Stanisław Moniuszko String Quartets 1 & 2 Juliusz Zarębski: Piano Quintet Op

Stanisław Moniuszko String Quartets 1 & 2 Juliusz Zarębski: Piano Quintet Op

Stanisław Moniuszko String Quartets 1 & 2 Juliusz Zarębski: Piano Quintet op. 34 Plawner Quintet Stanisław Moniuszko (1819–1872) String Quartet No. 1 in D minor 16'12 1 Allegro agitato 4'59 2 Andantino 3'57 3 Scherzo. Vivo 4'04 4 Finale. Un ballo campestre e sue consequenze. Allegro assai 3'12 String Quartet No. 2 in F major 15'12 5 Allegro moderato 5'50 6 Andante 4'43 7 Scherzo. Baccanale monacale. Allegretto – Trio 2'06 8 Finale. Allegro 2'33 Juliusz Zarębski (1854–1885) Piano Quintet op. 34 34'55 9 Allegro 9'46 10 Adagio 10'28 11 Scherzo. Presto 5'57 12 Finale. Presto 8'44 T.T.: 66'27 Plawner Quintet Piotr Plawner, violin Sibylla Leuenberger, violin Elżbieta Mrożek-Loska, viola Isabella Klim, violoncello Stanisław Moniuszko Piotr Sałajczyk, piano [9] All rights of the producer and of the owner of the work reserved. Unauthorized copying, hiring, renting, public performance and broadcasting of this record prohibited. cpo 555 124–2 Co-Production: cpo/Deutschlandfunk Kultur Recording: Andreaskirche Berlin/Wannsee, September 22–24, 2018 Recording Producer, Editing & Mastering: Michael Havenstein Executive Producers: Burkhard Schmilgun/Bettina C. Schmidt Cover Painting: Wladyslaw Podkowinski, »Un campo de Lupin«, 1891. Galería de Arte Polaco del siglo XIX (Lonja de los Paños, Sukiennice). Museo Nacional de Cracovia. Polonia. Ⓒ Photo: akg-images, 2019; Design: Lothar Bruweleit cpo, Lübecker Str. 9, D–49124 Georgsmarienhütte Juliusz Zarębski Ⓟ 2019 – Deutschlandradio – Made in Germany Anziehend in ihren Gegensätzen: sich der genius populi mitsamt seinem Temperament, jahrelang an der Schwindsucht dahin, Stanisław Moniu- Stanisław Moniuszko und Juliusz Zarębski seinem Melos und Rhythmus, seiner Geschichte und sei- szko wird ohne Vorwarnung aus seiner Tätigkeit heraus- nen Hoffnungen spontan wiedererkannte. gerissen. Für den einen kommt das langsame Ende eines »Daß jemand so töricht ist, sich nach dem Verlu- Die These klingt auf den ersten Blick verwegen, wo unfreiwillig-freiwilligen Exils; der andere verläßt die hei- ste Chopins mit mir trösten zu können, ist nicht meine doch »alle Welt weiß«, daß niemandem außer Frédéric mische Bühne mit einem jähen Satz. Der Wahlfranzose Schuld, und ich habe mich niemals neben irgendeine Chopin dieser Rang zukommt. Der Meister der Polonai- vermacht der Welt ein skrupulös poliertes Œuvre, in dem europäische Berühmtheit stellen wollen.« sen und der Mazurken, der unter Blumen eingesenkten sein Alter Ego, das Pianoforte, ganz alleine herrscht; Bescheidene Worte sind das aus der Feder eines Kanonen, an denen sich Robert Schumann die Zehen der emsige Antipode und glückliche Familienvater (von Mannes, der zur Bescheidenheit nicht den geringsten stieß: Der allein, so lautete das übereinstimmende Urteil zehn Kindern überleben sieben die kritische Anfangs- Grund gehabt und seine Ansichten wohl endgültig der internationalen Jury, verdiente den Siegerkranz in zeit) bringt es auf ein rundes Dutzend Opern und etwa überdacht hätte, wenn er denn Zeuge des Konduktes der Disziplin des musikalischen Widerstandskampfes. dasselbe Quantum an Operetten, hinterläßt neben eini- gewesen wäre, der am Freitag, den 7. Juni 1872, seine Daß er die Trophäe im sicheren Exil, als Liebling der gen Schauspielmusiken (unter anderem zum Kaufmann sterblichen Überreste zu ihrer vorläufigen Ruhestätte ästhetischen Salons mit philosophischen, unendlich von Venedig und zu Hamlet) sieben Messen in lateini- auf dem Warschauer Powąski-Friedhof geleitete: Drei kost- und dankbaren Kreationen erworben hatte, fiel scher und in polnischer Sprache, ein Requiem und vier Tage, nachdem Stanisław Moniuszko im Alter von 53 dabei nicht ins Gewicht – er war der Progressive, der Litaneien, zwei gewissermaßen halbprogrammatische Jahren und 1 Monat einem Herzschlag erlegen war, Vieldeutige, der mit einer einzigen Dissonanz gleich Konzertouvertüren (Ein Märchen und Kain) und man- beteiligten sich nach Korrespondentenberichten min- ganze Generationen gründlicher Gelehrter gefangen- cherlei Tänze für Klavier – alles zur praktischen Anwen- destens 100.000 Menschen an dem Trauerzug. »Der nahm, der herkömmlichste Tanzformen transzendierte dung gedacht wie die rund 360 Lieder, die größtenteils Sarg wurde abwechselnd getragen von den hervorra- und selbst einfachsten Nachtschwärmereien eine Tiefe als Śpiewnik domowy (»Liederbuch für daheim«) noch gendsten Künstlern. Die Bilse’sche Kapelle spielte den verlieh, von deren Vorhandensein ihr irischer Erfinder bis 1910 in zwölf Bänden publiziert wurden. Unbedingt Trauermarsch von Chopin. Schon seit vielen Jahren sah nicht die entfernteste Ahnung hatte. erwähnt seien zudem die weltlichen Kantaten für Soli, Warschau nicht ein so großartiges Begräbniß, das erst In der Heimat des Helden, die zu oft als begehrte Chor und Orchester, die über die Jahrzehnte hin ent- um 8 Uhr Abends beendigt war« und somit sage und Schnittmenge der jeweiligen Großmächte hat herhal- standen: Sollten diese Werke nur annähernd so originell schreibe sieben Stunden gedauert hatte.1 ten dürfen, sieht man das ein bißchen differenzierter. sein wie die Madonna, die im Zuge meiner Vorbereitun- Es war dies zwar kein Staatsakt im eigentlichen Nicht, daß Fryderyk Chopin von seinem wohlverdien- gen meinen Weg kreuzte, dann müßten wir uns noch auf Sinne, weil die Polen (wieder einmal) keinen eigenen ten Piedestal herunter sollte, beileibe nicht: Man ist nur einige veritable Überraschungen gefaßt machen: Der Staat hatten. Aber es war eine patriotische Demonstra- offenkundig der Auffassung, daß eine gleichberechtigte erste Satz dieser Petrarca-Vertonungen, die Stanisław tion erster Klasse. Denn mit Moniuszko war nicht nur der Gesellschaft das ideale Mittel sei, dem Relief des Hoch- Moniuszko 1856 für ein Konzert in St. Petersburg ge- »Schöpfer der polnischen Nationaloper« dahingegan- verehrten größere Plastizität zu verleihen – was desto schrieben hat, versetzt uns schneller nach Twin Peaks, gen, der auch außerhalb seiner Heimat in aller Munde effektiver gelingt, als der neun Jahre jüngere Stanisław als wir Angelo Badalamenti sagen können … ist: »Die Polen haben in ihm ihren gegenwärtig her- Moniuszko in praktisch allen Dingen des Lebens und Kurzum, Stanisław Moniuszko hätte den Vergleich vorragendsten Tonkünstler verloren; das musikalische Wirkens ein so exaktes Gegenteil seines vielbewunder- mit Frédéric Chopin nicht scheuen müssen, weil es Leben Warschaus hat durch seinen Tod eine empfindli- ten Landsmannes war, daß man dahinter glatt eine kon- nichts zu vergleichen gab, und er gewiß kein Surrogat, che Lücke erhalten, die sich so bald nicht wieder schlie- zertierte Laune der Natur und der Musen wittern könnte. sondern das paßgenaue Komplement war: »Der erste ßen wird.«2 Er hatte halt im Laufe seines nicht sonderlich Gegensätzlichkeiten finden wir auf allen Ebenen – [sprich: Chopin] blickte in seiner Musik in die Zukunft, langen Lebens den Status einer Institution erreicht, in der bis hin zu den letzten Momenten: Frédéric Chopin siecht wobei er seiner und der künftigen Generation weit vorauseilte. Der zweite [Moniuszko] kristallisierte den Damit begann die zweite Phase eines Lebens, das zwar nicht, doch als er im Oktober wieder nach Vilnius Stil der jüngsten Vergangenheit heraus, indem er darin seit jeher im Zeichen kluger Anleitungen und sorgfältiger fährt, hat er immerhin für das bisherige Material seiner alles, was in der polnischen sowie in der Musik der an- Förderung gestanden hatte. Eigens um der Anlagen ihres Liederbücher einen Verleger gefunden. deren Länder am besten war, vereinte«, komprimierte Söhnchens willen waren Czesław Moniuszko und seine Die überwiegende Zahl seiner Kammermusiken hat Henrik Swolkień den Sachverhalt in der 1988 erschiene- Gattin Elżbieta, geb. Majżarska, 1827 von Ubiel bei Stanisław Moniuszko zu diesem Zeitpunkt bereits ge- nen Geschichte der polnischen Musik. Überdies konn- Minsk nach Warschau umgezogen, wo der inzwischen schrieben: die beiden Streichquartette in d-moll te er »leichter verstanden und aufrichtiger empfunden achtjährige Stanisław in dem protestantischen Organis- und F-dur, deren erstes auf 1839 datiert wird, wäh- werden, konnte sogar seine Generation in einer für sie ten Carl August Freyer einen geeigneten Musiklehrer rend ich für das zweite die Angabe »vor 1840« finde, tragischen Zeit – zwischen dem Novemberaufstand fand und außerdem privatim in allgemeinen Fächern was mich zu der kühnen Annahme verführt, die beiden 1830 und dem Januaraufstand 1863 – unmittelbarer als unterrichtet wurde. Nach drei Jahren hieß es allerdings als ein Diptychon aus der späten Berliner Studienzeit Chopin ansprechen«. Und er war daheim. Man konnte wieder: »Koffer packen«, denn Vater Czesław – ob- aufzufassen – womöglich sogar als eine der letzten ihm ganz direkt zujubeln, konnte ihn feiern und in die- wohl von Adel und ehemaliger Hauptmann der napo- Aufgaben des Lehrers Carl Friedrich Rungenhagen, sen Ovationen sich selbst zugleich den Rücken stärken. leonischen Armee – hatte die verfügbaren Mittel wohl der von seinem Schüler etwas Quartettmäßiges in den Das mag die schwierigere, von unberechenbaren Politi- überschätzt und mußte mit seiner Familie nach Minsk verwandten Tonarten haben wollte, bevor er ihm seine ka gefährdete Position gewesen sein, es war aber auch zurück. Hier absolvierte der Sohn das Gymnasium, guten Fortschritte attestierte. Jedenfalls hätte der kon- eine künstlerisch lohnende. Daß im Hause Moniuszko derweil einem Pianisten namens Dominik Stefanowicz servative Autodidakt, der sich einst die satztechnischen dennoch

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