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Die Weser Und Ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen

Die Weser Und Ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen

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Stand: 2017 Die und ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen

Die Weser ist der größte, in Westfa- (14.–17. Jh.) die heutigen Flüsse reicht hier das Gewässereinzugsge- len fließende Fluss (Strom) mit einer und Weser mit einer Gesamt- biet der Weser keilförmig bis weit ins Gesamtlänge von 451 km und einem länge von 751 km als ein Fluss galten Sauer- und Siegerland hinein. Einzugsgebiet von rd. 46000 km2. und somit die als Ne benfluss Außer dem südlichen Teil des Sie entsteht durch die beiden Quell- der Weser betrachtet wurde. Kreises Siegen-Wittgenstein wird so - flüsse Werra und Fulda, die ihre Die im Vergleich zur Werra (300 mit der gesamte östliche Bereich Quellen im Thüringer Wald bzw. in km) mit einer Länge von 220 km West falens über die Weser zur der Rhön haben und sich in Hanno- vermeindlich kleinere Fulda führt Nordsee entwässert. Das sind die versch Münden zur ab hier durch- aufgrund ihres größeren Ge wässer - gesamten Kreise -Lübbecke, gängig schiffbaren Weser vereinigen. ein zugsgebietes mit einer mittleren und Höxter sowie Teile der Naturraum Sie wird unterteilt in Oberweser (bis Ab flussmenge von 67 m3 mehr Was- kreisfreien Stadt Bielefeld, der Kreise zur bzw. bis zum ser zur Weser als die Werra (51 m3) Gütersloh und , des Hochsau- Wasserstraßenkreuz in Minden), Mit- und ist deshalb hydrologisch be - erlandkreises sowie des Kreises Sie- telweser (bis ), Unterweser trachtet der eigentliche Hauptfluss. gen-Wittgenstein. (bis ) und Außen weser. Der längste Nebenfluss der Weser Weitgehend in ihrem natürlichen Bett ist mit 214 km die in der Magdebur- fließend, ist sie jedoch bis heute ger Börde entspingende vor Die Eder entspringt 621 m ü. NHN durch den Kalibergbau an Werra und der aus dem Wiehengebirge kom- auf dem südlichen Rothaargebirge Fulda mäßig bis kritisch belastet. menden (173 km). Allerdings (Ederkopfhöhen) in unmittelbarer Das Gewässereinzugsgebiet der weist die als Nebenfluss der Nähe zu den Quellen von und We ser reicht im Os ten bis nach Aller eine Länge von 280 km auf , die jedoch beide zum Rhein Sachsen-Anhalt (Aller) und Thürin- und bringt zusätzlich bei ihrer Mün- entwässern. Nur ein Abschnitt des gen (Werra), im Süden bis ins nördli- dung auch eine höhere mittlere Ab - Eder-Oberlaufs (ca. 45 km) der ge - che Bayern (Fulda), im Wes ten bis flussmenge als die Aller selbst mit. samten 176 km bis zur Mündung in ins Rothaargebirge (Eder) und ins die Fulda liegt in Westfalen. Die Osnabrücker Land (Hunte) sowie im Die Weser in Westfalen wichtigsten Nebenflüsse/-bäche in Norden bis zur Mündung in die Westfalen wird vom Lauf der Weser diesem Bereich münden linksseitig. Nordsee bei Bremerhaven (Abb. 1). nur in seinem östlichen Bereich be - Sie entspringen im Rothaargebirge, Es wird angenommen, dass bis in rührt. Sie fließt lediglich in mehreren fließen in südlicher bzw. südöstli- die Zeit des Frühneuhochdeutschen unterbrochenen Abschnitten auf cher Richtung zur Eder ab und bil- einer Gesamtlänge von 107 km auf den naturräumlich gemeinsam mit NORDSEE LŸbeck E lb westfälischem Territorium. Davon bil- der Eder die „Berleburger Kammer”. e Hamburg Bremerhaven det sie auf 28 km die Grenze zu Nie- Die bereits in Hessen liegende Wilhelms- 3 haven dersachsen und auf rd. einem Kilo- Edertalsperre (ca. 200 Mio. m E lb LŸneburg e meter die Grenze zu Hessen (Abb. 2). Speicherraum) wurde 1914 u.a. zum Bremen Olden- Wes burg er Über das Gewässereinzugsgebiet Zweck der Wasserstandsregulierung H u Uelzen n (Aller)

t der Weser wird zwar rd. 23 % der und Sicherstellung des Schiffsver- e Ha s 2 e A Fläche Westfalens (= 4 900 km ) ent- kehrs auf der Oberweser sowie der ller Wolfsburg wässert, jedoch macht dies nur rd. Wasserversorgung des Mittellandka- O A Hannover l k le e Le r Minden ine r Braun- 10,5 % des gesamten Weserein - nals fertiggestellt (Abb. 2). Osna- Wes schweig brŸck er zugs gebietes aus. Die Eder weist bei ihrer Mün- Bielefeld Hildesheim Die Wasserscheide 1. Ordnung dung in die Fulda den höheren mitt- H Lippe a führt als westliche Begrenzung des leren Abfluss auf. Da im weiteren r z el Gšttingen Ge wässereinzugsgebiets der Weser in Verlauf auch die Fulda der wasser- iem Ruhr D Hann. MŸnden Westfalen von Norden kommend bei reichere Weserquellfluss ist, befindet

e g ir b Borgholzhausen über die Kämme des sich, hydrologisch betrachtet, der rge Werra Unstrut a r a e Fulda h d t E Erfurt Teutoburger Waldes und des - Weserursprung in Westfalen.

o R T h Ÿ gebirges. Oberhalb und parallel zur Siegen r i n g e in südwestlicher Richtung Diemel VVogels- o g e l s - r Lahn bberg e r g Fulda n W Gie§en a sich fortsetzend, erreicht sie die Brilo- Die Diemelquelle befindet sich im š l d 50km h ner Hochfläche und anschließend die hessischen Upland nur wenige Meter R Kammlagen des Rothaargebirges. Sie nördlich der Grenze zu Westfalen Abb. 1: Die Weser und ihr trennt hier das Gewässereinzugsge - (Abb. 2). Auf einer Länge von 176 km Gewässereinzugsgebiet (Quelle: Bartholomew and Times biet der Weser von dem des Rheins. fließt sie zunächst im Grenzbereich Books, eigener Entwurf) Bedingt durch den Verlauf der Eder zwischen dem Nordhessischen Berg- B6_Layout 1 14.04.16 12:06 Seite 2

Weser HoRsT PoHlMANN

DŸmmer Neustadt Nethe und NIEDER- 38 SACHSEN Meerbach a. Rbbge. Au Beide Flüsse entwässern den Raum 37 Flšthe WESER 37 Leine Wickriede 39 östlich des Eggegebirges bis zur Steinhuder Elze Gro§er Kleine Meer Dieckfluss ue Weser (Abb. 2). Mit einer Flusslänge e A Hunte F lp l Ho von 50 km durchfließt die Nethe š dkanal M Gr. Aue th ittellan i e M H tte sper Gehle . lla W Stadthagen das Oberwälder Land und bildet im nd . kan Flšthe b Barsing- al Minden um 75 LŸb- ha D hausen Unterlauf in einem weiten Muldental Bastau Sc becke 60 e H 190 i r Aue i SACHSEN den nach ihr benannten Nethegau. as 120 b g e e e e u s e rg A t g kebe e Die Emmer (62 km) durchfließt die W i e n We BŸc 190 r e h 51 43 ser Steinheimer Börde und bildet bei ge S 210 Naturraum 80 Else birge Ÿ Melle Bad 48 n T BŸnde Oeyn- t e Schieder den Emmerstausee. e au l en hsn. u arm Hamel W Kalle WESER Herford Bad Borg-t I Werre Salzuflen holzhsn.o 350 Hameln t S ohannisbach h J L LLipper i p p e r Humme Sie weist bei einer Länge von 71 km b u 70 65 tt BBergland e r g l a n d er 280 H in Westfalen das größte Teileinzugs- u 180 Biele- r Bega i 2 feld Lemgo B. Pyrmont 70 gebiet (rd. 1 500 km ) der Weser Em g 160 s e 250 auf. Die Werre entwässert gemein- r Werre Detmold FlŸsse im GewŠssersystem 120 L sam mit der Bega das Lipper Berg- der Weser (Beispiele,GŸtersloh Auswahl) W 245 Emmer- a stausee land (Abb. 2). Da die Bega bis zu 1. Ordnung Emmer

WESER NIEDER - l Holz. Werre 2. Ordnung ms d Heu- Steinhm. 300 ihrer Mündung in die Werre die grö-

E bach minden

Solling g n i l l o S Else 3. Ordnung E g n i l l o S ßere mittlere Abflussmenge bringt, g 310 Warmenau 4./5. Ordnung Grube ist sie, hydrologisch betrachtet, der g Holz- Brucht Hšxter e minde eigentliche Hauptfluss. Bei Löhne

90 g g

GewŠssereinzugsgebiete e Paderborn g OberwŠlder

ipp Brakel mündet als weiterer Nebenfluss die e e

(Wasserscheiden, Auswahl) L e Aa 320

1. Ordnung b Land Pader- 290 Else. Sie führt auch über die - 2. OrdnungLippstadt i WESER r Nethe Else-Bifurkation Wasser aus dem 3./4. Ordnung 10010 borner g 96 e Bever Einzugsgebiet der Ems zur Weser. Alm e Taufnethe Hšhen (m Ÿ.NHN) HochflŠcheHochflŠche Diemel 245 am Quellbereich Holzape 43 am MŸndungsbereich BŸren Naure Eggel Große Aue, Flöthe und Bastau Die Große Aue entwässert mit ihren Kanal M Diemel Grenze š 160 N W Nebengewässern Großer Dieckfluss, hn Orpe Westfalen-Lippe e ner Mars- rilo und Wickriede den B he berg Bad 20km flŠc Arolsen Volk- Nord- Brilon ch 270 marsen westlichen Bereich des Kreises Min- o E Warmeb. H 210 rp Diemel- Twiste- e den-Lübbecke (Abb. 2). Von ihrer Hoppecke talsperre talsperre Meschede hessisches Kassel Upland Twiste E N Quelle im Wiehengebirge fließt die

R 500 Habichts-

u 665

e e h e wald Große Aue nordostwärts und mündet r Fulda It 410 te

Korbach r W bei in die Mittelweser.

g g g e rb Bergland Winterberg e E 140 Die Flöthe fließt, aus Entwässe- r m 670 Eder- E s A lb S a 250

i 200 e rungsgräben des Großen Torfmoo-

r r r e b O talsperre Eder nn lf ach res (bei Lübbecke) stammend, was- e n e K eb L r es Me o e L e W 160 b hne o Bad e Nu r l serscheidenüberschreitend sowohl d fe l Wildungen O g - B e m r . r S Schwal nach Westen zur Großen Aue als a f Franken- a B.Berle- f w U o rf s berg f h burg l a E auch nach Osten in die Bastau. E Eder fze Beise

Eder l t t t

E d

o o o Aue und Gehle 621 L - K Dies sind die einzigen nennenswer- ah H stadt n Ÿ g R n l Sie l ten Flüsse, die in Westfalen rechts- 560 Abb. 2: Die Weser und ihr Gewässereinzugsgebiet in Westfalen und seitig der Weser zufließen. Die Aue in angrenzenden Bereichen (auch Bückeburger Aue) entspringt (Quellen: Geobasis NRW, Institut für Angewandte Geodäsie, eigener Entwurf) am Süntel (Abb. 2) und mündet land und der Briloner- bzw. Paderbor- den wasserregulierenden Bauwerken nach ca. 40 km in die Mittelweser. ner Hochfläche. Im Oberlauf bildet sie im Einzugsbereich der We ser zählt. Die Gehle entspringt südöstlich des den auf der Grenze zu Westfalen lie- Die Diemel mündet im hessischen Schaumburger Waldes, hat eine Län- genden (ca. 20 Mio. m3 als südlichster linkssei- ge von 27 km und ist der nördlichste Speicherraum), welcher ebenfalls zu tiger Nebenfluss der Weser. Nebenfluss der Weser in Westfalen.