Newsletter 04/12 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 04/12 DIGITAL EDITION Nr. 308 - März 2012 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 04/12 (Nr. 308) März 2012 editorial Hallo Laserdisc- und DVD- zu hören war. Unser Sound Desi- Designer nicht so schnell aufgibt. Fans, gner hatte daraufhin in unserem Er hatte die Idee, den Film jetzt liebe Filmfreunde! Studio das DCP auf Herz und Nie- vom zweiten installierten Digital- Hatten wir nicht eben erst Ausgabe ren geprüft. Damit sollte sicherge- server abzuspielen. Damit hatten 307 unseres Newsletters publi- stellt werden, dass das DCP (Digi- wir einen durchschlagenden Erfolg: ziert? Unglaublich wie schnell die tal Cinema Package = das digitale endlich wurden die Tiefbässe so Zeit momentan an uns vorbeirast. Pendent zum 35mm-Film) auch wiedergegeben, wie es während As sind gefühlte zwei Newsletter tatsächlich eine LFE-Audio-Spur der Tonmischung klang! Somit hat- pro Woche! Aber das ist vermut- mit den beabsichtigten Sound- ten wir einen passablen Work- lich nur ein Effekt fortschreitenden effekten beinhaltete. Das Ergebnis Around gefunden, mit dem wir un- Alters. Je älter man ist, desto war beruhigend: alle Töne – ob sere Filmpremiere guten Gewis- schneller scheint sich die Erde zu hoch oder tief – waren in der 5.1 sens durchziehen können. Das ge- drehen. Vielleicht aber liegt es PCM Spur enthalten. Damit war fundene Tonproblem im Kino auch nur einfach daran, dass wir eine weitere Dienstreise ins selbst wird aus Zeitgründen erst zu mit Hochdruck an der Fertigstel- Premierenkino fällig. Und auf die einem späteren Zeitpunkt behoben lung unseres Filmprojektes arbei- bereitete sich unser Sound Desi- werden können. ten. gner speziell vor. So wurden von THE GIRL WITH THE In jedem Fall freuen wir uns jetzt Erst wenn man selbst einmal unter THORN TATTOO nicht weniger auf die Filmpremiere im großen die Filmemacher geht, weiß man, als sechs verschiedene DCPs her- Kinosaal. Die Heimkinoversion mit welchen Unwägbarkeiten sich gestellt. Bei jedem der DCPs wur- wird ab 11. März 2012 im Internet so mancher Regisseur bei der Prä- de der LFE-Track um 5dB ange- zu finden sein. Folgen Sie einfach sentation seines Werkes herum- hoben. Auf diese Art und Weise den Hinweisen auf schlagen muss. Denn was man als sollte festgestellt werden, ob die www.laserhotline.de. Und wer den Regisseur im kleinen Vorführstudio schwache Subbass-Wiedergabe Film mit einem wirklich knackigen währen der Post Production zu nur pegelabhängig war. Der Test 5.1-Sound im eigenen Heimkino sehen und zu hören bekommt, war ernüchternd: obgleich der Pe- erleben möchte, dem bieten wir muss im Premierenkino noch lange gel des LFE-Tracks von 0 bis das Werk ab Mitte März wahlwei- nicht so aussehen geschweige denn 25dB angehoben wurde, änderte se als DVD oder als Blu-ray Disc klingen. Diese wertvolle Erfahrung sich an der Subwoofer-Wiederga- an. Die Details hierzu werden noch durften wir in den vergangenen Ta- be nichts. Dieses Ergebnis sowie rechtzeitig bekanntgegeben. gen machen. Während einer ersten die Tatsache, dass alle Subwoofer Testvorführung unseres Films THE in Betrieb waren, ließ nur eine Ihr Laser Hotline Team GIRL WITH THE THORN Aussage zu: irgendetwas im Signal- TATTOO in dem von uns ausge- weg vom digitalen Kinoserver zu wählten Premierenkino mussten den Subwoofern beschnitt den wir feststellen, dass der Subbass- Frequenzgang nach unten hin. Was Anteil unserer 5.1-Mischung kaum also tun? Gut dass unser Sound LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 04/12 (Nr. 308) März 2012 Gods Reloaded Die Superhelden reichen dem Filmpublikum nicht mehr. Waren sie reich ist hier nichts mehr. Ein Film, der übersetzt “Die Unsterbli- vor einigen Jahren noch Ersatz für die Götter der Antike, werden chen” heißt und dessen Moral ist, dass nur Taten Unsterblichkeit sie in letzter Zeit immer mehr zu animierten Action-Figuren. Und bringen können? Schwach, Hollywood, schwach. die Götter? Haben sich zurückgemeldet. Nun wird oft das Argument hervorgeholt, dass die alten Mythen Von 300 über Percy Jackson and the Olympians: The Lightning auch nur Fantasie waren. Geschichten, die erzählt, gewandelt und Thief bis hin zu Immortals, die einst vergessene Mythologie gesponnen wurden. Doch bei mythologischen Stoffen – so sehr sie scheint wiederauferstanden zu sein. “With a vengeance”, wie die auch in der Fantasie verankert sein mögen – kann und darf dieses Amerikaner sagen würden. Argument nicht greifen. Viel Mythologisches basiert auf wahren Begebenheiten und Abläufen. Hatten bei der Schlacht von Troja Das Problem ist: Hollywood hat keine Ahnung von Mythologie. Aphrodite, Athene und Poseidon ihre Finger im Spiel? Wir werden Grobe Fehler in den Plots und Figuren gehen weit darüber hinaus, es nie wissen. Die Schlacht jedoch hat wahrlich stattgefunden. Die dass Eisen in der Bronzezeit erscheint oder Orakel Altgriechisch Könige, Helden und Reiche, um die es ging, gab es wirklich. Inso- anstatt mykenisches Griechisch sprechen. Da passiert es plötz- fern hat die Mythologie historischen Wert, der durch lich, dass die von Land umgebene Stadt Sparta Zugang zum Meer Verquirlungen wie in Hollywood nicht nur verlorengeht, sondern erhält (Troy) oder die Schlacht bei den Thermopylen nicht nur ganze Generationen in Gefahr bringt, völlig falsche Zusammenhän- anders verläuft, sondern sich auch im Jahr irrt (300). Das amerika- ge zu erlernen. Ebenso darf man auf einen gewissen Kanon pochen, nische Schulsystem lässt grüßen. der erhalten bleiben sollte. Götter plötzlich mit Titanen gleichzu- stellen, obwohl die Titanen ihre Urahnen waren, ist falsch und Doch Schnitzer dieser Art wären verzeihlich. 300 Regisseur Zack verwirrend. Nur weil die Antike ein größeres Pantheon hatte als Snyder redet sich ob der eben genannten Anklagepunkte damit die heutigen Monoreligionen, mit Mitgliedern die wenig heilig und raus, dass er “eine Geschichte zeigen wollte, wie sie sich Sparta- dogmatisch und sehr menschlich in ihren Emotionen waren, bedeu- ner am Lagerfeuer erzählen würden” und mit ein bisschen gutem tet das nicht, dass man ihre Übermittlungen ohne weiteres ausein- Willen kann man es ihm abkaufen. Unverzeihlich allerdings, was anderreißen kann. Würde jemand die Geschichte Jesu erzählen, die heutigen Filme mit dem mythologischen Kanon von einst ma- z.B. als einen schwertschwingenden Anführer einer Truppe von chen. Sie zerstören ihn vollkommen. Es scheint, als seien nur noch Rebellen, der am Ende mit Magdalena auf einem Esel in den Son- die Namen einiger Helden und Götter übriggeblieben, nichts aber nenuntergang reitet – es würde einen Aufschrei geben. Aber Athe- von ihrer Herkunft, ihren Geschichten und Schicksalen. Sie werden ne, die Göttin des Krieges und der Weisheit, einer Horde Kakerla- aufgereiht und dann in wirre Plots gebastelt, ohne Recherche oder ken-Zombies zum Fraß vorwerfen, das geht. Gewissen, basierend lediglich auf vagen Erinnerungen multipler Drehbuchautoren. Bestes Beispiel? Immortals von 2011. Hier Wir, die Zuschauer, sollten anspruchsvoller sein. Aber je mehr bleibt kein mythologischer Stein auf dem anderen. Kurz gefasst Mytho-Schund es auf die Leinwände schafft, desto weniger kön- erzählt der Film die Geschichte des Menschen Theseus, der sich nen wir das. Besonders junge Generationen haben fast keine plötzlich in einem schicksalhaften Kampf mit dem bösen König Vergleichsbasis mehr. Ein Plädoyer für mehr Lesen drängt sich hier Hyperion befindet, der, um den Göttern eins auszuwischen, die fast auf, denn die Filme haben uns momentan nur wenig beizubrin- Titanen befreien möchte. Einen König Hyperion hat es, weder real gen. Der beste, “reinste” Mytho-Film ist derzeit … Percy Jackson noch fiktional, je gegeben. Hyperion war der Sage nach selbst ein and the Olympians: The Lightning Thief, welcher wenigstens die Titan. Auch wird man den Film befremdlich finden, wenn man an grundlegenden Zusammenhänge und Figuren akkurat erklärt. Es ist dem Glauben festhängt, Götter seien unsterblich. In diesem Film – nicht falsch, Freude an extravaganten Schlachtsequenzen, wunder- dessen Titel unwillkürlich ironisch und lächerlich ist – sind Götter schönen Frauen in drapierten Kleidern und CGI-Monstern zu ha- und Titanen imstande sich gegenseitig nach Herzenslust umzu- ben. Entertainment ist ein hohes Gut. Aber wenn das bringen. Sicher braucht es ein paar Fausthiebe mehr, ein wenig Entertainment durch Vernachlässigung wichtigerer Güter – unserer Akrobatik hier und da, aber letztendlich sind sie sterblich. Nicht Historie, real und fantastisch, unserer Bildung – überhandnimmt unbedeutende, kleine Götter, sondern Größen wie Poseidon und und uns auf Dauer dumm macht, muss man dem Einhalt gebieten. Athene segnen hier das Zeitliche. Die einst stolzen Titanen wer- Athene hätte es so gewollt. den hier zu gedopten Zombies, die wie Kakerlaken aus dem Boden Anna Rudschies krabbeln und alles beißen, was sich bewegt. Andere mythische Ecksteine wie das Labyrinth des Minotaurus oder Phädra werden Anna freut sich über Ihr Feedback: eingestampft und zu einer kaum erkennbaren Paste verwurstet. Plötzlich sind Phädra ein Orakel, der Minotaurus ein sadistischer [email protected] Handlanger und das Labyrinth ein Totentempel. Logisch oder lehr- LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 04/12 (Nr. 308) März 2012 Wolfram Hannemanns Film-Blog Dienstag, 14. Februar 2012 noch die Leinwand zu füllen versteht. Filmmusik von Helmut Zerlett und Chri-