2 Days in New York
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2 DAYS IN NEW YORK Ein Film von Julie Delpy Frankreich, 2012, 91 Min. Verleih: Xenix Filmdistribution GmbH Tel. 044 296 50 40 Fax 044 286 50 45 [email protected] www.xenixfilm.ch Start: 17. Mai 2012 Bilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlich SYNOPSIS Fünf Jahre sind vergangen, seit Marion (Julie Delpy) mit ihrem amerikanischen Freund einen katastrophalen Kurzurlaub bei ihren Eltern in Paris verbrachte. Die beiden haben den gemeinsamen Lebensabschnitt längst hinter sich, Fotografin Marion wohnt jetzt mit Sohnemann im Big Apple und verliebt sich in Mingus (Chris Rock), den alleinerziehenden Vater einer siebenjährigen Tochter. Ist er der Mann fürs Leben? Im Prinzip ja. Doch der Härtetest lässt nicht lange auf sich warten: Diesmal taucht Marions kauziger Vater (Albert Delpy) in New York auf – mit ihrer neurotischen Schwester Rose (Alexia Landeau) und ihrem unerträglich aufdringlichen Ex-Freund Manu (Alex Nahon) im Schlepptau. Der Kulturschock zwischen arroganten Franzosen und pragmatischen Amis vollzieht sich nicht nur in sprachlichen Tücken, sondern eskaliert in skurrilen Marotten und Provokationen, die selbst das scheinbar feste Fundament in Mingus’ und Marions Beziehung bröckeln lassen. Denn auch zwei hektisch kurze Tage bieten leider reichlich Gelegenheit, sich Wahrheiten an den Kopf zu werfen, die man und frau später bereuen … 2 DAYS IN PARIS war der Überraschungserfolg des Jahres 2007 – eine hinreissend spontane Independent-Komödie, so romantisch wie ein Truffaut, so witzig wie Woody Allen. Obwohl Sequels von Kultfilmen oft zum Scheitern verurteilt sind, ging Julie Delpy mit 2 DAYS IN NEW YORK das Wagnis ein – und gewinnt auf ganzer Linie. Witzig und unterhaltsam spricht sie Themen an, die uns alle bewegen: Familie, Politik, Sex, Ideale, Religion, Sex, Gott und die Welt! Dabei verzichtet sie auf eine direkte Fortsetzung und erzählt aus einem völlig neuen Lebensabschnitt ihrer Heldin. Mal bissig und böse, mal spöttisch und ironisch spielt Delpy mit Vorurteilen, Klischees und Alltagsproblemen, wenn sie Marion, ihre Familie und ein paar nichtsahnende New Yorker - ohne Atem zu holen - aufeinanderprallen lässt. Mit US-Starkomiker Chris Rock, Independent-Ikone Vincent Gallo, Gaststar Daniel Brühl sowie der nahezu kompletten Besetzung von 2 DAYS IN PARIS an ihrer Seite präsentiert Julie Delpy ein grossartiges Kinovergnügen. 2 DAYS IN NEW YORK – genau der richtige Film für alle, die glauben, sie hätten wirklich schon alles über die Liebe gesehen… PRODUKTIONSNOTIZEN Es ist ein grosser Schritt in einer Beziehung: Das erste Treffen mit der Verwandtschaft. Da ist Nervosität ganz selbstverständlich, und es dauert eine Weile, bis man mit jedem warm wird. Doch meistens geht alles glatt. Wenn man nicht in Mingus’ Haut steckt. Denn niemand hat den armen Kerl vor den Franzosen gewarnt! Nachdem Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Julie Delpy 2009 ihren düsteren Thriller THE COUNTESS (2009) gedreht hatte, entschied sie, dass es Zeit war für eine Komödie – ein Genre, in dem sie sich bereits zwei Jahre zuvor als Meisterin erwiesen hatte: Mit 2 DAYS IN PARIS (2007), ihrer erfolgreichen Romantikkomödie, in der ihr Schauspielkollege Adam Goldberg vor der Kamera zur Seite stand. „Ich dachte: Okay, warum eigentlich keine Fortsetzung?“, sagt Delpy. „Aber mir war klar, dass ich kein Sequel mit der selben männlichen Besetzung drehen konnte. Das würde zu sehr an BEFORE SUNSET (2004) und BEFORE SUNRISE (1995) erinnern“ – zwei wundervolle romantische Komödien, in denen sie unter der Regie von Richard Linklater gemeinsam mit Ethan Hawke die Hauptrolle gespielt hat. „Aus Respekt vor diesen beiden Filmen und vor Richard und Ethan konnte ich das einfach nicht tun.“ Also verbrachte Delpy die folgenden zwei Jahre damit, sich ihrer Gewohnheit entsprechend Notizen zu machen und die nächsten Schritte in Marions Leben auszuarbeiten. „Marion scheint von Beziehung zu Beziehung zu driften. Sie ist nicht hinter einem Ehering, einer Heirat her. Ihr geht es um Verbundenheit, darum, dass die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt. Sie will herausfinden, was für sie wichtig ist im Leben“, sagt Delpy. „Das ist der ernste Teil.“ Alle guten Komödien besitzen, so weiss Regisseurin Delpy, Herz und Wahrhaftigkeit. „Ich gehe gern von realistischen Voraussetzungen aus – nicht zwangsläufig von Dramen, sondern von Realitäten. Ich würde immer ein Thema wählen, das ein Drama sein könnte; es muss nicht unbedingt eine lustige Geschichte sein. Das stelle ich dann mit verrückten Situationen und Figuren auf den Kopf – so wird eine Komödie daraus.“ Das Erste, worüber sich Delpy klar werden musste, war: Wer ist Marions neuer Lebenspartner? Und die Antwort darauf fiel ihr nicht schwer. „Ich dachte: Ich will, dass sie einen neuen Freund hat – wer könnte das wohl sein? Die erste Person, die mir in den Sinn kam, war Chris Rock.“ Auf den ersten Blick scheint es so, als wolle Delpy von einem Paar mit unterschiedlicher Hautfarbe erzählen, doch das war nicht der Fall. „Darum ging es nie. Ich liebe einfach Chris’ Energie. Er hat eine neurotische Seite, die ich wirklich mag. Ausserdem hat er so eine Angst um sich selbst. Die macht ihn liebenswert und ich dachte, dass dies der Beziehung eine interessante Dynamik geben würde.“ Nachdem Delpys Entscheidung über Marions Partner gefallen war, verpflichtete sie zwei alte Freunde, um ihre Geschichte fortzuentwickeln: Alexia Landeau und Alex Nahon. Beide waren auch schon in 2 DAYS IN PARIS zu sehen: als Marions Schwester Rose und als ihr Ex-Freund Manu. „Ich kenne Alex seit ich 19 war und Alexia seit ungefähr 14 Jahren.“ Mit Landeau zusammen schrieb Delpy schliesslich auch das finale Drehbuch. „Die Geschichte hatte ich zwar im Kopf, doch ich wollte sie gemeinsam mit jemandem schreiben“, sagt Delpy. „Viele, viele Jahre lang habe ich allein geschrieben. Ich liebe das Schreiben, doch wenn ich dabei allein bin, bleiben die Gedanken in meinem Kopf oft stecken. Es ist, als würde ich Selbstgespräche führen. Wenn ich jedoch mit jemandem gemeinsam schreibe, wird ein Spiel daraus. Man wirft sich gegenseitig Ideen zu. Aber natürlich landen am Ende immer meine Ideen im Drehbuch“, sagt sie lachend. Der Film beginnt damit, dass Marion eine kurze Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse gibt. Sie erklärt ihrem Kind – und uns, dem Zuschauer –, warum sie eine alleinerziehende Mutter mit einem kleinen Sohn ist und dass Grossvater und Tante Rose zu Besuch kommen werden – alles dargestellt mit Handpuppen. „So habe ich es mit meinem eigenen Sohn gemacht“, erklärt sie. „Ich wollte ihm erklären, was mit meiner Mutter geschehen ist, und dass ich selbst wieder arbeiten musste. Für mich war das der perfekte Weg, ihm diese Dinge zu erklären, ohne dass er sich verlassen fühlte.“ Marion selbst hat also einen kleinen Jungen (sein Vater ist Jack, den Adam Goldberg in 2 DAYS IN PARIS spielte), und Mingus hat eine kleine Tochter, ebenfalls aus einer früheren Ehe. „Er war zweimal verheiratet – er ist also auch kein Meister in Sachen Beziehungen. Aus seinen Erfahrungen hat er gelernt, selbst auf die kleinste Dissonanz zu achten.“ Und in einem Zeitraum von nur zwei Tagen bekommt er davon jede Menge. „Vor dem Familienbesuch läuft die Beziehung hervorragend. Aber dann kommen diese zwei Tage (eine interessante zeitliche Limitierung), in denen die Verwandten zu Besuch kommen und ihre Existenz auf den Kopf stellen.“ Alles wird durcheinandergewirbelt und auseinandergepflückt, vom Tod von Marions Mutter über die Kunstgalerie, die Marions Werke ausstellen soll, bis hin zu der grossen Frage, ob die menschliche Seele tatsächlich existiert – eine Angelegenheit, die Marion erforscht, indem sie ihre eigene Seele als abstraktes Kunstobjekt an einen anonymen Bieter verkauft. „Ich wollte all diese Dinge ans Tageslicht bringen, damit Mingus sie sieht und fragen kann: ‚Ist das tatsächlich dein wahres Ich?’“ Auf der anderen Seite mischen die drei Besucher die Szene auf, angeführt von Delpys tatsächlichem Vater, dem französischen Schauspielerveteranen Albert Delpy. Seine fantastische Vorstellung als Marions durchgeknallter Vater Jeannot ist eines der Highlights des Films. „Ich wurde von einem grossen Kind aufgezogen“, sagt die Regisseurin lachend. „Er ist ein wildes Biest. In den Siebzigern sah ich ihn auf der Bühne die wahnsinnigsten Dinge tun – in Stücken, die total verrückt waren. Ich sah ihn Frauen, Junkies, einfach alles spielen.“ Die Rolle schrieb Delpy ihrem Vater, der auch schon in 2 DAYS IN PARIS spielte, auf den Leib. „Ich weiss, wer er ist, ich weiss, wozu er fähig ist. Und ich weiss, was ich tun muss, um ihn zu gewissen Dingen zu treiben… Er tut diese Dinge.“ Während die jüngere Delpy wusste, was sie von Albert erwarten durfte, war er für Chris Rock offenbar eine Art Schock. „Ich glaube nicht, dass er tatsächlich auf ein Zusammenspiel mit jemandem wie meinem Vater vorbereitet war! Ich konnte es in Chris’ Gesicht lesen – manchmal stand da: ‚Oh mein Gott! Was passiert hier gerade?!’ Trotzdem hatten wir alle grossen Spass.“ Zu Besuch kommt auch Rose, Marions Schwester, gespielt von Alexia Landeau. „Marion selbst ist kein sehr analytischer Mensch“, sagt Delpy über ihre eigene Figur. „Sie ist ein wenig neurotisch und sich nicht immer bewusst über das, was sie tut. Sie handelt, bevor sie über ihr Tun nachdenkt. Sie wäre mir sehr ähnlich, wäre ich nicht so analytisch. Ich denke über alles zehnmal nach, bevor ich handle“, lacht sie. „Rose“, so sagt sie, „ist wie Marion hoch zehn.“ Als Kinderpsychologin analysiert die jüngere Schwester mit Vorliebe die nicht-existenten „Probleme“ ihres Neffen