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Frankenthal, , und Rhein-Pfalz-Kreis KREISATLAS ZUR VERTRAGSÄRZTLICHEN VERSORGUNG

Region Vertragsärztliche Versorgung Weitere Leistungsanbieter Morbidität Inhalt INHALT ...... 2

1 VORWORT ...... 3

2 EINLEITUNG ...... 4

2.1 DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP) ...... 4 2.2 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG ...... 5 2.2.1 Ärztemangel ...... 5 2.2.2 Demographischer Wandel ...... 7 2.2.3 Multimorbidität...... 7 2.2.4 Bereitschaftsdienstorganisation ...... 8

3 DIE REGION: , LUDWIGSHAFEN, SPEYER UND RHEIN-PFALZ-KREIS ...... 9

3.1 SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR ...... 9 3.2 BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN ...... 12 3.3 SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN ...... 21

4 VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG ...... 23

4.1 STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT ...... 23 4.1.1 Vertragsärztezahlen und Tätigkeitsformen ...... 23 4.1.2 Altersstruktur ...... 26 4.1.3 Räumliche Verteilung ...... 27 4.2 BEDARFSPLANUNG ...... 29 4.3 BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION ...... 34 4.4 HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG ...... 37 4.4.1 Zukünftige Entwicklung ...... 37 4.4.2 Erreichbarkeiten ...... 40 4.4.3 Struktur und Entwicklung der Patientenschaft ...... 42 4.4.4 Behandlungshäufigkeiten und Behandlungsbedarf ...... 45

5 WEITERE LEISTUNGSANBIETER DES GESUNDHEITSWESENS ...... 49

5.1 STATIONÄRE VERSORGUNG ...... 49 5.2 ANBIETER UND EINRICHTUNGEN MEDIZINISCH-PFLEGERISCHER LEISTUNGEN...... 51

6 MORBIDITÄT: KRANKHEITSLAST UND KRANKHEITSSPEKTREN ...... 53

7 VERZEICHNISSE...... 60

7.1 VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN ...... 60 7.2 VERZEICHNIS DER TABELLEN ...... 61 7.3 QUELLENVERZEICHNIS ...... 62

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 3

1 Vorwort Die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung kann derzeit nur deshalb als gesichert gelten, weil viele Ärzte zugunsten der Versorgung ihrer Patienten selbstausbeuterisch enorme Arbeitsbelastungen auf sich nehmen und zum Teil bis ins hohe Alter hinein praktizieren. Frei werdende Arztsitze, vor allem auf dem Land, können bereits heute nicht alle wieder besetzt werden. Die Altersverteilung der Ärzte zeigt deutlich auf, womit wir in den kommenden Jahrzehnten zu rechnen haben: Die Zahl der nachrückenden Ärzte wird kleiner, die Zahl der nicht wieder besetzten Arztsitze größer. Wenn wir heute nicht auf allen Interventionsebenen Maßnahmen gegen diese drohende Entwicklung ergreifen, wird ein Versorgungsengpass bisher nicht bekannten Ausmaßes wie ein Tsunami auf unsere Gesellschaft zurollen. Zuerst wird er die strukturschwachen ländlichen Regionen treffen, dann aber auch städtische Regionen erfassen. Ziel der in dieser Broschüre vorgestellten Auswertungen der Versorgungsforschung der KV RLP ist es, insbesondere den Entscheidungsträgern der Städte und Kreise einerseits Informationen über die derzeitigen Versorgungstrukturen zur Verfügung zu stellen und andererseits diese mit den Entwicklungsprognosen bis zum Jahr 2030 zu konfrontieren. Beides - Strukturdaten und Prognosen – sind unabdingbare Basisinformationen für die Planung effizienter altersgerechter und nachhaltiger kommunaler Anpassungsstrategien. Die Vorbereitung auf die bis zum Jahr 2050 sich zuspitzenden Auswirkungen des demographischen Wandels und das Abwenden von dramatischen Versorgungsengpässen bedarf der Intervention auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Ohne umfassende und nachhaltige Maßnahmen - auch des Gesetzgebers - zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes werden alle kommunalen Anstrengungen zur Sicherstellung einer dauerhaften medizinischen Versorgung auf gewohntem Niveau ins Leere laufen. Die Kommunen müssen die Rahmenbedingungen für eine altersgerechte Infrastruktur schaffen. Gelingt dies nicht, werden ländliche Regionen als Wohnsitz für eine alternde Gesellschaft zunehmend unattraktiv, zudem sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, funktionierende medizinische Versorgungsstrukturen zu erhalten oder aufzubauen. Städte und Kommunen stehen daher unmittelbar in der Verantwortung, altersgerechte kommunale Anpassungsstrategien zu entwickeln und nachhaltig voranzutreiben. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz steht als Ansprech- und Kooperationspartner selbstverständlich zur Verfügung.

Dr. Sigrid Ultes-Kaiser Dr. Peter Heinz Dr. Klaus Sackenheim Vorsitzende des Vorstandes Stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Vorstandes des Vorstandes 4 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

2 Einleitung

2.1 DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP)

Die KV RLP stellt als eine von 17 KVen im Bundesgebiet die ambulante medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz sicher. Als Körperschaft des Öffentlichen Rechts und Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen sind mehr als 7.000 rheinland- pfälzische Ärzte und Psychotherapeuten, die gesetzlich Krankenversicherte behandeln, in ihr als Mitglieder organisiert. Bei der gesetzmäßigen Durchführung der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Versorgung unterliegt die KV RLP der Aufsicht durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rheinland-Pfalz. Gegenüber ihren Vertragspartnern, den Krankenkassen vertritt die KV RLP die Rechte, Pflichten und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Für sie schließt sie Honorarverträge über die Gesamtvergütung ab, die von den Krankenkassen für die ambulante Versorgung gezahlt wird. Sie wickelt die Abrechnung der Mitglieder mit den Krankenkassen ab und regelt die Verteilung des Honorars. Weiterhin unterstützt sie ihre Mitglieder in Angelegenheiten des Praxisalltags. Die KV RLP sorgt im Rahmen des ihr übertragenen Sicherstellungsauftrages dafür, dass genügend Ärzte und Psychotherapeuten zu jeder Tages- und Nachtzeit für die rund 4 Millionen Bürger des Landes in der Nähe ihres Wohnorts zur Verfügung stehen und koordiniert hierzu auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie gewährleistet darüber hinaus, dass die Qualität in der ambulanten medizinischen Versorgung dauerhaft hoch bleibt. Sie setzt sich ein für die Wahrung von Freiberuflichkeit und Niederlassungsfreiheit sowie für das Recht auf freie Arzt- und Psychotherapeutenwahl. Des Weiteren unterstützt die KV RLP Patienten bei der Suche nach einem geeigneten Arzt oder Psychotherapeuten und bietet Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen an. Die KV RLP trifft ihre Entscheidungen frei durch die von ihren Mitgliedern gewählten Organe, die Vertreterversammlung und den Vorstand. Die Entscheidungen sind für alle Mitglieder bindend. Die KV RLP ist für Ihre Mitglieder und alle Interessenten als Ansprechpartner in Rheinland-Pfalz präsent. Neben Ihrem Hauptsitz in unterhält sie drei Regionalzentren in , Neustadt an der Weinstraße und . Mehr Informationen unter www.kv-rlp.de

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2.2 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG

Der vom Gesetzgeber erteilte Sicherstellungsauftrag (§ 72 SGB V) verpflichtet die KV RLP im Rahmen des gesetzlich festgelegten Umfangs (§ 73 Abs. 2 SGB V), die vertragsärztliche Versorgung bestehend aus Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten jederzeit an allen Orten für jeden gesetzlich Versicherten in Rheinland-Pfalz zu garantieren. Diese anspruchsvolle Aufgabe ist durch gesellschaftliche und organisatorische Umbrüche vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, denen sich die KV RLP stellt, um ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Als Beispiele für diese Herausforderungen an die derzeitige und zukünftige vertragsärztliche Versorgung sind zu nennen: . Ärztemangel . Demographischer Wandel . Wandel der Krankheitsmuster (Multimorbidität) . Bereitschaftsdienstorganisation

2.2.1 ÄRZTEMANGEL

KANN DER WIEDERBESETZUNGSBEDARF VON ARZTSITZEN IN DEN REGIONEN GEDECKT WERDEN?

Die bis Anfang des Jahrtausends beschworene „Ärzteschwämme“ ist in der öffentlichen Diskussion inzwischen dem Thema „Ärztemangel“ gewichen. Politik und Bürger müssen vielfach realisieren, dass zukünftig regionale und fachgruppenspezifische Versorgungsengpässe drohen könnten, insbesondere wenn sich die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit als Vertragsarzt nicht dem gesellschaftlichen Wandel anpassen. Die derzeitige Altersstruktur der Vertragsärzteschaft erfordert noch in diesem Jahrzehnt die Wiederbesetzung von 51 Prozent der Hausarztversorgungsaufträge.1 Ausgedrückt in Kopfzahlen sind derzeit 1.500 praktizierende Hausärzte in Rheinland- Pfalz bereits älter als 54 Jahre, 1.000 Hausärzte sogar älter als 60 Jahre. 2 Die potentiell nachrückenden Medizinerjahrgänge präferieren nach ihrer Facharztausbildung in der Mehrheit nicht mehr die klassische Tätigkeit als freiberuflicher niedergelassener Vertragsarzt. Die Tätigkeit als Hausarzt in ländlichen Regionen wird zudem als unattraktiv angesehen, denn insbesondere Großstädte bieten Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen auch außerhalb des Vertragsarztwesens, mit denen sich Familie, Beruf und Freizeitaktivitäten besser vereinbaren lassen.

1 Unter der Annahme des Medianabgangsalters für Hausärzte von 62 Jahren. 2 Arztregister der KV RLP (Stichtag 31.12.2014). 6 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Die Möglichkeiten anderer Organisations- und Praxisformen als die der Einzelpraxis, wie zum Beispiel die Arbeit als Angestellter in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder die Gründung von Überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften (BAG), tragen dieser Entwicklung in Form von steigenden Tätigkeitsanteilen Rechnung. Die KV RLP bemüht sich intensiv um die Niederlassung von neuen Vertragsärzten, um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen. Dafür hat sie ein umfangreiches Maßnahmenbündel erarbeitet. Dieses beinhaltet im Einzelnen:

. Niederlassungsberatung und betriebswirtschaftliche Beratung . Finanzielle Förderung von Lehrbeauftragten im Bereich Allgemeinmedizin . Finanzielle Förderung der Weiterbildung im Bereich Allgemeinmedizin . Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Weiterbildung . Famulaturbörse für Medizinstudenten . KV RLP-Lotsen für neu niedergelassene Vertragsärzte . Bereitschaftsdienstorganisation durch Bereitschaftsdienstzentralen (BDZ) . Unterstützung bei Gründungen und Anstellungen auf dem Land . Kooperation mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr . Werbemaßnahmen und Veranstaltungen für die Vertragsarzttätigkeit

Insbesondere durch die Niederlassungs- und betriebswirtschaftliche Beratung im Vorfeld einer Niederlassung, können neben umfangreichen Informationen über den Vertragsarztsitz auch Ratschläge für Praxisfinanzierung und -management gegeben werden. Zusätzlich unterstützt ein persönlicher Lotsenservice alle neu zugelassene Ärzte in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit in allen Fragen des Vertragsarztsystems. Auch bei einem Ausbau der ärztlichen Tätigkeit durch die Gründung von Zweigpraxen und Anstellung weiterer Ärzte zur Verbesserung der Versorgungslage auf dem Land unterstützt die KV RLP ihre Mitglieder. Weitere Maßnahmen der KV RLP setzen schon im Medizinstudium an, um künftige (Land)-Ärzte für die Vertragsärztliche Tätigkeit zu gewinnen. Neben der finanziellen Förderung von Studium und Weiterbildung im Fachbereich Allgemeinmedizin runden zahlreiche Veranstaltungen das Angebot ab.

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2.2.2 DEMOGRAPHISCHER WANDEL

ALTERSSTRUKTURWANDEL DER PATIENTENSCHAFT

Der wohl größte gesellschaftliche Wandel wird auch das System der vertragsärztlichen Versorgung vor große Herausforderungen stellen. Die zu versorgende Bevölkerung wird zahlenmäßig weniger, älter und sich noch mehr auf die Ballungsgebiete konzentrieren. Diese Strukturveränderungen werden regional sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung und Altersstrukturen haben. Insbesondere in ländlich strukturierten und peripher gelegenen Gebieten wird sich eine Bevölkerungsstruktur ergeben, die bedingt durch ihren Altersaufbau einen anhaltend hohen Bedarf an wohnortnahen medizinisch ambulanten Leistungen nachfragen wird.

2.2.3 MULTIMORBIDITÄT

WANDEL DER KRANKHEITSBILDER

Die Kenntnis zukünftiger, regional sehr unterschiedlich verlaufender Entwicklungen der Patientenzahlen ist für die Planung einer optimalen ambulanten Versorgung von ebenso entscheidender Bedeutung wie die Kenntnis des Aufkommens bestimmter Krankheiten in den einzelnen Regionen. Diese Faktoren bestimmen den regionalen Behandlungsbedarf. Als Gradmesser der Morbidität (Krankheitslast) der Bevölkerung können vor allem die häufigsten chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Hypertonie, Diabetes mellitus und Ischämischer Herzkrankheit dienen. Des Weiteren sind auch die Häufigkeiten von Alterskrankheiten wie Demenz und Rheuma sowie psychosozialer Krankheiten wie Depression zu betrachten. Da diese chronischen Krankheiten zumeist nicht singulär, sondern in Kombinationen auftreten, spricht man von Multimorbidität. Die dadurch entstehenden Krankheitsbilder, die bedingt durch den Demographischen Wandel zunehmen werden, erfordern eine hohe Intensität von Arzt-Patienten-Kontakten. Gerade in ländlichen und peripheren Gebieten mit überdurchschnittlich hohen Altersgruppenanteilen jenseits der 64- Jährigen, wird dies große Herausforderungen für die niedergelassenen Hausärzte mit sich bringen. In diesem Zusammenhang stellt sich dort auch die Frage nach der Erreichbarkeit der ambulanten Versorgung. Auf die dafür benötigten Behandlungspfade wurde seitens der Vertragspartner bereits reagiert, etwa mit Einführung von speziellen Chronikerprogrammen (DMP) und der Chronikerpauschale. Die im geschilderten Sinne als Multimorbidität definierten Fälle erfordern zumeist nicht akutmedizinisch-stationäre Interventionen, sondern in erster Linie begleitende ambulante Behandlungsprozesse. Insofern wird ihr Anstieg vor allem Auswirkungen 8 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

auf den ambulanten Sektor und damit die niedergelassenen Vertragsärzte haben und zu einer weiteren Steigerung der Bedeutung einer wohnortnahen hausärztlichen Versorgung beitragen.

2.2.4 BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION

OPTIMIERUNG DER VERSORGUNG AUßERHALB DER SPRECHZEITEN

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz ist gesetzlich verpflichtet, die ambulante Versorgung auch außerhalb der regulären Sprechstunden ihrer Vertragsärzte zu jeder Zeit sicherzustellen. Um einen flächendeckenden Bereitschaftsdienst auch zukünftig gewährleisten zu können, befindet sich die Bereitschaftsdienstorganisation im Bereich der KV RLP in einem Prozess der Neustrukturierung. Seit 2014 gibt es eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch Bereitschaftsdienstzentralen in Trägerschaft der KV RLP.

Diese können durch die neue bundesweit einheitliche Rufnummer 116 117 schnell und zuverlässig telefonisch erreicht werden, ohne dass in der lokalen Presse erst nach dem diensthabenden Arzt gesucht werden muss. Die Bereitschaftsdienstzentralen bieten durch ihre infrastrukturelle Ausstattung die optimalen medizinischen Voraussetzungen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung außerhalb der Sprechzeiten. Da sie vielerorts an Krankenhäusern angegliedert sind, steht den Patienten im Bedarfsfall sofort weiter führende Diagnose und Therapie zur Verfügung. Weiterhin werden durch die Bereitschaftsdienstzentralen Hausbesuche koordiniert und durchgeführt.

Die Optimierung der Organisationsstrukturen im Bereitschaftsdienst ist ein wichtiges Instrument, um die Attraktivität der vertragsärztlichen Tätigkeit zu steigern. Insbesondere in Regionen, in denen durch eine geringe Arztdichte die Frequenz zu leistender Dienste für den einzelnen Vertragsarzt hoch ist, wird es immer schwieriger Interessenten für vakante und zukünftig nachzubesetzende Vertragsarztsitze zu finden. Die flächendecke Errichtung von Bereitschaftsdienstzentralen ist somit ein wichtiger Schritt, um Vertragsärzte in ländlichen Räumen zu entlasten und so im Wettbewerb um junge Mediziner bestehen zu können.

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3 Die Region: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis Abbildung 1: Übersichtskarte

3.1 SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR

Die kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und der Rhein-Pfalz-Kreis liegen im Südosten von Rheinland-Pfalz, wobei der Rhein-Pfalz-Kreis die kreisfeien Städten auf der linksrheinischen Seite umschließt. Im Osten bildet der Rhein die Landesgrenze zu Hessen und Baden-Württemberg. Die Siedlungsstruktur der Region ist durch ihre Lage im Oberrheingraben und mehrere Siedlungskerne geprägt (vgl. Abbildung 1 und 2). Aufgrund des milden Klimas und der fruchtbaren Böden dominieren landwirtschaftliche Nutzflächen das Landschaftsbild. 10 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Aktuell leben in der Region 407.658 Einwohner auf einer Fläche von 470 Quadratkilometern, wodurch sich eine Bevölkerungsdichte von 867 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt. Diese liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 201 Einwohnern pro Quadratkilometer, und ist somit die am dichten besiedelste Stadt- Umland-Region in Rheinland-Pfalz. Dazu tragen nicht nur die drei kreisfeien Städten Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer bei, auch der Rhein-Pfalz-Kreis weist mit 504 Einwohnern pro Quadratkilometer und einem Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil von 22 Prozent3, die höchste Siedlungsdichte der Landkreise in Rheinland-Pfalz auf. Der Rhein-Pfalz-Kreis gliedert sich in jeweils fünf Verbands- und verbandsfreie Gemeinden, von denen mit 19.277 Einwohnern die größte Gemeinde ist. Die kleinste Gemeinde im Kreisgebiet ist mit 953 Einwohnern , zugleich auch die einzige mit unter 1.000 Einwohnern. Um auf bundesweit vergleichbare Raumeinheiten in der Raumbeobachtung zurückgreifen zu können, werden kreisfreie Städte unter 100.000 Einwohnern mit ihnen funktional verbundenen Landkreisen zu Kreisregionen zusammengefasst.4 Dadurch kommt es zur Bildung der Kreisregion Frankenthal/Speyer/Rhein-Pfalz-Kreis als einer von 28 Kreisregionen in Rheinland-Pfalz. Diese Kreisregionen bilden auch die Grundlage für die Bedarfsplanung der Allgemeinen fachärztlichen Versorgungsebene (vgl. hierzu Kapitel 4.2). Aufgrund der räumlichen Nähe, Verflechtungen und Mitversorgungsfunktion für die Kreisregion Frankenthal/Speyer/Rhein-Pfalz-Kreis, wird in diesem Kreisatlas auch die Stadt Ludwigshafen zur Beurteilung der vertragsärztlichen Versorgung in der Region miteinbezogen. Die Siedlungsklassifizierung in Deutschland weist die Region als sehr zentral gelegenen städtischen Raum aus, der aufgrund seiner Lage in der Metropolregion Rhein- durch umfangreiche Pendlerverflechtungen geprägt ist.5 Hierzu trägt auch die gute Verkehrsanbindung durch Bundesautobahnen und Bundesstraßen bei. Für die Bevölkerung der Region sind die Wege in die nächstgelegenen Ballungszentren deshalb für deutsche Verhältnisse deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt. Während im Bundes- und Landesschnitt das nächste Oberzentrum in 36 Minuten PKW-Fahrzeit zu erreichen ist, werden aus der Region maximal 23 Minuten bis in das nächstgelegene Oberzentrum benötigt.6 Die durchschnittliche PKW-Fahrzeit zum nächstgelegenen Mittelzentrum, zu denen auch die drei kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer zählen, beträgt für die Bewohner des Rhein-Pfalz-Kreises unterdurchschnittliche 8 Minuten.7 Die Erreichbarkeiten dieser Mittelzentren sind insbesondere für die Betrachtung der medizinischen Versorgungslage einer Region von Bedeutung, da diese zumeist die nächstgelegenen Fachärzte 1. Ordnung8 und Krankenhäuser der Grundversorgung beheimaten.9

3 Statistik RLP: Regionaldaten (Stand 31.12.2013). 4 Laufende Raumbeobachtung des BBSR. 5 Siedlungsklassifizierungen des BBSR. 6 INKAR 2013. 7 INKAR 2013. 8 Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgung : Augenärzte, Chirurgen, Frauenärzte, Hautärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Urologen (Bedarfsplanungs-Richtlinie vom 20.12.2012). 9 INKAR 2013. Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 11

Abbildung 2: Siedlungs- und Verwaltungsstruktur

12 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

3.2 BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN

In diesem Kapitel sollen die Entwicklungen und Strukturen der Bevölkerung in der Region als der bestimmende Einflussfaktor auf die Nachfrage ambulanter medizinischer Versorgungsleistungen beschrieben und analysiert werden. Dabei ergeben sich folgende Fragestellungen: . Lassen sich aus der Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre anhaltende Trends ablesen, die im Hinblick auf die Region belastbare Prognosen über die zukünftige Anzahl und Struktur der Bevölkerung ermöglichen? . Wie gestaltet sich der demographische Wandel in der Region bis zum Jahr 2030? . Weist die Region hierbei im Landesvergleich Besonderheiten auf, die sich kritisch auf die zukünftige ambulante Versorgung auswirken könnten?

Die seit etwa 40 Jahren unverändert anhaltende demographische Entwicklung in Deutschland ist geprägt durch das Zusammenwirken einer konstant niedrigen Geburtenrate (1,4 Kinder pro Frau) und einer weiterhin steigenden Lebenserwartung. Auf Basis dieser Faktoren können relativ zuverlässig Vorhersagen über den zukünftigen Altersaufbau unserer Bevölkerung getroffen werden. Auch mögliche Außenwanderungsgewinne durch Migration können diese Strukturveränderungen kaum beeinflussen. Prognoseunsicherheiten bei regionalen Betrachtungen bezüglich Bevölkerungszahlen und Bevölkerungsaufbau bestehen vor allem in der Vorhersage der Binnenwanderungsbewegungen zwischen den Regionen. Diese Betrachtung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da in Deutschland die regionalen Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen immer mehr zunehmen. Die ohnehin stark zurückgehende junge Bevölkerung der ländlich peripheren und strukturschwachen Regionen wird durch die städtischen Wachstumsregionen immer stärker angezogen. Diese Wanderungsbewegungen verstärken den durch den Sterbeüberschuss verursachten Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen, während einige Städte diesen durch Zuzug kompensieren können. Es findet sozusagen ein Kannibalisierungsprozess zwischen den einzelnen Regionen statt. Die Region konnte ebenfalls von diesen Wanderungsbewegungen profitieren. Durch Wanderungsgewinne ist die Bevölkerung im Jahr 2013, bis auf die Stadt Speyer, spürbar gewachsen (vgl. Tabelle 1).

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Tabelle 1: Die Region im sozio-demographischen Vergleich10 Stadt Stadt Stadt Rhein- Demographische Kennzahlen Frankenthal Ludwigshafen Speyer Pfalz- auf 1.000 Einwohner 2013 Kreis Geburten 8,9 10,4 9,6 7,9 Sterbefälle 11,1 10,8 12,9 10,4 Geburtendefizit -2,2 -0,4 -3,3 -2,5 Zuzüge 67,7 66,8 58,0 55,5 Fortzüge 59,2 58,5 55,3 46,3 Wanderungssaldo +8,5 +8,3 +2,7 +9,2 Bevölkerungsentwicklung +6,3 +7,9 -0,6 +6,7 (Geburtendefizit + Wanderungssaldo)

Die Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen sind in Rheinland- Pfalz deutlich ausgeprägt. Bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen zwischen 2005 bis 2013 lässt sich ein deutliches Muster erkennen. Während die Regionen der südlichen Rheinschiene und die Region Koblenz eine stabile Bevölkerungsentwicklung aufwiesen, waren in der Westlichen Pfalz, im Hunsrück und der Eifel zum Teil deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen (vgl. Abbildung 3). Deutliches bis starkes Bevölkerungswachstum trat lediglich in der Region Trier, sowie den Städten Mainz und auf.

10 Statistik RLP. Regionaldaten (Stand 31.12.2013). 14 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013

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Die Bevölkerung ist zwischen 2005 und 2013 in der Region minimal geschrumpft, während sie im Landesdurchschnitt um etwa 1,6 Prozent gesunken ist. Die Entwicklung ist in einzelnen Altersgruppen und zwischen den Geschlechtern recht unterschiedlich verlaufen, lässt aber die Tendenzen der demographischen Entwicklung erkennen (vgl. Abbildungen 4-6).

Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013 nach Altersklassen und Geschlecht in der Region

Während die Einwohnerzahlen in den Altersgruppen der 45- bis 64-Jährigen und der über 80-Jährigen sichtbar angestiegen sind, ist bei den Altersgruppen der 0- bis 17- Jährigen und der 18- bis 44-Jährigen ein deutlicher Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen (vgl. Abbildung 4). Bei der Altersgruppe der über 80-Jährigen hat insbesondere die männliche Bevölkerung signifikant um 53 Prozent zugenommen. Insgesamt ist diese Altersgruppe mit 25 Prozent im Landesvergleich überdurchschnittlich stark gewachsen, während die Rückgänge in den betroffenen Altersklassen unterdurchschnittlich ausgeprägt waren (vgl. Abbildung 5).

Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013: In der Region und Rheinland-Pfalz

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Die beschriebenen Bevölkerungsentwicklungen beeinflussen dementsprechend die Entwicklung der Altersstrukturen in den jeweiligen Gebietseinheiten bis 2030 (vgl. Abbildung 7) - insbesondere die Altersgruppen der über 64-Jährigen. Diese werden 2030 im Landesschnitt mehr als ein Drittel der Bevölkerung stellen.

Abbildung 6: Altersgruppenanteile 2013 und 2030: In der Region und Rheinland-Pfalz

Insgesamt wird die Bevölkerung in der Region bei einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklungen und unter den Annahmen11, wie sie das Statistische Landesamt in seiner dritten regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr 203012 angewandt hat, mit zwei Prozent deutlich schwächer als im Landesschnitt schrumpfen (vgl. Abbildung 7).

11 Geburtenrate konstant bei 1,4 Kindern, gleichbleibende regionale Wanderungssalden, jährlicher Wanderungsgewinn von 4000 Personen für Rheinland-Pfalz, steigende Lebenserwartung auf 89,2 Jahren bei Frauen und 85 Jahren bei Männern bis 2060 12 Rheinland-Pfalz 2030: Dritte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung für die verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden, Ergebnisse für den Kreis Südwestpfalz, und Zweibrücken, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz. Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 17

Abbildung 7: Bevölkerungsprognose 2013 bis 2030: In der Region und Rheinland-Pfalz

Die damit verbundene unterdurchschnittlich starke Alterung der Bevölkerung in der Region bis zum Jahr 2030, lässt sich zusätzlich gut durch das Maß des Altenquotienten belegen. Dieser gibt das Verhältnis der Erwerbstätigenbevölkerung im Alter von 18 bis 64 Jahren zur Bevölkerung über 64 Jahren an. Im Jahr 2010 lag dieser in der Region mit 33 exakt im Landesschnitt d.h. es kamen auf 100 18- bis 64-Jährige 33 über 64-Jährige. Im Jahr 2030 wird die Region einen geringeren Altenquotienten als der Landesschnitt aufweisen (47 zu 51). Das heißt, im Vergleich zum Land Rheinland- Pfalz wird die Bevölkerung hier 2030 weniger stark von Überalterung betroffen sein. Betrachtet man bei der Bevölkerungsprognose 2030 die Entwicklung in allen Kreisen von Rheinland-Pfalz, zeichnet sich ein ähnliches räumliches Muster wie die Bevölkerungsentwicklung von 2005 bis 2013 ab. Die Region Trier und die südliche Rheinschiene inklusive der Städte Neustadt und Landau müssen nur leichte Bevölkerungsverluste hinnehmen oder wachsen durch Zuwanderung sogar (vgl. Abbildung 8). Zwar wird auch dort der Rückgang der unter 18-Jährigen sichtbar, jedoch weniger dramatisch als in den Abwanderungsregionen. Der Anstieg der Zahl der über 80-Jährigen dagegen wird in den Wachstumsregionen deutlich stärker ausfallen, da die Verschiebung der Bevölkerungsanteile in die höheren Altersgruppen hier zeitverzögert stattfindet. Die Bevölkerung altert hier sozusagen nach (vgl. Abbildung 9 und 10). Eine der Eingangsfragestellungen dieses Kapitels war, ob die Region regionale Besonderheiten hinsichtlich der zu erwartenden Bevölkerungsstrukturveränderungen aufweist, und inwieweit sich dies kritisch auf die ambulante Versorgung auswirken könnte. Die Region weist hier in der Tat regionale Besonderheiten auf. Die Bevölkerung wird deutlich schwächer schrumpfen als im Landesschnitt. Aber auch hier steigt die über 64-Jährige Bevölkerung deutlich, die über 80-Jährige sogar überdurchschnittlich, an. Die Herausforderung für die ambulante Versorgung besteht somit in der Zunahme der älteren Patientenschaft und den damit verbundenen Behandlungsbedarf. 18 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 8: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz (Mittlere Variante)

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Abbildung 9: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Unter 18-Jährige (Mittlere Variante)

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Abbildung 10: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Über 80-Jährige (Mittlere Variante)

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3.3 SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN

Neben sozio-demografischen Indikatoren zur Bevölkerungsentwicklung, -Struktur und - Mobilität, die eine Region kennzeichnen, sind in der weiteren Betrachtung auch sozio- ökonomische Indikatoren für die Beschreibung regionaler Unterschiede und ihre Auswirkungen auf Bedarf sowie Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung von Interesse. Es wurde bereits erwähnt, dass die Region durch intensive Pendlerverflechtungen geprägt ist. Dies ist jedoch nur ein Aspekt der Sozial-, Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Einkommenssituation. Bei der Betrachtung verschiedener sozio-ökonomischer Indikatoren im regionalen Vergleich lässt sich folgende Situation erkennen (vgl. Tabelle 2). Die Sozialstruktur in der Region ist aufgrund der beschriebenen Bevölkerungsentwicklungen und –Strukturen durch eine im Landesvergleich unterdurchschnittlich hohe Anzahl von Pflegebedürftigen gekennzeichnet. Eine Ausnahme bildet die Stadt Speyer. Die Wirtschaftsstruktur der Region ist geprägt durch die BASF in Ludwigshafen. Dementsprechend ist der Anteil des sekundären Sektors an den Erwerbstätigen dort die zweithöchste im Land, während er in Speyer und im Rhein-Pfalz-Kreis deutlich unterdurchschnittliche Werte aufweist. Des Weiteren werden im Landesvergleich, bis auf den Rhein-Pfalz-Kreis, überdurchschnittlich viele hoch qualifizierte beschäftigt. Die aus der Wirtschaftsstruktur resultierende Erwerbstätigenquote ist in den kreisfreien Städten unterdurchschnittlich, aber die Langzeitarbeitslosenquote und der Anteil der Grundsicherungsempfänger an der Bevölkerung deutlich überdurchschnittlich ausgeprägt. Im Rhein-Pfalz-Kreis ist der Anteil der Grundsicherungsempfänger deutlich geringer ausgeprägt. Die auf dieser Wirtschafts- und Beschäftigtenstruktur basierende Wirtschaftskraft ist in Ludwigshafen die landesweit höchste. Damit einhergehend werden in Frankenthal und Ludwigshafen auch die höchsten Arbeitnehmerentgelte in Rheinland-Pfalz erzielt.

22 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Tabelle 2: Sozioökonomische Regionalindikatoren auf Kreisebene im Vergleich13 Franken- Ludwigs- Speyer Rhein- Rheinland- Regionalindikatoren thal hafen Pfalz-Kreis Pfalz

Sozialstruktur

Ein-Personen-Haushalte 39,9 39,7 38,6 35,9 35,6 (in % der Haushalte)

Pflegebedürftige (je 10.000 Einwohner) 246 222 302 235 282

Schulabgänger ohne Abschluss 9,5 9,9 1,4 3,6 5,6 (in % der Schulabgänger)

Wirtschaftsstruktur

Erwerbstätige Sekundärer Sektor 33,8 42,2 19,9 23,3 32,9 (in % der Erwerbstätigen)

Erwerbstätige Tertiärer Sektor 65,1 57,5 79,9 64,1 66,1 (in % der Erwerbstätigen)

Erwerbstätigenquote 78 73,3 78,9 83,4 79,3 (in % der Erwerbsfähigen Bevölkerung)

Beschäftigtenstruktur und Arbeitslosigkeit

Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter 10,6 13,2 9,1 5,8 8,1 (in % der Beschäftigten)

Anteil Beschäftigter ohne Ausbildung 16,4 15,6 16,6 15,2 15,9 (in % der Beschäftigten )

Langzeitarbeitslose 36,9 39,5 41,2 37,1 32,0 (in % der Arbeitslosen)

Wirtschaftskraft

Bruttoinlandsprodukt (in € je Erwerbstätigen) 61.800 98.700 55.700 54.400 60.200

Bruttowertschöpfung (in € je Erwerbstätigen) 55.300 88.200 49.800 48.600 53.800

Gewerbesteuereinnahmen 451 1.158 679 250 412 (in € je Erwerbstätigen)

Einkommenssituation

Arbeitnehmerentgelte (in € je Arbeitnehmer) 3.452 3.793 2.994 2.348 2.794

Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag (in €) 895 904 831 911 779

Grundsicherungsempfänger 13,9 18,7 12,2 5,2 9,4 (in % der Bevölkerung)

13 INKAR 2011. Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 23

4 Vertragsärztliche Versorgung

4.1 STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT

Die ambulante medizinische Versorgung wird durch die dafür nach Maßgabe des SGB V (§95 Abs.1 Satz 1) zugelassenen Vertragsärzte und Psychotherapeuten erbracht. Sie sind für die Bevölkerung die ersten und wichtigsten Ansprechpartner in der medizinischen Versorgung. Deshalb ist neben der Kenntnis künftiger Bevölkerungsentwicklungen und -Strukturen das Wissen über die vorhandenen Strukturen der Vertragsärzteschaft von immanenter Bedeutung. Nur durch die gemeinsame Analyse der Nachfrage und Anbieterseite in der Region kann abgeschätzt werden, wie sich die Versorgungslage im weiteren Zeitverlauf voraussichtlich entwickeln wird. Dies wiederum stellt eine unabdingbare Voraussetzung dafür dar, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur weiteren Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung ergreifen zu können. Die Vertragsärzteschaft wird für die folgenden Analysen nach Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten gemäß der Bedarfsplanungssystematik unterteilt (vgl. Kapitel 4.2).14 Hiernach zählen zu den Hausärzten Allgemeinmediziner, Praktische Ärzte und hausärztlich tätige Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung. Alle übrigen Fachgruppen, inklusive der Kinderärzte, umfasst der Versorgungsbereich der Fachärzte. Es werden ferner nur zugelassene und angestellte Vertragsärzte erfasst. Für die Erbringung spezialisierter Leistungen ermächtigte Ärzte sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung, weil eine vergleichbare Quantifizierung der durch sie erbrachten Versorgungsumfänge nicht erfolgen kann. In diesem Zusammenhang werden die Strukturen der Vertragsärzteschaft in der Region zunächst unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: . Vertragsärztezahlen und ihre Tätigkeitsformen . Altersstruktur . Räumliche Verteilung

4.1.1 VERTRAGSÄRZTEZAHLEN UND TÄTIGKEITSFORMEN Bei Analysen unter Verwendung von Vertragsärztezahlen muss generell zwischen der Zählung von Personen (Kopfzahlen) und der Zählung von Vollzeitäquivalenten, den sogenannten Versorgungsaufträgen, unterschieden werden. Die Kopfzahlen spiegeln nicht den tatsächlich für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehenden Tätigkeitsumfang der Ärzteschaft wieder. Aufgrund der Möglichkeiten zur Teilzeitanstellung in Praxen oder hälftigen Zulassungen wird bei der Zählung von Versorgungsaufträgen nach Tätigkeitsumfängen klassifiziert. Angestellte Ärzte werden in Viertelschritten beginnend von 0,25 für bis zu zehn Wochenstunden auf bis 1,0 für

24 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

mehr als 30 Wochenstunden gezählt. Zugelassene Vertragsärzte werden entweder mit 0,5 (hälftige Zulassung) oder mit 1,0 (Vollzulassung) bewertet. Zusätzlich können Versorgungsaufträge in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen verrechnet werden. Arztzahlen nach Organisations-, Praxis- und Statusformen können höher als die der tatsächlich tätigen Ärzte ausfallen, da ein Vertragsarzt durch Tätigkeiten in mehr als einer Organisations- und Statusform mehrfach gezählt werden kann. Hieraus ergibt sich für die Region folgendes Bild der Versorgungsrealität (vgl. Tabellen 3).

Tabelle 3: Vertragsärztezahl und Versorgungsaufträge in der Region (Stand 31.12.2014)

Arztzahl Versorgungsaufträge

Hausärzte 288 272,55

Fachärzte 451 361,2

Psychotherapeuten 130 106,75

Gesamt 869 740,5

Die Kopfzahlen der Vertragsärzteschaft sind um 15 Prozent höher als die erteilten Versorgungsaufträge. Dies ist vor allem auf die steigende Anzahl angestellter Ärzte und zunehmender Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen, deren Anteile an der vertragsärztlichen Versorgung seit der Einführung neuer Organisations- und Praxisformen stetig wachsen. Das Angestelltenverhältnis hat an Attraktivität gewonnen. Gründe hierfür sind das mit der Gründung oder Übernahme einer Praxis verbundene wirtschaftliche Risiko sowie die Möglichkeiten einer Teilzeitbeschäftigung als angestellter Arzt. 22 Prozent der Vertragsärzteschaft sind in der Region mittlerweile angestellt. Dort findet die Anstellung größtenteils in MVZ, Berufsausübungsgemeinschaften und Zweigpraxen statt (vgl. Tabelle 4).

Tabelle 4: Anzahl der Ärzte (Kopfzahlen) nach Organisations-, Praxis- und Statusform in der Region (Stand 31.12.2014) Arztstatus

Organisations- und Praxisform Zulassung Anstellung

Einzelpraxis 420 0

Medizinisches Versorgungszentrum MVZ 0 21 (§ 95 Abs. 1 Satz 2 SGB V)

Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft 222 50

Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft 54 16

KV-übergreifende 32 29 Berufsausübungsgemeinschaft

Zweigpraxis 13 34 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 25

Wird die Struktur der heutigen Organisations- und Praxisformen insgesamt betrachtet, so fällt auf, dass inzwischen nur noch die Minderheit der Vertragsärzte in der klassischen Konstellation als zugelassener Arzt in einer Einzelpraxis tätig ist. Die zugelassenen Vertragsärzte schließen sich auch hier als Freiberufler zunehmend in Berufsausübungsgemeinschaften zusammen, um durch diese Organisationsmodelle organisatorische wie wirtschaftliche Synergien zu erzielen. Die neuen Organisationsmodelle bieten zusätzliche Möglichkeiten, die wohnortnahe ambulante Versorgung sicherzustellen. Medizinische Versorgungszentren decken mehrere Fachgebiete gleichzeitig ab und können auch durch zusätzliche Nebenbetriebsstätten in der Fläche präsent sein. Zweigpraxen stellen zusätzlich zum Vertragsarztsitz betriebene Praxisstandorte dar, die unter der Prämisse genehmigt werden können, dass die Tätigkeit des Arztes am Vertragsarztsitz nicht durch die Tätigkeit an einem anderen Ort beeinträchtigt, dort aber die Versorgungssituation der Patienten verbessert wird. Die Tätigkeit in der Zweigpraxis wird entweder durch den zugelassenen Arzt selbst oder durch einen Angestellten ausgeübt. Diese Organisationsformen in Form von Nebenbetriebsstätten bieten eine zusätzliche Möglichkeit, die flächendeckende ambulante Versorgung weiterhin zu gewährleisten. Hiervon wird in vor allem in Form von Zweigpraxen Gebrauch gemacht (vgl. Tabelle 5).

Tabelle 5: Anzahl der Praxen nach Organisationsform und Art der Betriebsstätte in der Region (Stand 31.12.2014) Betriebsstätten-Art

Organisations- und Praxisform Betriebsstätte Nebenbetriebsstätte

Einzelpraxis 437 0

Medizinisches Versorgungszentrum MVZ (§ 95 Abs. 1 Satz 2 SGB V)15 3 0

Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft 97 0

Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft 11 11

KV-übergreifende 3 10 Berufsausübungsgemeinschaft

Zweigpraxis 0 18

15 beinhaltet auch Medizinische Versorgungszentren nach §95 Abs.1 Satz 2 SGB V, deren Betriebs- und Nebenbetriebsstätten KV-übergreifende oder überörtliche Berufsausübungsgemeinschaften sind 26 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

4.1.2 ALTERSSTRUKTUR Die Altersstruktur in der Vertragsärzteschaft einer Region ist ein aussagekräftiger Indikator für die Beurteilung der zukünftigen Versorgungslage, weil durch sie Voraussagen über Zeit und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen möglich sind. Die Altersstrukturen der Haus- und Fachärzteschaft sowie der Psychotherapeuten in der Region stellen sich folgendermaßen dar. Es sind deutliche Unterschiede zwischen den Versorgungsbereichen erkennbar (vgl. Abbildung 11).

Abbildung 11: Altersstrukturen: Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten in der Region

Die Altersstruktur der Hausärzteschaft ist durch hohe Anteile von über 59-Jährigen geprägt. Bereits 35 Prozent der Hausärzte sind 60 Jahre und älter und stehen damit statistisch gesehen nur noch 2 Jahre vor dem Ausscheiden aus der vertragsärztlichen Versorgung. Bei der Fachärzteschaft sind es nur 24 Prozent. Insgesamt sind 53 Prozent der Hausärzte bereits 55 Jahre und älter und müssen damit theoretisch zu einem großen Teil bis in das Jahr 2020 altersbedingt ersetzt werden (vgl. Kapitel 4.4.1). Insgesamt ergeben sich somit schon kurzfristig hohe altersbedingte Nachbesetzungsbedarfe in der hausärztlichen Versorgung. Die vorhandene Altersstruktur hat vor allem zwei Ursachen. Erstens fehlen immer häufiger jüngere Nachrücker, die für eine Verjüngung der Ärzteschaft sorgen würden. Dies gilt insbesondere für den hausärztlichen Versorgungsbereich, in dem beispielsweise im Jahre 2011 in Rheinland-Pfalz nur 239 neue Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 27

Facharztanerkennungen 501 Abgängen aus der Versorgung gegenüberstanden.16 Zweitens ist das mittlere Alter der Einsteiger in die vertragsärztliche Versorgung auf mittlerweile 44 Jahre angestiegen, d.h. die neu hinzugekommenen Leistungserbringer stehen der ambulanten Versorgung potentiell immer weniger Jahre zur Verfügung und müssen früher ersetzt werden.

4.1.3 RÄUMLICHE VERTEILUNG Ein weiterer Indikator für die Beurteilung der Versorgungslage, im Hinblick auf eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung einer Region, ist die räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft (vgl. Abbildung 12). In der Region sind 80 Prozent der Vertragsarztsitze in Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer angesiedelt, Facharztsitze sogar zu 86 Prozent. Diese stellen dort auch die Mehrheit der Vertragsärzteschaft, ebenso in , Mutterstadt und . Die Hausärzte dagegen sind in der Fläche des Kreises weiträumiger verteilt und stellen aktuell eine flächendeckende Versorgung sicher. Dennoch ist zu beachten, dass die Anzahl der Hausärzte in den Verbandsgemeinden des Rhein-Pfalz-Kreises sehr unterschiedlich ausfällt, so dass perspektivisch gesehen bereits das Ausscheiden einzelner Ärzte zu gravierenden Veränderungen führen kann. Betroffen wären davon insbesondere die Gemeinden ohne Verwaltungssitz. Die Altersstruktur und die räumliche Verteilung der derzeitigen Hausärzteschaft im Rhein- Pfalz-Kreis deuten darauf hin, dass es mittelfristig zu erheblichen Veränderungen in der Versorgungslandschaft kommen kann. Diese könnten durch deutliche Zentralisierungseffekte, verbunden mit der weiteren Ausdünnung der Praxisdichte außerhalb der größeren Gemeinden, charakterisiert sein.

16 Nach Angaben der Bezirksärztekammern Rheinland-Pfalz für die Fachgebietsanerkennungen „Allgemeinmedizin“ und „Innere und Allgemeinmedizin“ 28 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 12: Räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft in der Region

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 29

4.2 BEDARFSPLANUNG

Ein maßgebliches Instrument, das zur Erreichung einer flächendeckenden Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland beitragen soll, ist die Bedarfsplanung. Nach dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenen Richtlinien regelt diese, in welchen Planungsgebieten wie viele Vertragsärzte einer beplanten Arztgruppe rechnerisch benötigt werden und ob in diesen gegebenenfalls Unter- oder Überversorgung vorliegt. Zu deren Feststellung wird ein Versorgungsgrad mittels Arzt-Einwohner-Verhältniszahlen ermittelt. Die jüngste Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie trägt langjähriger Kritik an der zuvor bestehenden Bedarfsplanung Rechnung und implementiert eine Vielzahl von Neuerungen, die auch Auswirkungen auf die ambulante Versorgung in der Region haben. Eine dieser Neuerungen ist die Einführung einer 4-Versorgungsebenen-Systematik, die neue Planungsbereiche und Arztgruppen umfasst. Darüber hinaus werden Möglichkeiten für regionale Modifikationen eröffnet. Bisher war die Kreisregion alleiniger Planungsbereich für alle beplanten Arztgruppen. Insbesondere für die Bedarfsplanung der hausärztlichen Versorgung war dieser Planungsbereich oft unzureichend. Denn gerade in ländlichen und großräumigen Kreisen konnte im Gesamtkreis keine Unterversorgung festgestellt werden, obwohl möglicherweise durch räumliche Ungleichverteilungen der Arztsitze in Teilgebieten signifikante Lücken vorliegen. Hintergrund bei der Neueinteilung der hausärztlichen Planungsbereiche ist die Raumabgrenzung in der siedlungsstrukturellen Systematik der Mittelbereiche.17 Diese orientieren sich in ihren Raumabgrenzungen nicht nur an administrativen Grenzen, sondern auch an den Entfernungen, Lagebeziehungen, Verkehrsanbindungen und traditionellen Bindungen zwischen Gemeinden und damit an dem zu erwartenden Verhalten der Bevölkerung bei der Inanspruchnahme von Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge wie der ambulanten Versorgung. Für die Region bedeuten diese Neuerungen, dass für den hausärztlichen Versorgungsbereich mit den Mittelbereichen Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer nun drei Planungsbereiche existieren und somit die Region kleinräumiger beplant werden kann (vgl. Abbildung 13). Allerdings wurden die Städte und ihr Umland hierzu zusammengefasst, was insbesondere für Ludwigshafen die Bildung einer großräumigen Planungsregion, weit über die Stadtgrenze, zur Folge hatte. Bedarfsplanerisch wird somit die Hausärzteschaft in den kleineren Gemeinden mit derjenigen in der Stadt Ludwigshafen zusammengefasst, was sich problematisch auf die Beurteilung der tatsächlichen Versorgungslage auswirken könnte. Die fachärztliche Versorgung gliedert sich nach der neuen Systematik in drei Versorgungsebenen auf. Hier gilt die Regel: je größer der Spezialisierungsgrad desto größer der Planungsbereich. 10 Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgungsebene werden zwar wie bisher auf Kreisregionsebene beplant, doch sind

17 Nach der Systematik des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). 30 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

aus diesem Planungsbereich die Anästhesisten, Fachinternisten und Radiologen herausgenommen worden, die nun zusammen mit der neu in die Bedarfsplanung aufgenommenen Gruppe der Kinder- und Jugendpsychiater die spezialisierte fachärztliche Versorgungsebene bilden. Für diese Fachgruppen stellt die deutlich größere Raumordnungsregion Rheinpfalz den Planungsbereich dar (vgl. Abbildung 14). Demzufolge werden auch keine separaten Feststellungen mehr getroffen, ob bei diesen Arztgruppen eventuell eine Unterversorgung in der Region vorliegt. Ferner bleibt abzuwarten, inwieweit diese Arztgruppen den nun größer gewordenen Planungsbereich für Praxisverlagerungen zum Beispiel nach Ludwigshafen nutzen werden, und ob es so zu einer weiteren Zentralisierung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung kommt. Die gänzlich neu zur Bedarfsplanung hinzugekommenen Arztgruppen der gesonderten fachärztlichen Versorgung werden aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades sogar auf ganz Rheinland-Pfalz bezogen beplant. Die neue Bedarfsplanung betrachtet nicht nur die absolute Bevölkerungszahl als Planungsgrundlage, sondern sie berücksichtigt auch die unterschiedliche Demographie und Morbidität der Bevölkerung in den Planungsbereichen. Durch einen Demographiefaktor werden die allgemeinen Verhältniszahlen der Arztgruppen dahingehend modifiziert, dass die Altersstruktur und der Behandlungsbedarf der Bevölkerung im Alter von unter bzw. über 65 Jahren jeweils separat in die Bedarfsberechnung mit einbezogen werden. Das heißt, dass in Regionen mit höheren Bevölkerungsanteilen der über 65-Jährigen und einem höheren Behandlungsaufwand ein zusätzlicher Bedarf an Vertragsärzten ausgewiesen werden kann. Ferner können zum Beispiel auch regionale Besonderheiten in folgenden Bereichen für eine bedarfsgerechte Versorgung berücksichtigt werden: . Regionale Demographie: über- oder unterdurchschnittlich besetzte Altersgruppen . Regionale Morbidität: auffällige Prävalenz- und Inzidenzraten . Soziökonomische Faktoren: Einkommensarmut, Arbeitslosigkeit, Pflegebedarf . Räumliche Faktoren: Erreichbarkeiten . Infrastrukturelle Besonderheiten: Versorgungssituation im stationären Bereich

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 31

Tabelle 6: Systematik der neuen Bedarfsplanung für die Region Versorgungs- Planungsbereich18 Arztgruppen19 Relativzahl-Soll ebene (Verhältnis Arzt/Einwohner) 20

Hausärztliche Mittelbereiche: Hausärzte 1 : 1.671 Versorgung Frankenthal Ludwigshafen Speyer Allgemeine Kreisregionen: Stadt Frankenthal/Speyer/ fachärztliche Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen Rhein-Pfalz-Kreis Versorgung Frankenthal/Speyer/ Augenärzte 1: 13.399 1: 20.229 Rhein-Pfalz-Kreis Chirurgen 1: 26.230 1: 30.916 21 Frauenärzte 1: 3.733 1: 5.619 Hautärzte 1: 21.703 1: 35.704 HNO-Ärzte 1: 17.675 1: 26.943 Nervenärzte 1: 13.745 1: 28.921 Orthopäden 1: 14.101 1: 22.298 Psychotherapeuten 1: 3.079 1: 7.496 Urologen 1: 28.476 1: 45.200 Kinderärzte22 1: 2.405 1: 3.587 Spezialisierte Raumordnungsregion Anästhesisten 1 : 46.917 fachärztliche Rheinpfalz Versorgung Fachinternisten 1 : 21.508 Kinder- und 23 1 : 16.909 Jugendpsychiater Radiologen 1 : 49.095 Gesonderte Rheinland-Pfalz Humangenetiker 1 : 606.384 fachärztliche Versorgung Laborärzte 1 : 102.001 Neurochirurgen 1 : 161.207 Nuklearmediziner 1 : 118.468 Pathologen 1 : 120.910 Physikalische- und 1 : 170.542 Rehabilitationsmediziner Strahlentherapeuten 1 : 173.576 Transfusionsmediziner 1 : 1.322.452

18 Nach der Systematik des BBSR. 19 Nach Definition der Bedarfsplanung. Diese Definitionen können merklich von anderen Arztgruppendefinitionen abweichen. 20 Angegeben sind die Allgemeinen Verhältniszahlen gemäß Bedarfsplanungsrichtlinie vom 20.12.2012 für die hier betrachtete Region ohne Demografiefaktor, dessen Anwendung dazu führen kann, dass die in der Bedarfsplanung verwendeten Verhältniszahlen von den hier genannten abweichen können. 21 Verhältniszahl bezogen auf die weibliche Bevölkerung. 22 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre. 23 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre. 32 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 13: Hausärztliche Versorgungsebene in der neuen Bedarfsplanung

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 33

Abbildung 14: Fachärztliche Versorgungsebenen in der neuen Bedarfsplanung

34 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

4.3 BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION

In der Region wird der ärztliche Bereitschaftsdienst für die 407.658 Einwohner durch die zuständigen Bereitschaftsdienstzentralen in Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer sichergestellt (vgl. Abbildung 15). Bei der Zuordnung von Gemeinden zum Versorgungsgebiet einer Bereitschaftsdienstzentrale ist die KV RLP bestrebt, diese an die für die Bevölkerung nächstgelegene Zentrale anzugliedern. Sollte dies aus infrastrukturellen, organisatorischen oder ökonomischen Gründen nicht möglich sein, steht den Patienten selbstverständlich die freie Wahl der Bereitschaftsdienstzentrale zu. Wenn allerdings ein Hausbesuch benötigt wird, muss dieser bei der jeweils zuständigen Bereitschaftsdienstzentrale angefordert werden. Während die Bevölkerung im Landesdurchschnitt 9 Kilometer PKW-Fahrdistanz zurücklegen muss, um die für sie nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen, beträgt die durchschnittliche Distanz für die Bewohner der Region nur 6,1 Kilometer. 18 Prozent der Bevölkerung kann die für sie nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale in weniger als 2,5 Kilometern erreichen. Weitere 33 Prozent der Bevölkerung können in einer durchschnittlichen PKW-Fahrdistanz zwischen 2,5 und 5 Kilometern ihre nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale erreichen. 49 Prozent der Bevölkerung müssen mehr als 5 Kilometer aufwenden um ihre nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen, aber nur 18 Prozent mehr als 10 Kilometer (vgl. Abbildung 15). Für 82 Prozent der Bevölkerung beträgt die durchschnittliche PKW-Fahrdistanz somit weniger als 10 Kilometer.

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 35

Abbildung 15: Bereitschaftsdienstorganisation in Rheinland-Pfalz

36 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 16: Durchschnittliche PKW-Fahrdistanzen zur zuständigen Bereitschafts- dienstzentrale für die Bevölkerung in der Region

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 37

4.4 HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG

Eine wichtige Säule der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ist der Hausarzt. Aktuell stellen 2.719 (Stand 31.12.2014) zugelassene und angestellte Hausärzte die ambulante Versorgung der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz vor Ort sicher, dabei sind sie als erster und wichtigster Ansprechpartner unverzichtbar. Vor diesem Hintergrund sollen die Strukturen und daraus resultierenden Gefährdungen der hausärztlichen Versorgung unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden:

. Projizierter altersbedingter Nachbesetzungsbedarf bei Hausärzten bis 2020 . Erreichbarkeiten der Hausärzte . Struktur und Entwicklung der Patientenschaft . Patientenauslastung und Arbeitsintensität

4.4.1 ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG

PROJIZIERTER ALTERSBEDINGTER NACHBESETZUNGSBEDARF VON HAUSÄRZTEN BIS 2020

Die Altersstruktur der Hausärzte in der Region ist, wie bereits in Kapitel 4.1.2 beschrieben, durch einen hohen Anteil von praktizierenden Vertragsärzten im Alter von über 59 Jahren gekennzeichnet. Es kann also damit gerechnet werden, dass ein großer Anteil der Hausärzte noch in diesem Jahrzehnt altersbedingt aus der vertragsärztlichen Versorgung ausscheidet und somit ein hoher Nachbesetzungsbedarf für Hausärzte entsteht. Um Zeitpunkt und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen projizieren zu können, ist die Festlegung eines Ausscheidealters notwendig. Trotz der Aufhebung der Regelaltersgrenze von 68 Jahren für die vertragsärztliche Tätigkeit ist das mittlere Ausscheidealter insgesamt gesunken. Aktuell liegt dies für Hausärzte in Rheinland- Pfalz bei 62 Jahren. Dieser Wert wird für die nachfolgenden Betrachtungen auch für die Jahre bis 2020 als konstant angenommen. Hieraus ergibt sich folgender hausärztlicher Nachbesetzungsbedarf:

38 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Tabelle 7: altersbedingter Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 (Stand: 31.12.2014) Kopfzahl Versorgungsumfang

absolut prozentual absolut prozentual

Frankenthal 15 43% 14,5 42%

Ludwigshafen 46 51% 43,5 50%

Speyer 16 49% 16 49%

Rhein-Pfalz-Kreis 46 49% 43,5 51%

Rheinland-Pfalz 1.382 51% 1.332 51%

Während sich in Frankenthal bis in das Jahr 2020 mit 42 Prozent einer der landesweit niedrigsten altersbedingten Nachbesetzungsbedarfe der Hausärzteschaft ergibt, liegt dieser in Ludwigshafen, Speyer und dem Rhein-Pfalz-Kreis etwa im Landesschnitt. Zusätzlich problematisch ist hier, dass für zahlreiche Einzelpraxen bis 2020 Nachfolger gefunden werden müssen. Diese Praxen werden meist seit zum Teil Jahrzehnten von denselben engagierten Hausärzten geführt, für die es kaum interessierte Nachfolger gibt. Dadurch ist insbesondere die Versorgung in kleineren Gemeinden und in der Fläche gefährdet. Zahlreichen Gemeinden mit ihren Patienteneinzugsgebieten droht der Verlust der örtlichen hausärztlichen Versorgung, wenn keine Nachfolger für die vorhandenen Vertragsarztsitze gefunden werden (vgl. Abbildung 17). Dies wird dann auch Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung haben.

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 39

Abbildung 17: Räumliche Verteilung des altersbedingten Nachbesetzungsbedarfes bis 2020 in der Region

40 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

4.4.2 ERREICHBARKEITEN Die Sicherstellung der flächendeckenden und wohnortnahen ambulanten Versorgung durch Hausärzte ist ein Hauptziel der Politik und der Vertragspartner im Gesundheitswesen, sowie die ausdrückliche Erwartung der Bevölkerung. Ein Indikator für die Beurteilung der Verwirklichung dieses Ziels ist die Erreichbarkeit der nächstgelegenen Hausarztpraxis. Die Entfernung zur nächstgelegenen Hausarztpraxis ist für den Zugang der Bevölkerung zur ambulanten Versorgung aus zwei Gründen von entscheidender Bedeutung. Erstens stehen im Gegensatz zu innerstädtischen Großstadträumen in weiten Teilen des Landes nicht mehrere Hausärzte in näherer Umgebung zur Verfügung. Zweitens steigt als Folge des demographischen Wandels der Anteil älterer immobiler Patienten mit Nahversorgungsbedarf stetig an. Die durchschnittliche PKW-Fahrdistanz im Kreis Südwestpfalz zur nächstgelegenen Hausarztpraxis (Minimaldistanz) beträgt 0,7 Kilometer und weist damit den kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer vergleichbare Minimaldistanzen auf. Die gesamte Region liegt somit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 1,5 Kilometern. Etwa 84 Prozent der Bevölkerung im Rhein-Pfalz-Kreis können in maximal 1 km Fahrdistanz ihren nächstgelegenen Hausarzt erreichen (vgl. Abbildung 19). Weitere 13 Prozent der Bevölkerung müssen maximal zwischen 1 und 2,5 km Fahrdistanz aufwenden. Die restlichen 3 Prozent der Einwohner im Kreis Südwestpfalz müssen zwischen 2,5 und 5 Kilometer Fahrdistanz zur nächstgelegenen Hausarztpraxis aufwenden. Theoretisch müssen nur 49 Einwohner des Kreises mehr als 5 Kilometer Minimaldistanz zurücklegen. In den kreisfreien Städten weicht diese Verteilung nur unwesentlich ab.

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 41

Abbildung 18: Erreichbarkeiten der Hausarztpraxen in der Region

42 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 19: Gegenüberstellung der PKW-Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung im Rhein-Pfalz-Kreis

In der Realität weichen die tatsächlichen Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung jedoch von der räumlichen Verteilung der Hausärzte deutlich ab. Durchschnittlich legten die Hausarztpatienten im 4. Quartal 2013 im Rhein-Pfalz-Kreis mit 3,4 Kilometern Fahrdistanz einen fast fünfmal so langen Fahrweg zurück, als es die Inanspruchnahme der nächstgelegenen Hausarztpraxis erforderlich gemacht hätte. Hierbei spielen unter anderem persönliche Präferenzen, Verkehrsanbindungen sowie Arbeits- und Pendlerwege der Patienten eine Rolle. Nur 33 Prozent der Patienten suchten einen Hausarzt auf, dessen Praxis weniger als 1 km Fahrdistanz von ihrem Wohnsitz entfernt lag, obwohl dies rechnerisch für 84 Prozent möglich gewesen wäre. 18 Prozent der Hausarztpatienten fuhren sogar über 5 km zu einem Hausarzt, obwohl dies theoretisch für fast keinen notwendig gewesen wäre (vgl. Abbildung 19). Für die kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwighafen und Speyer ist eine derartige Auswertung bezüglich der tatsächlichen Fahrdistanzen nicht möglich, da keine Informationen zur Wohnadresse der Patienten innerhalb der Städte vorliegen.

4.4.3 STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DER PATIENTENSCHAFT Um die Situation der hausärztlichen Versorgung in einer Region beurteilen und Prognosen über zukünftige Entwicklungen abgegeben zu können, muss neben Analysen der Versorgungsstrukturen und der Bevölkerungsstruktur auch die Patientenschaft betrachtet werden.

Folgende Punkte für die hausärztliche Versorgung sind hierbei von Interesse: Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 43

. Anzahl, Geschlecht und Altersstruktur der Hausarztpatienten . Inanspruchnahmeverhalten . Prognose 2030

Da in dieser Betrachtung nur die Daten der gesetzlich versicherten Patientenschaft einbezogen werden können, wird bei den folgenden Berechnungen und Hochrechnungen die gesetzlich versicherte Bevölkerung als Bezugspopulation verwendet. Diese wurde auf Basis der Mitgliederstatistik der gesetzlichen Krankenversicherung (KM-6 Statistik) modelliert. Da hierzu keine Rohdaten auf Kreisebene vorliegen, wurden die GKV-Anteile der verwendeten Altersklassen in Rheinland-Pfalz auf die entsprechende Bevölkerung der betrachteten Region umgerechnet. Im Jahr 2011 nahmen pro Quartal durchschnittlich 203.150 Patienten aus der Region Leistungen der ambulanten Hausarztversorgung in Anspruch. Dabei war die Verteilung nach Lebensjahren in der Alterspyramide zwischen männlichen und weiblichen Hausarztpatienten nahezu identisch. Allerdings waren die absoluten Patientenzahlen der Frauen deutlich höher. Sie stellten insgesamt 59 Prozent der Hausarztpatienten, während die Männer nur auf 41 Prozent kamen (vgl. Abbildung 20). Der Grund für das mit 55 Jahren um 11 Jahre höhere mittlere Alter der Hausarztpatienten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, liegt in den Inanspruchnahmeraten der höheren Altersklassen. Die Inanspruchnahmerate ist als der altersgruppenspezifische Quotient der Hausarztpatientenzahl und der Anzahl der entsprechenden Bevölkerungsgruppe zu verstehen. Sie gibt an, wie viel Prozent der jeweiligen Altersklasse in einem bestimmten Abrechnungszeitraum Leistungen bei einem Hausarzt in Anspruch genommen haben. Insgesamt nahmen im Jahr 2011 unterdurchschnittliche 58,8 Prozent der gesetzlich Versicherten in der Region pro Quartal Leistungen der hausärztlichen Versorgung in Anspruch. Der Landesdurchschnitt liegt bei 60,4 Prozent. Mit zunehmendem Alter steigt die Inanspruchnahmerate linear an (vgl. Tabelle 8). Ein Grund für die im Landesvergleich unterdurchschnittliche Inanspruchnahmerate, kann an der im Vergleich zu ländlichen Regionen höheren Facharztdichte liegen. Es kann hier eher direkt der Facharzt aufgesucht werden, während in ländlichen Räumen der Hausarzt tendenziell erster Ansprechpartner bleibt. Dies wird besonders bei den unter 18-Jährigen deutlich, für die der Hausarzt in ländlichen Regionen deutlich häufiger als in städtischen Räumen auch als Kinderarzt fungiert. Der Landesdurchschnitt in der Inanspruchnahme liegt in dieser Altersklasse bei 35 Prozent.

44 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 20: Geschlechterstrukturen in der hausärztlichen Versorgung in der Region

Tabelle 8: Patientenzahlen nach Altersklassen und Inanspruchnahmeraten in der Region 2011 Altersklasse gesetzlich Anteil der Anzahl Inanspruchnahmerate Versicherte Altersklasse an Hausarztpatienten innerhalb der Bevölkerung allen gesetzlich innerhalb der Altersklassen im der Versicherten Altersklassen im Quartalsschnitt Altersklasse (in %) Quartalsschnitt

0 bis 17 56.016 16,2% 16.320 29,1%

18 bis 44 113.018 32,7% 55.142 48,8%

45 bis 64 101.502 29,4% 66.071 65,1%

65 bis 79 54.811 15,9% 46.987 85,7%

Über 80 20.397 5,9% 18.630 91,3%

Insgesamt 345.743 100,0% 203.150 58,8%

Den zentralen Parameter für eine Schätzung der zukünftigen Zahl an Hausarztpatienten bildet die Inanspruchnahmerate in unterschiedlichen Altersklassen, die für den Prognosezeitraum als konstant angenommen und mittels der Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 45

Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Landesamtes hochgerechnet wird. Sicherlich ist mit dieser Annahme eines konstanten Patientenverhaltens eine nicht unerhebliche Prognoseunsicherheit verbunden, doch lassen sich die Auswirkungen des medizinischen Fortschritts und Veränderung der Lebensstile auf den Behandlungsbedarf nur sehr eingeschränkt vorhersagen und demzufolge nicht in quantifizierbaren Veränderungen ausdrücken. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass auch im Jahr 2030 von der Bevölkerung die hausärztliche Versorgung noch bevorzugt in Anspruch genommen werden dürfte. Gerade der Hausarzt zeichnet sich auch in Zukunft insbesondere durch den persönlichen Kontakt aus. Für die Region ergibt sich nach dieser Methode folgende Entwicklung der Patientenzahlen (vgl. Tabelle 9).

Tabelle 9: Prognose der Hausarzt-Patientenzahlen 2030 in der Region Altersklasse Patientenzahl Patientenzahl Entwicklung Entwicklung 2011 2030 absolut prozentual

0 bis 17 16.320 15.153 -1.167 -7,2%

18 bis 44 55.142 48.384 -6.757 -12,3%

45 bis 64 66.071 59.077 -6.994 -10,6%

65 bis 79 46.987 56.821 +9.834 +20,9%

Über 80 18.630 26.566 +7.936 +42,6%

Insgesamt 203.150 206.002 +2.852 +1,4%

Die Anzahl der Hausarztpatienten wird bis zum Jahr 2030 um etwas über ein Prozent auf durchschnittlich 206.200 im Quartal ansteigen. Hauptgrund hierfür ist, dass der Rückgang in den jüngeren Altersklassen deutlich unter dem Landesschnitt liegt, während der Anstieg in den höheren Altersklassen im Landesvergleich überdurchschnittlich ausfällt.

4.4.4 BEHANDLUNGSHÄUFIGKEITEN UND BEHANDLUNGSBEDARF Mit Betrachtung des altersbedingten Nachbesetzungsbedarfes, den Erreichbarkeiten der hausärztlichen Versorger und der Patientenschaft wurde versucht, die Strukturen der hausärztlichen Versorgung zu erfassen. Zielsetzung war die Identifizierung und Prognostizierung möglicher Gefährdungen der hausärztlichen Versorgung. Abschließend stellt sich die Frage, ob es nicht schon heute in der Versorgungsrealität zu Versorgungsengpässen kommt, ober ob die Region von negativen Entwicklungen in der hausärztlichen Versorgung überdurchschnittlich betroffen ist. Zwei verfügbare Kennzahlen zur Bewertung der hausärztlichen Versorgungssituation sind die Behandlungshäufigkeit und der Behandlungsbedarf. Die Behandlungshäufigkeit wurde anhand der Anzahl der Behandlungsfälle je hausärztlichem Versorgungsauftrag im Quartalsschnitt für das Jahr 2013 ermittelt. Ein 46 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Behandlungsfall repräsentiert hierbei die Abrechnung einer kurativen ambulanten Leistung an einem GKV-Patienten im betrachteten Quartal. Die Städte Ludwigshafen und Speyer weisen mit 1.046 bzw. 1.052 Behandlungsfällen je hausärztlichem Versorgungsauftrag durchschnittliche Behandlungshäufigkeiten auf. Diese liegen fast exakt im Landesdurchschnitt von 1.040 Behandlungsfällen. Die Stadt Frankenthal und der Rhein-Pfalz-Kreis dagegen, weisen um 9 Prozent über dem Landesschnitt liegende Behandlungshäufigkeiten auf. Die kreisfreien Städte Neustadt, , Mainz und Trier weisen die geringsten Behandlungsfälle je hausärztlichem Versorgungsauftrag auf, während in den Kreisen , Cochem-Zell und Kaiserslautern die höchsten Behandlungsfallzahlen der hausärztlichen Versorger vorzufinden sind (vgl. Abbildung 21). Zusätzlich zur Behandlungshäufigkeit wurde der auf diesen Behandlungsfällen basierende Behandlungsbedarf ermittelt, indem jedem Behandlungsfall eine dafür vorgesehene zeitliche Beanspruchung zugeordnet wurde. Dieser Zeitbedarf ist der erforderliche Zeitaufwand in Minuten, der im EBM24 für abrechenbare Leistungen einzelnen festgesetzt ist. Der daraus resultierende Behandlungsbedarf der Hausärzte war in den Städten Ludwigshafen und Speyer wiederum durchschnittlich ausgeprägt, während er in der Stadt Frankenthal und dem Rhein-Pfalz-Kreis 9 bzw. 10 Prozent über dem Landesschnitt lag. Ein überdurchschnittlich hoher Behandlungsbedarf ist in fast allen Kreisen an der westlichen Grenze von Rheinland-Pfalz, des Weiteren nördlich von Koblenz und in Teilen der Rheinpfalz messbar (vgl. Abbildung 22). Ein zum Teil deutlich unterdurchschnittlicher Behandlungsbedarf ist in fast allen kreisfreien Städten, mit Ausnahme von Pirmasens und Zweibrücken, feststellbar. Großräumig weisen die Region Rheinhessen und die Region Koblenz den am stärksten unterdurchschnittlichen Behandlungsbedarf aus. Zusammenfassend betrachtet, ist die hausärztliche Versorgung in den Städten Ludwigshafen und Speyer durch durchschnittliche Behandlungshäufigkeiten und Behandlungsbedarfe geprägt, während in der Stadt Frankenthal und im Rhein-Pfalz- Kreis diese Kennzahlen überdurchschnittlich hoch ausfallen. Falls in den nächsten Jahren der hohe Anteil altersbedingt wegfallender Hausarztsitze nicht vollständig wiederbesetzt werden kann, droht eine deutliche Zunahme der Arbeitsverdichtung bei den verbliebenen Vertragsärzten.

24 Einheitlicher Bewertungsmaßstab: Gebührenordnungsziffernkatalog für die Abrechnung vertragsärztlich ambulant erbrachter Leistungen in Deutschland. Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 47

Abbildung 21: Behandlungshäufigkeiten der Hausärzte in Rheinland-Pfalz 2013 (Quartalsschnitt)

48 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Abbildung 22: Behandlungsbedarf der Hausärzte in Rheinland-Pfalz 2013

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 49

5 Weitere Leistungsanbieter des Gesundheitswesens

5.1 STATIONÄRE VERSORGUNG

Die Vielzahl von Leistungsanbietern in der medizinischen Versorgung bildet ein komplexes System, in dem alle Akteure miteinander in Beziehung stehen. Die ambulante vertragsärztliche Versorgung fungiert in diesem System als Koordinator und Lotse für die gesetzlich Versicherten vor Ort. Neben der Verordnung von Medikamenten, Heil- und Hilfsmitteln für die örtlichen Leistungsanbieter interagieren die niedergelassenen und angestellten Vertragsärzte in ihrer täglichen Arbeit insbesondere auch mit dem stationären Versorgungssektor, beispielsweise durch die Überweisung ihrer Patienten zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser sowie deren Nachsorge nach erfolgter Krankenhausentlassung. Insbesondere der fortdauernde Anstieg in der Nachsorge von stationären Behandlungsfällen im ambulanten Sektor hat zunehmend an Bedeutung gewonnen, da die Anzahl der Krankenhausfälle einerseits deutlich angestiegen sowie andererseits die durchschnittliche Verweildauer der Patienten in den Krankenhäuser merklich gesunken ist. 25 Die in Deutschland formal immer noch relativ strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung wird in der Realität durch vielfältige Überschneidungen zwischen den beiden Sektoren mittlerweile zunehmend überwunden. So wird etwa dem stationären Versorgungsbereich zunehmend die Möglichkeit gegeben, sich auch an der ambulanten Versorgung zu beteiligen. Dies kann in Form der Trägerschaft von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erfolgen. Daneben sind die für besondere Leistungen in der ambulanten Versorgung ermächtigten Ärzte in der Regel Krankenhausärzte. Demgegenüber können niedergelassene Vertragsärzte als Belegärzte in Krankenhäusern tätig werden. Zur Sicherstellung einer hochwertigen, flächendeckenden und wohnortnahen Gesundheitsversorgung müssen deshalb stationäre Einrichtungen bei der Analyse der Versorgungsstrukturen mitberücksichtigt werden. In der Region wird die stationäre Versorgung durch insgesamt sechs Krankenhäuser in den Städten Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer sichergestellt. Zusammen sind diese sind im vom zuständigen Ministerium aufgestellten Landeskrankenhausplan Rheinland-Pfalz als Plankrankenhäuser ausgewiesen und somit zur stationären Versorgung und Abrechnung mit den Krankenkassen zugelassen. Der Landeskrankenhausplan weist die Anzahl der Planbetten in den einzelnen Fachgebieten aus. Es sind folgende Planbettenzahlen ausgewiesen (vgl. Tabelle 10).

25 Anstieg der Krankenhausfälle von 2005 bis 2011: + 11% (von 16,5 auf 18,3 Mio.), Quelle: AOK- Krankenhausreport 2012. Rückgang der durchschnittlichen Verweiltage von 2005 bis 2011: - 11% (von 8,7 auf 7,7), Quelle: Statistisches Bundesamt. 50 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Tabelle 10: Stationäres Versorgungsangebot in der Region26 Anzahl Bettendichte Bettendichte Fachgebiet Planbetten absolut relativ zu RLP

Innere Medizin 813 196 +3%

Geriatrie 30 7 +81%

Kinder- u. Jugendmedizin 135 33 +43%

Dermatologie 48 12 +337%

Strahlentherapie 31 7 +120%

Neurologie 88 21 -23%

Chirurgie 405 98 -14%

Kardiovaskularchirurgie 59 14 +186%

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie 17 4 +58%

Unfallchirurgie / Orthopädie 150 36 -3%

Urologie 110 27 +5%

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 73 18 +28%

Augenheilkunde 35 8 +33%

Gynäkologie / Geburtshilfe 189 46 +3%

Intensivmedizin / Anästhesie 93 22 +20%

Erwachsenenpsychiatrie 155 37 -39%

Kinder- und Jugendpsychiatrie 20 5 -29%

Tagesklinik 54 13 -20% Erwachsenenpsychiatrie

Tagesklinik Ki- u. Ju.psych. 20 5 +4%

Tagesklinik Innere Medizin 46 11 +131%

Tagesklinik Kinder- u. 6 1 +383% Jugendmedizin

Tagesklinik 6 1 +100% Intensivmedizin/Anästhesie

Gesamt 2.583 623 -2%

Um das stationäre Versorgungsangebot regional vergleichen zu können, kann die Bettendichte, d.h. die Anzahl der einzelnen Fachbetten je 100.000 Einwohner, zum Landesschnitt in Relation gesetzt werden.

Quelle: Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, Fortschreibung des Landeskrankenhausplans (Stand: 15.01.2015). Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 51

Insgesamt sind in der Region 2.583 Planbetten im Krankenhausplan zur stationären Versorgung ausgewiesen. Die Bettendichte ist mit 623 Betten auf 100.000 Einwohner insgesamt um 2 Prozent niedriger als im Landesschnitt von Rheinland-Pfalz. Es gilt zu beachten, dass stark überdurchschnittliche Bettendichten keinesfalls zwingend Überversorgung ausdrücken. Vielmehr versorgen die Krankenhäuser der Region in vielen Fachgebieten auch noch weitere Kreise mit. Dies geschieht größtenteils durch das Klinikum der Stadt Ludwigshafen mit seinen 13 Fachgebieten, welches alleine über 900 der Planbetten in der Region anbietet. Hierdurch sind in der Region auch nur in 9 der 31 beplanten Fachgebiete überhaupt keine Planbetten ausgewiesen. Fachgebiete mit unterdurchschnittlichen Bettendichten bedeuten hier nicht zwingend eine Unterversorgung, da eine Versorgung auch durch andere Kreise und kreisfreie Städte erfolgt.

5.2 ANBIETER UND EINRICHTUNGEN MEDIZINISCH-PFLEGERISCHER LEISTUNGEN

Das Spektrum der Leistungsanbieter im Gesundheitswesen ist breit gefächert. Neben dem stationären Sektor ist eine Vielzahl von weiteren, den ambulanten Sektor ergänzenden Anbietern und Einrichtungen medizinisch-pflegerischer Leistungen von Nöten, um eine optimale Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung vor Ort zu gewährleisten. In der Region sind medizinisch-pflegerische Leistungsanbieter aus folgenden Bereichen der Gesundheitsversorgung vorhanden:

52 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Tabelle 11: Anbieter und Einrichtungen medizinisch-pflegerischer Leistungen in der Region27 Anbieter und Einrichtungen Anzahl

Apotheken 49

Ambulante Pflegedienste 50

Rettungswachen 7

Notarztstandorte 6

Sozialpsychiatrische Dienste 3

Selbsthilfegruppen 56

Einrichtungen der Altenhilfe 42

Einrichtungen für Menschen mit Behinderung 15

Pflegestützpunkte 13

Suchtberatungsstellen 11

Tagesstätten für psychisch kranke Menschen 2

Hospize 2

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Aktualität und Vollständigkeit, und es kann nicht beurteilt werden, ob durch diese Anbieter und Einrichtungen der sektorenübergreifende Bedarf der Bevölkerung an Leistungen der Gesundheitsversorgung in der Region gedeckt werden kann.

27 Quelle: Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz , Einrichtungen des Gesundheitswesens (Stand 2014). Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 53

6 Morbidität: Krankheitslast und Krankheitsspektren Ein für die Inanspruchnahme und damit benötigten Strukturen der ärztlichen Versorgung maßgeblicher Parameter ist die als Morbidität bezeichnete Krankheitslast der Bevölkerung. In Wechselwirkung mit dem Altersstrukturwandel der Patientenschaft kommt es zu einem Wandel der Krankheitsspektren. Ein immer größerer Anteil der Bevölkerung ist wegen des gleichzeitigen Auftretens mehrerer chronischer Krankheiten auf medizinische Versorgung angewiesen. Die Häufigkeit derartiger Krankheitsbilder steigt mit zunehmendem Alter der Patienten deutlich an. Wie im einleitenden Kapitel erwähnt, stellt diese Multimorbidität von variablen Anteilen der Bevölkerung eine der Hauptherausforderungen für die vertragsärztliche Versorgung dar. Multimorbide Patienten erfordern einen zumeist lebenslangen begleitenden Behandlungsprozess, der sich für die Vertragsärzteschaft wie folgt darstellt:

. Hohe Behandlungshäufigkeit (hohe Zahl an Arzt-Patienten-Kontakten) . Intensiver Behandlungsbedarf (hohe zeitliche Beanspruchung pro Patient) . Zunehmender Bürokratieaufwand durch vorgeschriebene Behandlungspfade . Zunehmender Koordinationsaufwand durch Notwendigkeit der Abstimmung des Behandlungsprozesses mit den ambulanten und stationären Arztkollegen

Die Kenntnis der regional unterschiedlichen Häufigkeiten dieser Krankheitsmuster kann ein wichtiger Indikator zur Bestimmung des regionalen Behandlungsbedarfes der Bevölkerung sein. Um die Häufigkeit von Krankheiten bzw. Multimorbidität als aussagekräftigen Indikator für die regionale Krankheitslast der Bevölkerung analysieren zu können, wurde folgende Methodik angewandt:

. Auswertung der vertragsärztlich gestellten Diagnosen im Jahr 2011 . Als multimorbid gezählt wurden nur diejenigen Patienten, bei denen mindestens 3 chronische Krankheiten28 in mindestens 2 Quartalen diagnostiziert wurden

28 Nach Maßgabe der Liste des Bundesversicherungsamtes (BVA), das für den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2011 80 Krankheiten berücksichtigt hat. 54 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

. Für die Berechnung der Krankheitslast in Form von Diagnoseraten wurde zur Bestimmung der zugrunde gelegten Grundgesamtheit die Mitgliederstatistik der gesetzlichen Krankenversicherten29 verwendet und der landesweite Anteil der GKV-Versicherten auf die Bevölkerungszahl des Kreises umgerechnet

Auf diesem Modell basierend können für das Jahr 2011 insgesamt 521.264 gesetzlich Krankenversicherte in Rheinland-Pfalz als multimorbide Patienten identifiziert werden, was 15,4 Prozent der Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Die Häufigkeiten fallen auf Kreisebene regional sehr unterschiedlich aus (vgl. Abbildung 23). Während die westlichen Kreise, mit Ausnahme der Region Trier, im Vergleich zum Landesschnitt überdurchschnittlich hohe Diagnoseraten aufweisen, nimmt die Häufigkeit der multimorbiden Patienten nach Norden und Osten hin tendenziell ab. Dort finden sich die landesweit am stärksten unterdurchschnittlichen Krankheitslasten der Bevölkerung durch multimorbide Patienten. Insbesondere sind hier die Region Mainz, der Kreis sowie die Stadt Koblenz und die Westerwaldregion zu nennen.

29 KM-6 Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit 2011 (Stichtag 01.07.2011). Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 55

Abbildung 23: Multimorbidität in Rheinland-Pfalz 2011

56 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

In der Region können etwa 16 Prozent der GKV-Mitglieder als multimorbide Patienten identifiziert werden, welches ein durchschnittlicher Wert ist. Nun stellt sich die Frage, inwiefern dies durch regionale Besonderheiten erklärt werden kann und durch welche chronischen Krankheitsspektren diese Krankheitslasten hervorgerufen werden. Als ein Grund für einen hohen bzw. niedrigen Anteil multimorbider Patienten an den gesetzlich Krankenversicherten könnte die regionale Altersstruktur vermutet werden. Doch kann hierbei nicht zwingend ein monokausaler Zusammenhang hergestellt werden, da in Rheinland-Pfalz Regionen mit ähnlichen Altersstrukturen sowohl mit deutlich überdurchschnittlicher als auch mit unterdurchschnittlicher Morbidität vorzufinden sind. Vielmehr können die chronischen Krankheitsspektren der multimorbiden Patienten regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, und somit die Krankheitslast der Bevölkerung beeinflussen. Bei einer Betrachtung der 12 am häufigsten diagnostizierten chronischen Krankheiten in Rheinland-Pfalz, fallen in der Region deutliche Unterschiede im Vergleich zum Landesschnitt auf (vgl. Tabelle 12). Fast alle betrachteten chronischen Krankheiten werden überdurchschnittlich häufig bei den gesetzlich Krankenversicherten diagnostiziert und verursachen somit eine überdurchschnittliche Krankheitslast. Ausnahme sind lediglich die Ischämische Herzkrankheit und die Herzinsuffizienz. Die durch multimorbiden Patienten verursachte Krankheitslast ist im Landesvergleich allerdings nur durchschnittlich ausgeprägt, da sie nur bei 7 der 12 häufigsten chronischen Krankheiten die Mehrheit der Patienten stellen.

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 57

Tabelle 12: Dokumentierte Morbidität in der Region: Diagnoseraten der 12 in Rheinland- Pfalz am häufigsten diagnostizierten chronischen Krankheiten im Landesvergleich Patienten mit entsprechender Multimorbide Patienten Diagnose (gesamt) mit entsprechender Diagnose

Rang Chronische Krankheit

RLP

%)

(%) (

(%)

(%)

den den

Patienten Patienten

Patienten Patienten

bei bei

(%)

Anzahl Anzahl

Anteil

insgesamt

Versicherten

Abweichung vom

Landesschnitt Landesschnitt

Anteilden an

Anteil an den gesetzlich Anteilden an

multimorbiden

1 Hypertonie 86.673 25,07 24,45 +2,48 42.298 48,80 76,06

2 Diabetes mellitus 38.758 11,21 10,17 +9,26 23.867 61,58 42,92

3 Ischämische Herzkrankheit 22.606 6,54 6,78 -3,63 15.742 69,64 28,31

4 Depression 40.147 11,61 10,90 +6,09 16.100 40,10 28,95

Osteoarthrose der großen 5 21.499 6,22 5,94 +4,43 10.107 47,01 18,17 Gelenke

6 Herzinsuffizienz 13.304 3,85 4,10 -6,52 8.934 67,15 16,06

Emphysem / Chronische 7 21.778 6,30 5,24 +16,75 10.753 49,38 19,34 obstruktive Bronchitis

Atherosklerose, periphere 8 14.717 4,26 3,91 +8,09 9.116 61,94 16,39 Gefäßerkrankung

9 Vorhofarrhythmie 11.222 3,25 3,04 +6,32 7.663 68,29 13,78

10 Niereninsuffizienz 10.846 3,14 2,61 +16,89 7.906 72,89 14,22

Erkrankungen der 11 12.044 3,48 3,37 +3,25 6.605 54,84 11,88 Herzklappen

12 Angsterkrankungen 16.295 4,71 4,35 +7,76 5.885 36,12 10,58

Da die an dieser Stelle zugrunde gelegte Definition von Multimorbidität eine Patientenpopulation mit mindestens 3 chronischen Krankheiten umfasst, soll abschließend untersucht werden, ob sich in der Betrachtung der 10 häufigsten Dreifach-Kombinationen an chronischen Krankheiten Bestätigungen bisher gemachter Beobachtungen in den chronischen Krankheitsspektren finden lassen. Die häufigste Dreifach-Kombination chronischer Krankheiten in Rheinland-Pfalz lautet Diabetes mellitus - Ischämische Herzkrankheit - Hypertonie und wird bei 11,8 Prozent der multimorbiden Patienten in der Region diagnostiziert (vgl. Tabelle 13). Diese Kombination wird damit leicht unterdurchschnittlich häufig bei den multimorbiden Patienten diagnostiziert. Ferner werden alle jene Dreifach-Kombination chronischer Krankheiten unterdurchschnittlich häufig diagnostiziert, die mit der Ischämischen 58 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

Herzkrankheit und/oder der Herzinsuffizienz jene beiden chronischen Krankheiten beinhalten, welche als einzige bei den allen Patienten in der Region unterdurchschnittlich häufig diagnostiziert wurden. Dementsprechend werden die Krankheitsspektren multimorbider Patienten am stärksten überdurchschnittlich häufig diagnostiziert, welche mit dem Diabetes mellitus, der Niereninsuffizienz oder dem Emphysem/chronische obstruktive Bronchitis diejenigen chronischen Krankheiten beinhalten, welche die überdurchschnittlichste Krankheitslast bei allen Patienten in der Region verursacht.

Tabelle 13: Krankheitsspektren der multimorbiden Patienten in der Region Rang Kombination chronischer Krankheiten Anteil an den Abweichung vom RLP Multimorbiden Landesschnitt (in %) Patienten (in %)

Diabetes mellitus - Ischämische Herzkrankheit - 1 11,88 -0,92 Hypertonie

2 Diabetes mellitus - Depression - Hypertonie 7,38 +6,30

Herzinsuffizienz - Ischämische Herzkrankheit - 3 6,16 -11,18 Hypertonie

4 Diabetes mellitus - Herzinsuffizienz - Hypertonie 6,33 -4,03

Diabetes mellitus - Hypertonie - Atherosklerose, 5 6,68 +9,03 periphere Gefäßerkrankung

Diabetes mellitus - Osteoarthrose der großen 6 6,11 +4,18 Gelenke - Hypertonie

Diabetes mellitus - Hypertonie - 7 6,57 +17,15 Niereninsuffizienz

Ischämische Herzkrankheit - Hypertonie - 8 5,47 +0,46 Atherosklerose, periphere Gefäßerkrankung

Depression - Ischämische Herzkrankheit - 9 4,74 -6,52 Hypertonie

Diabetes mellitus - Hypertonie - Emphysem / 10 5,73 +13,79 Chronische obstruktive Bronchitis

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 59

Das aufgrund dieser Betrachtungen der Multimorbidität für die Region identifizierte Muster der regionalen Krankheitslast lässt sich wie folgt zusammenfassen: . Insgesamt weist die Region eine durch chronische Krankheiten verursachte überdurchschnittliche Krankheitslast auf, was aber nicht auf eine überdurchschnittliche Häufigkeit multimorbider Patienten zurückzuführen ist. . Die meisten betrachteten chronischen Krankheiten werden überdurchschnittlich häufig diagnostiziert. Daraus kann abgeleitet werden, dass aufgrund des prognostizierten Anstiegs der Hausarztpatientenzahl, sowie der altersstrukturell bedingten Zunahme von multimorbiden Patienten und ihres Behandlungsbedarfes, auch zukünftig in der Region weiterhin ein hoher Bedarf an Vertragsärzten zur Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung bestehen wird. Dies sicherzustellen wird eine Herausforderung darstellen, die ein hohes Engagement vor Ort erfordern wird, die aber nicht ohne die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene bewältigt werden kann.

60 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

7 Verzeichnisse

7.1 VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN

Abbildung 1: Übersichtskarte ...... 9 Abbildung 2: Siedlungs- und Verwaltungsstruktur ...... 11 Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013 ...... 14 Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013 nach Altersklassen und Geschlecht in der Region ...... 15 Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013: In der Region und Rheinland-Pfalz ...... 15 Abbildung 6: Altersgruppenanteile 2013 und 2030: In der Region und Rheinland-Pfalz ...... 16 Abbildung 7: Bevölkerungsprognose 2013 bis 2030: In der Region und Rheinland-Pfalz ...... 17 Abbildung 8: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz (Mittlere Variante) ...... 18 Abbildung 9: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Unter 18-Jährige (Mittlere Variante) ...... 19 Abbildung 10: Bevölkerungsprognose 2030 für Rheinland-Pfalz: Über 80-Jährige (Mittlere Variante) ...... 20 Abbildung 11: Altersstrukturen: Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten in der Region ...... 26 Abbildung 12: Räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft in der Region ...... 28 Abbildung 13: Hausärztliche Versorgungsebene in der neuen Bedarfsplanung ...... 32 Abbildung 14: Fachärztliche Versorgungsebenen in der neuen Bedarfsplanung ...... 33 Abbildung 15: Bereitschaftsdienstorganisation in Rheinland-Pfalz ...... 35 Abbildung 16: Durchschnittliche PKW-Fahrdistanzen zur zuständigen Bereitschaftsdienstzentrale für die Bevölkerung in der Region ...... 36 Abbildung 17: Räumliche Verteilung des altersbedingten Nachbesetzungsbedarfes bis 2020 in der Region ...... 39 Abbildung 18: Erreichbarkeiten der Hausarztpraxen in der Region...... 41 Abbildung 19: Gegenüberstellung der PKW-Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung im Rhein-Pfalz-Kreis ...... 42 Abbildung 20: Geschlechterstrukturen in der hausärztlichen Versorgung in der Region...... 44 Abbildung 21: Behandlungshäufigkeiten der Hausärzte in Rheinland-Pfalz 2013 (Quartalsschnitt) ...... 47 Abbildung 22: Behandlungsbedarf der Hausärzte in Rheinland-Pfalz 2013 ...... 48 Abbildung 23: Multimorbidität in Rheinland-Pfalz 2011 ...... 55

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 61

7.2 VERZEICHNIS DER TABELLEN

Tabelle 1: Die Region im sozio-demographischen Vergleich ...... 13 Tabelle 2: Sozioökonomische Regionalindikatoren auf Kreisebene im Vergleich ...... 22 Tabelle 3: Vertragsärztezahl und Versorgungsaufträge in der Region (Stand 31.12.2014) ...... 24 Tabelle 4: Anzahl der Ärzte (Kopfzahlen) nach Organisations-, Praxis- und Statusform in der Region (Stand 31.12.2014) ...... 24 Tabelle 5: Anzahl der Praxen nach Organisationsform und Art der Betriebsstätte in der Region (Stand 31.12.2014) ...... 25 Tabelle 6: Systematik der neuen Bedarfsplanung für die Region...... 31 Tabelle 7: altersbedingter Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 ...... 38 Tabelle 8: Patientenzahlen nach Altersklassen und Inanspruchnahmeraten in der Region 2011 .... 44 Tabelle 9: Prognose der Hausarzt-Patientenzahlen 2030 in der Region ...... 45 Tabelle 10: Stationäres Versorgungsangebot in der Region ...... 50 Tabelle 11: Anbieter und Einrichtungen medizinisch-pflegerischer Leistungen in der Region ...... 52 Tabelle 12: Dokumentierte Morbidität in der Region: Diagnoseraten der 12 in Rheinland-Pfalz am häufigsten diagnostizierten chronischen Krankheiten im Landesvergleich ...... 57 Tabelle 13: Krankheitsspektren der multimorbiden Patienten in der Region ...... 58

62 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis

7.3 QUELLENVERZEICHNIS

Bedarfsplanungsrichtlinie vom 19.12.2013: www.g-ba.de > Informationen > Richtlinien

Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) (Hrsg.) (2014): INKAR 2013 – Indikatoren zur Stadt- und Raumentwicklung Ausgabe 2011. Selbstverlag. Bonn

Klauber/Geraedts/Friedrich/Wasem (Hrsg.) (2012): Krankenhaus-Report 2012. .

Mitgliederstatistik der gesetzlichen Krankenversicherung 2011: www.bmg.bund.de > Krankenversicherung > Zahlen und Fakten > Mitglieder und Versicherte

Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), Krankheitsauswahl für das Ausgleichsjahr 2011: www.bundesversicherungsamt.de > Risikostrukturausgleich > Festlegungen

Raumgliederungen auf Regionsbasis: www.bbsr.bund.de > Themen > Raumbeobachtung > Downloads

Regionaldaten des Statistischen Landesamtes: www.statistik.rlp.de > Regionaldaten > Meine Heimat

Rheinland-Pfalz 2060 - dritte regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes: www.statistik.rlp.de > Staat und Gesellschaft > Demografischer Wandel

Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis 63

Impressum

Herausgeber Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) Isaac-Fulda-Allee 14 55124 Mainz

Konzeption & Text Markus Steinmetz und Thomas Christ Ressort Versorgungsforschung, Abteilung Sicherstellung

Kontakt Telefon: 06131 326-326 Fax: 06131 326-327 E-Mail: [email protected] Internet: www.kv-rlp.de

Hinweise Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in den Texten auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die männliche Form schließt die weibliche mit ein.

Für den – auch teilweisen – Nachdruck von Texten, Grafiken und dergleichen ist das schriftliche Einverständnis der KV RLP Voraussetzung

Stand Februar 2015