FES-Info 01-2011
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INFO 01/2011 SCHWERPUNKT Die Krise im Euroraum 3 VORDENKEN Programm für Europas Sozialdemokratie 17 MITWIRKEN Die Arbeitswelt im Wandel 24 TEILHABEN Integrationsprozesse erfolgreich gestalten 33 VERNETZEN Tunis: Neuanfang in einem befreiten Land 42 2 DEZEMBER 2010 – JANUAR – FEBRUAR – MäRZ 2011 Inhalt TEXTBEITRÄGE FES-INFO 1/2011 IN DIESER AUSGABE Merin Abbass, Yasemin Ahi, Vasyl Andriyko, SCHWERPUNKT Julia Bläsius, Stephanie Böhm, Matthes Tiefere Ursachen der Krise Buhbe, Jochen Dahm, Michael Dauderstädt, Makroökonomische Ungleichgewichte in der Euro-Zone ...3 Knut Dethlefsen, Claudia Detsch, Simone Döbbelin, Michael Ehrke, Matthias Eisel, Solidarität in Europa Stefanie Elies, Roland Feicht, Michael Fischer, Finanzkrise und die Konsequenzen Claudia Flohr, Alina Fuchs, Peter Gey, Martin für die Europäische Union .................................................4 Gräfe, Sergio Grassi, Rainer Gries, Björn Hacker, Mirko Hempel, Felix Hett, Silke Währungskrise oder Staatsschuldenkrise? Hillesheim, Kristina Hölscher, Katharina Deutsch-Französische Sichtweisen .....................................7 Hofmann, Peter Hurrelbrink, Heinz Albert Das Schlachten heiliger Kühe Huthmacher, Judith Illerhues, Lena Jaschob, Das Projekt einer EU-Steuer .............................................14 Matthias Jobelius, Friederike Kamm, Werner Kamppeter, Türkan Karakurt, Nicole Katsioulis, Christian Kellermann, Helene Gesellschaftliches ENGAGement�/ Kortländer, Eszter Kováts, Jeanette Ladzik, SOZIALE DEMOKRATIE Susanne Langsdorf, Christina Lauer, Gero Chancen und Stolpersteine Maass, Thomas Mättig, Simone Mayer, Michael Meier, Ralf Melzer, Swetlana Ein gemeinsames Programm Michajlowa, Irina Mohr, Nicole Nestler, Paul für die Sozialdemokratie in Europa ..................................17 Pasch, Alexander Petratschkov, Stephan Gleiche Rechte, gleiche Chancen, gleiches Glück? Reichert, Franziska Richter, Susanne Richter, 100 Jahre Internationaler Frauentag ...............................22 Stefanie Ricken, Horst Schmidt, Michael Schultheiß, Philipp Schultheiss, Günther Einzigartiger Ort der Begegnung Schultze, Markus Schreyer, Thomas FES beim Weltsozialforum 2011 ......................................23 Schwandt, Beyhan Sentürk, Sebastian Sperling, Karl-Heinz Spiegel, Stephan WIRTSCHAFT, ARBEIT, SOZIALES Thalhofer, Yvonne Themann, Daniela Turß, Martin Weinert, Frederic Werner, Gaby Veränderungen als Druck Wittpohl, Lothar Witte Der Managerkreis der FES über die Arbeitswelt im Wandel ....................................................24 Chancen für die „Grüne Wirtschaft“? Umbau der Industriegesellschaft in Polen ........................29 Wachstum durch bessere Verteilung Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung ...............30 IMPRESSUM INTEGRATION, BILDUNG, KULTUR Herausgeber: Einstiege eröffnen Friedrich-Ebert-Stiftung Integrationsprozesse erfolgreich gestalten .......................33 Kommunikation und Grundsatzfragen Godesberger Allee 149 Probleme sind lösbar D-53175 Bonn Kommunale Verantwortung bei der Telefon: 0228/883–0 Gesundheitsversorgung .................................................35 Internet: www.fes.de Hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk Zukunft? .............40 E-Mail: [email protected] Redaktion: Peter Donaiski, EUROPA UND DIE WELT Pressestelle Berlin Neuanfang in einem befreiten Land Hiroshimastraße 17, D-10785 Berlin Telefon: 030/269 35–7038 Das FES-Büro in Tunis ......................................................42 Telefax: 030/269 35–9244 Freundschaft in schwierigen Zeiten E-Mail: [email protected] Peter Struck und Anke Fuchs in Israel und Palästina ........48 Satz, Layout, Herstellung: Symbol der Versöhnung Publix, H. Eschenbach, Berlin 40. Jahrestag von Willy Brandts Besuch in Polen ..............50 Druck: Überfordert und überschätzt? Braunschweig Druck GmbH, Braunschweig Perspektiven der afrikanischen Sicherheitsarchitektur ......60 Titelgestaltung: Wolfgang Rabe, Berlin Partnerschaften ohne Bedeutung Fotos auf den Seiten 17, 24, 33 und 42: Die Strategischen Partnerschaften fotolia.com der EU mit Mexiko und Brasilien .....................................62 Printed in Germany, Mai 2011 Gedruckt auf 90 g matt gestrichen PublikationeN ISSN 0942-1351ISSN 0942-1351 Neue Publikationen der FES .............................................64 FES INFO 1 / 2 0 1 1 SCHWERPUNKT 3 DIE KRISE IM EURORAUM URSACHEN UND LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN Im Jahre vier der globalen Finanzkrise schwelt sätze durchgespielt. Dabei wurde deutlich, dass dieser Flächenbrand im Euro-Raum als Staats- der vorherrschende Blick auf die Staatsschul- schuldenkrise weiter. Um Lösungen für die denproblematik und deren scheinbare Lösung Probleme immer höherer Schuldenlasten von allein über mehr Haushaltsdisziplin in die Irre Euro-Mitgliedsstaaten und um Alternativen zu führt. Im Kern handelt es sich bei der Krise um krisenverschärfenden Maßnahmen zu entwi- Probleme der europäischen Integration, die nur ckeln, hat die Abteilung Wirtschafts- und So- über „mehr Europa“, beispielsweise über ein hö- zialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung in einer heres Maß wirtschaftlicher Koordinierung und Reihe von Tagungen, Fachgesprächen und Ana- Kooperation gelöst werden können. lysen verschiedene Diagnose- und Lösungsan- TIEFERE URSACHEN DER KRISE Studie MAKROÖKONOMISCHE UNGLEICHGEWICHTE IN DER EURO-ZONE Die Schuldenkrise wurde in kaum einem der eine Konsequenz von Überschuldungsprozessen Krisenländer durch eine unsolide Haushalts- bei den privaten Haushalten und den Banken. politik der Regierung verursacht. Allenfalls Die gesamtwirtschaftlichen Überschuldungs- für Griechenland trifft dies zu, da dort auch in probleme, wie sie jetzt in Irland und Spanien wirtschaftlich guten Zeiten zu wenig Steuern er- auftreten, sind daher kaum mit einer verschärf- hoben und zu viele Staatsausgaben getätigt wur- ten Überwachung und Sanktionierung von Bud- den. Dagegen hatten Irland und Spanien noch getdefi ziten und der Staatsverschuldung zu ver- vor Ausbruch der Krise eine äußerst dynamische hindern. Auch ein verschärfter Stabilitäts- und Wirtschaftsentwicklung und sogar Überschüsse Wachstumspakt, wie er auf dem jüngsten EU- im Staatshaushalt bei niedrigen und sinkenden Gipfel von den europäischen Staats- und Regie- Staatsschulden erzielt. Erst das Platzen der Bau- rungschefs beschlossen wurde, hätte die aktuelle und Immobilienblasen führte in diesen Ländern Krise nicht verhindern können. Die Ursachen der dazu, dass die Volkswirtschaften in eine tiefe Staatsschuldenkrise liegen vielmehr in den ma- Wirtschaftskrise stürzten und die öffentliche kroökonomischen Ungleichgewichten, die sich Hand mit hohen, schuldenfi nanzierten Staats- binnenwirtschaftlich in einer Überschuldung ausgaben den Anstieg der Arbeitslosigkeit be- der privaten Haushalte und Banken und außen- kämpfen und die überschuldeten Banken retten wirtschaftlich in einer zunehmenden Auslands- musste. So die Ergebnisse einer Studie von Prof. verschuldung der Krisenländer widerspiegeln. Dr. Sebastian Dullien von der Hochschule für Um zukünftig Schuldenkrisen in der Euro-Zone Technik und Wirtschaft Berlin, die er im Auftrag erst gar nicht entstehen zu lassen, muss daher der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik er- das Problem makroökonomischer Ungleichge- stellt hat. wichte und das zunehmende wirtschaftliche Die steigende Staatsverschuldung stellt also Auseinanderdriften der Euro-Mitgliedsstaaten nicht die Ursache der gegenwärtigen Krise dar, angegangen werden. Hierfür bietet sich als ein sondern ist Folge anderweitiger wirtschaftspo- wirtschaftspolitisches Instrument beispielswei- litischer Fehlentwicklungen, allen voran ist sie se die Einführung eines außenwirtschaftlichen 1 / 2 0 1 1 INFO FES 4 SCHWERPUNKT Stabilitätspaktes an, wie es Sebastian Dullien in M ehr zum T hema seiner FES-Studie vorgeschlägt, da dieser neben Sebastian Dullien: „Ungleichgewichte im Euro- der Staatsverschuldung auch die Verschuldung Raum: akuter Handlungsbedarf auch für Deutsch- der Banken und privaten Haushalte mitberück- land“, WISO Diskurs – sichtigt. http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07696.pdf Podiumsdiskussion SOLIDARITÄT ODER KONKURRENZ F inanzkrise und die K onse Q uenzen F Ü R die E urop Ä ische U nion Wird Europa in Zukunft auf Solidarität oder auf die Europäische Union bei der demokratischen Konkurrenz basieren? Mit dieser Leitfrage be- Legitimierung von Entscheidungsprozessen zu- schäftigten sich die Teilnehmer einer Podiums- nehmend auf einer schiefen Ebene und warnte diskussion, die die Internationale Politikanalyse vor Fehlinterpretationen. So stellte der Luxem- der FES organisierte. Nur zwei Tage vor dem Gip- burger klar, dass es sich gegenwärtig nicht um feltreffen der Staats- und Regierungschefs der Eu- eine Krise des Euro, sondern um eine Überschul- ropäischen Union am 24. und 25. März diskutier- dungskrise der öffentlichen Haushalte handele. ten der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Für ein dringend benötigtes neues Wachstums- Steinmeier, der luxemburgische Außenminister modell in Europa mangele es nach Ansicht von Jean Asselborn und sein griechischer Amtskollege Frank-Walter Steinmeier in der von konserva- Gemeinsame Lage- beurteilung: Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn, der SPD- Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Stein- meier und Griechen- lands Außenminister Dimitris Droutsas (v.r.n.l) bei der FES in Berlin. (Foto: Unger) Dimitris Droutsas über die bevorstehenden Wei- tiven Regierungen dominierten EU jedoch an chenstellungen in Brüssel. Auf der Agenda stand Konzepten. Er kritisierte vor allem das Krisenma-