Campus Passau das magazin der universität

Themen

CHE-Ranking: Passauer Informatik bundesweit spitze!

Neuburger Schlossgespräch: Tradition versus Innovation im Mittelstand

IMAGINARY – Schon Kunst oder (noch) Mathematik?

01/2009 P0118_07_A.210x148,5_Giro start direkt 06.02.2007 12:29 Uhr Seite 1 REIFE LEISTUNG FÜR JUNGE

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*Bei belegloser Nutzung. Campus Passau [ Aus der Hochschulpolitik das magazin der universität CHE: Passauer Informatik gehört bundesweit zu den vier führenden Informatik-Fakultäten 5 Ausgabe 01/2009 Studienbeiträge: Mehr Service, bessere Lehre 5

Herausgeber: Der Präsident der Universität Passau [ Aus Forschung und Lehre Innstraße 41, 94032 Passau Doktor und Docteur im Doppelpack 7 Tel. 0851/509-1001 Fax 0851/509-1002 3. Neuburger Schlossgespräch: T Tradition versus Innovation im Mittelstand 8 12] Koordination, Redaktionsleitung Kunst und Wissenschaft – und Schlussredaktion: Das kulturelle Schaffen polnischer Migranten 10 Thoralf Dietz, Referent für Presse- und Die Wirtschaft im Abwärtssog – Öffentlichkeitsarbeit Experten erklären die Ursachen der Finanzkrise 10

ISSN: Eine Reise in die Welten der Buchstaben und Zahlen 12 1614-2985 Civil Society östlich der Elbe 13 T Bayerische Universitäten gründen Verbund Redaktion: für politische Theoriea 14 Thoralf Dietz, Anne Schafmeister, Christian Hellmann, Hanna Kleimann, Eva Schulz, Te- 60 Jahre Menschenrechte – ELSA-Konferenz in Passau 15 resa WinderlT IMAGINARY – Schon Kunst oder (noch) Mathematik? 16 16] INSTEAD: 20 Jahre studentische Beratung 17 Mitarbeit: Neuer Ausstellerrekord auf der Ulrike Hente, Patricia Mindl, Brigitte Puttler T „Campus meets Company“ 18 Kontakt: Brasilien-Tag vermittelt vielseitige Einblicke 19 Universität Passau, Referat Presse, Biologielehrer als Schüler 19 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Deutsche und ungarische Theologen im Dialog Innstraße 41, 94032 Passau, mit Muslimen 20 Tel. 0851/509-1430, -1431, Fax -1433, E-Mail: [email protected] Gruppenarbeit mal anders – T international, interkulturell und virtuell 21 Fotos: Passauer Professor saß im „Land des Lächelns“ fest 22 Universität Passau, Julia Schambeck, 17] Ulrich Schmitt, Foto-Kaps, Christian Hellmann, Hanna Kleimann, [ Alumniarbeit Eva Schulz, Teresa Winderl Der Ehemaligenverein bald 5.000 Mitglieder stark? 23 T Gestaltung: Werbeagentur Hauer-Heinrich GmbH, [ kuwi netzwerk Tel. 0851/32030 Aus der Not geboren: Logo, Corporate Design Universität Passau: Die Erfolgsgeschichte des „Kuwi“ 24 credo concept.communication Das kuwi netzwerk-Jahr 2008/09 – ein Rückblick 25

Druck: [ Personalien 20] Druckerei Ostler, Passau Auflage: 7.000 Vertretungen, Pensionierungen, Rufe, Auszeichnungen, Funktionen 27 Anzeigenverwaltung: Habilitationen / Promotionen 28 Deutsche Hochschulwerbung, Athanasios Roussidis e.K., Geschäftsstelle München Neu an der Juristischen Fakultät: Leopoldstr. 15, 80802 München, Prof. Dr. Hans-Georg Dederer 30 Benjamin Kern, Tel. 089/2727 3986 PD Dr. Armin Engländer: Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafprozessrecht 30 Erscheinungsweise: Prof. Dr. Tobias Kaiser Inhaber der W2-Professur 4 x jährlich: (in Klammern ist der je- für Mathematik 31 weilige Redaktionsschluss angegeben) 24] 20. Januar (10. Dezember), Prof. Dr. Tomas Kuhn Inhaber der W2-Professur 20. April (10. Februar), 20. Juli (10. Juni), für Zivilrecht 32 20. Oktober (10. September) [ Et cetera Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung „Worauf es ankommt“: Festschrift für der Redaktion wieder. Nachdruck Schulreferenten Konrad Bürgermeister 32 (nur vollständig mit Quellenangaben Bayerische Universitätsarchivare tagten in Passau 33 und gegen Belegexemplar) ist nach Sturm auf den Gipfel: Passauer Informatikstudenten Absprache möglich. entwickeln Deutschlands größtes Infoportal für Skifahrer 34 IMPRESSUM 34] I N H A LT S V E R Z E I C H N I S Liebe Leserin, lieber Leser,

in der vorliegenden Ausgabe von Campus Passau finden Sie erneut zahlreiche Beispiele spannender Themen aus Forschung und Lehre an unserer Universität.

Zwei Aspekte aus der Hochschulpolitik möchte ich herausgreifen: Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat ein neues Ranking veröffentlicht – mit einem außerordentlich erfreulichen Ergebnis für unsere Fakultät für Informatik und Mathematik: Das Ranking bescheinigt ihr einen Spitzenplatz in der deutschen Informatik. Gemeinsam mit drei anderen Informatik-Fakultäten belegt sie bundesweit den ersten Platz. Sehr gut schneiden beispielsweise die IT-Infrastruktur, die Betreuung der Studierenden und die Studiensituation insgesamt ab. Zu diesen Urteilen tragen sicherlich auch die erwirkten Verbesserungen durch den Einsatz der Studienbeiträge bei. Womit ich beim zweiten Thema bin: In weiten Teilen unter unseren Studierenden werden die Studienbeiträge mittlerweile akzeptiert. Hinsichtlich ihrer Verwendung führen wir natürlich zum Teil auch kontroverse Diskussionen mit den Studierendenvertretern, aber – und das möchte ich betonen – bisher wurden alle Entscheidungen einvernehmlich getroffen. Von Studierendenseite wird allerdings häufig die mangelnde Transparenz hinsichtlich der Verwendung der Beiträge beklagt. Um diesem gefühlten Informationsdefizit abzuhelfen, soll auch der Beitrag in dieser Ausgabe von Campus Passau dienen. Zudem legen wir – schon seit mehreren Semestern – die Verwendung der Mittel detailliert im Internet dar, zum Teil bis auf den Euro genau.

Manchmal liegen freudige und traurige Nachrichten sehr eng beisammen: Im Frühjahr fand auf Schloss Neuburg unser Neuburger Schlossgespräch zum Thema "Tradition versus Innovation - DIE Herausforderung für den Mittelstand" statt. Eine hervorragende Veranstaltung mit spannenden Referenten: dem Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Niederbayern, Walter Keilbart, als Moderator, dem bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil, dem Chef des Dingolfinger BMW-Werks Dingolfing, Wolfgang Stadler, mit Karl Wisspeintner, dem Geschäftsführer von Micro-Epsilon in Ortenburg, und mit Professor Dr. Christian Lendner von der Fachhochschule Deggendorf, der auch an unserer Universität in der Lehre den Bereich der Gründerberatung abgedeckt hat. Nur wenige Wochen später erreichte uns völlig überraschend die Nachricht vom plötzlichen Tod von Professor Dr. Christian Lendner. Wir alle haben diese Nachricht mit Bestürzung aufgenommen. Wir trauern mit seiner Familie, seinen Angehörigen und allen, die ihm nahe standen. Über das Neuburger Schlossgespräch lesen Sie auf den Seiten 8 und 9.

Eine informative Lektüre wünscht Ihnen Ihr EDITORIAL

Prof. Dr. Walter Schweitzer Präsident Aus der Hochschulpolitik ] 5

CHE: Passauer Informatik gehört bundesweit zu den vier führenden Informatik-Fakultäten

Hervorragendes Ergebnis für die Passauer Informatik: Im aktuellen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) erreicht die Fakultät in vier von fünf Hauptkategorien einen Platz in der Spitzengruppe, in der fünften das Mittelfeld. Keine Informatik-Fakultät in Deutschland schneidet besser ab.

„Wir sind hoch erfreut über dieses Ergebnis“, sagt der Dekan der Passauer Fakultät für Infor- matik und Mathematik, Prof. Christian Len- gauer. Von den 66 untersuchten deutschspra- chigen Fakultäten erhielten nur die Universitäten Karlsruhe und Saarbrücken sowie das Hasso- Plattner-Institut in Potsdam eine gleich gute Be- wertung. Die fünf Hauptkategorien in der Be- wertung waren:

» Forschungsreputation » Forschungsgelder » IT-Infrastruktur » Betreuung » Studiensituation insgesamt

Nur vier Fakultäten, darunter Passau, haben es in vier der fünf Kategorien in die Spitzengruppe geschafft und sind in der verbleibenden in der Mittelgruppe platziert. Keine Informatik ist fünf- mal in der Spitzengruppe. Passau hat sich seit der letzten Erhebung vor drei Jahren in der Ge- Reihe von Exzellenzzentren auf dieser von dem die Qualität von Hochschulen und Universitäten samtstudiensituation in die Spitze verbessern CHE vorgegebenen Messlatte zu überflügeln.“ im deutschsprachigen Raum durchführt. Veröf- können und hat sich nirgendwo verschlechtert. fentlicht wurden die Ergebnisse des CHE-Ran- „Dies belegt die beständig und breitflächig hohe Das Centrum für Hochschulentwicklungen ist kings im ZEIT-Studienführer vom vergangenen Qualität der Arbeit an meiner Fakultät“, betont ein unabhängiges Institut, das regelmäßig mit Mai. Lengauer. “Sie hat es uns ermöglicht, eine ganze wissenschaftlichen Methoden Erhebungen über

Studienbeiträge: Mehr Service, bessere Lehre

Als 2006 die Studienbeiträge eingeführt wurden, schlugen die Wellen hoch. Heute ist es um das Thema ruhiger geworden, doch hinter den Kulissen ringen Universitätsleitung und Studierendenvertretung jedes Jahr aufs Neue um den sinnvollen Einsatz der Gelder. Ihr ge- meinsames Ziel: eine spürbar höhere Qualität des Studiums.

Eigentlich sind Kai Hofmann und seine Mitstrei- versitätsleitung steht diesem Anliegen durchaus ter von der Studierendenvertretung gegen Stu- offen gegenüber, wie Hofmann bestätigt. Bei- dienbeiträge, aber „wenn Studierende schon spielsweise habe man den diesjährigen Verwen- zahlen müssen, wollen sie sich bei der Vertei- dungsplan frühzeitig erhalten: „Wir konnten die lung aktiv und kompetent einbringen“. Neuer- einzelnen Posten in Ruhe prüfen.“ Zwar besit- dings spricht die Vertretung deshalb direkt mit zen die Studierendenvertreter noch kein Veto- den Leitern der Einrichtungen, die Geld erhal- recht wie beispielsweise an der Universität ten. Gleichzeitig hat sie den Kontakt zu den fünf Augsburg, „finden in Passau aber immer Gehör Fakultäten intensiviert. und können so manche Entscheidung beeinflus- sen“, meint Hofmann. Es geht darum, die Jahresplanung der Universi- Ernst Spateneder, Referent Kai Hofmann von der Studie- der Universitätsleitung. rendenvertretung. tät kritisch zu hinterfragen und in diversen Gre- Familien besser fördern mien mit den Beteiligten zu diskutieren. Die Uni- Rund 5,4 Millionen Euro galt es für 2009 zu 

01/2009 Campus Passau 6 [ Aus der Hochschulpolitik

verteilen. Zirka ein Viertel der Studierenden ist aufgrund überdurchschnittlicher Leistung oder sozialer Kriterien von der Beitragspflicht befreit. Wer darauf Anspruch hat, ist unter www.uni- passau.de/1995.html detailliert beschrieben. Ab dem Wintersemester 09/10 sind beispielsweise Erziehende unabhängig vom Alter der Kinder befreit. Außerdem müssen dann Familien mit mehreren gleichzeitig studierenden Kindern nur einmal bezahlen.

Passauer Studenten würden Studienbeiträge vor allem für weniger Teilnehmer in den Veranstaltungen und opti- Derzeit liegt der Studienbeitrag in Passau bei mierte Betreuung verwenden. 485 Euro. „Dafür sollen alle Studierenden bes- sere Bedingungen erhalten, was in vielen Berei- Andere Töpfe für die Bibliothek Teilnehmerzahl in den Veranstaltungen gesun- chen gelungen ist“, berichtet Ernst Spateneder, 2009 sollte ursprünglich mit rund einer Million ken ist. der als Referent der Universitätsleitung den Ver- Euro fast ein Fünftel der Bibliotheksausgaben Die Umfrage zeige, meint Spateneder, „dass die wendungsprozess der Mittel plant. Das Passauer durch Studienbeiträge finanziert werden – nicht Universität auf dem richtigen Weg ist.“ Beson- Sprachenzentrum gehört für ihn zur deutschen nur Bücher und elektronische Medien, sondern derer Wert werde auf Transparenz gelegt, da- Spitze, das Zentrum für Schlüsselqualifikationen auch lange Öffnungszeiten von bis zu 16 Stun- mit jeder Studierende nachvollziehen könne, ebenfalls. den täglich. „Eine deutliche Schieflage“, meint was mit den Beiträgen passiere. So sind die Aus- Hofmann von der Studierendenvertretung und gaben detailliert und auch auf die jeweilige Fa- „Ersteres kann aus Studienbeiträgen zehn zu- appelliert an das Bayerische Wissenschaftsmi- kultät bezogen im Internet abrufbar. Zudem ver- sätzliche Lektoren beschäftigen“, sagt Spate- nisterium, hier wie noch vor 2006 die Grundver- sucht die Hochschule, alle Mittel umgehend neder, letzteres gäbe es ohne die Beiträge sorgung zu gewährleisten: „Bibliotheken sind einzusetzen und gleichzeitig die Verwaltungs- schlichtweg in dieser Form und Qualität nicht. kein zusätzlicher Service für Studenten, sondern kosten möglichst niedrig zu halten. Beispiels- Investiert wird außerdem in besseren Service. für Forschung und Lehre unverzichtbar.“ weise werden Verwendungspläne jährlich und So erhielten Prüfungssekretariat, Studienbera- tung und Praxiskontaktstelle zusätzliches Per- sonal.

Investitionen 2009 Fakultäten: Katholisch-theologische Fakultät 79.300 Juristische Fakultät 673.200 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät 736.400 Fast 40 Prozent der Passauer Studenten attestieren der Universität gegenüber 2007 bessere Service- und Bera- Philosophische Fakultät 1.550.000 tungsleistungen. Fakultät für Informatik und Mathematik 238.600 Die Universitätsleitung begrüßt die bisherige Zu- nicht halbjährlich erstellt und verabschiedet. Sonstiges (Exkursionen, stimmung der Studierendenvertretung zur Fi- Das Ziel: Studierende sollen mehr Service für ihr Veranstaltungen…) 552.000 nanzierung der Bibliothek. Dennoch wird der für Geld erhalten. Gesamt 3.829.500 dieses Jahr geplante Beitragsanteil kurzfristig Hierin enthalten sind auch Mittel deutlich reduziert und auch in absehbarer Zu- » [email protected] für Bibliothek und Sprachenzentrum. kunft niedrig bleiben. » [email protected] » www.uni-passau.de/1984.html Zentrale Dienstleistungen: Zufriedenheit mit Uni wächst Sprachenzentrum 657.000 Trotz des ein oder anderen Spagats bei der Ver- IT-Dienstleistungen 277.500 teilung der Mittel finden 40 Prozent der Pas- Studierendenservice 363.000 sauer Studenten laut Studienqualitätsmonitor Verwaltung 117.000 2008, dass sich Service und Beratung der Uni- Sportzentrum 85.000 versität verbessert haben. Jeder Dritte fühlt sich Bibliothek 61.000 durch das Lehrpersonal umfassender betreut als Gesamt 1.560.500 im Jahr zuvor. Ebenso viele glauben, dass die

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Doktor und Docteur im Doppelpack

Tobias Mayer möchte promovieren und gleichzeitig eine andere Kultur kennen lernen, Lyes Limam ebenfalls. Der eine geht dafür nach Lyon, der andere nach Passau. Möglich macht den Ortswechsel das deutsch-französische Doktorandenkolleg „Multimedia, Distributed and Pervasive Systems“. Der Clou: Mayer und Limam tragen später sowohl den deutschen als auch den französischen Doktortitel.

Die Teilnehmer des deutsch-französischen Doktorandenkollegs und ihre Betreuer: Doktorand Tobias Mayer in der Damit sich die Doktoratsstudenten schnell zu- mittleren Reihe links, rechts neben ihm Doktorand Lyes Limam, vorne rechts Initiator Prof. Harald Kosch und in der recht finden, hilft Coquil auch bei Immatrikula- dritten Reihe rechts Geschäftsführer Dr. David Coquil. tion oder Wohnungssuche. Das Programm läuft seit Sommer letzten Jahres. vor einigen Monaten von der Universität Lyon In Passau wird es von Prof. Dr. Harald Kosch vom nach Passau. Der 25-jährige Algerier bekam acht Promovieren mit System Lehrstuhl für Verteilte Informationssysteme ge- Doktorandenstellen angeboten. Rückblickend „Das Kolleg verbindet einerseits die Kulturen leitet, sein Pendant an der Universität INSA Lyon hält er das Kolleg für die richtige Wahl: „Ich mag und strukturiert andererseits die Doktoranden- ist sein ehemaliger Doktorvater. Beide hielten die deutsche Kultur, speziell die hohe Arbeits- ausbildung“, sagt Prof. Kosch. Workshops sind über viele Jahre intensiven Kontakt und hatten moral, aber auch die Stadt Passau und ihre Men- nur ein Pfeiler, wenn auch ein besonders wich- „einfach Lust, das Kolleg gemeinsam auf den schen.“ Nur mit der deutschen Sprache tut er tiger, denn sie helfen dabei, die eigene Arbeit Weg zu bringen“, berichtet Kosch. Ihre Lehr- sich noch etwas schwer. Er übt deshalb häufig kritisch zu hinterfragen. Eine weitere Säule bil- stühle arbeiten gleichermaßen an Technologien, mit seinem Kommilitonen Tobias Mayer. Der den Kurse, die Einblicke in andere Methoden und die den Umgang mit Medien erleichtern. Syner- muss wiederum sein Französisch auffrischen, Bereiche der praktischen Informatik geben. Der gien in Forschung und Lehre lassen sich deshalb denn er wird bald nach Lyon gehen: „Mich hat Blick über den Tellerrand soll den späteren Wis- einfach herstellen. neben dem Wechsel in eine andere Kultur die senstransfer erleichtern. Auch Softskills wie unglaublich gute Betreuung des Programms Hochschuldidaktik oder Projektmanagement In einem Dissertationsprojekt lernen mobile überzeugt.“ stehen auf dem Stundenplan, ebenso werden Endgeräte beispielsweise mit Fernsehern besser Sprachkenntnisse vermittelt. zu kommunizieren. Künftig werden Menschen So hat jede Universität im deutsch-französischen nämlich verstärkt Nachrichten oder Filme mobil Doktorandenkolleg einen eigenen Geschäftsfüh- Die Akzeptanz für die Kurse ist nicht zuletzt des- verfolgen. Werden sie dabei unterbrochen, kön- rer. In Passau verantwortet Dr. David Coquil die halb hoch, weil das Wissen konzentriert in we- nen sie bald den Rest des Beitrags zeitversetzt wissenschaftliche Organisation und die finanzi- nigen Monaten vermittelt wird, damit genügend zu Hause sehen. Ein weiteres Projekt will Fotos ellen Mittel von DAAD, deutsch-französischer Zeit für das Wesentliche bleibt. Ihre Dissertati- im Internet besser auffindbar machen. Dafür ar- Hochschule und anderen Geldgebern. Kein ein- onen müssen die Doktoranden nämlich detail- beiten die Passauer an einem Standard für Me- faches Unterfangen, meint er, denn „jede Be- liert planen und diesen Plan auch einhalten. So tadaten, die mit dem Bild abgespeichert werden hörde zahlt für ein bestimmtes Ziel, beispiels- gerät das Ziel nie aus dem Blickfeld. Prof. Kosch und zusätzliche Informationen liefern, wie etwa weise für die Mobilität der Doktoranden oder ist jedenfalls davon überzeugt, dass Projekte wie die Namen der dargestellten Personen. für die Infrastruktur des Kollegs“. Coquil betreut das deutsch-französische Doktorandenkolleg die Doktoranden zusammen mit seiner Lyoner den Weg in die Zukunft weisen: „Internationa- Andere Kultur, andere Sprache Partnerin Dr. Nadia Bennani wissenschaftlich lität sollte künftig zu jeder Doktorandenausbil- Für solche und ähnliche Herausforderungen ver- und organisiert mit ihr auch die beiden halbjähr- dung gehören. Mit den richtigen Begleitmaß- bringen sechs Doktoranden jeweils die Hälfte lichen Workshops. Dort treffen sich die Teilneh- nahmen verzögert sie das Doktoratsstudium ihrer Promotionszeit, also eineinhalb Jahre, in mer aus beiden Ländern und stellen den aktuel- nicht, sondern bereichert es.“ Frankreich und Deutschland. Lyes Limam kam len Stand ihrer Dissertationen zur Diskussion.

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3. Neuburger Schlossgespräch: Tradition versus Innovation im Mittelstand

Um es vorweg zu nehmen: Der Mittelstand braucht Tradition und Innovation gleichermaßen. Zu diesem Schluss kamen jedenfalls Anfang März alle Teilnehmer am Neuburger Schlossgespräch: Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil, der Leiter des Dingolfinger BMW- Werks Wolfgang Stadler, der Geschäftsführer von Micro-Epsilon in Ortenburg Karl Wisspeintner und der wenige Wochen nach dem Sym- posion verstorbene Christian Lendner, Stiftungsprofessor für Gründungsmanagement und Entrepreneurship am Hans Lindner Institut in Deggendorf. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion vor rund hundert mittelständischen Unternehmern auf Schloss Neuburg von IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart.

nur langfristig zu vermitteln, Innovation bedürfe erfahrener Teams. Micro-Epsilon könne hier auf langjährige Mitarbeiter vertrauen. „Tradition ist wertvoll, sollte aber nicht zu Unbeweglichkeit führen“, mahnte BMW-Chef Stadler.

Während sie stark auf eigene Kräfte vertrauen, betrachten Unternehmer externe Unterstützung eher skeptisch. Berater könnten zwar laut Wiss- peintner punktuell hinzugezogen werden, doch gelte es, Abhängigkeiten zu vermeiden. Und für Stadler ist der Unternehmer selbst immer noch der beste Change Manager. Lendner betonte die Bedeutung von Netzwerken – speziell im länd- Über Perspektiven im Mittelstand diskutierten auf Schloss Neuburg am Inn (v. l.) Wolfgang Stadler von BMW, Wirtschafts- lichen Raum. Wer dort mit anderen Wissen aus- minister Martin Zeil, Moderator Walter Keilbart von der IHK, Karl Wisspeintner von Micro-Epsilon und Stiftungsprofessor tausche, müsse „so manches Rad nicht neu er- Christian Lendner vom Hans Lindner Institut. finden“. Insbesondere Cluster hätten in der Vergangenheit viele Synergien ermöglicht. Im „täglichen Spagat zwischen Vergangenheit scheidend, sondern auch die spätere Vermark- bewahren und Zukunft wahren“ lägen die tung – ein Problem der Deutschen. So hätten BMW kooperiere – berichtete Stadler – jenseits Potenziale für Arbeitsplätze, Wertschöpfung Firmen hierzulande zwar MP3-Player und Handy der eigenen Kernkompetenzen eng in Netzwer- und Wachstum im Mittelstand, meinte Wirt- erfunden, Profiteure seien jedoch ausländische ken mit kleineren Mittelständlern und Universi- schaftsminister Zeil in seiner Einführungsrede. Unternehmen. Für Wisspeintner muss zudem der täten, beispielsweise für die Entwicklung neuer Ein Unternehmer habe es jüngst auf den Punkt Zeitpunkt der Einführung stimmen, denn der Materialen oder beim Leichtbau. Mit der Uni- gebracht: „Was wir heute nicht entwickeln, kön- Markt müsse für ein neues Produkt aufnahme- versität Passau und Micro-Epsilon habe man ein nen wir in zehn Jahren nicht verkaufen.“ Dies fähig sein. Gerade technologische Neuerungen Projekt gestartet, um künftig die Oberflächen- gilt für Unternehmen jeder Größenordnung, wie hätten vielfältige Herausforderungen zu beste- güte lackierter Flächen automatisiert beurteilen die anschließende Diskussionsrunde zeigte. hen und „der erste Schuss muss sitzen“. zu können. Prof. Dr. Christian Lendner vom Hans Lindner In- So berichtete Karl Wisspeintner, dass beim stitut hob vor allem das Potenzial junger Firmen Staat schafft Spielregeln Messtechnik-Spezialisten Micro-Epsilon von drei hervor: „Sie kennen keine Bürokratie und sind Allerdings könnten sich die Firmen der Region neuen Produkten im Schnitt nur eines zum wirt- deshalb meist besonders innovativ und flexibel.“ mit mehr Subventionsmitteln noch besser ent- schaftlichen Erfolg führt. Außerdem müssten Wenn Wissen fehle, beispielsweise über Finan- wickeln, sagte Professor Lendner. So will sich Entwicklungsunternehmen bei jedem Projekt zen oder Marketing, könnten erfahrene Business Minister Martin Zeil dafür einsetzen, dass „EU- Neuland betreten und immer ein hohes Risiko Angels übergangsweise einspringen. Lendner Fördermittel für den Mittelstand generell bes- eingehen. kritisiert allerdings, dass Innovation heute eher ser nutzbar sind.“ Allerdings dürfe die Politik zufälligen Charakter habe, an Universitäten nicht entscheiden, was die beste Technologie Innovation braucht Freiräume werde Innovationsmanagement kaum gelehrt. sei und müsse deshalb davon unabhängig för- „Nur wenige Pfade der Innovation sind erfolg- dern. Speziell auf dem Energiesektor seien in reich“, bestätigte Wolfgang Stadler von BMW. Wurzeln in der Tradition jüngster Vergangenheit bei der Mittelvergabe Im Großkonzern arbeiten kleine, effektive Gerade deshalb müsse unternehmerisches Wis- Fehler begangen worden. Dass der Staat in der Teams, die nicht in Routineaufgaben eingebun- sen verstärkt an nachfolgende Generationen derzeitigen Situation alles richten könne, hält den sind, an neuen Ideen und Produkten. Das weitergegeben werden, damit es künftigen Ent- Zeil allerdings „für eine gefährliche Illusion“. wichtigste Projekt widmet sich derzeit Ökofahr- wicklungen zugute komme. Auch für Wisspeint- Man solle sich auf die Rahmenbedingungen für zeugen für Mega-Cities. Für Stadler ist jedoch ner sind Tradition und Innovation untrennbar einen freien Wettbewerb konzentrieren und nicht nur die technologische Entwicklung ent- verbunden: Werte als Basis für Innovation seien nicht selbst als Unternehmer auftreten. 

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Gleichzeitig sieht Zeil den Staat in der Pflicht, in Arbeitszeitmodelle umstritten Verantwortung zu leben. Der Erfolg spräche für Deutschland eine „Kultur der Selbstständigkeit“ Eher zwiespältig sehen Unternehmer die gesetz- sich. zu schaffen. Beispielsweise sollten auf dem Lehr- liche Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Nicht So liege beispielsweise die Exportquote bei 50 plan aller Schulen mehr wirtschaftliche Inhalte jede Position eigne sich für Kurzarbeit und nicht Prozent: „Junge und etablierte Unternehmen stehen. Außerdem sei die Steuerlast auf mittlere jeder Mitarbeiter sei bis ins hohe Alter leistungs- können sich bei uns gleichermaßen gut entwi- Einkommen zu hoch, und es werde derjenige be- fähig – so Wisspeintner. Andererseits würden ckeln und ihre Stärken im Verbund nutzen. Tra- straft, „der durch Lebensleistung etwas aufbaut, junge Mütter oder Väter durch flexible Teilzeit- dition und Innovation greifen dabei ineinan- um es an die nächste Generation weiterzuge- modelle wieder schneller in den Arbeitsprozess der.“ ben.“ Wisspeintner appellierte an den Minister, zurück finden. sich für Ausgründungen einzusetzen. Die Ge- Für Moderator und IHK-Geschäftsführer Walter schäftsrisiken seien signifikant kleiner, wenn Keilbart brauchen Unternehmen der Region junge Firmen anfangs die Strukturen eines eta- keine staatliche Einflussnahme, um traditionelle blierten Unternehmens nutzen könnten. Werte wie Nachhaltigkeit oder gesellschaftliche

Die Universität Passau trauert um Prof. Dr. Christian Lendner, der überraschend am 15. April mit 40 Jahren verstarb.

Prof. Lendner war seit 2003 Stiftungspro- koordinierte er GROW, die Gründungsiniti- fessor für Gründungsmanagement und En- ative der Region Ostbayern zur Wachstums- trepreneurship des Hans Lindner Instituts förderung, an der auch die Universität be- an der Fachhochschule Deggendorf. Im teiligt ist. Rahmen dieser Funktion lehrte Lendner auch an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau. Außerdem

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Kunst und Wissenschaft – Das kulturelle Schaffen polnischer Migranten

Die Tagung „Contemporary Polish Migrant Culture in Germany, Ireland, and the UK“ an der Universität Passau hat erstmals eine Platt- form für den wissenschaftlichen Austausch über die kulturellen Implikationen der zeitgenössischen polnischen Migration geschaffen.

Slavisten, Anglisten, Geografen und Soziologen und disziplinübergreifenden Austausches be- dern. Zudem wurden die Auswirkungen von Mi- – Forscher aus insgesamt sieben Ländern – sind tont: „Wir wollen vor allem die Vernetzung von gration auf Alltägliches wie etwa das Kochen zur englischsprachigen Tagung „Contemporary Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern so- oder die Nutzung des Internets betrachtet. Polish Migrant Culture in Germany, Ireland, and wohl aus Polen als auch aus den Zielländern der the UK“ im Januar nach Passau gereist. Im Mit- Migration fördern“, erklärte sie. „Ziel erreicht“ telpunkt der Veranstaltung stand die Frage nach Äußerst zufrieden mit den Konferenzergebnis- den kulturellen Dimensionen der neuesten Mi- Vielfältige Diskussionspunkte sen zeigten sich neben den Veranstaltern und gration aus Polen, die bisher in der Migrations- Nicht nur die Internationalität der Teilnehmer den angereisten Forschern auch die zur Tagung forschung nur wenig Beachtung gefunden hat. aus den unterschiedlichen Fachgebieten war ein geladenen Studierenden, die sich im Rahmen ei- Garant für Vielfalt; auch die zur Diskussion ge- nes Hauptseminars intensiv mit der Thematik Starke Zunahme der polnischen Migration stellten Forschungsergebnisse waren breit ge- auseinandergesetzt hatten: „Eigene Thesen auf seit EU-Beitritt fächert. Den Einstieg in das Thema bildete eine einer internationalen Konferenz mit renommier- Auch Professor Dr. Dirk Uffelmann, gemeinsam Analyse der sich seit 2004 verändernden Motive ten Wissenschaftlern zur Diskussion stellen zu mit Dipl.-Kulturwirtin Joanna Rostek (Englische für Migration aus Polen in die Länder Großbri- können, das ist schon toll“, freute sich eine Stu- Literatur und Kultur) Organisator der Konferenz, tannien und Irland, die Deutschland als Haupt- dentin. bedauert die Vernachlässigung des Themas ziel abgelöst haben. Weitere Diskussionspunkte Die Konferenzteilnehmer planen, ihre For- durch die Wissenschaft: „Anders als die ökono- waren die sprachlichen Strategien der Migran- schungsarbeit dank der vielfältigen Anregungen mischen, soziologischen und rechtlichen As- tinnen und Migranten, der Umgang mit Stereo- aus Präsentationen und Diskussionen weiter zu pekte der jüngsten polnischen Migration sind typen sowie die künstlerische Verarbeitung der vertiefen. „Damit haben wir unser Ziel erreicht“, deren Auswirkungen auf Kultur und Kulturschaf- Migrationserfahrung in der Literatur. Themati- resümierte Professor Uffelmann. In Kürze wird fende wissenschaftlich bislang nur unzureichend siert wurden darüber hinaus auch der Wandel zusätzlich ein Sammelband zur Konferenz er- untersucht.“ Angesichts der starken Zunahme und die Manifestation von Stereotypen in Film scheinen. der polnischen Migration seit dem EU-Beitritt und Populärliteratur. Andere Beiträge beleuch- des Landes im Mai 2004 stelle sich diese Frage teten die kulturellen Aktivitäten von Migrantin- aber immer häufiger, betonte der Professor für nen und Migranten in Deutschland, Großbritan- Slavische Literaturen und Kulturen an der Uni- nien und Irland oder diskutierten die Funktion » www.phil.uni-passau.de/slavische-literatu- versität Passau. Johanna Rostek hat daher als und Funktionalität des institutionalisierten Kul- ren-und-kulturen.html Ziel der Tagung die Schaffung eines intensiven turaustauschs zwischen Polen und den Ziellän- » [email protected]

Die Wirtschaft im Abwärtssog – Experten erklären die Ursachen der Finanzkrise

Die Finanzkrise und kein Ende. Seit vielen Monaten, spätestens seit dem Fall der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September des vergangenen Jahres, ist sie das bestimmende Thema in den Medien. Überall hört man neue Schreckensbotschaften: Zeitungen, Magazine und Fernsehsender überbieten sich im Rennen um die Gunst der Leser und Zuschauer mit mehr oder weniger ausgefeilter „Krisenrhetorik“. Von geldverschlingenden „schwarzen Löchern“ und einer „Kernschmelze der Finanzbranche“ ist dort die Rede. Doch welche Umstände führten zu der globalen Krise auf dem Finanzmarkt und wie lässt sie sich bewältigen?

Ex-Bundesbankchef Dr. Hans Tietmeyer zu Tietmeyer und Dr. Matthias-Wilbur Weber von Innovative Finanzprodukte als „Brandbe- Gast an der Uni Passau Eurofins aus Brüssel ein präzises Bild der Finanz- schleuniger“ In einer hochkarätig besetzten Ringvorlesung krise mit ihren Auswirkungen auf die Realwirt- Professor Niklas Wagner vom DekaBank-Stif- der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der schaft gezeichnet. Jeder der vortragenden Fach- tungslehrstuhl für Finanzcontrolling ging insbe- Universität Passau haben Wissenschaftler und leute stellte dabei die Krise aus seiner ganz sondere auf die einzelnen Finanzmarktprodukte Experten aus Wirtschaft und Finanzbranche wie persönlichen Perspektive dar. ein, die als „Brandbeschleuniger“ in der Krise der ehemalige Bundesbankpräsident Dr. Hans gewirkt hätten: „Die innovativ strukturierten 

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Zu viel Pump, zu wenig Kontrolle nehmen in geschwächten Branchen oder für Pri- Gastredner Dr. Hans Tietmeyer verurteilte die vate Equity Investoren ist, an einigermaßen Modifikation der Bilanzierungsregelungen eben- günstige Kredite zu gelangen. Stabilen mittel- falls. Bereits 2003 habe es einen Hinweis der ständischen Unternehmen gelängen die Finan- Bundesbank gegeben, dass sich derartige Vor- zierungen allerdings noch. Obwohl Staaten und schriften krisenverstärkend auswirken würden. Zentralbanken anders als in der Krise der 30er Zudem nannte der ehemalige Präsident der Bun- Jahre rascher und entschiedener reagierten, desbank in seinem Vortrag neben den Bilanzie- misslang es, signifikante Risikoaufschläge auf rungsvorschriften noch drei weitere wichtige den sicheren Zins zu verhindern – bei Krediten Gastredner Dr. Hans Tietmeyer verurteilte die Leistungs- Punkte, die zur Krise beigetragen hätten: die an Unternehmen ebenso wie bei solchen an Ban- bilanzdefizite und die Fehler in der Bankenaufsicht der sehr niedrigen Zinsen, welche die Immobilien- ken. Selbst die Risikoaufschläge für Staaten ha- USA blase erst entstehen ließen, die Leistungsbilanz- ben sich stark erhöht. Auch Eurofins hat re- defizite der USA, die jahrelang über ihren Ver- agiert, in dem es einen Gutteil der Kreditlinien Produkte erlaubten Risikotransfers innerhalb hältnissen lebten und nicht zuletzt die Fehler in nutzte, das Forderungsmanagement intensi- des Finanzsystems, wodurch die Banken als Kre- der Bankenaufsicht der Vereinigten Staaten. vierte sowie bei Investitionen und Einstellungen ditgeber nicht mehr gezwungen waren, die Ri- Diese genehmigte Bankprodukte, die viel zu ri- extreme Zurückhaltung übte. Solches Handeln siken der vergebenen Kredite selbst zu tragen.“ sikoreich waren. Eine Regulierung der Märkte ist erforderlich, auch wenn es offenbart, wie Als Instrumente dieses Risikotransfers nannte fand fälschlicherweise nicht statt. selbstverstärkend die Krise momentan wirkt. Wagner vor allem Verbriefungen und Kreditde- rivate. Die Komplexität dieser Finanzprodukte Die Wirtschaft in der Abwärtsspirale Kein baldiges Ende in Sicht habe sich erschwerend auf die Risikoeinschät- Aus einem makroökonomischen Blickwinkel er- Um einen noch stärkeren Abwärtssog zu ver- zung ausgewirkt, so der Passauer Wirtschafts- läuterte Professor Johann Graf Lambsdorff hindern, hält Professor Graf Lambsdorff eine wissenschaftler. schließlich die Ursachen und Auswirkungen der weitere Zinssenkung durch die EZB für unaus- Krise. In den letzten Jahren vor der Krise hätten weichlich. „Die bisherigen Zinssenkungen rei- Gewaltige Bilanzkosmetik lässt Vertrauen die Banken Kredite mit viel zu niedrigen Risiko- chen noch nicht aus, um die durch Risikoprämien schwinden prämien vergeben. „Das Risikobewusstsein war erhöhten Kreditzinsen der Unternehmen zu sen- Professor Thomas Schildbach, Inhaber des Lehr- praktisch aus den Köpfen getilgt“, erklärte der ken“, erklärte er in seinem Vortrag. Zudem be- stuhls für Revision und Unternehmensrechnung, Lehrstuhlinhaber für Volkswirtschaftstheorie. zeichnete er die staatliche Garantie für Einlagen konzentrierte sich hingegen auf die Bilanzen der Der kurzfristige Erfolg hätte vielen Bankern den bei Banken als einen schweren Fehler der Bun- Banken in der Finanzmarktkrise. Er kritisierte mit Blick für die langfristigen Auswirkungen ver- desregierung. Genauso sei der Ankauf von not- deutlichen Worten die gelockerten Bilanzie- sperrt. Nun, nachdem die Immobilienblase ge- leidenden Krediten und Derivaten fragwürdig. rungsvorschriften, die seitens der Politik im Eil- platzt ist, wende sich das Blatt komplett: „Die Stattdessen müssten Banken gezwungen wer- verfahren eingerichtet worden waren, um die Risiken werden heute viel zu hoch bewertet, den, ihre Eigenkapitalausstattung zu stärken. Banken zu entlasten. Diese müssen nun Wert- auch solvente Unternehmen bekommen nur „Auch für Unternehmen muss der Zugang zu Ei- papiere, die stark im Wert gefallen sind, nicht noch zu äußerst schlechten Konditionen Geld“, genkapital mit Hilfe des Stabilisierungsfonds mehr mit niedrigeren Marktwerten bewerten. so Professor Graf Lambsdorff. Längst habe da- verbessert werden“, ergänzte der Volkswirt. Sei- In panischen Märkten stehen diese Werte näm- her eine Abwärtsspirale eingesetzt, die sich tens der Bevölkerung ist vor allem Geduld ge- lich aus gutem Grund in dem Verdacht, übertrie- inzwischen auch deutlich auf die Konjunktur fragt. Keiner der vortragenden Fachleute wollte ben niedrig auszufallen. Stattdessen ist der nied- auswirke: „Die Unternehmen verzichten auf In- sich zu einer genauen Prognose über die Dauer rigere Wert künftig auf Basis voraussichtlicher vestitionen, die Aufträge gehen zurück. Viele der Krise verleiten lassen. In einem Punkt waren Cashflows und eines risikoadäquaten Zinses Firmen sind gezwungen, Kurzarbeit einzuführen sich aber alle einig: Eine schnelle Rückkehr zu subjektiv zu schätzen. Da solche Werte aller- oder Stellen abzubauen.“ Zudem fehle das Ver- hohen Wachstumsraten wird es vorerst nicht ge- dings nur ungenau definiert sind, schüren sie die trauen in eine baldige Stabilisierung, sodass po- ben. Furcht, die Politiker wollten auf diese Weise Ban- tenzielle Investoren ihre Projekte erstmal in die ker und Prüfer nur ermuntern, Abwertungen zu Zukunft verschieben würden. » www.uni-passau.de/wiwi unterlassen und stattdessen „Schönfärberei“ zu » [email protected] betreiben. „Das Misstrauen von Investoren kann Zinsen für Großunternehmen und Private » [email protected] so eher zu- als abnehmen“, erklärte Professor Equity haben sich signifikant erhöht » [email protected] Schildbach. Der Wechsel zu der neuen Zeitbe- Dr. Matthias Wilbur-Weber, Finanzvorstand der wertung birgt also nicht nur das Risiko einer sich Eurofins Scientific Group (Brüssel/Nantes), unnötig verschärfenden Krise, er lässt sich auch konnte dies in seinem Vortrag aus der Praxis nur nicht mehr gefahrlos rückgängig machen. bestätigen. Er machte deutlich, wie schwer es in der momentanen Situation für große Unter-

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Eine Reise in die Welten der Buchstaben und Zahlen

Kann man Literaturfreunde von der Mathematik, kann man Mathematikfreunde von der Literaturwissenschaft begeistern? Dieser Frage gingen die Romanistin Prof. Dr. Susanne Hartwig von der Universität Passau und der Mathematiker Prof. Dr. Stefan Siegmund von der Universität Dresden nach und luden Interessierte ein, sich an der Beantwortung zu beteiligen – bei der Veranstaltung „Literatur und Mathematik im selben Boot“ auf dem Galaschiff Regina Danubia in Passau.

den. Die Galerie des Schiffes war zum „Mit- mach-Deck“ deklariert worden. Hier konnte das Publikum sein neues Wissen in verschiedenen Spielen selbst anwenden. Das Team des Lehr- stuhls für Romanische Literaturen und Kulturen (Laila Nissen, Virginia Sambaquy-Wallner, Ve- rena Schmöller, Martina Weis, Vanessa Jansche, Lisa Meier und Eva Schneeberger) half dabei, kreative Dreizeiler zu verfassen oder technische Bedienungsanleitungen und mathematische Formeln zu poetischen Aussagen umzuformen.

Projekt mit 10.000 Euro gefördert Das informative und interaktive „Buchstaben- und Zahlenschiff“ wurde dem Ziel gerecht, zwei „Literatur und Mathematik im selben Boot“ – das war auch für die Regina Danubia eine Jungfernfahrt. ansonsten scheinbar völlig getrennte Wissen-

140 neugierige Schülerinnen und Schüler, Leh- rerinnen und Lehrer sowie Bürgerinnen und Bür- ger aus Passau und Umgebung folgten der Ein- ladung und gingen am 22. November 2008 an Bord. Nach der Begrüßung durch den Bürger- meister der Stadt Passau, Urban Mangold, den Vizepräsident der Universität Passau, Prof. Dr. Ernst Struck, und den Dekan der Philosophi- schen Fakultät, Prof. Dr. Hans Krah, entführten die beiden Gastgeber das Publikum auf eine dreistündige Fahrt in die Welt der Buchstaben und Zahlen.

Mathematik und Literatur im Dialog „Wie ist das in der Mathematik? Was sagt die Die Knobeleien auf dem Mitmach-Deck bereiten so manchem Fahrgast Kopfzerbrechen. Literaturwissenschaft dazu?“ – beide Kollegen erklärten die Vorgehensweise ihrer jeweiligen dar. Er ist berühmt für Geschichten, die abs- schaftsbereiche zu vernetzen und festgefahrene Disziplin und äußerten freimütig gegenseitige trakte Denksysteme, konkrete Objekte und Kategorien aufzubrechen. Fortgesetzt wurde Vorurteile. Als Gastgeschenk hatte Siegmund Handlungen miteinander verbinden. Prof. Sieg- das Projekt am 13. Dezember 2008 in Dresden ein Grußwort zum „Jahr der Mathematik“ so- mund erklärte eindrucksvoll, wie das von Bor- mit dem „Erlebnisland Mathematik“. Die beiden wie eine mathematische Interpretation von Goe- ges entworfene unendliche Buch mathematisch Professoren gewannen mit ihrer Idee den Wett- thes „Hexeneinmaleins“ mitgebracht. Ein surre- konstruiert wird. bewerb „Kopf und Zahl“ des Bundesministeri- alistisches Gedicht, die Aufstellung des 1. FC Hartwig und Siegmund zeigten, wie sich beide ums für Bildung und Forschung zum Jahr der Nürnberg von 1968, das hochgradig mehrdeu- Disziplinen im Gebrauch von Metaphern und Sy- Mathematik 2008 und so wurden die Veranstal- tige Wort „Feuer“, ein Küchengerät und auch nonymen grundlegend unterscheiden, aber tungen mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ge- James Bond dienten als anschauliche Beispiele auch, dass Autoren beim Abfassen literarischer fördert. für die Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Texte durchaus streng formal vorgehen kön- wissenschaftlichen Vorgehens. Dass Mathema- nen. tik häufig Thema der Weltliteratur und des Films » www.phil.uni-passau.de/lehrstuehle-profes- ist, wurde durch die Lesung verschiedener lite- Kreativität war auf dem Mitmach-Deck ge- suren/romanistik/romanische-literaturen/litera- rarischer Texte verdeutlicht. Einen Höhepunkt fragt tur-und-mathematik-kopf-und-zahl.html stellte dabei die Erzählung Das Sandbuch des Doch die Schiffsreisenden waren nicht nur Zu- argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges schauer, sondern durften auch selbst aktiv wer- » [email protected]

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Civil Society östlich der Elbe

In den ehemaligen Ostblockstaaten sind zivilgesellschaftliche Bewegungen heute politische Realität. Wie dieses Engagement im konkreten Fall aussieht, war Thema eines Expertenseminars, zu dem die Passauer Initiative „Perspektive Osteuropa“ mit Unterstützung des DAAD Ende Januar ehemalige Stipendiaten zurück nach Passau holte.

Osteuropa.“ Das klingt paradox und ist es auch. bestimmt waren, wurde das Programm durch Höchste Zeit für einen neuen Blickwinkel: „Wir öffentliche Vorträge und Filmvorführungen ab- können viel für die Theoriebildung und Le- gerundet. Hierzu fanden auch viele andere Stu- benspraxis von Osteuropa lernen“, meint denten und Passauer Bürger den Weg in die Hör- Wünsch. säle. „Und wenn man nicht aufpasst, wird man

Alle Teilnehmer am Expertenseminar – egal ob Alumni oder Stu- dent – hielten einen eigenen kleinen Vortrag zum Thema.

Aus Praxis mach Theorie Der Begriff der Zivilgesellschaft ist schwer zu fassen, eine einheitliche Definition über Fach- und Ländergrenzen hinweg kaum möglich. Wo die Theorie ins Stocken gerät, muss die Praxis aushelfen. Deshalb haben Prof. Dr. Thomas Wünsch (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Ge- schichte Osteuropas und seiner Kulturen) und Carola Söller (Perspektive Osteuropa) Ende Ja- nuar Referenten aus unterschiedlichen Diszipli- Die Teilnehmer des DAAD-Expertenseminars vor der Passauer Universität. nen nach Passau eingeladen, die von ihrer kon- kreten Erfahrung mit ehrenamtlichem oder Schwierigkeiten tauchten jedoch auf, wenn die sogar noch rekrutiert“, warnt Wünsch. Denn beruflichem Engagement berichten konnten. Teilnehmer bereits mit einer ganz eigenen Vor- zwei der Referenten, Daniel Stähle und Hanna Ziel war es, sich mit der Diskussion über die Pra- stellung im Gepäck angereist waren: „Am An- Hryshanava, sind selbst Studenten in Passau. Sie xis einer wissenschaftlichen Betrachtung der Zi- fang musste jeder erst einmal seine Definition referierten über die Arbeit ihrer nichtstaatlichen vilgesellschaft anzunähern. Getragen wurde vorstellen, um dann darüber diskutieren zu kön- Organisation „Dritter Weg“ in Belarus. diese Diskussion vor allem durch die Teilnehmer nen“, erzählt Carola Söller. Aber gerade das kam Zum Programm gehörten außerdem eine Exkur- des Seminars, die sich aus zehn DAAD-Alumni gut bei den Teilnehmern an: „Vor allem die in- sion nach Linz zum Gespräch mit dem Grün- aus Bulgarien, Ungarn, Rumänien und Russland terdisziplinäre Herangehensweise und die Zu- dungsmitglied der SOS Menschenrechte Öster- sowie einigen Passauer Studenten zusammen- sammenarbeit über Alters- und Ländergrenzen reich, Mag. Andreas Gruber, eine Stadtführung setzten. Von den ehemaligen Stipendiaten, die hinweg wurde von den Alumni gelobt“. durch Passau und ein Praxisworkshop. Da ver- auf Kosten des DAAD nach Passau gereist wa- Die Expertenseminare fanden in drei Themen- wundert es nicht, wenn die Organisatorin ren, hatte die Hälfte schon einmal ein Semester blöcken statt: Medien, Rechtsstaat und Wirt- schmunzelt und sagt: „Das einzig Negative war in Passau verbracht. Zum Teil mittlerweile be- schaftsordnung. In allen Seminaren stand ne- wohl das volle Programm“. Bleibt zu hoffen, rufstätig, konnten sie von ihren persönlichen Er- ben wissenschaftlichen Elementen immer der dass die Alumni auch nächstes Jahr wieder die- fahrungen berichten. Praxisbezug im Mittelpunkt – das Feedback der sem Stress ausgesetzt werden können – ein wei- Teilnehmer reichte dementsprechend von hu- teres Seminar ist bereits angedacht. Von Osteuropa lernen morvoll bis spannend. „Das Konzept der Zivilgesellschaft kommt ur- sprünglich aus den USA und ist von seiner Ge- Volles Programm » www.uni-passau.de/perspektive-osteuropa.de nese daher nicht auf Osteuropa zu übertragen“, Neben den Seminaren, die nur für die DAAD- » [email protected] erklärt Professor Wünsch. „Man sieht es aber in Alumni und ausgewählte Passauer Teilnehmer » [email protected]

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Bayerische Universitäten gründen Verbund für politische Theorie

Die Universitäten Eichstätt-Ingolstadt, Erlangen-Nürnberg, Passau und Regensburg haben auf Initiative von Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker, Prof. Dr. Karlfriedrich Herb, Prof. Dr. Clemens Kauffmann und Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig zum Wintersemester 2008/2009 das Bayerische Zentrum für Politische Theorie (BAYPOL) als gemeinsame Hochschuleinrichtung gegründet.

ses sowie in Studium und Weiterbildung soll in der politischen Theorie, der politischen Philoso- phie und der politischen Ideengeschichte inten- siviert werden. Ein Verbundprojekt zur Zukunft der Demokratie im Hinblick auf politische, öko- nomische und ökologische, gesellschaftliche, kulturelle und technologische Herausforderun- gen bildet den Auftakt der Forschungstätigkeit des Zentrums.

Doktoranden werden intensiv betreut Die Förderung des wissenschaftlichen Nach- wuchses ist Gegenstand eines gemeinsamen Promotionsprogramms. Das Bayerische Promo- tionskolleg Politische Theorie, das in das Baye- rische Zentrum für Politische Theorie integriert worden ist, bietet eine anspruchsvolle, nach in- ternationalem Maßstab exzellente fachliche Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuch- ses in Forschungskontexten auf der Grundlage Die Initiatoren des universitätsübergreifenden Verbundes für politische Theorie (von links): Prof. Dr. Clemens Kauffmann neuer Konzepte. Neben der hohen wissenschaft- (Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker (Eichstätt), Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig (Passau) und Prof. Dr. lichen Betreuungsintensität profitieren die Dok- Karlfriedrich Herb (Regensburg). toranden von einem großen Angebot an Work- shops und einem vernetzten Rednerprogramm Einmalig in der deutschsprachigen Hoch- gen Hochschulraum“, betont Barbara Zehnpfen- auf internationalem Niveau. schullandschaft nig von der Universität Passau die Bedeutung „Mit dem Bayerischen Zentrum für Politische dieser Kooperation. Das Zusammenwirken der Theorie besitzen die beteiligten Universitäten Hochschulen in der Verbundforschung, bei der » www.phil.uni-passau.de/poltheorie/ ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachi- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- » [email protected] __

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60 Jahre Menschenrechte – ELSA-Konferenz in Passau

„60 Years of Human Rights – Has anything changed? Von der Erklärung der Menschenrechte zur internationalen Menschenrechtsord- nung” – so der Titel der Konferenz, die die Hochschulgruppe ELSA-Passau e. V. (European Law Students’ Association) organisiert hatte. Sie fand im vergangenen November statt. Den Veranstaltern war es gelungen, hochkarätige Experten in die Dreiflüssestadt zu holen, die mit den aus ganz Europa angereisten Mitgliedern der größten Jurastudentenvereinigung der Welt diskutierten. Auftaktveranstal- tung und Höhepunkt war eine Podiumsdiskussion, an der auch die afghanische Botschafterin in Deutschland teilnahm.

Schutz und Gewährleistung noch nicht selbst- Über ein hohes wissenschaftliches Niveau freu- verständlich seien: „Täglich werden Menschen- ten sich die Organisatoren bei der Diskussion rechte in der ganzen Welt millionenfach miss- „Gerichtshöfe für Menschenrechte im Vergleich achtet und Menschen in ihrer Würde verletzt.“ – Macht oder Marionetten?“ am zweiten Tag der Konferenz. Mit Prof. Dr. Mark Villiger war Den Auftakt zur Konferenz bildete eine Podi- eigens ein Richter des EGMR (Europäischer Ge- umsdiskussion im vollen Audimax zum Thema richtshof für Menschenrechte) angereist. „Islam und Menschenrechte – ein unauflösba- rer Konflikt?“. ZDF-Moderator Christian Sievers moderierte die Veranstaltung. Die gebürtige Af- Spende für Hilfsprojekt „Gemeinsam für Christian Sievers vom ZDF (3. v. l.) moderierte die Podi- umsdiskussion über Islam und Menschenrechte. Die af- ghanin und Botschafterin, Prof. Dr. Maliha Zul- Afrika“ ghanische Botschafterin in Deutschland, Prof. Dr. Ma- facar, erläuterte das politisch höchst brisante „Sich wissenschaftlich mit dem Thema auf ei- liha Zulfacar (2.v. l.), erklärte den Konflikt am Beispiel ihres Landes. Dilemma eindrucksvoll am Beispiel ihres Lan- ner Konferenz auseinanderzusetzen ist die eine des. Seit 2004 garantiert dort die neue Verfas- Sache, sich aber auch praktisch zu engagieren, sung grundsätzlich Menschenrechte, doch die eine andere“, erklärt Florian Kühnlein. Deswe- Islam und Menschenrechte – ein unauflös- Bevölkerung denke in erster Linie ans Überleben gen hatte ELSA-Passau e. V. im Vorfeld der Ver- barer Konflikt? und könne sich erst mit Menschenrechten aus- anstaltung Spenden für das Hilfsprojekt „Ge- „Es war eine der größten Fachkonferenzen, die einandersetzen, wenn dieser gesichert ist. meinsam für Afrika“ gesammelt. Stolz konnte es im ELSA-Netzwerk bisher gab“, erinnert sich der Präsident der Projektleiterin Susanne Anger Florian Kühnlein stolz. Der 23-Jährige ist Präsi- einen Scheck über 2.500 Euro überreichen. dent der politisch neutralen Hochschulgruppe. Mit seinen Kollegen hat er mehrere Monate die- Mit den zahlreichen namhaften Referenten war ses Großereignis vorbereitet. Für die Schirmherr- die Veranstaltung ein voller Erfolg für ELSA-Pas- schaft konnten Bundesministerin Heidemarie sau e. V., die zu den ältesten Fakultätsgruppen Wieczoreck-Zeul und Günter Nooke, der Beauf- des Bundesverbandes ELSA-Deutschland e. V. tragte der Bundesregierung für Menschen- gehört. Mit einem Festakt am 15. Mai feierte rechtspolitik und Humanitäre Hilfe, gewonnen die Gruppe, der rund 200 Mitglieder angehören, werden. Die Schirmherrin bewertete das Enga- ihr mittlerweile 20-jähriges Bestehen. gement der Passauer Studenten als wertvoll, da auch sechzig Jahre nach der Verabschiedung der » www.elsa-passau.de Florian Kühnlein, Präsident von ELSA-Passau e. V. über- Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gibt Susanne Anger den Spendenscheck für das Hilfspro- » [email protected] durch die Vereinten Nationen deren Achtung, jekt „Gemeinsam für Afrika“.

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IMAGINARY – Schon Kunst oder (noch) Mathematik?

Für viele mag Mathematik eine faszinierende Wissenschaft sein. Für andere ist sie aber alles andere als das. Und sie denken vielleicht, sie haben nach dem Schulunterricht die Mathematik aus ihrem Leben verdrängen können. Doch das ist falsch. Denn dass sie unseren All- tag durchdringt und selbst Zahlenmuffel faszinieren kann – das konnte im vergangenen Jahr, dem Jahr der Mathematik, die IMAGINARY- Ausstellung unter Beweis stellen. Prof. Dr. Martin Kreuzer, Lehrstuhlinhaber für Symbolic Computation, war es gelungen, die Wanderaus- stellung an die Universität Passau zu holen. Vom 5. bis 19. Dezember 2008 sollten vor allem Kinder und Jugendliche unter anderem durch ästhetische Bilder und Skulpturen sowie interaktive Installationen die Schönheit der Mathematik entdecken. Die Universität Pas- sau war dabei aber nicht nur Ausstellungsort, sondern trug mit dem Institut FORWISS auch selbst zu IMAGINARY bei.

Interaktive Ausstellung Doch die zahlreichen Besucher konnten auch selbst kreativ werden und zum Beispiel mittels einer 3D-Maus in virtuellen Welten reisen. Pro- gramme mit einprägsamen Namen wie „Cinde- rella“ oder „Surfer“ laden zum ausgiebigen Spielen ein. Sie stehen auf der Homepage von IMAGINARY kostenlos zur Verfügung.

„Die Ausstellung sollte vor allem Spaß machen und zeigen, dass Mathematik auch schön sein kann“, so Prof. Kreuzer. „Spielerisch und mit wechselnder Begeisterung begannen sogar Schüler, die zunächst mit demonstrativer „Null- Bock-Einstellung“ zur Ausstellung gekommen waren, zu verstehen, wie Formel und Form zu- sammenhängen“, freut sich Stefanie Krieg. Sie war eine Studentin aus dem Team der Guides, die die Besucher ehrenamtlich durch IMAGI- NARY führten.

Für alle Beteiligten war das Projekt mit einer ge- Die Form zur Formel der „Calypso“-Skulptur x2 +y2 ∙ z = z2 konstruiert von Prof. Dr. Herwig Hauser (Universität hörigen Portion Eigeninitiative verbunden. Doch Wien). der überwältigende Erfolg der Ausstellung ent- schädigte sie. „Den Schülern gefiel die Ausstel- Katastrophengleichung wird anschaulich im Nichts.“ Nicht nur Mathematiker würden das lung so, dass die Lehrer so manches Mal Pro­ Nur eine Zahl kann das Leben einer Ameise ka- als „Katastrophe“ bezeichnen. „Calypso“, wie bleme hatten, sie in die wartenden Busse zu tastrophal verändern, wie Dr. Alexander Zim- die „Ameisenskulptur“ von ihrem Entdecker lotsen“, erinnert sich Lehrstuhlinhaber Kreuzer mermann von FORWISS eindrucksvoll erläutert. Prof. Dr. Herwig Hauser getauft wurde, braucht gern. Den algebraischen Bauplan einiger Figuren hat als 3D-Skulptur ein paar Stützen. Aber an Schön- er in Teamarbeit in eine rechnergestützte Kons- heit steht sie ihrem algebraischen Vorbild in » www.imaginary2008.de truktion übersetzt. Partner des Instituts im Be- nichts nach. Von der Formel zur Form also. » www.freigeist.cc reich des dreidimensionalen Druckens konnten » [email protected] daraus plastische Skulpturen produzieren. Sie stellten diese teuren Modelle für IMAGINARY freundlicherweise kostenlos zur Verfügung und ermöglichten so die Geburt eines Kunstwerks. Denn mit ihren kräftigen Farben erinnert die Fi- gur an ein Kunstobjekt mit einer einprägsamen Geschichte: „Vergrößere ich in dieser Gleichung nur eine Zahl minimal, dann kann die Ameise, die im oberen Teil lebt, zwar noch ihre Freundin im unteren Teil besuchen, doch sie verliert all ihre Vorräte. Der winzige Berührpunkt zwischen den beiden Teilen wird riesig. Dagegen auch nur

eine winzige Verringerung dieser Zahl und die Prof. Kreuzer führt eine Besuchergruppe durch die IMA- einzige Passage zu ihrer Freundin verschwindet GINARY-Ausstellung im Foyer des ITZ.

01/2009 Campus Passau INSTEAD: 20 Jahre studentische Beratung

Immer mehr Unternehmen setzen auf die studentische Expertise des INSTEAD e. V. Campus Passau sprach mit dem ersten Vorstand und Jurastudenten Hartmut Tischbirek (23) über das seit zwei Dekaden erfolgreiche Konzept.

Die Zeit der Studierenden ist knapp bemes- len. Wir stellen uns auf jeden Kunden ein, sen. Warum sollten sie sich für INSTEAD en- beispielsweise durch ein individuelles Projekt- gagieren? team. Unser Spektrum reicht von Strategie- und Weil sie praktische Erfahrungen sammeln kön- Marketing-Konzepten über Business-Pläne und nen, weil es den Berufsstart erleichtert und weil Personalberatung bis zu Markt- und Wettbe- es einfach Spaß macht. Sie sehen ja: Draußen werbsanalysen. Unsere Kunden schätzen, dass scheint die Sonne, die Studenten haben eigent- wir nach dem aktuellen Forschungsstand arbei- lich frei und hier kommen die Leute trotzdem ten und universitäre Ressourcen nutzen. Bei- gerne zusammen, um ein aktuelles Projekt zu spielsweise stärkt uns ein wissenschaftliches besprechen. Wo hat man sonst die Chance, wis- Kuratorium aus acht Professoren den Rücken, senschaftliche Theorie direkt in Unternehmens­ außerdem haben wir direkten Zugriff auf aktu- praxis zu überführen? Allerdings sollten Inter- elle Fachliteratur. Und nicht zuletzt ist INSTEAD essenten am besten schon im ersten oder auch preislich äußerst interessant. zweiten Semester zu uns kommen. Sie müssen nämlich erst einmal als Anwärter diverse Schu- Wie sichert der Verein Beratungsqualität? nehmen auch Marketing, gehen beispielsweise lungen durchlaufen, bevor sie für Kundenpro- Indem wir ständig an uns arbeiten. Derzeit ver- auf Messen, machen Pressearbeit oder sind in jekte fit sind. bessern wir beispielsweise das Wissensmanage- Netzwerken aktiv. Das hat uns in den letzten ment. Einerseits müssen wir Kundeninformati- zwanzig Jahren rund 140 Projekte eingebracht. Wie profitieren Sie persönlich von der Ver- onen optimal schützen, andererseits darf 80 Prozent davon in kleineren und mittleren Fir- einsarbeit? Projektwissen nicht verloren gehen. Jedes neue men der Region, wir arbeiten aber auch für Als erster Vorsitzender muss ich viele repräsen- Mitglied soll auf früheren Erfahrungen aufbauen Großkonzerne und auf internationalem Parkett. tative und organisatorische Aufgaben wahrneh- können. Auch eine stringente Projektmethodik Angehende Kulturwirte, die den Verein maßgeb- men. Darunter darf mein Studium nicht leiden. trägt maßgeblich zur Qualität bei. Beispiels- lich mittragen, sind in globalisierten Märkten Deswegen habe ich vor allem mein Zeitmanage- weise müssen sich unsere Mitglieder für die Pro- äußerst gefragt. Manche von ihnen sprechen ment verbessert, bin wesentlich effizienter ge- jekte bewerben und wir wählen jeweils die Bes- fünf oder sogar sechs Sprachen. worden. Meine Abschlussarbeit habe ich bei- ten dafür aus. INSTEAD ist eine der wenigen spielsweise detailliert geplant. Man bekommt deutschen Unternehmensberatungen, die seit Wo wird der Verein in zehn Jahren stehen? hier aber auch andere Schlüsselqualifikationen der Gründung 1992 jedes Jahr ohne Beanstan- INSTEAD wird sich 2010 als gleichwertige Alter- vermittelt wie Teamführung, Organisation oder dung das Qualitätssiegel des Bundesverbandes native zu herkömmlichen kleinen und mittleren Konfliktlösung. Deutscher Studentischer Unternehmensberatun- Beratungen etabliert haben. Ich glaube, dass gen (BDSU) erhalten hat. studentische Unternehmensberater künftig – Wann sollten Unternehmen INSTEAD be- wie heute schon in Frankreich oder Brasilien – auftragen? Wie werden Unternehmen auf den Verein stark in Gesellschaft und Wirtschaft verankert Wenn sie auf der Suche nach frischen, unkon- aufmerksam? sind. ventionellen Ideen sind und mit hoch motivier- Meist durch zufriedene Kunden, die uns weiter- » www.instead.de ten jungen Menschen zusammenarbeiten wol- empfehlen. Wir betreiben aber wie jedes Unter- » [email protected]

01/2009 Campus Passau 18 [ Aus Forschung und Lehre

Neuer Ausstellerrekord auf der „Campus meets Company“

Bereits zum siebten Mal verwandelte sich das Sportzentrum der Universität Passau für einen Tag in eine Messehalle: Am 24. November 2008 fand dort die Firmenkontaktmesse „Campus meets Company“ statt.

Zahlreiche Absolventen rekrutiert Neben den Messeständen und Einzelgesprächen Besonders hoch im Kurs der Studierenden stand gab es auch wieder Vorträge über Bewerbun- wieder der offene und direkte Kontakt zu den gen, Praktika und Einstiegschancen. „Brechend Unternehmen an den Messeständen. Viele nutz- voll“ war laut Caspary vor allem ein Vortrag über ten aber auch die Möglichkeit, sich in Einzelge- die Möglichkeiten von geisteswissenschaftli- sprächen vorzustellen. 21 der teilnehmenden chen Bachelor-Absolventen auf dem Arbeits- Unternehmen hatten schon im Vorfeld zu schrift- markt, gehalten von Andreas Pallenberg. Der lichen Bewerbungen für diese Gespräche aufge- Mitbegründer des Wissenschaftsladens Bonn rufen. Auch hier war die Resonanz rekordver- e. V. machte den Studenten Mut und verriet ih- dächtig: 650 Bewerbungen gingen im Vorfeld nen Strategien für einen erfolgreichen Start ins der Messe bei der Praxiskontaktstelle ein. De- Berufsleben. ren Leiterin, Bettina Caspary, zeigte sich dem- entsprechend hochzufrieden: „Die Messe war Rekordverdächtig: Fast 60 Aussteller und über 2.000 Besucher verzeichnete die Campus meets Company 2008. Von der Wirt- schaftskrise war auf dieser Veranstaltung nichts zu spüren.

Namhafte Unternehmen vertreten Mit 59 ausstellenden Unternehmen stellte die Passauer Karrieremesse auch im Jahr 2008 wie- der ihren Rekord vom Vorjahr ein. Mehr als 2.000 Studierende und Absolventen nahmen die Gelegenheit wahr, Kontakte mit nationalen und internationalen Unternehmen und Organisatio- nen zu knüpfen. Namhafte Firmen von der Un- ternehmensberatung (unter anderem Accenture, BCG, Ernst&Young, McKinsey, PriceWaterhouse- Coopers) über Optikspezialisten (Carl Zeiss), Ver- sicherungen und Banken (Deutsche Bank, Hypo- Vereinsbank, Techniker Krankenkasse) bis hin zu Haushalts-, Kosmetik- und Sportwarenprodu- zenten (beispielsweise , Danone, L’Oreál, Procter & Gamble, Tchibo) präsentierten sich auf der Campus meets Company.

Präsident Professor Schweitzer ließ sich bei seinem Rundgang durch die Messehalle für High-Tech begeistern.

sehr erfolgreich. Wir haben auch schon zahlrei- Und die Finanzkrise? Die blieb auf der Messe che Rückkoppelungen von Absolventen, die über 2008 noch draußen. „Es wurde ungebrochen re- die Messe einen Job bekommen haben“. krutiert“, resümiert Bettina Caspary.

Vorträge „brechend voll“ » www. http://www.uni-passau.de/careers_ Zufrieden waren auch die Aussteller. „Die Cam- service.html pus meets Company ist gut organisiert und wir » [email protected] kommen immer wieder gern nach Passau“, sagt Franziska Wenzel von der Serviceplan Gruppe. Aber nicht nur die Organisation, auch die Besu- cher der Messe kamen bei den Unternehmen gut an. Christiana Janssen von Tchibo lobte die Stu- dierenden aus Passau: „Sie machen einen guten

Viele Studenten nutzten die Gelegenheit zum direkten Kon- Eindruck und haben sich auf ihren Messebesuch takt mit Ihrem Wunsch-Arbeitgeber an den Messeständen. vorbereitet.“

01/2009 Campus Passau Aus Forschung und Lehre ] 19

Brasilien-Tag vermittelt vielseitige Einblicke

Nach dem „Dia de Costa Rica“ (2007) und dem „Día de Argentina“ (2008) hatte das Team des Lehrstuhls für Romanische Literaturen und Kulturen von Prof. Dr. Susanne Hartwig Anfang dieses Jahres zum „Día do Brasil“ eingeladen. Fachvorträge auf Deutsch und Portu- giesisch, Musik- und Theatervorführungen sowie Beiträge zu kulturellen Themen von deutschen und brasilianischen Professoren; Do- zenten und Studierende vermittelten im International House der Universität vielseitige Einblicke in das südamerikanische Land.

Guimarães Rosa, während sein Kollege Flávio Tipps für das Studium in Brasilien Stein einen Überblick über das brasilianische Neben den wissenschaftlichen Vorträgen woll- Theater im 20. und 21. Jahrhundert gab. Nach ten die Veranstalter auch das Interesse der Stu- dem wissenschaftlichen Blick auf das Theater dierenden für den Austausch mit den drei bra- berichtete die Studentin Verena Brähler aus der silianischen Partneruniversitäten in Bahia, Juiz Praxis: Die Passauer Theatergruppe TEARTE de Fora und Curitiba wecken. Lehrstuhlmitar- hatte unter der Leitung von Lehrstuhlmitarbei- beiterin Martina Weis und Barbara Lehrmann terin Virginia Sambaquy-Wallner im vergange- vom Akademischen Auslandsamt gaben Infor- nen Jahr das Stück „Prova Contrária – Gegen- mationen zu den Programmen, und auch die beweis“ – auf einem brasilianischen Festival in Wissenschaftler der Partneruniversität Curitiba Stefan Metzger (links) und seine Band brachten brasili- Curitiba aufgeführt. Auch im International standen für Fragen zur Verfügung. Wer bereits anische Rhythmen ins International House der Univer- House brachte die Truppe einige Szenen auf die ein Auslandssemester in Brasilien absolviert sität Passau. Bühne. Teilnehmer des Seminars „Brasilien: Kul- oder eine Reise in das lateinamerikanische Land Brasilianische Kultur in Theorie und Praxis tur und Kulturen“ informierten über typische unternommen hatte, konnte beim Fotowettbe- „Die Idee des „Dia“ ist, Studierende auf ein la- Themen wie Fußball, Karneval, Musik und das werb mit seinen persönlichen Eindrücken punk- teinamerikanisches Land und auf die wissen- Schulsystem in Brasilien. Für landestypische ten. Mit ihrem Bild „O Santo“, das eine der für schaftliche Beschäftigung mit der dortigen Kul- Rhythmen sorgten Stefan Metzger und seine das katholische Land typischen Heiligenfiguren tur neugierig zu machen. Gleichzeitig dient er Band. Den Abschluss des Programms bildete ein zeigt, überzeugte Victoria Röber die Jury. Von dazu, die Beziehungen zu unseren Partneruni- Vortrag über den Kannibalismus und dessen Be- ihrem Glück erfuhr die Kulturwirtschaft-Studen- versitäten zu festigen und auszubauen“, erklärt deutung für die brasilianische Identität von Prof. tin per E-Mail. Sie war gerade in Brasilien. Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Susanne Hartwig Dr. Michael Rössner von der LMU München. Den das Konzept der Thementage. So referierte zum Appetit verdarb er mit seinem kurzweiligen Vor- » http://www.phil.uni-passau.de/lehrstuehle- Beispiel Prof. Dr. Paulo Soethe von der Univer- trag niemandem – der Tag klang beim gemein- professuren/romanistik/romanische-literaturen. sidade Federal do Paraná/Curitiba über das samen Essen im Passauer Restaurant Pata Ne- html Werk des brasilianischen Schriftstellers João gra aus. » [email protected]

Biologielehrer als Schüler

Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger – auch für Lehrerinnen und Lehrer. Die Didaktik der Biologie an der Universität Passau (Prof. Dr. Peter G. Hiering) veranstaltete daher An- fang Januar eine schulinterne Lehrerfortbil- dung (SCHILF) für Lehrerinnen und Lehrer der Alois-Johannes-Lippl Volksschule in Thyrnau. Gemeinsam mit der Tutorin Zlatka Bensch und fünf Lehramtsstudierenden erprobten sie prak- tische Arbeiten im Biologieunterricht. Unter- stützt wurde das Projekt von der Seminar­ leiterin für die Region Passau und Rottal-Inn, Bettina Lengdobler.

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Deutsche und ungarische Theologen im Dialog mit Muslimen

Die Idee, mit einer universitätsübergreifenden Forschung zum christlich-muslimischen Dialog zusammenzuarbeiten, wurde auf einem der regelmäßig stattfindenden deutsch-ungarischen Theologentage geboren. Drei Jahre haben Dozenten der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Passau (KTF) und der Pázmány-Péter-Universität Budapest gemeinsam an der Edition von Schriften aus dem frühen Mittelalter gearbeitet. In diesem Jahr sollen bereits erste Texte kommentiert und herausgegeben werden.

Lehrerbildung vor neuer Herausforderung Für Prof. Stinglhammer steht fest, dass Kennt- nisse über die muslimische Kultur und Mentali- tät zu den „Soft Skills“ einer globalisierten Ge- sellschaft gehören. „Nicht nur für künftige Religionslehrer wird das Wissen um den Islam zum Rüstzeug gehören, auch für Entscheider auf politischer und ökonomischer Ebene. Aber ge- rade für Religionslehrer ist eine grundlegende Kenntnis des Islam heute wichtig. Denn die Zahl von muslimischen Schülern steigt nicht nur in den Ballungszentren stetig, sondern auch bei uns.“

Der Prodekan sagt dies auch im Hinblick auf den Transfer der Katholisch-Theologischen Fakultät zu einem Department der Philosophischen Fa- kultät, der sich im Laufe des Sommersemesters vollzogen hat. Rund 400 Studierende waren von der Umstrukturierung betroffen. Der Fokus des künftigen Departments für Katholische Theolo- gie wird auf der Lehrerbildung in ihrer ganzen Breite und dem Master-Studiengang Caritaswis- senschaften liegen. Eine neue Fächerkombina- tion, Sport und Religion für Lehramt Gymna- Die Katholisch-Theologische Fakultät wird zum Department der Philosophischen Fakultät. Doch die Theologie ist sium, soll Passau als Studienort ab kommendem lebendig, wie zum Beispiel ein christlich-muslimisches Dialog-Projekt mit der Partnerfakultät in Budapest zeigt. Wintersemester für angehende Lehramtsstudie- rende noch attraktiver machen. Denn dass die Dialog der Religionen im Mittelalter Integration des Dialogprojekts in virtuelle Passauer Theologie lebendig und offen ist, zeigt „Der Dialog zwischen Christentum und Islam Bibliothek nicht nur das deutsch-ungarische Dialogpro- zählt zu den größten Herausforderungen der Der Pázmány-Péter-Universität in Budapest ist jekt. Welt im 21. Jahrhundert“, ist sich Prof. Dr. Her- ein islamisches Institut angegliedert; dies er- mann Stinglhammer sicher. Heute koordiniert möglicht den Forschern den Zugang zu Exper- » [email protected] der Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dog- ten, die die Texte ins Deutsche, Ungarische und mengeschichte maßgeblich das Dialogprojekt Englische übersetzen, ehe sie theologisch und zwischen den deutschen und ungarischen Theo- kulturgeschichtlich kommentiert werden. logen. Es wurde mit 10.000 Euro seitens der Uni- versität Passau bezuschusst. Erfreut zeigt sich der verantwortliche Passauer Theologe darüber, dass das deutsch-ungarische Die Texte dokumentieren, dass in den Zeiten des Forschungsprojekt in ein größeres wissenschaft- frühen Islams, also im sechsten und siebten Jahr- liches Vorhaben eingegliedert wird. Der Tübin- hundert christlicher Zeitrechnung, die Fronten ger Theologe Prof. DDr. em. Peter Hünermann zwischen den beiden monotheistischen Religio- plant derzeit den Aufbau einer virtuellen Biblio- nen noch nicht so verhärtet waren, wie es heute thek. In diese sollen Arbeiten zu den verschie- scheint: „Das Interesse des Forschungsvorha- denen geschichtlichen Religionsgesprächen auf- bens besteht darin, ob und wie eine Verständi- genommen werden, so auch das Werk der gung zwischen Muslimen und arabisch schrei- beiden Partnerfakultäten zum christlich-musli- benden Christen aus der jeweiligen Perspektive mischen Dialog im Mittelalter. damals möglich war, um daraus Wege für heute auszuloten“, so Stinglhammer.

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Gruppenarbeit mal anders – international, interkulturell und virtuell

Im Rahmen des Seminars „Intercultural Virtual Teams“ haben 18 Passauer und 26 Straßburger Studierende im vergangenen Winterse- mester als virtuelle Teams eine gemeinsame Hausarbeit erstellt. Ihr Fazit des Projektes unter der Leitung von Prof. Dr. Barmeyer vom Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation und Prof. Drummond der Ecole de Management/ Université Strasbourg: Nicht immer ganz einfach, aber äußerst lehrreich!

lysierten und reflektierten die Teamprozesse der vergangenen Monate. Während es die einen als positiv bewerteten, dass „die Deutschen“ im- mer direkt auf den Punkt kämen, verteidigte ein Brasilianer die Arbeitsweise seiner Landsleute, in der interpersonelle Beziehungen und persön- liche Gespräche sehr wichtig seien. „Es geht nicht darum, zu bewerten, sondern darum, zu verstehen und notwendige Kompetenzen zu entwickeln, um die Zusammenarbeit mit Men- schen anderer Kulturen zu erleichtern“, betont Lehrstuhlinhaber Barmeyer. Einig waren sich alle Teilnehmer in einem: Das Seminar hat ihnen wertvolle Erfahrungen für ihre berufliche und persönliche Entwicklung vermittelt. Erfahrun- gen, die interessierte Studenten auch im kom- menden Wintersemester wieder machen kön- nen, wenn das Seminar erneut angeboten wird. Die Seminarteilnehmer beider Universitäten und auch Prof. Dr. Barmeyer (hintere Reihe links) hatten viel Freude beim gemeinsamen Abschiedstreffen in Straßburg. http://www.phil.uni-passau.de/die-fakultaet/ lehrstuehle-professuren/barmeyer/lehrstuhl- Kulturelle Unterschiede werfen viele Fra- munikation, also nur virtuell arbeiten zu können, fuer-interkulturelle-kommunikation.html gen auf stellte für jedes Team eine Herausforderung dar. Warum spricht der Japaner kaum oder sagt im- „Bei mir war es das Problem, dass ich eine be- » [email protected] mer nur „ja“? Warum können die Brasilianer stimmte Vorstellung davon hatte, wie man eine nicht pünktlich zum Skype-Chat sein? Fragen Hausarbeit schreibt und im Team arbeitet. Und dieser – eigentlich stereotypen – Art stellten obwohl ich wusste und im Kurs ja auch gelernt sich die Passauer Studierenden bei ihrer Zusam- habe, dass man durchaus tolerant auf andere menarbeit mit den Projektpartnern der Straß- Meinungen eingehen und sie berücksichtigen burger Universität. Die multikulturellen Teams sollte und dies natürlich theoretisch auch alles bestanden aus jeweils zwei Passauern und zwei Sinn macht, war es dennoch schwer, sich zu ar- bis vier Studierenden der Ecole de Management rangieren. Ich denke, dies kommt in jeder zwi- Strasbourg. Während des Projektes sollten die schenmenschlichen Kommunikation vor. Wenn Studierenden nicht nur eine wissenschaftliche dann noch verschiedene Kulturen aufeinander Hausarbeit erstellen, sondern auch ihre Team- treffen, dann kann alles ein wenig komplizier- dynamik beobachten, über den interkulturellen ter werden“, blickt Seminarteilnehmer Finn Eh- Arbeitsprozess reflektieren und die daraus ge- lert auf das Projekt zurück. wonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse im zwei- ten Teil der Arbeit beschreiben. Wertvolle Erfahrungen für die berufliche und persönliche Entwicklung „Bestimmte Vorstellungen“ machen es Erst im Dezember – nach der virtuellen Projek- kompliziert tarbeit – lernten sich die Studierenden beider An beiden Hochschulen waren in den Semina- Universitäten in Straßburg persönlich kennen. ren parallel wesentliche Inhalte internationaler Finanziell unterstützt wurde die Fahrt vom Teamarbeit vermittelt worden, doch die Umset- Deutsch-Französischen Jugendwerk und von der zung in die Praxis war nicht immer einfach: Kul- Universität Passau. Die einzelnen Gruppen prä- turelle Unterschiede, aber auch die Art der Kom- sentierten ihre Arbeiten und die Studenten ana-

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Passauer Professor saß im „Land des Lächelns“ fest

Zehntausende Reisende konnten Thailand nicht verlassen, als Ende November letzten Jahres Regierungsgegner von der Partei PAD, die sogenannten Gelbhemden, den internationalen Flughafen in Bangkok tagelang besetzt hielten. Einer der vielen „Gestrandeten“: Professor Rüdiger Korff, Inhaber des Lehrstuhls für Südostasienkunde II.

beim Empfang der Lounge scharten. So harrte in dem wundersamen Land erlebt man mancher- ich der Dinge, die vielleicht kommen würden. lei Verblüffendes! Ich hatte das Glück, eine Decke zu erhalten und setzte mich, mit dem Rücken ans Geländer ge- Wie lange mussten Sie letzten Endes auf Ih- lehnt, auf die etwas harten und kühlen Boden- ren Rückflug warten? fliesen. Mit einem neuen Bekannten, einem Ge- Am Donnerstag kam endlich ein Anruf von Thai: schäftsmann aus Heidelberg, teilte ich die Decke Man konnte mir für den Flug am Sonntagabend, und einige Bier aus der Lounge. So vergingen den 30. November, einen Sitz nach Frankfurt re- die Stunden. Gerüchte machten die Runde. Von servieren. der Schließung erfuhr ich über die Zeitungen am nächsten Tag. Würden Sie davon abraten, nach Thailand zu fliegen? Drei Tage später saßen Sie noch immer in Ich kann und werde niemandem raten, irgend- Professor Korff, wie oft waren Sie bereits Thailand fest. Warum war der Flughafen bis wohin zu fliegen oder nicht. Risiken gibt es über- in Thailand? dahin nicht längst geräumt worden? all und jeder muss selbst entscheiden. Seit 1979 war ich regelmäßig in Thailand. Teil- Am 27. November hatte ein Gericht die Beset- weise lebte ich dort einige Jahre. zung des Flughafens als illegal deklariert und » [email protected] die Führer der Besetzergruppe schriftlich aufge- » www.phil.uni-passau.de/suedostasien/ Zum letzten Mal besuchten Sie das „wun- fordert, den Flughafen zu verlassen. Damit hätte dersame Land des Lächelns“ Ende letzten die Polizei und auch das Militär eingreifen kön- Jahres. Was war der Grund für Ihren Auf- nen. Allerdings legten die Gelbhemden gegen enthalt? den Gerichtsbeschluss Einspruch ein: Sie behin- Die Teilnahme an einer Tagung der Bertelsmann derten nicht die Rechte des Einzelnen auf Reise- Stiftung in Hanoi und an einer Konferenz der Na- freiheit, denn nicht die PAD hätte den Flugha- tional University of Malaysia, wo ich von 1998 fen geschlossen, sondern die Airport Authority bis 2000 gelehrt habe. Darüber hinaus ging es of Thailand. Des Weiteren hätten sie nur von ih- um Gespräche im Rahmen der Kooperation zwi- rem Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch schen der Universität Passau und der Thammas- gemacht. Ich kenne die Verfassung nicht, aber art Universität sowie der Chiang Mai Universi- tät in Thailand. Zusätzlich habe ich einige Daten zu den Ergebnissen des Tsunami-Wiederaufbaus Demokratisierungsprozess in Thailand erhoben. Anfang 2008 ist in Thailand die von der Abhisit Vejjajiva im Dezember 2008 vom Ihren Rückflug hatten Sie für den 25. No- „People Power“-Partei (PPP) gestellte Re- Parlament zum Regierungschef gewählt vember gebucht. Wann erfuhren Sie von gierung um den bei der bäuerlichen Bevöl- werden. Damit hatten die Gelbhemden ihr den Unruhen am Flughafen von Bangkok? kerung beliebten Präsidenten Thaksin Shina- Ziel erreicht. Mitte April antworteten die Schon beim Taxistand des Hotels wurden wir ge- watra gewählt worden. Ihre Farbe: Rot. Die Rothemden darauf ihrerseits mit Demonst- fragt, wann der Flug denn abginge. Wir würden Farbe der Oppositionspartei „Volksallianz rationen. Geltende Gesetze ignorieren die mindestens drei Stunden für den Weg, der nor- für Demokratie“ (PAD), die hauptsächlich Demonstranten beider Parteien, unabhän- malerweise nicht länger als eine Stunde ist, aus Royalisten, urbanem Mittelstand und gig von der Farbe der jeweiligen T-Shirts. brauchen. So erfuhren wir, dass die PAD, die die Unternehmern besteht: Gelb. Ende Novem- Allerdings lässt sich der Konflikt nicht als Regierung stürzen wollte, den Zugang zum Flug- ber gelang es den Gelbhemden, den inter- „Rothemden gegen Gelbhemden“ zusam- hafen blockierte. nationalen Flughafen Bangkoks für eine menfassen. Die thailändischen Eliten versu- Woche zu besetzen und schließlich die Re- chen, durch die Förderung der Gelbhemden Während Sie am Flughafen warteten, er- gierung zu stürzen. Nachdem Abgeordnete ihre Machtposition zu erhalten, während die klärten die Gelbhemden diesen offiziell für der Mehrheitspartei mittels Gerichtsverfah- von der Politik Ausgeschlossenen demokra- geschlossen. Wie erfuhren Sie und die an- ren von der Politik ausgeschlossen und an- tische Teilnahme anzustreben. Es geht also deren Passagiere von dieser Nachricht? dere durch Transfers substantieller Summen um den Demokratisierungsprozess in Thai- Ansagen gab es keine. Ebenso wenig waren In- überzeugt worden waren, auf die Seite land. formationsstände oder ähnliches eingerichtet. der Elitenallianz zu wechseln, konnte Es gab nur viele Leute, die sich um den Tresen

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Der Ehemaligenverein bald 5.000 Mitglieder stark?

Ein Verein mit über 5.000 Mitwirkenden, mehr als fünf Prozent der Mitglieder beim Jahrestreffen im Sommer – große Pläne haben zwei Mitglieder des Ehemaligenvereins der Universität Passau: Regina Dillis, bis zum Sommer stellvertretende Vorsitzende und Dr. Markus Buchner, seit dem Sommer stellvertretender Vorsitzender im Verein, geben einen interessanten Einblick in das Vereinsleben.

jedes Mal neue sympathische und interessante ker Verein, in dem alle Examensjahrgänge, Fa- Leute kennen gelernt. Zum Vorstand bin ich ei- kultäten und Studiengänge vertreten sind. Die gentlich eher zufällig gestoßen. Aber ich habe Mitglieder sind untereinander stark vernetzt, bis jetzt keine Minute bereut. Passau und die pflegen ihre Kontakte intensiv durch die Uni haben mir viele schöne Jahre geschenkt und Teilnahme an Fachvorträgen, Seminaren, Ka- etwas davon möchte ich durch die Vorstandsar- mingesprächen, Bällen, Stammtischen und Jah- beit im Ehemaligenverein zurückgeben. Es restreffen sowie auch virtuell bei den Online- macht außerdem sehr viel Freude, etwas Neues Aktivitäten des Vereins. zu entwickeln, auf den Weg zu bringen und auf Markus: Auch ich denke, dass der Ehemaligen- dem Weg zu halten. Vor allem wenn das dann verein dann noch stärker sein wird, da er mehr von den Mitgliedern sehr gut angenommen Mitglieder hat. Es gibt noch mehr Stammtische wird, wie die Stammtische, die mittlerweile in weiteren Städten. Das Angebot des Vereins weltweit nicht nur von deutschen, sondern auch ist dann in noch größerem Maße an die indivi- Was also macht die Leitung genau? Zwei Mit- von ausländischen ehemaligen Studierenden in duellen Wünsche der Mitglieder angepasst. Üb- glieder berichten: Regina Dillis, Examensjahr- Passau besucht werden. rigens stehen dann die ersten Mitglieder an der gang 1992, studierte Wirtschaftswissenschaft- Schwelle zum dritten Lebensalter. lerin, gehörte dem Vorstand seit 2001 an. Die Nun zu einer eher praktischen Frage: Wie 42-Jährige engagierte sich – zunächst als Beisit- gut ist Vorstandsarbeit mit Berufstätigkeit Was möchtet ihr den Interessenten an ei- zerin – und 2005 bis 2009 als stellvertretende vereinbar? ner aktiven Mitarbeit im Ehemaligenverein Vorsitzende im Verein. Der 38-jährige Dr. Mar- Regina: Natürlich kostet die Arbeit im Vorstand mitgeben? kus Buchner studierte Jura, das Amt des Schrift- viel Zeit, was bei Vollzeitberufstätigkeit und ei- Markus: Eine aktive Mitarbeit ist super, wenn führers im Ehemaligenverein bekleidete er seit nem Wohnort in 600 km Entfernung von Passau ihr nicht nur zuschauen, sondern anpacken 2007, seit 2009 ist er stellvertretender Vorsit- nicht immer einfach ist. Aber die Vorstandstä- wollt. Abwarten und Untätigkeit führen nur sel- zender. tigkeit ist so spannend, dass letztlich der Spaß ten weiter. an der Arbeit den Aufwand mehr als aus- Regina: Und es darf nicht vergessen werden, Was macht ihr im Vorstand? gleicht. dass ein Verein immer nur so lebendig ist wie Regina: Für mich standen die weltweiten Markus: Außerdem ist das Engagement ja nicht seine Mitglieder. Mitarbeiten kann jeder: jeder Stammtische und „gesellschaftliche Events“ wie so aufwändig, dass es zu einem zweiten Haupt- kann – und soll – Anregungen und Ideen zu Ak- die Jahrestreffen im Vordergrund. Diese Themen beruf wird. Für Begegnungen mit Freunden und tivitäten, Veranstaltungen und Auftritt des Ehe- hatte ich mir auch im Vorstand als primären Auf- ehemaligen Kommilitonen soll sich jeder ein we- maligenvereins einbringen, egal ob Vorstand gabenbereich ausgewählt. nig Zeit frei halten. Das gehört zur Lebensfreude oder „normales“ Mitglied. Mitarbeit und kons- Markus: Ich kümmere mich besonders um die und -qualität. Ein entspannter Abend am truktive Kritik ist immer positiver als nur stilles Juristen unter den Ehemaligen. Mein derzeiti- Stammtisch oder ein kurzweiliges Mittagessen Vor-sich-hin-Gegrummel. Es ist EUER Ehemali- ges Projekt ist vor allem die Vorbereitung eines mit einem oder einer Ehemaligen, den oder die genverein und ihr könnt ihn mitgestalten!“ Seminars „Rechtsanwalt als Nebenberuf“ am man über den Verein kennen gelernt hat, gibt 21.11.2009 in Frankfurt am Main. auch Schwung für den Arbeitsalltag.

Was ist Euer Antrieb für die Vorstandstä- Was sind Eure nächsten Ziele in der Ver- tigkeit? einsarbeit? Markus: In München begegnet man sehr häu- Markus: Pläne für die Zukunft gibt es natürlich. fig ehemaligen Passauern. Da ist es dann nur Aber erfahrungsgemäß dienen solche Pläne noch ein Schritt, bis solche Begegnungen regel- eher dazu, dass man beim Eintritt unvorherge- mäßig und in größerem Kreis im Rahmen des sehener Ereignisse besser improvisieren kann. Ehemaligen-Stammtisches stattfinden. Aus meiner Erfahrung kommen die besten Im- Regina: Meine Motivation für den Beitritt in pulse meist aus Gesprächen oder von den den Ehemaligenverein war in erster Linie die Er- Stammtischen. innerung an eine phantastische Studienzeit in Passau. Im Ehemaligenverein konnte ich mit Wo seht ihr den Ehemaligenverein in zehn meinen früheren Kommilitonen trotz diverser Jahren? Adress- und Namensänderungen in Kontakt Regina: In zehn Jahren ist der Ehemaligenver- bleiben und bei den Veranstaltungen habe ich ein ein aktiver, mehr als 5000 Mitglieder star-

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Aus der Not geboren: Die Erfolgsgeschichte des „Kuwi“

1989 mit nur zehn Studenten und unter misstrauischen Blicken gestartet, ist der Studiengang „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraum- studien“ heute ein Aushängeschild der Universität Passau. Im Wintersemester 2005/06 wurde der Diplomstudiengang auf das Bachelor/ Master-System umgestellt. Unter dem Namen „International Cultural and Business Studies“ ist sein Charme ungebrochen – mit mehr als 1.400 Studenten ist er einer der größten Studiengänge an der Universität. Der Romanist Prof. Dr. Klaus Dirscherl hat den Kuwi vor 20 Jahren an den Start gebracht.

Herr Professor Dirscherl, was hat Sie Ende der Achtziger Jahre auf die Idee gebracht, den Kuwi zu erfinden? Damals gab es im Wesentlichen drei Gründe, die mich bewegt haben. Der erste ist ein positiver: Immer häufiger erfuhr man von Führungsper- sönlichkeiten aus Industrie und Wirtschaft, dass sie nicht Wirtschafts-, sondern Geisteswissen- schaften studiert hatten. Der zweite Grund ist ein negativer: Als Romanist lehrte ich ein Fach, das ich liebte, aber dessen Absolventen keine Stellen fanden. Wir produzierten sozusagen Leh- rer „auf Halde“. Ich kann mich noch an meinen Anfang 1982 erinnern, als ich gerade mal fünf Studenten zu betreuen hatte. Der damalige Rek- tor Pollok signalisierte mir, als ich 1986/87 De- kan der Philosophischen Fakultät wurde, dass der Bestand der Fakultät gefährdet sei. Diese Drohung hat dann auch meine zögernden Kol- legen überzeugt, mit einem neuartigen Studien- angebot auf den Studierendenmarkt zu treten. Der dritte Grund kam aus der Wirtschaft. Der Verband der Arbeitgeber Bayerns hat uns da- Professor Dr. Klaus Dirscherl ist der Vater des Kuwis. mals deutlich ermutigt, einen interdisziplinären Studiengang mit Praxisbezug, Wirtschaftskom- Passau zuständige Ministerialrat: „Was machen angefangen, um dann überzuwechseln. 1989 petenz und internationaler Ausrichtung zu Sie denn, wenn Sie Erfolg haben?“ – so als wäre kam der Studiengang in die Zeitung. Insbeson- schaffen. das Ganze zum Scheitern verurteilt. dere ein Artikel im Wirtschaftsteil der Süddeut- Ein weiteres Argument, mit dem ich meine Kol- schen Zeitung sorgte für Aufsehen. Im zweiten Wie haben Sie Ihre Idee dann in die Tat um- legen damals überzeugen konnte, war der Ver- Jahr, 1990, war der Studiengang so bekannt, gesetzt? weis, dass in Frankreich etwas Vergleichbares dass sich im Wintersemester 1990/91 plötzlich Die Universität Passau eignete sich besonders bereits erfolgreich angeboten wird. Seit 1972 602 Studenten anmeldeten. Die Fakultät und die gut für einen interdisziplinären Studiengang, gab es dort den Studiengang „Langues Et- Universität waren überrascht, fast geschockt. weil bereits bei ihrer Gründung vieles so konzi- rangères Appliquées (LEA)“. LEA setzte sich aus Die Kollegen aus den anderen Fakultäten haben piert war, dass es fast problemlos in den Kultur- angewandten Fremdsprachen, Jura und BWL zu- erstmal geschimpft, weil in einigen ihrer Vorle- wirt übernommen werden konnte. Denken Sie sammen. Der Studiengang war ein Erfolg, aber sungen plötzlich 600 Studenten zusätzlich sa- an die damals ebenfalls modellbildende Kombi- es hat dennoch etwas gefehlt – der Faktor Kul- ßen. nation von Wirtschaftswissenschaften oder Jura tur. Deshalb habe ich damals Kuwi begründet. mit der fachspezifischen Fremdsprachenausbil- Haben Sie sich 1989 diesen Erfolg träumen dung. Den Studienplan haben wir dann in enger lassen? Beratung mit Führungskräften aus dem Verband Der Erfolg gibt Ihnen Recht: Der Studien- Nein, auf keinen Fall. Es war eine wunderbare der Arbeitgeber Bayerns entwickelt. gang ist 1989 mit zehn Studenten gestar- Bestätigung, aber damit hatte ich nicht gerech- tet, heute sind es mehr als 1.400. Wie net. Aber dann wurde uns bald klar, dass dieser Mussten Sie damals noch Überzeugungsar- wurde der Kuwi zum Erfolgsmodell? Studiengang einen neuen Typus von Abiturien- beit leisten? Ja, der Erfolg kam wirklich schlagartig, wir ha- ten ansprach, den es in verstärktem Maße gab Das Wissenschaftsministerium hat das Ganze ben nicht lange warten müssen. Im ersten Jahr und gibt: Schüler, die schon in der Schulzeit ins sehr skeptisch betrachtet. Sie haben uns aber wussten es noch nicht viele. Im ersten Semes- Ausland gehen, die einen bi-kulturellen Hinter- unter der Bedingung gewähren lassen, dass das ter war auch die sichere Zusage vom Ministe- grund haben oder deren Eltern im Ausland ar- Projekt keine zusätzlichen Stellen erfordert. Iro- rium noch nicht da, trotzdem haben schon die beiten. Das hatte es früher kaum gegeben – das nisch und zweifelnd fragte mich damals der für ersten Studenten mit Magisterkombinationen war die angehende Globalisierung. 

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Die Kuwi-Studenten kommen heute aus auch interessiert, ob sie unterkommen im Ar- lernt, unterschiedliche Wissensbestände zu ganz Deutschland. Wie war das 1989? beitsmarkt. Und in der Tat waren alle sehr erwerben und sie miteinander zu vernetzen. An Auch so. Sehr früh kamen die Studenten aus schnell platziert. jedem Arbeitsplatz muss neu gelernt werden. ganz Deutschland. Nordrhein-Westfalen und Der Kuwi kennt diese Selbstorganisation des Niedersachsen waren von Anfang an stark ver- Was unterscheidet die Kuwi-Studenten von Wissens und das Einstellen auf unterschiedliche treten. Ein Zufall war es, dass der Studiengang damals und heute? Disziplinen und Denkweisen. Das ist bei uns Pro- gleichzeitig mit dem Fall der Mauer eingeführt Die damaligen Studenten haben für den Studi- gramm und keine Schwäche. wurde. Danach kamen auch viele aus dem Os- engang gekämpft. Sie waren „Überzeugungs- In der Prüfungsordnung sind damals Sachen ein- ten. Es gab zunächst weniger Studenten aus täter“. Sie haben gespürt, dass man sich für den geführt worden, die bis dato unbekannt waren: Bayern. Als dann irgendwann die Münchner Kuwi einsetzen muss. Diese „Gründergenera- der obligatorische Auslandsaufenthalt, ein ob- kamen, da wusste ich, dass der Studiengang at- tion“ war bereit, viel zu tun und Widerstände ligatorisches Praktikum. Ich wurde von meinen traktiv ist. hinzunehmen. Kollegen gefragt: „Und wie sollen wir das orga- Heute ist das anders. Die Studenten wissen: Das nisieren?“ Meine Antwort war: Gar nicht. Das Erinnern Sie sich noch an den ersten Kuwi- ist ein erfolgreicher Studiengang und der Erfolg organisieren sich die Studenten selbst als Teil ih- Abschlussjahrgang? wird auch ihnen zu gute kommen. Heute gibt es res Studiums. Es gab damals nicht erst nach fünf Jahren den den Numerus Clausus, früher waren durchaus ersten Abschluss, sondern schon nach zwei oder auch schwächere Studenten dabei, die dann Wie werden Sie das 20-jährige Bestehen drei Jahren. Die erste Absolventengruppe wa- aber auch wieder aufhören mussten, wenn sie „Ihres“ Kuwis feiern? ren Studenten, die aus anderen Studiengängen den multidisziplinären Anforderungen des Ku- Feiern? Vielleicht gehe ich auf ein paar Parties, zum Kulturwirt gewechselt sind. wis nicht gewachsen waren. die die Studenten organisieren (lacht). Nein, ich An die erste Diplomfeier erinnere ich mich gut. freue mich einfach sehr darüber. Professor Emons war damals Dekan und hat die Warum würden Sie der Wirtschaft einen erste Generation verabschiedet. Es gab eine Mi- Kuwi empfehlen? nifeier im Senatssaal des Nikolaklosters, wo die Ein Kuwi ist ein Absolvent, der vielfältige Fähig- vier Absolventen fotografiert wurden – wir ha- keiten hat, weit über sein fachspezifisches Wis- » www.kuwi.de ben sie stolz hergezeigt. Natürlich hat uns dann sen hinaus. Er hat während des Studiums ge- » [email protected]

Das kuwi netzwerk-Jahr 2008/09 – ein Rückblick

Jedes Jahr im Juni gibt es für den kuwi netzwerk international e.V. ein besonderes Ereignis: Das dreitägige kuwi.symposium lockt Ab- solventen und Studenten nach Passau, die ein stets abwechslungsreiches und internationales Programm genießen, Gemeinsamkeiten zelebrieren und sich austauschen. Kurzum: Netzwerken! Das XIV. kuwi.symposium unter dem Motto „Kuwi 2.0 – 20 Jahre Netzwerken“ und die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum des Diplom-Studiengangs „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien“ waren ein voller Erfolg: Aus aller Welt – New York, Brüssel, Jakarta und Toulouse – kamen die Kuwis an ihren Studienort Passau zurück, um den Geburtstag ihres Studiengangs zu feiern. Nachdem die im Rahmen des Symposiums alljährlich stattfindende Mitgliederversammlung nun den neuen Gesamtvorstand gewählt und damit ein neues Netzwerkjahr begonnen hat, ist es Zeit für einen Rückblick auf die Amts- zeit des Vorstands 08/09.

Steigende Mitgliederzahlen Auflagenrekord des Absolventenbuchs Der kuwi netzwerk international e.V. ist einer Für den Erfolg des vergangenen Vereinsjahres der größten Studenten- und Absolventen-Ver- steht auch der neue Auflagenrekord des Absol- eine Deutschlands – und er wächst weiter: Wa- ventenbuchs: 1.300 Exemplare (Vorjahr: 600) ren es im Juni noch 3.553 Mitglieder, gehören wurden an nationale und internationale Unter- nunmehr 3.600 Absolventen und Studenten nehmen, erfolgreiche mittelständische Betriebe dem Verein an. Hierbei ist das neue Verhältnis und namhafte Konzerne verschickt und damit von Absolventen (55 %) und Studenten (45 %) 180 Absolventen die einmalige Gelegenheit ge- zu betonen – optimale Voraussetzungen für ei- geben, sich mit ihrem Lebenslauf bei einer gro- nen noch intensiveren Erfahrungsaustausch zwi- ßen Vielfalt von potenziellen Arbeitgebern zu schen den Mitgliedern! empfehlen.

Neuer Auflagenrekord beim Absolventenbuch 2008/09.

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Erfolgreicher kuwi.karriertag 2009 Weitere Karrieremöglichkeiten bot der kuwi.kar- rieretag im Januar 2009: Insgesamt zehn Refe- renten, überwiegend Diplom-Kulturwirte, aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien – darun- ter Bosch, Civitas International und das Auswär- tige Amt – erzählten aus der Praxis und infor- mierten die interessierten Zuhörer über Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Alle angebotenen Vorträge wurden von den zahlrei- chen Teilnehmern sehr gut angenommen und beim abschließenden Sektempfang mit verschie- denen Snacks konnten sich Referenten und In- teressierte in angenehmer Atmosphäre austau- schen.

Neue Ergebnisse der Marktrecherche Das Marktrechercheprojekt der Netzwerk-Hoch- schulgruppe „netzwerk.aktiv“ hat mehr als drei Semester Arbeit in Anspruch genommen. Die Er- gebnisse können jetzt zusammengefasst in der Broschüre „Wo soll`s hingehen?“ betrachtet werden. 500 Absolventen des Diplom-Studien- Volle Hörsäle beim kuwi.karrietag im Januar. gangs „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraum- studien“ wurden zu ihrem Studium und ihrer für Absolventen, sich nach dem Studium regel- intensiven Netzwerken. Viele weitere Stammti- weiteren Karriere befragt. Die Antworten geben mäßig auszutauschen. Mittlerweile gibt es 26 sche konnten in den vergangenen Monaten wie- interessante Einblicke in Studienverläufe und Ar- Regionalgruppen, davon 16 im Inland – darun- derbelebt werden: In Stuttgart, Düsseldorf, beitsmarktchancen der Kulturwirte. Die Bro- ter Berlin, Hamburg und München – und zehn Frankfurt, Madrid und Brüssel tauschen sich schüre ist ab sofort im Büro des kuwi netzwerks im europäischen und außereuropäischen Aus- Kuwi-Absolventen erneut regelmäßig aus. Seit international e.V. erhältlich oder kann unter land – unter anderem auf Jakarta, in Wien und Anfang dieses Jahres gibt es auch wieder einen [email protected] angefordert werden. London. Neu sind die Kuwi-Stammtische in In- Stammtisch am Studienort Passau, der sich ge- treu dem Motto der Kulturwirte „Interkulturali- tät leben“ jeden Monat in einer der Passauer Bars trifft. Die Aktivität der Regionalgruppen ist ein besonderes Zeichen für den Zusammenhalt und Spaß am gegenseitigen Austausch.

Ein neuer Förderer für das Netzwerk Die Kulturwirte bieten als weltoffene und inter- nationale Gemeinschaft ideale Voraussetzun- gen für die Förderung des interkulturellen Dia- logs auch und insbesondere an der Universität Passau. Ein besonderer Erfolg ist deshalb die seit März dieses Jahres bestehende Kooperation des kuwi netzwerks mit dem Deutschen Akademi- schen Austauschdienst (DAAD). Im Rahmen des Profin-Modells, welches die soziale Integration Die Regionalgruppentreffen im In- und Ausland sind ein wichtiger Teil des Netzwerk-Lebens, hier z.B. in Erlangen. ausländischer Studierender zum Ziel hat, unter- stützt der DAAD die Arbeit des Netzwerks in Neue Regionalgruppen golstadt, Dresden, Bremen und Karlsruhe sowie den kommenden zwei Jahren und ermöglicht Eine andere zentrale Institution des kuwi netz- in Barcelona, Washington und Moskau, welche dem Verein somit, das Motto der Kuwis „Inter- werks sind die verschiedenen Regionalgruppen zusammen mit dem Ehemaligenverein der Uni- kulturalität leben“ auch in Passau noch profes- im In- und Ausland. Schließlich sind vor allem versität Passau veranstaltet werden. Seither sioneller umsetzen zu können. diese Treffen eine hervorragende Möglichkeit treffen sich auch in diesen Städten Kuwis zum » www.kuwi.de

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Vertretungen Ruf angenommen Funktionen

Professor Dr. Jan-Oliver Decker von der Univer- Privatdozentin Dr. Daniela Wawra (Philosophi- Privatdozentin Dr. Elke Goez (Philosophische Fa- sität Kiel; seit 1. April 2009 Vertretung der Pro- sche Fakultät der Universität Passau) hat einen kultät) wurde mit Wirkung 16. Dezember 2008 fessur für Neuere Deutsche Literaturwissen- Ruf auf die Professur für Angewandte Englische zur Außerplanmäßigen Professorin bestellt; schaft (unter besonderer Berücksichtigung der Sprachwissenschaft an der Universität Graz an- sie vertritt von 1. April bis 30. September 2009 Literaturtheorie) genommen. den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf. Professor Dr. Joachim Prinz von der Universität Paderborn; Rechtsanwalt Dr. Eckhart Müller, München seit 1. April 2009 Vertretung des Lehrstuhls für wurde mit Wirkung 16. Januar 2009 zum Hono- Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Per- Ruf abgelehnt rarprofessor der Juristischen Fakultät ernannt. sonalmanagement Professor Dr. Wolfgang Hau (Lehrstuhl für Bür- Privatdozent Dr. Manfred Seifert (Philosophi- Professor Dr. Bernhard Sick (bisher Privatdozent gerliches Recht, Zivilprozessrecht sowie Inter- sche Fakultät) wurde mit Wirkung 16. März an der Universität Passau); nationales Privatrecht der Universität Passau) 2009 zum Außerplanmäßigen Professor be- seit 1. April 2009 Vertretung des Lehrstuhls für hat den Ruf auf die W 3-Professur für Zivilrecht stellt. Informatik: Schwerpunkt Rechnerstrukturen III (Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht) an der Universität Bayreuth abgelehnt. Professorin Dr. Anja Tuschke (Lehrstuhl für Stra- Professor Dr. Bernhard Stahl (zuletzt Vertretung tegische Unternehmensführung an der Ludwig- an der Universität Stuttgart); Professor Dr. Dirk Uffelmann (Professur für Ost- Maximilians-Universität München) ist seit 1. De- seit 1. April 2009 Vertretung der Professur für Mitteleuropa-Studien) hat den Ruf auf die W3- zember für eine vierjährige Amtszeit von Bayerns Internationale Politik (Lehrprofessur) Professur für Westslavische Literaturen und Kul- Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch turen an der Universität Potsdam abgelehnt. als neues Mitglied im Hochschulrat der Univer- sität Passau bestellt worden. Pensionierungen Auszeichnung Sonstiges

Professor Dr. Werner Grass (Lehrstuhl für Infor- Professor Dr. Martin E. Risak (Vertreter des Lehr- Der Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, matik: Schwerpunkt Rechnerstrukturen); stuhls für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht) europäisches und internationales Wirtschafts- Eintritt in den Ruhestand am 31. März 2009 wurde am 17. April 2009 in Wien mit dem Leo- recht (Professor Dr. Hans-Georg Dederer) wurde pold Kunschak-Wissenschaftspreis ausgezeich- umbenannt in Lehrstuhl für Staats- und Verwal- Professor Dr. Wilhelm Lütterfelds (Lehrstuhl für net. tungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und In- Philosophie); ternationales Wirtschaftsrecht. Eintritt in den Ruhestand am 31. März 2009 Der Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Professor Dr. Michael Titzmann (Professur für Europarecht, Völkerrecht (Professor Dr. Chris- Neuere Deutsche Literaturwissenschaft unter toph Herrmann) wurde umbenannt in Lehrstuhl besonderer Berücksichtigung der Literaturthe- für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht, orie); Europäisches und Internationales Wirtschafts- Eintritt in den Ruhestand am 31. März 2009 recht.

Die Professur für Ost-Mitteleuropa-Studien (Pro- fessor Dr. Dirk Uffelmann) wurde umbenannt in Professur für Slavische Literaturen und Kultu- ren.

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Habilitationen / Promotionen

Katholisch-Theologische Melanie Falkner wurde promoviert mit dem Dis- Stephan Sicklinger wurde promoviert mit dem Fakultät sertationsthema „Die Einkunftserzielungsab- Dissertationsthema „Das neue tschechische In- sicht als subjektives Besteuerungsmerkmal – solvenzrecht aus der Sicht des deutschen Gläu- Eine Analyse subjektiver Tatbestandsmerkmale bigers – Zugleich ein Beitrag zu Fragen der Eu- Thomas Mayerhofer wurde promoviert mit dem im Steuerrecht“. ropäischen Insolvenzverordnung“. Dissertationsthema „Integrative Wirtschafts­ Betreuer: Professor Dr. Rainer Wernsmann Betreuer: Professor Dr. Wolfgang Hau ethik und Katholische Sozialethik. Ein zukunfts- weisender Dialog?“. Andrea wurde promoviert mit dem Dis- Ullrich Spelsberg-Korspeter wurde promoviert Betreuer: Professor Dr. Dr. Peter Fonk sertationsthema „Selbstbestimmung durch Vor- mit dem Dissertationsthema „Anspruchskonkur- sorgevollmacht? – Eine rechtsvergleichende Un- renz im internationalen Privatrecht – Ein Beitrag Sr. Giovanna Maria Muha CJ wurde promoviert tersuchung der Vorsorgevollmacht im deutschen, zur Diskussion um die akzessorische Anknüp- mit dem Dissertationsthema „Kirchliche Frie- englischen und französischen Recht vor dem fung“. densethik und Erziehung zu Gerechtigkeit und Hintergrund des Rechts auf Selbstbestim- Betreuer: Professor Dr. Klaus Schurig Frieden als gewaltlose Lösung der Konflikte und mung“. als Kriegsprävention“. Betreuerin: Professorin Dr. Ulrike Müßig Christian Spruß wurde promoviert mit dem Dis- Betreuer: Professor Dr. Dr. Peter Fonk sertationsthema „Die Einbeziehung Allgemei- Sabine Gabber wurde promoviert mit dem Dis- ner Geschäftsbedingungen im deutschen Recht Claudia Maria Pfrang wurde promoviert mit dem sertationsthema „Verminderte Schuldfähigkeit unter besonderer Berücksichtigung des europä- Dissertationsthema „Wenn Menschen Kirche bei selbstverschuldeter Trunkenheit“. ischen Rechts und des UN-Kaufrechts“. denken. Subjektive Praktische Theologien und Betreuer: Professor Dr. Bernhard Haffke Betreuer: Professor Dr. Markus Stoffels subjektorientierte Kirchenentwicklung. Eine em- pirisch-theologische Studie“. Christian Hagenbuchner wurde promoviert mit Birgit Then wurde promoviert mit dem Disser- Betreuer: Professor Dr. Isidor Baumgartner dem Dissertationsthema „Korrektur des erb- tationsthema „Der Gestaltungsmissbrauch i. S. schaftsteuerlichen Stichtagsprinzips durch An- des § 42 AO im Rahmen von Vermietungsein- wendung der §§ 163, 227 AO“. künften“. Juristische Fakultät Betreuer: Professor Dr. Hartmut Söhn Betreuer: Professor Dr. Hartmut Söhn

Julia Baldus wurde promoviert mit dem Disser- Graciela Hoffmann wurde promoviert mit dem Simon Werthwein wurde promoviert mit dem tationsthema „Zwangsvollstreckung beim Mo- Dissertationsthema „Urteilsanerkennung im Dissertationsthema „Das Persönlichkeitsrecht bilienfinanzierungsleasing“. deutsch-australischen Rechtsverkehr“. im Privatrecht der VR China“. Betreuer: Professor Dr. Wolfgang Hau Betreuer: Professor Dr. Wolfgang Hau Betreuer: Professor Dr. Ulrich Manthe

Kai Barisch wurde promoviert mit dem Disser- Daniel Kendziur wurde promoviert mit dem Dis- Tobias Witzigmann wurde promoviert mit dem tationsthema „Die Bekämpfung des internatio- sertationsthema „Abwehr- und Ausgleichsan- Dissertationsthema „Das absichtslos-dolose nalen Terrorismus durch § 129 b StGB“. sprüche privater Unternehmen gegen die Wirt- Werkzeug“. Betreuer: Professor Dr. Werner Beulke schaftstätigkeit der öffentlichen Hand am Betreuer: Professor Dr. Werner Beulke Beispiel der Anbieter von privaten Glücksspie- Julia Bord wurde promoviert mit dem Disserta- len“. Christoph-Maximilian Zeitler wurde promoviert tionsthema „Das Erbrecht der Kanalinseln von Betreuer: Professor Dr. Herbert Bethge mit dem Dissertationsthema „Zwischen Forma- den normannischen Wurzeln bis zum heutigen lismus und Freiheit – Das Rechts- und Richter- Rechtszustand“. Julia Stephanie Krais wurde promoviert mit dem bild im attischen Recht am Beispiel des Prozes- Betreuer: Professor Dr. Klaus Schurig Dissertationsthema „Blutrache und Strafrecht – ses gegen Sokrates“. Einfluss des Blutrachemotivs auf Unrecht, Schuld Betreuerin: Professorin Dr. Ulrike Müßig Aura María Cárdenas Paulsen wurde promoviert und Strafzumessung“. mit dem Dissertationsthema „Über die Rechts- Betreuer: Professor Dr. Werner Beulke vergleichung in der Rechtsprechung des Bun- Wirtschaftswissenschaftliche desverfassungsgerichts – Analyse der Heranzie- Claudia Mayer wurde promoviert mit dem Dis- Fakultät hung ausländischer Judikatur“. sertationsthema „Sicherheitsleistung durch Betreuer: Professor Dr. Michael Schweitzer Bankbürgschaft im Zivilprozess“. Betreuer: Professor Dr. Wolfgang Hau Elmar Bindl wurde promoviert mit dem Disser- Benedikt Edlbauer wurde promoviert mit dem tationsthema „Gesellschafterfremdfinanzie- Dissertationsthema „Die hypothetische Einwil- Sufang Ouyang wurde promoviert mit dem Dis- rung. Eine rechtliche und ökonomische Analyse ligung als arztstrafrechtliches Haftungskorrek- sertationsthema „Gesamthypothek und Ge- der verdeckten Gewinnausschüttung nach Pa- tiv“. samtgrundschuld nach dem BGB“. ragraph 8a KStG“. Betreuer: Professor Dr. Werner Beulke Betreuer: Professor Dr. Ulrich Manthe Betreuer: Professor Dr. Dittmar Haase 

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Miriam Flickinger wurde promoviert mit dem Anna Griesheimer wurde promoviert mit dem Markus Rostek wurde promoviert mit dem Dis- Dissertationsthema „The Institutionalization of Dissertationsthema „Deutschland in der italie- sertationsthema „mit selher jugent hat minne ir Divestitures: A Meta-Analysis of Stock Market nischen Literatur seit dem Ende des Zweiten strit: Die Bedeutung von Jugend, Ehe und Ver- Performance“. Weltkriegs“. wandtschaft für die Entwicklung der Titelfigur Betreuer: Professor Dr. Rolf Bühner Betreuer: Professor Dr. Manfred Hinz im ‚klassischen’ mittelhochdeutschen Artusro- man“. Luka Bajec wurde promoviert mit dem Disser- Grit Grigoleit wurde promoviert mit dem Disser- Betreuer: Professor Dr. Theodor Nolte tationsthema „Three Essays The Bank Len- tationsthema „Zwischen Anpassung und Ab- ding Channel“. grenzung – Integration und Transformationspro- Klara Schlichting wurde promoviert mit dem Dis- Betreuer: Professor Dr. Johann Graf Lambs- zesse der Hmong in den USA“. sertationsthema „Metadrama im Film. Filmische dorff Betreuer: Professor Dr. Klaus P. Hansen Repräsentationen von Dumb Show und Spiel im Spiel in Hamlet“. Daniel Kolleck wurde promoviert mit dem Dis- Veronika Gumpinger wurde promoviert mit dem Betreuer: Professor Dr. Jürgen Kamm sertationsthema „Variety Seeking Behavior in Dissertationsthema „Giacomo Tommasini Theorie und Anwendung“. (1769–1846) – Leben und Wirken eines italieni- Christine Speth wurde promoviert mit dem Dis- Betreuerin: Professorin Dr. Gertrud Moosmül- schen Arztes im Risorgimento“. sertationsthema „Akademisierung der Erziehe- ler Betreuer: Professor Dr. Winfried Becker rinnenausbildung? Beziehung zur Wissen- schaft“. Eugen Leippi wurde promoviert mit dem Disser- Helene Haas wurde promoviert mit dem Disser- Betreuer: Professor Dr. Guido Pollak tationsthema „Gästebefragungen als Instru- tationsthema „Das interkulturelle Paradigma“. ment des Destinationsmanagements von Kuror- Betreuer: Professor Dr. Klaus P. Hansen ten“. Fakultät für Informatik und Betreuerin: Professorin Dr. Gertrud Moosmül- Dorothee Kellermann von Schele wurde promo- Mathematik ler viert mit dem Dissertationsthema „Erfolgsfak- tor Kampagnemanagement? Oppositionswahl- Malte Reineke wurde promoviert mit dem Dis- kämpfe im Vergleich“. Christian Gruber wurde promoviert mit dem Dis- sertationsthema „Interorganisationales Lernen Betreuer: Professor Dr. Heinrich Oberreuter sertationsthema „Online Unterschriftenverifika- in Buy-Outs – eine empirische Analyse europä- tion basierend auf Methoden des Maschinellen ischer Portfoliounternehmen“. Andreas Kosuch wurde promoviert mit dem Dis- Lernens“. Betreuer: Professor Dr. Rolf Bühner sertationsthema „Sacra est omnis majestas. Der Betreuer: Professor Dr. Bernhard Sick Herrscher als Gottes Erwählter und Stellvertre- Josef Schosser wurde promoviert mit dem Dis- ter in herrschaftstheoretischen Schriften des sertationsthema „Bewertung ohne ‚Kapitalkos- späten Mittelalters“. ten’ – Ein arbitragetheoretischer Ansatz zu Un- Betreuer: Professor Dr. Franz-Reiner Erkens ternehmenswert, Kapitalstruktur und persönlicher Besteuerung“. Tobias Lang wurde promoviert mit dem Disser- Betreuer: Professor Dr. Jochen Wilhelm tationsthema „Politikberatung auf parlamenta- rischer Ebene. Eine Analyse der Arbeit der En- quete-Kommission zur Föderalismusreform im Florian Birkenfeld wurde promoviert mit dem Bayerischen Landtag“. Dissertationsthema „Entscheidende Unter- Betreuer: Professor Dr. Heinrich Oberreuter schiede – Drei Aufsätze zur Bildungsökono- mik“. Christian Pierer wurde promoviert mit dem Dis- Betreuer: Professor Dr. Gerhard D. Kleinhenz sertationsthema „Die Bayerischen Motoren Werke bis 1933. Eine Unternehmensgründung in Krieg, Inflation und Weltwirtschaftskrise“. Philosophische Fakultät Betreuer: Professor Dr. Winfried Becker

Silke Johanna Riegg wurde promoviert mit dem Silvia Maria Eder wurde promoviert mit dem Dis- Dissertationsthema „Eignungsfeststellungsver- sertationsthema „Wirtschaftspolitik auf Länder­ fahren für angehende Lehramtsstudenten zur ebene. Die Förderung der Automobilindustrie in Optimierung der Passung zwischen Anforde- Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg“. rungsprofil und individuellen Voraussetzun- Betreuer: Professor Dr. Heinrich Oberreuter gen“. Betreuer: Professor Dr. Norbert Seibert

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Neu an der Juristischen Fakultät: Prof. Dr. Hans-Georg Dederer

Professor Dr. Hans-Georg Dederer ist seit Januar 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, europäisches und inter- nationales Wirtschaftsrecht (Nachfolge Prof. Dr. Otfried Seewald). Dederer kommt von der Universität Bonn, er hat den Lehrstuhl in Pas- sau bereits im Wintersemester vertreten.

wurde er dort mit der Arbeit „Gentechnikrecht wissenschaftlichen Fakultät der Universität im Wettbewerb der Systeme. Freisetzung im Bonn, dem Nordamerikastudienprogramm der deutschen und US-amerikanischen Recht“ zum Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, Dr. jur. (summa cum laude) promoviert. Bis 2003 dem „Master of European Studies“ des Zent- war er schließlich als wissenschaftlicher Assis- rums für Europäische Integrationsforschung tent wiederum am Lehrstuhl von Prof. Herdegen Bonn oder dem „LL.M. Internationales Wirt- beschäftigt. 2003 wurde ihm die Lehrbefugnis schafts- & Steuerrecht“ an der Universität Inns- für die Lehrgebiete Staats- und Verwaltungs- bruck. recht, Völker- und Europarecht sowie Rechtsver- Seine Forschungsschwerpunkte im Bereich des gleichung durch die Rechts- und Staatswissen- Staatsrechts sind unter anderem die Menschen- schaftliche Fakultät (Bonn) verliehen, der Titel würdegarantie und das Recht auf Leben (v.a. seiner Habilitationsschrift lautet „Korporative auch im Bereich Embryonen- und Stammzellfor- Staatsgewalt. Integration privat organisierter schung), die Eigentumsgarantie, das Demokra- Interessen in die Ausübung von Staatsfunktio- tieprinzip, im Verwaltungsrecht das Umwelt- nen. Zugleich eine Rekonstruktion der Legitima- und Technikrecht, insbesondere das Hans Georg Dederer wurde 1967 in Stuttgart tionsdogmatik“. Seit 2003 war Dederer Oberas- Biotechnologie- und Biomedizinrecht (vor allem geboren. Er hat zunächst technische Kybernetik sistent (Lehrstuhl Prof. Dr. Matthias Herdegen) „grüne Gentechnik“, Stammzellforschung), im an der Universität Stuttgart studiert, dann und hat seither verschiedene Lehrstühle an den Europarecht der europäische Grundrechtsschutz Rechtswissenschaft an der Eberhard-Karls-Uni- Universitäten Bonn, Düsseldorf, Tübingen und und das europäische Wirtschaftsrecht (v.a. versität Tübingen und an der Universität Kons- seit dem Wintersemester 2008/09 in Passau ver- Grundfreiheiten, Biopatentrecht) und im Völker- tanz, wo er 1992 die erste juristische Staatsprü- treten. recht das internationale Wirtschaftsrecht (v.a. fung abgelegt hat. Bereits während des Studiums WTO-Recht, in Zukunft verstärkt auch Recht der war Dederer Stipendiat der Studienstiftung des 2008 erhielt er dorthin einen Ruf, den er einem Auslandsinvestitionen und Energierecht) und deutschen Volkes (1988-1992), 1993 hat er den Ruf an die Universität Kopenhagen (Lehrstuhl das internationale Umweltrecht, ferner der in- „Preis für gute Examen nach kurzen Studienzei- für Europarecht) den Vorzug gab, außerdem lag ternationale Menschenrechtsschutz und das hu- ten“ des Stifterverbands für die Deutsche Wis- ein Angebot der Universität Hannover vor. manitäre Völkerrecht sowie das Gewaltverbot senschaft erhalten. Den juristischen Vorberei- Dederer ist ein profilierter Wissenschaftler in und das Recht auf Selbstverteidigung. tungsdienst absolvierte er in Konstanz und in Forschung und Lehre: Er wirkte beziehungs- „Nebenbei“ versucht der dreifache Vater seine Washington, D.C. (USA). weise wirkt an zahlreichen (zum Teil Master-) Hobbys zu pflegen, die Musik (Geige, Bratsche) Studiengängen im In- und Ausland mit, bei- und den Sport (Jogging, Bergwandern, Skifah- Nach dem 2. Staatsexamen war Dederer wissen- spielsweise an der Deutschen Rechtsschule der ren). schaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn Universität Warschau, dem „Master of Drug Re- (Lehrstuhl Prof. Dr. Matthias Herdegen), 1997 gulatory Affairs“ an der Mathematisch-Natur-

PD Dr. Armin Engländer: Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafprozessrecht

Der Mainzer Privatdozent Dr. Armin Engländer ist seit April Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafprozessrecht (Nachfolge Prof. Dr. Bernhard Haffke) an der Universität Passau.

Armin Engländer wurde 1969 in Frankfurt ge- bis 1999, unterbrochen von einem einjährigen 2002 bis 2008 Wissenschaftlicher Assistent, ab boren. Er hat 1989/90 an der Johann Wolfgang Sonderurlaub für sein Dissertationsprojekt. Das Mitte Juli 2008 war er dort Akademischer Rat. Goethe-Universität in Frankfurt/Main Politik- zweite juristische Staatsexamen folgte 1999. Promoviert wurde Engländer 2002 an der Julius- wissenschaften studiert und von 1990 bis 1996 Von 1999 bis 2002 war Engländer wissenschaft- Maximilians-Universität Würzburg (Doktorva- Rechtswissenschaften ebenfalls in Frankfurt. licher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, ter: Prof. Dr. Horst Dreier) mit einer Arbeit über Sein 1. juristisches Staatsexamen legte er 1996 Strafprozessrecht und Strafrechtsgeschichte der den „Diskurs als Rechtsquelle?“. ab, das Referendariat absolvierte er von 1996 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, von Sein Habilitationsverfahren wurde im 

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Januar 2008 mit der Schrift „Grund und Gren- und der Rechtsphilosophie (insb. Rechtsphilo- zen der Nothilfe“ und dem Vortrag „Der Gefah- sophie und Rechtstheorie des 20. Jahrhun- renzusammenhang bei der Körperverletzung mit derts). Todesfolge“ im Fachbereich Rechts- und Wirt- schaftswissenschaften der Johannes Guten­ Seine privaten Hobbys sind Sport (Fitness, Rad- berg-Universität Mainz abgeschlossen. Damit fahren, ), Theater und Oper, Konzerte erhielt er die Venia Legendi für Strafrecht, Straf- (Klassik & Pop), Kochen, Wein (insbesondere prozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsthe- Rheingauer Riesling und Bordeaux) und die Po- orie. litik (20 Jahre aktive Kommunalpolitik).

Seine beruflichen Schwerpunkte liegen im Straf- recht insbesondere in den Themengebieten der Notwehr, des Notstands und sonstiger Recht- fertigungs- und Entschuldigungsgründe sowie im Strafprozessrecht, im Wirtschaftsstrafrecht

Prof. Dr. Tobias Kaiser Inhaber der W2-Professur für Mathematik

Mit dem aus Straubing stammenden Privatdozenten Dr. Tobias Kaiser wurde der erste Inhaber einer Lehrprofessur in der Fakultät für Informatik und Mathematik der Universität Passau ernannt. Er hat seit März die W2-Professur für Mathematik (Lehrprofessur) inne.

Von August 2002 bis August 2003 verbrachte er In seiner Freizeit beschäftigt sich Tobias Kaiser ein Jahr als Visiting Assistant Professor an der mit Geschichte und spielt wettkampfmäßig Fuß- UIUC (University of Illinois at Urbana-Cham- ball und Tennis. paign) in den USA. 2007 habilitierte er sich an der Universität Regensburg und im Winterse- Lehrprofessuren mester 2007/2008 hatte er eine Lehrstuhlver- Im Bayerischen Hochschulpersonalgesetz kön- tretung an der Universität Konstanz inne. Seit nen Professuren auch als „Lehrprofessuren“ 1. April ist er Professor für Mathematik in der ausgestaltet werden. Deren Inhaber widmen Fakultät für Informatik und Mathematik der Uni- sich verstärkt der Lehre, ihre Lehrverpflichtung versität Passau. beträgt zwischen 12 und 16 Semesterwochen- Die Forschungsinteressen von Tobias Kaiser lie- stunden. An der Universität Passau gibt es drei gen in der Verbindung von Geometrie, Analysis Lehrprofessuren in der Juristischen Fakultät Tobias Kaiser wurde 1975 in Straubing geboren. und Logik. Dazu arbeitet er auf dem noch rela- (Strafrecht, Öffentliches Recht und Zivilrecht), Er studierte von 1994 bis 1999 an der Universi- tiv jungen Gebiet der o-minimalen Strukturen, die derzeit vertreten werden, und eine für Ma- tät Regensburg Mathematik (Diplom) mit Ne- die äußerst interessante interdisziplinäre Zu- thematik in der Fakultät für Informatik und Ma- benfach Physik. Dort wurde er 2001 bei Prof. Dr. sammenhänge in der Mathematik aufzeigen und thematik. Weitere Lehrprofessuren für Philoso- Manfred Knebusch promoviert. Seitdem war er sich vielfach, auch außerhalb der Mathematik, phie, Internationale Politik und Methoden der Assistent an der Universität Regensburg, zuletzt anwenden lassen. Im Rahmen seiner wissen- Empirischen Sozialforschung sind im Beset- bei Prof. Dr. Knut Knorr. schaftlichen Tätigkeit pflegt er vielfältige Kon- zungsverfahren. Finanziert werden die Lehrpro- takte unter anderem nach USA, Kanada, Frank- fessuren aus Studienbeiträgen – weil sie der reich und Israel. deutlichen Verbesserung der Studienbedingun- gen dienen.

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Prof. Dr. Tomas Kuhn Inhaber der W2-Professur für Zivilrecht

Der gebürtige Münchner Dr. Tomas Kuhn ist seit 1. April Inhaber der W2-Professur für Zivilrecht (Lehrprofessur) in der Juristischen Fakultät der Universität Passau.

Rechtswissenschaften studiert und wurde dabei Privatrechtsgeschichte der Universität Regens- nach dem Bayerischen Begabtenförderungsge- burg; von August 2004 bis September 2008 war setz gefördert. Von 2001 bis 2007 studierte er, er Assistent an diesem Lehrstuhl. Im Winterse- ebenfalls in Regensburg, Psychologie (Diplom). mester 2008/09 vertrat Kuhn die Lehrprofessur für Zivilrecht an der Universität Passau. Promo- Die Referendarausbildung legte er von 1997 bis viert wurde er 2007 mit einer Arbeit zum Thema 1999 in Regensburg ab, von August 2000 bis „Ersatzaussonderungsrecht und Drittwider- Juli 2001 war er Notarassessor in Amberg. Zwi- spruchsklage“. Die Forschungsinteressen von schen seinen beiden Studiengängen arbeitete Tomas Kuhn liegen vornehmlich im Schuldrecht Kuhn mit Unterbrechungen in der Rechtsan- und im Vollstreckungsrecht. waltskanzlei von Christian Wehowsky in Mün- chen mit. In seiner Freizeit beschäftigt sich Kuhn mit „Pro- Dr. Tomas Kuhn grammkino“ und moderner Kunst (Malerei und Tomas Kuhn wurde 1971 in München geboren, In den Jahren 2001 bis 2004 war Kuhn wissen- Fotografie) und spielt Fußball. er hat von 1991 bis 1996 an der Universität Re- schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bür- gensburg und an der Université de Lausanne gerliches Recht und Deutsche und Europäische

[ Et Cetera

„Worauf es ankommt“: Festschrift für Schulreferenten Konrad Bürgermeister

Prof. Dr. Hans Mendl, Lehrstuhl für Religionspä- dagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, hat gemeinsam mit Theresia Glück, Leiterin des Religionspädagogischen Seminars der Diözese Passau, eine Festschrift für den Schulreferenten der Diözese, Ordinariatsrat Konrad Bürgermeis- ter, zu dessen 65. Geburtstag mit dem program- matischen Titel „Worauf es ankommt“ heraus- gegeben. Dass beide Institutionen das Projekt geschultert haben, ist Indiz für die hervorra- gende Kooperation zwischen erster, zweiter und dritter Phase der Lehrerbildung im Bereich des Fachs Katholische Religionslehre, wie sie in Pas- sau praktiziert wird. Aus dem Umfeld beider Ein- richtungen und aus der bayerischen und bun- desdeutschen Religionspädagogik fanden sich beinahe dreißig Autoren, die aus ihrem jeweili- gen beruflichen Feld in einem Beitrag beschrie- ben haben, worauf es für sie in der Lehrerbil- dung und im Religionsunterricht ankommt.

Hans Mendl / Theresia Glück (Hg.), Worauf es ankommt. Festschrift für Konrad Bürgermeister, Verleger Josef Duschl, Prof. Dr. Hans Mendl, Ordinariatsrat Konrad Bürgermeister, Schulrätin i.K. Theresia Glück. Winzer 2009, € 24,80.

01/2009 Campus Passau Et cetera ] 33

Bayerische Universitätsarchivare tagten in Passau

Erstmals seit Errichtung des Arbeitskreises der Bayerischen Universitätsarchive fand das turnusmäßige Arbeitstreffen der Archivarinnen und Archivare der Universitäten in Bayern in Passau statt.

chen (LMU und TU), München-Neubiberg (Bun- deswehr), Regensburg, Würzburg und Passau. Den Anlass zur Einladung nach Passau bildete die vom Passauer Archivar Mario Puhane M. A. gestaltete Sonderausstellung zum 30-jährigen Jubiläum der Universität Passau im Foyer der Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek.

Im Mittelpunkt der Beratungen standen zu- kunftsweisende Dokumenten-Management-Sys- teme (DMS) und deren Schnittstellen. Denn ob- wohl DMS vielerorts noch Zukunftsmusik ist, wird es später einmal die Hauptaufgabe der Ar- chive sein, Informationen aus dem DMS späte- ren Generationen besser zugänglich zu machen, wie es ein Benutzer von Büchern oder papiere- nen Unterlagen gewohnt ist. So wird schnell aus der digitalen Zukunft archivalische Alltags- und Quellenarbeit.

Die Teilnehmer des Arbeitstreffens der Bayerischen Universitätsarchivarinnen und Universitätsarchivare vor den Schau- Archivar Puhane nutzte die Gelegenheit und tafeln der Sonderausstellung zum 30-jährigen Jubiläum der Universität im Foyer der Zentralbibliothek (2. von links zeigte seinen Kollegen das Passauer Universi- Dr. Werner Lengger (Augsburg), Sprecher des Arbeitskreises, und 4. von rechts Gastgeber Mario Puhane M. A.) tätsarchiv, erläuterte bei einem Rundgang über den Campus die Entwicklung der Universität Zweimal im Jahr treffen sich die Leiterinnen und Mitglieder des Arbeitskreises sind die Universi- und veranschaulichte bei einem abschließenden Leiter sowie Mitarbeiter der Universitätsarchive tätsarchive von Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Besuch der Sonderausstellung 30 Jahre Uni Pas- an wechselnden Standorten im Freistaat. Erlangen-Nürnberg, Eichstätt-Ingolstadt, Mün- sau die Geschichte der Universität.

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Sturm auf den Gipfel: Passauer Informatikstudenten entwickeln Deutschlands größtes Infoportal für Skifahrer

Skifahrer wünschen sich für ihren Winterurlaub vor allem viel Schnee, strahlenden Sonnenschein und eine komfortable Unterkunft. Dank den beiden Passauer Informatikstudenten Martin Bauer und Thomas Oberleitner müssen sich Wintersportler nicht mehr ausschließlich auf ihr Glück verlassen. Das von ihnen vor vier Jahren geschaffene Informationsportal skigebiete-test.de klärt den ambitionierten Wintersportler und Urlauber über die genauen Bedingungen an den Hängen und Pisten auf. In übersichtlichen Tabellen werden die Skigebiete mit dem meisten Schnee und dem schönsten Wetter angezeigt. Zusätzlich gewährt die Internetseite über Webcams aktuelle Einblicke in die einzelnen Skigebiete, sodass sich jeder Besucher ein eigenes Bild von den örtlichen Gegebenheiten machen kann.

Ausweitung auf Skiregionen in Kanada, Südamerika und Asien angedacht In der Wintersaison 07/08 konnten sich mehr als 3,8 Millionen Wintersportler weltweit auf www. skigebiete-test.de über ihren Skiurlaub informie- ren. Zwischen Oktober 2007 und April 2008 wurden über zwölf Millionen Seitenaufrufe von Skifahrern und Snowboardern getätigt. Viele Nutzer zeigen sich begeistert von der Seite. So schreibt ein Besucher ins Gästebuch: „Die Wet- terprognosen und die Schneehöhenentwicklung sind sensationell. Mein uneingeschränktes Lob.“ Doch nicht nur deutsche Wintersportler infor- mieren sich auf skigebiete-test.de über die schönsten Skigebiete. Auch für viele internatio- nale Besucher stellt die Seite einen gefragten Anlaufpunkt dar, schließlich werden auch Ho- tels in Neuseeland, Australien und den USA über sie vermittelt. Ein Besucher fragt die Betreiber über das Gästebuch gar, wann sie endlich auch

Das Team von Skigebiete-test.de (von links): Die Passauer Informatikstudenten Bernhard Kübeck, Martin Bauer und Thomas Oberleitner.

Insgesamt 25.000 Unterkünfte in 900 - 2000, Uvex, und Reusch konnten nam- gebieten auf skigebiete-test.de hafte Sponsoren gewonnen werden. Dabei hatte alles einmal ganz anders angefan- gen: Als das Projekt vor vier Jahren noch in den Zukünftig auch Bergsteiger, Wanderer und Kinderschuhen steckte, lag der Schwerpunkt auf Mountainbiker im Fokus der Erstellung von umfangreichen Testberichten Doch die beiden angehenden Informatiker ru- über Skiregionen und deren Veröffentlichung im hen sich auf ihrem Erfolg nicht aus, sondern ent- 25.000 Unterkünfte, 900 Skigebiete, 1.500 Wetterstati- Internet. In der Folgezeit hat sich der Schwer- wickeln ihr Projekt stetig weiter. Für die Zukunft onen, 700 Webcams: Der Umfang von skigebiete-test.de punkt von der Erstellung redaktioneller Inhalte ist bereits ein Portal für sämtliche alpine Som- ist bereits heute beindruckend. immer mehr auf die technische Realisierung von meraktivitäten geplant. „Wir möchten für Berg- Skiregionen in Argentinien hinzufügen würden. Schnittstellen im gesamten Wintersport- und steiger, Wanderer, Mountainbiker und alle an- Thomas Oberleitner zeigt sich über das Interesse Tourismusbereich verschoben, der Umfang deren Aktivsportler in den Bergen das werden, aus Übersee hocherfreut: „Sobald es die Zeit nahm immer mehr zu. Alleine die blanken Zah- was wir für Skifahrer und Snowboarder heute erlaubt, werden wir auch versuchen, unser Kon- len wirken heute bereits beeindruckend: Über schon sind“, erklärt Martin Bauer. Es zeigt sich zept auf die noch verbliebenen Wintersport­ 25.000 Unterkünfte, 900 Skigebiete, 1.500 Wet- also: Der Gipfel ist für skigebiete-test.de längst regionen Kanada, Südamerika und Asien auszu- terstationen und 700 Webcams umfasst das In- noch nicht erreicht. weiten. Unser Kerngeschäft findet aber in formationsportal aktuell, womit es sich zum Europa statt, sodass wir uns natürlich auf die- wohl größten unabhängigen Wintersportportal » www.skigebiete-test.de sen Raum konzentrieren müssen“. Deutschlands entwickelt hat. Mit Blizzard, Sport » [email protected]

01/2009 Campus Passau Verein der Freunde und Förderer der Universität Passau e.V. Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie die Universität!

Der Verein der Freunde und Förderer unterstützt die Universität in Forschung und Lehre, insbesondere durch finanzielle Unterstützung bei Beschaffungen und bei der Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen, er pflegt die Verbindungen der Universität mit den Bürgern der Stadt und der Region und fördert das studentische Leben. Umgekehrt werden die Mitglieder des Vereins regelmäßig über aktuelle Ereignisse an der Universität informiert. So erhalten die Mitglieder kostenlos das Uni-Magazin „Campus Passau“ und werden zu den Veranstaltungen des Vereins eingeladen.

Beispielhaftes Engagement des Vereins für die Universität: • jährl. Beitrag zur Unterstützung von Lehre und Forschung an der Universität (2004): 40.000 Euro Die Jahresmitgliedsbeiträge betragen mindestens: • Anmietungen für die Universität für Einzelpersonen: 15,- Euro, • Mithilfe bei der Unterbringung der Studenten, vor allem auch von Studenten aus dem Ausland für sonstige Mitglieder (Firmen, Vereine, Körperschaften, • Förderung studentischer Aktivitäten sonstige Vereinigungen): 60,- Euro Gemäß den Richtlinien über die Gemeinnützigkeit können • Kontaktveranstaltungen, u. a. „Universitätstage“ in Niederbayern, Begrüßung der Studierenden Spenden u. Beiträge steuerlich abgesetzt werden. beim „Erstsemesterempfang“ Der Verein ist als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt.

Ausgefüllt zurück an: Beitrittserklärung: Per Fax 0851/396-313 oder per Post Name

Organisation/Firma

Verein der Freunde und Förderer der Universität Passau e.V. Straße/Postfach Geschäftsstelle Rathaus Rathausplatz 2 PLZ, Ort 94032 Passau Tel./Fax

Telefon: 0851/396-220 Fax: 0851/396-313 Unterschrift passauer erlebnisbad

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