CHRISTIAN SCHAD Künstler Im 20
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Thomas Richter CHRISTIAN SCHAD Künstler im 20. Jahrhundert Bausteine zur Biographie MICHAEL IMHOF VERLAG Inhaltsverzeichnis 6 Zum Geleit Klaus Herzog, Carl-Heinz Heuer 7 Vorwort Thomas Richter 237 III In der Diktatur. 1933–1945 9 I Prägung und Suche. 1894–1927 237 III.1 Entscheidungen. 1933 9 I.1 Gründer, Brauer und Juristen – 256 III.2 Dr. Johannes Ludwig Schmitt Jugend in der ›Prinzregentenzeit‹ 267 III.3 Im offiziellen Kunstbetrieb 18 I.2 Wege des Künstlers 279 III.4 Innere Emigration? 36 I.3 Die Schweizer Jahre 292 III.5 Erfolge – Aufträge, Projekte. 1939–1942 71 I.4 Intermezzi – München, Italien und zurück 306 III.6 Die Schauspielerin Bettina Mittelstädt 86 I.5 Eine Frau, ein Kind, eine Existenz? 320 III.7 Alte Meister und Ruinen – Aschaffenburg. 1942 98 I.6 Kunst und Kunstmarketing 104 I.7 Die Wiener Jahre. 1925–1928 130 I.8 Abtrennungen – Schad und Serner 335 IV Im Nachkriegsdeutschland. 1947–1964 139 II Leben im Zentrum der Epoche – 335 IV.1 Das Spruchkammerverfahren 1947 Berlin. 1928–1942 345 IV.2 Bewältigungen 353 IV.3 Zusammenbruch und okkulte Riten 139 II.1 Schauplatz Berlin! 360 IV.4 Kein Anschluss – Christian Schad und 145 II.2 Marktgeschehen die Nachkriegsmoderne 155 II.3 Frauenbilder 379 IV.5 Intellektuelle Refugien 159 II.4 Politisches? 166 II.5 Der Salon der Frau Dr. Haustein 174 II.6 Neue Sachlichkeit 385 V Später Durchbruch. 1964–1982 183 II.7 Erotisches und Anderes 193 II.8 Facetten – männliche und 385 V.1 Ausstellungen und das Wiederaufgreifen weibliche Homosexualität der Schadographie 205 II.9 Typisierungen des Weiblichen 397 V.2 Das Politische – am Ende doch? 211 II.10 Schads Berliner Okkultismus 407 V.3 Selbstmusealisierung – Rückgriffe auf 220 II.11 Völkische Esoterik die 1920er Jahre 229 II.12 Ambitionen 412 V.4 »Christian Schad ist eine tantrische Gottheit« – Händler, Sammler, Forscher, Promotoren 420 V.5 Christian Schad – eine ›erzählte‹ Künstlerpersönlichkeit 429 Anhang 430 Archive 431 Abgekürzt zitierte Literatur 462 Register 474 Abbildungsnachweis 5 Zum Geleit Vorwort Das Leben mit ihm und für ihn war und ist mein Lebensinhalt. Es war ein Genuss, mit ihm zu leben […]. hristian Schad, der Dadaist, der Schöpfer der Fachdisziplinen außerhalb der Kunstwissenschaft. Wir haben uns gut ergänzt. Ich war abgehärteter als er. Was ich am Theater gesucht hatte, die totale Vereinigung C Schadographie, der Meister der Neuen Sach - Dem Autor ist bewusst, dass das Eindringen in fremde von Seele, Geist und Körper, habe ich in ihm gefunden. lichkeit – das sind die Kategorien, die man mit die - Terrains, etwa der Zeit- und Sozialgeschichte, der Phi - Bettina Schad im Interview mit der Aschaffenburger Tageszeitung »Main-Echo«, 12. Juli 2001 sem Künstler heute allgemein verbindet. In zahlrei - losophie oder des Gebiets neureligiöser Strömungen, chen Ausstellungen und Publikationen der letzten Gefahren in sich birgt. Die im Text vorgebrachten vier Jahrzehnte wiederholt, fügt die hier erstmals Exkurse sind daher nicht als Kommentare zu aktuell ettina Schad (1921–2002), die der Stadt Aschaf - Aschaffenburg hat sich die Erforschung des Werkes von umfassend erfolgte Auswertung des in Aschaffenburg gestellten Forschungsfragen gedacht. Vielmehr steht B fenburg im Jahr 2000 den Nachlass ihres Man - Christian Schad und dessen Vermittlung zur Aufgabe erhaltenen schriftlichen Nachlasses diesem Bild auch hier das interdisziplinäre Angebot im Vorder - nes zum Geschenk machte, war eine außergewöhn - gemacht. Zum Vermögen der Stiftung gehören mehr neue, ergänzende Erkenntnisse hinzu. Diese führen grund. Der Leser wird somit nicht auf alle aufgewor - liche und beeindruckende Persönlichkeit. Mit Ener - als 3.200 Werke ebenso wie der gesamte private Nach - den Künstler in den Jahrzehnten zwischen Erstem fenen Fragen letztgültige Antworten finden. Mein gie, Charme und eleganter Nachdrücklichkeit ver - lass einschließlich der Bibliothek des Künstlers. Ihr Auf - Weltkrieg und den frühen 1980er Jahren in seinem Dank geht vor allem an die Lektorin des Buches, folgte sie ihr Ziel, dem weltweit anerkannten Künst - trag, dieses kulturelle Erbe der Öffentlichkeit zugänglich privaten, öffentlichen und professionellen Umfeld Dr. Wanda Löwe, Berlin, die mit Klarheit und der nö - ler Christian Schad in seiner Wahlheimat ein blei - zu machen, wird durch die seit 2008 erfolgende He - deutlicher als bisher als Handelnden in gesellschaft - tigen Unerbittlichkeit über unseren gemeinsamen bendes Denkmal zu setzen. Gern haben wir sie auf rausgabe der Werkverzeichnisse und nun durch die Er - lichen Zusammenhängen vor Augen. Anspruch auf Transparenz und Objektivität wachte. diesem Weg begleitet und unterstützt. Wir gedenken öffnung des Christian Schad Museums erfüllt. Jeder Versuch einer vergleichenden Parallelführung Im Laufe der Vorbereitungen gingen Sichtung und In - ihrer heute, da das ihrem Mann gewidmete Museum Wir danken allen für das Projekt politisch Handelnden von künstlerischem Werk und gesellschaftlichem ventarisierung des Archivbestands Hand in Hand. Neue Wirklichkeit geworden ist, in Dankbarkeit. auf kommunaler wie staatlicher Ebene sowie den öf - Umfeld kann stets nur als Annäherung verstanden Funde und zusätzliche Informationen wurden unter Christian Schad und Aschaffenburg. Im Herbst 1942 fentlichen und privaten Förderern und Unterstützern, werden. Zudem sei nicht verschwiegen, dass dieses anderem in Archiven in Berlin und München getätigt. kam der Künstler für einen Porträtauftrag in die da - ohne deren weitsichtiges Zusammenspiel und Enga - methodische Unterfangen dem Bestreben des Künst - Sie festigten und korrigierten das Bild. Ich bin Anja Lip - mals etwa 45.000 Einwohner zählende Stadt am Un - gement die Umsetzung nicht möglich gewesen wäre. lers und der Stifterin seines Nachlasses, Bettina Schad, pert M.A. für die Bändigung der Materialflut sowie Dr. termain. Er fasste hier schnell Fuß. Aus Bekanntschaf - Stellvertretend hervorgehoben seien der Bezirk Unter - gewissermaßen zuwiderläuft. Beide haben über Jahr - Bettina Keß, Würzburg, für die externen Recherchen ten wurden Freundschaften, und schon im folgenden franken, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Prof. Dr. zehnte sehr viel Kraft darauf verwendet, die stringente zu besonderem Dank verpflichtet. Sorgfältige Recher - Jahr traf er die Entscheidung, die von Krieg und Zer - Klaus Reder, die Bayerische Landesstiftung, Abgeord - Erzählung vom voraussetzungslosen ›Epochenkünst - chen bezogen auf das Inventar und die Bildredaktion störung verwüstete Hauptstadt Berlin zu verlassen neter Peter Winter, MdL, sowie die Landesstelle für die ler Christian Schad‹ zu formen und zu verbreiten. Ei - verdanke ich Christine Fröhlich, Anna-Sophie Karl und und sich ganz in der noch ruhig und abseits des Ge - nichtstaatlichen Museen in Bayern, namentlich Dr. ne kritischere Öffentlichkeit und der Fortschritt in - Carolin Remlein. Hinweise steuerten Dr. Alexandra von schehens gelegenen Provinz niederzulassen: »Es ist Astrid Pellengahr und Dr. Stefan Kley. Von Beginn an terdisziplinärer Ansätze in der Kunstwissenschaft for - dem Knesebeck, Bonn, und Dr. Nicole Brandmüller- schon viel angenehmer in einer kleinen Stadt zu le - machten sich der Verwalter der Stiftung, Kulturamts - dern und ermöglichen heute indes einen differen - Pfeil, Schnaitach, bei. Die Gestaltung lag bei Anna Wess ben, besonders in der jetzigen Zeit. […] In Deutsch - leiter Burkard Fleckenstein, und der Direktor der Mu - zierteren Blick. Das Aschaffenburger Archiv bietet da - im Michael Imhof Verlag in guten Händen. land ist es auch gerade umgekehrt, wie in Frankreich. seen, Dr. Thomas Richter, um das Projekt in besonde - zu Grundlagen, ohne dass deren Darstellung den An - Mein Dank gilt allen Verantwortlichen in Politik und Hier wird Kultur in der Provinz gemacht, dort in Paris rem Maße verdient. Ihnen wie auch dem Baureferen - spruch einer abschließenden Bewertung erheben Verwaltung der Stadt Aschaffenburg, die dieses Projekt und die Provinz hat kaum etwas zu sagen. Berlin ist ten Jürgen Herzing und Bauamtsleiter Walter Hart - könnte. Ziel ist es vielmehr, zukünftiger Forschung von Beginn an positiv begleitet und die Ergebnisse kein produktives Pflaster: Sand, Sand! Ich arbeite hier mann sowie den Beiräten der Stiftung, Dr. Heinrich verwertbare Informationen an die Hand zu geben der wissenschaftlichen Bearbeitung ermöglicht haben. leicht und unbeschwert, was in Berlin nicht so ein - Binder und Dr. Stephan Schiller, gilt unser nachdrück - und dem interessierten Museumsbesucher eine ver - Ohne die öffentlichen und privaten Förderer, die die fach ist« (Christian Schad, Brief an Bettina Mittelstädt, licher Dank. Schließlich gebührt dieser dem Architek - tiefte Beschäftigung mit diesem Thema anzubieten. Finanzierung des neuen Museums zu einem großen 13. April 1943). Wie viele ahnte der Künstler nicht, ten des Museums, Walter Böhm, Dettelbach/Iphofen. Als Textgrundlage und ›Storyboard‹ zur ersten Dauer - Anteil ermöglichten, wäre der Wunsch Bettina Schads, dass gegen Ende des Krieges auch Aschaffenburg zum Ihm ist im Aschaffenburger Jesuitenkolleg eine über - ausstellung angelegt, tragen Gliederung und Argumen - dieses Haus zu errichten, ein Traum geblieben. Ort größter Zerstörungen werden sollte. zeugende architektonische Struktur innerhalb der tation des Buches daher noch deutlich die Züge einer Schließlich gilt meinem hoch engagierten Museums - Nach dem Krieg stieß seine Partnerin Bettina Mittelstädt limitierenden Vorgaben eines historischen Ensembles Materialsammlung. Im zweiten Band werden erstmals team mein herzlicher Dank –