauche » –, les vieilles querelles ont refait www. surface. Octavie Modert, au nom du CSV, a critiqué le gouvernement pour sa lenteur à mettre en place le plan et pour le fait de l’avoir publié juste avant les élections d’octobre. Le socialiste Franz Fayot a lancé une pique envers le premier ministre (absent) pour sa réponse à une actrice pendant les assises culturelles (voir article Thema dans ce numéro). Le libéral André Bauler s’est livré à une de ces performances insipides dont il a le secret, et finalement Marc Baum, pour Déi Lénk, a reconnu l’importance du document tout en rappelant que tout n’était qu’une question de volonté politique. En somme : (presque) tout le monde aime la culture, surtout avant les Le changement climatique est tion de notre modèle économique élections. un sujet grave. Au sein du Klima- sera inévitable ». Bündnis, des élus locaux mettent en Ces revendications sont nettement avant des revendications radicales plus ambitieuses que ce qu’on trouve, Besserer Schutz von Mädchen und Frauen – même s’ils ne sont pas affiliés aux par exemple, dans le programme Verts ! électoral de Déi Gréng. Pourtant, elles (tj) – Sieben Jahre nach ihrer Unterzeichnung ist die Istanbul- sont endossées par 38 communes de Konvention diese Woche endlich vom Parlament ratifiziert worden. « Les inondations dans la région couleurs politiques très variées. Sur- Bei dieser Konvention handelt es sich um ein Übereinkommen du Müllerthal en juin, l’arrivée de tout, sur les huit représentants com- des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen nouvelles espèces, les températures munaux cités dans le communiqué Frauen sowie häuslicher Gewalt. Das entsprechende Gesetz sieht montantes et les situations météoro- du Klima-Bündnis, sept sont affiliés eine engere Fassung der Rechtsnormen, eine Verschärfung der logiques extrêmes nous montrent que au CSV. Un signe que si ce parti gagne, Strafen sowie die Erweiterung der Präventionsmaßnahmen und des le changement climatique est bien ar- l’orientation du prochain gouverne- Opferschutzes vor. Fortan gilt die Devise: „Wer schlägt, der geht“. rivé, chez nous aussi. » Pour présen- ment sera noir-vert, même si les Verts Die Verjährungsfrist wird auf zehn Jahre ab der Volljährigkeit der ter ses revendications électorales, le n’y figurent pas ? Relevons aussi que Opfer verlängert, weibliche Genitalverstümmelungen sollen künftig 4 juillet, le Klima-Bündnis Lëtzebuerg la seule femme citée dans le commu- als eigenständiges Verbrechen gelten. Obwohl der Text am Dienstag a choisi de les ancrer dans la réalité niqué est Béatrice Kieffer, vice-prési- in der Chamber viel Lob erfuhr und fast einstimmig angenommen locale. Une démarche assez logique dente du Mouvement écologique. wurde, wurden auch einige Kritikpunkte genannt. Im Gesetz sei pour cette « Alliance climat » qui re- Le Klima-Bündnis insiste égale- psychologische Gewalt nicht als Motiv zurückbehalten worden, groupe 38 communes luxembour- ment sur la dimension locale du chan- bedauerte zum Beispiel die CSV-Abgeordnete Sylvie Andrich- geoises et se consacre à la sensibili- gement climatique : « Ensemble avec Duval. Sie warf zudem die Frage auf, wie Gewaltprävention besser sation et aux actions au niveau local. le ministère de l’Intérieur, il faudra in diverse Ausbildungen integriert werden könne. Roy Reding Agir localement