Österreichischer Musikmarkt2016
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IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft ÖSTERREICHISCHER MUSIKMARKT www.ifpi.at IAN EHM 2016 IFPI INHALTMUSIKMARKT 2016 05 EDITORIAL 06 BIG FIGURES 2016 08 ÖSTERREICHISCHER MUSIKMARKT 2016 › Der Musikmarkt 2016 im Überblick › Streaming und Downloads › Physischer Tonträgermarkt › Die beliebtesten Musikstile › LSG Lizenzeinnahmen 18 MUSIKPIRATERIE 20 INTERNATIONALER MUSIKMARKT 2016 22 VALUE GAP 24 CHARTS & PLATINAUSZEICHNUNGEN 2016 › Top 40 Single Charts, Top 40 Album Charts › Nr. 1 Singles und Alben › Airplay Jahrescharts › Platinauszeichnungen 28 AMADEUS AUSTRIAN MUSIC AWARDS 2017 30 IFPI-MITGLIEDER 31 IMPRESSUM IAN EHM 03 EDITORIAL VALUE GAP Ein seit Jahren bekanntes, für Kunstschaffende und Kulturproduzenten massiv nachteiliges Phänomen hat einen Namen: Value Gap! Verstanden wird darunter der unfreiwillige Wertetransfer von den Kreativschaf- fenden zu Online-Plattformen, wie etwa YouTube, Dailymotion & Co. Nie war das Musikangebot größer und der Musikkonsum – vor allem auch über diese Plattformen - intensiver, aber dennoch bleibt ein substanzielles Wachstum in der Musikbranche aus. Viele sehen in flexiblen Streaming-Angeboten die Zukunfts- perspektive für den Musikmarkt, aber vom weltweit größten Streaming-Anbieter YouTube erhalten Musikschaffende und Labels entweder überhaupt keine oder nur eine minimale Abgeltung. Möglich wird diese Marktverzerrung durch ein rechtliches Schlupfloch, das You- Tube und andere so genannte User Uploaded Content-Plattformen – zu Unrecht – für sich in Anspruch nehmen. Obwohl sie den Content auf ihren Plattformen mit ausgeklügelten Algorithmen sortieren, kuratieren und promoten, also anbie- ten, lehnen sie jede Verantwortung für die urheberrechtliche Lizenzierung des Contents ab. Vorgeschoben wird das Argument, sie seien völlig neutrale techni- sche Dienstleister, so wie ein Host-Provider, der tatsächlich nur einen neutralen Webspace zur Verfügung stellt. Manchmal sagen eben Zahlen mehr als Worte: 82% aller YouTube-User geben als Präferenz das Streamen von Musik an, weltweit werden bereits eine Milliarde User erreicht und der Gesamtumsatz von YouTube und Google betrug im Vorjahr über 65 Milliarden US$. Die Lizenzerträge der Musikbranche bei YouTube lagen zuletzt bei deutlich unter 1,- € pro User und Jahr. 16,- € beträgt der Vergleichs- wert bei Streaming-Diensten wie Spotify, Deezer & Co. Neben der Ausbeutung kreativer Leistungen kommt es auch zu einer evidenten Marktverzerrung zwischen lizenzierten Streaming-Abos und nicht-lizenzierten User Uploaded Content-Plattformen. Der EU-Gesetzgeber war gefordert, hat im Rahmen der Copyright-Reformvor- schläge vom September 2016 reagiert und eine Lösung für den Value Gap aus- gearbeitet. Die Musikwirtschaft hat dies als ersten und wichtigen Schritt in die richtige Richtung begrüßt, anderen ging der Gesetzesvorschlag nicht weit genug. YouTube/Google war – wenig überraschend – massiv dagegen und schickte die Lobbyisten auf den Weg. Nicht ohne Erfolg, denn einige Entscheidungsträger auf europäischer Ebene scheinen das EU Copyright-Package bis zur Unkennt- lichkeit verwässern zu wollen. Daher unser Appell: Schließen Sie die rechtlichen Schlupflöcher für YouTube & Co, es geht um Fairness für die Kunstschaffenden und Contentbranchen in Europa! Das künftige Wachstum der Musikwirtschaft liegt im Digitalmarkt, aber ohne faire Rahmenbedingungen kann das vorhandene Wachstumspotenzial nicht ausgeschöpft werden. DIETMAR LIENBACHER, FRANZ MEDWENITSCH IAN EHM 05 THE BIG FIGURE 2016 IFPI MUSIKMARKT 2016 137MILLIONEN EURO UMSATZ 73,3 Millionen Euro physischer Markt 60,2 Millionen Euro CDs 7,1 Millionen Euro Vinyl 6 Millionen Euro Musik-DVDs 33,7 Millionen Euro Digitalmarkt 17,5 Millionen Euro Streaming 2 Milliarden Songs gestreamt 15,8 Millionen Euro Downloads 7 Millionen Euro Synch/Merch Millionen Euro LSG 23 IAN EHM 06 07 ÖSTERREICHISCHER IFPI MUSIKMARKT 2016 MUSIKMARKT Der Musikmarkt 2016 im Überblick › Musik-Streaming setzt Erfolgslauf mit + 56% fort › 25% Umsatzplus mit Vinyl-Schallplatten › „Ham Kummst“ von Seiler und Speer auf Platz 1 der Album-Jahrescharts 2016 › 137 Millionen Euro Umsatz am gesamten Musikmarkt (-4,4%) 2016 wurden insgesamt 137 Millionen Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Euro am österreichischen Musikmarkt Verbands der österreichischen Musik- MUSIKMARKT 2016 erwirtschaftet. Die Umsätze mit Stre- wirtschaft: „Streaming ist der Wachs- ÖSTERREICH aming-Abos legten um 56% auf bereits tumsmotor am österreichischen Umsatz gesamt in Mio. Euro 17,5 Millionen Euro zu. Die Vinyl-Ver- Musikmarkt, aber noch wichtiger ist 145,5 143,3 137 käufe stiegen mit einem Umsatzplus die Vielfalt des Angebots. Bei den Mu- von 25% auf 7,1 Millionen Euro. Die sikstilen und Genres, bei den Künst- physischen Tonträger CD, DVD und lerinnen und Künstlern und vor allem Vinyl sind bei den österreichischen auch bei den Formaten, von der Vinyl- -3% -1,5% -4,4% Musikfans weiterhin sehr beliebt und Schallplatte bis zum Streaming-Abo. bleiben mit 73,3 Millionen Euro die Die Konsumenten entscheiden, und sie 2014 2015 2016 größten Umsatzbringer am heimischen hatten noch nie so viel Auswahl. Die Musikmarkt. Die Lizenzeinnahmen Musikbranche kann optimistisch in die über die Verwertungsgesellschaft LSG Zukunft blicken.“ UMSATZ DER erreichten 23 Millionen Euro. Weitere EINZELNEN FORMATE rund sieben Millionen Euro steuern die Bestseller Seiler und Speer mit „Ham Umsatz in Mio. Euro Umsätze mit Merchandising-Produk- Kummst“, vier österreichische Alben in den ten sowie die Lizenzierung von Musik Top 10 der Jahrescharts. Seiler und Speer 7 für Filme oder Werbung (Synch-Rech- sind die Topseller des Jahres 2016. 23 te) zum Gesamtumsatz bei. Ihr mit 4-fach Platin ausgezeichnetes Erfolgsalbum „Ham Kummst“ führt Dietmar Lienbacher, Präsident des Verbands die Liste der offiziellen „Austria Top der österreichischen Musikwirtschaft: 40“ Album-Verkaufscharts an. Weiters 33,7 60,2 „Die anhaltenden Erfolge österreichi- schafften es Andreas Gabalier (MTV scher Künstler und der endgültige Unplugged), die Seer (20 Jahre – nur Durchbruch von Musikstreaming sind das Beste!) und das Neujahrskonzert 6 sehr positiv zu bewerten. YouTube ver- 2016 mit den Wiener Philharmonikern zerrt den Streaming-Markt allerdings und Mariss Jansons unter die Top 10 7,1 gewaltig und trägt bei hohen Userzah- der Jahrescharts. Insgesamt platzierten ■ CD ■ Digital len und immensen Werbeeinnahmen sich nicht weniger als 30 Alben-Pro- ■ Vinyl ■ LSG 58■ DVD ■ Synch/Merch/ +322014 nur minimal zu den Einnahmen von duktionen aus Österreich in den Top Sonstige Künstlern und Labels bei. Wir wollen 100 Album-Charts, 11 davon schafften YouTube als Partner, aber unter fairen für mindestens eine Woche den Sprung ANTEIL Marktbedingungen.“ ganz an die Spitze der Verkaufscharts. MUSIKFORMATE in Prozent-Anteilen am Gesamtmarkt 2016, ohne LSG/Synch/Merch 17 15 „Streaming sorgt bereits 32 für mehr als die Hälfte der DIGITAL: (in 48Prozent-Anteilen) +52 56 Umsätze am digitalen Musik- ■ Streaming markt. MEHR ALS ZWEI ■ Downloads 5 MILLIARDEN SONGS WURDEN 7 ) 2016 GESTREAMT.“ ) ■ CD ■ DVD IAN EHM 56■ Vinyl ■ Digital +7532 08 09 STREAMING & IFPI MUSIKMARKT 2016 DOWNLOADS › 56% Umsatzplus bei Streaming-Abos › 2016 wurden zwei Milliarden Songs gestreamt Streaming-Abos weiterhin auf Erfolgskurs Dieses Schlupfloch soll allerdings ONLINE-MUSIKMARKT Der Erfolgslauf bezahlter Musikstrea- bei der anstehenden Modernisierung ÖSTERREICH ming-Abos setzte sich auch 2016 fort: des EU-Urheberrechts geschlossen Umsatz in Mio. Euro Mit einer Umsatzsteigerung von 56% werden. auf 17,5 Millionen Euro sorgt Streaming 31.4 33,7 30,3 bereits für mehr als die Hälfte der Streaming überflügelt Downloads Umsätze am digitalen Musikmarkt. In Innerhalb des Digitalmarktes kommt es Summe wurden im Vorjahr in Öster- zu einem Paradigmenwechsel. Wäh- reich bereits mehr als zwei Milliarden rend die Streaming-Umsätze bereits -2% +4% +7,3% Songs gestreamt! das fünfte Jahr in Folge steigen, geraten 2014 2015 2016 Beflügelt wird das dynamische Downloads bei allerdings nach wie vor Wachstum am Streaming-Markt vor substanziellen Umsatzwerten unter allem durch bezahlte Premium-Abos Druck. So wurden mit dem Download MUSIK-STREAMING von Diensten wie Spotify, Deezer oder ganzer Alben in 2016 9,3 Millionen Umsatz in Mio. Euro Apple Music. Äußerst bescheiden ist Euro (-21%) und mit Einzelsong- 17,5 hingegen der Beitrag des weltweit Downloads 6,5 Millionen Euro (-16%) größten Musikstreaming-Dienstes, erwirtschaftet. Weiters steuern Handy- 11,2 8,9 nämlich der Gratisplattform YouTube, Klingeltöne knapp 400.000 Euro zu der bei lediglich 5% der heimischen den Umsätzen bei. Die Rückgänge bei +33% +26% +56% Streaming-Umsätze liegt. Diese auch den Downloads können erfreulicher als „Value Gap“ bezeichnete Schieflage Weise von den Streaming-Diensten – 2014 2015 2016 ist darauf zurückzuführen, dass You- die nun erstmals das größte Segment Tube eine faire Verantwortung für die am digitalen Musikmarkt sind – mehr Abgeltung des Contents ablehnt und als wett gemacht werden. Insgesamt ANTEILE ONLINE- sich dabei auf ein veraltetes rechtliches verzeichnet der Digitalmarkt ein MUSIKMARKT Haftungsprivileg im EU-Recht beruft. Plus von 7,3%. Basis: Umsatz Online-Musikmarkt 2016, in Prozent 1 28 „Der Streamingmarkt wird ver- zerrt, indem der größte Anbieter 52 YouTube nur FÜNF PROZENT 19 ZU DEN HEIMISCHEN MUSIK- STREAMING-UMSÄTZEN) beiträgt.“) ■ Album Downloads ■ Streaming 28■ Song-Downloads ■ Klingeltöne +19+52+1 IAN EHM 10 11 IFPI MUSIKMARKT 2016 PHYSISCHER.. TONTRAGER- MARKT › Plus 25% mit