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Stanisław Moniuszko String Quartets 1 & 2 Juliusz Zarębski: Piano Quintet op. 34 Plawner Quintet Stanisław Moniuszko (1819–1872)

String Quartet No. 1 in D minor 16'12 1 Allegro agitato 4'59 2 Andantino 3'57 3 Scherzo. Vivo 4'04 4 Finale. Un ballo campestre e sue consequenze. Allegro assai 3'12

String Quartet No. 2 in F major 15'12 5 Allegro moderato 5'50 6 Andante 4'43 7 Scherzo. Baccanale monacale. Allegretto – Trio 2'06 8 Finale. Allegro 2'33

Juliusz Zarębski (1854–1885) Piano Quintet op. 34 34'55 9 Allegro 9'46 10 Adagio 10'28 11 Scherzo. Presto 5'57 12 Finale. Presto 8'44 T.T.: 66'27 Plawner Quintet Piotr Plawner, violin Sibylla Leuenberger, violin Elżbieta Mrożek-Loska, viola Isabella Klim, violoncello Stanisław Moniuszko Piotr Sałajczyk, piano [9]

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cpo 555 124–2 Co-Production: cpo/Deutschlandfunk Kultur Recording: Andreaskirche Berlin/Wannsee, September 22–24, 2018 Recording Producer, Editing & Mastering: Michael Havenstein Executive Producers: Burkhard Schmilgun/Bettina C. Schmidt Cover Painting: Wladyslaw Podkowinski, »Un campo de Lupin«, 1891. Galería de Arte Polaco del siglo XIX (Lonja de los Paños, Sukiennice). Museo Nacional de Cracovia. Polonia. Ⓒ Photo: akg-images, 2019; Design: Lothar Bruweleit cpo, Lübecker Str. 9, D–49124 Georgsmarienhütte Juliusz Zarębski Ⓟ 2019 – Deutschlandradio – Made in Germany Anziehend in ihren Gegensätzen: sich der genius populi mitsamt seinem Temperament, jahrelang an der Schwindsucht dahin, Stanisław Moniu- Stanisław Moniuszko und Juliusz Zarębski seinem Melos und Rhythmus, seiner Geschichte und sei- szko wird ohne Vorwarnung aus seiner Tätigkeit heraus- nen Hoffnungen spontan wiedererkannte. gerissen. Für den einen kommt das langsame Ende eines »Daß jemand so töricht ist, sich nach dem Verlu- Die These klingt auf den ersten Blick verwegen, wo unfreiwillig-freiwilligen Exils; der andere verläßt die hei- ste Chopins mit mir trösten zu können, ist nicht meine doch »alle Welt weiß«, daß niemandem außer Frédéric mische Bühne mit einem jähen Satz. Der Wahlfranzose Schuld, und ich habe mich niemals neben irgendeine Chopin dieser Rang zukommt. Der Meister der Polonai- vermacht der Welt ein skrupulös poliertes Œuvre, in dem europäische Berühmtheit stellen wollen.« sen und der Mazurken, der unter Blumen eingesenkten sein Alter Ego, das Pianoforte, ganz alleine herrscht; Bescheidene Worte sind das aus der Feder eines Kanonen, an denen sich Robert Schumann die Zehen der emsige Antipode und glückliche Familienvater (von Mannes, der zur Bescheidenheit nicht den geringsten stieß: Der allein, so lautete das übereinstimmende Urteil zehn Kindern überleben sieben die kritische Anfangs- Grund gehabt und seine Ansichten wohl endgültig der internationalen Jury, verdiente den Siegerkranz in zeit) bringt es auf ein rundes Dutzend Opern und etwa überdacht hätte, wenn er denn Zeuge des Konduktes der Disziplin des musikalischen Widerstandskampfes. dasselbe Quantum an Operetten, hinterläßt neben eini- gewesen wäre, der am Freitag, den 7. Juni 1872, seine Daß er die Trophäe im sicheren Exil, als Liebling der gen Schauspielmusiken (unter anderem zum Kaufmann sterblichen Überreste zu ihrer vorläufigen Ruhestätte ästhetischen Salons mit philosophischen, unendlich von Venedig und zu Hamlet) sieben Messen in lateini- auf dem Warschauer Powąski-Friedhof geleitete: Drei kost- und dankbaren Kreationen erworben hatte, fiel scher und in polnischer Sprache, ein Requiem und vier Tage, nachdem Stanisław Moniuszko im Alter von 53 dabei nicht ins Gewicht – er war der Progressive, der Litaneien, zwei gewissermaßen halbprogrammatische Jahren und 1 Monat einem Herzschlag erlegen war, Vieldeutige, der mit einer einzigen Dissonanz gleich Konzertouvertüren (Ein Märchen und Kain) und man- beteiligten sich nach Korrespondentenberichten min- ganze Generationen gründlicher Gelehrter gefangen- cherlei Tänze für Klavier – alles zur praktischen Anwen- destens 100.000 Menschen an dem Trauerzug. »Der nahm, der herkömmlichste Tanzformen transzendierte dung gedacht wie die rund 360 Lieder, die größtenteils Sarg wurde abwechselnd getragen von den hervorra- und selbst einfachsten Nachtschwärmereien eine Tiefe als Śpiewnik domowy (»Liederbuch für daheim«) noch gendsten Künstlern. Die Bilse’sche Kapelle spielte den verlieh, von deren Vorhandensein ihr irischer Erfinder bis 1910 in zwölf Bänden publiziert wurden. Unbedingt Trauermarsch von Chopin. Schon seit vielen Jahren sah nicht die entfernteste Ahnung hatte. erwähnt seien zudem die weltlichen Kantaten für Soli, Warschau nicht ein so großartiges Begräbniß, das erst In der Heimat des Helden, die zu oft als begehrte Chor und Orchester, die über die Jahrzehnte hin ent- um 8 Uhr Abends beendigt war« und somit sage und Schnittmenge der jeweiligen Großmächte hat herhal- standen: Sollten diese Werke nur annähernd so originell schreibe sieben Stunden gedauert hatte.1 ten dürfen, sieht man das ein bißchen differenzierter. sein wie die Madonna, die im Zuge meiner Vorbereitun- Es war dies zwar kein Staatsakt im eigentlichen Nicht, daß Fryderyk Chopin von seinem wohlverdien- gen meinen Weg kreuzte, dann müßten wir uns noch auf Sinne, weil die Polen (wieder einmal) keinen eigenen ten Piedestal herunter sollte, beileibe nicht: Man ist nur einige veritable Überraschungen gefaßt machen: Der Staat hatten. Aber es war eine patriotische Demonstra- offenkundig der Auffassung, daß eine gleichberechtigte erste Satz dieser Petrarca-Vertonungen, die Stanisław tion erster Klasse. Denn mit Moniuszko war nicht nur der Gesellschaft das ideale Mittel sei, dem Relief des Hoch- Moniuszko 1856 für ein Konzert in St. Petersburg ge- »Schöpfer der polnischen Nationaloper« dahingegan- verehrten größere Plastizität zu verleihen – was desto schrieben hat, versetzt uns schneller nach Twin Peaks, gen, der auch außerhalb seiner Heimat in aller Munde effektiver gelingt, als der neun Jahre jüngere Stanisław als wir Angelo Badalamenti sagen können … ist: »Die Polen haben in ihm ihren gegenwärtig her- Moniuszko in praktisch allen Dingen des Lebens und Kurzum, Stanisław Moniuszko hätte den Vergleich vorragendsten Tonkünstler verloren; das musikalische Wirkens ein so exaktes Gegenteil seines vielbewunder- mit Frédéric Chopin nicht scheuen müssen, weil es Leben Warschaus hat durch seinen Tod eine empfindli- ten Landsmannes war, daß man dahinter glatt eine kon- nichts zu vergleichen gab, und er gewiß kein Surrogat, che Lücke erhalten, die sich so bald nicht wieder schlie- zertierte Laune der Natur und der Musen wittern könnte. sondern das paßgenaue Komplement war: »Der erste ßen wird.«2 Er hatte halt im Laufe seines nicht sonderlich Gegensätzlichkeiten finden wir auf allen Ebenen – [sprich: Chopin] blickte in seiner Musik in die Zukunft, langen Lebens den Status einer Institution erreicht, in der bis hin zu den letzten Momenten: Frédéric Chopin siecht wobei er seiner und der künftigen Generation weit vorauseilte. Der zweite [Moniuszko] kristallisierte den Damit begann die zweite Phase eines Lebens, das zwar nicht, doch als er im Oktober wieder nach Stil der jüngsten Vergangenheit heraus, indem er darin seit jeher im Zeichen kluger Anleitungen und sorgfältiger fährt, hat er immerhin für das bisherige Material seiner alles, was in der polnischen sowie in der Musik der an- Förderung gestanden hatte. Eigens um der Anlagen ihres Liederbücher einen Verleger gefunden. deren Länder am besten war, vereinte«, komprimierte Söhnchens willen waren Czesław Moniuszko und seine Die überwiegende Zahl seiner Kammermusiken hat Henrik Swolkień den Sachverhalt in der 1988 erschiene- Gattin Elżbieta, geb. Majżarska, 1827 von Ubiel bei Stanisław Moniuszko zu diesem Zeitpunkt bereits ge- nen Geschichte der polnischen Musik. Überdies konn- Minsk nach Warschau umgezogen, wo der inzwischen schrieben: die beiden Streichquartette in d-moll te er »leichter verstanden und aufrichtiger empfunden achtjährige Stanisław in dem protestantischen Organis- und F-dur, deren erstes auf 1839 datiert wird, wäh- werden, konnte sogar seine Generation in einer für sie ten Carl August Freyer einen geeigneten Musiklehrer rend ich für das zweite die Angabe »vor 1840« finde, tragischen Zeit – zwischen dem Novemberaufstand fand und außerdem privatim in allgemeinen Fächern was mich zu der kühnen Annahme verführt, die beiden 1830 und dem Januaraufstand 1863 – unmittelbarer als unterrichtet wurde. Nach drei Jahren hieß es allerdings als ein Diptychon aus der späten Berliner Studienzeit Chopin ansprechen«. Und er war daheim. Man konnte wieder: »Koffer packen«, denn Vater Czesław – ob- aufzufassen – womöglich sogar als eine der letzten ihm ganz direkt zujubeln, konnte ihn feiern und in die- wohl von Adel und ehemaliger Hauptmann der napo- Aufgaben des Lehrers Carl Friedrich Rungenhagen, sen Ovationen sich selbst zugleich den Rücken stärken. leonischen Armee – hatte die verfügbaren Mittel wohl der von seinem Schüler etwas Quartettmäßiges in den Das mag die schwierigere, von unberechenbaren Politi- überschätzt und mußte mit seiner Familie nach Minsk verwandten Tonarten haben wollte, bevor er ihm seine ka gefährdete Position gewesen sein, es war aber auch zurück. Hier absolvierte der Sohn das Gymnasium, guten Fortschritte attestierte. Jedenfalls hätte der kon- eine künstlerisch lohnende. Daß im Hause Moniuszko derweil einem Pianisten namens Dominik Stefanowicz servative Autodidakt, der sich einst die satztechnischen dennoch Schmalhans nicht selten den Küchenmeister die weitere musikalische Betreuung oblag. Den letzten Geheimnisse nach Daniel Gottlob Türks Kurze[r] Anwei- gab, lag nicht an etwaigen Mißerfolgen des Komponis- Schliff holte sich Moniuszko in Berlin bei Carl Friedrich sung zum Generalbaßspielen angeeignet hatte und mit ten, sondern – wie oben angedeutet – an der kontinu- Rungenhagen, dem Leiter der Berliner Sing-Akademie. seinen mittlerweile 61 Jahren der Musik Joseph Haydns ierlich wachsenden Zahl hungriger Mäuler, die gestopft Von August 1837 bis Juni 1839 ging er bei Carl Friedrich sicherlich noch immer näherstand als den »irrwitzigen« werden wollten. Zeitweilig soll sich die Tischgesell- Zelters Schüler und Amtsnachfolger in die Lehre, die sich Schöpfungen Beethovens, nicht den geringsten Grund schaft, wenn Eltern, Kinder und Dienstboten versammelt für ihn, der ein offensichtliches Faible für die Vokalmu- gehabt, dem strebsamen Jüngling aus dem Osten sein waren, auf 18 Personen belaufen haben … sik hatte, unbedingt ausgezahlt hat: Als er, mit einem Diplom zu verweigern. Wie auch wir, die wir heute mit Die Gemahlin Aleksandra, die mit Stanisław Mo- Zertifikat über gute akademische Ergebnisse ausgerü- einem endlosen Quartettrepertoire versehen sind, nicht niuszko das private Glück eines arbeitsamen Lebens stet, in Vilnius ankam, bedurfte es nur noch einiger lite- Ursache haben, über diese gelungenen Arbeiten zu teilte, war die Tochter eines russischen Obristen von rarischer Inspirationen, um das große Rad in Gang zu schmälen, da sie im Allgemeinen wie im Speziellen viele Müller. Das spätere Ehe- und Elternpaar hatte sich 1836 setzen, das nach kurzer Zeit die ersten Bühnenwerke zu Meriten aufweisen. kennengelernt, als der siebzehnjährige Gymnasiast mit Tage brachte. Zunächst sind das diverse Operetten mit Das beginnt bei den recht kompakten Dimensio- einem seiner zahlreichen Onkel für mehrere Monate putzigen, vielversprechenden Titeln, die wohl Anklang nen der Werke, deren Komponist nirgends der Versu- die litauische Hauptstadt Vilnius besuchte, die in eini- finden, dem jungen Familienvater aber kein sicheres Ein- chung des Neulings erliegt, alles, was ihm nur gerade gen Jahren die erste Stätte seiner beruflichen Tätigkeit kommen garantieren, weshalb er neben seiner schöp- einfällt, in einem einzigen Gebilde unterzubringen. Im werden wird: Offenbar hatte es ihm die zwei Jahre jün- ferischen und organistischen Tätigkeit musikalische Pri- Gegenteil sehen und hören wir eine transparente, kon- gere Aleksandra auf Anhieb angetan, denn schon am vatstunden gibt, Konzerte mit geistlicher und weltlicher zentrierte Schreibweise, deren motivischer Spieltrieb 25. August 1840 fand die Hochzeit statt, und gleich da- Musik organisiert und im August 1842 die erste (von sich mit vielem Vergnügen verfolgen läßt: Aufsplitte- nach übernahm Moniuszko das Organistenamt der St. insgesamt vier) Reisen nach St. Petersburg unternimmt: rungen, Imitationen, einfallsreiche Verarbeitungen be- Johanneskirche. Die Hoffnung auf eine lukrativere Anstellung erfüllt sich leben die traditionellen Architekturen, die freilich in den Kopfsätzen dezent die schematischen Vorgaben wöl- Durchweg sind es diese kleinen Abweichungen und tut das seinige zu der seltsamen Stimmung: Anfangs ben. Beispielsweise rückt Moniuszko im Allegro agita- die unaufwendigen Einzelheiten, die den Charme der noch kontrapunktisch gelehrt und streng, zeigt das klei- to des d-moll-Quartetts die Durchführung nach D-dur, Musik ausmachen und zugleich von der handwerkli- ne Gebilde bald die ersten formalen Auflösungserschei- was weiter nicht verwunderte, wenn er sich in diesem chen Sicherheit ihres Schöpfers sprechen – das kurze nungen, bis es schwirrend und flirrend vom Sechs- zum Bereich nicht zunächst mit dem zweiten Thema befaßte, dramatische Aufbäumen etwa in dem äußerst sang- Zwölfachteltakt umschwenkt ([8] 2'07) und sich triolisch das ganz vorschriftsmäßig in F-dur exponiert ([1] 0'29) baren Andantino des d-moll-Quartetts ([2] 1'41), wo gurgelnd im pianissimo verliert wie ein Herbstwind, der wurde. Moniuszko durch vier Unisono-Sechzehntel eine ge- durch kahle Alleen läuft. Nachdem er sich dieses Gedankens so besonders radezu muskulöse Wirkung erzielt; oder das filigrane, Für Moniuszkos Karriere blieben die beiden Streich- angenommen hat, verzichtet er in der Reprise gleich attacca anschließende Scherzo, dessen walzerhaftes quartette folgenlos – ganz anders als die gleichaltri- ganz darauf. Und damit sich der Vorgang im Schwe- Hauptthema gewissermaßen als Präludium des Finales ge Operette Das Nachtlager in den Apenninen und sterquartett nicht einfach wiederholt, gibt es dann für die fungiert: Un ballo campestre e sue consequence steht die Lieder, von denen Bote & Bock damals einiges in Freunde des »gelehrten Satzes« im Zentrum des Alle- über diesem Allegro assai, das uns erst einmal mit rus- deutscher Übersetzung drucken ließ. In dieser Richtung gro moderato ein f-moll-Fugato obendrein – aber tikalen Brummbässen regaliert, bevor sich in rasanter schreitet der nunmehr zertifizierte Komponist unermüd- nicht, bevor nicht das erste Thema seine chromatischen Folge verschiedene Charaktere in einem größeren Ron- lich voran – stets darum bemüht, auch in den Metropo- Wanderungen überstanden hat. Von einer Reprise kann deau umherschleudern und dem immer aufdringlicheren len Warschau und St. Petersburg Fuß zu fassen. Nicht danach keine Rede mehr sein. Fragmente und kürze- Verdacht, es könne sich bei den vier Sätzen um eine immer konnte er mit seinen Produkten sogleich Punkte re Passagen der Exposition finden sich in lockerem versteckte Erzählung oder ein kleines instrumentales sammeln; die Zahl der Bekanntschaften indes wuchs mit Spiel; die abwärts pendelnden Achtel, die erstmals Schauspiel handeln, zusätzliche Nahrung gibt. Worin jedem Besuch, wobei sich die Begegnung mit dem fünf bei ([5] 0'12) auftauchten, emanzipieren sich; dezente aber die Konsequenzen des ländlichen Tanzvergnügens Jahre jüngeren Włodzimierz Wolski als schicksalhaft »Beethoveniana« – die Achtelfiguren bei 0'30 (et al.) bestehen, das weiß – bis jetzt zumindest – der Kompo- erwies: Dieser überließ ihm im Herbst 1846 ein unver- und das kleine tänzerische Element bei 0'57 – werden nist allein … öffentlichtes Gedicht namens … wichtiger als die früheren Protagonisten; völlig dahin … der uns gewiß auch hätte verraten können, welches Zwar mußte Moniuszko nach der konzertanten Pre- ist der witzige Nebengedanke in C-dur (1'19), der aus Bewenden es mit dem dritten Satze des F-dur-Quartetts miere der zweiaktigen Urfassung, die am 1. Januar 1848 nichts als zwei gegenläufigen Tonleitern besteht, und hat: Die Überschrift verheißt uns ein Baccanale mona- in Vilnius stattfand, noch exakt zehn Jahre auf den War- auch auf die raffinierten harmonischen Wendungen cale, doch wird sich schwerlich sagen lassen, ob hier schauer Triumph des definitiven Vierakters warten. Das der vorigen Satzteile verzichtet der Komponist zugun- der Abbas cucaniensis mit Ehrn Olivarius Textdreher heißt aber nicht, daß er in schicksalhafter Ergebenheit sten einer stark gerafften Reminiszenz: Der Dreh, das den Humpen stemmt oder eine Schar Trappisten ihrem die Hände in den Schoß gelegt und auf die glückliche Hauptthema bei seiner Wiederholung in der Exposition Gebräu das »coquetur« erteilen. Was immer uns unsere Fügung gehofft hätte: Bei zwei neuerlichen Aufenthalten mediantisch nach Des zu schieben und so den Einsatz Phantasie in dieser prickelnden Miniatur auch vorstellen in St. Petersburg lernt er unter anderem seinen nachma- der Durchführung vorwegzunehmen; die sechs sforza- mag, der scharfe Kontrast zu dem voraufgegangenen, ligen Schüler Zesar Kjui kennen; er schließt Freundschaft to-Viertel, die im Hauruck von e-moll nach Es-dur füh- tragisch beschatteten d-moll-Andante ist so bemerkens- mit Aleksandr Dargomyzhkij (»Der steinerne Gast«) und ren, worauf es nach H-dur geht (1'42 und 1'50) wert, daß wir ein skurriles Geschehen annehmen dürfen kann sich lobender Worte des einflußreichen Kritikers – sie nähmen den kleinen, fein ziselierten Originalitäten – eine Beisetzung womöglich unter würdigsten Vorzei- und Komponisten Aleksandr Serow (»Judith«) freuen, das Besondere und werden folglich in der Reprise unter- chen mit anschließendem Gelage derer, die eben noch der seine Romanzen den besten Blüten des Genres zur lassen. den »lieben Dahingegangenen« besungen haben? Der Seite stellt. Der Eroberung Warschaus durch Halka folgt winzige Geniestreich, mit dem das Werk zu Ende geht, die Berufung zum Operndirigenten am Großen Theater und der Auftrag zu dem Einakter Flis (»Der Flößer«), mit Alter von 31 Jahren das Leben gekostet hätte. Daß er 26. November mit Henry Litolffs viertem symphonischen dem er – von der Reise nach Paris, Weimar und Prag allerdings ein wichtiges Bindeglied zwischen diesem Konzert gefeiert wird. zurück – am 24. September 1858 einen neuen großen und , dem nächsten internationalen Die »einfache« Virtuosität und das Lob seines Erfolg erringt. Ebenso ergeht es danach der vieraktigen Repräsentanten der polnischen Musik geworden wäre »schönen warmen Tones« waren ihm anscheinend nicht Hrabina (»Die Gräfin«), dem Einakter Verbum nobi- – das dürfen wir mit Fug & Recht annehmen, denn es genug. Seit 1878 engagiert sich der junge Künstler mit le und dem wiederum abendfüllenden Straszny dwór gibt in seinem, fast ausschließlich dem Klaviere vorbe- der beneidenswerten Löwenmähne für eine brandneue (»Das unheimliche Schloß«). Die Privatschatulle will haltenen Œuvre harmonische, motivische und formale Erfindung der BrüderÉdouard und Alfred Mangeot – ein sich dennoch nicht füllen: Moniuszko unterrichtet Har- Tendenzen, die auf dem Reißbrett der Hypothesen einen piano à double clavier renversé mit zwei terrassenförmig monie und Kontrapunkt am Musikalischen Institut, wo er Platz zwischen den beiden genannten Größen fänden, übereinanderliegenden Klaviaturen, deren obere genau überdies einen Chor leitet, schreibt 1871 einen Pamiętnik und man braucht kein allzu großes Vorstellungsvermö- spiegelverkehrt angeordnet ist und demzufolge ein ei- do nauki harmonii (»Gedenkbuch zur Wissenschaft der gen, um die avanciertesten Elemente des hier vorliegen- genes, gleichfalls spiegelverkehrtes Gehäuse benötigt, Harmonie«) – und doch ist ein Jahr darauf »die Fami- den Opus ultimum in eine Zukunft zu projizieren, die zu das also quasi kopfüber auf dem unteren Flügel sitzt. lie des berühmten polnischen Operncomponisten … verwirklichen Anderen vorbehalten blieb. Zarębski glaubte, in diesem Apparat die »Emanzipation leider in großer Dürftigkeit zurückgeblieben«, wie uns Juliusz Zarębski (sprich: Juliusch Sarembski)5 war der beiden Hände und die Vergrößerung ihrer musika- die eingangs zitierten Blätter für Musik, Theater und einer aus der unüberschaubaren Schar verheißungsvol- lischen Reichweite« gefunden zu haben, komponier- Kunst mitteilen. Andernorts finden sich tröstlichere Sig- ler Gestalten, die nach einer beachtlichen Exposition in te dafür mehrere (offenbar verschollene) Sachen und nale. So ist zu lesen, daß der Zar »den Hinterbliebenen den ersten Takten ihrer Durchführung steckengeblieben versetzte die Innung in blankes Erstaunen, als er am des verstorbenen Directors der Warschauer Oper, des sind. Geboren am 28. Februar 1854 in der 140 km west- 10. Mai 1878 in den Räumlichkeiten der Firma Mangeot Componisten Moniuszko, einen Jahresgehalt von 2000 lich von Kiew gelegenen Stadt Zhytomyr als Sohn aus demonstrierte, was man mit dem Ungetüm anstellen Rubeln festgesetzt« hat,3 und »Aus Warschau wird ge- gutem Hause, war er noch keine elf Jahre alt, als er mit kann (NB: die obere Klaviatur beginnt links im Diskant meldet: Die Sammlungen für die Familie des verstor- eigenen Stücken sein lokales Pianistendebüt gab. Mit und reicht rechts in den tiefen Baß hinunter). Am 11. Juni benen Operndirektors Moniuszko nehmen einen sehr sechzehn studierte er bei dem Komponisten Franz Krenn wiederholt sich der Vorgang bei der Pariser Weltaus- guten Fortgang. Nicht nur aus Warschau, aus dem gan- und dem Pianisten Joseph Dachs am Wiener Konserva- stellung, und die Mangeots erhalten für ihre bautechni- zen Lande fließen Beiträge. Ueberall werden Konzerte torium, das ihn 1872 für seine Leistungen mit der Gold- sche Meisterleistung die Goldmedaille. Das war’s aber und Theatervorstellungen zum Besten der Hinterbliebe- medaille belohnte. Im nächsten Jahr braucht er ganze auch. Obwohl der polnische Zauberkünstler sogar eine nen gegeben. Mit Erlaubniß des Statthalters ist übrigens drei Monate, um sich in St. Petersburg sein Diplom als Broschüre verfaßt und nicht nur in Paris, sondern auch von Seite der Direktion der hiesigen Regierungstheater »freier Künstler« abzuholen. in London aktive Propaganda macht, bleibt das soge- zum Besten der Familie Moniuszko’s eine Subskription Kurz darauf konzertiert er in Odessa und Kiew, nannte »Piano Mangeot« ohne nennenswerte Folgen – im ganzen Königreich Polen eröffnet worden; an einer danach geht es en carrière durch Europa. Von Anfang wenn wir davon absehen, daß ihm ein Recital in Brüssel, hinreichenden Versorgung derselben, ist somit nicht zu 1874 bis August 1877 finden wir ihn unter den Schülern wo er am 29. November 1879 sowohl herkömmlich als zweifeln«.4 Franz Liszts in Pest, Weimar und Rom; immer wieder auch »überkreuz« spielt, die Tore des Konservatoriums Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob auch begleitet er seinen verehrten Lehrer zu repräsentativen öffnet und den Beginn seiner »Durchführung« markiert: Juliusz Zarębski zu einem Nationalhelden mit (post- Veranstaltungen, in der Ewigen Stadt lebt er zeitweilig Zarębski ist noch keine fünfundzwanzig Jahre alt, als er humem) Pensionsanspruch aufgestiegen wäre, wenn Tür an Tür mit dem greisen Abbé. Im September 1877 – mit Wirkung vom 30. Januar 1880 – die Professur für ihn nicht derselbe Bazillus, dem Frédéric Chopin erle- bricht Zarębski zu einer triumphalen Europatournee Klavier erhält, die sein Vorgänger Louis Brassin soeben gen war, am 15. September 1885 im lächerlich frühen auf, die ihn unter anderem nach Wien führt, wo er am gegen eine solche in St. Petersburg eingetauscht hat. Die Stelle kam zur rechten Zeit. Seit dem 1. Januar Tarentelle [op. 25] mit ihren entsetzlichen technischen später im Andante aus Peter Tschaikowskijs 1879 ist Juliusz mit Johanna Wenzel verheiratet, die er Schwierigkeiten, die von M. Zarembski spielte«. fünfter Symphonie konkretisieren wird – wie auch die 1874 bei Liszt in Rom kennengelernt hatte und die als »Das Hauptwerk dieses bezaubernden Konzertes, bald zweiminütige Stretta des Satzes sehr stark an die Janina Zarębski nicht nur die Tochter Wanda zur Welt dem es weder an Vielfalt noch Interesse gebrach, ob- Anläufe erinnert, mit denen der russische Kollege seine bringen, sondern ihrem Gemahl auch die ideale Kla- wohl es einem einzigen Autor gewidmet war, bestand Schlußstriche ins Visier nimmt. Dann wieder gibt es pia- vierpartnerin werden wird: Wenn die beiden gemein- in dem unveröffentlichten Quintett für Klavier und nistische Figuren und Wendungen, auf die Sergej Rach- sam auftreten, bemerkt die Kritik, daß Madame Zarębski Streicher, dem neuesten und schönsten Werk des jun- maninoff zu gegebener Zeit stoßen wird, und das grell zwar weniger kräftig und mit einer weniger entwickelten gen Meisters. Sie entfalteten sich superb, die vier Teile klirrende Scherzothema mit seinem gespenstisch disso- Technik agiere, dafür aber über einen »äußerst delika- dieser wahrhaft persönlichen und eindrucksvollen Kom- nierenden Streichergalopp hat etwas von der frechen ten Anschlag« verfüge und »mit tiefer Empfindung die position – mal mysteriös, von ergreifenden Harmonien Sprunghaftigkeit, die wir an Sergej Prokofieff und Dimit- Gedanken des Komponisten ausdrückt« – eine perfekte durchzogen, die ein unbekanntes Defilee der Leiden rij Schostakowitsch schätzen. Kombination, die sich ähnlich großer Beliebtheit erfreut beschworen, mal feurig in den hitzig dahingehenden, Die Bedeutung der Musik erschöpft sich freilich nicht wie das »Trio Zarembski«, in dem der Namenspatron mit in unregelmäßigen Metren rhythmisierten Melodien, die in diesen (unbewußten) Andeutungen oder Impresso- seinen Lehrerkollegen Jean-Baptiste Colyns und Joseph wie ein Sturm durch den instrumentalen Wirbel fegen. nismen, wie sie am Anfang und Ende des Adagio in den Servais die Repertoirekenntnisse des belgischen Publi- Das erste Allegro, das Andante [recte: Adagio], das Streichern aufklingen. Als isolierte, raffiniert verpackte kums bereichert, bis er diese Aktivität aus gesundheit- Scherzo mit seinen adretten Konturen, das Finale, das Künsteleien verlören sie rasch ihren vordergründigen lichen Gründen beenden muß. mit dem hüpfenden Motiv des Scherzos beginnt und sich Reiz, indessen sich Zarębskis Quintett mit jedem Durch- Colyns und Servais hatten sich ihrerseits mit Jenő schnell auf wenig gewöhnliche Höhen der Inspiration gang tiefer in die Erinnerung eingräbt und neue Ebe- Hubay und Désiré van Styvoort zum »Grand Quatuor« erhebt – all das steigert ganz logisch den Eindruck, der nen thematischer, narrativer und formaler Natur öffnet. des Konservatoriums verbündet und beteiligten sich in den Hörer vom ersten Satz an umfängt. Seit langer Zeit Die großen zyklischen Zusammenhänge – die Rückkehr dieser Formation an dem Autorenkonzert, das Juliusz ist kein solches Kammermusikwerk geschrieben worden. etwa des ersten Hauptthemas im Finale (ab [12] 4'01) Zarębski am 30. April 1885 in Brüssel gab. Der Natur M. Zarembski hat auf diesem Gebiet mit einem meister- und seine apotheotische Übersteigerung in den letzten der Sache entsprechend, bestand das repräsentative haften Werk debütiert.6 Das Quintett wurde vom Verfas- Takten – sind freilich schnell erkannt. Die subtileren Ver- Programm zu erheblichsten Teilen aus reiner Klavier- ser sowie den Herren Hubay, van Styvoort, Colyns und knüpfungen jedoch treten erst nach und nach hervor: musik, die aber keinerlei Eintönigkeit aufkommen ließ, Servais exzellent interpretiert und errang den großen die übergreifenden Beziehungen zum Beispiel zwischen was einerseits an den geschickt plazierten Werken und Erfolg, den es verdiente«. den Dreiachtel- oder Triolengruppen der verschiedenen andererseits daran lag, daß Juliusz und Janina sich ab- Der immense schöpferische Sprung, den das Pub- thematischen Elemente; die enge Verwandtschaft, die wechselten, wenn sie nicht à quatre mains spielten. Die likum vor dem Hintergrunde der jüngsten Klavierstücke das zweite Thema des Kopfsatzes (ab [9] 1'50) mit dem Resonanz war bedeutend, wie eine Kritik aus der Zeit- schon beim ersten und einmaligen Erlebnis des Quintetts Hauptgedanken des Adagio ([10] 0'54) verbindet und schrift L’Art moderne vom 3. Mai verrät: »Besonders viel bemerken mußte, ist nur ein Aspekt des erstaunlichen somit die Rundung des Gebäudes als eine gewachsene, Beifall gab es für die Novelette-caprice [op. 19], die Werkes. Zarębski hat einen Gipfel erklommen, auf dem keineswegs ausgeklügelte erscheinen läßt – was wie- Valse sentimentale [op. 17], die Sérénade espagnole die Aussicht frei ist und manches, das erst in ein paar derum verhindert, daß wir die oft scharfkantig wech- [op. 26] mit ihren originellen, fröhlichen Rhythmen und Jahren kommen wird, als Gegenwärtiges empfangen selnden Klaviersequenzen als bloß willkürliche, vorder- für das Menuet [op. 32], die Mme. Zarembski mit vielem wird: Ohne der Fraktion der »Reminiszenzenjäger« an- gründig virtuose Kontrastmittel empfinden. Charme interpretierte, sowie eine Reihe anderer Stücke zugehören, kann ich nicht umhin, im Allegro ([9] 7'02) Endlich hat auf die architektonische Gestalt ein star- – darunter die Sérénade burlesque [op. 20] und die einen Themenkopf zu entdecken, der sich drei Jahre ker Lebenswille eingewirkt, der sich gegen bestehende Grenzen stemmt, ohne dieselben völlig einreißen zu anderem seine Heilige Elisabeth, seine Faust-Sympho- Piotr Plawner wollen. Zarębski orientiert sich im Allegro an der Sona- nie und andere Tondichtungen gefeiert wurden. Lehrer tenform: Er hat eine duale Exposition und (ab [9] 3'45) und Schüler sollten sich nicht wiedersehen. Juliusz und Piotr Plawner gehört zu den kreativsten und begab- die zentrale Verarbeitung, doch was sich (ab 7'21) als Janina gastieren im Juli noch einmal bei der Antwerpe- testen Geigern seiner Generation. »Dieser junge Mann Reprise ankündigt, ist zu Erinnerungsfetzen und der be- ner Weltausstellung. Danach beginnen die Ferien. Sie ist in der Tat ein Phänomen, ein Genie auf der Geige. reits erwähnten Stretta verkürzt. Wenn nach dem mehr- reisen zu den alten Zarębskis nach Zhytomyr. Juliusz Sein Spiel ist faszinierend, bis in die letzte Nuance hi- gegliederten Adagio durch die Wiederholung der kommt nicht zurück. Er stirbt am 15. September. nein. Jede Phrase ist interpretatorisch durchdacht, alles atmosphärischen Einleitung der Vorhang schon gefal- mit Superlativen zu kennzeichnen«, schreibt die »Stutt- len ist, will das erschöpfte Hauptthema noch einmal auf Eckhardt van den Hoogen garter Zeitung«. »Plawner is clearly an outstanding pro- die Bühne treten. Die Kraft reicht nicht mehr, der wilde, spect«, lautet das Urteil der »Times«, und Lord Yehudi gespenstische Sturm des Scherzos jagt über die Szene Menuhin hat ihn als Geiger mit »phänomenalem Kön- – und das mit einer Heftigkeit, daß auch nach dem ver- 1 So steht es beispielsweise am 25. Juni in den nen« bezeichnet. hauchenden Trio kein da capo möglich ist: Die vierzehn Wiener Blättern für Musik, Theater und Kunst; den- Piotr Plawner, 1974 in Lodz (Polen) geboren, erhielt Partiturseiten des A-Teils sind auf ganze vier Blätter zu- selben Korres­pondentenbericht fand ich auch in seinen ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jah- sammengestaucht … der französischen Revue Musicale vom 14. Juli. ren. Bereits drei Jahre später gab er sein Solistendebut … weshalb die also komprimierte Kraft des maka- 2 Neue Freie Presse vom 12. Juni 1872. mit Orchester. Piotr Plawner hat bei nicht weniger als bren Tanzes zwangsläufig in den Schlußsatz überspringt 3 Deutsche Zeitung vom 25. Juni 1872. fünf bedeutenden Wettbewerben den ersten Preis errun- und sich erst allmählich bändigen läßt. Der hübsche, 4 Neues Fremden-Blatt vom 14. Juli 1872. gen: zu den wichtigsten gehört der erste Preis beim In- beinahe idyllische Refrain des Allegretto (ab [12] 0'48) 5 Je nach dem folgenden Konsonanten wird das ternationalen Festival Junger Talente in Bayreuth 1991, im mit seiner leichtgewichtigen Pendelbewegung bringt nasalierte ę als -en- oder -em – ausgesprochen. gleichen Jahr zudem beim Internationalen Wieniawski fürs erste die musikalischen Ereignisse immer wieder auf 6 Ein Klaviertrio aus der späten Wiener Studienzeit Wettbewerb in Poznan sowie 1995 beim Internationalen die vorgezeichnete Rondobahn, gerät dann aber immer ist wohl verloren. Musikwettbewerb der ARD in München. In dem seit 50 deutlicher unter den Einfluß des ersten Satzes – bei 4'01 Jahren existierenden Wettbewerb wurde überhaupt erst meldet sich das erste, bei 5'18 das zweite Thema zurück, drei Mal der erste Preis an das Fach Violine vergeben. und wenn auch das Adagio (6'30) seinen letzten Auftritt Piotr Plawners außergewöhnliches Talent und seine hatte, ist die Beschaulichkeit dahin: Im wilden Sturm der atemberaubende Virtuosität finden internationale Aner- Dreiergruppen geht es auf das Ende zu, das alles, was kennung. Er tritt solistisch in ganz Europa, in verschiede- bislang offen geblieben war, im Triumph zum Abschluß nen arabischen Ländern, in Asien und in den Vereinigten bringt. Staaten auf. Piotr Plawner hat in vielen wichtigen Musik- Rund anderthalb Monate nach der Brüsseler Premi- zentren wie beispielsweise in Kopenhagen (Tivoli), Paris ere wiederholten Zarębski und seine vier Kollegen am (Chatelet), Berlin (Schauspielhaus), München (Herkules 11. Juni 1885 im brabantischen Halle, genauer: im Hause Saal), Stuttgart (Liederhalle), Barcelona (Palau de la des Cellisten Joseph Servais, das Klavierquintett. Anwe- Musica Catalona), Madrid (Teatro Monumental) und send war hier auch der Widmungsträger: »mon chère Amsterdam (Concertgebouw) gespielt. Er war u. a. maître F. Liszt«, den es zuletzt immer wieder nach Belgi- Gast-Solist der Orchester in Amsterdam, München, Ber- en gezogen hatte, wo bei verschiedenen Festivals unter lin, Stuttgart, Kopenhagen, Bern, Hilversum und Monte Carlo, des Deutschen Kammerorchesters, der Sinfonia Neben seiner solistischen Tätigkeit gibt er regelmä- Seit 2006 ist sie Mitglied der Camerata Bern und Varsovia, sowie der Orchester des Süddeutschen und ßig Duo-Abende mit dem berühmten Pianisten Bruno seit 2010 Konzertmeisterin des Berner Kammerorches- Bayerischen Rundfunks. Seine Auftritte standen unter Canino und spielt in verschiedenen Kammermusik-En- ters. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist Sibylla Leuenberg- der Leitung von bedeutenden Dirigenten. sembles (u. a. spielt er zusammen mit seiner Frau Isabel- er pädagogisch tätig. Piotr Plawners breites Repertoire umfasst Werke la Klim in Formationen vom Duo, Klaviertrio bis zum neu aller Epochen, vom Barock bis zu zeitgenössischer gegründeten »Plawner Streichquartett«). Musik. Besonderen Wert legt Piotr Plawner auf weni- Seit 2006 ist Piotr Plawner Primarius des weltbe- Elżbieta Mrożek-Loska ger bekannte, selten gespielte Musik sowie auf Werke rühmten Quintetts »I Salonisti«. In dieser Formation prä- polnischer Komponisten. In mehreren Aufnahmen hat sentiert er auch verschiedene Projekte. Eines der letzten Elżbieta Mrożek-Loska absolvierte ihr Studium an er z. B. die meisten Werke für Violine und Klavier der Projekte ist Musik aus Theresienstadt. der Musikhochschule von Kattowitz bei dem Bratschis- polnischen Komponistin Grazyna Bacewicz aufgenom- Piotr Plawner hat diverse Aufnahmen für Radio und ten Zygmunt Jochemczyk. Sie wurde bei den Wettbe- men. Beim Deutschlandradio spielte er alle Solowerke Fernsehen eingespielt, unter anderem für den Bayeri- werben von Posen, Aix-en-Provence und Val Tidone dieser Komponistin ein. Beim Hänssler Verlag hat er ihr schen Rundfunk, WDR, SDR, SWR, ORF, DRS, TVE und ausgezeichnet und gehörte zu den Stipendiaten der Gesamtwerk für Violine und Klavier aufgenommen. das holländische Fernsehen. Polnischen Kinder-Stiftung und des Kultusministeriums. Im Jahre 1999 hat Piotr Plawner vom CD-Magazin 2015 wurde Piotr Plawner vom polnischen Kultur- Sie hat Interpretationskurse bekannter Pädagogen be- die Auszeichnung »CD des Jahres 1998« für Kammer- minister für die Verdienste für polnische Kultur mit der sucht. werke von Karol Szymanowski erhalten. Für die Aufnah- Medaille »Gloria Artis« ausgezeichnet. Viele Jahre gehörte sie dem AUKSO Kammeror- me des Konzerts für Violine, Klavier und Streichquar- Piotr Plawner spielt eine Geige von Tomasso Bales- chester aus Tychy bei Kattowitz an. Als Mitglied dieses tett von Ernest Chausson wurde ihm der »Frédéric-Preis trieri. Orchesters ist sie nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch 2005« für die beste Kammermusik-CD verliehen. 2007 in der Schweiz, in Brasilien, Spanien, England, Deutsch- hat er »The Strad Award« für die Aufnahme von Violin- land und den Niederlanden aufgetreten. Dabei hat sie konzerten von Karlowicz und Szymanowski bekommen Sibylla Leuenberger mit vielen hervorragenden Musikern zusammengespielt. und 2009 erhielt er »Classics today the highest rating Elżbieta Mrożek-Loska arbeitet derzeit als Assis- 10/10« für seine CD-Aufnahme (Szymanowski Kammer- Die Berner Geigerin Sibylla Leuenberger studierte tentin ihrer heimischen Institution. Sie ist etliche Male werke Vol. 2). Auf seiner neuesten CD hat er die Con- am Konservatorium Biel bei Christine Ragaz, wo sie mit dem New Music Orchestra und dem Schlesischen certo Notturno von Mikolaj Gorecki eingespielt. 1998 das Lehr – und Orchesterdiplom erwarb. Es folgten Quartett aufgetreten, mit dem sie die Sextette von Ale- 2011 hat Piotr Plawner das 1897 komponierte Violin- weitere Studien bei internationalen Meisterkursen und xandre Tansman und von Andrzej Panufnik eingespielt konzert Nr. 1 von Emile Mlynarski welturaufgeführt. an der Hochschule Winterthur bei Ulrich Gröner, wo sie hat (diese Produktion wurde 2005 für einen Fryderyk Bei seinen zahlreichen Konzerten präsentiert er 2001 mit dem Konzertdiplom abschloss. Ihre Konzert- nominiert). Elżbieta Mrożek-Loska ist auch in Indien neben bekannten Werken immer wieder selten ge- tätigkeit als Kammer- und Orchestermusikerin erstreckt aufgetreten und war als Stimmführerin der Bratschen spielte Kostbarkeiten von Komponisten wie Lutoslawski, sich auf ganz Europa, die USA , Mittel- und Südameri- beim Indischen Symphonierorchester tätig. Außerdem Zarzycki oder Paderewski. Piotr Plawner spielt zudem ka. In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt auch mit gab sie Kammerkonzerte – unter anderem mit Dmitry oft die modernen Werke verschiedener Stilrichtungen, der Barockgeige auseinandergesetzt und konzertierte Sitkovetsky. beispielweise das Offertorium von Sofia Gubaidulina, u. a. mit Enrico Onofri, Chiara Banchini, Rachel Podger Elżbieta Mrożek-Loska ist Mitglied des Lasoń En- oder die Violinkonzerte von Philipp Glass. Giuliano Carmigniola und Amandine Beyer. sembles, mit dem sie bei den Festivals von Kiew, Lwiw, Peking, Ankara und Istanbul sowie bei dem Warschauer Festival für Zeitgenössische Musik und dem Polnischen Sie ist Mitglied in verschiedenen Kammermusikformatio- Peking, Musica Polonica Nova, Sacrum Profanum, das Klavierfestival in Słupsk gastierte. Das Ensemble hat nen wie dem Subito Ensemble, Balestrieri Trio oder dem Frühlingsfestival Budapest, die Sommets Musicaux de eine CD mit polnischen Klavierquintetten eingespielt, Plawner Quartett. Gstaad und Musique et Neige in den schweizerischen die 2013 für den Fryderyk nominiert wurde. Ferner ent- Isabella Klim hat das zweite Klaviertrio des polni- Diablerets. Außerdem besuchte Sałajczyk das »Schlesi- standen Aufnahmen mit Werken von Pawł Hedrich, Jus- schen Komponisten Romuald Twardowski in Genf welt- sche Quartett und seine Gäste«, das Festival der Urauf- tyna Kowalska-Lasoń und Stanisław Bromboszcz sowie uraufgeführt und im Jahr 2003 eine CD mit Werken von führungen (NOSPR), das Festival der polnischen Pianis- mit der Musik zu den Filmen Negatives of Memory, My Ludwig van Beethoven, Erzherzog Rudolph und Johan- tik in Słupsk und Usedomer Musikfestival. Pole und Agata’s Lesson. nes Brahms eingespielt. Zudem ist sie pädagogisch tätig. Piotr Sałajczyk ist Preisträger zahlreicher Wettbe- werbe. Seine bei DUX, Accord und Naxos erschiene- nen Produktionen wurden verschiedentlich im In- und Isabella Klim Piotr Sałajczyk Ausland ausgezeichnet ( Pianiste, Pizzicato Supersonic, 5 de Diapason, vier Nominierungen für den Isabella Klim, geboren in Gdansk in Polen, studierte Der vielseitige und kreative Pianist Piotr Sałajczyk »Fryderyk«, CD des Monats bei Nederland). an der Musikhochschule in Lodz und anschließend an bewegt sich als Solist und Kammermusiker nach den Der Künstler hat auch für das Zweite Programm des der Hochschule für Musik in Bern und Luzern, wo sie Worten des französischen Magazins Le Pianiste auf Polnischen Rundfunks, für den belgischen Radiosender ihr Solistendiplom mit Auszeichnung abgeschlossen hat. »meisterhaftem Niveau« und ist, wie die Münstersche Musiq3, das Deutschland Radio und den Hessischen Sie war Stipendiatin des polnischen Kunst- und Kul- Zeitung befand, »ein kongenialer Partner«. Er wurde Rundfunk aufgenommen. turministeriums und erhielt ein Schweizer Bundesstipen- von der polnischen Wochenzeitung Polityka für die »Pa- Ein besonderer Stellenwert kommt in seiner Disko- dium. szporty Polityki« nominiert. Man lobte die »Sensibilität graphie die 2017 bei DUX erschienene Veröffentlichung Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe, u. a. des und Intelligenz, mit der er das in unseren Konzertsälen zu, die auf vier CDs die erste Einspielung sämtlicher Kla- Danczowski Wettbewerbs in Posen und des internatio- vergessene Repertoire zu spielen pflegt«. 2018 wurde vierwerke von Juliusz Zarębski enthält. nalen Kammermusikwettbewerbs im polnischen Lodz. Sałajczyk mit dem »Fryderyk”, einem der wichtigsten Piotr Sałajczyk absolvierte die Kattowitzer Musik- Isabella Klim arbeitete als Assistentin an den Musik- polnischen Musikpreise, ausgezeichnet. hochschule Karol Szymanowski, wo er bei Józef Stom- hochschulen von Gdansk und Lodz und war Solocellis- Der Künstler widmet seine Aufmerksamkeit vor allem pel studierte. Er setzte seine Ausbildung am Salzburger tin verschiedener Orchester. der neuesten Literatur und sehr selten aufgeführten Wer- Mozarteum bei Pavel Gililov fort. Heutzutage ist er selbst Als Solistin und Kammermusikerin ist sie in mehreren ken. Auf sein Konto gehen zahlreiche Uraufführungen. wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Musikhochschule europäischen Ländern tätig. Sie konzertierte u. a. mit Er hat unter anderem mit dem Apollon Musagète Quar- Karol Szymanowski. Zudem ist er Pianist an der Som- Orchestern in der Schweiz und Polen (Berner Sinfonie- tett und dem Schlesischen Quartett sowie mit Piotr Plaw- merakademie Salzburg und stellvertretender Vorstands- orchester, Luzerner Sinfonieorchester, Berner Musikko- ner und Agata Zubel zusammengearbeitet. Sałajczyk vorsitzender der Karol Szymanowski-Gesellschaft. legium, Philharmonie Danzig und Philharmonie Grün- musiziert häufig mit der Staatsphilharmonie, dem Na- berg) und nahm an bekannten Festivals wie dem Prager tionalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunk Frühling, den Dresdner Musikfestspielen, dem Boden- (NOSPR), der Sinfonia Iuventus, dem Kammerorchester see Festival, den Thuner Schlosskonzerten, den Murten AUKSO (Tychy) und der Sinfonietta Cracovia, die ihn Classics und dem Festival Musique et Neige teil. Ihr auch in verschiedenen Aufnahmen begleiteten. An na- breites Repertoire umfasst Werke vom Barock bis in die tionalen und internationalen Festivals sind zu nennen: Moderne (u. a. Morton Feldman und Alfred Schnittke). der Warschauer Herbst, das Modern Music Festival von Sibylla Leuenberger Isabella Klim © Photo: Patrizia Walpen

Elżbieta Mrożek-Loska Piotr Sałajczyk © Photo: Zbigniew Raubo © Photo: Karolina Sałajczyk The Attractive Force of Opposites: institution in which the genius populi along with its tem- away for years from tuberculosis; Stanisław Moniusz- Stanisław Moniuszko and Juliusz Zarębski perament, its melodies and rhythms, its history, and its ko’s active life was terminated without prior warning. For hopes are immediately recognizable. the former, Chopin, death came as the slow end of an »That somebody is so foolish as to be able to con- This thesis at first may sound farfetched since »the involuntary/voluntary exile; the latter, Moniuszko van- sole himself with me after the loss of Chopin is not my whole world knows« that nobody but Frédéric Chopin ished from his native stage with a sudden exit. The resi- fault, and I have never wanted to place myself next to is entitled to this rank. The master of the polonaises and dent of France bequeathed to the world a meticulously any sort of European celebrity.« , on whose guns-under-roses Robert Schu- polished oeuvre in which his alter ego, the pianoforte, These are modest words penned by a man who did mann stubbed his toes; he alone, thus the unanimous alone holds sway; his busy antipode, a happy family not have the slightest reason to be modest and who verdict of the international jury, deserved the victor’s man (seven of his ten children survived the critical early doubtless would have ended up reassessing his posi- crown in the discipline of the musical Résistance. That years), produced about a dozen and about the tion if he could have witnessed the cortège that on Fri- he had acquired this trophy in the security of exile, as same number of as well as some incidental day, 7 June 1872, accompanied his mortal remains to the darling of the art-loving salons with philosophical, music (to works such as The Merchant of Venice and their temporary resting place in the Powąski Cemetery infinitely sumptuous and rewarding creations was not Hamlet), seven masses in Latin and Polish, a requiem in . According to reports by newspaper corre- a significant factor here – he was the progressive, the and four litanies, two semi-programmatic concert over- spondents, three days after Stanisław Moniuszko had hero-with-a-thousand-meanings who with a single dis- tures (A Fairy Tale and Cain), and many different kinds died of a heart attack at the age of fifty-three years and sonance would hold whole generations of meticulous of dances for piano – all of them intended for practi- one month at least a hundred thousand people partici- scholars spellbound, who transcended the traditional cal use, just like his some 360 songs, most of them pub- pated in this funeral procession. »The most outstanding dance forms, and endowed even the simplest nocturnal lished as Śpiewnik domowy (Songbook for Home Use) artistic personalities took turns carrying the coffin. The reveries with a profundity of whose presence their Irish through to 1910 in twelve volumes. His secular Bilse Orchestra played Chopin’s funeral march. It had inventor remained completely oblivious. for soloists, , and orchestra composed over the been many years since Warsaw had witnessed such a In the hero’s country, which much too often was cut decades also absolutely merit mention: if these works magnificent funeral, which first concluded around eight into a tasty tidbit for neighboring major powers, this is are only somewhat as original as the Madonna, which o’clock in the evening« – which means that it had lasted viewed with somewhat greater discernment. It is not that crossed my path during the course of my preparations, a full seven hours.1 anybody thinks that Chopin should be toppled from then we shall have to get ready for some more veritable It was not an official state ceremony in the proper his well-deserved pedestal, no, not at all; it is just that surprises. The first movement of these Petrarch settings, sense of the term simply because the (once again) people evidently believe that equal rights form the ideal which Stanisław Moniuszko wrote for a concert in St. did not have an independent state of their own. But it social foundation for displaying the esteemed compos- Petersburg in 1856, transports us more quickly to Twin was a first-class patriotic demonstration on behalf of er in higher relief and with greater plasticity – which Peaks than we can say »Angelo Badalamenti.« Moniuszko, who not only had gone down in history as is accomplished all the more effectively since Moniusz- In short, Stanisław Moniuszko would not have had »the creator of the Polish national opera« but also was ko, who was nine years Chopin’s junior, was the exact to fear comparison with Frédéric Chopin because there talked about everywhere, even outside his fatherland: opposite of his venerated countryman in practically all was nothing to compare, and he was certainly not his »The Poles have lost in him the man who at present is aspects of his life and work, so much so that behind it surrogate but his custom-fit complement: »The first [that their most outstanding composer; his death has left a all one might suspect a conspiratorial whim of Nature is, Chopin] looked into the future in his music while has- painful gap in Warsaw’s music world that will not be and the Muses. tening far on ahead of his own and future generations. closed so soon.«2 During the course of his not particu- We encounter oppositions on all levels – even ex- The second [Moniuszko] crystallized the style of the larly long life Moniuszko had achieved the status of an tending to their last moments: Frédéric Chopin wasted most recent past by uniting in it all that was the best in Polish music and in the music of other countries.« This is from Ubiel (near Minsk) to Warsaw in 1827 for the sole By this time Stanisław Moniuszko had composed how Henrik Swolkień summarized the facts in his History purpose of furthering their young son’s development. most of his chamber works: the two String Quartets of Polish Music published in 1988. Moreover, he could Stanisław, who by then was eight years old, found a in D minor and F major, the first assigned to 1839, be »more easily understood and more honestly experi- suitable music teacher in the person of the Protestant or- while for the second I have found the note »before enced, could even more directly than Chopin speak to ganist Carl August Freyer and in addition received pri- 1840,« which has led me to formulate the bold conjec- his generation in tragic times – between the Novem- vate instruction in general education. After three years, ture that these two works should be regarded as a dip- ber Uprising of 1830 and the of 1863.« however, it was again time for the family members to tych from his late Berlin study years – possibly even as And he was there at home. People could applaud him pack their bags: Moniuszko’s father Czesław – even one of the last assignments given him by his teacher Carl in person, could celebrate him, and with these ovations though he was a member of the nobility and a former Friedrich Rungenhagen, who wanted to have something strengthen their own stance. This may have been the captain in Napoleon’s army – had overestimated the in the quartet mode from his pupil in these related keys more difficult position, one exposed to unpredictable funds available to him and had to go back to Minsk before he certified that he had made good progress. In political events, but it was one that was rewarding ar- with his family. It was here that his son completed his any case, the conservative autodidact, who once had tistically. Money was not infrequently in short supply in secondary education, while a pianist by the name of initiated himself into the mysteries of compositional tech- the Moniuszko household not because of what might Dominik Stefanowicz was entrusted with his further mu- nique with Daniel Gottlob Türk’s Kurze Anweisung zum have been the composer’s failures but – as suggested sical training. Moniuszko then perfected his skills in Ber- Generalbaßspielen and who by now was sixty-one above – because of the constantly increasing number of lin under Carl Friedrich Rungenhagen, the head of Ber- years old and surely drawn more to the music of Joseph hungry mouths that had to be fed. For a time the dinner lin’s Sing-Akademie. From August 1837 to June 1839 he Haydn than to the »madcap« creations of Beethoven, table bringing together parents, children, and servants studied with Carl Friedrich Zelter’s pupil and successor had not the slightest reason to deny the ambitious and is said to have numbered eighteen persons. at the Sing-Akademie, an education that for Moniuszko, industrious youth from the east his diploma. Nor would Moniuszko’s wife Aleksandra, who shared with him who was manifestly attracted to vocal music, absolutely we, even though today we are equipped with an end- the private happiness behind his life full of work, was paid off. When he arrived in Vilnius, equipped with a less quartet repertoire, have any reason to criticize these the daughter of a Russian Colonel von Müller. The later certificate documenting his good academic achieve- successful works since they in general and in particular husband and wife and parents had become acquainted ments, literary sources of inspiration were all that he display many merits. in 1836, when the seventeen-year-old secondary school needed in order to set the big wheel in motion that after These plus signs begin with the quite unassuming pupil had visited Vilnius, the capital of Lithuania, for a short time would produce his first stage works, initially dimensions of the quartets, whose composer nowhere several months with one of his numerous uncles. In a in the form of operettas with humorous but promising succumbs to a beginner’s temptation to bring together few years this city would become his first workplace, titles that certainly met with resonance but could not under a single musical roof everything that happens to and he evidently must have been immediately attracted guarantee the young father a secure income – which is occur to him at a particular moment. Just the opposite: to Aleksandra, who was two years his junior, inasmuch why he offered private lessons in addition to his activi- we see and hear a transparent, concentrated writing as the wedding took place already on 25 August 1840. ties as a composer and an organist, organized concerts style with a motivic game plan that can be followed with Immediately thereafter Moniuszko assumed the post of with sacred and secular music, and in August 1842 un- great pleasure: fragmentations, imitations, and highly organist at St. John’s Church. dertook the first (of a total of four) trips to St. Petersburg. imaginative elaborations animate the traditional archi- It was thus that the second phase of his life began, Although he did not obtain the more lucrative position tectures, which, as we must admit, discreetly bend the which all along had been accompanied by intelligent he wanted, when he returned to Vilnius in October, he established schematic patterns in the first movements. guidance and careful encouragement. Czesław Moni- had found a publisher for the previous material of his For example, in the Allegro agitato of the Quartet in D uszko and his wife Elżbieta, née Majżarska, had moved Songbooks. minor Moniuszko situates the development section in D major, a move that would not have been surprising in singable Andantino of the Quartet in D minor ([2] 1'41), The two string quartets remained without conse- itself if in this region he had not initially occupied him- where Moniuszko produces an absolutely muscular ef- quences for Moniuszko’s further career – just the op- self with the second theme, expounding it in F major ([1] fect with four unison sixteenths, or the filigree scherzo posite of the A Night in the Apennines from 0'29), that is, entirely in keeping with the rules. ensuing, attacca, with a main theme of waltz charac- the same period and the songs, some of which Bote & After he so especially has adopted this idea, he ter to a certain extent functioning as the prelude of the Bock even then published in German . The completely renounces it in the recapitulation. And so finale: an Allegro assai entitled »Un ballo campestre certified composer continued tirelessly along this path – that he does not simply repeat the process in its sister e sue conseguenze« regales us with rustical booming always endeavoring to gain a foothold in the metropo- quartet, for the friends of »erudite compositional de- basses before in quick succession various characters lises of Warsaw and St. Petersburg. He could not always sign« a Fugato in F minor top things off at the center of spin around in a larger rondeau and offer additional score instant points with his products; however, the num- the Allegro moderato – but not before the first theme fuel to the urgent suspicion that here the four movements ber of his acquaintanceships steadily grew with each has made it through its chromatic wanderings. There- might involve a hidden narrative or a little instrumen- visit, and his encounter with Włodzimierz Wolski, who fore, one cannot really say that there is a recapitulation tal drama. However, wherein the consequences of the was five years his junior, turned out to be fateful: in the here. Fragments and short passages from the exposition country dance pleasure lie is something that – at least fall of 1846 Wolski handed over to him an unpublished occur in carefree interplay; the eighths swaying in de- until now – the composer alone knows … poem entitled Halka. scent that first appear at [5] 0'12 emancipate themselves; … and certainly also could have clued us in on what After the concert premiere of the two-act original discreet »Beethoviana« – the eighth figures at 0'30 (et exactly is going on in the third movement of the Quartet version held in Vilnius on 1 January 1848, Moniuszko al.) and the little element of dance character at 0'57 – in F major. The heading promises us a »Baccanale mon- had to wait exactly ten years for the Warsaw triumph become more important than the earlier protagonists; acale,« but it is difficult to say whether Abbas cucanien- of the definitive four-act version. However, this does the witty secondary idea in C major (1'19) consisting of sis and Sir Oliver Martext have jointly raised a tankard not mean that he laid his hands in his lap in submis- nothing but two scales in contrary motion completely or a band of Trappist monks have given their »coquetur« sion to fate while hoping that good fortune would come disappears, and the composer also does without the to their brew. Whatever our imagination may concoct his way: during two more recent stays in St. Petersburg refined harmonic modulations of the preceding part of to explain this sparkling miniature, the sharp contrast he met, among others, his future pupil César Cui; he the movement, using instead a greatly abridged reminis- to what precedes it, the Andante in D minor draped in became friends with Alexander Dargomyzhsky (The cence: the idea to move the main theme via the mediant tragedy, is so great that we can assume that something Stone Guest) and enjoyed words of praise from the in- to D flat major when it is repeated in the exposition and humorous is behind it – possibly a burial with the most fluential critic and composer Alexander Serov (Judith), thus to anticipate the entry of the development section; dignified ceremony followed by a funeral feast held by who ranked his romances next to the finest flowers of the six sforzato quarter notes leading heave-ho from E those who have just celebrated in song the »dear de- the genre. The conquest of Warsaw by Halka was fol- minor to E flat major, whereupon things proceed to B parted soul«. The tiny stroke of genius with which the lowed by Moniuszko’s appointment to the post of opera major in legato (1'42 and 1'50) – they would deprive the work concludes contributes its part to the strange atmos- conductor at the Grand Theater and the commission to little, finely chiseled original elements of what is special phere: initially contrapuntally erudite and strict, the little compose the one-act Flis (The Raftsman) with which – about them and consequently are omitted in the reca- design soon displays the first formal signs of dissolution, back from his trip to Paris, Weimar, and Prague – he pitulation. until it whirringly and flirringly moves around from 6/8 achieved a new major success on 24 September 1858. All along these little deviations and the unassuming to 12/8 time ([8] 2'07) and loses itself in triplet gurgling The same occurred thereafter with the four-act Hrabi- individual elements account for the charm of the music in pianissimo like an autumn wind that blows through na (The Countess), the one-act Verbum nobile, and the and at the same time attest to their creator’s command empty, tree-lined avenues. full-length Straszny dwór (). Nev- of his trade – the short dramatic upsurge, say, in the very ertheless, Moniuszko was short on private funds: he taught harmony and counterpoint at the Musical Insti- have so very great powers of imagination to project the that a case in mirror inversion was also necessary and tute, where he also led a choir, wrote a Pamiętnik do most advanced elements of the present opus ultimum stood as if on its head on the other piano. Zarębski be- nauki harmonii (Handbook on the Science of Harmo- into the future that remained for others to realize. lieved that in this apparatus he had found the »emanci- ny) in 1871 – but a year later »the family of the famous Juliusz Zarębski (also spelled: Zarembski)(5) was pation of both hands and the increase of their musical Polish opera composer…unfortunately was left in great one of the countless numbers of promising young talents range,« composed a number of (apparently lost) works need,« as the Blätter für Musik, Theater und Kunst cited who after a considerable exposition did not live beyond for it, and astonished the members of the musical guild above communicates to us. In other places more consol- the first measures of their development section. Born on when on 10 May 1878 he demonstrated in the rooms of ing signals were heard. For example, we read that the 28 February 1854 to a well-to-do family in Zhytomyr, the Mangeot Company what one could do with this tsar had »set an annual salary of two thousand rubles a town 140 kilometers west of Kiev, Zarębski was not monstrosity (NB: the upper keyboard begins in treble for the surviving family members of the deceased direc- even eleven years old when he made his local pianist’s on the left and extends down into the low on the tor of the Warsaw Opera, the composer Moniuszko,«3 debut with pieces of his own composition. At sixteen right). On 11 June the demonstration was repeated at the and »From Warsaw it is reported: the collections for the he was receiving instruction from the composer Franz Paris World’s Fair, and the Mangeots received the gold family of the deceased opera director Moniuszko are Krenn and the pianist Joseph Dachs at the Vienna Con- medal for their masterpiece of instrumental design. But making very good progress. Contributions are coming servatory, which awarded him the gold medal in 1872 that was it. Although the Polish keyboard magician even in not only from Warsaw but also from the entire country. for his achievements. One year later he needed a mere authored a brochure and vigorously promoted it not Concerts and theater performances for the benefit of the three months to collect his diploma as a »free artist« in only in Paris but also in London, the instrument known surviving family members are being held everywhere. St. Petersburg. as the »Piano Mangeot« remained without noteworthy In addition, by permission of the governor, a subscrip- Shortly thereafter Zarębski concertized in Odessa consequences – apart from the fact that a recital in Brus- tion organized by the directorship of the state theater and Kiev, and after that he traveled throughout Europe sels, where Zarębski performed on 29 November 1879 for the benefit of Moniuszko’s family has been opened en carrière. From the beginning of 1874 to August 1877 both in the traditional manner and »crosswise,« opened throughout the Kingdom of ; it is thus not to be we find him among Franz Liszt’s pupils in Pest, Weimar, the doors of the conservatory to him and marked the be- doubted that they will receive sufficient care.«4 and Rome. He repeatedly accompanied his honored ginning of his »development section.« He was not even It is pointless to speculate whether Juliusz Zaręb- teacher to impressive performances, and for a time he twenty-five years old when he was appointed to the ski too would have advanced to the status of a national lived right next door to the grey Abbé in the Eternal City. professorship in piano – effective on 30 January 1880 hero qualifying (posthumously) for a pension if the same In September 1877 Zarębski embarked on a triumphant – that his predecessor Louis Brassin had just exchanged bacillus to which Frédéric Chopin had succumbed had European tour that took him to cities such as Vienna, for the equivalent post in St. Petersburg. not cost him his life at the ridiculously early age of thir- where he was celebrated on 26 November with Henry This appointment came at just the right time. On 1 Jan- ty-one on 15 September 1885. However, that he would Litolff’s fourth symphonic concerto. uary 1879 Juliusz had married Johanna Wenzel, whom have become an important link between Chopin and »Mere« virtuosity and the praise of his »beautiful he had met at Liszt’s home in Rome in 1874 and who Karol Szymanowski, the next international representa- warm tone« apparently were not enough for him. Since as Janina Zarębska not only would bring their daughter tive of Polish music – now that is something that we are 1878 the young artist with an enviable mop of hair had Wanda into the world but also become her husband’s fully justified in assuming, for in his oeuvre practically been lending his support to a brand-new invention by ideal piano partner. When the two performed together, exclusively reserved for the piano there are harmonic, the brothers Édouard and Alfred Mangeot – a piano à the critics observed that Madame Zarębska played less motivic, and formal tendencies that would have found a double clavier renversé with two keyboards, one lying powerfully and with a not so highly developed tech- place between the two abovementioned greats on the on the other in terrace form, with the upper keyboard nique but had at her command an »extremely delicate drawing board of hypotheses. And we do not need to ordered in exact mirror inversion of the lower one, so touch« and expressed »with deep feeling the composer’s ideas« – a perfect combination that enjoyed great pop- an unknown procession of sorrows, sometimes with fire and Dmitri Shostakovich. The significance of the music is ularity similar to that of the Zarembski Trio, with which in the heated melodies rhythmized in irregular meters, of course not limited to these (unconscious) allusions or the pianist who had given his name to it enriched the which like a storm swept through the instrumental whirl- impressionisms, such as those heard in the strings at the repertoire knowledge of the Belgian public with his fel- wind. The first Allegro, the Andante [actually: Adagio], beginning and end of the Adagio. As isolated, sophisti- low faculty members Jean-Baptiste Colyns and Joseph the Scherzo with its smart contours, the Finale, which catedly packaged affectations they would quickly lose Servais until he had to abandon this activity for reasons begins with the skipping motif of the Scherzo and quick- their showy appeal, but Zarębski’s quintet inscribes itself of poor health. ly rises to little-familiar heights of inspiration – all of this more deeply in the memory on each new hearing and Colyns and Servais had joined forces with Jenő very logically enhances the impression that surrounds opens new levels of a thematic, narrative, and formal Hubay and Désiré van Styvoort to form the conserva- the hearer from the very first movement onward. It has nature. The great cyclical connections – say, the return tory’s Grand Quatuor and in this ensemble formation been a long time since such a chamber composition has of the first main theme in the finale (from [12] 4'01) and participated in the author’s concert presented by Juliusz been written. In this field Monsieur Zarembski debuted its apotheotic intensification in the final measures – are Zarębski in Brussels on 30 April 1885. Given the compos- with a masterful work.(6) The Quintet was excellently in- of course quickly recognized. However, the subtler links er’s keyboard specialization, the impressive program terpreted by its composer and by Messieurs Hubay, van only gradually come into view: the overarching rela- consisted in large part of music exclusively for the piano Styvoort, Colyns, and Servais and achieved the great tions, for example, between the 3/8 and triplet groups but that did not create any sort of monotony because of success that it deserved.« of the various thematic elements; the close relation com- two performance factors: the skillful placement of the The immense creative leap that the audience could bining the second theme of the first movement (from [9] works and the alternation between Juliusz and Janina not fail to notice against the background of the compos- 1'50) with the principal ideal of the Adagio ([10] 0'54) when they were not playing à quatre mains. The reso- er’s most recent piano compositions and already during and thus rounding off the structure so that it appears nance was significant, as a review from the magazine the first and only experience of the quintet is only one as an organic design that in no way has simply been L’Art modern of 3 May reveals: »There was particularly aspect of this astonishing work. Zarębski had climbed cleverly calculated – which in turn prevents us from re- a lot of applause for the Novelette-caprice [op. 19], the up to a summit from which he had a clear panoramic garding the piano sequences often beginning and end- Valse sentimentale [op. 17], the Sérénade espagnole view and some things that first would come in a couple ing with sharp edges as merely arbitrary, ostentatiously [op. 26] with its original, mirthful rhythms, and for the of years were received as current material: without be- virtuosic means of contrast. Menuet [op. 32], which Madame Zarembski interpreted longing to the group of »reminiscence hunters,« I can- A strong will to live has finally had its effect on the with a lot of charm, as well as for a number of other not get around discovering in the Allegro ([9] 7'02) a architectonic design, which seeks to defy existing lim- pieces – among them the Sérénade burlesque [op. 20] theme head that three years later would assume con- its without wanting completely to destroy the same. In and the Tarantelle [op. 25] with its horrific technical crete shape in the Andante cantabile of Peter Tchaik- the Allegro Zarębski orients himself by the sonata form: challenges, played by Monsieur Zarembski.« ovsky’s fifth symphony – just as the practically two he has a dual exposition and (from [9] 3'45) its central »The principal work of the captivating concert, minutes of the stretta in this movement very much also elaboration, but what announces itself as a recapitula- which was lacking neither in variety nor in interest, even recall the musical courses of events with which the Rus- tion (from 7'21) has been reduced to scraps of memory though it was dedicated to a single author, consisted sian composer would move toward his finishing lines. and the abovementioned stretta. When after the multi- in the unpublished Quintet for Piano and Strings, Then again there are keyboard figures and elements ply subdivided Adagio the curtain has already fallen by the young master’s most recent and most beautiful that Sergei Rachmaninov would hit upon in his time, virtue of the repetition of the atmospheric introduction, work. It unfolded superbly, the four parts of the genu- and the garish clashing of the scherzo theme with its the exhausted main theme once again wants to return inely personal and impressive composition – sometimes hauntingly dissonant string gallop has something of the to the stage. But it no longer has the power to do so, mysterious, pervaded by gripping harmonies evoking audacious volatility that we value in Sergei Prokofiev and the wild, haunting storm of the scherzo sweeps over dramatic space – and does so with such great force that Piotr Plawner 1 So we read, for example, in the Blätter für Musik, even after the trio has faded way, no da capo is possi- Theater und Kunst of Vienna on 25 June; I also ble: the fourteen score pages of the A part have been Piotr Plawner is one of the most creative and gifted found the same correspondence report in the compressed into a mere four pages … violinists of his generation. The Stuttgarter Zeitung has French Revue Musicale of 14 July. … which is why the compressed power of the maca- written, »This young man is in fact a phenomenon, a ge- 2 Neue Freie Presse of 12 June 1872. bre dance necessarily jumps over into the last movement nius on the violin. His playing is fascinating, down to 3 Deutsche Zeitung of 25 June 1872. and only gradually can be tamed. The pretty, almost the last nuance. Each phrase is thought through inter- 4 Neues Fremden-Blatt of 14 July 1872. idyllic refrain of the Allegretto (from [12] 0'48) with its pretively; everything is to be labeled with superlatives.« 5 The nasalized ę is pronounced as -en- or -em- lightweight pendulum motion first repeatedly leads the The judgment in the Times was that »Plawner is clearly depending on the particular consonant following it. musical events to the anticipated rondo path but then in- an outstanding prospect,« and Lord Yehudi Menuhin 6 A piano trio from his late Viennese study years is creasingly clearly comes under the influence of the first described him as a violinist with »phenomenal talent.« regarded as lost. movement – at 4'01 the first theme reports back for duty Piotr Plawner, born in Łódź, Poland, in 1974, re- and at 5'18 the second theme, and when the Adagio ceived his initial instruction in violin at the age of six. (6'30) too makes its last appearance, the idyllic element Already three years later he made his solo debut with is gone: in the wild storm of the triple groups it proceeds an orchestra. He won the first prize at no fewer than toward the end, which brings everything that so far has five prestigious competitions, with the most important remained open to a conclusion in triumph. being the first prize at the Young Talents International About one and a half months after the Brussels Festival in Bayreuth in 1991, Wieniawski International premiere Zarębski and his four colleagues repeated Competition in Poznań in the same year, and ARD In- the piano quintet in Halle, Brabant, on 11 June 1885, or ternational Music Competition in Munich in 1995. During more precisely: at the home of the cellist Joseph Ser- the fifty years that this last-mentioned competition has vais. The dedicatee was also present on this occasion: been held, the first prize in violin has been awarded »mon chère maître F. Liszt,« who toward the end of his only three times. life had been attracted to Belgium, where works such as Piotr Plawner’s extraordinary talent and his breath- his St. Elizabeth and his Faust Symphony and other tone taking virtuosity have brought him international recog- poems were celebrated at various festivals. Teacher and nition. He appears as a soloist throughout Europe, in pupil were not destined to meet again. Juliusz and Jani- various Arab countries, in Asia, and in the United States. na performed one last time as guests at the Antwerp He has performed in many important music centers, for World’s Fair in July. Then the summer holidays began, example, in Copenhagen (Tivoli), Paris (Châtelet), Ber- and they traveled to the senior Zarębskis in Zhytomyr. lin (Schauspielhaus), Munich (Herkulessaal), Stuttgart Juliusz did not return; he died on 15 September. (Liederhalle), Barcelona (Palau de la Música Catalana), Madrid (Teatro Monumental), and Amsterdam (Con- Eckhardt van den Hoogen certgebouw). He has been a guest soloist with orches- Translated by Susan Marie Praeder tras such as those in Amsterdam, Munich, Berlin, Stutt- gart, Copenhagen, Bern, Hilversum, and Monte Carlo and with the German Chamber Orchestra, Sinfonia Varsovia, Southwest German Orchestra, and Bavarian Along with his activity as a soloist, he regularly pre- Since 2006 she has been a member of the Camerata Radio Symphony Orchestra. These performances were sents duo recitals with the famous pianist Bruno Can- Bern, and since 2010 she has been the concertmaster of presented under leading conductors. ino and performs in various chamber ensembles (e.g., the Bern Chamber Orchestra. Along with her concert Piotr Plawner’s broad repertoire comprises works along with his wife Isabella Klim he performs in ensem- career, Sibylla Leuenberger is active as an educator. from all the epochs, from the to contempo- bles ranging from duo and trio formations to the recently rary music. Piotr Plawner attaches special importance established Plawner String Quartet). to lesser-known, rarely performed music and to works Since 2006 Piotr Plawner has been the first violinist Elżbieta Mrożek-Loska by Polish composers. On various releases, for exam- of the world-famous I Salonisti quintet. In this ensemble ple, he has recorded most of the works for violin and formation he also presents various projects. One of his Elżbieta Mrożek-Loska is a graduate of the Academy piano by the Polish composer Grażyna Bacewicz. For last such projects was music from Theresienstadt. of Music in Katowice in the viola class of Prof. Zygmunt Deutschlandradio he has performed all the solo works Piotr Plawner has recorded various recordings for Jochemczyk. She is prize winner of music competitions by this composer, and for Hänssler he has recorded her radio and television, including the Bavarian Radio, (Poznan, Aix-en-Provence, Val Tidone) and was among complete oeuvre for violin and piano. WDR, SDR, SWR, ORF, DRS, TVE, and Dutch television. the scholarship recipients of the Polish Children’s Fund In 1999 Piotr Plawner received the award »CD of the In 2015 Piotr Plawner was awarded the Gloria Artis and the Minister of Culture. She participated in music Year 1998« from the CD-Magazin for chamber works by medal by the Polish Minister of Culture for his services performance courses under prominent pedagogues. Karol Szymanowski. For the recording of Ernest Chaus- on behalf of Polish culture. For many years she worked in the Aukso Chamber son’s Concerto for Violin, Piano, and String Quartet Piotr Plawner plays a violinist by Tommaso Balest- Orchestra. With the Orchestra, she gave performanc- he was awarded the Fryderyk Prize 2005 for the best rieri. es in Poland and abroad (Switzerland, Brasil, Spain, chamber music CD. In 2007 he received the Strad England, Germany, Holland), playing with many distin- Award for his recording of violin concertos by Karlow- guished musicians. icz and Szymanowski, and in 2009 his CD recording Sibylla Leuenberger Elżbieta Mrożek-Loska currently work as an ad- of Szymanowski’s Chamber Works Vol. 2 received »the junct at her home institution. She appeared numerous highest rating 10/10« from ClassicsToday. On his most The Bern violinist Sibylla Leuenberger studied with times with the New Music Oechestra and the Silesian recent CD release he performs Mikołaj Górecki’s Con- Christine Ragaz at the Biel Conservatory, where she ob- Quartett, with which she recorded Panufnik’s sextets ( certo Notturno. tained her teaching and orchestra diplomas in 1998. Fur- the record was nominated to the Fryderyk 2005 Prize), In 2011 Piotr Plawner performed the world premiere ther studies followed in international master classes and as well as those by Tansman. She performed in India, of the Violin Concerto No. 1 composed by Emil Młynar- with Ulrich Gröner at the Winterthur College, where she leading the viola section in the Symphony Orchestra of ski in 1897. completed her studies with the concert diploma in 2001. India, as well as a chamber concert, among others with During his numerous concerts he not only performs Her concert career as a chamber and orchestra musi- Dmitry Sitkovetsky. familiar works but also repeatedly presents rarely heard cian has taken her throughout Europe and to the United Elżbieta Mrożek-Loska is a member of the Lasoń gems by composers such as Lutosławski, Zarzycki, and States and Central and South America. During recent Ensamble, with which she appeared at festivals in Kiev, Paderewski. In addition, he often performs modern years she has increasingly occupied herself with the , Beijing, Ankara,Istanbul, Warsaw (Contempo- works representing various stylistic currents, for exam- Baroque violin and has concertized with Enrico Onofri, rary Music Festivals) and Slupsk (Polisk Piano Festival). ple, Sofia Gubaidulina’s Offertorium or the violin con- Chiara Banchini, Rachel Podger, Giuliano Carmigniola, The Ensamble made a recording of Polish piano quin- certos of Philip Glass. and Amandine Beyer. tets (nominated to the 2013 Fryderyk Prize) as well as the music of Pawł Hedrich, Justyna Kowalska-Lasoń, Stanisław Bromboszcz, and music to the films (The films Piotr Sałajczyk An album consisting of four CDs released by Dux in of Memory, Agata’s Lesson, and My Pole). 2017 occupies a special place in his discography. These Piotr Sałajczyk is a versatile and creative pianist who CDs contain the complete piano compositions of Juliusz performs as a soloist and a chamber musician. »Master Zarębski, performed in the order of their opus numbers. Isabella Klim level« (Pianiste), »a congenial partner« (Münstersche It was the first complete recording of works by this com- Zeitung). The pianist was nominated for the Paszporty poser. Isabella Klim was born in Gdańsk, Poland, and Polityki awarded by the Polish weekly newspaper Pol- Piotr Sałajczyk is a graduate of the Karol Szy- studied at the Łódź College of Music prior to earning ityka in six prize categories »for sensibility and intelli- manowski Music Academy in Katowice, where he stud- her soloist’s diploma with distinction at the College of gence that always accompany him while he plays the ied with Prof. Józef Stompel. He continued his studies at Music in Bern and Lucerne. repertoire forgotten in our concert halls.« He was the the Mozarteum University in Salzburg with Prof. Pavel She held a scholarship from the Polish Ministry of Art prizewinner of the Fryderyk, one of the most important Gililov. Today he works as a musicological associate and Culture and received a Swiss National Scholarship. Polish music prizes, in 2018. at the Szymanowski Music Academy in Katowice. He is She received prizes at various competitions, includ- The keyboard artist focuses his attention on contem- also a pianist at the Salzburg Summer Academy and the ing the Danczowski Competition in Poznań and the In- porary music and music that is very rarely performed. vice president of the Karol Szymanowski Music Society. ternational Chamber Music Competition in Łódź. His credits include numerous premieres. He has worked Isabella Klim worked as an assistant at the music with musicians such as the Apollon Musagète Quartet, colleges in Gdańsk and Łódź and was the principal cel- Piotr Plawner, Agata Zubel, and the Silesian Quartet. list in various orchestras. She is active as a soloist and He very often performs and records with the Polish State chamber musician in various European countries. has Philharmonic Orchestra, Polish National Radio Sympho- concertized with orchestras in Switzerland and Poland ny Orchestra, Sinfonia Iuventus, AUKSO, and Sinfoniet- such as the Bern Symphony Orchestra, Lucerne Sym- ta Cracovia. Piotr Sałajczyk participates in the follow- phony Orchestra, Bern College of Music, Gdańsk Phil- ing festivals in Poland and foreign countries: Warsaw harmonic, and Grünberg Philharmonic, and has partic- Autumn Festival, Beijing Modern Music Festival, Musica ipated in renowned festivals such as the Prague Spring Polonica Nova, Sacrum Profanum, Budapest Spring Festival, Music Festival, Lake Constance Festi- Festival, Sommets Musicaux de Gstaad, Musique et val, Thun Castle Concerts, Murten Classics, and Festival Neige, Silesian Quartet and its Guests, PNRSO Pre- Musique et Neige. Her broad repertoire encompasses mieres Festival, Festival of Polish Piano Music in Słupsk, works from the Baroque era to the modern period (e. g., and the Usedom Music Festival. Morton Feldman and Alfred Schnittke). She is a member The pianist was a prizewinner at many competitions. of various chamber ensembles including he Subito En- His CD recordings (for Dux, Accord, and Naxos) have semble, Balestrieri Trio, and Plawner Quartet. received various awards in Poland and foreign coun- Isabella Klim performed the world premiere of the tries (Maestro Pianiste, Pizzicato Supersonic, 5 de Dia- Polish composer Romuald Twardowski’s second piano pason, four nominations for the Fryderyk Prize, Opera trio in Geneva, and in 2003 she recorded a CD featur- Nederland CD recording of the month). He has also re- ing works by Ludwig van Beethoven, Archduke Rudolph, corded for the second program of Polish Radio, the Bel- and Johannes Brahms. She is also active as an educator. gian radio station Musiq3, Deutschlandradio, and HR2. Piotr Plawner © Photo: Joël Schweizer