13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

DGV Kompass Auf13. denFortschrittsbericht SpurenSpuren der Deutsch-Griechischen unserer Projekte Versammlung (DGV)

JuniMärz bis Mai 2014 2016 bis August 2015

DeutschDeutsch-Griechische-Griechische Versammlung

DeutschVersammlung-Griechische – DGV V 2015 Versammlung – DGV V 2015 1

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

2

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

Sechste Jahreskonferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung

Donnerstag, 3. bis Samstag, 5. November 2016

Nafplio 2016: „Griechische und Deutsche Kommunen Vereinter Blick in die Zukunft Europas! "

Die Hauptstadt Griechenlands von 1829 bis 1834 - zurzeit von König Otto - ist ein guter Ort für die Deutsch- Griechische Zusammenarbeit. ist eine Hafenstadt am Argolischen Golf auf der Peloponnes in Griechen- land. Die Deutsch-Griechische Versammlung entwickelt mit ihrem Ansatz der kommunalen Zusammenarbeit und den Partnerschaften einen neuen Weg für Europa. Das Motto bringt dies zum Ausdruck!

Die Konferenz beginnt am Abend des 3. November 2016. Am Freitag, den 4. und Samstag, den 5. November 2016 arbeiten deutsche und griechische Kommunalpolitiker, Vertreter aus der Wirtschaft und Zivilgesellschaft im bewährten Format.

Bitte merken Sie sich den Termin vor!

Weitere Informationen finden Sie unter www.grde.eu Rückfragen richten Sie bitte an [email protected]

3

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

INHALT Seite

Delegationsreise von PStS H.J. Fuchtel Eröffnung der ProCredit-Filalen in 5 nach Griechenland PStS Fuchtel in Drama Arbeitsprogramm in Drama 6 German doctors In Flüchtlingscamps 7 EXPERTENEINSÄTZE Kerpen Ausbildung in Köln 8 Attika, , Zentralmakedonien „Schwaches Pflänzchen mit Wachstumspotenzial“ 9 und Idomeni Schenkung mit symbolischer Bedeutung 10 Berlin ITB-Sprungbrett für neue Partnerschaften 11 Zingst- Ostsee und Chalkidiki rücken näher 11 Heraklion Voll unter Strom - Energiewirtschaft 12 Pylos Pylos will „grüne Stadt“ werden 12 Thassos Konkrekte Ergebnisse 13 Athen Die Integration von Flüchtlingen 14 Schwäbisch Hall Wohin mit dem Restmüll? 15 -Detmold Städtepartnerschaft 15 Heraklion Poseidon schenkt Kreta Energie 16 Thessaloniki Mitten in der Stadt und mitten im Bewusstsein 16 Kreta Brücken bauen zwischen Produzenten und Abnehmern 17 Meckl. Seenplatte-Nord-Ägäis Neue Partnerschaft 18 Inselgruppe Paxi Paxos auf dem Weg zur „grünen Insel“ 18 Kranzberg Wiederbelebte Beziehung aus der Antike 19 GASTBEITRÄGE KA-Stiftung Athen Politischer Dialog für eine vertiefte Europäische Integration 20 Dr. Adam Mitsotakis Die Entwicklung des natürlichen Flüssiggases in Griechenland 21

KURZMELDUNGEN Hospitation in Brüssel 22 Neue Impulse für alte Schulpartnerschaft Oraiokastro-Detmold 22 Abgeordnete aus dem Sächsischen Landtag informieren sich in Athen 23 DGV Präsentation in Strassburg 23 Hochschulkooperation 23 Auf dem Weg zur VI. Jahreskonferenz 24 Neuigkeiten aus 24 Verwaltungsfortbildung 24 Austausch zur Jugendarbeit 25 Treffen der deutschen. Forschungsinstitute 25 DGV vertreten beim Städte- und Gemeindebund und beim Kongress des Rates der Gemeinden und Regionen Europas 26

AKTUELLES Duales Ausbildungsprogramm wird angeschoben 27 LNG-Projekt auf dem Weg zur Realisierung 27 Junge Leute aus Thessaloniki nach Leipzig 28

IMPRESSUM 29

4

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

8. – 10. Mai 2016 Eröffnung der ProCredit-Filialen in Thessaloniki – ein neuer Anfang PStS Hans-Joachim Fuchtel mit Delegation in Griechenland Mit der Geschäftsaufnahme der ProCredit in Thessaloniki konnte ein Ziel erfolgreich realisiert werden, das PStS Fuchtel über einige Jahre hartnäckig verfolgte: Der erleichterte Zugang zu Bankkrediten für kleine und mittelständische innovative griechische Unternehmen (KMU). Die Eigentümer der ProCredit Gruppe mit Sitz in Frankfurt a.M. sind unter anderem die KfW und die IFC, ein Unternehmen der Weltbankgruppe. Als Beauftragter der Deutsch-Griechischen Versammlung begrüßt Fuch- tel diese Investitionsinitiative als neuen Anfang für die wirtschaftliche Entwicklung der Region in einem schwierigen Bankenumfeld.

Festansprache von PStS H.J. Fuchtel

Die von EU-Kommissar Dimitrios Avramopoulos und EIF-Chef Pier Luigi Gilibert erstmals für Griechenland unterzeichnete Garantievereinbarung erhöht die Kreditvergabe an griechische KMUs. Sie bietet Bürgschaften für Kredite zwischen 25.000 EUR und 7,5 Mio. EUR. Durch die Zusam- menarbeit mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) wird die wirt- schaftliche Bedeutung des Kreditgeschäfts der ProCredit für KMUs in der Region nachhaltig verstärkt.

Im Anschluss an die Veranstaltung folgten Treffen mit dem Präsidenten der griechischen Kammern, Konstantinos Michalos, mit EU- Kommissar PStS H.J. Fuchtel im Gespräch mit EU-Kommissar Avramopoulos sowie mit dem Gouverneur von Zentral-Makedonien Dimitrios Avramopoulos zu Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung der Region und der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Versammlung.

Am Nachmittag diskutierte PStS Fuchtel mit Bürgermeistern aus der Region über aktuelle kommunale Themen. Mit dem Bürgermeister von Thessaloniki Yiannis Boutaris, erörterte PStS Fuchtel das Engagement der Deutsch-Griechischen Versammlung und die Förderung von Investi-

tionen

Gouverneur von Zentral-Makedonien, A. Tzitzikostas und PStS H.J Fuchtel

.

5

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

Auf Einladung des deutschen Generalkonsuls fand ein Austausch mit griechischen Akademikern und Unter- nehmern statt.

GK v.Voss, PStS Fuchtel, Leonidas Stoikos, Landrat Riegger ARBEITSPROGRAMM IN DRAMA

Am 8. Mai führte PStS Fuchtel in Drama Fachgespräche mit Vize-Gouverneur Argyrios Patakakis sowie dem örtli- chen Bürgermeister Christodoulos Mamsakos, dem Ko- ordinator der griechischen Gemeinden für die Deutsch- Griechische Versammlung. Um Fragen zu Rentenan- sprüchen aus Deutschland ging es in einer Informations- veranstaltung, an der über 200 griechische Rückkehrer teilnahmen. Die vielen Fragen an den Vertreter der Deut- schen Rentenversicherung machten das Interesse deut- lich. PStS Fuchtel dankte den Anwesenden für ihren Bei- Generalkonsul I.v.Voss, PStS Fuchtel, Vizegouverneur von Ost- trag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Makedonien und Thrakien A. Patatakis und Chr. Lasaridis unterstrich ihre Bedeutung für die deutsch-griechischen Beziehungen.

Die Hellenic Silverstars engagieren sich in einem gemeinnützi- gen Verein. Sie fördern den deutsch-griechischen Dialog. Schwerpunkte ihrer Aufgaben sind u. a., die Bürgerinnen und Bürger in Rentenfragen zu unterstützen, die duale berufliche Ausbildung für Jugendliche in Griechenland zu fördern, für ein besseres Abfallkonzept mit Mülltrennung und Müllverbrennung Informationsveranstaltung zur Rente aus Deutschland zu werben und kulturelle Veranstaltungen zu organisieren.

6

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

08. - 10. Mai 2016

Drama, Kavala, Idomeni und Thessaloniki German doctors in Flüchtlingscamps:

Gemeinsam medizinische Versorgung sichern

Präsidentin Dr. Elisabeth Kauder und Vorstandsmitglied Dr. Harald Kischlat von der Ärzteorganisation german doctors verschafften sich vor Ort einen Überblick über die medizinische Versorgung von Flüchtlingen in den offiziellen und inoffiziellen Camps der griechi- schen Kommunen Drama, Kavala, Idomeni und Thessaloniki. Trotz der überaus großen Hilfeleistung durch die Zivilbevölkerung und der Kommunen, die weitgehend ohne staatliche Unterstützung tä- Im Gespräch mit geflüchteten Menschen tig sind, ist die Lage besorgniserregend. Schlepper nutzen die hilf-

lose Situation der Menschen aus.

Es feht an basis-medizinischer Versorgung wie an einer Gesamtkoope- ration der aktiven Gruppen und Einzelpersonen vor Ort. Aufgrund der verschiedenen Beobachtungen werden nun Reaktionsmöglichkeiten geprüft. So werden Hilfsgüter wie Verbandsmaterial gespendet. Bei der Beantragung von EU-Hilfsprojekten wird Unterstützung zugesagt. ASB- Hauptgeschäftsführer Ulrich Bauch hat Medikamenten- und Container- spenden zugesagt. Traumatisierte Minderjährige werden psychothera- peutische Begleitung erfahren. Es wird Wert darauf gelegt, dass in

In einem Flüchtlingscamp Kombination mit deutschen Freiwilligen das griechische medizinische Personal vor Ort entlastet wird, indem zusätzliches Personal geschult und finanzielle Unterstützung geleistet wird.

Die Projektvorschläge sollen auch der Versorgung der griechischen Be- völkerung zugute kommen. Die Aufnahme von 60.000 Flüchtlingen sei den Menschen in Griechenland in ihrer eigenen schwierigen Lage nicht zuzumuten, meint Harald Kischlat vom Vorstand der german doctors.

Austausch unter Ärztinnen: Die Bürgermeisterin von Kavala Dimitra Tsanaka, und Präsidentin von german doctors, Elisabeth Kauder

7

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

EXPERTENEINSÄTZE

Ausbildungsort Köln Kerpen Griechische Jugendliche in der Vorbereitungsphase Vorbereitung „Am Anfang steht das Wort:“ Das gilt auch für die gut 20 griechi- auf die praktische schen Jugendlichen, die sich seit Anfang Februar in Thessaloniki Berufsausbildung mit den Tücken der deutschen Sprache auseinandersetzen. Der Unterricht, ergänzt durch sozialpädagogische Begleitung, ist der erste Schritt hin zu einer praktischen Berufsausbildung in Unter- nehmen in der Partnerstadt Köln. Etwa 70 Jugendliche hatten sich auf die gut 20 Aus- Bereits im Juni können die Jugendlichen ihre neuen Sprachkenntnisse bildungsplätze beworben. Ausgebildet wird in den Be- unter Beweis stellen: In einem sechswöchigen Praktikum lernen sie ihr rufen: Ausbildungsunternehmen kennen und können noch einmal überprüfen, Rohrleitungsbauer/in (4) ob die Berufswahl die richtige war. Für beide Seiten - Ausbildungsbe- Straßenbauer/in (4) trieb und Auszubildende - bietet das Praktikum zudem Gelegenheit, Bauzeichner/in (1) auszuloten, ob sie wirklich zusammenpassen oder ob ein Wechsel viel- Kanalbauer (3) leicht sinnvoller ist, bevor dann im Spätsommer die berufliche Ausbil- Hotelfachmann/frau (2) Koch/Köchin (2) dung beginnt. Fachinformatiker/in (2) Die Deutsch-Griechische Versammlung hat den Wunsch der Stadt Industriekaufmann/frau (3) Kaufmann/frau Einzelhandel (1) Thessaloniki nach einem deutsch-griechischen Ausbildungsprojekt mit der Partnerstadt Köln aufgegriffen und in die Wege geleitet. Sie nahm auch am Treffen der deutschen Kooperationspartner in Kerpen teil und wird weiter mit Beratung und Vermittlung zur Seite stehen. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln aus dem MobiPro-EU-Sonderprogramm des BMAS, www.thejobofmylife.de.

Dr. Askim Müller-Bozkurt vom Berufsförderwerk der Bauindustrie NRW (vorne links) mit jugendlichen Bewerbern auf einen Ausbildungsplatz in Köln

8

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

„SCHWACHES PFLÄNZCHEN MIT 29. Februar – 4. März 2016 WACHSTUMSPOTENZIAL“ Attika, Epirus und Zentralmakedonien

Entrepreneurship in großartigen Die Region Epirus ist geprägt von einer wilden Landschaft und Landschaften verwunschenen Orten. Ein selbstständiges Unternehmertum im Spiritueller Tourismus Bereich Tourismus hat in dieser Gegend noch viel Entwicklungs- spielraum.

Im Athener Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung (siehe auch Gastbei- trag) verständigten sich Professor Dr. Theo Eberhard, Experte für Regi- onalentwicklung und Tourismus, und Vertreter aus der griechischen Un- ternehmer-Szene auf eine enge Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des Startup-Unternehmertums in Griechenland. Dabei ging es um die Schaffung stabiler Rahmenbedingungen fu r aktives Un- ternehmertum außerhalb des Bezirks des Athener Zentrums sowie die Erhaltung des O kosystems durch effektive Maßnahmen. Unternehmer-Frühstück im KAS-Büro In Zusammenarbeit mit deutschen Partnern und der Region Südwestfa- len werden lokale Ideen und Initiativen in Griechenland entwickelt. Hier steht die Entwicklung und Umsetzung innovativer Tourismusprojekte mit den Querschnittsthemen Landwirtschaft, Handwerk, Gewerbe und Mobi- lita t sowie Energie im Vordergrund. Die Regione Epirus hat besonderes Potential für einen hochwertigen Tourismus, z.B. für spirituellen Touris- mus, so Prof. Eberhard. Es gibt noch viele Entwicklungsmöglichkeiten. Die Deutsch-Griechische Versammlung ist im Epirus bereits sehr gut vernetzt.

Die Region Epirus ist geprägt von spirituellen Orten

Der Metropolit Maximos von Epirus zeigt sich sehr auf- geschlossen gegenüber zukünftigem “Kirchen- Tourismus” in seiner Region, die mit einem reichen Kul- turerbe und außergewöhnlicher Landschaft gesegnet ist. Aus diesem Grund hielt er sich vom 17. bis 21. April zu Terminen im Bayerischen Pilgerbüro und in der Land- wirtschaftsschule in München auf

9

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

SCHENKUNG MIT SYMBOLISCHER BEDEUTUNG

4. – 7. März 2016 Auch wenn die griechischen Kommunen formal nicht für die Lesbos und Idomeni Flüchtlingshilfe zuständig sind: In der Realität schultern sie den Großteil der Belastung. Groß war deshalb die Freude über die fünf erhalten Rettungswagen Krankentransportwagen, die der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Februar griechischen Kommunalbehörden und Organisationen vom Arbeiter-Samariter- schenkte. (Siehe zwölfter Fortschrittsbericht, Seite 7). Eines der Bund (ASB) Fahrzeuge bekam die Region Nord-Ägäis. Anfang März wurde es auf der Insel Lesbos dem Nationalen Notfallzentrum (EKAB) über- geben. Die Regionalgouverneurin der Inseln der Nord-Ägäis Christiana Kalogi- rou sowie ASB-Hauptgeschäftsführer Ulrich Bauch bedankten sich bei der Deutsch-Griechischen Versammlung für die Vermittlung. Die Schenkung, so die Gouverneurin, habe neben der konkreten Hilfe für die Region große symbolische Bedeutung. Dabei hob sie die gute Zu- sammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Versammlung hervor. Ak- tuell haben die Inseln nicht nur die Flüchtlingsströme zu bewältigen: Stark zurückgehende Buchungszahlen im Tourismus machen der Regi- on zusätzlich zu schaffen. Ankunft auf Lesbos

Für den ASB bedeutet die Übergabe des Rettungswagens auch eine Art Grundsteinlegung für eine weitere Zusammenarbeit. Ulrich Bauch bat die Gouverneurin, eine medizinische Bedarfsliste zu erstellen und dem ASB zu übermitteln.

Wie in der Region Nord-Ägäis konnte auch mit Idomeni eine vertrau- ensvolle Zusammenarbeit aufgebaut werden; der Bürgermeister von Idomeni Christos Gountenoudis hat der Deutsch-Griechischen Ver- sammlung eine Aufstellung des aktuellen Bedarfs übergeben. Ziel des ASB ist es, langfristige Strukturen in Griechenland aufzubauen – in Zu- Gouverneurin Kalogirou und Ulrich Bauch sammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Versammlung.

Auf dem Weg nach Idomeni

10

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

9. bis 13. März 2016 Internationale Tourismus Börse Berlin: Berlin Sprungbrett für neue Partnerschaften

Tourismus Die Flüchtlingswelle trifft die touristische Destination Griechenland in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Besonders die nordägäi- schen Inseln Lesbos, und sind hiervon betroffen. Wie sich der Tourismusmarkt in dieser Region verändern wird und wel- che neuen Herausforderungen an die touristischen Akteure gestellt werden, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

Die Deutsch-Griechische Versammlung hat daher im Rahmen der ITB 2016 ein neues Projekt mit dem für Tourismus zuständigen Vize- Gouverneur Katrakazos und Prof. Thomas Bausch, Hochschule Mün- chen, initiiert. Die ersten Schritte für die Entwicklung einer neuen Desti-

Natur und Kultur – diese attraktive Kombination nationsstrategie für die nördliche Ägäis sind bereits besprochen worden. zeichnet auch die griechische Region Peloponnes Unter dem Dach der Deutsch-Griechischen Versammlung wird mit Un- aus. Auf der ITB traf der Bürgermeisterkoordinator terstützung der Fakultät für Tourismus der Hochschule München eine der Deutsch-Griechischen Versammlung Frank neue Tourismusstrategie erarbeitet werden. Langfristig wird ein moder- Edelmann den Beauftragten für touristische Investio- nisiertes Destinationsmanagement anvisiert. Die Einzigartigkeiten der nen Lakoniens Giannis Boukouvalas. Ausgehend von unterschiedlichen Inseln sollen noch besser darstellt werden und neues der Partnerschaft zwischen der Region Peloponnes und dem Landkreis Schwäbisch Hall planen sie wei- Reiseinteresse für potenzielle Gäste wecken. tere kommunale Partnerschaften im touristischen Be- reich. Dabei sollen auch die historischen und religiö- sen Aspekte einer Urlaubsreise intensiver in den Fo- kus gerückt werden.

16. bis 19. März 2016 Ostsee und Chalkidiki rücken näher Zingst – Chalkidiki Nach einem ersten Kennenlernen auf der ITB in Berlin herrscht zwi-

schen den beiden touristischen Regionen Zingst an der Ostsee und drei

Tourismus Gemeinden der Halbinsel Chalkidiki große Sympathie. Der Vorsitzende des Tourismusverbandes Fischland/Darß/Zingst Thomas Sievert, Amts- vorsteher aus Zingst Gerd Scharmberg und der Koordinator für die ost- deutschen Bundesländer für Kommunalpartnerschaften, Lothar Groß- klau, führten mit Vertretern des griechischen Tourismusverbandes unter Präsident Grigoris Tassios Fachgespräche auf der Chalkidiki. Ziel ist es, den Tourismusverband Chalkidiki weiter zu stärken. Eine Städtepartner- schaft zwischen und Zingst für die Nutzung weiterer Fördermöglichkeiten wird angestrebt. Dazu wird ein Austausch von An- gestellten und eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Stralsund Vertreter zweier Tourismusregionen an einem Tisch organisiert

.

11

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

Voll unter Strom – Erfahrungsaustausch zu Energiefragen auf Kreta In vier parallel arbeitenden Arbeitsgruppen beleuchteten mehr als 22. und 23. März 2016 80 Teilnehmer aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Wirt- Heraklion schaftsbereich „Energie/erneuerbare Energien“.

Energiewirtschaft Zu den Schwerpunkten gehört die Zusammenarbeit in der Aus- und Weiterbildung, auch auf Hochschulebene – z.B mit Unterstützung durch das ERASMUS+-Programm der EU. Gemeinsame Studien für alle er- neuerbaren Energien sowie für Energieinnovationen durch kommunale Vorbildprojekte werden ergänzt durch die wechselseitige Vorstellung technischer Innovationen in dem jeweils anderen Land. Details zum Workshop und der Abschlusskonferenz auf Kreta siehe auch http://cretehasenergy.blogspot.de.

Der Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen Peter Heimrich und der Gouverneur der Region Kreta Stavros Arnoutakis nutzten die Veranstaltung, um eine Kooperationsvereinbarung ihrer beiden Regio- Die griechischen Veranstalter waren das Forschungs- institut ITE, IHK Heraklion, KEK der IHK Heraklion, nen auf dem Gebiet der Energietechnik und erneuerbare Energien zu TEI Heraklion und Universität Heraklion unterzeichnen.

22. März 2016 Pylos will „grüne Stadt“ werden Pylos In der Stadt Pylos an der Südwestküste der Peloponnes will man den Ausbau von Fahrrad- und Fußgängerwegen vorantreiben. Um zügig et- Stadtentwicklung was auf die Beine zu stellen, möchte Bu rgermeister Dimitrios Kalafanta- Tourismus ris mit einem deutschen Partner europäische Fördermittel beantragen. Ganz oben auf der Liste seiner Pläne steht ein Projekt zur Erschließung der Unterwassersehenswürdigkeiten. Ein erster Schritt zur „grünen“ und nachhaltigen Stadt soll ein Antrag für das Europäische Programm „UR- BAN“ sein. Projekttitel: „Green Agro Municipal Energy (G.A.M.E.) Pro- ject“. Die Kernidee ist die Nutzung der lokal produzierten Mengen an Bi- omasse. Auch eine umweltgerechte, sozial vorteilhafte und wirtschaft- lich tragfähige Managementstrategie ist Teil des Antrags. Bürgermeis- terkoordinator Frank Edelmann wird in Form eines „Letter of Support“ bei der Beantragung des Projekts unterstützen.

Bürgermeister Dimitrios Kafantaris wünscht sich eine enge Zusammenarbeit mit einer deutschen Kommune

12

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

29. bis 31. März 2016 THASSOS – KONKRETE ERGEBNISSE Thassos Holger Dembek, Bürgermeister a.D. aus Grafenberg, und Jana Mo- kali vom Diakonieverband Reutlingen kamen zu einem Arbeitstref- Tourismus Jugend fen auf die grüne Insel im Nordosten Griechenlands. Auf Thassos Abfallwirtschaft ging es um verschiedene Aufgabenfelder u.a. mit BGM Konstanti- Gesundheit nos Chatziemmanouil und Angeliki Nikita, Präsidentin der Gemein- deinstitution, sowie Niki Manousaki, zuständig im Rathaus für die

Zusammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Versammlung.

Die Insel besitzt alle Voraussetzungen für einen abwechslungsreichen Aktivurlaub. Die vorhandenen Wanderwege werden mit Hilfe des Bergsteigervereins Thassos und des Schwäbischen Albvereins „Konga- liaweg“ zu einem ganzheitlichen Wander- und Mountainbike-Angebot weiterentwickelt.

Mit einer Schule in Limenas konnte eine Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium in Metzingen auf den Weg gebracht werden. Aktivurlaub ist auf Thassos in den Bergen und am Meer möglich Abfallwirtschaft/Abwasserbeseitigung: Die Planung für eine zentrale solare Klärschlammanlage ist in Auftrag gegeben worden. Als Modell

steht die Schlammtrocknungsanlage in Zwiefalten. Auch die Planung der Kompostierung ist fertiggestellt. Beide Projekte gehen aus best- practice-Beispielen aus dem Landkreis Reutlingen hervor. BGM Chat- ziemmanouil hatte im März 2015 die Anlagen besichtigt. Eine weitere Erneuerung auf Thassos ist, dass die Gemeinde Thassos Recyclingtü- ten verteilt und Recylingtonnen aufstellt, die stichprobenhaft auf korrekte Trennung überprüft werden.

Gesundheit/Altenpflege: Auf Thassos werden 75 pflegebedürftige In der Sozialversicherungsanstalt wurden Ideen für die Finanzierung der Pflegehilfe gesammelt Menschen betreut, die in ihren Wohnungen leben. Die Menschen sind zum Teil nicht krankenversichert. Für sie wird dringend noch ein Fahr- zeug benötigt. Gemeinsam mit den griechischen Experten wird nach Fi- Für den September 2016 ist ein Treffen von griechi- nanzierungsmöglichkeiten gesucht. Auch eine Fahrzeugspende von den schen Vertretern der Insel und der Region mit dem Reutlinger Partnern wäre eine große Hilfe. Landrat Reutlingen in Deutschland geplant, um sich detailliert mit den Themen Tourismus und Landwirt- schaft auseinanderzusetzen.

13

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

Herausforderung für die Kommunen Europas: 20. April 2016 Die Integration von Flüchtlingen Athen

Konferenz zu Migrations- Die Zahl der Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten nach und Integrationsfragen Europa gekommen sind, stellt die Gastländer vor große Herausfor- derungen. Dabei geht es nicht mehr nur um die Versorgung der Flüchtlinge, sondern um deren erfolgreiche Integration in die Ge- sellschaft. Das war Anlass für den Präsidenten des griechischen Wirtschafts- und Sozialausschusses Athen, Georgios Vernikos, zu einer internationalen Konferenz mit dem Titel “Human flows and the world we share: Can Eu- rope tackle the refugee and migrant issue?” in Kooperation mit der

Deutsch-Griechischen Versammlung einzuladen. Tagesordnung:

• Mo glichkeiten einer Revision des Dublin-Abkommens?

• Fluchtursachen • Rückführung auf europäischer Ebene • Sicherung der EU-Außengrenzen • EU-Türkei-Agreement • Griechische Erfahrungen im Umgang mit erhöhtem Flüchtlingsaufkommen • Möglichkeiten im Rahmen der EU • Einwerbung von EU-Finanzmitteln von l.n.r.: Konstantionos Agorastos, Wolf Plesmann, Christodoulos Mamsakos, Apostolos Maggiriadis

Im Vorfeld der Veranstaltung kam es zu einem Erfahrungsaustausch griechi- scher und deutscher Kommunalvertreter zum Thema “human flows and the world we share: challenges of social embodiment”. Schwerpunkt dabei war der Austausch von Best-Practice-Beispielen aus den einzelnen Kommunen bei der Versorgung und Integration von Flüchtlingen. Die griechischen und deutschen Gemeinden berichteten von ihrer Situation. Griechenland habe sich, so die Be- richte, bislang als reines Transitland empfunden und sich, bis auf wenige Aus- nahmen, noch nicht näher mit konkreten Integrationsmaßnahmen wie Sprach- unterricht oder Wohnungssuche für die geflüchteten Menschen beschäftigt.

von l.n.r.: Konstantionos Kollias, Maria Ioannidou, Die Teilnehmer verabschiedeten eine Gemeinsame Erklärung, die festhält, Apostolos Xirafis, Georgios Goniotakis, Christodou- dass die Integration der Flüchtlinge in die lokalen Gesellschaften durch gewisse los Mamsakos Praktiken gelingen kann. So zeige Europa Solidarität und Humanität und könne aus der Krise gestärkt hervorgehen. Am Abend gab es die Gelegenheit zu ei- nem Erfahrungsaustausch mit der stellvertretenden Bürgermeisterin von Athen, Maria Stratigaki, zum Thema Integration. Athen und Berlin wollen sich zum Thema bürgerschaftliches Engagement bei der Versorgung von Flüchtlingen austauschen.

14

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

20. bis 22. April 2016 Wohin mit dem Restmüll? Schwäbisch Hall Die Bu rgermeister und Vize-Bu rgermeister von Paxi, Kythnos, La-

vrio, Naxos, Lesbos, Mykonos, und Lykovrysi-Pefki, ein Abfall Vertreter des griechischen Umweltministeriums sowie ein Profes-

sor an der A ga is-Universita t Athen informierten sich im April im Landkreis Schwäbisch Hall über die Abfallwirtschaft. Landrat Gerhard Bauer ist mittlerweile in Griechenland als Abfallexperte bekannt.

Die Abfallwirtschaft ist ein zentrales Thema in der Zusammenarbeit zwi- schen griechischen und deutschen Kommunen. Landrat Gerhard Bauer machte deutlich, dass sich die Abfallwirtschaft in Deutschland stufen- weise u ber einen langen Zeitraum entwickelt hat. „Durch den Wissens- transfer ko nnen sich die griechischen Kommunen im Sinne von best Landrat Gerhard Bauer erläutert den griechischen Gästen die Abfallwirtschaft des Landkreises practice u ber Erfahrungen informieren und können so Fehler, die wir gemacht haben, vermeiden“, so der Landrat. Bauer hat Lo sungsvorschla ge fu r die griechischen Ga ste parat: Die Deponien auf den Inseln sollen gesichert werden. Sinnvoll wäre es, den Restmüll nach entsprechender Sortierung in einer kleinen Anlage zu verbrennen. Intelligente Gebu hrensysteme sollen die Bevo lkerung belohnen, wenn sie Mu ll vermeidet und trennt. Bereits Ende Mai fand ein Follow-up in Form eines zweitätigen Work- shops auf der Inselgruppe Paxi statt (siehe S. 18).

Besuch einer Biogasanlage

5. bis 8. Mai 2016 Städtepartnerschaft: Oraiokastro-Detmold

Europa Die griechischen Gäste nutzten ihren Aufenthalt in Detmold nicht nur für Gespräche auf politischer Ebene und die aktive Teilnahme an den ver- Abfallwirtschaft schiedenen Europa-Veranstaltungen, sondern es ging auch um kom- Schulpartnerschaft munale Themen. Sie informierten sich auch auf dem städtischen Bauhof und im AGA-Recyclinghof über die kommunale Abfallwirtschaft. „Der Austausch von Wissen und ganz praktischen Erfahrungen ist eine wich- tige Aufgabe von Städtepartnerschaften“, waren sich die beiden Bür- germeister Rainer Heller und Asterios Gavotsis einig.

Im Rahmen der Detmolder Europawochen vereinbarten die Schulleiter Georgios Arvanididis vom Ersten Gymnasium in Detmolds griechischer Partnerstadt Oraiokastro und Christoph Trappe für die Geschwister- Scholl-Gesamtschule eine neue Schulpartnerschaft.

15

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

POSEIDON SCHENKT KRETA ENERGIE 6. Mai 2016 Heraklion Was sich wie eine Geschichte aus der griechischen Mythologie anhört, ist tatsächlich umsetzbar: Energie aus Wellenkraft zu gewinnen.

Energiewirtschaft Die Firma SINN Power GmbH betreibt seit Anfang Mai Langzeittests eines Wellenkraftwerks-Moduls im Hafen von Heraklion. Mit den Ergebnissen will SINN Power sein Wellenkraftwerk optimieren, das spa ter an entlegenen Ku sten gu nstigen erneuerbaren Strom produzieren soll. Die patentierte Technologie soll teure, klimascha dliche Dieselgeneratoren ersetzen.

Zu der Einweihung kamen die wichtigsten Unterstu tzer und Partner von SINN Power. Auf deutscher Seite geho rten dazu neben den deutschen Investoren und Fo rderern, wie dem Bundeswirtschaftsministerium, besonders die Deutsch-Griechische Versammlung und die Deutsche Botschaft in Athen. Eh- renga ste auf griechischer Seite waren der jetzige und der ehemalige Hafen- Durch die einfache, modulare Bauweise des meister, Apollon Filippis und Ioannis Bras, die das in Griechenland einzigartige Wellenkraft-Moduls kann es auch an schwer Projekt maßgeblich unterstu tzt hatten. erreichbaren Orten aufgebaut werden Gescha ftsfu hrer Philipp Sinn zeigt sich voller Tatendrang: „Seit letztem Jahr haben wir so viel Entgegenkommen und Enthusiasmus auf Kreta erfahren, dass wir es kaum erwarten ko nnen, weitere Projekte mit unseren griechischen Partnern anzustoßen.“

Die offizielle Einweihungszeremonie

12. bis 15. Mai 2016 MITTEN IN DER STADT UND MITTEN IM BEWUSSTSEIN Thessaloniki Wolfgang Schreiber, Experte der Deutsch-Griechischen Versammlung, tausch- Recyclingwirtschaft te sich mit griechischen Abfallexperten auf dem Recycling-Festival in Thessa- loniki über die Abfallpyramide aus. Einen ersten intensiven Einblick in die aktu-

ellen Aktivita ten in Thessaloniki erhielt er von Bürgermeister Yiannis Boutaris. Schreiber führte viele Gespräche mit Vertretern der nationalen, regionalen und lokalen Abfallwirtschaftsexperten. Bei der konkreten Umsetzung vor Ort sind die Verantwortlichen bemu ht, die Vorgaben einer Kreislaufwirtschaft in reale Projekte umzusetzen. Schwerpunkt ist die Sensibilisierung der Bevo lkerung zur Abfalltrennung und die Sammlung der Abfa lle an der „Quelle“. Dabei kann die Zusammenarbeit mit den Sozialgenossenschaften hilfreich sein. Sie in die Vergabe- und Ausschreibungsverfahren einzubeziehen, wird als ein wichtiger Beim Rundgang über die Messe Ansatz gesehen. Leider fehlen hierzu konkrete Erfahrungen. (v.l: W.Schreiber, Thanasis Pappas, Vi- zeBGM für Technische Arbeiten, Abfallwirt- Auch die Finanzierung der Projekte ist schwierig, da die finanzielle Lage der schaft und Umwelt, Kalipso Goula, VizeBGM Kommunen eine Umsetzung oft unmo glich macht. Hierzu soll ein weiterer Er- für Sozialpolitik und Solidarität, BGM Yiannis fahrungsaustausch innerhalb der Deutsch-Griechischen Versammlung stattfin- Boutaris, Gabriela Scheiner vom BGM-Büro den.

16

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

BRÜCKEN BAUEN ZWISCHEN PRODUZENTEN UND ABNEHMERN 23. bis 25. Mai 2016 Kreta „Das Interesse an griechischen Produkten ist riesig“, das war das Ergebnis des 3. Lebensmittelforums, das von der Deutsch- Griechischen-Industrie- und Handelskammer Athen vom 23. zum 3. Lebensmittelforum der 25. Mai 2016 auf Kreta durchgeführt wurde. AHK Griechenland Kein Wunder, denn Produkte, wie Oliven, Olivenöl wie auch Kräuter o-

der Honig, sind erstklassig. „Es werden nur leider viele Chancen zu we- nig genutzt“, sagt der DGV-Experte Ulrich von Kenne. Als Beispiel führt er an: Etiketten sind nur auf griechisch vorhanden, mangelnde Quali- tätskontrolle und nicht-garantierte Abnahmemengen tun ihr Übriges. Die Rolle der Deutsch-Griechischen Versammlung ist es nun, griechische Hersteller zu unterstützen, dass sie sich erfolgreich zu Genossenschaf- ten zusammenschließen und ihren Weg zum Abnehmer finden. Grie- chenland kann viel mehr produzieren. Aus diesem Grund hat die Deutsch-Griechische Versammlung im Rahmen des Forums zu einer in- Michalis Maillis, Präsident der griechischen Kammern ternationalen Podiumsdiskussion unter Mitwirkung der International La- bour Organisation eingeladen, aus der sich eine äußerst interessante Diskussion entwickelte.

Vasilis Gounaris, Geschäftsführer der BASF – GR

Athanasios Kelemis, Generaldirektor der AHK, Manolis Alifierakis, Kammerpräsident Ein B2B Gespräch Heraklion, Dt. Botschafter Peter Schoof, Georgios Stathakis, Minister für Wirtschaft, Entwicklung und Tourismus, Theano Vrentsou-Skordalaki, Vize-Gouverneurin Kreta

48 griechische und 12 deutsche Firmen waren ver- treten. Über 250 B2B Kontakte zwischen grc. Produ- zenten und dt. Firmen fanden statt

17

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

24. und 25. Mai 2016 ZUSAMMENARBEIT MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE Lesbos MIT REGION NORD-ÄGÄIS

Verwaltung Gouverneurin und Landrat Heiko Kärger vereinbar- Tourismus ten bei ihrem Kennenlernen am 24. und 25. Mai 2016 auf Lesbos eine en- Schulpartnerschaft ge Zusammenarbeit bei der Weiterbildung von Mitarbeitern in der Verwal- tung.

Auch ein Konzept für eine bessere Verbindung von Landwirtschaft und Tou- rismus steht auf ihrer Agenda, z.B. ein lokales Logos für Produkte aus Lesbos nach dem Vorbild der Insel Rügen. Außerdem soll die Kooperatione von Kammern und Schulen gefördert werden.

Die Gouverneurin Christiana Kalogirou hat eine Einladung von Landrat Kärger für den September angenommen. Bis dahin werden die konkreten Arbeitsfel- der bestimmt. Das Treffen war von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Eine Sitzung des der Regionalrates der Nord.Ägäis und des Kreisrates MVS soll im Frührjahr 2017 stattfinden.

26. bis 29. Mai 2016 PAXOS AUF DEM WEG ZUR GRÜNEN INSEL Inselgruppe Paxi

Die Ionischen Inseln sind nicht nur von einem umwerfenden Grün umge- Abfallwirtschaft ben, sondern sie werden es auch: In einem zweitägigen Study-Workshop entwickelten Bürgermeister und Abfallexperten ein Abfallnutzungskon- zept, um die Umweltbelastung zu verringern und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern.

Statt wie bisher 200 Euro pro Tonne für den Abfalltransport nach Korfu zu be- zahlen, will Paxos künftig kompostieren, verbrennen und recyclen und damit zu guter Letzt nicht nur Geld sparen. Den Workshop initiierten BGM Spiridion Vlachopoulos und die Ägäis-Universität. Es kamen neben der Vize- Gouverneurin der Region Ionische Inseln Nikoletta Pandi, der SYRIZA- Abgeordnete der Region Konstantinos Pavlidis, auch Vassileios Liogkas, der Berater des Umweltministers. Die Fachexpertise der Ägäis-Universität brachte Abfallexperte Prof. Dimitrios Lekkas ein.

Bild 1: Gespräche mit LR Bauer auf der Insel- Von deutscher Seite unterstützte Landrat Gerhard Bauer aus Schwäbisch Hall deponie, Bild 2: Vortrag über mobile Verbren- mit seinem Abfallexperten Eckhard Haubrich die Fachgespräche. Bernhard nungsanlagen und thermische Verwertung Grimm informierte über mobile Verbrennungsanlagen und thermische Verwer- tung.

Die Arbeitsgruppe hat beschlossen, einen Antrag auf EU-Fördermittel zur Fi- nanzierung der Vorhaben zu stellen.

18

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

WIEDERBELEBTE BEZIEHUNGEN AUS DER ANTIKE

26. Mai - 1. Juni 2016 Kreta und Kranzberg in Bayern betrieben bereits 1500 Jahre vor Christi Kranzberg Geburt über die sogenannte Bernsteinstraße Handelsgeschäfte mitei- nander. Dieser Weg führte zu Bürgermeister Hermann Hammerl nach Kranzberg. Tourismus Abwasserwirtschaft Eine 15-köpfige Delegationsgruppe aus verschiedenen Gemeinden Kretas kamen nach München, Bad Tölz, Berchtesgaden und Kranzberg, um sich über aktuelle kommunalpolitsche Themen auszutauschen.

Groß war die Überraschung, als der Experte für Kultur und Geschichte Dr. Manfred Moosauer der Gruppe den in der Ausgrabungsstätte Bernsdorf gefundenen minoischen Königsschmuck zeigte. Auch die im Nationalpark

Berchtesgaden praktizierte Symbiose zwischen Tourismus und Naturerhaltung Neue Freunde aus Kreta beeindruckte die Besucher aus Kreta. Hier wird es eine Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Psiloritis geben.

Außerdem informierte sich die Delegation in München auf der IFAT, der welt- größten Umwelttechnikmesse, über Möglichkeiten der Abwasserbehandlung. Giorgos Marinakis, BGM von Rethymnon, lud für September zu einem Semi- nar der kommunalen Abwasserbetriebe ein.

Dr. Moosacher wird am 19. Juni an der von Präsident Prokopis Pavlopoulos durchgeführten Einweihungsfeier des Archäologischen Museums in Archea Eleftherna teilnehmen.

Dr. Manfred Moosauer im Museum vor dem Bernstorf-Fund

19

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

GASTBEITRAG

POLITISCHER DIALOG FU R EINE VERTIEFTE EUROPA ISCHE INTEGRATION Susanna Vogt, Leiterin des KAS Auslandsbu ros Athen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ist die gro ßte deutsche politische Stiftung. Seit u ber 50 Jah- ren ist sie mit ihren Projekten weltweit ta tig. Dieses dichte Netzwerk an Vertretungen – mehr als 80 Auslandsbu ros - ist der Schatz unserer internationalen Arbeit. Im intensiven Austausch mit Part- nern setzt sich die KAS fu r den politischen Dialog, den zivilgesellschaftlichen Austausch, die Fo rderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und in den Auslandsbu ros in der Europa ischen Union fu r die Vertiefung der europa ischen Integration ein. Als Think Tank und Beratungsagentur erarbeiten wir wissenschaftliche Grundlagen und aktuelle Analysen fu r politisches Handeln.

Mitte Mai 2012 hat die Konrad-Adenauer-Stiftung ihre Projektaktivita ten in Griechenland mit dem Aufbau eines Auslandsbu ros in Athen wieder aufgenommen. Die KAS Athen fo rdert den politischen und gesellschaftlichen Dialog zwischen Griechenland und Deutschland sowie anderen euro- pa ischen Partnerstaaten. Unsere Projektschwerpunkte liegen dabei in den Themenbereichen Flucht und Migration, Medien und Journalismus (zum Beispiel mit dem jungen Medienprojekt www.dialoggers.eu) sowie Soziale Marktwirtschaft und Unternehmertum.

Insbesondere zu wirtschaftspolitischen sowie unternehmerischen Themen arbeitet die KAS Athen mit der Deutsch-Griechischen Versammlung seit 2012 intensiv zusammen. Der kommunale Ansatz der DGV bietet dabei einen praktischen und direkten Weg zum deutsch- griechischen Wissens- transfer und Austausch. Mit ihrer starken kommunalpolitischen Expertise unterstu tzt die KAS Athen die DGV in dieser wertvollen Aufgabe – mit dem Ziel der Sta rkung der deutsch-griechischen Bezie- hungen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kas.de/griechenland und https://www.facebook.com/kas.athen

Konrad-Adenauer-Stiftung Griechenland

Mourouzi 8 | GR-10674 Athen | T: +30 210 7247 126 | F: +30 210 7247 153 | [email protected]

20

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

GASTBEITRAG

Die Entwicklung des natu rlichen Flu ssiggases (LNG – Liquid Natural Gas) in Griechenland

Eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Deutsch- Griechischen Versammlung

Von Dr. Adamis Mitsotakis

DR. ADAMIS MITSOTAKIS

Das LNG ist ein neuer „gru ner“ Brennstoff (Kohlenwasserstoff mit sehr niedrigen Luftschadstoffen), welcher sich mit schnellen Rhythmen in ganz Europa weiterentwickelt. Das EKETA (Nationales Zentrum fu r Forschung und Technologie, www.certh.gr) entwickelt eine systematische Forschung fu r das LNG in Griechenland und in der weiteren Umgebung des o stlichen Mittelmeers.

Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Versammlung, mittels Eu- ropa ischen Programmen (TEN-T, CEF Transport, Horizon 2020), findet ein wichtiger Austausch von Wissen und Forschung statt, bei dem auch Dienstleister, Institute und private Unternehmen der Peripherien/ Landkreise der zwei La nder teilnehmen. Dies geschieht hauptsa chlich in den folgen- den Bereichen: 1) Logistik und Transport des LNG und 2) Technologien wie smart storage und Ku hl-Management des LNG.

Mit dem Abruf der Europa ischen Förderprogramme sind wir zuversichtlich, dass bald (bis zum Jahr 2020) Anwendungen und Lo sungen fu r die Probleme des Transports, der Speicherung und Ver- fu gung des LNG realisiert werden ko nnen. Auf den griechischen Inseln ko nnten Bedarfe fu r die stabile Stromherstellung durch eine gu nstigere und wirtschaftlichere Art gedeckt werden und auch fu r die Produktion von Ku hlung/Wa rme, fu r den Fahrzeugverkehr, Schiffe und Zu ge, genutzt wer- den.

21

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

KURZMELDUNGEN

HOSPITATION IN BRÜSSEL

Zum Job-Shadowing war Vassilis Koutsioris, Generaldirektor des griechischen Städtenetzwerkes D.E.P.A.N., vom 21. zum 22. März 2016 im Brüsseler Europabüro des Gemeindetags Baden-Württemberg. Koutsioris verfolgte den Prozess, wie Interessen deutscher Gemeinden im EU-Parlament vertreten, Datenbanken für EU Funding Resources kreiert und Newsletter für deutsche Gemeinden erstellt werden. Der Praxiseinsatz von Vassilis Koutsioris wird den griechischen Gemeinden und Städten zu weiterer Stärke verhelfen.

NEUE IMPULSE FÜR ALTE SCHULPARTNERSCHAFT

Zwischen dem 2. Gymnasium in Oraiokastro und der Heinrich-Drake Schule in Detmold fand im Zeitraum vom 06. – 11. Ma rz 2016 der dritte Schu leraustausch statt. Dieses Mal wurden Schu ler und Schu lerinnen aus Detmold in griechischen Gastfamilien untergebracht.

Die Schüler wurden auch vom Bu rgermeister von Oraiokastros (s. oben) Asterios Gavotzi herzlich begru ßt. Es fand eine lebhafte Diskussion statt. Die Schu ler stellten Fragen zu aktuellen Themen. Hauptthema war die Lage der Flüchtlinge in Griechenland. Die Schüler erkannten die schwierige Situation, in der sich die Flüchtlinge momentan befinden. Darauf entschieden sie spontan, sich mit diesem Thema ausführlicher zu befassen. Eine weitere Schul- partnerschaft zwischen den beiden Städten wurde jüngst beschlossen (siehe Seite 15).

22

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

ABGEORDNETE AUS DEM SÄCHSISCHEN LANDTAG INFORMIEREN SICH IN ATHEN

11. bis 13. März 2016: Ein Besuch bei der humanitären Organisation APOSTOLI des Erzbistums Athen sowie des Zentrums fu r Kreative Be- scha ftigung der Kinder DIMITREIO unter Leitung von Dr. Vassileios Meichanetsidis und Dora Vlachou gab fünf Abgeordneten aus dem Säch- sischen Landtag Aufschluss über konkrete soziale Aktivitäten auf kom- munaler Ebene. Im Anschluss wurden Möglichkeiten der Zusammenar- beit in einem Gespräch mit Georgios Patoulis vertieft. Patoulis ist

Im Zentrum für Kreative Beschäftigung DIMITREO Pra sident des Verbandes griechischer Sta dte und Gemeinden (K.E.D.E.), in Moschato mit Direktorin Dora Vlachou, Pra sident der A rztekammer Athen, Pra sident des Ausschusses fu r Ge- Dr. Vassileios Meichametsidis und der Delegation sundheit und Sozialhilfe der KEDE und Bu rgermeister von Maroussi. Die Abgeordneten waren Jens Michel, Aloysius Mikwauschk, Thomas Colditz, Peter Wilhelm Patt, Jan Lo ffler.

PRÄSENTATION DER DGV IN STRASSBURG

Am 21. März 2016 hatte Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker (Tenin- gen) Gelegenheit, die Arbeit der DGV bei einem vom deutschen Bot- schafter Gerhard Küntzle initiierten Treffen vorzustellen. Hagenacker sprach vor der deutschen, griechischen und zypriotischen Delegation beim Europarat in Brüssel.

HOCHSCHULKOOPERATION Am 24. Ma rz 2016 wurde eine Einladung von Rektor Prof. Paul Witt, Hochschule fu r o ffentliche Verwaltung in Kehl, der Nationalen Hochschule fu r o ffentliche Verwaltung in Athen (E.K.D.D.A.) übergeben. Pra sidentin Frau Kamtsidou sowie weitere Vertreter der griechischen Hochschule sollen in Kehl die Arbeit der Hochschule kennenlernen, um die Zusammenarbeit zu vertiefen. Bereits bei einem Gespra ch am 11. Februar 2016 (s. auch Fortschrittsbericht Nr. 12, Seite 9) zeigte die E.K.D.D.A. hohes Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Hochschule fu r o ffentliche Verwal- tung in Kehl, zumal seit letztem Jahr wieder speziell ein Kurs fu r die kommunale Selbstverwaltung angeboten wird.

23

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

AUF DEM WEG ZUR 6. JAHRESKONFERENZ

Am 29./30. April hat der Griechische Zentralverband der Gemeinden und Städte (KEDE) in Athen den Startschuss zur Vorbereitung der 6. Jahreskonferenz der Deutsch-Griechischen Versammlung gegeben (siehe Save the Date). KEDE Präsident Georgios Patoulis forderte: „Die Bedeutung der Gemeinden bei der Bewa ltigung der Flu chtlingskrise muss zentraler Diskussionsbestandteil sein.”

Bei Gesprächen mit Vertretern des UNHCR und der EU- Kommission zu Fragen der Versorgung von Flu chtlingen betonte Gouverneur , dass Solidarita t zwischen den Staaten Europas wichtig ist. Das Modell der Deutsch-Griechischen Versammlung mu sse als best-practice Beispiel fungieren. Das Flu chtlingsthema sei die per- fekte Chance zu zeigen, dass Griechenland und Deutschland in die gleiche Richtung laufen. Arbeitskreise beschäf- tigen sich mit der weiteren Planung der Jahreskonferenz..

NEUIGKEITEN AUS SERRES

Die Gemeinde Serres arbeitet sehr effektiv mit dem Ortenaukreis im Bereich Abfallwirtschaft zusammen: Durch die Einfu hrung von individuellen haushaltsbezogenen Mu lltonnen konnten die Kosten der Gemeinde fu r die Entsorgung des Hausmu lls reduziert werden. Die Abschaffung der zentralen Sammelbeha lter hat sich positiv ausge- wirkt. Mittlerweile hat sich auch die Zusammenarbeit der beiden Fachhochschulen etabliert. Die qualifizierten Ab- solventen der Fachhochschulen sta rken die lokale Wirtschaft.

Die junge Krankenschwestergehilfin Ourania Mourarodou aus Serres sammelte im Altenpflegeheim St. Franziskus in Achern wertvolle Erfahrungen in der praktischen Berufsausbildung. Ermöglicht hat dieses Kurzpraktikum der frühere Oberbürgermeister Reinhart Köstlin.

FORTBILDUNG FÜR GRIECHISCHE FÜHRUNGSKRÄFTE IN DER VERWALTUNG

Am 31. Ma rz 2016 wurde der Antrag des Städtenetzwerkes D.E.P.A.N erfolgreich eingereicht. In diesem Antrag von der D.E.P.A.N. geht es um die Fortbildung von Bu rgermeistern, Vize-Bu rgermeistern und Beschäftigten in Kommu- nen. Ziel ist es, ein Fortbildungsprogramm zu entwickeln.

24

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

AUSTAUSCH MIT BLICK AUF DEN AUFBAU DES DEU-GRC JUGENDWERKES

Auf Einladung des BMFSFJ tauschten sich am 6. und 7. April 2016 die in Deutschland und Griechenland tätigen Akteure im Bereich Jugendarbeit aus, indem sie sich mit einem sensiblen Thema, der deutsch-griechischen Erinne- rungskultur, auseinandersetzten. Sie besichtigten unter der Leitung von Dr. Matthias Heyl die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Prof. Dr. Constantin Goschler (Ruhr-Universität Bochum) hielt einen Vortrag zum Thema „Okkupati- on in Griechenland 1941-1944“.

Im KZ Ravensbrück befanden sich unter den Häftlingen 183 Männer und 125 Frauen aus Griechenland

TREFFEN ANLÄSSLICH DER BERLINER ENERGIETAGE AM 12. APRIL 2016 IM BMZ

Deutsche Forschungsinstitute zur solaren Kühlung und Kältetechnikforschung werte- ten die Ergebnisse aus dem Energietechnik-Workshop auf Kreta vom März (siehe Seite 12) aus. Weitere mögliche Umsetzungsschritte wurden erörtert, darunter eine Zusammenkunft mit relevanten Partnern auf Kreta zu ausgewählten Demonstrati- onsprojekten. Ein Antrag für EU-Strukturfondsmittel in Griechenland wurde vorberei- tet. Die Anwesenden debattierten über Begleitforschung und darüber, wie man De- monstrationsanlagen optimieren kann. Außerdem wurde über eine mögliche Unter- stützung der Akteure durch BMWi und KS DGV im BMZ beratschlagt.

25

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

DIE DGV AUF DEM EUROPATAG DES DEUTSCHEN STÄDTE- UND GEMEINDEBUNDES UND DES ÖSTERREICHISCHISCHEN GEMEINDEBUNDES

Bu rgermeister Frank Edelmann stellte beim diesja hrigen Europatag des Deut- schen Sta dte- und Gemeindebundes und des O sterreichischen Gemeindebun- des die Arbeit der Deutsch-Griechischen Versammlung vor.

Die Sitzung fand auf Einladung des Gemeindetages Baden-Wu rttemberg am 14. April 2016 in Stuttgart statt. Roger Kehle, Pra sident des Gemeindetages Baden-Wu rttemberg, betonte die Bedeutung der Deutsch-Griechischen Ver- sammlung innerhalb des Gemeindetages und sagte die weitere Unterstu tzung der laufenden und neuen Projekte zu. Der Pra sident des Deutschen Sta dte- und Gemeindebundes Roland Scha fer zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Deutsch-Griechischen Versammlung.

Frank Edelmann sprach den anwesenden Vertretern aus O sterreich und Deutschland die Einladung zur 6. Versammlung der Deutsch-Griechischen Ver- sammlung vom 3.-5. November in Nafplio in Griechenland aus. Helmut Mo dlhammer, Pra sident des O sterreichischen Gemeindebundes, nahm die Ein- ladung zur Deutsch-Griechischen Versammlung und zur Mitarbeit gerne an.

... UND AUF ZYPERN

„Denke global, handle lokal ist der Slogan, den die lokale Selbstverwal- tung in erster Linie zur Ausu bung ihrer Selbstverwaltung ausfu hren muss.“, mit diesen Worten leitete KEDE Vize-Pra sident und Bu rgermeister von Pylos-Nestoros, Dimitrios Kafantaris, seine Rede auf dem Kongress des Rates der Gemeinden und Regionen Europas vom 20. bis 22. April 2016 auf Zypern, Nicosia, ein.

Bürgermeister Kafantaris stellte einige Projekte aus seiner Kommune vor, die mit Hilfe von europa ischen Förderprogram- men laufen und von der Deutsch-Griechischen Versammlung unterstützt werden (siehe S. 12). An der Konferenz nahmen mehr als 600 Teilnehmer aus ganz Europa teil, darunter rund 50 deutsche Delegationsteilnehmer. Der Koordinator, BGM Frank Edelmann, nutzte die Gelegenheit, die Arbeit der Deutsch-Griechischen Versammlung auf der Konferenz zu präsen- tieren und den Austausch mit den griechischen Bürgermeistern zu vertiefen.

26

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

AKTUELLES

DUALES AUSBILDUNGSPROGRAMM WIRD ANGESCHOBEN

Bei Fachgesprächen zwischen deutschen und griechischen Partnern aus dem Bildungssektor im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Südthüringen in Rohr vom 20. bis 23. April 2016 kam es zu vielen Ver- einbarungen. Arbeitsgruppen wurden gebildet und To-do-Listen erstellt, die eine erfolgreiche Anwendung des dua- len Ausbildungssystems bei der Ausbildung zum Elektroniker in Griechenland ermöglichen. Lehrer werden ausge- bildet, Ausbildungsprogramme erstellt - zunächst für EPAL-, später auch für die IEK-AbsolventInnen. Qualifizie- rungsinhalte wurden für einzelne Module festgelegt. Die HWK Südthüringen arbeitet mit den griechischen Partnern Vorschläge für die Umsetzung aus und stellt ihren Ausbildungsrahmenlehrplan zur Verfügung.

LNG-PROJEKT MODUFUEL (HORIZON 2020) AUF DEM WEG ZUR REALISIERUNG

Der Projektvorschlag „ModuFuel: A modular LNG fuel system for Multimodal Waterborne Transport“ hat im laufen- den HORIZON 2020-Call „New and improved transport concepts in waterborne transport“ erfolgreich die erste An- tragsphase durchlaufen. Bei erfolgreichem Abschluss auch der zweiten Phase des Verfahrens kann das Projekt rea- lisiert werden. Ziel ist eine innovative und kostengu nstige Transportlo sung fu r Flu ssiggas (LNG) insbesondere zur Versorgung von Inseln, Ku sten- und Flussregionen. Das Projektkonsortium besteht aus 14 internationalen Projekt- partnern. Leadpartner ist die MARIKO GmbH. Als griechischer Partner ist das Zentrum fu r Forschung und Techno- logie Griechenland (CERTH) eingebunden. Die ModuFuel-Partner fanden unter dem Dach der Deutsch- Griechischen Versammlung (DGV) zusammen. Die Deutsch-Griechische Versammlung hatte das MARIKO Leer mit den Partnern des LNG-Archipelagos Projektes bekanntgemacht. Projekttra ger des Archipelagos-Projektes war die Region Su d-A ga is; CERTH hatte die Projektleitung. Die Deutsch-Griechische Versammlung unterstu tzte bereits im Fru hjahr 2014 den Archipelagos-Antrag.

LNG-PROJEKT BLUGAS4EU (INTERREG EUROPE)

Basierend auf den oben genannten Kontakten hat MARIKO auch eine Kooperation mit der National Technical Uni- versity of aufgebaut. Gemeinsam beteiligen sich beide Akteure in einem von der Hafenbeho rde Valencia ini- tiierten Projekt zum Thema LNG. Fokus liegt auf der Vernetzung europa ischer LNG- Initiativen und einer Anpassung der strukturpolitischen Rahmenbedingungen zur Fo rderung von LNG-Vorhaben.

27

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

JUNGE LEUTE AUS THESSALONIKI REISEN NACH LEIPZIG

Der Städtepartnerschaftsverein Leipzig-Thessaloniki macht es möglich: 9 SchülerInnen der Deutschen Schule Thessaloniki (siehe Foto) werden im Juni als PraktikantInnen nach Leipzig kommen. Im Herbst findet dann der Gegenbesuch in Thessaloniki statt. Im Jugendbereich laufen außerdem Gepräche über ein dt.grc. Mädchen-Handball- Trainingscamp.

Auf ihrem letzten Besuch im Mai 2016 haben die Vereinsmitglieder Brit- ta Zehe und Astrid Radelli aus Leipzig auch Horst Berger und Giorgios Spouritas vom Verein Hellenic Silverstars (siehe Seite 6) kennenge- lernt. Asprovalta, Sitz des Vereins, wäre geeignet für eine Partnerschaft mit einer Gemeinde im Leipziger Raum. Diese Idee wird man weiter verfolgen.

.

28

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März bis Mai 2016

Impressum

Herausgeber: Deutsch-Griechische Versammlung (DGV), Kooperationsstelle in Berlin und DGV-Büro Griechenland

Redaktion: Dr. Christoph Schumacher-Hildebrand (V.i.S.d.P.), Andrea Dimitriadis, Redaktionsanschrift: Kooperationsstelle der DGV im BMZ, Stresemannstr. 94, D-10963 Berlin, Tel: +49 (0) 30 18535-0, e-mail: [email protected]

DGV-Bu ro Griechenland: Rizountos Straße 63, GR-55131 Kalamaria – Thessaloniki, Ansprechpartner: Christos Lasaridis, Tel.: +30 2310 69 21 15, Fax: +30 2310 69 21 99, e-mail: [email protected]

HOMEPAGE: www.grde.eu FACEBOOK: www.facebook.com/grde.eu http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Griechische_Versammlung

29

13. Fortschrittsbericht der Deutsch-Griechischen Versammlung – März-Mai 2016

30