Direkt am Rhein

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Stadtrundgänge durch Ober- und Niederdollendorf · Königswinter Rheinbreitbach · Unkel & Erpel Tourismus Siebengebirge GmbH Drachenfelsstraße 51 · 53639 Königswinter Fon: 02223.917711 · Fax: 02223.917720

E-Mail: [email protected] · Internet: www.siebengebirge.de © 04.2018 | www.viskom-design.de www.siebengebirge.de Willkommen in den Städten am Rhein

Malerische Gassen, kleinteilige Innenstädte und weinberankte Innenhöfe, mit diesen Attributen locken die Städte im Rhein- tal ihre Besucher. Und da stehen Königswinter, Rheinbreit- bach, Unkel und Erpel den Nachbarn von Rüdesheim bis in Nichts nach.

Um Ihnen als Besucher das Auffinden besonders sehenswer- ter Häuser, Plätze und Baudenkmäler zu erleichtern und Ihnen einen roten Faden durch das Straßengewirr an die Hand zu geben, haben wir für Sie sechs Rundgänge zusammenge- stellt, die die Innenstadtkerne von Erpel, Unkel, Rheinbreit- bach, Königswinter am Rhein sowie Nieder- und Oberdollen- dorf beschreiben.

Entdecken Sie die ältesten Häuser der Königswinterer Altstadt, die den verheerenden Brand von 1689, bei dem zwei Drittel des damaligen Stadtgebietes vernichtet wurde, überstanden haben. Oder finden Sie heraus, warum es in Unkel einen Wasserfall gibt und dort seltene, versteinerte Fossilien gefunden werden und nach dem Fundort benannt wurden. Aber auch witzige Trafohäuschen, bronzene Pelikane und Esel sind zu entdecken und die Hochwassermarken an Häusern der Altstädte lassen erahnen, welch wechselvolle Geschichte die Rheinstädte erzählen können.

Da kommen Sagengestalten vor, die Drachen erschlagen und Jungfrauen retten oder Dichter, die den Rolandsbogen wieder aufbauen und Barone, die mit dem Suezkanalbau viel Geld verdient haben und sich ein Schloss bauen, aber nie bewoh- nen. Und Sie können all dies entdecken, bestaunen und sich über unsere Region informieren.

Titelbild: Ute Sybille Belser, Kunst in Unkeler Höfen Bild Seite 34: Terraforming, Dankward Heinrich Bild Seite 34: Stux, Ralf Klodt Sonstige Bilder: Tourismus Siebengebirge GmbH

2 Willkommen Willkommen 3 Stadtrundgang Oberdollendorf

Die geschichtliche Entwicklung Oberdollendorfs und ausländische Konkurrenz brachten tiefe ist eng mit der von Niederdollendorf verbunden. Einschnitte im Weinbau und übrig blieben ledig- Einzig die Wirtschaftszweige sind anders. lich 7,5 ha Anbaufläche in Oberdollendorf. Hier kam zu der Steinhauerei und Landwirtschaft Den anderen Gewerbezweig dokumentiert das der Weinbau und der Mühlenbetrieb im Mühlen- Mühlental mit seinen zahlreichen ehemaligen tal hinzu. Der Weinbau ist bis in die heutige Zeit Mühlenbetrieben am Heisterbach. erhalten und wird von einer Winzerfamilie in der Bachstraße mit Leben erfüllt. Doch noch immer Bis zum 1. Weltkrieg waren nachweislich noch sind einige der ehemals weltlichen und geist- zwei Mühlen in Betrieb. Noch heute weisen lichen grundherrlichen Höfe und Weingüter die Idyllenmühle, die Mühle „Am Hellenberg“, identifizierbar. Die Abtei Heisterbach hatte die die Hofanlagen der ehemaligen Wallrafmühle größten Besitzungen und war auch der größte und die Ruinenreste der alten Schleifmühle auf Weinproduzent in der Mark Dollendorf. Kriege, das einstige Mühlengewerbe hin. Die Gebäude Schädlinge, die Aufhebung der geistlichen Güter sind aber ihrer technischen Einrichtung beraubt in der Säkularisationszeit, schließlich Industrie und dienen jetzt als Wohnhäuser.

1. Bergstraße 7 4. Heisterbacher Straße 101 7. Heisterbacher Str. 122 1766. Typisches rheinisches Winzerhaus Um 1865. Haus des ehemaligen 1882/83. Ehem. Weingut Broel-Blöser. im Fachwerkständerbau. Der Kellerein- Bildhauers und Steinmetz Ottokar Im Obergeschoss Saal mit freiem über- gang mit Doppeltür ermöglichte das Hansmann. Attikazone mit backsteinge- dachtem Aufgang an der Rückseite, bequeme Herein- und Herausrollen der rahmten Medaillons der Portraits des heute Wohnhaus. Weinfässer. Erbauers und seiner Schwester. 8. Heisterbacher Straße 124 Ehemaliger Winzerhof (1768), Fachwerk. Das erste nachweisbare

2. Cäsariusdenkmal 5. Gedenkstein mit Tafel Bronzeplastik des Cäsarius von Zur Erinnerung an die jüdische Gemein- Heisterbach (ca. 1180-1240), Prior der de in Oberdollendorf. Eingeweiht im Zisterzienserabtei, Chronist, Erzähler und November 1981. Unter anderem mar- Oberdollendorfer Schulgebäude „Unter Verfasser vieler theologischer Schriften. kiert er den Platz, wo die 1872 erbaute den Linden“. Auch Tagungsort für das Die Plastik wurde 1991 vom Bildhauer und 1938 durch die Nationalsozialisten damalige „Geding“. Hier fand von Ende Ernemann Sander geschaffen. zerstörte Synagoge gestanden hat. des 18. Jh. bis Anfang des 19. Jh. der Unterricht statt. 3. Heisterbacher Straße 99 6. Heisterbacher Straße 113/115 Um 1920. Haus mit einer Treppenanlage Zweite Hälfte 18. Jh. Ehemaliger 9. Gasthaus Bauernschenke mit gebrannten Tonbalustern aus dem vierflügeliger fränkischer Winzerhof, 1636. Ehemalige Lohgerberei, damali- ehemaligen ortsansässigen Wiehlschen Gewölbekeller. ges Wohnhaus des Bürgermeisters und Verblendsteinunternehmen. Chronisten Hermann Christian Hülder (1730-1811). Seine Aufzeichnungen

4 Stadtrundgang Oberdollendorf Stadtrundgang Oberdollendorf 5 (Manuale) sind erhalten geblieben und 15. Linden-, Ecke Falltorstraße 25. Bachstraße 157 30. Rennenbergstraße 9 34. Heisterbacher Straße 128 gelten als wertvolle Dokumente der 1949 anstelle einer ca. 600 Jahre alten 1656, Ende des 19. Jh. Gut Sülz/ 19. Jh. Fachwerkstockwerksbau, bis zum Mitte 17. Jh., 1775. Ehemaliger Winzer- damaligen Zeit. Linde neu gepflanzt. Unter der alten Sülzerhof, ältestes Anwesen von Ober- Bau der neuen Schule vorübergehend hof, zweigeschossiger Winkelbau, im (ZUR ZEIT GESCHLOSSEN) Linde tagte noch das Untergericht der dollendorf, wohl auf einen adligen als Schule genutzt. Innern Spindeltreppe, Balkendecken im Grafen von Löwenburg. Freihof zurückgehend, 966 urkundlich Erd- und Obergeschoss. 10. Lindenstraße 5 mit Weinbergen erwähnt. 31. Rennenbergstraße 3 Bereits 1350 Mittelpunkt der klösterli- Ende 17. Jh. Ehemaliger Winzerhof, 16. Bachstraße 93. (Brückenhof) 1847. Ehemalige Knabenschule, bedeu- 35. Bergstraße 10 und 12 chen Weinwirtschaft von Heisterbach. zweigeschossiger Fachwerkwinkelbau Mitte 17. Jh. Ehemaliges Weingut in tend für die Geschichte des preußischen 17. Jh., 1618. Ehemalige Winzerhöfe Ab 1803 verstaatlicht, dann privatisiert in Ständerbauweise. In den hinteren Form einer fränkischen Hofanlage Schulbaus. in Ständerbauweise. und heute Weinhaus mit Wiesenfläche. Gebäuden gab es seit 1861 vorüber- (vormals mit Kelterhaus). Heute ein Aufgang zum Weinwanderweg! gehend eine Branntweinbrennerei. Heimatmuseum mit einer alten Küche, 36. Heisterbacher Straße 61 der Darstellung mehrerer Handwerksbe- 1881. Geburtshaus von Dr. Ferdinand 11. Lindenstraße 7 reiche, einer Sammlung alter und neuer 20. Turmstraße 4 Schmitz (1866-1943), Lehrer, Heimat- 1764. Weinhaus „Weinmühle“, Gruppenfotos und einem Demonstrati- 1582, 1649. Turmhof, ehemals grund- und Heisterbachforscher. ehemalige Getreidemühle, wurde 1813 onsfachwerk. Ständig wechselnde herrlicher Hof in der Pützgasse, beste- erneuert. Das Anwesen wurde 2004/ Sonderausstellungen. hend aus zwei Gebäudeteilen; diente 2005 restauriert und als Weinhaus neu der Brandüberwachung. eröffnet. 21. Turmstraße 17 Erste Hälfte des 18. Jh. Zweigeschossi- ger Fachwerkbau in stumpfem Winkel zur Alten Winkelgasse, teilweise Kölner Decken. 32. Heisterbacher Straße 26. Mühlental 12/14 Um 1200, 1792, 1949 und 1955. 22. Heisterbacher Straße 131 1865. Haus am Mühlenbach, Erweiterung Kath. Pfarrkirche 17. Jh. Weinhaus Lichtenberg, ehemali- ehemaliges Ausflugslokal im Mühlental. St. Laurentius. ger Winzerhof, von 1871 bis 1880 erste Die Ostturmanlage stammt aus der „Postexpedition“ für Dollendorf. Ab Mitte des 12. Jh. Die Saalkirche entstand Die aktuellen Öffnungszeiten erfahren 1876 Postamt III. Klasse mit Telegra- 27. Mühlental 22 1792/93, der Anbau an der Westseite Sie auf der Internetseite: phenbetrieb. Anfang des 18. Jh. Im kühlen Grunde, aus 1949/50. Das alte Pfarrhaus wurde 12. Lindenstraße 17 www.brueckenhofmuseum.de ehemals ein Gaststätten- und Saalbau; 1750 errichtet. 23. Mühlenstraße 5 von der alten Wallrafmühle jenseits Die kirchliche Entwicklung erfolgte vom Ende 18. Jh. und Lindenstraße 25 (1669) 17. Bachstraße 106 des Baches nur noch Mühlachsenauge Stift Vilich, das bereits 1144 je eine Fachwerkhäuser, ehemals Winzerhäuser. 1650. Ehemaliges Kelterhaus des mit Jahreszahl 1821 erhalten, heute Kapelle in beiden Orten bestätigte. 1684 und später. Weingut Broel-Blöser, Turmhofes Nr. 20. Wohnhaus. Winzerhof des 17. Jh., davon erhalten 13. Lindenstraße 14 das Wohnhaus als traufständiger Fach- 33. Heisterbacher Straße 149 24. Bachstraße 147 28. Mühlental Ende 17. Jh. Ehemaliges Weingut. werkbau. 17. Jh. Bungertshof, ehemaliger Freihof, 17./18. Jh. Grevenhof, ehemaliger Weiter führt der Wanderweg zur ehe- 1444 erstmalig urkundlich als Hofzehnt- Erhalten ist das Wohnhaus als Ständer- Freihof des Grafen von Berg. Obwohl bau auf Bruchsteinsockel mit Gewölbe- 18. Bachstraße 108 maligen Mühle „Am Hellenberg“ (1777) gut des Herzogs von Berg erwähnt. früher Bestandteil des ältesten Ortsteils zur Ruine der ehemaligen Schleifmühle, Ab 1725 durch Gerichtsbeschluss Eigen- keller. Anfang 17. Jh. Mertenhof, ehemaliger erst 1391 erstmals urkundlich erwähnt. 1823 und zur Idyllenmühle, 18. Jh. tum der Familie Nesselrode zum Stein. Winzerhof des Klosters Merten/Sieg, Bis 1803 im Besitz der Zisterzienserabtei Das Gebäude wurde kernsaniert und von der Straße zurückliegender Ständer- Heisterbach. kann für Familienfeiern und sonstige bau mit ungewöhnlich kräftigen Stän- Events gebucht werden. dern; Gewölbekeller. 19. Bachstraße 111 Ende 17. Jh. Geblgershof, Ehemaliger Winzerhof auf dem Gelände des 1540 erwähnten Geblgershof.

14. Lindenstraße 29 29. Rennenbergstraße 11 1619 und später. Haus Hagemeister, Um 1900. Ehemalige Mädchenschule. ehemaliges Weingut mit geschlossener Hofanlage, Stockwerksbau mit vorkra- gendem Obergeschoss.

6 Stadtrundgang Oberdollendorf Stadtrundgang Oberdollendorf 7 Stadtrundgang Niederdollendorf

Im Mittelalter wurde Niederdollendorf, trotz 1484 ging die Mark Dollendorf von der getrennter Ortslagen und eigener Pfarreien, Herrschaft Löwenburg in den Besitz des Herzog- namentlich gemeinsam mit Oberdollendorf als tums Berg über, wo sie verblieb, bis Dollendorf „Dollendorp“ geführt. Älteste Siedlungsspuren unter französische Verwaltung fiel und der weisen in die fränkische Zeit, belegt durch 1890 Mairie Oberkassel, der späteren preußischen und 1901 aufgedeckte Gräberfelder mit einem Bürgermeisterei (seit 1815), im Kanton Königs- christlichen Grabstein der Zeit um 680 n. Chr. winter eingegliedert wurde. (Rhein. Landesmuseum, Bonn). Seit 1969 gehört Niederdollendorf nicht mehr 966 wird „Dullendorf“ erstmals in einer Urkunde zum Amt Oberkassel, sondern zur Stadt Königs- Ottos I. in Zusammenhang mit den Gütern des winter. Marienstiftes Aachen im Auelgau erwähnt. Die Trennung in beide Ortslagen wird erstmals 1144 fassbar, als dem Stift Vilich der Besitz der Kapelle in „Dollendorp item Dollendorp“ bestätigt wird.

1. Fähre Niederdollendorf 5. Katholische Pfarrkirche 7. Hauptstraße 108 Fährgerechtsame aufgrund eines alten Sankt Michael 1766. Ehemaliger Winzerhof, Fachwerk- landesherrlichen Lehens, 1641 im Turm um 1200. Ursprung der Anlage ist bau mit Toreinfahrt an der linken Seite, „Rauhen Buch“ erwähnt. Sehenswerter eine romanische Kirche, davon erhalten Erdgeschoss zum Teil massiv, über der Schiffermast seit 1958 am Rheinufer. ist der Chorturm mit Apsis. rundbogigen Eingangstür Inschrift mit Das neue Kirchenschiff von 1911 Jahreszahl. Stapelhof des Bonner Cassi- (Architekt Th. Ross): neugotische usstiftes, seit 1555 bezeugt durch Hof- Basilika mit mächtigem nördlichem gerichte über Zins und Pacht der Querhausarm und glatter Westfassade. Hofgüter. Innenbau: dreischiffige Basilika mit saalartigem Mittelschiff mit Netzge- 8. Hauptstraße 110 wölbe (1988 erneuert). 1667. Gasthaus „Zur Krone“, zweige- schossiger Fachwerkstockwerksbau mit leicht vorkragendem Obergeschoss. Im Obergeschoss Zierfachwerk mit ge- schweiften nasenbesetzten Streben.

2. Rheinpromenade Die sehenswerte Promenade wurde 2005 neu gestaltet und modernen Bedürfnissen angepasst.

3. Altes Pastorat 6. Hauptstraße 106 Ehemaliger Hof des späten 18. Jh., Zweite Hälfte des 18. Jh. Zweigeschossi- 1870 Neuerrichtung des Wohnhauses, ger Fachwerkwinkelhof mit Giebel zur 1920 bis 1981 Pfarrhaus. Straße. 4. Wegekreuz 1876 Votivkreuz, auf der Rückseite Reste einer älteren Inschrift.

8 Stadtrundgang Niederdollendorf Stadtrundgang Niederdollendorf 9 9. Hauptstraße 112 13. Rheinstraße 16 21. Wegekreuz 1749. Ehemaliger Winzerhof, im Erdge- Ende 17. Jh. Ehemaliger Winzerhof mit 18. Jh. Steinkreuz mit mächtigem schoss Bruchstein, Obergeschoss Fach- Eingang und ehemaliger Tordurchfahrt, Sockel auf quadratischem Grundriss werk mit aufwendigen Zierhölzern, Stockwerksbau, linke Seite übergiebelt (sog. Dornenkreuz). geschweifte Streben mit Nasen, unter mit Krüppelwalm. der Dachluke profiliertes Sonnenrad- muster. An der Hauswand wurde 1990 14. Mattheisaltar am Rheinufer ein Wegekreuz aus dem Jahr 1750 neu aufgestellt, Votivkreuz aus Trachyt. Neuerstellter Altar als Erinnerung an den alten Altar, der den Wallfahrern der Matthias-Bruderschaften nach Trier vor 10. Rheinstraße 5 dem Übersetzen über den Rhein als An- 18. Jh. Fachwerkständerbau, von dachtstätte diente. 18. Wegekreuz 23. Myriameterstein der Giebelseite her erschlossen mit am Rheinufer niedriger, doppelflügeliger Eichentür 15. Godesberger Straße 2 1734. In eine spitzbogige Nische der und Kellerzugang; im Hof ehemaliger Hauswand eingelassenes Trachytkreuz, 1867. Messpunkt für Stromkarten des 1605 und später. Zweigeschossiger Schuppen in Form eines halben erneuerter Kreuzaufsatz mit Jahreszahl Rheines, gelegen bei km 647,3, Sand- Winkelbau aus Fachwerk, Stockwerks- Hauses mit Mansarddach. 1734. steinquader auf neuem Betonsockel mit bau mit unregelmäßigen Gefachen, zur 22. Trafohäuschen Inschriften auf jeder Seite. Straße Balken mit der Jahreszahl 1605, Gewölbekeller aus Bruchstein. 19. Hauptstraße 149 1985. Im Rahmen der Bebauung „In den Flachten“ errichtetes, vom „Villa Sträter“ um 1870. Ehemalige Villa 16. Hauptstraße 115 Architekten künstlerisch gestaltetes Peterstal oder Pilgrim, seit 1888 Sträter, Trafohäuschen. Dollendorfer Hof (Mitte 19. Jh., Anfang spätklassizistische zweigeschossige Villa 20. Jh.). Fünfachsiger Traufbau, Anfang mit Mezzanin, Bänderputz, Eingangs- 20. Jh. fünfachsiger Saalbau angefügt, front in sieben Achsen. Der Villa vorge- hat hohe Rundbogenfenster und Mezza- lagerte Remise, Backsteinbau mit nin (Halbstockwerk). Fachwerk im Obergeschoss, zugehörig große Parkanlage mit Resten einer Teicheinfassung und Grotte.

11. Rheinstraße 7 20. Hauptstraße 164 1798. Ehemaliger Winzerhof, Wohnhaus Ehemaliges Haus Schönsitz mit Tordurchfahrt und Portal, rückwärtig (2. Hälfte 19. Jh.). Fachwerk, teilweise ergänzt. Aufsto- Zweigeschossige langgestreckte Villa, ckung um 1900 mit Ladeluke (heute Erdgeschoss vorgezogen mit Pultdach Dachgaube). Im Torbogen das Wappen und geschweiftem Giebel, über dem der Familie Müller. Eingang geschweifter Giebel mit Wappen. Ein Stück weiter: Rest des Parks mit altem Baumbestand und 12. Rheinstraße 6 ruinösen Versatzstücken der einstigen 18. Jh. Zweigeschossiger Fachwerkbau 17. Hauptstraße 128 Parkgestaltung. in Stockwerksbauweise mit vorkragen- Bredershof (17. Jh. und später). dem Obergeschoss, rückwärtig niedriger Ehemaliger Freihof, der Name der Fachwerkwinkelanbau mit alter Dach- Junker Bred(d)er urkundlich im 16. Jh. eindeckung. erwähnt. Wohnhaus zweigeschossiger Bau auf U-förmigem Grundriss. Erdgeschoss massiv in Bruchstein, Obergeschoss in Fachwerk. Im Innenhof alter Brunnenschacht, das Anwesen umschließt einen Hof mit teilweise altem Baumbestand, die Keller reichen bis unter die Straße, dem Hof zugehörig ehemaliges Kelterhaus mit T-förmigem Gewölbekeller. Heute als Gaststätte umgebaut.

10 Stadtrundgang Niederdollendorf Stadtrundgang Niederdollendorf 11 12 Stadtrundgang Königswinter am Rhein Stadtrundgang Königswinter am Rhein 13 a7) Burghof Stadtrundgang Königswinter am Rhein Der Burghof, entstanden 1904 und früher, ist aus einem Wirtschaftshof der Burggrafen von Drachenfels hervorge- gangen. Das Haus wurde mehrfach Die Altstadt von Königswinter, direkt am Rhein manchmal beeindruckender sind, als man auf umgestaltet und als Berghotel, zuletzt gelegen, zieht sich bis hinauf zum Drachenfels- den ersten Blick vermuten könnte. 1904, in der heutigen Form neu errich- tet. Die Wirtschaftsgebäude aus Back- gipfel und hat unzählige Sehenswürdigkeiten Da ist eine Predigtkanzel in der Kirche zu sehen, stein entstammen dem 19. Jh. und sind und Geschichten zu bieten, die sich am Besten die aus der abgerissenen Abteikirche von Hei- möglicherweise auf älteren Grundmau- auf einem Fußweg durch die Gassen entdecken sterbach stammt oder ein Keramikdrachen zu ern erbaut. lassen. Auf dem Weg, den unser Rundgang bewundern, den eine Königswinterer Künstlerin a5) Vorburg 1. Drachenfels beschreibt, werden wir Sie natürlich auch zu auf die Hauswand ihrer Töpferei gebannt hat Die 1883 erbaute, dreiflügelige, U-för- Tourismus-Bahnhof unseren Attraktionen führen, aber auch Ein- und Besucher einfach nur staunen lässt. mige Anlage befindet sich im Nordosten Die Talstation der Drachenfelsbahn blicke in versteckte, kleine Details geben, die von Schloss Drachenburg und wurde als wurde 2004/05 aufwendig ausgebaut ehemaliges Ökonomiegebäude ange- und zu einem Tourismus-Bahnhof um- legt. Die symmetrische, zweigeschos- gestaltet. Das aus 1951/52 stammende sige Anlage diente ursprünglich und Gebäude blieb in der Grundstruktur be- a2) Petersberg Heute gehört die Hirschburg zum heute wieder als Hauptzugang zum stehen, erhielt aber eine transparente Vodafone-Konzern und dient als Schlossgelände. Glasumhüllung. In der entstandenen Der Petersberg wurde nach der Kapelle Die Vorburg beherbergt neben Shop des Heiligen Petrus benannt und ist 331 Tagungshaus, ist also nicht öffentlich Halle wurde eine Siebengebirgsausstel- zugänglich. und Bistro von Schloss Drachenburg lung installiert. Mit der Tourist-Informa- Meter hoch. Er trägt wohl eines der be- die Stiftung Naturschutzgeschichte. Die kanntesten Hotels Deutschlands auf sei- tion und der Modellbahn im Oberge- Dauerausstellung gibt mit zeitgemäßen a8) Burgruine Drachenfels schoss stellt der Drachenfels Tourismus- nem Rücken, das Grandhotel Petersberg, Mitteln einen Einblick in die Ideen und früher das Gästehaus der Bundesrepu- Die Burg auf dem Drachenfels wurde in Bahnhof damit auch zukünftig eine Kulturgeschichte, aber auch in konkrete der ersten Hälfte des 12. Jh. als Festung touristische Sehenswürdigkeit dar. blik Deutschland. Weitere interessante Aktivitäten der Naturschutzgeschichte. Elemente des Petersbergplateaus sind zur Sicherung seines südlichsten Territo- die Kapelle aus dem Jahr 1764 und das riums unter Erzbischof Arnold I. von Modellbahn im Drachenfels Tourismus- aufgemauerte Fundament einer Marien- Köln begonnen, 1149 vom Cassiusstift Bahnhof: Im Obergeschoss des Bahnhofs kirche aus dem Jahr 1142. Bonn übernommen und unter Gerhard betreibt die Drachenfelsbahn eine Mo- a1) Kloster Heisterbach Die Gebäude übernahmen im Jahr 1189 von Are bis 1166 ausgebaut, unter dellbahnanlage auf über 20 qm Fläche, die Zisterzienser bevor sie 1192 im Lothar von Hochstaden verstärkt (bis die die Drachenfelsbahn-Trasse um Seit ihrer Gründung im Jahre 1192 war Heisterbacher Tal mit der Errichtung 1192) und diente seit 1176 als Sitz der 1927 zum Thema hat. Dabei sind die die Zisterzienserabtei im Heisterbacher einer Abtei begannen. Burggrafen von Drachenfels (bis 1530). originalgetreuen Nachbauten im Maß- Tal ein geistiger und wirtschaftlicher stab 1:100 von Schloss Drachenburg, Mittelpunkt für die nähere und weitere Im 15. Jh. fand ein reger Ausbau der dem Burghof, der Nibelungenhalle, Teile Umgebung. a4) Nibelungenhalle Befestigung mit Zwingeranlagen statt. der Altstadt Königswinters und der Nach Aufhebung des Klosters im Zuge Auf halbem Weg zum Drachenfels Die Anlage wurde 1634 im Dreißigjähri- Drachenfelsbahn-Talstation Highlights der Säkularisierung nach 1803 gingen wurde 1913 die Nibelungenhalle zum gen Krieg zerstört und geschleift. Seit- des Modellbaus. viele Ausstattungsteile und Gebäude Gedenken an den 100. Geburtstag dem fand bis 1828 ein stückweiser verloren. Auf dem bis heute erhaltenen Richard Wagners gebaut. Der sechs- a6) Schloss Drachenburg Zusammenbruch durch den unterhalb Um zu sehen, wie der Drachenfels um und von der historischen Klostermauer eckige Zentralbau aus Drachenfels- begonnenen Steinabbau statt. Erst die 1927 ausgesehen hat, ist die Land- eingefassten Gelände stehen der impo- Die malerische, burgartige Schlossan- Trachyt wird mit einer aus Eisenbeton Übernahme in den Staatsbesitz im Jahr schaftsnachbildung weitgehend vorbild- sante Chor der ehemaligen Abteikirche lage mit historistischen Formen wurde gebauten Kuppel gekrönt. 1836 stoppte den Zusammenbruch gerecht ausgeführt und zeigt Weinberge und einige Gebäude des 18. Jh. inmitten eines großen Parkes von 1882 Im Innern werden die Wände von zwölf bis 1884 im Auftrag von Stephan von durch Einstellung des Abbaus und es am Sauren Berg, die historische Bebau- großformatigen Gemälden bedeckt, fanden ab 1855 Sicherungsmaßnahmen ung und den Bewuchs am Drachenfels- Der im 19. Jh. unter Einbeziehung der Sarter erbaut. Die Drachenburg, eigent- welche die Ring-Tetralogie illustrieren. des Bestandes statt. Im Jahr 1834 wird Plateau. Ferner ist eine Dampfloko- Chorruine errichtete englische Park des lich eine gründerzeitliche Villa, ist damit Im Jahr 1933 kam dann ein Verbin- auf dem Drachenfels das erste Gasthaus motive, die alte Wagen den Fels hinauf Fürsten zur Lippe ließ Heisterbach zum a3) Hirschburg die jüngste der Burgen und Schlösser dungstunnel in Erinnerung an Wagners eröffnet und damit beginnt eine Res- schiebt, und mit einem Zahnrad ange- beliebten Motiv der Rheinromantik am Rhein. Der langgestreckte Bau mit Von Jakob Hubert Biesenbach, einem 50. Todestag dazu, der die Rückseite der taurationsgeschichte auf dem Drachen- trieben wird, auch auf einer Modell- werden. Sand-und Tuffsteinfassaden besteht aus Schwager von Stephan von Sarter, der Halle, mit einem 14 m langen Beton- einem zweigeschossigen Wohnbau mit felsplateau, die bis heute anhält und bahnanlage immer eine Attraktion. Schloss Drachenburg bauen ließ, erbaut. drachen, erschließt. Seit 1958 ist dann viele Bauwerke, Wirte und Änderungen Das Klostergelände ist tagsüber frei Turm im Süden, daran nach Norden Sie wurde vermutlich auch von demsel- ein Reptilienzoo zum Ensemble dazuge- an der Bausubstanz gesehen hat. Drachenfelsbahn: Seit 1883 fährt eine zugänglich, die Zehntscheune mit Aus- anschließend die sog. Kunsthalle mit ben Architekten entworfen, der Schloss kommen, der kleine und große Repti- Zahnradbahn zum Drachenfelsplateau stellung von Mai bis Oktober samstags Kuppel und dem abschließenden Nord- Drachenburg plante, daher auch die lienliebhaber anzieht und Krokodile, hinauf und überwindet mit einer ein- und sonntags geöffnet. Genaue Zeiten turm. Nach umfassenden Sanierungsar- ähnliche Bauausführung und Material- Leguane und Schlangen zeigt. Die um- gleisigen, leicht gekurvten Strecke die unter: www.abtei-heisterbach.de beiten erstrahlen Schloss und Park auswahl. fangreichen Sanierungsmaßnahmen der wieder im Glanz der Erbauungszeit. 222 Höhenmeter von der Altstadt bis letzten Jahre haben zu einem neuen, zum Drachenfelsrestaurant. Zwischen lichtdurchfluteten Raumgefühl geführt.

14 Stadtrundgang Königswinter am Rhein Stadtrundgang Königswinter am Rhein 15 6. Eselsbrunnen 11. Orangerie, Hauptstraße 473 16. Hauptstraße 419 20. Hochwassermarken 1984 von Ernemann Sander errichtete Erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jh., 1678 und später; zweigeschossiger Die Hauswand am Haus Nr. 24 in der Bronzeplastik, die an die Tradition des Haus des Bürgermeisters August Mir- Fachwerkbau, eines der wenigen Kellerstraße zeigt die Höchstwasser- Ritts mit dem Esel auf den Drachenfels bach (Amtszeit 1841 bis 1889). Objekte, die den Stadtbrand von stände des Rheins von 1845 bis 1995. und zu anderen Zielen im Siebenge- 1689 überstanden. birge erinnert. 12. Altes Kelterhaus 21. Hotel Loreley Erbaut 1760; vom ehemaligen Weinhof 17. Hauptstraße 398 Das Haus wurde 1892 bis 1894 im des kurkölnischen Kanzleidirektors 1799 errichtet, seit 1801 als Apotheke neubarocken Stil erbaut (früher Hotel von Kempis ist nur noch die Fassade „Im Pelikan“. An der Seite Wappen mit Monopol). Im Innern weitgehend erhal- erhalten. der Jahreszahl des Umbaus 1870. Innen- tener Originalzustand; Treppenhaus mit ausstattung noch aus dem Beginn des Stuckverzierung und Ausmalung; Kaiser- 1953 und 1958 wurde die Strecke elek- 20. Jh. Seit den 1930er Jahren trägt die saal mit Empore, Holzvertäfelung, reich 24. Altenberger Gasse 8 trifiziert. Bis dahin fuhr man mit Dampf. Apotheke den Namen „Adlerapotheke“. stuckierte Decke. Die Gesamtanlage umfasst 3 Brücken Königswinter wurde 1689 zu 2/3 durch sowie ein Viadukt mit 8 Bögen, aus einen Stadtbrand vernichtet. Dieses Wolkenburger Trachyt gebaut und Haus sowie die Häuser Hauptstraße 419 teilweise künstlerisch gestaltet. und 443 sind die letzten noch erhalte- nen Häuser, die den Brand überstanden haben. 2. Rathaus 7. La Remise Ehemaliges Wohnhaus der Steinhauer- Früher als Hotel Immenhof bekannt; 25. Altenberger Gasse 14 familie Bachem, 1891 zum Rathaus heute werden im restaurierten Anwe- umgebaut; auf der rechten Seite das bis sen mit Innenhof exklusive Geschenk- Fachwerkhaus mit Treppengiebel aus dem Jahr 1739. Geburtshaus des 1813 1969 gültige Stadtwappen der alten ideen, Landhausmöbel, Antiquitäten 13. Hauptstraße 451 Stadt Königswinter. und moderne Kunst angeboten. geborenen religiösen Malers Franz It- Als erster Gasthof Königswinters, Golde- tenbach, der mit anderen Vertretern 3. Weinbrunnen ner Stern, im Jahr 1729 aus Wolkenbur- der „Spätnazarener Malschule“ die St. ger Stein erbaut, ist dieses Haus ein 18. Siebengebirgsmuseum 22. Heisterbacher Hof Apollinaris Kirche in Remagen ausmalte. 1938 anlässlich des 1. Winzerfestes typisches Beispiel barocker Bautradition. unter letztmaliger Verwendung von Barockes Bürgerhaus des Steinmetz- Düsseldorfer Hof meisters J.P. Meurer, errichtet 1732 als 26. Steintafel Wolkenburger Stein errichtet. Im Jahr Der linke Gebäudeteil wurde 1764 von 14. Hauptstraße 449 Weinhof und Gastwirtschaft. Seit 1934 2002 grundlegend restauriert. der Zisterzienserabtei Heisterbach als Die Steintafel „In der Welt“ erinnert an Museum. Nach Erweiterung und Neuge- Als ehemaliger Winzerhof, Im Rebstock, Weinhof und Gästehaus errichtet, 1985 die ehemalige Flurbezeichnung. In den staltung wieder geöffnet ab September 4. Haus Bachem wurde es 1757 errichtet. bis 1989 zum Wohnhaus umgebaut. Straßenbelag sind Keramikplatten mit 2011 mit dem Schwerpunkt „Rheinro- den Symbolen der Berufe und Spitz- 1825 als repräsentatives Wohngebäude mantik“. Eine moderne und unterhalt- 23. Tomberger Hof namen der (ehemaligen) Bewohner errichtet, 1987 bis 1989 als Sitz des same Ausstellung bietet vielfältige eingesetzt. Oberhalb der Tafel hat die Stadtrates und Bürgermeisters restau- Informationen zur Geschichte des Sie- Der Hof, von den Herren zu Tomberg Königswinterer Keramikkünstlerin riert. bengebirges und der rheinischen Kultur- und Landskron erbaut, wurde erstmals Veronika Dietz einen 8 m langen Wand- landschaft. An einem „Königswinterer 8. Altes Fährhaus 1407 urkundlich erwähnt; im Kern noch drachen aus frostfreiem Steinzeug Backofen“ finden regelmäßige Backvor- spätmittelalterlich, der Fachwerkbau geschaffen. Dabei hat sie ca. 400 Einzel- 1680 erbaut, 1964 vom alten Weingut führungen statt. aus barocker Zeit, beherbergte er von teile zu einem beeindruckenden Kunst- Bellinghausen an der Südspitze der 1844 bis 1910 das erste Königswinterer werk zusammengefügt und den Hauptstraße hierher transloziert, zwei- Krankenhaus. Drachen, das Königswinterer Wahrzei- geschossiger, axialisierter Fachwerkbau chen, lebendig werden lassen. in fünf Achsen.

9. Wolfgang Müller Denkmal 15. Pfarrkirche Sankt Remigius Zur Erinnerung an den 1816 in Königs- Im Jahr 1779/80 vom Architekten winter geborenen rheinischen Dichter Johann Georg Leydel, einem Schüler Wolfgang Müller von Königswinter, Balthasar Neumanns, im Stil des rheini- 5. SEALIFE Königswinter bekannt durch die Legende des Mönchs schen Klassizismus errichtet. Die beiden von Heisterbach, errichtet. Seit der Eröffnung des Großaquariums Seitenaltäre in der Kirche stammen aus dem im Jahr 1779 abgerissenen Vorgän- können Besucher auf 1200 qm in die 10. Jesuiter Hof Unterwasserwelt von über 2.000 Fi- gerbauwerk; die Predigtkanzel aus der 19. Lord Byron Platz schen aus ca. 120 Arten eintauchen. In Altes Weingut mit Innenhof, 1690 von 1803 säkularisierten Abteikirche des Gedenkstein aus Basaltsäulen zur Gestaltung und Design greift das Sealife der Kölner Niederlassung des Jesuiteror- Klosters Heisterbach. Erinnerung an Lord Byron. Er hat mit dabei die Welt der Sagen und Märchen dens errichtet. dem 1816 verfassten Gedicht „Der der Region auf. turmgekrönte Drachenfels“ den Berg im Zuge der Rheinromantik weltbe- kannt gemacht.

16 Stadtrundgang Königswinter am Rhein Stadtrundgang Königswinter am Rhein 17 27. Hotel Siebengebirge 30. Hauptstraße 378/380 Das Haus wurde in der ersten Hälfte des Ehemals Hotel „Zum Drachenfels“, mit 19. Jh. vermutlich auf Teilen des Funda- Volutengiebel aus den Jahren 1717 und ments des alten nördlichen Stadttores 1730; es soll sich früher ein großer errichtet. Weinkeller der Kölner Pfarrkirche Groß St. Martin unter dem Haus befunden 28. Jüdischer Friedhof haben. Der in L-Form angelegte Friedhof, mit- 31. Im Tubak telalterlichen Ursprungs, ist 1768 erst- mals urkundlich erwähnt. Fachwerkhaus aus dem Jahr 1693, ursprünglich Posthalterei von Königs- winter.

29. Villa Leonhart Das ehemalige Gutshaus stammt aus dem Jahr 1893 und wurde 1938 und 1948 umgebaut. War das Haus zwi- schenzeitlich Residenz des pakistani- schen Botschafters, so ist es nach aufwendiger Restaurierung zu einem Ort für Tagungen, Workshops und Coachings umgebaut worden. 32. Hauptstraße 392 Die früheren Veränderungen sind Das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1695 architekturgeschichtlich von Bedeutung trägt über dem Torbogen das Wappen als Verbindung einer Villa mit der kubi- der Familie de Claer, Statthalter der schen Bauweise im Bauhausstil. Burggrafen vom Drachenfels. Die Parkanlage wurde 2009 im Rahmen der „Regionale 2010“ neu gestaltet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

18 Stadtrundgang Königswinter am Rhein Stadtrundgang Königswinter am Rhein 19 20 Stadtrundgang Rheinbreitbach Stadtrundgang Rheinbreitbach 21 6. Wegekreuz Am Grendel 13 / 13. Großer Büchel 3-7 Stadtrundgang Rheinbreitbach Ecke Schulstraße Zweigeschossige Fachwerkhäuser in ge- Ältestes Wegekreuz von 1663, mit schlossener Zeile, hervorzuheben Nr. 7 Kreuzenden in barocker Kleeblattform aus dem 17. Jh. mit verschiefertem Gie- (abweichend von anderen Kreuzen beldreieck; Eckpfosten auf Massivsockel, Rheinbreitbach, an der Landesgrenze von Prägend für die Entwicklung von Rheinbreitbach in Rheinbreitbach ohne Corpus und in der Stockwerkstrennung Balkenköpfe Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen war und ist die Geschichte des Ortes: zwei Burg- Leidensglieder), aus Drachenfelser sichtbar. gelegen, bietet mit seinem historischen Orts- anlagen aus dem 14. bzw. 15. Jh., der Weinbau, Trachyt gefertigt kern Freunden von gut erhaltenen Fachwerk- der vielfach von Kölner Klöstern und Stiftungen 7. Korfgasse 7 häusern einen idealen Ausgangspunkt für betrieben wurde, der Erzbergbau bis ins 19. Jh. Fachwerkhaus in Rähmbauweise Wanderungen von der Rheinebene hinauf in hinein und später die Nähe zur ehemaligen 11. Separatistendenkmal den Westerwald. Bundeshauptstadt Bonn. Mit der Nutzung erga- 8. Schulstraße 7 / Anfang der 1930er Jahre zur Erinnerung ben sich die Bauten; hier die Hofanlagen mit Obere Burg mit Park Die mit großem Aufwand und Sachkenntnis an den Beginn der Separatistenschlacht Winzerkellern, dort die Villen der Industrie aus Herrschaftliches Anwesen mit spätmit- im Siebengebirge (1923) errichtetes sanierten Fachwerkhäuser zeigen einen eher der Jahrhundertwende und um den historischen telalterlichem, turmartigen Mittelbau Denkmal; hier hatten sich Rheinbreit- geringen Einfluss der mittelrheinischen vom Anfang des 15. Jh., ursprünglich bacher Bürger unter Führung von Rudolf Kern die Neuansiedlungen von Pendlern der Fachwerkbauweise, denn es fehlen Mannver- Lehen des Kölner Stiftes Maria ad Herzog (vgl. Nr. 8) den von Unkel kom- nahen Städte Köln und Bonn. Gradus, mit Anbauten bis zum 19. Jh., menden Separatisten entgegengestellt. strebungen, Erker, Schnitzereien und ab 1907 Wohnsitz des Schriftstellers 14. Grabkreuz an der Südseite Dekorationen. In Rheinbreitbach finden sich Rudolf Herzog, in romantischem Stil 12. Leonarduskapelle der Kirche und Friedhofskreuz Mit diesem Rundgang wollen wir Ihnen die mehr Häuser in Ständerbauweise mit durchge- umgestaltet. 1992 von der Ortsge- Zur Erinnerung an den Edelmann mit Grabsteinen des an der Geschichte der sehenswerten Gebäude näher meinde erworben. henden Eckpfosten. Leonard (unter Chlodwig I. um 500) Nordseite gelegenen alten bringen. Wir laden Sie zu einem Besuch Rhein- errichtete Kapelle, erstmals 1536 im Friedhofs breitbachs ein. Kirchenbuch von Rheinbreitbach erwähnt. Nach Zerstörung im Truchses- Andesitkreuz an der alten Kirche, einem sischen Krieg (1583) 1655 als einschif- Wegekreuz ähnlich, aber aufgrund 2. Gesindehaus figer Bau in Tonnenbauweise mit seiner Inschrift ein Grabkreuz; mit dreiseitigem Chor neu errichtet; das Corpus und Siebenschmerzenmadonna Im Norden zweistöckiges Fachwerkhaus, Wappen der Familie Breidbach in einem in barocker Gewandung. mit Erdgeschoss in Bruchstein, als Teil Altarbild lässt auf deren teilweise der Burgmauer, einziger vollständig Stiftung schließen. In der Kapelle wird erhaltener Teil der früheren Burganlage. 15. Pfarrkirche eine Armreliquie des Heiligen verehrt, St. Maria Magdalena der als Schutzpatron der Gefangenen mit Ketten dargestellt wird. Bis nach Der hl. Maria Magdalena gewidmete dem 2. Weltkrieg zu seinem Todestag alte Dorfkirche aus der Mitte des 15. Jh., 9. Schulstraße 2 / Hotel Ad Sion am 6. November (559) Ziel von Bauern- mit gotischem Chor in Fischgratgewölbe prozessionen; heute erinnert die Rhein- und erst jetzt entdeckten zeitgenössi- Auf dem wohl ältesten Siedlungsplatz breitbacher Leonarduskirmes an ihn. schen Fresken. Im Schiff ein Epitaph des des Ortes (mit Urnenfund aus fränki- Johann Laner von Breidbach in einer 1. Renesseplatz / Untere Burg 4. Westerwaldstraße 22+24 scher Zeit um 500, heute im Rheini- Nische zwischen Marienaltar und Kan- schen Landesmuseum). Bis 1803 Als Baudenkmal gesicherter, erstmals Fachwerkhäuser in geschlossener Zeile, zel, was auf eine Grablege der Herren landwirtschaftliche Nutzung durch das 1376 erwähnter Stammsitz der Herren Nr. 24 von 1732. von Breidbach schließen lässt. Kölner Kloster Ad Sion (Namensgeber von Breidbach, an der Burgstraße in Der Neubau an der Nordseite, 1966 im des heutigen Hotels), später im Eigen- der westlichen Burgmauer Rundbogen Stil der „neuen Sachlichkeit“ errichtet, 5. Westerwaldstraße / tum u.a. von Dr. Stephan, Justitiar von mit Wappen der Breidbacher im Schluss- sollte einen Kontrast zum historischen Am Grendel 1 Kaiser Wilhelm II., danach katholische stein. Das neugestaltete Gelände Kirchenbau schaffen. 3. Westerwaldstraße 8-14 Bildungsstätte „Haus Elisabeth“. (Renesseplatz benannt nach der vom mit Wegekreuz: Fachwerkhaus (Apostel- Geschlossene Zeile mit stattlichen letzten Breidbacher Ende des 18. Jh. hof) aus dem 18. Jh., bis 1803 im Eigen- Fachwerkhäusern, teils verschiefert, als Erbe eingesetzten Familie Renesse) tum des Stifts der Kölner Apostelkirche, 10. Wegekreuz aus dem 17. und 18. Jh., besonders wurde parkähnlich angelegt und bietet mit Hofanlage und Fachwerkscheune. zu erwähnen Nr. 12 als besterhaltenes an der Leonarduskapelle einen Wanderparkplatz als Ausgangs- Davor Trachytkreuz mit Corpus, errichtet Wohnhaus in zweigeschossiger Ständer- An der Ecke Josefstraße/Hauptstraße, punkt zum Rheinsteig. 1769 von den Eheleuten Stephen und bauweise. Inschrift über dem EG von Anna Reifferscheid (Nachkomme ist Trachytkreuz mit einfachen kleeblattar- Nr. 10: „Was stehst Du müßig hier der Maler Heinrich R., geb.1872). tigen Enden und Leidensgliedern (ohne und gaffst, es wäre besser, wenn Corpus) im Sockel das Entstehungsjahr Du schaffst“. 1740 (in römischen Ziffern).

22 Stadtrundgang Rheinbreitbach Stadtrundgang Rheinbreitbach 23 16. Westerwaldstraße 2-6 20. Hauptstraße 38 24. Hauptstraße 65 28. Im Winkel / 31. Mühlenweg 11 37. Hauptstraße 29 / An der Kreuzung der von Bonn nach Fachwerkhaus, heute Weinhandlung. Fünfachsiger klassizistischer Putzbau um Irsbich 8 – Hillenhof: Mehrteiliger, in Fachwerk errichteter Heimatmuseum Ehrenbreitstein sowie vom Westerwald Hauptstraße 51: Fachwerkhaus, 1870/80, erbaut als Sommeranwesen Der Hillenhof (Heiligenhof) wurde als ehemaliger Bauernhof mit Mühle. Langgestrecktes Fachwerkhaus (hofsei- zum Rhein führenden Straßen liegt der Hauptstraße 55: Fachwerkhaus, einer Industriellenfamilie, ursprünglich Fachwerkbau in der Mitte des 17. Jh. tig sichtbar, straßenseitig verputzt) aus Kirchplatz, der Mittelpunkt der ursprüng- EG massiv, aus dem 18. Jh. in weitläufigem Park, neben klassizisti- errichtet und diente der Versorgung der 32. Wegekreuz dem 17./18. Jh. mit Krüppelwalmdach lichen zwei Orte im Norden und Süden schen auch Jugendstilelemente (farbige Geistlichkeit und Bedürftiger. Er ist einer Josefstraße / Grabenstraße und imposantem Weinkeller, „Kölner des Breidbaches, die heute Rheinbreit- Glasfenster, geschwungene schmiedeei- der wenigen in ihrer Gebäudezuord- Decken“ in den meisten Räumen. 1732 errichtetes, dem an der Leonar- bach bilden. An der Südseite drei serne Ornamente). nung und Ausdehnung weitgehend er- Eindrucksvolles Panorama von Rhein- duskapelle (Nr. 12) ähnelndes Kreuz Fachwerkhäuser aus dem 18. Jh. in haltenen Höfe. Die Scheune als ehema- breitbach im 19. Jh. mit einfachen, kleeblattförmigen Enden geschlossener Zeile, im Obergeschoss liges Kelterhaus mit Gewölbekeller ist und den Leidensgliedern, dazwischen teilweise verschiefert, mit Krüppel- in Ständerbauweise (durchgehende ein Bittgebet. walmdach. Eckpfosten) errichtet, das Wohnhaus im Rähmbau (Geschossbauweise). 17. Burgstraße 9 33. Kante 13 Fachwerk mit markantem Giebel. Zweigeschossiges Fachwerkhaus unter 29. Rheinstraße 16-16a Kante 10: Mehrere Fachwerkhäuser in Denkmalschutz, wohl das älteste in Das Haus Rheinstraße 16 besteht aus Zeile. Rheinstraße 14: Fachwerkhaus. Rheinbreitbach (im Kern vor 1600) mit Wohngebäude und anschließendem hoher Fachwerkhalle im hinteren Teil. 21. Vonsbach 2 Stall. Das Obergeschoss kragt um eine Bal- Die um 1700 errichtete zweigeschossige kenstärke vor. Im Hof querliegendes Fachwerkhaus, 2010/11 renoviert. Hausgruppe ist ein Beispiel für den Fachwerkgebäude, Keller mit spitzbogi- Übergang vom Ständer- zum Stock- ger Tonne überwölbt. Barocke Eingangs- 22. Hauptstraße 61 / 25. Pädchen „Im Rumersland“ werksbau. tür. Das Gebäude wurde von der Clouthscher Hof Die in Rheinbreitbach überdurchschnitt- Sie besteht aus einem Eckwohnhaus, jüdischen Gemeinde für Festlichkeiten lich gut erhaltenen alten Pfade werden teilweise noch mit zweigeschossigen Verputztes Fachwerkhaus mit polygona- genutzt, Spuren einer Mikwe. noch heute als Innerortsverbindungs- Ständern, einem kurzen zweistöckigen lem Treppenturm. Der „Clouthsche“ wege genutzt und bildeten über Jahr- Mittelteil und einem Anbau in reiner (später „Rheinbreitbacher“) Hof oder hunderte den Zugang zu Feldern, Ständerbauweise mit Oberrähmzimme- auch früher als „Lucia-Weinhof“ Weinbergen, in den Wald, zu den Berg- rung. Der Mittelteil enthielt früher wahr- bezeichnet, gehörte dem Servites- werken und den Nachbarorten. Der hier scheinlich Stallungen, der Anbau mit senkloster St. Lucia, Köln, das mit die Hauptstraße kreuzende Pfad führt Einfahrt war Scheune. 23.000 qm den größten Weinbergbesitz vom Rhein bis in den Westerwald. Um 2000 wurde die 28m lange Gebäu- 34. Rheinstraße 6 in Rheinbreitbach hatte. Später war der degruppe vorbildlich restauriert und Hof beliebter Treffpunkt der Brüder Zweistöckiger Fachwerkbau. dient heute als Wohnhaus. Grimm und der Rheinromantiker wie 26. Denkmäler Auf Staffels Freiligrath, Simrock u.v.a. Wegekreuz von 1667 und Denkmäler 35. Hauptstraße 12 / Kirchplatz 2 für die Kriege 1870/71, 1914-18 und Zweiflüglige Hofanlage (Eschenbrender- 38. Hauptstraße 39 1939-45. hof), sechsachsiger Putzbau Mitte Ehemalige Bäckerei, die der Bäcker 19. Jh., diente zeitweilig als Kranken- Paul Just in den 1960er Jahren von der 27. Rasten station, anschließender Bau und Seiten- Familie Renzel übernommen hatte. 18. Burgstraße 6 und 8 flügel aus dem 17./18. Jh. mit dem Das Haus existiert wohl schon über Die einem kleinen Tisch gleichende Fachwerkhaus aus dem 17. Jh., Wappen der Familie Clausfeld (Storch) 200 Jahre an dieser Stelle als zweistö- Steinbank rechts in einer kleinen Grün- gewölbter Keller in Bruchstein. und Eschenbrender. Gegenüber der ckiger Fachwerkbau, teilweise massiv. anlage ist eine sogenannte Raste aus ehemalige „Gasthof zur Post“, im Das Fachwerk wurde wohl Ende der dem 18. Jahrhundert. Rasten, fünf sind 19. Jahrhundert Poststation mit Pferde- 1920er Jahre in Folge eines Aufrufes der 19. Burgstraße 2 im Ort erhalten, dienten zum Abstellen wechsel der Kutschen auf dem Weg Ortsgemeinde, die sich der besonderen schwerer Lasten auf dem Weg aus den Fachwerkhaus aus dem Jahre 1604, vom Rhein in den Westerwald, um 1900 Pflege und Wiederherstellung von Weinbergen und vom Feld oder am Weg früher Metzgerei und bis 1993 als Wein- Sitz der Rheinbreitbacher Winzergenos- altem Fachwerk verschrieben hatte, der Händler auf die Höhen. stube „Em Höttche“ beliebter Treffpunkt 30. Wegekreuz Ecke Mühlenweg senschaft. freigelegt. von Künstlern, Journalisten und Politikern. 23. Wegekreuz Schaftkreuz als Dreisattelkreuz ausge- (gegenüber Hauptstraße 58) führt mit INRI, Corpus, Totenkopf und 36. Hauptstraße 27 Beinknochen. Unter der muschelförmi- Trachytkreuz aus dem Jahre 1729 mit Ehemaliges Kolonialwarengeschäft aus gen Nische auf dem Sockel das Errich- der Gründerzeit (um 1900). kleeblattartigen Kreuzenden, Corpus, tungsjahr 1733 und als Stifter „Hillen“, Totenkopf und Knochenpaar. Unter dem einen früheren Besitzer des Weinguts Konsoltisch Engelkopf und Eintrag des im Irsbich (s. Nr. 28). Stifterpaares.

24 Stadtrundgang Rheinbreitbach Stadtrundgang Rheinbreitbach 25 39. Hauptstraße 30 C) Erzbergbau auf dem Virneberg D) Auge Gottes Ehemalige Gastwirtschaft „Weisses Alte Halden, Schachtpingen, verstürzte Bildstock aus dem 19. Jahrhundert, Rössl“, bis 1803 im Eigentum des Kölner Stollenmundlöcher und ehemalige Gru- beliebtes Wanderziel, Kreuzung von Klosters Ad Sion. benteiche. Umlaufstollen mit Viertelton- Rheinhöhenweg und Rheinsteig. nengewölbe (Reste einer Erzaufberei- A) Vonsbach tungsanlage) an der Zufahrt zum Wohn- Deck- und Schmalplatz gebiet „Breite Heide“. Am Ende der Vonsbach mit ihren male- rischen kleinen Fachwerkhäusern be- zeichnete die frühere Waldpforte am Eingang zum Lötzelingtal das Dorfende, Wegekreuz mit Corpus und Madonna mit den sieben Schwestern, gegenüber das historische Weingut Lindener.

E) Ziegelei im Breidbachtal Überreste eines hoffmannschen In Erinnerung an den Erzbergbau steht Ringofens. Die ehemalige Ziegelei am Renesseplatz/Eingang Untere Burg ist bedauerlicherweise dem Verfall (siehe Punkt 1) ein Nachbau eines histo- preisgegeben. rischen Grubenwagens des Bergwerks Virneberg aus dem Jahr 1858. Von der F) Basaltverladestation Römerzeit bis zum Jahr 1882 wurde in Südlich des Mühlenwegs endete die bis Rheinbreitbach in der Nähe der Breiten 1901 betriebene Basalt-Transportseil- Heide auf der Grube Virneberg (auch St. bahn vom Steinbruch Asberg. Ehemals Josephsberg genannt) Kupfererz abge- B) Koppel Standort einer der ältesten Gastwirt- baut, gefördert, aufbereitet und verhüt- schaften Rheinbreitbachs, in der hohen Durch das Lötzelingtal Aufgang zum tet. Nach einer Maßzeichnung aus der Aussichtspunkt Koppel mit Blick über Eckstützmauer des heutigen Biergartens den Ort, bei gutem Wetter nach Süden verbirgt sich das Unterteil eines alten bis zur Nürburg, nach Norden über Kalkbrennofens. Weiter nördlich unmit- Siebengebirge, Königswinter und Bonn telbar am Rhein Campingplatz mit Bier- bis zum Kölner Dom. garten; Blick auf Unkel, Rolandsbogen, Nonnenwerth und Siebengebirge.

G) Burg Steineck Denkmalgeschütztes, hohes 3-geschos- siges Bruchsteingebäude, verputzt, mit 4-geschossigem Eckturm, 1895 unter dem Namen Elisenhof als Hotel erbaut. Umbauten im 20. Jh. An der Ecke Sim- Prüfungsarbeit des Bergassessors Schil- rockstraße repräsentative Industriellen- ling über die Förderung auf St. Josephs- villa aus dem späten 19. Jh. berg wurde ein Wagen originalgetreu von der Firma PLANED rekonstruiert. Eine Besonderheit in der Funktion stellt die Kombination aus Förderwagen und Schachtkübel dar. Durch sogenannte Wa- genläufer (meist jugendliche Bergleute am Anfang ihrer Berufslaufbahn) wurden 140 Meter unter der Erde die beladenen Wagen einzeln über die Förderstrecken auf einer Schienenbahn bis in den Re- gentenschacht geschoben. An den Ecken des Wagenkastens ließ sich über eine vierteilige Kette das Förderseil einhaken und der komplette Förderwagen mittels einer 12 PS starken Dampfmaschine senkrecht hoch zu Tage ziehen.

26 Stadtrundgang Rheinbreitbach Stadtrundgang Rheinbreitbach 27 28 Stadtrundgang Unkel Stadtrundgang Unkel 29 12. Pax-Erholungsheim Stadtrundgang Unkel Das Grundstück des heutigen Paxheims war im 18. Jh. mit einem Anwesen bebaut, das die Familie Wittgenstein als Sommersitz nutzte. Von September Mit diesem Rundgang durch die mittelalterlich 1 bis 31: Die Stadt Unkel, der Touristik & 1935 bis Sommer 1936 lebte der anmutenden Gassen von Unkel zeigen wir Ihnen Gewerbe Unkel e.V. und die Kirchengemeinde spätere erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad einen der schönsten Stadtkerne am Rhein. Die Unkel haben im Laufe der letzten Jahrzehnte Adenauer, im Pax Priesterheim, nach- einzige verkehrsfreie Rheinpromenade, einen immer wieder Bronzetafeln an sehenswerte dem er aus dem Köln Gefängnisturm, um den sich zahlreiche Legen- Häuser oder an Plätzen der Geschichte Unkels ausgewiesen worden war. angebracht, die hier ihren Niederschlag finden den ranken und viele erstaunlich gut erhaltene sollen und die im Rahmen eines Stadtrundgangs Willy-Brandt-Forum Unkel 15. Schweppenburg Fachwerkhäuser laden Sie ein, die alte Rotwein- Willy-Brandt-Platz · 53572 Unkel entdeckt werden wollen. Telefon: 02224.7799303 Hofgut der Familie von Becker. Vorder- stadt zu entdecken. A bis P: Noch nicht alle Plätze, Häuser und Buchungsanfragen trakt erbaut 1775 vom Kölner General- (Gruppen und Führungen): postmeister Felix von Becker; Besonderheiten Unkels sind schon mit einer Hauptgebäude älter. Später im Besitz Bronzetafel ausgestattet, doch sie sind nicht Telefon: 0228.9480923 E-Mail: der Familie von Geyr-Schweppenburg, minder interessant oder attraktiv und so wollen buchungsanfrage@willy-brandt- danach des Fährmanns Josef Müller. wir diese Elemente in diesem Stadtrundgang forum.com nicht fehlen lassen. www.willy-brandt-forum.com

9. Ehemalige Synagoge 1. Fronhof 4. Eschenbrender Hof 6. Lehnhaus 1874 eingeweiht, am 10. November 13. Schutzengelhaus des Theodor Berntges Stammt aus dem 11. Jh. und war der Bis 1868 Stammsitz der Patrizierfamilie 1938 in der Verfolgungszeit der jüdi- 1738 vom Ratsherren Engelberg Clasen Fronhof des Kölner Stiftes St. Maria Eschenbrender. Die Gebäude aus dem Ehemaliges Weingut aus dem 17. Jh. schen Mitbürger zerstört. Eine Gedenk- und Anna Catharina Karst gebaut und ad Gradus (1075-1803). 17. und 18. Jh. wurden komplett abge- Erweiterung zu einem Handelshaus tafel erinnert an diese Untat. bis heute in Familienbesitz. Das Gebäude wurde nach 1840 im tragen und als Rheinhotel Schulz im durch Franz Vogts um 1801. Heute als Ein Schutzengelrelief und die sehens- neugotischen Stil umgebaut. Es war alten Stil neu errichtet. Wein- und Gästehaus Korf genutzt. 10. Schwarzenberger Hof werte Barockmadonna auf der Mond- Teil der Stadtbefestigung. Hofgut des Herren von Breitbach, 1596 sichel zieren die Hausfront. 7. Unkeler Hof Eigentum des A. von Schwarzenberg, 1732 als Weingut der Kölner Ursulinen 1703 des Wymar von Wolfskehl, Ende 16. Christinenstift erbaut, im 19. Jh. in ein Gasthaus um- 18. Jh. im Besitz des Grafen von Halb- Von 1055 bis 1803 Zehnthof des Kölner gewandelt. erg. Heute als Apotheke genutzt. Domkustos; von 1829 bis 1832 Wohn- sitz von Johanna und Adele Schopen- 8. Willy-Brandt-Platz 11. Unkeler Pütz hauer. 1896 von August Libert Neven DuMont erworben und als Krankenhaus Willy Brandt, Bundeskanzler von 1969 Die heutige Pumpe, am Eingang zur und Altenheim der Gemeinde Unkel bis 1974 lebte von 1979 bis zu seinem Pützgasse, wurde 1759 unter Bürger- gestiftet. Heute wird das Anwesen als Tod 1992 in Unkel. Ihm zu Ehren wurde meister Josef Clasen errichtet, ersetzte Altenheim genutzt. der Untere Markt in Willy-Brandt-Platz den Brunnen und diente bis 1896 der 5. Sternenburg umbenannt und das ehemalige Sparkas- Trinkwasserversorgung. Seit 1591 Stammhaus der Patrizierfami- sengebäude am Platz zum Willy-Brandt- 2. Villa Profitlich lie Berntges, 1801 von Franz Vogts Forum umgebaut. 14. Bügeleisenhaus Die lohnenswerte Ausstellung zeigt den Erbaut um die Jahrhundertwende vom (Kurkölnischer Hofkammerrath) Bürger Willy Brandt und sein Engage- Das eigenwillige Fachwerkständerhaus, Unkeler Fabrikanten Paul Profitlich, der baulich umgestaltet. 2009 restauriert ment für Frieden und Freiheit, Men- von den Unkelern liebevoll wegen 1872 eine Pelzfabrik gründete und bis und beheimatet nun die Kneipe „Kleines Schulz“. schenrechte und Demokratie. seiner Form Bügeleisenhaus genannt, zum ersten Weltkrieg Kaninchenfelle stammt aus der Zeit um 1650 und ist verarbeitete. Die alten Backsteinge- in ortstypischer Bauweise, d.h. mit bäude sind zum Teil erhalten. Fachwerk, Bruchsteinsockel und altdeutscher Schiefereindeckung 3. Ehemaliges gebaut. Fähr- und Fischerhaus Direkt daneben in der Lehngasse befin- In der jetzigen Einfahrt zum Hotel Schulz det sich das wohl älteste Haus Unkels, stand ein Wohnhaus, das den Schiffer- um 1600 in Ständerbauweise gebaut. und Fischerfamilien im 18. und 19. Jh. Es wird gerade restauriert und somit für als Wohnung diente. Das neu erbaute die Zukunft erhalten bleiben. Fährhaus wurde um die Hauslänge des abgerissenen Richtung Rhein versetzt.

30 Stadtrundgang Unkel Stadtrundgang Unkel 31 17. Herresdorfsches Haus 23. Stefan-Andres-Platz 28. St. Sebastianus-Kapelle eine eigene Kapelle gehört zur Anlage. (Burg Unkel) Der Dichter Stefan Andres (1906-1970) Im Jahr 1753 anstelle einer noch älteren Die Hochfläche wurde zur Viehhaltung, wohnte von 1950 bis 1961 in Unkel und Kapelle erbaut; im Jahr 1965 renoviert; als Ackerland und Waldanpflanzung Der direkt am Rhein gelegene drei- genutzt. Später kam der Wein- und flügelige Gebäudekomplex, im Unkeler verfasste hier eine Reihe seiner bekann- ist dem heiligen Sebastian geweiht. testen Werke. Er engagierte sich beson- Innen barocke Ausstattung und mit Obstanbau hinzu. Seit den 1970er Volksmund gerne Unkeler Burg Jahren wurden die Flächen aufgeforstet genannt, wurde ab 1699 ausgebaut. ders gegen die atomare Aufrüstung einer Glocke aus dem Jahr 1200 und setzte sich für die Verständigung versehen. oder zur Pferdehaltung freigegeben Seit 1673 diente es als Wohnsitz der und heute kann man dort auch Camping Familie von Herresdorf. Der Südflügel von West und Ost und die Wiederverei- nigung ein. machen oder in Wochenendhäusern datiert aus 1757, der Westflügel aus entspannen. 1781. Wesentliche Veränderungen fanden im Jahre 1838 statt, als ein 24. Städtischer Friedhof viergeschossiges Wohngebäude als Seit 1860 evangelischer, ab 1962 Nordflügel mit aufgesetztem Laternen- auch als „Trompeter der Revolution“ 21. Gefängnisturm städtischer Friedhof. geschoss als Aussichtsplattform errichtet bezeichnete Ferdinand Freiligrath, hier wurde. Um 1550 als Teil der Stadtbefestigung seine erste prägende Zeit als freier Umfangreiche Restaurierungen fanden errichtet. Die heutige barocke Haube 25. Unkeler Rathaus Schriftsteller. Neben dem Wiederaufbau von 1979 bis 1981 und 2014 unter wurde erst 1700 aufgesetzt. Das Ge- des Rolandsbogens gingen von hier fängnis befand sich im Kellerraum. Das Haus wurde 1855 als Volksschule wichtige politische Signale aus. den heutigen Besitzern, der Familie gebaut. Seit 1908 ist dort das Bürger- von Weichs, statt. Heute ist im Turm ein kleines Museum Später wurde es von der Familie des eingerichtet, das nach Vereinbarung meisteramt untergebracht. Heute Komponisten Carl Loewe bewohnt. besucht werden kann. Ein Besuch ist im Sitz des Stadtbürgermeisters und der Tourist-Info. 29. Ehemaliges Weingut Stumpf Rahmen der Nachtwächterrundgänge C) Muttergottes-Statue durch Unkels Gassen möglich. Telefon: 02224.3309 Die restaurierten Fachwerkbauten sind mit Wirtschaftsteil und Scheunen um A) Pützgasse Statue auf einem Buntsandsteinsockel, 26. Josef-Arens-Stein einen Innenhof gruppiert. für Unkel untypisch und in der Stadt Hauptgebäude von 1572, nördliches Der Pütz, rheinisch für Brunnen, gab kaum zu finden. Zur Erinnerung an den Maler und Haus ca. 1650 und Westteil ca. 1750 dieser Straße den Namen, denn direkt Grafiker Josef Arens, der von 1943 gebaut. Im Jahr 1992 von Familie am Eingang zur Gasse beherrscht der bis zu seinem Tod in Unkel wirkte. Römer-Schülgen restauriert. Pütz den Straßenzug. Weiter bilden die Der Stein ist in Rheinufernähe in einer dicht an dicht stehenden Fachwerkhäu- Parkanlage aufgestellt. 30. Kapelle Scheuren ser den heimeligen Flair dieser Gasse. Die Häuser sind, bescheiden in den Die Kapelle wurde 1500 erbaut und Ausmaßen und im 17. bzw. 18. Jh. 18. Katholische Pfarrkirche 1583 im kurkölnischen Krieg zerstört. entstanden, liebevoll gepflegt und Im Jahr 1683 wurde sie wieder aufge- hervorragend erhalten. St. Pantaleon baut und 1968 gründlich restauriert. Dreischiffige gotische Hallenkirche mit Sie ist im spätgotischen Stil errichtet eingebautem Westturm. Früheste Teile 22. Willy Brandt Wohnhaus und mit einem barocken Hochaltar aus- gestattet. Die zwei Engel, schwebend stammen aus dem 13. Jh. Sehenswerte Der Altbundeskanzler und Nobelpreis- über dem Altar, wurden von Konrad gotische und barocke Innenausstattung, träger lebte von 1979 bis 1992 als Adenauer gestiftet. Er hatte sie zum 80. D) Lehngasse z.B. die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle. Unkeler Bürger. Sein Arbeitszimmer ist Geburtstag von Ludwig Erhardt erhalten. originalgetreu im Willy-Brandt-Forum Pittoreske Gasse Unkels mit dem ältes- 19. Altes Rathaus der Stadt Unkel nachgebaut und kann ten Haus Unkels (Nr. 2) am Anfang. Enge Bebauung, im Rahmen der Stadt- Nach dem Abriss 1857 blieb nur die dort besichtigt werden. 27. Von-Weise-Haus sanierung liebevoll mit Pflasterung südliche Mauer mit einem vergitterten gestaltet. Fenster erhalten. Es stammte aus dem Das herrschaftliche Gebäude mit 15. oder 16. Jh. und in seinem Unterge- ehemaligem Kelterhaus wurde 1598 E) Alte Mädchenschule schoss befand sich ein Beinhaus. vom letzten Probst zu Münstereifel erbaut und war 1815 der Wohn- und B) Freiligrath-Haus In diesem Haus befand sich bis 1855 20. Viergiebelhaus Amtssitz des ersten Preußischen Am Ausgang der Pützgasse befindet die Mädchenschule. Landrats von Linz/Neuwied, Freiherr Das Fachwerkhaus mit vier Giebeln sich das an der Rheinpromenade von Hilgers. Im Erbgang Besitztum der gelegene Freiligrath-Haus. wurde 1714 von Pfarrer Eschenbrender Frau von Weise, geb. von Hilgers, Witwe im Zusammenhang einer Stiftung Das Barockpalais wurde zwischen 1750 des königlich bayrischen Regiments- und 1775 unter der Leitung bzw. dem errichtet. kommandeurs Kaspar von Weise, 31. Gut Haanhof Einfluss der berühmten Baumeister seither Weise-Haus genannt. Balthasar Neumann, Johannes Seiz und Der ehemalige landwirtschaftliche Nikolaus Lauxen für den kurkölnischen Gutsbetrieb wurde 1840 von Johann Kanzler Freiherr Gottfried v. Buschmann Heinrich Aloys Haan, einem begüterten errichtet. In den Jahren 1839 und 1840 Kölner Weinhändler, auf dem Hoch- verlebte einer der bedeutendsten deut- plateau der Stadt Unkel erbaut. Sogar schen Dichter des „Vormärz“, der später

32 Stadtrundgang Unkel Stadtrundgang Unkel 33 F) Alter Herresdorfer Hof K) Scheuren Fachwerkscheune und Torbogen Wir verlassen nun den Stadtteil Heister stammen aus dem 16. Jh. Das heutige und blicken nach Scheuren, im Nordos- Wohnhaus weist Baumerkmale aus der ten, direkt an den Weinbergen Unkels, Wende zum 19. Jh. sowie dem späten gelegen. Hier ist der Ortskern mit sei- 19. Jh. auf. nen Fachwerkhäusern und der Kapelle, liebevoll „Dom“ genannt, hervorzuhe- G) Pfarrhaus ben. Der Ortsmittelpunkt, sehenswert von 1982 bis 1984 von den Bürgern in Das Gebäude wurde 1522 erstmals Eigenleistung neu gestaltet, verströmt erwähnt; 1696 und 1807 neu- bzw. eine wunderbare Dorfidylle über die die umgebaut und 1945 vollständig Heilige Barbara als Bergmannspatronin, renoviert und erweitert. von der Bildhauerin Helene Ramersho- N) Wasserfall im Hähnerbachtal ven gestaltet, wacht. Hier trifft der Rheinsteig die Rhein- ebene. Vom Hochplateau durch die L) Fachwerkhäuser Weinberge und Schlehenhecken, vorbei Rund um den Ortskern von Scheuren an alten Weinbergsmauern, schlängelt sind viele Fachwerkhäuser erhalten ge- sich der Steig hinunter zum künstlichen blieben und liebevoll renoviert worden. Wasserfall von Unkel. Der rauschende Hier lohnt sich der Gang durch die Stra- Wasserfall, bereits zu Beginn des 19. Jh. ßen. Ferner ist Scheuren ein Ausgangs- von dem damaligen Mühlenbesitzer punkt für Rheinsteig-Wanderungen. Vogts angelegt, wird aus dem oberhalb Vom Dom führt ein Zuweg durch die gelegenen Staubecken der ehemaligen ehemaligen Wein- und Obsthänge hi- Urbachsmühle gespeist, die am Fuße nauf auf das Hochplateau, vorbei an des Stuxberges stand. Die Aufstellung alten Bruchsteinmauern, die das Erd- von Tischen und Bänken am Wasserfall H) Jüdischer Friedhof reich zur Kultivierung stützten. und die Verbesserung der Anlage ging Der jüdische Friedhof wurde 1879 auf eine der ersten Initiativen des eingeweiht. Mit Verfügung von 1941 M) Neuanlage Weinberge Unkeler Verschönerungsvereins 1884 wurde er geschlossen. Seit 1988 steht zurück. Erst Ende 2017 hat die Stadt er unter Denkmalschutz. Im April 2015 wurde am Unkeler Unkel das Umfeld wieder aufgewertet. Sonnenberg mit Hilfe von „Terraforming” ein neuer Weinberg auf alter Lage O) Terrassenweinbau I) Villa Am Hohen Weg angelegt. Der erste Wein wurde 2017 Direkt neben der Unkeler Falte, einer Villa im „Unkeler Jugendstil“ gelesen. Oberhalb der neu angelegten Faltung von Sedimentschichten, die erbaut Anfang des 20. Jh. Weinberge wurde ein neuer Aussichts- besonders auffällig in steile Nordwest- punkt gestaltet, der eine wunderbare flügel und flache Südostflügel unter- J) Heister Sicht über Unkel erlaubt. schieden werden kann, wird auf Terrassen Wein angebaut. Hier werden Wir verlassen nun den eigentlichen Bruchsteinmauern als Trockenmauern Stadtrundgang durch die Altstadt von angelegt und auf dem Schieferverwitte- Unkel und besuchen die nicht minder rungsboden Wein angebaut. Diese Steil- sehenswerten Stadtteile Unkels. lagen sind besonders arbeitsintensiv Im Süden gelegen, bietet Heister und werden von Hobbywinzern bewirt- seinem Besucher einen kleinen aber schaftet; und somit wird ein kultureller sehenswerten Ortskern, der von der Beitrag zur Landschaftspflege geleistet. Kapelle geprägt wird. Das Fachwerken- Die Faltung ist eine geologische semble im Kern von Heister bildet mit Besonderheit und wird von vielen dem Weise-Haus, der Kapelle und den Geologiestudenten als Anschauungs- Fachwerkbauten ein sehenswertes Ziel objekt besucht. Eine hier gefundene für einen Spaziergang, der bis zur Burg Brachiopodenart wurde sogar nach Vilszelt gehen sollte. Sie liegt am Fuße der Fundstelle Chonetes unkelensis des Stuxberges und ist einer der ältes- genannt. ten Profanbauten Unkels. Erstmals er- wähnt im Jahr 1209, hat die kleine Burg eine wechselvolle Geschichte hinter sich P) Grillhütte im Gerhardswinkel und beherbergt heute zwei Familien, Hütte mit Außenanlage zum Grillen und die mit viel Liebe und Engagement das Feiern, Hütte innen mit Tischen, Bänken Gebäude erhalten. und offenem Kamin. Anmeldung: Telefon: 02224.9022466 E-Mail: [email protected]

34 Stadtrundgang Unkel Stadtrundgang Unkel 35 36 Stadtrundgang Erpel Stadtrundgang Erpel 37 9. Zum Alten Deutschen 13. Fährgasse/Judengasse 17. Herrenhaus mit Giebel Stadtrundgang Erpel Das auf eine lange Tradition zurückge- In dieser Gasse waren früher jüdische (Schultheiß) hende Gasthaus „Zum Alten Deutschen“ Familien ansässig, weshalb sie auch Das stolze Herrenhaus, das dem kölni- bietet rheinische Gemütlichkeit in Judengasse hieß. Noch heute befinden schen Schultheiß als Wohnsitz diente, einem bereits 1692 erbauten Fachwerk- sich Reste eines jüdischen Friedhofs am wurde schon früh vom Domkapitel an Viele romantische Gassen und idyllische Fach- Auch die St. Severinus Kirche in der Stadtmitte haus. Weg zur Erpeler Ley. adelige Familien abgetreten. Besonders werkhäuser, in denen heute Geschäfte, Restau- ist einen Besuch wert, soll doch hier, der reizvoll ist der barock anmutende rants und Cafés untergebracht sind, bestimmen Legende nach, Erzbischof Rainald von Dassel, 14. Rheinpavillon geschweifte Giebel. das Bild des kleinen mittelalterlichen Ortes der die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Der Rheinpavillon gehört zum herr- schaftlichen Gebäude des ehemaligen 18. Türsturz/Giebel Erpel, der bis in die 1960er Jahre hinein vom Mailand nach Köln brachte, diese kurzfristig Bürgermeisterhauses mit der weit in die Wegen des häufig auftretenden Rhein- Weinanbau geprägt wurde. dort untergebracht haben. Fährgasse hineinragenden Freitreppe. hochwassers wurden die Erdgeschosse vieler Fachwerkhäuser durch Mauern Der Stadtrundgang durch Erpel führt Sie durch Gehen Sie zudem auf die Suche nach dem 15. Rokokopavillon in Massivbauweise ersetzt. Der bei der Renovierung erhalten gebliebene Die rheinische Stadtmauer zieren das Neutor, das früher als Gefängnis des Erpeler Zwergenloch und erfahren Sie, warum auf Türsturz, datiert das Gebäude in das schmucke Gartenhäuser. Sie gehören zu 17. Jahrhundert. Hochgerichts diente, hin zum Marktplatz, der der Erpeler Ley ein Gedenkstein an das erste alten herrschaftlichen Villen mit wun- nicht in der Mitte des Ortes sondern im süd- Luftschiff des Grafen Zeppelin erinnert. derschönen weitläufigen Parkanlagen, lichen Teil gelegen ist. 10. Pütz die ehemals Kölner Kaufmannsfamilien gehörten. Auf dem 1725 erbauten Ro- Die Pützgasse hat ihren Namen von der kokopavillon befindet sich das Wappen auf der Ecke befindlichen alten Pumpe. des Freiherrn Ludwig von Oeynhausen. Sie diente zusammen mit der bauglei- 1. Feuerwehr 3. Ehemaliges Gasthaus 6. Tagelöhnerhaus chen Pumpe von 1753 auf dem Markt Nachdem Löscheimer und Feuerhaken Eine ehemalige Weinstube zeugt vom Im Kontrast zu den stattlichen Bürger- bis 1922 der Wasserversorgung der lange Zeit im Neutor aufbewahrt früheren Weinanbau in der Rheinge- häusern findet man in den Gassen Bevölkerung. wurden, fanden sie später ihren Platz meinde. Vor allem an den Hängen wesentlich kleinere, ehemals von Tage- im 1914 auf der Alten Bleiche erbauten der Erpeler Ley wuchs ein geschätzter löhnern bewohnte Fachwerkhäuser. 11. Café Harth Steigerturm, der bis heute zur Trock- Rotwein. Seit 1968 ist der Weinbau nung der Schläuche dient und von der eingestellt. 7. Rittervilla Die Bäckerei Harth, seit fast 150 Jahren Freiwilligen Feuerwehr, die sich im Jahr im Besitz der Familie, ist der älteste 1897 gründete, unterhalten wird. Hinter der Stadtmauer am Rheinufer Handwerksbetrieb in Erpel. Hier, an der 19. Schieferdach 4. Straßenzug Kölner Straße liegt in einer gepflegten Parkanlage das tiefsten Stelle der Kölner Straße (Walmdach, Naturschiefer) Die geschwungene Linienführung der ehemalige Stammhaus der Aachener erreichte das Hochwasser 1993 das Die Eindeckung des Daches in Natur- 2. Neutor Kölner Straße öffnet den Blick auf die Kaufmannsfamilie Ritter, die in Erpel obere Drittel der Schaufenster. schiefer, wie bei diesem Walmdach, Das Neutor wurde um 1420 als Teil vielen noch erhaltenen Fachwerkhäuser. wie auch viele Kölner Kaufleute einen ist noch häufig anzutreffen. einer zweiten Ortsbefestigung, die Die noch ursprüngliche schwarz-weiße Sommersitz unterhielt. 16. Fronhof durch die Erweiterung nach Norden Farbfassung verweist auf die früher 12. Quentelshof (genannt „Burg“) hin notwendig wurde, erbaut. verwendeten Materialien: Teer für die Eine Ausnahme vom eher schlichten (ehemaliges Rheintor, Torburg) 20. Bäckerei Hamacher Es diente früher als Wohnung des Holzbalken und Kalk für die Gefache. rheinischen Fachwerk stellt die Fassade Vom Rheintor ist nur noch der äußere Die Bäckerei und Konditorei Hamacher Türmers und als Gefängnis des Erpeler des früher „Burg“ genannten Quentels- Torbogen erhalten geblieben, der heute wird in der dritten Generation geführt. Hochgerichts. In ehrenamtlicher Arbeit hofs dar, der im 17. Jahrhundert Land- in den Fronhof einbezogen ist. Weiter- Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die von Erpeler Handwerkern restauriert, ist sitz der bedeutenden Kölner Buch- hin finden wir Reste der Mauer am erste Bäckerei im Kölner Stadtteil Kalk es auch im Inneren wieder begehbar. drucker- und Ratsfamilie Quentel war. Rhein mit Eckturm im Süden und land- eröffnet. Nach dem Krieg wurde sie Fenstererker, Ecksäulen und reiche seits parallel zur Eisenbahnstrecke nach Erpel verlegt und befindet sich Schnitzereien bilden den Mittelpunkt ebenfalls Reste der Mauer im Bereich heute auf der Kölner Straße 16. der Fassade. des ehemaligen Schleidentors. 21. Rathaus Vor der Kirche erhebt sich das Barockrat- haus von 1780 mit kleinem Dachreiter, 8. Pützgasse/ errichtet von Baumeister Ignaz Freeg. Schild an der Pützgassenmauer Hier war einst die Bürgermeisterei un- 5. Hospital In der Pützgasse liegt versteckt in tergebracht. einem Park eine alte Villa, ein weiteres An dessen Stelle stand ein kleineres Das Hospital geht auf eine Armenstif- Beispiel für die frühere Baustruktur: Am Bürger- und Gerichtshaus von 1624. tung im 15. Jahrhundert zurück. Es Rhein herrschaftliche Villen, in den Gas- Im 14. Jahrhundert stand eine Fleisch- diente über Jahrhunderte als Herberge sen Tagelöhnerhäuser und in der Kölner bank hier und der Kirchplatz war zu für Alte, Waisen und Bedürftige und Straße die Bürgerhäuser. dieser Zeit Versammlungs- und Gerichts- wurde vom Pfarrer, Schultheiß und Bür- platz. Hier sieht man nicht nur den alten germeister gemeinsam verwaltet. Erpeler Merianstich aus dem Jahr 1646,

38 Stadtrundgang Erpel Stadtrundgang Erpel 39 24. Apotheke 29. Fachwerkhaus/Markt 36. Ehemaliges Karmeliterkloster deutschen Generalität erbaut. Sie sollte (ehemaliger Kindergarten) Die Fachwerkhäuser stammen aus Nachdem die Stadtmauer ihre Bedeu- dazu dienen, mehr Truppen und Kriegs- der Zeitspanne Ende des 17. Jh. und tung als Verteidigungsbauwerk verloren material an die Westfront bringen zu In einem Fachwerkhaus von 1709 können. 1918 wurde sie in Dienst ge- befand sich Jahre lang der katholische Anfang des 18. Jh. und sind in dieser hatte, wurde sie hier als Fundament für geschlossenen Weise das bedeutendste das ehemalige Karmeliterkloster ver- stellt. Am 17. März 1945 stürzte die Kindergarten. Nach dessen Umsiedlung schwer beschädigte Brücke wegen erfolgte eine aufwändige Restaurierung Platzraum-Ensemble am Mittelrhein. wendet, von dem heute nach schwerer Die großen Hofzufahrten in den Zerstörung im 2. Weltkrieg nur noch ein Überlastung ein; dabei riss sie 28 ameri- mit einer gelungenen Umgestaltung zur kanische Pioniere in den Tod. heutigen Severin-Apotheke. Zwischenbauten lassen auf ehemals Teil des Erdgeschosses erhalten ist. bäuerliche oder gewerbliche Nutzung schließen. 37. Madonna (Marienbildstock) ehemaliges Linzer Tor 30. Fachwerkhaus/Markt sondern auch das noch vorhandene 34. Pumpe/Markt Der bis ins frühe 20. Jahrhundert an der über Jahrhunderte geführte alte Bürger- Der Besitzer des Hauses Nr. 27 hat sich Erpeler Ley gebrochene Basaltstein Der Marktplatz befindet sich nicht in meisterbuch und die im Erdgeschoss mit der Geschichte seines Fachwerkhau- wurde häufig als Baustoff verwendet. der Mitte, sondern im südlichen Teil des Rathauses ausgestellte alte Kirch- ses beschäftigt und aus dem Kaufver- Markante Beispiele sind der südliche des Altortes. Seit dem Jahre 1753 stand turmuhr aus dem Jahr 1767. trag herausgefunden, dass seine Familie Rundturm der alten Stadtmauer und die das Gebäude im Jahre 1874 von dem hier ein schöner Brunnenpfeiler und Einfassung des nach dem Kriege errich- daneben ein tischförmiger Pumpenstein 22. Kirche, Umgang, Gastwirt Stieldorf gekauft hat. Es besaß teten Marien-Bildstockes in der Nähe den Namen „Zum Goldenen Stern“. zum Abstellen der Wassereimer. Im Jahr des Bahnhofes, wo früher das Linzer Tor Glockenkreuz Bei den letzten Renovierungsarbeiten 1887 wurde der Marktplatz mit einer stand. Pflasterung versehen und die heute Die Pfarrkirche St. Severinus ist eine ließ der Besitzer Herr Noll den im noch stehende Platane gepflanzt. spätgotische Pfeilerbasilika von 1240 – 25. Kirchgasse/Wappen Fachwerk eingearbeiteten Stern freile- Nur die Brücken-Pylone blieben erhal- In die Pflasterung ist das mit handgro- 38. Torbogen 1250 mit zwei Hauptjochen im Lang- gen und mit Goldfarbe ausmalen. ten. Im Innern der Brückentürme auf Das Erpeler Wappen zeigt im roten ßen weißen Kieselsteinen in Kreisform haus, Emporen, Westturm und Ostchor. Wappen Familie Bachem der Remagener Seite ist seit dem Schildhaupt die drei Goldenen Kronen gefertigte Erpeler Ortswappen sowie die Das Untergeschoss des Turmes stammt Vor der großzügigen Haus- und Hofan- 7. März 1980 ein Friedensmuseum der Heiligen Drei Könige. Das schwarze Jahreszahlen 1887 und 1984 eingear- vom Vorgängerbau, einer einfachen ein- lage eines massiven Gebäudes er- eingerichtet. Die Brückenpfeiler befin- Kreuz auf silbernem Grund verweist auf beitet. Im Jahre 1905 erhielt Erpel seine schiffigen Kirche, die im 10. Jahrhundert streckte sich eine heute bebaute den sich noch im Originalzustand. Kurköln, wozu Erpel seit Gründung des erste Wasserleitung und nun gehörte erbaut wurde. Parkanlage bis zum Rhein. Sie werden heute regelmäßig für Kunst- Ortes gehörte. Die gekreuzten goldenen ein Oberflurhydrant zum Bild des Markt- Es erhielt im 15. Jahrhundert ein Netz- Den Torbogen krönt das Wappen der aktionen genutzt. Schlüssel auf blauem Grund stammen platzes. Bereits im Jahre 1923 wurde gewölbe. Bekannt ist die Kirche auch Kölner Familie Bachem. aus dem ältesten Erpeler Schöffensiegel die alte Pumpe wieder instandgesetzt, durch die große Osannaglocke aus dem und bezeugen die Herrschaft des Kölner da das Quellwasser, mit dem die Häuser C) Tunnel Jahr 1388. In dieser Kirche soll nach der Domkapitels von 1167 bis 1803. über die Wasserleitung versorgt wur- 39. Ehemaliges Schleidentor Die von der Brücke kommende Eisen- Legende Erzbischof Rainald von Dassel, den, nicht mehr ausreichte. bahnstrecke mündete in einen 383 m der die Gebeine der Heiligen Drei Könige Die alten Tore, wie das Linzer Tor Im Jahr 1984 wurde der im 2. Weltkrieg langen Tunnel. Hier hatte die Erpeler im Jahr 1164 von Mailand nach Köln 26. Mittlere Kirchgasse und das Schleidentor, sind nicht mehr entfernte tischförmige Pumpenstein Bevölkerung im 2. Weltkrieg Schutz vor brachte, diese kurzfristig untergebracht vorhanden, das Rheintor ist Teil des Auf dem Türsturz des Fachwerkhauses wieder aufgestellt. den Bombenangriffen gesucht, die den haben. Fronhofes geworden. Kirchgasse 2 findet man unter der Jah- 31. Fachwerkhaus/Markt Ort zu über 50% zerstörten. Seit 2005 reszahl 1751 die seltene Schreibweise ist hier das Theater im Tunnel entstan- „Erbel“. In alten Urkunden wird der Das Fachwerkhaus mit dem weit aus- A) Haus Weideneck kragenden Obergeschoss hat einen in den, in dem u.a. das Stück „Die Brücke“ Ort oft Herpille, Erpelle oder Erpilla Außerhalb der Stadtmauer von Erpel Erpel einmaligen Schwebegiebel. aufgeführt wird, in dem die dramati- genannt. liegt direkt am Rhein in einem großen schen Ereignisse des 7. März 1945 Park ein prächtiger Villenbau aus der gezeigt werden, als die Alliierten hier 27. Pfarrhaus (altes Pastorat) 32. Fachwerkhaus/Markt Jugendstilzeit um 1906, früher „Haus zum ersten Mal den rechtsrheinischen Weideneck“ genannt. Vom südlichen Vorplatz der Kirche blickt Das Haus Nr. 22 mit drei Fachwerkge- Boden betraten. man auf das 1769 entstandene, neben schossen über einem massiven Erdge- dem heutigen Pfarrsaal liegende alte schoss wurde als Gasthaus erbaut und B) Brückentürme Pastorat. Im Untergeschoss beherbergt steht bereits in einer langen Tradition. (Ludendorffbrücke) es die Pfarrbibliothek und das frühere Die Ludendorffbrücke war im Zweiten Kolpingzimmer. 33. Brennerei Weltkrieg neben der Eisenbahnbrücke 23. Erker am Lehrerhaus Im Haus Nr. 20, das einzige Gebäude 35. Weihbischof in Wesel, die letzte intakte Brücke über 28. Alte Kelter auf dem Markt, das mit einer Jahreszahl Die Doppelhausanlage in der Hündels- den Rhein und wurde von den Alliierten Ein reich geschmückter Erker mit (1696) versehen ist, befindet sich seit am 7. März 1945 erobert. zweistöckiger Dachhaube ziert die Ecke Bei der Enge der Gassen wurde das gasse trägt die Jahreszahlen der Erbau- Obergeschoss der Fachwerkhäuser dem Jahr 1812 eine Brennerei, die ung 1730 und der Wiederherstellung Den Namen erhielt die Brücke im Jahr eines früher als „Lehrerhaus“ bezeich- älteste Privatbrennerei des Landes 1918. Kaiser Wilhelm II. gab der Rhein- neten Gebäudekomplexes. häufig ausgekragt, um mehr Wohnraum 1953 nach der Zerstörung im 2. Welt- zu gewinnen. Hinter dem runden Torbo- Rheinland-Pfalz, wo bis 2013 ein krieg. Im 18. Jahrhundert war das An- brücke den Namen Ludendorff-Brücke den lag der Kelterraum, in den die Wein- hervorragender Hefeschnaps gebrannt wesen Altersruhesitz des Weihbischofs. aus Dankbarkeit gegenüber dem ersten ernte gebracht wurde und von dem der wurde. Quartiermeister-General der Infanterie, Most dann in den Weinkeller kam. Erich von Ludendorff. Die Brücke wurde von 1916 bis 1918 auf Drängen der

40 Stadtrundgang Erpel Stadtrundgang Erpel 41 D) Zwergenloch Frieden. Ein Gedenkstein erinnert an die Die „Mariengrotte“ mit der Figur der erste Fahrt mit einem lenkbaren Luft- Mutter Gottes steht vor einem Eingang schiff, als ein Unwetter am 2. August eines alten Bergwerksstollens hinter der 1909 den Grafen Zeppelin zwang, über Bahn gelegen, deren Gleise einst zur der Erpeler Ley umzukehren. Ludendorffbrücke gehörten. Heute ist es eine Gedenkstätte mit Marienfigur. In diesem Stollen suchten etliche Erpe- ler während der Bombenangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf die Ludendorffbrücke Schutz. Heute ist der Zugang zu dem 130,80 m langen ehe- maligen Bergwerksstollen nicht erlaubt. G) Kasbachtalbahn Seit dem 4. April 1999 wird auf dem 8,9 km langen Abschnitt zwischen und dem Vettelschoßer Ortsteil Kalenborn durch die Eifelbahn F) Ehemalige Steffens Brauerei Verkehrsgesellschaft mbH (EVG) ein touristischer Verkehr an Wochenenden 1866 gründete Franz Wilhelm Steffens betrieben. auf dem St. Severinsberg eine Brauerei, Die Bahnstrecke ist eine der steilsten die noch heute im Privatbesitz ist. Strecken Deutschlands. Die größte Heute bietet die Brauereischänke mit Steigung beträgt 5,7%, der Höhenunter- Brauhaus, Kelterei und Colonialwarenla- schied beträgt rund 300 m. den eine besondere Eventlocation mit zahlreichen Veranstaltungen. Kasbachtalbahn E) Erpeler Ley Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH Die Erpeler Ley ist ein 191 m hoher Rheinhöller 3 · 53545 Linz am Rhein Basaltfels am Rhein und gehört neben Telefon: 02644.8090-0 dem Drachenfels zu den bekanntesten Fax: 02644.8090-28 Vulkanruinen im Mittelrheintal. E-Mail: [email protected] Auf dem Gipfelplateau befindet sich ein www.kasbachtalbahn.de hohes Holzkreuz. Es wurde 1954 in Erinnerung an die schrecklichen H) Ortsteil Orsberg Geschehnisse der beiden Weltkriege Im alten Ortskern von Orsberg steht die und zum Abschluss des Wiederaufbaus dem Hl. Josef geweihte barocke Kapelle der schwer zerstörten Gemeinde Erpel von 1708. Orsberg ist seit 1968 Ortsteil errichtet und mahnt zu dauerhaftem von Erpel.

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