Telefon: 233 - 61500 Baureferat Telefax: 233 - 61505 Ingenieurbau Seite 1

Freilegung Hachinger Bach zwischen Kampenwandstraße und Hüllgraben im 14. Stadtbezirk

Projektkosten (Kostenobergrenze): 13.510.000 €

1. Projektgenehmigung

2. Genehmigung der Vorwegmaßnahme

3. Änderung des Mehrjahresinvestitionsprogrammes 2013 - 2017

Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 00902

Anlage 1: Übersichtsplan Anlage 2: Systemschnitte Gewässeraufbau Anlage 3: Detailplan Weiher Anlage 4: Querschnitt Anlage 5: Gestaltung „Kreillerplatz“, Lageplan und Längsschnitt Anlage 6: Durchlass Kreillerstraße Anlage 7: technischer Wasserlauf Anliegerstraße (Trog) Anlage 8: Bescheid des Wasserwirtschaftsamtes München vom 04.06.2013, Hachinger Bach, Freilegung Bauwerke Anlage 9: Bescheid des Wasserwirtschaftsamtes München vom 04.06.2013, Hachinger Bach, Freilegung und Gewässerausbau Anlage 10:Ergebnis der Nachhaltigkeitsstudie, Institut für Wasserwesen, Universität der Bundeswehr Anlage 11: Schreiben des Bezirksausschusses 14 vom 14.08.2014

Beschluss des Bauausschusses vom 23.09.2014 (VB) Öffentliche Sitzung Seite 2

I. Vortrag der Referentin

1. Sachstand

Mit Beschluss des Bauausschusses vom 11.05.2010 wurde Grundsatzbeschluss das Baureferat per Grundsatzbeschluss beauftragt, für die vom 11.05.2010 mit Freilegung des Hachinger Bachs zwischen Kampenwand- dem Auftrag an das straße und Hüllgraben einschließlich der Herstellung eines Baureferat die bachbegleitenden Grünzuges die Vorplanung sowie die Vor-, Entwurfs- und Entwurfs- und Genehmigungsplanung zu erarbeiten und Genehmigungspla- das erforderliche Genehmigungsverfahren einzuleiten nung zu erarbeiten (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 03937). Darüber hinaus und das erforderliche wurde das Baureferat beauftragt, nach Abschluss des Genehmigungsver- Verfahrens und der Bewilligung der Fördermittel des fahren einzuleiten Freistaats Bayern die Projektgenehmigung im Stadtrat herbeizuführen.

Das Baureferat lobte daraufhin 2010 die Planungsleistungen Auslobung eines unter Planungsteams, bestehend aus Fachingenieuren und VOF-Verfahrens Landschaftsarchitekten, im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens gemäß Vergabeordnung für planungsbegleitende freiberufliche Leistungen (VOF) aus. Um den komplexen referatsübergreifen- Anforderungen an die Planung der verschiedenen de Projektgruppe Fachbereiche gerecht zu werden, richtete das Baureferat eine planungsbegleitende referatsübergreifende Beteiligung von Projektgruppe ein. Diese setzte sich aus Vertreterinnen und Fachleuten an der Vertretern des Baureferats, des Referats für Stadtplanung Planung und Bauordnung sowie dem Referat für Gesundheit und Umwelt zusammen. Des Weiteren wurden zu verschiedenen Themen Fachleute an der Planung beteiligt. Hier sind beispielsweise die Fischerei, Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz, die Fachstelle Barrierefreies Planen und Bauen, Spartenträger sowie Spezialisten für Geohydraulik zu nennen.

Ende 2011 konnte die Entwurfs- und Genehmigungsplanung rechtskräftiger abgeschlossen und das Planfeststellungsverfahren durch Planfeststellungs- das Referat für Gesundheit und Umwelt eingeleitet werden. beschluss seit Das Verfahren ist inzwischen abgeschlossen, seit 27.12.2012 27.12.2012 liegt der rechtskräftige Planfeststellungs- beschluss vor.

Die Stadtkämmerei beantragte noch im Dezember 2012 Beantragung der termingerecht die in Aussicht gestellten Fördermittel beim Fördermittel im Freistaat Bayern. Dezember 2012 Seite 3

Das Wasserwirtschaftsamt München hat am 04.06.2013 auf Bescheid zum der Grundlage der Richtlinien für Zuwendungen zu vorzeitigen wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas 2005) dem Maßnahmenbeginn vorzeitigen Maßnahmenbeginn zugestimmt (siehe Anlage). liegt vor Mit der Zustimmung kann mit dem Projekt förderunschädlich begonnen werden.

Das Baureferat hat 2010 auf Basis einer Machbarkeitsstudie auf Basis der eine Grobkostenschätzung für das Projekt erstellt. Im Machbarkeitsstudie Vorlauf zum Grundsatzbeschluss prüfte das Wasser- zunächst wirtschaftsamt München eine generelle Fördermöglichkeit Förderanteil von des Gesamtprojektes. Es stellte zunächst eine Bezuschus- 75 % auf die sung wegen der wesentlichen Verbesserung des Gesamtkosten in ökologischen Zustandes in Höhe von 65 % + 10 % Zuschlag Aussicht gestellt = 75 % auf die gesamten Kosten (ohne bereits finanzierte Leistungen, ohne Risikoreserve) in Aussicht. In das Mehrjahresinvestitionsprogramm wurde folglich ein Förderanteil in Höhe von 5,5 Mio. Euro aufgenommen.

Auf Basis der jetzt vorliegenden Entwurfs- und Genehmi- Fördergespräche gungsplanung sowie dem vorliegenden Planfeststellungsbe- mit dem Freistaat scheid haben zwischenzeitlich konkrete Fördergespräche Bayern fanden statt mit der Regierung von Oberbayern und dem Wasserwirt- schaftsamt stattgefunden. Die erweiterten Projektkosten infolge Planfeststellungsbescheid wurden dabei berücksichtigt.

Die Höhe der Förderung hängt maßgeblich vom Grad der erweiterte erreichten Verbesserung des ökologischen Zustandes des Projektkosten Gewässersystems ab. Der Freistaat Bayern konnte auf infolge Grundlage der jetzt vorliegenden detaillierten Unterlagen die Planfeststellungs- Fördersätze für die einzelnen Gewerke individuell ermitteln. bescheid Die Fördersätze setzen sich nach Angaben des Freistaates berücksichtigt Bayern aus heutiger Sicht wie folgt zusammen: - naturnahes Gewässer und Böschung 65 % individuelle (Anlage 9) Fördersätze für - Ingenieurbau / technischer Wasserbau Gewässer / (Durchlässe, Brücken, Trog- und Beton- Ingenieurbau und gerinne) (Anlage 8) 45 % Grünanlagen - begleitende Grünanlage 0 %

Durch die zusätzlichen Auflagen aus dem Planfeststellungs- zuwendungsfähige bescheid hat sich das Projekt erweitert. Für die daraus Gesamtkosten resultierenden zuwendungsfähigen Gesamtkosten in Höhe 9,7 Mio. Euro; von 9,7 Mio. Euro (immer ohne Risikoreserve) kann von voraussichtliche einer staatlichen Gesamtzuwendung in Höhe von staatliche Gesamt- 5,5 Mio. Euro ausgegangen werden. zuwendung Seite 4

Die Zuwendungen in Höhe von 5,5 Mio. Euro sind in Höhe von im Mehrjahresinvestitionsprogramm enthalten. rund 5,5 Mio. Euro

Die Unterlagen nach § 12 KommHV-Doppik liegen vor.

2. Projektbeschreibung

2.1 Ist-Situation

Der Hachinger Bach verläuft zwischen südlicher Stadt- zwischen südlicher grenze und Ostpark in einem offenen Gerinne. Nördlich des Stadtgrenze und Ostparks, an der Versickerungsanlage Kampenwandstraße, Ostpark offener verschwindet er in einer ca. 2,3 km langen Verrohrung, Bachlauf, ab der beginnend mit 50 cm Innendurchmesser. Dieser Betonkanal Kampenwandstraße wurde 1933 verlegt und an die bestehende Verrohrung unter ca. 2,3 km lange der Bahn, welche die Bahngleise unterquert und danach in Verrohrung den Hüllgraben übergeht, angeschlossen. Die Rohrleitung hat eine maximale Abflusskapazität von ca. 500 l/s.

Das Baureferat betreibt zur Sicherung eines schadlosen zwei Versickerungs- Abflusses im Hochwasserfall und bei Grundeisbildung zwei anlagen für Versickerungsanlagen (Kampenwandstraße und Biberger schadlosen Abfluss Straße in ). Hohe Abflüsse, die nicht im Hochwasserfall vollständig durch die bestehende Verrohrung geleitet und bei werden können, werden in die Versickerungsanlage Grundeisbildung versickert. Auch im Falle von Grundeisbildung muss der Hachinger Bach gezielt versickert werden, um Über- flutungen der besiedelten Flächen zu vermeiden. Die Versickerungsanlage an der Kampenwandstraße wurde im Zuge der Umsetzung des Bebauungsplans mit Grünordnung Nr. 1725 gedreht und modernisiert. Die Versickerungsanlage an der Biberger Straße wird in den kommenden Wintermonaten im Rahmen des Unterhalts saniert.

Der Hachinger Bach ist neben der Isar und der Würm Hachinger Bach ist das dritte Gewässer im Stadtgebiet München, welches ein hochwasserfüh- in unregelmäßigen Abständen Hochwasser führt. rendes Münchner Die Hochwasserabflüsse im Mai/Juni 2013 machten es Gewässer erforderlich, dass insbesondere die Versickerungsanlage an der Biberger Straße in Betrieb genommen werden musste, um Überflutungen und Ausuferungen zu verhindern. Die nach wie vor hohen Grundwasserstände lassen bis heute ein Abschalten der Versickerung nicht zu. Seite 5

Das Referat für Gesundheit und Umwelt erarbeitet derzeit Hochwasserschutz- mit Unterstützung des Baureferates und in Zusammenarbeit konzept für den mit den Oberliegergemeinden Neubiberg, Taufkirchen, Münchner Süden Unterhaching, sowie dem Landratsamt in Erarbeitung München und mit dem Wasserwirtschaftsamt München ein Hochwasserschutzkonzept, welches langfristig durch geeignete Retentions- und Ausbaumaßnahmen den Münchner Süden vor Überschwemmungen schützen soll.

Der Hachinger Bach ist ein Gewässer III. Ordnung. Die Baulast und Unterhaltspflicht liegen damit im Stadtgebiet bei der Landeshauptstadt München.

2.2 Vorgaben für die Planung: Hochwasserschutz und Wasserrahmenrichtlinie

Durch das Projekt Freilegung Hachinger Bach zwischen Schaffung eines Kampenwandstraße und Hüllgraben soll nicht nur ein ökologisch ökologisch durchgängiges Gewässer im urbanen Raum durchgängigen geschaffen werden sondern auch Grünflächen, die durch Gewässers mit Bürgerinnen und Bürger als Naherholungsfläche genutzt Grünflächen für werden können. die Naherholung

Angestrebt wird die möglichst vollständige Durchgängigkeit Ziel: möglichst des Hachinger Baches mit bestmöglicher Offenlegung des vollständige Bachlaufes, um die Forderung der Europäischen Durchgängigkeit Wasserrahmenrichtlinie nach einem „guten ökologischen für einen „guten Zustand des Wasserkörpers“ zu erfüllen. Die Höhe der ökologischen finanziellen Förderung durch den Freistaat Bayern hängt Zustand des unmittelbar von der Erfüllung der Vorgaben der Wasserkörpers“ Wasserrahmenrichtlinie ab.

Es soll ein naturnaher, standorttypischer Bachlauf naturnaher, geschaffen werden, der sich in die Umgebung einfügt. standorttypischer Der Bachlauf soll nach seiner Freilegung entsprechend der Bachlauf mit Festsetzung im Flächennutzungsplan und den Bebauungs- Grünflächen plänen durch Grünflächen begleitet werden. Die vorhandenen Wegebeziehungen im Bereich Michaelianger Erhalt der werden durch die Bevölkerung intensiv genutzt und sollen Wegebeziehungen daher in ihrer Funktion erhalten bleiben. Neben der Anbindung der vorhandenen Wege aus dem Umfeld ist bachbegleitender daher das Ziel einen bachbegleitenden Weg, der das Weg Gewässer optimal mit den benachbarten Grünanlagen verbindet, vorzusehen. Seite 6

Das bereits vor einigen Jahren grob vormodellierte Bachbett Verwendung des am Michaelianger und der im Zuge der U-Bahnstation vormodellierten Josephsburg vorgesehene Bachlauf sollten soweit als Bachbettes möglich verwendet werden. Zudem sollen die Wünsche aus der Bürgerschaft, wie die Wiederherstellung des Wiederherstellung historischen Dorfweihers im Bereich des Michaeliangers des historischen oder die Einrichtung einer Kneippanlage, innerhalb des Dorfweihers Projektes berücksichtigt werden.

Das Wasserwirtschaftsamt München hat als amtlicher Bemessungshoch- Sachverständiger für die Bemessung des künftigen wasser:

Bachbettes im Stadtgebiet München ein hundertjährliches HQ100 = 1.000 (l/s)

Hochwasser von HQ100 = 1.000 Litern pro Sekunde (l/s) fest gesetzt. Für die Dimensionierung des Bachbettes Freibord: 30 cm muss zusätzlich ein Freibord in Höhe von 30 cm eingehalten werden.

Der mittlere jährliche Abfluss im Hachinger Bach beträgt Mittelwasser MQ = 135 l/s. MQ = 135 l/s

Die langfristige Planung für den Hachinger Bach sieht vor, langfristige Planung dass im gesamten Bachlauf von der südlichen bis zur Bemessungsabfluss nördlichen Stadtgrenze - auch ohne Versickerungsanlagen - von HQ100 = 1.000 l/s der Bemessungsabfluss von HQ100 = 1.000 l/s im im gesamten Gewässerbett schadlos abgeleitet werden kann. Bachlauf Die Ausbauwassermenge berücksichtigt bereits die neuen Anforderungen infolge des Klimawandels.

Da die Verrohrung unter dem Bahngelände das Erhalt der Versicke- Bemessungshochwasser gegenwärtig nicht abführen kann, rungsanlage an der muss für eine schadlose Ableitung des Abflusses Kampenwandstraße im Hochwasserfall die Versickerungsanlage an der bis zum Umbau der Kampenwandstraße bis zum Umbau dieser Rohrleitung Rohrleitung unter in Betrieb bleiben. Im Planfeststellungsbeschluss wurde der Bahn seitens der Planfeststellungsbehörde die erforderliche Erweiterung der Bahndurchführung auf eine

Leistungsfähigkeit von HQ100 = 1.000 l/s bereits thematisiert.

Für den Abschnitt zwischen der südlichen Stadtgrenze und Zwischen der südli- der Versickerung an der Kampenwandstraße ist im Zuge chen Stadtgrenze des Projektes (Auflage aus der Planfeststellung) die und der Versicke- Hochwassersituation detailliert zu untersuchen, die Größe rung an der Kam- des Überschwemmungsgebietes für den Spitzenabfluss zu penwandstraße ist ermitteln und an die Untere Wasserrechtsbehörde weiter zu die Hochwassersi- leiten. Daraus folgend können die weiteren erforderlichen tuation zu untersu- Maßnahmen zur Hochwasserfreilegung des Hachinger chen und das Über- Baches im südlichen Stadtgebiet, zum Beispiel entlang der schwemmungsgebiet Sebastian-Bauer-Straße, abgeleitet werden. zu ermitteln. Seite 7

2.3 Gestaltungskonzept Gewässer und Grünanlage

Das Planungsgebiet umfasst eine Gesamtfläche von etwa neuer zirka 2,5 km 14 ha. Der neue Bachlauf hat eine Länge von zirka 2,5 km. langer Bachlauf

Der freigelegte und naturnahe Hachinger Bach wird in Grünzug mit einem neu gestalteten Grünzug liegen. Entlang seiner Ufer vorwiegend exten- formen vorwiegend extensive Wiesen- und Gehölzsäume siven Wiesen- und einen durchgängigen und abwechslungsreichen Parkraum Gehölzsäumen unterschiedlicher Charaktere und Nutzungsintensität. Der Bachlauf selbst erhält variierende Ufer- und Böschungs- Bachlauf mit ausbildungen und passt sich in die neue Grünanlage ein. variierenden Ufer- und Böschungs- Neben der Anbindung der vorhandenen Wegebeziehungen ausbildungen aus dem Umfeld erhält der Hachinger Bach einen bachbegleitenden etwa 4,50 m breiten Weg, der das bachbegleitender Gewässer optimal mit dem angrenzenden Freiraumsystem etwa 4,50 m breiter vernetzt und den Besucher durch den Grünzug leitet. Weg An ausgewählten Stellen werden „Ruhebuchten“ mit Sitzmöglichkeiten vorgesehen. Der Hauptweg - für „Ruhebuchten“ mit Fußgänger und Radfahrer - wird, wie auch der Bachlauf, Sitzmöglichkeiten stets am westlichen oder östlichen Rande des Parkraumes geführt. Auf diese Weise entstehen möglichst große, möglichst große, zusammenhängende Wiesenflächen, die einen großzügigen zusammenhängende und weitläufigen Freiraum erzeugen. Die räumliche Wiesenflächen Abgrenzung des Parks zur Bebauung erfolgt über lichte Baumhaine.

Ausreichende Querungsmöglichkeiten des Baches gibt es sieben Durchlässe neben den kreuzenden Straßen auch in der Grünanlage. An sowie drei Fuß- und den Kreuzungspunkten von Straßen und Wegen entstehen Radwegbrücken insgesamt sieben Durchlässe sowie drei Fuß- und Radweg- brücken. Die neu hergestellten Nebenwege werden in neu gebaute Wege 2,50 m bis 3,50 m Breite ausgeführt. Alle neu gebauten mit wassergebunde- Wege erhalten eine wassergebundene Deckschicht. ner Deckschicht Sie werden barrierefrei mit einem Längsgefälle von weniger als 3 % hergestellt.

Die hinzu kommenden Rad- und Fußwege im Grünzug neues Wegenetz: Michaelianger sowie im weiteren Verlauf des Hachinger 3.100 m lang Baches bilden ein neues Wegenetz von insgesamt 3.100 m Länge.

Am Kreuzungspunkt mit dem in West-Ost-Richtung Neuanlage des verlaufenden Grünzug wird der historische Dorfweiher historischen neu angelegt. Der künftige Weiher im Michaelianger misst Dorfweihers eine Fläche von etwa 3.500 m². Seite 8

Der gewählte Bach-Regelquerschnitt entspricht dem Leitbild Leitbild: voralpiner bzw. der Morphologie eines natürlichen Baches im Bach voralpinen Raum. In seinem Erscheinungsbild wird der Bach den bereits renaturierten Abschnitten im Bereich des Anreicherung mit Ostparks, in Unterhaching und Neubiberg entsprechen. Mit Strukturelementen variierenden Böschungsneigungen werden Bach und Ufer für neue Habitate für durch flache Übergangszonen vernetzt. Durch Anreicherung aquatische und des Bachbettes und des Uferbereichs mit Strukturelementen amphibische Ge- entstehen neue Habitate für aquatische und amphibische wässerorganismen Gewässerorganismen.

Dort, wo aus Platzgründen senkrechte Uferwände Ausbildung einer vorgesehen werden müssen, wird auf die Ausbildung einer naturnahen naturnahen Gewässersohle geachtet, um eine möglichst Gewässersohle vollständige biologische Durchgängigkeit zu erreichen.

Die geplante Bachsohle ist in der Regel 1,00 m breit und Bachsohle ist in der erhält Böschungsneigungen zwischen 1:2 und 1:3. Regel 1,00 m breit Der Querschnitt wird so aufgebaut, dass er einer Böschungsneigung Grundeisbildung bestmöglich entgegenwirkt, zum Beispiel 1:2 bis 1:3 durch Vermeiden von Stauwasserbildung.

Infolge der hohen Versickerungsfähigkeit der anstehenden mineralische Böden wird die Bachsohle bis zum Wasserspiegel bei einem Lehmabdichtung Hochwasserabfluss von 1.000 l/s eine mineralische bis zum Abdichtung aus Lehm erhalten, um eine Versickerung von Hochwasserabfluss Oberflächenwasser aus dem Bach ins Grundwasser auszuschließen. Auf die Lehmabdichtung werden unterschiedliche natürliche Substrate (Kiese, Steine) aufgebracht.

Für den Bachlauf ist eine harmonische Linienführung Höhenlage der mit einem Wechsel der Fließgeschwindigkeit durch Bachsohle nach Gefällestrecken, soweit die Höhenverhältnisse dies Möglichkeit oberhalb zulassen, geplant. Die Gesamtlänge des freigelegten des höchsten Grund- Bachlaufs beträgt 2,52 Kilometer bei einem wasserstandes Höhenunterschied von 7,37 m. Die Höhenlage der Bachsohle wurde so gewählt, dass sie nach Möglichkeit Höhenunterschied oberhalb des höchsten Grundwasserstandes liegt, damit von 7,37 m keine Beeinflussung des Grundwasserstandes stattfindet. Das Sohlgefälle liegt zwischen 0,9 ‰ und 14,3 ‰. Es wurde Gesamtlänge in Abhängigkeit von örtlichen Zwangspunkten festgesetzt: 2,52 Kilometer - möglichst oberflächennahe Führung der Bachsohle um tiefe Einschnitte zu vermeiden - Möglichkeit der vollständigen Entleerung des geplanten Weihers zu Unterhaltszwecken über natürliches Gefälle - Spartenkreuzungen (z. B. U-Bahn, 110 kV-Leitung, Entwässerungskanal) Seite 9

Entlang des Bachlaufes und am Weiher erfolgt überwiegend Entlang des die Pflanzung von Einzelbäumen und kleineren Bachlaufes/Weihers Baumgruppen zur abschnittsweisen Beschattung des Pflanzung von Gewässers und der Uferzonen. Einzelbäumen und Baumgruppen zur Beschattung An den Rändern der Grünanlage zur umliegenden Bebauung werden als raumbildende Gehölzstrukturen an den Grünan- lichte Baumhaine hergestellt, in die die Bestandsvegetation lagenrändern einbezogen wird. Der vorhandene, mit jungen Kirsch- Pflanzung von bäumen bepflanzte Hügel an der St.-Michael-Straße bleibt Baumhainen zu großen Teilen als leicht erhöhtes Plateau erhalten. Lediglich im südlichen Bereich muss zur Herstellung des Der mit Kirsch- Weihers und der Wege die vorhandene Topografie bäumen bepflanzte angepasst werden. Hügel bleibt erhalten.

Die Flächen und Uferböschungen werden überwiegend als Bereiche mit standorttypische extensive Wiesenflächen hergestellt. erhöhtem Lediglich in den Bereichen, an denen erhöhter Nutzungs- Nutzungsdruck druck zu erwarten ist, werden intensiver nutzbare Rasen- erhalten intensiver flächen ausgebildet: Im Bereich der Spielwiesen gegenüber nutzbare dem Kloster, im Umfeld des Weihers und der Spielplätze. Rasenflächen Am Weiher sind Vegetationszonen mit einheimischen Uferstauden vorgesehen. Im Gewässerbett selbst wird auf Weiher erhält jegliche Anpflanzung verzichtet, hier wird der Eigenent- einheimische wicklung der Vegetation Vorrang eingeräumt. Uferstauden

Im nördlichen Planungsgebiet entlang der Bahnstrecke nördlicher verläuft der freigelegte Bach durch eine festgesetzte Bachverlauf Bahnausgleichsfläche. Die Maßnahmenbeschreibung für quert Bahnaus- diese Ausgleichsfläche sieht Bereiche mit trockener, gleichsfläche heideähnlicher Vegetation, Sukzessionsflächen sowie extensive Wiesenflächen vor.

Neben der Offenlegung des Baches ist hier lediglich die Herstellung eines Pflegeweges aus Schotterrasen vorgesehen. Seite 10

2.4 Weiher

Im zentralen Bereich des neuen Grünzuges, am Weiher im zentralen Schnittpunkt mit dem vorhandenen Ost-West-Grünzug, Bereich wird ein neuer Weiher angelegt. Entsprechend der Forderung aus dem Planfeststellungs- Mindestgröße von verfahren erhält der Weiher eine Mindestgröße von etwa etwa 3.500 m² mit 3.500 m². Die Wassertiefe an der Sohle beträgt im Mittel einer Wassertiefe 1,50 m. In den Randbereichen des Weihers sind partiell von im Mittel 1,50 m Flachwasserzonen mit Pflanzenbewuchs eingeplant. An den zugänglichen Stellen zum Weiher sind die mit Einzelbäumen zugängliche Stellen bepflanzten Rasenböschungen aus Gründen der Verkehrs- mit sehr flacher sicherheit mit einer sehr flachen Neigung von 1:10 Böschung vorgesehen. Die Abdichtung des Weihers erfolgt analog der Bachabdichtung durch eine mit Substrat abgedeckte Lehmdichtung. Lehmdichtung

Um Eutrophierung, d.h. unerwünschte Zunahme an permanente Nährstoffen im Wasser, zu vermeiden, ist eine permanente Durchströmung, Durchströmung des Weihers vorgesehen. konstanter Wasserspiegel Die Konstruktion des Weihers sieht vor, dass ein konstanter Wasserspiegel sichergestellt und eine vollständige vollständige Entlee- Entleerung für Unterhaltszwecke über ein natürliches rung möglich Gefälle möglich ist. Sowohl der Zulauf als auch der Ablauf des Weihers erfolgt ausschließlich mit Bachwasser über Ablaufabdeckung unterirdisch angeordnete Steuerbauwerke (Vandalismus- begehbar schutz). Die Abdeckung des Ablaufs aus Holz ist begehbar und kann zusätzlich als Aufenthaltsfläche genutzt werden. Zu Reinigungs- und Wartungszwecken des Überlaufbau- werks sind in der Abdeckung herausnehmbare Elemente vorgesehen.

2.5 Durchlässe und technische Wasserläufe

Die vorgesehenen sieben Durchlassbauwerke zur Unter- Die geplanten querung von Straßen oder Wegen werden so dimensioniert, Durchlassbauwerke dass die Anforderungen an eine biologische Durchgängig- erfüllen die Anforde- keit grundsätzlich erfüllt werden. Dies wird im Wesentlichen rungen an eine durch die Fortführung des natürlichen Substrats (Kiese, biologische Durch- Steine) in der Gewässersohle und bei den langen Durch- gängigkeit. lässen zusätzlich mit Lichteinfallöffnungen erreicht. Für Unterhaltszwecke ist eine Begehbarkeit der Bauwerke Begehbarkeit bei bei allen Durchlässen möglich. Zur Absturzsicherung allen Durchlässen werden 1,30 m hohe Geländer angeordnet. möglich Seite 11

Die Bachkreuzung mit der Kreillerstraße ist bautechnisch Bachkreuzung an besonders anspruchsvoll. Die Straße weist eine hohe der Kreillerstraße Verkehrsbelastung auf und ist mit einer Trambahnlinie bautechnisch belegt. Zudem liegen unterhalb des Straßenprofils bedeu- besonders tende Infrastrukturleitungen. Durch Einbettung der vorhan- anspruchsvoll denen 110 kV-Starkstromleitung und durch Querschnittsver- änderung des auch zukünftig im freien Gefälle ableitenden Kreuzung von Abwasserkanals kann die biologische Durchgängigkeit im Sparten und Tram, Durchlass erreicht werden. Aufgrund der Länge von rund Hauptverkehrs- 43 m unter der Straße können die Belichtungsverhältnisse verbindung durch Tageslichteinfallöffnungen, die im Mittelteil des Bauwerks vorgesehen sind, verbessert werden. Diese Verbesserung der Belichtungskamine liegen neben dem Fußweg im Belichtungsverhält- Grünstreifen. Sie erhalten eine Gitterrostabdeckung und nisse durch Tages- dienen gleichzeitig auch als Einstieg zur Begehung des lichteinfallöffnungen Durchlasses. Am Zufluss des Bauwerkes wird ein Schutzgitter gegen Verlegung durch Treibgut angebracht. Schutzgitter gegen Es verhindert auch gleichzeitig unbefugtes Betreten. Verlegung mit Vor dem Durchlass wird ein Tosbecken angeordnet, um Treibgut und unbe- Turbulenzen innerhalb des Durchlasses zu vermeiden. fugtes Betreten

Das Durchlassbauwerk unter der weniger stark befahrenen Durchlassbauwerk Hansjakobstraße ist zirka 21 m lang. Wegen der geringen Hansjakobstraße mit Höhe ist vorgesehen, im Mittelteil des Durchlasses eine Einstiegsöffnungen Einstiegsöffnung für Wartungszwecke zu setzen. Der kreuzende Abwasserkanal liegt auf Höhe des Baches und muss deshalb an dieser Stelle angepasst werden. Anpassung des kreuzenden Vorhandene bauliche Zwangspunkte verhindern ein Abwasserkanals an geradliniges und kurzgehaltenes Durchlassbauwerk an den Durchlässen der Truderinger Straße. Das zirka 32 m lange Bauwerk Hansjakobstraße knickt in seiner Längsentwicklung hinter einem vorhandenen und Truderinger Entwässerungsbauwerk nach Osten ab und endet Straße im Bereich der Wohnbebauung. Der kreuzende Abwasserkanal muss angepasst werden. zwischen der Zwischen der Truderinger Straße bis zur Anliegerstraße Truderinger Straße verläuft das Bachprofil aus Platzgründen in einem bis zur Anlieger- trogförmigen Betongerinne mit einer Breite von 1,90 m. Im straße trogförmiges weiteren Verlauf zwischen Anliegerstraße und Kleingarten- Betongerinne, anlage erfolgt die Bachführung aufgrund der beengten anschließend örtlichen Verhältnisse in einem teilgeöffneten Profil. teilgeöffnetes Profil

Beim Anschluss des freigelegten Hachinger Bachs an die unterirdische bestehende Verrohrung wird eine unterirdische automatisch automatische zu betreibende Rechenanlage direkt unterhalb des Rechenanlage direkt Bahndamms angeordnet. unterhalb des Bahndamms Seite 12

2.6 Platz an der Kreillerstraße / U-Bahnhof Josephsburg

Der Hachinger Bach wird zukünftig in einem Durchlass Bachlauf auf dem unter der Kreillerstraße hindurchgeführt. Um die Länge des südlich der erforderlichen Durchlasses möglichst gering zu halten, sieht Kreillerstraße die Planung vor, den Bach auf dem südlich der Kreiller- gelegenen Platz in straße gelegenen Platz vor dem Eingang zum U-Bahnhof offenem Trogbau- Josephsburg in einem offenen Trogbauwerk zu führen. werk mit ebenerdi- gen Gitterrosten zur Belichtung und Neben den wasserbaulichen und ökologischen Gesichts- ungehinderten punkten wurde die Umgestaltung des stark von den Überquerung umliegenden Straßen beeinträchtigten Platzes unter Berücksichtigung der Aspekte der künftigen Nutzbarkeit, der fußläufigen Wegebeziehungen sowie der vorhandenen architektonischen Situation geplant.

In der Platzfläche über dem Trogbauwerk werden fünf Pflanzung von ebenerdige Gitterroste angeordnet. Dazwischen liegt ein Bäumen und großformatiger Plattenbelag, der zusammen mit den Aufstellen von Gitterrosten die Kontur des Bachverlaufs an der Oberfläche Sitzbänken nachzeichnet. Hierdurch wird für Fußgänger sowohl eine ungehinderte Überquerung des Baches auf dem gesamten Platz gewährleistet als auch eine ausreichende Belichtung des Gewässers erreicht. Zwischen Bachlauf und bestehendem Radweg werden eine Baumreihe gepflanzt und zusätzlich Sitzbänke aufgestellt.

2.7 Spielplätze

Der bestehende Spielplatz nördlich der Kreillerstraße Geringfügige gliedert sich in zwei unterschiedliche Nutzungsbereiche. Verlegung des Zum einen ist er ausgerichtet auf die Zielgruppe der Klein- Bolzplatzes nördlich und Schulkinder, zum anderen auf die Zielgruppe der der Kreillerstraße Jugendlichen (Bolzplatz). Der Spielplatz für die Klein- und nach Westen, um Schulkinder ist zum Schutz nach allen Seiten hin eine größtmögliche eingezäunt. Offenlegung des Baches zu erreichen Der bestehende Bolzplatz westlich des Spielplatzes ist vorrangig auf die Zielgruppe der Jugendlichen zugeschnitten und wird von diesen auch intensiv genutzt. Um eine größtmögliche Offenlegung des Baches und damit verbunden eine möglichst hohe Förderfähigkeit des Projektes zu erreichen, wird der Bolzplatz geringfügig nach Westen verlegt. Seite 13

Im Gegensatz zu den Planungsüberlegungen von 2010 Erhalt Baumbestand verläuft der künftige Bach jetzt nahezu geradlinig durch diesen Bereich. Durch diese Maßnahmen kann der Baumbestand erhalten bleiben.

Die Verbindung beider Spielflächen wird über eine Verbindung beider neue Fuß- und Radwegbrücke gewährleistet. Spielflächen über eine Brücke Der bestehende Spielplatz am Alten Rosenheimer Bahndamm wird durch einen begrünten Erdwall an drei Seiten umschlossen und öffnet sich nach Westen hin zu einer Rasenfläche. Das Spielangebot richtet sich hier an Klein- und Schulkinder.

Aufgrund seiner attraktiven Einbindung und Ausstattung Erweiterung des sowie wegen der guten Erreichbarkeit über Grünverbin- Spielplatzes sowie dungen wird der Spielplatz intensiv von der Bevölkerung Aufwertung der angenommen. Vor diesem Hintergrund gab es in der Ausstattung entspre- Vergangenheit Initiativen von Seiten des Bezirksausschus- chend Bezirksaus- ses 14 Berg am Laim, der großen Nachfrage durch eine schussbeschluss deutliche Erweiterung und Aufwertung dieses sehr gut (Sitzungsvorlage angenommenen Spielplatzes gerecht zu werden. In der Nr. 08-14 / V 03445) Sitzung des Bezirksausschusses 14 vom 23.02.2010 wurden die Erweiterung des Spielplatzes sowie die Aufwertung der Ausstattung beschlossen (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 03445). Die Planung für die Freilegung des Hachinger Baches berücksichtigt diese Entscheidung, indem der Spielplatz von derzeit etwa 800 m² auf etwa 1.750 m² vergrößert wird. Der Spielplatz wird allseitig eingezäunt.

Die Ausstattung des Spielplatzes und die Erweiterung selbst Finanzierung über sind nicht Bestandteil des Projektes Freilegung Hachinger Spielplatzpauschale Bach, die Realisierung ist jedoch im zeitlichen Zusammen- des Baureferates, hang vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt aus der HA Gartenbau, Spielplatzpauschale des Baureferates, Hauptabteilung Realisierung im Gartenbau. zeitlichen Zusam- menhang Seite 14

3. Nachhaltigkeit des Projektes

3.1 Auswirkungen des Projektes

Im Zuge der Umweltverträglichkeitsstudie und des Ergebnis der Um- Landschaftspflegerischen Begleitplans wurden die weltverträglichkeits- Auswirkungen der Maßnahme auf die bestehenden studie: Verhältnisse geprüft. Im Ergebnis zeigt sich, dass die positiven Wirkungen auf die positive Wirkungen Schutzgüter überwiegen und keine Ausgleichsmaßnahmen auf die Schutzgüter erforderlich werden. Durch die dargestellten Maßnahmen überwiegen, entsteht ein Kompensationsüberschuss in Höhe von etwa Kompensationsüber- 2,3 Hektar. schuss: 2,3 Hektar

Besonderes Augenmerk wurde im Zuge der Planung wertvoller auf den weitestgehenden Erhalt des vorhandenen Baumbestand Baumbestandes gelegt. Aus diesem Grund wurde südlich des beispielsweise der Bachlauf auf die Nordseite des Rosenheimer Rosenheimer Bahndamms verlegt (abweichend von der Bahndamms wird Machbarkeitsstudie). Somit kann südlich des Bahndamms erhalten der wertvolle Bestand vollständig erhalten werden.

3.2 Nachhaltigkeitsuntersuchung innerhalb eines Forschungsprojektes

Am Institut für Wasserwesen der Universität der Projekt „Freilegung Bundeswehr München wurde im Rahmen einer Hachinger Bach“ Forschungsarbeit die „Quantifizierung der Nachhaltigkeit dient in der Disserta- von Hochwasserschutzmaßnahmen“ untersucht. tion „Quantifizierung der Nachhaltigkeit Ziel ist es, modernen Hochwasserschutz nicht nur allgemein von Hochwasser- nachhaltig zu konzipieren, sondern Nachhaltigkeit auch schutzmaßnahmen“ direkt in den Maßnahmenplanungen zu verfolgen und damit als Beispiel Alternativen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung beurteilen zu können. Hierfür wird derzeit im Rahmen einer Dissertation ein Verfahren zur Nachhaltigkeitsbewertung entwickelt. Das hier gewählte modulare Nachhaltigkeits- modell analysiert die Maßnahmen zur Verbesserung der Ökologie sowie die Hochwasserschutzmaßnahmen hinsichtlich ihrer relevanten und nachweisbaren Wirkungen auf die Umwelt. Das Ergebnis (monetärer Nutzen) repräsentiert zusammengefasst die Wirkungen der Projekte bezüglich einer positiven oder negativen Umweltbeeinflus- sung. Liegt der erreichte Nachhaltigkeitswert über 1,0, liegt eine positive Gesamtwirkung einer Maßnahme vor. Seite 15

Die Nachhaltigkeitsuntersuchung weist für das Projekt Nachweis einer „Freilegung Hachinger Bach“, welches in dieser Dissertation positiven als Beispiel dient, eine positive ganzheitliche Nachhaltigkeit ganzheitlichen nach. Der Nachhaltigkeitswert erreicht bei konservativer Nachhaltigkeit Betrachtungsweise einen unteren Wert von 3,04 und liegt damit deutlich über dem Mindesterwartungswert von 1,0. Dies entspricht einem rechnerischen Nutzen für die Stadt München in Höhe von 38,7 Millionen Euro (konservative Nachhaltigkeitswert= Betrachtung). Der Bericht vom 10.10.2013 ist in der Anlage 3,04 > 1,0 beigefügt.

4. Optionale Projektbestandteile

Im Zuge der Entwicklung der Entwurfs- und Genehmigungs- Zusätzliche optionale planung zeigte sich, dass beim, dem Grundsatzbeschluss Projektbestandteile zu Grunde liegenden, Planungskonzept zusätzliche zum Planungs- optionale Projektbestandteile sinnvoll sein können. konzept des Grund- Diese Projektbestandteile stellen eine Wahlmöglichkeit satzbeschlusses für den Stadtrat dar; die zusätzlichen Kosten hierfür sind können sinnvoll sein. folglich disponibel.

4.1 Sitzstufen

Am Michaelianger zwischen dem Weiher im Süden und der Baureferat empfiehlt Josephsburgstraße im Norden entsteht eine „große Sitzstufen zu zusammenhängende Spielwiese“ mit vielfältigen Nutzungs- integrieren möglichkeiten. Hier könnte im Böschungsbereich des Baches eine Sitzstufenanlage eingebettet werden, die den Zusätzliche Kosten: Bach zugänglich und erlebbar macht (Sozialfunktion). 60.000 Euro Die Ausbildung könnte in Analogie zu den Sitzstufen an der renaturierten Isar ausgeführt werden, die dort sehr von der Bevölkerung angenommen wurden.

Das Baureferat empfiehlt, die Sitzstufen in das Projekt zu integrieren.

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss: 60.000 Euro Seite 16

4.2 Asphaltbelag im Hauptweg

Entsprechend der vorliegenden Planung wird der bachbegleitende Hauptweg mit wassergebundener Decke ausgeführt. Die wassergebundene Decke erzeugt den Eindruck von Naturnähe und fügt sich in die neue Grünanlage mit Bach ein. Außerhalb der Grünanlage existieren in Hauptwegerichtung asphaltierte Wegeverbindungen.

Alternativ könnte der Hauptweg entlang des Baches eine mit Splitt abgestreute Asphaltdecke erhalten. Dies würde geringere bauliche Unterhaltskosten verursachen und Winterdienst ermöglichen. Im Bezug auf die Barrierefreiheit bietet ein asphaltierter Belag eine höhere Nutzungsqualität, z. B. für Rollstuhlfahrende. Allerdings erfordert Asphaltbelag in der Regel eine Beleuchtung (Zusatzkosten siehe auch Punkt 4.3). Im Zuge der Planung wurde die Frage des Belags intensiv diskutiert. Seitens des „Städtischen Beraterkreises für Barrierefreies Planen und Bauen“ wird wegen der leichteren Nutzung ein Asphaltbelag bevorzugt. Seitens des örtlichen Bezirksausschusses wird aufgrund der Naturnähe dagegen einer wassergebundenen Decke der Vorzug eingeräumt.

Die Kosten für einen Belagwechsel von wassergebundener Decke auf Asphalt stellen gegenüber dem Konzept von 2010 zusätzliche Kosten dar.

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Zusätzliche Kosten Grundsatzbeschluss: 175.000 Euro Belagwechsel: 175.000 Euro

Da in unmittelbarer Nähe der Grünanlage asphaltierte und Baureferat empfiehlt, beleuchtete Wege bereits vorhanden sind, empfiehlt das die Wege mit Baureferat, die Wege mit wassergebundener Decke wassergebundener auszuführen und somit den Sachstand vom Grundsatz- Decke anstatt beschluss beizubehalten. Asphaltbelag auszuführen

4.3 Beleuchtung entlang des Hauptweges

Die neue Grünanlage ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den angrenzenden Stadtquartieren. Insbesondere der Bereich um den Michaelianger zwischen Hachinger-Bach- Straße und Josephsburgstraße wird mit seiner hohen Aufenthaltsqualität und den Freizeitangeboten zu einem wichtigen Ort für die Erholung der Anwohner. Seite 17

In diesem besonders stark frequentierten Abschnitt könnte der Hauptweg eine wegebegleitende Beleuchtung gemäß Ausstattungskatalog der Landeshauptstadt München erhalten. Die Kosten für diese Beleuchtung stellen gegenüber dem Konzept von 2010 zusätzliche Kosten dar.

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Zusätzliche Kosten Grundsatzbeschluss: 190.000 Euro Beleuchtung: 190.000 Euro

Gemäß dem Ausbaustandard der Landeshauptstadt München wird empfohlen, nur dann eine Beleuchtung vorzusehen, wenn der entsprechende Wegbelag als Baureferat empfiehlt, Asphaltdecke ausgeführt wird. auf die zusätzliche Beleuchtung zu Das Baureferat empfiehlt daher, auf die zusätzliche verzichten Beleuchtung zu verzichten und den Stand des Grundsatz- beschlusses beizubehalten.

5. Kampfmittel und Altlasten

Kampfmittelerkundung Im Bearbeitungsgebiet wurden zur Vorbereitung des Grundsatzbeschlusses verfügbare Luftbilder aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der frühen Nachkriegszeit gezielt auf luftsichtige Einwirkungen durch Luft- und Bodenangriffe durch eine Fachfirma analysiert.

Für Teile des Planungsgebiets konnten Anzeichen von Für Teile des Bombenabwürfen ermittelt werden. Die Auswertung ergab Planungsgebiets 27 Blindgängerverdachtspunkte, 82 Bombentrichter, wurden Anzeichen 6 vermutete Bombentrichter, 22 bombardierte Flächen, von Bombenabwür- 1 Trümmerfläche, 2 Flakstellungen sowie 2 potenzielle fen und weitere Entsorgungsflächen. Das Auffinden von Bombenblind- Munitionsverdachts- gängern kann somit nicht ausgeschlossen werden. punkte ermittelt. Im Umkreis zweier Flakstellungen ist zudem mit vergrabener Munition zu rechnen.

In der vorliegenden Entwurfs- und Genehmigungsplanung ist in diesen Abschnitten eine Kampfmittelräumung vorgesehen. Seite 18

Altlasten vier größere Im Planungsgebiet befinden sich gemäß Abschnitte mit Altlastenverdachtsflächenkataster vier größere Abschnitte, Altlastenverdacht in denen mit Altlasten gerechnet werden muss. im Planungsgebiet

In der vorliegenden Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind daher in diesen Abschnitten möglichst geringe Bodenbewegungen und aufwändigere Abdichtungen der Bachsohle vorgesehen.

Der oben beschriebene Sachverhalt für Kampfmittel und kostenverursachen- Altlasten wurde bereits im Grundsatzbeschluss von 2010 de Auflagen aus dem berücksichtigt. Der damals zu Grunde gelegte Kostenansatz Planfeststellungs- bleibt deshalb zunächst unverändert. Allerdings sind im verfahren Zuge der Planfeststellung erhebliche Auflagen, die (siehe Kapitel 6) zusätzliche Kosten verursachen, erteilt worden (siehe Kapitel 6).

Die Kosten für die Entsorgung der Altlasten sind ein Kosten für die Schätzwert auf Basis der heute vorliegenden Entsorgung der Planungsunterlagen. Sie können sich im Zuge der Altlasten können Bauausführung noch deutlich in ihrer Größenordnung lediglich ein verschieben (Mengenveränderung / Zusammensetzung). Schätzwert auf Basis Die Kosten für die Kampfmittelfreimachung können sich in der heute Abhängigkeit von den vorgefundenen Materialien ebenfalls vorliegenden deutlich verändern. Eine deutlich detailliertere Untersuchung Planungsunterlagen ist zu diesem Zeitpunkt vor allem aus Kostengründen nicht sein zu vertreten (Linienbaustelle).

6. Auflagen aus dem Planfeststellungsverfahren

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wurden Auflagen aus der insgesamt 26 Beteiligte und Interessenverbände gehört und Planfeststellung ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme zu dem Vorhaben in Höhe von gegeben. Darüber hinaus wurden die Planunterlagen mit 2,1 Mio. Euro der Umweltverträglichkeitsstudie zur allgemeinen Einsicht beim Referat für Gesundheit und Umwelt ausgelegt. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 27.12.2012 rechtskräftig. Mit der Planfeststellung wurden Auflagen erlassen, die kostenrelevante Änderungen gegenüber dem Planungsstand des Grundsatzbeschlusses vom 11.05.2010 zur Folge haben.

Die zusätzlichen Kosten infolge Auflagen aus der Planfeststellung belaufen sich insgesamt auf 2,1 Millionen Euro. Im Folgenden sind die Auflagen detailliert dargestellt. Seite 19

6.1 Auflagen für bauliche Maßnahmen am Weiher

Für den Weiher wurden folgende Auflagen festgesetzt:

1. Die Größe des Weihers ist von 2.500 m² auf eine Zusätzliche Kosten Mindestgröße von 3.500 m² zu erhöhen. Weiher: 280.000 Euro 2. Zum Schutz vor Vandalismus sind die Steuer- und Überlaufbauwerke des Weihers unterirdisch zu situieren.

3. Es ist eine geeignete Lösung vorzusehen, dass bei der Entleerung des Weihers Einspülungen von Schlamm in den Bachlauf verhindert werden.

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss von 2010: 280.000 Euro

6.2 Auflagen für sonstige bauliche Maßnahmen

Im Sinne der Verbesserung des Wasserkörpers und Zusätzliche Öffnung entsprechend den Vorgaben der Europäischen Wasser- des Bachlaufes: rahmenrichtlinie ist gemäß dem wasserwirtschaftlichen Sachverständigen und der Planfeststellungsbehörde eine 625.000 Euro offene Bachführung einer Verrohrung vorzuziehen.

Entgegen den ursprünglichen Ansätzen der Machbarkeits- studie ist der Bachlauf deshalb durch das Areal der Wohnsiedlung der Eisenbahnerbaugenossenschaft nördlich der Truderinger Straße, entlang der Anliegerstraße und der Kleingartenanlage in Form eines offenen Trogbauwerks zu führen. Zudem wird, um den Baumbestand im Bereich des Bolz- und Spielplatzes nördlich der Kreillerstraße zu erhalten, der Bolzplatz einige Meter in Richtung Westen verschoben. Damit kann auch hier eine Öffnung des Bachlaufes und damit eine ökologische Verbesserung erfolgen.

Zudem ist im Rahmen der Ausführungsplanung zu prüfen, ob noch weitere Strecken des Hachinger Bachs im Planungsgebiet freigelegt werden können.

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss von 2010: 625.000 Euro Seite 20

6.3 Auflagen für zusätzlich erforderliche Ingenieurleistungen und Gutachten

Im Zuge der Planfeststellung wurden insbesondere für die zusätzliche Fragestellungen Hochwasserschutz, Grundeis und U-Bahn- Gutachten und Anlagen erhebliche Forderungen für zusätzliche Gutachten Ingenieurleistungen: und Ingenieurleistungen gestellt. In den Projektkosten auf Basis der Machbarkeitsstudie wurden zwar bereits 410.000 Euro Leistungen entsprechend den bisherigen Erfahrungen angesetzt (z. B. ökologische Bauleitung, Altlastenüber- wachung), der Umfang der Auflagen gemäß Bescheid übersteigt die bisherigen Ansätze jedoch deutlich und war in dieser Größe nicht zu erwarten. Einen großen Faktor stellen die Forderungen bezüglich Tram und U-Bahn dar.

Gefordert werden:

- Feuerwehrrettungspläne und Gewässereinsatzpläne - Nachweis der Leistungsfähigkeit der Verkehrsknoten und des Bus- und Straßenbahnverkehrs - Sicherheitsplan für die bestehenden U-Bahn-Anlagen für jede Bauphase sowie den Endzustand (statische, bodenmechanische, geologische und hydrologische Berechnungen bzw. Untersuchungen durch von der technischen Aufsichtsbehörde bestellte und anerkannte Prüfingenieure bzw. Sachverständige) - Erdungskonzept für neu zu errichtende Bauwerke im Bereich der Betriebsanlagen - Gutachter zur Bauabnahme nach Art. 61 Abs. 1 BayWG - ökologische Bauleitung während der gesamten Bauzeit - Einsatzplan und Konzept für Hochwasser und Grundeis- bekämpfung sowie ein Havariekonzept mit Alarmplan für Abflüsse, die größer sind als ein 100-jährliches Hoch- wasserereignis gemäß EU-Richtlinie zur Bewertung und Management des Hochwasserrisikos - Pflege- und Entwicklungsplan insbesondere für die bestehenden Ausgleichsflächen im Projektgebiet - Steuerungskonzept für den Weiher

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss: 410.000 Euro Seite 21

6.4 Auflagen für Altlasten und Kampfmittelbeseitigung

Im Zuge der Planfeststellung wurden für die Altlastenent- zusätzliche sorgung und Kampfmittelbeseitigung erhebliche Gutachten, Inge- Forderungen für zusätzliche Gutachten, Ingenieurleistungen nieurleistungen und und bauliche Sicherungsmaßnahmen über die Ansätze bauliche Sicherungs- im Grundsatzbeschluss hinaus gestellt. maßnahmen: 505.000 Euro Gefordert werden:

Altlasten: - Sicherungsmaßnahmen / Altlastenfreimachung in sensibel genutzten Flächen (Bolzplatz, Spielplätze) - dauerhafte Überwachung während der gesamten Bauzeit durch einen fachkundigen Gutachter (sensorische Trennung der unterschiedlichen Belastungen) - Konzept zur Abwicklung der Altlastenbeprobung, -zwischenlagerung und -entsorgung

Kampfmittel: - kontinuierliche Überwachung der in der Vorerkundung bereits eruierten Gefahrenbereiche

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss: 505.000 Euro

Insbesondere die jetzt geforderte Altlastenfreimachung der Spielflächen und die deutlich erweiterten Forderungen hinsichtlich der Kampfmittelüberwachung beziehungsweise Altlasten als Folge der Ergebnisse der Vorerkundung übersteigen die Kostenansätze aus der Machbarkeitsstudie erheblich. Es handelt sich hierbei um neue und zusätzliche Leistungen. Seite 22

6.5 Auflagen Beweissicherung

Im Zuge der Planfeststellung wurden umfangreiche Beweissicherungs- Beweissicherungsauflagen, die in der ursprünglichen auflagen: Projektkostenermittlung nicht in diesem Umfang abzusehen waren, erteilt. 280.000 Euro

Gefordert werden:

- Abflusspegel mit Daueraufzeichnungsmöglichkeit an der Versickerungsanlage an der Kampenwandstraße - Beweissicherung für sämtliche betroffenen Kanalabschnitte - kontinuierliche Bauwerksüberwachung und Beweis- sicherung an den Anlagen der Stadtwerke München GmbH (Streckennetz Tram 19, U-Bahn)

Zusätzliche Kosten gegenüber dem Grundsatzbeschluss: 280.000 Euro

7. Grunderwerb / Dienstbarkeiten

Für die „Freilegung des Hachinger Baches“ ist der Erwerb Erwerb nichtstädtischer Grundstücke bzw. Dienstbarkeitsverein- nichtstädtischer barungen notwendig. Sämtliche Grundstücke, die für die Grundstücke bzw. Umsetzung des Projektes erforderlich sind, sind unbebaut. Dienstbarkeits- Die Eigentümer wurden im Zuge der Planung und im vereinbarungen Rahmen des Planfeststellungsverfahrens durch das notwendig Baureferat in die Planung eingebunden.

Gemäß den Vorabstimmungen zwischen Baureferat und Betroffene Grundstückseigentümern stehen alle betroffenen Grund- Grundstücks- stückseigentümer dem Projekt grundsätzlich positiv eigentümer stehen gegenüber, allerdings unter der Voraussetzung, dass die dem Projekt positiv Eigentumsfragen an den Grundstücken geklärt werden. gegenüber

Das Baureferat beauftragte das Kommunalreferat, die für das Projekt benötigten Flächen zu erwerben bzw. eine Grunddienstbarkeit zu erwirken. Das Kommunalreferat hat die betroffenen Flurstücke bzw. Teilflächen inzwischen bewertet und den Eigentümern entsprechende Angebote unterbreitet. Seite 23

Die Verhandlungen gestalten sich jedoch leider - wie im Derzeit noch keine Folgenden kurz ausgeführt - schwierig und der Zeitpunkt Aussage möglich, ob eines erfolgreichen Abschlusses der Grundstücksverhand- und bis zu welchem lungen kann aktuell nicht vorhergesagt werden. Zeitpunkt mit einem So lässt einer der betroffenen Grundeigentümer derzeit den Vertragsabschluss angebotenen Kaufpreis gutachterlich überprüfen und hat gerechnet werden die weiteren Verhandlungen solange zurückgestellt, bis ihm kann entsprechende Ergebnisse vorliegen. Bei den beiden anderen Eigentümern laufen derzeit Gespräche mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung bezüglich einer baurechtlichen Entwicklung bzw. einer baulichen Umstrukturierung der betroffenen Grundstücke. In beiden Fällen wollen die Eigentümer derzeit keine Aussagen bzgl. der zur Verfügungstellung ihrer Flächen für die Freilegung des Hachinger Baches treffen, bevor nicht die planungsrechtlichen Fragen geklärt sind, da dies vor allem in einem Fall erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen für den Eigentümer haben könnte. Nach Aussagen der betroffenen Eigentümer ist mit einer Klärung frühestens im 2. Halbjahr 2014 bzw. gegen Endes des Jahres zu rechnen. Ernsthafte Grundstücksverhandlungen können insofern nach derzeitigen Erkenntnissen erst nach diesem Zeitpunkt geführt werden. Eine andere Möglichkeit besteht aus Sicht des Kommunalreferats nicht, da die Voraussetzungen für eine Enteignung bei Grünflächen nicht gegeben sind.

Da insofern - wie vorstehend ausgeführt - der Zeitpunkt für den Abschluss der Grundstücksverhandlungen noch nicht feststeht, wird zunächst die Ausführungsplanung für das Projekt „Freilegung des Hachinger Bachs“ durchgeführt. Damit kann unmittelbar nach Abschluss der Verhandlungen mit der Ausschreibung der Bauleistungen begonnen werden; ein zeitlicher Verzug wird damit minimiert. Seite 24

8. Bauablauf Vorwegmaßnahme

Im Vorfeld zur eigentlichen Bachherstellung sind Kampfmittelfreimachungen (ehemalige Flakstellungen) und Altlastenräumungen erforderlich.

Im Zuge der Baumaßnahme sind neben den technischen Bauablauf in Betontrögen für das Bachbett auch größere Durchlässe 3 wesentlichen unter der Josephsburgstraße, Kreillerstraße, Abschnitten: Hansjakobstraße und Truderinger Straße herzustellen. Insbesondere die Kreuzung der Hauptverkehrsachse an der 1. Altlasten- und Kreillerstraße zusammen mit der Tram 19 erfordert mehrere Kampfmittelräumung Bauphasen. Die gekreuzten Straßenzüge verlaufen alle in Ost-West-Richtung. Dabei wird bei dem Bau der Durchlässe 2. Kreuzungs- darauf geachtet, dass der Verkehr in Ost-West-Richtung so bauwerke und gering wie möglich gestört werden wird. technische Wasserläufe Da das in naturnaher Bauweise zu erstellende Gewässerbett unmittelbar nach Herstellung geflutet werden 3. naturnahes muss, sieht das Baureferat daher vor, die Baumaßnahmen Gewässerbett, in drei Abschnitte zu unterteilen: Grünflächen und Bachflutung - Abschnitt 1: Altlasten- und Kampfmittelräumung - Abschnitt 2: Herstellen der Kreuzungsbauwerke (Durchlässe) und Betongerinne (technische Wasserläufe) - Abschnitt 3: Herstellen des naturnahen Gewässerbettes, der Grünflächen und Bachflutung

Aufgrund der teils räumlich beengten Verhältnisse im Projektgebiet ist eine vorgezogene Freimachung von Altlasten und Kampfmitteln des unbebauten Geländes zweckmäßig, weil hierdurch die anschließenden Bauarbeiten nicht behindert und das Baufeld als Zwischenlager genutzt werden kann. Darüber hinaus Empfehlung, dass sind durch die Vorwegmaßnahme potentielle durch die große Bereiche von Kampfmittelräumung bedingte Unterbrechungen des Abschnitt 1 als Bauablaufs weitgehend vermeidbar. Vorwegmaßnahme Das Baureferat empfiehlt deshalb, die unbebauten Bereiche durchgeführt werden aus Abschnitt 1: Altlasten- und Kampfmittelräumung mittels einer Vorwegmaßnahme vor der eigentlichen Bachfreile- gung durchzuführen. Sie kann z. B. im Bereich Michaeli- anger unabhängig von der weiteren Planung und Herstellung des Bachlaufes bzw. der Bauwerke erfolgen. Die Kosten für die Vorwegmaßnahme werden mit bis zu 1,5 Mio. Euro ermittelt und sind Bestandteil der Projektkosten. Seite 25

9. Kosten

Im Grundsatzbeschluss „Hachinger Bach, Renaturierung zwischen Kampenwandstraße und Hüllgraben“ (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 03937) wurde auf Basis eines Grobkonzeptes (Machbarkeitsstudie) eine überschlägige Kostengrößenordnung in Höhe von 10.500.000 Euro brutto ausgewiesen. Nach Abschluss des Planfeststellungs- verfahrens ist die Kostengrößenordnung wie folgt zu aktualisieren:

9.1 Kostenentwicklung

Überschlägige Kostengrößenordnung 10.500.000 € (Grundsatzbeschluss 11.05.2010) zuzüglich Indexanpassung (ca. 8,7 %) 910.000 € zuzüglich Auflagen aus dem Planfeststellungsverfahren (s. Pkt. 6) 2.100.000 € Aktualisierte Kostengrößenordnung 13.510.000 €

9.2 Ermittlung der Projektkosten

Das Baureferat hat auf der Grundlage der Entwurfs- und Genehmigungsplanung die Kostenberechnung erstellt. Demnach ergeben sich für die Maßnahme Projektkosten in Höhe von 13.510.000 €. Hierin enthalten ist eine Risikoreserve in Höhe von 1.770.000 € (entspricht ca. 15 % der Projektkosten, nach fachlicher Beurteilung derzeit erforderlich).

Es handelt sich hier um Kosten nach dem derzeitigen Preis- und Verfahrensstand zuzüglich eines Ansatzes für nicht vorhersehbare Kostenrisiken (Konkretisierung der Planung sowie der Mengen- und Preisansätze). Diese Summe wird als Kostenober- grenze für die weitere Planung und Vorbereitung des Projektes festgelegt. Unabhängig davon ist eine Kostenfortschreibung aufgrund von Index- bzw. Marktpreisveränderungen zulässig.

Eine Präzisierung der Baukosten wird nach erfolgter Ausschreibung und Submission möglich sein. Zu diesem Zeitpunkt werden ca. 60 % der Projektkosten durch Submission und Bauleistungen aus Preislisten für Lieferungen und durch konkret berechenbare Ingenieurleistungen belegt sein. Ebenso wird dann eine eventuell erforderliche Prognose der Projektkosten auf den Fertigstellungstermin erfolgen. Im Rahmen der Ausführungsgenehmigung wird hierüber berichtet werden.

Es ist zu beachten, dass die Kosten für die Altlasten und Kampfmittel zwar berücksichtigt sind, die Ansätze jedoch auf einer Schätzung aufgrund der Altlastenkartierung bzw. Kampfmittelvorauswertung beruhen. Es kann aus heutiger Sicht noch keine sichere Aussage dazu getroffen werden, ob zusammen mit den Kosten aus den Altlasten die Ansätze eingehalten werden können. Bodenbelastungen können von den hier zu Grunde gelegten Ansätzen deutlich abweichen. Seite 26

Zudem ist zu beachten, dass bei einer Linienbaustelle dieser Größenordnung Baugrundvoruntersuchungen lediglich punktuelle Aufschlüsse darstellen, sogenannte „Hot Spots“ (verfüllte Bombentrichter, verfüllte Flakstellungen etc.) lassen sich kaum erfassen. Die tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten lassen sich in der Regel erst im Zuge der Bauausführung feststellen. Die Kostenansätze können sich im Zuge der Bauausführung noch deutlich in ihrer Größenordnung verschieben (Mengenveränderung/ Zusammensetzung der Schadstoffklassen). Kostenerhöhungen aus nicht kalkulierbaren Altlasten- oder Kampfmittelfunden sind damit nicht auszuschließen.

Für den Bachausbau ist Grunderwerb erforderlich. Die Kosten für den Grunderwerb können wegen der laufenden Verhandlungen vom Kommunalreferat noch nicht abschließend benannt werden. Die Finanzierung des Grunderwerbs erfolgt ausschließlich aus den Haushaltsmitteln des Kommunalreferats und ist nicht Bestandteil des Projektbudgets.

9.3 Kosten neuer, optionaler Projektbestandteile

Die unter Kapitel 4 beschriebenen neuen Projektbestandteile sind im Projekt bzw. in der bisherigen Kostengrößenordnung (Stand 11.05.2010) nicht enthalten. Sie können optional zur Ausführung genehmigt werden und stellen eine Wahlmöglichkeit für den Stadtrat dar. Die Kosten einschließlich Risikoreserve sind disponibel.

1. Sitzstufen Böschung brutto 60.000 Euro

2. Asphaltbelag Hauptweg brutto 175.000 Euro

3. Beleuchtung Hauptweg brutto 190.000 Euro

Das Baureferat empfiehlt, die Sitzstufen in das Projekt „Freilegung Hachinger Bach“ zu integrieren. Seite 27

9.4 Laufende Folgekosten

Nach Abschluss der Maßnahme, voraussichtlich ab 2019, wird beim Baureferat zusätz- licher Mittelbedarf für Betrieb und Unterhalt des Gewässers, der Bauwerke sowie der Grün- und der neuen Verkehrsflächen am Hachinger Bach erforderlich sein.

Die jährlichen Betriebs- und Unterhaltskosten betragen ca. 84.000 Euro pro Jahr. Darin sind auch die Unterhaltskosten für die Freianlagen im Projektumgriff enthalten. Diese setzen sich nach derzeitiger Abschätzung wie folgt zusammen:

Unterhalt Gewässer (HA Ingenieurbau) ca. 21.000 Euro (Bachlauf und Weiher) pro Jahr Unterhalt bauliche Anlagen (HA Ingenieurbau) ca. 39.000 Euro (Durchlässe, Steuerungseinrichtungen, Einlaufbauwerke) pro Jahr Unterhalt Freianlagen (HA Gartenbau) ca. 24.000 Euro pro Jahr Gesamt: ca. 84.000 Euro pro Jahr

9.5 Zusätzliche Personalkosten

Planung und Realisierung der Freilegung des Hachinger Bachs lösen in der Hauptabteilung Ingenieurbau des Baureferats der Landeshauptstadt einen zusätzlichen befristeten Personalbedarf aus.

Die Planungsleistungen (HOAI-Leistungen) werden zwar vergeben, die Leistungen des Projektmanagements (Projektleitung und -steuerung) verbleiben jedoch bei der federführenden Abteilung des Baureferates. Zudem werden sämtliche Bauherren- aufgaben in der Abteilung erbracht. Die Personalbemessung für das Projekt ergibt, bezogen auf die gesamte Projektlaufzeit von 7 Jahren, durchschnittlich 1,5 Vollzeit- äquivalente/Jahr. Bei der Kalkulation bzw. den Ansätzen wurde die höchstmögliche Vergabetiefe berücksichtigt.

Die Fachabteilung hat den bisherigen Personalaufwand durch Umschichten innerhalb der Projekte des Sachgebietes J31 abdecken können. Mit Beginn der Leistungsphase 5 HOAI steigt der Projektsteuerungsaufwand deutlich an und lässt sich nicht mehr durch Umschichten abfangen. Um eine fach- und termingerechte Weiterführung des Projektes sicherstellen zu können, ist mit der Projektgenehmigung daher die Zurverfügungstellung von 1,5 VZÄ erforderlich. Nach den Regelungen zum Vollzug des Haushalts 2014 kann die Einrichtung dieser Stellen vorerst nur befristet für maximal 2 Jahre ab Besetzung erfolgen, da die Stellen noch nicht exakt bemessen sind und auch keine Erfahrungswerte bestehen. Seite 28

Für die Erfüllung der Aufgaben benötigt das Baureferat, HA Ingenieurbau, 1,5 Stellen für Ingenieurinnen/Ingenieure der 3. Qualifikationsebene (Fachlaufbahn Naturwissenschaft und Technik), Entgeltgruppe 11. Hieraus ergibt sich nach derzeitigem Tarifstand ab dem Jahr 2014 ein befristeter Personalmittelbedarf von 114.270 Euro.

Transparenz über finanzielle Auswirkungen / Produktbezug finanzielle Auswirkungen ab 2014

Ein-/ Auszahlungen dauerhaft einmalig/befristet Personal- 2014 bis 2016: 114.270 € auszahlungen* Beamte** Angestellte Sachauszahlungen 2014 bis 2016: 8.180 € (z. B. Auszahlungen (DV-Arbeitsplatz) für DV-Arbeitsplatz an IT@m, 2014 bis 2016: 1.600 € Ersteinrichtung (allg. Kosten Arbeitsplatz)

einmalig 2014: 4.740 € (Ersteinrichtung) Transfer------auszahlungen Summe 2014: 128.390 € Auszahlungen 2015 und 2016: 124.050 € Einzahlungen ------Saldo Aus- und 2014: 128.390 € Einzahlungen 2015 und 2016: 124.050 € Nachrichtlich: 1,5 Vollzeitäquivalente Nachrichtlich: 13.510.000 € Investitionen

* Jahresmittelbetrag

** Bei Besetzung der Stelle mit einem Beamten/einer Beamtin entstehen zusätzlich zu den Personalauszahlungen noch Pensions- und Beihilferückstellungen in Höhe von 50 Prozent des Jahresmittelbetrages (nicht zahlungswirksam).

Beim Baureferat, HA Ingenieurbau, ist das Produkt „Bereitstellen von Gewässern und wasserbaulichen Anlagen“ (Produktordnungsziffer 52-05-03) betroffen. Die zusätzlichen Kosten erhöhen das Produktbudget ab 2014 um jährlich 124.050 Euro (befristet auf maximal zwei Jahre ab Besetzung bis Ende 2016). Seite 29

zusätzliche finanzielle Auswirkungen ab 2019

Ein-/ Auszahlungen dauerhaft einmalig/befristet Personal------auszahlungen* Beamte** Angestellte Sachauszahlungen 21.000 € ------(z. B. Auszahlungen (Unterhalt Gewässer) für DV-Arbeitsplatz 39.000 € an IT@m, (Unterhalt bauliche Ersteinrichtung Anlagen) 24.000 € (Unterhalt Freianlagen HA Gartenbau) Transfer------auszahlungen Summe 84.000 € ------Auszahlungen Einzahlungen ------Saldo Aus- und 84.000 € ------Einzahlungen Nachrichtlich: 1,5 Vollzeitäquivalente Nachrichtlich: 13.510.000 € Investitionen

Beim Baureferat, HA Ingenieurbau, ist das Produkt „Bereitstellen von Gewässern und wasserbaulichen Anlagen“ (Produktordnungsziffer 52-05-03) betroffen. Die zusätzlichen Sachkosten erhöhen dauerhaft das Produktbudget ab 2019 um jährlich 60.000 €.

Beim Baureferat, HA Gartenbau, ist das Produkt „Bereitstellen von öffentlichen Grün- und Spielflächen“ (Produktordnungsziffer 52-04-01) betroffen. Die zusätzlichen Sachkosten erhöhen dauerhaft das Produktbudget ab 2019 um jährlich 24.000 €. Seite 30

10. Staatliche Förderung

Das Baureferat hat auf Basis einer Machbarkeitsstudie im Vorlauf zum Grundsatz- beschluss 2010 eine Grobkostenschätzung für das Projekt erstellt und auf dieser Grundlage eine generelle Fördermöglichkeit durch das Wasserwirtschaftsamt München prüfen lassen. Dieses stellte zunächst die grundsätzliche Förderfähigkeit fest.

Auf Basis der jetzt vorliegenden Entwurfs- und Genehmigungsplanung sowie den zusätzlichen Leistungen aus dem vorliegenden Planfeststellungsbescheid beantragte die Stadtkämmerei im Dezember 2012 die nach den RZWas 2005 maximal möglichen staatlichen Zuwendungen.

Das Wasserwirtschaftsamt München hat auf der Grundlage der RZWas 2005 am 04.06.2013 dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn zugestimmt (siehe Anlage) und individuelle Fördersätze für die Bereiche Gewässer, Ingenieurbauwerke und Grünanlagen ermittelt. Die Zustimmung wurde zu den Gewässermaßnahmen mit einem zuwendungsfähigen Kostenvolumen von brutto 5.805.467,36 Euro und für die Bauwerksmaßnahmen mit zuwendungsfähigen Kosten von brutto 3.921.152,34 Euro erteilt. Somit ergeben sich zuwendungsfähige Gesamtkosten in Höhe von 9.726.619,70 Euro (jeweils ohne Risikoreserve). Entsprechend den individuellen Fördersätzen für den Bereich Gewässer (65 %) und Ingenieurbau (45 %) kann für das Projekt nach derzeitigem Stand und vorbehaltlich des endgültigen Prüfungsergebnisses im Rahmen des formellen Antragsverfahrens nach wie vor von einer staatlichen Gesamtzuwendung in Höhe von 5,5 Mio. Euro ausgegangen werden. Die Zuwendungen in Höhe von 5,5 Mio. Euro sind im Mehrjahresinvestitionsprogramm enthalten.

11. Finanzierung

Das Bauvorhaben (Projektstand 2013) ist im Mehrjahresinvestitionsprogramm 2013 - 2017 in der Investitionsliste 1 unter Maßnahme-Nr. 6900.7505 (Rangfolge-Nr. 001) mit Baukosten in Höhe von 8.940.000 Euro (ohne Risikoreserve in Höhe von 1.560.000 Euro) sowie Zuwendungen in Höhe von 5.500.000 Euro enthalten.

Das Mehrjahresinvestitionsprogramm 2013 - 2017 ist, wie im Antrag der Referentin dargestellt, zu ändern.

Der Risikoausgleichspauschale sind zusätzlich 210.000 € zuzuführen.

Dieser Beschluss unterliegt nicht dem Finanzierungsmoratorium, da die Fortsetzung des Projektes von der Personalzuschaltung abhängig ist. Seite 31

Die Beschlussvorlage wurde mit dem Direktorium (D-I/CS), dem Personal- und Organisationsreferat, dem Referat für Gesundheit und Umwelt, dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung, dem Kommunalreferat und der Stadtkämmerei abgestimmt.

Das Direktorium, D-I/CS, stimmt der Beschlussvorlage bezüglich der Darstellung der Produktauswirkungen zu. Darüber hinaus wird, soweit zutreffend, auf die Stellungnahmen der Stadtkämmerei und des Personal- und Organisationsreferates verwiesen.

Die Stadtkämmerei erhebt gegen die Beschlussvorlage keine Einwendungen.

Das Personal- und Organisationsreferat stimmt der Beschlussvorlage vorbehaltlich der Sicherstellung der Finanzierung der künftig in diesem Zusammenhang geltend gemachten Stellenkapazitäten in Höhe von 1,5 VZÄ dem Grunde nach zu, allerdings befristet auf maximal zwei Jahre ab Besetzung (Ziffer D 5.2.4.2 der Regelungen zum Vollzug des Haushalts 2014). Eine genaue Bemessung des Stellenmehrbedarfes sei noch durchzuführen. Zudem macht das Personal- und Organisationsreferat darauf aufmerksam, dass derzeit keine abschließende Aussage zur Bewertung der neu einzurichtenden Positionen getroffen werden könne und deshalb die Angaben zum Stellenwert in der Sitzungsvorlage unter Vorbehalt zu betrachten seien.

Der betroffene Bezirksausschuss des Stadtbezirkes 14 Berg am Laim ist im Zuge der Planungserstellung in das Projekt eingebunden und wurde gemäß § 9 Abs. 2 und Abs. 3 (Katalog des Baureferates, Ziffer 5.1) Bezirksausschuss-Satzung angehört. Der Bezirksausschuss des Stadtbezirkes 14 Berg am Laim hat der Sitzungsvorlage mit Schreiben vom 14.08.2014 zugestimmt (siehe Anlage 11).

Dem Korreferenten des Baureferates, Herrn Stadtrat Danner, und dem Verwaltungsbeirat der Hauptabteilung Ingenieurbau, Herrn Stadtrat Reissl, ist je ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. Seite 32

II. Antrag der Referentin

1. Vom Sach- und Planungsstand wird Kenntnis genommen.

2. Das Projekt Freilegung Hachinger Bach mit Projektkosten in Höhe von 13.510.000 Euro wird nach Maßgabe der vorgelegten planfestgestellten Entwurfs- und Genehmigungsplanung einschließlich der Gestaltung des Platzes südlich der Kreillerstraße genehmigt.

3. Die Kosten für den optionalen Projektbestandteil „Sitzstufenanlage“ in Höhe von 60.000 Euro werden zusätzlich genehmigt.

4. Das Baureferat wird beauftragt, die Ausführungsplanung durchzuführen.

5. Unter der Voraussetzung eines positiven Ergebnisses der Grundstücksverhandlungen für alle Grundstücke durch das Kommunalreferat wird das Baureferat beauftragt, gemäß Ziffer 8 des Vortrages der Referentin die Vorwegmaßnahmen mit Kosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro vorzubereiten und durchzuführen. Die Vorwegmaßnahmen sind ein Teil der Gesamtmaßnahme.

6. Unter der Voraussetzung eines positiven Ergebnisses der Grundstücksverhandlungen für alle Grundstücke durch das Kommunalreferat und gleichbleibenden Projektkosten wird das Baureferat beauftragt, die Bauausführung vorzubereiten und die Ausführungsgenehmigung herbeizuführen.

7. Das Mehrjahresinvestitionsprogramm 2013 - 2017 wird wie folgt geändert:

alt: Hachinger Bach, Renaturierung zw. Kampenwandstraße und Hüllgraben IL 1, Maßnahme-Nr. 6900.7505, Rangfolge-Nr. 001 Rest- Gesamt- bisher Programm- finan- GRZ kosten in finan- zeitraum 2013 2014 2015 2016 2017 2018 zierung 1.000 € ziert 2013-2017 2019 ff 950 8.940 614 8.326 500 0 4.500 3.326 0 0 0 B Summe 8.940 614 8.326 500 0 4.500 3.326 0 0 0 G Summe 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Z Summe 5.500 0 5.500 0 0 2.750 2.750 0 0 0 St.A. 3.440 614 2.826 500 0 1.750 576 0 0 0

neu: Hachinger Bach, Renaturierung zw. Kampenwandstraße und Hüllgraben IL 1, Maßnahme-Nr. 6900.7505, Rangfolge-Nr. 001 Rest- Gesamt- bisher Programm- finan- GRZ kosten in finan- zeitraum 2013 2014 2015 2016 2017 2018 zierung 1.000 € ziert 2013-2017 2019 ff 950 11.800 614 9.945 745 0 2.000 3.600 3.600 1.241 0 B Summe 11.800 614 9.945 745 0 2.000 3.600 3.600 1.241 0 G Summe 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Z Summe 5.500 0 3.700 0 0 700 1.500 1.500 1.800 0 St.A. 6.300 614 6.245 745 0 1.300 2.100 2.100 -559 0

Der Risikoausgleichspauschale sind zusätzlich 210.000 € zuzuführen. Seite 33

8. Das Baureferat wird beauftragt, die Einrichtung der befristeten Stellen gemäß der Ziffer 9.5 des Vortrages sowie die Stellenbesetzung beim Personal- und Organisationsreferat zu veranlassen. Das Baureferat wird beauftragt, die befristet erforderlichen Personalmittel in Höhe von bis zu 114.270 Euro entsprechend der Besetzung der Stellen im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung ab 2015 für zwei Jahre zusätzlich anzumelden. Das Baureferat wird beauftragt, im Büroweg die für 2014 erforderlichen Personalmittel in Höhe von bis zu 114.270 Euro einmalig zusätzlich anzumelden. Die Personalmittel werden beim Kostenstellenbereich Ingenieurbauwerke und Gewässer, Unterabschnitt 6900 angemeldet. Im Ergebnishaushalt entsteht bei der Besetzung mit einer Beamtin/einem Beamten durch die Einbeziehung der erforderlichen Pensions- und Beihilferückstellungen ein zusätzlicher Personalaufwand in Höhe von bis zu 57.135 Euro (50 % des JMB). Das Baureferat wird beauftragt, in Abstimmung mit dem Personal- und Organisationsreferat eine Stellenbemessung gemäß dem Leitfaden zur Stellenbemessung durchzuführen, um festzustellen, ob und in welchem Umfang über die vorläufige Befristung hinaus ein Stellenbedarf besteht. Nach Feststellung des Personalbedarfs ist eine erneute Stadtratsentscheidung herbeizuführen.

9. Das Baureferat wird beauftragt, die für 2014 erforderlichen zahlungswirksamen Mittel für die laufenden Arbeitsplatzkosten in Höhe von 9.780 Euro sowie für die Ersteinrichtung in Höhe von 4.740 Euro im Büroweg bei der Stadtkämmerei zu beantragen. Das Baureferat wird weiterhin beauftragt, die ab 2015 befristet erforderlichen Mittel in Höhe von 9.780 Euro im Rahmen der Haushaltsplan- anmeldung ab 2015 zusätzlich anzumelden.

10. Das Baureferat wird beauftragt, die erforderlichen Sachmittel in Höhe von 84.000 Euro ab 2019 im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung 2019 zusätzlich anzumelden.

11. Dieser Beschluss unterliegt nicht dem Finanzierungsmoratorium, da die Fortsetzung des Projektes von der Personalzuschaltung abhängig ist.

12. Das Produktkostenbudget „Bereitstellen von Gewässern und wasserbaulichen Anlagen“ erhöht sich befristet von 2014 bis 2016 zahlungswirksam um 124.050 Euro und dauerhaft zahlungswirksam um 60.000 Euro ab 2019. Das Produktkostenbudget „Bereitstellen von öffentlichen Grün- und Spielflächen“ erhöht sich dauerhaft zahlungswirksam um 24.000 Euro ab 2019.

13. Das Kommunalreferat wird gebeten, die Grundstücksverhandlungen vorrangig weiterzuführen und den Erwerb / die Dienstbarkeiten baldmöglichst sicherzustellen.

14. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle. Seite 34

III. Beschluss nach Antrag.

Über den Beratungsgegenstand wird durch die Vollversammlung des Stadtrates endgültig entschieden.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Der Vorsitzende Die Referentin

Josef Schmid Rosemarie Hingerl 2. Bürgermeister Berufsm. Stadträtin Seite 35

IV. Abdruck von I. - III. über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei zur Kenntnis.

V. Wv. Baureferat - RG 4 zur weiteren Veranlassung.

Die Übereinstimmung des vorstehenden Abdruckes mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt.

An den Bezirksausschuss 14 Berg am Laim An das Kommunalreferat An das Kreisverwaltungsreferat An das Referat für Gesundheit und Umwelt An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung An das Referat für Arbeit und Wirtschaft An die Stadtwerke München GmbH An den Städtischen Beraterkreis für Barrierefreies Planen und Bauen, Sozialreferat An den Behindertenbeauftragten der LHM, Herrn Utz, Sozialreferat An den Behindertenbeirat der LHM, Sozialreferat An das Baureferat - G, G12, H, J, T, V, MSE An das Baureferat - RZ, RG 2, RG 4, RG-DIKA zur Kenntnis.

Mit Vorgang zurück zum Baureferat - Ingenieurbau J31

Am ...... Baureferat - RG 4 I.A.