Mittwoch,8.Oktober 2014

Thurgau&Ostschweiz 15 Schulen fragen den Impf-Status ab Fürdie Masern-Bekämpfung nimmtder Kantonsarzt die Schulgemeinden in die Pflicht: Sie sollen wissen, welche Schulkinder gegen Masern geimpft sind und welche nicht. Damit könntensie rasch reagieren, wenn in einer Klasse die Krankheit ausbricht.

CHRISTOFWIDMER Krankheit geschützt. Ungeimpf- wenn das Zeitfenster auf ein weil sie für das Masern-Virus ein te Kinder könnten für drei Wo- Wochenende fällt. ideales Tummelfeld sind. Das FRAUENFELD. Beider Masern-Be- chen vomUnterricht ausge- Virusist hochansteckend und kämpfung macht der schlossen werden, um eine An- Nicht Aufgabeder Schulen? wirdüber Tröpfchen übertragen. Fortschritte.Umdie 90Prozent steckung zu verhindern. DieSchulgemeinden waren «Gruppen mit engem Kontakt der Bevölkerung sind gegen die Nach Ansicht vonKantonsarzt zunächst alles andereals erfreut förderndie Verbreitung», sagt Krankheit geimpft. Vorfünf Jah- Kappeler sind 72 Stunden knapp, über diese Forderung des Kan- Kantonsarzt Kappeler.Essei dar- renwaren es noch knapp 80Pro- um herauszufinden, welche Kin- tonsarztes.Der Verband der um angezeigt, wenn solche Insti- zent. «Wir sind aber noch nicht der geimpft sind und welche Thurgauer Schulgemeinden tutionen vorsorgen. «Masern dort,wowir sein sollten», sagt nicht. Zusätzlich müssten dann stellte die Grundsatzfrage,wie sind keine harmlose Krankheit», Kantonsarzt Olivier Kappeler. noch die betroffenen Elternin- weit die Schulen für solche Kam- sagt Kappeler.Die Erkrankung Dasvom Bundesamt für Ge- formiertund gebeten werden, pagnen eingespannt werden könne gravierende Komplikatio- sundheit vorgegebene Ziel liegt ihreKinder zu impfen. Kappeler können. «Die Pflicht der Schulen nen zur Folge haben. bei über 95Prozent. Erst dann fordertdeshalb die Schulge- darfnicht instrumentalisiert könnten sich die Masern-Viren meinden auf, den Impf-Status werden», stand in einem Beitrag in der Schweiz nicht mehr aus- der Schülerinnen und Schüler im der Verbandszeitschrift «Zyt- breiten. Im Moment läuft die voraus festzustellen und die Da- punkt». Verbandspräsident Felix Impfausweise Masern-Kampagne des Bundes ten permanent zu aktualisieren. Züst erklärtauf Anfrage:«Es ist Auch St.Gallen prüft auf Hochtouren. Werbespots Daskönnte über die Unter- nicht Aufgabe der Schulgemein- und Plakate sollen die Bevölke- suchungen beim Schularzt oder den, für einen flächendeckenden Während im Thurgau der rung sensibilisieren. mit einer Befragung der Eltern Impfschutz zu sorgen.» Kantonsarzt für Masern- geschehen. «Diese Daten werden DasProblem scheint aber Prävention zuständig ist, ist Im Ernstfall 72 StundenZeit vertraulich behandelt, so wie das mehr kommunikativer Artgewe- dies im Kanton St.Gallen die Zusammen mit den kantons- mit den Schulzeugnissen ge- sen zu sein. DieSchulgemeinden Aufgabe des Präventivmedi- ärztlichen Diensten sorgt das macht wird», sagt Kappeler.Sie seien vomdirektiven Auftreten ziners. Er istfür die kantona- Bundesamt zudem mit neuen könnten unter Verschluss blei- des Kantonsarztes überfahren len Impfprogramme verant- Massnahmen für den Fall vor, ben, bis an der Schuletatsäch- worden, sagt Züst. Inzwischen wortlich. AufGemeindeebene dass an Schulen oder Kinder- lich ein Masern-Fall auftritt. seien die offenen Fragen geklärt erledigt die Schulärztin oder tagesstätten Masernausbre- Schulen, die den Impf-Status worden. Beiden schulärztlichen der Schularzt die praktische chen. «Das Zeitfenster für eine ihrer Schüler nicht im voraus er- Untersuchungen werdeauf den Durchführung. Sie überprüfen Reaktion ist bei einem Masern- heben lassen wollen, müssten im Impf-Status geachtet. Züst hält bei den Untersuchungen ausbruch klein», sagt Kantons- Fall eines Masern-Ausbruchs in- fest, dass nach wie vordie Eltern (Schuleintritt, fünftePrimar- arzt Kappeler.Innerhalb von nertder 72-Stunden-Frist die entscheiden, ob ihr Kind geimpft klasse und Schulaustritt) die 72 Stunden können aber noch nötigen Massnahmen sicherstel- wirdoder nicht. Einträge im Impfausweis der ungeimpfte Kinder geimpft wer- len, sagt Kappeler.Das dürfte be- Bild: Nana do Carmo Schulen und Kindertagesstät- Kinder.(lex) den. Dann wären sie vorder sonders dann schwierig sein, Ein Kind erhält vomArzteine Masernimpfung. ten sind im Fokus der Behörden,

Neuer Band über Verkehrszählungen im Unterholz Kunstdenkmäler

Mehr als 7000 Sportler benutztenbisher die Mountainbike-Streckevon bis . Nur vereinzelteBiker kamen FRAUENFELD. DerRegierungsrat verbotenerweise vommarkierten Wegab. Das ergaben Zählungen abseits der Route. Die Pilotphase läuft noch zwei Jahre. gewährtder Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SILVANMEILE Dieser habe bisher aber erst ver- verweisen Waldbesitzer und erinnertsich Kreisforstingenieur Tägerwilen mit den verschiede- einen Beitrag von30000 Franken einzelte Bikerregistriert», erklärt Forstarbeiter auf das Waldgesetz, Erich Tiefenbacher.Für den nen Anspruchsgruppen im aus dem Lotteriefonds.Dies als ERMATINGEN. Michael Krucker Krucker.Vorwiegend dort,wo das jegliches Fahren im Wald nur Bike-Club ist es eine akzeptable Wald. DasSportamt des Kantons Unterstützung für den Band VIII vomkantonalen Sportamt etwa Waldeigentümer wegen auf befestigten Strassen erlaubt. Übereinkunft, sagt Vereinspräsi- botschliesslich für die Realisie- der Reihe Kunstdenkmäler des macht Verkehrszählungen im Mountainbikernabseits der Doch Gemeinden können dent BennoBissoli. Auch wenn rung Hand. Kantons Thurgau. Er befasst sich Wald. «7147 Durchfahrten seit Wege klagen, wirddieser vierte auch Ausnahmen erlassen. Auf man sich noch attraktivereAb- Diemit 94 Wegweisernausge- mit den Kunstdenkmälernin dem 25. April», erklärterunter Zähler auch künftig im Einsatz der BikestreckeimWald ober- schnitte abseits der Wege vor- schilderte Streckeist die erste den Gemeinden Ermatingen, den hohen Tannen oberhalb von stehen. Denn die Idylledes Wal- halb vonKreuzlingen bis Erma- stellen könne.«DieStreckeist ihrer ArtimKanton Thurgau. Die , Tägerwilen, Bottig- Ermatingen. So vieleMountain- des kann auch der Nährboden tingen befinden sich solche aus- anspruchsvoll und hatihren betroffenen Gemeinden Kreuz- hofen, Wäldi, Kemmental und biker strampelten über den Bike- für Konflikte sein. Gerade Moun- nahmsweise tolerierten Ab- Reiz», sagt Forstingenieur Tie- lingen, Kemmental, Tägerwilen . DieGesellschaft für Trail Kreuzlingen–Tägerwilen– tainbiker können ins Fadenkreuz schnitte,auf denen den Bikern fenbacher.Erlässt dabei seine und Ermatingen mussten die Schweizerische Kunstgeschichte Ermatingen seit seiner Eröff- vonJägern, Försternund Wald- das Fahren auf ausgeschilderten Erfahrung als Zugführer einer einzelnen Streckenabschnitte gibt seit 1937 das gesamtschwei- nung. besitzerngeraten. Wenn sie ab- Pfaden abseits der befestigten Radfahrer-Kompanie im Militär abseits der Waldwege bewilligen, zerische Inventar der Kunst- seits der befestigten Waldstras- Wege erlaubt ist. Dort hatder nicht unerwähnt. wie es das Gesetz vorsieht. Diese denkmäler heraus.Die Kosten Aufillegalen Wegen sen –etwa auf Trampelpfaden – Bike-Club Tägerwilen mit Förs- Ausnahmen sind vorerst für drei für den neuen Thurgauer Band Drei automatische Zählstatio- unterwegs sind, bewegen sie tern, Waldbesitzernund Jägern EinTestlauf für drei Jahre Jahregültig.Dann wirdein ab- belaufen sich auf rund 412000 nen addieren die Mountainbiker sich auf illegalen Wegen. Undso einen Kompromiss gefunden. DerBike-Trail gründet auf ei- schliessendes Fazit gezogen und Franken. DieGesellschaft für auf der rund 22 Kilometer langen leidenschaftlich die Sportler in «Das war ein zäher Prozess mit nem Konflikt. Er ist das Resultat über die allfällige Weiterführung Schweizerische Kunstgeschichte Streckefortlaufend. Sieregistrie- die Pedaletreten, so kategorisch zweijährigen Verhandlungen», aus Gesprächen des Bike-Clubs des Projekts entschieden. steuert52200 Franken bei. Das renauch, zu welcher Zeit die Staatssekretariatfür Bildung und BikerimWald unterwegs sind. Forschung übernimmt mit «Wenn wir sehen, dass regel- 210000 Franken den Hauptteil mässig in der Nacht gefahren der Finanzierung.(red.) wird, müssen wir hinstehen und an die Vernunft appellieren», sagt der zuständige Kreisforst- Auch Kessler für ingenieur Erich Tiefenbacher. Einvierter Zähler wirdanvaria- Baujagdverbot blen Standorten positioniert. Er erfasst die Mountainbiker,die TUTTWIL. DerVerein gegen Tier- vomWeg abgekommen sind. fabriken (VGT)von Tierschützer Erwin Kessler fordertdas Verbot der Baujagd im Thurgau. Der Verein würde eine kantonale Waldgesetz TG Volksinitiativedes Thurgaui- Fahren und schen Tierschutzverbands un- Reiten im Wald terstützen, teilt der VGTmit. Der Tierschutzverband hateine In- Paragraph 14:Abseits von itiativeangedroht für den Fall, Waldstrassen und befestigten dass das Baujagdverbotnicht Waldwegen sind das Fahren bald eingeführtwird(unsereZei- zu nichtforstlichen Zwecken tung berichtete). Laut VGTist es und das Reiten verboten. Die Pflicht und Aufgabe der «zivili- Gemeinde kann mit Zustim- sierten, humanistischen Gegen- mung der betroffenen Wald- wartskultur,Grenzen zu setzen eigentümer und des Kantons gegen Tierquälerei». DieBaujagd spezielle Rad- oder Reitwege sei eine besonders tierquäleri- bewilligen. (sme.) Bild: Nana do Carmo sche Methode und gehörein Michael Krucker vomAmt für Sport des Kantons Thurgau trittauf dem Bike-Trail oberhalb vonErmatingen in die Pedalen. jeder Form verboten. (wid) www.thurgauerzeitung.ch