g stadt- und kreissparkasse leipzi 2012 ZUKUNFT braucht Herkunft

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Gefördert durch die die durch Gefördert Stadt- und Kreissparkasse www.sparkasse-leipzig.de Menckestraße 27 D-04155 Leipzig 0341 - 56 296 61 Tel.: Fax: 0341 - 56 296 63 E-Mail: [email protected] www.stiftung-torgau-oschatz.de g stadt- und kreissparkasse leipzi V. i. S. d. P. : i. S. d. P. V. M. A. Stephan Seeger Konzeption: Martin Fiedler Redaktion: Freudenberg Sandro Katja Koch, Fiedler, Martin Gestaltung: Lamm Andreas Impressum Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 73 Wenn auch Sie etwas für für Sie etwas auch Wenn wollen … Region tun Ihre Sie das erhöhen … beraten wir Sie gern.Euro Mit einer Zustiftung ab 1.000 persönlich und der Stiftung und unterstützen damit Grundstockvermögen Torgau-Oschatz. Landkreis im früheren von Projekten die Förderung direkt bewusst ein mit einer zweckgebundenen Spende ganz Sie können ebenso Erfahrung zur Ihnen gerne Wir stehen fördern. mit unserer einzelnes Projekt Seite. unter der Telefonnummer persönlich Ansprechpartner unsere Sie erreichen unter [email protected]. per Email 0341 – 5629661 bzw. Anregungen, Ideen und wir uns über Ihre In einem ersten Gespräch freuen Spende in guten Händen wissen. damit Sie Ihre - - - zu bewahren. Auf die Förderung Auf die Förderung zu bewahren. kleiner und meist vergleichsweise Gemeinden und wenig unterstützter ein besonderes wird Projektträger Die Förderprojekte Augenmerk gelegt. des sich aus den Erträgen finanzieren Zu- sowie durch Stiftungsvermögens Dritter. wendungen und Spenden Stif- der Stiftung sind der Gremien tungsbeirat und der Vorstand. - Beiratsvorsitzender ist der Vorstands vorsitzende der Sparkasse Leipzig, Langenfeld. Sein Stellver Harald Dr. Czupalla, Landrat ist Michael treter und des Landkreises Präsident des Ostdeutschen Spar führt kassenverbandes. Der Vorstand die laufenden Geschäfte der Stiftung, verwaltet das Stiftungsvermögen und empfiehlt dem Stiftungsbeirat die Ver Vorsitzender gabe der Projektmittel. - des Stiftungsvorstandes ist der Direk tor Stiftungen der Sparkasse Leipzig, Sein Stellvertreter Stephan Seeger. der Vertriebsdirektor ist Jens Köhler, - Sparkasse Leipzig. Drittes Vorstands Keil, Filialleiterin mitglied ist Andrea der Sparkasse Leipzig.

braucht Herkunft braucht - Vermögens Sparbuch, Girokonto, – die verwaltung, Baufinanzierung verbinden diese meisten Menschen mit ihrer klassischen Dienstleistungen Sparkassen in Sparkasse. Doch die wesentlich mehr, Deutschland leisten mit mehr sich bundesweit engagieren Die Finanzinstitute als 700 Stiftungen. die ak- Bereich sind damit in diesem tivste Unternehmensgruppe Deutsch- lands. Unterstützung von Kunst und Mit ihrer Sport und Sozialem, Wis- Kultur, senschaft und Forschung, Jugend, Denkmalpflege und Umweltschutz tragen die Sparkassenstiftungen der einer Verbesserung zu vielerorts Lebensqualität bei. Die Verbundenheit mit den Menschen und Verantwortung für die jeweilige Region stehen im „Aus der Region, für die Vordergrund. Region“ – so lautet der Kerngedanke dieses Stiftungswesens. Die gemeinnützige Sparkassenstiftung wurde für die Region Torgau-Oschatz Aufgabe ist es, 1998 gegründet. Ihre die Kultur und das historische Erbe im Torgau-Oschatz Landkreis früheren Zukunft Zukunft

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Andrea Keil Keil Andrea Vorstandsmitglied www.stiftung-torgau-oschatz.de Weitere Informationen zur Stiftung, Informationen zur Stiftung, Weitere - und Veran zu aktuellen Projekten auf unseren staltungen finden Sie Internet­seiten:

Jens Köhler Stellvertretender Stellvertretender Vorsitzender

stiftung für die Region stiftung für die Region Ihr Vorstand Stephan Seeger Stephan Seeger Vorsitzender Seit ihrer Gründung hat die Gründung hat die Seit ihrer Sparkassen­ und Ini- viele Projekte Torgau-Oschatz Das gefördert. tiativen unterstützt und so ihr Anspruch, Wirken der Stiftung, vor Ort soll stets für die Menschen erlebbar und mitgestaltbar spürbar, sein. geben Broschüre Mit der vorliegenden wir Ihnen einen Überblick über ausge- - der vergange wählte Förderprojekte und wollen auf diese Weise nen Jahre – „Zukunft unser Leitmotiv illustrieren braucht Herkunft“. 2 Inhalt Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Zukunft braucht Herkunft II Die Tradition des Stiftungstages 4 Die Überbleibsel der Torgauer Festung 6 Unscheinbare Schätze aus Sitzenroda 7 Heinrich Schütz in Torgau 8 Großes Theater in Lampertswalde 9 Der „Wilde Robert“ unter Dampf 10 Eine Mühle in Not 11 Ein Langenreichenbacher Schmuckstück 12 Ein Altar als Zeugnis des gelebten Glaubens 13 Das Schmuckstück des Torgauer Museumspfades 14 Eine historisch wertvolle Orgel 15 Die Schattenseite des DDR-Erziehungswesens 16 Die Bewahrung eines Kulturdenkmals 17 Der Schönaer Kirchturm in alter Pracht und Größe 18 Ein Hammerflügel erklingt für Torgau 19 Spätfolgen der Jahrhundertflut 20 Die historischen Malereien des Tuchmacherhauses 21 Das geheimnisvolle „Wüste Schloss“ 22 Der neue Schildbürgerbrunnen zu Schildau 23 Die Epitaphe der Klitzschener Kirche 24 Die Rettung des Melpitzer Wahrzeichens 25 3 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Alte Bilderdecke in neuem Glanz 26 Die Sanierung der Oschatzer Stadtkrone 27 Der Blickfang einer Dorfkirche 28 Der wiederentdeckte Gänsebrunnen 29 „I.N.R.I.“ auf Schloss Hartenfels 30 Das Werk des Karl Hans Janke 31 Das historische Aushängeschild der Torgauer Maurer 32

Die Förderprojekte im Überblick 33 Stiftungsgremien 48 Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land 50 200 Jahre Völkerschlacht 51 Sechs Eichen bei Rötha 55 Medienstiftung der Sparkasse Leipzig 65 Mediencampus Villa Ida 68 Leipzig School of Media gGmbH 71 Wenn auch Sie etwas für Ihre Region tun wollen … 73 4 Die Tradition Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 des Stiftungstages

Seit 2007 kommen einmal im Jahr Der Festsaal des Torgauer Rathauses die Sparkassenstiftung für die Region bildete den würdigen Rahmen für den Torgau-Oschatz und die unterstützten 2. Stiftungstag am 27. Mai 2008. Zu Vereine und Gemeinden an verschie- den glücklichen Projektträgern, die denen Orten des früheren Land- eine Förderung der Stiftung erhielten, kreises Torgau-Oschatz zusammen gehörten auch die Melpitzer Kirch- und feiern ihren Stiftungstag. Über gemeinde, die bei der Rettung ihrer die Jahre haben sich die Stiftungs- Dorfkirche unterstützt wurde (siehe tage zu einer festen Tradition entwi- Seite 25), der „Förderkreis der Kirche ckelt. Dautzschen e. V.“, der sich über Stiftungsmittel für die Sanierung von Im Verlauf des 1. Stiftungstages, Kirchentüren freuen konnte (siehe der am 27. Juni 2007 im Thomas- Seite 20) und die Oschatzer Stadt- Müntzer-Haus zu Oschatz stattfand, verwaltung, die bei der Restaurie- erhielten unter anderem die Stadtver- rung wertvoller Wandmalereien des waltung Schildau für den Bau eines „Tuchmacherhauses“ gefördert wurde neuen „Schildbürgerbrunnens“ (siehe (siehe Seite 21). Seite 23) und die Kirchgemeinde Be- ckwitz für die Sanierung einiger Epi- Der nunmehr 3. Stiftungstag fand am taphe der Klitzschener Kirche (siehe 24. August 2009 wiederum in Torgau, Seite 24) ihre Fördermittel symbolisch dieses mal jedoch im Soziokultu- aus den Händen der Vorsitzenden rellen Zentrum „KULTURBASTION“ von Vorstand und Beirat. statt. Beiratsvorsitzender Dr. Harald Foto: Sven Geist

Stiftungstag 2011: Der „Wilde Robert“ 5 Langenfeld und sein Landrat Micha- Foto: Rayk Bergner el Czupalla stellten die insgesamt Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 elf Gemeinden, Stadtverwaltungen, Vereine und Kirchgemeinden vor, die eine Unterstützung durch die Spar- kassenstiftung erfuhren. So erhielten neben dem „Förderverein Stadtkirche St. Marien Torgau e. V.“ zur Restaurie- rung des Hochaltars (siehe Seite 17) auch die Stadtverwaltung Torgau für die Anschaffung eines historischen Hammerflügels (siehe Seite 19) eine Förderung der Stiftung. Musikalisch umrahmt wurde der Stiftungstag von Trompetenklängen der Schüler der Kreismusikschule „Heinrich Schütz“ Jonathan Saretz und Florian Schmidt. Im Jahr 2010 wurde die Tradition notgedrungen unterbrochen. Der Stiftungstag 2012: Schloss Hartenfels in Stiftungstag, der auf dem Wermsdor- Torgau fer Schloss Hubertusburg stattfinden sollte, fiel den Wetterunbilden zum Förderung setzte die Stiftung auch Opfer. Die Schneemassen machten ein erfolgreiches Signal für den Erhalt eine Anreise für viele Gäste schlicht dieses traditionsreichen technischen unmöglich, sodass der Festakt auf Denkmals (siehe Seite 10). das kommende Jahr verschoben werden musste. Zum kommenden 5. Stiftungstag lädt die Sparkassenstiftung für die Region Dafür erlebten die Gäste des 4. Torgau-Oschatz am 10. Septem- Stiftungstages, der nun am 20. Juni ber 2012 in das Torgauer Schloss 2011 stattfand, eine echte Premiere. Hartenfels. Dort erwartet die Gäste Bisher standen auf den Stiftungsta- eine Führung durch das Schloss und gen die symbolische Übergabe der ein Besuch der Sonderausstellung Fördermittel im Mittelpunkt. Doch der Rüstkammer , die bis nun konnte erstmals ein Förderpro- Oktober 2013 auf Schloss Hartenfels jekt der Stiftung in Aktion bewundert gastiert. werden – der „Wilder Robert“ der Döllnitzbahn. Mit der historischen Schmalspurbahn fuhren die begeis- terten Teilnehmer vom Mügelner Bahnhof bis nach Oschatz. Mit dieser 6 Die Überbleibsel

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2012 der Torgauer Festung Foto: Förderverein Europa Begegnungen e. V. Die Anfänge der Torgauer Festung rei- chen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Reste der einstigen Zwingermauern kann man heute noch entdecken. In den folgenden Jahrhunderten führte die wachsende Bedeutung Torgaus zu stetigen Erweiterungen und Verbesserungen der Anlagen. Vor allem die wichtige Elbbrücke sicherte man mit zusätzlichen Schanzwerken. Während des 30-jährigen Krieges begannen die Arbeiten an der ersten richtigen Festung, die schließlich aus mehreren Schanzen, Wällen und Bastionen bestand. Sowohl Sachsen als auch Preußen bauten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unermüdlich am Torgauer Bollwerk. Von 1889 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann man die Festung zu schlei- Der Schlussstein „Gotthardt“ fen, wobei jedoch viele Teile erhalten blieben. Zu den kleineren Überbleib- bleiben, fördert die Sparkassenstif- seln des Bollwerks zählen die im tung für die Region Torgau-Oschatz Glacis (dem Vorfeld der Festung) und die Sanierung mit 3.200 Euro. Nach an der Elbpromenade frei stehenden erfolgreicher Restaurierung sollen Schlusssteine. Diese wurden am die Schlusssteine in einem würdigen höchsten Punkt eines Fenster- oder Rahmen der Öffentlichkeit zugänglich Türbogens eingesetzt und sorgten gemacht werden. so für eine selbsttragende Kon- www.festung-torgau.com struktion. Der Zustand der Torgauer Schlusssteine war inzwischen so desolat, dass sich der „Förderverein Europa Begegnungen e. V.“ zu einer umfassenden Sanierung der ver- zierten Sandsteinblöcke entschloss. Damit diese Zeugnisse der Torgauer Geschichte der Nachwelt erhalten 7 Unscheinbare Schätze

2012 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 aus Sitzenroda Foto: : Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Sitzenroda Das älteste Gebäude von Sitzenroda, die schlicht gestaltete Kirche, ragt weit über die kleine Ortschaft hinaus. Errichtet wurde sie in den Jahren 1571 bis 1572 mit umfangreicher Unterstützung von Kurfürst August I. Dieser hatte in der Umgebung weite Ländereien aufgekauft und zur kur- fürstlichen Wildbahn schlagen lassen. Ab 1564 ließ sich August I. auch ein stattliches Jagdschloss in Sitzenroda errichten. Die St.-Marien-Kirche wurde in den vergangenen Jahren umfassend restauriert. Als 2008 bereits das Dach neu gedeckt worden war, begannen die Arbeiten im Innern des Gottes- hauses. Die Restaurateure, die in den Jahren 2010 und 2011 das Bank- Die Sitzenrodaer Münzsammlung gestühl sanierten, fanden unter den Dielenbrettern einen unscheinbaren Vorhaben unterstützt die Sparkas- Schatz. Neben zahllosen anderen senstiftung für die Region Torgau- Hinterlassenschaften lagen Münzen Oschatz 2012 mit 1.500 Euro. aus verschiedenen Jahrhunderten unter dem Kirchenboden. Die älteste von ihnen stammt aus Salzburg, ist aus Silber und wurde 1555 geprägt. Eine weitere, 1564 geprägte, hat ihren Weg aus Nürnberg hierher gefunden. Nachdem die Münzen fachmännisch gereinigt wurden, verwahrte man sie sicher in der Kirche. Nun, nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten, sollen die Kleinode der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieses 8 Heinrich Schütz

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2012 in Torgau

Der wohl bedeutendste deutsche Rahmen der „Heinrich-Schütz-Tage“ Komponist des Frühbarocks ist ohne in Torgau sollen zahlreiche Konzerte Zweifel der in Köstritz geborene Hein- an historischen Stätten an Schütz’ rich Schütz (1585 – 1672). Schütz, Wirken, aber auch an die Musik der der auch der wichtigste protestan- Reformationszeit erinnern. Neben tische Kirchenmusiker seiner Zeit war, Werken von Heinrich Schütz werden wurde zu seinen Lebzeiten „parens unter anderem auch Psalm- und nostrae musicae modernae“, also Liedmotetten Johann Walters und „Vater unserer modernen Musik“, weltliche Vokalmusik des 16. und genannt. Zu seinen Ehren veranstaltet 17. Jahrhunderts erklingen. So fügen die „Internationale Heinrich-Schütz- sich die Festtage auch in das zentrale Gesellschaft e. V.“ seit vielen Jahren Thema der „Luther-Dekade“ im Jahr ihre „Heinrich-Schütz-Tage“. 2012 ein: „Reformation und Musik“. Die Sparkassenstiftung unterstützt Im September 2012 soll ein solcher diesen musikalischen Hochgenuss in in Torgau stattfinden. Partner der Torgau mit 3.000 Euro. Gesellschaft ist dabei die „Johann- Walter-Kantorei“ Torgau. Johann www.evkirchetorgau.de, Walter, der evangelische „Urkantor“, www.schuetzgesellschaft.de gründete 1548 die Dresdner Hofka- pelle, deren Leitung Schütz etwa 70 Jahre später übernehmen sollte. Im Foto: Johann-Walter-Kantorei Torgau

Der Chor der „Johann-Walter-Kantorei” 9 Großes Theater

2012 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 in Lampertswalde

„Das Theater ist nicht nur der Punkt, gewinnen. Gemeinsam mit zahl- wo sich alle Künstler treffen. Er ist reichen Laiendarstellern probten die ebenso die Rückkehr der Kunst ins Schauspieler für die zwei Vorstel- Leben.“ sagte der irische Schriftstel- lungen im Schlosspark zu Lamperts- ler Oscar Wilde (1854 – 1900). Getreu walde. Die faszinierende Mischung diesem Motto widmet sich das aus Tanz und Theater begeisterte Theaterprojekt „Poesie des Raumes“ das Publikum, wie das Zitat eines des Ensembles „Theatre de Luna“ Zuschauers beweist: „Man braucht aus Oschatz den „stillen Zeitzeugen“ nicht nach Rügen zu ‚Störtebeker’ besonderer Orte. Ruinen, Kirchen und zu fahren, man kann Kunst hier Parks werden mit Lichtklängen und erleben.“ Die Sparkassenstiftung für Theater in Szene gesetzt. Das En- die Region Torgau-Oschatz förderte semble integriert bei seinem Projekt dieses akustisch-optische Erlebnis auch ortsansässige Vereine, Künstler 2011 mit 2.500 Euro. Der große Erfolg und interessierte Anwohner. veranlasste die Veranstalter auch in 2012, zwei Aufführungen von „Lissi 2011 wollten die Mitglieder des und der Tanz“ darzubieten, welche Theater-Ensembles den Erfolg ihres die Stiftung mit weiteren 2.500 Euro Projektes mit dem Stück „Lissi und unterstützen wird. der Tanz“ fortführen und konnten hierfür den „Kulturverein Schätze www.theatredeluna.de und Plätze e. V.“ aus Lampertswalde www.schaetze-und-plaetze.wg.am Foto: Theatre de Luna

Impression von „Lissi und der Tanz“ 10 Der „Wilde Robert“

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2011 unter Dampf Foto: Sven Geist Die Schmalspurstrecke zwischen Mügeln und Oschatz besteht bereits seit 1885. Als Teilstück eines ganzen Netzes von Schmalspurbahnen im Mügelner Raum eröffnet, dienten die Schmalspurstrecken als Ergänzung des regelspurigen Eisenbahnnetzes und brachten so mancher etwas „ver- schlafenen“ Region bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung und Anschluss an die Moderne. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Eisenbahnverkehr auf den Strecken mehr und mehr eingestellt. 1993 übernahm die „Döllnitzbahn GmbH“ den Betrieb der im Volks- mund als „Wilder Robert“ bekannten Eisenbahn. Seit 2001 der Güterver- kehr wegfiel und 2006 auch keine Der „Wilde Robert“ der Döllnitzbahn Züge des öffentlichen Personen- nahverkehrs mehr bestellt wurden, Die Förderung durch die Stiftung befuhren nur noch Touristen- und sorgte nicht nur für die Sanierung die- Schülerzüge die alte Strecke. ses wertvollen Stückes sächsischer Im Februar 2011 gab der Zweck- Schmalspurgeschichte, sondern trug verband für den Nahverkehrsraum letztlich auch zum Erhalt des Bahnbe- Leipzig bekannt, die Förderung der triebes bei. Schülerzüge einstellen zu wollen. Das www.doellnitzbahn.de Weiterbestehen dieses technischen Kleinodes war seither gefährdet. Dies zu verhindern, stellte die Stiftung 10.000 Euro für den „DBV – Förder- verein ‚Wilder Robert’ e. V.“ bereit, um den Kessel der letzten noch betriebsfähigen Lokomotive der „Döllnitzbahn“ instand zu setzen. 11 Eine Mühle

2011 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 in Not

Im Osten des Landkreises Nord­ und starteten eine Petition – mit Er- sachsen liegt Liebschützberg. Ihren folg. 2010 widerrief man die Berechti- Namen erhielt die Gemeinde, die aus gungen. Die Zukunft des Berges, auf mehreren kleineren Orten besteht, dem Feste, Gottesdienste und auch von einem naheliegenden Berg. Auf das traditionelle Osterfeuer statt­ diesem steht eine Bockwindmühle finden, war gesichert. aus dem Jahre 1828. Diese Wind- Doch die alte Bockwindmühle, die mühlen werden so genannt, weil der schon 1987 erneuert werden musste, gesamte Bau auf einem einzelnen befand sich immer noch in einem ma- Pfahl ruht, der wiederum von einem roden Zustand. Das Holz war morsch hölzernen Stützgestell, dem „Bock“, geworden und bei einem kräftigeren umgeben ist. Bockwindmühlen sind Sturm hätte die Mühle umkippen der älteste Windmühlentyp in Europa. können. Um den endgültigen Verfall Im Laufe ihrer Geschichte haben zu stoppen, wurde im Auftrag der Berg und Mühle vieles erlebt. So fand Gemeinde eine Notsicherung durch- hier 1912 ein Kaisermanöver statt. geführt, die die Sparkassenstiftung Seit 1991 gab es zudem Planungen, mit 8.000 Euro unterstützte. Die alte den Berg für den Gesteinsabbau zu Bockwindmühle konnte so zumindest nutzen. Nachdem 2006 Bergbaube- vorerst gerettet werden. rechtigungen erteilt wurden, wehrten www.liebschuetzberg.de sich die Einwohner der Gemeinde Foto: Gemeinde Liebschützberg

Die Bockwindmühle auf dem Liebschützberg 12 Ein Langenreichenbacher

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2011 Schmuckstück Foto: Evangelisch-Lutherisches Kirchspiel Schildau Das „schönste Dorf im Leipziger Raum“ findet man nordöstlich von Leipzig. So zumindest bezeichnen die Einwohner von Langenreichen- bach, einem Ortsteil der Gemeinde Mockrehna, ihr Dorf, seit der Ort 2010 den zweiten Platz beim „Eu- ropäischen Dorferneuerungspreis“ gewann. Das unbestrittene Wahrzeichen von Langenreichenbach, das schon 1201 erstmalig erwähnt wurde, ist die Dorfkirche. Neben einigen histo- rischen Begebenheiten – so tagte im Pfarrhaus der Kirche der Kriegsrat des Preußenkönigs Friedrich II. kurz vor der Schlacht bei Torgau (1760) – hat die Kirche auch einige historische Kunstgegenstände zu bieten. Neben Das Altarbild vor der Restaurierung einem spätgotischen Kruzifix und einem Großgemälde von 1891 ist dies Angriff. Die Sparkassenstiftung für die vor allem ein ehemaliges Altarbild Region Torgau-Oschatz steuerte hier- aus dem 16. Jahrhundert. Das Werk, für rund 4.500 Euro bei. Inzwischen geschaffen von einem unbekannten erstrahlt das Bildnis dank der fähigen Künstler, stellt die Auferstehung Chri- Hände eines Restaurateurs wieder in sti sowie im unteren Viertel das letzte seiner alten Pracht. Abendmahl dar. Über die Jahre hatte sich der Zustand des Schmuckstückes erstaunlich gut erhalten. Dennoch war die Oberfläche verschmutzt, der Firnis stark vergilbt. Auch die Rahmung wies Schäden auf. Eine restauratorische Sicherung des Gemäldes nahm die Kirchge- meinde Langenreichenbach 2011 in 13 Ein Altar als Zeugnis

2010 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 des gelebten Glaubens Foto: Martin Fiedler Seit Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die kleine Dorfkirche in Taura Stück für Stück saniert und wiederhergestellt. Erbaut im 15. Jahrhundert, ist sie das älteste Gebäude der Ortschaft. 2010 begann die Gemeinde mit der dringend not- wendigen Innenraumsanierung, in de- ren Verlauf zunächst die Orgel restau- riert wurde. Der Altar, das eigentliche Schmuckstück des Gotteshauses, war jedoch ebenfalls in keinem guten Zustand: Holzwürmer hatten sich an ihm schadlos gehalten. Im 16. Jahrhundert gefertigt, wird der spätgotische Altar der Saathainer Schule zugerechnet. In der Vergan- genheit wurde nur wenig verändert, weshalb er nach gut fünfhundert Jah- Außenansicht der Kirche zu Taura ren noch fast original erhalten ist und ein wichtiges Zeugnis des gelebten Kirche selbst, erinnert der Altar nun Glaubens der Menschen des ausge- wieder in alter Schönheit die alteinge- henden 15. Jahrhunderts darstellt. sessenen Familien von Taura an ihre Aus diesem Grunde entschloss sich Wurzeln. die Stiftung, die durch das Kirchspiel Schildau beauftragte Restaurierung und Konservierung des bemerkens- werten Schnitzkunstwerkes mit 5.000 Euro zu unterstützen. Im Mai 2010 war die mühevolle Kleinarbeit der Restauratoren beendet. Wie die 14 Das Schmuckstück des

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2010 Torgauer Museumspfades

Das historische Handwerkerhaus überfällige Sanierung, die sich bis Torgau, das zu den ältesten noch 2010 hinzog. Seither ist das Hand- weitgehend im historischen Zustand werkerhaus ein Bestandteil des Tor- erhaltenen Profanbauten der Regi- gauer Museumspfades und kann von on zählt, wurde bereits Anfang des interessierten Besuchern besichtigt 17. Jahrhunderts errichtet. Die erste werden. Um diesen einen möglichst schriftliche Erwähnung findet sich originalgetreuen Eindruck vom Leben 1605 im Steuerregister Torgaus. Bis in dem Gebäude zu vermitteln, achte- 1993 erfüllte es seinen ursprüng- te man bei der Innenausstattung auf lichen Zweck – über die Jahrhunderte restaurierte Originalstücke. Mit einer nutzten es unterschiedlichste Bewoh- Unterstützung der Stiftung in Höhe ner. Unter anderem lebten Böttcher, von 7.000 Euro fertigte man 2010 „Feuermauerkehrer“ (Schornstein- historisches Bettzeug an und setzte feger), Bierschröter und Arbeiter mit einige historische Möbel instand. ihren Familien in dem winzigen Wohn- So ist aus einer Ruine ein wahres gebäude. Die Enge, die hier herrsch- Schmuckstück geworden, das den te, ist heute kaum mehr vorstellbar. Museumspfad erheblich bereichert. Nach jahrelangem Leerstand befand www.museum-torgau.de sich das Gebäude in einem desolaten Zustand. 2006 begann der „Torgauer Geschichtsverein e. V.“ die längst Foto: Torgauer Geschichtsverein e. V.

Museale Ausstattung des Torgauer Handwerkerhauses 15 Eine historisch

2010 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 wertvolle Orgel

Das Gotteshaus in der Ortschaft 1937 setzte man die Orgel zum letz- Großtreben, die 1238 erstmals eine ten Mal instand. Obwohl der Zustand urkundliche Erwähnung fand, geht dieser Rarität immer mehr Anlass zur auf einen alten wendischen Schutz- Sorge bot, konnte die Kirchgemeinde und Burgwart zurück. Mehrfach ge- erst Anfang 2010 mit der Restaurie- plündert, zerstört und einmal nieder- rung des Instrumentes beginnen. gebrannt, erhielt das Bauwerk in den Im Mai 2011, nachdem fehlende sechziger Jahren des vergangenen Instrumententeile und Orgelpfei- Jahrhunderts seine heutige Form. fen originalgetreu nachgebaut und Das bedeutendste Wahrzeichen der installiert waren, begeisterte die Kirche befindet sich jedoch in seinem sanierte Orgel die Besucher mit ihrem Inneren – die historische Geißler- außergewöhnlichen Klang. 6.500 Euro Orgel. Das wertvolle Instrument ist ein trug die Stiftung zum Erhalt dieses Meisterwerk des bekannten Eilen- instrumentalischen Juwels bei. burger Orgelbauers Geißler aus dem Jahre 1862. In Mitteldeutschland sind diese Orgeln weithin bekannt und ge- schätzt, galt ihr Erbauer doch als ein Schüler der berühmten Silbermann- Werkstatt. Foto: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Großtreben-Dautzschen

Die Geißler-Orgel in der Großtrebener Kirche 16 Die Schattenseite des

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2009 DDR-Erziehungswesens Foto: Kocmoc.net Der Jugendwerkhof Torgau war als einzige geschlossene Disziplinie- rungseinrichtung des Volksbildungs- ministeriums der DDR berüchtigt und gefürchtet. Über 4.000 Jugendliche wurden hier von 1964 bis 1989 in- haftiert. Der Werkhof glich mit seinen hohen Mauern, den Wachtürmen, den Diensthunden und den vergitterten Fenstern schon äußerlich einem Gefängnis. Durch strengste Haftbe- dingungen sollte der Wille der jungen Inhaftierten systematisch gebrochen werden. Nach dem Zusammenbruch der DDR richtete die „Initiativgruppe Geschlos- sener Jugendwerkhof Torgau e. V.“ auf dem Gelände der ehemaligen Haftanstalt eine Erinnerungs- und Bilder der Dauerausstellung im ehemaligen Begegnungsstätte ein, die einen Jugendwerkhof Torgau authentischen und ungetrübten Blick Zelleninschriften und O-Töne von auf die Disziplinierungseinrichtungen Betroffenen und Verantwortlichen er- des DDR-Bildungs- und Erziehungs- weitern nun die Ausstellung, die nicht wesens gewährt. Auch die Sparkas- nur die Geschichte bewahren, son- senstiftung leistete mit der mehrfa- dern als ein Angebot zur Begegnung chen Unterstützung der Gedenkstätte und der Kommunikation verstanden ihren Beitrag zur Aufarbeitung der werden soll. SED-Diktatur. Nachdem die Stif- tung bereits 2001 die Ausstellung www.jugendwerkhof-torgau.de „Auf Biegen und Brechen“ förderte, unterstützte sie in 2008 und 2009 die Erweiterung der Dauerausstellung „Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus!“ mit 10.000 Euro. Zahlreiche Fotos, Dokumente, 17 Die Bewahrung

2009 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 eines Kulturdenkmals Foto: Martin Fiedler Wer sich Torgau nähert, gleich aus welcher Richtung, erkennt von fern den Turm der Stadtkirche St. Marien. Schon auf den Ansichten der Stadt von Lucas Cranach d. Ä. ragt die Marienkirche aus der Stadtkulisse hervor. Noch vor dem Beginn der Reformation fertig gestellt, sind Äu- ßeres und Inneres der spätgotischen Hallenkirche durch zahlreiche Spuren der Renaissance und des Barock geprägt. Zu den bedeutendsten Ausstattungs- gegenständen der Kirche zählt neben dem Cranach-Gemälde „Die 14 Nothelfer“ zweifelsohne der raum- prägende Hochaltar. Er ist ein Werk des italienischen Künstlers Giovanni Simonetti, der den Altar zwischen Die Bildwerke des Hochaltars in der 1694 und 1697 erschuf. Die beiden St. Marienkirche Torgau Gemälde „Das heilige Abendmahl“ dabei den „Förderverein Stadtkirche und „Die Kreuzigung Christi“ wurden St. Marien Torgau e. V.“ mit 7.000 vom in Hamburg und Halle tätigen Euro. Seit 2010 können die Besucher Maler Johann Heinrich Sperling der Kirche, in der Luther oft predigte, geschaffen. den Hochaltar in vollem Glanze be- Doch auch dem Hochaltar hatten staunen. Jahrzehnte der Gleichgültigkeit und chronischer Geldmangel arg zugesetzt. Zahlreiche Durchbrüche und Öffnungen in den Leinwänden, schwere Schäden an den Malereien selbst – der Altar war dringend auf Sanierung angewiesen. 2009 began- nen die längst überfälligen Arbeiten. Die Sparkassenstiftung unterstützte 18 Der Schönaer Kirchturm

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2009 in alter Pracht und Größe Foto: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Schöna Die Geschichte der Sanierung der kleinen Kirche des Ortes Schöna reicht bis in das Jahr 1968 zurück. Damals beschloss der Gemeindekir- chenrat die notdürftige Sicherung des akut einsturzgefährdeten Kirch- turmes. Doch bedeutete „Sicherung“ in jener Zeit den Abriss der Kirch- turmspitze. Von nun an verschandelte ein „enthaupteter“ Turm das Ortsbild. Anfang der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts begannen die eigent- lichen Sanierungsarbeiten. Bis 2008 konnten diese unter größten Kraft- anstrengungen der kleinen Kirchge- meinde Schöna verwirklicht werden. Der Kirchturm war allerdings noch immer zu kurz geraten, weshalb er 2009 nach alten Vorlagen erneuert Der wiedererrichtete Schönaer Kirchturm wurde. „Die Wiedererrichtung in dieser Form ist nur durch das Zutun der Sparkas- senstiftung Wirklichkeit geworden“, sagte Dietmar Kloß vom Gemeinde- kirchenrat. Die Sparkassenstiftung hatte insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Im Juli 2009 wurde der Turm im Rahmen eines Festgottesdienstes neu bekrönt. Seither bildet die Kirche wieder den sowohl von Christen als auch von Nicht-Christen akzeptierten Mittelpunkt des dörflichen Lebens der kleinen Gemeinde. 19 Ein Hammerflügel

2009 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 erklingt für Torgau

Ein Hammerflügel ist ein Tasteninstru- Nicht zuletzt sollte so das musika- ment mit einem besonderen oberto- lische Erbe in der Region auf eine nigen Klang, bei dem die Saiten nicht besondere Art gefördert und bewahrt durch Federkiele, sondern durch werden. Hämmer angeschlagen werden. Der Die Anschaffung dieses außerge- Nachfolger des Cembalos erlebte sei- wöhnlichen Instrumentes, das den ne Blütezeit zwischen 1770 und 1840. ganzen musikalischen Bereich der In dieser Zeit komponierten unter Klassik abdecken kann, wurde auch anderem Mozart, Haydn, Beethoven mit Fördergeldern der Stiftung in und Franz Schubert Stücke für den Höhe von 8.000 Euro ermöglicht. „Wir Hammerflügel. freuen uns sehr über die Zuwendung, Heutige Nachbauten ermöglichen die uns in unserem Engagement für musikalische Aufführungen, die nah die Beschaffung der Mittel für den am authentischen Klangbild der Kauf des Hammerflügels beflügelte“, Musik der Frühklassik liegen. Daher sagte Dr. Michael Reiniger, Referent entschloss sich die Stadtverwaltung für Kultur und Tourismus der Stadt Torgau im Jahre 2009, den Nachbau Torgau. eines Hammerflügels nach Anton www.torgau.eu Walter in Auftrag zu geben. Foto: Torgauer Zeitung

Der Torgauer Hammerflügel 20 Spätfolgen

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2008 der Jahrhundertflut Foto: Förderkreis Kirche Dautzschen e. V. Dautzschen, 1242 erstmals urkund- lich erwähnt, liegt im nördlichen Teil des alten Landkreises Torgau- Oschatz. Ältestes Bauwerk des heute zur Gemeinde Beilrode gehörenden Ortes ist die Dorfkirche, die auf eine ehemalige Wehrkirche aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht. Der einschif- fige romanische Bau war bis zum 18. Jahrhundert mehrfach umgebaut und erweitert worden. Seine schlimmste Stunde erlebte der Ort 2002. Das Jahrhunderthoch- wasser brach auch über Dautzschen herein, als nach einem Dammbruch nahezu der gesamte Ort überflutet wurde. Obwohl das Gotteshaus, im Gegensatz zu den meisten anderen Häusern, nicht direkt von den Fluten Eine sanierte Außentür der Dautzschener betroffen war, trug es auf lange Sicht Kirche erhebliche Schäden davon. Über Kosten für die Restaurierung der zwei die nächsten Jahre bahnte sich das Außentüren ab“, freute sich Volker Wasser unaufhaltsam seinen Weg Theilemann, der Vorsitzende des durch Fundament und Mauerwerk der „Förderkreises der Kirche Dautzschen Dorfkirche. 2008 waren die Spätfol- e. V.“. gen der Flut nicht mehr zu übersehen. Eine Notsanierung, die mit der Un- terstützung der Sparkassenstiftung in Angriff genommen werden konnte, behob die schlimmsten Schäden im Eingangsbereich der Kirche. „Die Stif- tungsgelder in Höhe von 5.500 Euro deckten 60 Prozent der geplanten 21 Die historischen Malereien

2008 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 des Tuchmacherhauses

Zahlreiche Namensänderungen zeu- Als der Innenausbau 2008 voranschritt, gen von der langen und wechselvollen legten Handwerker im Erdgeschoss Geschichte des Tuchmacherhauses zu des Tuchmacherhauses zur Überra- Oschatz. Es ist nicht nur das älteste schung aller das alte Zunftwappen und Haus der Stadt, sondern auch der die Innungsschrift aus dem Jahre 1772 älteste Profanbau Mitteldeutschlands. frei. 10.000 Euro an Stiftungsgeldern Um 1180 als Vogtshaus errichtet, trugen maßgeblich dazu bei, die kost- wurde es 1478 an eine Adelsfamilie baren Malereien zu erhalten. Ein Jahr verkauft. 1544 erwarb die Tuchma- später förderte die Stiftung mit weite- cherinnung, die damals reichste Zunft ren 4.300 Euro die Wiederherstellung in Oschatz, das Gebäude und nutzte eines historischen Wappens an der es bis 1842 als Handwerks- und Außenfassade. „Mit Freude haben wir Siegelhaus. Seither nannte man es die Unterstützung durch die Sparkas- Tuchmacherhaus. Von der Mitte des senstiftung aufgenommen. Vor allem 19. Jahrhunderts bis 1989 nutzte man das Wappen an der Außenfassade, es wieder als Wohnhaus. Mit dem das eigentliche Sahnehäubchen, wäre Ankauf des historischen Gebäudes ohne die Stiftung nicht finanzierbar durch die Stadt Oschatz im Jahre gewesen“, sagte Andreas Kretschmar, 2006 wurde der Grundstein für eine der Oberbürgermeister der Stadt und umfassende Sanierung gelegt. Mitglied im Stiftungsbeirat.

www.oschatz.org Foto: Martin Fiedler

Das historische Wappen am Oschatzer Tuchmacherhaus 22 Das geheimnisvolle

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2008 „Wüste Schloss“ Foto: Martin Fiedler

Das „Wüste Schloss“ Osterland bei Oschatz

Seit mehr als 600 Jahren steht am schutzlos ausgesetzt waren, nah- Rande von Oschatz eine steinerne men bedrohliche Ausmaße an. Doch Ruine, deren Zweck und Entste- das historisch wertvolle und bei hungsgeschichte nie zweifelsfrei der Bevölkerung von Oschatz sehr geklärt werden konnte. Es gibt beliebte Ausflugsziel sollte nicht zahlreiche Geschichten und Legen- endgültig untergehen. Bereits 2007 den, Vermutungen und Spekulationen begann die Stadtverwaltung Oschatz zu diesen immer noch mächtigen mit der Sicherung der Ruine. Ein Überresten vergangener Jahrhun- Jahr später engagierte sich auch die derte. Um 1210 durch Dietrich von Sparkassenstiftung mit einer Summe Meißen errichtet, diente die Burg von 4.000 Euro für den Erhalt des wahrscheinlich als Jagdpfalz. Im 14. „Wüsten Schlosses“. „Wir danken Jahrhundert wurde die Anlage aus der Stiftung für die Unterstützung unerklärlichen Gründen aufgegeben bei der Erhaltung dieses besonderen und verfiel zusehends. In dieser Zeit Zeugnisses der Geschichte unserer kam für die Ruine erstmals der Name Stadt“, würdigte Oberbürgermeister „wüstes steynhuse“ auf, woraus sich Andreas Kretschmar das Engage- später der Begriff „Wüstes Schloss“ ment. Nun können die kommenden ableitete. Generationen am Rätsel des „wüsten Schlosses Osterland“ arbeiten. Die Witterungseinflüsse, denen die Ruinenteile Jahrhunderte lang www.oschatz.org 23 Der neue Schildbürger–

2007 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 brunnen zu Schildau

„Um die Tiefe des neuen Brunnens Obwohl bereits zahlreiche Sehens- auszumessen, legten die Schildbür- würdigkeiten in und um die Stadt ger eine Stange über den Brunnen- an die berühmten Streiche erinnern, schacht. Ein Schildbürger hängte sich sollte 2006 eine weitere Attraktion mit beiden Händen daran, an seine hinzukommen – der Schildbürger- Füße der nächste; und so weiter … brunnen. Für den Bau der neuen Bald konnte der oberste die Last Sehenswürdigkeit, die mit mehreren nicht mehr halten. Er rief den unter Figuren der Schildbürger geschmückt ihm hängenden zu: ‚Haltet euch fest. ist, stellte die Sparkassenstiftung der Ich muss mir mal kurz in die Hände Stadtverwaltung Schildau 9.000 Euro spucken!’ Dann aber konnte er die zur Verfügung. 2007 fertig gestellt, Stange nicht wieder erreichen … alle steht der Brunnen in unmittelbarer vielen herunter!“ Dieser und zahl- Nähe zum Schildbürgermuseum und reiche weitere Schildbürgerstreiche symbolisiert einige der markantesten haben die Stadt Schildau berühmt Streiche der berühmtesten Bürger gemacht. Die vermutlich um 1170 Schildaus. vom Meißner Markgrafen gegründete, www.stadt-schildau.de 1349 erstmalig erwähnte Kleinstadt am Rande der Dahlener Heide nennt sich deshalb auch mit Stolz die „Stadt der Schildbürger.“ Foto: Stadtverwaltung Schildau

Der Schildbürgerbrunnen zu Schildau 24 Die Epitaphe der

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2007 Klitzschener Kirche Foto: Martin Fiedler Das Klitzschener Kirchengebäude kann auf eine lange und interessante Geschichte zurückblicken. Im 12. Jahrhundert errichtet, findet das Gotteshaus Erwähnung in Zusam- menhang mit bekannten Persönlich- keiten der deutschen Geschichte, wie Katharina von Bora oder dem Schriftsteller Paul Schreckenbach. Das Innere des Gebäudes besticht mit seiner Kassettendecke, die viele der wichtigsten Kirchenmänner vom Alten Testament bis zur Zeit Martin Luthers darstellt. Von besonderer Seltenheit sind je- doch die an der Kirchenfassade auf- gebauten Grabsteine aus Sandstein. Diese sogenannten Epitaphe aus den verschiedensten Jahrhunderten Ein Epitaph der Klitzschener Kirche illustrieren eindrucksvoll die Toteneh- rung und auch die Kunstsprache ihrer auf neuen Sockeln an der Kirchen- handwerklichen Schöpfer. fassade und sind darüber hinaus mit Doch waren die Epitaphe lange Baldachinen vor zukünftigen äußeren Jahre sich selbst und der Witterung Einflüssen besser geschützt. überlassen worden. Die wertvollen Zeugnisse der Vergangenheit muss- ten dringend restauriert werden, um nicht endgültig in Vergessenheit zu geraten. Daher entschloss sich die Stiftung, die Kirchgemeinde zu unterstützen und 4.000 Euro für die Rettung der kunstvollen Grabsteine bereitzustellen. Seit 2010 stehen sie 25 Die Rettung des

2007 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Melpitzer Wahrzeichens

Melpitz, ein kleiner Ort in der Nähe Durch Schäden im Mauerwerk hatte Torgaus, ist ein typisches Straßenan- sich die Situation bis 2007 so sehr gerdorf, das 1215 erstmals urkundlich verschlimmert, dass im Kirchenin- erwähnt wurde. Das Kirchengebäude neren für Besucher Lebensgefahr des kleinen Ortes stammt vermutlich drohte. Selbst das Läuten der Glocke, aus dem 12. Jahrhundert. Vorhalle die 2000 auch mit Hilfe der Sparkas- und Sakristei des Gotteshauses senstiftung neu angefertigt wurde, wurden um 1615 erbaut, während der war nicht mehr gefahrlos möglich. Die vorgewölbte Westteil erst seit 1753 Schwingungen hätten das Mauerwerk besteht. Wie viele andere Gotteshäu- zu sehr belastet. Die Kirchgemeinde ser in der Region, wurde die Melpitzer Melpitz musste dringend handeln. Kirche im ausgehenden 20. Jahr- 10.000 Euro stellte die Sparkassen- hundert dem Verfall preisgegeben. stiftung für eine Notsanierung zur Seit 1991 engagiert sich die örtliche Verfügung, die 2007 begonnen wur- Kirchgemeinde für den Erhalt des de. Bereits im selben Jahr konnten Gebäudes, doch konnten die Sanie- die Melpitzer ihr gerettetes Wahrzei- rungsarbeiten mit dem zunehmenden chen wieder gefahrlos betreten und Verfall kaum Schritt halten. bewundern. Foto: Martin Fiedler

Die Melpitzer Kirche 26 Alte Bilderdecke

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2006 in neuem Glanz Foto: Evangelisch-Lutherisches Kirchspiel Mügeln Die Altmügelner St.-Marien-Kirche besteht in ihrer jetzigen Form bereits seit 1487. Bis zum Beginn der Re- formation war die Kirche ein weithin bekannter Wallfahrtsort. Besonders bemerkenswert ist nicht nur ihr fortgeschrittenes Alter, sondern die barocke Bilderdecke im Inneren der Kirche. Das Meisterwerk, das der Oschatzer Maler Johannes Rossberg zwischen 1719 und 1720 schuf, illus- triert auf 42 Bildern Szenen aus dem Neuen Testament. Doch der Lauf der Jahrhunderte hatte der Bilderdecke arg zugesetzt. Zahl- reiche Verfärbungen, Verkrustungen und Farbschäden an den Malereien waren kein schöner Anblick. „Die 1720 geschaffene Bilderdecke war Ein Ausschnitt der Bilderdecke der St. Marien in einem so schlechten Zustand, Kirche Mügeln dass sie seit 2005 gesichert wurde“, erinnert sich Pfarrer Stephan Israel vom Kirchspiel Mügeln. Nachdem Handwerker zunächst Dachstuhl und –traufe sicherten, nahm man sich 2006 der maroden Decke an. Bis Ende des Jahres waren auch dank einer finanziellen Förderung durch die Stiftung in Höhe von 12.000 Euro alle Arbeiten an der Bilderdecke abgeschlossen. Seither kann sie in ihrer ursprünglichen Schönheit in Augenschein genommen werden. 27 Die Sanierung der

2006 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Oschatzer Stadtkrone Foto: Martin Fiedler Die St.-Aegidien-Kirche, das weitaus größte Gotteshaus im Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz, ist die bedeutendste neugotische Kirche der Region. Auf die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1213 folgte eine wechsel­ volle Geschichte mit zahlreichen Umbauten, Plünderungen und Zer- störungen. 1849 wurde St. Aegidien in ihrem heutigen klassisch-/neogo- tischen Stil wiedererrichtet. Da man ab 1912 keinerlei Anstren- gungen unternahm, die Kirche zu erhalten, verschlechterte sich ihr Zu- stand zusehends. Ende der Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts war das Bauwerk so marode, dass es kurz vor dem Abriss stand. 1991 entschlos- sen sich engagierte Bürger der Stadt Das restaurierte Südportal der St. Aegidien- jedoch dazu, die Kirche zu retten. kirche Oschatz Bis 2006 war zwar viel, doch längst Ganz der Nachhaltigkeit verpflich- noch nicht alles erreicht. Besonders tet, schüttete die Stiftung von 2001 die Fenster der Ulanenkapelle und die bis 2006 insgesamt 28.500 Euro an Sandsteinbaldachine des Südportals Fördermitteln aus, um die Stadtkrone harrten ihrer Rettung. Die Sparkas- von Oschatz zu erhalten. Dietmar senstiftung entschloss sich, mit einer Köhncke vom „Förderverein ‚Rettet Förderung von 8.500 Euro sowohl die St. Aegidien’ e. V.“ dankte für diese Fenster als auch die historischen Bal- Unterstützung: „Freundlicherweise dachine vor dem endgültigen Verfall hat uns die Stiftung über diesen lan- zu bewahren. gen Zeitraum finanziell gefördert. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

www.rettet-st-aegidien.de 28 Der Blickfang

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2006 einer Dorfkirche Foto: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Lampersdorf Jahrelang hatte sich die kleine Gemeinde Lampersdorf um Gelder für die Sanierung zweier kunstvoller Bleiglasfenster in ihrer schlichten Dorfkirche bemüht, deren jetziges Äu- ßeres auf das Jahr 1719 zurückgeht. Das Lampersdorfer Gotteshaus war bereits über einen längeren Zeitraum außen und innen saniert worden. Doch wie die finanziellen Mittel hatte sich auch der Zustand der Fenster erschöpft. „Das Glas wies kleine Löcher auf und war wellig geworden, die Bleiruten waren teilweise gebrochen“, be- schrieb Restaurator Reik Buhlig das Ausmaß der Schäden. Um diese zu beheben, beschloss der Stiftungsbei- rat, die Kirchgemeinde Lampersdorf Eines der Bleiglasfenster der Lampersdorfer mit knapp 4.700 Euro zu unterstüt- Kirche zen. „Dank der Unterstützung durch Nach der abgeschlossenen Sanie- die Sparkassenstiftung konnten wir rung erhellen beide Fenster nunmehr die Restauratoren beauftragen, die den Altarraum und bilden den neuen dringend notwendigen Arbeiten aus- alten Blickfang der Lampersdorfer zuführen“, teilte Steffen Richter vom Kirche. Kirchenvorstand mit. Die beiden Kunstwerke waren der Kirchgemeinde 1925 von Jagdpäch- ter Richard Ramm gestiftet worden. Sie markieren Geburt und Auferste- hung von Jesus Christus: Ein Fenster zeigt die Krippenszene mit Maria und dem Jesuskind, das andere den auferstandenen Jesus. 29 Der wiederentdeckte

2005 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Gänsebrunnen Foto: Martin Fiedler Seit dem 14. Jahrhundert gelangte Wasser über ein hölzernes Rohrlei- tungssystem zu den Brunnen und „Röhrtrögen“ von Mügeln. Die Bürger der Stadt wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf diese Weise mit Trink- und Löschwasser versorgt. Nach der Verlegung von modernen Abwasserleitungen verfielen die Brun- nen allmählich oder wurden abgeris- sen. 1930 ereilte den Gänsebrunnen am Altmarkt eben jenes Schicksal. Erst nach über 70 Jahren entdeckte man seine Reste bei Kanalarbeiten. 2005 beschloss die Stadtverwal- tung, den Brunnen nicht einfach nur wiederzuerrichten, sondern ihn vollständig umzugestalten. Der neue Gänsebrunnen sollte nicht nur eine Der Mügelner Gänsebrunnen neue Sehenswürdigkeit werden, sondern auch den historischen Bezug Zentraler Teil des neuen Brunnens ist zum Stadtbeinamen „Gänsemügeln“ die Sandsteinstele des berühmten schaffen. Den Namen erhielt die Stadt Minnesängers Heinrich von Mügeln, übrigens im Mittelalter, als es üblich der an den bedeutendsten Höfen war, die Gänse auf dem Stadtanger seiner Zeit auftrat. Zu seinen Füßen zu hüten. befinden sich mehrere Gänse aus „Von der Sparkassenstiftung erhielt Sandstein und ein Mügelner Stadt- die Stadt Mügeln eine Mittelzusage in wappen. Höhe von 12.500 Euro für den Brun- www.stadt-muegeln.de nen“, freute sich Gotthard Deuse, damaliger Bürgermeister Mügelns, über das Engagement für den Gänse- brunnen. 30 „I.N.R.I.“

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2005 auf Schloss Hartenfels

Die französischen Künstler Bettina Dank der Stiftung, die 5.000 Euro für Rheims und Serge Bramly sorgten mit die erfolgreiche Ausstellung bei- ihrer Ausstellung „I.N.R.I.“ internatio­ steuerte, wurde es überhaupt erst nal für Aufsehen und Kontroversen. ermöglicht, „I.N.R.I.“ in Torgau zu Manche betrachteten sie als kitschig, präsentieren. andere erkannten in den Arbeiten eine ernsthafte Auseinandersetzung www.torgau.eu mit dem Leben Jesu. Nach einer Tournee durch rund 30 deutsche Städte, gastierte „I.N.R.I.“ von Mai bis Oktober 2005 auch auf Schloss Hartenfels in Torgau. Provozierend neu verkörperten die 150 Darsteller die Heilsgeschichte auf den 85 großformatigen Fotos. So strahlt Jesus in Jeans, Turnschuhen und mit wallendem Haar modernen Sexappeal aus, während Johannes der Täufer als rebellischer Punk- Rocker daherkommt. Den Künstlern geht es jedoch nicht um reißerische Provokation. Das Leben der Per- son, die für einen großen Teil der Menschheit „die Wichtigste” ist, in die Bildsprache des 21. Jahrhunderts zu übertragen – das ist Rheims’ und Bramlys Anliegen. 31 Das Werk des

2005 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Karl Hans Janke

Karl Hans Janke (1909 – 1988), von 2005 beschloss der „Verein Ro- 1950 bis zu seinem Tod Patient der sengarten e. V.“, der sich seit 1998 psychiatrischen Klinik im ehemaligen der Förderung der psychiatrischen Jagdschloss Hubertusburg in Werms- Wissenschaft und Forschung widmet, dorf, war ein außergewöhnlicher den einzigartigen Nachlass Jankes zu Mensch. Janke hatte eine unzwei- katalogisieren und so der Nachwelt felhafte technische Begabung, war zu erhalten. Mit einer finanziellen Künstler und Konstrukteur. Er bastelte Unterstützung durch die Stiftung in und zeichnete, hielt Vorträge und kor- Höhe von 5.000 Euro wurden die respondierte mit Unternehmen und mehr als 8.000 Dokumente und öffentlichen Institutionen. In dieser Zeichnungen klassifiziert, fachgerecht einmaligen Vielschichtigkeit liegt auch eingelagert und digitalisiert. Ein Teil die Bedeutung seiner Arbeit über die von Jankes eindrucksvollem Werk Region hinaus. Nachdem Janke in kann außerdem seit 2005 im „Haus der Klinik verstarb, wurden viele sei- 21“ auf dem Gelände des Schlosses ner Arbeiten eingelagert und gerieten Hubertusburg in einer ständigen Aus- in Vergessenheit. stellung bestaunt werden.

www.rosengarten-ev.de Foto: Martin Fiedler

Die Dauerausstellung „Karl Hans Janke“ in Wermsdorf 32 Das historische Aushänge–

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2005 schild der Torgauer Maurer Foto: Martin Fiedler Innungsladen waren für die Zünfte im Mittelalter von enorm großer Bedeu- tung, stellten sie doch das Aushän- geschild der Innung dar. Sie dienten nicht nur der Aufbewahrung wich- tiger Dokumente und Wertobjekte, sondern besaßen auch eine zeremo- nielle Funktion. „Die hohe Wertschät- zung kommt bei der Gestaltung der Innungslade der Torgauer Maurer von 1660 besonders zur Geltung“, erläu- terte Kathrin Niese vom „Torgauer Geschichtsverein e. V.“ die histo- rische Bedeutung des Möbels. Die wertvolle Arbeit aus einem Eichen- korpus mit vergoldeten Beschlägen und Aufsatzschloss zeigt im Deckel­ inneren eine aufwendige Malerei der Torgauer Stadtansicht nebst Torgauer und Meißner Wappen. Die Innungslade der Torgauer Maurer Das hohe Alter der Lade hatte sich eines Dresdner Restaurators kann bis 2005 jedoch bemerkbar gemacht: das Kleinod seit 2006 wieder in der die Ölmalerei war verschmutzt, im Kurfürstlichen Kanzlei, dem Sitz des Holz des Korpus hatten sich Risse Stadt- und Kulturgeschichtlichen Mu- gebildet und auch das Schloss war seums Torgau, bewundert werden. beschädigt. Mit Hilfe der Sparkassen- stiftung, die mit knapp 5.000 Euro die www.museum-torgau.de Restaurierung unterstützte, konnte die ursprüngliche Pracht dieses Exponates wieder ans Tageslicht gebracht werden. „Unser Etat ist so eng bemessen, dass eine Restaurie- rung ohne die Hilfe der Stiftung nicht möglich gewesen wäre“, sagte Frau Niese. Nach mühevoller Kleinarbeit 33 Die Förderprojekte im Überblick Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 1999-2012 34

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 1999

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Freundeskreis Schloss Restaurierung der Orgel in der 2.556,46 Hubertusburg Katholischen Kapelle im Schloss Wermsdorf e. V. Hubertusburg in Wermsdorf Torgauer Kopie des Originalporträts der 4.090,34 Geschichtsverein e. V. Katharina von Bora Evangelisch-Lutherische Reparatur der Orgel von 1869 der 1.022,58 Kirchgemeinde Bucha Kirche von Bucha Kreismusikschule Projekt Kinderoper „Die 1.533,88 „Heinrich Schütz” Schildbürger” Torgau-Oschatz Evangelisch-Lutherische Instandsetzung der Geißler Orgel 1.022,58 Kirchgemeinde Taura in Taura Stadtverwaltung Torgau Brunnenfiguren für den 5.112,92 Marktbrunnen in Torgau Evangelisch-Lutherische Restaurierung des Altarkreuzes 2.556,46 Kirchgemeinde Collm aus dem 17. Jahrhundert in der Collmer Kirche Fördersumme 1999: 17.895,22 35

2000 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Evangelisch-Lutherische Wiederherstellung der 1.789,52 Kirchgemeinde Turmbekrönung der Kirche in Schmannewitz Schmannewitz Oschatzer Wiedererrichtung einer 1.022,58 Heimatverein e. V. Postmeilensäule in Oschatz Kultur- und Heimatverein Anfertigung einer Pumphutplastik 2.556,46 Mockrehna e. V. Rock ’n’ Roll & Tanzclub Anfertigung historischer Kostüme 2.556,46 „Ireen” Torgau e. V. Evangelisch-Lutherische Herstellung einer neuen Glocke 2.556,46 Kirchgemeinde Melpitz für die Kirche Melpitz Torgauer Nachbau eines historischen 3.067,75 Geschichtsverein e. V. Webstuhles für das zukünftige Stadtmuseum in Torgau Evangelisch-Lutherische Restaurierung einer 400 1.789,52 Kirchgemeinde Beilrode Jahre alten Eichentür der spätgotischen Kirchenpforte in der Heilandskirche Beilrode Förderverein Stadtkirche Wiederherstellung eines 3.067,75 St. Marien Torgau e. V. Farbglasfensters in der Stadtkirche St. Marien Torgau Evangelisch-Lutherische Restaurierung von zwei Epitaphe 2.556,46 Kirchgemeinde Calbitz- in der Barockkirche von Calbitz Malkwitz Stadtverwaltung Torgau Bau eines neuen Torgauer 10.225,84 Marktbrunnens Fördersumme 2000: 31.188,80 36

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2001

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Evangelisch-Lutherische Instandsetzung der 1.533,88 Kirchgemeinde Audenhain zweimanualigen Schleifladenorgel der Kirche Niederaudenhain Förderverein des Restaurierung der Jehmlich-Orgel 1.022,58 Pestalozzi-Gymnasiums im Pestalozzi-Gymnasium in Oschatz e. V. Oschatz Förderverein „Rettet St. Restaurierung des Paulusfensters 5.112,92 Aegidien” Oschatz e. V. in der St.-Aegidien-Kirche Evangelisch-Lutherische Restaurierung des 1.022,58 Kirchgemeinde Falkenberg Holztaufbeckens in der Kirche Falkenberg aus dem Jahr 1688 Stadtverwaltung Torgau Bau eines neuen Torgauer 10.225,84 Marktbrunnens Evangelisch-Lutherisches Restaurierung der Kirchenorgel in 2.556,46 Pfarramt Schildau Schildau Förderverein „Rettet St. Sanierung der Buntglasfenster 4.601,63 Aegidien” Oschatz e. V. der Ulanenkapelle in der St.- Aegidien-Kirche Kultur- und Heimatverein Herstellung eines Gemäldes für 2.045,17 Mockrehna e. V. das Heimatmuseum Initiativgruppe Einrichtung der Dauerausstellung 2.556,46 Geschlossener in der Erinnerungs- und Jugendwerkhof Begegnungsstätte Torgau e. V. Heimatverein Hof e. V. Restaurierung der Decke des 5.112,46 Naundorf Renaissanceschlosses Torgauer Kunst- und Blindband des Kentmannschen 2.556,46 Kulturverein „Johann „Kreutterbuchs” in Kentmann” e. V. Faksimilequalität Fördersumme 2001: 38.346,44 37

2002 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Evangelisch-Lutherisches Instandsetzung der 2.000,00 Pfarramt Dommitzsch Glockenanlage in Trossin Förderverein Thomas- Instandsetzung der Orgelanlage 1.700,00 Mann-Gymnasium e. V. des Gymnasiums Oschatz Förderverein Stadtkirche Sanierung der Epitaphe 2.000,00 St. Marien Torgau e. V. Evangelisch-lutherisches Restaurierung eines Kruzifixes 750,00 Pfarramt Dahlen- aus Meißner Porzellan Großböhla Evangelisch-Lutherischer Restaurierung des Kentmann 2.500,00 Kirchenkreis Torgau- Portals in Torgau Stadtverwaltung Torgau Sanierung des Denkmals der 3.000,00 Begegnung in Torgau Torgauer Kauf von historischen Exponaten 2.000,00 Geschichtsverein e. V. des historischen Braugewerbes Evangelisch-Lutherisches Farbgebung des Portals und der 1.000,00 Pfarramt Schildau Fensterfaschen der Kirche in Kobershain Evangelisch-Lutherisches Restaurierung der Epitaphien der 1.500,00 Pfarramt Calbitz-Malkwitz Dorfkirche Calbitz Johann-Walter-Kantorei Einbau des neuen Orgelregisters 2.500,00 Torgau Oboe 8 Stadtverwaltung Oschatz Bau des Brunnens auf dem 25.000,00 Oschatzer Altmarkt Fördersumme 2002: 43.950,00 38

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2003

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Evangelisch-Lutherische Restaurierung des 3.000,00 Kirchgemeinde St. Marien Holztafelgemäldes „Grabtragung Torgau Christi” (16. Jh.) Evangelisch-Lutherische Reparatur der großen Glocke in 2.000,00 Kirchgemeinde Dahlenberg der Kirche zu Dahlenberg Förderverein „Rettet St. Restaurierung des 3.000,00 Aegidien” Oschatz e. V. Orgelprospektes Evangelisch-Lutherischer Restaurierung einer 2.500,00 Kirchenkreis Torgau- Vorhangmalerei in Torgau Delitzsch Förderverein Pestalozzi- Restaurierung von Spieltisch 1.300,00 Gymnasium Oschatz e. V. und Sitzbank der Orgel des Gymnasiums Initiativkreis Schloss Fertigstellung des Ringbuches 2.000,00 Hartenfels e. V. Torgau Evangelisch-Lutherische Restaurierung des Altarretabels 2.000,00 Kirchgemeinde Elsnig der Elsniger Kirche Evangelisch-Lutherische Instandsetzung der einzig 2.000,00 Kirchgemeinde Wörblitz verbliebenen Glocke der Kirche in Wörblitz Evangelisch-Lutherische Instandsetzung der Glocke der 800,00 Kirchgemeinde Drebligar Kirche in Drebligar Evangelisch-Lutherisches Turmbekrönung der Staritzer 2.500,00 Kirchspiel Staritz Kirche Förderverein Stadtkirche Restaurierung des Altarbildes der 3.000,00 St. Marien Torgau e. V. Stadtkirche St. Marien Förderverein „St. Restaurierung der Eingangstür 1.400,00 Bartholomäus Kirche” der Bartholomäuskirche in Belgern e. V. Belgern Fördersumme 2003: 25.500,00 39

2004 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Fördersumme [EUR] Förderverein „Rettet St. Restaurierung des Altarretabels 7.500,00 Aegidien” Oschatz e. V. Johann-Walter-Kantorei Unterstützung eines Konzertes 4.000,00 Torgau im Rahmen der 2. Sächsischen Landesausstellung Initiativkreis Evangelisches Herstellung eines 3.500,00 Jugendbildungsprojekt Ausstellungskataloges zu „Welt Torgau e. V. der Werte” Torgauer Restaurierung der „Zunftlade 2.000,00 Geschichtsverein e. V. der Tischler- und Glaserinnung Torgau” Evangelisch-Lutherischer Restaurierung des 3.000,00 Kirchenvorstand Mügeln Bleiglasfensters der Friedhofskapelle Mügeln Torgauer Restaurierung einer historischen 2.500,00 Geschichtsverein e. V. Kasel (um 1480) Stadtverwaltung Mügeln Restaurierung des 2.500,00 Gänsebrunnens auf dem Marktplatz von Mügeln Fördersumme 2004: 25.000,00 40

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2005

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Stadtverwaltung Torgau Fotoausstellung „I.N.R.I.“ im 5.000,00 Schloss Hartenfels Torgauer Konservierung und Reinigung des 1.186,68 Geschichtsverein e. V. Gemäldes „Das salomonische Urteil” Evangelisch-Lutherische Konzerte an der Schloss- und 2.000,00 Kirchgemeinde Torgau / Stadtkirche St. Marien (die Johann-Walter-Kantorei Ausstellung „I.N.R.I.“ begleitend) Torgau Stadtverwaltung Mügeln Restaurierung des 5.000,00 Gänsebrunnens auf dem Marktplatz in Mügeln Stadtverwaltung Oschatz Restaurierung der 5.000,00 Kriegsgräberanlage Gottesacker Rosengarten e. V. Ausstellungsprojekt „Karl Hans 5.000,00 Wermsdorf Janke” Torgauer Restaurierung der Innungslade 4.999,44 Geschichtsverein e. V. der Torgauer Maurer Evangelisch-Lutherisches Sanierung des Geläutes der 3.500,00 Pfarramt Strehla Kirche Liebschützberg Fördersumme 2005: 31.686,12 41

2006 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Evangelisch-Lutherisches Sanierung der Bilderdecke der St. 12.000,00 Kirchspiel Mügeln Marien Kirche Mügeln Evangelisch-Lutherische Wiederherstellung der 4.732,80 Kirchgemeinde Bleiglasfenster der Kirche Lampersdorf Lampersdorf Torgauer Restaurierung eines 2.913,92 Geschichtsverein e. V. Reliquienschreins Stadtverwaltung Mügeln Restaurierung des 5.000,00 Gänsebrunnens auf dem Marktplatz in Mügeln Stadtverwaltung Oschatz Restaurierung der 5.000,00 Kriegsgräberanlage Gottesacker Evangelisch-Lutherisches Sanierung des Geläuts der Kirche 3.500,00 Pfarramt Strehla Liebschützberg Torgauer Restaurierung des Ölgemäldes 2.442,96 Geschichtsverein e. V. „Das Opfer Isaaks” Gemeindeverwaltung Instandsetzung der 4.000,00 Pflückuff Weßnig Bleiglasfenster in der Grundschule Förderverein „Rettet St. Sanierung der St.-Aegidien- 8.500,00 Aegidien” Oschatz e. V. Kirche Oschatz Fördersumme 2006: 48.089,68 42

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2007

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Stadtverwaltung Schildau Bau des Schildbürgerbrunnens 9.000,00 Evangelisch-Lutherische Restaurierung der Empore der 2.000,00 Kirchgemeinde Beilrode- Kirche Tiestewitz Arzberg Torgauer Restaurierung und Konservierung 3.818,71 Geschichtsverein e. V. der „Torgauer Möbelstücke“ Evangelisch-Lutherische Restaurierung der Epitaphe der 4.000,00 Kirchgemeinde Beckwitz Kirche Klitzschen Evangelisch-Lutherische Instandsetzung historischer 5.267,50 Kirchgemeinde Arzberg Bleiglasfenster der Kirche Arzberg Evangelisch-Lutherische 2 Wetterfahnen für den Kirchturm 2.189,60 Kirchgemeinde Großwig Großwig Torgauer Restaurierung eines Buffets mit 3.352,23 Geschichtsverein e. V. Überbau Evangelisch-Lutherische Reinigung des Kanzelaltars in der 1.904,00 Kirchgemeinde Kirche Lampertswalde Lampertswalde Jugend-, Kultur- und Ausstellungsprojekt „Auf den 800,00 Umweltzentrum e. V. Spuren des E-Werkes“ (E-Werk Oschatz) Evangelisch-Lutherische Notsanierung der Kirche Melpitz 10.000,00 Kirchgemeinde Melpitz Fördersumme 2007: 42.332,04 43

2008 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Förderkreis Kirche Sanierung von zwei Außentüren 5.500,00 Dautzschen e. V. und Eingangsstufen der Kirche Dautzschen Torgauer Restaurierung des Torgauer 3.000,00 Geschichtsverein e. V. Ratspokals (1599) Stadtverwaltung Oschatz Wiederholungsantrag: 10.000,00 Restaurierung der Wandmalereien des Tuchmacherhauses Heimat- und 1. Umsetzung eines Grabsteins 3.500,00 Verschönerungsverein (1604) Wermsdorf e. V. 2. Reinigung und konservatorische Sicherung des Grabsteins Gemeinde Dreiheide Beschriftung des 2.190,43 Kriegerdenkmals in Großwig Rock ’n’ Roll & Tanzclub Ergänzung und Erneuerung 1.300,00 “Ireen” Torgau e. V. der Renaissance- und der Egerländerkleidung Stadtverwaltung Oschatz Sicherung des „Wüsten 4.000,00 Schlosses“ Osterland Initiativkreis Schloss Erweiterung des Lapidariums 3.000,00 Hartenfels e. V. Torgau Heimatverein Arzberg Neugestaltung Kinderfestberg 1.500,00 e. V. / Gemeindeverwaltung Arzberg / Märchenwiese Arzberg Evangelisch-Lutherische Aufarbeitung von vier 3.500,00 Kirchgemeinde Kirchentüren der Kirche Lampertswalde Lampertswalde Initiativgruppe Erweiterung der Dauerausstellung 5.000,00 Geschlossener „Ich bin als Mensch geboren und Jugendwerkhof will als Mensch hier raus!“ Torgau e. V. Fördersumme 2008: 42.490,43 44

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2009

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Förderverein Stadtkirche Restaurierung der Bildwerke des 5.000,00 St. Marien Torgau e. V. Hochaltars

Evangelisch-Lutherische Wiederherstellung des Kirchturms 5.000,00 Kirchgemeinde Schöna Schöna Torgauer Restaurierung eines Schrankes 3.853,22 Geschichtsverein e. V. mit Schnitzereien Evangelisch-Lutherische Benefizkonzerte zur Sanierung 2.700,00 Kirchgemeinde der Kirche Lampertswalde Initiativgruppe Folgeantrag zur Dauerausstellung 5.000,00 Geschlossener „Ich bin als Mensch geboren und Jugendwerkhof will als Mensch hier raus!“ Torgau e. V. Evangelisch-Lutherische Vollendung der 5.000,00 Kirchgemeinde Schöna Wiederinstandsetzung des Kirchturms Schöna Stadtverwaltung Torgau Erwerb eines Hammerflügels 5.000,00 Musikscheune Melpitz e. V. Aufführungen der Oper „Hänsel 1.000,00 und Gretel“ Förderverein Stadtkirche Restaurierung der Bildwerke des 2.000,00 St. Marien Torgau e. V. Hochaltars Heimatverein Ganzig – Sanierung von Sandsteinsäulen 3.000,00 Kleinragewitz e. V. / Inschriften auf dem Friedhof Ganzig Club Merkwitz e. V. Denkmal für die Gefallenen auf 1.806,58 dem Friedhof Merkwitz Stadtverwaltung Oschatz Fassadenmalerei am 4.284,00 Tuchmacherhaus / Wappen der Tuchmacherinnung an der Außenfassade Evangelisch-Lutherisches Restaurierung Gemälde / Porträts 2.871,90 Pfarramt Wermsdorf Pfarrer Fördersumme 2009: 46.515,70 45

2010 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Torgauer Museale Ausstattung des 7.000,00 Geschichtsverein e. V. historischen Handwerkerhauses Stadtverwaltung Oschatz Anfertigung eines Duplikates der 3.000,00 Ratsherrenwaage Evangelisch-Lutherische Rekonstruktion der 2.000,00 Kirchgemeinde Dahlen- Prospektpfeifen der Orgel der Großböhla Stadtkirche Dahlen Modelleisenbahnverein Modellnachbau einer historischen 3.000,00 Glossen e. V. Schmalspurstrecke Evangelisch-Lutherisches Konservierung und Restaurierung 5.000,00 Kirchspiel Schildau des Flügelaltars der Kirche Taura Evangelisch-Lutherische Statische und restauratorische 4.000,00 Kirchgemeinde Weidenhain Notsicherung der Apsis in der / Evangelisch-Lutherisches Kirche Weidenhain (damit auch Pfarramt Süptitz Sicherung von Fresken) Evangelisch-Lutherische Konservierung und Restaurierung 3.500,00 Kirchgemeinde Sitzenroda des Bankgestühls der Kirche Sitzenroda Evangelisch-Lutherische Sanierung der historischen 6.500,00 Kirchgemeinde Geißler-Orgel in der Kirche Großtreben-Dautzschen Großtreben Stadtverwaltung Oschatz Sanierung des Wehrganges und 3.000,00 der Wetterfahne am Stadt- und Waagenmuseum Oschatz Evangelisch-Lutherisches Instandsetzung der 4.000,00 Kirchspiel Süptitz Glockenanlage in der Kirche Großwig Oschatzer Geschichts- Beschriftung der Ruine des 3.000,00 und Heimatverein e. V. „Wüsten Schlosses“ Osterland Evangelisch-Lutherisches Konservierung und Restaurierung 3.000,00 Kirchspiel Mügeln der Büsten und Marmortafeln des Ehepaares Schütze in der Gruft Schweta Fördersumme 2010: 47.000,00 46

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 2011

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Torgauer Kunst- und Unterstützung der 2.500,00 Kulturverein „Johann Renaissancetänzer / Kenntmann“ e. V. Auftrittstechnik Kulturverein Schätze und Schlosspark-Theaterprojekt „Lissi 2.500,00 Plätze e. V. Lampertswalde und der Tanz“ Torgauer Restaurierung zweier 2.798,29 Geschichtsverein e. V. Barockstühle für das Bürgermeister-Ringenhain-Haus DBV – Förderverein Instandsetzung des Lokkessels 10.000,00 „Wilder Robert” e. V. der Dampflok IVK Nr. 99-1574 der Döllnitz-Bahn Torgauer Beschilderung von 420,46 Geschichtsverein e. V. Förderobjekten im Bürgermeister Ringenhain-Haus Grenadierbataillon von Restaurierung der Grabstätte 2.000,00 Spiegel e. V. Torgau des Grafen de Narbonne auf dem Friedhof Torgau Evangelisch-Lutherische Restaurierung eines 4.467,00 Kirchgemeinde Großgemäldes der Dorfkirche Langenreichenbach / Langenreichenbach Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Schildau Gemeinde Liebschützberg Notsicherung der 8.000,00 denkmalgeschützten Bockwindmühle in Liebschützberg Fördersumme 2011 32.685,75 47

2012, 1. Halbjahr Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Fördermittelempfänger Projekt Förderung [EUR] Evangelisch-Lutherisches Restaurierungsarbeiten an vier 3.000,00 Kirchspiel Liebschützberg Schrifttafeln der Kirche Terpitz Evangelisch-Lutherisches Restaurierung zweier 2.068,00 Kirchspiel Belgern Vereinstafeln in der St. Bartholomäus Kirche Belgern Förderverein Europa Restaurierung von sechs 3.200,00 Begegnungen e. V. Torgau Originalschlusssteinen der Festung Torgau Stadtverwaltung Oschatz Bau eines Modells des 1.000,00 Tuchmacherhauses in Oschatz Johann-Walter-Kantorei Heinrich Schütz und die 3.000,00 Torgau / Evangelisch- Musik der Reformationszeit, Lutherische Kirchgemeinde Unterstützung der „Heinrich- Torgau Schütz-Tage 2012“ Kulturverein Schätze und Schlosspark-Theaterprojekt „Lissi 2.500,00 Plätze e. V. Lampertswalde und der Tanz“ Evangelisch-Lutherisches Ausstellung und Sicherung einer 1.500,00 Kirchspiel Schildau / Münzsammlung Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Sitzenroda Fördersumme 2012, 1. Halbjahr 16.268,00

Gesamtsumme der Förderungen seit 1999: 488.948,18 Euro 48 Stiftungsgremien Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Stiftungsbeirat

Der Stiftungsbeirat ist das höchste Gremium der Stiftung. Er steht dem Vorstand zur Seite und entscheidet über die Vergabe von Stiftungsmitteln.

Dr. Harald Langenfeld Michael Czupalla Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender Vorstandsvorsitzender Landrat des Landkreises Nordsachsen der Sparkasse Leipzig Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Andreas Kretzschmar Alice Scheinert Oberbürgermeister Oschatz Mitarbeiterin der Sparkasse Leipzig

Andrea Staude Claudia Winkler Oberbürgermeisterin Torgau Mitarbeiterin der Sparkasse Leipzig 49 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Vorstand

Der Vorstand führt die laufenden Geschäfte der Stiftung und empfiehlt dem Stiftungsbeirat die Vergabe von Stiftungsmitteln.

Stephan Seeger Jens Köhler Vorsitzender Stellvertretender Vorsitzender Direktor Stiftungen der Vertriebsdirektor der Sparkasse Leipzig Sparkasse Leipzig

Andrea Keil Vorstandsmitglied Filialleiterin der Sparkasse Leipzig in Torgau

Förderregion der Sparkassenstiftung ist der ehemalige Landkreis Torgau-Oschatz

TORGAU Belgern Schildau

Dahlen

LEIPZIG OSCHATZ 50 Kultur- und Umweltstiftung Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Leipziger Land

Die Sparkasse Leipzig gründete Amtes der Vorstandsvorsitzende 1999 die gemeinnützige Kultur- und der Sparkasse Leipzig, Dr. Harald Umweltstiftung Leipziger Land (KUS) Langenfeld. Der Vorstand führt die und stellte diese 2001 anlässlich ihres laufenden Geschäfte der Stiftung und 175-jährigen Firmenjubiläums der verwaltet das Vermögen. Vorstands- Öffentlichkeit vor. Aufgabe der KUS vorsitzende ist Gabriele Greiner, ist es, die Natur und den kulturellen ehemaliges Vorstandsmitglied der Reichtum im Alt-Kreis „Leipziger Sparkasse Leipzig. Ihre Stellvertrete- Land“ zu bewahren. Die Förderpro- rin ist Brigitte Steinbach. Geschäfts- jekte finanzieren sich aus den Erträ- führender Vorstand ist der Direktor gen des Stiftungsvermögens sowie Stiftungen der Sparkasse Leipzig, durch Zuwendungen und Spenden Stephan Seeger. Der Vorstand Dritter. entscheidet in Abstimmung mit dem Stiftungsrat über die Vergabe der Gremien der Stiftung sind der Stif- Projektmittel. tungsrat und der Vorstand. Vorsitzen- der des Stiftungsrates ist Dr. Gerhard Seit 2001 hat die Kultur- und Umwelt- Gey, der Landrat des Landkreises stiftung Leipziger Land unter ihrem Leipzig. Sein Stellvertreter ist kraft Leitmotiv „Bewahren, was uns aus-

Foto: Heimat- und Museumsverein und Umgebung e. V. macht” viele Projekte und Initiativen unterstützt und gefördert. Das Wirken der Stiftung, so ihr eigener Anspruch, soll für die Menschen vor Ort spürbar, erlebbar und mitgestaltbar sein.

www.kultur-und-umweltstiftung.de

Das Trianon bei Zwenkau 51 200 Jahre Völkerschlacht Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Vom 16. bis zum 19. Oktober des gemeinsam mit General Schwarzen- Jahres 1813 tobte bei Leipzig die berg und Fürst Metternich im Schloss Völkerschlacht. Mit über 600.000 Rötha die wichtigsten strategischen beteiligten Soldaten und mehr als und taktischen Entscheidungen, 90.000 Verwundeten oder Gefallenen die den Verlauf der Schlacht und war sie bis zum Ausbruch des Ersten damit der europäischen Geschichte Weltkrieges die größte Feldschlacht prägten. „Rötha plötzlich Weltmittel- der Geschichte. 2013 jährt sich das punkt, es war nicht zu fassen“, lässt blutige Ereignis zum 200. Mal. Zur Erich Loest dazu seinen Protago- Erinnerung an diese Entscheidungs- nisten Niebecker in der Erzählung schlacht der Befreiungskriege finden „Sechs Eichen bei Rötha“ sprechen. im Jahr 2013 zahlreiche Gedenkver- Erich Loests Erzählung finden Sie auf anstaltungen in und um Leipzig statt. Seite 55. Die Kultur- und Umweltstiftung Leip- Mit einem „Familientreffen” der Ver- ziger Land der Sparkasse Leipzig, treter der 1813 maßgeblich in die Ge- die sich seit vielen Jahren mit der schehnisse involvierten Familien, wie Unterstützung zahlreicher Projekte für z. B. der Habsburger, der Hohenzol- das Gedenken an die Völkerschlacht lern, der Romanows, der Metternichs, engagiert, wird ebenfalls ihren Teil zu der Schwarzenbergs und weiteren einem würdigen Erinnern beitragen. soll dem Ereignis in besonderer Weise gedacht werden. Der „Förderverein Im Schwerpunkt der Stiftungsun- Rötha – Gestern. Heute. Morgen. terstützung stehen die Projekte des e. V.“ und die Kultur- und Umwelt- „Fördervereins Rötha – Gestern. stiftung wollen durch die geförderten Heute. Morgen. e. V.”. Der Verein hat Projekte die Geschichte im Gedenk- sich das Ziel gesetzt, die europäische jahr in würdiger Weise sichtbar und Bedeutsamkeit des Schlosses und erlebbar machen. Zusätzlich zur damit auch der Stadt Rötha selbst Schwerpunktförderung „Rötha 2013” wieder erlebbar zu machen. Das unterstützt die Kultur- und Umwelt- Röthaer Schloss beherbergte vom 16. stiftung weitere Projekte, die an das bis 18. Oktober 1813 das Haupt- Geschehene erinnern wollen. quartier der Alliierten, die täglich zu ihren Lagebesprechungen zusam- Das Sanitäts- und Lazarettmuseum in menkamen. Friedrich Wilhelm III. Seifertshain, 2003 durch engagierte von Preußen, Franz I. von Österreich Mitglieder des „Verbandes Jahrfeier und Alexander I. von Russland trafen Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e. V.“ 52 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg meldet den verbündeten Monarchen den Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig – Gemälde von Johann Peter Krafft 53 Reproduktion: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg meldet den verbündeten Monarchen den Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig – Gemälde von Johann Peter Krafft 54 eröffnet, widmet sich der oft wenig 1998 hatten junge Reiter das erste beachteten Seite des Krieges – den Mal die Idee, das schwere Leben Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 zahllosen Verwundeten der Schlacht. der Melde- und Patrouillenreiter der Nun wird ein neues Konzept, bei dem großen Schlacht nachzuerleben und Besucher durch das Anziehen histo- für Zuschauer erfahrbar zu machen. rischer Trachten und das Anfassen In zeitgenössischen Uniformen und von Exponaten Geschichte hautnah in Gruppen eingeteilt, reiten die erleben sollen, mit Unterstützung der Teilnehmer einmal im Jahr einen Kultur- und Umweltstiftung verwirk- vorher festgelegten Parcours ab und licht. müssen dabei husarentypische Spiele wie das „Säbelhauen“ bestreiten. Bereits 2011 durch die Stiftung Bereits 2003, 2004 und 2005 förderte gefördert, präsentiert sich das die Kultur- und Umweltstiftung die Kleinbeuchaer „Tatarengrab“ bereits Durchführung von Patrouillenritten, fertig saniert. Laut Überlieferungen die vom „Interessenverein Völker- soll hier 1813 ein Kosakenhetman schlacht bei Leipzig 1813 e. V.“, dem in zaristischen Diensten seine letzte Soziokulturellen Zentrum „KuHstall Ruhe gefunden haben. Bereits seit e. V.“ und dem „Verband Jahrfeier 1838 von Beuchaer Bürgern gepflegt, Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e. V.“ widmet sich nun der „Heimatverein organisiert wurden. Auch in 2012 wird des Bornaer Landes e. V.“ dem Erhalt diese gelebte Erinnerung durch die der Grabstätte. Kultur- und Umweltstiftung unter- Im historischen Torhaus in Markklee- stützt. berg richtet der „Förderverein Hi- Weitere Informationen zu den storisches Torhaus zu Veranstaltungen zum 200-jährigen 1813 e. V.“ seit mehreren Jahren eine Gedenken an die Völkerschlacht bei besondere Ausstellungsserie aus. Leipzig und zu den Projekten finden Jedes Jahr wird ein Land, dessen Sie unter: Soldaten 1813 an der Völkerschlacht teilnahmen, in einer Ausstellung zu www.kultur-und-umweltstiftung.de seiner Kultur und Geschichte vorge- www.leipzig1813.com stellt. 2012 wird mit Unterstützung www.torhaus-markkleeberg.de der Kultur- und Umweltstiftung www.heimatverein-bornaerland.de Leipziger Land Russlands Rolle in www.voelkerschlacht-jubilaeum.de www.foerderverein-roetha.de der Schlacht beleuchtet. Abgerundet www.sanitaetsmuseum1813.de wird die Serie 2013 mit einer großen Sonderausstellung. 55 Aus Anlass des bevorstehenden 200-jährigen Jahrestages der Völkerschlacht verfasste Erich Loest nachfolgende Geschichte, die Eingang in seinen neuen Satireband „Sechs Eichen bei Rötha“ gefunden hat. Das Buch ist im Steidl-Verlag erschienen. Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Foto: Stephan Seeger Sechs Eichen bei Rötha

Erzählung

Dr. h. c. mult. Erich Loest Von Erich Loest

Heinrich Ludwig Wilhelm Freiherr von Niebecker brauchte Geld. Diese Lage war nicht ungewohnt, diesmal geradezu prekär. Der Durchzug französischer Horden im Mai hatte Saaten verwüstet und seine Kuh- herde in gallische Fleischtöpfe wandern lassen, auch Württemberger und zwei Kompanien Sachsen hatten zugelangt. Nur einige alterszähe Ochsen waren ihm geblieben. Das Herankriechen einer ungeheuren Heeresmacht von Süden in die Leipziger Ebene, von dem fliehende Hausierer und Landstreicher berichteten, erfüllte ihn mit neuer Sorge. So konnte er keine Freude empfinden, als er inspizierend durch seinen herbstlichen Wald ritt. Es war halbwegs mild, sonnig, beinahe wind- still. Die Armee des Feldherrn Schwarzenberg ließ sich Zeit, aber sie würde kommen, wann, war nicht entscheidend. Seine Bauern hatten die heil gebliebenen Felder abgeerntet, die Teiche leergefischt und zum Teil trockengelegt. Wenn der Krieg endlich vorbei war, würde er seine Knechte einige Eichen fällen lassen, Prachtkerle allesamt; das Bauholz könnte er einlagern; das Astholz nahmen ihm Leipziger Händler ab wie jedes Jahr. Seine Baumriesen ragten mit ausladenden Kronen, sechs an der Zahl, im besten Alter, da faulte kein Würzelchen, man durfte sagen: sie waren kerndeutsch. Wenn er jetzt mit dem Fällen begann, arbeitete er den Soldaten, die für ihre Wach- feuer jeden Zaun und jede Hoftür stahlen, nur in die Hände. Einige Klafter Brennholz, gut getrocknet, lagerten versteckt in einem Busch, 56 im Normalfall hätte er sie losschlagen können, aber kein Fuhrmann wagte sich auf die Straßen. Im Grunde genommen war er pleite. Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Sechs Eichen, eine Kapitalanlage immerhin. Fasane purrten auf – schlich ein Fuchs durch Schilf, Röhricht und das Grobe Mulp­kraut, die an den Teichrändern wucherten? Niebecker liebte diese Landschaft von Hügeln, Bächen, Waldstücken, kurzweilig alles, kurzwellig auch, dumpf die Dörfer, die sich seit ferner Wendenzeit nur wenig verändert hatten. Ärmlich ja, aber heimelig. Nur zehn Meilen weiter nach Norden, und die Ebene begann, sich bis Wittenberg und Magdeburg streckend, wie geschaffen für Schlachten­ mit Kanonenbat- terien und zehntausend Kavalleristen in donnernder Front. Er hörte Pferdeschnauben, auf dem Pfad zwischen Eichen und Erlen bog ein Reiter heraus, ein tressengeschmückter Offizier – von welcher Armee? Niebecker zog seinen federgeschmückten Jägerhut. „Gestat- ten, Freiherr von Niebecker.“ „Habe die Ehre, Major von Protta.“ Ein Österreicher also, das momentan kleinstmögliche Übel. Eine Grup- pe weiterer Berittener tauchte hinter dem Offizier auf. „Dachte schon: Was kraucht denn da im Busch herum, ich glaubt, es wär Napoleum.“ Protta lachte über seinen Scherz aus kratzigem Hals. Niebecker lächelte höflich. Der Korse sei in der Tat im Mai in der Nähe gewesen, in habe er genächtigt, jetzt sei er weit weg. „Und wo weg?“ „Ich weiß es nicht.“ „Sagen Sie, Verehrtester, ist es weit bis Rötha?“ „In einer halben Stunde könnten Sie dort sein. Darf ich den Weg weisen?“ „Es wäre sehr höflich. Ich nehme gern an.“ Anfänglich ritten sie hintereinander, als der Weg breiter wurde, Seit an Seit. Niebecker hatte einen Einfall: „Wenn Sie es nicht brandeilig haben, Herr Major, könnte ich Ihnen ein wenig abseits des Weges eine Besonderheit zeigen, das Grab eines Baschkiren.“ Vor einigen Monaten sei ein Trupp der Zarenarmee durchgeritten, ein Offizier sei am Typhus erkrankt und zurückgelassen worden, in einem abseits gelegenen Bauernhof hätten sein Leibdiener und der ansässige Pfarrer 57 Crasselt ihn bis zum Tod gepflegt. Seinen Namen hätte er mit Jussuf Roku Waschef angegeben. Ein Muslim, und deshalb hätten sie den Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Leichnam in ein grünes Tuch gewickelt. „Wir hatten Bedenken, ihn auf unserem Friedhof zu bestatten. Der Pfarrer erkundigte sich beim Superintendenten, der warnte. Muss man unbedingt Fehler machen?“ Vor wenigen Tagen hätten Franzosen versucht, das Grab zu plündern, wären aber durch ungarische Husaren verjagt worden. Auf einem Pfad zwischen Gebüsch aufwärts, vor einem laubbe- deckten Hügel hielten sie an. Viel zu sehen gebe es nicht, räumte Niebecker ein, aber Demut vor einem Toten, selbst wenn er ein Heide gewesen war, sei christliches Gebot. Die Blumen übrigens stammten von Kindern aus dem nahen Dorf. „Im Grunde“, unterbrach Protta, „sind Sie ja mein Feind.“ Leider wäre das dem Buchstaben nach so, der Sachsenkönig befinde sich in napoleonischer Geiselhaft, aber sein eigenes Herz schlüge unwandelbar treudeutsch. Vielleicht rebellierte die sächsische Armee mit ihrem General Thielemann und liefe auf die Seite der Verbündeten über? Er hätte so manches läuten hören. Es sei nicht aller Tage Abend, murmelte Protta. Also weiter nach Rötha, wenn er bitten dürfe. Vorm Schloss ließ der Major seine Männer aufschließen, Niebecker wurde mit einem Wink ans Ende der Kavalkade beordert. Jungen liefen zusammen, Marktfrauen räumten eilig ihre Körbe weg, zwei Herren am Straßenrand verbeugten sich und zogen die Hüte, Schul- meister und Apotheker vermutlich. Am Tor empfing sie Schlossherr von Friesen. Protta sprang ab und warf einem Knecht die Zügel zu. Die Herren begrüßten sich hackenschlagend. „Freiherr, ich möchte Sie unter vier Augen sprechen.“ Herr Niebecker möge bitte warten, seine Hilfe könnte gebraucht werden. In einem kalten Zimmer nahe dem Tor verbrachte Niebecker eine qualvolle Stunde, ein Kännchen Tee munterte ihn nicht auf. Schließlich trat ein Herr aus Prottas Gefolge ein, stellte sich als Rittmeister von Kritschina vor, ließ sich stöhnend in einen Sessel fallen. „Verdammte Reiterei.“ Niebecker wagte einen Scherz. „Als Rittmeister?“ Kritschina lachte. Im Grunde sei er Zahlmeister. „Hören Sie zu, Niebecker. Heute und morgen weilen höchste Herrschaften hier, wir 58 brauchen Brennholz, Fleisch, Wein. Können Sie helfen?“

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Er sei arm dran, baute Niebecker sofort vor, ausgeplündert bis aufs Hemd. Aber er wolle sich bei umliegenden Bauern umsehen. „Tun Sie das.“ Niebecker nickte, es sollte versonnen wirken, grüblerisch. „Rundhe- raus, Verehrtester, die Bauern wollen sofort Geld.“ „Wie immer. Der Krieg kostet und kostet, und ich finanziere ihn aus meiner Tasche. Ich schieße ihnen etwas vor in blindem Vertrauen. Ich habe schon manchmal – Sie nicht, ich seh es Ihnen an, Sie betrügen mich nicht.“ Kritschina rief, Leutnant von Poplisch solle ihm sein Köfferchen brin- gen, ein schlaksiger junger Mann trat ein und legte einen Lederkoffer mit protzigem Schloss auf den Tisch. Kritschina öffnete, murmelte, nahm einige Münzen heraus und legte sie wieder zurück, schließ- lich zählte er zwölf österreichische Gulden auf den Tisch und einige französische Münzen, einen Gulden steckte er in die eigene Rockta- sche und sagte: „Bringen Sie mir bittschön Holz, Fleisch, Bier, dann rechnen wir ab.“ „Ich werde Sie nicht enttäuschen.“ Ein Tag setzte sich fort, von dem Niebecker noch nach zwanzig Jahren überzeugt war, er sei der ab- sonderlichste und wichtigste in seinem Leben gewesen, von dem er in wechselnden Zusammenstellungen seinen Enkeln berichtete, bis sie sagten: „Is ja gut, Opa.“ Er ging vom Schloss über die Straße zu einem Gasthof und besprach sich mit dem Wirt. Was war die in Zukunft aussichtsreichste Währung? Das hinge vom Ausgang der sich abzeichnenden Schlacht ab, darin waren sie sich einig. Der Louis d’or stand auf der Kippe. Am Schlech- testen würde Sachsengeld abschneiden, das schien leider sicher. Einen Gulden wechselte Niebecker in heimische Groschen zu günstigem Kurs, dann ritt er auf kürzestem Weg zu seinem Schlösschen. Was sich nun abspielte, war kein Gespräch, sondern eine Befehlsausgabe: Seine Tochter sollte alle Katen in der Nähe abklappern und kaufen, was immer erhältlich war, Eier, Hühner, Honig! Bezahlen mit Sachsenmünzen. Sein Ältester sollte anspannen, Brennholz laden und sich sofort nach Rötha auf den Weg machen. Abliefern beim Rittmeister Kritschina! Sein Zweiter sollte herumfragen: Wer verkaufte ein Schwein, Schafe, Ochsen gar! Ehe es die anrückende Armee stahl, sollten die Bauern es gegen, wie er wohl wusste, schlechtes Silber mit dem Porträt des Dresdner König drauf ihm 59 überlassen. Barzahlung! Er stieg wieder in den Sattel und sprengte zu seinem Nachbarn auf Pegau zu, einem entfernten Vetter. Drei Ochsen Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 orderte er gegen Schuldschein, einlösbar in einer Woche. Zurück. Seine Frau solle nicht zeternd herumstehen, sondern einpacken, was immer sie entbehren konnte und was die Tochter einheimste. Einen geschlach- teten Hasen holte er aus der Speisekammer, sprengte gen Rötha, seinen Sohn überholte er, winkte ihm zu. Gedränge in den Straßen, Niebecker ließ sein Pferd in Schritt fallen. Kaiser Franz! schnappte er auf, sechs Kutschen, der Monarch huldvoll grüßend. Seine Landsleute jubelten gern, früher dem Wettinerkönig zu, dann dem Korsen, jetzt dem Österreicher, irgendwann kehrte der Sachsenkönig zurück – auf die Röthaer war Verlass. Dreimal so viel Wachen standen am Tor wie vor ein paar Stunden. Den Rittmeister von Kritschina begehrte er zu sprechen, wurde von einem Korporal zu einem Sergeanten gebracht. Der Herr von Kritschina weile zu einer Besprechung oben im Kammersaal – Brennholz? Hühner? Ja freilich. Leutnant von Poplisch wäre zuständig. Poplisch zeigte sich erfreut. Vertrauen zahle sich aus, selten leider. Er legte einen Bogen Papier auf den Tisch, rief nach Tinte und Feder. Sei- ne Stimme klang laut und selbstbewusst wie die Kritschinas. Poplisch notierte die Höhe des Vorschusses, so, drei Ladungen Brennholz noch heute, morgen weitere sechs. Zwei Ochsen, naja, macht zusammen… Niebecker hielt es für angebracht, nicht zu feilschen. Dieser Mann schätzte sich wichtig, unentbehrlich, war es vielleicht im Moment und wenn auch nur für ihn. Er unterschrieb Aufstellung und Verpflichtung und erlaubte sich, einen Hasen im Auftrag seiner Gattin untertänigst als Geschenk anzubieten. Wenn der Herr Leutnant es wünsche, könnte er ihn drüben im Gasthof zubereiten lassen für ein Nachtmahl. Poplisch nahm den Helm ab und knöpfte den Kragen auf. Jetzt erst sah Niebecker, wie jung er war, wenig über zwanzig, er hätte sein Sohn sein können. „Sie dürfen sich vollständig auf mich verlassen“, versicherte er. Jetzt wolle er nachschauen, ob die erste Holzladung eingetroffen sei, den Hasen im Gasthof deponieren, gleich sei er zurück. Sein Sohn wurde gerade am Tor kontrolliert – alles in Ordnung, versicherte Niebecker, die Herrn Kritschina und Poplisch seien im Bil- de. „Nun mal abladen!“ Auf den Ton kam es an, Knechte und Musch- koten hatten ein feines Ohr für Obrigkeitsklänge. An der Spitze durfte sich einer Huld leisten, hier galt die unmissverständliche Anweisung, der Befehl. Niebecker hielt ein „Nun aber mal dalli!“ für angebracht. Sein Ältester kehrte um, sein Zweiter ritt mit einem Beipferd in den 60 Hof. „Liebster Vater, Eier, Hühner, Speck.“ Nach dem Küchenmeister verlangte Niebecker, abermals berief er sich auf die Herren Kritschina Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 und Poplisch. Jetzt wäre ein Titel günstig, Generalversorgungsinspek- teur etwa, aber es musste auch so gehen. Im Gasthof war der Teufel los, der Wirt begriff: Hasenbraten auf höchste Order! Sachsenpfennige wären im Moment knapp, Preußen- thaler würden gern genommen. Die Österreicher wären scharf auf Spanferkel. Und? Zum zweiten Mal ritt Niebecker an diesem Tag zurück, borgte unter- wegs von einem ängstlichen Häusler ein Ackerpferd aus und inspi- zierte, was Frau und Tochter beschafft und verpackt hatten. Sein Schlaf war kurz, am nächsten Morgen brach noch in der Dunkelheit ein bunter Transportzug von seinem Gütchen nach Rötha auf. Drei Pferdewägen, davon zwei mit Holz, auf dem dritten Gefährt blökten Schafe. Ein Ochsengespann mit Säcken und Körben, angebunden eine magere, traurige Kuh. Niebecker trug keine Jagdkleidung wie am Vortag, sondern seinen Bratenrock. Natürlich hätte er mit seiner Kut- sche fahren müssen, aber zwei Räder waren lädiert. Auf sein Gehabe, seine Miene kam es an. Am Schlosstor wachten nicht nur österreichische Posten, von denen er zwei wiedererkannte, sondern auch andere, pelzmützentragende mit überlangen Gewehren. „Russen“, murmelte einer der Österreicher. „Aber wir leiten weiterhin die Versorgung. Fahren Sie mal ruhig rein, Verehrtester.“ Er möchte unbedingt mit Rittmeister von Kritschina sprechen, beharrte Niebecker, vorher werde er nicht abladen lassen. Der sei wahrschein- lich nicht im Schloss. Und Leutnant von Poplisch? Auf einem Inspek- tionsritt. Niebecker winkte seinen Söhnen zu: Abbiegen zum Gasthof! „Ich bin dort drüben zu sprechen! Sagen Sie das den Herren.“ Viel Platz bot sich ihm nicht, den Pferden wurden Futterbeutel um- gebunden, den Ochsen Eimer mit Wasser unter die Mäuler gestellt. „Chaos!“ rief ihm der Wirt zu, als Niebecker die Gaststube betrat. In der Nacht sei Zar Alexander eingeritten, ein preußischer Hauptmann habe Quartier für sich und sieben seiner Leute verlangt. Der Hase? Den habe Herr Leutnant von Poplisch mit einer zweifelhaften Dame genüsslich verspeist. Konnte alles glänzend weiterlaufen, hoffte Niebe- cker, und wusste, es konnte auch schiefgehen. Ein Viehhändler fragte nach der Kuh draußen, was sollte das Reff kosten? Möge in einer Stunde wiederkommen. Niebecker bestellte dringlich einen Schnaps, 61 das war für gewöhnlich nicht seine Art. Seine Söhne bewachten die Gespanne und horchten herum: Der Zar aller Reußen sei in der Tat Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 nächtens mit Kutschen und Leibwache eingetroffen, mit kleinem Ge- folge quartiere er im Schloss, seine übrige Bedeckung biwakiere auf einer Wiese vor dem Tor. Fürst Metternich habe das Gefolge von Kai- ser Franz entscheidend verstärkt. Täglich ritte Preußenkönig Friedrich Wilhelm mit seinen Stäblern vom Schloss im nahen Gruna zu Strate- giebesprechungen herüber. Rötha plötzlich Weltmittelpunkt, es war nicht zu fassen. Sicherheitsstufe eins! Und Kritschina und Poplisch? Seine Söhne zuckten die Schultern. Der Rittmeister stürmte kurz vor dem Mittagsläuten herein, hochrot und außer Atem. Geheime Mission, höchste Priorität, aber jetzt sei er ja hier. Poplisch hocke auf dem Klosett, sei in ein paar Minuten zurück. Was habe der verehrte Freiherr zu bieten? Jaaa, das wäre ein beachtliches Konvolut. Niebecker zählte herunter, vergaß Würste und Tauben keineswegs. Alles draußen auf den Wägen, beim Abladen bitte er höflichst um strengste Nachprüfung. Beste Ware, einzigartig in diesen Tagen weit herum. Auf seinen Wink stellte der Wirt eine Flasche Weinbrand auf den Tisch und schenkte ein; Poplisch kam hinzu, die drei Herren stießen an. Er habe abgrundtief in die Tasche greifen müssen, Niebecker blickte betrübt, Poplisch auch. Die Bauern jagten dreist die Preise himmelhoch. Und Niebecker nann- te eine Summe, die ihn selber erstaunte; er hätte nie vermutet, dass er den Mut dazu finden würde. „Sie müssen auch preußische Thaler nehmen.“ „Solange es nicht französischer Schund ist!“ Das sei vaterländisch gesprochen, fand Niebecker, er setzte hörbar aufs Pferd des Bünd- nisses gegen Napoleon. Aber die neuen Zehn-Franc-Stücke aus Paris seien doch erstaunlich gut im Kurs, wendete Poplisch ein. Dennoch, beharrte Niebecker; der Alkohol, ungewohnt, machte ihn kühner. Dann wäre noch etwas: Die Russen mit ihrem Zar Alexander weilten höchst- dero hier, in seinem Stab müsse wohl jemand für Gefallene zuständig sein, nicht für jeden Bauernlümmel selbstverständlich, für Herren Offi- ziere immerhin. Auf seiner Gemarkung sei ein hochgestellter Würden- träger baschkirischer oder tatarischer Abkunft bestattet, Angehöriger der russischen Streitkräfte. Herrn von Kritschina habe er bereits zum Grabhügel geführt. Was sollte künftig geschehen? Auch diesbezüglich biete er seine Dienste an. Könnten die Herren freundlichst ausfindig machen, welches Ressort dafür zuständig sei und eine Verbindung knüpfen? Es sollte ihr Schaden nicht sein. 62 Sie verbrachten palavernd eine gute Stunde, dann lenkte Niebecker den Proviantzug in den Schlosshof, seine Söhne luden ab, Poplisch Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 notierte. Zurück am Kneipentisch legten sie die Höhe der Bezahlung fest. Er wolle am kommenden Tag erneut liefern, versicherte Niebe- cker, es sei denn, die Bauern, ihre Chance witternd, würden nicht allzu unverschämt. Und er bitte noch einmal um eine untertänigste Konver- sation mit betreffenden russischen Stellen. Rittmeister von Kritschina zahlte mit Gold, Silber und Nickel; Niebe- cker war sich bewusst, solch eine Summe noch nie an einem einzigen Tag eingestrichen zu haben. Er ritt heimwärts, mühsam die Haltung im Sattel bewahrend. Die wertvolleren Münzen verwahrte er in einer eisengesicherten Eichentruhe unter dem Dach, mit dem Kleingeld schickte er Söhne und Tochter erneut zum Einkauf aus. Brennholz war in den eigenen Stapeln noch vorrätig. Mit seiner Frau stritt er, die zwei Pökelfässer nicht leeren wollte, er schalt sie engstirnig und borniert. Was sollte im Winter werden? Händeringend gab sie nach. Die Tochter trat juchzend in den Hof, fünf Schafe an den Stricken. Wieder war die Nacht kurz, wieder setzte sich im ersten Licht ein Wa- genzug in Bewegung. Niebecker kam diesmal ohne Schwierigkeiten in den Schlosshof hinein, Leutnant von Poplisch erwartete ihn schon. Der Rittmeister sei aufgebrochen, er, Poplisch, besitze alle Voll- machten. Die Preise wie gestern? Leider nein, bedauerte Niebecker, der Markt sei ausgekehrt, Eier kosteten das Dreifache. Und Brennholz erst! Und Schafe! Poplisch notierte mit gewohnter Gründlichkeit, seine Stimme klang be- deutsamer als am Vortag, da nun er weisungsbefugt war. Im Wirtshaus lehnte er Weinbrand ab, der Tag sei noch lang. Forderung, Abschlag von zehn Prozent, Barzahlung, Quittung – alles lief wie unter ver- trauten Partnern ab. „In einer guten Stunde“, schloss Poplisch, „wird Oberstleutnant von Salminen Sie im Schloss empfangen.“ Ein schwe- disch-finnischer Offizier in zaristischen Diensten sei das, vortrefflich des Deutschen kundig, in groben Zügen sei er informiert. Im Übrigen habe der österreichische Armeetross aufgeschlossen und wieder die geregelte Versorgung übernommen. Die meisten Einheiten befänden sich auf dem Marsch nach Norden, so seien die Dienste des Herrn von Niebecker, für die abermals verbindlichster Dank ausgesprochen sein sollte, künftighin überflüssig. Fast hätten sich die Herren umarmt. Oberstleutnant von Salminen war ein großer, schwerer Mann mit wei- ßem Backenbart, der eine Kalbshaxe verzehrte; den Knochen reichte 63 er sanft brummend seiner Dogge hinunter. „Ich hab nicht ewig Zeit“, eröffnete er unfreundlich. Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Vom Baschkiren oder Tataren Jussuf Roku Waschef begann Niebecker zu berichten, der trotz liebevollster Pflege nahe seines Schlösschens verschieden sei, und den man nach seinem Wunsch auf einem Hügel mit weiter Sicht begraben habe. Gerüchte, Waschef sei auf seinem Pferd sitzend bestattet worden, erkläre er als unzutreffend. Nun möchte er als Grundherr dies einem Vertreter der großen berühmten russischen Armee untertänigst melden. Wie sei in etwa weiter zu verfahren? Der Oberstleutnant legte Messer und Gabel beiseite, stand mühselig auf, ging auf Niebecker zu, presste ihn an sich und küsste ihn etwas fettigen Mundes auf beide Wangen. Seinen Diener rief er und bestellte Wodka in größeren Gläsern, stieß mit Niebecker an und bat ihn mit weiter Geste an den Tisch. „Jussuf“, sprach er nach einem erheb- lichen Schluck, „war mein Freund.“ „Teufel noch eins!“ entfuhr es Niebecker. Nun trank auch er, vorsich- tig allerdings, schaute Salminen bewusst treuherzig an, war er eben Zeuge eines ungehobelten Scherzes? „Wir kämpften dereinst“, berichtete der zaristische Offizier mit belegter Stimme, „Schulter an Schulter gegen Aufrührer in Aserbeidschan und Tschetschenien. Jussuf gehörte einer Reitertruppe an, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet und weithin gefürchtet war. Hier galt die Tradi- tion hunderter von Jahren seit der Mongolenzeit. Auch die Franzosen zitterten vor diesen ungestümen Kämpfern. Jussuf hieb mich mit blankem Säbel heraus, als mich ugurische Horden fast eingeschlos- sen hatten. Lachend warf er mir den blutigen Kopf eines feindlichen Hetmans zu, den er mit einem einzigen Hieb vom Rumpf getrennt hatte. Jussuf verdanke ich mein Leben, wie auch ich ihn so manches Mal vor Gefangenschaft und Tod bewahrte.“ „Mein herzliches Beileid“, murmelte Niebecker. „Deshalb bitte ich Sie, das Grab dieses Helden zu bewahren und zu beschützen, bis nach dem Endsieg seine Verwandten die Möglich- keit dazu finden. Für die Kosten komme ich selbstverständlich auf.“ Abermals rief er seinen Diener und gab eine Anordnung, eine Schatulle wurde gebracht, der er Münzen entnahm, fünf waren es, die er auf den Tisch zählte, und Niebecker erkannte voller Verwunderung und 64 Entzücken, dass es Tscherwonzen waren, Zarengold, gleichwertig den besten holländischen Gulden. Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 „Kaufen Sie stabile Steinplatten, mein Freund, umgeben Sie den Hügel mit Mäuerchen, bis Jussufs Familie sich der weiteren Ausgestaltung annehmen kann. Mich entschuldigen Sie jetzt, die Schlacht ruft.“ Noch einmal küssten sich die beiden Edelmänner. Während er ge- mächlich nach Hause ritt, gewahrte Niebecker auf allen Wegen und Straßen Kolonnen von Artillerie, Kavallerie und Infanteristen, über ihnen wehten Österreichs Fahnen. Es wurde ernst, keine Frage. Niebecker hatte Zeit und genoss sie, die letzten Tage waren aufre- gend genug gewesen. Er überschlug seinen Verdienst und schätzte die Kosten; die Bilanz erwies sich als fabelhaft günstig. Hinter seinem Schafstall lagen in einer brennesselüberwucherten Ecke neben etli- chem Gelumpe haufenweise Pflastersteine und einige Porphyrplatten. Sein Vorgänger hatte, wenn er sich recht entsann, ein massives Tor- gebäude errichten wollen, daraus war, vermutlich aus Kostengründen, nichts geworden. Dieses Material reichte für drei Gräber. Das hieß, fünf Tscherwonzen wanderten rein und blank in seine Truhe. Vor den sechs Eichen hielt er an. Da standen sie in wundersamer Kraft und würden Jahre über weiterwachsen dürfen. Er könnte bei Rochlitz und Schafe, Hühner und Kühe kaufen, dort hatte die Kriegs- furie nicht gewütet; seiner Frau füllte er Räucherkammer und Pökel- fass. Vielleicht senkte sich nun der Frieden segensreich für lange Zeit übers Land. Falls die Schlacht, die sich durch fernen Donner ankün- digte, gewonnen würde, wollte er einen Dankgottesdienst ausrichten lassen und die Dorfarmen speisen. Sechs Eichen als Kapital, am sanften Hang dahinter könnte er Bu- chen setzen. Die würden einst der Schatz der Enkel sein. So musste Forstpflege vor sich gehen, Niebecker suchte und fand ein schönes bleibendes Wort: nachhaltig. 65 Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Die Sparkasse Leipzig beschloss Langenfeld, Vorstandsvorsitzender im Frühjahr 1999 die Gründung der der Sparkasse Leipzig. Die laufenden Medienstiftung. Die Stiftung wurde im Geschäfte führt der geschäftsführen- Rahmen des Festaktes zum 175-jäh- de Vorstand und Direktor Stiftungen rigen Jubiläum der Sparkasse am der Sparkasse Leipzig, Stephan 4. Mai 2001 der Öffentlichkeit Seeger. vorgestellt. Die Medienstiftung engagiert sich Gremien der Stiftung sind der Stif- insbesondere bei der Aus- und tungsrat und der Vorstand. Stif- Weiterbildung im Bereich der Medien. tungsratsvorsitzender ist kraft seines Hierzu hat sie in enger Kooperation Amtes der Oberbürgermeister der mit der Universität Leipzig und der Stadt Leipzig, Burkhard Jung. Vorsit- Hochschule für Technik, Wirtschaft zender des Vorstandes ist Dr. Harald und Kultur (HTWK) 2008 die „Leipzig Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig

Die Medienpreisträger 2005: Hans-Martin Tillack, Seymour Hersh, Britta Petersen und Anna Politkowskaja (v. l. n. r.) 66 Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

„Leipziger Rede zur Medien- und Presse­ „Leipziger Rede zur Medien- und Presse­ freiheit 2010”: Prof. Dr. Thomas de Maizière freiheit 2011”: Prof. em. Dr. Dres. h. c. Hans- als Bundesminister des Innern Jürgen Papier, Präsident BVerfG a. D.

School of Media gGmbH“ (LSoM) ins die Bereiche Journalismus, Medien- Leben gerufen, um so die Kompe- informatik, Marketingmanagement tenzen der ortsansässigen Hochschu- und Kommunikationsmanagement. len an einem Ort zu bündeln (siehe Die „Handelshochschule Leipzig“ Seite 71). (HHL) ist seit Ende 2011 im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Zur Lehre gehört nach Stiftungsver- Medienstiftung Partner des IPJ, das ständnis die Forschung. Am „Institut seinen Sitz am Stiftungssitz, der „Villa für Praktische Journalismus- und Ida“, hat. Auf diese Weise werden die Kommunikationsforschung e. V.“ akademischen Fähigkeiten und Mög- (IPJ), 2003 von der Medienstiftung lichkeiten des Hochschulstandortes in Kooperation mit der Universität Leipzig im Bereich der Medien, von Leipzig unter Federführung von Prof. Marketing und Kommunikation auf Dr. Michael Haller und mit Unterstüt- dem stiftungseigenen „Mediencam- zung der Sparkassenversicherung pus Villa Ida“ in einzigartiger Weise Sachsen gegründet, fördert die gebündelt. Stiftung derzeit vier Promotions- vorhaben durch Stipendien. Die IPJ-Forschung konzentriert sich auf 67 Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Talent-Taube 2009: Preisträgerin Laura Bari Axel-Eggebrecht-Preis 2012: Ehrenpreis­ träger Peter Leonhard Braun

Neben der Nachwuchsförderung mit Flottau u. v. a. m. Der Preis ist mit der Vergabe von Stipendien unter- insgesamt 30.000 Euro dotiert. stützt die Stiftung arrivierte Journa- Im jährlichen Wechsel werden in den listen und Medienschaffende. Seit elf Genres Radio-Feature und Radio- Jahren honoriert sie mit dem „Preis für Hörspiel der „Axel-Eggebrecht-Preis“ die Freiheit und Zukunft der Medien“ und der „Günter-Eich-Preis“ vergeben. Journalisten und Publizisten, die sich Beide Preise sind mit je 10.000 Euro in herausragender Weise und unter dotiert. Die Medienstiftung vergibt Inkaufnahme großer persönlicher außerdem im Rahmen des Leipziger Risiken für die Presse- und Meinungs- DokFilm-Festivals die mit 10.000 freiheit eingesetzt haben. Euro dotierte „Talent-Taube“ für den Zu den zahlreichen namhaften Preis- besten Nachwuchsregisseur und den trägerinnen und Preisträgern zählen „Förderpreis Buchwissenschaft, der eindrucksvolle Persönlichkeiten wie mit 2.500 Euro dotiert ist. die ermordete russische Journalistin www.leipziger-medienstiftung.de Anna Politkowskaja, Pulitzerpreisträ- ger Seymour Hersh, James Nachtwey oder Spiegelkorrespondentin Renate 68 Mediencampus Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Villa Ida

Der von der Medienstiftung der „Leipzig School of Media gGmbH“ Sparkasse Leipzig errichtete Medien- (LSoM), deren Studierende hier erst- campus bildet zusammen mit der klassige Lehr- und Lernbedingungen historischen Villa Ida im interessanten vorfinden. architektonischen Kontrast das Darüber hinaus steht der Medien- Gebäudeensemble „Mediencampus campus, der im September 2006 Villa Ida“. Es dient in erster Linie der eingeweiht wurde, als moderner Aus- und Weiterbildung im Medienbe- und exklusiver Veranstaltungsort für reich. Der Mediencampus ist Sitz der Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig

„Mediencampus Villa Ida”: der Campus aus Sicht der Villa Ida 69 Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Workshops, Seminare, Tagungen und lassen. Für alle Arten von Veranstal- Konferenzen für bis zu 240 Personen tungen lassen sich so sehr flexibel die zur Verfügung. Der Campus ist nach jeweils optimalen Voraussetzungen dem Baukastenprinzip konzipiert schaffen, egal ob konzentrierte worden. Die beiden Veranstaltungs- Seminaratmosphäre oder repräsen- säle im Erdgeschoß und die Semi- tatives Plenum. In den letzten Jahren narräume im ersten Obergeschoß hat sich die öffentliche Konzertreihe sind durch mobile Wände getrennt, „campus inter|national“ bei Musiklieb- die sich bei Bedarf schnell entfernen habern von Klassik bis Jazz einen Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig

„Mediencampus Villa Ida”: die Villa Ida aus Sicht des Campus 70 Foto: Steffen Pohle Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

campus inter|national 2012: DAS KAPITAL plays Hanns Eisler

Namen gemacht. Der Mediencampus Freude“ schrieb. Neben der Verwal- beherbergt außerdem das Restau- tung der drei Leipziger Sparkassen- rant „Campus“, welches vom Hotel stiftungen beherbergt die Villa das Michaelis zur kulinarischen Betreuung „Institut für Praktische Journalismus- der Campusgäste betrieben und auch und Kommunikationsforschung e. von der Öffentlichkeit gern und rege V.“, das „Institut zur Bewahrung der frequentiert wird. Sächsischen Mundart e. V.“ und das „Erich-Loest-Archiv“, den litera- Die „Villa Ida“ in der Gohliser Men- rischen Vorlass von Leipzigs Ehren- ckestraße ist der Sitz der Stiftungen bürger Dr. h. c. mult. Erich Loest. der Sparkasse Leipzig. Die von einem Garten umgebene Villa hatte sich www.mediencampus-villa-ida.de 1883 der Buchdruckereibesitzer Otto Fischer im historistischen Stil bauen lassen. Heute steht sie frei inmitten der architektonisch vielfältigen und an kulturgeschichtlichen Höhepunk- ten reichen Umgebung des Leipziger Stadtteils, übrigens unweit des Hauses, in dem Friedrich Schiller vor mehr als 200 Jahren die „Ode an die 71 Leipzig School of Media gGmbH Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012

Die „Leipzig School Media gGmbH“ Medien- und Kommunikationsbranche (LSoM) ist eine gemeinnützige Wei- sowie an Beschäftigte, die in Unter- terbildungseinrichtung für berufsbe- nehmen und öffentlichen Einrichtungen gleitende crossmediale Fortbildung in den Bereichen Vertrieb, Kommunika- mit Sitz in Leipzig-Gohlis. Seit der tion, Marketing und Öffentlichkeitsar- Gründung der Hochschule im August beit tätig sind. 2008 bildet die hundertprozentige Neben Kursen und Schulungen bietet Tochter der Medienstiftung auf einem die „Leipzig School of Media” in exzellenten wissenschaftlichen Niveau Zusammenarbeit mit der Universi- berufstätige Arbeitnehmer sowie Medi- tät Leipzig und der Hochschule für enschaffende berufsbegleitend weiter. Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Die Weiterbildungsangebote richten (HTWK) jährlich vier berufsbegleiten- sich an Angestellte und Freiberufler der de Masterstudiengänge an. Ziel der Foto: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig

Der PC-Pool im Mediencampus – einer der Schulungsräume der LSoM 72 Angebote ist es, ein fundiertes praxi- nagement und crossmediale Content- sorientiertes Wissen aus den Berufs- Aufbereitung erweitern möchten. Hier Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 feldern Journalismus, Kommunikation, vermittelt der Studiengang Corporate Marketing, Medientechnik, Informatik, Media die notwendigen Fähigkeiten, Medienrecht und Medienmanagement indem Themen wie integrierte Kom- miteinander zu verzahnen, damit die munikation, Marketingmanagement, Studierenden nach Abschluss ihrer Markenführung, Public Relations/ berufsbegleitenden Ausbildung sowohl Öffentlichkeitsarbeit und Social Media technische Anwendungen als auch genauso behandelt werden wie journa- Koordinations- und Managementauf- listische Darstellungsformen sowie die gaben umsetzen können. Konzeption, Produktion und Gestal- tung von Audio- und Video-Beiträgen. Die vier Master-Studiengänge der LSoM – Crossmedia Management, Zu den weiteren Angeboten der „Leip- Corporate Media, Mobile Marketing zig School of Media” zählt eine Vielzahl (ab April 2013), New Media Journa- von Weiterbildungsmöglichkeiten; lism – werden mit dem international praxisrelevantes Medienwissen wird anerkannten Grad „Master of Science“ aktuell aufbereitet, lösungsorientierte abgeschlossen und von der Universität Ansätze werden entwickelt. Nach dem Leipzig zertifiziert. Die Regelstudienzeit Baukastenprinzip können an der LSoM eines solchen Master-Studiengangs Ausbildungsmodule für individuelle, auf umfasst vier beziehungsweise drei die Bedürfnisse des Kunden abge- Semester (Corporate Media). Dafür stimmte Seminare oder Seminarreihen nehmen die Studierenden jeweils zusammengestellt werden. Großun- einmal im Monat an drei aufeinander ternehmen diverser Branchen nutzen folgenden Tagen (Donnerstag, Freitag, dieses bundesweit einmalige Angebot Samstag) am Präsenzunterricht auf bereits intensiv. dem Mediencampus in Leipzig teil. Ausführliche Informationen zu den An- Dadurch ist sichergestellt, dass den geboten der „Leipzig School of Media” Studierenden genug Zeit für Beruf und und die Kontaktdaten der Ansprech- Selbststudium bleibt. partner der einzelnen Studiengänge Ein Beispiel: Der Master-Studiengang finden Sie unter: Corporate Media richtet sich an alle, die in Kommunikations-, Marketing- und/oder Vertriebsabteilungen von Un- www.leipzigschoolofmedia.de ternehmen, Verbänden, Parteien oder Verwaltungen, in Agenturen und Medi- enhäusern Kommunikationsaufgaben übernehmen und ihre Kenntnisse in den Bereichen strategische Kommu- nikation, Konzeption, Marketingma- g stadt- und kreissparkasse leipzi 2012 ZUKUNFT braucht Herkunft

Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 Gefördert durch die die durch Gefördert Leipzig Stadt- und Kreissparkasse www.sparkasse-leipzig.de Menckestraße 27 D-04155 Leipzig 0341 - 56 296 61 Tel.: Fax: 0341 - 56 296 63 E-Mail: [email protected] www.stiftung-torgau-oschatz.de g stadt- und kreissparkasse leipzi V. i. S. d. P. : i. S. d. P. V. M. A. Stephan Seeger Konzeption: Martin Fiedler Redaktion: Freudenberg Sandro Katja Koch, Fiedler, Martin Gestaltung: Lamm Andreas Impressum Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz – Förderprojekte 2005 - 2012 73 Wenn auch Sie etwas für für Sie etwas auch Wenn wollen … Region tun Ihre Sie das erhöhen … beraten wir Sie gern.Euro Mit einer Zustiftung ab 1.000 persönlich und der Stiftung und unterstützen damit Grundstockvermögen Torgau-Oschatz. Landkreis im früheren von Projekten die Förderung direkt bewusst ein mit einer zweckgebundenen Spende ganz Sie können ebenso Erfahrung zur Ihnen gerne Wir stehen fördern. mit unserer einzelnes Projekt Seite. unter der Telefonnummer persönlich Ansprechpartner unsere Sie erreichen unter [email protected]. per Email 0341 – 5629661 bzw. Anregungen, Ideen und wir uns über Ihre In einem ersten Gespräch freuen Spende in guten Händen wissen. damit Sie Ihre - - - zu bewahren. Auf die Förderung Auf die Förderung zu bewahren. kleiner und meist vergleichsweise Gemeinden und wenig unterstützter ein besonderes wird Projektträger Die Förderprojekte Augenmerk gelegt. des sich aus den Erträgen finanzieren Zu- sowie durch Stiftungsvermögens Dritter. wendungen und Spenden Stif- der Stiftung sind der Gremien tungsbeirat und der Vorstand. - Beiratsvorsitzender ist der Vorstands vorsitzende der Sparkasse Leipzig, Langenfeld. Sein Stellver Harald Dr. Czupalla, Landrat ist Michael treter und Nordsachsen des Landkreises Präsident des Ostdeutschen Spar führt kassenverbandes. Der Vorstand die laufenden Geschäfte der Stiftung, verwaltet das Stiftungsvermögen und empfiehlt dem Stiftungsbeirat die Ver Vorsitzender gabe der Projektmittel. - des Stiftungsvorstandes ist der Direk tor Stiftungen der Sparkasse Leipzig, Sein Stellvertreter Stephan Seeger. der Vertriebsdirektor ist Jens Köhler, - Sparkasse Leipzig. Drittes Vorstands Keil, Filialleiterin mitglied ist Andrea der Sparkasse Leipzig.

braucht Herkunft braucht - Vermögens Sparbuch, Girokonto, – die verwaltung, Baufinanzierung verbinden diese meisten Menschen mit ihrer klassischen Dienstleistungen Sparkassen in Sparkasse. Doch die wesentlich mehr, Deutschland leisten mit mehr sich bundesweit engagieren Die Finanzinstitute als 700 Stiftungen. die ak- Bereich sind damit in diesem tivste Unternehmensgruppe Deutsch- lands. Unterstützung von Kunst und Mit ihrer Sport und Sozialem, Wis- Kultur, senschaft und Forschung, Jugend, Denkmalpflege und Umweltschutz tragen die Sparkassenstiftungen der einer Verbesserung zu vielerorts Lebensqualität bei. Die Verbundenheit mit den Menschen und Verantwortung für die jeweilige Region stehen im „Aus der Region, für die Vordergrund. Region“ – so lautet der Kerngedanke dieses Stiftungswesens. Die gemeinnützige Sparkassenstiftung wurde für die Region Torgau-Oschatz Aufgabe ist es, 1998 gegründet. Ihre die Kultur und das historische Erbe im Torgau-Oschatz Landkreis früheren Zukunft Zukunft

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