Nr. 07/2006 AZB 4800 Zofingen SVP SVPSVP UDC jajaDie Zeitung des Mittelstandes Schweizer Strom! Die Energiepolitik der Schweiz steht an einem Scheideweg. Mit dem Auslaufen der Strom- verträge mit französischen Kernkraftwerkbetreibern und dem Ende der Betriebsdauer der KKW’s Beznau I und II sowie Mühleberg wird die Schweiz spätestens ab 2020 ein gravie- rendes Stromversorgungsproblem haben. Will die Schweiz auch in Zukunft eine sichere und günstige Stromversorgung ihr Eigen nennen, muss sie konkrete Massnahmen tref- fen, damit dieses Ziel erfüllt werden kann. Seiten 8 - 11

Photo: imagepoint.biz

JA zur Missbrauchsbekämpfung Seite 7 Nationalrat Yvan Perrin zum revidierten Asylgesetz und neuen Ausländergesetz

Ernährungssouveränität sichern Seite 13 Nationalrat zur neuen Agrarpolitik 2011 und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Liberale Drogenpolitik ist KEIN Erfolg! Seite 15 Sabina Geissbühler-Strupler zu den verheerenden Folgen der laschen Schweizer Drogenpolitik 2 Bundesrat

Photo: senn&stahl Magistrale Worte

„Wer ein schon stark besetztes kleines Rettungsboot mit beschränktem Fassungsvermö- gen und ebenso beschränkten Vorräten zu kommandieren hat, indessen Tausende von Opfern einer Schiffskatastrophe nach Rettung schreien, muss hart scheinen, wenn er nicht alle aufnehmen kann. Und doch ist er noch menschlich, wenn er beizeiten vor fal- schen Hoffnungen warnt und wenigstens die schon Aufgenommenen zu retten sucht. Rich- tig geordneter Widerstand rechnet mit den vorhandenen Kräften, vergeudet sie nicht, son- dern richtet sich auf ein langes, zähes Aushalten ein und gibt nicht nach. Der Einzelne muss ebenso ausharren können wie ein ganzes Volk.“

Bundesrat hatte keinen leichten Stand, als er am 30. August 1942 vor einer Versammlung der Jungen Kirche in Zürich die von seinem Polizeichef Heinrich Rothmund selbständig angeordnete - und nach öffentlichen und privaten Protesten inzwischen bereits gemilderte - Schliessung der Schweizergrenze loyal zu verteidigen versuchte. Die Rückweisung von Flüchtlingen, ja die Rückschaffung von bereits weit ins Landesinnere Gelangten unter dramatischen Umständen, hatte für die Betroffenen teilweise tödliche Folgen und gehört zu den sehr schwierigen Kapiteln der Schweizer Geschichte. Aber auch solche Kapitel sind selbstverständlich nicht losgelöst vom Gesamtzusammenhang zu beurteilen, zu dem zum Beispiel gehört, dass die Länder der Neuen Welt damals kaum Bereitschaft bekundeten, vorübergehend in der Schweiz Aufgenommene einreisen zu lassen.

Noch etwas anderes muss nachdenklich stimmen: Seit sich der 1962 verstorbene BGB-Politiker Steiger nicht mehr selber wehren kann, haben seine zum Teil nachgeborenen Kritiker aus den differenzierenden und differenzierten Worten des Magistraten die Kurzformel „Das Boot ist voll“ gemacht und diese falsche Formel mit Erfolg als Generalkritik an der Haltung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg in Umlauf gesetzt. Diese Feststellung mahnt zur Vorsicht im Umgang mit der Geschichte, zu verdoppelter Vorsicht, wenn gegenwärtige politische Interessen so offensichtlich mit im Spiel sind, wie in den laufenden Abstimmungskämpfen. Auch im Umgang mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aus Bundesrats- reden, alten und neuen, gilt jederzeit die Wahrheit, dass der ewige Preis der Freiheit die ewige Wachsamkeit ist. Bundesrat

Ständerat Hansruedi Stadler (CVP) Präsident GPK SR Photo: zvg Ablenkung um jeden Preis Der FETTNAPF DES MONATS geht an die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Ständerates. Im Vorfeld der Abstim- mung um das revidierte Asyl- und Ausländergesetz wird auf vielen Ebenen durchgestartet. Dass die Gegner der Vorlage sowie die notorischen Kritiker an Bundesrat Blocher und der SVP aktiv werden, sei ihnen ungenommen. Dass sie damit aber bewusst von den zu lösenden Missständen ablenken wollen, ist fahrlässig. Und dass sich die GPK des Ständerates instrumentalisieren liess, um in ausführlicher Wortklauberei die Rede eines Bundesrates zu kritisieren, ist ein Armutszeugnis für eine solche Kom- mission. Wenn sich die GPK mit Missständen befassen wollte, täte sie gut daran stattdessen die Geschäftsführung der Asyl- rekurskommission zu prüfen und all die Missstände in der Asylindustrie.

Das Problem ist nicht Bundesrat Blocher, ist nicht seine Rede - das Problem ist der Missbrauch des Asylrechts. Jüngst kam sogar die grosse Boulevardpresse nicht umhin dies zuzugeben. Alle mediale Bemitleidung konnte nicht „wegumarmen“, dass der Fall der armen abgewiesenen minderjährigen Waise Solongo ein Missbrauchs- und zudem beileibe kein Einzelfall ist, nachdem öffentlich wurde, dass es sich bei Solongo weder um eine Waise noch um eine Minderjährige handelte.

Das bringt uns zu der Abstimmung vom kommenden September. Scheinheilig behaupten die Gegner des revidierten Asyl- und Ausländergesetzes, das Gesetz sei da, um Asyl zu gewähren und nicht um Missbräuche zu bekämpfen, denn die Ablehnung von Gesuchen sei unmenschlich. Was ist „unmenschlich“ an einem Gesetz, welches die Möglichkeit schafft, unkooperatives

FETTNAPF DES MONATS Verhalten wirkungsvoller zu sanktionieren und die geschäftige Asylindustrie zu weniger Missbrauch förderndem Verhalten zu bewegen? Gerade dies hilft uns, die Instrumente zu verfeinern und jeden Fall noch sorgfältiger zu prüfen - und somit nur denjenigen Asyl zu gewähren, die unseren Schutz brauchen anstatt all denen, die sich das Asylrecht nur erschleichen wollen. Das ist die echte humanitäre Tradition, für welche unser Land weiterhin stehen soll. Parteipräsident 3

Jede Stimme zählt!

Am 24. September stimmen wir über das revidierte Asyl- und Ausländergesetz ab. Nach jahrelangem Druck und nach zwei Volksinitiativen der SVP liegen uns im Asyl- und Aus- länderbereich nun endlich zwei Gesetze vor, welche die Bekämpfung des Missbrauchs unseres Systems durch Scheinflüchtlinge, Profiteure und Kriminelle erlauben. Die beiden

Photo: senn&stahl Gesetze verdienen unsere Zustimmung.

Nach jahrelangen Warnungen und Forderungen im Asylbereich wurde im Jahre 1996 unsere erste Volksinitiative „gegen die illegale Einwanderung“ nur sehr knapp abgelehnt, weil der Bundesrat damals versprach, er werde dem Missbrauch im Asylwesen ein Ende setzen. Leider passierte nichts. Deshalb reiche die SVP eine zweite Volksinitiative „gegen Asylrechts- missbrauch“ ein, welche Ende 2002 lediglich an ein paar Tausend Stimmen scheiterte. Diesem Druck von Seiten der Bevölkerung konnte der Bundesrat nicht mehr standhalten: Bereits vor der Abstimmung legte alt Bundesrätin Metzler dem Parlament den Entwurf eines neuen Asylgesetzes vor. Fast gleichzeitig wurde – ebenfalls auf Druck der SVP - der Entwurf eines revidierten Ausländergesetzes vorgelegt. Es gelang, in der Kommissionsarbeit und im Parlament die beiden Vorlagen in die richtige Richtung zu korrigieren. Dabei konnten wesentliche Verbesserungen vor allem nach den Nationalratswah- len eingebracht werden, einerseits, weil die SVP stärker wurde, andererseits durch die Wahl von zum für die beiden Revisionen zuständigen Bundesrat. Nun liegen zwei annehmbare Gesetze vor.

Das neue Asylgesetz ist auf den Grundsatz ausgerichtet, dass bei uns Schutz bekommt, wer an Leib und Leben gefährdet ist. Unechte Asylbewerber hingegen können mit dem verbesserten Gesetz rascher zurückgeführt werden. So können die wachsenden Missbräuche der letzten Jahrzehnte und die Ungerechtigkeiten gegenüber echten Flüchtlingen verhindert werden. Denn Tatsache ist, dass von 10‘000 neuen Asylsuchenden pro Jahr die grosse Mehrheit keine Asylgründe vorbrin- gen kann. Das revidierte Ausländergesetz ermöglicht die dringend benötigte Steuerung der Zuwanderung aus nicht EU- Ländern, denn mit der EU gilt die Personenfreizügigkeit. Insbesondere die stetig zunehmende Zuwanderung zu unserem Sozialsystem kann mit dem heute gültigen Gesetz aus den Dreissiger Jahren nicht wirksam bekämpft werden.

Die Linke und Flüchtlingsorganisationen haben das Referendum gegen das verbesserte Asylgesetz und das neue Auslän- dergesetz eingereicht und massiven Widerstand gegen die beiden Gesetzesvorlagen angekündigt. Deshalb liegt es nun an den Stimmbürgern, mit einem deutlichen Ja zu den beiden Vorlagen der Verbesserung der Missbrauchsbekämpfung zum Durchbruch zu verhelfen. Es gilt also, die Verantwortung für die Abstimmung am 24. September persönlich wahrzuneh- men und auch das Umfeld zu mobilisieren, zwei Mal ein Ja für das revidierte Asyl- und Ausländerrecht in die Urne zu werfen. Jede Stimme zählt! Nationalrat Ueli Maurer, Parteipräsident SVP

Nicht vergessen! SVP-Delegiertenversammlung Samstag, 19. August 2006 Kanton Zug

Ihr Inserat im SVPja - immer ein Erfolg! 4 Referendum Kohäsionsmilliarde SVP reicht Referendum gegen die Kohäsionsmilliarde ein (SVP) Das Referendum gegen das Bundesgesetz über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas (Osthilfegesetz) ist zustande gekommen. Damit wird das Volk entscheiden können, ob trotz wachsenden Schuldenbergen zusätzliche Milliardenzahlungen an die EU entrichtet werden sollen und dafür ein Gesetz geschaffen wird, das auch künftige Zahlun- gen ohne demokratisches Mitspracherecht möglich macht.

Kreuze kriechen“ in Brüssel Die stattliche Zahl an zusam- ist unserer Landesregierung mengekommenen Unter- unwürdig und die indirekten schriften zeigt, dass das Ge- Drohungen an die Bevölke- setz umstritten ist. Dem bevor- rung sowohl aus EU-Kreisen stehenden Abstimmungs- wie auch aus dem Bundesrat kampf sehen wir zuversicht- sind unangebracht, peinlich lich entgegen. Wir werden und grenzen an Erpressung. auch dannzumal finanzpoli- Mit der EU und den bilatera- tisch argumentieren und beto- len Verträgen hat dieses Refe- nen, dass keine weiteren Mehr- rendum nichts zu tun. ausgaben und keine neuen Steuern in Kauf genommen Der Verlauf unserer Unter- werden dürfen. Auch die schriftensammlung kann als Wirtschaft muss wissen, dass sehr positiv bezeichnet wer- gesunde Staatsfinanzen und den: Nach zahlreichen Stand- saubere Zahlungsmodalitäten aktionen in all unseren die wichtigsten Rahmenbe-

Photo: Simon Glauser

Zufriedene Gesichter bei der Einreichung des Referendums gegen die Kohäsionsmilliarde - über 70’000 Unterschriften wurden gesammelt!

Dieses Referendum hat für die Unser demokratisches System SVP eine klar finanzpolitische erlaubt zum Glück eine Kon- Dimension. Für uns war es trolle durch das Volk. Und immer klar, dass diese Milli- diese Kontrolle wollen wir aus arde vollumfänglich zu kom- oben angeführten finanzpoli- pensieren ist und es bei die- tischen Gründen beim vorlie- ser einen Milliarde bleiben genden Osthilfegesetz vor- muss. Diese beiden Forderun- nehmen. Das ist demokra- gen sind mit dem Osthilfege- tisch, legitim und auch von setz und den bereits in Aus- Bundesräten zu akzeptieren. sicht gestellten weiteren Zah- Wenn Bundesrat Deiss unser lungen nicht erfüllt. Referendum als „inkohärent

Photo: Simon Glauser und scheinheilig“ bezeichnet, Im höchsten Grad unfair und so stellt sich die Frage, wie (v.l.n.r.) Nationalrat Hans Fehr, Parteipräsident und Nationalrat Ueli Maurer und Generalsekretär Gregor A. Rutz staatspolitisch bedenklich ist, denn die leeren Versprechun- dass der Bundesrat erst nach gen und das unglaubwürdige Kantonalparteien können wir dingungen für die Wirtschaft gewonnener Abstimmung zu Vorgehen des Bundesrates zu heute rund 70‘000 beglaubig- eines Landes sind. Deshalb ist Schengen/Dublin zugab, dass beurteilen sind. te Unterschriften gegen das zu hoffen, dass sich die Ver- ein Zusammenhang mit dieser Osthilfegesetz einreichen. Da- bände wie angekündigt auf Kohäsionsmilliarde besteht. Unverständlich ist für uns, mit kann - voraussichtlich am ihre finanzpolitischen Grund- Ebenfalls eröffnete er der Be- dass der Bundesrat nicht er- kommenden 26. November - sätze besinnen und auf die Bei- völkerung erst dann, dass da kennt, dass es sich um ein in- das Volk darüber entscheiden, steuerung mehrerer Millionen noch ein Fonds zur Sicherung nenpolitisches Problem han- ob es unter diesen Bedingun- Franken an einen bundesrät- der Ostgrenzen besteht, in delt, dass er selbst lösen kann. gen eine Milliarde an die EU lichen Abstimmungskampf welchen die Schweiz eben- Im Falle eines Neins braucht bezahlen und dem Bundesrat verzichtet. Dies umso mehr, als falls Zahlungen zu leisten hat es eine andere gesetzliche auch noch die Blankounter- die Wirtschaftsverbände das und sich dadurch die Kosten Grundlage sowie die verspro- schrift für weitere Zahlungen Referendum gegen die Kinder- für Schengen verdreifachen chene Kompensation der Gel- an neu hinzukommende EU- zulagen nur mit Hilfe der SVP werden. der. Das unterwürfige „zu Staaten geben will. zustande brachten. Referendum Kinderzulagen 5 Nicht noch mehr Kinder im Ausland finanzieren! (SVP) Sollen in Zukunft arbeitslose Ausländer für ihre im Ausland lebenden Kinder Familienzulagen erhalten? – Wohl kaum. Glücklicherweise hat der Schweizerische Gewerbeverband das Referendum gegen das Familienzulagengesetz ergriffen. Heute ist es nun zu Stande gekommen. Die SVP gratuliert dem Gewerbeverband zu diesem Erfolg. Nach einem schwierigen Sammelstart durfte die SVP mit gegen 20‘000 Unterschriften einen Beitrag zum Erfolg des Referendums leisten.

Mit dem neuen Familienzula- Kind das Licht der Welt erbli- gengesetz wurde einmal mehr Verlauf der Sammlung cken dürfte. Besonders stö- eine neue Sozialversicherung rend ist, dass mit der neuen auf Bundesebene installiert Referendum Familienzulagen Regelung arbeitslose Auslän- und dies, obwohl praktisch der, welche Kinder haben, die alle bestehenden Sozialwerke im Ausland leben, ebenfalls in in grossen Finanzierungspro- den Genuss von Kinderzula- blemen stecken (IV, AHV, Ar- gen kommen. Jedes Jahr wür- beitslosenversicherung, Kran- de so eine halbe Milliarde kenversicherung). Die jährli- Franken aus unserer Volks- chen Mehrkosten von rund wirtschaft ins Ausland abwan- 700 Millionen Franken für die dern. Alles unter dem Deck- Wirtschaft sind höher als die mantel der Familienförderung Entlastung, welche durch an- in der Schweiz! dere Steuerreformen (Unter- nehmenssteuerreform) erzielt Die SVP freut sich, dass sie wird. Unter dem Strich bedeu- dem Gewerbeverband einen tet dies, dass die Löhne unter Drittel der Unterschriften zum Druck geraten werden, ob- Gelingen dieses Referendums wohl wegen diesem Gesetz in beitragen konnte. der Schweiz kein zusätzliches

Der SVP Geld spenden via Internet

Die Schweizerische Volkspartei lebt weitgehend von Spenden. Nur dank der finanziellen Unterstützung zahlreicher Schweizerinnen und Schweizer ist die SVP in der Lage, konsequent für eine unab- hängige und neutrale Schweiz einzustehen sowie für weniger Steu- ern, Gebühren, Abgaben und gegen Missbräuche aller Art zu kämpfen. Jetzt kann man die SVP auch via Internet finanziell un- terstützen. Als erste Partei der Schweiz nutzt die SVP auch das Internet für die Übermittlung kleiner Geldspenden. Es geht ganz einfach: Man wählt den gewünschten Betrag aus, re- gistriert sich und gibt an, ob die Spende mit Kreditkarte oder über die Telefonrechnung bezahlt werden soll. Alles andere passiert automatisch. Die Spendenseite findet man im Internet unter www.svp.ch. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! 6 Sicherheitspolitik Keine Schweizer Soldaten im Sudan! (SVP) Die SVP wehrt sich gegen den geplanten Einsatz von zusätzlichen Schweizer Solda- ten im Ausland. Das Spannungsverhältnis zwischen der Neutralität und solchen Auslandein- sätzen eines Kleinstaats ist zu gross. Solange die Entwicklungsschritte 08-11 der Armee und deren Finanzierung ungelöst sind, dürfen nicht Mittel für neue kostspielige Ausland- abenteuer abgezogen werden. Denn die Priorität unserer Armee liegt im Inland. Hier gilt es der wachsenden Terrorbedrohung durch kulturelle und religiöse Spannungen mit einer umfassenden Verteidigungsfähigkeit zu begegnen. Die Sicherheit der Schweiz wird auch in Zukunft nicht im Süd-Sudan, sondern in unserem Land, gewährleistet. Viele europäische Staaten ver- So ist völlig unklar, welche kleinern zurzeit ihre Armee- Interessen die Schweiz im Auslandkontingente (z.B. Ita- Kosovo oder möglicherweise lien, Spanien, skandinavische im Süd-Sudan verfolgt. Die Länder etc.). Die Schweiz Gefahr jedoch, dass die hingegen will sie von 270 auf Schweiz innerhalb von be- 500 Personen aufstocken. Be- waffneten Konflikten zur Par- trachtet man die Analysen der tei werden kann, ist latent Bedrohungslage (z.B. Bericht vorhanden. zur inneren Sicherheit) und die schrumpfenden finanziel- Bis geklärt ist, was solche len Möglichkeiten des Vertei- Auslandeinsätze effektiv kos-

digungsdepartements, so ist Photo: VBS ten und welchen Nutzen sie dieser Schritt abzulehnen. bringen, sind keine neuen Anstatt sich auf die offenen che Schweizer Soldaten nach einsätze“ der Schweizer Ar- Engagements zu bewilligen. Fragen der Entwicklungs- Afrika zu entsenden. Selbst- mee völlig unbekannt. Die SVP fordert einen Ab- schritte 08-11 und deren Um- verständlich richtet sich der bruch der Auslandeinsätze setzung zu konzentrieren, Widerstand der SVP nicht ge- Die Bedrohungslage hat sich der Schweizer Armee und wird bereits wieder eine neue gen humanitäre Einsätze, son- verändert. Die Priorität ist eine Konzentration der ver- Baustelle aufgerissen. dern gegen die so genannten unbedingt auf das Inland zu bleibenden finanziellen und „Friedenseinsätze“. Bisher legen. Die wachsende Ge- personellen Mittel auf das In- Die SVP wehrt sich gegen die sind die effektiven Kosten und wichtung der Auslandeinsät- land. Denn hier ist der Nut- Absichten des VBS, zusätzli- der Nutzen solcher „Friedens- ze ist nicht nachvollziehbar. zen sofort sichtbar.

Am Anfang jeder starken Werbung steht das Inserat! Inseratetarif auf www.svp.ch

Ihre langfristige Investition für eine bürgerliche Politik

Zur finanziellen Unterstützung ihres Einsatzes für eine neutrale unabhän- gige Schweiz, für eine geradlinige Ordnungspolitik und für einen gesunden Staatshaushalt hat die SVP die „Stiftung für bürgerliche Politik“ ins Leben gerufen. Die Stiftung bezweckt, die Partei mit den Anlageerträgen des Stif- tungsvermögens in der politischen Grundlagenarbeit und Meinungsbildung auf Bundesebene finanziell zu unterstützen. Mit Ihrer Spende oder Ihrem Legat können Sie auch über Ihr eigenes Leben hinaus die SVP und deren bürgerliche Politik unterstützen. Auskünfte zur Stiftung wie auch über die Errichtung eines Legates bzw. Vermächtnisses erteilt Ihnen gerne der Stiftungsratspräsident, Nationalrat Hans Kaufmann, Niederweg 18a, 8907 Wettswil, oder Gregor A. Rutz, Generalsekretär SVP, Brückfeldstrasse 18, Postfach 8252, 3001 Bern (Tel. 031/300’58’58). Eidg. Volksabstimmung 7 2 x JA für eine bessere Missbrauchsbekämpfung Im Herbst werden wir über das revidierte Asylgesetz und ein neues

Ausländergesetz abzustimmen haben, weil die Linke gegen diese Photo: senn&stahl beiden Vorlagen das Referendum ergriffen hat. Beide Gesetze stel- len wichtige Schritte zur Bekämpfung des Missbrauchs unseres Systems durch Scheinflüchtlinge und Kriminelle dar. Die alten Gesetze haben nicht gen ihren eigenen Angaben grund der Probleme mit den mehr genügt, um auch künf- weder minderjährig noch heimatlichen Behörden mit tig den Missbrauchsproble- Waisenkind, sondern über 21 Hilfe eines Schleppers auf un- men Herr zu werden. Mit klei- Jahre alt und hat in der Mon- bekannten Wegen in die neren Verbesserungen konn- golei nicht nur noch ihre Mut- Schweiz gelangt sei. Am 21. te zwar der Asylrechtsmiss- ter, sondern sogar noch ande- Februar 2003 wurde auf das brauch dank der seriösen Ar- re Familienangehörige. Asylgesuch nicht eingetreten beit von Bundesrat Blocher Zudem heisst sie mit richti- und am 11. März 2003 tauch- schon deutlich eingedämmt gem Namen Solongo Bold. te Solongo Bold für 3 Jahre werden. Noch immer kämp- Sie wurde am 6. Januar 1985 unter. Am 26. April 2006 wur- fen wir aber mit fast 10‘000 geboren und besuchte in Ulan de sie im Rahmen einer Haus- neuen Asylgesuchen pro Jahr, Bator die Grundschulen. Sie durchsuchung im Kanton Zü- von denen immer noch 75% wuchs bei ihrer Mutter, einer rich verhaftet und dem Amt missbräuchlich sind. Auch Ärztin, in geordneten Verhält- für Polizeiwesen und Zivil- unsere Nachbarstaaten ver- nissen und ohne finanzielle recht des Kantons Graubün- schärfen ihre Gesetze laufend, Probleme auf. Zusammen mit den zur Rückführung in die und wenn die Schweiz nicht ihrer Mutter organisierte sie Mongolei zugewiesen. Am 1. so rasch als möglich nach- 2002 die Ausreise in die Mai 2006 bestätigte der Haft- zieht, wird sie schnell wieder Schweiz. Für die Schweiz als richter die zur Identitätsab- zum Missbrauchsparadies in- Asylland hat sie sich entschie- klärung angeordnete Aus- mitten Europas. den, weil die Schweiz in Wes- schaffungshaft als rechtmäs- Nationalrat Yvan Perrin, teuropa das beste Land als sig. Am 22. Mai 2006 stellte Vizepräsident SVP Schweiz, La Côte-aux-Fées (NE) Der Fall Solongo – Asyldestination sei. Sie reiste die Schweizerische Flücht- ein klassischer Asyl- mit Hilfe eines Schleppers lingshilfe (SFH) mit dem Hin- ner Pressemitteilung geknickt. missbrauchsfall über Moskau nach Frankreich weis auf die Minderjährigkeit Solongo Bold ist inzwischen und von dort nach Genf. Hier ein Wiedererwägungsgesuch bereits freiwillig in die Mon- Im Juli 2006 versuchte die lernte Solongo Bold eine an- bei der Asylrekurskommissi- golei zurückgekehrt. Presse den Fall einer abgewie- dere Mongolin kennen und on. senen Asylsuchenden zu be- sie beschlossen, sich als Nicht immer wird ein Miss- nutzen, um Stimmung gegen Schwestern auszugeben und Aufgrund von in der Vergan- brauchsfall so rasch aufge- das revidierte Asylgesetz zu in Kreuzlingen gemeinsam ein genheit erfolgten Kontakten klärt und nicht immer reisen machen. Die Flüchtlingshilfe Asylgesuch zu stellen. mit ihrer Familie konnte das die Personen dann so schnell hatte die Zeitung auf den Fall Amt für Polizeiwesen und Zi- aufmerksam gemacht. Der Nach Einreichung des Asylge- vilrecht Graubünden vor eini- freiwillig aus. Aber der Fall Fall war tagelang Thema der suchs wurde Solongo Bold am gen Tagen die genaue Identi- ist exemplarisch für den Wil- Presse, es meldeten sich sogar 12. Februar 2003 durch das tät und Herkunft von Solon- len vieler, unter Verschleie- verschiedene Personen, wel- Bundesamt für Flüchtlinge zu go Bold klären. rung der wahren Tatsachen che die Abgewiesene bei sich ihren Asylgründen befragt. Sie die Migrationsgesetze der aufnehmen wollten. Die Kam- war zu diesem Zeitpunkt Konfrontiert mit dieser Be- Schweiz zu umgehen um hier pagne ging weiter, bis die bereits volljährig. Zur Begrün- weislage gab Solongo Bold zu, ein Aufenthaltsrecht zu er- Fremdenpolizei des Kantons dung ihres Asylverfahrens ihr Asylgesuch unter falschem halten. Wenn wir diese Miss- Graubünden den wahren machte sie geltend, dass sie Namen, mit falschem Ge- bräuche nicht so gut wie es Sachverhalt offen legte und mongolische Staatsangehöri- burtsdatum und falschem geht bekämpfen, leisten wir aufzeigte, dass es sich um ei- ge und am 10. Juli 1988 gebo- Sachverhalt eingereicht zu der Untergrabung des nen klassischen Fall von ren sei, dass ihre Eltern gestor- haben. Sie zog am 5. Juli 2006 Rechtsstaates und damit der Missbrauch des Asylrechts ben seien, dass sie zusammen das Wiedererwägungsgesuch Untergrabung der Gerechtig- mit Verschleierung der Iden- mit ihrer Schwester und deren zurück. Erst jetzt legte auch keit Vorschub. Dies dürfen tität handelte. Lebenspartner bei der Gross- die Flüchtlingshilfe am 6. Juli wir nicht zulassen. Deshalb mutter gelebt habe und dass 2006 ihr Vertretungsmandat brauchen wir die neuen Ge- Solongo Chinbat war entge- sie mit ihrer Schwester auf- nieder und zeigte sich in ei- setze. 8 Energiepolitik Schweizer Strom aus Eigenproduktion Die Energiepolitik der Schweiz steht an einem Scheideweg. Mit dem gedeckt werden:

Auslaufen der Stromverträge mit französischen Kernkraftwerkbe- Bei den knapp 5% der Strom- treibern und dem Ende der Betriebsdauer der KKW’s Beznau I und produktion, welche durch II sowie Mühleberg wird die Schweiz spätestens ab 2020 ein gra- konventionell-thermische und andere Kraftwerke er- vierendes Stromversorgungsproblem haben. Will die Schweiz auch zeugt werden, machen die al- in Zukunft eine sichere und günstige Stromversorgung ihr Eigen ternativen Energieformen wie nennen, muss sie konkrete Massnahmen treffen, damit dieses Ziel Wind oder Photovoltaik nur einen winzigen Bruchteil aus. erfüllt werden kann. Gemäss einer Studie des Paul- Der Energieverbrauch nimmt fang dieses Jahres in Erinne- che im Wettbewerb bestehen Scherrer-Institutes könnten nicht nur in der Schweiz, rung, als der russische Ener- können. diese alternativen Energiefor- sondern weltweit rasant zu. gieproduzent Gasprom wäh- men selbst bei starker Förde- Trotz Fortschritten auf dem rend des Streits um höhere Die SVP hat daher am 21. Juli rung im Jahre 2035 nur einen Gebiet der Energieeffizienz, Gaspreise der Ukraine den 2006 den Medien ihre Forde- Anteil von maximal 10% des trotz gesetzlichen Vorgaben, Gashahn zudrehte. Diese Ak- rungen zur Energiepolitik der heutigen Schweizer Strombe- steigt der Stromverbrauch in tion hatte auch auf das übrige Schweiz vorgestellt. Die For- darfes bereitstellen (Energie- der Schweiz weiterhin an. In Europa Auswirkungen. Liefe- derungen der SVP stützen spiegel Nr. 14 / Oktober den letzten 44 Jahren hat sich rungen wurden trotz beste- sich auf folgende Eckwerte: 2005). dieser mehr als verdreifacht. hender Verträge nicht einge- Dieser Trend wird sich auch halten. 1. Keine künstliche Ver- Ja zur bewährten in Zukunft fortsetzen, da teuerung des Stromes Nutzung durch neue Anwendungen In solch einer Situation muss 2. Unabhängigkeit vom Aus- und die wachsende Bevölke- das Hauptziel eines Landes land im Strombereich von Wasser- rung der Stromverbrauch wei- auf einer günstigen und siche- 3. Umweltfreundliche und Kernkraft ter ansteigen wird. Es ist eine ren Versorgung liegen. Der Stromproduktion Illusion zu glauben, der Trend Abbau der Energieabhängig- Die Schweiz besitzt dank ih- könne mit Sparaufrufen ge- keit vom Ausland muss des- rer geographischen Lage eine brochen werden. halb für die Schweiz oberste Schweizerischer Strommix – gute Ausgangslage in Bezug Stromverbrauch in der Schweiz 1960-2005 auf die Stromproduktion mit bewährt und zu- Wasserkraft. Als Wasser- kunftsorientiert schloss Europas deckt die Schweiz damit den Grossteil ihres Stromverbrauches. Um Die schweizerische Strom- auch in Zukunft von diesem produktion stützt sich seit Energieträger den grösstmög- Jahrzehnten auf die Energie- lichen Nutzen zu ziehen, ist formen Wasser- und Kern- die Wasserkraft auf günstige kraft. Beide Energieträger Rahmenbedingungen ange- erfüllen die Anforderungen wiesen. Unter anderem be- an eine sichere, günstige, trifft dies die Flexibilisierung unabhängige und umwelt- der starren Restwassermen- freundliche Stromprodukti- gen. Initiativen und Einspra- on. Quelle: Schweizerische Elektrizitätsstatistik, S. 11.1 chen, welche die Strompro- duktion aus Wasserkraft zu- Gleichzeitig präsentiert sich Priorität geniessen. Eine nicht Durch die Verwendung dieser sätzlich erschweren, ist des- die politische Weltlage je län- gesicherte, vom Ausland ab- CO2-freien Technologien halb, im Sinne einer nachhal- ger je unsicherer. Zu nennen hängige Energiepolitik würde nimmt unser Land auch in tigen und umweltfreundlichen sind die Konflikte im arabi- den wirtschaftlichen Auf- punkto Umweltverträglich- Stromproduktion, entschie- schen Raum, aber auch die schwung und damit zahlrei- keit bei der Stromproduktion den entgegenzutreten. Viel- neue Politik des Energieliefe- che Arbeitsplätze gefährden. eine Spitzenstellung ein. Der mehr ist ein Produktionsaus- ranten Russland, der seine Öl- Die anstehenden Probleme im schweizerische Strommix be- bau bestehender Anlagen und Gasreserven zunehmend Energiesektor sind daher steht heute zu gut 55% aus (u.a. Einsatz modernster Tur- als Druckmittel benutzt, um rasch und zielstrebig anzupa- Wasserkraft, 40% Kernener- binen) zu begrüssen. politische und finanzielle In- cken. Dazu braucht es Inves- gie sowie knapp 5%, welche teressen durchzusetzen. Nur titionen in günstige und be- 1 Der Stromverbrauch setzt sich zusammen aus dem mit konventionell-thermi- Endverbrauch und Übertragungs- und Verteilverlusten, zu gut sind die Ereignisse An- währte Energieformen, wel- schen und anderen Anlagen welche vom Kraftwerk bis zum Abnehmer entstehen. Energiepolitik 9

Neben der Wasserkraft ist Kraftwerke zu ersetzen. Hier- Im Sinne eines möglichst formen zu werden. Ihre CO2- Strom aus Kernkraftwerken bei ist es zwingend, dass vom umfassenden Strommixes ist Neutralität ist insbesondere der zweitwichtigste Energie- Bundesrat ein Grundsatzent- die Produktion dieser alter- hinsichtlich der laufenden träger. Kernenergie erfüllt, scheid bezüglich der Kon- nativen Technologien zu Verpflichtungen der Schweiz wie die Wasserkraft auch, die kretisierung der Option Kern- begrüssen. Der Ausbau und in Bezug auf das Kyoto-Pro- Anforderungen, welche an energie getroffen wird. die verstärkte Nutzung dieser tokoll von entscheidender eine sichere, günstige, um- Energieformen hat jedoch Bedeutung. Gleichzeitig ist sie weltfreundliche und zu- Weitere ohne staatliche Fördermittel eine der wenigen nachwach- kunftsorientierte Strompro- Energieformen zu geschehen. Der Markt und senden einheimischen Res- duktion gestellt werden. Die damit der Kunde soll ent- sourcen für die Energie- und Schweizer Kernkraftwerke als Ergänzung scheiden, welcher Energie- damit auch Stromproduktion. besitzen im weltweiten Ver- form er in Zukunft den Vor- Die Biomasse hat das Poten- gleich sehr hohe Sicherheits- Obwohl alternative Energie- zug geben will. tial, hier einen Beitrag zu standards. In den vergange- formen die beiden bewährten leisten. Holz ist dabei die mit nen Jahrzehnten hat sich die Energieträger nicht ersetzen Energie aus Biomasse hat das Abstand wichtigste Biomasse- Schweiz diesbezüglich ein können, kommt ihnen trotz- Potenzial, in Zukunft neben Ressource der Schweiz. fachliches Wissen angeeignet, dem eine wichtige Rolle in der der Wasserkraft eine der wich- das ihresgleichen sucht. Die- künftigen Energiepolitik zu. tigsten alternativen Energie- ses Know-How zu verlieren oder brach liegen zu lassen, wäre fatal. Auch in Bezug auf die Auslandsabhängigkeit ist Die Forderungen der SVP auf einen Blick die Kernenergie ein sicherer Wert. Obwohl das zum Be- Um grösstmögliche Unabhängigkeit vom Ausland zu erreichen, muss ver- trieb der Kraftwerke benötig- stärkt auf vorhandene oder leicht zu beschaffende, möglichst einheimische Res- te Uran in der Schweiz nicht sourcen gesetzt werden. vorkommt, haben sich die Betreiber mit langfristigen Lieferverträgen die Versor- Die SVP begrüsst eine möglichst CO2-freie Stromproduktion. Dieses Ziel ist gung mit Brennelementen mit dem aktuellen Strommix am besten gelöst. Verteuernde Massnahmen sind gesichert. Zudem liegt ein Gross- abzulehnen. Die Rahmenbedingungen sind freiheitlich und wirtschaftsfreund- teil der Uranvorkommen, im lich auszugestalten. Gegensatz zu den Öl- und Erdgasreserven, in politisch Die SVP wehrt sich gegen jegliche staatliche Lenkungs- und Förderabgaben sicheren Regionen der Welt. im Energiebereich. Es ist auf freiwillige Massnahmen zur Steigerung der Effizi- enz und zur Verringerung des Energieverbrauches zu setzen. Voranzutreiben ist die Nut- zung des technischen Fort- schritts. Es sind neue Reaktor- Die SVP fordert die Anpassung der Reduktionsziele an den internationalen konzepte entstanden, um Standard und lehnt jegliche Zwangsabgaben zur Erreichung des CO2-Zieles ab. durch höhere Kapazitäten und Wirkungsgrade Uran Die alternativen Energieformen wie Geothermie, Windenergie, Sonnen- noch effizienter und sicherer energie und Biomasse haben sich am Markt zu behaupten. Dazu sind die nöti- zu nutzen. Die Entsorgungs- gen Rahmenbedingungen zu schaffen, um der Wirtschaft und dem Gewerbe frage ist jedoch rasch anzuge- Investitionen in Energieträger wie Holz und Biomasse zu erleichtern. Staatliche hen. Die Schweiz hat hier eine Förderprogramme oder Subventionen jeglicher Energieformen sind hingegen Vorreiterrolle eingenommen. abzulehnen. Mit den beiden Anlagen im Mont Terri (JU) und Grimsel (BE) forscht ein internationa- Die Nutzung von Erdgas hat sich auf den Einsatz im Brenn- und Treibstoffbe- les Konsortium von Wissen- reich zu konzentrieren. schaftlern an der Lösung der Entsorgungsfrage. In den letz- Forderungen bezüglich des Ausstieges aus der Kernenergie, wie auch die ten 30 Jahren wurden in un- Verhinderung eines Ausbaus der Wasserkraft, sind abzulehnen. zähligen Feldarbeiten an po- tentiellen Standorten beacht- Die künftige Stromproduktion hat auf bewährte und unabhängige Energie- liche Fortschritte erzielt. formen wie Wasser- und Kernkraft zu setzen. Dies bedingt: Um weiterhin eine günstige, - einen raschen Grundsatzentscheid zu Gunsten der Kernenergie sichere und umweltfreundli- che Versorgung zu ermögli- - sofortiger Beginn der Planung des Ersatzes der Kernkraftwerke chen, sind die bestehenden - rasche Lösung der Entsorgungsfrage Kernkraftwerke am Ende ih- rer Lebensdauer durch neue 10 Energiepolitik Keine künstliche Verteuerung des Stroms Trotz zum Teil massiver Ablehnung diverser Energievorlagen, wel- che zum Ziel hatten, die Stromproduktion durch Förder- und Len- kungsabgaben zu steuern, wird weiterhin - und trotz rekordver- dächtiger Energiepreise - versucht, dieses Thema aufs politische Parkett zu bringen. Ansinnen, welche zum Ziel haben, den Bürger zum Konsum so genannt sauberer Energien umzuerziehen, ist auch in Zukunft entschieden entgegenzutreten. Es kann nicht Ziel einer Gesellschaft sein, mittels realitätsfremden Konzepten und Massnahmen Energien zu fördern, welche auf dem Markt nicht bestehen können. Völlig ungewiss ist auch, ob sie die fossilen En- ergieträger sowie die Kernkraft überhaupt ersetzen können.

Ideologische Emissionen verursacht, wur- schaft gewährleistet ist, bleibt den also auch hier die Bedin- das Abkommen ein blosses Stromkonzepte gungen eigenhändig ver- Lippenbekenntnis. Es bleibt schaden schärft. Im Sinne einer lang- abzuwarten, ob der Rest der Nationalrat Robert Keller, der Schweiz fristigen, nachhaltigen und si- Weltgemeinschaft die hochge- Pfäffikon (ZH) cheren Energieversorgung ist steckten Ziele auch tatsäch- dieses Vorgehen nicht sinn- lich erreichen wird. Aufgrund Gaskraftstrategie des Bundes- Im Interesse einer breit gefä- voll. Die grössten CO2- dieser Fakten wäre wohl die cherten Stromversorgung sind amtes für Energie lässt sich zu Verursacher USA, China so- „Nach-Reiter-Rolle“ die ver- alternative Energieformen zu wirtschaftlichen Bedingungen begrüssen, eine selektive För- so jedenfalls nicht realisieren. derung und damit Bevorzu- Solche Zwangsabgaben sind gung einzelner Energien ist immer kontraproduktiv, da sie aber entschieden abzulehnen. einzelne Energieträger bestra- Die durch Zwangsabgaben fen, um anderen Formen Vor- und Subventionen verteuerte teile zu bringen. Energie hätte fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Wirtschafts- Schweiz und würde Wohl- stand und Arbeitsplätze ge- feindliche fährden. Förderung alternativer CO2-Gesetz: Energien Abwarten statt vorauseilen Diese Breite des Angebotes muss ohne zusätzlichen Auf- Mit dem Abkommen von wie Indien haben sich bislang nünftigere und realistischere wand wie Förderprogramme Kyoto hat sich die Schweiz geweigert, diesem Abkommen Strategie. erreicht werden. Die einseiti- verpflichtet, die CO2-Emissi- beizutreten. Macht es Sinn, ge Belastung einzelner Ener- onen markant zu verringern. unserer Wirtschaft künstliche Solche ideologisch motivier- gieformen schafft weder eine Die Staatengemeinschaft will Fesseln anzulegen, während ten Massnahmen schaden nachhaltige, noch wirtschaft- als Ziel eine Reduktion der die CO2-Hauptverursacher unserer Wirtschaft und stehen liche Grundlage für unsere weltweiten CO2-Emmissio- abseits stehen? in keinem Zusammenhang zu Energiepolitik. Nicht das nen um acht Prozent bis 2010 einem koordinierten Vorge- Ausspielen der einzelnen gegenüber dem Stand von Die USA sind weltweit für 25 hen der internationalen Staa- Energieträger gegeneinan- 1990. Die Schweiz hat, ent- Prozent der CO2-Emissionen tengemeinschaft. Das eigent- der, sondern die sinnvolle Er- gegen der Vereinbarung, die- verantwortlich. Staaten wie liche Ziel dieses Gesetzes gänzung für das wirtschaft- ses Ziel eigenmächtig auf China oder Indien werden mit scheint demnach nicht Kyoto lich Machbare, muss das Ziel zehn Prozent heraufgesetzt. verstärkter Industrialisierung zu sein, sondern die fossilen sein. Negative Auswüchse diese Zahl noch übertreffen. Energieträger so zu verteu- wie die Einspeisevergütung, Obwohl die Schweiz nur 0,2 Solange kein koordiniertes ern, dass andere Energiefor- Anbauschlachten in Milliar- Prozent der weltweiten CO2- Vorgehen der Weltgemein- men attraktiver werden. Die denhöhe (Kosten Grös- Energiepolitik 11 senordnung NEAT-Basistun- duktion sind die aktuellen Der Ausstieg aus dem Aus- ke. Beim Ausbau der Produk- nel für wenige „Versorgungs- Initiativen „Lebendiges Was- stieg ist bereits Realität. Die tion der Wasserkraft werden prozente“) lösen dabei weder ser“ und „Energie statt Ar- Schweizerpolitik steckt den dabei vor allem landschafts- das Versorgungsproblem, beit besteuern“. Die Stoss- Kopf noch in den Sand. Das schützerische Gründe ins noch schaffen sie Strukturen, richtung beider Vorlagen hat wollen wir ändern. Feld geführt, dasselbe ge- die im Wettbewerb bestehen zum Ziel, den bewährten schieht beim Ausbau der können. Im Endeffekt ent- Schweizer Strommix mit Ab- Die bei einem Ausstieg entste- Windkraft. Die Mär vom scheidet der Kunde, welcher gaben und Umverteilungsak- henden Probleme (eine noch Kernenergie-Ausstieg bei Energieform er den Vorzug tionen zu ändern. grössere Stromversorgungslü- gleichzeitiger CO2 – Redukti- geben will. Künstliche Verzer- cke, vermehrte Abhängigkeit on zu günstigen Preisen ge- rungen des Wettbewerbes und Auch Forderungen bezüglich vom Ausland) werden dabei hört definitiv in den „Schred- die Umerziehung des Bürgers des Ausstieges aus der Kern- geflissentlich ignoriert oder der“. Sie ist Ausdruck einer sind nicht Aufgabe des Staa- energie sind abzulehnen. als unwahr abgetan. Ironi- veralteten Planwirtschaft tes oder der Gesellschaft. Der Wind hat weltweit und scherweise sind die gleichen (oder hat sich das SP - Wirt- auch in Europa (mit Ausnah- kritischen Kreise aber auch schaftspapier in diesem Punkt Bestes Beispiel für die Ideo- me Deutschlands) zu Guns- gegen einen Ausbau bereits etwa geändert?). logisierung der Strompro- ten der Kernenergie gedreht. bestehender Wasserkraftwer-

FORUM: Mitmachen bei der SVP Internet-Gemeinde Diskutieren Sie aktuelle politische Themen im Internet-Diskussionsforum der SVP auf www.svp.ch. Sie können Ihre Meinun- gen und Kommentare zu Themen, welche die Schweiz bewegen, wie bisher abgeben. Neu haben Sie zudem die Möglichkeit, sich für die Online-Community, die SVP Inter- net-Gemeinde, zu registrieren.

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Was die Schweiz im Fussball nicht geschafft hat, gelingt ihr auf ei- nem anderem Gebiet völlig problemlos: Die Schweiz ist Weltmeiste- rin im Import von Nahrungsmitteln. Kein Land auf der Welt impor- tiert pro Kopf der Bevölkerung mehr Lebensmittel als die Schweiz.

An zweiter Stelle folgt mit grossem Abstand Japan, dann Südkorea. Auch in absoluten Zahlen liegt unser kleines Land mit 7,4 Millionen Ein- wohnern gemessen am Wert der importierten Nahrungs- Nationalrat Toni Brunner, mittel weltweit bereits an 10. Ebnat-Kappel (SG) Stelle. Diese hohe Auslandab- Beitrag zur sicheren Versor- hängigkeit ist aus staatspoli- gung der Bevölkerung und zur tischer Sicht bedenklich und Fleisch aus nicht artgerechter gut ernähren kann. Das ist in dezentralen Besiedelung des darf durch weitere unkontrol- Haltung findet ebenso den der Schweiz heute ohne wei- Landes leisten kann. Auch lierbare Grenzöffnungen nicht Weg in unsere Gestelle wie teres erfüllt. Gemessen an der gemäss Art. 102 (Landesver- weiter verschlechtert werden. andere Produkte, deren Pro- Kaufkraft hat die Schweiz sorgung) hat der Bund die duktionsart auch nicht im weltweit die billigsten Lebens- Versorgung des Landes mit Mit der neuen Agrarpolitik ist Ansatz unseren Standards mittel, auch hier sind wir lebenswichtigen Gütern si- der Selbstversorgungsgrad entsprechen. Weltmeister. Schweizer Haus- cherzustellen und dazu vor- unseres Landes in den letzten halte wenden gemäss offiziel- sorgliche Massnahmen zu Jahren kontinuierlich gesun- Mit der neuen Agrarpolitik ler OECD-Statistik 11 % des treffen. Mit einer zunehmen- ken. Lag er im Jahre 2000 vernachlässigt die Schweiz Einkommens für Nahrungs- den Öffnung der Agrarmärk- noch bei 62 %, so bewegt er heute die Nahrungsmittelpro- mittel auf. In Deutschland te werden diese Bestimmun- sich heute noch bei 55 %. duktion, weil sie zu einseitig sind es bereits 12,2 %, in gen zusehends unterlaufen. Es Dieser Prozess wird sich mit auf Extensivierung setzt. Die Frankreich 14,5 % und in Ita- kann nicht angehen, dass der der AP 2011 noch beschleu- offizielle Agrarpolitik verteu- lien 14,7 %. Wer für die Strukturwandel ganze Täler nigen. Mit der Umsetzung der ert zudem unsere Produktion Schweiz gleiche Konsumen- und Berggebiete aussterben WTO-Verhandlungen ist ohne oft unnötig und macht uns tenpreise fordert, wie sie Bil- lässt und zur Aufgabe der entsprechende Gegenmass- damit zum Spielball eines ligdiscounter an der Grenze Nutzung und Pflege der Kul- nahmen mit einem weiteren durch weltweite Überschüsse anbieten, ist nicht nur auf ei- turlandschaft führt. Dies wür- Rückgang der Selbstversor- völlig verzerrten Weltmarktes. nem, sondern auf beiden Au- de unbestritten auch negative gung zu rechnen. Würde die Der Warenaustausch auf dem gen blind. Folgen für die Infrastruktur, Schweiz gar ein Freihandels- Weltmarkt betrifft weniger als für den Tourismus und das abkommen mit der EU ab- 10 % der Agrarproduktion Umfragen zeigen, dass fast 90 Gewerbe im ländlichen Raum schliessen, müsste nahezu mit und jegliche Erweiterung wird % der Schweizer Bevölkerung zeitigen. einer Halbierung des Selbst- nur der kleinen Minderheit der Ansicht ist, dass die inlän- versorgungsgrades gerechnet der Exportstaaten zugute dische Ernährungssicherung Die Schweizer Landwirtschaft werden. Es kann und darf kommen. Dabei ist anzumer- wichtig, bzw. sehr wichtig ist. wird nur dann eine gewisse kein Ziel sein, nur noch einen ken, dass es einen eigentli- Dem Selbstversorgungsgrad Grundversorgung an Nah- Drittel des eigenen Bedarfs im chen Weltmarkt für Agrarpro- wird auch heute noch grosse rungsmitteln sicherstellen Inland zu produzieren. dukte kaum gibt. Viel mehr ist Bedeutung beigemessen. An können, wenn sie dafür Prei- es eine Verwertung von verbil- dieser Stelle sei auch daran se erzielt, von denen sie leben Fakt ist: Ohne zusätzliche ligten oder staatlich subven- erinnert, dass mit einer wei- kann. Schweizer Bauern kön- Nahrungsmittel aus dem Aus- tionierten Überschüssen, die teren Reduktion des Selbst- nen nicht zu Löhnen eines land wäre die Schweizer Be- in der Regel nicht den effekti- versorgungsgrades auch die Drittweltlandes arbeiten, völkerung heute nicht mehr ven Gestehungskosten ent- gentechnikfreie Nahrungsver- denn wir bezahlen alle unse- zu ernähren. Täglich werden sprechen. Auf diese Art zu- sorgung, wie sie am letzten 27. re Kosten ebenfalls im Hoch- rund 45 % des Bedarfs an stande gekommene Welt- November von Volk und lohnland Schweiz. Welt- Nahrungsmitteln aus aller marktpreise mit unseren Stan- Ständen festgelegt wurde, zur marktpreise reichen daher Welt importiert. Während wir dards zu vergleichen ist nicht Farce verkommt. nicht. Kann die Landwirt- in der Schweiz den eigenen zulässig. schaft aber angemessene Prei- Produzenten hohe Auflagen In Art. 104 (Landwirtschaft) se für ihre Produkte erzielen, machen und diese mit schar- Selbstverständlich sollen der Bundesverfassung wird wird sie auch weiterhin ihren fen Kontrollen auch durchset- Nahrungsmittel möglichst statuiert, dass der Bund dafür verfassungsmässigen Zusatz- zen, spielt das bei Importpro- kostengünstig sein, damit sich zu sorgen hat, dass die Land- auftrag der Landschaftspflege dukten alles keine Rolle. die Bevölkerung gesund und wirtschaft einen wesentlichen übernehmen können. 14 .svp.ch Online-Bestellung auf www Bestellung SVP Shop Der Sommer ist da - mit der trendigenendigen SVP-Sonnenbrille!SVP-Sonnenbrille! ...... Expl. Sonnenbrille rot, mit CH-Kreuzen und drei versch. Gläsern Fr.129.-- ...... Expl. Seiden-Foulard Stilvoll und diskret für die Partei werben! Fr. 79.-- ...... Expl. 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Die Wettbewerbs-Gewinner aus der Ausgabe Nr. 06 / 2006 Einen praktischen SVP-Rucksack gewonnen haben: Erna Thüler, Basel / Matthias Stalder, Riehen (nur 2 richtige Lösungen eingegangen) Gesucht wurde Nationalrat Jean-Henri Dunant (BS)

Wettbewerb Welcher eidg. Parlamentarier verbirgt sich hinter diesem Bild? Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir Kleiner Tipp: Der gesuchte Parlamentarier 3 praktische ist in dieser Ausgabe abgebildet. SVP-Sackmesser

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Ver. “Eltern gegen Drogen” niederschwelligen Heroin- und Methadonabgabe abgenommen. e) Jugendliche geben in der Dies ist nach den jahrelangen Soziale Kosten in und Methadon andere Befragung an, in der Schweiz Erfahrungen von Fachleuten der liberalen Drogen- süchtig machende Substan- sei es «sehr einfach», sich den der Schweizerischen Vereini- zen wie Kokain, Cannabis, (illegalen) Cannabis zu besor- gung «Eltern gegen Drogen» politik steigen ins Schlaf- und Beruhigungsmit- gen. ein Trugschluss, auch muss an Unermessliche tel (Benzodiazepine). Diese der Wissenschaftlichkeit die- müssen sie auf dem Schwarz- Auswirkungen des ser Studie gezweifelt werden, Nach Aussage der UNO-Dro- markt beschaffen. Cannabiskonsums bei genkontrollbehörde kann sich da der Erfolg nur auf einen den Jugendlichen Aspekt der ganzen Problema- nur ein ganz reiches Land wie Auswirkungen der tik einer liberalen Drogenpo- die Schweiz eine solche libe- Verharmlosung des litik ausgerichtet ist. Viele rale Drogenpolitik mit einer Im Kanton Zürich verliert je- wesentliche Aspekte werden ausufernden Heroin-, Metha- Cannabiskonsums in der Dritte seine Lehrstelle, die ausgeklammert, auf welche don- und neuerdings Ritalin- der Schweiz Arbeitslosigkeit gerade wegen wir hier eingehen wollen: abgabe leisten. Seit dieser zum Cannabiskonsums ist in den Teil exzessive Suchtmittelkon- Die Studien des Swiss Early letzten Jahren beträchtlich Ablösung von sum, der mit minimalen Auf- Psychosis Project (SWEPP) gestiegen. Auch nehmen die Gewalttaten unter Drogenein- Heroin durch lagen verbunden und mit und der Forschungsbericht grossen medizinischen Folge- ESPAD der Schweizerischen fluss beängstigende Ausmas- Cannabis und Kokain kosten belastet ist, von den Fachstelle für Alkohol- und se an. Krankenkassen getragen wer- andere Drogenprobleme zei- Welche Drogen gerade den muss, steigen die Kran- gen klar die Auswirkungen Gefahr von Depressio- schwerpunktmässig konsu- kenkassenprämien zusätzlich der liberalen Drogenpolitik, nen und Psychosen miert werden, ist einem Trend beängstigend. Auch die finan- also der Verharmlosung des durch Cannabiskonsum unterworfen. In den letzten ziellen Leistungen im sozialen Cannabiskonsums in der ca. 15 Jahren wurde Heroin Bereich, welche die Fürsorge- Schweiz auf: Die Suizidrate bei Jugendli- von den illegalen Drogen ämter und die Invalidenversi- Cannabis und Kokain abge- chen nimmt in der Schweiz cherung für diese kleine a) Die Schweiz zählt gegen- einen Spitzenplatz ein, denn löst. Deshalb darf der Rück- Gruppe Drogenabhängiger zu wärtig in Europa zu den Län- gang der Heroin-Neueinstei- Cannabiskonsum führt nicht zahlen haben, sind für die dern mit dem höchsten Can- selten zu Depressionen und ger keineswegs der liberalen Schweizer Steuerzahler bald nabisgebrauchs-Niveau. Schweizer Drogenpolitik zu- Psychosen. nicht mehr tragbar. Die Aus- b) Kognitive Defizite, geringer geschrieben werden. gaben für die sozialen Kosten, Bildungserfolg und vor allem Diese Argumente belegen, welche der Konsum illegaler eine verschlechterte psycho- Die staatliche dass die liberale Drogenpo- Drogen verursacht, werden soziale Anpassung sind die litik der Schweiz in gesund- Heroinabgabe ist auf jährlich über 4 Milliarden Folgen eines frühen Einstiegs heitspolitischer, gesell- keine Heilbehandlung Franken geschätzt. Es droht in den Cannabisgebrauch. schaftspolitischer und öko- ein Kollaps unserer Sozial- c) Bis auf wenige Ausnahmen nomischer Hinsicht kaum Es ist eine Lüge, dass sich He- werke auch von dieser Seite! steigen die Problemwerte pa- noch zu bewältigende Pro- roinsüchtige durch das Sprit- rallel zur Häufigkeit des Can- bleme mit sich gebracht hat. zen von staatlich kontrollier- 80% der Drogenkonsu- nabiskonsums an. Die Exponenten der liberalen tem Heroin einer Therapie, menten politoxicoman d) Staatliche Massnahmen Drogenpolitik in der Schweiz also Heilbehandlung unterzie- und elterliche Kontrollen betören Behörden und Bevöl- hen würden. Mit ca. 5% Aus- Die Drogenklienten und –kli- hängen eng zusammen. Eltern kerung mit vermeintlichen stiegswilligen muss dieses Ziel entinnen, wie sie von den Be- lassen sich in ihren Erzie- Erfolgen auf einem Neben- als Misserfolg bewertet wer- treuenden genannt werden, hungsgrundsätzen bezüglich kriegsschauplatz, während den. Heroin- und Methadon- sind zu ungefähr 80% poli- Substanzkonsum und Regel- die entscheidenden Schlach- süchtige bleiben somit meist toxicoman, konsumieren also verletzungen durch staatliche ten schon längstens anderswo ihr Leben lang Sozialfälle. neben dem staatlichen Hero- Regelungen beeinflussen. ausgetragen werden.