Gemeinde Dörentrup | Stadt Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept

Dörentrup

Barntrup

Städtebauförderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“

Auftragnehmer:

In Kooperation mit: Auftraggeber

Stadt Barntrup Mittelstraße 38 32683 Barntrup Ansprechpartner: Franz-Joachim Kuhs

Gemeinde Dörentrup Poststraße 11 32694 Dörentrup Ansprechpartner: Burkhard Rüther

Auftragnehmer

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG Oelmühlenstraße 23, 33604 Bielefeld Tel. +49 (521) 584864 22 Fax +49 (521) 584864 30 www.dsk-gmbh.de Ansprechpartner: Carsten Lottner, Andre Wagner

Grontmij GmbH Hefehof 23, 31785 Hameln Tel. +49 (5151) 934 0 Fax +49 (5151) 934 266 www.grontmij.de Ansprechpartner: Heiko Wiebusch, Bernd Sieck

Gefördert durch:

Bearbeitungsstand: Januar 2012 Inhaltsverzeichnis

1. Anlass, Ziel und Erarbeitungsprozess Seite 1

2. Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ Seite 3

3. Ausgangslage der Kommunen Seite 4

3.1 Räumliche Einordnung und Verkehrsanbindung Seite 4

3.2 Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel Seite 6

3.3 Wirtschaftsstruktur Seite 7

3.4 Daseinsvorsorge und Versorgungsfunktion Seite 8

3.5 Kultur, Freizeit und Naherholung Seite 9

3.6 Bestehende Planungen Seite 10

4. Analyse der Untersuchungsgebiete Seite 13

4.1 Dörentrup-Zentrum Seite 13 4.1.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge Seite 14 4.1.2 Gebäudenutzung und Leerstände Seite 16 4.1.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen Seite 17 4.1.4 Verkehr Seite 18

4.2 Dörentrup-Bega Seite 20 4.2.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge Seite 20 4.2.2 Gebäudenutzung und Leerstände Seite 21 4.2.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen Seite 23 4.2.4 Verkehr Seite 24

4.3 Barntrup-Zentrum Seite 25 4.3.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge Seite 26 4.3.2 Gebäudenutzung und Leerstände Seite 27 4.3.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen Seite 29 4.3.4 Verkehr Seite 30

4.4 Barntrup-Sonneborn Seite 32 4.4.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge Seite 32 4.4.2 Gebäudenutzung und Leerstände Seite 33 4.4.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen Seite 34 4.4.4 Verkehr Seite 35

5. Entwicklungsziele Seite 36

6. Maßnahmen- und Handlungskonzepte Seite 37

7. Maßnahmen- und Kostenübersicht Seite 40

8. Projektleitblätter Seite 42

Literaturverzeichnis Seite 72

Anhang Seite 73 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Erarbeitungsprozess des ISEK Seite 2 Abbildung 2: Kommunen im Kreis Seite 5 Abbildung 3: Untersuchungsgebiet Dörentrup-Zentrum Seite 14 Abbildung 4: Neuer Gebäudekomplex mit Rathaus Seite 15 Abbildung 5 und 6: Altes Rathaus Dörentrup Seite 16 Abbildung 7 und 8: Leerstehende Hallen der dfp Seite 17 Abbildung 8 und 9: Grünzug am Hillbach Seite 18 Abbildung 10 und 11: Mittelstraße, Dörentrup-Zentrum Seite 19 Abbildung 12 und 13: Mühlenstraße und Kassenstraße Seite 19 Abbildung 14: Untersuchungsgebiet Dörentrup-Bega Seite 20 Abbildung 15 und 16: Kindergarten und Turnhalle Bega Seite 21 Abbildung 17 und 18: Leerstehende Ladenlokale in Bega Seite 22 Abbildung 19 und 20: Sanierungsbedürftige oder abgängige Immobilien in Bega Seite 23 Abbildung 21 und 21: Kirchhof und Baulücke, Lauf der Bega im Ortskern Seite 23 Abbildung 22 und 23: B 66 in Bega, Katzhagen Seite 25 Abbildung 25: Untersuchungsgebiet Barntrup-Zentrum Seite 26 Abbildung 26 und 27: Leerstehende Ladenlokale in der Mittel- und Bahnhofstraße Seite 28 Abbildung 28 und 29: Hauptschule und Rathausgebäude Mittelstraße 32 Seite 28 Abbildung 30 und 31: Stadtpark Seite 29 Abbildung 32 und 33: Mittelstraße und Wilhelmstraße Seite 30 Abbildung 34 und 35: Westl. Stadteingang und Untere Straße Seite 31 Abbildung 36: Untersuchungsgebiet Barntrup-Sonneborn Seite 32 Abbildung 37 und 38: Ehemaliges landwirtschaftl. Gebäude, Wohnhaus Seite 33 Abbildung 39 und 40: Hauptstraße und Nahversorger, leerstehendes Ladenlokal Seite 34 Abbildung 41 und 42: Mittlerer und oberer Teich Seite 35 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Statistische Kennzahlen der Kommunen Seite 4 Tabelle 2: Demografischer Wandel in den Kommunen Seite 6 Tabelle 3: Aufteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Seite 7 Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Seite 7 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept

1. Anlass, Ziel und Erarbeitungsprozess

Die Kommunen Dörentrup, Barntrup und Kalletal haben in den vergangenen zehn Jahren starke Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen. Diese liegen deutlich über dem Durchschnittswert des Kreises Lippe. Die Prognose der Bertelsmann Stiftung bis zum Jahr 2025 sieht weitere erhebliche Bevölkerungsverluste voraus. Neben der Verringerung der Einwohnerzahl vollzieht sich mit dem demografischen Wan- del auch eine Veränderung der Bevölkerungsstruktur. So wird das Durch- schnittsalter steigen und sich die Zahl älterer Menschen deutlich erhöhen. Damit gehen veränderte Ansprüche und Bedarfe an Wohnungen, Infrastruktur und den öffentlichen Raum einher. Es entsteht ein erheblicher Anpassungsbedarf.

Die Kommunen Dörentrup, Barntrup und Kalletal stellen sich den Herausforderun- gen des demografischen Wandels. Die kooperierenden Kommunen haben sich für die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Ge- meinden“ beworben. Dieses erst im Jahr 2010 aufgelegte Programm unterstützt insbesondere den ländlichen Raum in seiner Entwicklung. Durch die Aufnahme können die Kommunen mit eigenen sowie Mitteln des Bundes und des Landes Maßnahmen über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren verwirklichen.

Voraussetzung für eine Förderung ist die bereits bestehende interkommunale Zu- sammenarbeit in der Region Nordlippe in die die Kommunen gemeinsam mit der Nachbargemeinde eingebunden sind und ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), das hiermit vorliegt. Im ISEK werden alle städtebaulich relevanten Handlungsbereiche betrachtet, Schwächen sowie Entwicklungspotenti- ale abgeleitet und auf dieser Basis Ziele und ein Maßnahmenkonzept erarbeitet. Das ISEK stellt einen Orientierungsrahmen für die Umsetzung der Städtebauförde- rung in Dörentrup, Barntrup und Kalletal dar. Allerdings wurde das ISEK vom Rat der Gemeinde Kalletal im Rahmen der gemeinsamen Ratssitzung vom 30.01.2012 nicht beschlossen. Daher sind Analyse und Handlungskonzept kein Bestandteil dieser Fassung. Kalletal kann – im Fall eines positiven Beschlusses – aber zu einem späteren Zeitpunkt in die Städtebauförderung aufgenommen werden.

Als Fördergebiete sind jeweils die Hauptorte der Kommunen mit ihren Kernberei- chen und die Ortsteile Dörentrup-Bega sowie Barntrup-Sonneborn vorgesehen. Während die Hauptorte in ihrer Funktion als Versorgungsstandort für das gesamte Gemeindegebiet gestärkt werden sollen, gilt es in den Ortsteilen die bestehende Grundversorgung zu sichern. Alle Ortsteile weisen Versorgungsstrukturen auf, de- ren Erhalt für die Orte selbst und deren Umgebung von großer Bedeutung ist.

Die Städtebauförderung in Nordlippe kann mit bürgerlichem Engagement, privaten Investitionen und kommunalen Haushaltsmitteln zum Erfolg führen. Die lokalen und regionalen Aktivitäten erfordern eine enge Abstimmung der relevanten Akteu- re.

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Abbildung 1: Erarbeitungsprozess des ISEKs

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2. Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“

Übergeordnetes Ziel der Förderung ist es, Städte und Gemeinden darin zu unter- stützen, die zentralörtlichen Versorgungsfunktionen öffentlicher Daseinsvorsorge dauerhaft, bedarfsgerecht und auf hohem Niveau für die gesamte Bevölkerung der betreffenden Region zu sichern und zu stärken.

Gerade der ländliche Raum ist von starken demografischen Veränderungen be- troffen. Hier wirkt es sich aus, dass große Teile der Bevölkerung in die wirtschaft- lichen Zentren abwandern und gleichzeitig der Durchschnitt der Einwohner im- mer älter wird. Schon heute können Teile der öffentlichen Daseinsvorsorge in der gewohnten Form nicht aufrecht erhalten werden. Die Lage wird zukünftig durch den Bevölkerungsverlust noch verschärft. Den Anpassungsbedarf und die oftmals daraus resultierenden städtebaulichen Probleme können viele Kommunen nicht alleine bewältigen (vgl. BMVBS 2011).

Bund und Länder haben deshalb das Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ mit dem Ziel initiiert, die zentralörtlichen Versorgungs- standorte in vor allem ländlich geprägten und vom demografischen Wandel be- troffenen Räumen bedarfsgerecht für die Bevölkerung zu stärken. Darüber hinaus sollen die Kommunen in der Behebung gebietsbezogener städtebaulicher Miss- stände, wie Leerstände von Wohn- und Gewerbeobjekten unterstützt werden. Die Kommunen sind dazu aufgerufen, durch Arbeitsteilung kostenintensive Dop- pelstrukturen in der Daseinsvorsorge zu vermeiden, und ihre Infrastruktur in die- sem Sinne anzupassen.

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3. Ausgangslage der Kommunen

3.1 Räumliche Einordnung und Verkehrsanbindung

Die beteiligten Kommunen bestehen aus Orten, die größtenteils aufgrund der kommunalen Neuordnung im Jahre 1969 aus ehemals selbständigen Gemeinden gebildet wurden. Die Einwohnerdichte ist im Durchschnitt mit 157 EW/km² rela- tiv gering. Dies gilt sowohl im Hinblick auf den Kreis Lippe als auch besonders im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt (siehe Tabelle 1). Damit gehen besondere Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung von Infrastruktur für alle Einwoh- ner einher. Dies wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass es aufgrund der histori- schen Siedlungsentwicklung neben Ortsteilen mit Kernen auch solche Orte gibt, die durch eine stark dezentrale und weiträumige Siedlungsstruktur gekennzeich- net sind.

Tabelle 1: Statistische Kennzahlen der Kommunen (Quelle: IT.NRW)

Kommune Einwohnerzahl Ortsteile Fläche in km2 Einwohnerdichte (Stand 31.12.2010) pro km2

Stadt Barntrup 8.910 5 59,46 150

Gemeinde 8.219 5 49,79 165 Dörentrup Gesamt 17.129 10 109,25 157

Kreis Lippe 351.158 - 1.246,2 281,8

NRW 17.845.154 - 34.092,3 523,4

Die Kommunen befinden sich in der übergeordneten Region Ostwestfalen-Lippe. Ostwestfalen-Lippe ist an verschiedene bedeutende Verkehrswege angeschlos- sen. Insbesondere die Verdichtungsräume Bielefeld und Paderborn verfügen mit den Bundesautobahnen (A) 2 und 33 über eine günstige Anbindung. Teilräume der Region werden zusätzlich über die A 30 und A 44 erschlossen. Weite Teile des Kreises Lippe sind nur bedingt an das Autobahnennetz angeschlossen. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte ist die Straße und damit der Individualverkehr mit dem Auto mit weitem Abstand der wichtigste Verkehrsträger im Untersu- chungsraum. Dieser Sachverhalt wird dadurch zusätzlich verstärkt, dass die Regi- on Nordlippe abseits der überregionalen Bahnverbindungen liegt. Nächste Halte- punkte dieser Art sind Bielefeld und Hannover.

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Abbildung 2: Kommunen im Kreis Lippe (Quelle: wikipedia), in rot markiert die Kommunen in Nordlippe

Die A 2 in Richtung Hannover sowie Ruhrgebiet streift die Region im Nordwesten. Über den Zubringer Bundesstraße (B) 238, der die Mittelzentren Lemgo und Rin- teln verbindet, ist der Autobahnanschluss erreichbar. Im Nordwesten führt die B 514 zum Autobahnkreuz Bad Oeynhausen und damit auch zur A 30 Richtung Os- nabrück. Des Weiteren besteht über die B 66 und B 239 die Möglichkeit, im Wes- ten zur A 2 zu gelangen.

Als regional bedeutsame Straßen sind die B 1, die Barntrup mit Paderborn und Hameln verbindet, die B 66 von der Stadt Barntrup über Dörentrup nach Lemgo und die Landesstraße (L) 758 von Detmold über Barntrup bis zu nennen.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird durch Buslinien gewährleistet. Aufgrund der großflächigen Kommunen ist der ÖPNV allerdings nicht konkurrenz- fähig mit dem Pkw-Verkehr. Zukünftig ist sogar eine weitere Ausdünnung des öf- fentlichen Verkehrs aufgrund von Sparerfordernissen zu erwarten. Zunehmend wird der ÖPNV nur bedarfsweise in Form von Anruf-Linienfahrten oder einem Bürgerbus wie in Kalletal angeboten. Letzterer ist nur dank des ehrenamtlichen Engagements möglich.

Die Kommunen liegen überwiegend im Naturraum Lipper Bergland im Bereich des oberen Weserberglandes mit einer sehr kuppen- und hügelreichen Land- schaft. Das stark gegliederte Hügelland mit Höhen bis zu knapp 400m ü. NN wird im Südwesten durch den Teutoburger Wald eingerahmt und durch den im Nord-

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osten und Osten verlaufenden Höhenzug des Lippischen Berglandes bestimmt. Im Norden reicht der Untersuchungsraum bis an die heran.

3.2 Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel

In den vergangenen zehn Jahren haben alle Kommunen erhebliche Verluste bei der Einwohnerzahl hinnehmen müssen. Für Barntrup betrug der Bevölkerungs- rückgang zwischen 2001 und 2010 gut 8 %. Im gleichen Zeitraum verlor Dörent- rup knapp 7 % seiner Bevölkerung (vgl. IT.NRW).

Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung in der Region Nordlippe ist mit dem Trend vieler ländlich geprägter Räume vergleichbar, demzufolge viele Kommunen zukünftig weiter mit zurückgehenden Einwohnerzahlen rechnen müssen. Den Angaben der Bertelsmann Stiftung zu Folge ist Barntrup am stärksten vom Bevöl- kerungsrückgang betroffen. (vgl. Bertelsmann Stiftung)

Tabelle 2: Demografischer Wandel in den Kommunen (Quelle: IT.NRW, Bertelsmann Stiftung)

Barntrup Dörentrup Kreis Lippe

Bevölkerungsentwicklung -7,7 % -6,9 % -3,8 % 2001-2010

Bevölkerungsprognose -12,9 % -4,5 % -6,6 % 2006-2025

Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang ist einerseits eine zu niedrige Ge- burtenrate, andererseits wirken sich die Wanderungsverluste der jungen Erwach- senen ganz erheblich aus. Vor allem junge Menschen wandern aus der Region ab, um in anderen Regionen Ausbildungs- und Arbeitsplätze anzunehmen.

Die heutige Altersstruktur ist in den einzelnen Gemeinden sehr ähnlich. Der An- teil der unter 18-jährigen beträgt im Durchschnitt 21 % und liegt damit etwas über dem Kreisdurchschnitt (20 %) und dem Landesdurchschnitt NRW (18 %). Aber auch der Anteil älterer Menschen in den Gemeinden liegt vergleichsweise hoch. Die Anteile der 60 bis 79-Jährigen (21 %) und der über 80-Jährigen (5 %) übersteigen leicht die durchschnittlichen Werte des Kreises Lippe und des Bun- deslandes. Das Durchschnittsalter in der Region beträgt 41 Jahre und entspricht damit dem Wert für den Kreis (vgl. Bertelsmann Stiftung).

Die Alterungsprozesse werden sich in den Kommunen in Zukunft fortsetzen. Sin- kende absolute Einwohnerzahlen und steigende Anteile älterer Einwohner werden Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben. So müssen bei der Entwicklungs-

Seite | 6 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept planung der Kommunen, beim Ausbau und beim Erhalt der Infrastrukturen (Kin- dergärten, Schulen, Seniorenheime, etc.) die sich abzeichnenden demographischen Entwicklungen berücksichtigt werden.

3.3 Wirtschaftsstruktur

In der Region Nordlippe wird die Wirtschaftsstruktur noch relativ stark durch den zweiten Sektor (verarbeitendes Gewerbe) geprägt. Während seit geraumer Zeit landes- und bundesweit der tertiäre Sektor bereits Beschäftigungsanteile von über 60% ausweist, vollzieht sich dieser Strukturwandel in der Region weniger stark. Dies ist insbesondere damit zu begründen, dass es sich mit der Region Nordlippe um einen ländlich geprägten Raum handelt, in dem Forst- und Landwirtschaft und das verarbeitende Gewerbe eine bedeutendere Rolle inne haben, als im Durch- schnitt des Kreises.

Tabelle 3: Sektorale Aufteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Quelle: Bertelsmann Stiftung)

Barntrup Dörentrup Kreis Lippe

1. Sektor (%) 1,65 5,05 1,12

2. Sektor (%) 51,13 34,99 40,6

3. Sektor (%) 47,22 59,86 58,27

Dabei sind die Werte in den einzelnen Kommunen recht unterschiedlich. In Dö- rentrup z. B. ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im verar- beitenden Gewerbe bereits relativ gering.

Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Quelle: IT.NRW)

Barntrup Dörentrup Kreis Lippe

Beschäftigtenentwicklung -5,8 % 14,2 % -7,1 % 2001-2010

Beschäftigtenzahl 2010 2.096 1.251 99.423

Die oben stehende Tabelle zeigt die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in den vergangenen zehn Jahren. Dabei fällt auf, dass sich die Zahl der Beschäftigten in

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Dörentrup sehr positiv entwickelt hat. Allerdings hat sich dies im Verlauf der Jahre wechselhaft dargestellt und ist damit auch Ausdruck der wirtschaftlichen Situation großer lokaler Arbeitgeber. Des Weiteren ist die Beschäftigtenentwicklung in Barntrup negativ und erreicht nahezu das Niveau des Kreises.

Für rund die Hälfte der Beschäftigten ist der Wohnort nicht zugleich der Arbeitsort. Sie pendeln über Gemeindegrenzen hinweg, um ihrer Berufstätigkeit nachgehen zu können. Die beiden Kommunen zeichnen sich insofern durch eine negative Pend- lerbilanz aus. Eine große Anzahl von Bewohnern geht einer Beschäftigung in den größeren benachbarten Mittelzentren (Lemgo, Detmold, Bad Salzuflen), den nahe gelegenen Oberzentren Bielefeld im Westen, Paderborn im Süden oder über die Landesgrenze hinweg in den Raum Hameln-Pyrmont/ nach. Innerhalb des Kreises Lippe gehören Dörentrup und Barntrup zu den Kommunen mit der geringsten Arbeitsmarktzentralität (Zahlenverhältnis von Einpendlern zu Auspend- lern). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es keinen regional unabhängi- gen Arbeitsmarkt in der Region Nordlippe gibt. Insbesondere die kleineren Ortstei- le haben sich zu fast ausschließlich reinen Wohnorten entwickelt.

3.4 Daseinsvorsorge und Versorgungsfunktion

Die Versorgung mit Kindergärten und Kindertagesstätten ist in den beiden Kom- munen grundsätzlich gegeben. Sowohl die räumliche Verteilung als auch die Anzahl der vorhandenen Plätze reicht zunächst aus, um den derzeitigen Bedarf zu decken. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird ein Rückgang der Kinder im Kin- dergartenalter für die Kommunen prognostiziert. Dadurch wird der Bedarf an Kin- dergartenplätzen weiterhin gedeckt sein. Es ist zu prüfen, ob in Ortsteilen eine Reduzierung und Umstrukturierung des Platzangebotes in den Kindergärten und Kindertagesstätten stattfinden muss. Anpassungsbedarf besteht aber hinsichtlich der Betreuungsangebote für unter 3-jährige, sowie hinsichtlich mehr Flexibilität bei den Betreuungszeiten für berufstätige Mütter und Väter.

In den gibt es ein relativ dichtes Netz an Grundschulen. In den größeren Ortschaf- ten befindet sich jeweils eine Grundschule. In Barntrup existieren ein Gymnasium und eine Hauptschule. Zahlreiche Schulen bieten bereits eine Ganztagsbetreuung an, andere beabsichtigen den Ausbau zur offenen Ganztagsschule. Aufgrund der sinkenden Schülerzahlen könnte es in den nächsten Jahren möglicherweise zu Schulauflösungen und damit zu einer weiteren Zentralisierung kommen. Ein Bei- spiel dafür ist die gemeinsame Hauptschule von Barntrup und Dörentrup, die auf- grund mangelnder Anmeldungen geschlossen wird.

Die offene Jugendarbeit ist in den Kommunen unterschiedlich gut ausgebaut. Zwar gibt es Angebote wie zum Beispiel Jugendfeuerwehr und kirchliche Jugend- gruppen, allerdings ist es insbesondere in der Fläche schwer, spezifische Angebote

Seite | 8 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept für Jugendliche vorzuhalten. Dennoch finden sich bemerkenswerte Angebote für Jugendliche in der Region. Dazu zählt das Projekt „Jugend unter Dampf“ des Ver- eins Landeseisenbahn Lippe e. V. Unter dem Motto: „Raus aus der virtuellen Welt und hinein nach Lippe“ führt der Verein Jugendliche an das Thema Eisenbahn her- an und gibt Gelegenheit, sich künstlerisch und handwerklich zu entwickeln. Aktuell wird ein Eisenbahnwaggon zu einem fahrbaren Jugendzentrum umgebaut (vgl. Landeseisenbahn Lippe e. V. 2011). Beheimatet ist der Verein in Dörentrup- Farmbeck.

Für die Region insgesamt gibt es aber Handlungsbedarf angesichts einer prognosti- zierten steigenden Anzahl der 14 bis 18-jährigen und einem größeren Unterstüt- zungsbedarf von Familien mit Kindern. Vielfach finden Jugendliche auch nicht die Freizeitangebote vor, die sie als interessant und zeitgemäß empfinden.

Als Mittelzentrum verfügt die Stadt Barntrup über ein gutes Versorgungsangebot von Waren und Dienstleistungen des täglichen und des periodischen Bedarfs. Das Grundzentrum Dörentrup weist ebenfalls eine gute Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs auf. Dagegen zeigen sich insbesondere in den kleineren Ortschaften die Nachteile der dezentralen und kleinteiligen Sied- lungsstruktur durch den anhaltenden Konzentrationsprozesses im Einzelhandel und in der Infrastruktur. Die Angebote zur Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs, Zweigstellen der Post oder der Banken fehlen in Teilen und konzentrieren sich im Wesentlichen auf die zentralen Orte. In einigen Ortsteilen existieren keine nennenswerten Einrichtungen der Grund- und Nahversorgung mehr. Die Ergebnis- se der einzelnen analysierten Untersuchungsgebiete werden weiter unten darge- stellt.

3.5 Kultur, Freizeit und Naherholung

Das soziale Leben in den Kommunen ist geprägt durch ein vielfältiges und reges Vereins- und Verbandsleben. Es gibt zahlreiche Sport- und Schützenvereine, Dorf- und Heimatvereine sowie Freiwillige Feuerwehren und Chor- und Musikgruppen. Daneben gibt es Angebote aus dem Natur- und Umweltschutz, dem Gesund- heitswesen sowie aus der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit. Die Vereine und die vielfältigen Veranstaltungen in den Ortsteilen zeugen von einem intensiv gepfleg- ten Vereinsleben.

Allerdings werden zahlreiche Vereine von Nachwuchssorgen geplagt. Das Angebot spricht Jugendliche oft nicht an. Hier wird deutlich, dass die Jugendkultur weniger auf ortsgebundene traditionelle Angebote eingeht, sondern in ihrer Freizeit viel- mehr auf Mobilität und neue Medien setzt. Zudem wird die Aufrechterhaltung

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eines intakten Vereinslebens vor dem Hintergrund einer ständig älter werdenden Bevölkerung zunehmend schwieriger.

Die gute naturräumliche Ausstattung und die Vielfalt der vorhandenen Land- schaftsräume der Region sind ein entscheidender Faktor für den besonderen Frei- zeit- und Erholungswert. Erholung in freier Natur ist heute eine der wichtigsten Freizeitformen, so dass die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren vielfältigen Tälern, sanften Bergrücken und naturnahen Landschaftselementen einen besonde- ren Stellenwert als Wander- und Erholungsregion hat.

Aufgrund der günstigen Voraussetzungen durch die landschaftlich reizvolle Lage und das schonende Klima konnte sich der Fremdenverkehr schon früh, insbeson- dere in den ehemals agrarisch geprägten Ortsteilen zu einem wichtigen Wirt- schaftsfaktor entwickeln.

3.6 Bestehende Planungen und interkommunale Kooperation

Nordlippe auf dem Weg zu einer Gemeinde – Interkommunale Kooperation

Die Region „Nordlippe" ist ein Verbund der Stadt Barntrup und der Gemeinden Dörentrup, Kalletal sowie Extertal. Die vier Kommunen bilden gemeinsam den nördlichen Teilbereich des Kreises Lippe. Die Region Nordlippe stellt eine der ins- gesamt zwölf LEADER-Regionen in Nordrhein-Westfalen dar. LEADER ist ein Pro- gramm der Europäischen Union zur Unterstützung des ländlichen Raums.

Ziel der Zusammenarbeit ist die Umsetzung einer regionalen Strategie zur zu- kunftsfähigen Entwicklung der Kommunen. Die regionale Strategie wurde mit dem integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) erarbeitet.

Die Kommunen haben sich im Jahr 2004 zur Region Nordlippe zusammen- geschlossen. Seitdem werden verschiedene Projekte umgesetzt. Dazu zählen die Erarbeitung eines regionalen Energiekonzepts, der Bau eines naturnahen Spiel- und Rastplatzes in Dörentrup-Schwelentrup oder zum Beispiel die Verbesserung des Wanderwegenetzes. Diese vorgenannten Vorhaben werden mit Hilfe von För- dermitteln aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union, kofinanziert durch Bundes- und Landesmittel, verwirklicht.

Losgelöst von der Förderung über LEADER führt die Region weitere gemeinsame Projekte durch. So besteht seit Ende 2008 ein Standesamtsbezirk Nordlippe. Damit können zum Beispiel Eheschließungen, Namensänderungen oder Beurkundungen für die Bürger, unabhängig von ihrem Wohnort, leichter vollzogen werden. Noch darüber hinaus gehend befindet sich das Bürgerbüro Nordlippe in der Umsetzung, wodurch Angelegenheiten in Bezug auf das Einwohnermeldewesen vereinfacht werden. Im Bereich der Bildungsinfrastruktur wird im Jahr 2012 die Sekundar-

Seite | 10 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept schule Nordlippe in Extertal mit einem Standort in Barntrup eingeführt. Die zwei- zügige Dependance soll zukünftig in der ehemaligen Hauptschule von Barntrup und Dörentrup beheimatet sein. Zur Umstrukturierung des dann überdimensionierten Schulgebäudes kommen nach Möglichkeit Städtebaufördermittel zum Einsatz.

Im Handlungsfeld der technischen Infrastruktur bestehen enge Kooperationen zur Bündelung des Personals. So bewirtschaften Barntrup und Dörentrup ihre Klär- anlagen mit gemeinsamem Personal. Barntrup und Kalletal haben einen EDV- Koordinator für beide Gemeindeverwaltungen eingestellt. Desweiteren haben die Gemeinden Dörentrup und Extertal eine gemeinsame Rufbereitschaft des Ord- nungsamtes eingeführt.

Alle Maßnahmen haben gemeinsam, dass sie Effizienzvorteile erschließen und die Dienstleistungen für die Bürger verbessern. Das übergeordnete Ziel ist die dauer- hafte Sicherung der Lebensqualität in der Region. Die Zusammenarbeit in der Regi- on Nordlippe wird durch die Lokale Arbeitsgruppe (LAG) koordiniert und durch das Regionalmanagement unterstützt. Der Vorstand der LAG, bestehend aus den vier Bürgermeistern, entscheidet über die Umsetzung von Vorhaben. An den Entschei- dungsprozessen wird die Öffentlichkeit im Rahmen von Arbeitskreisen beteiligt.

Ländliche Entwicklung - ILEK und GIEK Nordlippe als Basis für die LEADER- Förderung

Im Jahr 2006 hat die Region Nordlippe das Integrierte ländliche Entwicklungs- konzept (ILEK) gemeinsam mit Bürgern und Vertretern zahlreicher Vereine und Verbände erarbeitet. In vier Arbeitsgruppen wurden Strategien und Projekte ent- wickelt.

Themenfeld 1: Tourismus, Erholung, Landschaft, Kultur

Themenfeld 2: Demographie, Siedlung, Soziales, Versorgung

Themenfeld 3: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Umwelt

Themenfeld 4: Bürgergesellschaft und interkommunale Kooperation

Die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses wurden in einem Gebietsbezogenen integ- riertem Entwicklungskonzept (GIEK) konkretisiert. Auf Grundlage dieses Konzepts erfolgt die Förderung mit Mitteln des Programms LEADER.

Einen Eindruck der verwirklichten oder in Planung befindlichen Projekte vermittelt die nachstehende Auflistung:

x Bau eines Bürgerhauses in Extertal-Bremke

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x Aufwertung des Umfeldes vom ehemaligen Bahnhof und dem Vereinshaus Barntrup-Alverdissen

x Förderung von Reiten und Kutschfahrten in Kalletal

x Errichtung eines historischen Lokschuppens in Dörentrup-Farmbeck

x Analyse der Nahversorgungssituation in Kalletal

Regionales Leerstandsmanagement

Über die Grenzen der Region hinaus arbeiten drei der nordlippischen Kommunen (Barntrup, Dörentrup, Extertal) im Rahmen des Leerstandsmanagements mit den fünf südlippischen Kommunen Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Schieder- Schwalenberg und Schlangen zusammen. Die Gemeinschaft hat folgende Ziele mit dem Leerstandsmanagement beschlossen:

x Umnutzung von Gebäuden statt Neubau

x Erhalt und Wiederherstellung historischer Bausubstanz

x Steigerung der baulich-gestalterischen Attraktivität der Orte

x Geringerer Flächenverbrauch durch Reaktivierung leerstehender Gebäude und Gewerbebrachflächen

x Aufbau einer Gebäudebörse zur Darstellung von Angebot und Nachfrage

So wurde unter anderem eine Leerstandsdatenbank eingerichtet, die über das Internet zugänglich ist (www.ilek.lippe.de).

Zukunftsentwicklungsplanung Stadt Barntrup

Die Stadt Barntrup hat im Jahr 2010 eine so genannte Zukunftsentwicklungs- planung (ZEP), im Rahmen von LEADER, erarbeiten lassen. Das Konzept betrachtet die sozialen, ökologischen und ökonomischen Erfordernisse für eine nachhaltige Dorf- und Ortsentwicklung in Barntrup. Die Ergebnisse des ZEP wurden bei der Bearbeitung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts berücksichtigt.

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4. Analyse der Untersuchungsgebiete

In den Monaten Oktober und November 2011 wurde in den Orten Dörentrup- Zentrum, Dörentrup-Bega, Barntrup-Zentrum und Barntrup-Sonneborn eine Be- standsanalyse durchgeführt. Die kleineren Orte Bega und Sonneborn wurden dabei komplett betrachtet, für die zwei größeren Orte wurden die zu betrachtenden Bereiche vorher definiert. Die Abgrenzungen der Untersuchungsbereiche sind aus den Karten im Anhang ersichtlich.

In der Analyse wurden folgende Themenbereiche berücksichtigt:

x Einzelhandel und Daseinsvorsorge

x Gebäudenutzung und Leerstände

x Öffentlicher Raum und Grünflächen

x Verkehr

Im Zuge von Ortsbegehungen wurde die Bestandssituation erfasst. Insbesondere bei der Erhebung der Gebäudenutzung und der Anzahl der Leerstände besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit und kann nur von einer Momentaufnahme ausgegan- gen werden. Trotzdem lassen sich mit dem Ergebnis städtebauliche Problemberei- che lokalisieren. Die detaillierten Ergebnisse in allen Themenbereichen können dem Anhang entnommen werden.

4.1 Dörentrup-Zentrum

Als Dörentrup-Zentrum wird im Folgenden der Bereich um das Rathaus und um die Versorgungsmärkte an der B 66 bezeichnet. Im Norden reicht das Untersuchungs- gebiet bis zur Schwelentruper Straße (L 963) in Hillentrup und im Westen schließt es die Industrieanlagen der dfp (Dörentrup Feuerfestprodukte) in Neuenkamp und die Bebauung beiderseits der B 66 mit ein. Im Süden wird der Bereich durch die Bahnanlagen begrenzt und im Osten durch den Siedlungsrand.

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Abbildung 3: Untersuchungsgebiet Dörentrup-Zentrum

4.1.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge

Das Zentrum von Dörentrup ist kein gewachsenes historisches Zentrum, sondern ein planmäßig entwickelter Versorgungsstandort für das gesamte Gemeindegebiet in zentraler Lage. Es grenzt an einen gewachsenen Siedlungsbereich, der bereits seit geraumer Zeit eine gewisse Versorgungsfunktion inne hatte. Einige Läden und das alte Rathaus waren hier schon bevor die Einzelhandelsmärkte, das neue Rat- haus und viele andere Gebäude mit Versorgungsangeboten errichtet wurden. Ein Teil des älteren Geschäftsbesatzes konnte von dieser Entwicklung nicht profitieren, im Bereich der Mühlenstraße stehen heute einige Ladenlokale leer. In manchen Fällen mag die neue Konkurrenzsituation mit den Lebensmitteldiscountern in un- mittelbarer Nachbarschaft der Grund für die Standortaufgabe sein, in anderen Fällen liegen andere Gründe wie vermutlich der Ruhestand der Inhaber vor, denn z. B. das Waren- und Leistungssegment Uhren wird von den neuen Märkten nicht angeboten.

Das Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Dörentrup der BBE Handelsberatung Münster aus dem Jahr 2010 stellt fest, dass sich 71 % der gesamten Verkaufsfläche in der Gemeinde Dörentrup auf das Zentrum konzentrieren. Die geringe Ausstat- tung in den übrigen Ortsteilen ist insbesondere durch geringe Bevölkerungszahlen und somit geringe wirtschaftliche Tragfähigkeit bedingt. Die Ausstattung mit Ver- kaufsflächen im Bereich Nahrungs- und Genussmittel im gesamten Gemeindege- biet ist relativ gut. Die Kaufkraftbindung im Bereich Nahrungs- und Genussmittel liegt innerhalb der Gemeinde bei 87 %, im Bereich Drogerie, Parfümerie, Kosmetik

Seite | 14 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept bei 72 %, im Bereich Schreibwaren, Zeitschriften, Zeitungen, Bücher bei 69 %. Die Versorgung der Bevölkerung ist jenseits der Nahversorgungsangebote insgesamt als verbesserungsbedürftig anzusehen. Das Gutachten empfiehlt daher zur Siche- rung der bestehenden Strukturen im Bereich Dörentrup-Zentrum und als Grundla- ge für eine weitere Entwicklung die Ausweisung eines zentralen Versorgungsberei- ches. Im zentralen Versorgungsbereich sollen Facheinzelhandelsgeschäfte und Fachmärkte sowie großflächige Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Kern- sortimenten konzentriert werden (vgl. BBE Handelsberatung Münster).

Allein im Kreuzungsbereich der B 66 mit der L 961 haben sich u. a. drei Lebens- mitteldiscounter, ein Drogeriemarkt, ein Getränkemarkt, ein Laden für Pflanzen, ein Laden für Schreibwaren mit Postagentur, eine Bankfiliale sowie zwei Bäcker niedergelassen. Darüber hinaus bestehen im angrenzenden gewachsenen Bereich eine Apotheke, jeweils ein Fachgeschäft für Inneneinrichtung und Möbel, ein Fri- seur, ein Café und eine Tankstelle mit Kfz-Werkstatt. Insgesamt kann damit die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs und teilweise auch des periodischen Bedarfs nicht nur für den Untersuchungsraum, sondern für das gesamte Gemeindegebiet, als gut bezeichnet werden.

In der nahe gelegenen Poststraße befindet sich eine große neue Wohnanlage für Senioren, die durch das „Elisenstift“ betreut wird. An diesen Gebäudekomplex ist auch das neue Rathaus angegliedert. Das Konzept hat es ermöglicht, dass sich hier weitere Dienstleister, überwiegend aus dem Bereich der gesundheitlichen Versor- gung, angesiedelt haben. So sind allein in der Poststraße ein Opti- ker/Hörgeräteakustiker, eine Apotheke, ein Zahnarzt, zwei Praxen für allgemeine bzw. innere Medizin und eine Praxis für Osteopathie vorhanden. Durch dieses An- gebot wird der Bedarf der Gesundheitsversorgung weit über den Untersuchungs- raum abgedeckt und somit die grundzentrale Versorgungsfunktion erfüllt. Des Weiteren befindet sich auf der Poststraße die Diakoniestation Barntrup/Dörentrup, die unter anderem eine psychosoziale Betreuung anbietet. Betreiber der Diakonie- station ist das Elisenstift.

Abbildung 4: Neuer Gebäudekomplex mit Rathaus

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Im Verhältnis zu den privaten und öffentlichen Versorgungseinrichtungen weist das Dörentruper Zentrum eine geringe Anzahl von Wohngebäuden auf. Einrichtun- gen der Kinderbetreuung fehlen daher in diesem bevölkerungsschwachen Ge- meindegebiet. Diese sind im angrenzenden Hillentrup, dem bevölkerungsstärksten Ortsteil Dörentrups, zu finden. Am Übergang von dem als Zentrum bezeichneten Siedlungsbereich und der Ortschaft Hillentrup liegt die Grundschule. Des Weiteren befinden sich hier als Anlagen für Sport- und Freizeit eine Mehrzweckhalle und ein Freibad. Alle diese Daseinsvorsorgeeinrichtungen werden von der Gemeinde be- trieben.

4.1.2 Gebäudenutzung und Leerstände

Der Untersuchungsraum ist von der Siedlungsstruktur her sehr heterogen. Ausge- hend von dem Kreuzungsbereich Hamelner Straße, Mühlenstraße, Mittelstraße ist hier in der Gründerzeit bis zum zweiten Weltkrieg eine kleine Siedlung aus Wohn- und Geschäftshäusern entstanden, die in der Zwischenzeit stark verändert wurde. Im Westen grenzt der neu entstandene Einzelhandelsbereich mit überwiegend einfachen Hallengebäuden an. Nördlich an diesen Bereich angrenzend ist die Post- straße mit ihrer sehr jungen Bebauung entstanden.

Zwischen der neuen Poststraße und dem Einzelhandelsbereich liegt das Grund- stück des alten Rathauses. Aufgrund des Leerstandes ist ein bedeutender Teil- bereich des Zentrums damit ohne Funktion. Die beiden Gebäude befinden sich auf einer abschüssigen Fläche und weisen inzwischen erhebliche bauliche Mängel auf. Es wurden zwar Sicherungsmaßnahmen ergriffen, dennoch ist ein Rückbau in na- her Zukunft anzustreben.

Abbildung 5 und 6: Altes Rathaus Dörentrup

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Der Norden des Untersuchungsgebietes wird geprägt von Wohnungsbau der 1960er und 1970er Jahre. Hier sind überwiegend ein- und zweigeschossigen Ge- bäude vorzufinden, die insbesondere in energetischer und teilweise gestalterischer Hinsicht Erneuerungsbedarf aufweisen. Daran angrenzend liegen Grundschule, Mehrzweckhalle und Freibad.

Der Einzelhandelsbereich geht im Westen in ein Gewerbegebiet mit ebenfalls überwiegend neueren Hallen über. Daran grenzt das Gelände der dfp (Dörentrup Feuerfestprodukte) mit teils gründerzeitlichen, teils neueren Produktions- und Lagerhallen an. Von den gewerblichen Gebäuden westlich der Einzelhandelsmärkte stehen einige leer oder sind nicht voll ausgenutzt. Auf dem Gelände der dfp befin- den sich mindergenutzte Objekte. Die sehr große und leerstehende Halle des ehe- maligen Klinkerwerks ist abgängig. Die zukünftige Nutzung der Fläche ist allerdings unklar. Die Gewerbe- und Industrieanlagen werden im Norden von der B 66 be- grenzt, die wiederum auf der Nordseite kaum Bebauung aufweist. Die Mehrzahl der hier stehenden Gebäude weist Leerstand und Sanierungsbedarf auf.

Abbildung 7 und 8: Leerstehende Hallen der dfp

4.1.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen

Von Norden aus Hillentrup kommend fließt der Hillbach vorbei an der Mehrzweck- halle und durchquert dann in unmittelbarer Nähe zum neuen Rathauskomplex eine waldartige Grünfläche mit einem Teich, um im Bereich der Kreuzung von B 66 und L 961 zwischen den Einzelhandelsmärkten in Richtung Süden zur Bega zu fließen. Die waldartige Grünfläche wird im Osten von der Mühlenstraße begrenzt. Dieser Grünbereich zwischen Mühlenstraße, Hillbach und Poststraße ist im Untersu- chungsgebiet der einzige öffentliche Raum, der nicht gleichzeitig Straßenraum ist.

Die vorhandene Grünfläche mit Teich weist starke gestalterische und funktionale Mängel auf. Die Eingänge und Wege sind nicht barrierefrei gestaltet. Aufenthalts-

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bereiche mit Mobiliar sind unattraktiv. Teich und angrenzender Bach sind kaum oder gar nicht zugänglich. Aus diesen Gründen wird die Fläche kaum genutzt. Um- fassende Maßnahmen würden zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung führen, von der insbesondere die umliegenden Wohnflächen aber auch das neu entste- hende Zentrum von Dörentrup bis zum neuen multifunktionalen Bürgerhaus und Einzelhandelsschwerpunkt profitieren.

Abbildung 8 und 9: Grünzug am Hillbach

Die Straßen und Wege im Untersuchungsgebiet weisen eine zum Teil mangelnde Aufenthaltsqualität auf. Da sich in diesem Gebiet keine historisch gewachsenen Straßenzüge befinden, bietet auch die städtebauliche Situation wenig Reizvolles.

4.1.4 Verkehr

Durch das Zentrum von Dörentrup verläuft die B 66 in Ost-West-Richtung. Im Wes- ten führt sie nach Lemgo, im Osten nach Barntrup. Gekreuzt wird die Bundesstraße von der L 961, die im Norden die Verbindung nach Kalletal und Extertal und im Süden nach Blomberg herstellt. Im engeren Bereich um diese verkehrsgünstig ge- legene Kreuzung ist das neue Zentrum mit den Einkaufsmärkten entstanden. Der nördliche Arm der L 961 ist relativ neu und gut ausgebaut. Er begrenzt die neu entstandene und sich noch weiter entwickelnde Mitte Dörentrups im Westen. Von der Landesstraße gelangt man über die Poststraße zum neuen Rathaus, zur Grund- schule am Ortsrand von Hillentrup, zur Sporthalle und zum Freibad. Die Bedeutung dieses Bereiches ist anhand der Straßenführung und Gestaltung allerdings nur un- zureichend ersichtlich.

Der südliche Zweig der Landesstraße (Mittelstraße) besteht aus einem alten, sanie- rungswürdigen Streckenabschnitt ohne Gehwege an den Seiten. Er kreuzt am süd- lichen Ortsrand die Bahntrasse, die parallel zur B 66 verläuft. Die überörtlichen Straßen weisen in den bebauten Bereichen Gehwege auf, lediglich der unbebaute Abschnitt der L 961 zwischen Postraße und Ortsrand Hillentrup ist ohne Gehweg.

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Abbildung 10 und 11: Mittelstraße, Dörentrup-Zentrum

In nördlicher Verlängerung der Mittelstraße, auf der nördlichen Seite der B 66 führt der Straßenzug Mühlenstraße und Am Rathaus durch die gewachsene Orts- lage über eine schmale Brücke über den Hillbach auf die Poststraße. Diese Strecke wird als Schleichweg bzw. Abkürzung genutzt. Es wäre zu überlegen, ob die Brücke für den Kfz-Verkehr gesperrt werden sollte, um so den Weg ausschließlich für Fuß- gänger und Radfahrer frei zu halten.

Zwischen der Straße Am Rathaus und Landesstraße liegt die Kassenstraße, eine kurze Straße, die ausschließlich zur Erschließung des ehemaligen Rathauses dient. Die Straße ist in schlechtem Zustand. Sie wird nicht mehr als öffentliche Verkehrs- fläche benötigt.

Abbildung 12 und 13: Mühlenstraße und Kassenstraße

Das Rathaus ist nicht direkt an den ÖPNV angebunden. Die nächste Haltestelle befindet sich an der Einmündung der Poststraße in die L 961 und eine weitere Schulbushaltestelle gibt es an der Grundschule. Die Gemeinde ist daher bestrebt, auf der unbebauten Fläche neben dem Rathaus eine Haltestelle mit Wendeschleife einzurichten.

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4.2 Dörentrup-Bega

Der Ortsteil Bega liegt am östlichen Rand der Gemeinde Dörentrup und weist mit ca. 6,5 km die größte Entfernung zum Zentrum Dörentrups auf. Gut 3 km in östli- cher Richtung befindet sich der Stadtkern von Barntrup. Bega ist nach dem gleich- namigen Fluss benannt, der durch den alten Ortskern verläuft.

Bega weist zwei Siedlungsschwerpunkte auf. Es handelt sich um den erstmalig 1299 erwähnten Ortskern mit der evangelisch-reformierten Kirche und der davon westlich gelegenen Siedlung, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Das Untersuchungsgebiet schließt beide Siedlungsschwerpunkte ein. Insgesamt leben ca. 1.300 Menschen in Bega.

Abbildung 14: Untersuchungsgebiet Dörentrup-Bega

4.2.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge

Im Hinblick auf Einzelhandel und Dienstleistungen ist die Ausstattung Begas gering. Güter des täglichen Bedarfs werden durch einen „Tante Emma-Laden“ im westli- chen Siedlungsschwerpunkt und eingeschränkt in einer Tankstelle am Ortseingang an der B 66 angeboten. Darüber hinaus existiert ein Hofladen mit landwirtschaftli-

Seite | 20 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept chen Produkten am Rande des Ortskerns. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt über die Angebote in Dörentrup-Zentrum und Barntrup.

Öffentliche Daseinsvorsorgeeinrichtungen werden im überwiegenden Teil nicht durch die Gemeinde selbst betrieben. Im Bereich Bildung und Erziehung sind fol- gende Einrichtungen vorhanden. Ein Kindergarten wird von der ev.-reformierten Kirchengemeinde direkt in der Ortsmitte betrieben. Als Bildungsstätte für den ge- samten Kreis Lippe befindet sich in Bega die „Regenbogenschule“, eine Förder- schule für emotionale und soziale Entwicklung. Die Schule wurde erst vor wenigen Jahren aufwändig nach modernen pädagogischen Konzepten und zur Erreichung des energieeffizienten Passivhausstandards umgebaut. Die nächst gelegene Grund- schule befindet sich im benachbarten Dörentruper Ortsteil Humfeld. Des Weiteren befindet sich im westlichen Siedlungsteil auf dem Gelände eines ehemaligen Ge- werbebetriebes die Werkstatt der Lebenshilfe Lemgo e. V. für Menschen mit Be- hinderung.

Das kulturelle Leben in Bega wird durch verschiedene und zum Teil sehr aktive Vereine geprägt. Hervorzuheben ist der Zieglerverein, der auch das lokale Dorf- gemeinschaftshaus betreibt. Die neben dem Dorfgemeinschaftshaus befindliche Turnhalle ist eine Immobilie der Gemeinde Dörentrup. Das Gebäude weist aller- dings sowohl innen als auch außen einen deutlichen Modernisierungsbedarf auf.

Abbildung 15 und 16: Kindergarten und Turnhalle Bega

Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung ist vor Ort nur teilweise gegeben. So praktizieren ein Zahnarzt und eine Physiotherapeut in eigener Praxis.

4.2.2 Gebäudenutzung und Leerstände

In Bega ist ein hohes Maß an offensichtlichem Sanierungsbedarf und Leerständen zu erkennen. Betroffen sind in erster Linie ältere Gebäude im Bereich des Orts-

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kerns entlang der viel befahrenen Ortsdurchfahrt der B 66. Weiterer Handlungs- bedarf besteht in den ebenfalls im Ortskern gelegenen Straßenzügen Katzhagen und Graben. Zahlreiche Gebäude sind mehr als 100 Jahre alt, weisen Fachwerk auf oder stammen aus der Gründerzeit. Sie haben ein oder zwei Vollgeschosse.

Im Ortskern, genauer in der Straße Katzhagen, existierten bis vor einigen Jahren zwei Einzelhändler. Beide Ladenlokale stehen inzwischen allerdings leer. Beide Objekte sind stark sanierungsbedürftig. Gleiches gilt für den historischen Fach- werkbau des leerstehenden Bega-Kruges an der Ortsdurchfahrt.

Abbildung 17 und 18: Leerstehende Ladenlokale in Bega

In Bega bestehen noch einige landwirtschaftliche Betriebe, teilweise mit Tier- haltung. Da die alte Bausubstanz nicht immer den Anforderungen heutiger Arbeits- und Produktionsprozesse entspricht, sind auf den Höfen vereinzelt untergenutzte oder sanierungsbedürftige landwirtschaftliche Gebäude vorhanden.

Fast alle größeren gewerblichen Gebäude in Bega werden inzwischen nicht mehr von den ursprünglichen Eigentümern genutzt. Nicht für alle gewerblichen Immobi- lien konnte ein Nachnutzer gefunden werden. Deshalb stehen einige Gebäude teilweise oder komplett leer und weisen dementsprechend einen erheblichen Sa- nierungsstau auf.

Obwohl Bega kleiner ist als der Untersuchungsraum von Dörentrup-Zentrum, gibt es hier die weitaus größere Zahl von alten Gebäuden und somit auch einen größe- ren Sanierungsbedarf von privaten Immobilien. Teilweise ist mit der Notwendigkeit des Rückbaus von Wohn- und Gewerbeimmobilien zu rechnen.

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Abbildung 19 und 20: Sanierungsbedürftige oder abgängige Immobilien in Bega

4.2.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen

4.2.3 Öffentlicher Raum und Freiflächen

Die Wege und Straßenräume in Bega weisen nur eine äußerst geringe Aufenthalts- qualität auf. Die Straßenzüge sind eng und aufgrund des teilweise schlechten bau- lichen Zustands insbesondere für Fußgänger und Radfahrer nur bedingt nutzbar.

Der einzige öffentliche Platz ist der Kirchhof. Er liegt zentral, umgibt die Kirche und ist von mehreren Seiten zugänglich. Trotz seiner Nähe zur Ortsdurchfahrt der B 66 ist die Lärmbelastung gering. Er liegt direkt an der Bega, hat aber keinen direkten Zugang zum Ufer des Baches. Zudem sind die Möglichkeiten zum längeren Aufent- halt auf der Fläche beschränkt. Eine Baulücke an der B 66 grenzt direkt an den Kirchhof an.

Abbildung 21 und 22: Kirchhof und Baulücke, Lauf der Bega im Ortskern

Auffällig ist, dass es im gesamten Ortsteil an geeigneten Aufenthaltsräumen für Jugendliche mangelt. Vor Ort lebende Familien haben dies als Problem bezeichnet. Zwar verfügt die Regenbogenschule über attraktive Außenflächen. Diese sind aber

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nur für den Schulbetrieb zugänglich. Gleichzeitig liegen Flächen in unmittelbarer Nähe zum Kirchhof brach oder sind mit abgängigen Immobilien bebaut.

4.2.4 Verkehr

Der Ortskern von Bega liegt an der B 66. Sie führt im Osten in Richtung Barntrup und im Nordenwesten nach Dörentrup. Der Ortskern wird dabei in einer eng be- bauten Kurve durchquert, die stellenweise nur einseitig einen Gehweg aufweist. An den beiden Ortseingängen befinden sich Verkehrsinseln zur Verkehrs- beruhigung. Dennoch stellen die enge Ortsdurchfahrt und das Verkehrs- aufkommen auf der B 66 eine Belastung für die Wohn- und Aufenthaltsqualität in diesem Bereich dar.

Außer der Bundesstraße verlaufen zwei Kreisstraßen durch Bega. Die K 59 gelangt von Nordosten aus Richtung Barntrup-Alverdissen in den Ortskern, überquert im Zuge der B 66 die Bega und trifft bei der Regenbogenschule auf die K 73. Diese verläuft von Süden aus Blomberg nach Nordwesten und trifft vor Dörentrup- Humfeld auf die B 66. Die K 73 verbindet die beiden Siedlungsbereiche von Bega.

Innerhalb der Ortsdurchfahrten der klassifizierten Straßen fehlt insbesondere an der B 66 einseitig ein Gehweg. Außerdem ist zwar am westlichen Ortsausgang der K 73 ein breiter unbefestigter Seitenstreifen vorhanden, der aber auch als Park- streifen für Pkw, genutzt wird. Innerhalb der neueren Siedlungsbereiche und zwi- schen den beiden Siedlungsteilen bestehen unabhängig vom Straßennetz verein- zelt fußläufige Wegeverbindungen.

Die Straße Katzhagen, die am Kindergarten vorbei und zur Regenbogenschule führt, sowie die Straßen, an denen das Schulgelände liegt, sind als Strecken- abschnitte mit Tempo 30 km/h gekennzeichnet.

Bega ist in das Busliniennetz zwischen Barntrup und Dörentrup eingebunden, je- doch ist zu befürchten, dass das Angebot immer weiter ausgedünnt wird. Bereits heute entspricht es nicht den Anforderungen, die zum Beispiel Berufspendler an den ÖPNV stellen.

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Abbildung 22 und 23: B 66 in Bega, Katzhagen

4.3 Barntrup-Zentrum

Die Stadt Barntrup hat die zentralörtliche Funktion eines Mittelzentrums. Barntrup besitzt die Stadtrechte bereits seit 1376. Somit ist die Versorgungsfunktion der Stadt für das Umland historisch gewachsen. Das Zentrum weist bis heute eine kleinteilige Bebauung mit einem vielfältigen Einzelhandelsangebot entlang der Hauptstraße, der Mittelstraße, auf. Typisch für viele Stadtgründungen im Lipper- land ist die aus drei parallel verlaufenden Straßen bestehende Erschließung, wobei die mittlere Straße die Durchgangsstraße darstellt (Dreistraßensystem).

Das Gebiet ist geprägt von der Struktur der Altstadt mit teilweise alten Acker- bürgerhäusern aus Fachwerk und einer Vielzahl von Geschäftshäusern unter- schiedlichen Alters entlang der Mittelstraße, der klassizistischen und gründerzeitli- chen Oststadterweiterung und der Bebauung aus der zweiten Hälfte des 20. Jahr- hunderts im Südosten. Insgesamt leben ca. 6.000 Menschen im Zentrum von Barntrup.

Das Untersuchungsgebiet stellt die Altstadt und den Schlossbezirk, die östlich an- grenzende Stadterweiterung bis zur Schratstraße und die Flächen südlich des Zent- rums mit Schulzentrum dar.

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Abbildung 25: Untersuchungsgebiet Barntrup-Zentrum

4.3.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge

Barntrup ist als zentraler Versorgungsstandort des Stadtgebietes und in Teilen für die benachbarten Gemeinden sehr gut mit privaten und öffentlichen Versorgungs- einrichtungen des täglichen Bedarfs und auch mit Waren und Dienstleistungen des periodischen Bedarfs ausgestattet. Neben einem Einzelhandelsschwerpunkt am Stadtrand bietet gerade die Mittelstraße in der Altstadt ein vielfältiges Angebot. Rund 60 verschiedene Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe wurden im Un- tersuchungsraum erfasst. Die überwiegende Mehrheit davon befindet sich an der Mittelstraße. Einige gastronomische Betriebe befinden sich ebenfalls entlang der Mittelstraße.

Ein Großteil der Daseinsvorsorge wird ebenfalls im Untersuchungsraum angebo- ten. So befinden sich hier sowohl ein Kindergarten als auch eine Kindertagesstätte, Grund-, Hauptschule und Gymnasium sowie weitere Bildungseinrichtungen wie z. B. eine Stadtbücherei und die Volkshochschule. Anlagen für Sport- und Freizeit wie ein Sportplatz und ein Freibad liegen außerhalb des Untersuchungsraums. Außer- dem ist eine Sporthalle neben der Hauptschule zu nennen.

Die gesundheitliche Versorgung des Stadtgebietes ist durch Arztpraxen für allge- meine bzw. innere Medizin sowie Zahnmedizin und mehrere Apotheken sehr gut gewährleistet. Das Gesundheitszentrum Barntrup beherbergt mehrere Therapeu- ten. Außerdem bestehen mehrere Praxen für Physiotherapie in Barntrup-Zentrum.

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Insbesondere für ältere Menschen wurde im Barntruper Zentrum ein Seniorentreff sowie eine Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) eingerichtet. Allen Men- schen mit Unterstützungsbedarf dient die Ausgabestelle der ostlippischen Tafel mit unter anderem Lebensmitteln.

Für Jugendliche sind verschiedene Einrichtungen vorhanden. Hervorzuheben ist der Verein „Kommunikation und Aktion, Jugendarbeit in Barntrup“ (KOMM). Diver- se Angebote für Kinder und Jugendliche, unter anderem in einem eigenen Zent- rum, Kooperationsprojekte mit Kindergärten und Schulen sowie ein Spielmobil sind die zentralen Bausteine in der Arbeit des Vereins. Die Räumlichkeiten des Vereins werden mitunter auch von Bürgergruppen oder vereinzelt der Volkshochschule genutzt. Darüber hinaus existiert südlich des Untersuchungsgebiets eine Einrich- tung des westfälischen Kinderdorfs e. V. Mit stationären und ambulanten Erzie- hungshilfen und zahlreichen Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit hat das Kin- derdorf eine Bedeutung für Barntrup und den gesamten Kreis.

4.3.2 Gebäudenutzung und Leerstände

Der historische Ortskern Barntrups weist heute überwiegend eine straßen- begleitende geschlossene Altbausubstanz auf. In der Mittelstraße und in der Bahn- hofstraße überwiegen die Wohn- und Geschäftshäuser, die im Obergeschoss Woh- nungen oder seltener auch Büroräume aufweisen und im Erdgeschoss je nach Brei- te des Gebäudes einen oder mehrere Geschäfte besitzen. Das gleiche gilt auch für den Abschnitt der Hamelner Straße, der an die Kreuzung mit Mittelstraße und Bahnhofstraße grenzt. Die übrige Bebauung im Untersuchungsgebiet besteht fast ausschließlich aus zweigeschossigen, vereinzelt auch dreigeschossigen Wohn- gebäuden. Gewerbliche Gebäude sind im Untersuchungsraum fast nicht vorhan- den. Eine Besonderheit bildet die Stenebergsche Fabrik zwischen Mittelstraße und Oberer Straße, eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Zigarrenfabrik, in der heute verschiedene öffentliche Einrichtungen und Teile der Stadtverwaltung untergebracht sind.

Es gibt in der Bausubstanz, die vor 1945 erbaut wurde einige Gebäude, die erkenn- bar leer stehen oder Sanierungsbedarf aufweisen. Die Wohngebäude unter ihnen verteilen sich relativ gleichmäßig über den alten Stadtkern. Die leer stehenden Läden bzw. sanierungsbedürftigen Geschäftshäuser befinden sich an den Durch- gangsstraßen. Leer stehende oder dringend sanierungsbedürftige gewerbliche Gebäude sind in diesem Teil des Stadtgebietes teilweise vorhanden.

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Abbildung 26 und 27: Leerstehende Ladenlokale in der Mittel- und Bahnhofstraße

Wegen der zurückgehenden Schülerzahlen wird das Raumangebot der Hauptschule Barntrup-Dörentrup in seinem heutigen Umfang nicht mehr benötigt. Die Haupt- schule soll geschlossen und in Teilen des Gebäudes ein zweizügiger Standort der Sekundarschule Nordlippe eingerichtet werden. Da das Gebäude aber für ca. 900 Schüler ausgelegt ist, werden erhebliche Bereiche des Gebäudes in ihrer jetzigen Form nicht mehr benötigt. Die Zukunft des Gebäudes und eventuelle Nachnut- zungsmöglichkeiten oder sogar ein Rückbau sind zu konkretisieren.

Die Stadtverwaltung ist zurzeit auf mehrere Gebäude verteilt. Dazu zählen das historische Rathaus, das Verwaltungsgebäude auf der Mittelstraße 32 und Teile der so genannten Stenebergschen Fabrik. Eine Zusammenlegung der Stadt- verwaltung in zukünftig nur noch zwei Immobilien ist möglich, wenn das Gebäude Mittelstraße 32 im Bereich des Dachstuhls ausgebaut werden kann. In diesem Kon- text ist auch eine Folgenutzung in der Stenebergschen Fabrik zu bestimmen.

Abbildung 28 u. 29: Hauptschule und Rathausgebäude Mittelstraße 32

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In den unmittelbar an der Bahnhofstraße gelegenen Immobilien finden sich Leer- stände und teilweise erheblicher Sanierungsbedarf. Da der Bahnhofstraße eine Begrünung fehlt, der Straßenraum sehr breit, und die Verkehrsbelastung hoch ist, ist das Wohnen dort verhältnismäßig unattraktiv.

4.3.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen

Die Mittelstraße stellt sich in erster Linie als Hauptverkehrsstraße dar. Die Aufent- haltsqualität für Fußgänger ist ausreichend, auch wenn eine Querung der Straße aufgrund nur weniger Übergänge mitunter schwierig ist. Insbesondere für ältere Menschen kann dies ein Problem sein. Eine bessere Darstellung der Einzelhändler und Dienstleister mit ihren Außenflächen wäre wünschenswert.

Der Marktplatz von Barntrup liegt auf der Nordseite der Mittelstraße, etwa im Zentrum des Straßenzuges. Er ist durch Bebauung und Treppenstufen von dem Geschehen auf der Mittelstraße etwas ausgegrenzt. Der nördliche Teil wird als Parkplatz genutzt. Eine bessere Verknüpfung mit der Mittelstraße ist über bauliche Maßnahmen aber kaum möglich.

Neben der verkehrsreichen Kreuzung von B 66 und L 758 liegt der Stadtpark. Er stellt als zentraler innerörtlicher Grünbereich ein wichtiges Potential für den Wohn- und Freizeitwert vom Barntruper Zentrum dar. Der Park gliedert sich in zwei Bereiche. Im südlichen Teil wurden durch Bepflanzungen und Aktionsflächen einzelne Räume für den Aufenthalt geschaffen. Der größere Bereich besteht aus einer großen Wiese mit einem am Rand umführenden Weg. Für die Pflege des Stadtparks ist eine ehrenamtliche Gruppe von Bürgern tätig. Eine gestalterische Aufwertung der Frei- und Aufenthaltsflächen ist empfehlenswert und in enger Abstimmung mit dieser Gruppe und den Anwohnern durchzuführen.

Abbildung 30 und 31: Stadtpark

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Die kleinteilige und lebendige Bebauung von Oberer, Mittel- und Unterer Straße sowie die Straßengestaltung in Oberer und Unterer Straße laden zum Rundgang ein. Durch kleine, nur Fußgänger zur Verfügung stehende, Durchgänge gelangt man entweder Richtung Freibad in den südlichen Landschaftsraum oder in den Schlosspark im Nordwesten. Erheblich aufgewertet wurde der öffentliche Raum des Barntruper Zentrums durch einen Kunstpfad. Mit Hilfe verschiedener Künstler und Sponsoren wurden Skulpturen aus Stein, Metall und Holz individuell herge- stellt und installiert. An den markanten Punkten werden gleichzeitig Informationen über die Geschichte der Stadt vermittelt.

4.3.4 Verkehr

Die B 66, die als Hauptachse durch den alten Stadtkern verläuft, knüpft östlich der Stadt an die B 1 an und führt im Westen weiter nach Dörentrup und Lemgo. Im Osten des alten Stadtkerns trifft die L 758 von Norden aus Richtung Rin- teln/Extertal auf die B 66. Sie läuft auf der Bundesstraße durch die Altstadt und zweigt am westlichen Ortsausgang nach Süden Richtung Detmold ab. Insbesondere auf der Kreuzung Mittelstraße, Hamelner Straße, Bahnhofstraße, ist die Verkehrs- belastung sehr hoch. Für eine Ortsumgehung der B 66 befindet sich ein Plan- feststellungsverfahren in der Vorbereitung. Mit einer Verwirklichung der Orts- umgehung ist nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre zu rechnen.

Die Mittelstraße ist mit beidseitigen Parkstreifen, Geh- und Radwegen sowie Pflanzstreifen für den Durchgangsverkehr gut ausgebaut. Kritisiert wird allerdings häufig, dass die Pflanzstreifen zwischen den straßenbegleitenden Parkplätzen und den Gehwegen für Fußgänger nicht genügend durchlässig sind. Eine umfassende Umgestaltung der Straße und der Seitenbereiche ist aufgrund der noch bestehen- den Zweckbindung aus der geförderten Maßnahme und der ausstehenden Orts- umgehung derzeit aber nicht möglich.

Abbildung 32 und 33: Mittelstraße und Wilhelmstraße

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Die Straßennetze nördlich und südlich der Mittelstraße (B 66) sind zum Teil noch in den 1990er Jahren umgestaltet worden und als Tempo-30-Zonen ausgeschildert. Sanierungsbedarf besteht hier nur für die unsanierte Wilhelmstraße. Die Fußwege an den überörtlichen Straßen sind ausreichend bemessen und in den Wohn- gebieten ist teilweise auf eigene Gehwege verzichtet worden, weil durch die Stra- ßengestaltung die Belange der Fußgänger berücksichtigt sind.

Über das Busnetz ist Barntrup gut mit der Umgebung verknüpft. Am Busbahnhof auf dem alten Bahnhofsgelände laufen verschiedene Linien zusammen. Die Mit- telstraße verfügt über eine zentral gelegene Bushaltestelle am Marktplatz. Öffent- licher Raum und Grünflächen

Der westliche Eingang in die Altstadt bildet von den Raumkanten her einen leicht in sich verschobenen Platz. Durch die dominierende Straßenführung und -gestaltung der Mittelstraße nimmt man aber diesen Raum eher nur als Einmün- dungsbereich der angrenzenden Straßen wahr. Die Ortsrandlage, die Straßenfüh- rung und das Geländegefälle verleiten hier viele Autofahrer zu schnell zu fahren. Dieser Bereich, wo die drei historischen Straßenzüge zusammenlaufen, sollte als Eingangssituation gestalterisch aufgewertet werden. Auch dies ist allerdings erst nach dem Bau einer Ortsumgehung realistisch.

Abbildung 34 und 35: Westl. Stadteingang und Untere Straße

Die überwiegende Zahl der nördlich der Stenebergschen Fabrik gelegenen Straßen- räume ist in den letzten Jahren neu gestaltet worden, wobei fließendem und ru- hendem Verkehr sowie Fußgängern und Radfahrern attraktive Wege und Räume geboten werden.

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4.4 Barntrup-Sonneborn

Sonneborn ist der östlichste Stadtteil Barntrups und liegt direkt an der Landes- grenze zu Niedersachsen. Der Ort entwickelte sich im Tal des Grießebachs, und erstreckt sich zu beiden Seiten des kleinen Baches, der hier von Norden nach Sü- den fließt. Der ältere Teil des Ortes liegt unmittelbar am Bach, im Norden auf einer Anhöhe steht die alte Kirche, ursprünglich oberhalb des Ortes. Die Bebauung an der Hauptstraße (K 58) ist der jüngere Teil des Ortskerns. Westlich der Hauptstraße liegt der Siedlungsbereich, der nach dem Krieg in mehreren Etappen entstanden ist. In Sonneborn leben ca. 1.000 Einwohner.

Abbildung 36: Untersuchungsgebiet Barntrup-Sonneborn

4.4.1 Einzelhandel und Daseinsvorsorge

Sonneborn hat in den vergangenen Jahren einige Versorgungseinrichtungen und damit an Zentralität verloren. Den weit überwiegenden Teil der Güter und Dienst- leistungen sowohl des täglichen als auch periodischen Bedarfs erhalten die Sonne-

Seite | 32 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept borner im Barntruper Zentrum oder sogar im niedersächsischen Bad Pyrmont. Eine Grundversorgung mit Lebensmitteln wird durch ein kleines inhabergeführtes Ein- zelhandelsgeschäft („Gundis Eck“) an der Hauptstraße gewährleistet. Zukünftige Ansiedlungen von weiteren Geschäften sind unwahrscheinlich, weil die Bevölke- rungszahl für einen wirtschaftlichen Betrieb gering ist.

Für junge Familien und deren Kinder steht ein Kindergarten der ev. Kirche zur Ver- fügung. Für alle Sonneborner bietet das Bürgerhaus vielfältige Möglichkeiten der Gemeinschaftsförderung. Darüber hinaus bietet das DRK im Bürgerhaus einen Se- niorentreff an.

4.4.2 Gebäudenutzung und Leerstände

Die dörfliche Siedlungsstruktur von Sonneborn ist geprägt von freistehenden Ge- bäuden, deren Gestalt häufig noch auf ihre landwirtschaftlichen Ursprünge hindeu- tet. Viele dieser Gebäude dienen heute ausschließlich dem Wohnen und sind ent- sprechend in ihrer äußeren Gestalt verändert worden.

Abbildung 37 und 38: Ehemaliges landwirtschaftl. Gebäude, Wohnhaus

In der alten Ortslage existiert eine Vielzahl von leer stehenden und sanierungs- bedürftigen Wohngebäuden. Ein Schwerpunkt ist entlang der Hauptstraße festzu- stellen. Am Wasserweg, einer kleinen Seitenstraße im Norden des Ortes steht ein leeres Wohn- und Geschäftshaus. Leer stehende und dringend sanierungsbedürfti- ge gewerbliche Gebäude sind im Ort vereinzelt vorzufinden. Besonders auffällig sind ein großer gewerblicher Komplex einer ehemaligen Möbelfabrik im Süden, der nur zum Teil nachgenutzt wird und das Gebäude einer Mühle im Norden. Unterge- nutzte oder sanierungsbedürftige landwirtschaftliche Gebäude sind an den Orts- rändern vorhanden.

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Abbildung 39 und 40: Hauptstraße und Nahversorger, leerstehendes Ladenlokal

4.4.3 Öffentlicher Raum und Grünflächen

Ein Zentrum existiert in Sonneborn nicht. Im Gegensatz dazu wurden drei ver- schiedene Freiflächen im Bereich des alten Ortskerns angelegt. Zum einen handelt es sich um eine Anlage mit einem Brunnen, Blumenrabatten und arrondierenden Bäumen. Diese Fläche befindet sich an der südlichen Einmündung der Alten Dorf- straße in die Hauptstraße. Der Platz befindet sich in einem guten Zustand.

Eine weitere Fläche umfasst den „Mittleren Teich“. Hier wird der Teich von einer Wiese umgeben, durch die sich ein Weg windet. Die Fläche ist insbesondere von der Mittelstraße her kaum wahrnehmbar und liegt etwas versteckt. Ein Teil dieser Fläche ist als Kinderspielplatz gestaltet.

Die dritte Grünfläche ist ein kleiner Bereich in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Oberen Teich“. Hier steigt das Gelände sehr stark an und zwischen der Straße Steindrift, der Alten Dorfstraße und einer Treppenanlage ist das verbleibende sehr hängige Dreieck als Grünfläche mit einer Bank gestaltet worden. Der benachbarte Obere Teich ist nicht in eine Grünfläche eingebettet. Er liegt eingezwängt zwischen der Alten Dorfstraße und der Bebauung. Das angrenzende Wohngebäude macht einen baufälligen Eindruck.

Die Hauptverkehrsstraßen sind wenig gegliedert und bieten Fußgängern keine zufriedenstellende Aufenthaltsqualität. Private und öffentliche Bereiche sind nicht klar voneinander differenziert. Insbesondere die Gestaltung des privaten und öf- fentlichen Raums am Nahversorger auf der Hauptstraße weisen ein Aufwertungs- potential auf.

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Abbildung 41 und 42: Mittlerer und oberer Teich

Das Straßennetz aus kleinen Gassen und Wegen östlich der Hauptstraße, das sich rund um die Alte Dorfstraße entfaltet, ist wenig befahren und bietet mit seiner dörflichen Struktur aus vielen Engstellen und Aufweitungen ein abwechselungs- reiches Bild.

4.4.4 Verkehr

Sonneborn wird im Süden von der B 1 (Hameln – Barntrup – Paderborn) gestreift. Hier zweigt die Kreisstraße K 58 ab, die sich als Hauptader durch den gesamten Ort von Süden nach Norden zieht und dann weiter in die Gemeinde Extertal führt. Die Kreisstraße begrenzt die alte Ortslage im Westen, die sich zu beiden Seiten des Grießebachs erstreckt und von einem Netz aus kleinen Straßen und Gassen durch- zogen wird. Dieses Netz ist zusammenhängend als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Diese Wege sind alle in gutem Zustand. Marode Straßen gibt es vereinzelt in den Baugebieten aus den 1960er und 1970er Jahren.

Die überörtlichen Straßenzüge weisen durchgehend Gehwege auf und der Ausbau der wenig befahrenen Gemeindestraßen wird den Belangen der Fußgänger überall gerecht. Allerdings ist der Straßenquerschnitt der Hauptstraße für den Verkehr durch Sonneborn gehenden Verkehr überdimensioniert.

Sonneborn ist in das Busnetz des ÖPNV mit Linien nach Barntrup und Extertal- Bösingfeld eingebunden. Bushaltestellen befinden sich an der B 1 und an der Hauptstraße.

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5. Entwicklungsziele

Aufbauend auf der Bestandsanalyse werden nachfolgend die Entwicklungsziele für das ISEK formuliert. Die Ziele sind gleichberechtigt. Die Reihenfolge ist nicht als Prioritätensetzung zu verstehen. Handlungsfeldübergreifend ist zur erfolgreichen Durchführung der Städtebauförderung in Barntrup, Dörentrup und Kalletal die Aktivierung und Beteiligung von Bürgern, Immobilieneigentümern, Geschäftstrei- benden sowie Unternehmen erforderlich.

Ziel: Stärkung der Versorgungsfunktionen

ƒ Anpassung der öffentlichen Infrastruktur, insbesondere an den demografischen Wandel ƒ Sicherstellung einer ausreichenden Nahversorgung mit insbesondere Lebensmitteln ƒ Stärkung der Einzelhandels- und Funktionsvielfalt in den Ortszentren

Ziel: Daseinsvorsorge interkommunal gewährleisten

ƒ Ausbau der Zusammenarbeit der kommunalen Verwaltungen

ƒ Versorgungsbereiche und -zuständigkeiten im Sinne einer räumlich-funktionalen Ar- beitsteilung definieren

ƒ Sicherung des öffentlichen Personennahverkehrs

Ziel: Anpassung der Gebäudesubstanz an Markterfordernisse

ƒ Erhalt und Sanierung von ortsbildprägenden Gebäuden

ƒ Schaffung bedarfsorientierter Immobilien für Wohnen, Einzelhandel, Dienstleistungen und Gesundheitsversorgung sowie Beseitigung von Leerständen

ƒ Rückbau leerstehender und nicht marktfähiger Immobilien

Ziel: Herausbildung attraktiver Ortskerne zur Steigerung des Wohn- und Freizeitwerts

ƒ Profilierung des öffentlichen Raums und Steigerung der Aufenthaltsqualität

ƒ Schaffung bedarfsorientierter Freiflächen

ƒ Förderung der Barrierefreiheit in den Ortskernen

ƒ Verbesserung der Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr

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6. Maßnahmen- und Handlungskonzepte

Aufbauend auf den Entwicklungszielen werden Maßnahmen- und Handlungskon- zepte für die jeweiligen Ortsteile abgeleitet. Nachfolgend werden die Maßnahmen in den einzelnen Ortsteilen kurz beschrieben. Die räumliche Darstellung ist Anhang 2 zu entnehmen. Eine Übersicht zu den mit den Maßnahmen verbundenen Kosten und den zuwendungsfähigen Ausgaben und dem Städtebaufördermittelbedarf gemäß den Förderrichtlinien Stadterneuerung 2008 enthält das folgende Kapitel. Detaillierte Informationen sind in den Projektleitblättern in Kapitel 8 aufgeführt.

Beide Kommunen

ƒ Festlegung Sanierungsgebiete gemäß § 142 BauGB und/oder Stadtumbaugebiete ge- mäß § 171 b BauGB

ƒ Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung zur Aktivierung und Motivation der Bevölkerung im Rahmen der Städtebauförderung

ƒ Externe Begleitung der Städtebaufördermaßnahmen durch Beauftragte

ƒ Aufstellung eines regionalen Verfügungsfonds in Ergänzung zu den kommunalen Verfü- gungsfonds zur Durchführung von regionalen Aktionen

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Dörentrup-Zentrum

ƒ Aufstellung eines kommunalen Verfügungsfonds für Dörentrup-Zentrum und -Bega zur Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen

ƒ Vorbereitende Planungen für den Ortskern als Vorbereitung für die konkreten Ent- wurfsplanungen

ƒ Verkehrskonzept für den Ortskern mit dem Fokus ÖPNV und Fußwegeverbindungen

ƒ Aufwertung des öffentlichen Raums und Steigerung der Aufenthaltsqualität der Straßen und Wege im Ortskern unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit

ƒ Aufwertung des Grünzugs am Hillbach zum Mehrgenerationenpark

ƒ Durchgreifende Modernisierung und Instandsetzung nicht mehr marktfähiger sanie- rungsbedürftiger Immobilien

ƒ Profilierung und Standortaufwertung des Gebäudebestands zur Ortsbildpflege

ƒ Rückbau des baufälligen alten Rathauses und Neubau eines multifunktionalen Bürger- hauses für Vereine, Initiativen, öffentliche Nutzungen und die Dörentruper Tafel mit In- tegration der freiwilligen Feuerwehr und Wohnungen für ältere Menschen

ƒ Modernisierung des Freibads als Einrichtung der Daseinsvorsorge für Einwohner der gesamten Gemeinde Dörentrup und Teile der Kalletaler Bevölkerung

ƒ Rückbau abgängiger Bausubstanz durch Gemeinde

ƒ Herstellung einer Buswendeschleife mit Haltestelle zur Führung des ÖPNV zum Rat- hauskomplex

Dörentrup-Bega

ƒ Schaffung eines Platzes auf Flächenpotentialen an der B 66 nördlich des Kirchhofes (u. a. Aufenthaltsort für Jugendliche)

ƒ Durchgreifende Modernisierung und Instandsetzung nicht mehr marktfähiger sanie- rungsbedürftiger Immobilien

ƒ Profilierung und Standortaufwertung des Gebäudebestands zur Ortsbildpflege

ƒ Modernisierung und Umbau einer Turnhalle zur Mehrzweckhalle

ƒ Rückbau abgängiger Immobilien, insbesondere entlang der B 66, durch Gemeinde

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Barntrup-Zentrum

ƒ Aufstellung eines kommunalen Verfügungsfonds für Barntrup-Zentrum und -Sonneborn zur Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen

ƒ Erstellung einer Machbarkeitsstudie und Teilrückbau der Hauptschule Barnt- rup/Dörentrup

ƒ Erarbeitung einer Studie zur Gestaltung und Zwischennutzung leerstehender Ladenlo- kale

ƒ Umgestaltung und Aufwertung der sanierungsbedürftigen Wilhelmstraße

ƒ Aufwertung des Stadtparks im Hinblick auf Grünflächen und Aufenthaltsbereiche

ƒ Durchgreifende Modernisierung und Instandsetzung nicht mehr marktfähiger sanie- rungsbedürftiger Immobilien

ƒ Profilierung und Standortaufwertung des Gebäudebestands zur Stadtbildpflege

ƒ Modernisierung und Ausbau des öffentlichen Verwaltungsgebäudes Mittelstraße 32 zur Bündelung der Stadtverwaltung

ƒ Rückbau abgängiger Bausubstanz durch private Eigentümer

Barntrup-Sonneborn

ƒ Aufwertung des privaten und öffentlichen Raums am Nahversorger auf der Hauptstraße

ƒ Aufwertung wohnortnaher Freiflächen am oberen und mittleren Teich für Familien und mobilitätseingeschränkte Personen zu Sinnesgärten

ƒ Durchgreifende Modernisierung und Instandsetzung nicht mehr marktfähiger sanie- rungsbedürftiger Immobilien

ƒ Profilierung und Standortaufwertung des Gebäudebestands zur Ortsbildpflege

ƒ Rückbau abgängiger Bausubstanz durch private Eigentümer

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7. Maßnahmen- und Kostenübersicht

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Seite | 41 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept 8. Projektleitblätter

Beide Kommunen Festlegung Sanierungsgebiete Maßnahmenübersicht: A.1 (Ziffer 9 FRL Vorbereitung)

Beschreibung: Auf Basis der Analyse der untersuchten Ortsteile legen die Kommunen förmliche Sanierungs- gebiete fest, in denen Maßnahmen mit Hilfe der Städtebauförderung umgesetzt werden. Zu die- sem Zweck ist das Sanierungsverfahren nach § 136 BauGB zu bestimmen, Sanierungssatzungen aufzustellen und die Träger öffentlicher Belange sowie die betroffene Öffentlichkeit zu beteili- gen. Es wird eine Sanierung nach vereinfachtem Verfahren (§ 142 Absatz 4) angestrebt. Ein förm- liches Sanierungsgebiet ist außerdem die Voraussetzung für die steuerliche Begünstigung von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an privaten Immobilien. Die Kommunen werden in der Festlegung der Sanierungsgebiete durch Beauftragte unterstützt.

Projektträger: Kommunen Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012

Kenndaten: -

Kosten: 15.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 10.000 Φ Eigenanteil Kommunen (30 %) = 5.000 Φ

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Beide Kommunen Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung Maßnahmenübersicht: A.2 (Ziffer 9 FRL)

Beschreibung: Eine erfolgreiche Durchführung der Städtebauförderung erfordert eine intensive Einbindung aller lokalen Akteure. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung dient der Ansprache und Einbindung der relevanten Akteursgruppen. Bausteine sind Pressearbeit, Informationsbroschüren für Bau- herren und zum Verfügungsfonds oder zum Beispiel eine Internetseite. Auch Informations- veranstaltungen oder u. a. ein Fest zur Einweihung einer Städtebaufördermaßnahme kommen in Betracht.

Projektträger: Kommunen Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012 - 2017

Maßnahmen:

ƒ Pressearbeit ƒ Informationsbroschüren für Bauherren und lokale Akteure ƒ Internetseite ƒ Öffentlichkeitsveranstaltungen

Kenndaten: -

Kosten: 50.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Zuschuss Bund/Land (70 %) = 35.000 Φ Eigenanteil Kommunen (30 %) = 15.000 Φ

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Beide Kommunen Vergütungen an Beauftragte Maßnahmenübersicht: A.3 (Ziffer 12 FRL)

Beschreibung: Die Kommunalverwaltungen können zur Durchführung des Städtebauförderprogramms eine exter- ne Begleitung in Anspruch nehmen. Beispiele für Tätigkeiten von Beauftragten sind das Förder- mittelmanagement, die Beratung von Bauherren, die Initiierung und Begleitung des Verfügungs- fonds und auch die Öffentlichkeitsbeteiligung. Außerdem sind externe Leistungen bei der Prozess- teuerung erforderlich. Darüber hinaus können Beauftragte für eine städtebauliche Beratung sowie zum Beispiel Architektenleistungen zur Prüfung von Maßnahmen hinzugezogen werden.

Projektträger: Kommunen Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2011 - 2017

Maßnahmen:

ƒ Fördermittelmanagement ƒ Kosten- und Finanzierungsplanung ƒ Prozessteuerung ƒ Beratung von Bauherren ƒ Initiierung und Begleitung Verfügungsfonds

Kenndaten: -

Kosten: 300.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 210.000 Φ Eigenanteil Kommunen (30 %) = 90.000 Φ

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Beide Kommunen Regionaler Verfügungsfonds Maßnahmenübersicht: A.4 (Ziffer 14 FRL)

Beschreibung: Für die Durchführung regionaler Aktionen zur Standortentwicklung soll ein regionaler Verfü- gungsfonds in Höhe von 10.000 Euro eingerichtet werden. Die Kofinanzierung soll durch Mittel aus der Bevölkerung und der Wirtschaft erfolgen (5.000 Euro). Die Verteilung könnte über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) erfolgen, die als Verein organisiert ist, und im Rahmen von LEADER agiert.

Projektträger: Kommunen Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2011 - 2017

Maßnahmen:

ƒ Investitionsvorbereitende oder investive Maßnahmen zur Standortentwicklung

Kenndaten: -

Kosten: 10.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 7.000 Φ Eigenanteil Kommunen (30 %) = 3.000 Φ

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Beide Kommunen Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept Maßnahmenübersicht: A.5 (Ziffer 20 FRL)

Beschreibung: Voraussetzung zur Durchführung der Städtebauförderung ist die Erstellung und Beschlussfassung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts. Im Entwicklungskonzept wird die Be- standssituation der untersuchten Ortsteile dargestellt. Basierend auf Zielen für die zukünftige Entwicklung und die Daseinsvorsorge wird ein Maßnahmen- und Handlungskonzept inklusive Kosten- und Finanzierungsübersicht erstellt.

Projektträger: Kommunen Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2011-2012

Kenndaten: -

Kosten: 30.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Zuschuss Bund/Land (70 %) = 21.000 Φ Eigenanteil Kommunen (30 %) = 9.000 Φ

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Dörentrup - beide Sanierungsgebiete Verfügungsfonds Maßnahmenübersicht: D.1 (Ziffer 14 FRL)

Kurzbeschreibung: Mit dem Verfügungsfonds können öffentlichkeitswirksame Maßnahmen im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel Mobiliar, Beschilderungs- und Leitsysteme, Illumination von Gebäuden oder Begrünung sowie Analysen und Konzepte gemeinschaftlich von der Stadt und Privaten verwirklicht werden. Zu den Privaten zählen insbesondere Vereine, Einzelhändler, Gewerbetreibende und Institutionen mit Ortsbezug. Die Ausgaben für investitionsvorbereitende und investive Maßnahmen können mit einem Zuschuss von 50 % gefördert werden, wenn die restlichen 50 % durch die lokalen Akteure zur Verfü- gung gestellt werden. Es wird ein Vergabegremium gegründet, das zu gleichen Anteilen aus Vertretern der Gemeinde- verwaltung/Politik und der lokalen Akteure besteht. Das Vergabegremium entscheidet über die An- träge.

Projektträger: Stadt Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013 - 2017

Kosten: 30.000 Φ brutto

Förderung (50 % = 15.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 10.500 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 4.500 Φ Anteil Privater (50 % der Kosten): 15.000 Φ

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Dörentrup-Zentrum Vorbereitende Planungen Ortskern Maßnahmenübersicht: D.2 (Ziffer 9 FRL)

Kurzbeschreibung: Zur Vorbereitung der weiteren Entwicklung des Dörentruper Zentrums hat das Büro Drees Huesmann Planer vorbereitende Planungen durchgeführt. Diese umfassen ein räumliches Leitbild und einen Rahmenplan. Letzterer dient als Grundlage für die Ermittlung der Aufgaben und Maßnahmen im Ortskern. Daraus haben sich Vertiefungsbereiche ergeben, deren Bearbeitung zur Verbesserung der städtebaulichen Situation und Beseitigung von Missständen dient. Darüber hinaus wurden Vorentwürfe für den Mehrgenerationenpark und das Multifunktionale Bür- gerhaus erstellt. Das Ziel für das neue Bürgerhaus war es, eine möglichst effiziente hochbauliche Anlage zu schaffen, deren Raumangebot flexibel von den verschiedenen Funktionen genutzt werden kann.

Projektträger: Gemeinde Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2011

Kosten: 20.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 14.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 6.000 Φ

Seite | 48 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept

örentrup-Zentrum Verkehrskonzept Ortskern aßnahmenübersicht: D.3 (Ziffer 9 FRL)

urzbeschreibung: as Büro Drees Huesmann Planer hat einen Rahmenplan für den Ortskern von Dörentrup erstellt. abei wurde festgestellt, dass Wege und Querungsmöglichkeiten für Fußgänger sowie die Vernet- ung von Siedlungs- und Grünbereichen zu verbessern sind. Außerdem wird der Bau einer Wende- nlage für den ÖPNV empfohlen, weil der Rathhausneubau mit angrenzenden Nutzungen aktuell icht an das Busliniennetz angeschlossen werden kann. Diese verschiedenen Aspekte sind in einem durch Verkehrsplaner zu erstellenden Konzept zu berücksichtigen. Die Ergebnisse fließen in die orbereitung von Umgestaltungsmaßnahmen ein.

rojektträger: Gemeinde Private Träger Sonstige:

urchführungszeitraum: 2012

osten: 20.000 Φ brutto

örderung (100 %):

und/Land (70 %) = 14.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 6.000 Φ

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Dörentrup-Zentrum Steigerung Aufenthaltsqualität Ortskern Maßnahmenübersicht: D.4 (Ziffer 10.4 FRL)

Beschreibung: Derzeit vollzieht sich in Dörentrup mit dem neuen Rathausstandort und den angrenzenden Wohn- und Einzelhandelsnutzungen die Herausbildung eines neuen Zentrums. Zukünftig wird sich diese Entwicklung auch auf die Flächen entlang der B66 auswirken. Flächen südlich der B66 (Mittelstraße) sollen grundlegend neu entwickelt werden. Heute weisen Straßenzüge in Zuständigkeit der Gemein- de kaum definierte Seitenbereiche und eine geringe Aufenthaltsqualität auf. Mit der Umgestaltung des Straßen- und Wegenetzes soll eine Steigerung der Aufenthaltsqualität erreicht werden. Private Investitionen werden stimuliert.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2014-2017

Maßnahmen: Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Umgestaltung Straßen und Wege

Kenndaten: rund 1.500 m² Umgestaltung Straße „Am Rathaus“ rund 700 m² Umgestaltung Mittelstraße rund 550 m² Umgestaltung Mühlenstraße rund 1.000 m² Umgestaltung Einmündungsbereich Poststraße/Hauptstraße rund 330 m² Verbindungsweg Poststraße/Mehrgenerationenpark

Kosten: 3.750 x 150 Φ/m² = 562.500 Φ 330 m² x 55 Φ/m² = 18.150 Φ rund 580.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten) (voraussichtlich keine KAG-Beitragspflicht)

Förderung (100 %): Bund/Land (70 %) = 406.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 174.000 Φ

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Dörentrup-Zentrum Mehrgenerationenpark Maßnahmenübersicht: D.5 (Ziffer 10.4 FRL)

Beschreibung: Gegenüber vom neuen Rathaus wird ein Mehrgenerationenpark geschaffen. Die vorhandene Grün- fläche mit Teich weist starke gestalterische und funktionale Mängel auf. Die Eingänge und Wege sind nicht barrierefrei. Aufenthaltsbereiche mit Mobiliar sind unattraktiv. Teich und angrenzender Bach sind kaum oder gar nicht zugänglich. Umfassende Maßnahmen führen zu einer deutlichen Attraktivi- tätssteigerung, von der insbesondere die umliegenden Wohnflächen aber auch das neu entstehende Zentrum von Dörentrup profitieren. Es werden Pflanz- und Saatflächen angelegt, barrierefreie Zugänge und Wege geschaffen, Gelände- flächen umgestaltet und Einbauten für unterschiedliche Nutzergruppen verwirklicht. Es werden Schwerpunkte für Erwachsene wie junge Menschen, aber auch Bereiche mit gemischter Nutzungs- möglichkeit ausgestaltet. Mit dem Mehrgenerationenpark soll allen Bürgern ein attraktiver Freiraum zur Verfügung gestellt werden, der zur Begegnung und körperlicher Ertüchtigung einlädt.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013

Maßnahmen:

ƒ Erstellung barrierefreier Eingänge und Wege ƒ Anlage neuer Pflanz- und Saatflächen ƒ Schaffung von Aufenthalts- und Aktionsflächen ƒ Verbesserung der Zugänglichkeit von Teich und Hillbach

Kenndaten: 4.100 m² aufzuwertende Fläche

Kosten: 4.100 m² x 80 Φ/m² = 328.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 229.600 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 98.400 Φ

Seite | 51 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept

Dörentrup - Modernisierung und Instandsetzung alle Sanierungsgebiete privater Immobilien Maßnahmenübersicht: D.6, D.13 (Ziffer 11.1 FRL)

Beschreibung: Zur Anpassung des Gebäudebestands an die veränderten Ansprüche des Markts, sowohl in Bezug auf Wohn- als auch Geschäftsimmobilien, ist die durchgreifende Modernisierung von ausgewählten Gebäu- den in Dörentrup-Zentrum und Bega erforderlich. Förderfähig sind zum Beispiel die Anpassung der Grundrisse an die veränderten Wohn- und Lebensformen sowie die Herstellung barrierefreier Erschlie- ßungen.

Projektträger: Kommune Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013-2017

Maßnahmen: ƒ Anpassung von Grundrissen in Wohn- und Geschäftshäusern ƒ Erstellung barrierefreier Erschließungen ƒ Herrichtung und Gestaltung von Fassaden und Dachflächen

Kenndaten: 500 m² umgestaltete Nutzfläche (Zentrum) 600 m² umgestaltete Nutzfläche (Bega)

Kosten: 1.100 m² x 1.000 Φ/m² = 1.100.000 Φ brutto

Förderung (max. 25 % der Kosten = 275.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 192.500 Φ Eigenanteil Gemeinde (10 %) = 27.500 Φ Eigenanteil Eigentümer (20 %): 55.000 Φ

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Dörentrup- Profilierung und Standortaufwertung Immobilien beide Sanierungsgebiete (Ziffer 11.2 FRL) Maßnahmenübersicht: D.7, D.14

Beschreibung: Im Dörentruper Zentrum und in Bega weisen Immobilien städtebauliche Mängel auf und genügen nicht mehr den heutigen Marktanforderungen. Maßnahmenschwerpunkte in diesem Bereich sind die Aufwertung von Immobilien hinsichtlich Fassaden, Dächern, historischen Einfriedungen oder die Her- richtung von Hofflächen und der Rückbau nicht oder minder genutzter Nebengebäude. Die Förder- möglichkeiten werden über eine Vergaberichtlinie der Gemeinde detailliert geregelt. Auf dieser Grundlage können private Eigentümer Förderung beantragen.

Projektträger: Kommune Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012-2017

Maßnahmen: ƒ Herrichtung und Gestaltung von Außenfassaden, Dachflächen, historischen Einfriedungen und Mauern, Hofflächen

Kenndaten: diverse private Einzelhandels-, Gewerbe- und Wohnimmobilien

Kosten: 120.000 Φ brutto (Zentrum) 180.000 Φ brutto (Bega)

Förderung (50 % = 150.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 105.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (10 %) = 15.000 Φ Eigenanteil Eigentümer (20 %): 30.000 Φ

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Dörentrup-Zentrum Neubau Multifunktionales Bürgerhaus Maßnahmenübersicht: D.8 (Ziffer 11.3)

Beschreibung: Das ehemalige Rathaus wird zurückgebaut. Aufgrund der zentralen Lage ist eine Neubebauung der Fläche mit einem multifunktionalen Bürgerhaus, einem Feuerwehrstandort und Wohnungen geplant. Für die Bevölkerung werden sich ein großer Saal mit Tagungs- sowie Lagerräumen in dem Gebäude befinden. Zudem werden Flächen für die Dörentruper Tafel integriert. Nach derzeitigem Stand soll ein Löschzug der freiwilligen Feuerwehr angesiedelt werden. Über diese öffentlichen Nutzungen hin- aus sind Wohnungen für ältere Menschen vorgesehen.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012-2013

Maßnahmen: ƒ Neubau Bürgerhaus sowie Feuerwehrwache und Einheiten für betreutes Wohnen ƒ Herstellung von Außenanlagen wg. Gefälle ƒ Bau von 20 Stellplätzen (nach BauO NW vorgeschrieben)

Kenndaten: Nutzfläche Bürgerhaus: 420 m² (inkl. Tafel, exkl. Feuerwehr + Wohnen) Außenanlagen: 400 m² 20 Stellplätze: 400 m² (für Bürgerhaus + Tafel)

Kosten: 420 m² x 1.729 Φ/m² = 726.000 Φ (Bürgerhaus) 400 m² x 220 Φ/m² = 88.000 Φ (Außenanlage) 400 m² x 165 Φ/m² = 66.000 Φ (Stellplätze) insgesamt 880.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %): Bund/Land (70 %) = 616.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 264.000 Φ

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Dörentrup-Zentrum Umgestaltung Freibad für Barrierefreiheit Maßnahmenübersicht: D.9 (Ziffer 11.3)

Beschreibung: Das Freibad im Dörentruper Zentrum wird von der gesamten Dörentruper Bevölkerung, aber auch zum Beispiel von Bewohnern des angrenzenden Kalletaler Ortsteil Lüdenhausen, genutzt. Im Dörent- ruper Zentrum befinden sich Einrichtungen des Elisenstifts, die der Betreuung älterer Menschen die- nen. Außerdem wurden Häuser für altersgerechtes Wohnen vor wenigen Jahren verwirklicht. Auf- grund der großen Nachfrage sollen in den kommenden Jahren weitere Wohnungen für ältere Men- schen gebaut werden. Das Freibadgelände und das Schwimmbecken sollen zur Erzielung von Barrierefreiheit angepasst werden. Die genauen Maßnahmen sind im Rahmen eines Sanierungskonzepts zu konkretisieren. Ne- ben älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen profitieren auch Familien mit Kindern von dem Vorhaben.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2014

Maßnahmen:

ƒ Umgestaltung Schwimmbecken und Außenanlagen zum Zwecke der Barrierefreiheit

Kenndaten: 11.000 m² Freibadgelände

Kosten: 11.000 m² x 45 Φ/m² = rund 500.000 Φ brutto

Förderung (100 %, Förderfähigkeit noch abschließend zu klären):

Bund/Land (70 %) = 350.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 150.000 Φ

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Dörentrup – Rückbau durch Gemeinde beide Sanierungsgebiete (Ziffer 21.2 FRL) Maßnahmenübersicht: D.10, D.17

Beschreibung: Immobilien mit funktionalen und städtebaulichen Missständen beeinträchtigen das Erscheinungsbild eines Ortes erheblich. Teilweise schränken die Gebäude aufgrund ihrer Größe und der damit verbunde- nen Verschattung aber auch Dichte, die gesunden Wohnverhältnisse ein. Daher ist eine Behebung der Missstände durch Rückbau und in der Regel die Anlage von Freiflächen vorgesehen, wenn das Gebäude abgängig ist. Darüber hinaus ist der Rückbau des seit Herbst 2010 nicht mehr von der Gemeinde genutz- ten ehemaligen Rathauses vorgesehen. Die Gebäudesubstanz weist einen sehr schlechten Zustand auf. Aufgrund der zentralen Lage im Dörentruper Zentrum erfolgt eine Neubebauung der Fläche.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012-2017

Maßnahmen: Rückbau Immobilien

Kenndaten: rund 15.420 m³ zurückzubauender Raum (Zentrum und Bega) rund 2.000 m² Entsiegelung Grundstück Rathaus rund 1.800 m² Grunderwerb zwecks Rückbau (Zentrum und Bega)

Kosten: rund 15.420 m³ x 25 Φ/m³ = 385.500 Φ (Rückbau Zentrum und Bega) rund 2.000 m² x 10 Φ/m² = 20.000 Φ (Entsiegelung Grundstück Rathaus) rund 1.800 m² x 40 Φ/m² = 72.000 Φ (Grunderwerb Zentrum und Bega) insgesamt 477.500 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %): Bund/Land (70 %) = 334.250 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 143.250 Φ

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Dörentrup-Bega Platzgestaltung Ortsmitte + „Bega an den Fluss“ Maßnahmenübersicht: D.12 (Ziffer 10.4)

Beschreibung: Die Ortsmitte von Bega wird von der evangelisch-reformierten Kirche mit Gemeindehaus geprägt. Die Bega fließt durch die historische Ortsmitte, bietet allerdings nur wenig Erlebnisqualität in ihrer jetzi- gen Zugänglichkeit. Flächen in unmittelbarer Nähe zum Kirchhof liegen brach oder sind mit abgängi- gen Immobilien bebaut. Eine Reaktivierung dieser Flächen und eine Aufwertung des Flusslaufs bieten eine sehr gute Möglichkeit, den Wohn- und Erholungswert des Ortsteils zu steigern. Die mindergenutzten Flächen entlang der B 66 bieten sich für eine Nutzung durch Kinder und Jugend- liche an, die in Bega über keine geeignete Aufenthaltsfläche verfügen. Die Flächen entlang des Flus- ses sind insbesondere für eine Begegnung der Bürger zur Kommunikation und Erholung geeignet. Durch eine Öffnung und Zugänglichkeit der Bega über eine Treppenanlage kann deren Erlebbarkeit erheblich verbessert werden. Zusätzlich sind die umliegenden Flächen gestalterisch aufzuwerten. Für die Maßnahmen sind u. a. Abstimmungen mit der Kirchengemeinde notwendig.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige: Kirche

Durchführungszeitraum: 2014

Kenndaten: rund 1.300 m² Grunderwerb rund 2.000 m³ Rückbau rund 1.600 m² Gestaltung neue Ortsmitte

Kosten: 1.300 m² x 40 Φ/m² Grunderwerb = 52.000 Φ 2.000 m³ x 25 Φ/m³ = 50.000 Φ 1.300 m² x 127 Φ/m² = 165.000 Φ 400 m² x 187,5 Φ/m² Projekt „Bega an den Fluss“ = 75.000 Φ insgesamt 342.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %): Bund/Land (70 %) = 239.400 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 102.600 Φ

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Dörentrup-Bega Modernisierung Mehrzweckhalle Bega Maßnahmenübersicht: D.15 (Ziffer 11.3)

Beschreibung: Unmittelbar südlich der Ortsmitte von Bega befindet sich eine Turnhalle. Die Turnhalle ist die einzig verbliebene kommunale Infrastruktur im Ort. Das benachbarte Dorfgemeinschaftshaus wird vom Zieglerverein Dörentrup-Bega betrieben. Die Turnhalle wurde 1956 in Eigenleistung durch den loka- len Sportverein errichtet und ging in die Verantwortung der Gemeinde über. Nun ist die Umgestal- tung der Turnhalle zu einer Mehrzweckhalle vorgesehen. Damit sollen für größere Vereinsfeste und den dortigen Spielmannszug ausreichend große Räumlichkeiten geschaffen werden. Die freiwillige Feuerwehr und weitere Initiativen sind auf die dann zur Verfügung stehende zusätzliche Fläche an- gewiesen. Das Dorfgemeinschaftshaus bietet für verschiedenste Anlässe nicht genügend Fläche.

Projektträger: Gemeinde Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012

Maßnahmen:

ƒ Bauliche Anpassung zur Mehrzweckhalle ƒ Anpassung der Erschließungs- und Sanitäranlagen zur Erzielung Barrierefreiheit

Kenndaten: rund 950 m² umzugestaltende Fläche

Kosten: 950 m² x 316 Φ/m² = 300.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 210.000 Φ Eigenanteil Gemeinde (30 %) = 90.000 Φ

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Dörentrup-Bega Rückbau durch private Eigentümer Maßnahmenübersicht: D.16 (Ziffer 21.1 FRL)

Kurzbeschreibung: Leerstehende Objekte in Bega weisen so gravierenden Instandsetzungsbedarf auf, dass eine Inwertsetzung für Nach- und Umnutzungen unverhältnismäßig ist. Zur Beseitigung dieser Miss- stände ist der Rückbau der Objekte durch die Eigentümer vorgesehen.

Projektträger: Kommune Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013-2017

Kenndaten: diverse leerstehende Einzelhandels-, Gewerbe- und Wohnimmobilien

Kosten:

6.000 m³ x 25 Φ/m³ = 150.000 Φ brutto

Förderung (50 % = 75.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 52.500 Φ Eigenanteil Gemeinde (10 %) = 7.500 Φ Eigenanteil Eigentümer (20 %): 15.000 Φ

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Barntrup - beide Sanierungsgebiete Verfügungsfonds Maßnahmenübersicht: B.1 (Ziffer 14 FRL)

Beschreibung: Mit dem Verfügungsfonds können öffentlichkeitswirksame Maßnahmen im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel Mobiliar, Beschilderungs- und Leitsysteme, Illumination von Gebäuden oder Begrünung sowie Analysen und Konzepte gemeinschaftlich von der Stadt und Privaten verwirklicht werden. Zu den Privaten zählen insbesondere Vereine, Einzelhändler, Gewerbetreibende und Institutionen mit Ortsbezug. Die Ausgaben für investitionsvorbereitende und investive Maßnahmen können mit einem Zuschuss von 50 % gefördert werden, wenn die restlichen 50 % durch die lokalen Akteure zur Verfü- gung gestellt werden. Es wird ein Vergabegremium gegründet, das zu gleichen Anteilen aus Vertretern der Gemeinde- verwaltung/Politik und der lokalen Akteure besteht. Das Vergabegremium entscheidet über die An- träge.

Projektträger: Stadt Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012 - 2017

Kosten: 50.000 Φ brutto

Förderung (50 %):

Bund/Land (70 %) = 17.500 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 7.500 Φ Anteil Privater (50 % der Kosten): 25.000 Φ

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Barntrup-Zentrum Machbarkeitsstudie Hauptschule Maßnahmenübersicht: B.2 (Ziffer 9 FRL)

Beschreibung: Die gemeinsame Hauptschule von Barntrup und Dörentrup steht vor der Schließung. In Teilflächen der jetzigen Hauptschule ist die Einrichtung einer zweizügigen Sekundarschule vorgesehen. Anteile des Gebäudes werden zukünftig nicht mehr für schulische Zwecke benötigt. Zur Vorbereitung der Umstrukturierung der Immobilie ist beabsichtigt, eine Machbarkeitsstudie zur Bestandsaufnahme, Bewertung, Erarbeitung von Nutzungsvarianten und einer Kostenschätzung, zu beauftragen. Ein Ge- bäudetrakt wird auch zukünftig vom Gymnasium genutzt. Des Weiteren soll die Aula für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Projektträger: Stadt Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012

Kenndaten: 6.500 m² Nutzfläche, Baujahr: 1972

Maßnahmen:

ƒ Bewertung der Bausubstanz ƒ Prüfung der Statik ƒ Erarbeitung Handlungsoptionen

Kosten: 20.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 14.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 6.000 Φ

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Barntrup-Zentrum Studie Gestaltung und Zwischennutzung Ladenlokale Maßnahmenübersicht: B.3 (Ziffer 9 FRL)

Beschreibung: Entlang der Mittel- und Bahnhofstraße sowie weiteren angrenzenden Lagen vom Hauptgeschäfts- bereich in Barntrup zeigen sich städtebauliche und funktionale Missstände bei Wohn- und Ge- schäftshäusern. Leerstehende Ladenlokale sind eine besonders gravierende Problematik. Aus diesem Grund ist beabsichtigt, Eigentümer der betroffenen Wohn- und Geschäftshäuser zu beraten und Ges- taltungsleitlinien für die Immobilien und die davorliegenden Freiflächen zu erarbeiten. Möglichkeiten der Zwischennutzung bei Leerstand sollen aufgezeigt werden. Damit ist eine Aufwertung des Erschei- nungsbilds in den Hauptgeschäftsstraßen beabsichtigt. Die Studie ist an einen Beauftragten zu verge- ben.

Projektträger: Stadt Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012

Maßnahmen:

ƒ Erarbeitung Gestaltungsleitlinien Wohn- und Geschäftshäuser ƒ Erstellung von Konzepten zur Zwischennutzung leerstehender Ladenlokale

Kosten: 15.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 10.500 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 4.500 Φ

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Barntrup-Zentrum Umgestaltung Querstraßen (Wilhelmstraße) Maßnahmenübersicht: B.4 (Ziffer 10.4 FRL Erschließung)

Beschreibung: Der Straßenraum im Zentrum von Barntrup wurde in den 1990er Jahren nahezu vollständig saniert. Einzelne Querstraßen von der Mittel- zur Oberen und Unteren Straße wurden allerdings nicht umges- taltet. Sie fallen in ihrem Erscheinungsbild deutlich ab und werden der Bedeutung der Barntruper Innenstadt nicht gerecht. Die Wilhelmstraße, zwischen Mittel- und Obere Straße gelegen, weist be- sonderen Handlungsbedarf auf. Die Oberflächenmaterialien zeigen deutliche Schäden und aufgrund der mangelnden Gliederung des Straßenraums sowie einer fehlenden ansprechenden Begrünung herrscht eine nur unzureichende Aufenthaltsqualität. Durch eine Umgestaltung des Straßenraums wird eine erhebliche Steigerung des Wohnwerts erreicht.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2014

Maßnahmen:

ƒ Austausch und Aufwertung Oberflächenmaterialien ƒ Gestaltung Seitenbereiche für Fußgänger ƒ Schaffung von Grünflächen

Kenndaten: rund 1.000 m² umzugestaltende Fläche

Kosten: rund 1.000 m² x 150 Φ /m²= 150.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten) (voraussichtlich keine KAG-Beitragspflicht)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 105.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 45.000 Φ

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Barntrup-Zentrum Aufwertung Stadtpark Maßnahmenübersicht: B.5 (Ziffer 10.4 FRL Erschließung)

Beschreibung: Der Stadtpark von Barntrup ist die zentrale innerörtliche Grün- und Freifläche. Derzeit wird der Park allerdings nur wenig genutzt, was mit seiner nicht in allen Bereichen zufriedenstellenden Gestaltung zu erklären ist. Dank des Engagements ehrenamtlicher Bürger erhält der Stadtpark eine gute Pflege. Von dieser Gruppe wurden auch verschiedene künstlerische Installationen (Barntruper Kunstpfad) angebracht, wovon die Attraktivität des Parks profitiert. Teile der Grünflächen und insbesondere die Aufenthaltsbereiche im Süden des Parks sind jedoch nicht mehr zeitgemäß. Diesbezüglich wird eine Aufwertung angestrebt, die die Nutzung und Gestaltung der Grünflächen steigert und eine höhere Aufenthaltsqualität durch z. B. Möblierung, Beleuchtung, Aktionsbereiche erreicht. Über eine Auf- wertung werden die Erholungs- und Wohnfunktionen des Zentrums von Barntrup verbessert.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013

Maßnahmen:

ƒ Anlage neuer Pflanz- und Saatflächen ƒ Erneuerung Aufenthaltsbereiche inkl. Möblierung ƒ Installation neuer Beleuchtung

Kenndaten: rund 2.000 m² umzugestaltende Fläche

Kosten: rund 2.000 m² x 25 Φ /m²=50.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 35.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 15.000 Φ

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Barntrup - Modernisierung und Instandsetzung beide Sanierungsgebiete privater Immobilien Maßnahmenübersicht: B.6, B.13 (Ziffer 11.1 FRL)

Kurzbeschreibung: Zur Anpassung des Gebäudebestands an die veränderten Ansprüche des Markts, sowohl in Bezug auf Wohn- als auch Geschäftsimmobilien, ist die durchgreifende Modernisierung von ausgewählten Gebäu- den in Barntrup-Zentrum und Sonneborn erforderlich. Förderfähig sind zum Beispiel die Anpassung der Grundrisse an die veränderten Wohn- und Lebensformen sowie die Herstellung barrierefreier Erschlie- ßungen.

Projektträger: Kommune Private Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013-2017

Maßnahmen:

ƒ Anpassung von Grundrissen in Wohn- und Geschäftshäusern ƒ Erstellung barrierefreier Erschließungen ƒ Herrichtung und Gestaltung von Fassaden und Dachflächen

Kenndaten: 1.000 m² umgestaltete Nutzfläche (Zentrum) 300 m² umgestaltete Nutzfläche (Sonneborn)

Kosten: 1.300 m² x 1.000 Φ/m² = 1.300.000 Φ brutto

Förderung (max. 25 % der Kosten = 325.000 Φ):

Bund/Land (70 %) = 227.500 Φ Eigenanteil Stadt (30%)=97.500 Φ

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Barntrup - beide Sanierungsgebiete Profilierung und Standortaufwertung Immobilien Maßnahmenübersicht: B.7, B.14 (Ziffer 11.2 FRL)

Kurzbeschreibung: Im Barntruper Zentrum und in Sonneborn weisen Immobilien städtebauliche Mängel auf und genü- gen nicht mehr den heutigen Marktanforderungen. Maßnahmenschwerpunkte in diesem Bereich sind die Aufwertung von Immobilien hinsichtlich Fassaden, Dächern, historischen Einfriedungen oder die Herrichtung von Hofflächen und der Rückbau nicht oder minder genutzter Nebengebäude. Die Fördermöglichkeiten werden über eine Vergaberichtlinie der Stadt detailliert geregelt. Auf dieser Grundlage können private Eigentümer Förderung beantragen.

Projektträger: Kommune Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2012-2017

Maßnahmen: ƒ Herrichtung und Gestaltung von Außenfassaden, Dachflächen, historischen Einfriedungen und Mauern, Hofflächen

Kenndaten: diverse private Einzelhandels-, Gewerbe- und Wohnimmobilien

Kosten:

240.000 Φ brutto (Barntrup-Zentrum) 120.000 Φ brutto (Barntrup-Sonneborn)

Förderung (50 % = 180.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 126.000 Φ Eigenanteil Stadt (30%)=54.000 Φ

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Barntrup-Zentrum Modernisierung und Ausbau Maßnahmenübersicht: B.8 Verwaltungsgebäude Mittelstraße 32 (Ziffer 11.3 FRL)

Beschreibung: Die Stadtverwaltung Barntrup befindet sich im Wesentlichen in drei Immobilien entlang der Mit- telstraße. Dabei handelt es sich um das historische Rathaus (Mittelstraße 38), Teile der Stene- bergschen Fabrik (Sozialamt, Mittelstraße 14) und das Gebäude Mittelstraße 32. Darin sind das Bau- und Ordnungsamt sowie der Bürgerservice beheimatet. Das Verwaltungsgebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und steht unter Denkmalschutz. Zur Erhaltung und zu- kunftsfähigen Nutzung des Gebäudes ist eine Sanierung der Außenhülle vorgesehen. Außerdem soll das Gebäude im Bereich des Dachstuhls ausgebautwerden, um das Sozialamt und einen Sitzungssaal aufnehmen zu können. Zusätzlich ist der Bau eines Aufzugs geplant. Insgesamt wird die Stadtverwaltung an zwei Standorten gebündelt.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2014

Kenndaten: rund 680 m² Nutzfläche

Kosten: rund 680 m² x 1.471 Φ /m²=1.000.000 Φ brutto

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 700.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 300.000 Φ

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Barntrup - beide Sanierungsgebiete Rückbau durch private Eigentümer Maßnahmenübersicht: B.9, B.15 (Ziffer 21.1 FRL)

Beschreibung: Leerstehende Objekte im Barntruper Zentrum und in Sonneborn weisen so gravierenden Instand- setzungsbedarf auf, dass eine Inwertsetzung für Nach- und Umnutzungen unverhältnismäßig ist. Zur Beseitigung dieser Missstände ist der Rückbau der Objekte durch die Eigentümer vorgesehen.

Projektträger: Kommune Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013-2017

Kenndaten: diverse leerstehende Einzelhandels-, Gewerbe- und Wohnimmobilien

Kosten:

4.000 m³ x 25 Φ/m³ = 100.000 Φ brutto (Barntrup-Zentrum) 6.000 m³ x 25 Φ/m³ = 150.000 Φ brutto (Barntrup-Sonneborn)

Förderung (50 % = 125.000 Φ): Bund/Land (70 %) = 87.500 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 37.500 Φ

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Barntrup-Zentrum Rückbau durch Gemeinde: Hauptschule Maßnahmenübersicht: B.10 (Ziffer 21.2 FRL)

Beschreibung: Südlich des Barntruper Zentrums betreiben die Stadt Barntrup und die Gemeinde Dörentrup gemein- sam eine Hauptschule. Der Hauptschulstandort steht jedoch aufgrund mangelnder Schülerzahlen vor der Umstrukturierung. Das benachbarte Gymnasium wird aktuell umfassend saniert und bleibt erhal- ten. Einen Trakt des Hauptschulgebäudes nutzt das Gymnasium. Unter Umständen werden in der Immobilie die Klassen fünf und sechs als Element der nordrhein-westfälischen Sekundarschule ange- boten. Eine Entscheidung dazu steht noch aus. In jedem Fall wird das sanierungsbedürftige Gebäude aus dem Jahr 1972 mit seinen rund 6.500 m² Nutzfläche zukünftig nicht vollständig benötigt. Aus diesem Grund wird die Realisierbarkeit eines Teilrückbaus im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ge- prüft und nach Möglichkeit durchgeführt.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2013-2014

Maßnahmen:

ƒ Rückbau nicht mehr benötigter Gebäudesubstanz ƒ Untersuchung Statik und Schadstoffe ƒ Ggf. Schadstoffentsorgung

Kenndaten: rund 7.400 m³ zurückzubauender Raum

Kosten: rund 7.400 m³ x 55 Φ/m³ = 410.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 287.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 123.000 Φ

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Barntrup-Sonneborn Umgestaltung Hauptstraße Maßnahmenübersicht: B.11 (Ziffer 10.4 FRL)

Beschreibung: Sonneborn hat sich entlang des Griesebachs mit der Alten Dorfstraße und der heutigen Hauptstraße entwickelt. Dort finden sich zahlreiche Gebäude mit ehemals landwirtschaftlicher Nutzung. Einrich- tungen mit Versorgungsfunktion oder gastronomische Betriebe sind kaum mehr vorhanden. Es ist erheblicher Leerstand in Wohn- und Geschäftshäusern festzustellen. Die wichtigste Einrichtung zur Versorgung der Bewohner mit Lebensmitteln ist das so genannte inhabergeführte „Gundis Eck“ an der Hauptstraße. Dieser Nahversorger und auch weitere umliegende Funktionen profitieren von ei- ner Umgestaltung des Straßenraums. Aktuell dominiert der motorisierte Individualverkehr und bietet die Straße eine nur geringe Aufenthaltsqualität. Mit der Straßenraumumgestaltung und einer platzar- tigen Gestaltung wird ein positives Erscheinungsbild erreicht und die Einzelhandelsfunktion unter- stützt. Die Umgestaltung ist mit dem Straßenbaulastträger abzustimmen.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige: Straßen NRW

Durchführungszeitraum: 2014

Maßnahmen:

ƒ Schaffung einer platzartigen Situation durch Verbreiterung Gehwege ƒ Aufpflasterung Platzfläche ƒ Geschwindigkeitsbegrenzung motorisierter Verkehr

Kenndaten: rund 1.000 m² umzugestaltende Fläche

Kosten: rund 1.000 m² x 150 Φ /m²=150.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %):

Bund/Land (70 %) = 105.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 45.000 Φ

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Barntrup-Sonneborn Garten der Sinne (Aufwertung oberer und mittlerer Teich) Maßnahmenübersicht: B.12 (Ziffer 10.4 FRL)

Beschreibung: Sonneborn hat sich entlang des Griesebachs entwickelt. Der so genannte untere Teich ist von der Hauptstraße aus allerdings nicht wahrnehmbar. Aufgrund seiner zentralen Lage stellt die Fläche eine wichtige Erholungsfunktion für Familien und ältere Menschen dar. Daher soll die Fläche gestalterisch aufgewertet, in ihrer Zugänglichkeit verbessert und stärker in das Ortsbild eingebettet werden. Der obere Teich befindet sich etwa 300 Meter nördlich vom mittleren Teich an der Alten Dorfstraße. Das am Teich befindliche Wohnhaus ist abgängig und wird zurückgebaut, um eine Freifläche zu ermög- lichen. Darüber hinaus ist die Fassung des Teichs zu erneuern. Beide Flächen sind mit Duft- und Nutz- pflanzen sowie Klangobjekten und Fühltafeln zu Sinnesgärten auszubilden.

Projektträger: Stadt Privater Träger Sonstige:

Durchführungszeitraum: 2014

Maßnahmen: ƒ Grunderwerb Fläche oberer Teich ƒ Rückbau abgängiges Gebäude oberer Teich ƒ Aufwertung und Umgestaltung Freiflächen

Kenndaten: rund 320 m² zu erwerbende Fläche rund 2.000 m³ zurückzubauender Raum rund 2.370 m² umzugestaltende Fläche

Kosten: rund 320 m² x 22 Φ/m² = 7.040 Φ (Grunderwerb) rund 2.000 m³ x 25 Φ/m² = 50.000 Φ (Rückbau) rund 2.370 m² x 60 Φ /m²=142.200 Φ (Gestaltung Freiflächen) insgesamt rund 200.000 Φ brutto (inkl. Baunebenkosten)

Förderung (100 %): Bund/Land (70 %) = 140.000 Φ Eigenanteil Stadt (30 %) = 60.000 Φ

Seite | 71 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept Literaturverzeichnis

Bertelsmann Stiftung: http://www.wegweiser- kommune.de/themenkonzepte/demographie/Demographie.action

BBE Handelsberatung Münster (2010): Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Dörentrup

BMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) (2011): Städ- tebauförderungsprogramm „Förderung kleinerer Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ im Rahmen der Initiative „Länd- liche Infrastruktur“ – Programmstrategie

IT.NRW: www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon

Landeseisenbahn Lippe e. V. (2011): Mobile Jugendarbeit im Eisenbahnwaggon von 1929 – Kurzkonzept

LAG Nordlippe (o. J.): Gebietsbezogenes integriertes ländliches Entwicklungskon- zept für Barntrup, Dörentrup, Extertal, Kalletal

Stadt Barntrup (2010): Zukunftsentwicklungsplanung

Seite | 72 Gemeinde Dörentrup | Stadt Barntrup Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept

Anhang

Anhang I: Analyse der Untersuchungsgebiete

Dörentrup-Zentrum

Dörentrup-Bega

Barntrup-Zentrum

Barntrup-Sonneborn

Anhang II: Maßnahmen- und Handlungskonzept

Dörentrup-Zentrum

Dörentrup-Bega

Barntrup-Zentrum

Barntrup-Sonneborn

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