media perspektiven 8/2008 x382 ...... Ersten, den Dritten Fernsehprogrammen sowie den Bilanz der dritten ARD-Themenwoche Partnerprogrammen , PHOENIX, und KI.KA „Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden und den Digitalprogrammen der ARD erreicht wur- Gesellschaft“ den. Eine starke Nutzung erfuhren auch die Radio- angebote der ARD zur Themenwoche. U Demografischer Wandel: Von den Befragten wurde der gesellschaftliche Mehrwert (Public Value), den die ARD bietet, wahr- ARD treibt gesellschaftliche genommen. Fast alle (90 %) Befragten finden es Debatte an wichtig, dass die ARD derartige aktuelle Themen aufgreift und intensiv behandelt. 77 Prozent sind Von Jürgen Heuser* der Meinung, dass die ARD mit der Themenwoche einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leis- Die ARD behandelt seit dem Jahr 2006 gesell- tet. (1) schaftspolitisch wichtige Themen umfassend in ih- ren Radio- und Fernsehprogrammen im Rahmen Breiten Niederschlag fanden die Inhalte der ARD- Breite Resonanz einer ARD-Themenwoche. Nach den ARD-Themen- Themenwoche auch in der Presse. In Zeitungen und in der Presse wochen „Leben, was sonst“ zum Thema Krebs in Zeitschriften haben 44 Prozent der Interessierten 2006 und „Kinder sind Zukunft“ im vergangenen etwas zur Themenwoche gelesen. Nach dem Fern- Jahr wurde in der diesjährigen Themenwoche „Mehr sehen (70 %) und gleichauf mit dem Radio (43 %) Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesell- waren die Printmedien damit das wichtigste Infor- schaft“ (20.–26. April) der demografische Wandel mationsmedium. breit im Radio und Fernsehen abgebildet und durch Internetangebote und im Videotext begleitet. Die Auswertung der abgedruckten Artikel in der Über 700 Artikel Presse belegt eine beachtliche Resonanz. Es erschie- in Zeitungen und Botschaft der Anlass und Ziel der Themenwoche „Mehr Zeit zu nen 492 Artikel in Tageszeitungen, 2 623 text- Zeitschriften 3. ARD-Themen- leben“ wurden in der nachfolgenden Botschaft („Mis- gleiche Nachweise in Nebenausgaben, 19 Artikel woche: „Mehr Zeit sion Statement“) formuliert: „Unsere Gesellschaft in Anzeigenblättern, 223 in Wochenzeitungen/Zeit- zu leben“ wird älter – in einem bisher nicht da gewesenen schriften und 14 Berichte von Nachrichtenagentu- Ausmaß. Das ist neu, aber nicht bedrohlich, wenn ren. Besonders erwähnenswert ist die umfangrei- es gelingt, den Wandel zu gestalten. Er berührt alle che Radio-Beilage und Mantelgeschichte in der Lebensbereiche: Wie werden wir wohnen, lernen, HörZu sowie eine Titelgeschichte in dem mit über arbeiten, Wohlstand und Gesundheit sichern, in 17 Millionen Exemplaren hoch aufgelegten Supple- kultureller Vielfalt zusammenleben? Wie werden ment „Einkauf aktuell“, das durch die Deutsche wir das Miteinander der Generationen gestalten Post verteilt wird. und den Zusammenhalt der Gesellschaft sichern? Neben der Nachricht „Themenwoche“, dem Ber- Wie nutzen wir die sich bietenden Chancen? Die liner Gespräch und dem Aktionstag wurden ins- ARD will den Prozess des Wandels begleiten und besondere einzelne Fernsehhighlights besprochen, die Diskussion beflügeln. In der Themenwoche prä- insgesamt mit einer positiven Resonanz: Die nach- sentiert sie Denkanstöße, Ideen und Modelle.“ folgenden Beispiele belegen dies eindrucksvoll: „… das Verdienst der ARD-Themenwoche ist in Ziel der Themen- Dieses Ziel ist realisiert worden. Die Repräsentativ- jedem Fall, mit einer geballten Schlagkraft der ge- woche wurde erreicht befragung, die im Auftrag der ARD bei der deutsch- samten ARD-Familie auf ein wichtiges Thema auf- sprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren durchgeführt merksam zu machen. In den letzten beiden Jahren wurde, ergab, dass jeweils mehr als zwei Drittel hat die ARD zumindest ein wenig bewegt.“ (Süd- des Publikums der Themenwoche folgende Sicht- deutsche Zeitung); weisen teilen: – „Welche Herausforderungen ergeben sich für Ge- – „Mir ist nach dieser Woche noch deutlicher ge- sellschaft, Politik, Wirtschaft, wie sehen Freizeit- worden, dass der demografische Wandel nicht als und Wohnverhalten der Senioren in Zukunft aus? Bedrohung, sondern auch als Chance zu sehen ist.“ Öffentlich-rechtliches Fernsehen, wie es sein soll!“ – „Die Themenwoche lieferte auch Argumente (TV Today/TV Spielfilm); und Anregungen für eigene Diskussionen.“ – „Sowohl ARD-Themenwoche wie 3sat-Thementag – „Die Bevölkerung hat nach dieser Themenwo- belegen auf ihre Weise, dass es möglich und nötig che sicher ein positiveres Bild vom Älterwerden.“ ist, bisweilen sperrig anmutende Themen in die Öffentlichkeit zu tragen.“ (KNA/Main-Echo). Resonanz der ARD-Themenwoche beim Publikum und in der Presse Programm der Themenwoche „Mehr Zeit zu leben“ Hohe Akzeptanz Die ARD-Themenwoche „Mehr Zeit zu leben“ er- 2 082 Beiträge mit einer Gesamtsendezeit von rund Umfassendes der Themenwoche freute sich beim Publikum hoher Akzeptanz. Bun- 627 Stunden wurden innerhalb der Themenwoche senderübergreifendes beim Publikum desweit 55,4 Prozent der Bevölkerung schalteten ausgestrahlt. In den Radioprogrammen der neun Angebot in Fern- mindestens eine Fernsehsendung innerhalb der Landesrundfunkanstalten waren dies 1 271 Beiträ- sehen und Radio ARD-Themenwoche ein. Dies bedeutet, dass mehr ge mit rund 287 Stunden Sendezeit und in den als 40 Millionen Menschen von Sendungen im Fernsehprogrammen 811 Beiträge mit rund 340 Stunden Sendezeit. Unter themenwoche..de wur- ...... * Referent WDR-Hauptabteilung Kommunikation, Forschung den rund 30 Beiträge mit übersichtlichen Hinter- und Service. grundinformationen zu den Sendungen im Radio Demografischer Wandel: ARD treibt gesellschaftliche Debatte an ...... x383 media perspektiven 8/2008 1 Programmangebot der ARD-Themenwoche „Mehr Zeit zu leben“ ...... Hörfunk Fernsehen Sender/Programm Beiträge Sendevolumen Beiträge Sendevolumen ...... 81 39:54:17 3sat 10 6:56:56 Arte 2 3:42:47 BR 88 25:06:14 31 19:53:14 hr 223 43:11:09 28 5:41:12 KI.KA 3 2:51:08 MDR 98 21:43:40 101 28:29:23 NDR 212 42:33:31 111 25:49:48 PHOENIX 17 13:05:02 Eins Extra/Eins Festival/Eins Plus 208 110:17:44 RB 33 8:54:02 5 0:23:12 RBB 130 26:16:45 26 7:39:17 SR 96 15:32:06 24 3:45:17 SWR 240 50:23:14 93 38:54:31 WDR 163 53:19:03 71 32:17:25 Beiträge gesamt 1 271 286:59:44 811 339:41:13

Quelle: ARD-Planungstool.

und Fernsehen veröffentlicht. Auch der ARD-Text Mit der Formulierung der Themenblöcke sollte si- und der WDR-Text haben sich mit umfassenden chergestellt werden, dass die positiven Aspekte der programmbegleitenden Informationen an der The- alternden Gesellschaft in den Mittelpunkt der Be- menwoche beteiligt. Als besonderer Service für hör- richterstattung gerückt werden. Dabei wurden den behinderte Zuschauer wurde das „Berliner Ge- „Perspektiven des Zusammenlebens“ sowohl im spräch 2008“, das zum Auftakt der ARD-Themen- Radio als auch im Fernsehen die meisten Beiträge woche am 17. April 2008 auf PHOENIX übertragen gewidmet. wurde, live untertitelt. Alle Programme der ARD – sowohl im Radio als Highlights der Themenwoche auch im Fernsehen – haben sich an der ARD-The- Im Fernsehen startete die Themenwoche mit dem „Berliner Gespräch“ menwoche beteiligt. Leitmedium war – wie in den „Berliner Gespräch“ aus dem ARD-Hauptstadtstu- mit Kanzlerin Merkel Vorjahren auch – Das Erste, das mit annähernd 40 dio , das live in PHOENIX übertragen wurde. eröffnete die Stunden Sendezeit in 81 Beiträgen die größte Flä- Nach Ansprachen des ARD-Vorsitzenden Fritz Raff Themenwoche che bediente. Hinzu kamen die Beiträge in den Drit- und der Intendantin des federführenden WDR, Mo- ten Programmen (Bayerisches Fernsehen, hr-fern- nika Piel, hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel die sehen, MDR Fernsehen, NDR Fernsehen, RB Fern- Keynote. Auf dem von Sandra Maischberger mode- sehen, , SR Fernsehen, SWR Fernse- rierten Podium waren unter anderem Bundesminis- hen und WDR Fernsehen), in den kooperierten terin Ursula von der Leyen und Ministerpräsident Programmen (PHOENIX, Arte, KI.KA, 3sat) sowie Matthias Platzek vertreten. Großen Niederschlag bei Eins Festival, Eins Extra und Eins Plus. Im fand das „Berliner Gespräch“ bei den Nachrichten- Radio wurde die Themenwoche in allen Program- agenturen und der Presse. Die Entscheidung zur men aufgegriffen, von den Informationsprogram- Rentenerhöhung der Bundesregierung, die von der men über die Kulturprogramme und die Melodie- Bundeskanzlerin in ihrer Rede verteidigt wurde, programme bis zu den jungen Programmen (vgl. stellte einen willkommenen Anknüpfungspunkt Tabelle 1). dar. Als Orientierung für das Publikum wurden in Den Auftakt im Ersten machte der Presseclub diesem Jahr sechs Themenblöcke von den Pro- am Sonntag, 20. 4. 2008, zur politischen Debatte grammmachern festgelegt: mit dem Thema: „Älter werden wir später... Ist die Politik auf die alternde Gesellschaft vorbereitet?“ Sechs Themenblöcke – Politische Debatte: „Kein Angstthema mehr? mit Jörg Schönenborn. Über eine Million Zuschau- rückten positive Alternde Gesellschaft in der Diskussion“ er sahen diese Sendung, das entspricht einem Markt- Aspekte der altern- – Zusammenleben: „Alltag der Zukunft: Perspek- anteil von 9,1 Prozent. Die Talkshow „Anne Will“ den Gesellschaft tiven des Zusammenlebens“ erreichte am Abend mit „Die Rentner-Republik – in den Fokus – Wirtschaft: „Alte Leute, neue Märkte: Chancen die Alten übernehmen die Macht“ einen Marktan- für die Wirtschaft“ teil von 16,7 Prozent (4,72 Millionen). – Gesundheit: „Länger leben, aber wie? Zukunfts- Große Aufmerksamkeit bis nach Frankreich, wo aufgabe Gesundheit“ das französische Fernsehen 2 in seiner – Soziale Sicherheit: „Sicher und gerecht: Neue Hauptnachrichtensendung und die wichtigste Ta- Ideen für den Lastenausgleich“ geszeitung Le Monde berichteten, erzielte das ARD- – Arbeiten und Lernen: „Auf die Dosis kommt es an: Lebenslanges Arbeiten“ Jürgen Heuser media perspektiven 8/2008 x384 ...... Morgenmagazin am Montag, dem 21. 4. 2008. Es langes Leben im MDR-Gesundheitsmagazin „Haupt- moderierten Alida Gundlach und Sven Kuntze, un- sache gesund“. Als besonderen Programmpunkt terstützt von den weiteren „TV-Rentnern“ Dieter nahmen viele Zuschauer den „Kindermund“ kurz Kürten (Sport), Karla Wege (Wetter) und Johannes vor 19.00 Uhr wahr: Mädchen und Jungen verkün- Kaul (Außenreporter). deten, was für sie Alter bedeutet und wie man die gewonnene Zeit nutzen sollte. Höchste publizis- Den publizistisch größten Aufmerksamkeitswert in Gute Akzeptanz im NDR Fernsehen fand die tische Aufmerksam- der Themenwoche hatte die Presenter-Reportage Dokumentation „Mann in den besten Jahren sucht“, keit für Sven Kuntzes mit Sven Kuntze „Alt sein auf Probe. Neu-Rentner die Nordreportage „Nur vom Feinsten“ sowie die Reportage: auf Entdeckungsreise“, die am Montag, 21. 4. 2008, Nordstory „Neun Kinder? Um Himmels Willen!“. „Alt sein auf Probe“ Formen des Zusammenlebens erkundete. Einen auf Im SWR Fernsehen waren die Höhepunkte „betrifft: diesem Sendeplatz überdurchschnittlichen Erfolg Alt werden auf La Palma“, „Schlaglicht: Schleichen- hatte am Dienstag, 22. 4. 2008, auch „Menschen bei des Vergessen – Demenz und ihre Opfer“,“Querge- Maischberger – Alle Macht den Alten“, unter ande- fragt: Kniefall vor den Rentnern – Müssen die Jun- ren mit Hans-Jochen Vogel und seiner Ehefrau Lie- gen die Zeche zahlen“, „Auslandsreporter: Warm selotte sowie Joachim Fuchsberger. Hier wurden und billig – Deutsche Rentner in Thailand“, „Nacht- wirtschaftliche Aspekte der alternden Gesellschaft café: Lebensziel 100 – wie alt wollen wir werden?“ in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt. und „SamstagAbend: Für immer jung“. Schwerpunkte im Sendegebiet des Saarländi- Auch Fictionsendun- Im fiktionalen Genre war die Fernsehfilm-Produk- schen Rundfunks waren die tägliche Live-Bericht- gen waren dem tion „Mütter Väter Kinder“ des NDR am Mittwoch, erstattung des Nachrichtenmagazins „Aktueller Be- Thema gewidmet 23. 4. 2008, ein Publikumserfolg, den 4,29 Millionen richt“ aus einem jeweils anderen Ort des Saarlan- Zuschauer sahen. Die anschließend gesendete „Hart des zu verschiedenen Themen der Themenwoche, aber fair“-Ausgabe „Risikofaktor Alter“ zur Gesund- die Diskussionssendung „Fit für die Zukunft – das heitspolitik sahen 2,81 Millionen Zuschauer. Der Saarland und der Bevölkerungsschwund“, das Fea- Mittwoch wurde mit der Dokumentation „Sex im ture „Aufsteigen oder Aussterben – das Saarland Alter“ beendet. und der demografische Wandel“ und die Regelsen- Weitere Sendungen des Ersten, die ihre Zeit aus- dung „Wir im Saarland“ mit dem Monothema „Ver- schließlich in den Dienst der Themenwoche ge- hältnis Großeltern und Enkelkinder“. Im WDR stellt haben: „Willi wills wissen“ (BR), „W wie Wis- Fernsehen stellte das Wissenschaftsmagazin „Quarks sen“ (BR), „ARD exklusiv“ (hr), „Weltreisen“ (hr), „Eu- & Co.“ die Frage „Hält Gehirnjogging jung?“. Aus- ropamagazin“ (WDR), „Gott und die Welt“ (WDR), führlich hat sich das gemeinsam mit dem SWR „ARD Ratgeber Bauen und Wohnen“ (WDR) und hergestellte tägliche Bildungsprogramm „Planet Wis- „Neuneinhalb“ (WDR). Außerdem waren „Das Quiz sen“ an Werktagen um 15.00 Uhr mit der Themen- mit Jörg Pilawa“ und die Degeto mit mehreren Fil- woche befasst: „Mythos Großfamilie“ und „Mütter men großflächig beteiligt. Daneben waren viele zwischen Lust und Frust“ wurden unter anderem Magazine mit Einzelbeiträgen an der Themenwo- ausführlich beleuchtet. Auch die Reportagen „Die che beteilig, teilweise mit Schwerpunkten von bis Rentner GmbH“ und „Jung und wild und über 70“ zu 25 Minuten („ARD Buffet“). fanden beim Publikum Anklang.

Themenwoche auch Auch in den Dritten Fernsehprogrammen wurde Arte hat sich mit zwei Beiträgen an der Themen- Beiträge in Arte, in Dritten Program- die Themenwoche breit abgebildet. Im Bayerischen woche beteiligt, der KI.KA mit drei („KI.KA live“, Phoenix, KI.KA men breit abgebildet Fernsehen wurde unter anderem mit einem Kurz- „Tigerentenclub“ und Spielfilm). Neben dem „Berli- und in ARD-Digital filmabend ein Akzent gesetzt. In der Reihe „Le- ner Gespräch“ setzte PHOENIX auf den täglichen benslinien“ hatte der BR am Montag um 20.15 Uhr Ereignisstrecken einen Schwerpunkt „Alter und Al- den Film „Wenn man so alt wird wie Frieda“ plat- tern“. Thematisiert wurde der demografische Wan- ziert. Das hr-fernsehen konzentrierte sich auf die del auch in den verschiedenen Gesprächs- und Dis- serviceorientierten Formate: „service: gesundheit“ kussionsrunden. Filme und Reportagen auf 3sat er- beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem The- gänzten das Angebot. Hinzu kamen insgesamt über ma „Mehr Zeit zu leben – Gesundheit der Zukunft“, 110 Stunden Sendezeit in Eins Extra, Eins Festival „service: trends“ mit „Für immer jung – Clever und Eins Plus. schlemmen und topfit sein im Alter“. Zu den meistgesehenen Sendungen des MDR Im Radio wurde die Themenwoche in aktuellen Radioangebote Fernsehens in der Programmwoche gehörten die Beiträgen aus unterschiedlichsten Perspektiven be- zur Themenwoche Reportage „Wo sind die Kinder?“ aus der Reihe leuchtet. Die Magazinsendungen setzten sich eben- „Unsere Heimat“, die nach leer stehenden Schulen falls intensiv mit den Themenblöcken auseinander. im Vogtlandkreis fragte. Auch der demografische Aber auch Gesprächssendungen und Features so- Wandel in thüringischen Dörfern, dargestellt in der wie Hörspiele waren Gegenstand des Programman- Dokumentation „Hilfe, mein Dorf verschwindet“, in- gebots. In der jungen Welle des Westdeutschen teressierte viele Zuschauer. Gefragt waren im Ma- Rundfunks Eins Live testete ein Reporter über eine gazin „Einfach genial“ die Erfindungen, die es Älte- ganze Woche sein Leben im Jahr 2058. Sich mor- ren erleichtern, aktiv am Leben teilzunehmen, ge- gens aus dem Bett schwingen? Sich im Super- nauso wie die medizinischen Ratschläge für ein markt nach dem Waschmittelkarton im untersten Regal bücken – alles kein Problem im Alter von 25 Jahren, aber mit 75? Wie bewegen sich die Demografischer Wandel: ARD treibt gesellschaftliche Debatte an ...... x385 media perspektiven 8/2008 Beine, gehorchen die Hände noch? Wie ist die Seh- Thema „Schwarz Rot Grau – Wie wollen wir al- und Hörkraft im hohen Alter? Ein Saarbrücker Un- tern?“. Die Podiumsdiskussion war mit zwei vier- ternehmen vermietet den so genannten Age-Anzug, telseitigen Anzeigen unter Verwendung des The- mit dem sich junge Leute ins hohe Alter hinein- menwochen-Logos angekündigt worden. Vor einem fühlen können. voll besetzten Saal diskutierten unter anderen Hans-Jochen Vogel und der Pflegeexperte Claus Multimediawett- Der Multimediawettbewerb tell.a.vision fand bei den Fussek; die Moderation hatte Sibylle Giel vom BR- bewerb im Internet Usern von themenwoche.ARD.de eine gute Akzep- Radio übernommen. Die Süddeutsche Zeitung pub- fand besonders tanz, vor allem bei Schülern. Viele Klassen setzten lizierte am 24. 4. 2008 eine ganze Seite zum SZ- bei Schülern hohe sich im Unterricht, in Arbeitsgruppen, in Projekt- Forum, am 26. 4. 2008 übertrug BR-alpha die ge- Akzeptanz gruppen mit dem Thema „Demografischer Wandel“ samte Veranstaltung. auf kreative Art und Weise auseinander. Im An- schluss hatten sie die Gelegenheit, ihre Ideen ei- Fazit nem größeren Publikum im Internet zu präsentie- In der dritten Themenwoche der ARD wurden die Viele Facetten ren. So auch das Siegervideo „I’m young“ des Ber- vielfältigen Facetten des demografischen Wandels des demografischen tolt-Brecht-Gymnasiums aus Bad Freienwalde (Bran- im Radio und im Fernsehen in den Mittelpunkt ge- Wandels ange- denburg). In der Begründung betonte die Jury, dass stellt. Die Beiträge haben das Publikum dazu ange- sprochen die Schüler „in gekonnter filmischer Umsetzung regt, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen darauf hinweisen, dass in der Diskussion über die und die Diskussion fortzusetzen. In der Presse wurde Ausgestaltung der Zukunft die Interessen der Ju- vor allem honoriert, dass die ARD ein zwar sperri- gendlichen nicht ausreichend berücksichtigt wer- ges, aber dennoch hochrelevantes Thema fokus- den“. Mehrfach wurden die Arbeiten der Schulen sierte. Dabei konzentrierte sich die ARD nicht nur auch von der regionalen Presse und in den regio- auf diejenigen Aspekte, die große Teile der Bevöl- nalen Magazinen in den Dritten Fernsehprogram- kerung tangieren, sondern auch auf diejenigen, die men begleitet. einen vergleichsweise geringen Anteil in der Bevöl- kerung interessieren. Hinzu kommt die regionale Prominente Paten und Off-Air-Aktivitäten Verankerung der ARD. Nicht nur die nationale Drei prominente Für die ARD-Themenwoche konnten mit Josefine Ebene wurde beleuchtet, auch das räumliche Um- Paten für die Preuss, Anne Will und Alfred Biolek auch wieder feld der Menschen kann in den Dritten Program- Themenwoche prominente Paten gewonnen werden, die vom Pub- men oder im Radio berücksichtigt werden. Diese likum allesamt als passend empfunden wurden. inhaltliche Tiefe kann nur vom öffentlich-recht- Die Paten wurden mit Interviews und Berichten in lichen Rundfunk geleistet werden, der nicht bei der Presse platziert und standen im Mittelpunkt jedem Angebot die Höhe der Zuschauerzahlen als einer bundesweiten Großflächenkampagne. Zu den alleiniges Kriterium für die Ausstrahlung berück- wichtigsten Werbemedien für die Themenwoche ge- sichtigen muss. nerell gehörten wie in den Vorjahren die eigenen Medien Fernsehen und Radio sowie Zeitungen, Zeit- Im Rahmen der Begleitforschung gaben weit über Themenwoche als schriften und Plakate. die Hälfte der Befragten in allen Altersgruppen an, exklusive Leistung dass sie es sehr gut oder gut finden, dass sich die des ö.-r. Rundfunks Zuschauerredaktio- Die Zuschauerredaktionen bzw. Hotlines des Ersten ARD in der Schwerpunktwoche mit dem demogra- anerkannt nen und Hotlines und der Dritten Fernsehprogramme sowie von fischen Wandel beschäftigte. 55,4 Prozent haben während der PHOENIX und KI.KA haben zur Themenwoche mindestens eine Fernsehsendung im Rahmen von Themenwoche stark zahlreiche Anliegen aufgenommen. Die Anliegen „Mehr Zeit zu leben“ eingeschaltet. Rund ein Vier- frequentiert der Anrufer machten insgesamt deutlich, wie wich- tel des Publikums der Themenwoche hat im An- tig der demografische Wandel ist. Als verdienstvoll schluss im privaten und beruflichen Umfeld über wurde es empfunden, dass die ARD sich dieses die Beiträge diskutiert. Zwei Drittel sind der Mei- Themas annimmt. Einige Anrufer stellten fest, dass nung, dass „so umfassende und fundierte Informa- die Beleuchtung des Themas aus verschiedenen tionen nur von den öffentlich-rechtlichen Sendern Perspektiven nur von einem öffentlich-rechtlichen geboten werden“. Programmanbieter geleistet werden könne. Auch die Bilanz der Verantwortlichen der ARD fällt positiv aus. Monika Piel, Intendantin des feder- Bundesweiter Am 19. 4. 2008 fand im Rahmen der ARD-Themen- führenden WDR: „Die zahlreichen positiven Reak- Aktionstag mit woche erneut ein bundesweiter Aktionstag statt. In tionen zeigen, dass wir mit dem Thema goldrichtig zahlreichen Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbän- lagen. Besonders gut angekommen ist, dass wir Veranstaltungen den präsentierten sich in 142 Städten, Gemeinden den demografischen Wandel in all seinen Facetten und Landkreisen 215 Einrichtungen, die mit inno- sowohl informativ als auch unterhaltend aufgegrif- vativen Projekten, Konzeptionen und Ideen zur Lö- fen haben. Wir haben Denkanstöße und Impulse sung demografischer Probleme beitragen. Es wur- gegeben, offensiv mit den Veränderungen in unse- den Bürgerfeste, Podiumsdiskussionen, Ausstellun- rer Gesellschaft umzugehen und wünschen uns gen, Stadtbegehungen, Theateraufführungen, Tage eine konstruktive Fortsetzung der Debatte.“ der offenen Tür, kurz: ein umfangreiches Spektrum an Event-Formaten geboten, zu denen die Bürger eingeladen waren. Anmerkung:

Gemeinsam mit BR-alpha veranstaltete die Süd- 1) Zu weiteren Ergebnissen der Publikumsbefragung vgl. den Bei- U deutsche Zeitung am 21. 4. 2008 ein SZ-Forum zum trag von Stefan Geese und Claudia Zeughardt in diesem Heft.