Eine erfolgreiche Partnerschaft: Leitz und

Vor 45 Jahren begann die technische Kooperation zwischen dem bekannten Kamerahersteller Leitz in Wetzlar (heute AG) und Minolta in ĭÌȀë&K{‚{‹K‹#<ŻLJˆG_‚‹)‚E` ɲƨ‚E 45 (Leitz) Osaka, einem bedeutenden Mitbewerber auf dem Fotomarkt. Kürzlich erschien KK{‚Ƃij¥LJ – Leica Camera AGɳ$¿ƾĦā' <ĉŕǔé{‹K in einer Zeitschrift für die Mitglieder von „Leica Historica“ eine beeindruckende, ‹)yi„\(Minolta)ɲŻLJĉəɳ)ŘȅţŦ X\‹c2¹ŰƶȄ vierzigseitige Veröffentlichung über die erfolgreiche Partnerschaft zwischen =‚EKŠmXcƒK(Leica Historica)¥¥Ā'‚E`$yi„\)Ė;Ĉ Leitz und Minolta – initiiert und mit verfasst von Dr. Knut Kühn-Leitz, der Anfang l‹ce‹V_r'ɘ<40u‹W)Ȗ™ šȲ=2=*1970 der 1970er Jahre einer der Geschäftsführer der Leitz-Werke und Wegbereiter der Kooperation mit Minolta war. Im Kontext mit dieser Dokumentation stellt ĭ Äɧ‚E`ŠˆG„Q(Leitz-Werke) Ǥõɚ)Œ#;yi„\$ Josef Scheibel, der als beratender Ingenieur und Fachautor diese Kooperation )ţŦ)ɀ@ɖOg‹cŠM~‹‡- ‚E`Ùă (Dr. Knut Kühn-Leitz) hautnah miterlebte, einige Fragen an Herrn Dr. Kühn-Leitz. ƶƅþǖ½Ȁǵ)×Î@ŀ"Ėƨ2ŻdM~{‡\ƒ‹Ȗ™'ɘ Řȅɫó/ Řȅ‚E\‹$"”LJ)ţŦƙÓ@Ȯȶ#pI†‹"  Herr Dr. Kühn-Leitz, Ihr Großvater riskierte es vor über 90 Jahren, mit der ‹[pŠV}Et„ (Josef Scheibel) M~‹‡Š‚E`Ùă'E‡\n~ Kleinbildkamera Leica ein völlig neues fotografisches System einzufüh- ‹2 ren, und legte damit den Grundstein für deren Weltruhm. Vor 45 Jahren haben Sie als damals junger Geschäftsführer von Leitz ebenfalls eine M~‹‡Š‚E`Ùă&)LjƤƊ*90ĭ¡Ì35yƒK{‚)‚E solche Risikobereitschaft gezeigt, als Sie es übernahmen, eine auf Dauer K(Leica) $¼ŭ¿ƾVXaz)Ĝ»'ȭ3Ã:=“ƲƹëĄ)Dž angelegte, technische Zusammenarbeit mit einem der größten japani- schen Wettbewerber anzubahnen und aufzubauen. Wie kam es dazu? ǂ@ǚ =245ĭÌ&ǺȮ5ķŲ‚E`)Ǿ ãǭĺ$" LjƤƊêƊƒXO@ȏň#ŵĉ)ŰŻ)ǔéK{‚{‹K‹)ŒLJ$ǩ 1971 wurde zu einem Schicksalsjahr für die deutsche fototechnische Industrie. Ǫƹ&ŘȅţŦ.)ɀ@ɖ Ɖǚ<$'ȭ3Ã:=2%)9& Angesichts exorbitanter Lohnerhöhungen in Deutschland und der um die Hälfte ǤǮ#=@Ėƨ=)# ɵ niedrigeren Produktionskosten der japanischen Konkurrenz konnte die Leica in Wetzlar nicht mehr zu kostendeckenden Preisen hergestellt werden. Die 1971ĭ*dE`)¿ƾŘȅƬƈ'$;Ⱦï)ĭ$&;2dE`ú¾)Ȩ Geschäftsführung von Leitz fällte daher in diesem Jahr zwei weitreichende ɐ ƴĩ'ɱɯšÂ)Œ)ƫƬSXc#ǔé<ŰŻ{‹K‹'Ƽɣ Entscheidungen. Zum einen sollte eine Zusammenarbeit in Entwicklung und ˆG_`‚‹#SXc@Kk‹<¯Ƅ#‚EK@ƫƬ<$ 5*6‘å Fertigung auf Augenhöhe mit einem bedeutenden japanischen Unternehmen Ǹ$& )#)4‚E`Ǥõɚ*)ĭš!)ĉ &ƖŬ@ der fototechnischen Industrie angebahnt werden. Zum anderen sollte, insbe- sondere zur Montage von Kameragehäusen, ein Standort in einem Niedrig- 2)Œ!*ɖƶ$ƫƬ' "ŰŻ)¿ƾŘȅƬƈ)ĉŕ{‹ lohnland gesucht und dort ein eigenes Zweigwerk aufgebaut werden. K‹$ęǗ&ţŦɘ°@ǥ-$5Œ!*K{‚vbD)ǣ3Ǔ"Ŝơ @¨Ȩɐú'ƕ4ǺLJĤā@Ɖǚ<$# In einer Sitzung der Geschäftsführung im Januar 1971 erklärte ich mich dazu bereit, die Möglichkeiten einer Kooperation mit Minolta auszuloten, während 1971ĭ1Ŷ)Ǥõ¥ȣ#NJ*yi„\$ţŦ<åǸŇ'!"Ƈȕ<ƭ mein Onkel Ernst Leitz III es übernahm, eine eigene Fertigungsstätte in einem Ō <$ȆűNJ)âƤ#

1" 1" " " 3à Ļ:)ƤȐH„‡XcŠ‚E`š“ (Ernst Leitz II) )¦ǧ@ȭȋ< DZÔō'Ɵ ")# schen Systems begann – nicht zuletzt, um Entlassungen von Mitarbeitern zu vermeiden. ķŲˆG_`‚‹)‚E`#*úć#ƫƬ<$'!"ĉ &ÚŊ ;2‚EKq‚‡d'$;&'9;ĉ™&{‹dE‡ŠW}‹x Die Bedenken bei Leitz in Wetzlar, in einem anderen Land produzieren zu f‹$ðȪ±șV‡v„ ȃ:)#*& $ŐŅ ĈǶ lassen, waren damals groß. Denn damit wäre nach Meinung vieler das Qualitätssiegel „Made in Germany“, das gerade für die Marke Leica besonders =Ōȍ# p _OXK{‚)Ȋɞ&ȗȔ*ɱIJ&Řȅ@ŷ<ǜ wichtig war, verwässert worden. Die anspruchsvollen Konstruktionen der ėƍƆĤ =@ǣ3Ǔ"<$@Ìţ'ɖƶ=5)#¨Ȩɐú)Öƣ Spiegelreflexkameras waren zudem nur für die Montage durch besonders ǯČĤ@ęȥ'5)#*;2A#)ƪƯ :ƫƬŜơ)Ǎǘ qualifizierte Feinmechaniker entwickelt worden und nicht für angelernte Frauen *ŭ'K{‚)ȗȔ@Ƽ(+‘åǸ )# in einem Niedriglohnland. Eine Verlagerung war daher nur mit einer neuen Kamerakonstruktion möglich. ‚E`ɴyi„\”LJ)ţŦ'Ȝ@œ28ķŲŻķ'Ø&<Řȅţ Ŧ ) =$5yi„\TEd#‚E`.)ȩŻÝÐ Ņɧ' Kommen wir auf die Kooperation Leitz/Minolta zurück. Seinerzeit wurde =")#*& $Ƶó 9Á2 öfter die Frage gestellt, ob es sich hier wirklich nur um eine technische Kooperation handelte oder ob seitens Minolta auch an eine Beteiligung yi„\'*ȩŻɘ°@ĆŴ"‚E`)nWhXwƒV‹'ĹɥÎ@ŀ9 am Stammkapital von Leitz gedacht wurde? $Ōù*Œȧ";2A# Es bestand zu keinem Zeitpunkt von Minolta die Absicht, die Kapitalverhältnisse zu verändern, um auf die Geschäftspolitik von Leitz Einfluss nehmen zu können. 19714¦¡“¸‰XçJBQ 9 ½ã  (Minolta) (Leitz) Das im April 1971 aufgenommene ½W?V/NWTO*< Foto zeigt Kazuo Tashima, Präsident (Knut Kühn-Leitz)rǔY½ž von Minolta, und Knut Kühn-Leitz, ‚ÃÈw•i¼ Geschäftsführer von Leitz, nach Unterzeichnung des Vertrages zur Kooperation zwischen beiden Unternehmen.

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" #ķŲyi„\ ķLJ'%)9&E{‹W@’  ǛØ' Ȝ2ƮģŒɜyi„\LJɔ*êLJ)ƒ‹]‹$"¥LJ@Êɑ Vielleicht sollte ich hier in aller Kürze etwas darüber sagen, wie sich uns die <Ǔƚ&¤ƈc_r)Ƅǵ#1928ĭƓ*dE`ßš$ŰŻ# Firma Minolta seinerzeit darstellte: Der Präsident von Minolta, Kazuo Tashima, ŵÄ)K{‚¤ƈ@ÍǓ2ŵÄ*Øǟ&pBE‡]‹Ÿ K{‚@ war eine beeindruckende, die Firma prägende Unternehmerpersönlichkeit. 1928 ȉȼ# )ĽɱǠ p _OXK{‚6VhK{‚ 9, hatte er zusammen mit zwei deutschen Freunden das erste Kameraunter- nehmen Japans gegründet. Zunächst wurden nur einfache Sucherkameras )ž)ºēɴɠđƍö@ȉȼ"21928ĭ :1970ĭ)ɗ#yi„ gebaut, später folgten hochwertige Spiegelreflex- und Filmkameras sowie \*ŪƸæ)K{‚@ƫƬ p _OXK{‚ÂɎ)c_rwWV€‡ weitere optische und elektronische Geräte. Von 1928 bis 1970 hatte Minolta @DŽ±<'ǻ )# Millionen von Kameras hergestellt und sich eine Spitzenposition auf dem Gebiet der Spiegelreflexkameras erobert.

2" 2" " " ķŲ‚E`LJĮɊLJñ*ŰŻ)ĉŕǔé$ţŦ<ɀ@ɖ # =+ Wie nahmen die Führungskräfte von Leitz damals die Entscheidung der ɔŹƹ'ŝĉ"$Ǥõɚ)Ɩĕ@%äƏ42 ɵ Geschäftsführung auf, eine Zusammenarbeit mit einem bedeutenden ˜ŋȺ;ĶŐŅ ;2ƥ'ȓȟ)óɩūÕ)ɂ"Ƀ japanischen Wettbewerber anzubahnen und, wenn möglich, langfristig Ȭɟ#<$ )ƪƯ#2”LJɗ#ȵȻ&Sy~fQ‹V€‡ auszubauen? # <) $ŐŅ5;2ķŲpB_OX5{‹„5&Ǒ Es gab – wie nicht anders zu erwarten – viele Vorbehalte. Dabei wurden Ēa‹r@­)>a _OX & )#HC{‹„*ªŰ5 insbesondere die Sprachprobleme, die unterschiedliche Kultur und die große ;22½êɖƶ5)@ƥȘƗ%)9'ŗ '!" Entfernung angeführt. Sorgen bereitete auch das Problem einer schnellen Kommunikation zwischen den beiden Firmen. Es gab damals weder Fax noch 5Ǥɮ[† )# E-Mails, sondern nur einen langsamen Fernschreiber mit Lochstreifen. Der Sy~fQ‹V€‡Řȅ )ĽņȻ'ƶɁ$*" Ĉ)Ő Postweg nahm viele Tage in Anspruch. Es gab auch keine Erfahrungen, wie gemeinsame Entwicklungen patentrechtlich behandelt werden sollten. Ņ' ?:)ţŦɘ° 25ĭ¡ɢĩ'ǽƍǸ)*%" # ɵ Einmal davon abgesehen, dass die Kommunikationstechnik rasche ĉ &r‚X$& )*yi„\ dE`ƨûƗ#&ĉəŻLJ Fortschritte machte, stellt sich die Frage, wie es trotz aller Bedenken möglich war, dass diese Zusammenarbeit über 25 Jahre so gut #5ŒȽ)dE`ȟ'ÿǸ&LJñ@ŧ"$#=7 ‚E`ɴ funktionierte? yi„\ɗ)ţŦ×Ǟ*¼"dE`ȟ#¬ő=2)ˆG_`‚ ‹#*yi„\)LJñ Ű)S Xw‡b‡X@a _OX#Àƪ2 Ein großer Vorteil war, dass Minolta nicht nur in ihrer deutschen Vertriebs- organisation sondern auch in Osaka eine Reihe von Mitarbeitern hatte, die Ǭė&S‚v ‹V€‡@Ɖǚ<4‚E`ɖƶ/ ƫƬɊɕ)ƒ‹] ausgezeichnet deutsch sprechen und schreiben konnten. So wurden alle ‹Ūë ŰŻ'Ū‰ŶɔŹÁĵ2 Kooperationsvereinbarungen zwischen Leitz und Minolta in deutscher Sprache #ȓÞ" ɍȌ&$*dE`$ŰŻ ® +ȎļNjı abgefasst. In Wetzlar erledigte außerdem eine Mitarbeiterin von Minolta die @ɍA<$ ŒȽ)ȩȪ@½ŷ<$$#ŰŻ ſƘ) tägliche Korrespondenz per Fernschreiber. Ein halbes Dutzend Führungskräfte aus Entwicklung und Fertigung von Leitz gingen für Monate nach Japan, um r†V}$?=<)5&2ĉə'Áĵ‚E`)LJñ* eine enge Zusammenarbeit aufzubauen. ŰŻ´)ê· dE`'!"$"5ȤĘ&ǀȢ@ş "<$'!5ɰ =2® +ĭɋ)ǘƪǷ)Ů*dE`Ǝų6ūē@ɱȚ¯ Wichtig ist hier auch zu erwähnen, dass Deutsche und Japaner eine Reihe von ="2 Gemeinsamkeiten haben, wie beispielsweise der ausgeprägte Sinn für Ordnung und Disziplin. Nicht zu Unrecht werden die Japaner als „Preußen Asiens“ be- =#*ŵÄ)ţŦr†WGOc'!" §2! Ȝ zeichnet. Die Mitarbeiter von Leitz stellten bei ihren Besuchen in Osaka immer 2 ɵ wieder fest, wie gut die japanischen Kollegen über Deutschland informiert waren. Beispielsweise waren deutsche Lieder und deutsche Literatur bei den ŵÄ)r†WGOc*ĝý#S‡lOc& ‡WpBE‡]‹K{‚‚E älteren Führungskräften hochgeschätzt. K CL (Leica CL) ( CL=S‡lOc‚EK- Compact Leica )Ƴnj) @ŰŻ#ƫ Kommen wir nun zum ersten Kooperationsprojekt. Können Sie dazu Ƭ<$#=*ˆG_`‚‹#‚E`)ˆDƒ‹ŠV~\E‡ einige Informationen geben? (Willi Stein) ȗȔ–£)ǧŞ)5$ɖƶ=5)#)K{‚*=2 Das erste Projekt war die Fertigung der kleinen und kompakten Messsucher- ##ŵ5Ȱɏ&‚EK#MxF‡cCdSäºǡđƞº@ťȲ"2 kamera Leica CL (Abkürzung für Compact Leica) in Japan. Diese war in  ‡YVXaz*S‡lOc&ƋƠ ‡YYyO†‡ C (Summicron-C) Wetzlar unter der Leitung des Leitz-Chefkonstrukteurs Willi Stein entwickelt 9,j‡bD&ŸɃ ‡Y H„x‹ (Elmar-C) # 1:2/40 mm C 1:4/90 mm worden. Die Kamera war die leichteste Leica, die je entstand, besaß das M- Ɖő="2 ĭĝý‚EK)ɖƶ Ĕ—ķŲ‚E`*Ȩ 1970 Bajonett und hatte eine CdS-Belichtungsmessung durch das Objektiv. Das ɐ)ƴĩ&ɱɯ'Ƽɣ=@dE`#¨SXcƫƬ<åǸŇ*&$Å Objektivsystem bestand aus dem kompakten Standardobjektiv Summicron-C Ŭ2=#NJ ‚EK CL)K{‚vbD@yi„\ ƫƬ<ɀ 1:2/40 mm und dem handlichen Teleobjektiv Elmar-C 1:4/90 mm. Als die @ɖĺƻ@ś )#yi„\*ƫƬ@Ĵ ä<ƭŌ ;‚E` Entwicklung der kleinen Leica 1970 abgeschlossen war, sah Leitz auf Grund ‚EK CL' ‡Y@!"ˆG_`‚‹ :“Ʋ•'Ȧą<$ ã; der exorbitant gestiegenen Löhne keine Möglichkeit mehr, diese kostengünstig 3" 3" " " Ɩ4:=2ŰŻú¾#*)K{‚'ŰŻȉ) ‡Y@!" yi„\ ‚E`yi„\CL (Leitz Minolta CL))òðë#Ȧą<$ Das erste Kooperationsprojekt '&;2 war die von Leitz entwickelte Leica CL (Compact Leica), die ab 1973 bei Minolta gefertigt ž •¥lFS4+0? wurde. Die CL war die leich- O*< äºO*- teste und handlichste Leica, die je gebaut wurde. Dazu gab ë1TD0?O*-ì CL es ein kompaktes Standard-  (Leica CL) (Compact Leica) objektiv 2/40 mm und ein hand-  ^æJBQ9 1973 liches Teleobjektiv 4/90 mm. ÐÛ%CL % ¥!ØâCT>)O*- -LO %‡š in Deutschland fertigen zu können. Daher sollte ich es übernehmen, die Ferti- gung des Kameragehäuses der Leica CL durch Minolta in die Wege zu leiten. 1TD0?­²RT6 Minolta war dazu bereit und es wurde vereinbart, dass Leitz die Leica CL mit 2/40 mm CT>)§ÞR Objektiven aus Wetzlar weltweit vertreiben sollte. Nur in Japan sollte der Ver- " T64/90 mm ÐÛ% trieb dieser Kamera mit in Japan hergestellten Objektiven dem Partner unter der Produktbezeichnung „Leitz Minolta CL“ vorbehalten bleiben.

Der eigentliche Schwerpunkt der Kooperation mit Minolta lag bei der ge- ķÄyi„\$)ţŦ)ɍơ* p _OXK{‚)½êɖƶ 9,³) meinsamen Entwicklung von Spiegelreflexkameras und in der Fertigung f_c@‚E`)4'ŰŻ#ƫƬ<$'ǰ =2)½ê¬ƈ einzelner Baugruppen für Leitz in Japan. Wie entwickelte sich diese *)Ľ%)9&Ġɖ'&;2 ɵ Zusammenarbeit?

1963ĭ¡ž‚E`LJK{‚ȗȔɊɕ#¶"u‹\‹Š†‹[ƒ‹X Der seit 1963 bei Leitz in der Fotokonstruktion arbeitende Ingenieur Peter (Peter Loseries) ŘĨ*ŭ“ ) p _OXK{‚)4'aXcƝ3 Loseries hatte die Aufgabe, für eine neue Generation von Spiegelreflexkameras )™Ìȗĕ³Æ|W~‹„@ȵȻ !ǛØ'K{‚) p _OXvbD einen Metall-Lamellenverschluss zu entwickeln, der als separates, getestetes 'ȇƿ# <ɐġDzƃV}_\‹@ɖƶ<­ï@ś "2) und vorjustiertes Modul schnell und einfach an das Spiegelgehäuse einer )V}_\‹|W~‹„*S‡lOc& p _OXK{‚'ǣ3ȴ3åǸ Kamera montiert werden konnte. Zudem sollte das Verschlussmodul klein sein, um den Bau einer kompakten Spiegelreflexkamera zu ermöglichen. Diese &ĝ5)#&"*&;2A#=@ɖƶɏƬ#د@ř Entwicklung sollte die Fertigung in einer Großserie zu niedrigen Stückkosten K{‚vbD)ǣ3Ǔ"SXc@ĉĪ'¨<$ ƻƋ# erlauben und die Montagekosten für das Kameragehäuse deutlich senken.

ķŲ35Ŗ))‚E`LJȗȔŘĨ*‚E`ZO\‹V}_\‹ (Leitz Sector Dem 35 Jahre alten Leitz-Konstrukteur gelang mit seinem Kreisschieber- Shutter - LSV) $ǨĎ&Řȅ@őÏ2ƦÍƹ&ƿŋ'9<įª verschluss eine Meisterleistung. Durch eine genial konzipierte Geometrie ēƹĸ©'9;¹ȄɐġDzƃ ÷ȯ/ X‚EbD‡PȾÓ@ǣ3é?& ziehen die führenden Metalllamellen in einer kombinierten Dreh- und Schiebe- :pD„zR‹c@Ó ɆȂDzƃ ÷ȯ& :='Ǫ 2:' bewegung über das ganze Bildfenster, während die abdeckenden Lamellen †‹[ƒ‹XŘĨ*ɡÁƭ)Xƒ_c@ĸő<Dzƃ)Ũơ@Ė'ĥĎ&ɭ diesen in einer Drehbewegung folgen. Weiterhin gelang es Loseries, den Drehpunkt der den Schlitz für die Belichtung bildenden Lamellen mit einer Ó)įªēƹĸ©#k‹^}„'V}_\‹Ż© : &;ć´'Vpc ausgeklügelten Antriebsgeometrie virtuell weit nach außerhalb des Verschluss- <$'őÏ)#='9; &;ĝ&ȑIJ@ů÷<# körpers zu verlagern, womit diese wiederum nur über einen relativ kleinen ƝA)#)9&ĸ©/ ɋǰ ƥ'ĝȰɏ)K{‚V}_\‹@ Winkel schwenken mussten. Diese Anordnung war der Schlüssel zu einem Ėƨ<ɒ#=7 1972ĭ9Ŷ14۟‚E`LJƥȘ1904751ç# besonders kleinen und leichten Kameraverschluss und wird daher auch als = –ȡƕǙø$& "2 Hauptanspruch in dem Leitz-Patent Nr. 1904751 vom 14. September 1972 genannt. 4" 4" " " O*<ÔÓÊHW9WVSW8PW5(Peter Loseries) 亴Õr Der von dem Leitz-Konstrukteur Peter Loseries entwickelte und patentierte Kreis- ˜O*<709W3M;9WƃœÎÖay1DQ schieberverschluss war eine Meisterleistung. Der Prototyp wurde von Copal, Tokio, in Lizenz zur Fertigungsreife für die Serienproduktion gebracht und unter der 멽ª\ì O*7T5'˜â¶sËRGQäº1 (Copal) Bezeichnung „Copal Leitz Shutter“ (CLS) exklusiv an Minolta und Leitz geliefert." DQO*<3M;9(Copal Leitz Shutter)(CLS)wµq»JBQ9 O*<bÅ%

" Links die dem Objektiv zugewandte Seite mit dem elektronisch gesteuerten Ver- ‹íRT6c #Òè 3M;9Wêp2*@E)QKc #Òi¼ schlussantrieb. Die filmseitige Ansicht (rechts) mit den bogenförmigen Führungen lässt erkennen, welche Geometrie dafür sorgt, dass sich bei geringem Platzbedarf t|.*@ Ž`†»’_'¯·É«'& 5HW die Lamellen in der geforderten Weise bewegen. 5™Ñšp $

Wie kam es, dass Minolta bereits 1971 bei den ersten Gesprächen mit 1971ĭyi„\ ‚E`$ŵÄ)Ȝé@ş ɛ)ŭijV}_\‹ Leitz großes Interesse an diesem neuen Verschluss zeigte? 'ĉĆǼí@dž)*%"# ɵ Auch Minolta wollte sich von einem in das Spiegelgehäuse eingebauten Tuch- verschluss trennen und einen kostengünstigen, leicht montierbaren Metall- yi„\5 p _OXvbD'¾ȁ<ħīV}_\‹ :ǹÛ ã; Lamellenverschluss von einem Hersteller wie Copal oder Seiko beziehen. Der Ÿ)ǛØ&¨SXc)ɐġDzƃV}_\‹@Sl„ ZES‹ (Copal) seit Jahren angebotene Copal Square kam dafür aber nicht mehr in Frage. (Seiko) :ȠɁ<$@Ǵ ")#ɔĭJpB‹=" Sl„ Denn dieser war mit 62 Millimeter Bauhöhe für die Konstruktion einer kompak- XOHC (Copal Square) *5*6óɩć#$)*ȗȔɱ 62mm ten Spiegelreflexkamera, die seinerzeit im Trend lag, nicht geeignet. Auch war ;ķŲƔ) S‡lOc& p _OXK{‚)Ɖȼ'Ʌ&  dieser „Oldtimer“ sperrig und laut. Da kam Leitz mit dem Vorschlag gerade :#2)J‹„d\Ex‹*Ģĵ;V}_\‹ɤ ĉ rechtzeitig, mit seinem neuen Verschluss gemeinsam eine neue Generation von )#'\Ey‡P9‚E` :ŭij)V}_\‹@­ "ŭ“ SLR-Kameras zu entwickeln. ) p _OXK{‚@½ê#ɖƶ9$ţƅ  )# Der Prototyp des Verschlusses, den Minolta begutachtet hatte, sollte dazu von Copal, dem bekannten japanischen Hersteller von Kameraverschlüssen, für die yi„\ ɓĕV}_\‹)ț¬ð*ŰŻ)ŷë&K{‚V}_\‹{ Großserienfertigung optimiert werden. Er erhielt den Namen „Copal Leitz ‹K‹#

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" " CLS3M;9W‘¤ 0O O*-R3(Leica R3)O*< Der CLS-Verschluss feierte seine Die Leica R3 war die erste Leitz 5¥!Íx° eÜ»RER; JBQ9 hväºSLR- Premiere in der Minolta XE-1, eine der Spiegelreflexkamera aus der ge- LORER;05-LOÁXu 05-LOJBQ9XE-1 damals interessantesten und fort- meinsamen Entwicklung von SLR- (Minolta XE-1)l g% ®$¥!áÑ¿j schrittlichsten Spiegelreflexkameras Kameras von Leitz und Minolta. Ihr JBQ9XE-1œÎž 䄕 ´›5I;?±fZá dieser Klasse. Die Minolta XE-1 war wichtigstes Alleinstellungsmerkmal RER;05®¾ÁXu® ³Œ{±fkŸ±f35=K das erste Spiegelreflexmodell seit waren die umschaltbaren Belich- Beginn der technischen Kooperation." tungsmethoden selektiv und integral."  

Blieb es beim CLS-Verschluss oder wurde die geschützte Geometrie des CLSV}_\‹' <½êɖƶ'$%2 )# =$5‚E` ƥ Kreisschieberverschlusses von Leitz nachher auch anderweitig genutzt? Șƌ@±ş<‚E`ZO\‹V}_\‹(LSV))įªēƹĸ©5ĽŰÆȹ Der weltbekannte Uhrenhersteller Seiko nutzte später das von Peter Loseries ƙƭ=)# ɵ bei Leitz entwickelte und patentierte Bauprinzip zur Realisierung eines weiter “Ʋƹ'ŷë&ŲȔ{‹K‹#ķŲw„cL„#)ƫƬSXc*ŰŻ)=$ damals mit denen in Japan durchaus vergleichbar waren. Besonders wichtig 01ê t„#<$ Åű2‚E`'$;ƥ'ɍȌ )* war für Leitz auch die Tatsache, dass der vorgesehene Standort in der Nähe Ǔû˜ĕû w„cȶɉ#ɬȄƍ#3Ųɗ :&$#= von Porto in nur drei Flugstunden erreicht werden konnte. Somit konnten '9;® +Řȅƹóɩ ƶƫ"5'ˆG_`‚‹ :HMXl‹ beispielsweise technische Probleme schnell durch Entsendung von Experten c@ƚɄȒƖ# 2ɱIJ&Řȅ@Ȍ<ȍdz¬ƈ'ğÑ<¸lj aus Wetzlar gelöst werden. Wichtig für die Standortwahl war auch die Möglich- &LJñ@ŀ:=<åǸŇ5ɍȌ™ɦ# keit, gute Mitarbeiter für anspruchsvolle Anlernberufe zu finden.

6" 6" " " IQ?.QIQ?٠ߣÂ%O*< Im Neubau des Zweig- ̽Š}1975 werks von Leitz in der Nähe von Porto (Por- ‘l175] ˆo tugal) waren 1975 zu- —¬z¢ 1994 nächst 175 Mitarbeiter –~n beschäftigt – bis 1994 500]Ý©Š} stieg die Zahl sukzes- €åU+;

Ɍ4ƻ#Š;ȷ<$‚EKŠ p _OXK{‚ ƫ Ɛ=)*yi Nüchtern betrachtet überlebte die Spiegelreflex-Leica nur durch die erfolg- „\$)²ɨ'ȈŸ:=S‚v ‹V€‡) #yi„\XE-1) reiche, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Minolta. Die Leica R3, das Schwestermodell der Minolta XE-1, kam zur photokina 1976 auf den Markt und ĐďƍǏ#<‚EKR3*1976ĭ)pIcMe#ƶȆ=ɠđV}_\‹ war mit ihrer elektronischen Verschlusssteuerung das erste Modell einer neuen ÉŁ@ťȲ‚E`LJ) p _OXK{‚ŭVƒ‹YǕ1çƍ#Ż Serie von Spiegelreflexkameras aus dem Hause Leitz. Ein wichtiges Alleinstel- ƍǏ)ɍȌ&ǒÁƥɔ*‚E`#ɖƶXw_cƞº$•ĊɍơĬü lungsmerkmal waren die von Leitz entwickelten umschaltbaren Belichtungs- ƞº)ÃŤ åǸ&ƞºVXaz# messmethoden – selektiv und integral.

1980ĭ='ǪS‡lOc&‚EKR4 (Leica R4) *yi„\XD-7 Die kompakte Leica R4, die 1980 folgte, war das Gegenstück zur Minolta XD-7 (Minolta XD-7) 'ƽń<ƍǏ#‚E`ŵÄ)ĈƍǸǺÓƍǏ#Ǧ; und somit der erste Multiautomat von Leitz. Er bot Zeit-, Blenden- und Pro- ¸¹AEV}_\‹¸¹AEr†P‚zAE@ȇµ"2)Ľ grammautomatik. Die Leica R7, die 1992 im mittlerweile klassischen Design der 1992ĭ'‚EKR (Leica R) )O‚V_ObUE‡#Ʒā‚EKR7 Leica R erschien, war in Bezug auf die Elektronik eine völlig neue Kamera: Die (Leica R7) *ɠđǝǧ'ɘ"*¼ŭK{‚#xEO†r†Z Hauptfunktionen wurden durch einen Mikroprozessor gesteuert. _T –ȌƍǸ@ÉŁ2 Die Kooperation zwischen Leitz und Minolta bestand über ein Vierteljahrhundert. Wie war so etwas ohne Kapitalverbund möglich? ‚E`$yi„\”LJ)ţŦ*25ĭ¡Ǫ 2ȩŻţŦ&#%)9 '"= åǸ )# ɵ

7" 7" " " ‚E`$yi„\) p _OXK{‚Ū“ èǏĸ@Ć "ĦāÕ= ĉ &őƁ@ 42ƥ'İǙ& ‡W@ŒŢ œŤ ‡Y)Ȧ Der Erfolg von mehreren Generationen von Spiegelreflexkameras von Leitz und ąæŪ@5Ǵŏ<$ĉ &őÏ#='Ð ‚E`)S‡lOc& Minolta, die in vielen Varianten auf den Markt kamen, war groß, insbesondere, wenn man die verkaufte Stückzahl einer breiten Palette von Wechselobjektiven ‡WpBE‡]‹ŠK{‚‚EK 9,yi„\ ƦǺ'ɖƶƥȘ@ CL einbezieht. Hinzu kamen die kompakten Messsucherkameras Leica CL von Ŕŷ

" 1980º%JBQ9CLE(Minolta CLE)ë1TD0?O*-V,R0 " ?SA;0ì(Compact Leica Electronic)JBQ9 O*-CL 'GW Die Minolta CLE (Compact Leica Electronic) von 1980 war eine von Minolta auf 5äº1TD0?RT4E(*T:W-LO[ŸRT6 Basis der Leica CL entwickelte, kompakte Messsucherkamera mit Wechseloptik und zukunftsweisender Belichtungsautomatik. Rechts die speziell für die CLE ¹¨»Ìpéj'ÏdtCLE·mÚÔÓ%JBQ9 konstruierten Minolta M--Objektive 2/40 mm, 4/90 mm und 2,8/28 mm." MS;1WQ (Minolta M-Rokkor) 2/40 mm4/90 mm "2,8/28 mm

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S‚v ‹V€‡ ɔǩǪ<'!=½Ⱥơ ľ'Ğ&&;”LJ$ Es lag in der Natur der Sache, dass mit Fortdauer der Kooperation die Gemein- samkeiten allmählich geringer wurden und beide Partner auch zunehmend 5==ɂ òð/ ȦąŒƳ@ȸÞ<$ Ă " $*ǺƢ unterschiedliche Produkt- und Verkaufsstrategien verfolgten. Und so lief die )ő;Ȅ #"ɔĭ'?<Ė;Ĉ S‚v ‹V€‡ ľ' langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit nach und nach aus. Nichtsdesto- Ǣ—" )#$* nWhXl‹ce‹#<”LJ*ɔŹ' weniger waren die Geschäftspartner aber in der langen Zeit der Kooperation zu ?<ţŦ)ȿǎ#ߝ$&;)Ľ5ßčƹ&ɗɘ° ɔǫş=2 Freunden geworden, so dass die guten zwischenmenschlichen Kontakte auf  Dauer erhalten blieben.

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