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27.500 Euro Spenden Für Tafelgutscheine

27.500 Euro Spenden Für Tafelgutscheine

Ausgabe 3I 2020

aus dem Diakonischen Werk

27.500 Euro Spenden für Tafelgutscheine Tafeln öffnen wieder Foto: DW Region Foto: DW Region Kassel Spendenaktion für die Tafeln , Die Corona-Pandemie stellt die Tafeln in Deutschland vor große Herausfor- und , Seite 1 derungen. Viele Tafeln haben ihren Betrieb vorübergehend eingestellt: So auch seit dem 16. und 18. März die Tafeln Wolfhagen, Hofgeismar und Bad Karlhafen. „Zum Schutz unserer Ehrenamtlichen und zum Schutz der Tafelkund*innen mussten wir dann doch den Tafelbetrieb einstellen und hatten die Hoffnung, nach Ostern wieder zu öffnen“, so die Koordinatorinnen der Tafeln, Sandra Lüning und Anke Schäfer. Die Schließung bedeutete für alle Kund*innen eine besondere Härte. „Diese Gruppe benötigt unsere besondere Unterstützung und Solidarität“, so die Stimmen aus den Reihen der ehrenamtlichen Teams und der Koordinatorinnen. Es entstand die Idee, einen Spendenaufruf für die Tafeln zu starten, denn: „Immerhin versorgen wir insgesamt 1277 Personen,

Foto: DW Region Kassel darunter 472 Kinder im Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen“, stellen die Ko- Beratungs-und Behandlungsangebote der ordinatorinnen fest. „Es kamen rund 27.500 Euro zusammen, die ein Segen Suchberatung und -behandlung, Seite 2 sind“, wie die Geschäftsführerin, Tamara Morgenroth, sagt. Zahlreiche Pri- vat-, Vereins- und Verbands- sowie kirchliche und Spenden aus der Politik kamen zusammen. Wir, die Koordinatorinnen, finden das ganz großartig. An Praxisanleiterin dieser Stelle danken wir allen, die sich beteiligt haben! Davon konnten die Svenja Hartmann im Sprungbrett Kund*innen mehrmals mit Lebensmittelgutscheinen versorgt werden. Viele beim Fertigen der Kund*innen waren dankbar, schrieben Dankeskarten oder riefen bei uns von Masken an. Die Zeit der Krise bedeutet aber auch herbe finanzielle Einbußen. Die obliga- torischen Einnahmen fallen weg, gleichzeitig müssen die laufenden Kosten für Miete, Versicherung, Personal und andere Ausgaben getragen werden. Deshalb kam die Ausschreibung der „Aktion Mensch“ zur Corona-Soforthilfe Foto: DW Region Kassel zum richtigen Zeitpunkt. Das Diakonische Werk stellte zwei Anträge für ihre Nähen für andere. Maskenprojekt in der Tafeln zur Lebensmittelversorgung und Krisenintervention. Zum 30.4. kam Corona-Zeit, Seite 3 der Bewilligungsbescheid. Doch war die Frage, wann es wieder los geht, dringend. Nun können die Tafeln nach Erstellung von Arbeitsschutzkonzepten und Konzepten zur Wie- deraufnahme ihrer Arbeit wieder an den Start gehen. Die Tafeln Wolfhagen, Hofgeismar und Bad Karlshafen sind seit dem 2. Juni wieder geöffnet. Nun können sich in Wolfhagen die Kund*innen zunächst einmal im Monat eine Standard- lebensmitteltüte abholen. Das Einsammeln von Le- bensmitteln in Geschäften und die Sortierung in größe- ren Teams werden erst langsam wieder beginnen. Wir hoffen, dass auch durch den eingeschränkten Betrieb Foto: DW Region Kassel für unsere Kund*innen ein wenig Not gemildert wird. Treffpunkte. Für die Menschen da sein mit alternativen Angeboten, Seite 4 Sandra Lüning und Anke Schäfer, Tafelkoordinatorinnen Foto: DW Region Kassel

Corona-Krisenzeit: Wir sind für unsere Klientinnen und Klienten da Beratungs- und Behandlungsangebote der Suchtberatung und -behandlung während der Corona-Krise

Mitte März 2020 begannen wir mit der Planung und strikter Einhaltung der vorgegebenen Hygiene- und Umgestaltung unserer Arbeit unter Corona-Bedin- Abstandsregeln statt. Seit dem 11.05.2020 finden gungen, um unsere Klient*innen weiterhin qualifiziert wieder unsere neun Therapie- und Nachsorgegrup- zu versorgen. Denn wer sich an uns wendet, ist in Not pen in unserem Johannessaal statt. und braucht Unterstützung. Das flexible Beratungsangebot wird von unseren Menschen mit Suchtproblemen haben oft schwer- Klient*innen gut angenommen, und wir erfahren dar- wiegende chronische Erkrankungen und gehören über hinaus immer wieder Dankbarkeit dafür, dass wir somit der Risikogruppe für Covid-19 an. Hinzu kom- in dieser Zeit durchgängig neben der Suchtberatung men Ängste und Unsicherheiten, wie sie wohl jeder und -behandlung für alle Ängste, Unsicherheiten, Fra- Mensch aktuell erlebt. Deshalb haben wir flexibel und gen und Probleme da sind. schnell gute Alternativen für das Halten des Kontak- tes zu unseren Klient*innen hergestellt, in dem wir für Termine für Beratungsgespräche können von Montag jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter innerhalb von bis Donnerstag in der Zeit von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr drei Tagen Smartphones anschafften. Somit war ge- und am Freitag von 8:30 Uhr bis 14:00 Uhr unter der währleistet, sowohl fest vereinbarte Telefongespräche Telefonnummer 0561 938950 vereinbart werden. als auch Gespräche per Videochat führen zu können. Das technische Know-how haben wir uns rasch an- Menschen, die zum ersten Mal Suchtberatung in An- eignen müssen. Vielen unserer Klient*innen erging es spruch nehmen wollen, erhalten noch am selben Tag ebenso. Mittlerweile finden auch Gruppensitzungen ihrer Kontaktaufnahme telefonische Beratungen. per Videochat statt. Gern kann auch über E-Mail Kontakt zu uns aufge- Face-to-Face-Gespräche werden an der frischen Luft nommen werden unter suchtberatung@dw-region- bei einem Spaziergang in der Aue oder in unserem kassel.de. Garten ermöglicht. In Ausnahmesituationen finden Face-to-Face-Gespräche in unseren Räumen unter Petra Hammer-Scheuerer, Fachgebietsleiterin Foto: DW Region Kassel Foto: Yvonne Schöneck Foto: Yvonne

Foto: DW Region Kassel

Frau Michaela Jung im Beratungsgespräch mit einem Klienten im Garten des Zentrums für Sucht- und Sozialtherapie im Südstadtzentrum in der Frankfurter Straße in Kassel Nähen für andere - Maskenprojekt in der „Corona-Zeit“

Wie wichtig das Tragen von Mund-Nasen-Masken werkstatt und dem Kleiderladen. Hinzu kamen viele als Hygienemaßnahme zum Schutz für unsere Mit- Stoffspenden von Kund*innen und Mitarbeitenden. menschen ist, haben Mitarbeiterinnen unseres Dia- Das Material für die Bänder wurde aus den Spenden- konischen Werkes schon sehr früh erkannt. Bereits geldern der „Amos-Kasse“ hinzugekauft. Frau Zie- Anfang April startete das Masken-Projekt in der Näh- genbein und ich haben uns die Organisation geteilt: werkstatt. Diakoniepfarrer Winfried Schiel sprach dar- Arbeitsabläufe koordinieren von der Annahme der über mit Frau Simone Ziegenbein und Frau Frauke Stoffspenden über die Verteilung der Materialien bis Wiegand, den beiden Praxisanleiterinnen in der Textil- hin zur Gewinnung und zum Einsatz der Teilnehmen- werkstatt und in anderen Bereichen. den. Hinzu kam die Annahme der Aufträge und die Terminierung der Lieferungen. Frau Ziegenbein, wie ist dieses Projekt entstan- den? Wer sind Ihre Abnehmer*innen und wie haben Der Lockdown Mitte März war für uns ein Einbruch. Sie für die Masken geworben? Die Teilnehmenden an den geförderten Arbeitsge- Bei der Werbung stand uns unsere Zielgruppe klar legenheiten durften nicht mehr arbeiten. Als Praxis- vor Augen: Menschen, die in ihrem Beruf andere anleiterinnen befanden wir uns im Homeoffice. Uns Menschen betreuen. Dies sind für uns zum Beispiel bewegte die Frage: Was können wir in dieser Zeit die Mitarbeitenden in der Familienhilfe, dem Betreu- und unter den gegebenen Umständen Sinnvolles für ten Wohnen in der bdks, der Bahnhofsmission, der andere Menschen tun? Fast zur gleichen Zeit hatten Suchtberatung, der Seniorenberatung, der Tafeln und Frau Angelika Vialon, unsere Bereichsleiterin, Frau der Sonderseelsorge. So hat unsere Geschäftführe- Daniela Busch, Betreuerin von Menschen mit Behin- rin, Frau Tamara Morgenroth, eine ganz gezielte Wer- derung in der Begegnungsstätte „Amos“ der Bauna- bung per Mail innerhalb der diakonischen Familie und taler Diakonie und ich die Idee, Mund-Nasen-Masken der Kirchenkreise gestartet. zu nähen, die bereits zu dieser Zeit Mangelware wa- ren. Was waren die besonderen Herausforderungen des Projektes? War es schwer, Menschen zu gewinnen, die sich Am Anfang war es die Frage nach der Gewinnung an diesem Projekt beteiligen? von Mitarbeitenden, dann die Koordination von Ar- Es ist ein Kooperationsprojekt unserer Textilwerkstatt, beitsabläufen und das Ziel, ein funktionsfähiges und des Sprungbretts, der IngA (Integration durch Arbeit) gestalterisch ansprechendes Produkt zu entwickeln. und der Begegnungsstätte „Amos“ der bdks (Bau- Hinzu kamen die hohen Bestellzahlen von sieben- bis nataler Diakonie). Hier arbeiteten die hauptamtlichen achttausend Stück, die wir aufgrund unserer Kapazi- Mitarbeitenden der Arbeitsprojekte und Frau Daniela täten nicht fertigen konnten. Bisher haben wir ca. 800 Busch von „Amos“ mit. Ebenso nähten auch Klientin- Masken produziert und dementsprechend die Bestel- nen des Amos täglich für drei Stunden an den Mas- lerwartungen nur eingeschränkt befriedigen können. ken. Wo wurden die Masken gefertigt? Wie lange dauert die Produktion einer Maske, In den Räumen des „Amos“, in der Textilwerkstatt, in was ist der Verkaufspreis und wem kommt der der „Gesegneten Mahlzeit“ und viele nähten bei sich Erlös zugute? Wird das Projekt fortgesetzt? zuhause wie Frau Claudia Krall von „vabia - Integrati- In einer Stunde können, je nach Fertigkeit, zwei bis on junger Menschen“. In der Wäscherei des Sprung- vier Masken hergestellt werden. Eine Maske kostet bretts wurden die Stoffe gewaschen als auch Masken drei Euro. Der Preis reduziert sich bei größeren Be- fertiggestellt. In der Hermannstraße wurde das Mate- stellungen. Kostenlos wurden die Masken an die rial für alle helfenden Hände vorbereitet und ebenfalls intern Mitarbeitenden von Diakonischem Werk und Masken produziert. „Amos“ abgegeben. Der Erlös kommt beiden Projek- ten zugute. Für alle Beteiligten ist es bisher ein gelun- Frau Wiegand, wie gelang es Ihnen, das nötige genes Projekt, das wir, so lange die Lage so bleibt, Material zu beschaffen und wie wurde alles ko- fortsetzen wollen. Vielleicht können wir dann auch ordiniert? wieder neue Aufträge entgegen nehmen. Das meiste stammt aus dem Fundus der Textil-

Frau Anja Schulz

Frau Simone Ziegenbein Frau Frauke Wiegand Fotos: Kai Schnigulu und Svenja Hartmann aus dem Diakonischen Werk Unsere Treffpunkte Für die Menschen da sein mit alternativen Angeboten In den interkulturellen Treffpunkten des Diakonischen Werkes, im Café Zuflucht, im Hafentreff in der Un- terneustadt oder auf dem Lernhof Natur- und Ge- schichte bieten wir Menschen niedrigschwellig, leicht Foto: pixabay.com zugängliche Begegnung, Bildung, Anregung und Un- Foto: Petra Glahn terstützung. Dabei sind uns Aktivierung und Teilhabe- Ein Schnappschuss aus dem Angebot „Posthilfe“, das jeden Dienstag förderung zentrale Anliegen. und jeden Donnerstag von 15.00-18.00 Uhr im Café Zuflucht, Frankfur- ter Str. 80, stattfindet. Seit vielen Wochen nun leben wir alle mit beträchtli- chen Einschränkungen. Die Treffpunkte sind geschlos- Einhaltung des Social Distancing. Wichtig ist, dass sen. Von Anfang an war uns jedoch klar: Wir sind und unsere Besucher*innen nicht das Gefühl haben, nun bleiben dennoch wichtige Ansprechpartner*innen für noch isolierter zu sein oder allein gelassen zu werden. die Menschen, die uns nicht mehr regelmäßig aufsu- Entstanden sind digitale Treffpunkte, Online-Haus- chen können. Eine begleitende, tröstende und zum aufgabenhilfen, Online-Kommunikations- und Lern- Teil auch fürsorgliche Unterstützung – wenn auch mit plattformen, die mit Texten, Sprachübungen, Kurz- körperlicher Distanz – sowie jede Art von Betätigung, geschichten und einem interkulturellen Kalender, den Beschäftigung und Anregung erscheint in diesen Ta- Nutzer*innen zur Verfügung stehen. Wir bieten eine gen sogar noch wichtiger als vorher. Für uns heißt Online-Sportgruppe und Online-Spielenachmittage das, ideenreich alternative Treffpunktmöglichkeiten an. Darüber hinaus geben wir Bastelanregungen, anzubieten. schreiben kleine Wettbewerbe aus und animieren Kin- Um Probleme zu erkennen und den Menschen ein der, über ihre Corona-Zeit zu Hause zu berichten. Au- Gefühl der Präsenz zu geben, telefonieren unsere Mit- ßerdem haben wir Teilnehmerbriefkästen und Schau- arbeitenden nun regelmäßig mit den Besucher*innen kästen haben wir eingerichtet, in denen die Briefkom- unserer Treffpunkte. Sie halten Kontakt, bleiben wahr- munikation zwischen Treffpunkt und Besucher*innen nehmbar. Wir haben telefonische Sprechzeiten und fortgesetzt wird. Sorgentelefone eingerichtet. Wir bieten Kontakt unter Mechtild Meyer-Kluge Fachgebietsleiterin Bildung und Begegung

Kontakt Tafel Hofgeismar (mit Zentrum für Sucht- und Beschäftigung und Bildung und Begegnung Ausgabestelle Bad Karlshafen) Sozialtherapie Qualifizierung Wildemannsgasse 14 Große Pfarrgasse 3 Frankfurter Str. 78A Hermannstraße 6 34117 Kassel 34369 Hofgeismar 34112 Kassel 34117 Kassel Tel.: 0561 70974-0 Tel.: 05671-9208-24 Tel.: 0561-93895-13 Tel.: 0561 71288-0 E-Mail: E-Mail: anke.schaefer@dw- Fax: 0561-93895-88 E-Mail: angelika.vialon@dw- mechtild.meyer-kluge@dw- region-kassel.de E-Mail: petra.hammer- region-kassel.de region-kassel.de [email protected] Tafel Wolfhagen Burgstr. 35 34466 Wolfhagen Sonstige Adressen Tel.: 05692 99746-316 E-Mail: sandra.luening@dw- Geschäftsführung Bereich Jugend und region-kassel.de Bereich Beratung und Familie Begleitung Wildemannsgasse 14 Bereich Integration 34117 Kassel und Inklusion Tel.: 0561 70974-0 Hermannstraße 6 Außenstelle Hofgeismar 34117 Kassel KASL/Allgemeine Sozialberatung Große Pfarrgasse 1 Tel.: 0561 71288-0 Wolfhagen Kassel 34369 Hofgeismar Schützeberger Str. 12 Hermannstraße 6 Tel.: 05671 9208-21 34466 Wolfhagen 34117 Kassel Bereich Wohnen und Abhängigkeit Tel.: 05692 99746-316 Tel.: 0561 71288-42, -16 Diakoniezentrum Zentrum für Sucht- Wolfhagen Hofgeismar Stadtteilzentrum und Sozialtherapie Große Pfarrgasse 1 Wesertor Schützeberger Straße 12 34369 Hofgeismar Weserstraße 26 Frankfurter Straße 78A 34466 Wolfhagen Tel.: 05671 920822 34125 Kassel 34117 Kassel Tel.: 05692 99746-300 Tel.: 0561 71288-42, -16 Tel.: 0561 93895-0

Herausgeber: Diakonisches Werk Region Kassel, Hermannstr. 6, 34117 Kassel Redaktion: Tamara Morgenroth V.i.S.d.P., Winfried Schiel Druck: Diakonisches Werk Region Kassel, Hermannstr. 6, 34117 Kassel Gestaltung: Winfried Schiel www.dw-region-kassel.de Spendenkonto des Diakonischen Werkes Region Kassel Evangelische Bank eG BLZ: 52060410 Konto: 1554 [email protected] BIC: GENODEF1EK1 IBAN: DE81 5206 0410 0000 0015 54 facebook.com/dw.region.kassel