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MUSIKINDUSTRIE IN ZAHLEN 2015

UMSATZ Plus 4,6 Prozent: Deutscher Musikmarkt wächst 2015 deutlich STREAMING Plus 106 Prozent: Streaming Subscriptions übertreffen Prognose REPERTOIRE Acht der Top 10-Alben in den Offiziellen Deutschen Charts 2015 deutschprachig EDITORIAL

INHALT

2 Editorial

4 Umfrage zur Musiknutzung

6 Ein Blick zurück

8 Umsatz

16 Absatz

20 Musikfirmen

24 Musiknutzung

28 Musikkäufer

34 Musikhandel

38 Repertoire und Charts

52 Jahresrückblick

53 Vorstände und Geschäftsführer

54 Impressum

1 EDITORIAL EDITORIAL

Rotation waren und sind seit jeher un- ser Business! Gleichzeitig sind wir aber mit der relativen Langsamkeit des Rechts- rahmens konfrontiert, sei es im natio- nalen Bereich, sei es auf europäischer wenn man noch ein kleines bisschen Ebene, sei es mit Blick auf die zuneh- weiter zurückschaut, verzeichnen wir mend auch global zu besprechenden ZUKUNFT IM HIER UND JETZT sogar schon das dritte Jahr ein positives Rechtsthemen von Urheberrecht bis zu ODER: „DAUERND MORGEN“ Ergebnis. Woran liegt das? Wir haben Datenschutz. Allein der im November – UND EIN GUTES JAHR 2015 nach wie vor eine gesunde Balance aus 2015 wieder neu, diesmal vor dem Bun- So einiges, was wir im vergangenen Jahr physischen und digitalen Nutzungsfor- desverfassungsgericht aufgeschnürte Fall an dieser Stelle noch ziemlich weit ent- men und Musikformaten in Deutsch- „Metall auf Metall“ begleitet uns seit fernt am Horizont gesehen haben, ist land: Das Streaming wächst weiter 1997, seit bald 20 Jahren also. Die Lang- innerhalb der letzten zwölf Monate Teil kräftig, die CD-Umsätze sind moderat samkeit in Bezug auf manche Change- unserer Wirklichkeit geworden. Auto- rückläufig und Vinyl legte auch 2015 in Prozesse ist aber nicht nur den Müh(l)en nome Autos sind keine Konzeptskizze seiner Nische deutlich zweistellig zu. In der Jurisdiktion geschuldet. Sie ist auch mehr, die US-Verkehrssicherheitsbehör- keinem anderen Markt der Welt – au- Ausdruck der Komplexität der Disrup- de hat gerade festgestellt, dass Compu- ßer Japan – ist das physische Produkt tion und der mit ihr verbundenen Ver- ter grundsätzlich als Fahrer anerkannt noch so stabil wie bei uns in Deutsch- änderungen der Gesellschaft als Ganzes, werden können. Die Techniker Kran- land, dem drittgrößten Musikmarkt der siehe oben. Hier gibt es eben keine ein- kenkasse möchte schon jetzt die Daten Welt. So weit, so gut. Aber schon be- fachen Lösungen, no silver bullet. von Fitnessarmbändern ihrer Mitglieder kommen wir zu hören: Jetzt läufts doch nutzen. trainiert mit seinem auch mit dem Internet, ihr wart damals Trotzdem geht einiges voran. Je weiter „Government Lab“ jeweils einfach nur zu langsam! die Folgen der Digitalisierung alle Be- 50 Beamte in drei kalifornischen Regie- reiche des wirtschaftlichen und gesell- rungsdistrikten, um deren Politik etwa schaftlichen Lebens durchdeklinieren, in den Bereichen Wirtschaftsentwick- HEAVY ROTATION – desto sensibler und besser etwa nehmen lung, öffentliche Sicherheit oder Jus- DIE DIGITALISIERUNG MISCHT die Menschen die Herausforderungen tizwesen zu verbessern. Seit einigen DEN MARKT WEITER AUF dieses Transformationsprozesses wahr Monaten gehört, befeuert von Studien, Das wäre jedoch zu kurz gedacht. Denn und verstehen auch unsere Position bzw. die These zur Allgemeinbildung, in den die letzten fünfzehn Jahre waren ja die Position der Kreativwirtschaft als kommenden zehn bis 15 Jahren falle nicht einfach eine Art Wirtschaftskrise, Ganzes besser. Wir sehen zum Beispiel die Hälfte aller Berufsbilder der Digita- die jetzt wieder überstanden ist für die, an unseren Umfragen, dass viele Men- lisierung zum Opfer, derweil Compu- die genügend Durchhaltevermögen und schen, auch jüngere, das Internet nicht ter-Guru Ray Kurzweil gerade ange- etwas Glück hatten. Fern davon: In mehr als virtuellen Selbstbedienungsla- kündigt hat, dass wir in den 2030er den letzten fünfzehn Jahren hat sich die den wahrnehmen, in dem man sich in Jahren über Nano-Roboter in unseren Welt verändert. Mit der Digitalisierung Wildwestmanier versorgen kann: Fast Köpfen direkt mit der Cloud kommuni- ist eine Dynamik in Gang gesetzt wor- 60 Prozent (58,3 %) der 14- bis 29-Jäh- zieren und künstliche Intelligenz ab dem den, die immer schneller zu immer rigen sind der Meinung, dass on- wie Jahr 2045 klüger sei als alle menschli- weiteren Veränderungen führt. Schon offline die gleichen Regeln und Gesetze chen Gehirne zusammen. Die Liste ließe für unsere überschaubare Branchen- gelten sollten. Für mehr Verständnis mit sich beliebig fortsetzen. Der langen Re- welt heißt das: Die Verquickung von Blick auf die Gegebenheiten unserer de kurzer Sinn: Die Gegenwart, so Produktionstechnologien und Vertriebs- Branche auf politischer Seite sorgt wie- scheint es, steht komplett im Zeichen wegen, Marketingstrategien und Kom- derum unsere gemeinsam mit den an- der digitalen Zukunft. munikationskanälen macht den Aufbau deren Verbänden der Musikwirtschaft von Künstlerkarrieren immer komple- veröffentlichte Studie „Musikwirtschaft Für uns steht bei all diesen großen Verän- xer und erfordert eine immer größere in Deutschland“. Sie hat im vergangenen derungen aber natürlich die Branchen- strategische Flexibilität aller Beteiligten. Jahr erstmals belegt, dass die Musikwirt- betrachtung im Mittelpunkt. Da sehen # Change ist jetzt # Routine. Oder, wie schaft mit elf Milliarden Euro Jahres- wir, dass 2015 für die Musikindustrie oh- der Salesforce-Chef es kürzlich formu- umsatz, einer Wertschöpfung von 3,9 ne Zweifel ein insgesamt erfreuliches Jahr liert hat: „Speed is the new currency of Prozent und 127.000 Beschäftigten ein war. Mit einem deutlichen Plus – und, business.“ Das ist o. k., Speed und Heavy erheblicher Wirtschaftsfaktor ist.

2 EDITORIAL

VERANTWORTUNGSRAUM INTERNET Gleichzeitig führt zum Beispiel jüngst das Phänomen # Hatespeech dazu, dass PLATT ODER FORM? Plattformen, aka Host-Provider, noch FÜR EIN FAIRES GESCHÄFTLICHES deutlicher einen Rollenwechsel vollziehen MITEINANDER IN DER DIGITALEN WELT müssen, hin zur Mitverantwortung im Dies gilt auch für ein anderes zentra- Netz. Hier wächst der politische Druck les Thema der Kreativwirtschaft: die und zu Jahresbeginn hat sogar Inter- real existierende Plattformökonomie. net-Miterfinder Sir Tim Berners-Lee ge- Sie befindet sich in einem eklatanten fordert: „Every society and every social Ungleichgewicht, hervorgerufen durch network, every government and every Haftungsprivilegien, die es neuen Ge- country, is going to have to come to an schäftsmodellen dereinst, in der Früh- , where perhaps people have phase des „Neuland Internet“, ermögli- anonymity initially – but there is a chen sollten, sich zu etablieren. Aber stronger force which can take it away.“ auch fünfzehn Jahre später noch kön- nen Plattformen wie YouTube viel Geld Und auch auf der Ebene konkreter mit Inhalten verdienen, die andere, na- Rechtsprechung ist in puncto „Verant- mentlich die Kreativen und ihre Partner, wortungsraum Internet“ im vergange- erdacht, produziert und finanziert ha- nen Jahr ein Meilenstein genommen ben – ohne eben diese hinreichend an worden: Erstmals hat der BGH aner- den Einnahmen zu beteiligen. Dass wir erfolgreich machen: den Nutzer da ab- kannt, dass auch Access-Provider unter jetzt, im Jahr 2016, in dem das Internet holen, wo er ist. In die Zukunft schauen bestimmten Umständen verpflichtet sind, nun zumindest für diese Plattformen können wir nicht. Sicher ist: Nichts einer Sperranordnung Folge zu leisten. ökonomisch wahrlich kein Neuland mehr bleibt, wie es ist und selbst das Streaming Das ist eine wichtige Klarstellung in ei- ist, darüber diskutieren müssen, dass – wird nicht das Ende der Geschichte ner lange höchst umstrittenen Frage. zum Beispiel – YouTube keine rein tech- sein. Die Digitalisierung ist und bleibt Daneben gibt es allerdings noch immer nologische Plattform ist und eine Auf- bei allen Ungewissheiten eine große und eine Reihe offener Verfahren. Immer hebung der Haftungsprivilegierung keine großartige Chance der Mit- und Neu- noch keine Klarheit in puncto Haftung Entprivilegierung, sondern die Wieder- gestaltung unserer Welt, in der es noch gibt es dagegen mit Blick auf das freie herstellung eines fairen wirtschaftlichen viele Schätze zu heben gibt. Vielen Bran- WLAN, hier wird zurzeit vor dem Eu- Normalzustandes wäre, ist bizarr und chen ist das noch immer nicht vollends ropäischen Gerichtshof darüber verhan- zeigt, dass wir hier meilenweit entfernt bewusst, weil sie noch nicht so im Sturm delt, ob der Betreiber eines für jeder- von Lösungen sind. Hier muss der eu- stehen wie wir, die Musikindustrie. Hier mann zugänglichen WLANs haftet ropäische Gesetzgeber dringend Abhilfe stellen wir uns den Nachbarbranchen wenn über seinen Anschluss Urheber- schaffen. Gerade mit Blick darauf, dass mit inzwischen jeder Menge digitaler rechtsverletzungen begangen werden. in der nahen Zukunft neue Arten von Erfahrungen und den entsprechenden er- Ebenfalls keine Lösung in Sicht ist Produkten und Services entstehen werden, folgreichen Geschäftsmodellen im Ge- beim bislang am Kartellrecht geschei- bei denen es noch viel stärker als bisher päck weiterhin gern als Sparringspartner terten Thema Werbung auf illegalen um Zugang zu Dingen und Dienstleis- zur Verfügung! Websites. Rund um den Geburtstag des tungen geht, nicht mehr um ihren Besitz. Urheberrechts war überdies festzustellen, Das heißt: Unsere Umarmungstaktik dass wieder zunehmend über kollektive beim Streaming ist richtig und sollte „Vergütung“ geredet wird, die wirt- uns weiterhin leiten! schaftlichen Gegebenheiten der dahinter- stehenden Inhalteproduzenten aber gern Es sind also äußerst bewegte Zeiten, in Prof. Dieter Gorny und großflächig ausgeblendet werden. denen wir unser Geschäft betreiben. Vorstandsvorsitzender Das zeigt insbesondere auch die aktuel- Einmal mehr gilt es, mit strategisch ge- le Diskussion um das Urhebervertrags- schärftem Blick nach vorn zu schauen, recht. Mit Bedauern stellen wir fest, ohne den Fokus zu verlieren – und ohne dass die Debatte wieder sehr emotional sich vom schieren Tempo der Verände- geworden ist, was vor allem daran liegt, rung antreiben und dadurch zu voreili- dass eine sachliche Auseinandersetzung gen Geschäftsentscheidungen verleiten über politische Ziele vorher nicht statt- zu lassen. Vielmehr sollten wir uns auf Dr. Florian Drücke gefunden hat. das konzentrieren, was wir auch bisher Geschäftsführer

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UMFRAGE ZUR MUSIKNUTZUNG UMFRAGE ZUR MUSIKNUTZUNG

UMFRAGE ZUR MUSIKNUTZUNG UND ZUM RECHTSVERSTÄNDNIS IM INTERNET

Je weiter die Folgen der Digitalisierung alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens durch- dringen, desto stärker und besser nehmen die Menschen auch die Herausforderungen dieses Transformations- prozesses wahr. Sie verstehen offensichtlich dadurch auch die Position der Kreativen und ihrer Partner besser, wie eine repräsentative Umfrage der Marktforscher von respondi im Auftrag des Bundesverbandes Musik- industrie von Anfang Dezember 2015 zeigt. Viele Menschen, auch jüngere, begreifen demnach das Internet nicht (mehr) als virtuellen Selbstbedienungsladen, in dem man sich in Wildwestmanier versorgen kann. Be- fragt wurden eintausend Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren. Die Kernaussagen der Umfrage:

80 Prozent der Bevölkerung finden die legalen Angebote ausreichend, um Musik im Internet zu kaufen Zunehmendes Verständnis in der oder zu nutzen. Für fast drei Viertel der Deutschen aller Altersgruppen sind Rechtssicherheit und die Unterstützung der Kreativen die stärksten Argumente für eine legale Nutzung. Fast 70 Prozent sind der Bevölkerung für die Interessen der Meinung, dass man sich im Umgang miteinander und mit dem, was anderen gehört, on- wie offline nach denselben Regeln verhalten sollte. Ebenso viele unterstützen die Forderung der Künstler und ihrer Partner, Künstler und ihrer Partner an der Wertschöpfung der Internet-Plattformen angemessen beteiligt zu werden.

56 Prozent kennen bereits ein für sie perfektes, legales Angebot, um Musik im Internet zu kaufen oder zu nutzen. Das Herunterladen oder Anbieten von urheberrechtlich geschützten Musikinhalten im Internet hält kaum ein Konsument für erlaubt. 95 Prozent haben davon gehört, dass das Herunter- laden oder Anbieten von urheberrechtlich geschützten Musikinhalten im Internet erhebliche rechtliche Schritte nach sich ziehen kann. Die beste Aufklärung über den korrekten Umgang mit urheberrechtlich geschützten Medieninhalten gelingt den Befragten zufolge durch Beiträge in den Medien. Am zweitwich- tigsten sind Informationen durch Freunde und Bekannte.

60 Prozent haben Verständnis dafür, dass die Musikfirmen versuchen, ihre Rechte zum Schutz ihrer Produkte im Internet durchzusetzen. Und ebenfalls 60 Prozent der Bevölkerung sind für ein Werbeverbot auf illegalen Seiten. Dass der Zugang zu Seiten, die überwiegend unlizenzierte Inhalte anbieten, Beispiel kino.to, für den Verbraucher unmöglich gemacht wird, hält knapp die Hälfte der Bevölkerung für vertretbar.

Jeder Zweite ist der Meinung, es fehle vor allem in der Schule und im Elternhaus an Aufklärung, was im Internet erlaubt ist und was nicht. Und 43 Prozent befürchten negative Auswirkungen von Urheber- rechtsverletzungen auf das Wertesystem und die Volkswirtschaft.

Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, Musik sei ihnen wichtig (40,2 Prozent) oder sehr wichtig (49,2 Prozent). „Überhaupt nicht wichtig“ finden sie weniger als ein Prozent.

4 5 EIN BLICK ZURÜCK EIN BLICK ZURÜCK

Umsatzentwicklung der deutschen Musikindustrie 1984 – 2015 (in Euro)

1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

900 MIO. ILLEGAL ERSTMALS MEHR GEBRANNTE HERUNTERGELADENE SONGS START MP3 ALS VERKAUFTE CD-ALBEN START

MARKTDURCHBRUCH START NAPSTER START NAPSTER DER CD ALS TAUSCHBÖRSE ALS BEZAHLDIENST DEUTSCHE 3.000 WIEDERVEREINIGUNG BRANCHENUMSATZ 2015: 1,546 MRD. EURO

CD-BRENNER-PENETRATION > 20 % INTERNETZUGANG > 20 % ERSTE iPHONE-GENERATION

DIGITALER MARKTANTEIL: 31,4 % START iTUNES 2.500

64 LEGALE ONLINE- START MUSIKANGEBOTE IN DEUTSCHLAND MUSICLOAD

8,3 MIO. DOWNLOAD-KÄUFER IN DEUTSCHLAND 2.000

KLINGELTÖNE 2006: 41,4 Mio. STREAMING & DIGITAL MUSIKVIDEO SONSTIGES 2004: 167 Mio. 2015: 242,2 Mio. 1.500 CD 1997: 2.308,5 Mio. DOWNLOADS 2013: 257,7 Mio. 1.000

500 VINYL (LP) MC 1980: ca. 760 Mio. 1991: 524,5 Mio.

SINGLE-CD 1999: 317,8 Mio. 0 Quellen: BVMI; auf Basis der Mitglieder-Meldestatistik hochgerechnet auf den Gesamtmarkt, ab 2008 Physisch und Download auf Basis Handelspanel GfK Entertainment Musik im digitalen Wandel: Eine Bilanz aus zehn Jahren Brennerstudie; Digital Music Report; pro-music.org Umsätze vor 1990: Umrechnung zum fixen Wechselkurs (1,95583 DM = 1 Euro)

Rekordumsatz pro Format

6 7 UMSATZ UMSATZ

Der deutsche Musikmarkt hat 2015 erstmals wieder deutlich zugelegt: Ein Wachstum von 4,6 Prozent hat für rund 1,55 Milliarden Euro Gesamtumsatz gesorgt. Verantwortlich für diesen Schub sind die Streaming Subscriptions mit einem Plus von 106 Prozent. Wichtigste Umsatzsäule des Marktes bleibt die CD bei einem Marktanteil von 60,8 Prozent.

8 8 UMSATZ

KLARE KURVE – NACH OBEN!

Mit 68,6 Prozent Umsatzanteil bzw. rund 1,1 Milliarden Euro wurden über zwei Drittel der Umsätze mit dem Ver- Es war eine sehr gute Nachricht zu Be- kauf von CDs, Vinyl-LPs und DVDs er- ginn des Jahres, sozusagen Musik in den zielt. Gegenüber 2014 zwar ein Minus Ohren: Der deutsche Musikmarkt ist von 4,2 Prozent, doch sind „physisch 2015 um 4,6 Prozent gewachsen (Abbil- Firmen mit Musikverkäufen im Jahr und digital“ in Deutschland weiterhin dung 1). Eine so signifikante Steigerung 2015 in Summe 1,546 Milliarden Euro sehr gut ausbalanciert. In den USA, dem gab es zuletzt Anfang der 90er Jahre. um. Zum ersten Mal seit 2009 ist damit größten Markt der Welt, tragen physi- Über alle Formate – CDs, DVDs, Vinyl, die Eineinhalb-Milliarden-Euro-Marke sche Produkte nur noch weniger als ein Downloads und Streaming – setzten die wieder überschritten worden. Drittel zu den Umsätzen bei.

ABBILDUNG 1: 2.000 Gesamtumsatz aus Musik- verkauf, Synchronisation und Leistungsschutzrechten1 1.500 in der Bundesrepublik Deutschland

1.000

500

in Mio. ¤ 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Veränderungsrate 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2014 / 2015

Musikverkauf 1.706 1.652 1.623 1.575 1.489 1.483 1.435 1.452 1.479 1.546 4,6 % (physisch / digital)2

Davon physisch 1.624 1.564 1.479 1.402 1.285 1.236 1.141 1.124 1.107 1.060 - 4,2 % Gesamt

Davon digital 82 88 144 173 204 247 294 328 371 486 30,8 % Gesamt

Synchronisation3 4 5 7 5 7 5 -33,9 %

GVL-Leistungs- 158 154 150 175 180 126 144 149 160 161 0,8 % schutzrechte4

1Endverbraucherpreise inkl. Mehrwertsteuer; GVL und Synchronisation: Gesamterträge wie angefallen 2ab 2002 inkl. Musikvideos, ab 2004 inkl. Downloads (Pay per Track / Bundle), ab 2006 inkl. Mobile (Realtones, Ringbacktones, sonstige musik- bezogene Inhalte); ab 2008 inklusive Aboservices, werbefinanzierter Streamingservices, sonstiger Einkommen aus digitalen Geschäftsfeldern 3Synchronisation: Linzenzeinnahmen der Firmen aus der Verwendung von Musik in TV, Film, Games oder Werbung 4Gesamterträge der GVL; die Zahlen für Einnahmen aus Leistungsschutzrechten im Jahr 2015 standen noch nicht abschließend fest, daher handelt es sich bei dem angegebenen Wert um einen Schätzwert; der Wert der Erträge aus Vergütungsansprüchen für 2014 war im Nachhinein um 2,6 Mio. EUR zu korrigieren. Im Jahr 2015 gab es keine gesonderten Nachzahlungen für Privatkopienutzungen.

Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Entertainment; GVL

9 UMSATZ

100 ABBILDUNG 2: Umsatzentwicklung der 90 physischen Tonträger 1 80

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 in %

Veränderungsrate in Mio. € 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2014/2015

CD2 1.368 1.338 1.299 1.235 1.130 1.098 1.019 1.006 985 943 -4,2 %

MC 21 17 21 13 9 5 3 2 1 1 -20,8 %

Vinyl-LP 6 8 9 9 12 14 19 29 38 50 30,7 %

Single 71 54 33 21 19 12 11 8 6 5 -24,8 %

Video3 156 147 118 124 115 107 89 80 76 61 -19,6 %

Total 1.623 1.564 1.479 1.401 1.285 1.236 1.141 1.124 1.107 1.060 -4,2 %

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer 2Inkl. SACD / DVD-Audio 3DVD, Blu-ray Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Entertainment

ON TOP: EINNAHMEN AUS LIZENZIE- RUNGEN UND LEISTUNGSSCHUTZ- RECHTEN Im Gegensatz zu den Musikverkäufen DER PHYSISCHE MARKT sind die Einnahmen, die die Musikfir- Die Leitwährung des deutschen Musik- men durch die Lizenzierung von Musik marktes ist weiterhin die CD. Sie allein für Filme, Werbung oder Games erzielen, sorgte 2015 für 60,8 Prozent der Um- die sogenannten Synch-Einnahmen, nach sätze – schaut man nur den physischen einem kräftigen Wachstum von mehr als Markt an, ist es ein Umsatzanteil von Allerdings sind im vergangenen Jahr 30 Prozent im Vorjahr nun ähnlich stark 89 Prozent –, das entspricht 943 Millio- nun auch in Deutschland die Zuwäch- wieder zurückgegangen (-33,9 Prozent nen Euro. Gegenüber dem Vorjahr zwar se im digitalen Bereich förmlich explo- in 2015). Weiter stabil sind dagegen die 4,2 Prozent weniger, dennoch ist die diert: Das Geschäft mit Downloads und GVL-Ausschüttungen, die um 0,8 Pro- CD nach wie vor gerade im internationa- Streamingservices hat durch die Dyna- zent leicht hinzugewannen und am Jah- len Vergleich stabil und erfreut sich bei mik im Streamingbereich um 30,8 Pro- resende bei insgesamt 161 Millionen den deutschen Musikkäuferinnen und zent (zum Vergleich: 2014 lag das Plus Euro lagen. Noch immer ist allerdings -käufern großer Beliebtheit. Einer vom hier bei 13,1 Prozent) zugelegt und trägt das Thema der Hinterlegungspflicht für BVMI in Auftrag gegebenen repräsen- nun 31,4 Prozent, also ein knappes Drit- zurückgehaltene Vergütungen im Rah- tativen Umfrage im Dezember 2015 zu- tel, zum Gesamtumsatz bei. In absoluten men der Urheberrechtsabgabe auf IT- folge gaben 70 Prozent der Befragten Zahlen gesprochen, wurden im digita- Geräte und Speichermedien zwischen den beispielsweise an, sie würden „gern“ oder len Geschäft insgesamt 486 Millionen Verwertungsgesellschaften und den Ge- „sehr gern“ eine Musik-CD geschenkt Euro umgesetzt. räteherstellern nicht endgültig geklärt. bekommen. Und auch umgekehrt stand

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100 ABBILDUNG 3: Umsatzentwicklung 90 digitaler Musikverkäufe1

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in % 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Veränderungsrate in Mio. ¤ 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2014/2015

Download-Singles2 47 54 69 90 113 108 100 96 -4,5 %

Download-Alben 41 65 88 113 140 147 145 144 -1,2 %

Download-Musikvideos 2 2 2 2 2 2 2 1 -13,5 %

Mobile Realtones / Ringbacktones 14 9 7 8 3 2 2 2 -0,2 %

Streaming Subscription3 12 15 19 17 29 61 108 223 105,8 %

Sonstiges4 25 25 17 16 6 8 14 20 46,6 %

Total 140 169 203 247 294 328 371 486 30,8 %

1Basis: Umsatz bewertet zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer; Ringbacktones, werbefinanzierte Services und Sonstiges wie angefallen 2Single-Tracks und Single-Bundles 3Audio-Streaming-Plattformen wie Spotify, Napster, Deezer etc.; Premiumumsätze hochgerechnet zu Endverbraucherpreisen 4Sonstige Downloads, werbefinanzierte Video-Streaming-Plattformen, Einkommen aus Cloud-Services

Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Entertainment

es zu dessen relativer Stabilität bei. Seit „die Platte“ 2007 wiederentdeckt wur- bei denjenigen, die Musik oder Produk- de, erlebt sie eine Art zweiten Frühling Dagegen sind physische Single (-24,8 te mit Musikbezug verschenken wollten, mit erheblichen Zuwächsen jedes Jahr. Prozent) und die MC (-20,8 Prozent) die CD an erster Stelle (63 Prozent). 2015 gab es einen weiteren Wachstums- vom bereits niedrigen Vorjahresniveau schub von 30,7 Prozent, was zu einem aus weiter rückläufig. Die Single erlöste Zweitwichtigster Posten im physischen Umsatz von 50 Millionen Euro führte. demnach 4,8 Millionen Euro, die Kas- Markt waren Musik-DVDs und Blu-ray Im Vorjahr waren es noch 38,3 Millio- sette macht bei Umsätzen von 0,9 Milli- Videos, die zusammen vier Prozent der nen Euro gewesen. Innerhalb des physi- onen Euro nur noch 0,1 Prozent der Umsätze ausmachten und 61 Millionen schen Marktes liegt das schwarze Gold Gesamtumsätze aus. Interessanterweise Euro erlösten. Der Umsatzrückgang ge- damit inzwischen bei 4,7 Prozent, im wird „dem Tape“ aber hier und da ein genüber dem Vorjahr war allerdings mit Gesamtmarkt bei 3,2 Prozent Umsatz- ähnliches Comeback prophezeit wie jetzt einem Minus von 19,6 Prozent recht anteil. Auch wenn es ein noch immer der Schallplatte, und das nicht aus- deutlich. kleines Marktsegment ist, steht Vinyl schließlich in den Feuilletons. Die deut- als bester Beweis dafür, dass Musiknut- schen Zahlen belegen diese Wiedergeburt Der aktuelle Stern am Tonträgerhimmel zung auf allen Kanälen stattfindet und noch nicht, allerdings ist der Rückgang ist weiterhin Vinyl. Als einziges Wachs- die Fans sich die Wege suchen, die ihren 2015 schon schwächer ausgefallen als tumssegment im physischen Bereich trägt individuellen Bedürfnissen entsprechen. im Vorjahr (2014: -31,3 Prozent).

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„RECORD STORE DAY IST FÜR VIELE PLATTENLÄDEN STÄRKSTER UMSATZIMPULS DES JAHRES“

Im Gespräch mit Jan Köpke, Koordinator des Record Store Days im deutschsprachigen Raum

(INWIEWEIT) WIRKT SICH DER RECORD IST LETZTERES VOM RSD MÖGLICHER- AKTUELL LIEGT „DIE SCHALLPLATTE“ BEI STORE DAY AUF DIE UMSÄTZE IN DEN WEISE SOGAR ERST ENTFACHT WOR- EINEM UMSATZANTEIL VON 3,2 PRO- PLATTENLÄDEN AUS – AUCH ÜBER DIE- DEN? ZENT AM GESAMTMARKT – WIE WIRD SEN TAG HINAUS? Soweit würde ich nicht gehen. Das, wofür SICH DAS NACH DEINER EINSCHÄT- Uns wird berichtet, der RSD sei für viele der RSD steht, wofür die generelle Wieder- ZUNG IN DEN KOMMENDEN JAHREN Plattenläden nach wie vor der stärkste entdeckung, Rückbesinnung auf Vinyl- ENTWICKELN? Umsatzimpuls des Jahres, noch vor dem Platten und kleine Plattenläden an der Bezüglich der Prozentzahlen zu Marktan- Weihnachtsgeschäft. Zu betonen ist, dass Ecke steht, ist ein bereits länger beste- teilen müsste man hier tiefer einsteigen. eben nicht nur die RSD Exklusivtitel ver- hender weltweiter Trend zurück zu etwas Ich denke, dass die Renaissance des kauft werden, sondern auch jede Menge Handfestem, besonderen, daher auch li- Vinyl kein kurzlebiger Trend, sondern der regulären Präsenzware über den Tre- mitierten Dingen, die ihrem Besitzer etwas langfristig eine der zeitgemäßen und da- sen geht. Natürlich kommen dann nach bedeuten und für diesem nachhaltig Rele- bei hochwertigen Darreichungsformen von dem RSD auch noch Leute in die Läden, vanz besitzen. Musik ist, neben dem stetig komfortabler um gezielt nach Überbleibseln zu suchen. werdenden Streamingangebot – im Alltag. Unser Ziel ist es, allgemein Aufmerksam- WAS SUCHEN DIE KUNDEN AN DIESEM Ganz persönlich gehe ich noch ein Stück keit auf die Plattenläden und deren Vorzü- TAG VOR ALLEM – RARITÄTEN, BESON- weiter und orakele, dass auch für die CD ge, Besonderheiten und Kompetenzen zu DERS HOCHWERTIGE EDITIONEN ODER das letzte Stündlein noch nicht geschla- lenken. Das gelingt uns ganz gut. Aber GANZ GENERELL „SCHALLPLATTEN“? gen hat. klar müssen die Plattenläden, wenn nicht Die Kunden sind Fans und suchen ganz gerade Record Store Day ist, das ganze gezielt nach bestimmten Platten ihrer Hel- WERDEN SIE ALS RSD-VERANSTALTER Jahr über gegen die Konkurrenz der Ket- den. Die Motive, ob hochwertiges Packa- GELEGENTLICH AUCH AUF EIN MÖGLI- ten, der Mailorder und des Internets be- ging oder der unveröffentlichte Song im CHES REVIVAL DER MC ANGESPRO- stehen. Insofern finde ich es gut, wenn Fokus steht, ist ganz individuell verschie- CHEN? die Kollegen sich hinstellen und sagen: den. Für mich stellt das idealtypische Gezielt angesprochen noch nicht. Ich per- „Bei uns ist jeden Tag Record Store Day!“ „RSD exklusiv item“ immer eine gelunge- sönlich finde, Kassetten sind ein ganz – und das dann auch mit Leben füllen. ne Kombi aus beidem dar. Leider sind un- charmantes Retro Gimmick. Mehr aber ter den RSD Akteuren auch immer ein auch nicht, MCs waren immer die „günsti- paar schwarze Schafe, die auf Spekulati- ge Alternative“ zur Schallplatte: Klang, WIE HABEN SICH DIE BESUCHERSTRÖ- onsobjekte aus sind und damit dann ver- Optik wie Haptik, also die heute als „Kern- ME IN DEN VERGANGENEN JAHREN suchen, den Graumarkt auf ebay, discogs kompetenzen“ des Vinyl wahrgenomme- ENTWICKELT? IST HIER DAS GENERELL etc. anzuheizen. Dazu wurde schon viel nen Qualitäten waren doch von jeher WACHSENDE INTERESSE AM THEMA geschrieben und gesagt. Nochmal kurz limitiert bei diesem Format. VINYL SPÜRBAR? und knapp an dieser Stelle, ein von Her- Wenn momentan auch wieder MCs er- Durchaus! Es ist zwar schwierig, diese zen kommendes fuck off! scheinen, würde ich das zunächst als Entwicklung mit statistisch belastbaren Ausdruck einer generellen Retro Mode in Zahlen abzubilden, aber wenn wir versu- einzelnen urbanen Hipster Hotspots ein- chen, aus dem, was uns die Läden be- ordnen. richten, ein zusammenhängendes Bild zu erstellen, hatten wir bislang jedes Jahr Zu- wachsraten zwischen 20% und 30%. Das hat definitiv mit dem wachsenden Interes- se an besonderen Vinylveröffentlichungen zu tun.

12 UMSATZ

Download à la carte2 15,6 % ABBILDUNG 4: DIGITAL Umsatzanteile 2015 Streaming Subscription 14,4 % 31,4 % aus dem Musikverkauf 1 Physisch / Digital Digital Sonstiges3 1,4 %

Physisch Sonstiges4 0,6 % Musik-DVD Longplay, Blu-ray Video 4,0 %

Vinyl-Alben 3,2 % CD-Alben 60,8 % PHYSISCH 68,6 % Gesamtumsatz in Euro: 1,55 Mrd.

1Umsatz bewertet zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer; werbefinanziertes Streaming und Ringbacktones wie angefallen 2DL-Tracks, DL-Bundles, DL-Musikvideos 3Realtones, Ringbacktones, werbefinanzierte Video-Streaming-Services und sonstiges Einkommen aus digitalen Geschäftsfeldern 4Singles, MC, DVD-Audio, SACD, Blu-ray Audio Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Entertainment

DIE TEILMÄRKTE: MARKTANTEIL EINHEIMISCHER POP-PRODUKTIONEN und Aldi (in Kooperation mit Napster) WEITER GRÖSSER ALS DER INTER- zuteil geworden ist. Durch die Präsenz NATIONALE ANTEIL, BEIDE LEGEN ZU; in den Medien ist das Thema Musik- KLASSIK, TV-COMPILATIONS UND Streaming 2015 auch in der breiten Be- HÖRBÜCHER VERLIEREN völkerung angekommen, davon haben Es ist noch gar nicht so lange her, zu LANGSAM, ABER UMSO SICHERER: auch die etablierten Streaminganbieter Beginn der 90er Jahre, da war der deut- MUSIK-STREAMING KOMMT auf dem deutschen Markt profitiert. sche Musikmarkt in erster Linie ein IM DEUTSCHEN MARKT AN, Importmarkt. Das hat sich in den ver- DIGITALGESCHÄFT BOOMT Weiter erheblich gewachsen sind auch gangenen zwanzig Jahren sukzessive ge- Das Digitalgeschäft ist 2015 deutlich die Einnahmen aus werbefinanzierten ändert. 1993 etwa machten nationale stärker gewachsen als im Vorjahr. Das Video-Streaming-Services, Cloud-Services Pop-Produktionen etwa ein Viertel des Plus von 30,8 Prozent ist vor allem und sonstigen Downloads. Sie legten ge- Umsatzes aus, 2015 gingen 41 Prozent der erheblichen Wachstumskurve zu ver- genüber dem Vorjahr erneut um sechs der Gesamterträge auf das Konto der danken, die das Audio-Streaming 2015 Millionen auf nun insgesamt 20 Millio- Kategorie „Pop National“ (Abbildung 5). beschrieben hat: Die Einnahmen aus nen Euro zu, ein Wachstum von 46,6 Betrachtet man nur das Verhältnis der Streaming-Subscription- Services, also Prozent. beiden Kategorien „Pop National“ und Plattformen wie Spotify, Deezer, Naps- „Pop International“ zueinander, waren ter oder Apple Music, schossen um Downloads übersteigen mit einem Um- sogar 55,1 Prozent davon in Deutsch- 105,8 Prozent in die Höhe. Sie stehen in- satzanteil von 15,6 Prozent noch immer land produzierte sowie deutschsprachi- zwischen für 14,4 Prozent der Umsätze die Streamingeinnahmen, doch hat sich ge Musik, also mehr als die Hälfte. im deutschen Musikmarkt. Diese Ent- der Abstand zwischen beiden Segmenten 44,9 Prozent der Umsätze im kumulier- wicklung hat die bisherigen Prognosen erneut verringert. Insgesamt machten ten „Pop“-Bereich entfielen demnach noch deutlich übertroffen, und durch Download-Alben, -Singles und -Musik- auf internationale Pop-Produktionen. sie können die Rückgänge im physi- videos im Jahr 2015 noch knapp die Die insbesondere in den 2010er Jahren schen Markt (-4,2 Prozent, s. o.) und Hälfte des Digitalgeschäfts aus. Wie be- gewachsene Nachfrage nach Musik von bei den Download-Umsätzen (-2,6 Pro- reits im Vorjahr blieben dabei die Down- heimischen Künstlerinnen und Künst- zent, s. u.) mehr als ausgeglichen werden. load-Alben mit einem leichten Minus lern wird hier sehr deutlich. Denn im von 1,2 Prozent auch 2015 weiterhin oben genannten Jahr 1993 wurde der Der Schub beim Streaming hat sicher recht stabil, hier wurden 144 Millionen „Pop“-Markt in Deutschland mit ei- auch mit der medialen Aufmerksamkeit Euro umgesetzt. Bei den Download- nem Anteil von gut 75 Prozent klar von zu tun, die dem „Mieten von Musik“ im Singles fiel der Rückgang zwar deutlicher internationalen Künstlern dominiert. vergangenen Jahr durch die Marktein- aus, mit 4,5 Prozent war er aber gerin- Gleichwohl: Auch wenn „Pop National“ tritte der beiden großen Marken Apple ger als noch in 2014 (-7,4 Prozent). derzeit die Nase vorn und gegenüber

13 UMSATZ

ABBILDUNG 5: Physisch Downloads2 Streaming Subscription³ Umsatzentwicklung 1 600 in den Teilmärkten Physisch / Downloads2 / 500 Streaming Subscription3 2014 – 2015 400

300

200

100

in Mio. € 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015

Pop National Pop International Klassik TV-Compilations Kinderprodukte Hörbücher

2014 2015

Streaming- Streaming- Download- Subscription- Download- Subscription- Veränderungsrate Gesamt Anteil Anteil Gesamt Anteil Anteil Gesamtumsatz

Pop National 587 20 % 5 % 632 20 % 11 % 7,5 %

Pop International 471 21 % 15 % 514 16 % 27 % 9,1 %

Klassik 80 5 % 1 % 70 6 % 3 % -12,5 %

TV-Compilations 120 15 % 0 % 112 16 % 0 % -6,8 %

Kinderprodukte 112 6 % 1 % 119 8 % 3 % 6,3 %

Hörbücher 91 3 % 2 % 76 3 % 7 % -16,3 %

1Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer, werbefinanzierte Services wie angefallen 2 Fulltrack Downloads (Einzeltracks und Bundles) auf den PC und das Mobiltelefon 3 Audio-Streaming-Plattformen wie Spotify, Napster, Deezer etc.; Premiumumsätze hochgerechnet zu Endverbraucherpreisen. Nicht berücksichtigt: Umsätze aus werbefinanzierten Video-Streaming-Plattformen und sonstige Digitalumsätze

Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Entertainment dem Vorjahr erneut weiter zugenommen Die Klassik hat gegenüber dem Vorjahr hat (+7,5 Prozent), ist „Pop Internatio- erneut verloren: So wurden hier 2015 nal“ im vergangenen Jahr noch etwas nur noch 70 Millionen Euro umgesetzt, deutlicher gewachsen (+9,1 Prozent). hier aber das Streaming erheblich ge- ein Minus von 12,5 Prozent. Neben wachsen (27 Prozent). Der insgesamt dieser nicht ganz so guten Nachricht Spannend ist, wie sich die Umsätze in deutlich höhere Streaming-Anteil bei gibt es aber auch eine positive: Der den beiden „Pop“-Kategorien auf die internationalen Produktionen sowie der Download-Anteil hat sich leicht erhöht Nutzungswege verteilen; 2015 werden in im Verhältnis höhere Download-Anteil von fünf auf nun sechs Prozent, und diese Betrachtung neben physischen Ton- bei den nationalen Produktionen hängt auch das Streaming hat gegenüber 2014 trägern und Downloads erstmals auch auch damit zusammen, dass bei deut- gewonnen, mit einem Sprung von einem die Umsätze durch Streaming-Subscrip- schen und deutschsprachigen Produk- auf jetzt drei Prozent wenn auch auf tions einbezogen. Hier zeigt sich: Der tionen hierzulande vor allem die Long- niedrigem Niveau. Das ist möglicher- Download-Anteil in der Kategorie „Pop player gefragt sind (Anteil nationaler weise auf die nach und nach entstehen- National“ ist mit 20 Prozent gegenüber Produktionen an den -Charts: 69 den Download- und Streaming-Portale dem Vorjahr unverändert, das Audio- Prozent), während bei den Singles noch zurückzuführen, die auch die Klassik Streaming hat sich von fünf auf 11 immer die internationalen Acts vorn lie- orts- und zeitunabhängig verfügbar ma- Prozent mehr als verdoppelt. Demge- gen (Anteil internationaler Produktio- chen, hinzu kommen themenbezogene genüber sind mit 16 Prozent weniger nen an den Single-Charts: 53 Prozent). Onlinemagazine und andere Formate, internationale Künstler via Download Dies belegen die Top 100 der Offiziellen die den traditionellen analogen Kon- zu ihren Fans gekommen als noch in Deutschen Single- und Album-Charts zertsaal mit dem digitalen Raum ver- den Vorjahren (21 Prozent), dafür ist 2015 auf S. 44, Abbildung 25. binden. Die Klassik ist also auf dem

14 UMSATZ

Umsatzanteile des Gesamtmarktes in 2020 ABBILDUNG 6: GfK-Musikmarktprognose 1.800 in % 20151 Gesamtmarkt 1.600

1.400 45,3%

1.200

1.000 8,7 % 800

600

46,0 % 400

200

in Mio. € 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Physische Tonträger Download2 Streaming3

1 Adaption der GfK-Musikmarktprognose 2015 auf Basis aktueller Daten und neuer Expertenrunde im Februar 2016 2 Single, Album, Video: à la carte-Downloads 3 Audio-Streaming-Services (Spotify, Napster, Deezer u. v. m.), werbefinanzierte Video-Streaming-Services, sonstiges Einkommen aus digitalen Geschäftsfeldern Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; GfK Consumer Panels

wenn sie die Zukunft betreffen.“ Gerade Weg. Aber: Sie steht noch deutlich am Marktentwicklungen unterliegen vielen Anfang. Doch vielleicht zeichnet sich in unvorhersehbaren Faktoren und Strö- den Zahlen von 2015 ja der Beginn ei- mungen. Das gilt umso mehr im digitalen ner Entwicklung ab, nach der sie in der BLICK IN DIE ZUKUNFT: DER DEUT- Zeitalter, in dem sich die Dinge noch digitalen Welt nun stärker wachsen SCHE MUSIKMARKT IM JAHR 2020 schneller entwickeln als in jeder vorange- könnte. Verfügbarkeit auch im Rahmen Durch die äußerst vitale Entwicklung gangenen Epoche. So war der Streaming- von Streamingangeboten ist in jedem des Streaminggeschäfts hat sich der Di- Anteil in der Fünf-Jahres-Prognose des Fall heute die Mindestanforderung an gitalanteil am Gesamtumsatz schneller vergangenen Jahres für das Jahr 2019 jedes musikalische Genre. vergrößert als von den Branchenexper- erst nach unten, auf 24 Prozent, korri- ten im vergangenen Jahr angenommen. giert worden: Die im März 2015 veröf- TV-Compilations sind mit 6,8 Prozent Laut der aktuellen GfK-Musikmarkt- fentlichte „Streaming-Studie“ war zu ebenfalls deutlich zurückgegangen, ins- Prognose (Abbildung 6) könnte Musik dem Ergebnis gekommen, dass Main- gesamt wurden hier 112 Millionen Eu- aus der Cloud den Marktanteil physi- stream-Konsumentinnen und -Konsu- ro umgesetzt. Die Download-Quote ist scher Produkte im Jahr 2020 fast einge- menten sich der Streamingnutzung frü- mit 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr holt haben. Dann nämlich könnten CDs, hestens in drei bis fünf Jahren öffnen stabil geblieben. Vinyl und Co. noch insgesamt 46 Pro- würden. Einer der Gründe für diese Zu- zent zum Umsatz beitragen und Strea- rückhaltung war der Studie zufolge, dass Deutlich nach oben geschossen sind mit ming allein 45,3 Prozent. Der Anteil die Mehrheit der 2.000 für die Studie 6,3 Prozent dagegen die Kinderprodukte, der Downloads hätte sich mit 8,7 Pro- Befragten zufrieden mit ihren Wegen die damit die TV-Compilations über- zent gegenüber heute knapp halbiert. der Musiknutzung sei und kein Interes- holt haben und nun bei einem Gesamt- Diese Entwicklung geschähe der Prog- se an einer neuen Technologie habe. Die umsatz von 119 Millionen Euro liegen. nose zufolge vor dem Hintergrund wei- Umsätze des vergangenen Jahres zeigen Digitalkanäle spielen mit acht (Down- teren Wachstums im Gesamtmarkt, der nun aber, dass die deutschen Musikfans loads) bzw. drei Prozent (Streaming) ei- bis 2020 ein Volumen von mehr als 1,7 in der Praxis weitaus weniger zurück- ne noch vergleichsweise geringe Rolle. Milliarden Euro erreichen könnte. haltend beim Thema Streaming agieren, Zugenommen hat dagegen die Strea- als man dies in der Theorie angenommen mingnutzung von Hörbüchern von zwei Doch selbstverständlich gilt auch für hatte. Laut aktueller Prognose könnte auf sieben Prozent. Insgesamt ist dieser den Musikmarkt das berühmte Bonmot dies in den kommenden Jahren zu einer Bereich jedoch am deutlichsten zurück- des dänischen Physikers Niels Bohr: weiteren Vergrößerung des Musikmark- gegangen. „Prognosen sind schwierig, besonders tes insgesamt führen.

15 ABSATZ ABSATZ

Zahl der verkaufen Alben geht leicht zurück auf 105 Millionen, 84 Millionen davon auf CD und 19 Millionen als Downloads. Vinyl ist mit 2,1 Millionen verkauften Stück um 21 Prozent gewachsen. 40 Millionen Alben deutscher Künstlerinnen und Künstler gingen über reale und virtuelle Ladentische. Dazu wurden insgesamt 21 Milliarden Songs gestreamt.

16 ABSATZ

DEUTSCHE POP-MUSIKERINNEN UND -MUSIKER VERKAUFEN 40 MILLIONEN ALBEN

HEIMISCHE POP-ACTS VERKAUFEN ZEHN MILLIONEN MEHR ALBEN ALS Alben waren auch 2015 gut im Geschäft. DIE INTERNATIONALEN Sie verkauften sich insgesamt 104,5 Mil- Nationale Produktionen liegen im Trend, lionen Mal, zählt man den physischen das schlägt sich auch im Absatz nieder. und den Download-Absatz zusammen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Das ist zwar etwas weniger als im Vor- Millionen verkauften Einheiten (Abbil- rund 40 Millionen Alben deutscher Pop- jahr (108 Millionen), doch bleibt das dung 7). Hinzu kamen 18,5 Millionen Künstlerinnen und -Künstler verkauft. Album auch 2015 das beherrschende Download- und 2,1 Millionen Vinyl-Al- Weitere rund 30 Millionen Alben gin- Veröffentlichungskonzept für Künst- ben. Das Minus bei der CD fiel mit vier gen auf das Konto internationaler Pop- ler, wertgeschätzt auch von den Fans, Prozent etwas größer aus als bei den Musiker, die gegenüber dem Vorjahr um wie die Absatzzahlen zeigen. Ob und Downloads, die um nur 2,6 Prozent zu- 3,7 Prozent verloren (Abbildung 7A). wie stark die zunehmende Verbreitung rückgingen. Erneut zugelegt hat dagegen, Noch deutlicher wird die Hinwendung von Streaming künftig das Album be- wie schon im Vorjahr, die Schallplat- zu nationalem Repertoire beim Blick auf treffen wird, bleibt abzuwarten. Bis da- te. Insgesamt wurden 300.000 Vinyl-Al- den Download-Anteil am jeweiligen Ge- to vollzieht sich der Album-Rückgang ben mehr verkauft als 2014, das ist ein samtabsatz: Während Pop International trotz der rasanten Zuwachsraten beim Wachstum von 20,9 Prozent. Der Um- auch hier um 3,3 Prozentpunkte auf ei- Streaming in jedem Fall recht moderat. satz wuchs dabei sogar um 30,7 Prozent, nen Anteil von 15,4 Prozent zurückging, sodass mit Vinyl im vergangenen Jahr legte Pop National um 1,2 Prozent- Topformat und -medium für die Verbrei- insgesamt 50 Millionen Euro umgesetzt punkte auf einen Download-Anteil von tung von Alben war die CD mit 83,6 wurden. 21,1 Prozent zu.

160 ABBILDUNG 7: Musikabsatz physisch1 140 in der Bundesrepublik Deutschland

120 Absatz Alben 100 nach Teilmärkten 2014– 2015 80 Abb. 7 A

60

40

20

in Mio. Stck. 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Veränderungs- 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 rate 2014/2015

Single physisch 14,1 9,5 6,7 4,7 4,7 2,9 2,5 1,8 1,4 1,0 -28,4 %

CD-Alben 108,3 107,7 105,1 103,3 98,7 96,9 92,8 88,0 87,1 83,6 -4,0 %

MC 8,1 6,4 4,5 3,1 2,1 1,3 0,6 0,4 0,2 0,1 -37,3 %

Vinyl-LP 0,3 0,4 0,5 0,5 0,6 0,7 1,0 1,4 1,8 2,1 20,9 %

DVD-A/SACD 0,2 0,2 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 -2,3 %

Longplay gesamt 116,9 114,6 110,4 107,2 101,6 99,1 94,6 90,0 89,2 86,0 -3,6 %

Musikvideo2 9,6 9,1 7,9 8,9 8,7 8,0 6,6 5,8 5,3 4,2 -21,5 %

Total 140,6 133,2 125,0 120,8 115,0 110,0 103,7 97,6 95,9 91,2 -4,9 %

1 Absatz Handel, Club (Premiums bis 2007) aus Basis Units = Packungseinheiten, ein Doppelalbum zählt als ein Produkt 2 DVD / Blu-ray Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; ab 2008 ermittelt durch GfK Entertainment; Vorjahresdaten auf Basis der Veränderungsraten Pieces aus der BVMI-Meldestatistik zurückgerechnet

http://www.musikindustrie.de/jahrbuch-2015-absatz-absatzentwicklung-1970-2015 17 ABSATZ

120 ABBILDUNG 8: Musikabsatz Downloads 100 2006 – 2015

80

60

40

20

in Mio. Stck. 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Veränderungs- 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 rate 2014/2015 Einzeltracks 29,2 39,9 41,3 49,2 63,3 79,0 97,1 92,8 83,6 77,7 -7,0 % Bundles1 1,9 2,6 4,6 7,6 10,7 14,6 17,5 18,7 19,0 18,5 -2,6 % Download gesamt 31,1 42,5 45,9 56,9 74,1 93,6 114,6 111,4 102,6 96,2 -6,2 % Klingeltöne 2 13,2 9,5 7,7 4,7 3,6 3,3 1,7 1,4 0,9 0,9 -0,2 % Total 44,3 52,0 53,6 61,6 77,7 96,9 116,3 112,8 103,5 97,1 -6,2 %

1 Single- und Album-Bundles (mehr als ein Track) 2 Realtones / Ringbacktones Quelle: Bundesverband Musikindustrie e. V.; ab 2008 ermittelt durch GfK Entertainment

ABBILDUNG 9: Musik-Streamings seit Mai 2012 Streamings pro Woche (in Mio.) (Premium / werbefinanziert)

600 18.–24. Dez. 2015 617 Mio. Streams 500 2012 2013 2014 2015 400 19.–25. Dez. 2014 329 Mio. Streams

300

20.– 26. Dez. 2013 200 175 Mio. Streams 21.– 27. Dez. 2012 99 Mio. Streams 100

4.– 10. Mai 2012 31 Mio. Streams

Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Quelle: GfK Entertainment; Premium und werbefinanzierte Streams der Audio-Streaming-Plattformen, Marktabdeckung ca. 96%

Alben verkauft worden, waren es 2015 Demnach wird etwa jedes fünfte deut- nur fünf Millionen – 13,7 Prozent we- sche Pop-Album als Download gekauft niger. Immerhin hat sich der Anteil der und jedes sechste aus der Kategorie Pop Downloads, ein besonders wichtiges Die TV-Compilations gingen von 7,96 auf International. Thema für die Klassik, leicht erhöht rund 7,3 Millionen Einheiten zurück. Mit von 6,2 Prozent 2014 auf 6,7 Prozent 7,5 Prozent konnten die Kinderprodukte Deutliche Verluste gab es im vergange- 2015. Das zeigt, dass sich auch die Klas- als einzige Kategorie deutlich zulegen. nen Jahr für die Klassik: Waren im Jahr sik-Fans Stück für Stück der digitalen Insgesamt wurden hier im vergangenen 2014 noch rund 5,8 Millionen Klassik- Welt annähern. Jahr fast 15 Millionen Stück verkauft.

18 ABSATZ

Gesamtangebot von Pop- und Klassik1 ABBILDUNG 10: Gesamtangebot und Neuerscheinungen Pop-Alben physisch 201.600 von Pop- und Klassik-Tonträgern (Audio und Video) 144.504 1.777.488 2006 / 2015 Pop-Alben digital

Überblick über die Einzeljahre 6.473 Pop-Singles physisch 2006 bis 2015: 9.485 1.340.047 Abb. 10 A Pop-Singles digital

Klassik-Alben physisch 79.628 (Audio und Video) 44.796 2015 Klassik-Alben digital 138.565 2006

in Stück 0 100.000 200.000 1 Mio. 2 Mio.

Alben- und Singles-Neuerscheinungen von Pop und Klassik nach Titeln 2

113.861 Pop-Singles digital 85.580

15.389 Pop-Alben physisch 18.511

4.696 2015 Klassik-Alben physisch 6.195 2006

in Stück 0 100.000 200.000

1Jede Artikelnummer wird erfasst, verschiedene Versionen eines Produktes werden somit getrennt gezählt 2Jeder Titel wird nur einmal erfasst, auch wenn verschiedene Versionen / Artikelnummern vorliegen; bei den Alben sind Box-Sets aus mehr als zwei Einheiten sowie Sampler (Künstler = „Various / Diverse“) in der Darstellung nicht berücksichtigt

Quelle: Artikelstammdatenbank PHONONET und DigiAS, Stand 1.1.2016

617 MILLIONEN SONGS … Zuge von Digitalisierung und Globalisie- … war die wöchentliche Streaming-Men- rung zunehmende Verfügbarkeit inter- ge Ende des Jahres 2015 (Abbildung 9), nationaler Produkte. fast doppelt so viele wie Ende 2014 (329 Millionen). Diese Zahl schließt Bei den physischen Singles wiederum ist premium- und werbefinanzierte Streams die Gesamtzahl der Titel 2015 geringer der Audio-Streaming-Plattformen ein. gelistet (Abbildung 10), knapp 7.000 als noch 2006, dafür übersteigen die Neu- Auch die Zahl der im gesamten Jahr ge- mehr als im Vorjahr. Das Gros dieser erscheinungen mit 113.861 (im Single- streamten Songs bestätigt diese Dyna- Titel sind Pop-Alben, davon 195.462 Bereich sind das nahezu ausschließlich mik: Laut GfK Entertainment sind 2015 reine Audio- und 6.138 Video-Alben. digitale Veröffentlichungen) die von 2006 insgesamt 21,2 Milliarden Songs aus Mit 15.389 Neuerscheinungen im phy- deutlich. Insgesamt waren bis Ende De- der Cloud konsumiert worden. 2014 sischen Bereich wurden 2015 gut 3.000 zember 2015 im DigiAS 1,34 Millionen waren es 11,5 Milliarden, 2013 waren es neue Titel weniger veröffentlicht als im Pop-Singles registriert. sechs Milliarden. Es hat hier also jedes Vergleichsjahr 2006. Die Gesamtzahl der Jahr eine quasi Verdopplung gegeben. Digitalalben dagegen, die im DigiAS1 seit In der Klassik ist die Zahl der insgesamt 2014 ebenfalls erfasst werden, hat sich bestellbaren physischen Titel 2015 mit im Pop-Bereich innerhalb eines Jahres um knapp 80.000 knapp doppelt so hoch HOHE DYNAMIK BEI DIGITALEN NEU- mehr als 300.000 auf 1,78 Millionen wie im Jahr 2006, es gab jedoch weniger ERSCHEINUNGEN Titel erhöht. Diese Zuwächse entstehen physische Neuerscheinungen: 4.696 wa- 287.701 Artikelnummern physischer Ton- unter anderem durch eine wachsende ren es im Vergleich zu 6.195 in 2006. träger waren 2015 in der Artikelstamm- Vielzahl unterschiedlicher Editionen des Die Zahl der im DigiAS erfassten digi- datenbank der PHONONET GmbH gleichen Produktes sowie durch die im talen Klassik-Alben liegt bei 138.565.

1 Digitaler Artikelstamm von PHONONET 19 MUSIKFIRMEN MUSIKFIRMEN

Fünfhunderttausend bis zwei Millionen US-Dollar wenden die Musikfirmen auf, um einem unbekannten Künstler in einem großen Musikmarkt zum Durchbruch zu verhelfen. Das macht sie weiterhin zu sehr wichtigen Partnern der Kreativen. Im digitalen Zeitalter sind dabei Online-Marketing und -Promotion sowie digitale Distribution längst zu neuen, enorm relevanten Bereichen im Leistungsportfolio der Labels geworden, um den Künstlern auch im Netz die nötige Aufmerk- samkeit zu verschaffen.

20 MUSIKFIRMEN

NEUE STRATEGIEN FÜR DAS DIGITALE ZEITALTER

Wie die Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“ zeigt, im September 2015 gemeinsam herausgegeben von den wich- Künstler zum Durchbruch zu verhelfen. tigsten Verbänden der Musikwirtschaft, Diese Summe umfasst unter anderem Die Digitalisierung hat die Musikindustrie sind die meisten Tonträgerhersteller in den Künstlervorschuss, Produktionskos- als eine der ersten Branchen getroffen: Deutschland Micro-, kleine und mittlere ten so wie Marketing und Promotion Neue Vertriebswege mussten erschlossen Unternehmen. Wie bereits in den voran- (Abbildung 14). Dabei muss sich das werden, um sich den veränderten Nut- gegangenen Jahren generieren die größ- Aufgabenspektrum der Musikfirmen im- zergewohnheiten entsprechend anzu- ten Umsätze die drei Major-Labels Sony mer wieder an neue Technologien und passen. Der sukzessive Rückgang der Music, Universal Music und Warner Marktmechanismen anpassen. Während physischen Tonträger und, parallel dazu, Music (in alphabetischer Reihenfolge) – zum Beispiel die Bereiche A&R, Musik- die wachsende Nachfrage nach digitalen gefolgt von den Indie-Labels Alive, Car- produktion und -promotion eine kon- Musikformaten und -kanälen haben die go Records, Edel/Kontor, GoodToGo, stant wichtige Rolle spielen, sind Online- Musikfirmen vor wirtschaftliche Heraus- H‘ART, Indigo, Kiddinx, MCP, Naxos, Marketing oder digitale Distribution forderungen gestellt. Viele Unternehmen Soulfood, SPV und tonpool. durch das Aufkommen von , haben sich in den letzten Jahren strate- Streamingplattformen & Co. zu neuen, gisch grundlegend neu aufgestellt. Aber Tonträgerhersteller, Trivialname: Platten- enorm relevanten Bereichen geworden. das zahlt sich jetzt aus: Seit einigen Jahren firmen, sind die wichtigsten Investoren verzeichnet die Branche wieder Wachs- beim Aufbau langfristiger Künstlerkarrie- Denn mit Millionen von Anhängern in tum. Mehr noch: Die Musikbranche steht ren. Unter oft schwierigen Rahmenbedin- den sozialen Medien gehört die Musik- heute in der digitalen Welt besser da als gungen und mit hoher unternehmerischer branche mit ihren Künstlerinnen und andere Wirtschaftszweige, denn legale Risikobereitschaft investieren sie zwi- Künstlern zu den wesentlichen Treibern digitale Distributionswege erschließen schen 500.000 und zwei Millionen US- im Netz. Um das zu verdeutlichen, hat den Markt immer erfolgreicher. Dollar, um einem noch unbekannten die Recording Industry Association of

ABBILDUNG 11: MAJORS INDIES Umsatzstärkste Musikfirmen in Deutschland 20151 Alive KIDDINX in alphabetischer Sortierung Universal Music Cargo Records MCP Warner Music Edel / Kontor NAXOS GoodToGo Soulfood H’ART SPV Indigo tonpool

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer aus dem Musikverkauf (physisch und digital)

Quelle: GfK Entertainment

21 MUSIKFIRMEN

TOTAL VERNETZT? – EIN FULLTIME-JOB! Social Media haben die Art und Weise, wie Künstler mit ihren Fans interagieren können, grundlegend verändert. Präsenz und Sichtbarkeit im Social Web spielen eine große Rolle, wenn Musiker aus der Bezug auf Content-Trends, aktuelle tech- America (RIAA) 2015 die Microsite Masse der Konkurrenz hervorstechen nische Features und Data Analytics musicfuels.com entwickelt. Das Projekt möchten. Fans suchen auf Plattformen voraus. Kurzum: Professionelles On- spiegelt den Social-Media-Status von wie , , , Peris- line- und Social-Media-Marketing ist Musikern, indem es die jeweils zehn er- kope, Vine oder Meerkat die unmittel- ein Fulltime-Job. Hinzu kommt die folgreichsten Twitter-, Facebook- und bare, die Echtzeitkommunikation mit Multi-Channel-Präsenz, das heißt, sämt- Instagram-Profile listet. Das aktuelle Er- ihren Lieblingskünstlern – und das rund liche Plattformen müssen mit Content gebnis: Sieben der zehn weltweit belieb- um die Uhr. Das schafft eine sehr inten- – im Optimalfall mit jeweils exklusivem testen Twitter- und Facebook-Accounts sive Fanbindung und die vernetzte Inter- Content – bestückt werden, der oft gehören Musikern. Der erste Mensch netgemeinschaft bietet einem Künstler gezielt produziert wird. Algorithmen- weltweit, der bei Facebook die 100-Milli- und seiner Musik eine enorme Reich- basierte Empfehlungssysteme wieder- onen-Marke geknackt hat, war Shakira, weite. Aber: Diese mehr oder weniger um erleichtern zwar das Aufstöbern betreibt mit mehr als 84 Echtzeitkommunikation erfordert ein (neuer) Musik im Netz (Stichwort „Social Millionen Followern das erfolgreichste großes Zeitbudget und Know-how. Ein Search“), machen aber ein umfangrei- Twitter-Profil. optimales Ergebnis setzt Kenntnisse in ches Playlisten-Marketing erforderlich.

MUSIKFIRMEN HEUTE: AUFGABENSPEKTRUM UND BERUFSBILDER ABBILDUNG 12: Musikfirmen heute

ARTIST & REPERTOIRE A&R-Manager KÜNSTLERMANAGER

GRAFIK / CREATIVE SERVICES Grafikdesigner Musikfotograf

KREATION / PRODUKTION Singer-

STUDIOAUFNAHMEN Produzent

TOUR SUPPORT Booker PROMOTION Musikpromoter MUSIKVIDEOS Videoregisseur ONLINE-, RADIO-, TV-, PRINT-PROMOTION

VERTRIEB PHYSISCHER UND DIGITALER VERTRIEB

MERCHANDISING

TONTRÄGERPRODUKTION MARKETING Produktmanager CD / DVD-Operator ONLINE-, RADIO-, TV-, PRINT-ANZEIGENSCHALTUNG

KOOPERATIONEN / BRAND-PARTNERSHIP

STRATEGIC MARKETING ADMINISTRATION LIZENZABTEILUNG

RECHT Kernkompetenzen der Musikfirmen CONTROLLING Aufgabenbereiche, die teils intern, teils mit externen Partnern umgesetzt werden

Kurzclip: So funktioniert das Musikgeschäft Info-Videos zu den Berufsbildern auf: www.musikindustrie.de/simpleshow www.musikindustrie.de/bvmitv

22 MUSIKFIRMEN

#1 – KATY PERRY // @katyperry ABBILDUNG 13: twitter Weltweit erfolgreichste Social #2 – JUSTIN BIEBER // @justinbieber Media Profile* #3 – // @taylorswift13 facebook #1 – CRISTIANO RONALDO #2 – SHAKIRA #3 – VIN DIESEL Instagram #1 – SELENA GOMEZ // selenagomez #2 – TAYLOR SWIFT // taylorswift #3 – ARIANA GRANDE // arianagrande

*Stand: April 2016, Quellen www.musicfuels.com, twittercounter.com, Socialblade.com

Marketing und Promotion ABBILDUNG 14: Typisches Investment Video- eines Major-Labels produktion in einen neu unter Vertrag 200.000 – genommenen Künstler 50.000 – 700.000 300.000

Total 500.000 – 2.000.000 150.000 – 50.000 – 500.000 350.000 Studioaufnahmen Vorschüsse an den 50.000 – Künstler 150.000

in US-Dollar Tour Support Quelle: IFPI / Investing in Music 2014

ARBEITSTEILIGES PARTNERNETZWERK Unter dem Strich muss man sagen: Die Digitalisierung hat Produktionsprozes- male Bedingungen für eine professio- se demokratisiert und Musikern viele nelle Künstlerkarriere sind deshalb erst spannende neue Werkzeuge und Mög- dann geschaffen, wenn die Partner gut lichkeiten an die Hand gegeben, um Mu- Musik konzentrieren zu können. Das gewählt sind und die beteiligten Ak- sik in Eigenregie vermarkten zu können. Aushandeln von Lizenz-Deals, Budge- teure genau jene Bereiche übernehmen, Doch der Aufwand ist enorm. Mehr denn tierungsfragen oder Marketing- und Pro- in denen spezielles Know-how und Er- je haben Künstlerinnen und Künstler motion-Maßnahmen erfordern neben fahrung entsprechend vorhanden sind. heute erst mit professionellen Partnern viel Zeit und Energie auch im digitalen Mit ihrer langjährigen und vielfältigen an ihrer Seite den notwendigen Frei- Zeitalter juristische Fachkenntnisse und Expertise sind Musikfirmen weiterhin raum, um sich mit Leidenschaft auf ihre betriebswirtschaftliche Expertise. Opti- diese idealen Partner der Kreativen.

23 MUSIKNUTZUNG MUSIKNUTZUNG

Audio-Streaming wächst: Fast zehn Prozent der Musik- nutzung kam 2015 aus der Cloud von Spotify & Co, bei den Jüngeren ist der Anteil noch höher. Aber das Radio bleibt mit 36 Prozent Nutzungsanteil der Deutschen liebstes Musikmedium. Daneben haben physische Tonträger im Nutzungsmix sogar leicht zugelegt auf 15,3 Prozent.

24 MUSIKNUTZUNG

DAS RADIO IST NACH WIE VOR ALLTAGSBEGLEITER

der Bevölkerung mehr als eine Stunde Heute wird das Audio-Streaming als pro Woche Musik über terrestrisch aus- größter Konkurrent betrachtet, dabei gestrahlte Radiosender. zeigt ein Blick auf die Hörergewohnhei- ten, dass das Radio nach wie vor das be- Dass das Radio in Deutschland noch liebteste Musikmedium der Deutschen immer äußerst beliebt ist, zeigt auch die Musikhören auf CD oder Schallplatte, ist: Lineare Radioprogramme haben ei- ma 2016 Radio I der Arbeitsgemein- im Radio, am Rechner oder über das nen durchschnittlichen Anteil von 36,1 schaft Media Analyse (agma). Ihr zu- Smartphone, unterwegs oder zu Hause Prozent (Abbildung 15) am Musikkon- folge hören 56,1 Millionen Deutsche – die Musiknutzung wird immer viel- sum. Zwar ist die Nutzung über alle täglich Radio – das sind 77,7 Prozent fältiger und durch Cloud-Lösungen und Altersgruppen damit leicht rückläufig der deutschsprachigen Bevölkerung ab vernetzte Audio-Systeme nahezu gren- (2014: 40,4 Prozent). Rechnet man das zehn Jahren. Mit einer durchschnittli- zenlos möglich. Immer wieder wurde Online-Radio (8,9 Prozent) zum terres- chen Hördauer von mehr als drei Stun- dabei das Ende des terrestrischen Hör- trischen hinzu, kommt das Radio über den pro Tag (die Verweildauer liegt sogar funks prophezeit. In ihrem Popsong alle Altersgruppen auf einen Nutzungs- bei 243 Minuten, also bei mehr als „Video Killed the Radio Star“ besangen anteil von insgesamt 45 Prozent. Die vier Stunden) ist die Reichweite der ab- The Buggles bekanntlich bereits im Jahr Reichweite des herkömmlichen Radios gebildeten 101 Hörfunksender und 102 1979 die drohende Verdrängung des (Abbildung 16) ist dabei weiterhin sta- sogenannten Vermarktungskombinatio- Mediums durch das Musikvideo. bil. In Deutschland hören 82 Prozent nen immer noch hoch.1

PROZENTUALE ANTEILE AN DER GESAMTZEIT DES MUSIKHÖRENS ABBILDUNG 15: Hörgewohnheiten in Deutschland Musiknutzung in den Physische Tonträger 15,3 % letzten 7 Tagen

Radio (terrestrisch) 36,1 %

Digitale Musikdateien1 19,9 %

Video-Streaming2 10,3 %

Online-Radio 5 8,9 % Premium Audio-Streaming 3 4,4 % Kostenloses Audio-Streaming 4 5,2 %

1Zum Beispiel vom PC, Laptop, Mobiltelefon, Tablet, MP3-Player 2Zum Beispiel YouTube, MyVideo, , Tape.tv 3 Zum Beispiel Spotify & Deezer Premium, Napster, Music, Juke, Tidal 4 Kostenlose, werbefinanzierte Audio-Streaming-Portale der Anbieter Spotify und Deezer 5Online-Radios und sonstige kostenlose Audio-Streaming-Plattformen, zum Beispiel Last.FM, Soundcloud, MySpace, radio.de

Quelle: Onlinerepräsentative Befragung im Dezember 2015, 1.000 Teilnehmer; respondi AG im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V.

1 agma: MA 2016 Radio

25 MUSIKNUTZUNG

ABBILDUNG 16: Hörgewohnheiten Personen in %, die in den letzten 7 Tagen mehr als eine Stunde Musik auf diese Weise gehört haben in Deutschland Reichweiten in der Bevölkerung Herkömmliches Radio 82 %

Digitale Dateien1 66 %

Physische Tonträger 57 %

Video-Streaming2 46 %

Online Radio3 33 %

Kostenloses Audio-Streaming 4 23 %

Premium-Audio-Streaming5 19 %

in % 0 50 100

1 Zum Beispiel vom PC, Laptop, Mobiltelefon, Tablet, MP3-Player etc. 2 Zum Beispiel YouTube, MyVideo, VEVO, Tape.tv 3 Online-Radios und sonstige kostenlose Audio-Streaming-Plattformen, zum Beispiel LastFM, Soundcloud, MySpace, radio.de 4 Kostenlose, werbefinanzierte Audio-Streaming-Portale der Anbieter Spotify und Deezer 5 Zum Beispiel Spotify & Deezer Premium, Napster, , Juke, Tidal

Quelle: Onlinerepräsentative Befragung im Dezember 2015, 1.000 Teilnehmer; respondi AG im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V.

MUSIKNUTZUNG VERLAGERT SICH ZUNEHMEND INS WEB Die Digitalisierung macht allerdings auch vor dem Radio nicht halt: 2015 wurden in Deutschland laut der GfK so viele Digitalradios gekauft wie noch nie. Den digitalen Hybridgeräten mit der agma misst außerdem rund 221 Den zweitgrößten Anteil am täglichen digitalen Sendeverfahren werden gleich Millionen Aufrufe von Websessions pro Musikmix über alle Altersgruppen (Ab- mehrere Vorteile zugeschrieben: eine bes- Monat. Wie im vorangegangenen Jahr bildung 15) hatten 2015 digitale Musik- sere Klangqualität, eine größere Pro- hatte auch 2015 eine durchschnittliche dateien, auf sie entfielen 20 Prozent der grammvielfalt und die Möglichkeit der Webradio-Session eine Dauer von über Musiknutzung. Physische Tonträger la- zeitunabhängigen Nutzung. 50 Minuten. Übrigens: Seit 2015 weist die gen 2015 wieder bei 15,3 Prozent über agma unter anderem die Spotify-Audio- alle Altersgruppen hinweg und verzeich- Insgesamt nimmt die Anzahl internet- Reichweite für deren Radioprogramm neten damit sogar ein leichtes Wachs- basierter Angebote zum Musikhören extra aus. Damit kam der Anbieter En- tum gegenüber dem Vorjahr. Dies mag weiter zu. 2015 nutzten knapp neun de 2015 auf fast 100 Millionen Sessions auch mit der Wiederentdeckung der Prozent der Bevölkerung Online-Radio- pro Monat, ein Zuwachs von 14 Pro- Schallplatte in den letzten Jahren zu- programme, um Musik zu hören.1 Die zent gegenüber dem vorangegangenen sammenhängen. Webradiomessung ma 2016 IP Audio I Quartal.

1Darunter fallen auch kostenlose Anbieter wie z. B. LastFM, MySpace und radio.de

26

MUSIKNUTZUNG

ONLINE-MUSIKNUTZUNG BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN: STREAMING DRINGT IN DEN ALLTAG VOR Der ARD / ZDF-Onlinestudie 2015 (S. 395) zufolge nutzten die 14- bis 29-Jäh- rigen im Jahr 2015 so häufig Audio- formate im Internet wie noch nie. 35 Prozent gaben an, täglich eines oder mehrere Audioformate online zu hören. Besonders das Musik-Streaming ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Neben den Online-Radios konkurrieren verbreitet: Laut der ARD / ZDF-Online- Video-Plattformen und eine wachsende studie kamen Musik-Streaming-Dienste Zahl von Audio-Streaming-Portalen im bei den 14- bis 29- Jährigen auf 15 Pro- Internet um die Aufmerksamkeit der zent tägliche Nutzung – eine erhebliche Hörer. Und für das Audio-Musik-Strea- Steigerung gegenüber dem Vorjahr 2014, ming war 2015 auch ein entscheiden- in dem dieser Wert noch bei neun Pro- des Jahr. Ein Rekordumsatzwachstum zent lag. um 106 Prozent (Jahrbuch, S.11, Abbil- dung 3) zeigt, dass sich Musik „aus der Die JIM-Studie 2015 ergründete bei der Wolke“ als Nutzungsform zunehmend noch jüngeren Generation der 12- bis etabliert. Insgesamt generiert Audio-Strea- 19-Jährigen die „Tätigkeiten im In- ming mittlerweile 14,4 Prozent des Ge- ternet“: Regelmäßiger Musikkonsum samtumsatzes. Das spiegelt sich auch in via Musik-Streaming-Dienste kam hier- den Hörgewohnheiten der deutschen Be- bei auf 36 Prozent, 23 Prozent nutzten völkerung im vergangenen Jahr wider: Streaming in dieser Altersgruppe sogar INDIVIDUELLER NUTZUNGSMIX Hier hatte die Nutzung von Audio-Strea- täglich. Es lohnt sich an dieser Stelle ein Musikfans können heute aus einem ming-Diensten einen zeitlichen Anteil detaillierter Blick auf die Ergebnisse in immer umfangreicheren Programm- von 9,6 Prozent – 4,4 Prozent davon via den jeweiligen Altersstufen: Während angebot auswählen und aus einer glo- Premium-Abos und 5,2 Prozent über kos- bei den 12- bis 13-Jährigen erst 21 Pro- balen Medienvielfalt schöpfen. Dass tenlose, werbefinanzierte Audio-Strea- zent regelmäßig / mehrmals pro Woche 2015 wieder 15,3 Prozent des Musik- ming-Services. Zum Vergleich: 2014 lag Audio-Streaming nutzten, ist dieser Ver- genusses über physische Tonträger statt- der Nutzungsanteil von werbebasiertem breitungsweg bei den 14- bis 15-Jährigen finden, zeigt, dass die verschiedenen Streaming bei 4,2 Prozent – und der von (38 Prozent), bei den 16- bis 17-Jäh- Nutzungsformen bestens koexistieren. Premium-Abos noch bei lediglich 1,8 Pro- rigen (47 Prozent) und bei den 18- Digitale und physische Musiknutzung zent, bei Letzterem hat sich der Anteil bis 19-Jährigen (39 Prozent) erheblich finden heute eben in einem individuell- 2015 also mehr als verdoppelt! Damit stärker im Alltag präsent (S. 34). 92 Pro- bedürfnisorientierten Mix statt, ohne bewegt sich Streaming weiter aus der Ni- zent der Jugendlichen verfügen über ein einander zwingend auszuschließen. Und sche heraus und stößt auf zunehmende Smartphone (S. 46). Nach „Nachrichten fest steht: Das aktuelle Streamingange- Akzeptanz bei den Nutzern. Dies zeigt sich verschicken /bekommen“ und gleichauf bot ist nicht das Ende der Geschichte, auch am Anteil der Streaming nutzen- mit „im Internet surfen“ liegt „Musik wir werden in Zukunft sicher andere den Bevölkerung: 23 Prozent kostenloses hören“ im Ranking der Nutzungsfor- neue Musiknutzungsformen sehen, die und 19 Prozent Premium-Audio-Strea- men auf Platz zwei, noch vor Telefonie- den Markt und das Nutzerverhalten ming (Abbildung 16). ren (S. 48). ergänzen.

27 MUSIKKÄUFER MUSIKKÄUFER

Die Twens lösen die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen bei der Käufferreichweite ab. Die über 50-Jährigen sorgen für fast 40 Prozent der Umsätze. Dance ist Favorit der 10- bis 39-Jährigen. Bei Vinyl bleiben Männer klar die Hauptkäufergruppe, Frauen lieben Pop und Schlager und kaufen wieder mehr Klassik.

28 MUSIKKÄUFER

DIE HÄLFTE DES UMSATZES WIRD VON 4,9 PROZENT DER BEVÖLKERUNG GENERIERT

100 ABBILDUNG 17: Anteile der Käufergruppen 90 16,8 und ihre Umsatzbedeutung 80 2015

70 69,2 60 30,5

50

40

30 Nichtkäufer 16,3 Gelegenheitskäufer (weniger als 25 € pro Jahr) 20 50,3 Durchschnittskäufer (25 – 80 € pro Jahr) 10 9,6 Intensivkäufer (mehr als 80 € pro Jahr) 4,9

in % Anteil an der Umsatzanteil am Bevölkerung Musikmarkt1

1Physische Produkte, Downloads und Premium-Streaming; Vergleiche mit den Vorjahreszeiträumen sind nicht möglich Quelle: GfK Consumer Panels

TWENS MIT HÖCHSTER KÄUFERREICHWEITE 30,8 Prozent der Deutschen haben 2015 Das Käufer-Nichtkäufer-Verhältnis vari- Musik gekauft. Die Zahl der sogenann- iert zwischen den Altersgruppen (Abbil- ten Intensivkäufer ist dabei 2015 ge- dung 18). Allerdings sind die Unterschiede genüber dem Vorjahr sichtbar gestiegen: in den Käuferreichweiten in den Gruppen So gaben 4,9 Prozent der Deutschen von 16 bis 49 Jahre sehr gering. Mit (2014: 3,7 Prozent) im vergangenen Jahr 43 Prozent liegen die Streaming-starken 80 Euro und mehr für Musik aus und 20- bis 29-Jährigen knapp an der Spit- sorgten damit für die Hälfte des Um- Sie ist für die restlichen rund 17 Prozent ze, bei den 30- bis 39-Jährigen zählen satzes (Abbildung 17). Diese erhöhten des Umsatzes zuständig. Die abgewander- 42 Prozent zu den Käuferinnen und Ausgaben sind auch darin begründet, ten Gelegenheitskäufer sind vermutlich Käufern, bei den 16- bis 19-Jährigen sind dass immer mehr Personen Streaming- zu einem Teil Nichtkäufer geworden, es 41 Prozent und auch bei den 40- bis Abonnements besitzen und die sich da- deren Gruppe sich um 2,2 Prozent- 49-Jährigen sind es noch 40 Prozent. Ei- raus ergebenen Umsätze erstmals in dieser punkte auf 69,2 Prozent vergrößert hat. nen deutlichen Bruch gibt es erst hin zur Statistik erfasst werden. Die Gruppe Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Gruppe der über 50-Jährigen: Von ihnen der Durchschnittskäufer wuchs leicht haben demnach im vergangenen Jahr geben nur 23 Prozent Geld für Musik auf 9,6 Prozent der Gesamtbevölkerung kein Geld für Musik ausgegeben. aus, 77 Prozent tun das nicht (mehr). und blieb damit stabil, sie generierte durch ihre Musikkäufe 30,5 Prozent des 68 Euro betrugen die durchschnittlichen Unterschiede zwischen beiden Geschlech- Jahresumsatzes. Die Gruppe der Gele- Ausgaben der Musikkäufer im Jahr 2015. tern sind indes kaum wahrnehmbar: genheitskäufer ist demgegenüber um Hier wurden erstmals auch die Umsätze 32 Prozent der Männer und 31 Prozent 3,8 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent ge- durch Premium-Audio-Streaming berück- der Frauen zählen sich zu Musikkäu- schrumpft. sichtigt. fern bzw. -käuferinnen.

29 MUSIKKÄUFER

100 ABBILDUNG 18: Käuferreichweiten in den 90 Altersgruppen1 80 20152

70

60

50

40

30

20

10

10 –15 16 – 19 20 – 29 30 – 39 40 – 49 50 Jahre in % Gesamt männlich weiblich Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter

Nichtkäufer 69,2 68 69 67 59 57 58 60 77

Käufer2 30,8 32 31 33 41 43 42 40 23

1Prozentualer Anteil der Musikkäufer in den jeweiligen Altersgruppen und bei den Geschlechtern 2Seit 2015 Käufer physischer Produkte und Downloads sowie inkl. Premium-Streaming; Vergleiche mit den Vorjahreszeiträumen sind nicht möglich

Quelle: GfK Consumer Panels

DIE ÜBER 50-JÄHRIGEN SORGEN FÜR FAST 40 PROZENT DES UMSATZES Das Kaufverhalten innerhalb der Alters- gruppen hat sich im vergangenen Jahr jeweils nur unwesentlich verändert. Die über 50-Jährigen haben zwar mit 23 Prozent die geringste Käuferreichwei- DANCE IST FAVORIT DER TEENS, te, dafür aber den größten Anteil am TWENS UND 30-JÄHRIGEN Umsatz: Sie tätigen 38,3 Prozent aller Ganz anders bei den 20- bis 29-Jährigen: Musikkäufe, eine Steigerung um 1,3 Die Altersgruppe ist mit einem Umsatz- Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr anteil von 20 Prozent nirgends so stark (Abbildung 19). Leicht gesunken auf Die kauffreudigen über 50-Jährigen be- vertreten wie im Dance-Bereich, wobei 24,6 Prozent ist der Anteil der zweitkon- geistern sich vor allem für die Klassik, der Umsatzanteil innerhalb des vergan- sumfreudigsten Gruppe der 40- bis 49- hier sorgen sie für zwei Drittel des Um- genen Jahres aber stark zurückgegan- Jährigen an den Gesamtausgaben. Erst an satzes, sowie für Schlager und Volksmu- gen ist: 2014 waren es noch 29 Prozent. vierter Stelle folgen die 20- bis 29-Jäh- sik (64 Prozent Umsatzanteil). Bei Pop Für Pop- und Rockmusik geben die rigen. Das heißt: Je älter der Konsument, und Rock sind sie mit 39 beziehungs- Twens jeweils ähnlich viel Geld aus, die desto mehr Geld gibt er für Musik aus. weise 35 Prozent ebenfalls am stärksten Umsatzanteile von 12 bzw. 14 Prozent Entsprechend gering fällt der Umsatz- vertreten, hier fällt der Unterschied zur sind gegenüber dem Vorjahr unverän- anteil der Jüngsten aus, der allerdings nächstgrößeren Gruppe aber deutlich ge- dert. Leicht rückläufig dagegen ihre Aus- gegenüber dem Vorjahr von 7,5 auf 7,8 ringer aus. Das Thema Dance hingegen gaben für Schlager und , die Prozent gewachsen ist. spielt eine geringe Rolle. Klassik legt ein wenig zu.

30 MUSIKKÄUFER

100 ABBILDUNG 19: 8 13 Soziodemografie der 90 Musikkäufer 80 nach Repertoiresegmenten 49 49 37 38 33 35 32 39 22 26 2014 und 20151 70 61 64 69 66 60 29 24 28 29 28 30 50 17 17 25 25 40

30 12 12 17 16 17 15 18 16 20 16 29 20 21 22 20 12 12 14 13 13 12 14 14 8 10 10 8 5 7 11 10 6 14 12 4 8 8 9 8 6 7 3 4 3 2 1 Tonträgermarkt1 Schlager / Bevölkerung Pop Rock2 Dance Klassik3 in % gesamt Volksmusik 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015 2014 2015

48 49 60 61 57 58 70 72 57 57 71 74 70 63

50

52 51 40 39 43 42 30 28 43 43 29 26 30 37

100

50 Jahre und älter 30 – 39 Jahre 10 –19 Jahre männlich 40 – 49 Jahre 20 – 29 Jahre weiblich

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen, physisch und Download 2Rock inkl. Rock deutschsprachig, Rock englischsprachig, Metal, Punk 3Klassik inkl. Crossover Klassik Quelle: GfK Consumer Panels

40- bis 49-Jährige haben in fast allen Gen- res ähnliche Anteile, mit 29 Prozent am stärksten vertreten sind sie im Bereich Pop. Mit Ausnahme von Schlager/Volks- musik erreichen sie aber auch in allen FRAUEN LIEBEN POP UND SCHLAGER anderen Repertoiresegmenten Werte zwi- UND HOLEN BEI DER KLASSIK AUF. schen 22 und 26 Prozent. Generell fällt auf, dass – obwohl in der Einteilung Käufer/Nichtkäufer kein Ge- Teens stehen auf Dance. In keinem an- schlechterunterschied besteht – Männer Die nächstältere Generation, die 30- bis deren musikalischen Genre sind sie so in allen Repertoiresegmenten deutlich 39-Jährigen, ist musikalisch ähnlich ver- stark vertreten: Zwölf Prozent tragen sie mehr zum Umsatz beitragen. Frauen ortet, wenn auch auf jeweils leicht hö- zum Gesamtumsatz bei, das sind zwei kaufen also entweder weniger oder herem Niveau, ein augenfälliger Unter- Prozentpunkte weniger als 2014, aber günstigere Musikprodukte. Die beiden schied besteht allerdings im Bereich mehr als in jedem anderen Bereich. Musikrichtungen, in denen es einen an- Dance, wo sie mit rund 30 Prozent so- Zweitbeliebteste Kategorie ist Pop mit nähernden Gleichstand gibt, sind Schla- gar noch deutlich mehr zum Umsatz acht Prozent, kaum Geld geben sie für ger/Volksmusik und Pop, dennoch liegen beitragen als die Twens. klassische Musik aus. Frauen auch hier mit 43 bzw. 42 Prozent

31 MUSIKKÄUFER MUSIKKÄUFER

ABBILDUNG 20: kostenlose kostenpflichtige Käuferprofile 2015 CD-Käufer Download-Käufer Vinyl-Käufer Streamer Streamer

Alter Alter Alter Alter Alter

10 –19 6,8 10 –19 13,6 10 –19 3,6 10 –19 23 10 –19 10 20 – 29 10,9 20 – 29 21,2 20 – 29 23,1 20 – 29 28 20 – 29 33 30 – 39 14,4 30 – 39 21,7 30 – 39 22,2 30 – 39 18 30 – 39 26 40 – 49 25,0 40 – 49 24,3 40 – 49 16,7 40 – 49 15 40 – 49 20 50 – 59 25,1 50 – 59 13,5 50 – 59 32,9 50 – 59 11 50 – 59 9 60 + 17,8 60 + 5,7 60 + 1,5 60 + 4 60 + 3

in %1 in %1 in %1 in %1 in %1

24 % 9,9 % 0,6 % 6 % 5 % der Deutschen der Deutschen der Deutschen der Deutschen der Deutschen

60,2 39,8 60,6 39,4 82,7 17,3 60 40 70 30 Geschlecht in %1 Geschlecht in %1 Geschlecht in %1 Geschlecht in %1 Geschlecht in %1

69,1 % 72,7 % 93,0 % 75,6 % 75,0 %

Ich bin ein großer Musikfan2 Ich bin ein großer Musikfan2 Ich bin ein großer Musikfan2 Ich bin ein großer Musikfan2 Ich bin ein großer Musikfan2

1Alter und Geschlecht bei CD, Download und Vinyl in % der Umsätze; bei Streaming in % der Personen Quelle: GfK Consumer Panels 2In % der Personen

VINYL-KÄUFER SIND DIE GRÖSSTEN MUSIKFANS Das größte Herz für Musik haben die Vinyl-Käufer: Mit 93 Prozent sagt – fast – jeder von ihnen, er sei ein großer Musikfan. Das reklamieren immerhin Die größten Vinyl-Enthusiasten sind die auch drei Viertel der kostenlosen wie 50- bis 59-Jährigen: 33 Prozent der Um- Umsatzanteil noch immer deutlich hin- der Premium-Streamer und mit rund 73 die CD-Käufer, was insofern nicht über- sätze kommen von ihren Konten. Hier ter den männlichen Käufern. Während Prozent fast genauso viele der Down- rascht, als mit der CD im Jahr 2015 über hat es gegenüber dem Vorjahr eine Ver- das Interesse der weiblichen Hörerinnen load-Käufer. Die CD-Käufer bilden das 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Zehn Prozent der Deutschen setzen auf schiebung gegeben, denn 2014 hatten Der Streamingbereich wird vor allem in allen Genres leicht nachgelassen hat Schlusslicht, doch auch hier geben noch wurden. Vor allem Menschen ab 40 Downloads. Hier sind die Jüngsten mit die 40- bis 49-Jährigen das Vinyl-Ge- von den 20- bis 29-Jährigen dominiert: (Ausnahme: Schlager), erfreut sich aber fast 70 Prozent an, ein großer Musikfan greifen zum „Silberling“: Die 40- bis 13,6 Prozent Umsatzanteil deutlich stär- schäft mit weit über 40 Prozent domi- Sie stehen für 28 Prozent der kosten- die Klassik neuer Beliebtheit: Hier erhöh- zu sein. Insgesamt hat Musik also beim 49- und die 50- bis 59-Jährigen stehen ker vertreten als bei den CDs, die klare niert, die 2015 bei nur knapp 17 Prozent losen Streamer – dicht gefolgt von den ten die Käuferinnen ihren Umsatzanteil Großteil der Käufer formatübergreifend hier für jeweils 25 Prozent der Umsätze, Spitzengruppe bilden aber die 40- bis liegen. Twens und 30-Jährige interessie- Teens mit 23 Prozent – und bilden mit um sieben Prozentpunkte auf jetzt 37 einen hohen Stellenwert. Die größte Käu- die Generation 60+ für weitere knapp 49-Jährigen, die knapp ein Viertel zum ren sich wiederum mehr für die Schall- 33 Prozent die größte Gruppe der Pre- Prozent. fergruppe, 24 Prozent der Deutschen, sind 18 Prozent. Umsatz beitragen. platte als im Vorjahr. mium-Streamer.

32 33 MUSIKHANDEL MUSIKHANDEL

Der stationäre Handel bleibt mit 38,3 Prozent die Nummer eins unter den Marktplätzen für Musik. Der physische Onlinekauf liegt bei rund 32 Prozent, der digitale Onlinekauf – Downloads und Premium- Audio-Streaming – passiert die 28-Prozent-Marke. In Summe werden mittlerweile rund 60 Prozent der Musikumsätze über das Internet erwirtschaftet.

34 MUSIKHANDEL

STATIONÄRER HANDEL BLEIBT AUF PLATZ EINS, E-COMMERCE WÄCHST LEICHT, AUDIO-STREAMING BOOMT

Der Online-Handel ist weiter gewachsen, Im stationären Handel zeigt sich die allerdings ist der deutliche Sprung von 53 rückläufige Tendenz mit Blick auf alle auf nunmehr 60,2 Prozent (Abbildung Vertriebsschienen (Abbildung 22). Der 21) in den Statistiken des Bundesverban- beratung A.T. Kearney vorgestellten Stu- Elektrofachmarkt, hier der zentrale Point des Musikindustrie im vergangenen Jahr die zufolge gehört Deutschland inzwi- of Sale, verlor um 7,6 Prozent, hat aber auch auf die Integration von Premium- schen zu den fünf wachstumsstärksten noch immer knapp ein Fünftel Markt- Audio-Streaming zurückzuführen. Ein- Märkten für E-Commerce, laut dem so- anteil (19,7 Prozent). Verhältnismäßig nahmen über die Premium-Dienste etwa genannten „Global Retail E-Commerce stabiler blieben die nächstkleineren sta- von Spotify, Deezer oder Napster sind Index“ liegt Deutschland hinter den tionären Outlets: die Drogeriemärkte hier vorher nicht erfasst worden. Durch USA, China, Großbritannien und Japan. (+/-0 Prozent), die in absoluten Werten diese methodische Umstellung ist das gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben Jahr 2015 mit den Vorjahren nicht oder Beim Onlinekauf digitaler Formate schlägt sind, und der Lebensmitteleinzelhandel nur bedingt vergleichbar. die Integration des Audio-Streaming in die (-3,6 Prozent), liegen nun bei einem Statistik deutlich zu Buche: 28,3 Pro- Marktanteil von 6,7 bzw. 5,6 Prozent. Doch zeigt der Blick auf die vergangenen zent der Umsätze wurden hier generiert. zehn Jahre eine klare Tendenz. So ist der Das spiegelt gleichzeitig auch die generel- Der Buchhandel hat, wenn auch auf stationäre Handel seit 2006 sukzessive le Marktentwicklung wider: dass das Au- ohnehin niedrigem Niveau, deutlicher zurückgegangen, ebenso die Musikbe- dio-Streaming 2015 in Deutschland einen nachgegeben (-22,7 Prozent). Der größ- stellungen per Katalog oder Mailorder: großen Schritt nach vorn gemacht hat. te Sprung ist jedoch in den Kauf- und Gegenüber 2006 stehen sie mit 1,5 Pro- Warenhäusern zu sehen. Hier gingen zent inzwischen nur noch für etwa ein die Umsätze aus Musikverkäufen um Zehntel der Umsätze, gegenüber dem ELEKTROFACHMÄRKTE GEBEN 29,7 Prozent zurück, wenngleich auch Vorjahr eine Halbierung. LEICHT NACH, ERSTMALS SEIT DREI hier auf sehr niedrigem Level. 2015 ha- JAHREN VERLIERT DER MEDIEN- ben sie nun einen Marktanteil von nur Der physische Online-Kauf – E-Com- FACHEINZELHANDEL WIEDER noch 0,4 Prozent. merce – ist noch einmal leicht auf 31,9 Im Detail hat sich der Handel in den Prozent gestiegen. Einer im Frühjahr ver- einzelnen Bereichen erneut sehr unter- Etwa im Mittelfeld bewegt sich der Me- gangenen Jahres von der Unternehmens- schiedlich entwickelt. dienfacheinzelhandel, die Kategorie, der

ABBILDUNG 21: 100 Umsatzanteile der Vertriebs- 90 schienen am Musikverkauf 1 80

70 2006 – 2015

60

50

40

30

20

10

in % 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

in % 2006 20072 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 20153 Stationärer Handel 65,6 64,0 63,8 61,8 56,5 52,7 47,4 45,9 44,1 38,3 (Geschäft) Katalog / Mailorder / Club 10,2 8,9 8,0 7,5 7,2 6,0 5,1 3,7 3,0 1,5 Onlinekauf physisch / 17,8 20,3 20,3 21,0 23,5 25,4 28,2 30,0 31,7 31,9 E-Commerce Onlinekauf digitale 6,4 6,8 7,9 9,6 12,9 15,9 19,3 20,4 21,2 28,3 Formate

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer; physisch, Download und ab 2015 inkl. Premium-Audio-Streaming 2Ab 2007 bis 2011 nachträgliche Korrekturen durch neue statistische Hochrechnungsfaktoren der GfK 3Inkl. Premium-Audio-Streaming unter der Handelsform „Digital“, Werte nicht mit den Vorjahren vergleichbar aufgrund methodischer Umstellung 2015 Quelle: GfK Consumer Panels

35 MUSIKHANDEL

Veränderungs- ABBILDUNG 22: 1 in % 2006 20072 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 20153 rate 2014 / 2015 Umsatzanteile der Handels-

Elektrofachmarkt 29,0 30,2 30,9 29,8 28,3 27,2 25,1 24,6 22,9 19,7 -7,6 % formen am Musikverkauf Kauf- und Warenhäuser 8,0 8,1 6,6 5,6 4,0 2,9 1,7 0,7 0,7 0,4 -29,7 % 2006 – 2015 Medienfacheinzelhandel 4,1 3,9 3,8 3,5 2,8 2,6 0,9 1,4 1,6 1,3 -11,6 % Buchhandel 4,7 2,1 2,4 2,4 2,3 2,2 2,2 2,4 2,3 1,6 -22,7 % Drogeriemärkte 8,6 7,8 8,0 8,4 7,5 7,0 7,6 7,2 7,2 6,7 0,0 % Lebensmitteleinzelhandel 7,8 8,2 7,8 7,7 8,1 6,8 6,6 6,5 6,3 5,6 -3,6 % E-Commerce 17,3 19,8 19,9 20,7 23,2 25,2 28,2 30,0 31,7 31,9 8,6 % Digital-Händler 6,4 6,8 7,9 9,6 12,9 15,9 19,3 20,4 21,2 28,3 Versandhandel 7,4 6,6 5,9 5,8 5,7 4,8 4,0 2,8 2,3 2,3 -53,9 % Clubmarkt 2,5 2,1 1,8 1,6 1,4 1,2 1,1 0,9 0,7 0,7 -14,8% Sonstige 4,5 4,7 5,0 5,0 4,0 4,1 3,3 3,1 3,1 3,1 -3,4 %

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer; physisch, Download und ab 2015 inkl. Premium-Audio-Streaming 2Ab 2007 bis 2011 nachträgliche Korrekturen durch neue statistische Hochrechnungsfaktoren der GfK 3Inkl. Premium-Audio-Streaming unter der Handelsform „Digital“, Werte nicht mit den Vorjahren vergleichbar aufgrund methodischer Umstellung 2015 Quelle: GfK Consumer Panels

Seite 13) ist es zwar noch immer nicht auch zum Beispiel die sogenannten Plat- der Mainstream, denn der wird mit mehr ihr Musikangebot nicht lizenziert haben, tenläden zugerechnet werden. Nach dem als 60 Prozent nach wie vor von der CD gewährleistet. Dabei spielt es keine Rol- bisherigen Tiefststand 2012 von knapp repräsentiert. Doch findet beim Strea- le, ob es sich um ein werbefinanziertes unter einem Prozent Marktanteil gab es ming derzeit eine extrem dynamische oder ein Premium-Angebot handelt. Le- hier in den vergangenen Jahren wieder Entwicklung statt. gale Angebote gibt es mittlerweile viele. deutlichen Aufwind, der aber 2015 wie- 80 Prozent der Deutschen halten die der abgeflaut ist: Mit einem Minus von Dieser Entwicklung trägt „Musikindus- vorhandenen legalen Möglichkeiten der mehr als elf Prozent werden hier derzeit trie in Zahlen“ in diesem Jahr Rechnung: Musiknutzung im Netz für ausreichend, 1,3 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Erstmals wird nicht mehr zwischen phy- rund 60 Prozent haben sogar ein für sischen und digitalen Händlern unter- sie „perfektes“ legales Angebot gefunden schieden wie in den vergangenen Jahren. (s. Umfrage zur Musiknutzung im Inter- MUSIK-STREAMING AUCH IM HANDEL Stattdessen bildet ein Chart die fünf net, S. 5). Doch trotz der legalen – und DAS THEMA DER STUNDE wichtigsten Musikhändler insgesamt ab. auch kostenlosen – Vielfalt gibt es nach Kaum ein Thema wurde 2015 im Mu- Hier erscheint zusammen mit , wie vor immer wieder neue illegale An- sikbereich so heiß diskutiert wie das Mu- iTunes, Media Markt und Saturn nun gebote, die Inhalte zur Verfügung stel- sik-Streaming. Nicht zuletzt durch die auch erstmals Spotify. len, ohne Urheber und Rechteinhaber, Markteintritte von Apple mit Apple Mu- sprich: ohne die Kreativen und ihre Part- sic und Aldi im Verbund mit Napster Ein wichtiger Aspekt beim Streaming ist ner, an den Erlösen zu beteiligen. Aus und die damit verbundene Medienauf- die angemessene Vergütung derjenigen, diesem Grund bleibt die vom BVMI merksamkeit ist Audio-Streaming im die die Inhalte, die dort zugänglich ge- 2013 vorgestellte Initiative PLAYFAIR vergangenen Jahr in Deutschland in der macht werden, entwickelt und produziert weiterhin eine wichtige Orientierungs- breiten Bevölkerung angekommen. Mit haben. Bei den legalen Streaming-Diens- hilfe. Auch wenn sich die Situation ins- insgesamt 14,4 Prozent Umsatzanteil (s. ten ist dies im Gegensatz zu Anderen, die gesamt etwas verbessert hat.

ABBILDUNG 23: Top 5 Musikhändler TOP 5 in 2015 in alphabetischer TOPMUSIKHÄNDLER 5 GESAMT* Reihenfolge Amazon iTunes MUSIKMedia Markt - Saturn Spotify

Basis:HÄNDLER Umsatz zu Endverbraucherpreisen *Physisch, Download und Premium-Audio-Streaming Quelle: GfK Consumer Panels

36 MUSIKHANDEL

INNOVATIV, SICHER, VIELSEITIG: PHONONET – SERVICEPARTNER FÜR DIE GESAMTE BRANCHE

PHONONET DIENSTLEISTUNGEN

eBusiness – Abläufe sicher automatisieren Das EDI-Kommunikationssystem für Liefe- Mit seinem ganzheitlichen Angebot ranten und Händler ist eine effiziente und aus Kommunikationssystem, Katalog- etablierte Schnittstelle zur Abwicklung aller plattform, Promotion Network und EDI-Prozesse der Supply Chain: von der Be- umfassender Musiksuchmaschine ist stellung über das Lieferavis und die Rech- PHONONET heute unverzichtbarer Ser- nung bis hin zum Retourenmanagement. vicepartner der Entertainmentbranche. Dabei vereinfacht PHONONET mit di- eMedia Catalog – gitalen Prozessen die Kommunikation Medien spielend vermarkten zwischen Industrie, Handel und Medien Zu über 1,1 Millionen physischen Artikeln der und steigert so die Wettbewerbsfähig- Medienbranche werden Tracklistings, Cover, keit und Kosteneffizienz aller Markt- neben AS2 und SFTP, mit dem EDI-Ser- Soundsamples sowie Szenenbilder und Vi- teilnehmer rund um die Medien Musik, ver auch eine einfach zu integrierende deos gesammelt und PHONONET-Kunden DVD Home Entertainment, Merchan- Software zum Austausch aller Nach- über die eMediaCat Plattform bereitgestellt. dising, Hörbuch, e-book, Radiosender, richten zwischen Industrie und Handel. TV-Sender sowie Internet-Radios. So nutzten im Jahr 2015 rund 130 Ver- MPN (Musik Promotion Network) – triebe, über 220 Handelspartner und Musik besser promoten 1.800 Outlets mit unterschiedlichsten Binnen Sekunden können Labels über 2.400 eBUSINESS – Warenwirtschafts- und IT-Systemen das Redakteure mit ihren neuen Veröffentlichun- RESSOURCENOPTIMIERUNG FÜR eBusiness. Dabei schickte der Handel gen bemustern. Die Titel stehen den Medien- INDUSTRIE UND HANDEL über elf Millionen Order Lines an die partnern rund um die Uhr via Internet zur Die Stärke von PHONONET ergibt sich Industrie. Ein besonderer Vorteil: Die Verfügung. aus der Breite der Services, wodurch stets aktuellen Datenbanken bieten Ein- PHONONET maßgeschneiderte Lösun- sicht in alle Metadaten und Sound- Digital Sales Service (DSS) – gen bieten kann, die sowohl individuelle samples sowie in die Lagerbestände der Sales Reports in Bestform Kundeninteressen als auch Marktent- Industrie, nicht zuletzt in Zeiten der Mit der Standardisierung und Normierung wicklungen berücksichtigen. Dafür wur- Globalisierung eine Grundvoraussetzung von optimalen Abrechnungsdaten aus dem de in den vergangenen 25 Jahren das für die Bestellpraxis „heute bestellt – Download- und Streaming-Bereich ist der DSS Dienstleistungsportfolio innovativ er- morgen geliefert“. das optimale Tool zur Aufbereitung von Digi- weitert und Vorhandenes konsequent tal Sales Reports. weiterentwickelt. Zum Datenstamm- Kerngeschäft kamen immer wieder neue eINVOICING – REVISION(&)SICHER DigiAS – Metadaten leicht gemacht Dienstleistungen und elektronische Pro- Das eINVOICing ermöglicht es PHO- Der Digitale Artikelstamm (DigiAS) ist ein Ver- zesse hinzu – wie der Austausch von NONET eBusiness-Kunden zudem, elek- zeichnis digital vertriebener Medienprodukte Bestelldaten, das Retourenmanagement tronische Rechnungen revisionssicher zu mit Details zu mehr als fünf Millionen Pro- oder die elektronische Rechnung. Da- archivieren und gleichzeitig auf den Ver- dukten und über 42 Millionen Tracks. Dazu durch decken angeschlossene Händler sand von Papierrechnungen zu verzich- zählen Audio- und Videoprodukte sowie E- heute mit nur einer Schnittstelle zu ten. Das spart Kosten und entlastet die Books und Mobile Content. Der DigiAS stellt PHONONET sämtliche Prozesse der Umwelt. Das eINVOICing erfüllt für damit die Schnittstelle zwischen Digitalvertrie- Supply Chain ab und behalten durch den Rechnungsempfänger zugleich alle ben und Marktforschungsunternehmen dar. ein Clearing Center mit EDI-Nachrich- Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug. ten stets den Überblick. musicline.de – Gute Musik einfach finden Selbstverständlich unterliegt der eBusi- Die Musiksuchmaschine verzeichnet fast alle Die angeschlossenen Partner können ness-Betrieb einem Managementsystem in Deutschland erhältlichen Songs und Alben dabei sowohl bewährte Standards als zur Wahrung der Informationssicher- und ist die umfangreichste Musikdatenbank auch individuell angepasste Formate heit (ISMS) und ist gemäß ISO 27001 im deutschsprachigen Netz. verwenden, denn das eBusiness bietet, zertifiziert.

37 REPERTOIRE UND CHARTS REPERTOIRE UND CHARTS

So viele deutsche Künstler wie noch nie in den Charts: Acht der Top 10-Alben sind nationale Produktionen. Erfolgreichstes Album ist „Weihnachten“ von , erfolgreichste Single „Cheerleader (Felix Jaehn Remix)“ von OMI. Rock und Pop bleiben die umsatzstärksten Genres, Hip-Hop und Dance legen deutlich zu. Im Radio kommt der Aufwärtstrend für deutsche Acts hingegen nur langsam an.

38 REPERTOIRE UND CHARTS

NATIONALES REPERTOIRE NOCH POPULÄRER ALS IM VORJAHR

kommen kann. Pop (26,8 Prozent) und Deutsch Pop (6,2 Prozent) generieren zusammengenommen 33 Prozent des Gesamtumsatzes. Im Vergleich zum Vor- Die Nachfrage nach in Deutschland pro- jahr konnte Pop dabei in 2015 wieder duzierter sowie nach deutschsprachiger ein leichtes Wachstum von 1,3 Prozent Musik reißt nicht ab: Waren in den verzeichnen, Deutsch Pop blieb stabil neunziger Jahren nur etwa zwanzig Pro- (- 0,4 Prozent). Rock musste einen leich- zent einheimischer Produktionen in den Connor, die mit ihrem ersten deutsch- ten Rückgang hinnehmen (-1,6 Prozent), Charts vertreten, sind 2015 acht der Top sprachigen Album „Muttersprache“ auf folgt aber nach wie vor dicht hinter Pop 10-Alben in den Offiziellen Deutschen Platz drei liegt. Mit der Single-Auskopp- als zweitbeliebtestes Genre, gemeinsam Jahrescharts deutschsprachig. In den lung „Wie schön du bist“ landete Connor stellen sie den Löwenanteil des Gesamt- Top 100-Jahrescharts stammen insge- außerdem ihren ersten Top 10-Hit seit umsatzes. samt 69 Prozent der Produktionen von sechs Jahren. Besonders der deutsche nationalen Künstlern, 60 Prozent der Hip-Hop konnte die Erfolge der letzten Hip-Hop war 2015 so erfolgreich wie Alben sind tatsächlich auch deutsch- Jahre ausbauen: Jedes fünfte Album in nie: Mit 8,6 Prozent baute das Genre sei- sprachig. Den ersten Platz belegt dabei der kumulierten Jahresauswertung der nen Anteil am Gesamtumsatz weiter aus erneut Helene Fischer, dieses Mal mit Top 25 ist ein Deutschrap-Album. und erreichte noch dazu einen nie dage- „Weihnachten“ – und das, obwohl das wesenen Spitzenwert seit Beginn der Album bis zum Jahresende 2015 erst Erfassung in 2005. Leider nicht an das vier Wochen auf dem Markt war. Damit POP, HIP-HOP UND DANCE LEGEN ZU Vorjahresniveau anknüpfen konnte die ist die deutsche Schlagersängerin das Das umsatzstärkste Genre in Deutsch- Klassik, die mit 4,6 Prozent einen neuen dritte Jahr in Folge die umsatzstärkste land ist nach wie vor Pop. Die Katego- Tiefstwert verzeichnet. (2,3 Prozent) Künstlerin in Deutschland. Auf dem rie Pop umfasst hier sämtliche eng- hingegen wuchs leicht, ebenso die Kin- zweiten Platz folgt das international ge- lisch- oder anderssprachige Popmusik, derprodukte, die zum Jahresende bei 6,8 feierte Album „25“ von vor Sarah die aber auch von deutschen Künstlern Prozent lagen.

Klassik3 4,6 % ABBILDUNG 24: Schlager 6,1 % Umsatzanteile der einzelnen Repertoiresegmente1 Deutsch Pop 6,2 % am Gesamtumsatz im Jahr 2015

Volksmusik 1,9 % Rückblick 2006 – 2015: 2 Rock 20,3 % Dance 6,7 % Abb. 24 A Pop 26,8 %

Hip-Hop 8,6 %

Jazz 2,3 %

Kinderprodukte 7,3 %

Hörbücher 3,9 % Sonstige 5,5 %

1Basis: Umsatz zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer; physisch, Download und Premium Streams; Genrezuordnung laut Phononet Produktanmeldung 2Rock inkl. Rock deutschsprachig, Rock englischsprachig, Heavy Metal, Punk, Austro Rock 3Klassik inkl. Crossover Klassik Quelle: GfK Entertainment

39 REPERTOIRE UND CHARTS

ABBILDUNG 25: SINGLE LONGPLAY Anteile nationaler und internationaler Produktionen an den Top 100 Single- und internationale Produktion Longplay-Charts 2015 53,18 % 27,68 %

Rückblick 2006 – 2015: Abb. 25 A: Alben Soundtracks Abb. 25 B: Singles 3,35 %

nationale Produktion

46,82 % 68,97 %

Quelle: GfK Entertainment

Prozent in den Top 100 Single-Jahres- charts vertreten und verzeichnen damit einen Zuwachs von 4,3 Prozent gegen- Auch Dance behauptete sich 2015 als über dem Vorjahr. Der erfolgreichste derzeitiges Trend-Segment, insgesamt Song 2015 in der Single-Auswertung steuert das Genre 6,7 Prozent zum Ge- war „Cheerleader (Felix Jaehn Remix)“ samtumsatz bei und damit mehr als von OMI (Platz 1) – ein Titel, der im- Deutsch Pop. Vor allem die Streaming- merhin unter deutscher Beteiligung ent- Nutzer lieben DJ-Beats, wie unter ande- stand. Als einziger deutschsprachiger rem die Top 100 Streaming-Jahrescharts Titel schaffte es „Astronaut“ von Sido zeigen: Hier entschied Dance 2015 gleich feat. in die Top 10 der die ersten fünf Plätze für sich. Und auch kumulierten Jahresauswertung, er lan- ellen Deutschen Top 100 Airplay-Charts der Sommerhit 2015 entspricht diesem dete auf dem sechsten Platz. Danach von nationalen Acts bestritten, deutsch- Trend: Der Hamburger DJ Felix Jaehn folgten „Wolke 4“ von Philipp Ditt- sprachige Titel machten in den Top 100 und die erst 14-jährige britische Sänger- berner & Marv (Platz 11), „Lieblings- im Radio sogar nur 16 Prozent aus, in setzten sich mit mensch“ von Namika (Platz 12) und was die Frage aufwirft, warum sich die „Ain’t Nobody (Loves Me Better)“ „Wie schön Du bist“ von Sarah Con- Sender nicht etwas stärker am Votum der durch. Ganze acht Wochen führte der nor (Platz 13) in der Jahresauswertung. deutschen Fans orientieren. Dabei ist die Titel die Offiziellen Deutschen Single- Bedeutung des Radios als Massenmedi- Charts an, in den Offiziellen Deutschen um in Deutschland ungebrochen, wie die Single- und Streaming-Jahrescharts be- DAS RADIO SPRINGT (NOCH) NICHT Tortengrafik zu den Hörgewohnheiten in legt er jeweils Platz drei. Und nicht nur AUF DEN FAN-TREND ZU DEUTSCH- Deutschland (s. Kapitel Musiknutzung, das: Wie unter anderem die Deutsche SPRACHIGER MUSIK AUF S. 27, Abbildung 15) deutlich macht. Welle feststellte, stand mit Felix Jaehn Obwohl in den Top 100-Album-Jahres- Und auch die „ARD /ZDF-Studie Mas- erstmals seit 26 Jahren ein deutscher charts 2015 mehr als die Hälfte aller senkommunikation 2015“ kommt zu Künstler an der Spitze der US-Charts1. Produkte in deutscher Sprache waren, dem Schluss, dass die deutschsprachige spiegeln das Radiosender hierzulande Bevölkerung (ab 14 Jahre) im Jahr In den Offiziellen Deutschen Single- mehrheitlich kaum wider: In den Top 10 2015 immer noch durchschnittlich 173 Charts ist der Anteil nationaler Produk- der Offiziellen Deutschen Airplay Jahres- Minuten Radio pro Tag hörte2. Die De- te im Vergleich zu den Longplayern charts für 2015 war einzig der New- batte über eine Mindestquote deutsch- traditionell etwas geringer, aber auch comer Joris mit „Herz über Kopf“ auf sprachiger Musik im Hörfunk, die über hier zeichnet sich eine positive Entwick- dem zehnten Platz vertreten. Cro folgte die freiwillige Selbstverpflichtung hin- lung ab. Nationale Interpreten waren im mit „Bye Bye“ auf Rang 21. Insgesamt ausgeht, wird aus diesem Grund immer Jahr 2015 mit einem Anteil von 46,82 wurde nur knapp ein Drittel der Offizi- wieder öffentlich geführt.

1Deutsche Welle: „DJ Felix Jaehn knackt die US-Billboard-Charts“, 20.7.2015 (Quelle:) 40 REPERTOIRE UND CHARTS

RELAUNCH DER OFFIZIELLEN DEUTSCHEN CHARTS IM MAI 2015

ie im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie ermit- (Freitag bis Donnerstag), veröffentlicht werden und damit eine telten offiziellen deutschen Top 100 Single- und Album- ganze Woche früher als bisher. Noch am gleichen Tag gehen sie DCharts sind seit vielen Jahrzehnten das Erfolgsbarometer an die Partner, auf der offiziellen Website sind die Top 5 bereits der Musikbranche, die Hitliste, auf die sich alle beziehen. Sie am Freitagabend zu sehen. Für zusätzliches Tempo und Echtzeit- basieren auf den Daten von über 2.800 Händlern, seit 2014 wer- Gefühl sorgen die neuen Midweek-Charts, die den Zeitraum von den für die Single-Charts auch Premium-Streams gewertet. (Für Freitag bis Montag abbilden und gleichzeitig dramaturgisch die die Album-Charts gilt dies erst seit Februar 2016.) Nicht zuletzt Spannung auf das erhöhen, was in den Top100 platziert sein wird. durch die zunehmende Digitalisierung gibt es parallel dazu immer zahlreichere weitere Musik-Rankings verschiedenster Durch neue Genre-Rankings wie etwa die HipHop-Charts bilden Anbieter, Händler und Plattformen, unter unterschiedlichsten die „Offiziellen Deutschen Charts“ darüber hinaus das tatsäch- Aspekten und mit ganz unterschiedlicher Aussagekraft zusam- liche Marktgeschehen noch klarer ab. Insgesamt umfasst die mengestellt. Doch wer mit Musik sein Geld verdient, braucht Chartfamilie über zehn verschiedene Genre- und Format-Ran- eine absolut eindeutige, plattformübergreifende Bezugsgröße, kings, von Klassik und Schlager bis hin zu Streaming und Down- die verlässlich und transparent die Trends im Markt für physi- load. Teil der Neuausrichtung war darüber hinaus unter anderem sche Tonträger und digitale Nutzungsformen abbildet. Denn bei die Vereinheitlichung der Genre-Charts auf die jeweiligen Top 20. aller Liebe zur Vielfalt: Am Ende lassen in erster Linie die kumu- Auch die Veröffentlichungszyklen sind angepasst worden: Bis auf lierten Verkäufe Rückschlüsse darauf zu, welches Team aus Klassik und Jazz, die weiterhin monatlich erscheinen, gibt es alle Künstler und Firma die erfolgreichste und zu diesem Zeitpunkt anderen Genre-Charts im Wochentakt. beliebteste Musik produziert hat. Das gilt für die Orientierung der Musikfans genauso wie in der Musikindustrie selbst: Nichts ist Und seit Oktober 2015 gibt es auch noch eine eigenständige ein eindeutigerer Hinweis auf die Wünsche der Hörerinnen und Vinyl-Hitliste: Die Offiziellen Deutschen Vinyl-Charts präsentie- Hörer als deren bewusste Kauf- oder Nutzungsentscheidung. ren Monat für Monat die 20 erfolgreichsten Platten, um der seit einigen Jahren anhaltenden positiven Entwicklung im Bereich Umso wichtiger war es, die Wegweiser-Eigenschaft der offiziellen Vinyl Rechnung zu tragen. deutschen Charts auch in der digitalen Musikwelt weiter zu stär- ken und die Marktorientierung zu vereinfachen. Deshalb haben Das Chartportal der neuen Marke www.offiziellecharts.de ist die der Bundesverband Musikindustrie und seine Mitgliedsfirmen zentrale Anlaufstelle mit ständig aktualisierten Charts- und Bran- gemeinsam mit dem von ihnen beauftragten Chart-Ermittler cheninformationen, Künstlerfacts, Diskografien sowie dem kom- GfK Entertainment die Marke im vergangenen Jahr grundlegend pletten Chartarchiv seit Beginn der Datenermittlung im Jahr 1977. erneuert: Auch die Social-Media-Aktivitäten wurden grundlegend ausge- baut: Eigene Facebook- und Twitter-Auftritte (www.facebook.com/ Seit dem 8. Mai 2015 erscheinen die Charts unter dem Marken- offizielle.deutsche.charts bzw. www.twitter.com/chartsoffiziell) er- namen „Offizielle Deutsche Charts“ nicht nur mit neuem Logo, möglichen den direkten Austausch der Fan Community unterei- einem damit verbundenen visuell prägnanten Markenauftritt und nander. mit dem Claim „Hier zählt die Musik“, der die Bedeutung der Charts als Quelle für objektive und repräsentative Verkaufsdaten Die Offiziellen Deutschen Charts: Für die Musikfirmen und Künst- im deutschen Musikmarkt unterstreicht. Die neuen Offiziellen ler ist es von Vorteil, wenn es eine Leitwährung gibt, auf die Deutschen Charts sind auch schneller als vorher, weil sie sozu- sich alle beziehen. Auf alle weiteren Auswertungen schauen die sagen in Echtzeit, direkt nach Ende des Erhebungszeitraums Fachleute ohnehin.

41 REPERTOIRE UND CHARTS

SINGLE-CHARTS 2015 DIE 25 ERFOLGREICHSTEN TITEL

PER KLICK IN DIE SONGS REINHÖREN

Cheerleader (Felix Jaehn Remix) 1 OMI

Are You With Me Ain't Nobody (Loves Me Better) 2 3 FELIX JAEHN FEAT. JASMINE THOMPSON Lean On 4 5 MAJOR LAZER FEAT. DJ SNAKE & MØ Astronaut Hello SIDO FEAT. ANDREAS BOURANI 6 7 ADELE Sugar See You Again ROBIN SCHULZ FEAT. FRANCESCO YATES 8 9 WIZ KHALIFA FEAT. CHARLIE PUTH Firestone Wolke 4 FEAT. CONRAD SEWELL 10 11 PHILIPP DITTBERNER & MARV Lieblingsmensch Wie schön du bist NAMIKA 12 13 SARAH CONNOR Reality Supergirl LOST FREQUENCIES FEAT. 14 15 FEAT. & Want To Want Me Unter meiner Haut 16 17 GESTÖRT ABER GEIL & KOBY FUNK FEAT. WINCENT WEISS Photograph Headlights ED SHEERAN 18 19 ROBIN SCHULZ FEAT. ILSEY Stole The Show Don't Worry KYGO FEAT. 20 21 MADCON FEAT. RAY DALTON Uptown Funk Bye Bye MARK RONSON FEAT. BRUNO MARS 22 23 CRO Geiles Leben FourFiveSeconds GLASPERLENSPIEL 24 25 RIHANNA, KANYE WEST & PAUL MCCARTNEY

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Single-Charts 2006 - 2015 – Die drei erfolgreichsten Titel

Quelle: Offizielle Deutsche TOP 100 Single-Charts; erstellt durch GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. 42 REPERTOIRE UND CHARTS

© Sony Music 43 REPERTOIRE UND CHARTS

LONGPLAY-CHARTS 2015LONGPLAY-CHARTS 2015 DIE 25 ERFOLGREICHSTEN TITEL DIE 25 ERFOLGREICHSTEN TITEL

PER KLICK IN DIE SONGS REINHÖREN

Weihnachten 1 HELENE FISCHER

25 Muttersprache ADELE 2 3 SARAH CONNOR Sing meinen Song – Das Tauschkonzert, Vol.2 HELENE FISCHER 4 5 XAVIER NAIDOO Von Liebe, Tod und Freiheit Opposition SANTIANO 6 7 FREI.WILD Hey X ANDREAS BOURANI 8 9 ED SHEERAN Zuhältertape Vol. 4 MTV Unplugged KOLLEGAH 10 11 CRO Achtung Gipfelstürmer PUR 12 13 A Head Full Of Dreams Niveau Weshalb Warum COLDPLAY 14 15 DEICHKIND Dauernd Jetzt Rock Or Bust HERBERT GRÖNEMEYER 16 17 AC/DC Tabaluga – Es lebe die Freundschaft! The Book Of PETER MAFFAY 18 19 IRON MAIDEN Cla$$ic Fifty Shades Of Grey & SHINDY 20 21 SOUNDTRACK Tracker Alles brennt MARK KNOPFLER 22 23 JOHANNES OERDING Hurra die Welt geht unter VI K.I.Z. 24 25 SIDO

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Longplay-Charts 2006 - 2015 – Die drei erfolgreichsten Titel

Quelle: Offizielle Deutsche TOP 100 Longplay-Charts; erstellt durch GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. 44 REPERTOIRE UND CHARTS STREAMING-CHARTS

STREAMING-CHARTS 2015 DIE 25 ERFOLGREICHSTEN TITEL

PER KLICK IN DIE SONGS REINHÖREN

Lean On MAJOR LAZER 1 FEAT. DJ SNAKE & MØ

Cheerleader (Felix Jaehn Remix) Ain't Nobody (Loves Me Better) OMI 2 3 FELIX JAEHN FEAT. JASMINE THOMPSON Are You With Me Sugar LOST FREQUENCIES 4 5 ROBIN SCHULZ FEAT. FRANCESCO YATES See You Again Firestone WIZ KHALIFA FEAT. CHARLIE PUTH 6 7 KYGO FEAT. CONRAD SEWELL Stole the Show So wie du bist KYGO FEAT. PARSON JAMES 8 9 MOTRIP FEAT. LARY Unter meiner Haut How Deep Is Your Love GESTÖRT ABER GEIL & KOBY FUNK FEAT. WINCENT WEISS 10 11 CALVIN HARRIS & DISCIPLES Love Me Like You Do Hey Mama ELLIE GOULDING 12 13 DAVID GUETTA FEAT. NICKI MINAJ & AFROJACK Astronaut Want To Want Me SIDO FEAT. ANDREAS BOURANI 14 15 JASON DERULO Uptown Funk Intoxicated MARK RONSON FEAT. BRUNO MARS 16 17 MARTIN SOLVEIG & GTA Waiting For Love Bye Bye AVICII 18 19 CRO Reality Headlights LOST FREQUENCIES FEAT. JANIECK DEVY 20 21 ROBIN SCHULZ FEAT. ILSEY Can't Feel My Face What Do You Mean? THE WEEKND 22 23 JUSTIN BIEBER GDFR Lieblingsmensch FLO RIDA FEAT. SAGE THE GEMINI & LOOKAS 24 25 NAMIKA

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Quelle: Offizielle Deutsche TOP 100 Streaming-Charts; erstellt durch GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. Basis: Werbefinanzierte und Premium-Streams der wichtigsten Subscription-Anbieter in Deutschland über 30 Sekunden Länge 45 REPERTOIRE UND CHARTS

AIRPLAY-CHARTS 2015 DIE 25 ERFOLGREICHSTEN TITEL

PER KLICK IN DIE SONGS REINHÖREN

Are You With Me 1 LOST FREQUENCIES

Cheerleader (Felix Jaehn Remix) Ain't Nobody (Loves Me Better) OMI 2 3 FELIX JAEHN FEAT. JASMINE THOMPSON Love Me Like You Do Reality ELLIE GOULDING 4 5 LOST FREQUENCIES FEAT. JANIECK DEVY Firestone Don't Worry KYGO FEAT. CONRAD SEWELL 6 7 MADCON FEAT. RAY DALTON Want To Want Me Lips Are Movin JASON DERULO 8 9 Herz über Kopf Sugar JORIS 10 11 ROBIN SCHULZ FEAT. FRANCESCO YATES Headlights Waiting For Love ROBIN SCHULZ FEAT. ILSEY 12 13 AVICII Shut Up And Dance Hold Back The River WALK THE MOON 14 15 JAMES BAY Supergirl Stole The Show ANNA NAKLAB FEAT. ALLE FARBEN & YOUNOTUS 16 17 KYGO FEAT. PARSON JAMES FourFiveSeconds Take Me To Church RIHANNA & KANYE WEST & PAUL MCCARTNEY 18 19 Walk Bye Bye KWABS 20 21 CRO Sun Goes Down King ROBIN SCHULZ FEAT. JASMINE THOMPSON 22 23 YEARS & YEARS Wolke 4 Lieblingsmensch PHILIPP DITTBERNER & MARV 24 25 NAMIKA

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Airplay-Charts 2006 - 2015 – Die drei erfolgreichsten Titel

Quelle: Offizielle Deutsche TOP 300 Airplay-Charts; erstellt durch MusicDNA im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. 46 REPERTOIRE UND CHARTS

ECHO GEWINNER 2015

KATEGORIE KÜNSTLER ALBUM

ALBUM DES JAHRES HELENE FISCHER Farbenspiel

KÜNSTLER ROCK / POP NATIONAL HERBERT GRÖNEMEYER Dauernd Jetzt

KÜNSTLER ROCK / POP INTERNATIONAL ED SHEERAN X

KÜNSTLERIN ROCK / POP NATIONAL OONAGH Oonagh

KÜNSTLERIN ROCK / POP INTERNATIONAL ZAZ

BAND ROCK / POP NATIONAL REVOLVERHELD Immer in Bewegung

BAND ROCK / POP INTERNATIONAL PINK FLOYD The Endless River

SCHLAGER HELENE FISCHER Farbenspiel

VOLKSTÜMLICHE MUSIK ANDREAS GABALIER Home Sweet Home

HIP-HOP / URBAN KOLLEGAH King

DANCE NATIONAL ROBIN SCHULZ Prayer

DANCE INTERNATIONAL DAVID GUETTA Listen

ROCK /ALTERNATIVE NATIONAL UNHEILIG Gipfelstürmer

ROCK /ALTERNATIVE INTERNATIONAL AC/DC Rock Or Bust

CROSSOVER LINDSEY STIRLING Shatter Me

NEWCOMER NATIONAL OONAGH Oonagh

NEWCOMER INTERNATIONAL THE COMMON LINNETS The Common Linnets

HIT DES JAHRES HELENE FISCHER

MUSIK-DVD / BLU-RAY NATIONAL HELENE FISCHER Farbenspiel

PRODUZENT NATIONAL MICHAEL HERBERGER Sing meinen Song

LIVE-ACT NATIONAL ANDREA BERG Atlantis

LEBENSWERK NANA MOUSKOURI

PARTNER DES JAHRES VOX UND TALPA Sing meinen Song – Das Tauschkonzert

MEDIA MARKT HANDELSPARTNER DES JAHRES HAMBURG-HARBURG

SOZIALES ENGAGEMENT UDO LINDENBERG

NATIONALER ACT IM AUSLAND MILKY CHANCE

BEST INTERTACTIVE ACT NATIONAL KOLLEGAH

BESTES VIDEO NATIONAL KRAFTKLUB Unsere Fans

RADIO-ECHO ANDREAS BOURANI Auf uns

KRITIKERPREIS NATIONAL DEICHKIND Niveau Weshalb Warum

Quelle: Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie 47 REPERTOIRE UND CHARTS GOLD- UND PLATINAUSZEICHNUNGEN

ECHO JAZZ GEWINNER 2015

KATEGORIE KÜNSTLER TITEL

Ensemble des Jahres national MICHAEL WOLLNY TRIO Weltentraum

Ensemble des Jahres international VINCENT PEIRANI & EMILE PARISIEN Belle Époque

Sänger / -in des Jahres national JOHANNA BORCHERT FMbiography

The Fundamental Rhythm Sänger /-in des Jahres international ANDREAS SCHAERER Of Unpolished Brains

Instrumentalist /-in des Jahres national / Keyboards MICHAEL WOLLNY Weltentraum

Instrumentalist / -in des Jahres international Piano / Keyboards CHICK COREA Solo Piano Portraits

Instrumentalist / -in des Jahres national Saxophon / Woodwinds NIELS KLEIN Tubes And Wires

Instrumentalist / -in des Jahres In My Solitude: international Saxophon / Woodwinds BRANFORD MARSALIS Live in Concert At Grace Cathedral

Instrumentalist / -in des Jahres national Drums / Percussion ERIC SCHAEFER Weltentraum

Instrumentalist / -in des Jahres international Drums / Percussion JEFF BALLARD Time's Tales

Instrumentalist / -in des Jahres national Bass / Bassgitarre EVA KRUSE In Water

Instrumentalist / -in des Jahres international Bass / Bassgitarre LARS DANIELSSON Liberetto II

Instrumentalist / -in des Jahres national Blechblasinstrumente / Brass SEBASTIAN STUDNITZKY KY The String Project

Instrumentalist /-in des Jahres international Blechblasinstrumente / Brass AMBROSE AKINMUSIRE The Imagined Savior Is Far Easier To Paint

Instrumentalist / -in des Jahres national Gitarre TOBIAS HOFFMANN 11 Famous Songs Tenderly Messed Up

Instrumentalist /-in des Jahres international Gitarre Kin

Instrumentalist /-in des Jahres Besondere Instrumente VINCENT PEIRANI Belle Époque

Newcomer des Jahres national EVA KLESSE QUARTETT Xenon

Würdigung des Lebenswerkes eines Künstlers / einer Künstlerin

Bestseller des Jahres Liquid Spirit

Big Band-Album des Jahres CHRISTOF LAUER & NDR BIGBAND Petite Fleur

Sonderpreis YOUNG GERMAN JAZZ

Sonderpreis OSCAR PETERSON & BEN WEBSTER During This Time

Quelle: Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie 48 REPERTOIRE UND CHARTS

ECHO KLASSIK GEWINNER 2015

KATEGORIE KÜNSTLER TITEL

Sängerin des Jahres JOYCE DIDONATO Stella di Napoli Sänger des Jahres JONAS KAUFMANN Du bist die Welt für mich Instrumentalist des Jahres Orgel CAMERON CARPENTER If You Could Read My Mind Instrumentalist des Jahres Klavier LANG LANG The Mozart Album Instrumentalist des Jahres Klarinette ANDREAS OTTENSAMER Brahms: The Hungarian Connection Instrumentalist des Jahres Flöte MAURICE STEGER Vivaldi: Concerti per flauto Instrumentalistin des Jahres Violine TIANWA YANG Ysaÿe: Sonatas for Solo Violin Op. 27 Gustav Mahler: Das Lied von der Erde & Dirigent des Jahres DAVID ZINMAN Ferruccio Busoni: Berceuse élégiaque DEUTSCHE STAATSPHILHARMONIE Ensemble / Orchester des Jahres RHEINLAND-PFALZ modern times: Bernd Alois Zimmermann Ensemble / Orchester des Jahres KAMMERAKADEMIE POTSDAM Schubert: Sinfonie 2 & 4 Ensemble / Orchester des Jahres QUATUOR ÉBÈNE Brazil Würdigung des Lebenswerkes MENAHEM PRESSLER Nachwuchskünstler des Jahres Gesang BRYAN HYMEL Héroïque Nachwuchskünstlerin des Jahres Gesang SONYA YONCHEVA Paris, mon amour Nachwuchskünstler des Jahres Klavier FLORIAN NOACK Transcriptions & Paraphrases Nachwuchskünstlerin des Jahres Klavier SOPHIE PACINI Chopin Nachwuchskünstler des Jahres Violine NEMANJA RADULOVIC Journey East Klassik-ohne-Grenzen-Preis AURORA ORCHESTRA Roadtrip Klassik-ohne-Grenzen-Preis DAVID ORLOWSKY TRIO Klezmer Kings – A Tribute Klassik-ohne-Grenzen-Preis KRONOS QUARTET A Thousand Thoughts Sinfonische Einspielung des Jahres GIOVANNI ANTONINI Musik bis inkl. 18. Jh. IL GIARDINO ARMONICO Haydn 2032: No. 1 La Passione Sinfonische Einspielung des Jahres RICCARDO CHAILLY Brahms: Musik 19. Jh. GEWANDHAUSORCHESTER LEIPZIG Serenades CHRISTIAN TETZLAFF Sinfonische Einspielung des Jahres ORCHESTRE DE PARIS Musik 20. / 21. Jh. PAAVO JÄRVI Dutilleux Konzerteinspielung des Jahres Musik bis inkl. 18. Jh. AVI AVITAL Vivaldi Konzerteinspielung des Jahres Musik bis inkl. 18. Jh. VILDE FRANG Mozart 1 & 5 Konzerteinspielung des Jahres Musik bis inkl. 18. Jh. ALEXANDRE THARAUD Jeunehomme: Mozart & Haydn ISABELLE FAUST Robert Schumann: Konzerteinspielung des Jahres FREIBURGER BAROCKORCHESTER Violinkonzert, Musik 19. Jh. PABLO HERAS-CASADO Klaviertrio Nr. 3 Konzerteinspielung des Jahres Tschaikowsky / Prokofjew: Musik 19. Jh KIRILL GERSTEIN Klavierkonzerte 1/2 EMMANUEL PAHUD Revolution Konzerteinspielung des Jahres KAMMERORCHESTER BASEL Musik 19. Jh GIOVANNI ANTONINI LAPLAND CHAMBER ORCHESTRA JOHN STORGÅRDS Kalevi Aho: Konzerteinspielung des Jahres Musik 20. / 21. Jh. CAROLINA EYCK / ANNU SALMINEN Theremin Concerto – Horn Concerto Chorwerkeinspielung des Jahres NORDDEUTSCHER KAMMERCHOR Melchior Franck: Chorwerke

Quelle: Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie 49 REPERTOIRE UND CHARTS

ECHO KLASSIK GEWINNER 2015

KATEGORIE KÜNSTLER TITEL

BOSTON EARLY MUSIC FESTIVAL Marc-Antoine Charpentier: Operneinspielung des Jahres VOCAL & CHAMBER ENSEMBLES La Descente d'Orphée aux Enfers; Oper bis inkl. 17. / 18. Jh. PAUL O'DETTE / STEPHEN STUBBS La Couronne de Fleurs THE METROPOLITAN OPERA Operneinspielung des Jahres ORCHESTRA AND CHORUS Oper 20. / 21. Jh DAVID ROBERTSON Nico Muhly: Two Boys Solistische Einspielung des Jahres Bach: Musik bis inkl. 17. / 18. Jh., Klavier PIOTR ANDERSZEWSKI Englische Suiten 1, 3 & 5 Solistische Einspielung des Jahres Musik 19. Jh., Klavier GRIGORY SOKOLOV The Salzburg Recital Solistische Einspielung des Jahres Musik 20. / 21. Jh., Klavier STEFFEN SCHLEIERMACHER teachers. friends. colleagues VALER SABADUS Solistische Einspielung des Jahres / Gesang HOFKAPELLE MÜNCHEN C.W. Gluck: Opernarien ALESSANDRO DE MARCHI Le belle immagini Solistische Einspielung des Jahres / Gesang, Arien / Rezitale ELINA GARANCA Meditation Solistische Einspielung des Jahres / Gesang, Lied PATRICIA PETIBON La Belle Excentrique Kammermusikeinspielung des Jahres Franz Xaver Richter: Musik bis inkl. 17. / 18. Jh., Streicher CASALQUARTETT Genesis 1757 – 7 Streichquartette op. 5 Kammermusikeinspielung des Jahres Johann Wilhelm Hertel: Musik bis inkl. 17. / 18. Jh., Bläser CONCERT ROYAL KÖLN Kammermusik für Bläser DOROTHEE OBERLINGER ENSEMBLE 1700 Kammermusikeinspielung des Jahres VITTORIO GHIELMI Musik bis inkl. 17. / 18. Jh., gem. Ensemble IL SUONAR PARLANTE The Passion Of Musick Kammermusikeinspielung des Jahres Musik 19. Jh., Streicher ARTEMIS QUARTETT Mendelssohn BARTEK NIZIOŁ Kammermusikeinspielung des Jahres DENIS SEVERIN Luise Adolpha Le Beau: Musik 19. Jh., gem. Ensemble TATIANA KORSUNSKAYA Kammermusik DETMOLDER KAMMERORCHESTER Gustav Mahler: Kammermusikeinspielung des Jahres ALFREDO PERL, GERHILD Das Lied von der Erde – arr. von Schönberg/ Musik 20. / 21. Jh., gem. Ensemble ROMBERGER, STEPHAN RÜGAMER Riehn für Kammerensemble Kammermusikeinspielung des Jahres Paris 1937 – a homage to Musik 20. / 21. Jh., Bläser TRIO LÉZARD „Trio d'anches de Paris“ Editorische Leistung des Jahres WARNER CLASSICS Maria Callas: Remastered Chor der Oper Chemnitz/Robert-Schu- mann-Philharmonie/Frank Beermann: Editorische Leistung des Jahres CPO (JPC) Giacomo Meyerbeer: Vasco de Gama PHILIPPE JAROUSSKY Agostino Steffani: Welt-Ersteinspielung des Jahres KARINA GAUVIN Niobe, Regina di Tebe HELBLING VERLAG MIT MICHALA PETRI / MALTE ARKONA KLAAS STOK / SWR VOKAL- Ugis Praulinš: „Klassik für Kinder“-Preis ENSEMBLE Des Kaisers Nachtigall FRIEDRICH WILHELM RÖDDING Ravel: Daphnis et Chloé (Beethoven Audiophile Mehrkanaleinspielung des Jahres MDG Orchester Bonn, Stefan Blunier) Richard Strauss and his Heroines Musik-DVD-Produktion des Jahres NORBERT BUSÈ (Thomas von Steinaecker) Musik-DVD-Produktion des Jahres C MAJOR ENTERTAINMENT Richard Strauss: Rosenkavalier Musik-DVD-Produktion des Jahres DEUTSCHE GRAMMOPHON Gaetano Donizetti: L'Elisir d'Amore Bestseller des Jahres DAVID GARRETT Timeless – Brahms & Bruch Violin Concertos »CLASSIC SCOUTS« DES MUSIKFES- Preis für Nachwuchsförderung TIVALS HEIDELBERGER FRÜHLING FREIE GRUNDSCHULE WERNIGERODE AN DER FIT- Preis für Nachwuchsförderung AUSBILDUNGS-AKADEMIE GGMBH LANG LANG INTERNATIONAL Sonderpreis MUSIC FOUNDATION

Quelle: Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie 50 REPERTOIRE UND CHARTS

GOLD- & PLATINAUSZEICHNUNGEN 2006 – 2015

'06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 2015

SINGLE Gold 27 37 22 19 55 75 115 113 107 101

SINGLE Platin 11 9 13 6 25 32 38 46 42 44

SINGLE Diamond 1 2

LONGPLAY Gold (Musikprodukte) 193 246 217 185 193 199 205 162 139 120

LONGPLAY Platin (Musikprodukte) 67 83 97 84 92 105 113 95 107 91

LONGPLAY Diamond (Musikprodukte) 2

MUSIKVIDEO-AWARD Gold 142 52 57 56 41 34 24 13

MUSIKVIDEO-AWARD Platin 99 17 27 22 29 7 11 15

JAZZ-AWARD Gold 18 28 21 13 7 7 6 10 9 19

JAZZ-AWARD Platin 5 2 1 7 1 2 1

KIDS-AUDIO-AWARD Gold 33 26 21 72 15 29 23 10

KIDS-AUDIO-AWARD Platin 5 16 5 27 1 5 16 1

KIDS-VIDEO-AWARD Gold 16 33 20 34 47 29 22 13

KIDS-VIDEO-AWARD Platin 38 9 20 12 30 11 14 22

COMEDY-AUDIO-AWARD Gold

COMEDY-AUDIO-AWARD Platin 2 0 0 0 0 0

COMEDY-VIDEO-AWARD Gold 4 10 17 2 8 0 3

COMEDY-VIDEO-AWARD Platin 33 29 7 20 14 3 1

HÖRBUCH-AWARD Gold 3 5 3 5 3 7 8

HÖRBUCH-AWARD Platin 1 1 0 1 3 1 13

Die Vergabe der Auszeichnungen erfolgt mit sich verdoppelnden Verkäufen immer nach dem Muster: 1-fach Gold, 1-fach Platin, 3-fach Gold, 2-fach Platin, 5-fach Gold, 3-fach Platin, etc. Es werden keine Awards für 2-fach Gold, 4-fach Gold, etc. vergeben, da diese den Abverkaufsgrenzen der Platinverkäufe entsprechen. Die Verleihungsgrenzen für Alben und Singles sind: – alle Produkte mit Erst-Veröffentlichung ab 01.06.2014: Album Gold: 100.000 bzw. Single Gold: 200.000; Album Platin: 200.000 bzw. Single Platin: 400.000 – alle Produkte mit Erst-Veröffentlichung ab 01.01.2003: Album Gold: 100.000 bzw. Single Gold: 150.000; Album Platin: 200.000 bzw. Single Platin: 300.000 – alle Produkte mit Erst-Veröffentlichung ab 25.09.1999 bis 31.12.2002: Album Gold: 150.000 bzw. Single Gold: 250.000; Album Platin: 300.000 bzw. Single Platin: 500.000 – alle Produkte mit Erst-Veröffentlichung bis 24.09.1999: Album Gold: 250.000 bzw. Single Gold: 250.000; Album Platin: 500.000 bzw. Single Platin: 500.000 Die Verleihungsgrenzen für Videos sind: – Gold: 25.000 verkaufte Bildtonträger; Platin: 50.000 verkaufte Bildtonträger. (Die Richtlinien für die Verleihung von Gold und Platin für Videos gelten für Produkte mit Erst-Veröffentlichung nach dem 1. Januar 2002 in den Kategorien Musik, Kids und Comedy, die Endverbrauchern über den Handel zum Kauf angeboten werden. Die Verleihung von Gold und Platin für Videos mit einer Erst-Veröffentlichung vor diesem Zeitpunkt ist nicht möglich.) Die Verleihungsgrenzen für Jazz-Awards sind: – Gold: 10.000 verkaufte Einheiten; Platin: 20.000 verkaufte Einheiten. (Die Verkaufsgrenze gilt für Singles und Alben.) Die Verleihungsgrenzen für Diamond-Awards sind: _Alben: 750.000 verkaufte Einheiten; Singles: 1 Million verkaufte Einheiten (Der DIAMOND AWARD kann nur an Musik-Produkte mit Erst-VÖ nach dem 01. Januar 2013 verliehen werden.)

Quelle: BVMI. Eine detaillierte Auflistung aller Gold- und Platin-Verleihungen ist unter www.musikindustrie.de/gold_platin_datenbank einsehbar. 51 JAHRESRÜCKBLICK JAHRESRÜCKBLICK

Mai 07. Relaunch der Offiziellen Deutschen Charts: Schneller, aktueller und im neuen Look 13. Start der Offiziellen Deutschen Midweek-Charts 20. Mit den Offiziellen Deutschen Dance- Charts wird das Chart-Portfolio um eine weitere Kategorie ergänzt 23. Måns Zelmerlöw aus Schweden gewinnt mit „Heroes“ den Eurovision Songcontest September in Wien und führt anschließend mit seinem 2015 01. „MusicTrace“ ermittelt ab sofort die Januar Siegersong zahlreiche Download- in Europa an Offiziellen Deutschen Airplay-Charts 15. Erste übergreifende Rundfunk-App soll mobilen Rundfunkempfang bündeln und 29. ECHO Jazz 2015 auf dem Werftgelände 09. Konrad von Löhneysen (Embassy of vereinfachen von Blohm + Voss mit 600 Gästen: Music) als Sprecher der außerordentlichen Die Welt des Jazz zu Gast in Hamburg BVMI-Mitglieder erneut bestätigt Februar 18. Erstausgabe der High-Level-Konferenz des Juni 24. Taylor Swift ist mit „1989“ IFPI Global Bundeswirtschaftsministeriums für Wirt- Recording Artist 2014 weltweit erfolg- 09. Bandleader, Komponist, Arrangeur und schaft und Energie in : „Digitaler reichster Act Musikproduzent James Last stirbt im Alter Wandel in Kreativwirtschaft, Handel und März von 86 Jahren Mobilität – Chancen und Gestaltungsmög- lichkeiten in Europa“ 10. Deutsche Content-Allianz begrüßt kultur- 11. BGH konkretisiert Rechtsprechung zugun- politische Forderungen der Kulturstaats- sten der Rechteinhaber: Elternhaftung 23. Veröffentlichung der volkswirtschaftlichen ministerin Monika Grütters zur Werthal- nicht auszuschließen, Nachweis die Kinder Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“ tigkeit geistigen Eigentums, als integralen belehrt zu haben erforderlich auf dem Reeperbahn-Festival: Die Musik- Bestandteil der Digitalen Agenda 16. EU-Kommission genehmigt Joint Venture wirtschaft ist ein erheblicher Wirtschafts- 23. Prof. Dieter Gorny wird zum der Verwertungsgesellschaften GEMA faktor Beauftragten für Kreative und (Deutschland), PRS for Music (Großbri- Oktober Digitale Ökonomie ernannt tannien) und STIM (Schweden) 13. Start der Offiziellen Deutschen 24. Der ECHO wird um die Kategorie 19. Deutsche Musik auf Erfolgskurs: Erstmals Vinyl-Charts „Best Interactive Act national“ erweitert werden die ersten zehn Plätze der Offizi- 25. Neue Streamingstudie zeigt: ellen Deutschen Charts durchgehend von 19. Stars der Klassik und vielversprechende 11,6 Millionen Deutsche nutzen Musik- deutschsprachigen Interpreten besetzt – Nachwuchskünstler bei ECHO Klassik streaming-Angebote – 8,3 Millionen von ein neuer Rekord 2015 im Konzerthaus Berlin geehrt ihnen sind für die Musikindustrie um- 19. Legale Musikangebote im Netz: 21. Der BVMI-Vorstand ist für zwei weitere satzrelevant Mehr als 80 Prozent der jüngeren Bevölke- Jahre wiedergewählt – Prof. Dieter Gorny 25. Die Kulturkonferenz 2015 tagt unter rung in Deutschland finden es „einfach“/ als Vorstandsvorsitzender im Amt bestätigt dem Leitthema „Kulturelle Agenda trifft „meistens einfach“, einen passenden Digitale Agenda – kein Widerspruch!“ legalen Musikdienst im Netz zu finden November 27. ECHO 2015: Nana Mouskouri wird für 27. Der Bundesgerichtshof entscheidet bezüg- Juli ihr Lebenswerk geehrt und Helene Fischer lich der Haftung von Access-Providern: erhält Awards in vier Kategorien. Die 10. New Music Fridays: IFPI launcht den positives Signal für die Musikindustrie – Preisverleihung sehen 3,39 Mio. Zuschau- Freitag als regulären Tag für weltweite BVMI warnt vor Lücken bei der Rechts- er im TV Veröffentlichungen durchsetzung

April 14. Halbjahresbilanz: Der deutsche Musik- Dezember 01. Einführung der Offiziellen Deutschen markt ist in den ersten sechs Monaten 02. Erstmalig erhält die GVL Privatkopie- HipHop-Charts 2015 um 4,4 Prozent gewachsen vergütungen für Mobiltelefone und Tablets 14. Digital Music Report 2015: Physische 14. Die wöchentliche Ausgabe der Offiziellen und digitale Umsätze der globalen Musik- Deutschen Schlager-Charts startet 09. EU-Kommission stellt Reformpaket zur industrie erstmals gleichauf Modernisierung des EU-Urheberrechts vor August 27. Erfolg gegen Tauschbörsen: 15. Weihnachts-Wunschzettel der Deutschen „OpenBitTorrent“, „PublicBittorrent“ 27. Premiere des „Pop-Kultur“-Festivals 2015 2015: CD ganz oben, aber auch Streaming- und „Istole.it“ sind offline in Berlin Abos zunehmend gefragt

Chronik 1877 – 2015 | PLAYFAIR | Deutsche Content Allianz www.musikindustrie.de | www.echoklassik.de | www.echopop.de | www.echojazz.de | www.pro-music.org | www.ifpi.org 52 VORSTAND UND GESCHÄFTSFÜHRUNG

VORSTAND UND GESCHÄFTSFÜHRUNG

Prof. Dieter Gorny Philip Ginthör Frank Briegmann Bernd Dopp Vorstandsvorsitzender Chief Executive Officer President Central Europe Chairman & Chief Bundesverband Sony Music GSA Universal Music und Executive Officer Musikindustrie e.V. Deutsche Grammophon Warner Music Central Europe

Konrad von Löhneysen Dr. Florian Drücke Geschäftsführer Geschäftsführer Embassy of Music GmbH Bundesverband Sprecher der außer- Musikindustrie e.V. ordentlichen Mitglieder

BUNDESVERBAND MUSIKINDUSTRIE E.V.

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) vertritt die Interessen von rund 250 Ton- trägerherstellern und Musikunternehmen, die mehr als 80 Prozent des deutschen Musik- markts repräsentieren. Der Verband setzt sich für die Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und europäischen Politik ein und dient der Öffentlichkeit als zentraler Ansprechpartner zur Musikbranche. Neben der Ermittlung und Veröffentlichung von Marktstatistiken sowie der Etablierung von Branchenstrukturen wie der B-to-B-Platt- form PHONONET gehören branchennahe Dienstleistungen zum Portfolio des BVMI. Seit 1975 verleiht er die GOLD- und PLATIN-Awards, seit 2014 auch die DIAMOND- Awards an die erfolgreichsten Künstler in Deutschland, seit 1977 werden die Offiziellen Deutschen Charts im Auftrag des BVMI erhoben. Zur Orientierung der Verbraucher bei der Nutzung von Musik im Internet wurde 2013 die Initiative PLAYFAIR ins Leben gerufen.

Das kulturelle Engagement des BVMI erfolgt unter dem Label der Deutschen Phono- Akademie: Jährlich werden herausragende Künstler mit dem Deutschen Musikpreis

ECHO, dem ECHO Klassik und dem ECHO Jazz ausgezeichnet. Music / BVMI Monique Wüstenhagen; Markus Nass © Fotos: BVMI / Markus Nass; Sony Music Andreas Reeg; Universal Laurence Chaperon; Warner

53 IMPRESSUM

IMPRESSUM

HERAUSGEBER Bundesverband Musikindustrie e. V. Reinhardtstraße 29 10117 Berlin Tel.: 030 /59 00 38- 0 Fax: 030 /59 00 38-38 E-Mail: [email protected] www.musikindustrie.de

REDAKTION Dr. Florian Drücke (V . i . S . d . P.), Sigrid Herrenbrück, Georg Sobbe, Anna Jakisch

ERSCHEINUNGSDATUM April 2016

GESTALTUNG SINNSALON REESE Kommunikation und Design Sülldorfer Landstraße 56 22589 Hamburg www.sinnsalon.de

© 2016 Bundesverband Musikindustrie e. V.

ISBN: 978-3-9812868-7-8

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