GEMEINDE DANNSTADT-SCHAUERNHEIM

BEBAUUNGSPLAN „GEWERBEGEBIET OST – ERWEITERUNG 2“

Textliche Festsetzungen

Anlage: Auszug Abstandserlass Rheinland-Pfalz

SATZUNGSEXEMPLAR STAND 29.06.2006 / 26.01.2009

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER FELDBERGSTRASSE 18-20 - 68163 MANNHEIM Tel.: 0621 793412 Fax: 0621 793487 e-Mail: [email protected] - www.stadtplanungfischer.de

GEMEINDE DANNSTADT - SCHAUERNHEIM

BEBAUUNGSPLAN „DANNSTADT-OST“ – ERWEITERUNG 2 SATZUNGSFASSUNG STAND: 29.06.2006 / 26.01.2009

A. TEXTLICHE FESTSETZUNGEN gem. § 9 Abs. 1-7 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fas- sung vom 27.08.1997 (BGBl I S. 2141, ber. BGBl. 1998 I S. 137); neugefasst durch Bek. v. 23. 9.2004 I 2414; geändert durch Art. 21 G v. 21.06.2005 I 1818 und der BauNVO i.d.F. vom 23.01.1990 (BGBI. I S. 132), zuletzt geändert durch Art. 3 des Investitionser- leichterungs- und Wohnbaulandgesetzes vom 22.04.1993 (BGBI. S. 466)*

B. GESTALTUNGSSATZUNG/ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN gem. § 9 Abs. 4 BauGB i.V. mit § 88 Abs. 1 u. 6 Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO) vom 24.11.1998 (GVBl. S. 365, BS 213-1), zuletzt geändert durch Gesetz vom 12. Mai 2005 (GVBl. S. 154)

C. SCHRIFTLICHE HINWEISE

A. TEXTLICHE FESTSETZUNGEN nach BauGB und BauNVO

A 1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB und § 8 i.V.m. § 1 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2, Abs. 5, Abs. 6 und Abs. 9 BauNVO)

Als Art der baulichen Nutzung werden Gewerbegebiete (GE1 bis GE7) gem. § 8 BauNVO und ein Sondergebiet Pferdehaltung/Pferdesport gem. § 11 BauNVO festgesetzt. Die zulässigen Nutzungen werden gem. den nachfolgenden Festsetzungen eingeschränkt.

A 1.1 Gewerbegebiete GE1 bis GE7 Für die im Gewerbegebiet (GE1 bis GE7) zulässigen Nutzungen maßgebend ist die in der Anlage aufgeführte Abstandserlass des Landes Rheinland-Pfalz, Stand 1992.

A 1.1.1 Zulässige Nutzungen Zulässig sind sofern sie den in Ziffer A 1.1.4 festgesetzten maximal zulässigen immis- sionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücksfläche flächenbezogenen Schallleistungs- pegel (IFSP) nicht überschreiten:

Im Gewerbegebiet GE4

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse VII: lfd.Nr. 180 -196

* Hinweis zum BauGB: Dieser Bebauungsplan wird gemäß den Überleitungsvorschriften der §§ 233 und 244 BauGB unter Anwendung des vor dem 20.07.2004 geltenden Rechts fortgeführt. Verweise auf Paragraphen des BauGB in der Planzeichnung, in den Textfestsetzungen, den Verfahrensvermerken und der Begrün- dung beziehen sich somit auf die bis zum 19.07.2004 geltenden Fassung des BauGB.

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2 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse VI: lfd.Nr. 149-156; 158-168, 170-174,176-178

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse V: lfd.-Nr. 83, 93, 98-101, 115, 133, 140, 142, 143, 147 und 148

Im Gewerbegebiet GE1-3

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse VII: lfd.Nr. 180 -196

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse VI: lfd.Nr. 164, 168, 171, 173 und 177

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse V: lfd.-Nr. 83, 93, 98-101, 115, 133, 140, 142, 143, 147 und 148

Im Gewerbegebiet GE5-7

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse VI: lfd.Nr. 164, 168, 171, 173 und 177

· Folgende bauliche Anlagen der Abstandsklasse V: lfd.-Nr. 83, 93, 98-101, 115, 133, 140, 142, 143, 147 und 148

Im gesamten Gewerbegebiet sind zulässig:

· Sonstige Gewerbebetriebe mit gleichem oder geringerem Emissionsgrad als die in GE1 – GE7 jeweils zulässigen Betriebe soweit sie nicht gem. Textziffer A 1.1.3 ausgeschlossen werden.

· Die in § 8 Abs. 2 Ziff. 1-4 BauNVO aufgeführten baulichen Anlagen soweit sie nicht gem. Textziffer A 1.1.3 ausgeschlossen werden.

A 1.1.2 Ausnahmesweise zulässige Nutzungen A 1.1.2.1 Ausnahmsweise können im GE1 bis GE7 jeweils Anlagen der nächst höheren Ab- standsklasse des Betriebsartenverzeichnisses oder Anlagen der Abstandsklassen I- VII, die nicht ausdrücklich als zulässig festgesetzt wurden, zugelassen werden, wenn durch technische Maßnahmen oder Betriebsbeschränkungen die Emissionen der ge- planten Anlagen soweit begrenzt oder die Ableitbedingungen so gestaltet werden, dass schädliche Umwelteinwirkungen in den schutzbedürftigen Gebieten vermieden werden und sie nicht gem. Textziffer A 1.1.3 ausgeschlossen werden.

Reicht der im Abstandserlass Rheinland-Pfalz vorgegebene Abstand nicht aus, so kann unter Zugrundelegung der notwendigen Einzelinformationen (z.B. Emissionska- taster) durch ein Einzelgutachten – unbeschadet des späteren immissionsschutz- o- der baurechtlichen Genehmigungsverfahrens – geprüft werden, ob der vorgesehene Abstand gleichwohl ausreichen wird, um Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebli- che Belästigungen für die Anwohner der benachbarten Wohngebiete bzw. Misch-, Kern- oder Dorfgebiete zu vermeiden.

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3 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

A 1.1.2.2 Beschränkung der ausnahmsweise zulässigen Wohngebäude/Wohnungen Die Zahl der nach § 8 Abs. 3 Ziff. 1 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Wohngebäu- de/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter wird im GE1 bis GE7 gem. § 9 Abs. 1 Nr. 6 wie folgt beschränkt:

Je Grundstück bis 2.000 m² Größe kann max. 1 Wohngebäude mit max. 1 Wohnung ausnahmsweise zugelassen werden.

Auf Grundstücken über 2.000 m² kann max. 1 Wohngebäude mit max. 2 Wohnungen ausnahmsweise zugelassen werden.

A 1.1.3 Nicht zulässige Nutzungen Nicht zulässig im Gewerbegebiet GE1 bis GE7 sind gem. § 1 Abs. 9 i.V.m. Abs. 5 BauNVO:

· Anlagen der Abstandsklassen I-VII, die in den jeweiligen Gewerbegebieten GE1 bis GE7 nicht ausdrücklich als zulässig festgesetzt wurden. Ausnahmsweise können diese Anlagen zugelassen werden, wenn sie die Voraussetzungen der Zif- fer A 1.1.2.1 erfüllen und wenn sie nicht nachstehend ausgeschlossen werden.

· Tankanlagen und Druckreinigungsbetriebe

· Anlagen zum Halten oder zur Aufzucht von Geflügel, Schweinen und Großvieh

· Deponien für Haus- und Sondermüll

· Erdaushub- oder Bauschuttdeponien

· Schrottplätze

· Anlagen zur Gewinnung oder Aufbereitung von Sand, Bims, Kies, Ton und Lehm

· Anlagen zur Herstellung von Kabeln unter Verwendung von Bitumen

· Margarine- oder Kunstspeisefettfabriken

· Einzelhandelsbetriebe für Waren des täglichen (z.B. Läden für Nahrungs- und Ge- nussmittel) und des periodischen Bedarfs (z.B. Kleidung) mit mehr als 400 m² Verkaufsfläche.

Nicht zulässig gemäß § 1 Abs. 6 BauNVO ist im Gewerbegebiet GE1 bis GE7 die gemäß § 8 Abs. 3 Ziff. 3 BauNVO vorgesehene Ausnahme (Vergnügungsstätten).

A 1.1.4 Zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung sind im Geltungsbereich des Bebauungsplanes nur Betriebe und Anlagen zulässig, deren gesamte Schallemissionen folgenden maximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücksfläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) nicht überschreitet (§ 1 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 BauNVO):

GE1, GE4 und GE5:

Lw" = 60 dB(A) / m² am Tag (6:00-22:00 Uhr) Lw" = 45 dB(A) / m² in der Nacht (22:00-6:00 Uhr)

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GE2 und GE6:

Lw" = 57 dB(A) / m² am Tag (6:00-22:00 Uhr) Lw" = 42 dB(A) / m² in der Nacht (22:00-6:00 Uhr)

GE3 und GE7:

Lw" = 58 dB(A) / m² am Tag (6:00-22:00 Uhr) Lw" = 43 dB(A) / m² in der Nacht (22:00-6:00 Uhr)

Bei der Berechnung der zulässigen Immissionskontingente an den verschiedenen Immissionsorten nach den Ausbreitungskriterien der DIN ISO 9613-2 (Ausgabe 1999/10, Akustik – Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien, Teil 2: Allge- meines Berechnungsverfahren (DIN ISO 9613-2: 1996))1 ist eine Quellenhöhe von 2m über jeweiligem Grundstücksniveau zu berücksichtigen. Die Aufpunkthöhe der Immis- sionsorte ist mit 5,6 m über jeweiligem Geländeniveau (Bezug: 1. Obergeschoss) zu wählen. Im Anschluss ist anhand einer betriebsbezogenen Immissionsprognose nach DIN ISO 9613-2 zu ermitteln, ob durch die konkret geplanten Geräusche des Betriebes die an den jeweiligen Immissionsorten zulässigen Kontingente eingehalten werden.

Ausnahmen von dieser Festsetzung können zugelassen werden, soweit durch einen anerkannten Sachverständigen im Einzelfall nachgewiesen wird, dass durch den Beur- teilungspegel der Geräuschimmissionen der Betriebe und Anlagen unter Berücksich- tigung der Immissionskontingente aller anderen Teilflächen in der Summe die Einhal- tung der Immissionsrichtwerte der TA Lärm gewährleistet ist.

A 1.2 Sondergebiet für Pferdehaltung/Pferdesport

Im Sondergebiet für Pferdehaltung/Pferdesport sind zulässig: · Anlagen zur Unterbringung von Pferden und deren Versorgung sowie die dafür erforderlichen Nebenanlagen

· eine Reithalle

· Koppeln

· Reitplatz

· 1 Wohngebäude mit max. 2 Wohnungen für Aufsichtspersonen sowie für Be- triebsinhaber und Betriebsleiter.

A 2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB sowie § 16 f. BauNVO)

A 2.1 Die Traufhöhe (Wandhöhe) der Gebäude, gemessen zwischen OK Fahrbahn, gemessen in der Mitte der Grundstückszufahrt und dem Schnittpunkt zwischen der Gebäudeaußenwand mit der OK Dachhaut, darf folgende Maße nicht überschreiten: bei Betriebs-/Werksgebäuden/Hallen max. 8,50 m

bei Büro- und Wohngebäuden max. 8,50 m

1 Die DIN-Norm ISO 9613-2 ist bei der Beuth Verlag GmbH, Berlin, zu beziehen. Sie ist beim Deutschen Patentamt archivmäßig gesichert niedergelegt und bei der Verbandsgemeindeverwaltung Dannstadt- Schauernheim, Abteilung Bauen und Infrastruktur, einzusehen.

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die Gebäudehöhe (Firsthöhe), gemessen ab OK Fahrbahn, wird festgesetzt mit max. 11,00 m

Höhe sonstiger baulicher Anlagen und technischer Aufbauten (z.B. Silos, Schornsteine u.ä.) max. 15,00 m

A 2.2 Grundflächenzahl

Die Grundflächenzahl wird wie folgt festgesetzt:

· Im Gewerbegebiet (GE1 bis GE7) mit 0,7.

A 2.3 Grundfläche Im Sondergebiet Pferdehaltung / Pferdesport sind Haupt- und Nebengebäude mit einer Grundfläche von insgesamt max. 2.000 m² zulässig.

Diese zulässige Grundfläche darf durch sonstige bauliche Anlagen mit Versiegelung (Höfe, Wege, Stellplätze, Lagerflächen) um bis zu 2.000 m², zusammen jedoch bis max. 1/3 der Grundstücksfläche überschritten werden. Diese maximale Versiegelung von bis zu 1/3 der Grundstücksfläche gilt bei Grundstücksteilungen auch für jedes dann entstehende Grundstück.

Auf den restlichen 2/3 der Grundstücksflächen sind ausschließlich Nutzungen ohne Bodenversiegelung (Gärten, Reitplätze, Koppeln ) zulässig.

A 3 Zufahrten (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB)

Die Breite der Zufahrten zu den Baugrundstücken darf je angefangene 50 m Grund- stücksbreite max. 8,0 m nicht überschreiten. Ausnahmsweise können auch zwei Zu- fahrten zugelassen werden, sofern dies aus betrieblichen Gründen erforderlich ist.

A 4 Lärmschutz (Verkehrslärm) § 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB

A 4.1 Innerhalb der festgesetzten Gewerbegebiete und des festgesetzten Sondergebietes sind zum Schutz vor Immissionen durch Verkehrslärm die Umfassungsbauteile schutzbedürftiger Räume baulicher Anlagen, insbesondere Fenster, Türen, Rollladen- kästen, Wände, Dächer und Decken, entsprechend den in der Planzeichnung vermerk- ten Lärmpegelbereichen (V bis III, jeweils schwarze Umgrenzung gem. Legende) gem. DIN 4109 Schallschutz im Hochbau (Ausgabe November 1989, berichtigt August 1992, Tabellen 8 und 9) auszubilden.

Die Lärmpegelbereiche entsprechen der in der folgenden Übersicht genannten Anfor- derung an die Luftschalldämmung.

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Anforderungen an das erforderliche Schalldämm-Maß von Fassaden und Dächern in Abhängigkeit vom Lärmpegelbereich und der Nutzung Lärmpegelbereich Maßgeblicher Erforderliches resultierendes Luftschalldämm-Maß Außenlärm- R´w,res des Außenbauteils verschiedener Raumar- pegel ten in dB in dB (A) Aufenthaltsräume in Büroräume u. ä. Wohnungen, Übernach- tungsräume, Unter- richtsräume III 61 bis 65 35 30 IV 66 bis 70 40 35 V 71 bis 75 45 40

Die Lärmschutzanforderungen an Außenbauteile gelten bei ausgebauten Dachge- schossen sinngemäß auch für die Dachflächen und Dachfenster.

Für Schlafräume ist bei schalldämmenden Fenstern zusätzlich eine schallgedämmte Lüftung vorzusehen.

A 4.2 Innerhalb der in der Planzeichnung gekennzeichneten Fläche (rote Umgrenzung gem. Legende) werden außerdem folgende Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen festgesetzt: Die Fenster von Schlaf- und Aufenthaltsräumen an den Gebäudeseiten, die der in Pfeilrichtung angegebenen Lärmquelle bis zu 90° zugewandt sind, sind mit feststehender Verglasung (nicht öffenbare Fenster) auszuführen. Diese Räume sind mit schallgedämmten Belüftungsanlagen zu versehen.

A 5 Grünordnerische Festsetzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 15, 20, 25 a und 25 b BauGB)

A 5.1 Verkehrsgrünflächen Die in der Planzeichnung dargestellten Verkehrsgrünflächen sind als Wiesen-/ Rasen- fläche auszubilden und dauerhaft zu erhalten.

A 5.2 Bestimmungen für das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern

A 5.2.1 Baumpflanzungen im Straßenraum Entlang des Straßenraumes sind Baumpflanzungen gemäß zeichnerischer Festset- zung in einem Abstand von max. 15 m vorzunehmen. Die Pflanzstandorte können in Anpassung an die örtlichen Standortverhältnisse (Einfahrten, Sichtwinkel etc.) in Straßenlängsrichtung verschoben werden. Die Gesamtanzahl ist beizubehalten.

Stammumfang zum Zeitpunkt der Pflanzung mindestens 14-16 cm.

Die Bäume sind gegen Anfahren und die Wurzelscheibe gegen Überfahren zu sichern.

Die Baumscheiben sind in einer Größe vom mindestens 4,0 m² auszubilden. Der Standort ist gem. technischer Anleitung FLL „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ (2004) dauerhaft zu sichern.

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Es sind einheimische Arten wie Eiche, Ulme, Esche zu wählen. Alternativ sind auch andere geeignete Sorten möglich.

A 5.2.2 Baumpflanzungen im privaten Bereich Gemäß zeichnerischer Festsetzung sind auf den privaten Grundstücken Baumpflan- zungen in einem Abstand von max. 15 m vorzunehmen. Die Pflanzstandorte können in Anpassung an die örtlichen Standortverhältnisse verschoben werden. Die erforderli- chen Grenzabstände gem. Nachbarrecht sind zu beachten. Die Gesamtanzahl ist bei- zubehalten.

Stammumfang zum Zeitpunkt der Pflanzung mindestens 14-16 cm.

Die Bäume sind gegen Anfahren und die Wurzelscheibe gegen Überfahren zu sichern.

Die Baumscheiben sind in einer Größe vom mindestens 4,0 m² auszubilden. Der Standort ist gem. technischer Anleitung FLL „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ (2004) dauerhaft zu sichern.

Es sind einheimische Arten wie Eiche, Ulme, Esche zu wählen. Alternativ sind auch andere geeignete Arten möglich.

A 5.2.3 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen auf den privaten Grundstücken Im Sondergebiet Pferdehaltung/Pferdesport ist entlang der westlichen Grundstücks- grenze ein mind. 3 m breiter Grünstreifen anzulegen und mit Bäumen gem. Planzeich- nung und Textziffer 5.2.2 zu bepflanzen und mit Landschaftsrasen einzusäen.

A 5.3 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

A 5.3.1 Fläche M 1 in der Planzeichnung – Röhrichtbestände und Gräben Die Röhricht- und Gehölzbestände entlang der Gräben sind zu erhalten und zu entwi- ckeln.

A 5.3.2 Fläche M 2 in der Planzeichnung Die Fläche ist von Ablagerungen zu befreien und dem natürlichen Geländeniveau an- zugleichen. Die Fläche ist als Röhricht-/ Riedfläche zu entwickeln und in die Abfluss- welle des tangierenden Gewässers einzubeziehen.

A 5.3.3 Flächen M 3 in der Planzeichnung Auf den Flächen M 3 sind Mulden und Senken (mind. 0,7 m Tiefe) zum Zwecke des Rückstaus von Grund- und Oberflächenwasser innerhalb des Vorflutsystems auszu- bilden. Die Böschungsneigungen sind nicht steiler als 1 : 3 auszubilden. Vorbehaltlich der wasserrechtlichen Zulassung sind die tangierenden Fließgewässer in das Mulden- profil einzubeziehen. Soweit nicht dauerhaft überflutet, sind die Flächen als Wiese/ Staudenflur auszubilden (Wieseneinsaat RSM 8.1 Variante 1). Hochstämmige Baum- pflanzungen sind möglich. Die Flächen sind einmal/ Jahr zu mähen; das anfallende Mähgut ist abzutransportieren.

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A 5.3.4 Flächen M 4 in der Planzeichnung Die Fläche ist mit Sträuchern zu bepflanzen. (Vegetationsauswahl richtet sich nach Textziff. A 5.4).

A 5.3.5 Fläche M 5 in der Planzeichnung Das in der Planzeichnung gekennzeichnete Wäldchen ist zu erhalten; durch geeignete Pflegehiebe ist der Pappelanteil sukzessive zurückzuführen und durch standortge- rechte Baumholzarten (Eiche/ Ulme/ Esche/ Erle) zu ersetzen.

A 5.3.6 Fläche M 6 in der Planzeichnung Gemäß zeichnerischer Festsetzung sind im Bereich der Fläche M 6 Baumpflanzungen in einem Abstand von max. 15 m vorzunehmen. Die Pflanzstandorte können in Anpas- sung an die örtlichen Standortverhältnisse verschoben werden. Die Gesamtanzahl ist beizubehalten.

Stammumfang zum Zeitpunkt der Pflanzung mindestens 14-16 cm.

Die Bäume sind gegen Anfahren und die Wurzelscheibe gegen Überfahren zu sichern. Die Baumscheiben sind in einer Größe vom mindestens 4,0 m² auszubilden. Der Standort ist gem. technischer Anleitung FLL „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ (2004) dauerhaft zu sichern.

Es sind einheimische Arten wie Eiche, Ulme, Esche zu wählen. Alternativ sind auch andere geeignete Arten möglich.

Die Fläche ist als Wiese auszubilden (Wieseneinsaat RSM 8.1 Variante 1).

A 5.4 Vegetationsauswahl Zur Auswahl für die Gehölzpflanzungen kommen einheimische Straucharten sowie Kleinbäume in Frage. Die Umsetzung der Pflanzungen ist auf der Grundlage eines Ausführungsplanes vorzunehmen.

Sträucher

Qualitäts- und Größenmerkmale: verpflanzte Sträucher 3-5 Triebe, 60-100 cm

*): Im Leitungstrassenbereich nur relativ kleinwüchsige bis mittelgroße Straucharten/ -sorten:

Acer campestre Feldahorn Prunus spinosa*) Schlehe Carpinus betulus Hainbuche Prunus padus Traubenkirsche Cornus sanguinea*) Hartriegel Rosa canina*) Hundsrose Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Rosa arvenis*) Feldrose Ligustrum vulgare Liguster Rosa gallica*) Essigrose Lonicera xylosteum*) Heckenkirsche Rubus fruticosus*) Brombeere Lonicera tatarica*) Tatarische Salix aurita*) Öhrchenweide Heckenkirsche Viburnum opulus*) Wasserschneeball Lonicera periclymenum Waldgeißblatt Viburnum lantana*) Wolliger Schneeball

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Bäume

Qualitäts- und Größenmerkmale: Qualitäts- und Größenmerkmale: Heister 2 x verpflanzt mit Ballen, Höhe: 150-175 Hochstamm 3 x verpflanzt mit Ballen, Stammum- cm fang: 14-16 cm Hochstamm 2 x verpflanzt mit Ballen, Stammum- fang: 10-12 cm

Acer campestre Feldahorn Acer platanoides Spitzahorn Betula pendula Birke Acer pseudoplatanus Bergahorn Juglans regia Walnuß Alnus glutinosa Erle Malus sylvestris Wildapfel Fraxinus excelsior Esche Pyrus communis Birne Quercus robur Eiche Prunus avium Kirsche Salix alba Baumweide Sorbus aucuparia Vogelbeere Tilia cordata Linde Sorbus domestica Speierling Ulmus carpinifolia Feldulme Ulmus laevis Flatterulme

Rasenansaat RSM 8.1 Variante 1

A 5.5 Ausgleich an anderem Ort (§ 9 (1a) Satz 1 BauGB) Auf der Grundstücksfläche Nr. 760/4 in der Gemarkung Schauernheim sind auf einer Teilfläche von 3,8 ha folgende Maßnahmen durchzuführen:

· Anpflanzung/Aufbau eines ca. 70 m breiten Gehölzstreifens mit gestuftem Strauchgürtel (<15 m). Zur Auswahl kommen ausschließlich einheimische und standorttypische Gehölzarten wie Eiche (Qu. robur/ Ulme (Ul. laevis) und Esche (Frax. excelsior). · Initialpflanzung von typischen Waldrandarten wie Hartriegel( Cornus sanguinea), Feldahorn (Ac. campestre), Feldulme (Ul. carpinifolia), Hainbuche (Carpinus betu- lus), Faulbaum (Frangula alnus) etc. · Herstellung gem. waldbaulichen Kriterien; vorbehaltlich der Verkehrssicherungs- pflicht langfristig Eigenentwicklung. · Herstellung einer Geländemulde bis an das MGW-Niveau, das ist hier bei ca. 70 cm unter Gelände. Seitliche Lagerung des Aushubs. Entwicklung einer Röhricht- und Hochstaudenflur. Mahd 1x/ Jahr mit Abtransport des Mähgutes.

Entlang der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche im Nordosten ist ein 3 m brei- ter Weg anzulegen.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmi- gung (Mulde) auf der Grundlage eines Fachplanes.

A 5.6 Zuordnung (§ 9 (1a) Satz 2 BauGB) Der Anteil der öffentlich bedingten Ausgleichserfordernisse, das sind die Flächen für Straßen und Wege, beträgt 1,3 ha und wird den Flächen für Maßnahmen des Natur- schutzes und der Landschaftspflege gem. Textziff. A 5.1, A 5.2.1 und A 5.3 des Bebau- ungsplangebietes vor Ort zugeordnet.

Die verbleibenden Aufwendungen für die Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vor Ort gem. Textziff. A 5.1, A 5.2.1 und A 5.3, die nicht für das öf- fentlich bedingte Ausgleichserfordernis herangezogen werden müssen (Rest 5,72 ha), werden anteilig den privaten Verursachern zuordnet.

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Die Aufwendungen für die Ausgleichsflächen und -maßnahmen gem. Textziff. A 5.2.2, A 5.2.3 und A 5.5 werden den neuen Vorhaben und Verursachern im Bebauungsplan- gebiet zugeordnet. Da es sich ausschließlich um gewerbliche Nutzungen handeln wird, sind die Beeinträchtigungsrisiken etwa gleichwertig zu gewichten, so dass die erforderlichen Aufwendungen anhand der Grundstücksgröße anteilig zugeordnet wer- den können.

A 6 Flächen für Aufschüttungen zur Herstellung des Straßenkörpers (§ 9 Abs. 1 Nr. 26 BauGB)

Entlang der Straßenbegrenzungslinie wird auf den privaten Baugrundstücken ein 3,0 m breiter Grundstücksstreifen, gemessen ab Straßenbegrenzungslinie, als „Fläche für Aufschüttungen zur Herstellung des Straßenkörpers“ festgesetzt. Die Straßen sind mind. über das natürliche Geländeniveau aufzuschütten.

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B. GESTALTUNGSSATZUNG / ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN nach § 88 LBauO

B 1 Einfriedungen (§ 88 Abs. 1 Nr. 3 LBauO)

B 1.1 Einfriedungen sind bis zu einer Höhe von 2,00 m, gemessen ab OK Fahrbahn, zulässig.

B 1.2 Zulässig sind Einfriedungen aus Grünpflanzungen mit verstärkendem Drahtgeflecht sowie Einfriedungen aus Metall, Stein und Holz. Einfriedungen aus Stein (Mauern) sind jedoch straßenseitig nicht zulässig. Die straßenseitigen Einfriedungen dürfen nur bis max. 20 % ihrer Fläche geschlossen werden.

B 2 Werbeanlagen (§ 88 Abs. 1 Nr. 1 LBauO)

B 2.1 Werbeanlagen sind nur an der Stätte der Leistung zulässig.

B 2.2 Werbeanlagen dürfen nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen bis zu einer Größenordnung von 5 % der jeweiligen Fassadenfläche errichtet werden. Darüber hinaus sind Werbeanlagen nur im Eingangs- bzw. Zugangsbereich bis zu einer Größe von max. 4 m² zulässig.

B 2.3 Nicht zulässig sind Werbeanlagen mit laufendem, blendendem oder in zeitlichem Wechsel aufleuchtenden Licht.

B 3 Vorgärten und Gestaltung der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke (§ 88 Abs. 1 Nr. 3 LBauO)

B 3.1 Die Vorgartenflächen, d.s. die Flächen zwischen der Straßenbegrenzungslinie und der vorderen Baugrenze bzw. ein 5,0 m breiter Streifen entlang der Straße, dürfen nicht als Arbeits- oder Lagerflächen genutzt werden. Bauliche Anlagen in Form von Gebäuden sind im Vorgartenbereich nicht zulässig. Pflasterungen im Vorgartenbereich sind mit einem Fugen- bzw. Freiflächenanteil von mind. 30 % vorzusehen. Im Vorgartenbereich dürfen Stellplätze untergebracht werden, die Anfahrt der Stellplätze darf jedoch nicht von der Straße aus, sondern muss über Zufahrten erfolgen. (s. a. Textziff. A. 3)

B 3.2 Private Kfz-Stellplätze Für jeweils vier Stellplätze bei einreihiger und je acht Stellplätze bei zweireihiger An- ordnung ist mindestens ein Baum erster Ordnung in direkter Zuordnung zu den Stell- plätzen zu pflanzen. Der Baum ist gegen Anfahren und die Wurzelscheibe gegen Über- fahren zu sichern. Die Baumscheibe ist in einer Größe vom mindestens 4,0 m² auszu- bilden.

Stammumfang zum Zeitpunkt der Pflanzung mindestens 12-14 cm.

Die Vegetationsauswahl richtet sich nach Textziffer. A 5.4.

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B 3.3 Mind. 20 % der Grundstücksfläche der bebauten Grundstücke sind gärtnerisch zu gestalten; Mind. 60 % dieser Fläche ist als Gehölzpflanzung anzulegen. Zur Orientierung gelten die Festsetzungen in Vegetationsauswahl Textziffer A. 5.4. Es sind weitere Laubgehölze in Art und Sorte möglich. Nadelgehölze sind für den Nach- weis der Pflanzpflichten nicht zulässig.

B 3.4 Container-Stellplätze Stellplätze für Müllcontainer/ Mülltonnen usw. sind entweder durch dichte Bepflan- zungen oder durch geeignete Gitterboxen vor unmittelbarer Sicht von der Straße und Sonneneinstrahlung zu schützen.

B 3.5 Vorgärten und Gestaltung der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke (§ 88 Abs. 1 Nr. 3 LBauO) Der Böschungs-Fußpunkt der Auffüllflächen auf dem Gewerbegrundstück muss zu angrenzenden „Flächen für Maßnahmen“ einen Mindestabstand von 2,0 m einhalten.

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C. SCHRIFTLICHE HINWEISE

C 1 Abwasserbeseitigung

C 1.1 Die Entwässerung ist mit den zuständigen Abwasserbeseitigungseinrichtungen der Verbandsgemeindeverwaltung zu regeln. Das Baugebiet wird im Trennsystem für Schmutz- und Oberflächenwasser entwässert.

C 1.2 Fremdwasser, z.B. Drainagewasser oder das aus Außengebieten stammende Oberflächenwasser darf der Schmutzwasserkanalisation und den öffentlichen Mulden für das Oberflächenwasser nicht zugeführt werden.

C 2 Schmutzwasser

C 2.1 Das im Baugebiet anfallende Schmutzwasser ist an die Ortskanalisation mit zentraler Abwasserreinigung anzuschließen.

C 2.2 Niederschlagswässer aus besonderer Flächennutzung (Gewerbebetriebe o.ä.) mit erhöhten Anteilen an gelösten oder wassergefährdenden Stoffen sind der zentralen Abwasserreinigungsanlage zuzuleiten.

C 3 Niederschlagswasser

C 3.1 Anfallendes Niederschlagswasser soll gem. § 2 Abs. 2 Landeswassergesetz auf den Grundstücken verwertet oder zur Versickerung gebracht werden. Nach der Entwässerungskonzeption ist dies wegen dem hohen Grundwasserstand nur bedingt möglich und deshalb darf auch eine Ableitung in die öffentlichen Mulden erfolgen. Die Niederschlagswasserbewirtschaftung ist mit der SGD Süd abzustimmen.

C 3.2 Soll neben der Trinkwasserversorgung im Haushalt zusätzlich eine Brauchwassernutzung erfolgen hat der Inhaber einer solchen Anlage die Inbetriebnahme der Kreisverwaltung als zuständige Behörde anzuzeigen (§ 13 Abs. 3 der Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch – Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001.

C 3.3 Die Befestigung von Flächen sollte auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Es wird empfohlen notwendige Befestigungen wasserdurchlässig zu gestalten, z.B. als in Sand verlegte, mit Fugen versehene Pflasterflächen, mit Rasengittersteinen befestigte Flächen oder als wassergebundene Decke.

C 3.4 Bei den Gewerbeflächen ist der Boden so auszubilden, dass keine Gefahr für den Boden und somit das Grundwasser zu besorgen ist.

C 4 Überschwemmungszone

C 4.1 Das Baugebiet liegt überwiegend im Retentionsraum des Floßbachs, des Scheidegrabens und des Riedgrabens. Von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz (SGD Süd) wurde in diesem Bereich eine Überschwemmungszone festgestellt. Es ist ständig mit einem hohen Grundwasserstand zu rechnen, zeitweilig kann auch eine Überflutung des Geländes eintreten.

C 4.2 Es ist von einem mittleren Grundwasserstand von 95,05 m ü. NN auszugehen und für den Fall eines 100-jährlichem Regenereignisses wird ein durchschnittlicher Wasserstand von 96,3 m ü. NN erwartet. Auch bei Auffüllung und Höherlegung der

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14 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „ Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

gewerblichen Flächen ist mit extremen Hochwasserereignissen zu rechnen. Aus Sicherheitsgründen sollen nach der wasserrechtlichen Genehmigung der SGD Süd die Rohfußböden im Erdgeschoß sowie die nicht überbauten gewerblich genutzten Flächen auf eine Höhe von 96,65 m ü NN angelegt werden. Falls niedrigere Höhen beabsichtigt sind, wird empfohlen, dies mit der Baugenehmigungsbehörde abzustimmen.

Es wird empfohlen auf eine Unterkellerung zu verzichten, bzw. entsprechende Höhen oder Sicherheitsmaßnahmen bei Kellerabgänge, Lichtschächte und Lagerflächen einzuplanen. Bezüglich wassergefährdender Stoffe ist die Landesverordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe vom 01.02.1996 (GVBl. S. 121), zuletzt geändert am 21.07.2003 (GVBl. S. 155) zu beachten.

Aus der Zustimmung der SGD Süd zu den Gewerbegebieten lässt sich kein Schadensersatzanspruch sowie Anspruch auf Verstärkung des Hochwasserschutzes ableiten. Schäden infolge Hochwasser oder dessen Folgeerscheinungen gehen zu Lasten des Genehmigungsinhabers.

C 5 Schutzzone Scheidegraben

Bauvorhaben innerhalb eine 10 m-Schutzzone des Scheidegrabens oder sonstiger Wassergräben bedürfen einer wasserbehördlichen Genehmigung nach § 76 LWG.

C 6 Abstimmung Entwässerungskonzept

Das Entwässerungskonzept im Bereich der Ausgleichsflächen mit Maßnahmen des Wasserwirtschaftlichen Ausgleichs (M 2 und M 3) ist mit der SGD Süd, RS WAB abzustimmen.

C 7 Archäologische Denkmalpflege

C 7.1 Bei der Vergabe der Erschließungsmaßnahmen (wie Kanalisation und Straßenbau) hat der Planungsträger, sowie für die späteren Erdarbeiten der Bauträger/Bauherr die ausführenden Baufirmen auf die archäologische Fundstelle hinzuweisen und vertraglich zu verpflichten, den Beginn der Arbeiten mit dem Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege, Amt Speyer mindestens 6 Wochen im Voraus gemeinsam abzustimmen und zu terminieren damit Baustillstandszeiten von vorneherein zumindest reduziert werden können.

C 7.2 Die ausführenden Baufirmen sind eindringlich auf die Bestimmungen des Denkmalschutz- und –pflegegesetzes vom 23.3.1978 (GVBl. 1978, Nr. 10, Seite 159 ff) hinzuweisen. Danach ist jeder zutagekommende archäologische Fund unverzüglich zu melden, die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen und die Gegenstände sorgfältig gegen Verlust zu sichern.

C 7.3 Absatz 1 und 2 entbinden Bauträger/Bauherren jedoch nicht von der Meldepflicht und Haftung gegenüber dem Landesamt für Denkmalpflege.

C 7.4 Da mit archäologischen Objekten in größerem Umfang zu rechnen ist muss der archäologischen Denkmalpflege ein angemessener Zeitraum eingeräumt werden, damit Rettungsgrabungen, in Absprache mit den ausführenden Firmen, planmäßig nach den Anforderungen der heutigen archäologischen Forschung entsprechend durchgeführt werden können. Der Umfang der notwendigen Grabungen wird aus heutiger Sicht nicht unerheblich sein. Daher sind von Seiten der Bauherren/Bauträger finanzielle Beiträge für die Maßnahmen erforderlich.

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15 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „ Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

C 7.5 Es wird extra darauf hingewiesen, dass die Meldepflicht besonders für die Maßnahmen zur Vorbereitung der Erschließungsmaßnahmen (wie Mutterbodenabtrag) gilt. Da diese Arbeiten in der Regel im Auftrag der Gemeinde/Verbandsgemeinde erfolgen, liegt diese Meldepflicht der Baubeginnsanzeige bei der Gemeinde. Die entsprechende Abteilung ist darauf hinzuweisen.

C 7.6 Die Punkte 1-5 sind in den Bebauungsplan und die Bauausführungspläne als Auflagen zu übernehmen.

C 8 Altlasten

Für das Plangebiet sind keine Altablagerungen, Altstandorte, schädlichen Bodenveränderungen oder Verdachtsflächen bekannt. Sollten jedoch Erkenntnisse über abgelagerte Abfälle (Altablagerungen), stillgelegte Anlagen, bei denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde (Altstandorte) oder gefahrverdächtige Beeinträchtiungen der Bodenfunktion, wie z.B. Schadstoffverunreinigungen, Bodenverdichtungen oder –erosionen (Verdachtsflächen bzw. schädliche Bodenveränderungen) vorliegen, ist dies der SGD Süd – Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz mitzuteilen.

C 9 Boden

Die Bestimmungen des Bodenschutzgesetzes sind zu beachten. Bei Bodenarbeiten ist die DIN 18 915 zu beachten.

Humoser Oberboden (Mutterboden) und Unterboden sollen getrennt ausgebaut, vor- rangig einer Wiederverwendung zugeführt und bis dahin getrennt gelagert werden.

Bei Auffüllung der Baugrundstücke und der Straßenverkehrsflächen mit Fremdmateri- al sind die Qualitätsanforderungen der LAGA-TR bzw. des Bodenschutzrechts zu erfüllen. Die Unbedenklichkeit des Materials ist bei Bedarf der Kreisverwaltung bzw. SGD Süd nachzuweisen.

C 10 Anforderungen an den Baugrund

Bei Bauwerksgründungen sind die Anforderungen an den Baugrund nach DIN 1054 zu beachten.

C 11 Fassaden- und Dachbegrünung

Wandflächen ohne Fenster- und Türöffnungen mit mehr als 20 m² Wandfläche sollten mit Kletterpflanzen berankt werden. Als selbstklimmende Pflanzen eignen sich Efeu oder Wilder Wein. Flachdächer und flachgeneigte Dächer mit bis zu 15° Neigung sollten begrünt werden.

C 12 Ausgleichs- und Eingrünungsmaßnahmen auf privaten Grundstücken

Die festgesetzten Ausgleichs- und Eingrünungsmaßnahmen auf den privaten Grundstücken sind durch geeignete Fach- bzw. Ausführungspläne nachzuweisen und zu realisieren.

C 13 Leitungen des Beregungsverbandes Vorderpfalz

Im Leitungsbereich des Beregnungsverbandes Vorderpfalz sind Bepflanzungen mit tiefwurzelnden Gewächsen zu vermeiden.

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16 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „ Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

C 14 Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung

Die geplanten Ausgleichsflächen werden auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen angelegt. Die Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung sind zu beachten.

C 15 Richtfunk

Vodafone betreibt derzeit 3 Richtfunkstrecken, die in einer Höhe zwischen ca. 15 und 30 m über das Plangebiet führen. Vodafone D 2 ist an den Baugenehmigungsverfahren für konkrete Vorhaben zu beteiligen. Die Aufstellung von Baukränen u.ä. höher 15 m ist frühzeitig mit Vodafone abzustimmen.

C 16 Anpflanzen von Bäumen im Straßenraum

Bei der Anpflanzung von Bäumen ist Abschnitt 2.7.2 RAS-Q zu beachten. Danach ist ein Mindestabstand von 4,5 m zum Rand des Verkehrsraumes der klassifizierten Straße einzuhalten. Das Lichtraumpfofil ist grundsätzlich freizuhalten.

C 17 Immissionsschutz C 17.1 Im Rahmen der Baugenehmigungsverfahren setzt die Baugenehmigungsbehörde in Abstimmung mit der Gewerbeaufsicht fest, welche Nachweise oder Prognosegutach- ten zur Einhaltung Immissionsschutzes für die jeweils maßgebenden Einwirkungsbe- reiche zu erbringen sind. C 17.2 Die in Textziffer A 1.1.4 festgesetzten maximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücksfläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) gewährleisten, dass allen Betrieben im Gewerbegebiet die gleiche Lärmkontingentierung zur Verfügung steht.

Einschränkungen für die gewerblichen Nutzungen ergeben sich aus Gründen des Immissionsschutzes in der Regel nur im Nachtzeitraum. Im überwiegenden Plangebiet ist während der Tagstunden (6:00 – 22:00 Uhr) eine gewerbliche Nutzung gem. der Gebietsart der BauNVO uneingeschränkt möglich.

C 17.3 Auf Teilflächen der gewerblichen Bauflächen können in den äußersten Randbereichen Geräusche von den Beregnungsanlagen während der Nachtstunden (22:00 – 6:00 Uhr) auftreten. Diese Geräusche treten jedoch nicht täglich, sondern nur witterungsbedingt auf. Die Pegelwerte erreichen bei Betrieb der Beregnungsanlagen maximal 50-55 dB(A) in der Nacht, so dass die Orientierungs- bzw. Immissionswerte von 50 dB(A) in Gewerbegebieten geringfügig überschritten werden. Die Innenbereiche können bei normaler Bauweise ohne besondere Anforderungen an die Schalldämmung ausreichend vor diesen Immissionswertüberschreitungen in der Nacht geschützt werden. Da im Plangebiet ohnehin aufgrund des Verkehrslärms bestimmte Anforderungen an die Außenbauteile gestellt werden und bei schalldämmenden Fenstern in Schlafräumen zusätzlich schallgedämmte Lüftungen vorzusehen sind, kann ein ausreichender Schutz in den Innenwohnbereichen gewährleistet werden.

C 18 Anordnung der Fenstern von Wohnungen entlang der Ortsrandstraße

Es wird empfohlen Fenster von Schlafräumen von der geplanten Ortsrandstraße abgewandt anzuordnen.

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17 Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „ Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Textliche Festsetzungen

C 19 Baumpflanzungen im Bereich vorhandener Leitungen

Im Bereich unterirdischer Leitungen sind die Richtlinien des DVGW-Regelwerkes, Arbeitsblatt 125 und die DIN 1988 bei Baumpflanzungen zu berücksichtigen. Bei Baumpflanzungen ohne weitere Schutzmaßnahmen ist ein seitlicher Mindestabstand von 2,50 m zu bestehenden Versorgungsleitungen zwingend einzuhalten. Können die Mindestabstände nicht eingehalten werden, sind in Absprache weitere Schutzmaßnahmen zu treffen. Die Kosten hat der Verursacher der Maßnahme zu tragen.

C 20 Biotop gem. § 28 NatSchG

Innerhalb der Fläche für Landwirtschaft südlich der Maßnahmenfläche M2 wurden Teilbereiche als Schilfröhricht kartiert. Diese Röhrichtfläche ist ein gem. § 28 NatSchG RLP geschützter Biotop. Für eine landwirtschaftliche Nutzung, die eine nachhaltige Beeinträchtigung des Biotops bewirkt, ist eine Befreiung nach § 48 NatSchG RLP erforderlich.

C 21 Anböschung

Bei Abgrabungen welche evtl. angrenzend zu landwirtschaftlichen Flächen, Lagerplätzen o.ä. durchgeführt werden sollen ist auf die Standfestigkeit und maschinelle Bewirtschaftbarkeit solcher Flächen zu achten. Eine Anböschung hat daher möglichst flach zu erfolgen.

Bei Bauflächen, welche angrenzend zu landwirtschaftlichen Flächen, Lagerplätzen o.ä. aufgeschüttet werden sollen sollte ebenfalls eine möglichst flache Anböschung erfolgen.

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Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

ANLAGE ZU DEN TEXTLICHEN FESTSETZUNGEN AUSZUG AUS „ABSTANDSERLASS“ DES MINISTERIUMS FÜR UMWELT, RH-PF v. 26.02.1992

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

I 1500 1 1.1 (1) Kraftwerke mit Feuerungsanlagen für den Einsatz von festen, flüssi- gen oder gasförmigen Brennstoffen, soweit die Feuerungswärmeleis- tung 900 MW übersteigt

2 1.11 (1) Anlagen zur Trockendestillation (z.B. Kokereien und Schwelereien)

3 3.2 (1) Anlagen zur Gewinnung von Roheisen

4 4.1 (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Stoffen durch chemische Umwandlung mit mehr als 10 Produktionsanlagen

5 4.1h (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Chemiefasern

6 4.4 (1) Anlagen zur Destillation oder Raffination oder sonstigen Weiterverar- beitung von Erdöl oder Erdölerzeugnissen in Mineralöl-. Altöl- oder Schmierstoffraffinerien, in petrochemischen Werken oder bei der Gewinnung von Paraffin

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

II 1000 7 1.14 (1) Anlagen zur Vergasung oder Verflüssigung von Kohle

8 2.14 (1+2) Anlagen zur Herstellung von Formstücken unter Verwendung von Zement oder anderen Bindemitteln im Freien

9 3.1 (1) Anlagen zum Rösten, Schmelzen oder Sintern von Erzen

10 3.2 (1) Anlagen zur Gewinnung von Nichteisenrohmetallen (Blei-, Zink- und Kupfererzhütten)

11 3.3 (1) Anlagen zur Stahlerzeugung, ausgenommen Lichtbogenöfen mit weniger als 50 t Gesamtabstichgewicht sowie Induktionsöfen * (s. auch lfd. Nrn. 27 u. 49)

12 3.15 (2) Anlagen zur Herstellung oder Reparatur von Behältern aus Metall im Freien (z.B. Dampfkessel, Container) *

13 3.18 (1) Anlagen zur Herstellung von Schiffskörpern oder -sektionen aus Metall im Freien *

14 Anlagen zur Herstellung von Eisen- oder Stahlbaukonstruktionen im Freien

15 4.1 (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Stoffen durch chemische Umwandlung mit höchstens 10 Produktionsanlagen

16 14.1b (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Metallen oder Nichtmetal- len auf 14.1c (1) nassem Wege oder mit Hilfe elektrischer Energie sowie von Ferrole- gierungen, Korund und Karbid einschließlich Aluminiumhütten

17 4.1d (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Schwefel oder Schwefel- erzeugnissen

18 6.3 (1) Anlagen zur Herstellung von Holzfaserplatten, Holzspanplatten oder Holzfasermatten

19 7.12 (1) Anlagen zur Tierkörperbeseitigung sowie Anlagen, in denen Tierkör- perteile oder Erzeugnisse tierischer Herkunft zur Beseitigung in Tier- körperbeseitigungsanlagen gesammelt oder gelagert werden

20 7.15 (1) Kottrocknungsanlagen

21 10.16 (2) Prüfstände für oder mit Luftschrauben, Rückstoßantrieben oder Stahltriebwerken

22 10.19 (2) Anlagen zur Luftverflüssigung mit einem Durchsatz von 25 t Luft je Stunde oder mehr *

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

III 700 23 1.1 (1) Kraftwerke und Heizkraftwerke und Feuerungsanlagen für den Ein- satz von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, soweit die Feuerungswärmeleistung a) bei Kraftwerken mehr 150 MW bis max. 900 MW beträgt b) bei Heizkraftwerken 300 MW übersteigt

24 1.12 (1) Anlagen zur Destillation oder Weiterverarbeitung von Teer oder Teererzeugnissen oder von Teer- oder Gaswasser

25 2.3 (1) Anlagen zur Herstellung von Zementklinker oder Zementen

26 2.4 (1) Anlagen zum Brennen von Bauxit, Dolomit, Gips, Kalkstein, Kiesel- gur, Magnesit, Quarzit oder Schamotte

27 3.3 (1) Anlagen zur Stahlerzeugung mit Lichtbogenöfen unter 50 t Gesam- tab-stichgewicht * (s. auch lfd. Nrn. 11 u. 49)

28 3.4 (1+2) Anlagen zum Umschmelzen von Altmetall (s. auch lfd. Nrn. 95 u. 151)

29 4.1a (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von anorganischen Chemika- lien wie Säuren, Basen , Salze

30 4.1d (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Halogenen oder Halo- generzeugnissen

31 4.1e (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von phosphor- oder stick- stoffhaltigen Düngemitteln

32 4.6 (1) Anlagen zur Herstellung von Ruß

33 4.11 (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Kohlenwasserstoffen

34 7.19 (2) Anlagen, in denen Sauerkraut hergestellt wird, soweit 10 t Kohl oder mehr je Tag verarbeitet werden

35 7.24 (1) Anlagen zur Herstellung oder Raffination von Zucker unter Verwen- dung von Zuckerrüben oder Rohzucker

36 8.1 (1) Anlagen zur teilweisen oder vollständigen Beseitigung von festen oder flüssigen Stoffen durch Verbrennen

37 8.6. (1) Anlagen zur chemischen Aufbereitung von cyanidhaltigen Konzentra- ten, Nitriten, Nitraten oder Säuren, soweit hierdurch eine Verwertung als Reststoff oder eine Entsorgung als Abfall ermöglicht werden soll

38 - Aufbereitungsanlagen für schmelzflüssige Schlacke (z.B. Hochofen- schlacke)

39 - Automobil- oder Motorradfabriken sowie Fabriken zur Herstellung von Verbrennungsmotoren

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

IV 500 40 1.1 (1) Heizkraftwerke und Heizwerke mit Feuerungsanlagen für den Einsatz von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, soweit die Feu- erungswärmeleistung a) bei Heizkraftwerken von 100 MW bis 300 MW b) bei Heizwerken mehr als 100 MW beträgt

41 1.7 (1) Kühltürme mit einem Kühlwasserdurchsatz von 10.000 m3 oder mehr je Stunde

42 1.8 (2) Elektroumspannanlagen einschließlich der Schaltfelder mit einer Oberspannung von 220 kV oder mehr *

43 1.9 (1) Anlagen zum Mahlen oder Trocknen von Kohle mit einer Leistung von 30 t oder mehr je Stunde

44 1.10 (1) Anlagen zum Brikettieren von Braun- oder Steinkohle

45 2.8 (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Glas, auch soweit es aus Altglas hergestellt wird, einschließlich Glasfasern, die nicht für medi- zinische oder fernmeldetechnische Zwecke bestimmt sind

46 2.11 (1) Anlagen zum Schmelzen mineralischer Stoffe

47 2.13 (2) Anlagen zur Herstellung von Beton, Mörtel oder Straßenbaustoffen unter Verwendung von Zement

48 2.15 (1) Anlagen zur Herstellung oder zum Schmelzen von Mischungen aus Bitumen oder Teer mit Mineralstoffen einschließlich Aufbereitungsan- lagen für bitumöse Straßenbaustoffe und Teersplittanlagen, von de- nen den Umständen nach zu erwarten ist, daß sie länger als 12 Mo- nate, die auf die Inbetriebnahme folgen, an demselben Ort betrieben werden

49 3.3 (1) Anlagen zur Stahlerzeugung mit Induktionsöfen, Anlagen zum Er- schmelzen 3.7 (1) von Gußeisen (s. auch lfd. Nrn. 11 und 27) sowie Eisen-, Temper- oder Stahlgießereien, in denen Formen oder Kerne auf kaltem Wege hergestellt werden, mit einer Leistung von 80 t oder mehr Gußteile je Monat

50 3.6 (1+2) Anlagen zum Walzen von Metallen und Anlagen zur Herstellung von Rohren 3.16 (1)

51 3.11 (1) Schmiede-, Hammer- und Fallwerke *

52 3.14 (1+2) Anlagen zum Zerkleinern von Schrott durch Rotormühlen mit einer Nennleistung des Rotorantriebes von 100 kW oder mehr

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

IV 500 53 4.1g (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von organischen Chemikalien oder Lösungsmitteln wie Alkohole, Aldehyde, Ketone, Säuren, Ester, Acetate, Äther

54 4.1h (1) Anlagen zur Herstellung von Kunststoffen

55 4.1k (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Kunstharzen

56 4.1m (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von synthetischem Kautschuk

57 4.5 (1) Anlagen zur Herstellung von Schmierstoffen, wie Schmieröle, Schmierfette, Metallbearbeitungsöle

58 4.7 (1) Anlagen zur Herstellung von Kohlenstoff (Hartbrandkohle) oder Elekt- rographit durch Brennen, z.B. für Elektroden, Stromabnehmer oder Apparateteile

59 4.8 (1) Anlagen zur Aufarbeitung von organischen Lösungsmitteln durch Destillieren mit einer Leistung von 1 t oder mehr je Stunde

60 5.1 (1) Anlagen zum Lackieren von Gegenständen oder bahnen- oder tafel- förmigen Materialien einschließlich der zugehörigen Trocknungsanla- gen, soweit die Lacke organische Lösungsmittel enthalten und von diesen 250 kg oder mehr je Stunde eingesetzt werden

61 5.3 (1) Anlagen zum Beschichten, Imprägnieren oder Tränken von Glasfa- sern, Mineralfasern oder bahnen- oder tafelförmigen Materialien ein- schließlich der zugehörigen Trocknungsanlagen mit a) Kunstharzen oder b) Kunststoffen oder Gummi unter Einsatz von 250 kg organischen Lösungsmitteln je Stunde oder mehr

62 5.4 (2) Anlagen zum Tränken oder Überziehen von Stoffen oder Gegenstän- den mit Teer, Teeröl oder heißem Bitumen, ausgenommen Anlagen zum Tränken oder Überziehen von Kabeln mit heißem Bitumen

63 5.5 (2) Anlagen zum Isolieren von Drähten unter Verwendung von Phenol- oder Kresolharzen

64 5.6 (2) Anlagen zur Herstellung von bahnenförmigen Materialien auf Streichmaschinen einschließlich der zugehörigen Trocknungsanlagen unter Verwendung von Gemischen aus Kunststoffen und Weichma- chern oder von Gemischen aus sonstigen Stoffen oder oxidiertem Leinöl

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

IV 500 65 5.8 (2) Anlagen zur Herstellung von Gegenständen unter Verwendung von Amino- oder Phenoplasten, wie Furan-, Harnstoff-, Phenol-, Resorcin oder Xylolharzen mittels Wärmebehandlung, soweit die Menge der Ausgangsstoffe 10 kg oder mehr je Stunde beträgt

66 5.9 (2) Anlagen zur Herstellung von Reibbelägen unter Verwendung von Phenoplasten oder sonstigen Kunstharzbindemitteln

67 6.1 (1) Anlagen zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz, Stroh oder ähnlichen Faserstoffen

68 7.1 (1) Anlagen zum Halten oder zur Aufzucht von Geflügel oder zum Halten von Schweinen mit a) 51.000 Hennenplätzen b) 102.000 Junghennenplätzen c) 102.000 Mastgeflügelplätzen d) 1.900 Mastschweineplätzen oder e) 640 Sauenplätzen oder mehr

69 7.2 (1+2) Anlagen zum Schlachten von a) 500 kg oder mehr Lebendgewicht Geflügel oder b) 4.000 kg oder mehr Lebendgewicht sonstiger Tiere je Woche

70 7.3 (1) Anlagen zum Schmelzen von tierischen Fetten mit Ausnahme der Anlagen zur Verarbeitung von selbstgewonnenen tierischen Fetten zu Speisefetten in Fleischereien mit einer Leistung bis zu 200 kg Speise- fett je Woche

71 7.6 (2) Anlagen zum Reinigen oder zum Entschleimen von tierischen Där- men oder Mägen

72 7.7 (2) Anlagen zur Zubereitung oder Verarbeitung von Kälbermägen zur Labgewinnung

73 7.9 (1) Anlagen zur Herstellung von Futter- oder Düngemitteln oder techni- schen Fetten aus den Schlachtnebenprodukten Knochen, Tierhaare, Federn, Hörner, Klauen oder Blut

74 7.11 (1) Anlagen zum Lagern unbehandelter Knochen, ausgenommen Anla- gen für selbstgewonnene Knochen in - Fleischereien, in denen je Woche weniger als 4.000 kg Fleisch verarbeitet werden, und - Anlagen, die nicht durch Nr. 69 erfaßt werden

75 7.21 (1) Mühlen für Nahrungs- oder Futtermittel mit einer Produktionsleistung von 500 t je Tag oder mehr

76 7.23 (1) Anlagen zum Extrahieren pflanzlicher Fette oder Öle, soweit die Menge des eingesetzten Extraktionsmittels 1 t oder mehr beträgt

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

IV 500 77 7.25 (2) Anlagen zur Trocknung von Grünfutter, ausgenommen Anlagen zur Trocknung von selbstgewonnenem Grünfutter im landwirtschaftlichen Betrieb

78 8.3 (1) Anlagen zur Rückgewinnung von einzelnen Bestandteilen aus festen Stoffen durch Verbrennen

79 9.11 (2) Offene oder unvollständig geschlossene Anlagen zum Be- oder Ent- laden von Schüttgütern, die im trockenen Zustand stauben können, durch Kippen von Wagen oder Behältern oder unter Verwendung von Baggern, Schaufelladegeräten, Greifern, Saughebern oder ähnlichen Einrichtungen, soweit 200 t Schüttgüter oder mehr je Tag bewegt werden können, ausgenommen Anlagen zum Be- oder Entladen von Erdaushub oder von Gestein, das bei der Gewinnung oder Aufberei- tung von Bodenschätzen entfällt

80 - Deponien für Haus- und Sondermüll

81 - Autokinos *

82 - Betriebshöfe für Straßenbahnen *

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

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Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

V 300 83 1.5 (1+2) Gasturbinenanlagen zum Antrieb von Generatoren oder Arbeitsma- schinen *

84 1.9 (2) Anlagen zum Mahlen oder Trocknen von Kohle mit einer Leistung von 1 t bis weniger als 30 t je Stunde

85 1.13 (1) Anlagen zur Erzeugung von Generator- oder Wassergas aus fes- ten Brenn- 1.15 (1) stoffen oder Stadt- oder Ferngas aus Kohlenwasserstoffen durch Spalten

86 2.1 (2) Steinbrüche, in denen Sprengstoffe oder Flammstrahler verwendet werden

87 2.2 (2) Anlagen zum Brechen, Mahlen oder Klassieren von natürlichem oder künstlichem Gestein einschließlich Schlacke und Abbruchmaterial, ausgenommen Klassieranlagen für Sand oder Kies

88 2.5 (2) Anlagen zum Mahlen von Gips, Kieselgur, Magnesit, Mineralfarben, Muschelschalen, Talkum, Ton, Tuff (Traß) oder Zementklinker

89 2.6 (1) Anlagen zur Gewinnung, Bearbeitung oder Verarbeitung von Asbest

90 2.7 (1) Anlagen zum Blähen von Perlite, Schiefer oder Ton

91 2.10 (1) Anlagen zum Brennen keramischer Erzeugnisse unter Verwendung von Tonen, soweit der Rauminhalt der Brennanlage 3 m3 oder mehr und die Besatzdichte 300 kg oder mehr je m3 Rauminhalt der Bren- nanlage beträgt, ausgenommen elektrisch beheizte Brennöfen, die diskontinuierlich und ohne Abluftführung betrieben werden

92 2.12 (2) Anlagen zur Herstellung von Kalksandsteinen, Gasbetonsteinen oder Faser-zementplatten unter Dampfüberdruck

93 2.14 (1+2) Anlagen zur Herstellung von Formstücken unter Verwendung von Zement oder anderen Bindemitteln in geschlossenen Hallen *

94 3.3. (2) Anlagen zum Erschmelzen von Gußeisen oder Stahl mit einer Schmelzlei- 3.7 (2) stung bis zu 2,5 t je Stunde, Vakuum-Schmelzanlagen für Gußeisen oder Stahl mit einer Einsatzmenge von 5 t oder mehr sowie Eisen-, Tem- per- oder Stahlgießereien, in denen Formen oder Kerne auf kaltem Wege hergestellt werden, mit einer Leistung von weniger als 80 t Gußteile je Monat

95 3.4 (1+2) Schmelzanlagen für Nichteisenmetalle für einen Einsatz von 1.000 kg oder 3.8 (1) mehr sowie Gießereien für Nichteisenmetalle (s. auch lfd. Nrn. 28 und 151)

______Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

V 300 96 3.5 (1) Anlagen zum Abziehen der Oberflächen von Stahl, insbesondere von Blöcken, Brammen, Knüppeln, Platinen oder Blechen, durch Flam- men

97 3.9 (1+2) Anlagen zum Aufbringen von metallischen Schutzschichten aus Blei, Zinn oder Zink auf Metalloberflächen mit Hilfe von schmelzflüssigen Bädern oder durch Flammspritzen

98 3.12 (2) Anlagen zur Herstellung von Bolzen, Nägeln, Nieten, Muttern, Schrauben, Kugeln, Nadeln oder ähnlichen metallischen Normteilen durch Druckumformen auf Automaten *

99 3.15 (2) Anlagen zur Herstellung oder Reparatur von Behältern aus Metall in geschlossenen Hallen (z.B. Dampfkessel, Container) *

100 3.18 (1) Anlagen zur Herstellung von Schiffskörpern oder -sektionen aus Metall in geschlossenen Hallen *

101 Anlagen zur Herstellung von Eisen- oder Stahlbaukonstruktionen in geschlossenen Hallen *

102 3.21 (1+2) Anlagen zur Herstellung von Akkumulatoren oder Batterien

103 3.23 (1+2) Anlagen zur Herstellung von Aluminium-, Eisen- oder Magnesiumpul- ver oder -pasten, von blei- oder nickelhaltigen Pulvern oder Pasten oder sonstigen Metallpulvern oder -pasten, ausgenommen Anlagen zur Herstellung von Metallpulver durch Stampfen

104 4.1f (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von unter Druck gelöstem Acetylan (Dissousgasfabriken)

105 4.1p (1) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Seifen oder Waschmitteln durch chemische Umwandlung

106 4.2 (1+2) Anlagen, in denen Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmit- tel oder Wirkstoffe gemahlen oder maschinell gemischt, abgepackt oder umgefüllt werden

107 4.3 (2) Anlagen zur fabrikmäßigen Herstellung von Arzneimitteln oder Arz- neimittelzwischenprodukten ohne chemische Umwandlung

108 4.8 (2) Anlagen zur Aufarbeitung von organischen Lösungsmitteln durch Destillieren mit einer Leistung von 0,5 t bis weniger als 1 t je Stunde

109 4.9 (1+2) Anlagen zum Erschmelzen von Natur- oder Kunstharzen mit einer Leistung von 1 t oder mehr je Tag

110 4.10 (2) Anlagen zur Herstellung von Firnis, Lacken oder Druckfarben mit einer Leistung von 10 t oder mehr je Tag

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

V 300 111 5.1 (2) Anlagen zum Lackieren von Gegenständen oder bahnen- oder tafel- förmigen Materialien einschließlich der zugehörigen Trocknungsanla- gen, soweit die Lacke organische Lösungsmittel enthalten und von diesen 25 kg bis weniger als 250 kg je Stunde eingesetzt werden

112 5.2 (1+2) Anlagen zum Bedrucken von bahnen- oder tafelförmigen Materialien mit Rotationsdruckmaschinen einschließlich der zugehörigen Trock- nungsanlagen

113 5.3 (2) Anlagen zum Beschichten oder Imprägnieren bahnen- oder tafelför- miger Materialien einschließlich der zugehörigen Trocknungsanlagen mit Kunststoffen oder Gummi unter Einsatz von 25 kg bis weniger als 250 kg organischen Lösungsmitteln je Stunde

114 5.11 (2) Anlagen zur Herstellung von Polyurethanformteilen oder zum Aus- schäumen von Hohlräumen mit Polyurethan, soweit die Menge der Ausgangsstoffe 200 kg oder mehr je Stunde beträgt, ausgenommen Anlagen zum Einsatz von thermoplastischen Polyurethangranulaten

115 6.2 (1+2) Anlagen, die aus einer oder mehreren Papiermaschinen sowie Ma- schinen zur Herstellung von Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe bestehen *

116 7.1 (1) Anlagen zum Halten oder zur Aufzucht von Geflügel oder zum Halten von Schweinen mit a) 14.000 bis weniger als 51.000 Hennenplätzen b) 28.000 bis weniger als 102.000 Junghennenplätzen c) 28.000 bis weniger als 102.000 Mastgeflügelplätzen d) 525 bis weniger als 1.900 Mastschweineplätzen oder e) 175 bis weniger als 640 Sauenplätzen auch soweit nicht genehmigungsbedürftig

117 7.4 (2) Anlagen zum fabrikmäßigen Verarbeiten von Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Fisch für die menschliche Ernährung durch Erwärmen

118 7.8 (1) Anlagen zur Herstellung von Gelatine, Hautleim, Lederleim oder Knochenleim

119 7.10 (1) Anlagen zum Lagern oder Aufarbeiten unbehandelter Tierhaare mit Ausnahme von Wolle, ausgenommen Anlagen für selbstgewonnene Tierhaare in Anlagen, die nicht durch Nr. 69 erfaßt werden

120 7.13 (2) Anlagen zum Trocknen, Einsalzen, Lagern oder Enthaaren ungegerb- ter Tierhäute oder Tierfelle

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

V 300 121 7.14 (2) Anlagen zum Gerben einschließlich Nachgerben von Tierhäuten oder Tierfellen sowie Lederfabriken

122 7.22 (2) Anlagen zur Herstellung von Hefe oder Stärkemehlen

123 7.29 (2) Anlagen zum Rösten von Kaffee mit einer Leistung von 75 kg oder mehr je Stunde

124 7.30 (2) Anlagen zum Rösten von Kaffee-Ersatzprodukten, Getreide, Kakao oder Nüssen

125 7.31 (2) Anlagen zur Herstellung von Lakritz oder Schokolade

126 7.32 (2) Anlagen zur Herstellung von Milchpulver

127 8.4 (1+2) Anlagen, in denen feste Abfälle, auf die die Vorschriften des Abfall- gesetzes Anwendung finden, aufbereitet werden sowie Anlagen, in denen Stoffe aus in Haushaltungen anfallenden oder aus gleicharti- gen Abfällen durch Sortieren für den Wirtschaftskreislauf zurückge- wonnen werden, jeweils mit einer Leistung von 1 t oder mehr je Stun- de

128 8.5 (1) Kompostwerke

129 9.10 (1) Anlagen zum Umschlagen von festen Abfällen i.S. von § 1 Abs. 1 des Abfallgesetzes mit einer Leistung von 100 t oder mehr je Tag, ausge- nommen Anlagen zum Umschlagen von Erdaushub oder von Ge- stein, das bei der Gewinnung oder Aufbereitung von Bodenschätzen anfällt

130 10.7 (2) Anlagen zum Vulkanisieren von Natur- oder Synthesekautschuk unter Verwendung von Schwefel oder Schwefelverbindungen, ausgenom- men Anlagen, in denen - weniger als 50 kg Kautschuk je Stunde verarbeitet werden oder - ausschließlich vorvulkanisierter Kautschuk eingesetzt wird

131 10.8 (2) Anlagen zur Herstellung von Bautenschutz-, Reinigungs-, Holz- schutz- oder Klebemitteln mit einer Leistung von 1 t oder mehr je Tag, ausgenommen Anlagen, in denen diese Mittel ausschließlich un- ter Verwendung von Wasser als Verdünnungsmittel hergestellt wer- den

132 10.9 (2) Anlagen zur Herstellung von Holzschutzmitteln unter Verwendung von halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffen

133 - Anlagen zum automatischen Reinigen, Abfüllen oder Verpacken von Flaschen aus Glas mit einer Leistung von 2.500 Flaschen oder mehr je Stunde *

134 - Gattersägen, wenn die Antriebsleistung eines Gatters 100 kW oder mehr beträgt sowie Furnier- oder Schälwerke

______Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

V 300 135 - Abwasserbehandlungsanlagen

136 - Anlagen zur Gewinnung oder Aufbereitung von Sand, Bims, Kies, Ton und Lehm

137 - Anlagen zur Herstellung von Bauelementen oder in Serien gefertigten Holzbauten

138 - Erdaushub- oder Bauschuttdeponien

139 - Steinsägereien, -schleifereien oder -polierereien

140 - Anlagen zur Herstellung von Terrazzowaren *

141 - Anlagen zur Herstellung von Schienenfahrzeugen

142 - Preßwerke *

143 - Stab- oder Drahtziehereien *

144 - Schwermaschinenbau

145 - Emaillieranlagen

146 - Schrottplätze

147 - Betriebshöfe der Müllabfuhr oder der Straßendienste *

148 - Speditionen aller Art sowie Betriebe zum Umschlag größerer Güter- mengen *

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

VI 200 149 2.9 (2) Anlagen zum fabrikmäßigen Säurepolieren oder Mattätzen von Glas oder Glaswaren unter Verwendung von Flußsäure

150 2.10 (2) Anlagen zum Brennen keramischer Erzeugnisse unter Verwendung von Tonen, soweit der Rauminhalt der Brennanlage 3 m3 oder mehr und die Besatzdichte weniger als 300 kg/m3 Rauminhalt der Brennan- lage beträgt, ausgenommen elektrisch beheizte Brennöfen, die dis- kontinuierlich und ohne Abluftführung betrieben werden

151 3.4 (1+2) Schmelzanlagen für Nichteisenmetalle für einen Einsatz von 50 bis weniger als 1.000 kg (s. auch lfd. Nr. 28 u. 95)

152 3.8 (2) Anlagen, die aus einer oder mehreren Druckgießmaschinen mit Zu- haltekräften von 2 Meganewton oder mehr bestehen

153 3.10 (2) Anlagen zur fabrikmäßigen Oberflächenbehandlung von Metallen unter Verwendung von Fluß- oder Salpetersäure, ausgenommen Chromatieranlagen

154 3.20 (2) Anlagen zur Oberflächenbehandlung von Stahlbaukonstruktionen, Werkstücken für Stahlbaukonstruktionen oder Blechteilen mit Strahl- mitteln, ausgenommen Anlagen, die geschlossen sind und bei denen das Strahlmittel im Kreislauf gefahren wird

155 5.7 (2) Anlagen zur Verarbeitung von flüssigen ungesättigten Polyesterhar- zen mit Styrol-Zusatz oder flüssigen Epoxidharzen mit Aminen zu a) Formmassen (z.B. Harzmatten oder Faser-Formmassen) oder b) Formteilen oder Fertigerzeugnissen, soweit keine geschlosse- nen Werkzeuge (Formen) verwendet werden, für einen Harzverbrauch von 500 kg oder mehr je Woche, z.B. Boots- bau, Fahrzeugbau oder Behälterbau

156 5.10 (2) Anlagen zur Herstellung von künstlichen Schleifscheiben, -körpern, - papieren oder -geweben unter Verwendung organischer Binde- oder Lösungsmittel

157 7.1 (1) Anlagen zum Halten oder zur Aufzucht von Geflügel oder zum Halten von Schweinen mit a) 3.200 bis weniger als 14.000 Hennenplätzen b) 6.400 bis weniger als 28.000 Junghennenplätzen c) 6.400 bis weniger als 28.000 Mastgeflügelplätzen d) 102 bis weniger als 525 Mastschweineplätzen oder e) 40 bis weniger als 175 Sauenplätzen auch soweit nicht genehmigungsbedürftig

158 7.5 (2) Anlagen zum Räuchern von Fleisch- oder Fischwaren, ausgenom- men - Anlagen in Gaststätten - Räuchereien mit einer Räucherleistung von weniger als 1.000 kg Fleisch- oder Fleischwaren je Woche

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

VI 200 159 7.20 (2) Anlagen zum Trocknen von Getreide, Malz oder Tabak unter Einsatz von Gebläsen, ausgenommen Anlagen zur Trocknung von selbstge- wonnenem Getreide oder Tabak im landwirtschaftlichen Betrieb

160 7.21 (2) Mühlen für Nahrungs- oder Futtermittel mit einer Produktionsleistung von 100 t bis weniger als 500 t je Tag

161 7.27 (2) Melassebrennereien, Biertrebertrocknungsanlagen oder Brauereien mit einem Ausstoß von 5.000 hl Bier oder mehr je Jahr

162 7.28 (2) Anlagen zur Herstellung von Speisewürzen aus tierischen oder pflanzlichen Stoffen unter Verwendung von Säuren

163 10.10 (2) Anlagen zum Färben oder Bleichen von Flocken, Garnen oder Geweben 10.11 (2) unter Verwendung von Färbebeschleunigern. alkalischen Stoffen, Chlor oder Chlorverbindungen einschließlich der Spannrahmenanla- gen, ausgenommen Anlagen, die unter erhöhtem Druck betrieben werden

164 10.13 (2) Automatische Autowaschstraßen *

165 10.15 (2) Prüfstände für oder mit Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen mit einer Leistung von 300 kW oder mehr

166 - Anlagen zum Bau von Kraftfahrzeugkarosserien und -anhängern

167 - Maschinenfabriken oder Härtereien

168 - Pressereien oder Stanzereien *

169 - Anlagen zur Herstellung von Kabeln unter Verwendung von Bitumen

170 - Anlagen zur Herstellung von Möbeln, Kisten und Paletten aus Holz und sonstigen Holzwaren

171 - Zimmereien *

172 - Fleischzerlegebetriebe ohne Verarbeitung

173 - Auslieferungsläger für Tiefkühlkost *

174 - Brotfabriken oder Fabriken zur Herstellung von Dauerbackwaren

175 - Margarine- oder Kunstspeisefettfabriken

176 - Milchverwertungsanlagen ohne Trockenmilcherzeugung

177 - Autobusunternehmen, auch des öffentlichen Personennahverkehrs *

178 - Anlagen zum Be- und Entladen von Schüttgütern bei Getreidean- nahmestellen, soweit weniger als 200 t Schüttgüter je Tag bewegt werden können, ausgenommen Anlagen zur Aufnahme von selbst- gewonnenem Getreide im landwirtschaftlichen Betrieb

______* vgl. Anmerkung am Ende der Anlage

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim BPL „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost – Erweiterung 2“ Satzungsexemplar – Anlage zu den Textlichen Festsetzungen

Ab- Ab- lfd. Nummer stands- stand Nr. (Spalte) Betriebsart klasse in m der 4. BImSchV

VII 100 179 2.6 (2) Anlagen zum mechanischen Be- oder Verarbeiten von Asbester- zeugnissen auf Maschinen

180 7.4 (2) Betriebe zur Herstellung von Fertiggerichten (Kantinendienste, Cate- ring-Betriebe)

181 - Schlossereien, Drehereien, Schweißereien oder Schleifereien

182 - Anlagen zur Herstellung von Kunststoffteilen ohne Verwendung von Phenolharzen

183 - Autolackierereien

184 - Tischlereien oder Schreinereien

185 - Tapetenfabriken, die nicht durch lfd. Nrn. 112 oder 113 erfaßt werden

186 - Fabriken zur Herstellung von Lederwaren, Koffern oder Taschen sowie Handschuhmachereien oder Schuhfabriken

187 - Kompostierungsanlagen

188 - Anlagen zur Herstellung von Reißspinnstoffen, Industriewatte oder Putzwolle

189 - Spinnereien oder Webereien

190 - Kleiderfabriken oder Anlagen zur Herstellung von Textilien

191 - Großwäschereien oder große chemische Reinigungsanlagen

192 - Betriebe des Fernseh-, Rundfunk-, Telefonie-, Telegrafie- oder Elek- trogerätebaus sowie der sonstigen elektronischen oder feinmechani- schen Industrie

193 - Bauhöfe

194 - Anlagen zur Kraftfahrzeugüberwachung

195 - Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstätten

196 - Anlagen zur Runderneuerung von Reifen, soweit weniger als 50 kg je Stunde Kautschuk eingesetzt werden

______

Anmerkung: Der in der Liste angegebene Abstand ergibt sich bei den mit (*) gekennzeichneten Anlagearten ausschließlich oder weit überwiegend aus Gründen des Lärmschutzes und basiert auf den Lärm- immissionsrichtwerten zum Schutz reiner Wohngebiete; der Abstand darf um ein Drittel ermäßigt werden, wenn es sich bei dem zu schützenden Gebiet um ein allgemeines oder besonderes Wohn- gebiet oder ein Kleinsiedlungsgebiet handelt.

GEMEINDE DANNSTADT-SCHAUERNHEIM

BEBAUUNGSPLAN

„GEWERBEGEBIET OST – ERWEITERUNG 2“

BEGRÜNDUNG

SATZUNGSEXEMPLAR STAND 29.06.2006 / 26.01.2009

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER FELDBERGSTRASSE 18-20 - 68163 MANNHEIM Tel.: 0621 793412 Fax: 0621 793487 e-Mail: [email protected] - www.stadtplanungfischer.de

GEMEINDE DANNSTADT-SCHAUERNHEIM

BEBAUUNGSPLAN „DANNSTADT-OST“ ERWEITERUNG 2

SATZUNGSEXEMPLAR BEGRÜNDUNG STAND: 29.06.2006 / 26.01.2009

INHALTSVERZEICHNIS

1. Anlass und Ziel der Planung / Planungserfordernis ...... 1

2. Verfahren...... 3

3. Lage und Größe des Gebietes...... 4

4. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan...... 5

5. Konzeption ...... 5 5.1 Städtebauliches Konzept ...... 5 5.2 Verkehr / Erschließung ...... 6 5.3 Versorgung / Entsorgung...... 8

6. Immissionsschutz ...... 8 6.1 Lärmimmissionsberechnung und Beurteilung ...... 8 6.1.1 Verkehrsgeräusche durch Neubau der Ortsrandstraße ...... 9 6.1.2 Verkehrsgeräuschsituation innerhalb des Plangebietes...... 10 6.1.3 Im Plangebiet zu erwartende Sportgeräuschimmissionen ...... 10 6.1.4 Im Plangebiet zu erwartende Gewerbegeräuschimmissionen ...... 10 6.1.5 Vom Plangebiet ausgehende Gewerbegeräuschemmissionen...... 11 6.2 Maßnahmen zum Schutz vor Lärmimmissionen ...... 11 6.2.1 Schutz vor Verkehrsgeräuschen innerhalb des Plangebietes ...... 11 6.2.2 Schutz vor Gewerbegeräuschen innerhalb des Plangebietes ...... 12 6.2.3 Schutz der angrenzenden schutzwürdigen Nutzungen vor Gewerbegeräuschen ...... 13

7. Wasserwirtschaft...... 14

8. Begründung zu den bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen...... 15 8.1 Art der baulichen Nutzung ...... 15 8.1.1 Gewerbegebiet...... 15 8.1.1.1 Gliederung der zulässigen Nutzungen...... 15

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 1

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

8.1.1.2 Sonstige nicht zulässige Nutzungen ...... 17 8.1.1.3 Einschränkung der Wohnungen im Gebiet...... 18 8.1.2 Sondergebiet Pferdehaltung/Pferdesport ...... 18 8.2 Maß der baulichen Nutzung, Bauweise ...... 19 8.2.1 Grundflächenzahl...... 19 8.2.2 Gebäudehöhen ...... 19 8.3 Zufahrten ...... 19 8.4 Immissionsschutz ...... 20 8.5 Grünordnerische Festsetzungen ...... 20 8.5.1 Baumpflanzungen entlang der Ortsrandstraße und Pflanzbindungen zur Randeingrünung ..20 8.5.2 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 21 8.5.3 Ausgleich an anderem Ort...... 22 8.6 Verkehrsflächen...... 23 8.7 Örtliche Bauvorschriften ...... 23 8.7.1. Einfriedungen...... 23 8.7.2. Werbeanlagen ...... 24 8.7.3. Gestaltung der Vorgärten und der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke...... 24

9. Umweltbericht...... 25 9.1 Beschreibung der Festsetzungen für das Vorhaben mit Angaben über Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden gem. § 2a Abs. 1 Nr. 1 BauGB 2001 ...... 25 9.2 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens gem. § 2 a Abs. 1 Nr. 2 BauGB 2001 ...... 27 9.2.1 Geologie/Boden ...... 27 9.2.2 Oberflächen-/Grundwasser...... 28 9.2.3 Klima 29 9.2.4 Vegetation/Tierwelt ...... 29 9.2.5 Landschaftsbild...... 32 9.2.6 Mensch ...... 33 9.2.6.1 Schädliche Umwelteinwirkungen ...... 33 9.2.6.2 Altlasten ...... 34 9.2.7 Kultur- und Sachgüter...... 34 9.3 Landespflegerische Entwicklungsziele ...... 34 9.4 Beschreibung der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben vermieden, vermindert oder soweit möglich ausgeglichen werden sollen gem. § 2a Abs. 1 Nr. 3 BauGB 2001 ...... 34 9.5 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben gem. § 2a Abs. 1 Nr. 4 BauGB 2001...... 40

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 2

Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

9.6 Übersicht über die wichtigsten geprüften anderweitigen Lösungsmöglichkeiten und Angabe der wesentlichen Auswahlgründe im Hinblick auf die Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben gem. § 2a Abs. 1 Nr. 5 BauGB 2001...... 41 9.7 Beschreibung der wichtigesten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren gem. § 2a Abs. 2 Nr. 1 BauGB 2001 ...... 42 9.8 Beschreibung von Art und Umfang der zu erwartenden Emissionen, der Abfälle, des Anfalls von Abwasser, der Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur und Landschaft sowie Angaben zu sonstigen Folgen der Festsetzungen für das Vorhaben, die zu erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen führen können gem. § 2a Abs. 2 Nr. 2 BauGB 2001...... 43 9.9 Hinweis auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, z.B. technische Lücken oder fehlende Kenntnisse gem. § 2a Abs. 2 Nr. 3 BauGB 2001 ...... 44 9.10 Zusammenfassung des Umweltberichts gem. § 2a Abs. 3 BauGB 2001...... 44

10 Bodenordnung...... 46

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 3 -1- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

1. Anlass und Ziel der Planung / Planungserfordernis

Im Osten des Ortsteils Dannstadt wurde, beginnend ab 1967, das rd. 12,5 ha große Gewer- begebiet „Auf der Unteren Weide“ geplant und erschlossen. Im Jahr 1991 erfolgte die 1. Er- weiterung um rd. 7,5 ha in südlicher Richtung. Das zusammen rd. 20,0 ha große Gebiet ist bis auf kleine Restflächen vollständig bebaut. Es liegt südlich der Landesstraße L 530 und wird im Osten vom Scheidegraben, im Westen vom Riedgraben begrenzt.

Aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen, d.h. zur Erhaltung, Erweiterung und Ergänzung im Ort vorhandener Betriebe und Arbeitsplätze, ist es erforderlich in der Gemeinde Dann- stadt-Schauernheim weitere gewerblich nutzbare Bauflächen für den gemeindlichen Eigen- bedarf zu entwickeln.

Der Flächenbedarf für die Eigenentwicklung ergibt sich zum einen aus den derzeit bekannten und angemeldeten Verlagerungs- oder Erweiterungsabsichten bestehender Betriebe. Zum anderen ist für die nächsten Jahre eine Flächenvorsorge zu treffen, um das vorhandene An- gebot an Arbeitsplätzen in der Gemeinde zu sichern und ein ausreichendes Flächenangebot für Betriebserweiterungen bereitzustellen. Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennut- zungsplanes der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim wurde dieser Bedarf bis zum Planungszieljahr 2015 ermittelt. Dazu wurde von der Verwaltung im Jahr 2002 eine Befra- gung der örtlichen Betriebe nach Verlagerungs- oder Erweiterungserfordernissen durchge- führt. Für die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim hat sich dabei ein Eigenbedarf von rd. 13,7 ha ergeben.

Frühere Planungen sahen vor, für die Ortsgemeinden Dannstadt-Schauernheim, Hochdorf- und Rödersheim-Gronau ein interkommunales Gewerbegebiet im Gebiet „Auf dem Sand“ zwischen den Ortsteilen Dannstadt und Assenheim zu schaffen und dort den Ei- genbedarf aller drei Ortsgemeinden gemeinsam zu decken. Diese Planungen haben sich je- doch aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der Bedeutung des Standorts für die Land- wirtschaft nicht realisieren lassen. Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Verbands- gemeinde wurden stattdessen Flächen für den gewerblichen Eigenbedarf der drei Ortsge- meinden in der jeweils eigenen Gemarkung ausgewiesen.

Zur Abdeckung des Eigenbedarfs der Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim bietet sich ei- ne weitere Erweiterung des Gebietes „Auf der Unteren Weide“ in südlicher Richtung an. Das Plangebiet liegt östlich des Ortsteils Dannstadt und grenzt im Norden unmittelbar an die vor- handenen Gewerbeflächen an.

Der Bereich östlich von Dannstadt-Schauernheim wurde bisher wegen seiner Lage im hoch- wassergefährdeten Einzugsbereich des Floßbaches/Scheidegrabens und wegen seiner Lage im „Regionalen Grünzug“ sowie im Vorrangbereich für die Landwirtschaft gem. altem, nicht mehr gültigem Regionalem Raumordnungsplan von Bebauungsabsichten ausgeschlossen. Für eine Besiedlung an dieser Stelle sprechen jedoch gewichtige verkehrliche Gründe:

Zur Entlastung der stark frequentierten und belasteten Ampelkreuzung bei der Autobahnauf- fahrt auf die A 65 in Dannstadt Mitte ist zwischen Dannstadt und der Nachbargemeinde Mut- terstadt eine zusätzliche Verkehrsanbindung der Landesstraße 530 an die A 61 im Bereich

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 1 -2- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung des „Mutterstadter Kreuzes“ vorgesehen. Damit kann künftig der Schwerverkehr aus dem Gebiet „Auf der Unteren Weide“ in östlicher Richtung abfließen, ohne das örtliche enge Orts- straßennetz zu belasten. Ebenso kann der zusätzliche Verkehr aus der nun geplanten Ge- bietserweiterung außerhalb des Ortes auf das Fernstraßennetz abgeleitet werden. Das gilt ebenso für den landwirtschaftlichen Schwerverkehr vom und zum Pfalzmarkt östlich des Or- tes auf der Gemarkung Mutterstadt.

Durch eine neue Erschließungsstraße innerhalb des Gewerbegebietes soll eine Querverbin- dung zwischen der Landesstraße 530 im Norden und der L 454 im Süden geschaffen wer- den. Die z.Zt. stark mit Schwerverkehr und landwirtschaftlichem Verkehr belastete Haupt- straße innerhalb des Altortes würde dadurch wesentlich entlastet.

Die früheren regionalplanerischen Bedenken gegen eine Gewerbeentwicklung in diesem Be- reich konnten zwischenzeitlich in mehreren Einzeluntersuchungen ausgeräumt werden. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Eingriffe in den Regionalen Grünzug und die Ein- schränkung der Retentionsflächen, die sich durch die Bebauung ergeben würde, durch grün- ordnerische und wasserwirtschaftliche Maßnahmen gemindert und ausgeglichen werden können. Den beantragten Abweichungen von den Zielen des Regionalen Raumordnungspla- nes wurde daher von der zuständigen Landesplanungsbehörde in einem Abweichungsver- fahren zugestimmt. In der Neufassung des Regionalen Raumordnungsplanes, der im Jahr 2004 genehmigt wurde, sind die raumordnerischen Restriktionen für das Gebiet gegenüber der alten Fassung zurückgenommen worden. Auch die frühere Darstellung als „Vorrangbe- reich für die Landwirtschaft“ wurde nicht mehr im Regionalen Raumordnungsplan 2004 über- nommen.

Raumordnerische Ziele stehen der Gebietsentwicklung somit nicht mehr entgegen.

Die Erweiterung des Gewerbegebietes wird aus verfahrenstechnischen Gründen in zwei Teilbereiche untergliedert für die jeweils ein separater Bebauungsplan aufgestellt wird. Der parallel zu diesem Bebauungsplan aufgestellte Bebauungsplan „Gewerbegebiet Ost Erweite- rung 1“ grenzt unmittelbar an die vorhandenen Gewerbeflächen im Norden und Westen an. Der vorliegende Bebauungsplan „Gewerbegebiet Ost Erweiterung 2“ führt die zukünftige ge- werbliche Entwicklung nach Südosten fort. Die Trennung der beiden Teilgebiete in zwei Be- bauungspläne erfolgte vor dem Hintergrund, dass für das Gebiet der Erweiterung 1 bereits ein konkreter Bedarf eines ansässigen Gewerbebetriebes vorliegt. Durch die Trennung sollen eventuelle Verzögerungen im Verfahrensablauf vermieden und dem Betrieb die erforderli- chen Flächen schnellstmöglich zur Verfügung gestellt werden. Dennoch sind beide Gebiete als Einheit zu betrachten.

Das Plangebiet schließt südlich an das in den letzten Jahren erschlossene Gewerbegebiet „Auf der Unteren Weide“ an. Es umfasst Teilflächen der Grundstücke zwischen dem Schei- degraben im Osten und dem Riedgraben im Westen und erstreckt sich, im Süden nach Wes- ten abknickend, bis zur Landesstraße 454.

Innerhalb des Plangebietes werden zukünftig entlang der Erschließungsstraße nur Teilflä- chen gewerblich genutzt. Die Summe der einzelnen in die Planung einbezogenen Teilflächen zur Gewerbenutzung liegt bei rd. 11,86 ha. Landwirtschaftlich genutzte Flächen, die von

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 2 -3- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

mehreren im Gebiet liegenden Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet werden und zur Exis- tenzsicherung der Betriebe nicht zu Bauflächen umgewidmet werden dürfen, verbleiben in ih- rer bisherigen Nutzung. Unverändert bleiben auch mehrere schützenswerte Biotopflächen und sonstige wichtige Grünflächen, die als Ausgleich für wegfallende Retentionsflächen be- nötigt werden.

Die Bauflächen werden daher z. T. nur östlich, z. T. nur westlich, im Süden beiderseits der neuen Erschließungsstraße angeordnet.

Um für die Erschließung und Bebauung des Gebietes die rechtlichen Grundlagen zu schaf- fen, hat der Gemeinderat der Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim die Aufstellung eines Bebauungsplanes nach BauGB beschlossen.

2. Verfahren

Verfahrensschritt Datum Aufstellungsbeschluss (gem. § 2 (1) BauGB) am 03.04.2001 Erweiterungsbeschluss externe Ausgleichsfläche am 03.12.2002 Änderungsbeschluss am 21.03.2006 12.04.2001 Ortsübliche Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses am 07.11.2003 21.04.2006 17.11.2003 – Frühzeitige Bürgerbeteiligung (gem. § 3 (1) BauGB) im Zeitraum vom 01.12.2003 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange 28.10.2003 (gem. § 4 (1) BauGB) mit Schreiben vom Offenlagebeschluss am 21.03.2006

Ortsübliche Bekanntmachung der Offenlage am 21.04.2006 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange 26.04.2006 (gem. § 4 (2) BauGB) mit Schreiben vom 02.05.2006 – Offenlage (gem. § 3 (2) BauGB) im Zeitraum vom 02.06.2006 Satzungsbeschluss am 28.06.2006

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3. Lage und Größe des Gebietes

Das gesamte Plangebiet hat eine Fläche von 24,6 ha.

Es wird wie folgt umgrenzt:

Im Norden von der Südgrenze des Viehbachweges.

Im Osten von der Ostgrenze des Scheidegrabens, der Nordgrenze der Flst.-Nr: 3382 und der Ostgrenze des südlichen Hauptzufahrtsweges zum Pfalzmarkt, Flst.-Nr. 3393.

Im Süden von der Südgrenze der Wirtschaftswege Flst.-Nrn. 3400 und 3409, der Nordgren- ze der Grundstücke des Pferdesportvereins, Flst.-Nrn. 3345/8, 3345/4, einer Linie entlang der westlichen Gebäudewandaußenfläche der Reithalle und Verlängerung der südlichen Ge- bäudewandaußenfläche der Reithalle bis zur Südwestgrenze des Viehtriebweges, Flst.-Nr. 3249, der Südgrenze des Viehtriebweges, der Ostgrenze des kombinierten Rad-Gehweges und Wirtschaftsweges, Flst.-Nr. 3299/1 und der Nordgrenze Flst.-Nr. 2804/1, von einer Paral- lelen, die 30 m westlich der Westgrenze des gemeindeeigenen Weges, Flst.-Nr. 2820/1, auf den Grundstücken Flst.-Nrn. 2802 und 2803, verläuft bis 15 m südlich der Südgrenze des Münchhofweg und einer Parallelen, die 10 m südlich des Münchhofweges, Flst.-Nr. 2800, verläuft, bis 40 m westlich der Westgrenze des gemeindeeigenen Weges Flst.-Nr. 2820/1 und der Verbindungslinie zwischen den vorgenannten Punkten.

Im Westen von der Westgrenze des Weges, Flst.-Nr: 2809/1, der Nordgrenze des Münch- hofweges, der West- und Nordgrenze des Weges, Flst.-Nr: 2423, der nördlichen Grund- stücksgrenze der Grünanlage vor dem Münchhof, Flst.-Nr: 2422, einer Parallelen zur Ost- grenze des kombinierten Geh-Rad- und Wirtschaftsweges, Flst.-Nr.: 3299/1, in einer Tiefe von 20 m auf dem Grundstück Flst.-Nr.: 3339/1, einer Parallelen in einem Abstand von 30 m zur Nordgrenze des Viehtriebweges auf dem Grundstück Flurstk.-Nr.: 3339/1, der Westgren- ze des Weges, Flst.-Nr: 3344, der Südgrenze des Lachgrabens, Flstk.-Nr: 1760, der Ost- grenze des Weges, Flst.-Nr: 3409, der Südgrenze des Grundstückes, Flstk.-Nr: 3415, der Westgrenze des Weges, Flst.-Nr: 3400, der Südgrenze des Tennisgeländes, Flst.-Nr. 3398/6, der Westgrenze des Grabens, Flstk.-Nr: 3395, der Südgrenze des Grundstückes, FlSt.-Nr. 3394/1,des südlichen Hauptzufahrtsweges, Flstk.-Nr: 3393, bis 15 m nördlich der südlichen Grenze des Grundstückes Flstk.-Nr: 3394/1, einer Verbindungslinie auf die westli- chen Grundstücksgrenze des südlichen Hauptzufahrtsweges Flst.-Nr: 3393, 50 m nördlich der südlichen Grundstücksgrenze Flst.-Nr. 3394, der Südgrenze des Grabens, Flst.-Nr: 3395, der Westgrenze des südlichen Hauptzufahrtsweges zwischen Angelstraße und dem Vieh- bachweg bis 60 m südlich der südlichen Grundstücksgrenze des Viehbachweges, einer Pa- rallelen im Abstand von 24 m westlich der Westgrenze des südlichen Hauptzufahrtsweges zum Pfalzmarkt bis 28 m südlich des Viehbachweges, sowie der jeweiligen kürzesten Ver- bindungslinien zwischen den vorbeschriebenen Grenzen.

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Geltungsbereich der externen Ausgleichsfläche

Die externen Ausgleichsflächen werden auf einer Teilfläche des Grundstücks Flst.-Nr. 760/4 auf Gemarkung Schauernheim bereitgestellt. Der Teilbereich der Ausgleichsfläche wird als zweiter Geltungsbereich in die Planung einbezogen. Er wird wie folgt umgrenzt:

Im Westen von einer Parallelen 117 m westlich der westlichen Grenze des Weges Flst.-Nr. 764/1.

Im Norden von der südlichen Grenze des Grenzweges zu Fußgönheim.

Im Osten von einer Parallelen 29 m östlich der östlichen Grenze des Wiesengrabens.

Im Süden von der nördlichen Grenze des Flst.-Nr. 760/2 und der Verbindungslinie durch den Weg Flst.-Nr. 757/1.

4. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan

Das Plangebiet ist im genehmigten Flächennutzungsplan II der Verbandsgemeinde Dann- stadt-Schauernheim überwiegend als „geplante gewerbliche Baufläche“ dargestellt.

Die Darstellungen der Gewerbe- und Freiflächen sowie die geplante Straßenführung im Flä- chennutzungsplan II werden im Bebauungsplan weiter detailliert.

Die SGD-Süd forderte in ihrem Schreiben vom 27.11.2003 für einen Teilbereich des Bebau- ungsplanes die Durchführung eines Zielabweichungsverfahrens, da es nicht aus dem Flä- chennutzungsplan entwickelt sei. Es handelt sich dabei um den westlich der geplanten Er- schließungsstraße gelegenen Teil der Pferdehaltung Mattern, der sich aus einem landwirt- schaftlichen Aussiedlerbetrieb entwickelt hat, und den nördlich angrenzenden Bereich, die bisher als Gewerbegebiet festgesetzt waren. Im Flächennutzungsplan ist die Pferdehaltung Mattern noch als Aussiedler dargestellt. Die Planung wurde daher modifiziert und der Bereich als „Sondergebiet für Pferdehaltung“ gem. § 11 BauNVO ausgewiesen. Mit dieser Vorge- hensweise hat sich die SGD-Süd mit Schreiben vom 19.03.2004 einverstanden erklärt. Damit ist der Bebauungsplan als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt anzusehen.

Die Ausgleichsflächen sind im Flächennutzungsplan als Kompensationssuchräume darge- stellt und damit ebenfalls aus dem Flächennutzungsplan entwickelt.

5. Konzeption

5.1 Städtebauliches Konzept

Das Plangebiet umfasst rd. 24,6 ha. Insgesamt soll nur etwa die Hälfte des Gebietes gewerb- lich genutzt werden. Die übrigen Flächen werden durch die Ortsrandstraße und durch z. T. großflächige Grünflächen eingenommen. Außerdem wird ein bestehender Betrieb mit Hob- bypferdehaltung als Sondergebiet in das Plangebiet einbezogen.

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Die Ortsrandstraße dient den gewerblichen Flächen als Haupterschließungsstraße und über- nimmt gleichzeitig Entlastungsfunktionen für die Ortsmitte. Grundsätzlich von einer Bebau- ung freigehalten werden der Gewässerrandstreifen westlich des Scheidegrabens, mehrere querlaufende Grünzonen in Höhe der Aussiedlerhöfe sowie Teile der im Westen des Gebie- tes gelegenen landwirtschaftlichen Flächen bis zum Riedgraben.

Die verschiedenen Grünzonen, die den Verlust von Retentionsraum ausgleichen und ökolo- gisch wertvolle Bereiche sichern, gliedern das Gewerbegebiet. Dadurch entstehen mehrere unterschiedlich große Bauflächen, so dass flexibel auf die vielfältigen Ansprüche der Gewer- bebetriebe reagiert werden kann. Durch die Gliederung der einzelnen Bauflächen wird zudem die Einbindung in die Landschaft erleichtert und das Gewerbegebiet insgesamt als „kleinteili- ger“ empfunden.

5.2 Verkehr / Erschließung

Die Verkehrserschließung erfolgt über eine rd. 1800 m lange Fahrstraße, die im Norden an die Riedstraße innerhalb des Gewerbegebietes „Auf der Unteren Weide“ anbindet, von dort nach Süden verlängert wird, dabei weitestgehend dem vorhandenen, Nord-Süd-orientierten Wirtschaftsweg folgt, nach ca. 300 m nach Osten und dann wieder nach Süden verschwenkt, südlich der Sportanlagen nach Westen abknickt und danach unmittelbar am südlichen Ortseingang über einen Verkehrskreisel an die Landesstraße 454 anbindet. Diese durchge- hende Fahrverbindung zwischen der Landesstraße 530 im Norden und der L 454 im Süden soll den landwirtschaftlichen Verkehr zum Pfalzmarkt an der östlichen Gemarkungsgrenze Dannstadt/Mutterstadt auf Mutterstadter Gemarkung sowie den gesamten Schwerverkehr aus Richtung auf die Autobahn A 61 am Mutterstadter Kreuz zur (geplanten) Auffahrt aufnehmen. Die z.Zt. stark belastete Hauptstraße der L 454 im Ortsteil Dannstadt und die ampelgesteuerte Kreuzung mit der Industriestraße ( L 530 ) bei der Autobahnauffahrt Dannstadt der A 65 soll damit spürbar entlastet werden. Voraussetzung hierfür ist die durch- gehende Führung der Erschließungsstraße von Beginn an zwischen dem vorhandenen Ver- kehrskreisel an der L 530 und dem geplanten Kreisel an der L 454.

Die Straße muss wegen der Lage des Gebietes im Retentionsraum des Floßbaches, des Scheide- und Riedgrabens über das vorhandene Geländeniveau angehoben werden. Die Straße liegt am höchsten Punkt einen Meter und in der Regel zwischen 0,5 und 0,8 m über dem Gelände. Dadurch ergeben sich seitliche Böschungen, die zum öffentlichen Verkehrs- raum gehören, wenn seitlich auch künftig noch landwirtschaftliche Flächen angrenzen. An- sonsten liegen sie als private Böschungen auf den Baugrundstücken.

Es wird empfohlen die Rohfußböden im Erdgeschoss sowie die nicht überbauten gewerblich genutzten Flächen auf eine Mindesthöhe von 96,95 m ü. NN aufzuschütten, damit die Ge- bäude sowie Lagerflächen besser vor Überflutung geschützt sind.

Die Fahrbahnbreite der Straße wird in Abstimmung auf die zu erwartende Verkehrsmenge unter Zugrundelegung des Begegnungsfalls Lkw/Lkw mit 6,5 m vorgesehen.

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Öffentliche Parkplätze entlang der Erschließungsstraße sind, bis auf zwei Parkbuchten für LKW im südlichen Abschnitt, nicht geplant. Das Parken soll jeweils auf den einzelnen Be- triebsgrundstücken erfolgen.

Die im Plangebiet vorhandenen und in der Planzeichnung dargestellten Wirtschaftswege er- füllen keine Erschließungsfunktion der Baugrundstücke. Die seitlich der Straße, z. T. östlich, z. T. westlich verlaufenden Wirtschaftswege verbleiben auf dem vorhandenen Geländeni- veau, d.h. unterhalb der Straßenhöhe, da sie weiterhin zur Bewirtschaftung der verbleiben- den Ackerflächen erforderlich sind. Sie sollen gleichzeitig als Geh- und Radwege genutzt werden.

Die vorhandenen Wander- und Radfahrverbindungen auf den Wirtschaftswegen südlich des Neubaugebietes nach Schifferstadt und bleiben unverändert erhalten.

Im Norden des Plangebietes, südlich an den außerhalb des Geltungsbereichs verlaufenden Viehbachweg angrenzend, wird ein rd. 7 m breiter Geländestreifen als Verkehrsfläche fest- gesetzt. Durch die Planung soll eine Erschließungsstraße in Verbreiterung der Trasse des Viehbachweges ermöglicht werden.

Eine weitere Verkehrsfläche wird im Süden des Plangebietes, im Bereich eines von Nord- west- nach Südost verlaufenden Wirtschaftsweges der von der Angelstraße im Norden ab- zweigt, festgesetzt. Die Verkehrsfläche hat insgesamt eine Breite von 10 m, um einen späte- ren Bau einer Erschließungsstraße in Verbreiterung des Wirtschaftsweges zu ermöglichen.

Die Lage des geplanten Verkehrskreisels wird durch verschieden Aspekte bestimmt. Zum ei- nen soll der Münchhofweg angebunden werden, damit auch der Landwirtschaftsverkehr von den an den Münchhof angrenzenden Betrieben über die Ortsrandstraße in Richtung Pfalz- markt abfließen kann. Neben wirtschaftlichen und fahrdynamischen Gesichtspunkten liegt der Straßenplanung das Ziel zugrunde, mit Grund und Boden möglichst sparsam umzugehen und möglichst wenig Außenbereichsgrundstücke in Anspruch zu nehmen bzw. möglichst we- nig landwirtschaftliche Grundstücke zu zerschneiden. Geprüft wurde auch, ob das als Altlas- tenfläche ausgewiesene gemeindeeigene Grundstück, Fl.-St.-Nr. 3338 mit in Anspruch ge- nommen werden sollte. Durch die vorgegebene Lage des ausgebauten Münchhofweges und des ausgebauten Viehtriebweges (nördlich der Altlastenfläche) wären jedoch wie erwähnt größere Zerschneidungen an den Grundstücken erforderlich gewesen und die bestehenden Wirtschaftswegeausbauten könnten nur teilweise genutzt werden. Nach der jetzigen Planung muss der überwiegende Teil des Münchhofweges nicht sofort ausgebaut werden und am Wegestück des Vietriebweges nördlich der Altlastenfläche sind keine Ausbaumaßnahmen erforderlich. Dies Wegestück ist zur Anbindung des ausgebauten Wirtschaftsweges östlich der L 454 erforderlich, weil der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) eine Anbindung südlich der Kreisverkehrsanlage aus Verkehrssicherheitsgründen ablehnte.

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5.3 Versorgung / Entsorgung

Die Versorgung der Betriebe mit Wasser und Elektrizität ist über die zu verlängernden örtli- chen Versorgungsleitungen vorgesehen.

Das Baugebiet wird im Trennsystem für Schmutz- und Oberflächenwasser entwässert. Das Schmutzwasser wird über einen Kanal im Verlauf der Haupterschließungsstraße jeweils von Norden und Süden her im Bereich Angelstraße zusammengeführt und soll nach Westen un- ter dem Riedgraben hindurch an das bestehende Mischwassernetz angeschlossen werden.

Unverschmutztes Niederschlagswasser von den öffentlichen Straßenflächen wird straßenbe- gleitenden Rinnen und Gräben in die öffentlichen Grünflächen geleitet und dort in Mulden versickert.

Das anfallende unverschmutzte Niederschlagswasser auf den Privatgrundstücken soll ge- mäß § 2 Abs. 2 Landeswassergesetz auf den Grundstücken verwertet oder zur Versickerung gebracht werden. In einem Baugrundgutachten (Baugrundinstitut ICP GmbH, Juli 2004) wur- de festgestellt, dass die vorhandenen Deckschichten mit einer Mächtigkeit von im Mittel 1 m eine Versickerung von Niederschlagswasser nicht zulassen. Eine Muldenversickerung wäre bei Austausch der bindigen Deckschichten gegen grobkörnige durchlässige Bodenarten zur Steigerung der Versickerungsleistung zwar theoretisch möglich, aber angesichts der großen anzuschließenden Fläche nicht wirtschaftlich umsetzbar.

Aufgrund der örtlichen Verhältnisse sieht das Entwässerungskonzept eine Ableitung des O- berflächenwassers in öffentliche Grünflächen mit Versickerungsmulden vor, die jeweils un- mittelbar an die Gewerbeflächen anschließen. In diesen Grünflächen soll durch Abgrabung ein ausreichend großes Retentionsvolumen bereitgestellt werden, um den Niederschlagsab- fluss und gleichzeitig das Ausgleichsvolumen für den Verlust des Retentionsraums sicherzu- stellen.

6. Immissionsschutz

Im Rahmen des Bebauungsplanes wurde eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt (Gutachterliche Stellungnahme zu den Bebauungsplänen Gewerbegebiet Ost Erweiterung 1 und 2 in Dannstadt-Schauernheim, Schalltechnisches Ingenieurbüro Paul Pies, Boppard- Buchholz). Hierbei wurden die Lärmimmissionen die durch den Neubau der Ortsrandstraße verursacht werden, die im Plangebiet zu erwartenden Straßenverkehrs-, Gewerbe- und Sportgeräusche sowie die vom Plangebiet ausgehenden Gewerbegeräusche ermittelt und bewertet.

6.1 Lärmimmissionsberechnung und Beurteilung

Westlich des Plangebietes befinden sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe (Aussiedlerhö- fe). In den Geltungsbereich einbezogen ist eine Hobby-Pferdehaltung, die westlich der ge- planten Ortsrandstraße und nördlich der Angelstraße liegt. Der Bereich der Hobbypferdehal- tung (jetzt als Sondergebiet festgesetzt) wurde im Lärmgutachten hinsichtlich der Schutzwür- digkeit mit einem Misch-/Dorfgebiet gleichgesetzt. Nach Auskunft der Landwirtschaftskam-

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mer Rheinland-Pfalz sind keine Gesetzte, Verordnungen oder Richtlinien bekannt, die den Einfluss von Geräuschimmissionen auf Tiere und hier speziell Pferde betreffen, die bei schalltechnischen Untersuchungen zu berücksichtigen sind. Auch durch Recherche der Ver- waltung und des beratenden schalltechnischen Büros konnten keine Gesetze, Verordnungen oder Richtlinien zu der Thematik gefunden werden. Es wird daher davon ausgegangen, dass entsprechende Regelwerke nicht bestehen. Auf Grund der Verkehrsprognose und allgemei- ner Erfahrungswerte wird die Ausweisung des Gewerbegebietes und der Ortsrandstraße für zumutbar gehalten. Dies gilt auch für den Pferdesportverein der sich südlich des Plangebie- tes befindet. Allerdings ist hier der räumliche Abstand zur Ortsrandstraße sowie zu Gewerbe- flächen größer.

Die nächstgelegenen Wohngebiete haben zu den geplanten Gewerbegebietsflächen Abstän- de von ca. 250 m. Auf die geplante Ortsrandstraße stößt von Westen her kommend im zent- ralen Bereich die Angelstraße. Südlich und nördlich der Angelstraße befinden sich Sportan- lagen für Fußball, Leichtathletik und Tennis.

Die Ergebnisse der Immissionsberechnung und deren Beurteilung stellen sich gemäß Gut- achten für die unterschiedlichen Lärmquellen wie folgt dar:

6.1.1 Verkehrsgeräusche durch Neubau der Ortsrandstraße

Für den Neubau der Ortsrandstraße gilt die 16. BImSchV (Verkehrslärmschutzverordnung), wobei hier ausschließlich die Geräusche der geplanten Straße relevant sind.

An den bestehenden Gebäuden sind weder innerhalb, noch außerhalb des Ausbaubereiches Grenzwertüberschreitungen gegeben. Ein Anspruch auf schallmindernde Maßnahmen be- steht daher nicht.

Innerhalb des Plangebietes wird der in einem Gewerbegebiet geltende Tagesimmissions- richtwert von 69 dB(A) nur in den direkten Nahbereichen (je nach Straßenabschnitt ca. 15 m Abstand zur Fahrbahnachse) zur geplanten Ortsrandstraße überschritten. Der Nachtimmissi- onsgrenzwert eines Gewerbegebietes von 59 dB(A) wird nur in den nördlichen Plangebiets- bereichen bis zu einem Abstand von ca. 10 m zur Fahrbahnachse überschritten.

Da sich innerhalb des Plangebietes noch keine Gebäude befinden, sind für diese Bereiche keine Anspruchsvoraussetzungen nach der „Verkehrslärmschutzverordnung“ gegeben. Maßnahmen sind daher aufgrund der Verkehrsgeräusche durch den Neubau der Ortsrand- straße nicht zu ergreifen.

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6.1.2 Verkehrsgeräuschsituation innerhalb des Plangebietes

Im Rahmen des bauleitplanerischen Verfahrens ist die DIN 18005 (Schallschutz im Städte- bau) heranzuziehen, wobei hier alle auf das Plangebiet einwirkenden Straßen zu berücksich- tigen sind. Berücksichtigt wurden daher alle für das Plangebiet relevanten vorhandenen Straßen (A 61, A 65, geplante Ortsrandstraße, Angelstraße, Viehbachweg...).

Der gemäß der DIN 18005 geltende Tagesorientierungswert eines Gewerbegebietes von 65 dB(A) wird je nach Straßenabschnitt in Abständen von ca. 20 bis 30 m überschritten und in den dann jeweils anschließenden Flächen eingehalten. Im Bereich des Sondergebietes, dessen Schutzbedürftigkeit mit dem eines Mischgebietes gleichzusetzen ist, können die hier geltenden Orientierungswerte von 60 dB(A) am Tag nur auf einer kleinen Teilfläche im west- lichen Bereich eingehalten werden.

In der Nacht wird der Orientierungswert für Gewerbegebiete von 55 db(A) je nach Straßen- abschnitt in Abständen von 15 bis 30 m überschritten und in den angrenzenden Bereichen eingehalten. Im geplanten Sondergebiet liegen im gesamten Bereich Überschreitungen des geltenden Orientierungswertes von 50 dB(A) vor.

Aufgrund der Überschreitungen der Orientierungswerte sind in den entsprechenden Berei- chen Lärmschutzmaßnahmen erforderlich.

6.1.3 Im Plangebiet zu erwartende Sportgeräuschimmissionen

Selbst bei voll ausgelastetem Betrieb der Sporteinrichtungen können auf allen geplanten Gewerbegebietsflächen die geltenden Immissionsrichtwerte von 60 dB(A) eingehalten wer- den. Auch im geplanten Sondergebiet mit der Schutzbedürftigkeit eines Mischgebietes sind keine Überschreitungen des dort geltenden Immissionsrichtwertes von 55 dB(A) zu erwarten.

Im Bezug auf die zu erwartenden Sportgeräuschimmissionen sind somit keine Maßnahmen erforderlich.

6.1.4 Im Plangebiet zu erwartende Gewerbegeräuschimmissionen

Durch die an das Plangebiet angrenzenden Geräusche der Aussiedlerbetriebe und der Hob- bypferdehaltung sind innerhalb des Plangebietes am Tag keine Überschreitungen der Orien- tierungswerte von 65 dB(A) zu erwarten.

Der in einem Gewerbegebiet geltende Nachtorientierungswert von 50 dB(A) wird jedoch in Teilbereichen überschritten. Ursächlich hierfür sind zum einen betriebliche Aktivitäten eines angrenzenden Aussiedlerbetriebs zur Nachtzeit. Durch die im Zusammenhang mit Verladetä- tigkeiten auftretenden Spitzenpegel (bis zu Lw = 120 dB(A)), sind in Abständen bis zu 90 m zu den jeweils nahe gelegenen Verladebereichsgrenzen zur Nachtzeit unzulässig hohe Spit- zenpegel > 70 dB(A) zu erwarten.

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Zum anderen ergeben sich auf schmalen Teilflächen geringfügige Überschreitungen der Nachtorientierungswerte durch die jeweils nahe gelegenen Beregnungsanlagen. Die Anlagen werden jedoch nicht täglich betrieben sondern in Abhängigkeit von der Witterung eingesetzt.

Im Bezug auf im Plangebiet zu erwartende Gewerbegeräusche zur Nachtzeit sind daher pla- nerische Maßnahmen zur Verbesserung der Geräuschsituation erforderlich.

6.1.5 Vom Plangebiet ausgehende Gewerbegeräuschemmissionen

Die zu erwartenden Gewerbegeräuschimmissionen an den nächstgelegenen Wohnhäusern wurden punktuell berechnet. Hierzu wurden 7 Immissionspunkte gewählt. Als Ausgangslage wird davon ausgegangen, dass an den betroffenen Wohngebäuden die jeweiligen Orientie- rungs- bzw. Immissionsrichtwerte durch die derzeit schon bestehenden Gewerbebetriebe im Umfeld ausgeschöpft sind. Damit die Geräusche aus der geplanten Gewerbegebietserweite- rung zu keiner Erhöhung der Beurteilungspegel führen, sollen diese den jeweils geltenden Orientierungs- bzw. Immissionsrichtwert um 10 dB(A) unterschreiten.

Nach der Berechnung des Gutachtens werden zur Tageszeit an allen nahegelegenen Wohn- gebäuden die jeweils geltenden Tagesorientierungswerte zwar unterschritten. Die Unter- schreitungen betragen jedoch nicht überall 10 dB(A). Dadurch kann es in den Bereichen in denen die Unterschreitung unter 10 dB(A) liegt durch die Summe der vorhandenen Gewer- begeräusche (Vorbelastung) und der neu hinzukommenden Gewerbegeräusche zu einer Er- höhung der Beurteilungspegel kommen.

Zur Nachzeit wird der jeweils geltende Orientierungswert außer an einem Immissionspunkt an allen Immissionspunkten überschritten, wobei die Überschreitungen teilweise bis zu 6 dB(A) betragen.

Im Bezug auf die vom Plangebiet ausgehenden Gewerbegeräusche sind daher Maßnahmen zum Immissionsschutz erforderlich.

6.2 Maßnahmen zum Schutz vor Lärmimmissionen

6.2.1 Schutz vor Verkehrsgeräuschen innerhalb des Plangebietes

In der gutacherlichen Stellungnahme zum Immissionsschutz wurde festgestellt, dass im Nahbereich der geplanten Ortsrandstraße Orientierungswertüberschreitungen sowohl zur Tages-, als auch zur Nachtzeit zu erwarten sind (s. Kap. 6.1.2). Da die geplanten Gewerbe- flächen jeweils von der geplanten Ortsrandstraße aus erschlossen werden, ist die Errichtung eines wirkungsvollen aktiven Lärmschutzes durch die notwendigen Lücken für Ein- und Aus- fahrten nicht möglich. Zudem würde der Aufwand für aktive Schallschutzmaßnahmen in kei- nem Verhältnis zum Nutzen stehen.

Im Gutachten wird die Einhaltung von Schutzabständen von 20 bis 35 m für die im Gewerbe- gebiet ausnahmsweise zulässigen Wohngebäude/Wohnungen für Aufsichts- und Bereit- schaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter empfohlen. Dies würde jedoch die Bebauung auf den Gewerbegrundstücken stark einschränken. Die Innenräume können

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auch durch entsprechende Baukonstruktionen ausreichend geschützt werden. Die Anforde- rungen an die Außenbauteile ergeben sich entsprechend den Kriterien der DIN 4109 „Schall- schutz im Hochbau“.

Die direkt an der Ortsrandstraße gelegenen Bereiche sind gem. Gutachten dem Lärmpegel- bereich V zuzuordnen. Die daran angrenzenden Flächen werden dem Lärmpegelbereich III bis IV zugeordnet. Ein kleiner Gebietsstreifen im Südwesten wurde im Gutachten dem Lärm- pegelbereich II zugeordnet.

Zum Schutz vor Verkehrsgeräuschen innerhalb des Plangebietes werden passive Schall- schutzmaßnahmen im Bebauungsplan für die im Plan gekennzeichneten Lärmpegelbereiche III und bis V festgesetzt. Da beim Lärmpegelbereich II keine besonderen Anforderungen an die Schalldämmung zu stellen sind und die notwendige Schalldämmung bereits bei normaler Baudurchführung erreicht wird, wird für diesen Lärmpegelbereich keine Regelung im Bebau- ungsplan aufgenommen. Innerhalb der festgesetzten Gewerbegebiete und des festgesetzten Sondergebietes sind zum Schutz vor Immissionen durch Verkehrslärm die Umfassungsbau- teile schutzbedürftiger Räume baulicher Anlagen, insbesondere Fenster, Türen, Rollladen- kästen, Wände, Dächer und Decken, entsprechend den in der Planzeichnung vermerkten Lärmpegelbereichen (V bis III, jeweils schwarze Umgrenzung gem. Legende) gem. DIN 4109 Schallschutz im Hochbau (Ausgabe November 1989, berichtigt August 1992, Tabellen 8 und 9) auszubilden. Für Schlafräume ist bei schalldämmenden Fenstern zusätzlich eine schallge- dämmte Lüftung vorzusehen.

Darüber hinaus wird in den Hinweisen zum Bebauungsplan empfohlen, Fenster von Schlaf- räumen von der geplanten Ortsrandstraße abgewandt anzuordnen.

Durch die im Bebauungsplan festgesetzten passiven Schallschutzmaßnahmen wird ein aus- reichender Schutz der im Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässigen Wohngebäu- de/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Be- triebsleiter vor Verkehrsgeräuschen sichergestellt.

6.2.2 Schutz vor Gewerbegeräuschen innerhalb des Plangebietes

Konflikte durch von außen auf das Gewerbegebiet einwirkende Gewerbegeräusche sind nur zur Nachtzeit zu erwarten (s. Kap. 6.1.4). Maßgeblich sind hier die Verladetätigkeiten bzw. die Beregnungsanlagen. Die Geräusche von der Beregnungsanlage treten nur saison- und witterungsbedingt auf. Auch die Verladetätigkeiten finden nicht täglich statt.

Im Rahmen der Abwägung werden wegen der vergleichsweise geringeren Schutzwürdigkeit eines Gewerbegebietes keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen für erforderlich betrachtet.

Im Gutachten werden Schutzabstände für die im Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässigen Wohngebäude/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinha- ber und Betriebsleiter empfohlen.

Der Empfehlung des Gutachtens wird jedoch nicht nachgekommen, um die Bautätigkeiten auf den Gewerbegrundstücken nicht unverhältnismäßig einzuschränken. Durch Geräusche

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von den Beregnungsanlagen werden nur die äußersten Randbereiche einzelner gewerblicher Bauflächen tangiert. Die Pegelwerte erreichen hier bei Betrieb der Anlagen maximal 50-55 dB(A) in der Nacht, so dass die Orientierungs- bzw. Immissionswerte von 50 dB(A) in Ge- werbegebieten geringfügig überschritten werden. Die Innenbereiche können bei normaler Bauweise ohne besondere Anforderungen an die Schalldämmung ausreichend vor diesen geringfügigen Immissionswertüberschreitungen in der Nacht geschützt werden, so dass im Falle des Betriebes keine erheblichen Beeinträchtigungen in diesen Randbereichen in der Nacht durch Geräusche der Beregnungsanlagen zu erwarten sind. Da im Plangebiet ohnehin aufgrund des Verkehrslärms bestimmte Anforderungen an die Außenbauteile gestellt werden und bei schalldämmenden Fenstern in Schlafräumen zusätzlich schallgedämmte Lüftungen vorzusehen sind, kann ein ausreichender Schutz in den Innenwohnbereichen gewährleistet werden.

Im Zusammenhang mit Verladetätigkeiten können in einem begrenzten Bereich Spitzenpegel (bis zu Lw = 120 dB(A)) auftreten. Zum Schutz vor Gewerbelärmimmissionen werden für den hiervon betroffenen Bereich passive Schallschutzmaßnahmen festgesetzt. Innerhalb der in der Planzeichnung gekennzeichneten Fläche (rote Umgrenzung gem. Legende) sind die Fenster von Schlaf- und Aufenthaltsräumen an den Gebäudeseiten, die der in Pfeilrichtung angegebenen Lärmquelle bis zu 90° zugewandt sind, mit feststehender Verglasung (nicht öf- fenbare Fenster) auszuführen. Diese Räume sind mit schallgedämmten Belüftungsanlagen zu versehen. Dadurch wird bei den ausnahmsweise zulässigen Wohngebäuden/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter ein ausreichender Schutz vor Immissionen in den Innenwohnbereichen erreicht, so dass schäd- liche Auswirkungen durch Gewerbelärmimmissionen, die von außerhalb in das Plangebiet einwirken nicht zu erwarten sind.

6.2.3 Schutz der angrenzenden schutzwürdigen Nutzungen vor Gewerbegeräuschen

Die geltenden Orientierungs- bzw. Immissionsrichtwerte können an den angrenzenden Im- missionspunkten nicht im erforderlichen Maß (s. Kap. 6.1.5) unterschritten. Daher kann es durch die Summe der bestehenden und neu hinzukommenden Gewerbelärmimmissionen zu einer Erhöhung der Orientierungs- bzw. Immissionsrichtwerte kommen. Im Gutachten wird die Gebietsgliederung auf Grundlage eines maximal zulässigen immissionswirksamen flä- chenbezogenen Schallleistungspegels (IFSP) empfohlen. Da die erforderliche Unterschrei- tung der geltenden Orientierungs- bzw. Immissionswerte um 10 dB(A) am Tag nur an weni- gen Stellen nicht erreicht werden kann, sind tagsüber in der Regel keine Einschränkungen der gewerblichen Nutzungen mit der Festlegung des IFSP verbunden. In der Nacht sind je- doch nur eingeschränkte Betriebstätigkeiten möglich, da sonst die angrenzenden schutzwür- digen Nutzungen beeinträchtigt werden.

Die Festsetzung des zulässigen immissionswirksamen flächenbezogenen Schallleistungspe- gels wurde unter der Prämisse erstellt, dass an der schutzbedürftigen Bebauung der jeweils geltende Immissions- bzw. Orientierungswert um mindestens 10 dB(A) unterschritten wird. Damit wird sichergestellt, dass auch in Überlagerung mit bereits vorhandenen Betriebsge- räuschen keine Richtwertüberschreitungen auftreten.

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Die zulässigen Geräuschimmissionen eines Betriebes, der sich im Plangebiet ansiedeln möchte, ergeben sich aus der für diese Fläche festgesetzten zulässigen immissionswirksa- men flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) und der jeweiligen Grundstücksgröße. Bei der Berechnung der zulässigen Immissionskontingente an den verschiedenen Immissi- onsorten nach den Ausbreitungskriterien der DIN ISO 9613-2 „Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien“ ist eine Quellhöhe von 2 m über jeweiligem Grundstücksniveau zu berücksichtigen. Die Aufpunkthöhe der Immissionsorte ist mit 5,6 m über jeweiligem Gelän- deniveau (Bezug: 1. OG) zu wählen. Im Anschluss wird anhand einer betriebsbezogenen Immissionsprognose ebenfalls nach der DIN ISO 9613-2 ermittelt, ob durch die konkret ge- planten Geräusche des Betriebes die an den jeweiligen Immissionsorten zulässigen Kontin- gente eingehalten werden. Werden die Kontingente eingehalten ist der Betrieb aus schall- technischer Sicht zulässig. Wird eine Überschreitung der Kontingente ermittelt, können durch den Betrieb Vorkehrungen dahingehend getroffen werden, dass die jeweiligen Kontingente eingehalten werden. So können z.B. durch die Auswahl der Gebäudeteile anhand schalltech- nischer Erfordernisse, die Nutzung der Abschirmeffekte von Gebäuden durch geschickte Hallenanordnung oder die Einhaltung des Standes der Technik in Bezug auf erforderliche Aggregate o.ä. die Einhaltung der Kontingente erreicht werden, so dass der Betrieb dann aus schalltechnischer Sicht zugelassen werden kann.

Zwar muss durch die Festsetzung des IFSP jeder Betrieb bei der Genehmigung eine Lärm- prognose erbringen auf deren Grundlage beurteilt werden kann, ob der Betrieb sein Lärm- kontingent einhält. Durch die Festsetzung des IFSP wird aber sichergestellt, dass die an- grenzenden schutzbedürftigen Nutzungen auch bei einer Überlagerung von Geräuschen mehrerer Betriebe sowohl von bereits vorhandenen als auch von geplanten Betrieben aus- reichend geschützt sind. Durch die Festsetzung des IFSP ist klar definiert, wie viel Lärm ein Betrieb erzeugen darf. Durch den Bezug des Lärmkontingents auf die Grundstücksfläche wird auch sichergestellt, dass nicht ein Betrieb sämtliche Lärmkontingente ausschöpft und der nachfolgende Betrieb dadurch in seinen Tätigkeiten beschränkt wird. Für die Betriebe besteht somit auch Planungssicherheit.

7. Wasserwirtschaft

Nach einer Untersuchung von ipr Neustadt vom Oktober 2005 beträgt die Geländehöhe im Plangebiet zwischen 95,80 m+NN und 97,20 m+NN. Das durchschnittliche Überschwem-

mungsniveau bei einem 100-jährlichen Hochwasser (HW100) liegt bei einer Höhe von +96,30 m+NN, das sind stellenweise mehr als 50 cm über Gelände.

Durch die geplante Bebauung mit vollständiger Auffüllung der Baugrundstücke und Straßen- verkehrsfläche geht nach vorliegenden Berechnungen zusammen mit dem Gebiet Dannstadt Ost Erweiterung 1 bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis ein Retentionsvolumen von rd. 26.490 m³ verloren. Wird zusätzlich ein 20-jährliches Regenereignis eingerechnet, so er- höht sich das auszugleichende Volumen auf rd. 32.700 m².

Der notwendige wasserwirtschaftliche Ausgleich soll weitestgehend innerhalb des Gebietes, entlang der vorhandenen Gräben, Scheidegraben und Riedgraben, erfolgen. Dafür müssen entlang der Bäche unterschiedlich breite Geländestreifen um durchschnittlich 1,0 m auf eine Höhe von nicht unter + 95,50 m ü. NN tiefer gelegt werden, um das wegfallende Überflu-

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tungsvolumen aufnehmen zu können. Im Plangebiet sind ausreichend große Flächen festge- setzt, um den wegfallenden Retentionsraum auszugleichen.

Die abschließende Berechnung der Ausgleichsflächen hinsichtlich Volumen, Breite, Tiefe und Gestaltung soll in einem nachfolgenden wasserrechtlichen Verfahren erfolgen.

8. Begründung zu den bauplanungs- und bauordnungsrechtlichen Festsetzungen

8.1 Art der baulichen Nutzung

8.1.1 Gewerbegebiet

8.1.1.1 Gliederung der zulässigen Nutzungen

Das Gewerbegebiet wird nach der Art der zulässigen Nutzung gegliedert und eingeschränkt, um die Konflikte mit angrenzenden Nutzungen zu minimieren. Maßgebend für die Beurteilung sind die Wohnbauflächen in der Ortslage im Abstand von 200 – 300 m westlich des Plange- bietes sowie die Wohnnutzungen der Aussiedlerhöfe. Dabei werden diese Nutzungen hin- sichtlich der Lärmempfindlichkeit als Allgemeines Wohngebiet bzw. Dorfgebiet (Aussiedler- höfe/Sportstätten) eingestuft.

Die Zulässigkeit der Betriebe orientiert sich zunächst nach dem Abstandserlass Rheinland- Pfalz von 1992. Voraussetzung für die Zulässigkeit der jeweiligen Anlagen ist jedoch, dass sie den festgesetzten maximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücks- fläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP, s. Kap. 6.2.3) nicht überschreiten.

Grund für die Anwendung des Abstandserlasses in Kombination mit dem festgesetzten ma- ximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücksfläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) ist, dass im Abstandserlass nicht nur Lärmimmissionen berück- sichtigt werden. Die Zuordnung der verschiedenen Betriebsarten in unterschiedliche Ab- standsklassen erfolgt im Abstandserlass auch zum Schutz vor weiteren schädlichen Umwelt- einwirkungen, wie Gerüche oder Stäube o.ä.. Um die benachbarten Nutzungen auch vor diesen Immissionsarten ausreichend zu schützen, werden die Nutzungen im Gebiet auf Grundlage des Abstandserlasses wie folgt eingeschränkt:

Die Entfernungen der gewerblichen Bauflächen zu den nächstgelegenen Wohnnutzungen beträgt weniger als 500 m. Nicht zugelassen werden daher im Gebiet Betriebsarten der Ab- standsklasse I (1.500 m Abstand zu reinen Wohngebieten) bis IV (500 m Abstand zu reinen Wohngebieten) des Abstandserlass Rheinland-Pfalz.

Auch aus den nachfolgenden Abstandsklassen V bis VII (300 bis 100 m Entfernung zu reinen Wohngebieten) werden z. T. einzelne Betriebsarten ausgeschlossen. Der Ausschluss dieser Betriebsarten nach Abstandserlass bezieht sich im Wesentlichen auf Betriebsarten, bei de- nen Geruchsbelästigungen zu erwarten sind oder die eine Gefahr bspw. für das Grundwas- ser darstellen können. So sind in allen gewerblichen Bauflächen GE1 bis GE7 nur Betriebe aus der Abstandsklasse V zulässig, die mit Sternchen (*) gekennzeichnet sind. Der in der Liste angegebene Abstand wurde im Abstandserlass bei den mit (*) gekennzeichneten Be-

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 15 -16- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung triebsarten ausschließlich oder überwiegend aus Gründen des Lärmschutzes vorgenommen. Durch den festgesetzten maximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrund- stücksfläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) ist ein ausreichender Schutz vor Lärmimmissionen sichergestellt ist. Eine besondere Einschränkung der mit (*) gekennzeich- neten Betriebsarten ist daher nicht erforderlich. Alle anderen Betriebsarten aus dieser Ab- standsklasse ohne Sternchen sind ausgeschlossen, weil diese mit Gerüchen oder Gefahren verbunden sein können, z.B. Anlagen zur Herstellung von Akkumulatoren oder Batterien, An- lagen in denen mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet wird, Anlagen zur Herstellung von La- cken etc., Anlagen die Tierprodukte verwerten usw..

Von der Abstandsklasse VI sind in den näher am Wohnen gelegenen Bereichen (GE1 bis GE3 und GE5 bis GE7) ebenfalls nur die mit (*) gekennzeichneten Nutzungen zulässig. Alle anderen Nutzungen, die mit Gerüchen o.ä. in Verbindung stehen können, sind ausgeschlos- sen. Nur in drei Bauflächen im Südosten (GE 4) sind darüber hinaus i.d.R. auch Betriebsar- ten, die nicht mit Sternchen gekennzeichneten sind zulässig, z.B. Schmelzanlagen für Nicht- eisenmetalle oder Anlagen zum Räuchern etc. Diese Bauflächen sind ausreichend weit von den Wohngebieten entfernt, so dass hier Beeinträchtigungen durch Gerüche etc. ausge- schlossen werden können. Auch der nächstliegende Aussiedler, der hinsichtlich der Empfind- lichkeit mit einem Dorfgebiet gleichzusetzen ist, befindet sich mit über 100 m Abstand in aus- reichender Entfernung für diese Betriebsarten. Lediglich Anlagen zum Halten von Geflügel oder Schweinen, Anlagen zur Herstellung von Kabeln unter Verwendung von Bitumen und Margarine- und Kunstspeisefettfabriken sind auch in diesen drei Bauflächen ausgeschlossen (s. auch Unterüberschrift „Sonstige nicht zulässige Nutzungen“).

Aus der Abstandsklasse VII sind nahezu im gesamten Gewerbegebiet (GE1 bis GE4) alle Betriebsarten mit Ausnahme von Anlagen zum mechanischen Be- oder Verarbeiten von As- besterzeugnissen auf Maschinen, zulässig. Im Abstandserlass sind in dieser Abstandsklasse keine Betriebsarten mit (*), also Betriebsarten, die überwiegend aus Lärmschutzgründen in die Abstandsklasse aufgenommen wurden, aufgeführt. Die in der Abstandsklasse VII aufge- führten Betriebsarten können also auch mit Immissionen wie Stäuben oder Gerüchen ver- bunden sein, die jedoch aufgrund der Entfernung von 100 bis 200 m zu angrenzenden stö- rungsempfindlichen Nutzungen eher gering sein werden. Die Gewerbegebiete GE1 bis GE4, in denen die Betriebsarten der Abstandsklasse VII zulässig sind, befinden sich in ausrei- chender Entfernung zu den angrenzenden schutzbedürftigen Nutzungen, so dass hier keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Betriebe, die Asbest Be- oder Verarbeiten sollen je- doch ausgeschlossen werden, da der Umgang mit Asbest zu einer Gefährdung der Bevölke- rung führen könnte.

Auf kleineren Teilflächen der gewerblichen Bauflächen (GE5 bis GE7) betragen die Abstände zu den nächstgelegenen Wohnnutzungen vorhandener Aussiedlerbetriebe unter 100 m. In diesen Gewerbegebieten werden daher nur Betriebe der Abstandsklassen V und VI, die mit (*) gekennzeichnet sind (Betriebsarten bei denen ausschließlich oder überwiegend Lärmim- missionen zu erwarten sind) zugelassen. Alle Betriebsarten der Abstandsklasse V bis VII, die mit Gerüchen, Stäuben o.ä. verbunden sein können, werden hier ausgeschlossen, da der er- forderliche Mindestabstand von 100 m gem. Abstandserlass nicht gegeben ist. Eine beson- dere Einschränkung der mit (*) gekennzeichneten Betriebsarten der jeweiligen Abstands- klassen muss trotz der geringen Entfernung nicht erfolgen, da durch den festgesetzten ma-

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ximal zulässigen immissionswirksamen, auf 1 m² Baugrundstücksfläche flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) ein ausreichender Schutz vor Lärmimmissionen sichergestellt ist.

Auch im übrigen Gebiet ist grundsätzlich durch die Festsetzung des IFSP (s. Kap. 6.2.3) si- chergestellt, dass ein ausreichender Schutz vor Lärmimmissionen an den angrenzenden schutzwürdigen Nutzungen gewährleistet werden kann.

Ausnahmsweise können im GE1 bis GE7 jeweils Anlagen der nächst höheren Abstandsklas- se des Betriebsartenverzeichnisses oder Anlagen der Abstandsklassen I-VII, die nicht aus- drücklich als zulässig festgesetzt wurden, zugelassen werden, wenn durch technische Maß- nahmen oder Betriebsbeschränkungen die Emissionen der geplanten Anlagen soweit be- grenzt oder die Ableitbedingungen so gestaltet werden, dass schädliche Umwelteinwirkungen in den schutzbedürftigen Gebieten vermieden werden. So kann unter Zugrundelegung der notwendigen Einzelinformationen (z.B. Emissionskataster) durch ein Einzelgutachten – un- beschadet des späteren immissionsschutz- oder baurechtlichen Genehmigungsverfahrens – geprüft werden, ob der vorgesehene Abstand gleichwohl ausreichen wird, um Gefahren, er- hebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Anwohner der benachbarten Wohngebiete bzw. Misch-, Kern- oder Dorfgebiete zu vermeiden. Damit können Betriebe, die besondere Vorkehrungen treffen und nicht grundsätzlich im Gebiet ausgeschlossen wurden, nach Einzelfallprüfung ggf. im Gebiet zugelassen werden.

8.1.1.2 Sonstige nicht zulässige Nutzungen

Neben der Gliederung und Einschränkung der zulässigen Nutzungen im Gewerbegebiet auf Grundlage des Abstandserlasses und des festgesetzten maximal zulässigen immissions- wirksamen flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) (s.o.) werden weitere Betriebsar- ten und Nutzungen ausgeschlossen:

Tankanlagen und Druckreinigungsbetriebe werden ausgeschlossen, da hierdurch Gefähr- dungen des Grundwassers, der Oberflächengewässer und Geruchsbelästigungen in der Nachbarschaft nicht vollständig auszuschließen sind. Aufgrund der Lage in der Niederung soll damit dem Gewässerschutz in besonderer Weise Rechnung getragen werden.

Des weiteren werden Anlagen zum Halten oder zur Aufzucht von Geflügel, Schweinen und Großvieh, Anlagen zur Herstellung von Kabeln unter Verwendung von Bitumen und Margari- ne- oder Kunstspeisefettfabriken grundsätzlich ausgeschlossen. Diese Anlagen weisen er- fahrungsgemäß ein großes Konfliktpotential auf und sind in der Regel mit starken Geruchs- belästigungen verbunden. Konfliktsituationen, nicht nur mit den nächstliegenden Wohnnut- zungen, sondern auch mit anderen Gewerbebetrieben im Gebiet sollen durch den Aus- schluss verhindert werden.

Aus gestalterischen Gründen und um starke Staubentwicklungen im Gebiet und eine ver- stärkte Straßenverschmutzung zu verhindern, werden außerdem grundsätzlich Deponien für Haus- und Sondermüll, Erdaushub- oder Bauschuttdeponien, Schrottplätze und Anlagen zur Gewinnung oder Aufbereitung von Sand, Bims, Kies, Ton und Lehm ausgeschlossen.

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Einzelhandelsbetriebe für Waren des täglichen (z.B. Läden für Nahrungs- und Genussmittel) und des periodischen Bedarfs (z.B. Kleidung) mit mehr als 400 m² Verkaufsfläche sind aus- geschlossen. Durch den Ausschluss größerer Einzelhandelsbetriebe mit entsprechendem Sortiment kann die Versorgungsfunktion der vorhandenen Einrichtungen bspw. im Ortszent- rum gesichert werden.

Der Ausschluss von Vergnügungsstätten, z.B. Diskotheken, erfolgt, um Störungen und Be- lästigungen, insbesondere durch Lärm und starken Verkehr, von der in der Nähe liegenden Wohnbebauung fernzuhalten und die Qualität des Gewerbegebietes durch die Ansiedlung hochwertiger Betriebe zu fördern und nicht durch störende Vergnügungsstätten zu beein- trächtigen.

8.1.1.3 Einschränkung der Wohnungen im Gebiet

Die Zahl der nach § 8 Abs. 3 Ziff. 1 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Wohngebäu- de/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Be- triebsleiter wird gem. § 9 Abs. 1 Nr. 6 wie folgt beschränkt:

Je Grundstück bis 2.000 m² Größe kann max. 1 Wohngebäude mit max. 1 Wohnung aus- nahmsweise zugelassen werden.

Auf Grundstücken über 2.000 m² kann max. 1 Wohngebäude mit max. 2 Wohnungen aus- nahmsweise zugelassen werden.

Durch diese Beschränkung soll es zwar grundsätzlich den betriebswichtigen Personen und Eigentümern möglich sein, auf dem Gewerbegrundstück zu wohnen, gleichzeitig soll jedoch die Bewohnerzahl im Gebiet möglichst klein gehalten und damit eventuell störende Einwir- kungen auf einen nur kleinen Personenkreis beschränkt werden.

8.1.2 Sondergebiet Pferdehaltung/Pferdesport

Nördlich der Angelstraße, östlich des Sportplatzes befindet sich ein Hof mit Pferdehaltung und Reitbetrieb. Dieser Hof hat sich aus einem landwirtschaftlichen Aussiedler entwickelt und nutzt die baulichen Anlagen der ehemaligen Aussiedlung für seine Zwecke. Vom Hofbetrei- ber ist vorgesehen, diesen Standort weiter zu entwickeln. Durch die heutige Nutzungsstruktur des Hofes ist die Privilegierung als landwirtschaftlicher Aussiedler entfallen. Er ist jedoch in die umgebende Nutzung eingebunden (landwirtschaftliche Betriebe, Sportgelände) und weist einen ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung auf. Die geplante gewerbliche Entwicklung wird durch den Betrieb nicht negativ beeinträchtigt. Im Rahmen der Umlegung erfolgen die geplanten Flächenveränderungen.

Zur Existenzsicherung des Betriebes sind die Erweiterung der Anlagen zur Pferdehaltung sowie der Bau einer Reithalle vorgesehen. Um dies baurechtlich abzusichern wird der Be- trieb, der nach seiner Nutzung eher mit dem Hofstandort eines Aussiedlerbetriebes ver- gleichbar ist und nicht dem Gebietstyp eines Gewerbegebietes entspricht, als sonstiges Son- dergebiet für Pferdehaltung/Pferdesport festgesetzt. Dem Ziel der Gemeinde die Entwick-

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lungsmöglichkeiten dieses Hofes planungsrechtlich zu sichern wird damit Rechnung getra- gen.

8.2 Maß der baulichen Nutzung, Bauweise

8.2.1 Grundflächenzahl

Im Gewerbegebiet wird eine GRZ von 0,7 d.h. unterhalb der in § 17 BauNVO angegebenen zulässigen Obergrenze festgesetzt. Die zulässige Grundfläche darf gem. § 19 Abs. 4 BauN- VO durch Garagen, Stellplätze oder Nebenanlagen überschritten werden, so dass die Funk- tionalität der Grundstücke für die Betriebe durch die Festsetzung der Grundflächenzahl von 0,7 nicht eingeschränkt wird.

Im Sondergebiet wird für Haupt- und Nebengebäude eine zulässige max. Grundfläche von 2.000 m² festgesetzt. Zusätzlich dürfen noch ca. 2.000 m² für Hofflächen u.ä. versiegelt wer- den. Dies entspricht einem Flächenanteil an der Gesamtfläche von ca. 1/3. Die restlichen 2/3 der Fläche sind für Grünflächen, Koppeln, Reitplatz, usw. vorgesehen und werden damit nicht versiegelt. Damit ist neben der Sicherung der bestehenden Gebäude ein ausreichender Spielraum für eine bauliche Erweiterung, bspw. mit einer Reithalle, gegeben, andererseits wird der Versiegelungsgrad minimiert. Das Maß der baulichen Nutzung liegt in etwa in der Größenordnung einer landwirtschaftlichen Hofstelle und damit deutlich unter dem Maß der zulässigen Nutzung auf den benachbarten Gewerbeflächen. Der vorgesehenen Nutzung (Pferdehaltung/Pferdesport) wird damit in angemessener Weise Rechnung getragen und ei- ne übermäßige Versiegelung von Grund und Boden wird vermieden.

8.2.2 Gebäudehöhen

Die Wandhöhe der Gebäude (Traufhöhe) wird auf 8,50 m, die max. Gebäudehöhe (Firsthö- he) auf maximal 11,0 m, jeweils gemessen ab OK Fahrbahn der Erschließungsstraße, fest- gelegt. Sonstige bauliche Anlagen und technische Aufbauten, wie z.B. Silos, Schornsteine o. ä., sind bis zu einer Höhe von max. 15 m zulässig. Die Höhenbeschränkung wird aus der La- ge des Gebietes am östlichen Rand der Gemeinde abgeleitet. Da das Gebiet von der be- nachbart verlaufenden Autobahn A 61 voll eingesehen werden kann, sollen die Gebäude in Verbindung mit einer randlichen Eingrünung einen neuen, gestalterisch guten ausgebildeten Ortsrand ergeben.

8.3 Zufahrten

Die Breite der Zufahrten zu den Baugrundstücken darf je angefangene 50 m Grundstücks- breite max. 8,0 m nicht überschreiten. Ausnahmsweise können auch zwei Zufahrten zuge- lassen werden, sofern dies aus betrieblichen Gründen erforderlich ist. Die Einschränkung der Zufahrten erfolgt, um die Funktion der “Sammelstraße zur Entlastung der Ortsdurchfahrt“ nicht durch zu viele Grundstücksein- und –ausfahrten zu behindern. Auch Stellplätze, die di- rekt von der Straße aus anzufahren sind und bei den Ein- und Ausparkvorgängen den Ver- kehr behindern könnten, werden so auf ein Minimum reduziert.

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8.4 Immissionsschutz

Zum Schutz der angrenzenden Wohnnutzungen werden verschiedene Maßnahmen festge- setzt. Diese beinhalten die Gliederung und Einschränkung der Gewerbebetriebe auf Grund- lage des Abstandserlasses und des festgesetzten maximal zulässigen immissionswirksamen flächenbezogenen Schallleistungspegel (IFSP) (s. 8.1.1 und 6.2.3) sowie weitere passive Schallschutzmaßnahmen (schallgedämmte Umfassungsbauteile, s. 6.2.1 und feststehende Verglasung s. 6.2.2).

8.5 Grünordnerische Festsetzungen

Innerhalb des Plangebietes werden Festsetzungen für Maßnahmen zur Vermeindung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen getroffen.

8.5.1 Baumpflanzungen entlang der Ortsrandstraße und Pflanzbindungen zur Randeingrünung

Die Baumpflanzungen entlang der Haupterschließungsstraße, die gleichzeitig Ortsrandstraße ist, wurden nach Abwägung mit städtebaulichen und verkehrlichen Belangen aus dem Land- schaftsplan zum Bebauungsplan (Grünordnungsplan) übernommen. Abweichungen ergeben sich hinsichtlich des Baumabstandes, der im Grünordnungsplan mit 12 m im öffentlichen Straßenraum und mit 15 m im Bereich privater Flächen angesetzt wurde. Die Baumpflanzun- gen dienen in erster Linie dem Ausgleich der Eingriffe in das Landschaftsbild und überneh- men im Straßenraum gestaltende Funktionen. Zudem wirken sie sich positiv auf die klimati- schen Verhältnisse im Gebiet aus.

Die Baumpflanzungen entlang der Straße wurden im öffentlichen Bereich festgesetzt, um de- ren Realisierung und Pflege zu sichern. Dabei wurde ein Abstand von max. 15 m als ausrei- chend angesehen, um die gewünschte straßengestalterische Wirkung zu erzielen und gleichzeitig die Funktionalität als Haupterschließungsstraße für Gewerbebetriebe nicht zu stark zu beeinträchtigen.

Die Baumpflanzungen entlang der Ortsrandstraße wurden nahezu durchgängig festgesetzt. Nur im Süden, wo beidseitig der Straße gewerbliche Bauflächen angeordnet sind, wurde die Baumreihe unterbrochen. Hier ist die Straßenbreite für Baumpflanzungen im öffentlichen Be- reich nicht ausreichend, da die Bäume einen Mindestabstand zur Fahrbahngrenze einhalten müssten. Da die Grundstücke von der Ortsrandstraße aus erschlossen werden, wurden die Baumpflanzungen entlang der Straße außerdem nur auf der Straßenseite vorgesehen, an die keine gewerblichen Bauflächen angrenzen. Dadurch sollen Sichtbehinderungen in den Ein- und Ausfahrtsbereichen der Grundstücke verhindert werden.

Dort, wo keine breiteren Ausgleichsflächen mit Pflanzmaßnahmen an den Gebietsrändern festgesetzt wurden, sind Baumreihen auf schmalen öffentlichen Grünstreifen und z. T. auf privaten Grundstücken der gewerblichen Bauflächen und im Sondergebiet Pferdehaltung festgesetzt. Damit wird ein Mindestmaß an Randeingrünung zur Landschaft hin gewährleis- tet.

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Die Mindestpflanzqualität wurde mit 14-16 cm festgesetzt. Dadurch kann gegenüber einer größeren Mindestqualität ein besseres Anwachsen - der Bäume erreicht werden. Die festge- setzte Größenordnung erscheint auch im Hinblick auf wirtschaftliche Aspekte angemessen. Als Baumarten wurden nur als Straßenbaum geeignete Arten festgesetzt.

8.5.2 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen werden entlang der ökologisch bedeutsamen Gra- bensysteme im Plangebiet Festsetzungen zu deren Erhalt und Entwicklung getroffen (M 1 in der Planzeichnung). Damit werden Beeinträchtigungen der Röhrichtstrukturen vermieden.

Im Bereich der Fläche M 2 in der Planzeichnung werden vorhandene Ablagerungen entfernt und das Gelände dem natürlichen Geländeniveau angeglichen. Die Fläche soll als Röhricht- /Riedfläche entwickelt und in die Abflusswelle des tangierenden Gewässers einbezogen werden.

Zum Ausgleich des Verlustes an Retentionsvolumen und von belebter Bodenschicht werden umfangreiche Flächen für die ergänzende Anlage von Retentionsvolumen ausgewiesen. Die Flächen werden aus der intensiven Sonderkulturnutzung herausgenommen und als lineare Muldenbiotope entwickelt. Die Grabensysteme dienen zum Ausgleich der Wasserführung. Sie werden so dimensioniert, dass Oberflächenwasser aus Niederschlag und Abfluss unein- geschränkt aufgenommen und verzögert abgeleitet werden kann. Die zum Ausgleich der Wasserführung erforderliche Neuanlage der Retentionsflächen/ -mulden erlaubt es, in An- lehnung und Ausrichtung des vorhandenen Grabensystems, den Zielsetzungen der Planung vernetzter Biotopsystem (VBS) Landkreis Ludwigshafen (1996), nämlich einem linearen Ver- bundsystem zu entsprechen. Die Beeinträchtigung des Biotoppotentials wird nicht nur aus- geglichen, sondern in Synergie mit den hydraulischen Erfordernissen weiterentwickelt. (M 3 in der Planzeichnung). Hochstämmige Baumpflanzungen sind auf diesen Flächen möglich. Abflussbehindernde Pflanzungen wie z.B. Sträucher sind jedoch aus wasserwirtschaftlichen Gründen nicht möglich und wurde daher nicht festgesetzt.

Durch die festgesetzten Pflanzmaßnahmen (Flächen M 4 in der Planzeichnung) wird das Gebiet in diesen Bereichen in die umgebende Landschaft eingebunden und ein neuer Orts- rand geschaffen. Gleichzeitig dienen diese Maßnahmen als Ausgleich für die zu erwartenden Beeinträchtigungen.

Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen wird festgesetzt, dass das Wäldchen im Osten des Plangebietes zu erhalten ist (Fläche M 5 in der Planzeichnung). Durch geeignete Pflegehiebe ist der Pappelanteil sukzessive zurückzuführen und durch standortgerechte Baumholzarten zu ersetzen. Dadurch kann das bestehende Wäldchen auch ökologisch aufgewertet werden.

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8.5.3 Ausgleich an anderem Ort

Die zu erwartenden Beeinträchtigungen können nicht vollständig im Plangebiet ausgeglichen werden. Es wird daher zusätzlich ein Ausgleich an anderem Ort erforderlich.

Auf der Grundstücksfläche Nr. 760/4 in der Gemarkung Schauernheim sind auf einer Teilflä- che von 3,8 ha folgende Maßnahmen durchzuführen:

· Anpflanzung/Aufbau eines ca. 70 m breiten Gehölzstreifens mit gestuftem Strauchgürtel (<15 m). Zur Auswahl kommen ausschließlich einheimische und standorttypische Gehölzarten wie Eiche (Qu. robur/ Ulme (Ul. laevis) und Esche (Frax. excelsior). · Initialpflanzung von typischen Waldrandarten wie Hartriegel( Cornus sanguinea), Feld- ahorn (Ac. campestre), Feldulme (Ul. carpinifolia), Hainbuche (Carpinus betulus), Faul- baum (Frangula alnus) etc. · Herstellung gem. waldbaulichen Kriterien; vorbehaltlich der Verkehrssicherungspflicht langfristig Eigenentwicklung. · Herstellung einer Geländemulde bis an das MGW-Niveau, das ist hier bei ca. 70 cm unter Gelände. Seitliche Lagerung des Aushubs. Entwicklung einer Röhricht- und Hochstauden- flur. Mahd 1x/ Jahr mit Abtransport des Mähgutes.

Die Fläche im Bereich der geplanten Mulde soll weiträumig zum Graben hin von Gehölzen freigehalten werden. Zum Wiesengraben soll eine Verbindung hergestellt werden. Damit kann den Entwicklungszielen der Biotopverbundplanung (Lebensraum für bestimmte Fisch- und Schmetterlingsarten) entsprochen werden.

Entlang der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche im Nordosten ist ein 3 m breiter Weg anzulegen.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigung (Mulde) auf der Grundlage eines Fachplanes.

Zusammen mit der externen Ausgleichsmaßnahme für den Bebauungsplan Dannstadt-Ost, Erweiterung 1 ist als Entwicklungsziel ein abwechslungsreicher Grabenabschnitt mit tangie- rendem Stauden- und Wiesensaum geplant. Angrenzend ist eine waldartige Gehölzstruktur mit niederungstypischen Baum- und Straucharten geplant. Die naturschutzfachlichen Ent- wicklungsziele orientieren sich in spezieller Weise an zwei regionentypische, aber seltene Fisch- und Schmetterlingsarten:

· Schlammpeitzger Lebensraum und Lebensweise Im Gewässersystem des Floßbaches aktuell nachgewiesen (mdl. Kreisverwaltung Rhein- Pfalz 1/ 2006). Charakterart kleiner, flacher, eutropher Gewässer. Gräbt sich ggfs. (Win- ter/ Dürre) in Sediment ein; Sauerstoffmangel kann durch sog. Darmatmung kompensiert werden. Gefährdung

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RL „stark gefährdet", in RL. Rh-Pf (1998) „vom Aussterben bedroht". Gefährdung insbe- sondere infolge maschineller Räumung der Gewässersohle. Schutz Erhaltung und Entwicklung von Auen- und Kleinstgewässern. Vermeidung intensiver und umfassender Räumung der Grabensohle; lediglich eingeschränkte und abschnittsweise Gewässerpflege.

· Wiesenknopf-Ameisenbläuling Lebensraum und Lebensweise Charakterart der Stromtalwiesen mit sehr enger Bindung an sanguisorba officinalis (Gr. Wiesenknopf). Entwicklungssymbiose im Raupenstadium mit Wirtstier, hier vorrangig Rotgelbe Knotenameise. Lebensraum auf feuchten bis wechselfeuchten Wiesen und an Grabenrändern; Nässe wird gemieden, da kein geeigneter Lebensraum für Wirtsameise. Obligatorisch aber Wie- sengesellschaft mit Großem Wiesenknopf sowie Kolonien der Wirtsameise. Gefährdung Wegen der Spezialisierung „stark gefährdet" (RL Rh-Pf) sowie Art von Anh. II und IV der FFH-RL. Insbesondere Verlust der Ameisenstandorte durch Mahd und Verdichtungen in- folge schweren Geräts, aber auch Brache und Überweidung können Sanguisorba- Bestände als Futterpflanze erheblich beeinträchtigen. Schutz Entwicklung von Wiesenbiotopen mit hohem Anteil an Gr. Wiesenknopf (sanguisorba off.). Regelmäßige Mahd zur Vermeidung der Verbuschung unter Einsatz leichter Geräte und Maschinen. Mahdzeitpunkte außerhalb der Eiablagetermine zw. Juni und Anfang September. Vernetzung der Wiesenbiotope in der Region.

8.6 Verkehrsflächen

Zur Herstellung der öffentlichen Verkehrsflächen sind zum Teil Aufschüttungen oder Abgra- bungen auf privaten Grundstücken notwendig. Durch Festsetzung wird gesichert, dass diese auf den privaten Grundstücken zu dulden sind. Da der genaue Umfang der benötigten Flä- chen erst im Rahmen der Ausführungsplanung festgelegt werden kann, wird ein 3 m breiter Grundstücksstreifen ab Straßenbegrenzungslinie für mögliche Eingriffe in die Privatgrundstü- cke gesichert. Die Böschungsflächen bleiben für die privaten Grundstückseigentümer an- sonsten uneingeschränkt nutzbar.

8.7 Örtliche Bauvorschriften

8.7.1 Einfriedungen

Die Beschränkung von Einfriedungen auf eine Höhe von maximal 2,00 m über OK Gehweg soll eine übermäßig starke optische Kammerung/Gliederung des Gebietes verhindern und in Verbindung mit der vorgeschriebenen Begrünung der nicht bebauten Grundstücksflächen zu einer gestalterisch aufgelockerten Besiedelung führen. Dem gleichen Ziel dient die Vorschrift,

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dass straßenseitig Einfriedungen nur max. 20 % ihrer Fläche geschlossen werden dürfen und allseitig nur Einfriedungen aus Holz, Stein oder Metall (z.B. Draht) oder aus Grünpflan- zen (z.B. als Hecken) zulässig sind. Straßenseitig sind dagegen Einfriedungen als Mauern unzulässig, um den Straßenraum optisch zu erweitern. Damit soll der angestrebte Gewerbe- park-Charakter ermöglicht werden.

8.7.2 Werbeanlagen

Beliebig auf den Grundstücken angeordnete Werbeanlagen können zu einer Verunstaltung eines Gebietes führen. Daher gilt als Planungsziel, dass Werbeanlagen jeweils nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen in einer Größenordnung von bis zu 5 % der dortigen Fassadenfläche und bis zu einer Größe von max. 4 m² im Eingangs- bzw. Zugangsbereich errichtet werden dürfen.

Zur Vermeidung von Verkehrsgefährdungen auf der Autobahn dürfen Werbeanlagen auch nicht mit laufendem, blendendem oder in zeitlichem Wechsel aufleuchtendem Licht ausges- tattet werden.

8.7.3 Gestaltung der Vorgärten und der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke

Die Festsetzungen zur Gestaltung der Vorgärten dienen dazu, dass die Gewerbegrundstücke von der Zufahrtsstraße aus ansprechend gestaltet werden.

Die Zulässigkeit von Stellplätzen in der Vorgartenzone ermöglicht die Bereitstellung von Kun- denparkplätzen auf dem Grundstück, wobei diese Stellplätze jedoch nicht direkt von der Straße aus anfahrbar sein sollen, um den Verkehrsfluss nicht zu stark zu beeinträchtigen.

Die Festsetzung zur Begrünung von 20 % der Grundstücksflächen der bebauten Grundstü- cke stellt eine Minderung der Beeinträchtigung dar und eine Mindestbegrünung auf den Grundstücken sicher.

Private Stellplätze sind mit Bäumen zu überstellen. Dadurch kann das Aufheizen der Stell- platzflächen durch Sonneneinstrahlung gemindert und das Kleinklima günstig beeinflusst werden. Zudem wirken sich die Baumpflanzungen positiv auf die städtebauliche Gestaltung aus.

Die Festsetzungen zu Gestaltung und die Wahl des Aufstellungsortes der Müllcontai- ner/Mülltonnen haben gestalterische und hygienische Gründe.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 24 -25- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

9. Umweltbericht

Nach den Überleitungsvorschriften des BauGB (§ 244 BauGB) sind Verfahren für Bebau- ungspläne, die vor dem 20. Juli 2004 förmlich eingeleitet worden sind und die vor dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden nach den Vorschriften des Baugesetzbuches in der Fas- sung vor dem 20. Juli 2004 durchzuführen. Da davon ausgegangen wird, dass das Bebau- ungsplanverfahren vor dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden kann, kommen die Vor- schriften des Baugesetzbuches in der Fassung vor dem 20. Juli 2004zum Umweltbericht zur Anwendung.

Nach § 2a Abs. 1 BauGB 2001 ist bei Bebauungsplänen für Vorhaben, für die nach dem Ge- setz über die Umweltverträglichkeitsprüfung eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzufüh- ren ist, ein Umweltbericht in die Begründung aufzunehmen.

Der Umweltbericht beinhaltet die nachfolgenden Angaben gem. § 2a Abs. 1 BauGB 2001 un- ter Berücksichtigung des allgemeinen Kenntnisstandes und allgemein anerkannten Prüfme- thoden.

Grundlage für den Umweltbericht als Bestandteil dieser Begründung ist die Ausarbeitung „Umweltbericht gem. § 2a BauGB - Bebauungsplan Gewerbegebiet Dannstadt-Ost - Erweite- rung 2, Ortsgemeinde Dannstadt - VG Dannstadt-Schauernheim“, Büro Ehrenberg Land- schaftsplanung Kaiserslautern, 30.04.2003 sowie „Landschaftsplanung in der Bauleitplanung - Bebauungsplan Gewerbegebiet Dannstadt-Ost - Erweiterung 2, Büro Ehrenberg Land- schaftsplanung Kaiserslautern, 25.02.2003. Darüber hinaus wurde die Gutachterliche Stel- lungnahme zu den Bebauungsplänen „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost“-Erweiterung 1 und Erweiterung 2 in Dannstadt-Schauernheim, Schalltechnisches Ingenieurbüro Pies, Boppard- Buchholz zur Prüfung der Umweltbelange herangezogen.

Der Umweltbericht wurde im Laufe des Verfahrens zusammengestellt und die Ergebnisse der o.g. Gutachten in den Umweltbericht integriert.

9.1 Beschreibung der Festsetzungen für das Vorhaben mit Angaben über Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden gem. § 2a Abs. 1 Nr. 1 BauGB 2001

Es ist seit langem das kommunalpolitische Bestreben, den erheblichen Kfz-Verkehr mitten durch die Ortslage von Dannstadt zu reduzieren. In spezieller Weise ist die Kreuzung der L 530/ L 454 in der Ortsmitte davon betroffen, die die Verkehrsströme sowohl in Ost-West als auch in Nord- Süd Richtung bewältigen muss. Sie ist durch ihre Erschließungsfunktion für den östlich gelegenen Pfalzmarkt (Gem. Mutterstadt) mit einen erheblichen LKW-Anteil, der über die Kreuzung zum Autobahnanschluss führt, besonders belastet.

Die nunmehr vorgesehenen überörtlichen Verkehrsplanungen am Schnittpunkt von L 530/ A 61, die eine direkte Anbindung des Pfalzmarktes an das Mutterstadter Kreuz ermöglichen sollen, werden zu einer Ostverlagerung des gewerblichen Verkehrs insgesamt führen.

Um eine nachhaltig wirksame Entlastung auf der einzigen durchgehenden Straßenverbin- dung in Nord-Südrichtung innerhalb des Ortskerns von diesen Verkehrsströmen zu errei-

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 25 -26- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung chen, ist eine „Ortsrandstraße“ im Osten von Dannstadt-Schauernheim geplant. Sie bindet im Norden an die L 530 an und knüpft über die Riedstraße im Süden von Dannstadt an die L 454 an, nimmt aber gleichzeitig als Sammelstraße den in den angrenzenden Gewerbeflä- chen entstehenden Verkehr auf.

Entlang dieser „Ortsrandstraße“ soll auch die zukünftige gewerbliche Entwicklung der Ge- meinde Dannstadt-Schauernheim konzentriert werden. Die gewerblichen Bauflächen werden entlang der Straße in Abschnitten, teils einseitig, teils beidseitig der Straße, angeordnet. Des Weiteren wird ein bestehender Aussiedlerbetrieb mit Hobbypferdehaltung in die Planung in- tegriert und als Sondergebiet Pferdehaltung ausgewiesen.

Zwischen den gewerblichen Bauflächen werden durch unterschiedlich große Grünzonen Kammern gebildet, die das Gebiet großräumig, d.h. auch bei größerer baulicher Inanspruch- nahme der Baugrundstücke, wirksam gliedern. Weitere Grünzonen sind entlang des Schei- degrabens vorgesehen. Neben gestalterischen Wirkungen übernehmen die Grünzonen Puf- fer- und Ausgleichsfunktionen für ökologische und wasserwirtschaftliche Belange.

Die detaillierten Festsetzungen für das Plangebiet sind in Kap. 8 ausführlich beschrieben.

Das Plangebiet umfasst insgesamt eine Fläche von rd. 24,6 ha. Der überwiegende Teil des Plangebietes wurde bisher ackerbaulich genutzt (rd. 15,3 ha). Rd. 0,9 ha bestehen derzeit aus Baumhecken bzw. Baumhecken/Acker, rd. 0,6 ha aus Busch/Acker. Jeweils rd. 1,1 ha sind Gräben und Intensivgrünland, rd. 1 ha besteht aus Extensivgrünland. Rd. 0,4 ha sind ei- nem landwirtschaftlichen Betrieb zuzuordnen. Auf Sportanlagen entfallen rd. 0,06 ha und auf Wege 2,1 ha. Die übrigen Bereiche des Plangebietes werden heute von einem Laubforst (rd. 0,3 ha, Röhricht (rd. 0,4 ha), stickstoffreicher Ruderalflur (rd. 1,1 ha) und einem Teich (rd. 0,1 ha) eingenommen. (s. Tabelle unten)

Die Planung sieht vor rd. 11,9 ha gewerbliche Bauflächen zu schaffen. Rd. 1,3 ha werden als Sondergebiet Pferdehaltung festgesetzt. Die Verkehrsflächen inklusive Geh-/Radwege und Straßenbegleitgrün umfassen rd. 3,2 ha. Insgesamt werden rd. 1,0 ha bestehender Wirt- schaftswege in das Plangebiet einbezogen. Als Flächen für die Landwirtschaft sind rd. 0,7 ha des Plangebietes festgesetzt. Die übrigen Flächen setzen sich aus bestehenden Gräben (rd. 0,7 ha), dem zu erhaltenden Wäldchen (rd. 0,2 ha) und den gebietsinternen Ausgleichsflä- chen mit rd. 5,4 ha zusammen. Für den Ausgleich an anderem Ort ist eine rd. 3,8 ha große Fläche auf Gemarkung Schauernheim in die Planung einbezogen worden. (s. Tabelle unten)

Die maximale Versiegelung auf den gewerblichen Bauflächen beträgt 80 % (GRZ 0,7 + zu- lässige Überschreitung durch Nebenanlagen etc. i.S. § 19 Abs. 4 BauGB). Auf dem Grund- stück der Pferdehaltung ist maximal eine Versiegelung von 1/3 der Grundstücksfläche zuläs- sig. Die Gesamtversiegelung im Gebiet wird nach der Planung um rd. 11,4 ha zunehmen (s. Tabelle unten).

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 26 -27- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung

Biotoptyp SummevonFläche Versiegelt Einordnung/ Planung SummevonFlächen Versiegelt Sport 572 J Gehweg 5.352 J Weg 21.166 J Gewerbegebiet 118.583 z. T. Acker 152.888 N Graben 7.041 N Baumhecke 371 N Landwirtschaft 10.555 N Baumhecke/Acker 9.071 N Maßnahmenflächen 53.752 N Busch 431 N Sondergebiet 12.921 z. T. Busch/Acker 5.898 N Straße 18.999 J Extensivgrünland 10.322 N Verkehrsgrün 7.254 N Graben 10.807 N Waldfläche 2.138 N Intensivgrünland 11.608 N Wirtschaftsweg 9.813 J Landwirtschaftlicher Betrieb 4.187 N Laubforst 2.670 N Röhricht 4.301 N Ruderalflur stickstoffreich 11.222 N Teich 894 N Flächen 246.408 25.088 Flächen 246.407 133.293 in ha 2,5 in ha 13,3 Differenz in ha 10,82 zus. versiegelt

Ausgleichsflächen in ha vor Ort a. a. O. Maßnahmenflächen M1 bis M4, das ist einschl. Graben 6,08 Maßnahmenfläche M5 (Wäldchen) 0,21 Verkehrsgrünflächen 0,73 gesamt vor Ort 7,02 externer Ausgleich in der Gemarkung Schauernheim Parz. Nr. 760/ 4 3,8

9.2 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens gem. § 2 a Abs. 1 Nr. 2 BauGB 2001

Die Beschreibung und Bewertung des derzeitigen Umweltzustands ist im Wesentlichen dem Beitrag der „Landschaftsplanung in der Bauleitplanung“ (Büro Ehrenberg, Kaiserslautern) entnommen.

9.2.1 Geologie/Boden

Bestandsaufnahme

Der Untersuchungsraum liegt am diluvialen Terrassenfuß. Bei den Böden handelt es sich um subrezente Auengleye, die am Terrassenhang in kolluviale Böden aus abgeschwemmtem Lößlehm übergehen. Die Hochterrasse ist von Braunerde-Schwarzerdeböden gekennzeich- net. Die sandig-lehmige Bodenart ist von einer relativ guten Versickerungsfähigkeit gekenn- zeichnet. Parallele Hochwasserereignisse im Grund- und Oberflächenwassersystem können sich jedoch überlagern und zu einer stark verzögerten Versickerung führen (siehe auch O- berflächen-/Grundwasser).

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 27 -28- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Bewertung

Die überwiegenden lehmigen Sande im Plangebiet können in den Mergellagen Staunässe verursachen. Soweit durchgehende Sande im Liegenden anstehen, ist eine Schadstoffanrei- cherung relativ schwach, in Mergelschichten können jedoch Akkumulationen auftreten. Ü- berwiegend herrschen aber tiefgründige, durchlässige Sande vor. Soweit im Zuge der Grä- ben der Grundwassereinfluss im Oberboden zunimmt, ist eine diesbezügliche Differenzie- rung schwierig. Grundwasser im Oberboden ist generell gegen Schadstoffeinflüsse schlecht geschützt.

9.2.2 Oberflächen-/Grundwasser

Bestandsaufnahme

Am Terrassenfuß liegt im Mittel mit 70 cm unter Flur ein hoher Grundwasserstand vor, der im hundertjährilichen-Hochwasserfall auch bis in den Oberboden ansteigt. Auf der Hochterrasse liegt der Grundwasserstand im Mittel bei 3,5 m unter Flur, im hundertjährlichen- Hochwasserfall bei 2,0 m unter Flur.

Am Fuße der Terrassenkante besteht ein differenziertes Grabensystem, in das die Entwäs- serungsgräben der Riedel (Lache-/Riedgraben und Scheidgraben) einmünden.

Die z. T. hohen Grundwasserstände führen bei einem 100-jährlichen-Hochwasserereignis zu weit verbreiteten Überschwemmungen. Das lineare Gewässernetz mit seinen Randzonen ist daher ein regional bedeutsames Retentionssystem zum Schutz der Unterlieger. Bei paralle- len Hochwasserereignissen im Grund- und Oberflächenwassersystem kann es zu einer stark verzögerten Versickerung kommen, so dass sich ein Rückstau im Gelände bis zu 96,3 m ü. NN bilden kann.

Bewertung

Die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Schadstoffeintrag ist abhängig von Ober- bodenbeschaffenheit und geologischem Untergrund sowie dem Grundwasserflurabstand. Das Risiko ist wegen Grundwasserschwankungen und Einfluss bis in den Oberboden nicht genau abgrenzbar. Wegen der guten Wasserdurchlässigkeit ist das im Mittel 0,7 m unter Flur befindliche Grundwasser gegen Schadstoffeinträge sehr empfindlich.

Die Überlagerung von starken Oberflächenabflüssen und hohem Grundwasserstand führt zu erheblichen Überschwemmungen in der Niederterrasse. Für die Untersuchungsgebiete des Floßbachsystems, hier der örtlichen Teilsysteme von Scheid- und Riedgraben wird ein hun- dertjährlicher -Hochwasser-Fall bei 96,3 m + NN angenommen. Die linearen Retentionspo- tentiale sind für die Wechselwirkungen/Überlagerungen von hohen Grundwasserständen und 100-jährlichen-Hochwasser-Ereignissen zu schwach dimensioniert, so dass das vorhandene Grabenvolumen alleine nicht für einen ausreichenden Hochwasserschutz genügt.

Insgesamt wird festgestellt, dass das Areal des Plangebietes weitgehend als Überschwem- mungsgebiet des tangierenden Grabensystems einschließlich des hoch anstehenden

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 28 -29- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Druckwassers gekennzeichnet ist. Die dadurch bedingten Geländeaufschüttungen infolge der Planung werden die Retentionspotentiale in dauerhafter Weise verhindern.

9.2.3 Klima

Bestandsaufnahme

Im Untersuchungsraum herrscht wintermildes/sommerwarmes Übergangsklima mit geringen Niederschlägen (<600 mm/a) vor. Mikroklimatische Temperaturunterschiede entstehen zwi- schen bebauten Flächen und unbebauten Ackerflächen. Es handelt sich hierbei um Kaltluft- /Frischlufttransportfunktionen zwischen Ackerflur und Siedlungskörper.

Bewertung

Eine intensive Luftströmung ist nicht bekannt. Vielmehr wirkt der Siedlungskörper von Dann- stadt-Schauernheim als Stauhorizont der von Westen zufließenden Luftströmungen. Die kli- matisch-lufthygienische Freiraumfunktion des Untersuchungsraumes ist überprägt von der Stagnation der autochthonen Kaltluft. Die Klimawirkungen vor Ort beziehen sich vielmehr nur auf den kleinräumigen Luftmassenaustausch zwischen den unterschiedlichen stofflichen Temperaturträgern.

Die Auswirkungen auf das Klima werden sich infolge nur kleinräumig wirksamer Luftströ- mungen auf den unmittelbaren Nachbarraum begrenzen. Die regionale Betrachtung hat ge- zeigt, dass dem Landschaftsraum wegen stagnierender Luftmassen-/ Strömungsverhältnisse keine über den engeren Standort hinausreichende Wirkfunktion zukommt.

9.2.4 Vegetation/Tierwelt

Bestandsaufnahme

Der Röhrichtbestand im Süden des Untersuchungsraumes spiegelt die standörtlichen Poten- tiale wider. Ansonsten überwiegen intensive Acker-/Sonderkulturen. Im Bereich der Gräben und Tümpel gibt es Vorkommen der Gebänderten Prachtlibelle. Ökologische Entwicklungs- potentiale weisen die linearen Gewässer auf, die als regional bedeutsame Vernetzungsele- mente Wechselwirkungen über die engeren Grenzen hinaus erlauben.

Bewertung

Die Einstufung des Biotoppotentials des Bestandes im Plangebiet kann der nachfolgenden Abbildung entnommen werden.

Ein hohes Biotoppotential weisen die im Plangebiet vorhandenen Röhrichte (Biotoptypen gem. § 24 LPflG. Rh-Pf) beidseitig des Lachgrabens im Süden und der Tümpel beim Wäld- chen im Osten des Plangebietes auf. Diese Biotoptypen sind nur in historischen Zeiträumen regenerierbar bzw. nicht wiederherstellbar. Das Röhrichtrelikt ("Auf der Hengstweide") östlich des Betriebs Hery spiegelt die tatsächlichen Biotoppotentiale wider. Die stofflichen und akus- tischen Einflüsse aber sind zu groß, als dass es einen hochwertigen Lebensraum für dis-

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 29 -30- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung tanzempfindliche Arten darstellen könnte. Gleichwohl stellt es einen herausragenden Ansatz- punkt für ein vernetztes Biotopsystem im Zuge der Gewässerachsen am Terrassenfuß dar.

Ein mittleres Biotoppotential weisen die im Gebiet vorhandenen Gräben, Althecken und Flur- gehölze auf. Teilgebiete hiervon sind aufgrund anthropogener Bewirtschaftung entstanden und seit längerem extensiv genutzt. Einzelne Nutzungseinflüsse (Verkehr etc.) sind vorhan- den. Die genannten Biotoptypen sind nur über längere Zeiträume (>15 Jahre) wiederherstell- bar (Feuchtwiesen/ Althecken etc.). Eine Wiederansiedlung empfindlicher Tierarten dauert i. d. R. noch länger. Es handelt sich um Biotoptypen mit Rückzugstendenzen in weiten Teilen der Region/ Naturraum und auch um Biotoptypen mit großer Ersetzbarkeit, die jedoch lokal von geringer Verbreitung sind.

Die im Gebiet vorhandenen Ruderalfluren, Anpflanzungen, Ansaaten und Grabelandstruktu- ren (s. Abbildung) weisen ein geringes Biotoppotential auf. Es handelt sich hierbei um Biotop- typen mit starkem Nutzungseinfluss. Nur in kleinen Bereichen sind gering beeinflusste Bio- topstrukturen vorhanden. Diese Biotoptypen haben eine geringe Regenerationsdauer (<15 J., z. B. Ruderalfluren/ Gebüschanpflanzungen/ Ansaaten etc.), eine regionale Verbreitung ist gegeben.

Der überwiegende Teil des Plangebietes besteht aus Intensivacker oder Bau- und Verkehrs- flächen mit sehr geringem Biotoppotential. Diese ausschließlich anthropogen stark beein- flusste Biotopstrukturen Strukturen sind aus naturschutzfachlicher Sicht unerwünscht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Biotoppotential wegen der intensiven landwirt- schaftlichen Nutzung im Plangebiet nur sehr schwach ausgeprägt ist. Relikte eines Röhrichts im südlichen Untersuchungsraum dokumentieren zwar die standörtlichen Entwicklungspoten- tiale, das akute Beeinträchtigungsrisiko für das Biotoppotential insgesamt wird hingegen rela- tiv gering eingeschätzt.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 30 -31- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

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9.2.5 Landschaftsbild

Bestandsaufnahme

Die topographisch bedingten Grundwasserunterschiede auf den verschiedenen diluvialen Terrassenebenen prägen das Erscheinungsbild und die Erlebnisqualität der Landschaft. Im eigentlichen Bebauungsplanbereich überwiegen großräumige Agrar- und Sonderkulturflä- chen, landwirtschaftliche Infrastruktur (Aussiedler), Freizeitinfrastruktur und Sportanlagen sowie die morphologische Terrassenkante. Außerhalb des engeren Planungsbereiches prägt die gewachsene Kulisse des Ortes den östlichen Landschaftsraum. Eine unmittelbare Wech- selwirkung zwischen beiden Bereichen besteht nicht. Mittelbar vermittelt der Freiraum einen weiten Überblick von einem kulturhistorischen Siedlungsplatz oberhalb des moorig- anmoorigen Terrassenfußes.

Bewertung

Der Freiraum im B-Plangebiet stellt einen morphologisch-siedlungstopographischen Über- gang von der Böhler Lößplatte zur Frankenthaler Terrasse dar. Die unterschiedlichen Grundwasserverhältnisse und das Fließgewässersystem spiegeln sich im Landschaftsbild und im Nutzungswandel wider. Das relativ enge Grabennetz am pleistozänen Terrassenfuß stellt das Grundgerüst einer landschaftstypischen Gehölz- und Baumkulisse, in Teilbereichen auch Wäldchen dar.

Leitbild Agrarlandschaft Frankenthaler Terrasse Grabenreiche Agrarlandschaft Raumnutzung und ackerbauliche Nutzung, Kulturen in wechselnd großen Nutzungseinheiten Nutzungswechsel belebende Kleinstruktu- Grabenstrukturen mit Galeriewäldern bilden das Grundgerüst der Landschaftsgliederung, ren ergänzt durch Begleitgrün entlang der klassifizierten Straßen, wegbegleitende Saumstruk- turen und parkartiges Grünland, Kulturpflanzenvielfalt Naturnähe extensive Strukturen entlang der Gräben, Wege und Verkehrstrassen, die Strukturen bilden Räume von ca. 500 m Ausdehnung Topographie ebene lößfreie Niederterrasse mit gliederndem System aus mäßig begradigten Fließge- wässern und Gräben typisches Verteilungs- kleinstrukturierte Nutzung entlang der Gräben und im Ortsumfeld, inselhafte Elemente in muster der Feldflur Aspektbildung in den Nutzflächen mäßig großflächiger und häufiger Aspektwechsel, bereichert durch Säume, Brachen, Bäume und Wiesen mit jahreszeitlichen Blühaspekten Siedlung landschaftsgerechter Ortsabschluss (Grabenstukturen, Niederterrassenkante), keine Un- terglas-Kulturen in der freien Landschaft, intensive Grüngestaltung der Ortsränder Infrastruktur größere Trassen (Autobahnen, Bundesstraßen) sind durch breite Gehölzgürtel eingegrünt und nur abschnittsweise dammgeführt, minimierte Zerschneidung

Der engere Untersuchungsraum entspricht in Ansätzen dem Leitbild der kulturlandschaftli- chen Eigenart. Auch wenn die Nutzungsvielfalt fehlt und die Ränder und Säume in die Inten- sivnutzung einbezogen sind, ist das Grundgerüst des Grabensystems anhand der Großbäu- me und Gehölzreihen noch ablesbar. Insofern können/ müssen diese Ansätze weiterentwi- ckelt werden.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 32 -33- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Die nutzungsspezifische und gestalterische Überprägung des morphologisch bedeutsamen Geländesprungs am südlichen Ortseingang von Dannstadt ist als erhebliche Vorbelastung zu kennzeichnen. Hier ist die naturräumliche Entstehungsgeschichte und die kulturlandschaftli- che Siedlungsentwicklung des Ortes verfremdet und überprägt worden. Identität und Eigenart des historischen Siedlungsplatzes sind nicht mehr zu erkennen.

Die Weiterentwicklung des vorhandenen Gewerbegebietes Dannstadt-Ost nach Süden wird eine umfassende Veränderung des Landschaftsbildes und damit einhergehend des Charak- ters von Eigenart und Identität der historischen Kulturlandschaft bewirken. Andererseits ist festgestellt worden, dass die Überprägung infolge Sonderkulturen und landwirtschaftlicher Infrastrukturen mittlerweile einen Wandel begünstigt hat, der die Besonderheit im Sinne der Grundsätze von Natur und Landschaft nivelliert hat.

Wir haben es hier allenfalls mit einer Kulturlandschaft zu tun, deren "gewachsene" Merkmale technisierter Landwirtschaft für die Produktions- und Absatzbedingungen im Ballungsraum erforderlich sein mögen, gleichwohl der Neugestaltung und Einbindung am Ortsrand bedür- fen. Insofern bietet das städtebauliche Vorhaben eine Möglichkeit, mit Hilfe des skizzierten Freiraumkonzeptes eine landschaftsgerechte Neugestaltung vornehmen zu können.

9.2.6 Mensch

Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen können sich insbesondere durch schäd- liche Umwelteinwirkungen oder durch Altlasten ergeben.

9.2.6.1 Schädliche Umwelteinwirkungen

Schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sind Im- missionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. Zu den Immissionen zählen dabei Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.

Innerhalb des Plangebietes befindet sich eine Hobbypferdehaltung mit Wohnungen der Pfer- dehalter. In der näheren Umgebung liegen verschiedene Aussiedlerbetriebe. Diese Nutzun- gen sind hinsichtlich der Schutzwürdigkeit mit einem Misch-/ oder Dorfgebiet gleichzusetzen. Die nächsten Wohngebiete liegen in 200 bis 300 m Entfernung zum Plangebiet.

Eine Vorbelastung für die Wohnnutzungen im Nahbereich des Plangebietes und die im Ge- werbegebiet ausnahmsweise zulässigen Nutzungen stellen Sportanlagen zwischen Wohnge- biet und geplanten gewerblichen Bauflächen sowie die vorhandenen Aussiedlerbetriebe dar. Auf das Plangebiet können zudem Verkehrsgeräusche der vorhandenen Straßen im Nahbe- reich einwirken (A 61, A 65, geplante Ortsrandstraße, Angelstraße, Viehbachweg...). (siehe auch Kap. 6.1)

Sonstige Immissionen wie Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen wirken nicht auf das Gebiet ein.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 33 -34- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

9.2.6.2 Altlasten

Altlastenverdächtige Flächen sind im Plangebiet nicht bekannt. Aufgrund der heutigen Nut- zungen im Gebiet ist auch nicht damit zu rechnen, dass Altlasten vorhanden sind. Im Rah- men des Verfahrens wurden zudem keine Hinweise auf Altlastenverdachtsfälle gegeben.

9.2.7 Kultur- und Sachgüter

Kulturgüter sind im Gebiet nicht bekannt. Die Intensivnutzung im Raum hat zu einer Über- prägung der historischen Kulturlandschaft geführt. Die sonstigen Sachgüter (freizeitspezifi- sche Infrastruktureinrichtungen) bleiben uneingeschränkt erhalten.

9.3 Landespflegerische Entwicklungsziele

Im Folgenden werden die Entwicklungsziele für den Untersuchungsraum aus dem Beitrag „Landschaftsplanung in der Bauleitplanung“ wiedergegeben, die sich auf den derzeitigen Zu- stand ohne Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklung beziehen:

· Entlang der Gewässerlinien (Scheidegraben/Riedgraben) sollten Pufferzonen mit Wiesen, Krautsäumen und Gehölzgürteln angelegt werden. · Es sind Gewässeraufweitungen und Retentionspolder vorzusehen. · Die Kulissen entlang der Gräben sind zu erhalten und zu ergänzen. · In der Feldflur/an Wegen sind Blickpunkte zu setzen. · Vorhandene Vorbelastungen im Ortseingangsbereich sind zu sanieren/neu zu gestalten. · Vorhandene Naturschutzrelikte/Röhrichte sind zu erhalten und in Ergänzung des Gewäs- sernetzes zu verknüpfen.

Die Sanierung/Reaktivierung von Gewässerstrukturen, die bereits vor Jahrzehnten zum Er- scheinungsbild traditioneller Landbewirtschaftung in und um Dannstadt gehört haben, dienen nicht nur der ökologischen und hydraulischen Vernetzung. Die Maßnahmen dienen auch da- zu, wesentliche Landschaftsbilder herauszustellen und für die Kulturlandschaft des 21. Jahr- hunderts zu erhalten.

Weitere Entwicklungsziele resultieren aus der landschaftsästhetischen Bewertung von Orts- rändern und -eingängen. Hierzu sind in Teilbereichen erhebliche Verbesserungen des Orts- und Landschaftsbildes erforderlich, um dem Leitbild der ackerbaulichen Kulturlandschaft in der Vorderpfalz nahe zu kommen.

9.4 Beschreibung der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben vermieden, vermindert oder soweit möglich ausgeglichen werden sollen gem. § 2a Abs. 1 Nr. 3 BauGB 2001

Der Beitrag der „Landschaftsplanung in der Bauleitplanung“ formuliert für die zu erwartenden Beeinträchtigungen der Schutzgüter Ausgleichsmaßnahmen, die nachfolgende zusammen-

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 34 -35- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung gefasst wiedergegeben werden. Die festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen sind im Detail auch in Kap. 8.5 beschrieben.

Boden

Durch Neuversiegelung von rd. 11,4 ha (s. Kap. 9.1) gehen belebte Bodenprofile mit Filter- und Schutzfunktionen für das anstehende Grundwasser verloren. Die Filterfunktion des vor- herrschend sandigen Bodens ist relativ schwach. Umso erheblicher ist das Beeinträchti- gungsrisiko bei Beseitigung der das Grundwasser schützenden Deckschichten.

Die Beeinträchtigung ist nicht vermeidbar. Minderungen können erzielt werden durch geeig- nete Festsetzungen bzgl. nicht überbaubarer Grundflächen sowie Art und Intensität von Be- festigungen. So wurde bspw. festgesetzt, dass Pflasterungen im Vorgartenbereich einen Fu- gen- und Freiflächenanteil von mind. 30 % haben müssen. Die nicht überbaubaren Flächen bebauter Grundstücke sind zu 60 % als Gehölzpflanzungen anzulegen, so dass auch hier die Eingriffe in den Boden und seine Funktionen gemindert werden. Innerhalb des Sondergebie- tes dürfen nur 1/3 der Grundstücksfläche versiegelt werden. Die gewerblichen Bauflächen können insgesamt bis zu 80 % versiegelt werden. Die Eingriffe in den Boden wurden mit die- sen Festsetzungen soweit wie möglich gemindert. Eine weitere Reduzierung des Versiege- lungsgrades würde die Nutzbarkeit für die Gewerbebetriebe zu stark einschränken.

Zum Ausgleich der verbleibenden Beeinträchtigungen des Bodens werden umfangreiche Flä- chen für die ergänzende Anlage von Grabenvolumina ausgewiesen. Die Flächen werden aus der intensiven Sonderkulturnutzung herausgenommen und als lineare Muldenbiotope entwi- ckelt.

Auf der Grundstücksfläche Nr. 760/4 in der Gemarkung Schauernheim sind auf einer Teilflä- che von 3,8 ha folgende Maßnahmen durchzuführen:

· Anpflanzung/Aufbau eines ca. 70 m breiten Gehölzstreifens mit gestuftem Strauchgürtel (<15 m). Zur Auswahl kommen ausschließlich einheimische und standorttypische Gehölzarten wie Eiche (Qu. robur/ Ulme (Ul. laevis) und Esche (Frax. excelsior). · Initialpflanzung von typischen Waldrandarten wie Hartriegel( Cornus sanguinea), Feld- ahorn (Ac. campestre), Feldulme (Ul. carpinifolia), Hainbuche (Carpinus betulus), Faul- baum (Frangula alnus) etc. · Herstellung gem. waldbaulichen Kriterien; vorbehaltlich der Verkehrssicherungspflicht langfristig Eigenentwicklung. · Herstellung einer Geländemulde bis an das MGW-Niveau, das ist hier bei ca. 70 cm unter Gelände. Seitliche Lagerung des Aushubs. Entwicklung einer Röhricht- und Hochstauden- flur. Mahd 1x/ Jahr mit Abtransport des Mähgutes.

Entlang der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche im Nordosten ist ein 3 m breiter Weg anzulegen.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 35 -36- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigung (Mulde) auf der Grundlage eines Fachplanes.

Oberflächenwasser

Aus Gründen des Hochwasserschutzes wird das Gelände bis oberhalb eines 100-jährlichen

Hochwasserereignisses (HHW100) aufgeschüttet, das ist ca. 50 cm über vorhandenem Ge- ländeniveau (im Mittel 96,50 m+NN) auf. mind. 97,00 m+NN. Der 100-jähliche Hochwasser- Fall bei ca. 96,30 m+NN stellt bereichsweise eine Überflutung bis zu 0,50 m dar. Im Plange- biet sind Rückhaltepotentiale von insgesamt 32.700 m³ zu berücksichtigen, die bei Aufschüt- tungen verloren gehen.

Die Beeinträchtigung ist nicht vermeidbar. Versickerungen vor Ort sind wegen der häufig zeitgleichen Abflusscharakteristik von Grund- und Oberflächenwasser ebenfalls nicht zuver- lässig möglich. Die unter „Boden“ genannten Grabensysteme dienen auch zum Ausgleich der Wasserführung. Es wird derart dimensioniert, dass Oberflächenwasser aus Niederschlag und Abfluss uneingeschränkt aufgenommen und verzögert abgeleitet werden kann.

Verrohrung von Gräben und Fließgewässern bei Straßenquerungen

Verrohrungen vernetzter Gewässersysteme stellen i. d. R. erhebliche Beeinträchtigungen der limnologischen Lebensräume dar. Sie unterbrechen insbesondere die natürlichen Bachsohl- strukturen. Es handelt sich hier allerdings nur um kleine Nebengräben mit ausschließlicher Entwässerungsfunktion: Gleichwohl sind sie Lebensraum für Libellen, die auf die linearen Gewässerstrukturen angewiesen sind.

Wegen der nachgeordneten hydrologischen Bedeutung und der geringen Größe der betrof- fenen Gräben werden hier Vermeidungs-/ Minderungsmaßnahmen bzgl. aufgeweiteter Brü- ckenbauwerke nicht in Betracht gezogen.

Als Ausgleich für die Unterbrechung vernetzter Strukturen werden im Zusammenhang mit der Muldenausbildung entlang des Scheidegrabens usw. zusammenhängende Bach- und Grabenlebensräume mit einer überörtlichen Vernetzungsfunktion geschaffen.

Klima

Im Plangebiet kann es wegen der Veränderung der klimatisch wirksamen Flächenstruktur zu einem Temperaturanstieg kommen. Ein raumwirksamer Luftmassenaustausch ist jedoch nicht erkennbar. Beeinträchtigungen vorhandener Siedlungskomplexe sind daher nicht zu erwarten.

Minderung der Beeinträchtigungen können durch umfangreiche Durchgrünungen erzielt wer- den. Zum Ausgleich der möglichen Beeinträchtigungen werden umfangreiche Baumpflan- zungen im Zuge des Graben-/ Muldensystems sowie entlang der Erschließungsstraße und auf den privaten Grundstücken festgesetzt und Pflanzmaßnahmen an den Gebäuden selbst (Fassadenbegrünung, Dachbegrünung) empfohlen.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 36 -37- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Zur Vermeidung von Luftverunreinigungen werden auf Grundlage des Abstandserlasses Rheinland-Pfalz 1992 bestimmte Betriebsarten ausgeschlossen (s. Kap. 8.1.1).

Vegetation/Tierwelt

Ein Biotopverlust entsteht infolge der Inanspruchnahme überwiegend intensivst genutzter Sonderkulturflächen (Gemüse), deren Biotoppotential z. T. sehr gering ist. Es sind jedoch auch besondere Biotoptypen betroffen:

Grünland (ges. 2 ha)

Röhricht (ges. 0,8 ha)

Grabengehölze (1,3 )

Im Rahmen des Verfahrens wurde von der Kreisverwaltung (Landespflege) der Erhalt einer alten Linde nordwestlich des geplanten Kreisels gefordert. Der Erhalt der Linde ist jedoch nicht möglich und langfristig auch nicht sinnvoll, da der Baum von starkem Pilzbefall betrof- fen ist.

Das Beeinträchtigungsrisiko ist im Allgemeinen gering. Der Verlust der Röhrichtfläche hinge- gen wäre als erheblicher einzustufen, gleichwohl wegen der geringen Größe und fehlenden Vernetzung des Biotops nicht als nachhaltig bewertet.

Im Umfeld intensiver Landwirtschaft sind Gehölzinseln entlang der Gräben und Bäche wert- volle Refugien für Heckenbrüter und Kleinsäuger. Der besondere Biotopwert resultiert aus der linearen Vernetzung, die jedoch infolge betriebsbedingter Stoffeinträge/ Störungen ge- wisse Grundbelastungen erfahren.

Soweit wie möglich werden Beeinträchtigungen der Röhrichtstrukturen vermieden; das Wäldchen kann in Gänze erhalten bleiben. Die zum Ausgleich der Wasserführung erforderli- che Neuanlage der Retentionsflächen/ -mulden erlaubt es, in Anlehnung und Ausrichtung des vorhandenen Grabensystems, den Zielsetzungen der VBS, nämlich einem linearen Ver- bundsystem zu entsprechen. Die Beeinträchtigung des Biotoppotentials wird nicht nur aus- geglichen, sondern in Synergie mit den hydraulischen Erfordernissen weiterentwickelt.

Landschaft

Beeinträchtigungen des ortstypischen Landschaftsbildes sind zu erwarten. Die kulturland- schaftliche Siedlungsentwicklung auf der Terrassenoberkante mit Blick über die weite Ebene der Frankenthaler Terrasse ist jedoch bereits infolge vergangener Bebauung an Unterhang und Hangfuß stark überprägt, so dass das zusätzliche Beeinträchtigungsrisiko relativ gering ist.

Eine zusätzliche Bebauung der Hangpartie selbst wird vermieden. Als Ausgleich der Beein- trächtigungen gelten sowohl Wiederherstellung als auch Neuentwicklung der Landschaft, hier in spezieller Weise durch die Neuanlage und Weiterentwicklung entlang des Grabennetzes. Die Gräben mit Randzonen/ -gehölze stellen das gestalterische Rückgrat der Landschaft dar

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 37 -38- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung und repräsentieren die kulturlandschaftliche Eigenart der Niederung am diluvialen Terrassen- fuß.

Eine Aufwertung erfolgt auch durch Neugestaltung umfangreicher (Baum-)Pflanzgebote ent- lang der Straßen und im Ortseingangsbereich Dannstadt-Süd.

Kultur- und Sachgüter

Da keine Kultur- und Sachgüter von der Planung betroffen sind, sind auch keine Vermei- dungs- oder Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.

Mensch

Nach der gutachterlichen Stellungnahme des schalltechnischen Ingenieurbüros Pies zum Bebauungsplan (s. Kap. 6) können Beeinträchtigungen durch Lärmimmissionen sowohl im Gebiet als auch in der näheren Umgebung aufgrund unterschiedlicher Schallquellen entste- hen. Es wurden daher Schutzmaßnahmen vorgesehen, um schädliche Umwelteinwirkungen und damit erhebliche Belastungen für den Menschen von vorneherein auszuschließen.

Im Nahbereich der geplanten Ortsrandstraße sind Orientierungswertüberschreitungen durch Verkehrslärm sowohl zur Tages-, als auch zur Nachtzeit zu erwarten. Zum Schutz vor Ver- kehrsgeräuschen innerhalb des Plangebietes werden daher passive Schallschutzmaßnah- men im Bebauungsplan für die im Plan gekennzeichneten Lärmpegelbereiche III und bis V festgesetzt (siehe hierzu ausführlich Kap. 6.2.1). Durch die im Bebauungsplan festgesetzten passiven Schallschutzmaßnahmen wird ein ausreichender Schutz der im Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässigen Wohngebäude/Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftsper- sonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter vor Verkehrsgeräuschen sichergestellt.

Konflikte durch von außen auf das Gewerbegebiet einwirkende Gewerbegeräusche sind nur zur Nachtzeit zu erwarten. Maßgeblich sind hier die Verladetätigkeiten bzw. die Beregnungs- anlagen. Zum Schutz der Schlafräume vor Geräuschen durch die Beregnungsanlage werden keine besonderen Vorkehrungen getroffen (s. Kap. 6.2.2). Hier sind die bereits aufgrund des Verkehrslärms festgesetzten passiven Schallschutzmaßnahmen bzw. die Schalldämmung üblicher Fenster und Außenbauteile ausreichend, um in den Innenwohnbereichen die Orien- tierungs- bzw. Immisionswerte einzuhalten und gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu gewährleisten. Da im Zusammenhang mit Verladetätigkeiten in einem begrenzten Bereich Spitzenpegel (bis zu Lw = 120 dB(A)) auftreten können, werden zum Schutz vor Gewerbe- lärmimmissionen für den hiervon betroffenen Bereich passive Schallschutzmaßnahmen in Form von feststehenden Verglasungen (nicht öffenbare Fenster) festgesetzt. Diese Räume sind mit schallgedämmten Belüftungsanlagen zu versehen.

Zum Schutz der benachbarten Wohnnutzungen werden die zulässigen Betriebe im Gel- tungsbereich des Bebauungsplanes eingeschränkt. Die zulässigen Nutzungen im Gebiet werden auf Grundlage eines maximal zulässigen immissionswirksamen flächenbezogenen Schallleistungspegels (IFSP) gegliedert. Die Festsetzung des zulässigen immissionswirksa- men flächenbezogenen Schallleistungspegels erfolgt so, dass an der schutzbedürftigen Be- bauung der jeweils geltende Immissions- bzw. Orientierungswert um mindestens 10 dB(A)

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unterschritten wird. Damit wird sichergestellt, dass auch in Überlagerung mit bereits vorhan- denen Betriebsgeräuschen keine Richtwertüberschreitungen auftreten (s. hierzu auch Kap. 6.2.3).

Des Weiteren werden die gewerblichen Nutzungen im Gebiet auf Grundlage des Abstandser- lasses Rheinland-Pfalz eingeschränkt (s. Kap. 8.1.1). Damit kann zusätzlich zum Schutz der benachbarten Wohnnutzungen vor Lärmimmissionen, der mit der Festsetzung des IFSP si- chergestellt wird, eine erhebliche Beeinträchtigung durch Staubimmissionen oder Gerüche verhindert werden.

Wechselwirkungen

Nachfolgend werden Bereiche, in denen sich relevante Wechselwirkungen durch die vorlie- gende Planung ergeben könnten, aufgeführt. Dabei wurden die o.g. geplanten Maßnahmen zur Minderung und zum Ausgleich von Eingriffen berücksichtigt.

Wirkung auf Boden Wasser Klima/Luft Arten/ Bioto- Landschafts- Mensch pe bild/ Erho- Wirkung von lung Boden Wegen der Erwärmung Keine relevan- Aufgrund der Verlust von guten Was- durch zusätzli- ten Wechsel- intensiven landwirtschaft- serdurchläs- che Versiege- wirkungen ackerbauli- lichen Nutzflä- sigkeit ist das lung. chen Nutzung chen durch im Mittel 0,7 m keine relevan- Überbauung. unter Flur ten Wechsel- Verlust von liegende wirkungen. Retentions- Grundwasser Verbindung zu raum durch gegen Schad- angrenzenden Aufschüttung stoffeinträge Erholungs- des Geländes sehr empfind- räumen wird und Überbau- lich. erhalten. ung Wasser Die Anlage der Keine relevan- Aufwertung Aufwertung Versiegelung Versicke- ten Wechsel- des Lebens- des Graben- und Überbau- rungsflächen, wirkungen raums der systeme durch ung im Plan- die bei Hoch- Gräben durch Gestaltung der gebiet führen wasser über- Gestal- Pufferzone zu vermehr- flutet werden, tung/Aufwertu tem Oberflä- beeinflusst die ng der Puffer- chenabfluss. dort vorhan- zone Beeinträchti- dene Boden- gung der Vor- art. flutkapazität Ausgleich durch neuen Retentions- raum im Ge- biet Klima/Luft Keine relevan- Keine relevan- Keine relevan- Keine relevan- Durch Grün- ten Wechsel- ten Wechsel- ten Wechsel- ten Wechsel- flächen und wirkungen wirkungen wirkungen wirkungen Pflanzmaß- nahmen sowie Ausschluss von Betrieben mit Staub- emissionen o. ä. keine nega- tiven Auswir- kungen auf den Menschen

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 39 -40- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Arten / Bioto- Im Bereich der Anlage von Durch Pflanz- Schaffung Aufwertung pe Grünflächen Grünflächen maßnahmen Landschafts- der Verbin- und Pflanz- mit Versicke- im Plangebiet bildprägender dung zu den maßnahmen rungsmulden Verschattung Strukturen und Grabensyste- Verbesserung als Ausgleich und damit randliche Ein- men. der Boden- für den Verlust Minderung der bindung des funktion des Retenti- Aufheizung; Gebietes in onsraumes Filterfunktion die Land- durch Pflanz- schaft. maßnahmen im Gebiet Landschafts- Keine relevan- Keine relevan- Keine relevan- Keine relevan- Aufwertung bild / Erholung ten Wechsel- ten Wechsel- ten Wechsel- ten Wechsel- der Graben- wirkungen wirkungen wirkungen wirkungen systeme und des Über- gangs zu an- grenzenden Erholungsflä- chen. Angren- zende Sport- einrichtungen werden erhal- ten. Mensch (Vor- Zusätzliche Evt. Schad- Während der Aufgrund der Erhalt und belastung) Versiegelung, stoffeinträge Bauphase evt. bisherigen Aufwertung Umlagerung während der Staubentwick- Ackernutzung wertvoller von Boden Bauphase lung und Erhalt Biotopstruktu- während der wertvoller ren, dadurch Bauphase Biotopstruktu- Aufwertung ren keine rele- des Land- vanten Wech- schaftsbildes selwirkungen

9.5 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben gem. § 2a Abs. 1 Nr. 4 BauGB 2001

Erhebliche Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt entstehen durch den Verlust von Bo- denfunktionen und Retentionsflächen sowie die Veränderung des Mikroklimas infolge der Neuversiegelung. Eine Verminderung von Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts und des Mikroklimas erfolgt durch Schaffung von Ersatzretentionsräumen, durch großzügige glie- dernde Grünzonen sowie durch Beschattung der versiegelten Flächen mit Bäumen. Die un- vermeidbaren erheblichen Beeinträchtigungen werden durch Ausgleichs- und Gestaltungs- maßnahmen innerhalb des Gebietes sowie auf einer externen Ausgleichsfläche kompensiert.

Nach Durchführung der Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet sowie außerhalb des Plange- bietes (Maßnahmen innerhalb des 2. Geltungsbereiches) werden die Beeinträchtigungen der Umwelt ausgeglichen, so dass keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf den Natur- haushalt verbleiben werden.

Nachteilige Auswirkungen des Vorhabens auf den Menschen, verursacht durch Immissionen von Verkehrs- und Gewerbelärm sowie schädliche Umwelteinwirkungen durch Stäube, Ge- rüche o. ä. werden durch geeignete Maßnahmen und die Gebietsgliederung mit Ausschluss

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störender Nutzungen im Gebiet vermieden. Erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den Menschen sind bei Berücksichtigung der Festsetzungen nicht zu erwarten.

9.6 Übersicht über die wichtigsten geprüften anderweitigen Lösungsmöglichkeiten und Angabe der wesentlichen Auswahlgründe im Hinblick auf die Umweltauswirkungen der Festsetzungen für das Vorhaben gem. § 2a Abs. 1 Nr. 5 BauGB 2001

Im Zuge der Flächennutzungsplanung der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim wurden verschiedene Standorte für die gewerbliche Eigenentwicklung von Dannstadt- Schauernheim geprüft. Frühere Planungen, die für die Ortsgemeinden Dannstadt- Schauernheim, Hochdorf-Assenheim und Rödersheim-Gronau ein interkommunales Gewer- begebiet im Gebiet „Auf dem Sand“ zwischen den Ortsteilen Dannstadt und Assenheim vor- sahen, wurden aus verschiedenen Gründen nicht weiterverfolgt.

Unmittelbarer Anlass für die Umstellung der bisherigen Planungen war die zunächst ange- strebte und zwischenzeitlich vorliegende überörtliche Planung zum Bau von Straßenan- schlüssen an das Mutterstadter Kreuz am Schnittpunkt der östlich der Gemeinde verlaufen- den Autobahn A 61 mit der west-östlich verlaufenden Landesstraße 530. Der überwiegend nach Osten orientierte Ziel- und Quellverkehr aus dem Ort und dem Gewerbegebiet soll da- mit künftig außerhalb der Ortslage und abseits der stark belasteten Ampelkreuzung L 454/L 530 in Dannstadt-Mitte auf das übergeordnete Straßensystem abgeleitet werden.

Für die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim wurde nach Abwägung aller Belange im Flächennutzungsplan der Gewerbestandort im Osten von Dannstadt-Schauernheim ausge- wiesen. Mit der Festsetzung der gewerblichen Flächen kann gemeinsam mit dem im parallel aufgestellten Bebauungsplan „Dannstadt-Ost Erweiterung 1“ festgesetzten Gewerbegebiet der ermittelte voraussichtliche Eigenbedarf der Ortsgemeinde bis 2015 gedeckt werden.

Die bereits vorhandenen Gewerbegebiete im Nordosten von Dannstadt-Schauernheim wer- den durch die Planung nach Süden fortgesetzt. Die Begründung für die Erweiterung dieses gewachsenen gewerblichen Schwerpunktes und die Untergliederung in einzelne Teilflächen entlang der geplanten Ortsrandstraße hat sich im Einzelnen aus einer Studie ergeben (Städ- tebaulich-räumliche Entwicklung im Osten von Dannstadt, Büro Schara + Fischer, Mann- heim, November 2000).

Die gewerbliche Entwicklung von Dannstadt-Schauernheim kann durch die Planung konzent- riert an einem Standort erfolgen. Dies hat Vorteile, da sich für die Betriebe durch die räumli- che Nähe Synergieeffekte entwickeln können.

Der Standort hat auch entscheidende verkehrliche Vorteile, da durch die Anbindung an die neue Ortsrandstraße der gewerbliche Verkehr direkt an das überörtliche Straßennetz ange- bunden werden kann. Der mit der Straße erzielte Entlastungseffekt für die Ortsmitte wird da- durch erhalten und nicht durch eine gewerbliche Entwicklung an anderem Ort wieder aufge- hoben.

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Von Seiten der Regionalplanung wurde diesem Standort zugestimmt. Die bisher in diesem Bereich geltenden Zielvorgaben des Regionalplanes wurden bei der Fortschreibung zurück- genommen.

Mehrere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass erhebliche Auswirkungen auf die Um- welt am vorliegenden Standort durch die gebietsinternen Ausgleichsmaßnahmen vermieden, gemindert und z. T. ausgeglichen werden können. Die im Gebiet nicht ausgleichbaren Ein- griffe werden an anderem Ort ausgeglichen. Insgesamt verbleiben damit für die Umwelt kei- ne erheblichen nachteiligen Auswirkungen.

9.7 Beschreibung der wichtigesten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren gem. § 2a Abs. 2 Nr. 1 BauGB 2001

Die Umweltprüfung erfolgte auf Grundlage folgender Fachgutachten:

A. Landschaftsplanung in der Bauleitplanung - Bebauungsplan Gewerbegebiet Dann- stadt-Ost - Erweiterung 2, Büro Ehrenberg Landschaftsplanung Kaiserslautern, 25.02.2003.

B. Umweltbericht gem. § 2a BauGB - Bebauungsplan Gewerbegebiet Dannstadt-Ost - Erweiterung 2, Ortsgemeinde Dannstadt - VG Dannstadt-Schauernheim, Büro Eh- renberg Landschaftsplanung Kaiserslautern, Bearbeitungsstand 30.04.2003

C. Städtebaulich-räumliche Entwicklung im Osten von Dannstadt – Wasserwirtschaft Hochwassersicherung, Schara + Fischer, 12/2001, Mannheim In der Untersuchung wurde die Größe der notwendigen wasserwirtschaftlichen Ausgleichsflächen berechnet. Grundlagen für die Berechnung waren: - die Studie „Ausgleich der Überflutungsflächen im Zuge von Baugebietsauswei- sungen in Dannstadt“ von ipr-consult, Stand November 1999 - Abstimmungsgespräche im November 2001 mit der Struktur- und Genehmi- gungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bo- denschutz D. Wasserwirtschaftlicher Begleitplan „Gewerbegebiet Dannstadt-Ost - Erweiterung II“ (bearb. ipr consult) im Auftrag VG Dannstadt-Schauernheim Oktober 2005

E. Gutachterliche Stellungnahme zu den Bebauungsplänen „Gewerbegebiet Dann- stadt-Ost“-Erweiterung 1 und Erweiterung 2 in Dannstadt-Schauernheim, Schall- technisches Ingenieurbüro Pies, Boppard-Buchholz Die schalltechnische Untersuchung erfolgte auf Grundlage folgender Richtlinien, Normen, Erlasse und Literatur:

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- 16. BImSchV „Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes“ vom 12. Juni 1990 - 18. BImSchV „Sportanlagenlärmschutzverordnung“ - TA Lärm „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ - DIN ISO 9613-2 „Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien“ - DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, Berechnungs- und Bewertungsgrund- lagen - DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ - 24. BImSchV „Verkehrswege-Schallschutzmaßnahmenverordnung - „Parkplatzlärmstudie“ (4. Auflage), Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Augsburg, Ausgabe 2003 - Technischer Bericht zur Untersuchung der „LKW- und Ladegeräusche auf Be- triebsgeländen von Frachtzentren, Auslieferungslagern und Speditionen“, Her- ausgeber: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, 1995 (früher: Hessische Landesanstalt Umwelt) - Forschungsbericht „Auswirkungen des technischen Wandels im Handwerk auf die planungsrechtliche Typisierung von Handwerksbetrieben“, Herausgeber: Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr sowie Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, 1993

9.8 Beschreibung von Art und Umfang der zu erwartenden Emissionen, der Abfälle, des Anfalls von Abwasser, der Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur und Landschaft sowie Angaben zu sonstigen Folgen der Festsetzungen für das Vorhaben, die zu erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen führen können gem. § 2a Abs. 2 Nr. 2 BauGB 2001

Auf Ebene der Bebauungsplanung können noch keine konkreten Angaben über Art und Um- fang der zu erwartenden Emissionen, der Abfälle, des Anfalls von Abwasser, der Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur und Landschaft im Bereich der einzelnen Betriebe gemacht werden, die über die im Umweltbericht genannten allgemeinen Angaben hinausge- hen. Mit den Festsetzungen zum Immissionsschutz wird sichergestellt, dass hinsichtlich der zu erwartenden Emissionen keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen entstehen. Die Entsorgung der Abfälle der Betriebe wird durch die gemeindliche Abfallsatzung geregelt. Eine ordnungsgemäße Entsorgung der anfallenden Abfälle wird damit sichergestellt. Die Ab- wässer werden über ein Trennsystem entsorgt und der örtlichen Kläranlage zugeführt.

Im Bebauungsplan wurden keine Festsetzungen getroffen, die erhebliche nachteilige Um- weltauswirkungen erwarten lassen. Durch die Festsetzungen werden die Auswirkungen viel- mehr gemindert und ausgeglichen.

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9.9 Hinweis auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, z.B. technische Lücken oder fehlende Kenntnisse gem. § 2a Abs. 2 Nr. 3 BauGB 2001

Grundlegende Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der umweltrelevanten Angaben ergaben sich nicht. Mit den vorliegenden Untersuchungen konnten die Auswirkungen der Planung auf die Umwelt ausreichend eingeschätzt und beurteilt werden.

9.10 Zusammenfassung des Umweltberichts gem. § 2a Abs. 3 BauGB 2001

Im Osten von Dannstadt-Schauernheim, südlich des bestehenden Gewerbegebietes, ist die Entwicklung weiterer Gewerbeflächen sowie der Bau einer Ortsrandstraße geplant. Mit der Planung einer Ortsrandstraße im Osten von Dannstadt-Schauernheim soll die Ortslage ins- besondere von gewerblichem Verkehr entlastet werden. Die Ortsrandstraße bindet im Nor- den an die L 530 an und knüpft über die Riedstraße im Süden von Dannstadt an die L 454 an. Entlang der Ortsrandstraße werden gewerbliche Bauflächen angeordnet, die für den Ei- genbedarf der Gemeinde bis zum Jahr 2015 erforderlich sind. Die Bauflächen werden durch Grünflächen gegliedert. Diese Grünflächen dienen dem ökologischen Ausgleich und ersetzen den durch die Planung wegfallenden Retentionsraum (Rückhalteraum für Wasser im Falle von Überflutungen).

Das Plangebiet wird derzeit überwiegend ackerbaulich genutzt. Daneben sind im Gebiet Grabensysteme vorhanden und vereinzelt ökologisch hochwertige Röhrichtbestände sowie ein Tümpel und ein Pappelwäldchen.

Hohe Grundwasserstände bis in den Oberboden führen bei Hochwasserereignissen zu weit verbreiteten Überschwemmungen. Die Gräben und Gewässer mit ihren Randzonen im Ge- biet sind ein regional bedeutsamer Rückhalteraum zum Schutz der Unterlieger vor Über- schwemmungen.

Die sandig-lehmige Bodenart ist eigentlich von einer relativ guten Versickerungsfähigkeit ge- kennzeichnet. Bei Hochwasserereignissen kann es aber zu einer stark verzögerten Versicke- rung kommen, was auch zu Überschwemmungen beiträgt.

Das Gebiet hat keine besondere Bedeutung für das örtliche Klima. Die Auswirkungen der Planung auf das Klima werden sich auf die unmittelbare Nachbarschaft begrenzen.

Es überwiegen intensive Acker-/Sonderkulturen im Gebiet, die keine herausragende Bedeu- tung für die Tier- und Pflanzenwelt haben. Von ökologisch hoher Bedeutung sind allerdings die im Gebiet vorhandenen Röhrichte und Grabensysteme sowie das Wäldchen mit Tümpel.

Das Landschaftsbild prägen überwiegend großräumige Agrar- und Sonderkulturen, landwirt- schaftliche Aussiedler sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen. Für die landschaftsgebundene Naherholung hat das Gelände derzeit eine geringe Bedeutung. Das Projekt bietet jedoch die Chance die vorhandenen Vorbelastungen zu sanieren und vorhandene strukturelle Ansätze weiterzuentwickeln.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 44 -45- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

Erhebliche Auswirkungen durch die Planung entstehen im besonderen Maße durch den Ver- lust an Bodenfunktionen und an Rückhalteraum bei Hochwasserereignissen. Im Plangebiet wurden daher große Grünflächen ausgewiesen, die den Wegfall des Retentionsraumes er- setzen und ökologische Ausgleichsfunktionen übernehmen. Die ökologisch hochwertigen Röhrichtbestände sowie das Wäldchen mit Tümpel werden erhalten.

Die Auswirkungen auf die Menschen in der Umgebung des Plangebietes und in den künfti- gen Gewerbegebieten werden durch Maßnahmen zum Immissionsschutz begrenzt. Betriebe, durch deren Emissionen die umliegenden Wohnnutzungen oder die Wohnnutzungen im Ge- werbegebiet erheblich beeinträchtigt werden könnten, wurden ausgeschlossen. Im Gebiet selbst wurden Schallschutzmaßnahmen an den Gebäuden zum Schutz vor Verkehrslärm und vor Lärm eines angrenzenden Aussiedlers festgesetzt. Schädliche Umwelteinwirkungen durch Immissionen entstehen somit nicht.

Die erheblichen Auswirkungen, die im Gebiet selbst nicht ausgeglichen werden können, wer- den an anderer Stelle ausgeglichen. Auf der Grundstücksfläche Nr. 760/4 in der Gemarkung Schauernheim sind auf einer Teilfläche von 3,8 ha folgende Maßnahmen durchzuführen:

· Anpflanzung/Aufbau eines ca. 70 m breiten Gehölzstreifens mit gestuftem Strauchgürtel (<15 m). Zur Auswahl kommen ausschließlich einheimische und standorttypische Gehölzarten wie Eiche (Qu. robur/ Ulme (Ul. laevis) und Esche (Frax. excelsior). · Initialpflanzung von typischen Waldrandarten wie Hartriegel( Cornus sanguinea), Feld- ahorn (Ac. campestre), Feldulme (Ul. carpinifolia), Hainbuche (Carpinus betulus), Faul- baum (Frangula alnus) etc. · Herstellung gem. waldbaulichen Kriterien; vorbehaltlich der Verkehrssicherungspflicht langfristig Eigenentwicklung. · Herstellung einer Geländemulde bis an das MGW-Niveau, das ist hier bei ca. 70 cm unter Gelände. Seitliche Lagerung des Aushubs. Entwicklung einer Röhricht- und Hochstauden- flur. Mahd 1x/ Jahr mit Abtransport des Mähgutes.

Entlang der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche im Nordosten ist ein 3 m breiter Weg anzulegen.

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigung (Mulde) auf der Grundlage eines Fachplanes.

Nach Durchführung der Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet sowie im zweiten Geltungsbe- reich des Plangebietes (Ausgleich an anderem Ort) werden die Beeinträchtigungen der Um- welt ausgeglichen, so dass keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf den Naturhaus- halt und das Landschaftsbild verbleiben.

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 45 -46- Gemeinde Dannstadt-Schauernheim B-Plan „Dannstadt-Ost“- Erweiterung 2 Satzungsexemplar - Begründung

10 Bodenordnung

Eine Bodenordnung ist erforderlich.

Dannstadt-Schauernheim,

______Ortsbürgermeister

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR – PETER FISCHER 46