Als Ein Pappenstiel
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unabhängig, überparteilich, legal HANFJOURNAL.DE | AUSGABE #150 | SEPTEMBER 2012 Man kann uns nicht kaufen, 16 NUR DAS EINE MAL GANJAKULTUR 22 weil wir nicht käufl ich sind Sadhu schlägt wieder zu Cannabis in Jamaika 150 Ausgaben Hanf Journal hr haltet gerade die 150. Ausgabe des Hanf Journals Iin den Händen, womit die Gründer des ersten deutschen Hanfmagazins in Zeitungsformat Mehr als ein Pappenstiel im Jahr 2001 sicher nicht gerech- net hätten: Es ging damals ein- Keine Randerscheinung: Die Hanfparade 2012 fach darum, eine Gratis- Zeitung auf den Markt zu bringen, die es vermag, das Thema Hanf auch für die interessant zu machen, die eigentlich ohne Hanfmedien auszukommen scheinen, weil zeug unserer Redakteure. Die ihnen (noch) nicht klar ist, dass Growreports werden von echten eine rationale Hanfpolitik weit- Growern verfasst und unsere reichendere Konsequenzen als Produkttests sind in der Hanfge- den legalen Feierabend-Joint meinde ob ihrer authentischen hat. und manchmal auch kritischen 150 Ausgaben und 11 Jahre Hanf Inhalte ein echter Gradmesser Journal sind Anlass für einen klei- für Endkunden und Hersteller. nen Rückblick auf unser Projekt, das 2001 im fränkischen Nürn- Dazu gesellen sich unsere Beiträ- berg seine Anfänge hatte. Nach ge zur (Hanf)-Cooltour, in deren kurzer Zeit in der Frankenmetro- Rahmen wir regelmäßig mit nati- pole zog die ganze Redaktion onalen und internationalen Stars dann nach Berlin, um direkt am aus der Musikszene auch über Puls der heimischen Hanfszene Gras plaudern und die seit eini- zu sein. gen Jahren äußert erfolgreiche Electro-Gaming-Kategorie, die Times are changing eigentlich in keinem Hanfma- gazin der Welt fehlen sollte, von Michael Knodt Die Hanfparade am Alex - Foto: Archiv 2005 verabschiedeten sich die schließlich sind Kiff er und Zocker Liberalität aus der Hanfpolitik fast ein wenig seelenverwandt. ndlich hat’s geklappt. tigkeit“ stand, endlich wieder rollen gehört seit diesem Jahr Übriges und so konnte Steff en und Chefredakteur Werner Graf Mit dieser informativen und Nein, nicht das mit der als eine Kundgebung wahrge- hoff entlich der Vergangenheit Geyer, der einen Tag zuvor sowie einige andere Kollegen bunten Mischung versuchen wir ELegalisierung, auf die nommen werden, deren Anlie- an, denn die Vorfeldkontrollen von der Cannabiskultour zu- vom Hanf Journal, um ihren be- Monat für Monat aufs Neue, die werden wir sicher noch eine gen nicht nur eine kleine Min- waren 2012 nicht intensiver als rückgekehrt war, so viele De- rufl ichen Horizont zu erweitern. aktuelle Ausgabe für unsere Le- Generation warten müssen, derheit mit Hippie-Ambiente bei anderen, politischen De- monstrierende begrüßen wie Seitdem sind Micha, Roly, Mark senden, sachlich, evidenzbasiert aber das mit der Hanfparade betriff t. monstrationen. Besonders er- lange schon nicht mehr. Die und Maze dafür zuständig, Euch und trotzdem locker und gut haut endlich wieder hin. Bereits die Auftaktkundge- freulich: Es wurde, anders als verstärkte Repression der letz - Monat für Monat zu berichten, verständlich, zusammenzustel- Mit 4000 Teilnehmenden, bung bescherte den Veranstal- die Jahre zuvor, 2012 niemand ten Jahre zeigt off ensichtlich was andere oft verschweigen. len und dabei authentisch und sechs Paradewagen und zu- tern des Jakis e.V. einen prall auf dem Weg zur Veranstal- eine andere als die erhoff te Roly, seit 10 Jahren Beauftragter unabhängig zu bleiben. Auch rückhaltenden Beamten konn- gefüllten Alexanderplatz . Die tung daran gehindert, für die Wirkung: Immer mehr Betrof- in Sachen Cooltour, sozusagen oder gerade weil wir uns durch te die Hanfparade, die in die- sonst übliche Abschreckungs- Re-Legalisierung von Hanf fene wehren sich mit legalen unser Draht zu Kunst und Musik, die Werbung unserer Kunden fi - sem Jahr unter dem Mott o taktik der Polizei der klein- auf die Berliner Straßen zu ge- ist schon seit 2003 dabei und so- nanzieren. „Freiheit, Gesundheit, Gerech- lichen (Hosen)-Taschenkont- hen. Das gute Wett er tat sein Fortsetzung auf Seite 2 mit der älteste Hase im Team. Wir sind eben echte Überzeu- Mittlerweile verlegen wir sechs gungstäter, und das nicht nur ANZEIGEN Magazine für elf europäische auf dem Papier: Auf www.hanf- Länder und sorgen mit Redak- journal.de gibt es alles, was wir tionen in fünf Ländern für ta- drucken, auch in digitaler Form gesaktuelle Online-News und - und manchmal sogar ein biss- eine fachgerechte Aufarbeitung chen mehr. Wir danken unseren Hanf-spezifi scher Themen Die Leserinnen, Lesern und Kunden Hanf Journal Redaktion arbeitet für die langjährige Treue und Un- dabei wie eine echte Zeitung: terstützung, ohne die wir es nie Die Nachrichten werden selbst und nimmer so lange geschaff t recherchiert und geschrieben, hätten. Auf die nächsten 150 copy&paste ist in unseren Berli- Ausgaben. ner Redaktionsräumen ein strik- tes Tabu, dafür gehören An- und Besucht uns auf Facebook: Nachfragen bei Politik, Justiz Hanf Journal und Polizei zum Handwerks- Eure Redaktion ANZEIGEN 2 #150 | September 2012 NEWS Mehr als ein Pappenstiel... Fortsetzung von Seite 1 „Letztlich ist auch das aktuelle Verbot nur Makulatur“ Mitt eln gegen die staatliche amten sogar Zeit für das ein und gesellschaftliche Diskri- oder andere off ene Gespräch Dr. Bernd Werse zur 26. BtmG-Änderung minierung von Hanf Konsu- fanden. So kam es während mierenden. Denn nicht nur die der gesamten Parade lediglich Bei den so genannten „Legal Die Redaktion des Hanf politisch Verantwortlichen dem dukte nehmen. Gerade bei den Hanfparade, sondern auch die zu einer Festnahme wegen Be- Highs“ hat die Bundesregie- Journals hat Herrn Dr.Werse Legal-High-Phänomen gegenü- Konsumenten der am weitesten Cannabiskultour, der Hanftag leidigung. rung 27 neue Substanzen in um eine Stellungnahme zur berstehen. Letztlich ist auch das verbreiteten Produktkategorie, den in Hannover oder München das Betäubungsmitt elgesetz aktuellen, 26.Änderung der aktuelle Verbot nur Makulatur, da sog. Räuchermischungen, han- und die kommende Dampf- Die Hanfparade ist eine (BtmG) aufgenommen. Die- BtmG gebeten, die uns gestern inzwischen wieder eine Vielzahl delt es sich aber besonders häufi g parade in Köln setz en ein ein- se Maßnahmen begründet erreichte: weiterer psychoaktiver Substanzen um Menschen, die aus Sorge vor Menschenrechtsbewegung deutiges Zeichen für den Auf- sie auch mit dem Verweis auf „Nachdem der deutsche Gesetzge- auf dem Markt aufgetaucht ist. Für Strafverfolgung bzw. aufgrund bruch. Zwischen den musika- die Forschungsergebnisse des ber nach dem großen Medienhype die Konsumenten bedeutet dies von sekundären Folgen des Dro- Im Anschluss an die Auf- lischen Beiträgen von Selassi- „Centre for Drug Research“ um „Spice“ nur wenige Wochen allerdings wieder mehr potenzielle genverbots (Preis, Verfügbarkeit) taktkundgebung setz te sich Kai (Köln), Pech und Würfel der Goethe Universität in und, ein Jahr später, bei Mephed- Gefahren, da sie zuvor schon nicht auf die Cannabis-Ersatzprodukte ein langer Demonstrations- (Berlin), Blended (Berlin), 58 Frankfurt/Main. Deren Verfas- ron einige Monate gebraucht besonders viel Zeit hatten, sich an zurückgreifen. Diese Konsumenten zug Richtung Regierungsvier- Musical Stars (Lüdenscheid) ser, Dr. Bernd Werse, zieht je- hatte, um neu auftauchende die Wirkungen und Risiken der nun werden nun mit ungewisseren und tel in Bewegung, der bis zum oder Herr von Grau (Berlin) doch andere Rückschlüsse aus Substanzen zu verbieten, erstaunt verbotenen Stoff e zu gewöhnen. vermutlich (noch) höheren Risiken Zwischenstopp am Gesund- fasste der Stadtjugendpfarrer seiner eigenen wissenschaft- es etwas, dass es im Fall anderer Die neu auf dem Markt erhältlichen konfrontiert. Daher ist für mich heitsministerium auf gut 4000 von Gera, Michael Kleim, das lichen Arbeit zu den neuen „Legal High“-Substanzen nun über Produkte sind nun wieder noch das Legal-Highs-Phänomen kein Menschen angeschwollen war. neue Selbstverständnis der Designerdrogen und hatt e der anderthalb Jahre gedauert hat: schlechter erforscht und noch un- Grund für immer mehr Verbote, Nach dem kurzen Halt, eini- Legalisierungsbefürworter/ Parlamentarischen Staatssekre- Bereits im Dezember 2010 hatte gewisser im Hinblick auf mögliche sondern ein weiteres Argument für gen Redebeiträgen und einem innen mit den Worten „Die tärin Ulrike Flach (FDP) bereits der „Sachverständigenausschuss Schäden. ein generelles Überdenken des ak- Appell an die Drogenbeauf- Hanfparade ist eine Menschen- vor Monaten seine Bedenken für Betäubungsmittel“ die BtMG- Um allerdings keinen falschen tuellen rechtlichen Umgangs mit tragte Dyckmans, endlich eine rechtsbewegung. Mit diesem bezüglich der beschlossenen, Unterstellung der nun verbotenen Eindruck aufkommen zu lassen: Drogen.“ evidenzbasierende Drogenpo- Anspruch und mit diesem repressiven Gesetz gebung per Substanzen empfohlen. Meiner Allem Anschein nach sind es im- litik zu gestalten, ging es wei- Selbstbewusstsein sollten wir Brief mitgeteilt. Wie man jetz t Ansicht nach zeigt dies die Hilf- mer noch vergleichsweise wenige, ter zum Brandenburger Tor, auch auftreten“, mehr als tref- sieht ohne Erfolg. losigkeit auf, mit der die drogen- die regelmäßig „Legal High“-Pro- Auf hanfj ournal.de am: 06.08.12 wo die Abschlussveranstal- fend zusammen. tung statt fi nden sollte. Dort Mit diesem Satz in den Oh- angekommen mischten sich ren und der diesjährigen Pa- zahlreiche Touristen unter das rade im Sinn kann man wie- Der seltsame Tod von Chavis Carter kreative Hanf-Volk, um ab- der ernsthaft hoff en, dass die Gefesselt Selbstmord begangen? wechselnd