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Kathrin Sonntag „WHAT´S LEFT WHEN YOU´RE RIGHT“ 27. November 2014 bis Frühjahr 2016 (verlängert)

Pressegespräch Montag, 24. November 2014, 11.00 Uhr im Kunstverein Hanno- ver

Eröffnung Mittwoch, 26. November 2014, 19.00 Uhr Kathrin Sonntag „WHAT´S LEFT WHEN YOU´RE RIGHT“, 2014 ein Projekt der Stiftung Niedersachsen und digitale Simulation! des Kunstvereins Hannover aus der Reihe Stufen zur Kunst ! ! ! Hannover, 26.11.2014 Stufen zur Kunst ist eine Projektreihe der Stiftung Niedersachsen und des Kunstvereins Hannover, die seit 2010 in wechselndem Rhythmus raumgreifende Gestaltungen präsentiert, die speziell für das Treppenhaus im Ostflügel des Künstlerhauses entwickelt wer- den. Unter fünf eingeladenen Künstlern setzte sich dieses Jahr 2014 die Berliner Künstlerin Ka- thrin Sonntag (*1981) mit ihrem Konzept für die Installation „WHAT´S LEFT WHEN YOU´RE RIGHT" durch und bespielt nun als fünfte Künstlerin dieser Reihe den semi-öffentlichen Raum.

Kathrin Sonntags Fotografien, Collagen, Diaprojektionen, Filme und Skulpturen werden stets in installa- tivem Zusammenspiel präsentiert und thematisieren den Vorgang des Sehens, Wahrnehmens, Beo- bachtens und Erkennens. Nicht zuletzt besticht ihre Arbeitsweise durch einen spielerisch-humorvollen Charakter. Alltägliche Gegenstände und Situationen werden durch feine Verschiebungen und komposi- torische Eingriffe zu Bühnen von dezenter Widersprüchlichkeit, die unsere Wahrnehmung immer wieder neu auf die Probe stellen.

Im Zentrum von Kathrin Sonntags für das Treppenhaus entwickelter Installation WHAT´S LEFT WHEN YOU´RE RIGHT (2014) steht die nonverbale Kommunikation, wie sie durch unterschiedliche Arm-, Hand- oder Fingerstellungen stattfindet. Freigestellt auf weißem Hintergrund zeigen fotografische Auf- nahmen von Armen und Händen in überdimensionierter Größe deren divergente Bewegungen in ver- schiedenste Richtungen – mal nach oben, mal nach unten, mal zur Seite. Assoziationen zum Lotsen der Bewegungsrichtung werden durch den Titel aufgegriffen, welcher allerdings ebenso wie die visuel- len Zurufe in sich widersprechende Richtungen keine wirkliche Orientierung bietet, sondern eine mehr- fache Lesart nahelegt: „Was befindet sich linker Hand, wenn man sich rechts befindet?“, „Was bleibt übrig, wenn man Recht hat?“, ...

Als Hoch- und Querformat in Form großformatiger Fototapeten produziert, bespielen die Aufnahmen nicht nur auf verschiedenen Ebenen die Wände des 17 Meter hohen Treppenhauses, sondern setzen sich ebenso auf den Stufen des Treppenaufgangs und auf dessen Unterseite fort. Damit betont Kathrin Sonntag die spezifischen architektonischen Gegebenheiten und bringt eher unbeachtete Schrägen, An- und Aufsichten zum Vorschein. So eröffnet das Begehen des Treppenaufgangs nicht nur völlig neue Ansichten, sondern ebenso ein sich wandelndes Zusammenspiel aus Bewegungen und Gegen- bewegungen unterschiedlicher Gesten, die wiederum auf den Raum außerhalb des Bildes verweisen und sowohl sich selbst als auch die architektonischen Gegebenheiten zu kommentieren scheinen.

In der Geste sind, wie wohl in jedem Prozess des Verkörperns, Musterhaftes und Einzigartiges, Aus- tauschbares und Ereignishaftes untrennbar miteinander verbunden. Bei Kathrin Sonntags kaleidoskop- artiger Aufführung von Gesten handelt es sich um solche, die kontrolliert sind, die uns jedoch in glei- cher Weise unbewusst unterlaufen könnten. Als Zeigegesten verweisen sie in verschiedene Rich- ! ! tungen, locken uns mit gekrümmtem Finger an, halten – als zum Zeichen geratener Fingerzeig – den Daumen nach unten, suggerieren eine Unentschlossenheit, indem sie sich gegenseitig überkreuzen, oder eine Offenheit anhand von ausgestreckten Armen und geöffneten Händen. Im Verbund mit der Architektur des Treppenhauses entwickeln sie einen vielschichtigen Dialog, der sich mit wechselnder Blickperspektive jeweils neu formiert und den Schwindel erregenden Charakter des Treppenhauses mit einem humorvollen Augenzwinkern aufgreift.

Biografisches: Kathrin Sonntag studierte an der Universität der Künste in der Klasse von Prof. . Arbeiten der Künstlerin waren bereits im Haus der Kunst, München (2014), der Pi- nakothek der Moderne, München (2013), oder im Kunstmuseum Bonn (2012) zu sehen. 2012 zeigte der Kunstverein Hannover Kathrin Sonntags Diaprojektion „Blame it on Morandi“ (2011) im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Made in II“.

Hintergrund zur Projektreihe Stufen zur Kunst: Stufen zur Kunst ist eine Projektreihe der Stiftung Niedersachsen und des Kunstvereins Hannover. Seit 2010 werden pro Turnus fünf Künstler eingela- den, einen Projektvorschlag für das Treppenhaus zu entwickeln. 1999 wurde im Zuge des Umbaus im Ostteil des 1856 von Conrad Wilhelm Hase entworfenen Künst- lerhauses Hannover von den Architekten Pax + Brüning ein großzügiges Treppenhaus als direkter Zu- gang zur Stiftung Niedersachsen eingebaut, dessen Architektur bewusst zurückhaltend und minimali- stisch gestaltet wurde, um Raum für künstlerische Projekte zu schaffen. Bisherige Teilnehmer waren Heike Mutter und Ulrich Genth (2013), Lothar Götz (2012), Esther Stocker (2011) und Christian Helwing (2010)

Kathrin Sonntag wird beim Pressegespräch anwesend sein. Das Projekt ist ab dem 27. November 2014 kostenfrei zugänglich.

Alle Pressebilder und -texte zu diesem Ausstellungsprojekt werden als Download-Service auf der Website des Kunstvereins www.kunstverein-hannover.de unter „Presse“ zur Verfügung gestellt.

Pressekontakt Barbara Schiltenwolf / [email protected] / 0511/1699278-12

Öffnungszeiten Dienstag–Freitag 9.00–19.00 Uhr Samstag und Sonntag 11.00–19.00 Uhr während der Ausstellungslaufzeiten des Kunstvereins Hannover

Sophienstraße 2 30159 Hannover www.stufenzurkunst.de!

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Kathrin Sonntag Biografisches

Kathrin Sonntag geboren 1981 in Berlin studierte an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Prof. Lothar Baumgarten. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

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Auswahl Einzelausstellungen

2014 „WHAT`S LEFT WHEN YOU`RE RIGHT“, Stufen zur Kunst Kunstverein Hannover und Stiftung Niedersachsen, DE „I see you seeing me see you“, Cooper Gallery, Dundee, GB

2013 „Abwesen” Schaustelle der Pinakothek der Moderne, München, DE „Green Doesn’t Matter When You’re Blue”, Aspen Art Museum, USA

2011 „Mühsam ernährt sich das Einhorn”, Kunstverein , DE „Double Take”, Galerie Kamm, Berlin, DE

2010 „Zum bunten Schwein”, Samsa, Berlin (mit Jan Molzberger), DE „ES”, annex 14, Berne, CH „Futur intérieur”, Kunstraum Walcheturm, Zurich, CH

2009 „Mittnacht”, Swiss Institute, New York, USA „Dracula‘s Ghost”, Galerie Kamm, Berlin, DE „Superkalifragilistigexpialigetik”, GAK, , DE

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Auswahl Gruppenausstellungen

2014 „Welt ohne Zeit – turnover”, Leibziger Straße 60, Berlin, DE „Salon Distingué”, Museum Langmatt Baden, CH „Goetz Collection Part 6”, Haus der Kunst, München, DE

2013 „Everything and All of That“, Simone Subal Gallery, New York, USA „At Work - Atelier und Produktion als Thema der Kunst Heute“, Museum für Gegenwartskunst, Siegen, DE „Swiss Art Awards“, Basel, CH

2012 „Dorothea von Stetten-Kunstpreis”, Kunstmuseum Bonn, DE „II Moscow International Biennale for Young Art”, RU „Idea Is the Object”, D’Amalio Terras Gallery, New York, USA „Beyond words”, GAK Bremen, Bremen, DE „Made in Germany II” Kunstverein Hannover, DE

2011 „L’evento immobile”, Casa Masaccio, San Valdarno, IT „Voluntary Scultures”, LM Projects, Los Angeles, USA

2010 „I put a frame on you”, TÄT, Berlin, DE „OFF curated by_Vienna 2010”, cur. by Nadim Vardag, Galerie Georg Kargl, Vienna, AT „AKA SYMBOL”, forgotten bar, Berlin, DE „Berlin – Paris”, Gaudel de Stampa, Paris, FR „Leopards in the temple”, Sculpture Center, New York US

Auswahl Preise und Auszeichnungen

2013 Eidgenössischer Kunstpreis Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn

2012 DAAD Forschungsstipendium (New York)

2009 Eidgenössischer Kunstpreis Preis der Dr. Georg und Josi Guggenheim Stiftung

2008 Residency at FLACC workspace for visual artists in Genk BE

! ! Bilddaten

Stufen zur Kunst Kathrin Sonntag: „WHAT’S LEFT WHEN YOU’RE RIGHT“ !

Kathrin Sonntag WHAT’S LEFT WHEN YOU’RE RIGHT Stufen zur Kunst, Künstlerhaus Hannover, 2014 Modellansicht

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Kathrin Sonntag WHAT’S LEFT WHEN YOU’RE RIGHT Stufen zur Kunst, Künstlerhaus Hannover, 2014 Modellansicht

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Kathrin Sonntag Mimikry #2, 2010 Messing, Holz, Papier Schirmständer und Sockel: 170 × 40 × 40 cm Print: 84 × 59 cm Courtesy die Künstlerin

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Kathrin Sonntag Mühsam ernährt sich das Einhorn, 2011 86 Diapositive, 7 Projektionen Loop, 15 Min. ! Courtesy die Künstlerin

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Kathrin Sonntag Blame it on Morandi, 2011 27 Diapositive Ton, Loop, 7 Min. ! Courtesy die Künstlerin

Portrait Kathrin Sonntag Foto: Nina Hoffmann

Die Pressebilder sind ausschließlich frei zur Berichterstattung über das Ausstellungsprojekt. Die Abbildungen sollen in Farbe abgedruckt und dürfen weder beschnitten noch manipuliert werden.

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