Von Ferneyhough Zum Barock. Polyfunktionales Komponieren

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Von Ferneyhough Zum Barock. Polyfunktionales Komponieren Von Ferneyhough zum Barock Polyfunktionales Komponieren im Zeitalter des Internet von Alexey Shmurak Ich bin Komponist. Dank etablierter staatlicher Förder­ eher unwichtig. Radikal hat sich auch meine Einstellung systeme brauchten Künstler lange Zeit überhaupt nicht zur Interpretation verändert – von eher geringer Bedeu­ darüber nachzudenken, warum, für wen und weshalb sie tung zu ihrer absoluten Vorrangstellung seit Mitte der sich mit Kunst beschäftigen. In meinem Land, so scheint Zehnerjahre. Außerdem verschob sich meine Identität es, hat dieses System so funktioniert (und funktioniert vom „Komponisten“ zum „Interpreten“ in den unter­ immer noch), weil jahrzehntelang unveränderte Regeln schiedlichen Funktionen als „Pianist“ oder „Keyboarder“, immer nur reproduziert wurden und werden. Musikin­ „Performer“ und „Sänger“, die ich auch oft miteinander stitutionen, Wettbewerbe verschiedener Disziplinen und kombiniere. Altersstufen, vom Staat geförderte Künstlerverbände und Während der letzten drei Jahre habe ich ein Sololied­ Festivals – all das macht es möglich, dass man ständig in Projekt entwickelt, „Die hysterische Dogge“, das sich all­ eine Art Zeitreise auf einer Möbius­Schleife eintauchen mählich aus einer witzigen Unterhaltung für Freunde in kann. Wer sich im Inneren der hermetischen Welt der eine ernste künstlerische (kompositorische) Aussage ge­ akademischen Musik befindet – in Bezug auf den realen wandelt hat. Der Begriff „Lied“ ist hier wörtlich zu neh­ Raum des Klingenden, des Zuhörens, andere Kunstfor­ men: Es handelt sich um Lieder für Stimme mit Klavier­ men und menschliche Aktivität (auf das „Leben“) über­ oder Keyboard­/Synthesizer­Begleitung, häufig in Stro­ haupt – lässt sich zu Recht mit einem Vogel Strauß ver­ phenform, auf eigene oder fremde Texte, mit der zusätz­ gleichen, der seinen Kopf in den Sand steckt, oder mit ei­ lichen Möglichkeit von Arrangements für andere Beset­ nem Mönch, der sich vor dem weltlichen Leben hinter zungen. schützende Klostermauern zurückgezogen hat. All das ist gewissermaßen eine Beschreibung von au­ Zweifel an der Zweckmäßigkeit dieser Abgeschieden­ ßen. Hier möchte ich dagegen den Akzent auf die inne­ heit kamen mir (und wohl auch anderen) etwa zeitgleich ren Prozesse der Reflexion und meine weiteren Vorha­ mit der Verbreitung des Internets Mitte der Nullerjahre. ben setzen. In den neun Jahren mit Anschluss ans Inter­ Das Entstehen immer wieder neuer Gemeinschaften und net haben sich meine Werte (und folglich auch meine Verbindungen, das Aufflammen, Brennen und Erlö­ Methoden) mehrfach grundlegend verändert. Ich werde schen von Tendenzen hatte den Charakter kaleidoskopar­ versuchen, diese Veränderungen in vier Abschnitten dar­ tig sich verändernder Muster angenommen. zustellen. Nachdem ich mich auf diese Weise in der Ukraine und Suche nach Kommunikation dem näheren Ausland (Russland, Polen, Weißrussland, Deutschland, Niederlande, Georgien, Armenien) vernetzt In den ersten Jahren am Konservatorium habe ich aus hatte, konnte ich mich mit anderen Spielern auf diesem Bequemlichkeit neoklassische Vorbilder benutzt, die Feld austauschen (Ensembles, Websites, Künstlergrup­ meine jugendlichen Versuche – getragen von der Liebe pen). Mit einigen Gleichgesinnten beteiligte ich mich an zur Musik von Prokofjew und Schostakowitsch – ganz der Gründung eines Ensembles für Neue Musik, an Kom­ natürlich fortsetzten. Als ich zur gleichen Zeit mehr und ponisten­Workshops, elektroakustischen Performance­ mehr neue Musik kennenlernte, die auf völlig anderen Projekten und verschiedenen Festivals. Dem Zeitgeist Prinzipien aufgebaut ist, strapazierte das auf Entwick­ entsprechend experimentierte ich unter anderem mit un­ lung und Kontrast beruhende Konzept meiner Musik das gewöhnlichen Instrumenten, alternativen Aufführungs­ Material zunehmend, anstatt ihm Gehör zu schenken. räumen (Fabriken, Straßen, Cafés) und audiovisuellen Die Widersprüche nahmen überhand und verlangten Formaten. Dieser Abschnitt meines Lebens scheint und nach einer Lösung. Im Frühling 2008 beschloss ich un­ ist wohl tatsächlich typisch für einen jungen Komponis­ ter dem Druck des eigenen Nichtakzeptierens, Nichtver­ ten, der über sich selbst spricht. stehens, Nichtanerkennens meiner Arbeiten, meine Ver­ In den letzten Jahren habe ich allerdings angefangen, fahrensweise zu ändern. mich von dieser eher konventionellen Makro­Gemeinde Die technische Herausforderung sah jetzt so aus: Ich abzusondern und meine Interessen auf (eigene) Soloauf­ sollte die überlastete Syntax „auf Null“ stellen, mich von tritte beziehungsweise Projekte mit höchstens drei oder den üblichen Denkmustern wie Kontrapunkt, motivischer vier Teilnehmern zu verlagern, wobei der mündliche Arbeit, Sequenzierungen sowie zunehmender Komplexi­ Kommentar für mich eine immer größere Rolle spielt. tät von Harmonik und Klangdichte befreien, die Einheit Die traditionelle Grenzziehung zwischen dem Künstler der Klanginformation erfassen und eigene Formen (wie mit elitärem Anspruch und dem Publikum wurde dagegen in einem Inkubator) entstehen lassen. Inspiriert wurde MusikTexte 148 Seite 69 ich dabei vom späten Skrjabin, vom reifen (allerdings Dabei war mein musikalisches Ergebnis in klangfarbli­ nicht dem späten) Grisey, von Andriessens „De Staat“ cher wie auch tonal­harmonischer Hinsicht sehr weit von und „De Tijd“ sowie vom reifen (allerdings nicht dem Pärt entfernt. Ich vermied es, in die Trägheit einer kon­ späten) Sylwestrow. Dabei hat mich zunächst nicht ge­ kreten „Sprache“ zu verfallen, indem ich mich bemühte, stört, dass ich möglicherweise Mimikry geübt und mich für jedes Werk eine – wenngleich äußerst bescheidene – mehr hinter der Fassade bereits fertiger Methoden ver­ (für mich) neue Gesetzmäßigkeit zu finden, mit unver­ steckt habe, statt zu eigenen Aussagen zu gelangen. brauchten Anspielungen auf einige konventionelle Mus­ Die Folge war, dass für mich Merkmale wie allmähli­ ter. che Entwicklung, Vorsicht (sogar Zaghaftigkeit) im Um­ Schon bald (gegen Ende 2012) entdeckte ich zu mei­ gang mit dem Material und die Abwesenheit von Zufall, nem tragikomischen Leidwesen, dass ich, sobald ich mich Folgerichtigkeit und traditioneller Logik bezeichnend von dem einem Trend abgewendet hatte, schon wieder in wurden. Der Schwerpunkt lag auf der Vertikalen („Har­ einen anderen geraten war. Nachdem ich einige europäi­ monie“), während die Arbeit mit der Linie (Melodie) nun sche und amerikanische Komponisten aufmerksam stu­ fast keine Rolle mehr spielte. Die Arbeit mit klassischen diert hatte, stellte ich fest, dass die stille, übertrieben ver­ Genres, mit komplizierten Metren und Rhythmen wurde einfachte, „uncoole“ Musik, die es vermeidet, nach auffäl­ unmöglich. Das Komponieren reduzierte sich auf die ex­ ligen Klangfarben zu suchen, zu einem Trend geworden akte Wiedergabe eines bestimmten Klangbilds samt ei­ war, der obendrein mit großer Geschwindigkeit und ner geglückten Steigerung beziehungsweise Abschwä­ Gründlichkeit meine im Wesentlichen in den Achtziger­ chung einiger Parameter, einem veritablen Höhepunkt, und Neunzigerjahren geborenen Kollegen in meinem re­ und – falls notwendig – einer vorbereiteten Abwechslung gionalen Umfeld (dem russischsprachigen Raum Osteu­ von Abschnitten innerhalb eines Stücks. ropas) angesteckt hatte. Heute stelle ich fest, dass sich Ideologisch und auch sozial war ich damals von einer dieser Trend – allerdings mit stetig wachsender Bedeu­ eigenartigen Euphorie über die neu gewonnene Vernet­ tung der Improvisation und einem Hang zu eher flexib­ zung, einer Art Erfolgssträhne, gekennzeichnet. Mir kam len Formen – noch weiter verfestigt hat. es vor, als hätte ich mich für immer von der hermetischen Das „Rhizom“­Verfahren kleinen Welt der akademischen Ausbildung und hiesigen Provinzialität – wie ich damals dachte – losgerissen. Ich erkannte, dass es Zeit war, nach etwas Neuem zu su­ chen. Wie schon in der vorigen Phase entschied ich mich Überdruss für die Taktik des Verzichts. Ich verzichtete auf die erwei­ Das Überangebot („Wachstumsleiden“) an oberflächli­ terten Spieltechniken von Instrumenten. Doch das allein chen Experimenten, das mich in der ersten Hälfte 2011 macht noch nicht das Wesen einer neuen Phase aus. Die eingeholt hatte, brachte mich zu einer allgemeinen Ab­ Grundlagen dieses neuen Kompositionsverfahrens habe lehnungshaltung. Psychologisch erklärt sich das mit Er­ ich gründlicher und detaillierter als je zuvor erarbeitet. müdungserscheinungen aufgrund eines zu dichten Kom­ Meine Werke der Jahre 2013 bis 2015 – die traditionell positionspensums und ideologisch mit meinem Protest notierten Partituren – zähle ich zum „Rhizom“­Verfah­ gegen die Allgegenwart von Üppigkeit und Wohlbehagen, ren. Bei Deleuze und Guattari soll das Rhizom den linea­ gegen ein glamouröses Klangfarben­„Konfekt“. Indem ren Strukturen (sowohl im Bezug auf das Sein als auch ich die Abkehr von dieser Kleinbürgerlichkeit vollzog, hielt auf die Denkweise) gegenüberstehen. Mein Rhizom­Ver­ ich mich für einen kühnen Rebellen, der den Weg des fahren lehnte alles ab, was mich an zeitgenössischen Erfolgs zugunsten einer heute gültigen Wahrheit verließ. Komponisten gestört und gelähmt hat. Die Stücke dieser „Ablehnungsphase“ (von der zweiten Mein Interesse richtete sich dabei nicht auf das Klang­ Hälfte 2011 bis 2012) zeichnen sich durch Konzentration, bild, also nicht auf etwas rein musikalisch Motiviertes. minimale Veränderungen der Klangfarbe, Introversion, Stattdessen wurde die Musik zu einem Instrument, zu Bescheidenheit der Mittel und Erschöpfung als vorherr­ einem
Recommended publications
  • Free Art As the Basis of Life: Harmony and Dissonance (On Life, Death, Etc.) [Extracts], 1908
    The works of genius and mediocrity—the latter are justified because they have historic interest. The painting of those who have long since decayed (who they were is forgotten, a riddle, a mystery)—how you upset the nineteenth century. Until the 1830s, the age of Catherine was enticing, alluring, and delightful: pre- cise and classical. Savage vulgarization. The horrors of the Wanderers—general deterio- ration—the vanishing aristocratic order—hooligans of the palette a la Ma- kovsky 1 and Aivazovsky,2 etc. Slow development, new ideals—passions and terrible mistakes! Sincejhg first exhibition of the World of Art, in 1899, there has beenja.. new era. Aitigtg lnoK ft? fresh wind.blows away Repin's chaffy spirit, the bast shoe of the Wanderers loses its apparent strength. But it's not Serov, not Levitan, not Vrubel's 3 vain attempts at genius, not the literary Diaghilevans, but the Blue Rose, those who have grouped around The Golden Flee ce and later the Russian imptv^jpnist^ niirhireH on Western mCSels, those who trembled at the sight of Gauguin, Van Gogh, Cezanne _ (the synthesis of French trends in painting)—these are the hopes for the rebirth of Russian painting. " ""— NIKOLAI KULBIN Free Art as the Basis of Life: Harmony and Dissonance (On Life, Death, etc.) [Extracts], 1908 Born St. Petersburg, 1868; died St. Petersburg, 1917. Professor at the St. Petersburg Military Academy and doctor to the General Staff; taught himself painting; IQO8: organized the Impressionist groupj lecturer and theoretician; 1909: group broke up, dissident members contributing to the founding of the Union of Youth, opened for- mally in February 1910; 1910 on: peripheral contact with the Union of Youth; close to the Burliuks, Vladimir Markov, Olga Rozanova; ca.
    [Show full text]
  • INSTRUMENTS for NEW MUSIC Luminos Is the Open Access Monograph Publishing Program from UC Press
    SOUND, TECHNOLOGY, AND MODERNISM TECHNOLOGY, SOUND, THOMAS PATTESON THOMAS FOR NEW MUSIC NEW FOR INSTRUMENTS INSTRUMENTS PATTESON | INSTRUMENTS FOR NEW MUSIC Luminos is the open access monograph publishing program from UC Press. Luminos provides a framework for preserv- ing and reinvigorating monograph publishing for the future and increases the reach and visibility of important scholarly work. Titles published in the UC Press Luminos model are published with the same high standards for selection, peer review, production, and marketing as those in our traditional program. www.luminosoa.org The publisher gratefully acknowledges the generous contribu- tion to this book provided by the AMS 75 PAYS Endowment of the American Musicological Society, funded in part by the National Endowment for the Humanities and the Andrew W. Mellon Foundation. The publisher also gratefully acknowledges the generous contribution to this book provided by the Curtis Institute of Music, which is committed to supporting its faculty in pursuit of scholarship. Instruments for New Music Instruments for New Music Sound, Technology, and Modernism Thomas Patteson UNIVERSITY OF CALIFORNIA PRESS University of California Press, one of the most distin- guished university presses in the United States, enriches lives around the world by advancing scholarship in the humanities, social sciences, and natural sciences. Its activi- ties are supported by the UC Press Foundation and by philanthropic contributions from individuals and institu- tions. For more information, visit www.ucpress.edu. University of California Press Oakland, California © 2016 by Thomas Patteson This work is licensed under a Creative Commons CC BY- NC-SA license. To view a copy of the license, visit http:// creativecommons.org/licenses.
    [Show full text]
  • Écrits Sur Bergson
    Écrits sur Bergson 1890 Georges Lechalas. “Le Nombre et le temps dans leur rapport avec l’espace, à propos de Les Données immédiates. ” Annales de Philosophie Chrétienne, N.S. 23 (1890): 516-40. Print. Eng. trans. “Number and Time in Relation to Space, as Concerns Time and Free Will .” 1893 Maurice Blondel. L’action. Essai d’une critique de la vie et d’une science de la pratique . Paris: Alcan, 1893, 495. (Bibliographie de Philosophie Contemporaine) Eng. trans. Action . This item is republished in 1950, Presses Universitaires de France. 1894 Jean Weber. “Une étude réaliste de l’acte et ses conséquences morales.” Revue de métaphysique et de morale . 2.6, 1894, 331-62. Eng. trans. “A Realist Study of the Act and its Moral Consequences.” 1897 Gustave Belot. “Un Nouveau Spiritualisme.” Revue Philosophique de la France et de l’Etranger , 44.8 (August 1897): 183-99. The author sees a danger of materialism in Matter and Memory. Print. Eng. trans. “A New Spiritualism.” Victor Delbos. “Matière et mémoire, étude critique.” Revue de Métaphysique et de Morale , 5 (1897): 353- 89. Print. Eng. trans. “ Matter and Memory , A Critical Study.” Frédéric Rauh. “La Conscience du devenir.” Revue de Métaphysique et de Morale , 4 (1897): 659-81; 5 (1898): 38-60. Print. Eng. trans. “The Awareness of Becoming.” L. William Stern. “Die psychische Präsenzzeit.” Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 13 (1897): 326-49. The author strongly criticizes the concept of the point-like present moment. Print. Eng. trans. “The Psychological Present.” 1901 Émile Boutroux. “Letter to Xavier Léon. July 26, 1901” in Lettere a Xavier Léon e ad altri.
    [Show full text]
  • Biblioteca Di Studi Di Filologia Moderna – 37 –
    BIBLIOTECA DI STUDI DI FILOLOGIA MODERNA – 37 – DIPARTIMENTO DI LINGUE, LETTERATURE E STUDI INTERCULTURALI Università degli Studi di Firenze Coordinamento editoriale Fabrizia Baldissera, Fiorenzo Fantaccini, Ilaria Moschini Donatella Pallotti, Ernestina Pellegrini, Beatrice Töttössy BIBLIOTECA DI STUDI DI FILOLOGIA MODERNA Collana Open Access del Dipartimento di Lingue, Letterature e Studi Interculturali Direttore Beatrice Töttössy Comitato scientifico internazionale Enza Biagini (Professore Emerito), Nicholas Brownlees, Martha Canfield, Richard Allen Cave (Emeritus Professor, Royal Holloway, University of London), Piero Ceccucci, Massimo Ciaravolo (Università Ca’ Foscari Venezia), John Denton, Anna Dolfi, Mario Domenichelli (Professore Emerito), Maria Teresa Fancelli (Professore Emerito), Massimo Fanfani, Fiorenzo Fantaccini (Università degli Studi di Firenze), Paul Geyer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Ingrid Hennemann, Sergej Akimovich Kibal’nik (Institute of Russian Literature [the Pushkin House], Russian Academy of Sciences; Saint-Petersburg State University), Ferenc Kiefer (Research Institute for Linguistics of the Hungarian Academy of Sciences; Academia Europaea), Michela Landi, Murathan Mungan (scrittore), Stefania Pavan, Peter Por (CNRS Parigi), Gaetano Prampolini, Paola Pugliatti, Miguel Rojas Mix (Centro Extremeño de Estudios y Cooperación Iberoamericanos), Giampaolo Salvi (Eötvös Loránd University, Budapest), Ayşe Saraçgil, Rita Svandrlik, Angela Tarantino (Università degli Studi di Roma ‘La Sapienza’), Maria
    [Show full text]
  • Experiments in Sound and Electronic Music in Koenig Books Isbn 978-3-86560-706-5 Early 20Th Century Russia · Andrey Smirnov
    SOUND IN Z Russia, 1917 — a time of complex political upheaval that resulted in the demise of the Russian monarchy and seemingly offered great prospects for a new dawn of art and science. Inspired by revolutionary ideas, artists and enthusiasts developed innumerable musical and audio inventions, instruments and ideas often long ahead of their time – a culture that was to be SOUND IN Z cut off in its prime as it collided with the totalitarian state of the 1930s. Smirnov’s account of the period offers an engaging introduction to some of the key figures and their work, including Arseny Avraamov’s open-air performance of 1922 featuring the Caspian flotilla, artillery guns, hydroplanes and all the town’s factory sirens; Solomon Nikritin’s Projection Theatre; Alexei Gastev, the polymath who coined the term ‘bio-mechanics’; pioneering film maker Dziga Vertov, director of the Laboratory of Hearing and the Symphony of Noises; and Vladimir Popov, ANDREY SMIRNO the pioneer of Noise and inventor of Sound Machines. Shedding new light on better-known figures such as Leon Theremin (inventor of the world’s first electronic musical instrument, the Theremin), the publication also investigates the work of a number of pioneers of electronic sound tracks using ‘graphical sound’ techniques, such as Mikhail Tsekhanovsky, Nikolai Voinov, Evgeny Sholpo and Boris Yankovsky. From V eavesdropping on pianists to the 23-string electric guitar, microtonal music to the story of the man imprisoned for pentatonic research, Noise Orchestras to Machine Worshippers, Sound in Z documents an extraordinary and largely forgotten chapter in the history of music and audio technology.
    [Show full text]
  • Mikhail Ma T/Ushin and His Dream
    Experiment/3KcnepHMeHT, 1 (1995), 229-33. ISABEL WONSCHE MIKHAIL MA T/USHIN AND HIS DREAM The violinist and composer Mikhail Matiushin (Figs. 70-76) began his second career as a visual artist in the 1890s. In 1903-05 he worked at Yan Tsionglinsky's studio in St. Petersburg, where he met Elena Guro, his future second wife, and in 1906 they enrolled in Elizaveta Zvantseva's private art school, also in St. Petersburg, where Mstislav Dobushinsky and Lev Bakst were the primary professors. In 1909 Guro and Matiushin founded the publishing house Zhuravl (Crane) which produced more than twenty publications by Pavel Filonov, Guro, Velimir Khlebnikov, Alexei Kruchenykh, Kazimir Malevich, and other representatives of the avant­ garde movement. ·In 1910 Guro and Matiushin became founding members of the Union of Youth which in 1913 consolidated with the poets' group known as Hylaea. Between 191 0 and 191 7 Matiushin was the practical organizer of many Cubo-Futurist events, contributing to the publications and exhibitions of the Union of Youth, to Nikolai Kulbin's exhibitions such as "Contemporary Trends in Art" in 1908 and "The Impressionists" in 1909, as well as to Vladimir lzdebsky's "International Salon" in Odessa and other towns in 1909-1 0 and the "Salon d'Au­ tomne" in Paris in 1913. Matiushin was also active as an art critic and as a composer, creating the music for "Victory Over the Sun" in 1913. Matiushin wrote the text of I Had a Dream between 1931 and 1933.1 It was one of his last essays, following earlier publications also concerned with the evolution of the avant-garde in Russia, 2 and it com­ plemented the chapter on the Cubo-Futurist movement in his unpublished 1.
    [Show full text]
  • The University of Chicago Kazimir Malevich And
    THE UNIVERSITY OF CHICAGO KAZIMIR MALEVICH AND RUSSIAN MODERNISM A DISSERTATION SUBMITTED TO THE FACULTY OF THE DIVISION OF THE HUMANITIES IN CANDIDACY FOR THE DEGREE OF DOCTOR OF PHILOSOPHY DEPARTMENT OF ART HISTORY BY DANIEL KALMAN PHILLIPS CHICAGO, ILLINOIS JUNE 2017 Copyright © 2017 by Daniel Kalman Phillips All rights reserved. TABLE OF CONTENTS LIST OF FIGURES ............................................................................................. iv ACKNOWLEDGEMENTS .............................................................................. viii ABSTRACT ............................................................................................................x INTRODUCTION MALEVICH, ART, AND HISTORY .......................................................................1 CHAPTER ONE MODERNISMS BEFORE SUPREMATISM........................................................18 CHAPTER TWO AN ARTIST OF THE NINETEENTH CENTURY ...............................................71 CHAPTER THREE SUPREMATISM IN 1915 ...................................................................................120 CHAPTER FOUR CODA: SUPREMATISMS AFTER SUPREMATISM .......................................177 WORKS CITED................................................................................................. 211 iii LIST OF FIGURES1 0.1 Kazimir Malevich, Black Square, 1915. 0.2 Kazimir Malevich, [Airplane Flying], 1915. 0.3 John Baldessari, Violent Space Series: Two Stares Making a Point but Blocked by a Plane (for Malevich), 1976. 0.4 Yves Klein,
    [Show full text]
  • Dissertation
    DISSERTATION Titel der Dissertation “The 1959 American National Exhibition in Moscow and the Soviet Artistic Reaction to the Abstract Art” Verfasserin Mag. Gretchen Simms angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) Wien, im Oktober 2007 Studienkennzahl laut Studienblatt: 8606505 Dissertationsgebiet laut Studienblatt: Kunstgeschichte Betreuer: Univ. Doz. Dr. Dieter Bogner TABLE OF CONTENTS Page ACKNOWLEDGMENTS iii Chapter I. THE AMERICAN SIDE – INTRODUCTION 1 A. SPIRITUAL TRENDS AND THEIR IMPACT ON U.S. ART 9 B. ABSTRACT ART, PATRONS AND ADVANCEMENT 17 C. POLITICS AND ART 29 D. THE AMERICAN NATIONAL EXHIBITION 39 II. THE SOVIET SIDE – INTRODUCTION 53 A. POLITICS IN THE USSR AND ITS IMPACT ON ART 59 B. ARTISTS DEVELOPMENT FROM RUSSIA TO USSR 79 C. THE AMERICAN NATIONAL EXHIBITION 103 D. THE INFLUENCE OF THE AMERICAN NATIONAL SHOW 121 EPILOGUE 133 APPENDIX A: LIST OF WORKS DISPLAYED IN 1959 143 APPENDIX B: FIGURES 147 BIBLIOGRAPHY 179 ABSTRACT IN GERMAN 187 ABSTRACT IN ENGLISH 189 CURRICULUM VITAE 191 ii ACKNOWLEDGEMENTS Twelve years ago I happened upon a dissertation which inspired me to write my own Master’s paper which ultimately pointed me in the right direction for this dissertation. My Master’s kept the idea going around in my head: “There must have been an artistic reaction to the 1959 Exhibition in Moscow” until I could begin researching. In this context I would like to thank Liz Wollner-Grandville, who so spontaneously thought of the right person: John Jacobs and his wife, Katja who gave me so much information, enthusiasm, references and people to contact. I would like to thank Jack Masey and Martin Manning for their help in finding the information I needed in the last legs of my work at the State Department on the 1959 Exhibit.
    [Show full text]
  • Manifestoes: a Study in Genre
    University of Rhode Island DigitalCommons@URI Open Access Dissertations 2003 Manifestoes: A Study in Genre Stevens Russell Amidon University of Rhode Island Follow this and additional works at: https://digitalcommons.uri.edu/oa_diss Recommended Citation Amidon, Stevens Russell, "Manifestoes: A Study in Genre" (2003). Open Access Dissertations. Paper 682. https://digitalcommons.uri.edu/oa_diss/682 This Dissertation is brought to you for free and open access by DigitalCommons@URI. It has been accepted for inclusion in Open Access Dissertations by an authorized administrator of DigitalCommons@URI. For more information, please contact [email protected]. MANIFESTOES: A STUDY IN GENRE BY STEVENS RUSSELL AMIDON A DISSERTATION SUBMITTED IN PARTIAL FULFILLMENT OF THE REQUIREMENTS FOR THE DEGREE OF DOCTOR OF PHILOSOPHY IN ENGLISH UNIVERSITY OF RHODE ISLAND 2003 DOCTOR OF PHILOSOPHY DISSERTATION OF STEVENS R. AMIDON APPROVED: Dissertation Committee: Major Professolf_J.,J:S~~~~:L:::~~~~~ ~-yab H; .,_,, ~ DEAN~- OF THE GRADUATE SCHOOL UNIVERSITY OF RHODE ISLAND 2003 Abstract: This project is a book-length study of the manifesto, which attempts to trace adaptations writers have made to the genre, beginning with the Luther's "95 Theses." From there I move to political manifestoes, including the "Twelve Articles of the Swabian Peasants and Marx and Engels' "Manifesto of the Communist Party," and then to the aesthetic manifestoes of modernism. Later I treat manifestoes of critique, examining texts by Virginia Woolf, Frank O'Hara, Eve Kosofsky Sedgwick, and Donna Haraway, the Students for a Democratic Society and the Lesbian Avengers. While this project is a study of genre and influence, it is grounded in contemporary theories of social reproduction.
    [Show full text]
  • Revolution : Russian Avant-Garde, 1912-1930
    Revolution : Russian avant-garde, 1912- 1930 Author Museum of Modern Art (New York, N.Y.) Date 1978 Publisher The Museum of Modern Art ISBN 0870705458 Exhibition URL www.moma.org/calendar/exhibitions/1859 The Museum of Modern Art's exhibition history—from our founding in 1929 to the present—is available online. It includes exhibition catalogues, primary documents, installation views, and an index of participating artists. MoMA © 2017 The Museum of Modern Art Trustees of The Museum of Modern Art leV'' ST,?' T Chairm<ln ,he Boord;Ga,dner Cowles ViceChairman;David Rockefeller,Vice Chairman;Mrs. John D, Rockefeller3rd, President;Mrs. Bliss 'Ce!e,Slder";''i ITTT V P NealJ Farrel1Tfeasure Mrs. DouglasAuchincloss, Edward $''""'S-'ev C Burdl Tn ! u o J M ArmandP Bar,osGordonBunshaft Shi,| C. Burden,William A. M. Burden,Thomas S. Carroll,Frank T. Cary,Ivan Chermayeff, ai WniinT S S '* Gianlui Gabeltl,Paul Gottlieb, George Heard Hdmilton, Wal.aceK. Harrison, Mrs.Walter Hochschild,» Mrs. John R. Jakobson PhilipJohnson mM'S FrankY Larkin,Ronalds. Lauder,John L. Loeb,Ranald H. Macdanald,*Dondd B. Marron,Mrs. G. MaccullochMiller/ J. Irwin Miller/ S.I. Newhouse,Jr., RichardE Oldenburg,John ParkinsonIII, PeterG. Peterson,Gifford Phillips, Nelson A. Rockefeller* Mrs.Albrecht Saalfield, Mrs. Wolfgang Schoenborn/ MartinE. Segal,Mrs Bertram Smith,James Thrall Soby/ Mrs.Alfred R. Stern,Mrs. Donald B. Straus,Walter N um'dWard'9'* WhlTlWheeler/ Johni hTO Hay Whitney*u M M Warbur Mrs CliftonR. Wharton,Jr., Monroe * HonoraryTrustee Ex Officio 0'0'he "ri$°n' Ctty ot^New^or^ °' ' ^ °' "** H< J Goldin Comptrollerat the Copyright© 1978 by TheMuseum of ModernArt All rightsreserved ISBN0-87070-545-8 TheMuseum of ModernArt 11West 53 Street,New York, N.Y 10019 Printedin the UnitedStates of America Foreword Asa resultof the pioneeringinterest of its first Director,Alfred H.
    [Show full text]
  • Modernism and the Spiritual in Russian Art New Perspectives
    Modernism and the Spiritual in Russian Art New Perspectives EDITED BY LOUISE HARDIMAN AND NICOLA KOZICHAROW To access digital resources including: blog posts videos online appendices and to purchase copies of this book in: hardback paperback ebook editions Go to: https://www.openbookpublishers.com/product/609 Open Book Publishers is a non-profit independent initiative. We rely on sales and donations to continue publishing high-quality academic works. Modernism and the Spiritual in Russian Art New Perspectives Edited by Louise Hardiman and Nicola Kozicharow https://www.openbookpublishers.com © 2017 Louise Hardiman and Nicola Kozicharow. Copyright of each chapter is maintained by the author. This work is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International license (CC BY 4.0). This license allows you to share, copy, distribute and transmit the work; to adapt the work and to make commercial use of the work providing attribution is made to the authors (but not in any way that suggests that they endorse you or your use of the work). Attribution should include the following information: Louise Hardiman and Nicola Kozicharow, Modernism and the Spiritual in Russian Art: New Perspectives. Cambridge, UK: Open Book Publishers, 2017, https://doi.org/10.11647/OBP.0115 In order to access detailed and updated information on the license, please visit https://www.openbookpublishers.com/product/609#copyright Further details about CC BY licenses are available at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ All external links were active at the time of publication unless otherwise stated and have been archived via the Internet Archive Wayback Machine at https://archive.org/web Digital material and resources associated with this volume are available at https://www.openbookpublishers.com/product/609#resources Every effort has been made to identify and contact copyright holders and any omission or error will be corrected if notification is made to the publisher.
    [Show full text]
  • Bloomsbury (Bloomsbury) Bloomsbury House 24 Maddox Street 20Th Century Books & Works on Paper London W1S 1PP United Kingdom Started 23 Ott 2014 10:30 BST
    Dreweatts & Bloomsbury (Bloomsbury) Bloomsbury House 24 Maddox Street 20th Century Books & Works on Paper London W1S 1PP United Kingdom Started 23 ott 2014 10:30 BST Lot Description Whistler (Rex) - A Couple in a Four-Poster Bed, the awakened woman alarmed by small figures in 18th century costume, original 1 drawing in pen, ink and watercolour, inscribed on verso "Picture painted by Rex J.Whistler. Student at the Sanatorium, Haileybury College, 1921. Given to Sister R.M.Ja ...[more] Selections…[and] Second Selections from Modern Poets, 2 vol (J.C., editor) Selections [and] Second Selections from Modern Poets, 2 2 vol., later impressions, both inscribed to Ronald Fuller "Ronald from Rex Whistler Christmas 1926" on front free endpaper, 1926 § Berger ...[more] Swettenham (Frank) - Arabella in Africa, first edition, first issue with map in pocket at end, 21 plates by Rex Whistler and Mary Forster- 3 Knight (14 by Whistler) and 19 head- & tail-pieces by Whistler, one hand-coloured, folding map in pocket, advertisement leaf at end, front free endpape ...[more] Whistler (Rex) - `Fascisti!`, original drawing in pen, ink and watercolour, signed in ink lower left corner, also titled and signed on mount 4 "Rex.J.Whistler pinx.t AD1925" in ink, c.255 x 165mm., a few small spots to sky area, framed and glazed, [Not in Whistler & Fuller], 1925. ...[more] Olivier (Edith).- de Charriere (Isabelle) - Four Tales by Zelide, translated by S.M.S., presentation copy from Rex Whistler to Edith Olivier 5 with charming pen and ink drawing on front free endpaper resembling a bookplate and comprising inscription within cartouche ornamented with cupid above a ...[more] ] Mildred, number 70 of 112 copies , tipped-in frontispiece portrait by..
    [Show full text]