TOURISMUS- UND REGIONALBERATUNG Berlin ▪ Hannover ▪ Eisenach

ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE 2030

Ergebnisbericht

Foto: Till F. Teenck - www.wikipedia.de

BTE Tourismus- und Regionalberatung

www.bte-tourismus.de

Hannover, November 2018

ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Ergebnisbericht

an die

Gemeinde Worpswede Ansprechpartner: Herr Bürgermeister Schwenke, Herr Michael Blechmann Rathaus Bauernreihe 1 27726 Worpswede

B T E Tourismus- und Regionalberatung

Stiftstr. 12 D-30159 Hannover

Tel. +49 (0)511 - 70 13 2 - 0 Fax +49 (0)511 - 70 13 2 – 99 [email protected]

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Hannover, November 2018 Inhalt ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Inhalt

1 Einleitung ...... 7

1.1 Ziele und Aufgaben des Entwicklungskonzeptes ...... 7 1.2 Vorgehensweise und Methodik ...... 8 2 Analyse und Bewertung des Status Quo ...... 10

2.1 Kunst/Kultur/Tourismus ...... 12 2.1.1 Kunst und Kultur ...... 13 2.1.2 Touristisches Angebot ...... 14 2.1.3 Touristische Nachfrage ...... 15 2.1.4 Gästestruktur und Herkunft ...... 17 2.2 Mobilität ...... 20 2.2.1 Motorisierter Individualverkehr ...... 20 2.2.2 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 22 2.2.3 Worpswede zu Fuß, Rad, Schiff oder Pferd ...... 24 2.3 Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede ...... 25 2.4 Leben und Wohnen in Worpswede ...... 29 2.4.1 Wohnen, Arbeiten und Einkaufen ...... 30 2.4.2 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung...... 30 2.4.3 Junges Worpswede ...... 31 3 SWOT-Analyse ...... 34 4 Worpswede 2030: Leitbild und Ziele ...... 37

4.1 Leitbild Worpswede 2030 ...... 37 4.2 Entwicklungsziele für die vier Handlungsfelder ...... 38 5 Handlungs- und Maßnahmenprogramm ...... 43 5.1 Kunst/Kultur/Tourismus ...... 43 5.1.1 Junge Kunst ...... 43 5.1.2 Angebote Kinder/Jugendliche ...... 49 5.1.3 Skulpturenpark auf dem Weyerberg...... 52 5.1.4 Digitalisierung/Social Media Nutzung ...... 55

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5.1.5 Die Worpsweder Musikszene ...... 57 5.1.6 Sauberkeit im Ort ...... 60 5.1.7 Weitere Ideen aus dem Entwicklungsprozess ...... 60 5.2 Mobilität ...... 61 5.2.1 Verkehrsberuhigung Worpswede ...... 62 5.2.2 Verbesserung der Parksituation ...... 69 5.2.3 Verbesserung der Fußgänger- und Radfahrersituation in Worpswede ...... 72 5.2.4 Verbesserung der Verkehrsanbindung zwischen Worpswede und , sowie zu und zwischen den Teilortschaften ...... 77 5.2.5 Weitere Projekte im Bereich Mobilität ...... 81 5.3 Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede ...... 86 5.3.1 Junges Worpswede ...... 86 5.3.2 Infrastruktur und Gewerbe ...... 88 5.3.3 Nachhaltige Wirtschaft ...... 90 5.4 Leben und Wohnen in Worpswede/Junges Worpswede ...... 93 5.4.1 Wohnen ...... 94 5.4.2 Infrastruktur und Ortsbild ...... 96 5.4.3 Kommunikation ...... 99 5.5 Hinweise für die Umsetzung ...... 103 6 Projektübersicht ...... 107 7 Fazit ...... 110 8 Quellen ...... 111

Anhang ...... 112

Abbildungen ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Abbildungen

Abb. 1 Handlungsfelder der Gemeindeentwicklung ...... 8 Abb. 2 Flyer zum Bürgerforum ...... 9 Abb. 3 Steckbrief Gemeinde Worpswede ...... 10 Abb. 4 „Worpsweder Landschaft“ um 1900 von Paula Modersohn-Becker ...... 12 Abb. 5 Tourismuskennzahlen Gemeinde Worpswede ...... 14 Abb. 6 Übernachtungszahlen Gemeinde Worpswede ...... 15 Abb. 7 Verhältnis von Tages- und Übernachtungsgästen in Worpswede ...... 16 Abb. 8 Altersstruktur der Gäste in Worpswede ...... 17 Abb. 9 Herkunft der Gäste in Worpswede ...... 18 Abb. 10 Motive für einen Besuch in Worpswede ...... 19 Abb. 11 Verkehrsanbindungen ...... 20 Abb. 12 Übersicht Ortskern Worpswede ...... 21 Abb. 13 Jugendstil-Bahnhof Worpswede ...... 22 Abb. 14 Wünsche der älteren Einwohner für die Verbesserung der Verkehrsanbindung...... 23 Abb. 15 Bergstraße in Worpswede ...... 25 Abb. 16 Beschäftigtenstruktur der Gemeinde Worpswede (2012) ...... 26 Abb. 17 Beurteilung der Einkaufsmöglichkeiten aus Sicht der Gäste ...... 27 Abb. 18 Einwohnerverteilung in der Gemeinde Worpswede ...... 29 Abb. 19 Entwicklung der über 65-Jährigen und unter 18-Jährigen bis 2030 ...... 31 Abb. 20 Altersstruktur der Bevölkerung in der Gemeinde Worpswede ...... 32 Abb. 21 Baugebiet „Hinter der Molkerei“ ...... 33 Abb. 22 Stärken-Schwächen in der Zusammenfassung ...... 34 Abb. 23 Handlungsfeldbezogene Entwicklungsziele ...... 38 Abb. 24 Ziele für das Handlungsfeld „Kunst/Kultur/Tourismus“ ...... 39 Abb. 25 Ziele für das Handlungsfeld „Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede“ ...... 40 Abb. 26 Ziele für das Handlungsfeld „Mobilität“ ...... 41 Abb. 27 Ziele für das Handlungsfeld „Leben und Wohnen/Junges Worpswede“ ...... 42

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Abb. 28 Hammehafen ...... 50 Abb. 29 Niedersachsenstein auf dem Weyerberg ...... 53 Abb. 30 Zielgruppen der Mobilität...... 61 Abb. 31 Parken in Worpswede ...... 69 Abb. 32 Leben auf der Bergstraße ...... 86 Abb. 33 Arbeitskreis Leben & Wohnen/Junges Worpswede...... 93 Abb. 34 Handlungsfeld Leben & Wohnen im Zusammenspiel mit den anderen Handlungsfeldern ...... 94 Abb. 35 Wichtige Zielgruppe: Junge Worpsweder ...... 99 Abb. 36 Beispiel WattWiki – Fotoausstellung ...... 102 Abb. 37 Projekte d. Verwaltung über d. Gemeindeentwicklungsprozess hinaus .... 106 Abb. 38 Übersicht Beleuchtungszustand + Empfehlung von Maßnahmen in Worpswede ...... 112 Abb. 39 Zeitlich gestuftes Handlungskonzept „Mobilität“ – Worpswede 2030 ...... 113

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1 Einleitung

1.1 Ziele und Aufgaben des Entwicklungskonzeptes

Worpswede hat sich vom früheren Bauerndorf im zur berühmten Künst- lerkolonie entwickelt und ist ein beliebter Tourismusort mit vielen Sehenswürdigkeiten. Damit Worpswede auch zukünftig kulturtouristisch erfolgreich ist, wurden in den letz- ten Jahren unterschiedliche Investitionen in die Modernisierung des Ortes und seiner kulturellen Highlights getätigt.

Die Gemeinde Worpswede kann sich auf den bisherigen Aktivitäten jedoch nicht „aus- ruhen“, sondern muss sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen stellen. The- men sind unter anderem die Spaltung des Ortes in Künstlerdorf und „normale Gemein- de“, die Verkehrs- und Parksituation, lange politische Entscheidungswege und zu we- nig Umsetzung von Projekten und Maßnahmen („Reden statt Handeln“) sowie fehlen- des Wir-Gefühl bei den Beteiligten.

Es hat sich gezeigt, dass eine Gemeinde wie Worpswede sich nur dann nachhaltig ent- wickeln und ihre Attraktivität steigern kann, wenn alle maßgeblichen Akteure im Rah- men einer gemeinsamen, langfristigen und von der Bevölkerung mitgetragenen Stra- tegie daran arbeiten.

Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde Worpswede beschlossen, einen Gemeinde- entwicklungsprozess durchzuführen und diesen professionell unterstützen zu lassen. Im Mittelpunkt des Prozesses steht die Zukunftsfähigkeit des Ortes: wirtschaftlich, als Künstlerdorf und Tourismusziel und im Hinblick auf die Lebensqualität für seine Ein- wohner.

Bei einem Gemeindeentwicklungskonzept handelt es sich um eine integrierte - also fach- und themenübergreifende - Planung für die Gemeinde. Im Rahmen einer Stand- ortbestimmung werden die Entwicklungspotenziale und Herausforderungen für die Gemeinde herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage werden Entwicklungsziele und Maß- nahmenvorschläge in unterschiedlichen Handlungsfeldern entwickelt. Auch wenn es sich bei der Gemeindeentwicklung an sich um eine informelle Planung ohne unmittel- bare Bindungswirkung handelt, soll das Konzept durch politischen Beschluss zu einer Richtschnur für Politik und Verwaltung werden, an der sich die künftige Entwicklung orientieren soll.

Das Entwicklungskonzept Worpswede 2030 hat folgende Funktionen:

 Zukunftskonzept für die Entwicklung der Gemeinde Worpswede: gemein- same Strategie für die nächsten 10 Jahre, umfassendes Maßnahmenprogramm für die Umsetzung

 politisch beschlussfähiger Handlungsrahmen und Handbuch für die Gemeinde zur Weiterarbeit und Konzept zur programmatischen Drittmittelförderung bei Bund und EU

 Aufbau von geeigneten Strukturen für die Zusammenarbeit und für die nach- folgende Umsetzung von Maßnahmen

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Das Konzept umfasst vier Handlungsfelder für eine integrierte Orts- und Gemeinde- entwicklung, die gemeinsam mit Akteuren und Bürgern aus der Gemeinde Worpswede erarbeitet wurden:

Abb. 1 Handlungsfelder der Gemeindeentwicklung

Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit einer Steuerungsgruppe erarbeitet (vgl. Kap. 1.2). Die Bürger von Worpswede konnten sich im Rahmen eines öffentli- chen Bürgerforums und in verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen beteiligen.

1.2 Vorgehensweise und Methodik

Die Gemeinde Worpswede beauftragte im September 2016 das Unternehmen BTE Tou- rismus- und Regionalberatung mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes und der Begleitung des Prozesses mit intensiver Einbindung von Akteuren und Bürgern der Gemeinde Worpswede. Der Gemeindeentwicklungsprozess wurde mit Leader-Mitteln gefördert.

Die Aufgaben von BTE lagen schwerpunktmäßig in der

 professionellen Moderation von Veranstaltungen und Beteiligungsprozessen

 fachlichen Begleitung und Steuerung des Entwicklungsprozesses

 „Expertenblick von außen“ (fachlicher Input, neutrale Beurteilung von Sachverhal- ten)

 Zusammenführung und Bewertung der Vorschläge und Teilergebnisse aus ver- schiedenen Prozessen der Gemeindeentwicklung

 Dokumentation der Ergebnisse im Ergebnisbericht und Kurzfassung

Als wesentliche Säulen des Entwicklungsprozesses sind herauszustellen:

 Steuerung und Organisation durch die Steuerungsgruppe

Die Steuerungsgruppe mit zehn Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen (Ge- meindeverwaltung und -rat, Tourismus, Kunst & Kultur usw.) hat den gesamten Prozess begleitet, wichtige Grundlagen moderiert erarbeitet und die unterschiedli-

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chen Veranstaltungen organisiert (Bürgerforum, Gesprächskreise, Arbeitsgruppen, Sitzungen der Steuerungsgruppe).

 Unterstützung des Prozesses durch den bereits bestehenden Gesprächs- kreis Tourismus mit Akteuren aus dem Bereich Kunst, Kultur und Tourismus

 Durchführung eines öffentlichen Bürgerforums unter dem Motto „Worpswede 2030 – lasst uns Zukunft gemeinsam gestalten“ (August 2017)

Auf dem Bürgerforum wurden Ziele und Stand des Gemeindeentwicklungskonzep- tes vorgestellt und mit den Bürgern besprochen. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Ideen zu den Handlungsfeldern entwickelt. Die Arbeitsgruppen waren Grundlage für die handlungsfeldbezogene Erarbeitung von Projekten (s. u.). Rund 140 Bürger haben an dieser Veranstaltung teilgenommen.

 Erarbeitung von Projekt- und Maßnahmenvorschlägen in vier handlungs- feldbezogenen Arbeitsgruppen (ab November 2017), unter Beteiligung von Bürgern und Akteuren aus Worpswede

Die Arbeitsgruppen wurden jeweils von einem Mitglied der Steuerungsgruppe ge- leitet und von einem engagierten Moderator aus Worpswede moderiert.

Der vorliegende Bericht dokumentiert die wesentlichen Ergebnisse des Gemeindeent- wicklungsprozesses. Der Prozess ist mit Vorlage des Konzeptes nicht abgeschlossen, sondern bleibt offen für weitere Ideen und Entwicklungen.

Abb. 2 Flyer zum Bürgerforum

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2 Analyse und Bewertung des Status Quo

Für die Analyse der aktuellen Situation in Worpswede hat BTE vorhandene Gutachten und Konzepte1 ausgewertet, Aussagen der Experten vor Ort aus den diversen Gesprä- chen und Sitzungen in Worpswede einbezogen und ausgewählte Punkte in der Ge- meinde vor Ort besichtigt.

Einen ersten Überblick gibt der kurze Steckbrief der Gemeinde (Abb. 3), anschließend erfolgt eine ausführliche Darstellung für die vier Handlungsfelder (Kapitel 2.1 bis 2.4).

Abb. 3 Steckbrief Gemeinde Worpswede

Gemeinde Worpswede

Lage  im östlichen Teil des Landkreis Osterholzes, rund 30 km nördlich von Bremen  im Teufelsmoor am Fuß der 54 m hohen Geest-Insel „Weyerberg“ Einwohner, Fläche  rund 9.300 Einwohner, davon > 50% im Ortsteil Worpswede  Fläche: 76 qkm  Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner/qkm Ortschaften Einheitsgemeinde mit acht Ortsteilen:  Worpswede (mit Bergedorf, Nordwede, Südwede, Weyerdeelen, Weyermoor, Wörpedahl und Worp- heim)  Hüttenbusch (mit Fünfhausen, Heudorf und Hütten- dorf)  Mevenstedt  Neu Sankt Jürgen  Ostersode (mit Meinershagen und Nordsode)  Schlußdorf  Überhamm  Waakhausen (mit Viehland) Geschichte  erste Besiedlung des Weyerberges um ca. 1.100 v. Chr.  erste urkundliche Erwähnung des Bauerndorfes im Jahr 1218  Moorkolonisation im 17. und 18. Jahrhundert  Gründung einer Künstlerkolonie in Worpswede 1889  Lebens- und Schaffensort zahlreicher einflussreicher Künstler (Paula Modersohn-Becker, , u.v.a.)

1 u. a.: Touristisches und kommunales Leitbild der Gemeinde Worpswede, Ergebnisse der Gästebe- fragung, ISEK für Worpswede, Masterplan Worpswede Machbarkeitsstudie, Dorfentwicklungsplan 2015-2017, Konzept „Kunst- und Kulturmeile Bergstraße Worpswede“, REK Kulturlandschaften Os- terholz, Tourismuskonzept 2020 und Masterplan Zukunft für den Landkreis

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Gemeinde Worpswede

Geschichte (Fortset-  Die heutige politische Gemeinde entstand 1974 zung) durch Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Worpswede, Waakhausen, Überhamm, Schlußdorf, Mevenstedt, Neu Sankt Jürgen, Hütten- busch und Ostersode zu einer Einheitsgemeinde. Natur und Landschaft  prägende Moorlandschaft (Hochmoorflächen des Teufelsmoores), zahlreiche Wassersysteme (Ham- me, Bäche, Kanäle)  charakteristisch: weite Ebenen, Wechsel von Wald- und Grünlandflächen und ehemaliger Torfabbau  hoher Anteil landwirtschaftlicher Flächen, geringer Anteil an Waldflächen  viele naturschutzrechtlich gesicherte Gebiete, Natur- schutzgroßprojekt Hammeniederung Tourismus  Marke „Worpswede – das Künstlerdorf“  Teil der Tourismusregion „Kulturland Teufelsmoor“  hohe Bedeutung für Tagestourismus und Kurzurlaub  Touristische Kernkompetenzen: Kunst und Kultur, Moor- und Torfkultur, Natur und Landschaft Kunst und Kultur  geprägt und bekannt durch berühmte Künstler wie Paula Moderson-Becker oder Heinrich Vogeler  lebendiges Künstlerdorf mit 130 Künstlern  reiches künstlerisches und architektonisches Erbe  Museumsverbund Worpswede: Barkenhoff, Große Kunstschau, Haus im Schluh, Worpsweder Kunsthal- le sowie weitere Museen und Ausstellungen Besonderheiten  Künstlerdorf Worpswede als touristischer Hotspot mit Museen, Cafés, Läden usw.  charakteristische Moordörfer mit findorffscher Sied- lungsstruktur  lebendige Kunst und Kultur in vielen Facetten  enge Verbindung Kunst – Kultur - Landschaft  viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele (Muse- en, Architektur, Neu-Helgoland usw.) BTE 2018

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2.1 Kunst/Kultur/Tourismus

Kunst, Kultur und Tourismus sind in Worpswede eng miteinander verbunden und prä- gen die Gemeinde. Den Rahmen dafür schafft die besondere Landschaft des Teufels- moors: „Die scheinbar endlos weite Landschaft, durchzogen von Flüssen und Kanälen, macht für Gäste aus Nah und Fern den besonderen Reiz dieser Region aus. Kein Wun- der, dass sich Künstler in Worpswede niedergelassen und diese Landschaft als Sehn- suchtsort zu Leinwand und Papier gebracht haben.“2

Worpswede hat bis in die heutige Zeit Maler, Bildhauer, Schriftsteller und andere Künstler angezogen und wurde umgekehrt von ihnen geprägt. Berühmte Persönlichkei- ten wie Paula Modersohn-Becker, , Otto Modersohn, , Bernhard Hoetger, Fritz Overbeck, Heinrich Vogeler und sind Aus- hängeschilder von Worpswede.

Abb. 4 „Worpsweder Landschaft“ um 1900 von Paula Modersohn-Becker

Quelle: Paula Modersohn-Becker, via Wikimedia Commons

Der Tourismus hat eine große Bedeutung für die Gemeinde Worpswede. Vor allem Tagesgäste und Kurzurlauber werden von der besonderen Verbindung von Kunst +

2 Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. (www.kulturland-teufelsmoor.de)

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Kultur und der Landschaft mit ihren authentischen Dörfern angezogen. Drei Viertel der im Rahmen des „Masterplans Worpswede“ befragten Besucher haben ein Museum be- sucht, mehr als die Hälfte der Besucher besuchen Galerien und Ateliers bzw. die Künstlergärten und Parks des Ortes. Wichtige touristische Themen außer Kunst und Kultur sind:

 Moor- und Naturerlebnis

 Radfahren

 Wassererlebnis

 Veranstaltungen (z. B. MusicHall)

2.1.1 Kunst und Kultur

Kunst und Kultur sind wichtiges Kapital der Gemeinde und seit fast 130 Jahren in Worpswede zu Hause. In der gesamten Gemeinde sind Kunst und Kultur prägend. Es gibt ein breites Spektrum an Kunstschaffenden - nicht nur Maler, auch bildende Kunst, Kunsthandwerk, Musiker, Literaten und Architekten – und eine bedeutsame und aktive Kunst- und Kulturszene. Markenzeichen und Leuchtturm ist das Künstlerdorf Worpswede als lebendige Künstlerkolonie mit seinen sehenswerten Bauten (Barken- hoff, Modersohn-Haus, Kaffee Worpswede usw.), Galerien, Museen, Ausstellungen usw.

Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlerkolonien ist Worpswede als Ort der Kunst lebendig geblieben. Das kulturelle Erbe wird in den vielen Museen, Galerien und Kunst- stiftungen präsentiert und mehr als 130 ortsansässige Künstler, Kunsthandwerker und internationale Gastkünstler setzen neue künstlerische Akzente.

In den letzten Jahren konnte durch den Masterplan Worpswede und andere Aktivitäten eine Aufwertung des kulturtouristischen Angebotes und eine Steigerung der Besucher- zahlen in den Worpsweder Museen erreicht werden:

 Zusammenschluss der vier Worpsweder Museen Barkenhoff, Große Kunstschau, Haus im Schluh und Worpsweder Kunsthalle zum „Worpsweder Museumsverbund“

 Erhalt und Aufwertung der baulichen Substanz: Modernisierung und Erweiterung der vier Museen, Wiederherstellung Künstlergärten, Ortskernsanierung, Kulturmei- le Bergstraße usw.

 Etablierung Besucherinformationszentrum/Tourist-Info Worpswede im Philine Vo- geler-Haus und Besucherleitsystem

 kulturtouristische Gesamtstrategie für das Künstlerdorf Worpswede, Markenent- wicklung worpswede – das künsterdorf / worpswede - die museen / worpswede – die gemeinde

 herausragende Ausstellungen und Projekte (z. B. Gemeinschaftsprojekte Vogeler 2012 und Jubiläum 2014)

Allerdings ist die Pflege des kulturellen Erbes kostenintensiv und bedarf überregionaler Unterstützung.

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2.1.2 Touristisches Angebot

Die Gemeinde Worpswede hat ein vielfältiges Beherbergungsangebot mit überwiegend kleinen und mittleren Betrieben.

Für Worpswede erfasst die Landesstatistik 10 Gastbetriebe mit rd. 430 Schlafgele- genheiten (vgl. Abb. 5). Das tatsächliche Angebot in der Gemeinde ist deutlich grö- ßer, denn die Statistik erfasst keine Klein- und Privatbetriebe mit weniger als zehn Betten.

Das Gastgeberverzeichnis für Worpswede und das Teufelsmoor führt 52 Betriebe in der Gemeinde Worpswede, davon vier Hotelbetriebe im Kernort Worpswede, vier Pen- sionen/Gasthöfe, zwei Seminarhäuser, 16 Ferienhausanbieter sowie 27 Anbieter von Ferienwohnungen, eine Jugendherberge und zwei Campingplätze. Die Betriebe bieten insgesamt rund 630 Betten sowie 45 Wohnmobilstellplätze und 65 Zeltplätze.

Bisher gibt es kein größeres Hotel mit mehr als 80 Betten. Aktuell ist ein Hotelneubau der Kategorie Vier Sterne Plus mit 100 Zimmer/200 Betten auf dem Eichenhof-Gelände in Worpswede geplant.

Abb. 5 Tourismuskennzahlen Gemeinde Worpswede (meldepflichtige Betriebe > 9 Betten)

Quelle: BTE 2018, Datengrundlage: Landesamt für Statistik Niedersachsen: Beherbergung im Reiseverkehr, Betriebe > 9 Betten (bzw. > 9 Stellplätze)

Touristische Kernkompetenzen von Worpswede sind:

 Kunst und Kultur: überregional bekannte Kunst, Worpswede als lebendige Künst- lerkolonie, Museen und Ausstellungen, zahlreiche Bau- und Gartendenkmale

 Moor- und Torfkultur: Dörfer und Land geprägt von der systematischen Koloni- sation des Teufelsmoores, Moorexpress und Torfkähne

 Natur und Landschaft: hoher Erlebniswert der renaturierten Überschwemmungs- und Hochmoorflächen, Ausblick vom Weyerberg in die Hammeniederung, Ham- mestrand als Freizeitangebot

Die Gemeinde Worpswede ist Teil der Tourismusregion „Kulturland Teufelsmoor“. Damit ist ein passender erlebbarer, kultur- und landschaftstouristischer Rahmen vor- handen.

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Das touristische Angebot wird über die Worpsweder Touristik- und Kulturmarke- ting GmbH (WTG) und regional über die Touristikagentur Teufelsmoor- Worpswede-Unterweser (TWU) vermarktet.

2.1.3 Touristische Nachfrage

Die Gemeinde Worpswede hat 2017 rd. 50.000 Übernachtungen verzeichnet (LSN 2017).3 Die Übernachtungszahlen variieren von Jahr zu Jahr recht stark (vgl. Abb. 6). Herausragende Veranstaltungen/besondere Ereignisse im Bereich Kunst und Kultur in einzelnen Jahren, die eine größere Anzahl von Gästen anziehen, führen zu auffälligen Spitzen bei den Übernachtungszahlen (z. B. Heinrich-Vogeler-Ausstellung 2012, Paula Modersohn-Becker Ausstellung in Bremen und Worpswede im Winter 2007/2008). Durch die geringe Anzahl an statistisch erfassten Betrieben führen aber auch Sondersi- tuationen, wie die Unterbringung von Flüchtlingen in der Jugendherberge 2015, zu „Ausreißern“ in der Übernachtungsstatistik.

Abb. 6 Übernachtungszahlen Gemeinde Worpswede

Quelle: BTE 2018, Datenbasis: Landesamt für Statistik Niedersachsen: Beherbergung im Rei- severkehr, Betriebe > 9 Betten (bzw. > 9 Stellplätze)

3 Hinweis: Bei den folgenden touristischen Kennzahlen für die Gemeinde Worpswede ist zu beach- ten: Die amtliche Statistik liefert zuverlässige, vergleichbare Daten (bundesweit einheitliches Ver- fahren), erfasst jedoch nur eine Teilmenge (Beherbergungsbetriebe mit mind. 10 Betten, Cam- pingplätze mit mind. 10 Stellplätzen) und unterschätzt damit die tatsächlichen Verhältnisse deut- lich. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Gastgewerbe wie in Worpswede überwiegend aus kleineren Betrieben besteht.

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Worpswede hat in der Tourismusregion eine herausragende Position. 30-40% der Übernachtungen im Landkreis Osterholz finden in der Gemeinde Worpswede statt.

Mit einer Bettenauslastung von 32% (laut Landesstatistik) liegt die Gemeinde Worpswede ungefähr im Niedersachsendurchschnitt (33%).

Die Aufenthaltsdauer der Übernachtungsgäste beträgt nach amtlicher Statistik durchschnittlich 2-3 Tage. Die Ergebnisse der Gästebefragung liegen mit durchschnitt- lich 3,4 Übernachtungen (Museumsgäste) bzw. 4,2 Übernachtungen (übrige Gäste) über diesem Wert.4

Die Tourismusintensität (Verhältnis von Übernachtungen auf 1.000 Einwohner) der Gemeinde liegt mit 5.303 Übern./1.000 EW (2017; im Jahr 2015: 5.017) leicht un- ter dem Niedersachsenmittel (rd. 5.400 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner), aber deutlich über dem Durchschnitt der Reiseregion Unterelbe-Unterweser (rd. 2.100 Übern./1.000 EW im Jahr 2015).5

Abb. 7 Verhältnis von Tages- und Übernachtungsgästen in Worpswede

Quelle: markt.forschung.kultur, Gästebefragung Worpswede 2016

4 Ein Grund dafür wird darin vermutet, dass die Aufenthaltsdauer in – in der Statistik nicht erfassten – Ferienwohnungen im Durchschnitt höher ist als in Hotels und Pensionen. Möglicherweise haben auch die Sommerferien 2016, die im Befragungszeitraum lagen, einen Einfluss auf die Befragungs- ergebnisse. 5 vgl. IHK Hannover 2016: Touristische Kennzahlen für Niedersachsen

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Tagestourismus Worpswede ist bei Tagesgästen beliebt und hat ein großes Einzugspotenzial für Tages- ausflüge. Es gibt keine validen Daten zum Tagestourismus in der Gemeinde Worpswe- de. Die Anzahl der Tagesbesucher wird im ISEK für die Gemeinde Worpswede und im Masterplan Worpswede Machbarkeitsstudie auf rund 300.000 bis 400.000 Tagesbesu- cher geschätzt. Einschätzungen der örtlichen Experten gehen eher von 200.000 Ta- gesbesuchern im Jahr aus.

2.1.4 Gästestruktur und Herkunft

Bei den Gästen handelt es sich vor allem um Tagestouristen aus Norddeutschland (v. a. Bremen, Hamburg) und Kurzurlauber. Bei der Gästebefragung 2016 betrug die durchschnittliche Anreiseentfernung der Gäste 166 km. Ein Viertel der Museumsgäste und mehr als 50% der übrigen Besucher kamen aus dem Umland (vgl. Abb. 9).

Hauptgruppe sind gebildete und wohlhabende „junge Alte“. Die Hälfte der Gäste im Ort Worpswede sind laut Gästebefragung über 60 Jahre (vgl. Abb. 8).6 Das Durchschnitts- alter der Worpsweder Gäste liegt bei 48 Jahren (Regionalmonitoring Niedersachsen, inkl. Kinder) bzw. 58 Jahren (Gästebefragung 2016, Befragte ab 12 Jahren).

Abb. 8 Altersstruktur der Gäste in Worpswede

Quelle: markt.forschung.kultur, Gästebefragung Worpswede 2016

6 Zu beachten ist, dass in der Gästebefragung erst Personen ab 12 Jahren befragt wurden und aus- schließlich im Ort Worpswede befragt wurde.

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Der Bildungsgrad der Besucher ist überdurchschnittlich: 61% der Museumsbesucher und 47% der anderen Gäste sind Akademiker (zum Vergleich: Der Anteil an Akademi- kern in Deutschland an der Gesamtbevölkerung liegt bei 16%).

Der Anteil ausländischer Gäste ist gering. Die - wenigen - ausländischen Gäste spielen als Multiplikatoren dennoch eine wichtige Rolle.

Abb. 9 Herkunft der Gäste in Worpswede

Quelle: markt.forschung.kultur, Gästebefragung Worpswede 2016

Motiv für einen Besuch in Worpswede ist vor allem die besondere Verbindung von Kunst und Kultur in Worpswede verbunden mit dem Landschaftserlebnis im Teufelsmoor (vgl. Abb. 10). Touristischer Magnet und Leuchtturm ist eindeutig das Künstlerdorf Worpswede.

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Abb. 10 Motive für einen Besuch in Worpswede

Quelle: markt.forschung.kultur, Gästebefragung Worpswede 2016

Probleme/Herausforderungen

Der Tourismus hat nicht nur positive Effekte, erist auch mit Herausforderungen für die Gemeinde verbunden, wie:

 touristische Überprägung des Kernortes Worpswede, vor allem an besucher- reichen Wochenenden

 Akzeptanzprobleme bei der Bevölkerung

 teilweise Diskrepanz zwischen Erwartungen der Gäste und tatsächlichem Angebotsniveau („Kunst oder Kitsch“)

 uneinheitliche Öffnungszeiten (fehlende Kernöffnungszeiten) . Geschäfte in der Bergstraße größtenteils montags geschlossen . Ruhetage bei den Restaurants überwiegend Mo/Di . Die Museen sind dagegen von März-Oktober montags geöffnet. Dies ist eine Besonderheit , da Museen in der Regel montags geschlossen sind. Die Museumsgäste treffen am Montag dann allerdings auf geschlossene Restaurants und Geschäfte.

 teilweise mangelnde Erreichbarkeit von POIs mit ÖPNV in den Außendör- fern

 ausbaufähige Vernetzung von touristischen und kulturellen Angeboten

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2.2 Mobilität

Mobilität umfasst,

 wie die Einwohner der Gemeinde mobil sind, d. h. zu ihrer Arbeit oder Schule ge- langen, sich in der Gemeinde zum Einkaufen, Freizeitbeschäftigungen, Arztbesu- che, Freunde treffen usw. fortbewegen.

 und wie Gäste von außerhalb nach Worpswede kommen und sich innerhalb der Gemeinde fortbewegen,

2.2.1 Motorisierter Individualverkehr

Die Gemeinde Worpswede liegt im Dreieck von drei Ballungsräumen: ca. 30 km nord- östlich von Bremen, ca. 120 km südwestlich von Hamburg und ca. 140 km nordwest- lich von Hannover. Die touristisch stark frequentierten Küstenorte des Elbe-- Dreiecks (Cuxhaven, Bremerhaven usw.) liegen rund 70 bis 100 km entfernt.

Die Gemeinde Worpswede ist über die nahe gelegenen Bundesautobahnen A 27 (Cuxhaven - Bremerhaven - Bremen – Walsrode), A 1 (Hannover – Osnabrück) und A 7 (Hamburg – Hannover) an das überregionale Straßennetz angebunden. Hauptver- kehrsstraßen von überregionaler Bedeutung laut Landes-Raumordnungsprogramm sind im Landkreis Osterholz außerdem die Bundesstraße B 74 (als Verbindung nach und Bremervörde bzw. Bremen und Anschluss der Grundzentren und Rit- terhude an das Mittelzentrum Osterholz-Scharmbeck) sowie die Landesstraße L 133 (zur Verbindung der Grundzentren und Lilienthal und Herstellung der Verbin- dung nach Bremen bzw. Tarmstedt).

Abb. 11 Verkehrsanbindungen

Quelle: Landkreis Osterholz

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Verkehrsbelastungen resultieren vor allem aus dem hohen Durchgangsverkehr (insbe- sondere LKWs), den Pendlerbewegungen (hoher Pendleranteil: 2.600 Auspendler und 1.100 Einpendler, vgl. Kap. 2.4) und dem touristischen Besucherverkehr. Von Ver- kehrs- und Parkproblemen ist maßgeblich der Kernort Worpswede mit seinen engen Dorfdurchfahrten betroffen. Der wachsende Individual- und Güterverkehr führt hier neben den Belastungen für die Anwohner (Lärm, Abgase) und Gefahrensituationen auch zu einem Attraktivitätsverlust des Erholungsorts Worpswede. Besonders betroffen sind die Kreuzungsbereiche (Music-Hall, Udo-Peters-Weg/Sophie-Böttcher-Weg, Schl- uh/Kattenpad) sowie die Einmündungsbereiche der Märkte in der Findorffstr./Oster- weder Straße.

Aktuell bildet in Worpswede die L153 (Hembergstraße/Osterweder Straße) die Hauptverkehrsachse in Nord-Süd-Richtung. Weitere Verkehrsknotenpunkte im Ortskern sind die K11 (Findorffstraße) und die K10 (Hörenberg).

Eine Ortsumgehungsstraße im Osten von Worpswede ist teilweise umgesetzt. Im Sommer 2018 wurden weitere Teilstücke fertiggestellt. Es fehlt die Weiterentwicklung der Ortsumgehung in Richtung bis zur K11 (vom Kreisel Worpshausener Straße über die Wörpedahler Straße bis zum Kreisel K11).

Die Parksituation in Worpswede ist unübersichtlich und schwierig. Die Parkmöglichkei- ten sind nicht einheitlich ausgeschildert.

Abb. 12 Übersicht Ortskern Worpswede

Quelle: Studio 37, Ortsplan Worpswede

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2.2.2 Öffentlicher Personennahverkehr

Der ÖPNV im Landkreis Osterholz ist durch die Nähe zu Bremen und die im Wesentli- chen radiale Ausrichtung auf die Hansestadt geprägt. Für den Landkreis insgesamt gilt wie für die Gemeinde Worpswede: Die Anbindung ist in den größeren Orten und dich- ter besiedelten Teilen vergleichsweise gut; in den eher ländlich geprägten, dünner besiedelten Bereichen mit dörflich geprägter Siedlungsstruktur wird die Erreichbarkeit mit ÖPNV schwieriger.

Die ÖPNV-Anbindung Worpswede – Bremen erfolgt über zwei Hauptverbindungen:

 Regionalbuslinie Worpswede – Bremen (Buslinie 670)

Die Buslinie verbindet Worpswede und Bremen ohne Umsteigen und fährt mehr- mals täglich. Die Busline 670 gehört zu den fahrgaststärksten Buslinien innerhalb des Verkehrsbundes Bremen-Niedersachsen.7

Durch die zahlreichen Haltestellen auf der Strecke ist die Fahrdauer Worpswede- Bremen mit rund einer Dreiviertelstunde allerdings sehr lang.

 Mit dem Bus zum Bahnhof Osterholz-Scharmbeck und von dort mit der Regionalbahn nach Bremen

Die für den Landkreis wichtige Schienenstrecke R 2 (Bremen Hbf - Osterholz- Scharmbeck - Bremerhaven Hbf – Cuxhaven) wird von einem Regionalexpress mit Haltepunkt in Osterholz-Scharmbeck und einer Regionalbahn mit Haltepunkten in Ritterhude, Osterholz-Scharmbeck, Oldenbüttel und Lübberstedt bedient.

Abb. 13 Jugendstil-Bahnhof Worpswede

Quelle: Alinea, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6056649

7 Landkreis Osterholz 2014/2016: REK Kulturlandschaften Osterholz

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Darüber hinaus fährt der historische Moorexpress am Wochenende und an Feiertagen (von Mai bis Oktober) von Stade aus über Worpswede zum Bremer Hauptbahnhof. Der Worpsweder Bahnhof selbst ist ein bei Besuchern beliebtes Baudenkmal: Der Jugend- stil-Bahnhof wurde 1910 vom Architekten Heinrich Vogeler entworfen, restauriert und enthält heute eine hochwertige Gastronomie.

Es gibt einen Bürgerbus der Gemeinden Grasberg und Worpswede, der den Ort Worpswede mit den benachbarten Ortschaften (Hüttenbusch, Neu St. Jürgen) und mit Grasberg verbindet.

Die ÖPNV-Verbindungen in den kleineren Ortschaften Worpswedes sind meist auf den Schülerverkehr ausgerichtet und ansonsten recht dünn. Vor allem Ältere und Jugendli- che haben durch den eingeschränkten ÖPNV Mobilitätsprobleme: So wünschen sich nach einer Befragung der Gemeinde zum „Wohnen im Alter in Worpswede“ (2011)8 mehr als die Hälfte der Befragen eine Verbesserung ihrer Mobilität durch häufigere Abfahrtzeiten des ÖPNV oder einen Bürgerbus (vgl. Abb. 14).

Abb. 14 Wünsche der älteren Einwohner für die Verbesserung der Verkehrsanbindung

Quelle: Ergebnisse der Befragung der Gemeinde Worpswede zum „Wohnen im Alter in Worpswede“ (2011)

8 Befragt wurden Einwohner und Einwohnerinnen über 50 Jahre.

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2.2.3 Worpswede zu Fuß, Rad, Schiff oder Pferd

Die Gemeinde Worpswede lässt sich am schönsten zu Fuß, mit dem Rad, Schiff oder Pferd erkunden:

 Die Region Teufelsmoor mit ihrer flachen attraktiven Landschaft ist bei Radfahrern sehr beliebt. Verschiedene Radwanderwege wie der 140 km lange Rundradwan- derweg „Weites Land“ oder der 450 km lange Radwanderweg „Vom Teufelsmooor zum Wattenmeer“ führen durch Worpswede.

 Von der Tourist-Information in der Bergstraße starten sechs ausgeschilderte Rad- touren zwischen 12 und 45 km Länge in die Umgebung. Für Fußgänger und Rad- fahrer bietet die WTG drei Rundgänge durch Worpswede (5 km langer Rundgang durch den Ort und über den Weyerberg, 4 km langer Rundgang vom Modersohn- Haus über den Schluh zur Worpsweder Kunsthalle und 15 km langen Fahrradtour durch Worpswede über den Hammeweg nach Neu-Helgoland.)

 Das Fahrgastschiff „Alma“ von Bremerhaven-Vegesack legt an ausgewählten Ter- minen am Hafen von Worpswede an. Mit Kanu, Kajak oder Ruderboot lassen sich die und das Wasserwegenetz im Teufelsmoor erkunden.9

 Es gibt verschiedene Reiterhöfe und –vereine in der Region. Das Reiten ist in Nie- dersachsen auf den meisten Wegen erlaubt.10 In Worpswede können Gäste außer- dem eine Kutsche oder einen Kremser für eine Ausflugsfahrt buchen.

Aus der hohen Verkehrsbelastung im Ort Worpswede ergibt sich in Verbindung mit Defiziten bei den Rad- und Fußwegen ein unbefriedigender Ist-Zustand: Die Situation für Fußgänger und Radfahrer ist in Worpswede oft unübersichtlich oder sogar gefähr- lich. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist es gefährlich, mit dem Fahrrad auf den Hauptstraßen zu fahren. Auch eine Querung mit dem Rad oder zu Fuß ist oft schwierig, da geeignete Übergänge fehlen. Die Fußgängerwege sind häufig schmal, es fehlt an einer Trennung von Fuß- und Radfahrerbereichen. Zudem ist die Straßenbe- leuchtung oft unzureichend. Die Wege sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkun- gen oft nur eingeschränkt geeignet.

Auch im sonstigen gemeindlichen Wegenetz bestehen Defizite (z. B. schlechte Belags- qualitäten).

9 vgl. Karte der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. „Wasserwandern im Teufelsmoor. Unterwegs auf Hamme und Wümme.“ 10 Das Reiten ist auf Fahrwegen (= befestigte oder naturfeste Wirtschaftswege, die von zweispurigen nicht geländegängigen Kraftfahrzeugen ganzjährig befahren werden können) und auf gekenn- zeichneten Reitwegen erlaubt. Reiten auf nach StVo beschilderten Radwegen ist nicht erlaubt. (vgl. NWaldLG §§ 25 und 26).

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2.3 Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede

Das Wirtschaftsleben in der Gemeinde Worpswede wird durch Kunst und Kultur so- wie eine Vielfalt klein- und mittelständischer Unternehmen geprägt und getra- gen. Es gibt in Worpswede rund 1.000 Gewerbebetriebe mit rd. 1.400 Beschäftigten und 100 Auszubildenden.11

Abb. 15 Bergstraße in Worpswede

Foto: Rüdiger Lubricht

Kennzeichen der Worpsweder Wirtschaft sind:12

 dominierender Dienstleistungssektor (vgl. Abb. 16): Mehr als 80% der Be- schäftigten sind im Dienstleistungssektor tätig (v. a. Handel, Gastgewerbe, Ge- sundheits- und Sozialwesen). Bis Ende der 90er Jahre gab es hier starke Beschäf- tigtenzuwächse, aktuell ist der Beschäftigungszweig als stabil zu bezeichnen. Nur 16% der Beschäftigten in der Gemeinde Worpswede sind im produzierenden Ge- werbe tätig (im Vergleich zu 31% in Niedersachsen insgesamt).13 Seit dem Jahr 2000 ist im produzierenden Gewerbe ein deutlich stärkerer Rückgang der Beschäf- tigtenzahlen als im Bundestrend festzustellen, der seit 2014 konsolidiert. Die größten Betriebe im produzierenden Gewerbe sind: Teekontor Ronnefeldt KG, Bauunternehmung Lütjen Gmbh & Co, Zimmerei Wahlers, Tischlerei Kück, Lütjen GmbH Toranlagen und Metallbau und Humuswerke Worpswede GmbH.14

11 Quelle: Gemeinde Worpswede 2003: Kommunales Leitbild der Gemeinde Worpswede 12 Quellen u.a.: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Stärken- Schwächen-Analyse der AG Wirtschaft im Rahmen des Entwicklungsprozesses, REK Kulturland- schaften Osterholz 2014-2020 13 Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen 14 Quelle: Gemeinde Worpswede 2018: schriftliche Mitteilung vom 22.10.2018

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 Wirtschaftsfaktor Tourismus: Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschafts- faktor in der Gemeinde Worpswede, es gibt zahlreiche Gastbetriebe und touristi- sche Einrichtungen (vgl. Kap. 2.1). Der Anteil des Tourismus am Volkseinkommen beträgt in Worpswede 3,4%.

 Landwirtschaft als wichtiger Wirtschaftssektor im Wandel: Die Landwirt- schaft der Region hat ihre historischen Ursprünge in der Moorkolonisierung und den damit verbundenen Gründungen der sog. Findorff-Siedlungen. Aber auch heu- te ist die Landwirtschaft in der Region noch ein bedeutender Wirtschaftssektor. Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist auch im Gemeindegebiet bemerk- bar. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt seit Ende der 1990er Jahre stetig. Die stärksten Verluste betreffen die traditionelle bzw. bäuerliche Landwirt- schaft, d. h. kleinere Betriebe. Eine weitere Herausforderung für die Landwirt- schaft liegt darin, dass ein bedeutender Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen naturschutzrechtlich unter Schutz stehen (Naturschutzgebiet, Natura 2000- Gebiet).

Schwerpunkt der Landwirtschaft ist der Bereich des Futterbaus, d. h. der Pro- duktionsschwerpunkt ist die Milchviehhaltung. Darüber hinaus erschließen die Landwirte zunehmend Nebenerwerbsquellen, beispielsweise im Gastgewer- be (Ferienwohnungen, Hofcafés usw.). Die Vermarktung regionaler Produkte hat in den letzten Jahren zugenommen, Beispiele sind der Worpsweder Bauern- markt und regionale Produkte wie die Kartoffelsorte „Worpsweder Perle“15.

Abb. 16 Beschäftigtenstruktur der Gemeinde Worpswede (2012)

Quelle: AG Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede 2017; Datengrundlage: Landesbetrieb für Sta- tistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen 2014

15 die allerdings in Lilienthal und nicht im Gemeindegebiet Worpswede angebaut wird.

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 Diskrepanz zwischen Kernort Worpswede und umliegenden Orten: Die Ortschaft Worpswede ist durch einen dichten Einzelhandels- und Dienstleistungs- besatz und touristische Prägung gekennzeichnet. Allein in der Bergstraße sind mehr als 50 Betriebe mit ca. 200 Beschäftigten ansässig und erwirtschaften ge- schätzte 3-4 Mio. Euro.16 Im übrigen Gemeindegebiet gibt es nur ein geringes Ein- zelhandelsangebot mit Schwerpunkt in der Nahversorgung. In einigen dörflich ge- prägten Ortschaften wie z. B. Hüttenbusch gibt es kleine Versorgungscluster (Bä- cker, Kiosk usw.), die durch Bevölkerungsverluste bedroht sind.

 Mix und Lücken der Einzelhandelsstruktur: Das Integrierte städtische Ent- wicklungs- und Wachstumskonzept (ISEK) für Worpswede stellt 2007 eine hohe Spezialisierung des Einzelhandels in Worpswede fest (starke Segmente: Glas/Por- zellan/Keramik und Uhren/Schmuck, unterdurchschnittliches Angebot in anderen Bereichen wie Nahrungs- und Genussmittel, Drogerie, Elektro, Schuhe usw.).17 Diese Situation hat sich in den letzten zehn Jahren verändert: So hat alleine der Kernort Worpswede heute über 4.000 Quadratmeter Discounterfläche (Edeka, Lidl, Aldi, Rossmann), außerdem mehrere kleinere Lebensmittelläden mit teilweise biologischem Angebot sowie sechs Bäcker (plus Backwaren im Sortiment der Dis- counter).

 Als Probleme sind vor allem Leerstände/Unternutzung von Gebäuden und teilweise fehlende Attraktivität der Geschäftsbereiche hervorzuheben. Von Seiten der Gäste wird teilweise das „zu beliebige bzw. nicht authentische“ Sortiment kritisiert (vgl. Abb. 17).

Abb. 17 Beurteilung der Einkaufsmöglichkeiten aus Sicht der Gäste

Quelle: markt.forschung.kultur/Hochschule Bremen 2016: Ergebnisse der Gästebefragung Worpswede

16 Quelle: Gemeinde Worpswede 2007: ISEK für Worpswede 17 Quelle: Gemeinde Worpswede 2007: ISEK für Worpswede

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 stabile Beschäftigtenzahlen, unterdurchschnittliche Arbeitslosenquote: Die Zahl der Beschäftigten in der Gemeinde Worpswede ist seit Ende der 90er Jah- re stabil und liegt bei 1.674 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (2016).18 Die Arbeitslosenquote ist mit 3,7% im Bundesvergleich gering (Stand September 2017 - 5,5% bundesweit), allerdings bei Jungen vergleichsweise hoch.

 überdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen: Das Kaufkraftniveau Worpswe- des ist hoch (106 Punkte, Bundesdurchschnitt = 100). Die Gemeinde Worpswede hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen innerhalb des Landkreises und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.19

 negative Pendlerbilanz: Es gibt enge Pendlerverflechtungen zum Oberzentrum und Wirtschaftsstandort Bremen. Rund 2.600 Auspendlern stehen 1.100 Einpend- lern gegenüber. Es besteht ein gewisser Mangel an geeigneten wohnortnahen Aus- bildungs- und Arbeitsplätzen.

 Eine große Herausforderung liegt für Worpswede darin, für die kommenden arbei- tenden Generationen attraktiv zu sein und Ausbildungs- und Arbeitsplätze für junge Erwachsene und entsprechende Infrastrukturen für junge Erwach- sene und Familien anbieten zu können (Baugebiete, ÖPNV-Anbindung, Schulen und Kindergärten usw.).

 Als positive Standortfaktoren hat Worpswede eine hohe Lebensqualität, die einzigartige Verbindung von Kunst, Kultur und Landschaft und der überregionale Ruf aufzuweisen.

 Worpswede verzeichnet vergleichsweise niedrige Steuereinnahmen (u. a. aufgrund unterdurchschnittlicher Einnahmen aus der Gewerbesteuer). Dies führt in Verbindung mit notwendigen Investitionen (u.a. zur Finanzierung der touristischen und musealen Infrastruktur) zu einer wachsenden Verschuldung der Gemeinde.

 Zur Belebung der Wirtschaft wurden bereits verschiedene Aktivitäten auf den Weg gebracht, unter anderem die Entwicklung der Bergstraße zur „Kunst- und Kulturmeile“20 und die Gründung der Bergstraßeninitiative. Die Bergstraßen- initiative organisierte bspw. 2018 zum zweiten Mal den „Worpsweder Frühling“ (großes Familienfest entlang der Worpsweder Bergstraße mit Ausstellern, Live- Musik und „Großem Torfkahn ziehen“). Außerdem gibt es verschiedene Unterneh- merstammtische, eine Gewerbevereinigung usw., die eigene spezifische Interessen zur Belebung ihrer Betriebe verfolgen.

18 Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen 19 Quelle: Gemeinde Worpswede 2007: ISEK für Worpswede 20 vgl. auch Konzept "Kunst- und Kulturmeile Bergstraße Worpswede" (Gfl 2003)

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2.4 Leben und Wohnen in Worpswede

Die Gemeinde Worpswede besteht aus den acht Ortsteilen Worpswede, Waakhausen, Überhamm, Schlußdorf, Mevenstedt, Neu Sankt Jürgen, Hüttenbusch und Ostersode. In der Gemeinde leben insgesamt mehr als 9.000 Einwohner (9.326 Einwohner, Stand 01.07.2017)21. Davon ist mehr als die Hälfte im Ort Worpswede ansässig (58% der Einwohner insgesamt, vgl. Abb. 18). Auch wenn Kunst und Kultur in der gesamten Gemeinde eine Rolle spielt, nimmt Worpswede als Künstlerdorf und touristischer Hot- spot eine Sonderstellung ein. Bei den kleineren Orten handelt es sich um charakteristi- sche Moordörfer mit eigener Identität und bäuerlicher Kultur. Insbesondere die Fin- dorffsiedlungen22 haben eine große kulturhistorische Bedeutung.

Abb. 18 Einwohnerverteilung in der Gemeinde Worpswede

BTE 2017 (Datengrundlage: Einwohnerzahlen am 31.12.2016, www.gemeinde-worpswede.de)

21 Landesamt für Statistik Niedersachsen 2018 22 Siedlungen der staatlichen Moorkolonisation im 18. Jh., die in den dortigen Hochmooren durch die königliche Regierung errichtet worden sind. Als erstes wurden die beiden Siedlungen Neu St. Jür- gen und Wörpedorf 1751 errichtet. Mehr Informationen: https://www.landkreis-osterholz.de/fuer- touristen/heimatpflege/kurze-geschichte-der-findorff-siedlungen

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2.4.1 Wohnen, Arbeiten und Einkaufen

Die Situation für Wohnen, Arbeiten und Einkaufen stellt sich folgendermaßen dar:

 Worpswede ist ein attraktiver und hochwertiger Wohnstandort. . gutes Image der Gemeinde . hochwertige Wohnanlagen . überdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen der Worpsweder

 Es gibt in der Gemeinde vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor.

 hoher Pendleranteil, viele Auspendler: Mehr als 80% der Worpsweder Be- schäftigten pendeln zum Arbeiten, davon mehr als ein Drittel nach Bremen.

 Der Einzelhandel konzentriert sich auf den Kernort Worpswede, insbeson- dere das Dreieck Findorffstraße / Bergstraße / Hembergstraße mit Ausläufern Rich- tung Osterweder und Osterholzer Straße. In den kleinen Ortschaften gibt es dage- gen oft nur kleine Versorgungscluster (vgl. Kap. 2.3).

 Das Ortsbild Worpswedes ist gekennzeichnet durch weitläufige ein- bis zweige- schossige Bebauung mit vielen Grünflächen und altem Baumbestand (v. a. alte Ei- chen, Buchen und Linden). Kennzeichnend sind weiterhin die birkenbestandenen Wirtschaftswege. Charakteristisch für Worpswede sind die historischen Bauernhö- fe, die einst den Ortskern bildeten, die schmalen Kopfsteinpflasterstraßen und die außergewöhnliche Architektur vieler Häuser. Worpswede hat einen großen Bestand an historischen Gebäuden unterschiedlicher Baujahre, die die Geschichte des Ortes dokumentieren und das Ortsbild maßgeblich prägen. Die Vielzahl an unterschiedli- chen Gebäudetypen bestimmt das heterogene Ortsbild und den heutigen Charakter des Ortes. Mittelpunkt des sanierten Ortskerns ist die Kunst- und Kulturmeile Bergstraße.

2.4.2 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

 viele Ältere, wenige Junge: Die Gemeinde hat einen hohen Anteil an Älteren, besonders im Kernort Worpswede. Die jungen Altersgruppen sind dagegen unter- durchschnittlich vertreten (vgl. Abb. 20). Worpswede ist beliebt als Altersruhesitz. Es sind verschiedene Einrichtungen zur Pflege alter und kranker Menschen vorhan- den (Senioren- und Pflegeheime, Betreutes Wohnen usw.). Durch den hohen Anteil älterer Menschen entstehen insbesondere an den Ort Worpswede besondere An- forderungen, zum Beispiel an die Barrierefreiheit der Infrastrukturen (vgl. Kap. 5.2.3).

 Bevölkerungsrückgang: Die Gemeinde Worpswede ist wie die meisten Regionen von der allgemeinen demografischen Entwicklung - genereller Bevölkerungsrück- gang, sinkende Kinderzahlen, zunehmender Anteil älterer Menschen, Flüchtlings- thematik – betroffen. Zwischen den Jahren 2004 und 2014 ist die Bevölkerung Worpswedes um 2,8% gesunken - und damit am stärksten von allen Gemeinden

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im Landkreis Osterholz. Bis 2030 wird eine weitere Bevölkerungsabnahme von - 2% für Worpswede prognostiziert.23

 Die Verschiebung der Altersgruppen durch die natürliche negative Bevölke- rungsentwicklung erfasst Worpswede in besonderem Maße (vgl. Abb. 19): . Bevölkerungsverluste betreffen vor allem die Unter-18-Jährigen. . Starke Zuwächse werden bei der Altersgruppe 65+ erwartet. . Veränderungen der Altersstruktur treffen vor allem kleinere, landwirtschaft- lich geprägte Ortschaften.

 Worpswede altert: Worpswede hat bereits heute das höchste Durchschnittsalter im Landkreis Osterholz. Das durchschnittliche Alter der Einwohner ist in 10 Jahren um 4,4 Jahre gestiegen (von 43,6 Jahren im Jahr 2004 auf 48 Jahre 2014). Für 2030 wird das Durchschnittsalter in der Gemeinde Worpswede laut Demografiebe- richt bei 52,2 Jahren liegen. Bevölkerungszuwächse werden vor allem bei der Al- tersgruppe 50+ und Hochbetagten verzeichnet.

Abb. 19 Entwicklung der über 65-Jährigen und unter 18-Jährigen bis 2030

Quelle: Landkreis Osterholz 2016/2014, Basisjahr 2010.

2.4.3 Junges Worpswede

Der Anteil junger Altersgruppen in Worpswede ist unterdurchschnittlich (vgl. Abb. 20). Es gibt rund 1.400 Kinder (rd. 16%) und 900 Einwohner in der Alters- gruppe 18-29 Jahre (rd. 10%) in der Gemeinde Worpswede.

23 Quellen: Landkreis Osterholz 2017: Demografiebericht für den Landkreis Osterholz 2016, Land- kreis Osterholz 2016/2014: REK Kulturlandschaften Osterholz 2014-2020

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Abb. 20 Altersstruktur der Bevölkerung in der Gemeinde Worpswede

BTE 2017, Datengrundlage: REK Kulturlandschaften Osterholz 2014-2020

Worpswede hat positive Standortfaktoren (überregionaler Ruf, hohe Lebensqualität, einzigartige Verbindung von Landschaft und Kunst, Nähe zur Hansestadt Bremen usw.). Für Familien sind weitere Faktoren wie Infrastrukturen und Angebote für Kinder und Jugendliche, verfügbares Bauland, ÖPNV-Verbindungen, Ausbildungs- und Ar- beitsplätze etc. wichtig.

Für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche hat die Gemeinde folgende Einrichtungen und Infrastrukturen zu bieten:

 Schulen und Kindergärten: . Es gibt in der Gemeinde zwei Grundschulen, in Worpswede und in Hütten- busch. Die Grundschule Worpswede ist seit Sommer 2018 Ganztagsschule. . Die Haupt- und Realschule in Worpswede wurde vor kurzem geschlossen. Mitte 2017 sind die letzten Schüler in die IGS Lilienthal/Grasberg umgezogen. Damit gibt es im Gemeindegebiet keine weiterführende Schule mehr.24 . Für Kinder im Krippen- und Vorschulalter gibt es mehrere Kindertagesein- richtungen: DRK Kindertagesstätte "Am Wurth Wald", DRK-Kindergarten und Krippe Neu St. Jürgen, Ev.-luth. Kindergarten „Kirchenmäuse“ in Worpswede, Kindergarten Hüttenbusch, Kindergarten Mevenstedt, Kindergar- ten SOS-Kinderdorf, Kindergarten Südwede, Kinderhaus Worpswede e.V. so- wie zwei Angebote für Kindertagespflege („Tagesmütter“).

 zwei Jugendtreffs („Die Scheune“ in Worpswede, Jugendtreff Hüttenbusch), Ju- gendhilfeberatung

 SOS-Kinderdorf Worpswede, Familienanaloge Wohngruppe Worpswede25

 Freizeitangebote z. B. Spielplätze, Skaterbahn, Kinder- und Jugendfeuerwehren, Kunstangebote, Music Hall, Hallenbad Worpswede, Hammestrand

 verschiedene Sportangebote (z. B. Schwimmen, Golf, Reiten, diverse Vereins- sportarten)

 Jugendherberge Worpswede

24 Eine Übersicht weiterführender Schulen im Landkreis Osterholz ist hier zu finden: www.landkreis- osterholz.de/fuer-buerger/dienstleistungen/bildung-und-arbeit/schulen-im-landkreis/ 25 vollstationäres Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche im Sinne einer sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft (www.st-theresienhaus.de/leistungen/stationaere-angebote/familienanaloge- wohngruppe-worpswede.html)

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Hemmende Faktoren für Familien sind insbesondere:  begrenztes Bauland für Familien: Die Anforderungen des Natur- und Land- schaftsschutzes erschweren die Baulandausweisung in Worpswede. Die Bauplätze im Neubaugebiet „Hinter der Molkerei“ (Ortsteil Worpswede) sind trotz hoher Bau- landpreise inzwischen vollständig veräußert.

 eine ausbaufähige ÖPNV-Verbindung insbesondere in den kleineren Ort- schaften (vgl. Kap. 2.2)

 Die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation für junge Erwachsene ist aus- baufähig. Es gibt keine weiterführende Schule in der Gemeinde und keinen Hoch- schulstandort im Landkreis Osterholz.

Gerade die ländlichen kleinen Ortschaften der Gemeinde haben es schwer, für junge Familien attraktiv zu sein.

Abb. 21 Baugebiet „Hinter der Molkerei“

Quelle: Gemeinde Worpswede

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3 SWOT-Analyse

Abb. 22 Stärken-Schwächen in der Zusammenfassung

Stärken Schwächen

Kunst, Kultur, Tourismus  bedeutender kulturtouristischer Ort  touristische Überprägung des Kernor- Norddeutschland, einzigartige Strahl- tes Worpswede vor allem an besucher- kraft reichen Wochenenden  klares Profil und Marke  ausbaufähige Angebote und Infra-  reiches künstlerisches und architek- strukturen für junge Künstler tonisches Erbe  Akzeptanzprobleme bei der Bevölke-  sehenswerte Bauten, Galerien, Muse- rung en, Ausstellungen usw.  tlw. Diskrepanz zwischen Erwar-  berühmte Künstler wie Paula Moder- tungs- und Angebotsniveau beim Ein- sohn-Becker, Heinrich Vogeler zelhandelsangebot für Gäste („Kunst  lebendiges Künstlerdorf mit rund 150 oder Kitsch“) Kunstschaffenden und Kunsthand-  aufwändige und kostenintensive werkern Pflege des kulturellen Erbes  Künstlerhäuser Worpswede  hohes Durchschnittsalter der Gäste,  Worpsweder Museumsverbund weniger junge Gäste  bedeutende Anzahl an Übernachtun-  geringer Anteil ausländischer Gäste gen und Tagesbesuchern  zu wenig Präsenz von Worpswede in  attraktives Einzugsgebiet (1,9 Millio- sozialen Medien nen Menschen leben im Umkreis von 90-  uneinheitliche Öffnungszeiten der Pkw-Stunden) touristischen Anlaufpunkte  beliebtes Tagesausflugsziel  tlw. mangelnde Erreichbarkeit von  gebildete und wohlhabende Gäste, PoIs mit ÖPNV in den Außendörfern viele Wiederholer-/Stammgäste  ausbaufähige Vernetzung von touris-  vielfältiges Beherbergungsangebot tischen und kulturellen Angeboten  staatlich anerkannter Erholungsort  tlw. Verfall der erhaltenswerten, z. T. denkmalgeschützten Bausubstanz  touristische Vermarktung über WTG und regional über TWU  „Malerlastigkeit“ im Image Worpswede, Bandbreite von Kunst und  Einbindung in Tourismusregion „Kul- Kultur nicht ausreichend bekannt turland Teufelsmoor“  Barrierefreiheit nur in Teilen vorhan- Museen auch montags geöffnet  den  erlebbare Moor- und Torfkultur (Torf- kahnfahrten, Torfschiffswerft-Museum Schlußdorf, typische Moorkaten und Hof- anlagen, …)  Wasser- und Naturerlebnisse (Moor- wanderungen, Kanufahren, usw.)  attraktive Radfahrregion  Kreativangebote für Gäste, Kunst- schule PAULA  Music Hall Worpswede, Musikszene  vielfältige Veranstaltungen  Moorexpress  Worpswede Schifffahrt (Bremen/Vege- sack – Worpswede)  Neu-Helgoland mit Badestrand, Ka- nuverleih und Wohnmobilplätzen  Hallenbad Worpswede

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Stärken Schwächen

Wirtschaft  starker Dienstleistungssektor  Diskrepanz zwischen Kernort  Strahlkraft durch Künstler- und Tou- Worpswede und umliegenden Orten rismusort Worpswede  hohe Auspendlerquote, starke wirt-  Einkommens- und Beschäftigungsef- schaftliche Abhängigkeit der Region fekte durch Übernachtungs- und Ta- von der Hansestadt Bremen als Ar- gesgäste beitsstandort der Einwohner  dichter Einzelhandels- und Dienst-  Leerstände/Unternutzung von Ge- leistungsbesatz im Ortskern bäuden  mittelständische Wirtschaft (keine  teilweise fehlende Attraktivität der Abhängigkeit von Großbetrieben) Geschäftsbereiche  stabile Beschäftigtenquote, geringe  zu beliebiges bzw. nicht authenti- Arbeitslosenquote sches Sortiment  hohe Kaufkraft je Einwohner  schlechte Nahversorgung in kleinen  Gewerbegebiet Neu St. Jürgen mit Orten Gleisanschluss  wenig produzierendes Gewerbe  gute Standortfaktoren (Image und  rel. niedrige Gewerbesteuereinnah- Bekanntheit Worpswedes, Lebensqualität, men, Überschuldung der Gemeinde Verbindung von Kunst, Kultur und Land-  ausbaubedürftige Netzversorgung schaft) (Breitband/Internet/Mobilfunk)  vorhandene Aktivitäten zur Belebung  begrenzte Verfügbarkeit an Gewerbe- der Wirtschaft: Entwicklung der Berg- flächen straße zur „Kunst- und Kulturmeile“,  fehlende wohnortnahe Arbeits- und Bergstraßeninitative Ausbildungsplätze  Strukturwandel in der Landwirtschaft  Zukunftssicherung: fehlende Angebo- te für „Worpswede-Nachwuchs“ (Baugebiete, Ausbildungsplätze, ÖPNV) Mobilität  Nähe zum Oberzentrum Bremen  Verkehrsbelastung im Ort Worpswe-  gute verkehrliche Anbindung über de (Durchgangsverkehr, Gefahrensituati- Autobahnen ( A 27, A 1) und Bundesstra- on, Lärm- und Abgasbelastung) ßen  problematische Parkraumsituation im  Buslinien von Worpswede nach Bre- Ort Worpswede men (Regional-Buslinie 670 mit täglich  unzureichende ÖPNV-Verbindung der 20 Verbindungen) und zum Bahnhof Ortschaften untereinander Osterholz-Scharmbeck  Ausrichtung des ÖPNVs auf Schüler-  Schienenanbindung über Moorex- verkehr press (touristische Nutzung am Wochen-  lange Fahrzeit der Buslinie 670 nach ende und Feiertagen) Bremen  Bürgerbus Grasberg-Worpswede  Mobilitätsprobleme für Jugendliche  Radwanderwege in der Region Teu- und Ältere felsmoor, Radrouten von Worpswede  verbesserungsbedürftiges Radwege- aus netz in Worpswede (v. a. entlang der  Rundgänge durch Worpswede Hauptstraßen)  Fahrgastschifffahrt  zu wenige gesicherte Fußgänger-  Wasserwandern auf der Hamme und überquerungen, teilweise schmale den Teufelsmoor- Fußgängerwege Wasserwanderwegen  teilweise unzureichende Straßenbe-  Reitmöglichkeiten leuchtung  Defizite im gemeindlichen Wegenetz  tlw. Barrieren für mobilitätseinge- schränkte Menschen

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Ergebnisbericht ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Stärken Schwächen

Leben und Wohnen  attraktiver und hochwertiger Wohn-  Diskrepanz zwischen Kernort standort Worpswede und kleinen Ortschaften  gutes Image der Gemeinde, positive der Gemeinde Standortfaktoren  keine weiterführende Schule mehr im  einzigartige Verbindung von Land- Gemeindegebiet schaft und Kunst  kein eigener Hochschulstandort im  besondere Atmosphäre („Künstler- Landkreis Osterholz flair“)  Bevölkerungsrückgang, Verschiebung  Nähe zur Hansestadt Bremen der Altersgruppe  beliebter Altersruhesitz  wenige Jüngere, hohes Durch-  zahlreiche Baudenkmale, Altbaumbe- schnittsalter der Bevölkerung stand und schöne historische Gärten  Gefahr der Überalterung im Alten Ortskern von Worpswede  begrenztes Bauland für Familien  attraktive Einzelgebäude und histori-  fehlende Treffpunkte für Jung und Alt sche Ensembles  kaum sozialer Wohnungsbau  unverbaute Landschaft mit authenti-  wenige Mietwohnungen, gerade auch schen Dörfern günstige für junge Personen  ausreichend Kinderbetreuung im  tlw. Barrieren für Menschen mit Mobi- vorschulischen Bereich litätseinschränkungen (z. B. fehlende  zwei Jugendtreffs, Freizeit- und barrierefreie Toiletten) Sportangebote  städtebauliche Defizite im alten Orts-  Einrichtungen zur Pflege und Betreu- kern von Worpswede ung alter und kranker Menschen  Verkehrsbelastung, Parkplatzmangel  sehr lebendige Dorfgemeinschaften im Kernort Worpswede, tlw. unat- über Heimatvereine, Feuerwehren usw. traktive Straßenraumgestaltung  Initiativen zum Erhalt lebendiger  schlechte ÖPNV-Anbindung in kleinen Ortschaften über Erstellung von Außen- Orten bereichssatzungen  Unternutzung/Leerstände von ehe- mals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz  viele Auspendler

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4 Worpswede 2030: Leitbild und Ziele

Das Leitbild für die Gemeinde Worpswede wurde auf Basis des vorhandenen kommu- nalen Leitbildes von 2003 und des touristischen Leitbildes von 2004 entwickelt und der Steuerungsgruppe sowie auf dem Bürgerforum im August 2017 vorgestellt.

4.1 Leitbild Worpswede 2030

Wir sind...

 eine Gemeinde mit einzigartigem künstlerischen Erbe geprägt durch Bildende Kunst und Kunsthandwerk sowie das künstlerische Schaffen von Musikern, Litera- ten und Architekten

 eine Gemeinde mit einzigartiger historischer Landschaft geprägt durch cha- rakteristische Moordörfer mit ihrer findorffschen Siedlungsstruktur

 touristischer Hotspot und Leuchtturm als Künstlerdorf Worpswede mit klarem Profil und Marke mit den touristischen Kernkompetenzen Kunst und Kultur, Moor- und Torfkultur und Natur und Landschaft

 attraktiver und hochwertiger Wohnstandort mit gutem Image, hochwertigen Wohnanlagen

 attraktiver Wirtschaftsstandort mit fast 1.000 Gewerbebetrieben mit einem ausgesprochen vielfältigem Spektrum an in Worpswede produzierten Waren und Dienstleistungen, das weit über den touristischen Sektor hinausgeht

Wir wollen…

 historische Wurzeln bewahren und für eine attraktive und lebendige Ge- meinde beständig weiterentwickeln

 Lebensqualität der Gemeinde erhalten und verbessern

 Eigenständigkeit und gleiche Ent- wicklungschancen für alle Ortschaften in der Gemeinde wahren

 ein ausgewogenes Verhältnis von jungen und älteren Bürgern sichern

 Bürgerbeteiligung und bürgerschaft- liches Engagement fördern

 die einzigartige Verbindung von Kunst, Kultur und Landschaft bewahren Foto: Trueffelpix - Fotolia

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 Attraktivität der Gemeinde für unsere Gäste erhalten und steigern

 die Gemeindefinanzen konsolidieren

 Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft mit seinen Unternehmen fördern

4.2 Entwicklungsziele für die vier Handlungsfelder

Das Leitbild wird in Entwicklungszielen für die vier Handlungsfelder konkretisiert und verankert. Diese Ziele werden in den vorgeschlagenen Projekten und Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern (vgl. Handlungsprogramm Kap. 5) umgesetzt.

Abb. 23 Handlungsfeldbezogene Entwicklungsziele

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Abb. 24 Ziele für das Handlungsfeld „Kunst/Kultur/Tourismus“

. Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft

. Bewahrung/Weiterentwicklung des künstlerischen Erbes

. Bewahrung/Ausbau der touristischen Entwicklungspotenziale, Steigerung der touristischen Attraktivität, qualitative Entwicklung

. Landschafts- und Siedlungsstruktur erhalten und erlebbar machen

. Erschließung neuer Gästegruppen

. Kunst und Kultur in der gesamten Gemeinde erschließen

. Kooperation und Vernetzung von touristischen Angeboten stärken

. Verbesserung der Mobilität der Gäste besonders im ländlichen Raum

. Verkehrs- und Besucherlenkung im Ortszentrum Worpswede

Foto: Rüdiger Lubricht

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Abb. 25 Ziele für das Handlungsfeld „Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede“

. Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft . größtmögliche Zahl von wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsplätzen . Erhalt und Entwicklung der vorhandenen Betriebe . Standortfaktoren nutzen, um die Gemeinde auch für Betriebe und Unter- nehmen außerhalb des Tourismussektors interessant zu machen . besonders gute Voraussetzungen für kleine und mittlere Betriebe der Be- reiche Handwerk und Dienstleistungen schaffen und in ihrer Zukunftsfähig- keit unterstützten . Ansiedlungswillige Betriebe durch Kommunalverwaltung, Kommunalpoli- tik und Fachkompetenzen sonstiger Bürgerinnen und Bürger unterstützen

. Erhalt der Landwirtschaft . Erhalt bäuerlicher Betriebe sichern durch alternative Produkte und Ver- marktungsformen und Erleichterungen bei der Umnutzung bisher aus- schließlich landwirtschaftlich genutzter Gebäude und Flächen

Foto: Gemeinde Worpswede

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Abb. 26 Ziele für das Handlungsfeld „Mobilität“

. Verkehrsberuhigung im Ort Worpswede ermöglichen . Reduzierung Durchgangsverkehr (insbesondere LKW) . Geschwindigkeitsbegrenzung . Verkehrsführung in der Bergstraße verbessern . bedarfsgerechte Umgestaltung der L 153 und der K 11

. bedarfsgerechtes Parkraumordnungssystem gestalten

. ÖPNV verbessern

. Ausbau der Fuß- und Radwege: mehr Fußgänger und Radfahrer, weniger Autos

. barrierefreie Mobilität verbessern

. Straßenräume attraktiver gestalten, besonderes Ortsbild erhalten, Ortsein- gänge verbessern

Foto: Gemeinde Worpswede

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Abb. 27 Ziele für das Handlungsfeld „Leben und Wohnen/Junges Worpswede“

. Abwanderung von Bürgerinnen und Bürgern soll entgegenwirkt werden und Zuzug vor allem von jungen Familien soll ermöglicht und gefördert werden. Eine hohe Lebensqualität soll gesichert werden . Verfügbarkeit von preisgünstigem Bauland für junge Familien durch Um- setzung geeigneter Konzepte in den nächsten Jahren . Qualität der sozialen Infrastruktur weiter verbessern . Qualität und Attraktivität von Kindergärten weiter verbessern, Schul- standorte erhalten und außerschulischen Bildungs- und Ausbildungsan- geboten Rechnung tragen, sinnvolle Freizeitangebote für Jugendliche er- halten u. absichern, vereinsgebundene und offene Jugendarbeit fördern . Kunst für Kinder zugänglich machen . Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden (Wohnen, Mobilität, Barri- erefreiheit) und Wissen und Fähigkeiten älterer Menschen stärker nutzen . Dorferneuerungsprogramme mit ihren Zielkonzepten weiterverfolgen . Generationsübergreifende Verbands- und Vereinsstrukturen und ehren- amtliches, bürgerschaftliches Engagement fördern . ÖPNV-Konzepte stärken

Foto: Rüdiger Lubricht

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5 Handlungs- und Maßnahmenprogramm

Das Handlungs- und Maßnahmenprogramm umfasst die in den Arbeitsgruppen „Kunst/Kultur/Tourismus“, „Mobilität“, „Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede“ und „Le- ben und Wohnen in Worpswede“ erarbeiteten Projekt- und Maßnahmenvorschläge.

Insgesamt enthält das Handlungsprogramm 56 Projekte, die in Steckbriefen beschrie- ben sind.

5.1 Kunst/Kultur/Tourismus

Im Handlungsfeld Kunst/Kultur/Tourismus wurden folgende Themen als vorrangig für die Gemeindeentwicklung herausgearbeitet:

 Junge Kunst

 Angebote Kinder/Jugendliche

 Skulpturenpark auf dem Weyerberg

 Digitalisierung/Social Media Nutzung

 die Worpsweder Musikszene

 Sauberkeit im Ort

Zu jedem Thema hat die AG Kunst/Kultur/Tourismus eine eigene (Unter-) Arbeitsgrup- pe gebildet. Jede Arbeitsgruppe hat zunächst die Situation und die Ziele für das jewei- lige Thema definiert und dann konkrete Projektideen entwickelt. Für die Umsetzung im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprozesses wurden insgesamt sieben Projekte aus- gewählt und weiterentwickelt (vgl. Projektsteckbriefe K1 bis K7).

5.1.1 Junge Kunst ZIELE: Junge Künstler dauerhaft ansiedeln  Wir wollen junge Künstler ansiedeln!

 Biotop für junge Kunst

 Schule: Flexibel, multiple, wohnen + arbeiten?

 Wohnraum: Höfe, Räume nutzen

 Stipendium

 Austausch mit Kunsthochschulen

 Wohnraumakquise, Patenschaften, demographischer Wandel

 Termin für Begehung

 Austausch mit Kunsthochschulen

 Künstler Salon

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Junge Kunst ist ein wichtiges Thema für Worpswede. Zeitgenössische Kunst soll mehr in den Fokus gestellt und ein attraktives Umfeld geschaffen werden, damit junge Künstler nach Worpswede kommen und bleiben.

Primäres Ziel soll sein, für junge Künstler unabhängig von der Art ihres Schaffens Worpswede zu einer attraktiven Alternative bei der Wahl des Standortes zu machen und aus diesem Ansatz heraus als Basis eine gute und vielseitige Infrastruktur zu schaffen, welche die in den Zielen aufgeführten Punkte berücksichtigt.

Der Zugang und die Ansprache potenzieller Interessenten erscheint dabei kein Problem zu sein, vielmehr die Schaffung einer wahrnehmbaren Attraktivität oder auch Beson- derheit, die Worpswede überhaupt erst als Alternative visibel macht.

Den „Spirit“, den die „alten“ Künstler in Worpswede erfahren haben und der sie immer wieder in den Ort geführt hat, lässt sich nicht ohne weiteres auf die heutige Zeit über- tragen, soll dabei aber auch nicht ganz vernachlässigt werden. Die Landschaft mit ihrer Weite, die Natur etc. wirkt auch heute noch anziehend und stimulierend.

In diesem Zusammenhang könnten Themen wie Kontrast zum schnellen Stadtleben (Entschleunigung), Loslösung vom gängigen Kulturbetrieb, „kurze Wege - schnelle Entscheidungen“ oder auch ein intaktes kleines Netzwerk Ansatzpunkte bei der Kon- zeption und Pluspunkte sein.26

Als Themen für die Attraktivitätssteigerung für die Junge Kunst wurden von der AG Junge Kunst herausgearbeitet:

 Infrastrukturen für junge Künstler schaffen . günstiges und passendes Angebot an Essen, z. B Sandwich-Laden, Design- buchläden, Begegnungsstätten

 Bezahlbare Wohnräume schaffen . temporäre Angebote schaffen . Ansätze wie WGs . „MiniLiving“-Konzepte . Mehrgenerationen-Ansatz . usw.

 Bezahlbare Arbeitsräume schaffen, Atelierangebot . Künstlerlabs . Teilung von zu nutzendem Raum . Künstlerkollektiv . Mitnutzung des Schulgebäudes als konkrete Möglichkeit . usw.

26 Quelle: Protokoll der Arbeitsgruppe „Junge Kunst“ zur AG Kunst, Kultur und Tourismus.

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 Ausstellungsflächen für Künstler . vgl. mit den Konzepten wie im Citylab . Shared Space-Lösungen etablieren . Leerstände nutzen (Ladenlokale etc.) . Mitnutzung des Schulgebäudes  Kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Museen . „Ecke“ für eine ständige Ausstellungsmöglichkeit

 Im Ort eine Kultur der Wertschätzung für Künstler schaffen, Forum für den Austausch mit interessierten Einwohnern . Übernahme von Patenschaften . regelmäßige Veranstaltungen (z. B. immer am 1. Samstag im Monat bei an- sässigen Unternehmen) . Künstlerischer Salon (privater Rahmen)

 Käuferplattformen schaffen . Verkaufsmesse für junge Kunst etablieren, z. B. im Rahmen der offenen Ate- liers oder auch separat . in Kombination mit virtuellen Marktangeboten . Auktionen . feste Rubrik in den Medien „Heute stellen wir vor ...“ . usw.

 Forum für Erfahrungsaustausch mit anderen Künstlern . aus Worpswede und um zu (z. B. Kunsthochschulen im Umfeld, Bremer Kunstvereine) . andere noch aktive Künstlerkolonien . Die „Kunst-Szene“ einer Stadt oder Ausrichtung nach Worpswede einladen

Hinweis: Die „Künstlerhäuser“ wurden bei der Ideensammlung nur am Rande berück- sichtigt, da es hier eine neue Leitung gibt und eine neue konzeptionelle Ausrichtung in Vorbereitung ist. Ein „Andocken“, Zusammenarbeiten und Austauschen in späteren Phasen wird von der Arbeitsgruppe als notwendig und wichtig beurteilt.

Aus der Themensammlung wurden drei konkrete Projekte herausgearbeitet (vgl. Pro- jektsteckbriefe K 1 bis K 3):

 Junge Künstler – Basis schaffen

 Kreativ Symposium - Neues Format

 Verkaufsmesse „Junge Kunst“

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Projekt K 1 Junge Künstler“ - Basis schaffen (Bezug K2 und K3) Ziele des Projekts  temporäre und langfristige Ansiedlung junger Kunst und Künstler  Aufpolieren und Relaunch des Images „Künstlerdorf“ für die neuen Zielgruppen  attraktiv machen auch für ein jüngeres Publikum  über ein Survey muss die Basis geschaffen werden (Anforderungen/ Voraussetzungen?, Themen? etc.) Aktueller Stand  Künstlerhäuser und die damit verbundenen Erfahrun- gen und Feedbacks  Input aus dem Kunstzentrum Paula in Verbindung mit der Hochschule Ottersberg  Erfahrungen im Rahmen von „Kaleidoskop Worpswede“ mit jungen Künstlern und den am Konzept beteiligten Hochschulen Offene Punkte Befragung in der Zielgruppe zur Klärung der Fragen:  Was macht einen Ort attraktiv/kritische Faktoren?  Was sind die „angesagten“ und relevanten Themen und Kriterien?  generelle Ansprache der Zielgruppe  Was sind die Foren für die Ansprache?  Wer hat die Federführung?  Wann wird gestartet? Beteiligte  zu gründende Projektgruppe mit der Kunsthochschule Ottersberg  Paula  Künstlerhäuser  Museumsverbund  Gemeinde  WTG  Vertreter der zeitgenössischen Szene Erste Ideen und Vorschlä-  siehe Steckbrief K2 und K3 ge  Workshop mit Studenten/Basis  Recherche  Entwicklung des Surveys auf Grundlage der neuen Er- kenntnisse  Gesprächsrunden im Rahmen von „Kaleidoskop Worpswede“ Verknüpfung zu anderen siehe Steckbriefe K2 und K3 Themen/Handlungsfeldern Priorität sehr hoch, da es die Basis für die weitere Vorgehensweise bildet Umsetzbarkeit (Aufwand, realisierbar, auch zeitnah zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung  Bildung einer übergeordneten AG, die beide Themen im (Termine, Zuständigkeiten Blick hat Kosten/Finanzierung, Risiken,  Kooperationen für die Workshops und den Survey Arbeitsschritte)  Konzeption und Design des Surveys  Auswertung der Ergebnisse und Validierung  Ableitungen für die beiden Projekte

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Projekt K 2 Kreativ Symposium - Neues Format Ziele des Projekts "Schaffung einer Plattform für junge Künstler" und "Worpswede für junge Kunst attraktiv machen" mit dem langfristigen Ziel, junge Künstler auch in Worpswede tem- porär und langfristig anzusiedeln und über diesen Weg soll auch ein jüngeres Publikum adressiert werden. Aktueller Stand  Künstlertreff  Kreativtreff Paula  Künstlerhäuser  Hochschule Ottersberg  HfK Bremen  Kunsthandwerker (Austausch)  TdKHW  „Kaleidoskop Worpswede“ Offene Punkte  Konzepterstellung  im Vorfeld Erhebung in der Zielgruppe, Örtlichkeit, Fi- nanzierung  Attraktivität - Treffen des Zeitgeistes  Verantwortlichkeit  Win-Win-Situation für alle Beteiligten (Worpsweder Künstler und neue junge Künstler) Beteiligte  Künstlerhäuser  zeitgenössische Künstler  Gemeinde  WTG  Museumsverbund  private Galerien  Stiftungen  Hochschule Ottersberg  zu gründende Projektgruppe Erste Ideen und Vorschlä-  Orte: Bötjersche Scheune, Schule in der Wurth, Künst- ge lerhäuser/Forum, Altes Rathaus, Paula  Auftaktveranstaltung mit Rahmenprogramm und Durchführung (5-7 Tage)  begleitende Dokumentation als Anreiz zur Teilnah- me/Plattform für Künstler (das Symposium soll doku- mentiert werden und über die Teilnehmer werden kurze filmische Steckbriefe erstellt)  geeignete Sponsoren screenen z. B. Bayer Kulturstif- tung etc. Verknüpfung zu anderen  Musik Themen/Handlungsfeldern  Social Media Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  zeitliche und rechtliche Perspektiven prüfen zeitliche Perspektive, Enga-  Zwischennutzung der „Schule Auf der Wurth“ prüfen, gement) vgl. Konzept der Zwischenzeit Zentrale Bremen  Nutzung des Forums (Künstlerhäuser)  Gründung einer Projektgruppe „Junge Kunst“ realisier- bar? Konkrete Umsetzung  Antragstellung an Gemeinde bzgl. der Nutzung von (Termine, Zuständigkeiten Räumlichkeiten in der Schule Kosten/Finanzierung, Risiken,  Gespräche mit den Künstlerhäusern (Konzept und Fo- Arbeitsschritte) rum)  Konzept ausarbeiten auf Grundlage der Ergebnisse aus der Befragung  Projektpapier formulieren (kurz) für erste Gespräche mit potenziellen Sponsoren  Ziel 2020 für die Auftaktveranstaltung  begleitendes Doku- Filmkonzeptprojekt definieren

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Projekt K 2 Kreativ Symposium - Neues Format  Aufbau einer Projektgruppe „Junge Kunst“, um einen Überblick über Trends und Themen in der zeitgenössi- schen Kunst zu haben

Projekt K 3 Verkaufsmesse „Junge Kunst“ Ziele des Projekts  Durchführung einer Verkaufsmesse für „Junge, (zeitge- nössische und internationale) Kunst“  Worpswede über die Kunst jung werden lassen (Touris- ten wie auch Künstler)  weiteres Ziel: regelmäßige Durchführung, „Kunst- Shopping“ (vgl. Kunsthandwerker) Bsp: ARTmART Wien: 2500 Werke von 250 Künstlern zum Festpreis von 80,- €: „schauen, tauschen, kennen- lernen – und kaufen!“ Aktueller Stand  keine vergleichbare Veranstaltung in Worpswede für junge Künstler, nur im Rahmen der „Offenen Ateliers“, Galerieausstellungen oder RAW-Messeveranstaltung im Fotobereich Offene Punkte  Trägerschaft  Marktsondierung bzw. Analyse  Vorlaufzeiten  Einbindung in die Planung des Museumsverbundes und der WTG (zeitlich und inhaltlich) Beteiligte  Künstlerhäuser  Hochschulen im Umkreis  zeitgenössische Künstler in Worpswede/ Bremen  Kunstvereine  Gemeinde  Museumsverbund  Galerien  Stiftungen  EuroArt Erste Ideen und Vorschlä-  übergeordnetes Motto definieren ge  Bötjersche Scheune mit kleinen, einheitlichen Ver- kaufsbuchten, Vorstellung der Teilnehmer über einen Medienpartner  Finanzierung über Patenschaften je Aussteller/Künstler (max. 30-35 Jahre)  Durchführung mit Hilfe der bestehenden Kunstvereine oder anderer Worpsweder Organisationen  Rahmenprogramm, welches einen 2-3 tägigen Aufent- halt attraktiv machen könnte  erster Termin Herbst 2020 (oder früher, in Abhängig- keit von bereits geplanten Terminen) Verknüpfung zu anderen  Musik Themen/Handlungsfeldern  Wirtschaft Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Bildung einer AG „Aktuelle Kunst“ (Fachliches Know- zeitliche Perspektive, Enga- How bzgl. der Aktualität und Auswahl der Plattformen gement) für die Akquise ist Voraussetzung) Konkrete Umsetzung  Grobkonzept erarbeiten (Termine, Zuständigkeiten  Terminierung Kosten/Finanzierung, Risiken,  erste Gespräche mit den Kunsthochschulen, Analyse Arbeitsschritte) vergleichbarer Veranstaltungen (Benchmark)  Konzeption  Durchführungspartner gewinnen

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5.1.2 Angebote Kinder/Jugendliche ZIELE: Angebote für Familien entwickeln und „besser“ sichtbar machen  Worpsweder Kinder und Jugendliche für ihren Ort begeistern

 Kinder/Jugendliche zum „Botschafter“ für Worpswede machen

 Familien, die Worpswede besuchen, über Angebote gut informieren

 Bindung Urlaubsort Worpswede: . Familien besuchen häufig den Urlaubsort ihrer Kindheit . Sicherung Urlaubsort Worpswede . Urlaubserlebnis für die ganze Familie . Positive Emotionen, wenn alle zufrieden/begeistert sind . Wie kann ich die touristischen Bedürfnisse aller Familienmitglieder befriedi- gen? . Wie kann ich Angebote modifizieren für alle Familienmitglieder in ihrem Al- tersspektrum?

Der demografische Wandel mit immer mehr älteren Menschen bestimmt auch die Ein- wohnerstruktur und die Tourismusentwicklung in Worpswede. Die Attraktivitätssteige- rung für junge Menschen und Familien nimmt daher eine wichtige Aufgabe in Worpswedes Zukunft ein. Es darf dabei nicht nur um Bürger, sondern muss auch um Gäste der Gemeinde gehen. Warum? Bürger, potenzielle Neubürger und Gäste orien- tieren sich an ihrer Entscheidung für einen Wohn- oder Urlaubsort an ihren Bedürfnis- sen – Angebote und Infrastruktur müssen zu ihren Wünschen passen. Ein Bürger ist gleichzeitig auch ein „Botschafter“ für seinen Ort. Er trägt sowohl positive und negative Einstellungen nach außen. Ein Gast berichtet in seinem Umfeld von seiner Reise: Be- richte von Bekannten und Verwandten sind mit die wichtigste Entscheidung für den Urlaubsort. Positive Berichte können also in beiden Fällen Besuche o.ä. nach sich zie- hen. Die Begriffe „Bürger“ und „Gäste“ müssen dabei auch die junge Generation um- fassen. In vielen Urlaubsorten zeigt sich, dass die Kinder von einst die Touristen von heute sind, die nun wiederum mit ihren Kindern eigene Erinnerung von früher teilen möchten. Dies fällt auch bei vielen jungen Familien in Worpswede auf. Zahlreiche Worpswede kommen im erwachsenen Alter mit ihren jungen Familien zurück. Die Aus- gestaltung des Angebots in diesem Bereich kommt in vielen Fällen somit beiden Ziel- gruppen zu Gute.27

Folgende Arbeitsschritte werden vorgeschlagen, um Worpswede für Kinder und Ju- gendliche attraktiver zu gestalten:

 Erfassung der örtlichen Angebotsstruktur . z. B. Sportvereine, Schwimmbad, Kunstschule Paula, Museale Angebote für Kinder und Jugendliche, Spielplätze, Hammestrand, Skaterbahn, Gästefüh- rungen für Kinder, Reitangebote, Paddeln, Geocaching

27 Quelle: Protokoll der Arbeitsgruppe „Angebote für Kinder und Jugendliche“ zur AG Kunst, Kultur und Tourismus vom 7.12.2017.

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Abb. 28 Hammehafen

Quelle: Gemeinde Worpswede

 Bewertung der örtlichen Angebotsstruktur . Welche Angebote richten sich an alle Kinder und Jugendliche? Welche Ange- bote richten sich nur an Einwohner/nur an Touristen? Kann man diese Ange- bote für beide Zielgruppen ausbauen? . Wie ist der Zustand von Einrichtungen wie bspw. der Skaterbahn? Sind die Angebote überhaupt attraktiv und werden genutzt? Was kann wie erweitert und interessanter gemacht werden? Wie zugänglich sind die Angebote? Wie wird über sie informiert? Welche Angebote eignen sich für welche Altersklas- sen?

 Ideensammlung für interessante Angebote . z. B. Ausbau von Geocaching, Einsatz von neuen Medien, Nutzung des Smartphones (Bsp. Pokemon-App), Kindercafé, Vater-Kind-Angebote, Aktio- nen mit den Gebrüdern Jehn, Kinderführung mit Eisessen, Naturangebote . Wichtig: Kinder und Jugendliche sollten bei der Neuentwicklung unbedingt einbezogen werden, um nicht „vorbei zu planen“. Dies könnte über die Kin- dergärten, Schulen, Jugendzentrum Scheune und vielleicht auch unter Mitar- beit der Jugendherberge geschehen.

 Klärung der Möglichkeiten der Umsetzung . Zu klären sind bspw. Angebotsanbieter, Entwicklungskosten, ggf. Versiche- rungsfragen.

Der Projektsteckbrief „Angebote Kinder/Jugendliche“ umfasst unterschiedliche Ideen für die Umsetzung, bspw. einen Familienreiseführer Worpswede/Teufelsmoor, eine Worpswede App für Jugendliche und den Aufbau von Kooperationen mit Schulen28.

28 Kindergärten und Schulen können Kinder mit interessanten Projekten ihre Region/ihren Ort näher bringen und mit örtlichen Institutionen und Vereinen Kooperationen eingehen. Im Zuge der Um- wandlung der Grundschule zu einer Ganztagsschule in diesem Jahr bieten sich hier für Nachmit- tagsangebote Möglichkeiten an – vom Sportverein bis zur Museumslandschaft. Kinder über 10 Jah- ren sind allerdings im schulischen Rahmen aufgrund der Entfernung der weiterführenden Schulen kaum erreichbar.

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Projekt K 4 Angebote Kinder/Jugendliche

Ziele des Projekts  Worpswede als Lebensort für Familien attraktiv machen  konkrete Angebote für Touristen entwickeln Aktueller Stand  Es gibt Angebote für Familien mit Kindern, allerdings müssen sie sich mühsam einzeln zusammen gesucht werden. Z. B.: JiM – Junge Kunst im Museum, PAULA, Bonschen Manufaktur etc.  nicht klar, was kann alles mit Kindern genutzt werden bzw. wie, z. B. gibt es Kinder Schwimmwesten etc.?  kostenfreier Eintritt für Kinder ins Museum (Museums- verbund) Offene Punkte Bestandsaufnahme Beteiligte  Silke Schröter  Imke Schumacher-Reichert  Thorsten Milenz Erste Ideen und Vorschlä-  Reiseführer für Familien29 ge  Tourismusumfrage vom Landkreis auswerten  Worpswede APP für Jugendliche  Kooperation mit der Schule eingehen (ab Sommer Ganztagsschule)  Sondernewsletter der WTG zum Thema „Worpswede mit Kindern – na klar!“. Diese erste Zusammenstellung kann mehrfach genutzt werden, d.h. Basis für Reisefüh- rer, Inhalte Website, jährliche Publikation, Pressemel- dungen, Social Media Nutzung  Angebote bündeln und auffindbar machen  Worpsweder Kinder für „ihren“ Ort begeistern - Bot- schafter für Worpswede  Urlaubserlebnis für die ganze Familie schaffen. Kinder besuchen als Erwachsene mit eigenen Kindern häufig die Orte ihrer Kindheit  Kinder- und Jugendarchiv Verknüpfung zu anderen Leben und Wohnen, Kunst, Kultur und Tourismus Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Bestandsaufnahme noch in 2018 zeitliche Perspektive, Enga-  Gespräch mit Autorin für Familienreiseführer wieder gement) aufnehmen Konkrete Umsetzung  Verantwortlichen / Projektmanager bestimmen (Termine, Zuständigkeiten  Verlag für den Reiseführer finden Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte) Bewertung/Empfehlung  Worpswede hat schon jetzt einiges zu bieten. Es muss zunächst eine Bestandsaufnahme erfolgen. Daraus ab- geleitet, können sich neue Produkte/Angebote entwi- ckeln

29 Ein Reiseführer für die Region Worpswede/Teufelsmoor für Kinder und Jugendliche ist in Planung. Dazu haben Thorsten Milenz (Geschäftsführung TWU) und Imke Schumacher-Reichert (Geschäfts- stellenleitung WTG) ein Gespräch mit einer Journalistin geführt.

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5.1.3 Skulpturenpark auf dem Weyerberg

ZIEL: Künstlerisches Angebot (außerhalb der Museen) in Worpswede und Umgebung erweitern

 Kunst + Kultur + Landschaft im spannenden Dialog erlebbar machen

 Besucher zu Spaziergängen animieren (mit Kindern!)

 Weg über den Berg attraktiv gestalten

 Attraktivitätssteigerung

 Worpswede als Ort für Kunst präsentieren = offener Zugang

 Skulpturen + Klangkörper

 Sinneserfahrungen ermöglichen

Der Weyerberg ist mit seinen 54,4 m die höchste Erhebung inmitten des Teufelsmoors und prägt den Ortskern von Worpswede. Die aus Sand bestehende Geestinsel ermög- licht einen weiten Blick in die Hammeniederung bis zur Silhouette Bremens. Allerdings erschwert der hohe Baumbewuchs derzeit den Fernblick. Auf dem Weyerberg steht der Niedersachsenstein, ein Monument aus Ziegelsteinen von Bernhard Hoetger. Der Wey- erberg wird von Einheimischen und Gästen gerne besucht und ist auch als Veranstal- tungsort beliebt (z. B. Frühlingsevent „Worpsweder zieht“, Osterfeuer, Kohl-Event „Der Berg ruft“ am Fuße des Weyerbergs).

Der „Weyerbarger Sliekpadd“ (plattdeutsch für Weyerberger Schleichweg) ist ein neu geplanter Wanderweg, für den die Gemeinde zurzeit die Förderanträge stellt. Dieser Weg führt von der Touristinformation die Lindenallee hoch und weiter über den Overbeckweg zum Wasserhochbehälter am Hausmannweg bis zum Niedersachsen- stein, dann über den Lisel Oppelweg, Findorffberg bis in den historischen Ortskern.30 Die kleinen Wege sollen wieder begehbar gemacht werden. Ferner werden ein offenes Klassenzimmer, Blühstreifen und Felder, Insektenhotel und Wolkenkuckerliegen ange- legt.

Als zentrale Projektidee für die Inwertsetzung des Weyerberges wurde der Skulptu- renpark auf dem Weyerberg (vgl. Projektsteckbrief K 5) herausgearbeitet, der eine Verbindung zwischen Natur und Kunst herstellen soll. Ergänzend sind zeitlich be- grenzte andere Kunstinstallationen vorstellbar.

30 Wegeverlauf siehe www.kulturland-teufelsmoor.de/erlebniswelten/wandern/wanderrouten/ weyer- barger-sliekpadd/ sowie https://www.entschleunigung-worpswede.de/wanderweg-weyerbarger- sliekpadd/

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Darüber hinaus werden von der Arbeitsgruppe vorgeschlagen:

 Wiederherstellung Aussicht/Weitblick vom Weyerberg: gezielte Beschnei- dung der Bäume oder Errichtung eines Aussichtsturms, um wieder den freien Blick über die Heidwende bis Bremen, Lilienthal, Grasberg, Schlußdorf und den Ort Worpswedes zu bekommen. Beim Niedersachsenstein soll die Schneise ausgelich- tet werden, um von den Aussichtsplattformen wieder eine freie Sicht zu bekom- men.

 Platz vor dem Niedersachsenstein für Veranstaltungen nutzen; die Musik – und Theateraufführungen beim Niedersachsenstein, beim Barkenhof oder auch an an- deren Plätzen auf dem Weyerberg wieder stattfinden lassen

 Kunst auf dem Weyerberg: temporäre Installationen einrichten

Abb. 29 Niedersachsenstein auf dem Weyerberg

Quelle: Foto: Till F. Teenck - www.wikipedia.de

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Projekt K 5 Skulpturenpark auf dem Weyerberg Ziele des Projekts  Kunst in den öffentlichen Raum bringen  Kunst unabhängig von Museen erlebbar machen  Menschen ungezwungen mit Kunst in Berührung brin- gen  Öffnung für Künstler national und international von hoher Qualität  Künstlerort visualisieren  Attraktivität des Ortes steigern Aktueller Stand  einzelne Skulpturen in der Marcusheide und in der Mu- seumslandschaft  Niedersachsenstein  Skulpturen im Ortskern Offene Punkte  Konzeptentwicklung  Frage der Finanzierung klären  Standorte finden  Versicherungsfrage klären  Wie verhält es sich mit dem Landschaftsschutz?  Genehmigungsverfahren in der Gemeinde und dem Landkreis  Grundstückseigentümer  Pflege der Objekte Beteiligte Mitglieder der Projektgruppe, Gemeinde Erste Ideen und Vorschlä-  Gründung einer Projektgruppe ge  Ideenentwicklung für die Ausschreibung eines Sympo- siums oder etwas ähnlichem  Formulierung einer Ausschreibung  Fördergelder/Sponsoren etc. bzw. welche Sponsoren kann man ansprechen  Orientierung an anderen Orten und Rücksprache mit Künstlern, die ähnliche Projekte bereits umgesetzt ha- ben Verknüpfung zu anderen  zu AG 4: lebenswerter Ort Themen/Handlungsfeldern  zu AG 5: Junge Kunst Priorität hoch, Umsetzung mittelfristig Umsetzbarkeit (Aufwand, Projekte nach und nach entwickeln zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung frühestens ab Herbst 2018 Gründung einer Projektgruppe (Termine, Zuständigkeiten zur Konzeptentwicklung und Erörterung zeitlicher Perspek- Kosten/Finanzierung, Risiken, tiven Arbeitsschritte)

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5.1.4 Digitalisierung/Social Media Nutzung

ZIELE:

 Worpswede stärker durch Social Media Plattformen vermarkten . Inhalte/Angebote des Ortes bündeln . Veranstaltungen kommunizieren . Plätze/Orte beschreiben . Gastgeber (Geschäfte, Restaurants, Hotels etc.) vorstellen

 Worpswede regelmäßiger (bzw. verlässlicher) in die/auf die digitalen Plattformen bringen . junges internetaffines Publikum ansprechen . digitale Plattformen nutzen . derzeitige Seiten entwickeln/überprüfen/anpassen . Status quo, wer macht schon was

 Presse-Arbeit erweitern . Blogger (Blog) . Influencer . Netzwerken

 Netzqualität in der Gemeinde verbessern

Ziel des Projektes ist, die digitale Ausrichtung Worpswedes zu verstärken und neue Medien für den Ort zu nutzen. Die WTG hat in 2017 bereits mehrere Blogger nach Worpswede eingeladen und begleitet. Die Resonanz war sehr positiv. Auf worpswede- touristik.de ist der #worpswede eingebunden.

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Projekt K 6 Digitalisierung/Social Media Nutzung Ziele des Projekts  junges, internetaffines Publikum ansprechen  digitale Plattformen für die Vermarktung von Worpswe- de nutzen  Bekanntheitsgrad von Worpswede steigern Aktueller Stand  verschiedene Akteure bespielen unterschiedliche soziale Medien  Auswertung, wer welches Tool bespielt, liegt vor Offene Punkte  Umsetzung koordinieren  verantwortliche Personen definieren  koordinierte Kommunikation in sozialen Netzwerken  Was sind aktuell für Worpswede die relevanten sozialen Netzwerke?  strategisches Themensetting  prüfen, ob Inhalte zentral gesteuert und koordiniert werden können  Öffentlichkeitsarbeit in Richtung Influencer, Blogger, neue PR-Konzepte entwickeln Beteiligte  TWU, Thorsten Milenz  Museumsverbund, Matthias Jäger, Gesa Jürß  Gemeinde Worpswede, Michael Blechmann  Bergstraßeninitiative, Tina Busch  WTG, Imke Schumacher-Reichert Erste Ideen und Vorschlä-  Unterstützung durch einen externen Social Media Ma- ge nager  monatliche Redaktionskonferenz inkl. Redaktionsplan, um Content abzustimmen, Synergien herzustellen  professioneller Worpswede Blog  „Pressearbeit“, d.h. relevante Blogger und Influencer identifizieren, beliefern und kontaktieren  Bewegbild stärker einsetzen – eigenen Youtube Kanal  Storytelling aus den Museen  örtliche Blogger / Influencer aufbauen und pushen Verknüpfung zu anderen Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand, zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung  Angebot von einem externen Dienstleister liegt vor (Termine, Zuständigkeiten  Finanzierung: es wird geprüft, ob es Fördermöglichkei- Kosten/Finanzierung, Risiken, ten gibt Arbeitsschritte)  Verteilung der Kosten auf mehrere Akteure im Ort (z. B. Gemeinde, WTG, Gästeführer, Museumsverbund), erste Gespräche wurden geführt

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5.1.5 Die Worpsweder Musikszene

ZIEL: Eigenständige Musikszene aus Worpswede heraus entwickeln und be- reits vorhandenes Angebot fördern

 Worpswede als Ort mit lebendiger Musikszene positionieren

 Worpswede dadurch jünger und attraktiver machen

 Musik als zweites Standbein neben Bildnerischer Kunst stärken + besser vermark- ten

 Barkenhoff als Freilichttheater wiederbeleben

 jungen Menschen das Musik-machen ermöglichen

 Räume zum Proben, ausprobieren und Auftreten bereitstellen

Worpswede hat ein herausragendes Musikprogramm zu bieten. Das vielschichtige An- gebot soll sowohl nach innen (Bevölkerung) als auch nach außen (Gäste) stärker ver- marktet werden. Kinder und Jugendliche sollen in die Musikwelt Worpswedes einbezo- gen werden und eine Plattform bekommen.

Hintergrund: „Der Ruf Worpswedes ist sehr malerlastig. Begrenzt auf die Maler der ersten Generation und wenige der zweiten (Paula zum Beispiel). Die dritte und vierte Generation, mit wenigen Ausnahmen, lebt allerdings mehr oder weniger im Schatten, der aufgehellt werden kann und sollte. Ähnlich geht es der Worpsweder Musikszene.“31

Im ersten Schritt ist eine Bestandsaufnahme erforderlich: Welche Veranstaltungen und Veranstaltungsorte gibt es? Welche Musiker und Musikgruppen gibt es? Gibt es Kinder und/oder Jugendliche, die Musik machen, und welche Musiklehrer gibt es? Wo liegen neue Möglichkeiten (neue Veranstaltungsorte, Wiederbelebung alter Orte usw.)?

Projekt K 7 Die Worpsweder Musikszene Ziele des Projekts  kurzfristig: eine Bestandsaufnahme der Worpsweder Musikszene durchführen als Grundlage für eine folgen- de Konzeptentwicklung  längerfristig: die Worpsweder Musikszene nach innen und außen noch sichtbarer und hörbarer machen und sie aufwerten zum zweiten kulturellen Standbein bzw. zu einem wesentlichen Profilelement des Künstler- / Kulturdorfes Worpswede  nach innen sowohl durch eine Erhöhung des Bekannt- heits- und Beliebtheitsgrades bei Bürgerinnen und Bür- gern (Worpsweder für Worpswede begeistern) als auch durch deren aktive und passive Teilnahme am Musikge- schehen eines jungen, in der heutigen Zeit stehenden Wohnortes  für die Außenaktivitäten gilt das gleiche: noch bessere Vermarktung der Angebote; Verbesserung der Koordi- nation; Erhöhung des Bekanntheitsgrades und der At- traktivität Worpswedes als junger, lebendiger Lebens- ort.

31 Protokoll der Kleingruppe „Die Musikszene in Worpswede“ der AG Kunst, Kultur und Tourismus

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Projekt K 7 Die Worpsweder Musikszene Aktueller Stand  Worpswede hat ein reiches und buntes Potenzial in vielen Bereichen der Musikwelten. Für einen Ort dieser Größe ist das beachtlich.  Beispiele: . gute Musiker in Klassik, Jazz und Pop . die Chöre; die Instrumentenbauer . die Musiklehrer . die z. T. privaten Initiativen für Konzertveranstal- tungen . Lokale, in denen Musik gemacht wird . Plätze für Veranstaltungen . der Musikherbst des Vereins 'Podium . die Orgelkonzertreihe in der Worpsweder Kirche . die Jugendlichen, die in der Scheune seit Kurzem über einen eigenen Übungsraum verfügen . nicht zu vergessen die aus Worpswede stammen- den Musiker, die den Durchbruch geschafft haben  Als negativ bewerten wir: . das (Nicht-) Zusammenwirken der verschiedenen Gattungen und Bereiche . die Darstellung und Vermarktung dessen, was ist . und das Fehlen von Visionen und deren Umset- zung Offene Punkte  Der offene Punkt, der uns neben anderen als besonders gravierend erscheint, ist die fehlende Gesamtübersicht dessen, was ist. Namen, Anbieter, Adressen, Proben- räume, Fähigkeiten, Aktivitäten. Wer macht was? Wer plant was? Wann? Wo? Mit wem? Etc.  Nennen wir es so: Es fehlt uns das „Basislager“ für die Konzeptentwicklung. Beteiligte  An der Realisierung des Projektes beteiligt sich zu- nächst nur die kleine Gruppe, die sich im Rahmen des Handlungsfeldes „Kunst, Kultur und Tourismus“ gefun- den hat. Diese kleine Gruppe ist offen für weitere en- gagierte Leute.  Automatisch größer wird die Zahl der Beteiligten, wenn sich das Handlungsfeld weiterentwickelt. Das hängt un- ter anderem an den Beschlüssen der Steuerungsgrup- pe. Erste Ideen und Vorschlä-  Die detaillierte Bestandsaufnahme. Wir beschaffen uns ge damit die ersten Daten für die nächsten Schritte und legen gleichzeitig eine für jeden zugängliche Übersicht an, die in Zukunft helfen kann, Kooperation zu gestal- ten, Absprachen und Entscheidungen zu erleichtern und zu beschleunigen.  Steht die Basis sind (Einzel-)Gespräche mit allen Betei- ligten vorgesehen, so sie noch nicht bei der Bestands- aufnahme geführt worden sind.  Der nächste Schritt sind Gespräche „über die Tellerrän- der“ hinaus, die Bewertung der Bestandsaufnahme, die Entscheidung über die Arbeit an einem weiterführenden Konzept sowie die Gewinnung von Interessierten aus diesem Bereich, um gemeinsam ein Konzept, hinter dem sich alle versammeln können, zu entwickeln.  Parallel zu Bestandsaufnahme und Gesprächen beginnt die Suche nach Präsentationsmöglichkeiten der Worpsweder Musikszene in den Medien, speziell unter Nutzung des Internets, passend und ergänzend zu den

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Projekt K 7 Die Worpsweder Musikszene aktuellen Worpswede-Seiten, wie auch in anderen öf- fentlichkeitswirksamen Formen wie z. B. Veranstal- tungsformate (Worpswede swingt, Worpsweder Tag der Musik, Klassik am Niedersachsenstein etc.). Verknüpfung zu anderen Themen/Handlungsfeldern Priorität  Sie ist vor dem Hintergrund der 800-Jahr-Feier Worpswedes sehr hoch. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Ist allerdings wegen des hohen zeitlichen Aufwandes, zeitliche Perspektive, Enga- der dünnen personellen Besetzung und der zu erwar- gement) tenden Unwägbarkeiten noch im Jubiläumsjahr nicht realistisch. Um das Material für das „Basislager“‘ zu- sammenzustellen, fassen wir, bei engagierter Arbeit, das 800jährige Jubiläum berücksichtigt, den 31. De- zember 2018 ins Auge.  Das notwendige Engagement der sich mit der Worpsweder Musikszene befassenden kleinen Gruppe ist nicht ohne und wird viel abverlangen. Der zeitliche Aufwand wird hoch sein. Biss und Einfühlungsvermögen inklusive Hilfe und Unterstützung werden nötig sein – woher und durch wen auch immer.  Das weitere Prozedere(siehe „Die ersten Idee“) wird zeit- und überzeugungsaufwendig. Unsere Terminvor- stellung ist der 30. Juni 2019. Mit einem Sicherheits- polster von drei Monaten. Heißt der 30. September 2019. Konkrete Umsetzung  Zu den Terminen haben wir uns oben geäußert. (Termine, Zuständigkeiten  Die Zuständigkeit sehen wir (Stand heute) zu einem Kosten/Finanzierung, Risiken, Teil bei uns. Zumindest in der Anfangsphase, solange Arbeitsschritte) bis kompetente Hilfe (wir fragen uns im Moment noch, woher und wie?) kommt, und bis das Projekt ins Ein- gemachte geht.  Das heißt, wenn alle und alles unter einem Hut sein werden; wenn die Beschlüsse und Entscheidungen hin- sichtlich dessen getroffen werden müssen, wo zukünftig neben den jetzt existierenden Lokalen und Stellen zu- sätzlich welche Events stattfinden können und sollen? Und: . Wie teuer wird das Projekt? Wir sind damit über- fordert, das auch nur zu schätzen. . Gibt es Zuschüsse? . Sponsoring? Was kann/will die Gemeindekasse herausrücken? Bewertung/Empfehlung  Risiken: . Wird das Projekt, das wir für das Image Worpswedes für wichtig und relativ kostengünstig einschätzen, gefördert und mitgetragen? Wenn ja, von wem? Wird es vielleicht zerredet? . Wird es vielleicht torpediert? . Und – leider – last, but not least, halten wir selbst durch?

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5.1.6 Sauberkeit im Ort

ZIELE: Attraktivität des Worpsweder Ortsbildes steigern, um mehr Anwoh- ner/mehr Touristen anzuziehen

 liebenswerter Ort mit Identifikation

 Entwicklung öffentlicher Flächen

 Grünanlagen

 Urbanität schaffen – Dorfcharakter erhalten

 Blickpunkte schaffen

 Erschließen der Räume – Vernetzen

 Blühendes Worpswede

Das Thema „Sauberkeit im Ort“ wurde in einer eigenen Arbeitsgruppe thematisiert, aber kein eigenständiges Projekt daraus abgeleitet.

Als Stichworte wurden festgehalten32:

 Wo lebe ich? Wie möchte ich leben?

 Verantwortung übernehmen und großzügig handeln

 Vorgärten naturnah gestalten

 über Grenzen hinweg fegen

 Eigentümer verfallener Gebäude sollen angesprochen werden

 Straßenbegleitgrün pflegen

 Straßenschilder regelmäßig reinigen

 Sichtachsen freihalten

Es gibt enge Verbindungen mit dem Handlungsfeld Leben und Wohnen.

5.1.7 Weitere Ideen aus dem Entwicklungsprozess

 Willkommenskultur im Ort . Beschilderung, Ortseingänge . Einzelhandel: Benchmark mit vergleichbaren Künstlerdörfern, junge Geschäf- te/Galerien fördern, mehr Individualität, … . Worpswede Botschafter: Einbeziehung der Worpsweder als Multiplikatoren („Kein“ Museumsdorf) . Sichtbarkeit als Künstlerort: z. B. Innovative Architektur, Kiör, Platzgestal- tung

32 Protokoll der 2. Sitzung Gesprächskreis „Kunst, Kultur und Tourismus“ am 26. Februar 2018

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5.2 Mobilität

In der AG Mobilität wurden 40 Maßnahmen erarbeitet und dazu Steckbriefe entwickelt. Einige Maßnahmen konnten zu „Oberprojekten“ zusammengefasst werden (z. B. siche- re Fußgängerübergänge oder barrierefreies Worpswede), so dass sich insgesamt 26 Projektvorschläge ergeben (M 1 bis M 26)33. Diese sind nachfolgend vier Themenbe- reichen zugeordnet:

 Verkehrsberuhigung Worpswede

 Verbesserung der Parksituation

 Verbesserung der Fußgänger und Radfahrersituation in Worpswede

 Verbesserung der Verkehrsanbindung zwischen Worpswede und Bremen, sowie zu und zwischen den Teilortschaften

Ausgangspunkt für die Entwicklung der Projekte waren unterschiedliche Zielgruppen, die für das Handlungsfeld Mobilität eine Rolle spielen und verschiedene Anforderungen an die Mobilität haben (vgl. Abb. 30).

Abb. 30 Zielgruppen der Mobilität

33 Die Nummerierung der Projekte wurde von BTE durch weitere Zusammenfassung von Maßnahmen leicht modifiziert.

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Die Entwicklung der Projekte wurde durch folgendes Vorgehen geprägt34:

Zielgruppenbezogene Problemstellungen Projektthemen Berücksichtigung von Rahmenbedingungen Projektideen Projekte

Aus den zielgruppenbezogenen Problemzusammenstellungen wurden Projektthemen entwickelt. Diese wurden mit den örtlichen Rahmenbedingungen in Einklang gebracht. Über einen Diskussions- und Bewertungsprozess wurden anschließend Projektideen entwickelt. Aus diesen, verbunden mit Umsetzungsbeispielen, weiteren Rahmenbedin- gungen und Fachexpertisen, entwickelte die Gruppe anschließend umsetzungsfähige Projekte. Für die Projekte erfolgte eine Bewertung, zeitliche Einordnung und eine grobe (unverbindliche) Kostenabschätzung.

Die AG Mobilität hat darüber hinaus in ihrem Ergebnisbericht einen Vorschlag für eine zeitlich gestufte Umsetzung erarbeitet (vgl. Abb. 39).

5.2.1 Verkehrsberuhigung Worpswede

Die Verkehrsberuhigung in Worpswede hat innerhalb des Handlungsfeldes Mobilität höchste Priorität. Aus Sicht der am Gemeindeentwicklungsprozess Beteiligten wird langfristig dringend eine Ortsentlastung benötigt, die im Dorf eine deutliche Verringe- rung der Verkehrslast - insbesondere des Durchgangsverkehrs - bewirkt.

Folgende Projekte/Maßnahmen wurden von der AG Mobilität erarbeitet:

 Ortsumgehung (M1) . Verkehrskreisel (M 1 / 1) . Weiterbau der Ortsentlassungsstraße bis K11 (M 1 /2)

 Errichtung einer Tempo 30-Zone im Kern Worpswede (M 2)

 Beschilderung Ortsumgehung in Stufen (M 3)

 Ortseingänge (M 4) . Verjüngung der Ortseingänge in Worpswede und Hüttenbusch (M 4 / 1) . Versetzung des Ortsschilds Osterholzer Str. (M 4 / 2)

 Schaffung von sicheren Fußgängerübergangen (M 5) . Sicherung von Fußgänger-Querungen durch Fußgängerampeln (M 5 / 1) . Schaffung von weiteren Fußgängerübergängen (M 5 / 2)

 Verkehrszählung (M 6)

Ein Schlüsselprojekt ist die Einrichtung einer durchgehenden Tempo 30-Zone für die Kernzone Worpswedes (M 2):

 Für Worpswede – das „Kulturbotschafter Deutschlands, des Landes Niedersachsen und des Landkreises Osterholz“35 ist, den Status eines Erholungsortes besitzt und jährlich viele Gäste in den Ort lockt – würde die Einführung einer Tempo30-Zone

34 Quelle: Ergebnisbericht Handlungsfeld Mobilität, März 2018 35 Ergebnisbericht Handlungsfeld Mobilität im März 2018

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zu einer Steigerung der Attraktivität des Ortes führen und zu einer deutlichen Ver- kehrsberuhigung bei gleichzeitig verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand.

 Durch die Realisierung dieses Vorhabens würden andere Kosten für Maßnahmen im Bereich Mobilität entfallen (weniger Querungen, keine Kosten für Fahrradwege usw.).

Die AG Mobilität schlägt für die Tempo 30-Zone drei Ausbauvarianten (Größenvarian- ten) vor, die je nach Wirkung stufenweise eingeführt werden könnten. Mit der Einfüh- rung einer durchgehenden Tempo 30-Zone im Ort (siehe Projektsteckbrief Vorschlag 3) könnte am schnellsten eine Verkehrsberuhigung in Worpswede erreicht werden. Diese Variante ist noch dazu die preiswerteste Variante, da damit weitaus weniger Fußgängerübergänge und Radwegeverbesserungen gebaut werden müssten (diese würden durch das Aufstellen von Tempo30-Schilder erreicht werden).

Die kleinere Variante entspricht in etwa der Strecke, die die Gemeinde als Pilotvorha- ben dem Land Niedersachsen vorgestellt und beantragt hat.

Der maximale Zeitverlust für Autofahrer durch eine Tempo30-Einführung bei einer Durchquerung von Worpswede liegt laut Berechnungen der AG Mobilität in der kleine- ren Variante bei unter 1 Minute.

Projekt M 1 / 1 Verkehrskreisel Ziele des Projekts Bau von Verkehrskreiseln in Worpswede zur Einbindung der Umgehungsstraßen und Beruhigung des Verkehrsstroms ohne Ampeln für alle Straßenteilnehmer Aktueller Stand Zwei gebaute Teilstücke für die Ortsumfahrung sind im Sommer 2018 fertiggestellt. Offene Punkte Wichtig ist eine aktuelle Verkehrszählung, um die Verkehrs- ströme zu erfassen. Erste Ideen und Vorschlä-  Die vorhandenen Ortsumgebungsteilstücke, die in 2018 ge fertiggestellt werden, müssen an ihren Beginn und En- de einen Kreisverkehr erhalten, damit u.a. Ampelanla- gen erspart und eine zügige Durchleitung ermöglicht wird.  Zusätzlich muss ein weiterer Kreisel gebaut werden, der das dritte Teilstück der Ortsumgebung komplettiert. Folgende Kreisel müssen gebaut werden: . Kreisel 1: Ecke Meverstedter Straße, Ecke Schlußdorfer Str., Ecke Bergedorfer Str. . Kreisel 2: Kreuzung Bergedorfer Str., Worphau- ser Str., Westerweder Str. . Kreisel 3: Kreuzung Osterholzer Str., Wörpedah- ler Str. Waakhauser Str. Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Pro Kreisel werden Investitionskosten von 700.000 € zeitliche Perspektive, Enga- unterstellt. Gesamtbaukosten 2,1 Mio € gement)  erster Bauabschnitt: Kreisel 1 bis 2 bis 2025  zweiter Bauabschnitt: Kreisel 3 bis 2030

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Projekt M 1 /2 Weiterbau der Ortsentlassungsstraße bis K11 Ziele des Projekts  Ab 2018 besteht der größte Teil der Ortsumgehung. Es fehlt die Verbindung in Richtung Ritterhude bis zu K11. Notwendig ist nun der Weiterbau von Kreisel Worps- hausener Straße über die Wörpedahler Straße bis zum Kreisel K11, Ecke Osterholzer Str. Es ist zu prüfen, ob die Trassenführung über die Westweder- und Worps- heimer Str. (zu überprüfen ist eine Umgehung im letz- ten Teil als Hinterfahrung der Bebauung durch die Wie- sen) bis K11 sinnvoller ist. Aktueller Stand  Die Ortsumgehung ist zum ersten Teil bis Mitte 2018 fertiggestellt. Es fehlt die dringend notwendige Weiter- führung bis zu K11. Offene Punkte Finanzierung Beteiligte  Gemeinde Worpswede  Kreis  Land  Bund Erste Ideen und Vorschlä-  Trassenführung klären. ge  Die Trassenführung über die Wörpedahler Straße scheint die einfachste Verbindung zu sein. Jedoch soll- ten auch Lärmschutzargumente berücksichtigt werden. Priorität hoch bis mittel Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kostenaufwand: 16 Mio. € zeitliche Perspektive, Enga-  Analog der Kosten für Teilstück: Bergedorfer Str. gement) Konkrete Umsetzung  Die Umsetzung erfolgt bis Ende 2028. (Termine, Zuständigkeiten Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

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Projekt M 2 Errichtung einer Tempo 30-Zone im Kern Worpswede Ziele des Projekts  Tempo 30 im gesamten Ort Worpswede  Es sollen an 4 Dorf-Einfahrtpunkten Tempo 30 Schilder aufgestellt werden. Zusätzlich werden auf der Straße große Tempo 30-Markierungen angebracht. Aktueller Stand  Zwei kurze Tempo 30 km/h in der Findorf Straße und Altenheim Ostendorfer Str. existieren, werden jedoch kaum beachtet. Diese sollen entfallen. Erste Ideen und Vorschlä- Es sollen an folgenden 4 Ortsstellen zusätzliche Tempo 30- ge Schilder aufgestellt werden:  Vorschlag 1 – kleine Variante . Beginn Ostendorfer Str. - vor Classic-Tankstelle . Beginn Osterholzer Str. - Ecke Straßen Tor. . Beginn Osterweder Str. /ab Lidl  Vorschlag 2 – mittlere Variante . Beginn Ostendorfer Str. - bei Kärgel . Beginn Osterholzer Str. - Ecke Straßen Tor. . Beginn Osterweder Str. /ab EDEKA . Beginn ab Ortsschild Hörenberg  Vorschlag 3 – große Variante . A) Beginn Ostendorfer Str. - Kreisel, Maribondo . B) Beginn Osterholzer Str. - ab Ortsschild Kreisel Bergedorfer Str., wenn Ortsschild vor Jugendher- berge verlegt wird . C) Beginn Osterweder Str. /ab Umbeck-Kreisel . D) Beginn ab Ortsschild Hörenberg Verknüpfung zu anderen  Verkehrsberuhigung Themen/Handlungsfeldern Priorität  sehr hoch  als kostengünstige und kurzfristig zu realisierende Maßnahme. Dieses Projekt hat weitgehende positive Folgen auf die Verkehrsberuhigung in Worpswede. Zu- gleich hätte diese Maßnahme erheblich kostenmindern- de Maßnahmen bezüglich Querungen und Fahrradwege. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Aufwand: 4 Schilder, 4 Fahrbahnmarkierungen zeitliche Perspektive, Enga-  Kosten: gement) . Schild ca. 100,- €, Befestigung und Einbau 200,- € = Kosten von ca. 1.200,- € . Fahrbahnmarkierung je 1200,- € = 4800,- € . Gesamtkosten der Maßnahme 6000,- €  Zeit: 2019

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Projekt M 3 Beschilderung Ortsumgehung in Stufen Ziele des Projekts  Ab 2018 besteht der größte Teil der Ortsumgehung. Die bis dahin fertiggestellten Ortsumgehungen werden gut- sichtbar an den Ein- und Ausfahrstellen großzügig be- schildert, um den Autofahrern die neuen Ortsumge- hungsmöglichkeiten zu vermitteln. Diese Beschilderung muss dann stufenweise auf die letzte Verbindung zur K11 erweitert werden. Es ist zu prüfen, ob nicht bereits ab 2018 Wörpedahler Str. als Umgehungsmöglichkeit ausgewiesen wird. Aktueller Stand  Die Ortsumgehung ist zum ersten Teil bis Mitte 2018 fertiggestellt.  Teilstück müssen jedoch noch saniert werden. Offene Punkte  Finanzierung Beteiligte  Gemeinde Worpswede  Kreis  Land  Bund Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kostenaufwand: 3.000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: 2019 gement) Konkrete Umsetzung  Die erste Umsetzung erfolgt im Jahre 2018. Die Erwei- (Termine, Zuständigkeiten terung nach Fertigstellung des letzten Teilstücks. Kosten/Finanzierung, Risiken,  Die technische Umsetzung ist relativ einfach. Arbeitsschritte)

Projekt M 4 / 1 Verjüngung der Ortseingänge in Worpswe- de und Hüttenbusch Ziele des Projekts Zur Verkehrsberuhigung und um die Ortseingangs- geschwindigkeit zu drosseln, sollen die Ortseingänge wie beim EDEKA-Markt verjüngt oder durch andere baulichen Maßnahmen beruhigt werden. Aktueller Stand Viel zu hohe Geschwindigkeit am Ortseingang Kärgel, Ostendorfer Str., Lindenstrasse Beteiligte  Gemeinde  Kreis Erste Ideen und Vorschlä- Bauliche Maßnahmen zur Verjüngung oder Geschwindig- ge keitsreduktion an den Ortseingängen. Es müssen zwei sol- cher Baumaßnahmen ergriffen werden. Verknüpfung zu anderen Dieses Projekt kann in sehr enger Verknüpfung mit dem Themen/Handlungsfeldern Projekt Tempo 30-Zone in Worpswede, da bei großzügiger Umsetzung des Projekts Tempo 30 eine Ortseingangsverjü- gung überflüssig wird. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  bis 2022 zeitliche Perspektive, Enga-  Kosten: 200.000,- € gement)  bei Einführung von Tempo 30 von Beginn der Ortsein- fahrten aus: keine Kosten

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Projekt M 4 / 2 Versetzung des Ortsschilds Osterholzer Str. Ziele des Projekts  Als Mittel zur Ortsberuhigung und zum Verkehrsschutz der Jugendherberge wird vorgeschlagen, das Ortsein- gangsschild auf der Osterholzer Str. vor den Hamme- weg zu versetzten.  Da die Querung in Karl-Krummacher Weg insbesondere für Fahrradfahrer schwierig ist, sollte das Ortsschild vor 50 m vor dem Karl-Krummacher Weg platziert werden. Aktueller Stand  viel zu hohe Geschwindigkeit am Ortseingang  schwierige Einfahrt in den Hammeweg für Busse und JH-Besucher Beteiligte  Gemeinde  Kreis Erste Ideen und Vorschlä-  Versetzung des Ortsschildes ge Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  bis 2019 zeitliche Perspektive, Enga-  Kosten: 1000,- € gement) Konkrete Umsetzung Versetzung des Ortsschilds Osterholzer Str. (Termine, Zuständigkeiten Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte) Bewertung/Empfehlung siehe „Ziele des Projekts“

Projekt M 5 / 1 Sicherung von Fußgänger-Querungen durch Fußgängerampeln Ziele des Projekts  Es ist zu erwarten, dass die zusätzlichen Fußgängeram- peln sehr intensiv genutzt werden. Daher müssen eini- ge Querungen um Fußgängerampelanlagen erweitert werden. Diese Maßnahme führt zu einer weiteren Beru- higung des Verkehrs in Worpswede. Es müssen 4 wei- tere Fußgängerampeln eingerichtet werden. Aktueller Stand  Es existiert nur eine einzige Fußgänger-Ampel. Erste Ideen und Vorschlä-  Bau von 4 weiteren Fußgängerübergängen ge . Straßen-Tor zu Rossmann (Fußgängerampel) . Findorfstraße zur Insel (Fußgängerampel) . Hembergstraße - Post zum Blumenladen (Fußgän- gerampel) . Karl-Krummacher Weg (Fußgängerampel) Verknüpfung zu anderen  Tempo 30: Mit der Einführung von Tempo 30 im Orts- Themen/Handlungsfeldern kern von Worpswede würden weitere, als die jetzt vor- handenen Fußgängerampeln überflüssig. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Der finanzielle Aufwand wird pro Fußgängerampel mit zeitliche Perspektive, Enga- 6000,- € angenommen. Gesamtkosten 30.000,- € gement)  Die Baumaßnahmen sollten spätestens 2022 abge- schlossen sein.

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Projekt M 5 / 2 Schaffung von weiteren Fußgängerüber- gängen Ziele des Projekts  Schaffung von bedarfsgerechten Fußgängerübergängen Aktueller Stand  Ergänzung der bisherigen 4 Fußgängerübergänge, die völlig unzureichend für Worpswede sind Erste Ideen und Vorschlä-  Bau von weiteren Fußgängerübergängen: ge 1. Straßen-Tor zu Rossmann (1) 2. Findorfstraße zur Insel (1) Prioritäten: 3. Hembergstraße - Post zum Blumenladen (1) 1 - Hoch 4. Hembergstraße – Bioladen (2) 2 - Mittel 5. Ostendorfer Str. – Eichenhof, Höhe Bushaltestellen 3 - niedrig (2) 6. Anfang Hembergst. – alte Polizei, Einmündung der Findorfstrasse in Anfang Hembergstr. (Ecke Music Hall) (1) 7. Osterweder Str. – Alte Molkerei (2) 8. Ostendorfer Str. – Altenheim-Barkenhoff (2) 9. Lindnerstraße Bäckerei Kärgel (1) 10. Bremer Landstraße Getränke Grotheer (29 11. Bergedorfer Schiffgraben (3) 12. Bremer Landstraße 48 - Stiftung Maribondo (2) 13. Hüttenbusch Ortseingang (1) 14. An der Querung EDEKA müssen noch Zebrastreifen angebracht werden. (1) 15. Findorffstr.: Kinderhaus – Linden-Apotheke (1) 16. Nordsode: Sportplatz – Feuerwehr (2) 17. Hüttenbusch – Hüttenbuscher Str. Volksbank – Am Bahnhof (1) Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Der finanzielle Aufwand wird pro Übergang mit 25.000,- zeitliche Perspektive, Enga- € angenommen. Gesamtkosten 425.000,- € gement)  Die Baumaßnahmen sollten spätestens 2019 abge- schlossen sein.  Bei Einführung von Tempo 30 im Ortsinneren können einige Querungen der unteren Priorität wegfallen.

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Projekt M 6 Verkehrszählung Ziele des Projekts  Die aktuellen Verkehrszahlen für PKW, LKW, Fahrräder und Fußgänger für die Hauptstraßen Worpswedes er- fassen. Dabei soll an fünf Stellen über eine Woche - außerhalb der Ferien und Feiertagen - die Untersu- chung über zwei automatische Verkehrszählgeräte vor- genommen werden.  Diese Untersuchung ist dringend erforderlich, um das Verkehrsaufkommen für die verschiedenen Nutzergrup- pen (PKW, LKW, Fahrrad und Fußgänger) abschätzen zu können. Aktueller Stand Es liegen keine aktuellen Daten vor. Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Die Verkehrszählung sollte bereits bis Ende 2018 vor- zeitliche Perspektive, Enga- genommen werden, um Verkehrszahlen für eine belast- gement) bare Argumentation im Bereich der Mobilität Worpswe- des zu erreichen.  Kosten: ca. 5.000,- €  Zeit: 2019 (sofort)

5.2.2 Verbesserung der Parksituation

Die Parksituation in Worpswede ist unübersichtlich. Die Parkmöglichkeiten sind nicht einheitlich ausgeschildert. Insbesondere für Veranstaltungsbesucher, Zielgruppen mit besonderen Anforderungen (Wohnmobilisten, Menschen mit Behinderungen) und Pend- ler der Linie 4 ist die Parkplatzsituation schwierig.

Abb. 31 Parken in Worpswede

Foto: Gemeinde Worpswede

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Die AG Mobilität hat folgende Vorschläge erarbeitet, die eng miteinander verbunden sind:

 Parkleitsystem (M 7)

 Parkplatzhinweise für bestimmte Zielgruppen (M 8) . Parkplatzhinweise Wohnmobil (M 8 / 1) . Parkplatzhinweise für Veranstaltungen (M 8 / 2) . Parkplatzhinweise für Menschen mit Behinderungen (M 8 / 3)

 Lösung des Parkplatzproblems Falkenberger Str./Linie 4 (M 9)

Projekt M 7 Parkleitsystem Ziele des Projekts  Errichtung eines Parkleitsystems  Voraussetzung: alle Parkmöglichkeiten (ALDI-Parkplatz, Bergstraße, Music-Hall, Rossmann etc.) werden mit farbigen Markierungen beschildert (groß und sichtbar), die eine eindeutige Identifizierung erlaubt. Es werden große Parkleitschilder an den Eingängen des Dorfes platziert. Über eine Funkverbindung können dann Lam- pen an den betreffenden Parkplätzen geschaltet wer- den. Außerdem könnte eine Laufschrift auf den Park- platzschildern auf besondere Veranstaltungen hinwei- sen. Aktueller Stand  kein Parkleitsystem vorhanden  keine eindeutige Beschilderung der Parkmöglichkeiten vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  eindeutige Beschilderung der Parkplätze in Worpswede ge Priorität mittel Umsetzbarkeit (Aufwand,  Aufwand: 3 Schilder, 10 Parkplatzschilder, elektroni- zeitliche Perspektive, Enga- sches Funksystem gement)  Kosten: Schild 9000,- € Ortseingänge, Schilder Park- plätze 10.000,- € , Steuerungssystem 21.000,- € = 50.000,- €  Zeit: bis 2022

Projekt M 8 / 1 Parkplatzhinweise Wohnmobil Ziele des Projekts Den Wohnmobilisten sollen die Parkmöglichkeiten für ihr Wohnmobil bereits am Ortseingang aufgezeigt werden. Aktueller Stand keine Hinweisschilder vorhanden Erste Ideen und Vorschlä- Die Parkplatzhinweise am Ortseingang sollen speziell die ge Parkmöglichkeiten für Wohnmobile aufnehmen. Dies kann durch spezielle farbige Markierung übernommen werden. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand, kein zusätzlicher Aufwand, da die Schilder bereits im Zu- zeitliche Perspektive, Enga- sammenhang mit dem Parkleitsystem erstellt werden gement) Konkrete Umsetzung  Kosten: keine (Kosten Schilder s. Parkleitsystem) (Termine, Zuständigkeiten  Zeit: 2019 bis 2022 Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

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Projekt M 8 / 2 Parkplatzhinweise bei Veranstaltungen Ziele des Projekts  Bei Veranstaltungen in Worpswede soll den Besuchern bereits am Ortseingang die Parkmöglichkeiten ermög- licht werden. Aktueller Stand  keine Hinweisschilder vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  Die Parkplatzhinweise am Ortseingang sollen speziell ge die Parkmöglichkeiten für Veranstaltungen aufnehmen. Über ein passwortgeschütztes Internetsystem auf der Gemeindeseite können die Veranstalter ihre Veranstal- tung beschreiben und spezifische Parkplätze markieren. Der Name der Veranstaltung erscheint auf dem Lauf- band am Parkleitsystem an den Ortseingängen. Die sinnvollen Parkplätze sind dann mit blinkender Markie- rung gekennzeichnet. Bei der Eingabe im Internet muss eine Anfangs- und Endzeit der Veranstaltung bekannt gegeben werden. Nach Ablauf dieser Zeit werden die Veranstaltungshinweise und spezifischen Parkplatzmar- kierungen gelöscht. Die Übertragung und Steuerung des Parkplatzleitsystems erfolgt über eine Funk- oder Internetverbindung oder über eine UMTS-Verbindung.  Dieses Konzept ist hoch-innovativ für kleine Gemein- den. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Das Konzept/die Technik muss entwickelt werden, ist zeitliche Perspektive, Enga- aber ohne besondere Forschung und Entwicklung mög- gement) lich und kann von einem ortsansässigen Informatiker programmiert werden.  Programmierung = 8.000,- €  Möglichkeit, für dieses Systemkonzept und Program- mierung Lizenzerträge zu erwirtschaften  Zeit: 2022

Projekt M 8 / 3 Parkplatzhinweise für Menschen mit Behin- derungen Ziele des Projekts  Menschen mit Behinderungen sollen frühzeitig an den Ortseingängen über Parkplatzmöglichkeiten hingewie- sen werden. Außerdem müssen entsprechende Park- plätze für diese Gruppe gesperrt bzw. vorgehalten wer- den. Aktueller Stand  keine Hinweisschilder vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  Die Parkplatzhinweise an den Ortseingängen können ge die Parkplatzmöglichkeiten für Menschen mit Behinde- rungen aufnehmen. Zugleich müssen die Parkplätze auch markiert werden. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  keine zusätzlichen Kosten, wenn die Parkplatzhinweis- zeitliche Perspektive, Enga- schilder erst errichtet wurden. Allerdings müssen zu- gement) sätzliche Markierungsarbeiten auf den Parkplätzen vor- genommen werden.  Kosten: 2000,- €  Zeit: von 2019 bis 2022

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Ergebnisbericht ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Projekt M 9 Lösung des Parkplatzproblems Falkenber- ger Str./Linie 4 Ziele des Projekts  Es besteht ein großes Parkplatzproblem für die Bürger Worpswedes, die die Linie 4 in Lilienthal nutzen wollen. Es fehlt am Falkenberger Kreuz Parkraum, insbesonde- re für die Pendler.  Hier sollen unverzüglich Gespräche mit der Gemeinde Lilienthal und den umliegenden Gemeinden geführt werden. Gegebenenfalls sollte der Bürgerbus regelmä- ßig bis Lilienthal durchfahren. Aktueller Stand  fehlender Parkraum, keine ausreichenden Shuttlemög- lichkeiten Erste Ideen und Vorschlä-  unverzügliche Aufnahme von Gesprächen mit den um- ge liegenden Gemeinden und der Stadt Lilienthal über die Erweiterung des Parkraums  Zusätzlich sollten Gespräche mit dem Betreiber des Bürgerbusses Worpswede/Grasberg geführt werden. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  keine Kosten zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: 2019 (sofort) gement)

5.2.3 Verbesserung der Fußgänger- und Radfahrersituation in Worpswede

Für Fußgänger und Radfahrer ist die Situation in Worpswede oft unübersichtlich oder sogar gefährlich. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist es gefährlich, mit dem Fahrrad auf den Hauptstraßen zu fahren. Auch eine Querung mit dem Rad oder zu Fuß ist oft schwierig.

Um die Situation für Fahrradfahrer und Fußgänger zu verbessern, schlägt die AG fol- gende Projekte/Maßnahmen vor:

 Fuß- und Radwegekonzept für den Kern Worpswede (M 10) . Fuß- und Radwegekonzept im Bereich der Osterweder Str., Hemberg Str., Findorfstr. und Udo-Peters-Weg (M 10 / 1) . Fuß- und Radwegekonzept umsetzen (M 10 / 2)

 Fahrradverleih an der Touristen-Information (M 11)

 Trennung von Fuß- und Radwegen Hauptstraßen (M 12)

 Einrichtung einer Shared-Space-Fahrbahn auf den Hauptstraßen Worpswede (M 13)

 barrierefreies Worpswede (M 14) . Erhebung Barrierefreiheit in Worpswede (M 14 / 1) . Barrierefreiheit Worpswede - Maßnahmenumsetzung (M 14 / 2)

 Bergstraße Verbesserung (M 15)

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Projekt M 10 / 1 Fuß- und Radwegekonzept im Bereich der Osterweder Str., Hemberg Str., Findorfstr. und Udo-Peters-Weg Ziele des Projekts  Fuß- und Radwegekonzept für den Kern des Dorfes erstellen, sodass stufenweise unter Beachtung der be- sonderen Bedingungen eine Trennung zwischen Fuß- gänger und Radfahrer erreicht werden kann. Aktueller Stand  Völlig unzureichende Trennung von Fuß- und Radfah- rerbereiche: Worpswede ist derzeit vollständig Rad- fahrerunfreundlich. Es ist sogar gefährlich auf der Stra- ße mit dem Rad zu fahren. Erste Ideen und Vorschlä-  Ein Gutachten von einer Verkehrsplanungsgesellschaft ge für den Fußgänger- und Radfahrerbereich erstellen las- sen.  Dabei ist zu prüfen, unter welchen Möglichkeiten Rad- fahrer die Hauptstraßen gefahrenarm benutzen können. Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: 10.000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: 2019 gement)

Projekt M 10 / 2 Fuß- und Radwegekonzept umsetzen Ziele des Projekts  Das Fuß- und Radwegekonzept für den Kern des Dorfes stufenweise umsetzen. Aktueller Stand  Völlig unzureichende Trennung von Fuß- und Radfah- rerbereiche: Worpswede ist derzeit vollständig Rad- fahrerunfreundlich. Es ist sogar gefährlich auf der Stra- ße Rad zu fahren. Offene Punkte  Straßentor ist eine Einbahnstraße und sollte mit dem Fahrrad in beide Richtungen befahren werden können. Hochboard und Pflasterweg entfernen. Erste Ideen und Vorschlä-  Es werden 3 Teilprojekte vorgeschlagen: ge . A) Udo-Peters-Weg und Straßentor analog wie die Bergstraße als Shared-Space-Bereich ausbauen. . B) Osterweder Str., Findorffstraße, Hembergstra- ße - eine Seite als Fuß- die andere Seite als Fahr- radweg ausweisen . C) Nach endgültiger Fertigstellung der kompletten Umgebungstraße von K11 zur K28 und L153 (Hüt- tenbusch) ist die 30 km/h-Zone als Shared- Space-Zone entsprechend der Bergstraße auszu- bauen. Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  A) Udo-Peters-Weg und Straßentor analog wie die zeitliche Perspektive, Enga- Bergstraße als Shared-Space- Bereich ausbauen. gement) Kosten: 100.000,- €, bis 2022  B) Osterweder Str., Findorffstraße, Hembergstrasse eine Seite als Fuß- die andere Seite als Fahrradweg ausweisen. Kosten 10.000,- € Schilder, Markierung bis 2019  C) Nach endgültiger Fertigstellung der kompletten Um- gebungstrasse von K11 zur K28 und L153 (Hütten- busch) ist die 30 km/h-Zone als Shared-Space-Zone entsprechend der Bergstraße auszubauen. Kosten: 400.000,- €, bis 2029

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Projekt M 11 Fahrradverleih an der Touristen- Information Ziele des Projekts  Einrichtung einer Fahrradverleihstation an der Touris- ten-Information für Tagestouristen und Gäste von- Worpswede Aktueller Stand  Fahrradverleih an Osterweder Straße, die relativ weit von der Touristen-Info entfernt liegt und wenig dazu beiträgt, diese spontan zu buchen Erste Ideen und Vorschlä-  Gespräche mit dem örtlichen Fahrradverleiher aufneh- ge men und ihn dazu bewegen, Fahrräder mit allen versi- cherungs- und verleihtechnischen Voraussetzungen zur Verfügung zu stellen.  Der Verleih wird durch das Personal der Touristik-Info durchgeführt.  Die Wartung erfolgt durch den örtlichen Fahrradhänd- ler. Er zahlt eine angemessene Provision an die Touris- teninformation Worpswede. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Fahrradunterstellmöglichkeit und –verschluss- zeitliche Perspektive, Enga- möglichkeit an der Touristikinfo schaffen sowie Fahr- gement) radtourenmaterial zur Verfügung stellen.  Kosten 3000,- € für einbruchsicheres Fahrrad- Unterstellhäuschen anschaffen. Tourenmaterial und Hinweisschilder in Auftrag geben = 2000,- €  Gesamtkosten: 5000,- €  Zeit: bis 2019

Projekt M 12 Trennung von Fuß- und Radwegen Haupt- straßen Ziele des Projekts  In einem ersten Schritt soll mit diesem Projekt eine Trennung von Fuß- und Radweg auf den Hauptstraßen Worpswede (Osterwede Str., Findorf Str., Hemberg- straße) vorgenommen werden. Es sind Markierungs- maßnahmen auf den Wegen zu prüfen. Aktueller Stand  Keine Trennung zwischen Fuß- und Radwegen in den betreffenden Straßen vorhanden, vielmehr sind beide Seiten gleichermaßen für Fuß- und Radverkehr frei be- fahrbar. Erste Ideen und Vorschlä-  In einer Übergangsphase wird jeweils eine Seite als ge priorisierter Fahrradweg gekennzeichnet.  Diese Priorisierung wird durch Schilder und farbige Farbmarkierung bekannt gegeben.  Selbstverständlich können auch Fußgänger den Fahr- radweg nutzen, haben aber eine geringere Priorität. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Schilder aufstellen: 5000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Fahrbahnmarkierungen anbringen: 10.000,- € gement)  Gesamtkosten: 15000,- €  Zeit: bis 2022

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Projekt M 13 Einrichtung einer Shared-Space-Fahrbahn auf den Hauptstraßen Worpswede Ziele des Projekts  Umbau der Hauptstraßen (Osterweder Str., Findorf Str., Hembergstraße) nach Fertigstellung der Umge- hungsstraßen in einen Shared-Space-Bereich, wie Bergstraße. Aktueller Stand  Keine Trennung zwischen Fuß- und Radwege in den betreffenden Straßen vorhanden, vielmehr sind beide Seiten gleichermaßen für Fuß- und Radverkehr frei be- fahrbar. Erste Ideen und Vorschlä-  Nachdem die Ortsumgehung vollständig gebaut ist sol- ge len die Hauptstraßen Worpswede zu einer Shared- Space-Zone umgebaut werden. Dies bedeutet Aufhe- bung der spezifischen Nutzerzonen und Angleichung der Geh- und Fahrbahnhöhen, wie dies bereits auf der Bergstraße vorgenommen wurde. Dies kann sich bezie- hen auf dem Bereich der Osterweder Straße von ALDI bis Music-Hall, Findorfstraße von Rossmann bis Music- Hall und Hembergstraße bis Eisdiele.  Zugleich wird ein Durchfahrtsverbot von Lastwagen ausgesprochen (Anliegerverkehr ist frei). Damit ist si- chergestellt, dass die örtlichen Geschäfte auch mit dem Auto erreicht werden können. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Gesamtkosten: 15.000.000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2030 gement) Konkrete Umsetzung  Kreis-, Landes- und Bundesmittel einwerben (Termine, Zuständigkeiten Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

Projekt M 14 / 1 Erhebung Barrierefreiheit in Worpswede Ziele des Projekts  Gemeinsam mit den Sozialverbänden, Behindertenver- bänden und interessierten Bürgern wird zunächst die Situation hinsichtlich der barrierefreien Nutzung auf Straßen, Wegen und öffentlichen und geschäftlichen Räumen untersucht. Dieser Bericht sollte die Problem- zonen und zugleich Gegenmaßnahmen beschreiben. Aktueller Stand  Schon eine kurze Begehung in Worpswede zeigt, dass viele Wege und Zugänge nicht barrierefrei ausgelegt wurden. Beteiligte  Sozialverbände  Behindertenverbände  Betreiber von Alteneinrichtungen  interessierte Bürger Erste Ideen und Vorschlä-  Der Bürgermeister initiiert ein Bürger-Projekt „Barriere- ge freiheit in Worpswede“. Ähnlich dem Prozess „Gemein- deentwicklung 2030“ wird von den Betroffenen ein Problem- und Maßnahmenkatalog erarbeitet. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Gesamtkosten: 5000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2019 gement)

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Projekt M 14 / 2 Barrierefreiheit Worpswede - Maßnahmenumsetzung Ziele des Projekts  Ausgehend von der Erhebung zur Barrierefreiheit in Worpswede sollen einzelne Maßnahmen (Bürgerstei- gabsenkung, Rampen, Änderungen in den Steigungs- verläufen etc.) umgesetzt werden. Aktueller Stand  Worpswede hat keine systematische Planung und Vor- gehenswese bei der Schaffung von barrierefreien We- gen und Zugängen sowie öffentliche Gebäude. Beteiligte  Sozialverbände  Behindertenverbände  Betreiber von Alteneinrichtungen  interessierte Bürger Erste Ideen und Vorschlä-  Entsprechend der Ausarbeitung zu den Problemzonen ge der Barrierefreiheit in Worpswede werden Projekte um- gesetzt. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Gesamtkosten: 800.000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Absenkung von Bordsteinen, Rampen, Veränderung von gement) Steigungen und Sprüngen (CASA Medico etc.)  Zeit: bis 2022

Projekt M 15 Bergstraße Verbesserung Ziele des Projekts  Umgestaltung der Bergstraße zu einer Flaniermeile Aktueller Stand  Das bereits umgesetzte Projekt Bergstraße zu einer Shared-Space-Zone hat noch einige Schwächen, die in diesem Projekt behoben werden sollen.  Buseinstiegsstelle ist im Dunkeln nicht zu erkennen.  Stolperfalle aus Richtung Kaffee Worpswede.  Eingangsstufen zur Herrentoilette sind im Dunkeln nicht zu erkennen. Erste Ideen und Vorschlä-  A) Die Bergstraße wird zunächst deutlich beruhigt, ge- ge eignete Schilder mit einer 15 km/h-Schilder-Anmutung an den Ein- und Ausgängen, auch mit dem Hinweis „Fußgänger haben Vorrang“, werden platziert.  B) Daran schließt sich der Bau von 5 Blumeninseln als Kübel oder festverbaute Blumeninsel auf dem Fahrweg in versetzter Anordnung an. Es böte sich gleichermaßen an, diese Inseln mit Kunstobjekten (gegebenenfalls als Leihgaben) zu bestücken, um den Charakter eines Kunstweges zu schaffen.  C) Dringend ist zugleich die Umgestaltung der „Stolper- falle“ Markplatz um eine sichere Nutzung zu erreichen.  D) Letztlich wird der hintere Teil des Markplatzes (Baumbestand) zur Lindenstraße Teil als „Marktplatz“ mit Brunnen und Bänken ausgestattet, um damit wirk- lich die Anmutung eines „Dorfplatzes“ zu schaffen.  F) Stolperfallen an Buseinstieg durch Markierung ent- schärfen. Umsetzbarkeit (Aufwand,  A) Schilder: 1000,- zeitliche Perspektive, Enga-  B) 5 Stck. Kübel-, Blumen oder Kunst-Inseln bauen: gement) 15.000,- €  C) Umbau der „Stolperfalle“ Marktplatz =20.000,- €  D) Umbau des hinteren Teils des Marktplatzes = 80.000,- €  Gesamtkosten: 116.000,- €  Zeit: bis 2022

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5.2.4 Verbesserung der Verkehrsanbindung zwischen Worpswede und Bremen, sowie zu und zwischen den Teilortschaften

Ein großer Teil der Worpsweder Einwohner pendelt zum Arbeiten nach Bremen oder andere Orte (vgl. Kap. 2.4). Bürger ohne Auto, Schüler der weiterführenden Schulen und Auszubildende/Studierende/junge Arbeitnehmer sind auf passende ÖPNV- Verbindungen angewiesen.

Die AG Mobilität hat verschiedene Maßnahmen entwickelt, um die Anbindung zwischen Worpswede und Bremen sowie zwischen den verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Worpswede zu verbessern.

 Pendler-Portal (M 16)

 Anbindung Linie 4 - Lilienthal mit Worpswede mit Hilfe des Bürgerbusses (M 17)

 Moorexpress Reaktivierung als regelmäßige Verbindung nach OHZ und Hauptbahnhof Bremen (M 18)

 Entwicklung von Mitfahrmöglichkeiten (M 19) . Aufstellung von Mitfahrerbänken (M 19 / 1) . Initiierung und Umsetzung des Konzepts „Mitfahrscheibe-Worpswede“ (M 19 / 2) . Programmierung und Einrichtung einer Mitfahrbörse auf der Gemeinde- Internetseite Worpswede.de (M 19 / 3)

 Carsharing-System für Worpswede (M 20)

Projekt M 16 Pendler-Portal Ziele des Projekts Schaffung eines Pendler-Portals auf der Internetseite der Gemeinde Worpswede Aktueller Stand kein Pendlerportal für Worpswede vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  Programmierung eines Pendler-Portals auf der Home- ge page der Gemeinde  öffentliche Werbung  jährliche Preisverleihung  auch auf Facebook eine Pendler-Worpswede-Gruppe einrichten, jedoch ausdrücklich auf der Ortsseite be- werben Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kostenaufwand: 5.000,- € Programmierung zeitliche Perspektive, Enga-  Werbung 1.000,- € gement)  Jährlicher Preis für die aktivste Pendlergemeinschaft 500,- €  Gesamtkosten: 6.500,- €  Zeit: 2019 Konkrete Umsetzung Die Umsetzung erfolgt sofort und ist Ende 2018 im Netz. (Termine, Zuständigkeiten Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

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Projekt M 17 Anbindung Linie 4 - Lilienthal mit Worpswede mit Hilfe des Bürgerbusses Ziele des Projekts Die Anbindung an die Linie 4 wird ergänzt um spezifische Fahrten (Schulzeiten, normale Fahrten zur Arbeit in Bre- men) des Bürgerbusses. Aktueller Stand Die Anbindung Worpswede an das Oberzentrum Bremen wurde als vollständig unzureichend empfunden. Man fährt mit dem VBN-Bus oder mit dem eigenem PKW. Hier könnte mit einer verstärkten Einbindung des Bürgerbusses eine deutliche Verbesserung erreicht werden. Erste Ideen und Vorschlä-  Die Gemeinde führt offiziell Gespräche gemeinsam mit ge der Gemeinde Grasberg, mit dem Bürgerbus-Verein und den Verkehrsbetrieben Bremen.  Die Gemeinden schließen einen Vertrag mit dem Bür- gerbus-Verein und erschließen weitere Fördermöglich- keiten. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Es fallen zunächst keine Kosten an. zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2019 gement)

Projekt M 18 Moorexpress Reaktivierung als regelmäßige Verbindung nach OHZ und Hauptbahnhof Bremen Ziele des Projekts Reaktivierung der Moorexpress-Strecke im Rahmen des “Öffentlichen Personennahverkehrs“ (ÖPNV); hier: Stre- ckenabschnitt Worpswede – Bremen/Osterholz-Scharmbeck Aktueller Stand  Die Züge des Moorexpress verkehren z.Zt. im Rahmen der touristischen Verkehre in der Zeit von Anfang Mai bis Oktober. Zusätzlich werden in den Wintermonaten touristische Sonderfahrten durchgeführt.  Die touristischen Verkehre sichern den Erhalt der Moo- rexpress-Strecke! Offene Punkte Die Bestellung und damit die Finanzierung des ÖPNV erfolgt durch das Land Niedersachsen. Zur Zeit gibt es keine kon- kreten Bestrebungen des Landes, die Strecke zu reaktivie- ren. Beteiligte  Land Niedersachsen/Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH  Landkreis Osterholz  Gemeinde Worpswede  Landkreise Stade und ROW  Kommunen entlang der Strecke zwischen OHZ und Stade  Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe  Elbe-Weser (EVB) als Eigner der Strecke  evtl. Land Bremen  Leader-Region Teufelsmoor  Förderverein Moorexpress Erste Ideen und Vorschlä-  Sicherung des touristischen Verkehrs zum Erhalt der ge Strecke durch Unterstützung durch Gemeinde Worpswede (z. B. Initiative, die laufenden Kosten auf das Land Niedersachsen – Regionalisierungsmittel -, zu übertragen). Verknüpfung zu anderen  Die Fahrten des Moorexpress bilden eine touristische

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Projekt M 18 Moorexpress Reaktivierung als regelmäßige Verbindung nach OHZ und Hauptbahnhof Bremen Themen/Handlungsfeldern Entwicklungsachse im Bereich Tourismus für die ge- samte Region Elbe-Weser. Priorität  Als reaktivierte Strecke im ÖPNV würde der Moorex- press die Qualität der Mobilität in Worpswede bzw. die Anbindung an die Zentren Bremen und Hamburg erheb- lich verbessern. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Die Stärkung des touristischen Verkehrs muss gesichert zeitliche Perspektive, Enga- werden, um die Möglichkeit einer Reaktivierung zu pla- gement) nen.  Eine Reaktivierung der Strecke ist nur im Verbund mit dem Land Niedersachsen, den Landkreisen und den Kommunen entlang der Strecke möglich.  Zeit: mittel- bis langfristige Initiative notwendig Konkrete Umsetzung  Stärkung des touristischen Verkehrs auf der Moorex- (Termine, Zuständigkeiten press-Strecke Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

Projekt M 19 / 1 Aufstellung von Mitfahrerbänken Ziele des Projekts  Installation von Mitfahrerbänken, um den Bürgern eine Möglichkeit außerhalb der öffentlichen Verkehrsmittel zu bieten, um Bremen, die umliegenden Gemeinden und die Teilgemeinden Worpswedes zu erreichen. Aktueller Stand  keine vorhanden  gab es schon mal bei EDEKA, wurde von der Polizei verboten Offene Punkte  Finanzierung möglich über Spendenaufruf  alternative Gestaltung der Bänke durch Künstler Erste Ideen und Vorschlä-  Diese Maßnahme ist der erste Baustein einer Mitfahrini- ge tiative. Sie wird später um das Konzept der Mitfahrkar- te ergänzt.  Die Bänke sollten z. B.: . A) an der Insel . B) Osterholzer Straße Ecke Jugendherberge . C) Classic-Tankstelle . D) Edeka . E) Hüttenbusch – Apotheke . F) Neu Sankt Jürgen, Ecke Neu Sankt Jürgener Str. Priorität sehr hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  pro Bank 600,- €, Installation und Gärtnerarbeiten zeitliche Perspektive, Enga- 1000,- €, Gesamtkosten 8.000,- € gement)  Aufstellung der Mitfahrerbänke bis Ende 2019

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Projekt M 19 / 2 Initiierung und Umsetzung des Konzepts „Mitfahrscheibe-Worpswede“ Ziele des Projekts  Mit diesem Konzept soll die Mobilität der Bürger Worpswedes erhöht und vereinfacht werden.

 Das Projekt dient dazu, eine flexible Mitfahrmöglichkeit den Worpsweder Bürgern zu bieten. Aktueller Stand  Bis dahin sollten die Mitfahrerbänke bereits errichtet sein. Ergänzend dazu sollen die weiteren Elemente des Konzepts „Mitfahrscheibe“ geplant und umgesetzt wer- den. Erste Ideen und Vorschlä-  In dieser zweiten Phase sollten alle Elemente des Kon- ge zepts „Mitfahrscheibe“ initiiert und umgesetzt werden.  Die Kosten und der Aufwand werden (neben Lizenzkos- ten) eher gering ausfallen, da (ohne App) es sich um den Druck von Mitfahrscheiben handelt, die in der ers- ten Phase kostenlos an die Bürger Worpswedes verteilt werden.

Umsetzbarkeit (Aufwand,  Aufwand: Druck der diversen Karten (Handkarte, Auto- zeitliche Perspektive, Enga- spiegelkarte, Schilder) = 2000,- € gement)  Lizenzkosten? Gegebenenfalls ein eigenes grafisches Konzept mit einer Worpsweder-Identität erarbeiten las- sen (5000,- €).

Projekt M 19 / 3 Programmierung und Einrichtung einer Mit- fahrbörse auf der Gemeinde-Internetseite Worpswede.de Ziele des Projekts  Programmierung und Einrichtung einer Mitfahrböse auf der Interseite der Gemeinde Aktueller Stand  Derzeit existiert in Worpswede kein System, Menschen zu Fahrgemeinschaften zu verbinden. Solche Systeme existieren vielfach, haben aber keinen direkten Bezug zu Worpswede. Erste Ideen und Vorschlä-  Die Gemeinde lässt eine Internetseite für eine Mitfahr- ge börse für Worpsweder Bürger programmieren und sie stellt diese Seite auf der offiziellen Seite der Gemeinde ein. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Programmierung: 4000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Werbung: 1000,- € gement)  Gesamtkosten: 5000,- €  Zeit: bis 2019

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Projekt M 20 Carsharing-System für Worpswede Ziele des Projekts  Aufbau und Initiierung eines Carsharing-Systems für Worpswede (E-Mobile und andere) Aktueller Stand  keine Carsharing-Möglichkeiten in Worpswede vorhan- den Erste Ideen und Vorschlä-  Gespräche mit den örtlichen Autohändlern (VW, Ford...) ge über die Errichtung eines Carsharing-Systems spre- chen. Dafür kostenlose Parkplätze auf dem zentralen Parkplatz Bergstraße anbieten (siehe die Kooperation mit VW-Händler in Tarmstedt). Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: keine zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: sofort gement)

5.2.5 Weitere Projekte im Bereich Mobilität

Als weitere Maßnahmen, die sich nicht den vier übergeordneten Themenfeldern zuord- nen lassen, wurden herausgearbeitet:

 Einrichtung von E-Ladestationen und –Parkplätzen (M 21) . E-Ladestation auf Parkplatz-Markt (M 21 / 1) . Weitere Ladestation für E-Mobile in Worpswede errichten (M 21 / 2) . Spezifische E-Mobil-Parkplätze errichten (M 21 / 3)

 Straßenreparaturen auf allen Straßen und Wegen (M 22)

 Spielstraßen (M 23) . Spielstraßenkonzept für Worpswede von Bürgern erarbeiten lassen (M 23 / 1) . Spielstraßen errichten (M 23 / 2)

 Reitweg am Hammeweg einrichten (M 24)

 Optimierung der Straßenbeleuchtung (M 25) . Straßenbeleuchtung-Studie für Worpswede erarbeiten lassen (M 25 / 1) . Neue Beleuchtungssysteme an den Straßen aufstellen (M 25 / 2)

 Autofreies Wohnen (M 26) . Konzept – Autofreies Wohnen (M 26 / 1) . Autofreies Wohnen in Worpswede umsetzen (M 26 / 2)

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Projekt M 21 / 1 Ladestation auf Parkplatz-Markt Ziele des Projekts  Einrichtung einer E-Ladestation auf dem Parkplatz an der Bergstraße Aktueller Stand  Keine Lademöglichkeit für E-Mobilie vorhanden. Diskus- sion wurde bereits im Rat 2017 diskutiert, jedoch eine Entscheidung mit Blick auf den Haushalt und fraglichen Bedarf zurückgestellt. Beteiligte  Gemeinde Worpswede  Leader-Region Erste Ideen und Vorschlä-  Gemeinsam mit dem örtlichen Elektro-Energieversorger ge eine Ladestation für zunächst 2 E-Mobile errichten. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kostenvorstellung 2017: ca. 14.300,- € auf 5 Jahre, zeitliche Perspektive, Enga- danach Reduzierung, wenn Kooperation besteht gement)  Zeit: 2019

Projekt M 21 / 2 Weitere Ladestation für E-Mobile in Worpswede errichten Ziele des Projekts  weitere Ladestationen für E-Mobile in Worpswede er- richten Aktueller Stand  keine Lademöglichkeit für E-Mobilie vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  Gemeinsam mit dem örtlichen Elektro-Energieversorger ge und den Hotelbetreibern in Worpswede über die Ein- richtung und Bezuschussung von E-Ladestationen in der unmittelbaren Nähe von Übernachtungsbetrieben sprechen und planen. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  keine Kosten, da Kooperation mit Energieversorger und zeitliche Perspektive, Enga- Übernachtungsanbieter gement)  Zeit: 2019

Projekt M 21 / 3 Spezifische E-Mobil-Parkplätze errichten Ziele des Projekts  Zusätzlich zu den Ladestationen sollten zunächst 2 E- Mobilparkplätze reserviert werden. Aktueller Stand  keine spezifische für E-Mobilie-Parkplätze vorhanden Erste Ideen und Vorschlä-  Markierung von zwei E-Mobil-Parkplätzen auf dem ge Parkplatz Markt/Bergstraße herstellen. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: 1000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: 2019 gement)

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Projekt M 22 Straßenreparaturen auf allen Straßen und Wegen Ziele des Projekts  Ständige Reparatur von Straßen und Wegen im Ge- meindebereich Worpswedes (auch Teilgemeinde) Aktueller Stand  Die Befahrbarkeit von einigen Straßen und Wegen in Worpswede ist oftmals aufgrund von Defekten in der Fahrbahndecke schwierig. Hier existiert ein deutlicher Reparaturbedarf. Dies ist eine ständige Aufgabe der Gemeinde. Erste Ideen und Vorschlä-  Die Gemeinde legt ein langfristiges Konzept zur Sanie- ge rung der Wege und Straßen in Worpswede vor. Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: keine zusätzlichen Kosten zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2019 gement)

Projekt M 23 / 1 Spielstraßenkonzept für Worpswede von Bürgern erarbeiten lassen Ziele des Projekts  Die Gemeinde bittet interessierte Bürger darum, in ihrem Umfeld oder für die Gemeinde ein Spielstraßen- konzept zu erarbeiten. Aktueller Stand  Für die Gemeinde existiert keine ausformuliertes Spiel- straßenkonzept (wo, wie). Erste Ideen und Vorschlä-  Die Gemeinde bittet interessierte Bürger darum ge- ge meinsam ein Spielstraßenkonzept zu erarbeiten. Dabei sollen Straßen und Wege ausgewiesen werden, die sich als Spielstraße eignen. Gleichzeitig werden auch die Umsetzungsformen (nur Beschilderung, Umbau etc.) beschrieben. Priorität niedrig Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: keine Kosten zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2019 gement)

Projekt M 23 / 2 Spielstraßen errichten Ziele des Projekts  Ausgehend von dem Bürgerkonzept und modifiziert nach den Richtlinien von Gemeinde, Kreis und Land werden einzelne Wege und Straßen als Spielstraße ausgewiesen bzw. ausgebaut. Aktueller Stand  Es existieren bisher wenige ausgewiesene Spielstraßen in Worpswede. Erste Ideen und Vorschlä-  Einzelne Straßen und Wege, entsprechend einer Priori- ge tätenliste, werden zu Spielstraßen ausgebaut. Priorität geringe Priorität, da derzeit nicht gefordert Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: 20.000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2022 gement)

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Projekt M 24 Reitweg am Hammeweg einrichten Ziele des Projekts  Am neu zu sanierenden Hammerweg soll an einer Seite ein Reitweg eingerichtet werden. Aktueller Stand  Am Hammeweg existiert derzeit kein Reitweg. Da der Hammeweg in den nächsten Jahren saniert werden soll, sollte dort an einer Seite ein Reitweg eingerichtet wer- den. Erste Ideen und Vorschlä-  Bei der Planung des Hammeweges sollte der Reitweg ge mit berücksichtigt werden. Priorität niedrig, Planung bereits abgeschlossen Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: keine zusätzlichen Kosten zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2022 gement)

Projekt M 25 / 1 Straßenbeleuchtungsuntersuchung für Worpswede erarbeiten lassen Ziele des Projekts  Um die Beleuchtungssituation des Straßenraums in Worpswede zu verbessern, soll eine Untersuchung zur Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Worpswede in Auftrag gegeben werden. Aktueller Stand  erhebliche Unzufriedenheit mit der Straßenbeleuch- tungssituation in Worpswede, insbesondere für Fuß- gänger  siehe Liste von Herrn Neitzel Erste Ideen und Vorschlä-  Um ein ausreichend fundiertes Entwicklungskonzept zu ge haben, ist es notwendig, eine Studie der Straßenbe- leuchtungssituation für Worpswede zu vergeben. In dieser sollten die Beleuchtungserfordernisse auf den Straßen Worpswedes erfasst werden.  In dieser Studie sollten die Erfordernisse, technologi- schen Möglichkeiten und neuen Beleuchtungskonzepte erhoben werden (Beleuchtung für Fußgänger und Fahr- radfahrer). Dabei soll besonders die Situation in Wey- erdeelen Berücksichtigung finden. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: 2000,- € zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: 2019 gement)

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Projekt M 25 / 2 Neue Beleuchtungssysteme an den Straßen aufstellen Ziele des Projekts  Entsprechend dem erarbeiteten Beleuchtungsprofil für Worpswede werden ca. 40 neue Beleuchtungssysteme in Worpswede aufgestellt. Aktueller Stand  unzureichende Straßenbeleuchtung  Eine Übersicht des Beleuchtungszustandes an den Straßen und Empfehlung von Maßnahmen in Worpswe- de gibt Abb. 38 im Anhang.  Teilweise erfolgt bereits in diesem Jahr die Umstellung auf LED-Lampen, dies muss berücksichtigt werden. Alle vorhandenen Straßenlampen werden bis 2021 auf LED- Lampen umgestellt. Offene Punkte  Ausweitung des Beleuchtungsprofils auf die weiteren Teilortschaften Erste Ideen und Vorschlä-  Entsprechend dem Beleuchtungsprofil sollen 40 neue ge Straßenbeleuchtungssysteme an den Straßen Worpswedes aufgestellt werden. Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: pro Straßenleuchte 4000,- € Gesamtkosten= zeitliche Perspektive, Enga- 160.000,- € gement)  Zeit: 2019

Projekt M 26 / 1 Konzept – Autofreies Wohnen Ziele des Projekts  Von interessierten Bürgern soll ein Konzept des auto- freien Wohnens in Worpswede entworfen werden (wo, wie). Aktueller Stand  Ein solches Konzept existiert nicht. Es könnte zugleich mit dem Spielstraßen-Konzept verbunden werden. Erste Ideen und Vorschlä-  Interessierte Bürger der Gemeinde erarbeiten in einem ge von der Gemeinde initiierten Prozess ein Konzept für autofreie Zonen in Worpswede. Priorität niedrig Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: keine Kosten zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2019 gement)

Projekt M 26 / 2 Autofreies Wohnen in Worpswede umset- zen Ziele des Projekts  Einzelne Wege und Straßen in Worpswede werden ent- sprechend dem Bürgerkonzept als verkehrsfreie Zonen (außer Anliegerverkehr) ausgewiesen. Aktueller Stand  Solche Wege und Straßen existieren bereits, sollten jedoch ergänzt werden. Erste Ideen und Vorschlä-  Umsetzung einzelner verkehrsfreie Zonen auf Wege ge und Straßen Worpswedes Priorität niedrig Umsetzbarkeit (Aufwand,  Kosten: 20.000,- zeitliche Perspektive, Enga-  Zeit: bis 2022 gement)

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5.3 Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede

Folgende Projekte wurden in der AG Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede herausgear- beitet:

 Junges Worpswede 1- Ansiedelung „Junger und alternativer Wohnprojek- te“ (W 1)

 Junges Worpswede 2 - Etablierung einer „Schule für die Zukunft“ (Arbeits- name) (W 2)

 Touristische Infrastruktur (W 3)

 „Kreativ Hub Worpswede“ (W 4)

 Zentrum für nachhaltige Wirtschaftsweise (ZfnW) (W 5)

Abb. 32 Leben auf der Bergstraße

Foto: Rüdiger Lubricht

5.3.1 Junges Worpswede

Für die Zukunftsfähigkeit von Worpswede ist entscheidend, mehr junge Einwohner zu gewinnen und zu halten (vgl. Kap. 2.4.3). Dafür sind entsprechende Infrastrukturen und Angebote für junge Zielgruppen erforderlich. Von zentraler Bedeutung sind dabei 1. die Verfügbarkeit von Wohnraum für junge Familien und 2. ein gutes Fort- und Wei- terbildungsangebot für junge Einwohner.

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Projekt W 1 Junges Worpswede 1- Ansiedelung „Junger und alternativer Wohnprojekte“ Ziele des Projekts  zielgerichtete bauliche Erschließung der gesamten Ge- meinde für Zielgruppen wie: . junge Familien (spez. Wohnformen, auch sozialer Wohnungsbau) . Einzelpersonen / kleine Wohneinheiten . neue Wohnformen wie Mehrgenerationenmodelle  und in Folge als Sekundärziel: indirekte Wirtschaftsför- derung über die Ansiedelung von Neubürgern (Hand- werker und Dienstleister, lokaler Handel etc.) und Ver- jüngung (Zukunftssicherung) Aktueller Stand  Ausweisung und Realisation verschiedener Baugebiete im gesamten Gemeindegebiet  innovative Konzepte wie “Quartier am Wald“ (Mehrge- nerationenansatz, junge Familien, Nachhaltigkeit) Offene Punkte  Konzepterstellung zu „Alternativen und Neue Wohnfor- men“  genaues Screening, was an Kapazitäten (Baufläche) in den nächsten 10 Jahren zur Verfügung stehen wird - Identifizierung zusätzlicher Kapazitäten  Konzept Infrastruktur (muss Schritt halten) Beteiligte  Gemeinde  Politik  Erschließungsträger  Planungsbüros  Investoren  Hochschulen (Architektur u.ä.)  Vertreter der Zielgruppen (siehe Unterpunkte Ziele) Erste Ideen und Vorschlä-  Analyse Status Quo ge  Ableitung eines oder mehrerer Konzepte  Vermarktungsansatz der Gemeinde als Ganzes entwi- ckeln bzw. weiter zielgerichtet ausarbeiten  Kooperationen mit Planungsbüros zur Entwicklung von Ausschreibungen  Screening bzgl. möglicher Investoren für die unter- schiedlichen Ansätze  Gewinnung von Stiftungen (z. B. Pro Bono Seniore, Körber Stiftung o.ä.) bzgl. der alternativen Wohnpro- jekte Verknüpfung zu anderen  Leben und Wohnen/sehr eng!, eventuell Einbindung Themen/Handlungsfeldern oder Ergänzung zu deren Ansätzen Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  passiert schon, Abstimmung mit anderem Handlungs- zeitliche Perspektive, Enga- feld erforderlich gement)  Abhängig von Kapazitäten in der Gemeinde und der zu gründenden Projektgruppe Konkrete Umsetzung  Gründung einer Projektgruppe unter Federführung der (Termine, Zuständigkeiten Gemeinde (Fachabteilung) und parallel Teilnehmer aus Kosten/Finanzierung, Risiken, der Gruppe der Beteiligten für den „kreativen“ Input, Arbeitsschritte) Konzeptentwicklung  Definition von Schnittstellen zu allen Beteiligten

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Projekt W 2 Junges Worpswede 2 - Etablierung einer „Schule für die Zukunft“ (Arbeitsname) Ziele des Projekts Etablierung eines Fort- und Weiterbildungszentrums mit unterschiedlichen Ausrichtungen und in einem Netzwerk- verbund (Handwerk, Hochschule, BBS, Erwachsenbildung etc.), nicht virtuell! Aktueller Stand Vorhandensein unterschiedlicher Angebote, aber nicht ko- ordiniert und an einem Ort gebündelt Offene Punkte  Konzepterstellung  Integration in die Schule an der Wurth möglich?  Antrag müsste gestellt werden  Wer bildet die Ausgangsbasis oder ist der Träger? Beteiligte  Gemeinde  Hochschulen aller Art  IHK  Handelskammer  Vhs  Vereine  private Initiativen  etc. Erste Ideen und Vorschlä-  Konkretisierung des Angebotes in Richtung „Junge Er- ge wachsene“ und Orientierungsphasen  Identifizieren von Netzwerk-Partnern (lang- und kurz- fristige Teilnahme)  Etablierung einer Existenzgründerplattform  Etablierung eines „Marktplatzes“ der Nachhaltigkeit Verknüpfung zu anderen junge Kunst Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  langer Vorlauf zeitliche Perspektive, Enga-  Räumlichkeit gement)  Finden einer „Klammer“ bzw. eines rechtlichen Rah- mens (z. B. eG oder Verein) Konkrete Umsetzung  Bildung einer Projektgruppe (Termine, Zuständigkeiten  Konzepterstellung Kosten/Finanzierung, Risiken,  Antragstellung zur Beheimatung in der Schule an der Arbeitsschritte) Wurth  Bündelung der Angebote zur Erreichung einer wirt- schaftlichen Tragfähigkeit und größerer Stärke

5.3.2 Infrastruktur und Gewerbe

Ziel ist insbesondere die Weiterentwicklung und Vernetzung der Gastbetriebe, des Einzelhandels und des Bereichs „digitale Dienstleistungen“.

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Projekt W 3 Touristische Infrastruktur Ziele des Projekts  Verbesserung der wirtschaftlichen Infrastruktur für die nachhaltige Förderung des Tourismus (qualitative tou- ristische Infrastruktur)  Überprüfung des touristischen Angebots (Analyse) und Entwicklung eines ortskonformen Angebots (u. a. im Bereich Wellness) Aktueller Stand  Lücken und Mix der Einzelhandelsstruktur problema- tisch  Lücken und Qualitätsmängel in der Hotellerie  kaum touristische Angebote im Bereich Wellness  Mangel an gastronomischem Angebot, unkoordinierte Öffnungszeiten  geringe bis keine Abstimmung zwischen den Branchen Einzelhandel, Tourismus, Kunst und Kultur  Lücken in der öffentlichen Ortsmöbilierung  schlechte Verkehrsanbindung von und nach Bremen  kein Shuttle Service für P und R Offene Punkte  Verantwortlichkeit für das Handlungsfeld Wirtschaft, gemeinsame CI-Entwicklung und Durchsetzung, Koor- dination und Schaffung der touristischen Infrastruktur Beteiligte  Hotellerie  Kulturschaffende  Einzelhandel  Gastronomie  Verwaltung  Bevölkerung  Touristen und Besucher  Tourismus insb. Hotel und Gaststätten-Gewerbe  Gesundheits- und Wellness-Anbieter  Gewerbe-Initiativen Erste Ideen und Vorschlä-  Aktivitäten im Tourismus-Bereich und mit dem Einzel- ge handel und mit Kunst & Kultur besser abstimmen  Erhöhung der Erlebbarkeit des Ortsgeistes und der Kul- tur-Identifikation  Verstärkung und Ausbau der Clusterbildung  Stärkung des touristischen Ortsprofils  Definition der zukünftigen Rolle als Kunst und Kultur- zentrums  Einrichtung eines City-/Dorf-Zentrum-Managements Verknüpfung zu anderen  Mobilität Themen/Handlungsfeldern  Wohnen und Leben  Kunst und Kultur, Tourismus Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Gespräche mit allen beteiligten Gruppierungen / Initia- zeitliche Perspektive, Enga- tiven führen gement)  Unterschiedliche Zielsetzungen erfassen, Gemeinsam- keiten suchen  koordinierende Plattform (Abstimmungsgremium) unter Leitung der Verwaltung/Bürgermeister installieren Konkrete Umsetzung  Beginn sofort (Termine, Zuständigkeiten  Initiative der Verwaltung/Bürgermeister Kosten/Finanzierung, Risiken,  Kosten zunächst nicht vordergründig Arbeitsschritte) Bewertung/Empfehlung  Ohne gemeinsame Aktivitäten im Bereich Tourismus und Einzelhandel droht ein weiterer Rückgang der wirt- schaftlichen Infrastruktur und ein Verlust an Attraktivi- tät des Ortes.

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Projekt W 4 „Kreativ Hub Worpswede“ Ziele des Projekts  Strukturstärkung durch Gewerbe-Ansiedlung mit Ver- besserung der Finanzsituation der Gemeinde  Ansiedlung von Kreativwirtschaft Aktueller Stand  Fehlende Sichtbarkeit der vorhanden Angebote  Grundlegende Voraussetzung: Verbesserung der Digitalinfrastruktur (insbesondere der Breitbandversorgung) – vorläufige Fertigstellung Mitte 2019; Umsetzungsbeginn voraussichtlich Aug. 2018 Offene Punkte  fehlende koordinierte Zusammenarbeit bzw. keine um- fassende Kenntnis über bereits vorhandenes Angebot und Bedarfe  fehlende Räumlichkeiten - Schule?! Beteiligte  Kreative  Dienstleistungsbetriebe  Freiberufler  Softwareentwickler  „Influencer“  Gemeinde Worpswede  Landkreis Osterholz (u.a. Wirtschaftsförderung) Erste Ideen und Vorschlä-  Schaffung des Kreativ Hubs Worpswede zur Entwick- ge lung von weiteren/ergänzenden Angeboten digitaler Dienstleistungen  Medienproduktion  Kulturwirtschaft  Web-Services  Software-Entwickler (z. B. Spieleentwickler)  Schaffung und zur Verfügungsstellung von temporären, mit schnellem Internet ausgestatten Projektplätzen Verknüpfung zu anderen  Kunst, Kultur, Tourismus Themen/Handlungsfeldern  Leben und Wohnen Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Problem bei der Schaffung von geeigneten Räumlich- zeitliche Perspektive, Enga- keiten und der technischen sowie sonstigen Ausstat- gement) tung z. B. der temporären Arbeitsplätze Konkrete Umsetzung  Arbeitskreis/-gruppe bilden, moderiert durch die Ge- (Termine, Zuständigkeiten meinde Worpswede Kosten/Finanzierung, Risiken,  andere Beteiligte/Partner Arbeitsschritte)  Einbindung Landkreis Osterholz, Wirtschaftsförderung; ggfls. Gründung einer juristischen Person, die die Ent- wicklung übernimmt  private Investoren?

5.3.3 Nachhaltige Wirtschaft

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, „sein Kerngeschäft grundsätzlich sowohl sozial und ökologisch verantwortlich als auch wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben. Produkte und Dienstleistungen sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, die die Le- bensgrundlage künftiger Generationen sicherstellt und mehr soziale Gerechtigkeit zwi- schen Nord und Süd bewirkt. Mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell gegründete Firmen sorgen für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne für die eigenen Mitarbeiter und die der Zulieferer überall auf der Welt. Sie nutzen natürliche Ressourcen sehr effi- zient und vermeiden umwelt- oder gesundheitsschädliche Inhaltstoffe. Ihre Produkte und Dienste fördern lebenswerte Bedingungen und dienen der Umsteuerung der globa- lisierten Wirtschaft hin zu nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen. Dieses Ideal

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erfüllen nur wenige Unternehmen.“ (Lexikon der Nachhaltigkeit, www.nachhaltigkeit. info/artikel/nachhaltiges_wirtschaften_sustainable_business_n_1498.htm)

Die AG Wirtschaft schlägt vor, ein Zentrum für nachhaltige Wirtschaftsweise (ZfnW) in Worpswede aufzubauen, das den regionalen Betrieben und der Bevölkerung als Infor- mations- und Austauschplattform dient und Impulse für das nachhaltige Wirtschaften in der Gemeinde gibt.

Projekt W 5 Zentrum für nachhaltige Wirtschaftsweise (ZfnW) Ziele des Projekts  Wirtschaftsbetriebe und die Bevölkerung vor Ort um- fassend informieren, konkrete regionale Klimaschutz- und Klimaanpassungsbeispiele darstellen und den An- schluss an die zukunftsfähigen Reformprozesse erleich- tern/ermöglichen  In Form eines Raumes/Gebäudes als ZnfW entsteht eine Plattform für Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Veranstaltungen.  dadurch Schaffung eines selbstbefruchtenden Arbeits- umfeldes für nachhaltige und zukunftsorientierte Be- triebe Aktueller Stand  Nachhaltig arbeitende Betriebe und Unternehmer sind weit in der Unterzahl.  Dabei bieten sie Innovationen und Entwicklungen zur Anpassung an Umwelt- und Ressourcenschutz.  Positive Resonanzen auf dem „Markt der Vielfalt“ und dem „Bio-Bauernmarkt“ zeigen Bedarf an regional ver- träglicher Wirtschaftsweise. Über diese „Events“ hinaus muss eine stetige Arbeit an diesem zentralen Thema möglich werden - durch Standort, Arbeitskraft und me- dialer Außenwirkung. Offene Punkte  Ein Standort mit verschiedenen Funktionen muss ge- funden/erschaffen werden… . als Veranstaltungsraum . als Anlaufstelle für Information/Austausch . als temporäre Arbeitsstätte  Medien/Plattformen zur Darstellung und Verbreitung der hiesigen „Nachhaltigkeitsaktivitäten“ müssen ange- boten werden . auf Webseite . in Newsletter/ Broschüren  Stelle eines/r „Nachhaltigkeitsbeauftragten“ einrichten Beteiligte  Netzwerk der Nachhaltigen/Verein in Gründung  Gemeinde Worpswede  Landkreis Osterholz/Klimaschutzmanagerin des Land- kreises (Themenschwerpunkt Energie)  selbstorganisierte Bürgergruppen  eventuell Studierende/Gäste als Impulsgeber (bei- spielsweise Universitäten und Hochschulen)  Hochschule Osnabrück und Bremerhaven  Leuphana Uni Lüneburg, Uni Bremen…  Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

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Projekt W 5 Zentrum für nachhaltige Wirtschaftsweise (ZfnW) Erste Ideen und Vorschlä-  Gründung Arbeitsgruppe zur Standortfindung ge  frühzeitig Zeitung/Newsletter zur Begleitung der Pro- zesse entwickeln  Start Veranstaltungen: Worpswede Plastikfrei, Worpswede solar, Wettbewerb Nachhaltiges Bauen in Worpswede Verknüpfung zu anderen  Mobilität Themen/Handlungsfeldern  Leben/Wohnen  Kultur, Kultur und Tourismus  Mobilität Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  Arbeitsgruppe sollte zeitnah gegründet werden, um zeitliche Perspektive, Enga- mittelfristig Standortfindung zu ermöglichen und erste gement) Veranstaltungen umzusetzen. Konkrete Umsetzung  Mitglieder der Arbeitsgruppe werden aus den zukünfti- (Termine, Zuständigkeiten gen Vereinsmitgliedern „Verein der Nachhaltigen“ (Ar- Kosten/Finanzierung, Risiken, beitstitel) und interessierten Bürgern, sowie Gemeinde Arbeitsschritte) und Landkreis OHZ zeitnah zu finden sein.  Standort könnte beispielsweise in der ehemaligen Schule im Rusch/Worpswede liegen. Raumteilung mit der „Schule der Zukunft“ (HF Wirtschaft) möglich.  Bei befristeter Anstellung einer/s Nachhaltigkeitsmana- ger/in kann nach Evaluierung der Bedarf kontrolliert und bei Erfolg verstetigt werden.

Weitere Ideen aus dem Entwicklungsprozess

 Gewerbekonzept, wirtschaftlichen Entwicklungsplan aufsetzen

 Handelsgemeinschaft gründen (Vorbild City Initiative Bremen) -> Bergstraßen-Initiative

 „Gewerbekümmerer“: Ansprechpartner in der Gemeinde für ansiedlungsinteres- sierte Betriebe, Einbeziehung von Fachkompetenzen aus der Einwohnerschaft

 Leerstandskonzept . alternative Nutzungsmöglichkeiten für leerstehende Flächen (z. B. als Pop- up-Store oder -Gallery, als Ausstellungsfläche)  Aufbau einer zentralen Kommunikationsplattform für Öffnungszeiten, Veran- staltungen etc. . online oder Litfaßsäule auf dem Dorfplatz . bessere Absprache untereinander und gebündelte Kommunikation nach au- ßen bezüglich der Öffnungszeiten, Kernöffnungszeiten herausarbeiten  Imagebroschüre zur Wirtschaftsförderung

 Innovationsnetzwerk für kleine und mittlere Unternehmen im Landkreis Osterholz

 Vermarktungsplattform und Weiterentwicklung bereits bestehender Ver- marktungsstrukturen regionaler Produkte im Landkreis

 Aufbau einer Energieagentur  Kunststützpunkte Bergstraße 92

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5.4 Leben und Wohnen in Worpswede/Junges Worpswede

Der Arbeitskreis Leben & Wohnen/Junges Worpswede hat folgende Ziele für die Ge- meindeentwicklung herausgestellt:

 bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum für Jung und Alt schaffen

 Bauland für junge Familien im Einklang mit Siedlungsstrukturen und Eigenart des Ortes ausweisen

 Die Verbindung von Tradition und Moderne in der Baukultur: innovative Architektur fördern

 Wohnen und Leben heißt auch Einkaufen, Arbeiten, Freizeit, Mobilität, Nachbar- schaften, Dienstleistungen

 Bildungs- und Ausbildungsangebote für Jugendliche schaffen/erhalten, Jugendkul- turen stärken, sicherer ÖPNV für die Region

 Kunst- und Kulturvermittlung, kulturelle Bildung für alle Bevölkerungsschichten und in allen Ortschaften angemessen ermöglichen

 Lebensqualität bewahren, erneuern, schaffen mittels sozial integrativer Infrastruk- tur

Abb. 33 Arbeitskreis Leben & Wohnen/Junges Worpswede

Foto: Jochen Semken

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Abb. 34 Handlungsfeld Leben & Wohnen im Zusammenspiel mit den anderen Handlungsfeldern

Grafik: AG Leben und Wohnen/Junges Worpswede 2017

Das Handlungsfeld unterteilt sich in drei Themenfelder, zu denen Projektideen erarbei- tet wurden:

 Wohnen (Kap. 5.4.1)

 Infrastruktur und Ortsbild (Kap. 5.4.2)

 Kommunikation (Kap. 5.4.3)

5.4.1 Wohnen

Die folgenden Ideen im Themenbereich Wohnen sind überwiegend in das Projekt L 1 (Neue & innovative Wohnformen) eingeflossen (vgl. Steckbrief).

 Wohnungsinfrastruktur/Wohnformen und -nutzungen durch genaue, be- darfsgerechte und flexible Bebauungspläne steuern (Mehrgenerationshäuser, „Tiny Houses“, Sonderformen) in Verbindung mit sozialer Infrastruktur

 Genossenschaften gründen mit Baulanderschließung nach geplantem Bedarf

 Digitalisierung nutzen als Angebot für junge Leute und Home-Office- Arbeitsmöglichkeiten (Ansiedlung Kreativwirtschaft)

 Wohn- und Arbeitsraum für junge Leute und Künstler (vgl. Kap. 5.1.1 Junge Kunst)

 Förderung und Baugemeinschaften

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 Flächensparendes verdichtendes Bauen

 Angebote zur Unterstützung von Senioren, Wohnen und Mobilität im Alter

Projekt L 1 Neue & innovative Wohnformen Ziele des Projekts Wohnungsinfrastruktur/Wohnformen und -nutzungen durch genaue, bedarfsgerechte und flexible Bebauungspläne steuern (Mehrgenerationshäuser, „Tiny Houses“, Sonder- formen) in Verbindung mit sozialer Infrastruktur Aktueller Stand wenig Flexibilität, starre Bebauungspläne Offene Punkte  fehlendes Bauland?  Nutzung von Grünland Beteiligte  Verwaltung  Gemeinde  Bevölkerung Erste Ideen und Vorschlä-  Modul-Heime ge  Klimaschutzsiedlung  Tiny Houses  Baulückenschließung mit kleinen Häusern Verknüpfung zu anderen Mobilität Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  3-5 Jahre zeitliche Perspektive, Enga-  Nutzung der Hörenbergwiese gement) Konkrete Umsetzung  Änderung des Baurechts bezüglich Tiny Houses (Termine, Zuständigkeiten  Genossenschaften der Bauherren Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

Projekt L 2 Sozialer Wohnungsbau Ziele des Projekts Sozialer Wohnungsbau Aktueller Stand sehr gering Offene Punkte entwicklungsbedürftig Beteiligte Kommune Erste Ideen und Vorschlä- bestehende Immobilien umgestalten ge Verknüpfung zu anderen generationsübergreifend Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand, 3-5 Jahre zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung  Nutzungsänderung (Termine, Zuständigkeiten  Kommunikation Kosten/Finanzierung, Risiken,  Engagement Arbeitsschritte)

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5.4.2 Infrastruktur und Ortsbild

Bei diesem Themenfeld wurde sich auf die Projekte

 Belebung des Dorfplatzes (L 3) und

 Infrastruktur (L 4)

fokussiert.

Projekt L 3 Belebung des Dorfplatzes Ziele des Projekts  Belebung des Dorfplatzes  Gestaltung und/oder intensive Nutzung des Dorfplatzes  Der Dorfplatz – Lebenszentrum für Jung und Alt Aktueller Stand  einzelne begrenzte Aktionen  unbewirtschafteter Kiosk  zu wenig Sitzmöglichkeiten Offene Punkte  Anbindung Kiosk – Dorfplatz Beteiligte  WTG  Gemeinde Worpswede Erste Ideen und Vorschlä-  Aktivierung des Kiosk mit Sitzmöglichkeiten ge  Verbindung Kiosk – Dorfplatz  Sitzmöglichkeiten auf Dorfplatz durch Mauern mit Holz- sitzflächen  Dorfplatz zur Straße hin durch Mauer/Hecke abgrenzen, gleichzeitig als Sitzmöglichkeit  Schaffung einer Arena für öffentl. Theater, Musik etc.  Skulpturenpark, große Liegen, Sitzmöglichkeit  Baum mitten auf dem Dorfplatz mit Sitzmöglichkeit  WLAN  Videoüberwachung Verknüpfung zu anderen  Verkehrskonzept Themen/Handlungsfeldern  Infrastruktur Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand, zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung (Termine, Zuständigkeiten Kosten/Finanzierung, Risiken, Arbeitsschritte)

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Projekt L 4 Infrastruktur Ziele des Projekts  Kataster „freizuhaltender“ Flächen erstellen  Sichtachsen erhalten, dörfliche Strukturen erhalten in noch näher zu bestimmenden Bereichen Aktueller Stand  Darstellung im Flächennutzungsplan (FNP)  rechtsverbindlicher Bebauungsplan  vorhandene Freiflächen und Sichtachsen Offene Punkte Räumliche Abgrenzung des Geltungsbereiches muss defi- niert werden. Beteiligte  Politiker  Landschaftsplaner  Ansprechpartner in der Verwaltung Erste Ideen und Vorschlä-  Aufnahme aller vorhandenen Freiflächen ge  Nutzungskonzepte erstellen Verknüpfung zu anderen Natur & Landschaft in Abgrenzung zum Wohnen Themen/Handlungsfeldern Priorität hoch Umsetzbarkeit (Aufwand, zeitnah umsetzbar, kurzfristiges Ziel zeitliche Perspektive, Enga- gement) Konkrete Umsetzung  Bearbeitung in 2018/2019 nur Planungskosten, evtl. (Termine, Zuständigkeiten Förderung prüfen, öffentliche Beratung unabdingbar Kosten/Finanzierung, Risiken,  Instrument zur Umsetzung ist Darstellung im FNP Arbeitsschritte)

Weitere Ideen/Projekte:  Ideen für die Nutzung des alten Schulgebäudeteils . Coworking Space36: Attraktivität Worpswedes steigern für Kreative, Freibe- rufler und Gründer . weiterführende Schule in freier Trägerschaft (evtl. Alternativschule): At- traktivität Worpswedes steigern für Familien mit Kindern Zum Erhalt eines wohnortnahen Schulangebotes kann auch die Bildung von Privatschulen dienen. Mehr Informationen geben die BundesArbeitsGemein- schaft Freier Schulen (AGFS) und der Bundesverband der Freien Alternativ- schulen (BFAS). . Schulnutzungspläne mit Zwischennutzungsprojekten verbinden

 Erhalt und Entwicklung des Ortsbildes . Ortsbild: Grundstrukturen erhalten Hier ist eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Ortsteile erforderlich. Die Strukturen sollten den Orten angepasst definiert werden.

36 Coworking „ist eine Entwicklung im Bereich ‚neue Arbeitsformen‘. Freiberufler, Kreative, kleinere Startups [...] arbeiten dabei zugleich in meist größeren, offenen Räumen und können auf diese Weise voneinander profitieren. ‚Coworking Space‘ stellen Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netz- werk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) zeitlich befristet zur Verfü- gung und ermöglichen die Bildung einer Gemeinschaft [...], welche mittels gemeinsamer Veran- staltungen, Workshops und weiterer Aktivitäten gestärkt werden kann.“ (Wikipedia) Beispiel Wirtschaftsförderung Bremen: https://www.wfb- bremen.de/de/page/stories/kreativwirtschaft/coworking-in-bremen-neun-orte-um-eine-neue- buerogemeinschaft-zu-finden

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. Ortsbild: keine weiteren Verdichtungen im Ortskern Die großzügigen Grundstücke mit den Freiräumen und Durchblicken machen den Charme des Ortskernes aus, dieses gilt es zu erhalten und zu schützen. . Ortsbild: kleine Wege pflegen und kennzeichnen, vorhandene Wege er- halten und neue ausweisen! . Ortsbild: Freiflächenkataster erstellen, ggfs. über die Fortschreibung der Darstellungen im Flächennutzungsplan (vgl. Projekt L 5) . Ortsbild: Baumschutzsatzung stärker durchsetzen und öffnen für notwendige Ersatzmaßnahmen Die Durchsetzung der Baumschutzsatzung für die Ortschaft Worpswede ist gegeben, es besteht der Wunsch, diese ggfs. auf weitere Teile der Gemeinde auszuweiten. . „Wildnis“ für alle (Hörenbergwiese) und aktive Nutzung der Marcus- heide (Wege/Bänke)37 . Ortsbildbeirat mit internen und externen Fachleuten bilden für die Be- ratung von Gremienentscheidungen in der Gemeinde (vgl. letzte Sitzung des Rates zum Thema „Beratende Bürger“) . „Bausünden aufspüren“ und mit Architekturdiskussion im Ort bei Neubau- gebieten verbinden „Bausünden“ sind in der Regel subjektive Empfindungen des Betrachters, de- nen durch Gestaltungssatzungen entgegengewirkt werden könnte, wenn ein entsprechender Bedarf besteht.

 Bürgerbibliotheken und Professionalisierung der vorhandenen Bibliothek

 Bildungs- und Sozialeinrichtungen

 Schwimmbad modernisieren mit Wellness- und Gesundheitsangeboten

 Barrierefreiheit . Toilettenfunktion barrierefrei . barrierefreie Außenräume . visuelle Informationsangebote für sehbeeinträchtigte Gäste (Audioinformatio- nen)

 Mobilität, Verkehrsberuhigungen (vgl. Kap. 5.2.1) . Beruhigung der Bergstraße

 Infrastrukturen für Kinder und Jugendliche erweitern . Freizeitangebote für Jugendliche . Schlechtwetterangebot ausbauen: z. B. Kletterhalle . Erweiterung Waakhausen: Kanu, Hochseilgarten, Baumhaussiedlung . ungünstige Lage der Skaterbahn: besser in den Ort oder in die Sportecke . Spielplatz ausweiten und bewerben

37 AG Leben und Wohnen: „diese Bereiche sollten nicht angefasst werden, der vorhandene Bestand an Freiräumen ist zu schützen“

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. Joggingstrecken entwickeln, Outdoorfitness, andere Fitnessangebote

5.4.3 Kommunikation

Beim Thema Kommunikation erfolgt mit dem Projektvorschlag „Die junge und mittlere Altersgruppe auf Events/Veranstaltungen und Orte (Cafés, Geschäf- te) aufmerksam machen“ (L 5) eine Konzentration auf die wichtige Zielgruppe der jungen Worpsweder.

Hier kann auf ein neues Format aufgebaut werden: Am 25. Juni 2018 fand im Rathaus Worpswede ein 1. Jugendkongress statt. Knapp 50 Jugendliche diskutierten ihre Wünsche in den vier Themenfeldern Umwelt, Freizeitgestaltung, Verkehr und Straßen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung.38 Auch die beiden Jugendzentren sind wich- tige Anlaufstellen für die Ansprache der Jugendlichen.

Abb. 35 Wichtige Zielgruppe: Junge Worpsweder

Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de

38 Mehr Infos: www.gemeinde-worpswede.de/rathaus/jugendkongress

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Projekt L 5 Die junge und mittlere Altersgruppe auf Events/Veranstaltungen und Orte (Cafés, Geschäfte) aufmerksam machen Ziele des Projekts Die junge und mittlere Altersgruppe auf Events/Veranstal- tungen und Orte (Cafés, Geschäfte) aufmerksam machen Aktueller Stand  Start der Planung  Erste Ideen werden gesammelt Offene Punkte  Umsetzung  Verantwortlicher  Medien-Konten eröffnen (evtl. auch verifizieren) Beteiligte  alle Worpsweder  Besucher  Gemeinde Erste Ideen und Vorschlä-  Bilder/Videos der Worpsweder und Besucher in Storys ge posten  Werbung für Events und Orte in Beiträgen meiden Verknüpfung zu anderen auf Fortschritte im Gemeindeentwicklungsprozess allgemein Themen/Handlungsfeldern in Beiträgen eingehen Priorität mittel bis hoch Umsetzbarkeit (Aufwand,  schnell zu starten zeitliche Perspektive, Enga-  Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Bürgern gement)  zeitlichen Rhythmus der Beiträge erhalten Konkrete Umsetzung  Termine = bisher keine (Termine, Zuständigkeiten  Risiken = Algorithmus einhalten Kosten/Finanzierung, Risiken,  Zuständigkeiten: Arbeitsschritte) . Erstellen der Konten . Kontaktaufnahme der Bürger (Auf sich aufmerk- sam machen/ Werbung) . Erstellen und Posten der Beiträge . am Laufen halten  Arbeitsschritte: . passenden Nutzernamen überlegen und sichern (z. B. @gemeinde-worpswede) . Konten bei verschiedenen sozialen Medien erstel- len (Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat) . Kontakt zu Instagram etc. aufnehmen, um Konten verifizieren zu lassen . ansprechende Profilbeschreibung erstellen . Beiträge erarbeiten und Zeitrhythmus für Postings erstellen . auf Bürger und Besucher zugehen bzw. in Beiträ- gen, aber auch als Story für zwischendurch ver- wenden (Alle Worpsweder + Beteiligte)  Risiken: . wenig Beteiligung mit Bildern und Videos . kein Interesse von jungen Menschen an Beiträgen . Zeitrhythmen der Beiträge werden nicht eingehal- ten . Projekt wird nicht weitergeführt  Kosten: um auf soziale Medien Konten aufmerksam zu machen, muss evtl. in Werbung investiert werden

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Weitere Vorschläge zum Thema Kommunikation:  Mobilfunkinternet . WLAN Hotspots . Die AG hat die bestehenden Standorte Freifunk-Router zusammengestellt (Rathaus, Casa di Mobili, Bergstraße Goldschmiede Uphoff, Bergstraße Busch, Bergstraße Sparkasse, Bergstraße Laden 17, Bergstraße WTB, Bergstraße Busch (neuer Laden), Hotel Haar, Hol ab, Buchhandlung Netzel, Moorrübe, Oetndorfer Utdamm (Blok und Grimm), Kaffeehaus Niedersachsen, Alte Mol- kerei, Hamme-Hafen, Überhammer Straße 15 (Moll) und Däumlingsdorf.39 . Geplante Standorte sind: Bötjersche Scheune, Barkenhoff, Hotel Buchenhof.

 Treffpunkte/Begegnungsorte einrichten (z. B. Mehrgenerationenhaus) . Treffpunktfunktionen für Jugendliche . Begegnungsorte für die mittlere Generation . Treffpunktfunktion für gemeinschaftliche Aktivitäten

 Soziale Medien stärker nutzen und in Ortskommunikation integrieren . junge Menschen durch Auftritt in den sozialen Medien erreichen (…um über Veranstaltungen/Orte/Personen zu informieren)

 Stärkung und Entwicklung der Integrations- und Kommunikationsfunktion der Vereine . Stärkung Vereinsleben, Förderung ehrenamtliches Engagement

 Wochenmarkt

Weitere Ideen aus dem Entwicklungsprozess

Eine Studie zur Bedeutung und Herausforderungen des demographischen Wandels aus der Sicht regionaler Akteure und Akteurinnen40 beschreibt die verbesserungsfähige Identifikation der EinwohnerInnen sehr anschaulich: „Die Identifikation mit dem Land- kreis, mit dem Umfeld, mit der Region sowie eine ausgewachsene Dienstleistungsmen- talität seien gelegentlich unterentwickelt. Initiativen, dies zu verändern, zeigten erst langsam Wirkung. Dazu werde ja bereits an einem Image des Landkreises gearbeitet, das Begriffe wie ‚Teufelsmoor‘, ‚Worpswede‘, ‚Torfkahn‘, ‚urig‘ und ähnliche zusam- menfasst.

Außerdem müssten die Einwohner des Landkreises selbst von diesem Image überzeugt sein. Nur wenn sie, so die Auffassung, sich hier sichtbar wohlfühlen, können sie auch Gästen dieses Erlebnis vermitteln. Zugleich wird die strategische Bedeutung des An- satzes bei den Kindern gesehen. Diese müssen von Anfang an für ihren Ort interessiert werden. Es sei bisher aber ein allgemeines Problem, dass die Einheimischen oft gar nicht wissen, was die Region bietet und ihre Angebote selbst nicht wahrnehmen. Kei-

39 vgl. Anlage zur Niederschrift 3. Gesprächskreis HF Leben & Wohnen 1. März 2018 40 Landkreis Osterholz 2007

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nesfalls darf es sein, dass sich die Worpsweder sichtlich belästigt fühlen, wenn am Wochenende viele Touristen und Touristinnen da sind.“

Vor diesem Hintergrund wurde bereits während des Entwicklungsprozesses ein Foto-/ Storyprojekt zur Förderung der Identifikation der Worpsweder Bürger initiiert. Dabei geht es darum, Geschichten von Bürgern aus Worpswede bildhaft zu erzählen.

Vorzeigebeispiel dafür ist das Projekt „WattWiki - Geschichten aus dem Wattenmeer“, initiiert durch die Nordsee GmbH, in dem Geschichten über Personen, die ihr Leben dem Wattenmeer gewidmet haben oder eine besondere Beziehung zu ihm haben, in Form von Fotos und einer Internetdatenbank gesammelt werden.

Abb. 36 Beispiel WattWiki – Fotoausstellung

Foto: © Die Nordsee GmbH

© Die Nordsee

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5.5 Hinweise für die Umsetzung

Der Gemeindeentwicklungsprozess ist mit dem vorliegenden Bericht nicht abgeschlos- sen:

 Jetzt steht die Umsetzung des Handlungsprogramms an, um aus den gemeinsam entwickelten Ideen und Vorschlägen Realität werden zu lassen.

 Das Konzept ist Ergebnis eines Beteiligungsprozesses und hat daher keinen An- spruch auf vollständige Darstellung der Themen, Bedarfe und erforderlichen Maß- nahmen für die Gemeinde. Aus dem Leitbild und den Zielen heraus können und sollen neue Projekte entwickelt und umgesetzt werden.

Die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes kann insgesamt nur dann erfolgreich sein, wenn der auf den Weg gebrachte, gemeinsame Prozess weitergeführt und „am Leben gehalten“ wird. Die etablierte Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Steuerungs- gruppe und die Projektarbeit in den handlungsfeldbezogenen Arbeitsgruppen sollten fortgeführt werden.

Zur Fortführung des Prozesses werden folgende Schritte empfohlen:

 Politischer Beschluss

Das Entwicklungskonzept für die Gemeinde Worpswede hat zunächst keine bin- dende Wirkung. Verbindlichkeit kann es nur erlangen, wenn das Konzept und die Maßnahmen politisch beschlossen werden. Im November 2018 finden dazu Sit- zungen des Verwaltungsausschusses und des Gemeinderates statt, bei denen die Ergebnisse des Entwicklungskonzepts und ein Vorschlag der Steuerungsgruppe zur Weiterentwicklung des Prozesses vorgestellt werden. Der Gemeinderat soll über die Entwicklungsziele für die vier Handlungsfelder als Grundlage für die wei- tere Arbeit beschließen. Zudem soll die Steuerungsgruppe – bestehend aus je ei- nem Mitglied der Ratsfraktionen, den Moderatoren der vier Handlungsfelder, dem Bürgermeister und Vertretern der Verwaltung - damit beauftragt werden, den Pro- zess auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse und Konzepte weiterzuentwi- ckeln (s. u.).

 Konkretisierung der Umsetzungsmöglichkeiten (Finanzierung, Zuständigkei- ten, weitere Beteiligung usw.)

Die im Handlungsprogramm aufgeführten Projekte haben eine unterschiedliche Umsetzungsreife, Aufwand, zeitlichen Horizont und Priorität. Es gilt daher im nächsten Schritt, die Umsetzungsmöglichkeiten - insbesondere Finanzierungs-/ Fördermöglichkeiten und Zuständigkeiten - zu konkretisieren.

Die Steuerungsgruppe sollte dabei eine zentrale Rolle spielen. Sie stellt für den weiteren Entwicklungsprozess eine wichtige und etablierte Schnittstelle zwischen den Bürgern, der Verwaltung sowie der Politik dar. Die Gruppe hat angeboten, im nächsten Schritt ein Bewertungsschema zu erarbeiten, um Projekte hinsichtlich ih- rer Umsetzung zu priorisieren. Weitere Aufgaben, die die Steuerungsgruppe über- nehmen könnte und würde, sind unter anderem: . Organisation der Sitzungen der handlungsfeldbezogenen Arbeitsgruppen . Erhebung von erforderlichen Daten, Hinzuziehung von Sachverständigen für bestimmte Fragestellungen

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. Bericht über die Ergebnisse der einzelnen Handlungsfeldern in der Steue- rungsgruppe . Empfehlungen für neue Projekte und Sofortmaßnahmen (zur schnellen und für die Bürger sichtbaren Umsetzung von Pilotprojekten) . Vorschläge für die Bürgerbeteiligung und Organisation

Für die weitere Arbeit an der Gemeindeentwicklung bedarf die Steuerungsgruppe in ihrer Zusammensetzung und Funktion einer Legitimation durch den Gemeinde- rat.

Zur Finanzierung der Maßnahmenumsetzung müssen in der Mittelfristigen Finanz- planung der Gemeinde und den Haushaltsplanungen entsprechende Mittel einge- plant werden. Für den Haushalt 2019 werden als Anschubfinanzierung 20.000,- Euro vorgeschlagen (vgl. Sitzungsvorlage Drucksache Nr. 18/122).

 Fortsetzung der begleitenden Bürgerbeteiligung

Am 10. Dezember 2018 ist ein öffentliches Bürgerforum geplant, um über die Er- gebnisse in den Handlungsfeldern, die Arbeit der Steuerungsgruppe sowie den Fortgang des Entwicklungsprozesses zu berichten und mit den Bürgern zu bespre- chen.

Auch zukünftig sind zu wichtigen Meilensteinen des Prozesses öffentliche Veran- staltungen zu empfehlen. Konkret in die Erarbeitung eingebunden werden die Bürger in den handlungsfeldbezogenen Arbeitsgruppen und im Rahmen von ein- zelnen Projekten.

Darüber hinaus wird der Aufbau einer eigenen Rubrik „Gemeindeentwicklung“ im Internetauftritt der Gemeinde empfohlen, in der regelmäßig über die Aktivitäten berichtet wird.

 Vernetzung mit weiteren laufenden Aktivitäten in der Gemeinde Worpswede

Die Umsetzung ist ein lebendiger Prozess. Eine Verknüpfung mit aktuellen Aktivi- täten und Planungen ist wichtig. Abb. 37 zeigt eine Übersicht der Projekte, welche bei der Gemeindeverwaltung über den Gemeindeentwicklungsprozess hinaus lau- .

Darüber hinaus bestehen verschiedene Aktivitäten zu bestimmten Themen, insbe- sondere im künstlerisch-kulturellen Bereich („Kaleidoskop Worpswede" (anders leben), Stiftungskonzept „Dorfentwicklung“ sowie die „Visionen“ der Landts (ge- sundes Dorf, entschleunigtes Dorf etc.). Eine Vernetzung der Aktivitäten mit dem Gemeindeentwicklungsprozess und mögliche Synergien sollten geprüft und ge- nutzt werden.

 schrittweise Umsetzung der Projekte

Die Projekte und Maßnahmen aus dem Handlungsprogramm und dem weiteren Entwicklungsprozess sind nach Priorität und zeitlicher Dringlichkeit schrittweise umzusetzen. Die Steuerungsgruppe kann diesen Umsetzungsprozess steuern, Pro- jekte auswählen und die Umsetzung in den Weg leiten (z. B. Aufstellen eines Pro- jektteams und –trägers für die Umsetzung eines konkreten Projekts, Antragstel- lung für Fördermittel für ein Projekt).

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Für die Auswahl von geeigneten Förderprojekten und die Antragstellung empfiehlt BTE, auf die Beratung und Unterstützung des zuständigen Regionalmanagements der LEADER-Region Kulturlandschaften Osterholz zurückzugreifen.41

Die jeweiligen Projektbeteiligten hängen stark von dem Projekt ab und sollten in- dividuell zusammengestellt werden (z. B. Experten aus dem Bereich Kunst und Kultur, Verkehrsbehörde, Künstler, Hochschulen). In den Projektsteckbriefen sind diese in der Zeile „Beteiligte“ bereits benannt.

Um frühzeitige und nach außen sichtbare Erfolge zu erzielen, ist die Umsetzung von ersten Pilotprojekten („Sofortmaßnahmen“) sinnvoll, die zeitnah (bis Sommer 2019) realisiert werden. In der Steuerungsgruppe wurden die Umgestaltung des Dorfplatzes (Projektsteckbrief L 3), die Aufstellung von Mitfahrerbänken (M 19 / 1) und die Gestaltung der Ortseingänge als geeignete Sofortmaßnahmen vorge- schlagen.42

41 Aufgaben des Regionalmanagements sind unter anderem: Beratung und Unterstützung der Projek- tinitiatoren und -verantwortlichen bei der Entwicklung ihrer Projektideen, Auskünfte über Förder- bedingungen, Hilfestellung bei Förderanträgen

42 Ergebnisprotokoll der Sitzung der Steuerungsgruppe zum Ortsentwicklungsprozess vom 1.11.2018

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Abb. 37 Projekte der Verwaltung über den Gemeindeentwicklungsprozess hinaus

Fachbereich 1 (Innere Dienste/Sozialwesen)  Bedarfsplanung Kindergärten und Krippen  Bedarfsplanung nachschulische Betreuung  Sanierung Schulgebäude Worpswede  Erweiterungsbedarf Grundschule Hüttenbusch feststellen  Nutzungskonzept Schule entwickeln  Beteiligung von Jugendlichen (Jugendkongress)  Weiterentwicklung Socialmedia-Auftritt der Gemeinde  Personalentwicklungsplanung im Hinblick auf den demografischen Wandel Fachbereich 2 (Finanz- und Ordnungswesen)  Konsolidierung der Finanzen  Neuordnung Brandschutz (Feuerwehrbedarfsplanung)  Prüfung Neuorganisation der Abläufe des Friedhofes Hüttenbusch Fachbereich 3 (Bauwesen, Hoch- und Tiefbau) Abt. Bauwesen:  Gesamtmaßnahme Ortskernsanierung  Sanierung Parkplatz Rossmann  Aufmündungen Bergstraße auf die Findorffstraße/Hembergstraße  Sanierung „Weg Hinter Rossmann“  Stromtankstelle  Entwicklung Freizeitgebiet Neu Helgoland  Gewerbe- und Einzelhandelsentwicklung  Wanderweg Sliekpadd  Wanderweg zw. Weyerdeeler Bahnhof und Waakhauser Polder  Breitbandausbau  Aufbau Baulücken- und Leerstandskataster  Aufbau Kompensationskataster  Projekte des Kommunalverbundes (Regionales Mobilitätskonzept: Radverkehr, Regionale Wohnungsmarktbeobachtung, LANA/Grüner Ring)  Bauleitplanung, Baulandentwicklung, Projektentwicklung:  Im Malerwinkel, Walter Bertelsmann-Weg-Süd, Schulstraße, Barkenweg, Neuer Weg  Eichenhof, Getränkehandel Grotheer  Neuaufstellung Gewerbegebiet Neu St. Jürgen  Entwicklung der gemeindeweiten Flächennutzungsplanung (Weiterentwicklung F-Plan) Abt. Hoch- und Tiefbau:  Sanierung / Herstellung Barrierefreiheit der Bushaltestellen  Sicherung von Bahnübergängen mit Signalanlagen  Erneuerung des Reithdaches des Rathauses  Bau eines Fuß- und Wanderweges am Hammeweg  Ausbau und Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik  Verbesserung der Internetversorgung im gesamten Gemeindegebiet  Bau- und Wegeunterhaltung (Prioritätenliste Straßensanierung)

Quelle: Gemeinde Worpswede 2018

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6 Projektübersicht

Handlungsfeld Pro- Projekttitel Kurzbeschreibung Bezug zu anderen jekt- Maßnahmen Nr.

Kunst/Kultur K 1 "Junge Künstler"-Basis schaffen Ansiedlung, Image, Sur- Musik, Wirtschaft, vey Social Media /Tourismus K2 Kreativ Symposium - Neues Format Schaffung einer neuen Musik, Social Media Plattform für KünstlerIn- nen in und außerhalb von Worpswede

K 3 Verkaufsmesse "Junge Kunst" Musik, Wirtschaft

K 4 Angebote Kinder/Jugendliche für Familien attraktiver Leben und Wohnen, machen Kunst/Kultur/ Tou- rimus

K 5 Skulpturenpark auf dem Weyerberg Kunst im öffentlichen AG 4 "Lebenswerter Raum Ort", AG 5 "Junge Kunst"

K 6 Digitalisierung/Social Media Nutzung Schaffung einer digitalen Plattform

Mobilität M 1 / 1 Verkehrskreisel Bau von drei Verkehrs- kreiseln

M 1 / 2 Weiterbau der Ortsentlassungsstraße Weiterführung zur K11 bis K11 notwendig

M 2 Errichtung einer Tempo 30 Zone im Kern Worpswede

M 3 Beschilderung Ortsumgehung in Ortsumgehungsmöglich- Stufen keit für K11 beschildern

M 4/ 1 Verjüngung der Ortseingänge in Worpswede und Hüttenbusch

M 4 / 2 Versetzung des Ortsschilds Osterhol- zer Str.

M 5 / 1 Sicherung von Fußgänger-Querungen Tempo 30 durch Fußgängerampeln

M 5 / 2 Schaffung von weiteren Fußgänger- übergängen

M 6 Verkehrszählung

M 7 Parkleitsystem

M 8 / 1 Parkplatzhinweise Wohnmobil

M 8 / 2 Parkplatzhinweise für Veranstaltun- gen

M 8 / 3 Parkplatzhinweise für Menschen mit Behinderungen

M 9 Lösung des Parkplatzproblems Fal- kenberger Str./Linie 4

M 10 / 1 Fuß- und Radwegekonzept im Be- reich der Osterweder Str., Hemberg Str., Findorfstr. und Udo-Peters-Weg

M 10 / 2 Fuß- und Radwegekonzept umsetzen

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Handlungsfeld Pro- Projekttitel Kurzbeschreibung Bezug zu anderen jekt- Maßnahmen Nr.

M 11 Fahrradverleih an der Touristen- Information

M 12 Trennung von Fuß- und Radwegen Hauptstraßen

M 13 Einrichtung einer Shared-Space- Fahrbahn auf den Hauptstraßen Worpswede

M 14 / 1 Erhebung Barrierefreiheit in Worpswede

M 14 / 2 Barrierefreiheit Worpswede - Maß- nahmenumsetzung

M 15 Bergstraße Verbesserung Umgestaltung in Fla- niermeile

M 16 Pendler-Portal

M 17 Anbindung Linie 4 - Lilienthal mit Verbindung nach Bremen Worpswede mit Hilfe des Bürgerbus- ses

M 18 Moorexpress Reaktivierung als re- Erhöhung der Mobilität gelmäßige Verbindung nach OHZ und von Worpswede, Siche- Hauptbahnhof Bremen rung Tourismus

M 19 / 1 Aufstellung von Mitfahrerbänken

M 19 / 2 Initiierung und Umsetzung des Kon- basierend auf M26, Ver- M26 zepts „Mitfahrscheibe-Worpswede“ besserung der Mobilität

M 19 / 3 Programmierung und Einrichtung einer Mitfahrbörse auf der Gemeinde- Internetseite Worpswede.de

M 20 Carsharing-System für Worpswede

M 21 / 1 Ladestation auf Parkplatz-Markt

M 21 / 2 weitere Ladestation für E-Mobile in Worpswede errichten

M 21 / 3 spezifische E-Mobil-Parkplätze errich- ten

M 22 Straßenreparaturen auf allen Straßen und Wegen

M 23 / 1 Spielstraßenkonzept für Worpswede von Bürgern erarbeiten lassen

M 23 / 2 Spielstraßen errichten basierend auf M34 M34

M 24 Reitweg am Hammeweg einrichten

M 25 / 1 Straßenbeleuchtungsuntersuchung Straßenbeleuchtung für Worpswede erarbeiten lassen verbessern

M 25 / 2 neue Beleuchtungssysteme an den basierend auf M37 M37 Straßen aufstellen

M 26 / 1 Konzept – Autofreies Wohnen M34

M 26 / 2 Autofreies Wohnen in Worpswede umsetzen

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Handlungsfeld Pro- Projekttitel Kurzbeschreibung Bezug zu anderen jekt- Maßnahmen Nr.

Wirtschaft / W1 junges Worpswede 1- Ansiedelung Umsetzung neuer „Junger und alternativer Wohnpro- (Wohn-)Bauprojekte nachhaltiges jekte“ Worpswede W2 Junges Worpswede 2-Etablierung Etablierung eines Fort- einer „Schule für die Zukunft“ (Ar- und Weiterbildungszent- beitsname) rums

W3 touristische Infrastruktur Mobilität, Wohnen und Leben, Kunst/Kultur/ Tou- rismus

W4 „Kreativ Hub Worpswede“ Ansiedlung der Kreativ- Kunst/Kultur/ Tou- wirtschaft rismus, Leben und Wohnen

W5 Zentrum für nachhaltige Wirt- Stärkung nachhaltiger/ Mobilität, Wohnen schaftsweise (ZfnW) zukunftsorientierter und Leben, Betriebe Kunst/Kultur/ Tou- rismus

Leben und L 1 neue & innovative Wohnformen Durchsetzung bedarfsge- Mobilität rechter und flexibler Wohnen in Bebauungsplänen Worpswede L2 sozialer Wohnungsbau

L 3 Belebung des Dorfplatzes Mobilität

L 4 Infrastruktur übergeordneter Flächen- nutzungsplan zum Erhalt der dörflichen Struktur

L 5 die junge und mittlere Altersgruppe Verbesserung der Prä- auf Events/Veranstaltungen und Orte senz auf den sozialen (Cafés, Geschäfte) aufmerksam ma- Medien chen

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7 Fazit

Das Entwicklungskonzept Worpswede 2030 soll als Leitlinie und Handlungsrahmen für die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten 10 Jahren dienen. Das Konzept wurde in einem intensiven Prozess gemeinsam mit Akteuren und Bürgern aus der Gemeinde Worpswede erarbeitet und von einer Steuerungsgruppe inhaltlich und organisatorisch begleitet.

Die Gemeinde Worpswede hat viele Potenziale, die stärker genutzt werden können (z. B. künstlerisches und architektonisches Erbe, hohe Lebensqualität), aber auch Her- ausforderungen, die zu bewältigen sind (Verkehrs- und Parksituation im Ort Worpswe- de, Überfremdung des Ortes durch Touristen, Überalterung der Bevölkerung, hohe Pendlerquote usw.). Diese Potenziale und Herausforderungen zeigt das Konzept auf und bietet konkrete Ansätze und Vorschläge zur Nutzung der Entwicklungsmöglichkei- ten und Lösung von Problembereichen.

Für die Handlungsfelder Kunst/Kultur/Tourismus, Mobilität, Wirtschaft/nachhaltiges Worpswede und Leben & Wohnen in Worpswede wurden konkrete Entwicklungsziele definiert und erste Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Insgesamt enthält das Hand- lungsprogramm 56 Projektvorschläge, die in einheitlichen Steckbriefen beschrieben sind. Auch Prioritäten und Hinweise für die Umsetzung werden in den Projektbeschrei- bungen aufgezeigt.

Das Entwicklungskonzept wird im November 2018 im Verwaltungsausschuss und Ge- meinderat vorgestellt. Anschließend steht die Aufgabe an, den Umsetzungsprozess einzuleiten und zentrale organisatorische Fragen zu klären (Wer hat den Hut auf? Wer kann einzelne Aufgaben übernehmen? Wer muss beteiligt werden? usw.). Ein entspre- chendes (politisches, organisatorisches und finanzielles) Engagement der Gemeinde ist für die erfolgreiche Umsetzung des Entwicklungskonzeptes Voraussetzung.

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8 Quellen

Arbeitsgruppe „Touristisches Leitbild“ 2004: Touristisches Leitbild der Gemeinde Worpswede.

ews group 2009: Masterplan Worpswede Machbarkeitsstudie.

Gemeinde Worpswede 2003: Kommunales Leitbild der Gemeinde Worpswede.

Gemeinde Worpswede 2007: Integriertes städtisches Entwicklungs- und Wachs- tumskonzept (ISEK) für Worpswede.

Gemeinde Worpswede 2011: Befragung zum Thema „Wohnen im Alter in Worpswe- de“. http://www.gemeinde-worpswede.de/rathaus/aktuelles/umfrage-wohnen-im- alter-/

Gemeinde Worpswede 2011: Gestaltungsfibel.

Gfl 2003: Konzept „Kunst- und Kulturmeile Bergstraße Worpswede“.

Gfl 2004: Bericht über das Ergebnis der vorbereitenden Untersuchungen zur förmli- chen Festlegung eines Sanierungsgebietes im Ortskern.

IHK (Industrie- und Handelskammer) Hannover 2016: Touristische Kennzahlen für Niedersachsen.

Kreikenbaum 2016: Worpswede Dorfentwicklungsplan 2015-2017 (Kurzfassung).

Landkreis Osterholz (Hrsg.) 2014, aktualisiert 2016: Fortschreibung des regiona- len Entwicklungskonzeptes (REK) Kulturlandschaften Osterholz. Bearbeitung: Grontmij GmbH, in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Osterholz und dem Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW).

Landkreis Osterholz 2007: Studie „Bedeutung und Herausforderungen des demo- graphischen Wandels aus der Sicht regionaler Akteure und Akteurinnen“. Qualitative Betrachtung der Regionalen Demographiefähigkeit im Landkreis Osterholz. Bremen.

Landkreis Osterholz 2011: Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz.

Landkreis Osterholz 2014: Masterplan Zukunft.

Landkreis Osterholz 2017: Demografiebericht des Landkreises Osterholzes 2016.

LSN (Landesamt für Statistik Niedersachsen) 2016: Beherbergung im Reisever- kehr in Niedersachsen - Geöffnete Beherbergungsbetriebe mit mindestens 10 Betten und geöffnete Campinglätze mit mindestens 10 Stellplätzen.

markt.forschung.kultur/Hochschule Bremen 2016: Gästebefragung Worpswede – anlässlich der Sommerausstellung „Die wilden Zwanziger – Worpswede expressiv“. Präsentation der Ergebnisse 15.12.2016.

Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH Touristikagentur & Teu- felsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. 2017: Weites Land – hoher Himmel – gro- ße Kunst. Gastgeberverzeichnis für Worpswede und das Teufelsmoor 2018.

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Anhang

Abb. 38 Übersicht Beleuchtungszustand + Empfehlung von Maßnahmen in Worpswede

Straßenname Aktueller Zustand Dringlichkeit Maßnahmen

Osterweder Straße momentan ausreichend niedrig Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Findorffstraße momentan ausreichend niedrig Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Ostendorfer Straße momentan ausreichend niedrig Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Hembergstraße momentan ausreichend niedrig Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Im Schluh ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Auf der Dohnhorst ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Gartenweg ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Bergedorfer Utdamm ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Hörenberg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Birkenweg ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Im Wrockmoor ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Im Luck ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Vor Weyerdeelen ungenügend mittel Aufstellung zusätzliche Leuchten

Weyerdeelen ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Im Wiesengrund ungenügend hoch Aufstellung zusätzliche Leuchten

Buchenweg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Heckenweg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Tannenweg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Eichenweg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Feldweg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Wörpedahler Straße ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Hinterm Berg verbesserungswürdig mittel Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Südweder Kirchdamm ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Zum Rundesahl ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Heinrich-Vogeler-Weg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Am Schmidtberg ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

An der Heidwende ungenügend (nichts existent) mittel sofortige Aufstellung von Leuchten

Strassentor verbesserungswürdig mittel Umrüstung auf LED

Parkplatz Rossmann verbesserungswürdig mittel Umrüstung auf LED

An der Mühle ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Weyermoorer Straße ungenügend (nichts existent) hoch sofortige Aufstellung von Leuchten

Am Hörenberg momentan ausreichend niedrig Umrüstung Lampenköpfe auf LED

Karl-Krummacher-Weg ungenügend (nichts existent) mittel mittelfristig Aufstellung von Leuchten

Hammeweg ungenügend (nichts existent) mittel mittelfristig Aufstellung von Leuchten Quelle: Ergebnisbericht Handlungsfeld Mobilität der AG Mobilität (März 2018)

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Ergebnisbericht ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Abb. 39 Zeitlich gestuftes Handlungskonzept „Mobilität“ – Worpswede 2030 Die AG Mobilität schlägt, abgeleitet aus den genannten Problemen und Bürgerwün- schen, ein zeitlich gestuftes Mobilitätsumsetzungskonzept vor:

Umsetzung in das Jahr 2019:

Projekt- Projektname Zeit Kosten vorläufige Nr. bis

M 6 Verkehrszählung 2018 5.000,00 €

M 2 Tempo 30 km/h - Zone Kern-Worpswede 2019 6.000,00 €

M 3 Beschilderung Ortsumgehung 2019 3.000,00 €

M 4 / 2 Versetzung der Ortseingangsschilder 2019 1.000,00 €

M 5 Fußgängerquerung 2019 425.000,00 €

M 8 / 3 Parkplätze für Menschen mit Handicap 2019 2.000,00 €

M 9 Parkplatzproblem Falkenberger Str. 2019 - €

M 10 / 1 Konzepterstellung Fuß- und Radwege 2019 10.000,00 €

M 11 Fahrradverleih an der Touristeninfo 2019 5.000,00 €

M 14 / 1 Erhebung Barrierefreiheit in Worpswede 2019 5.000,00 €

M 16 Pendlerportal einrichten 2019 6.500,00 €

M 19 / 1 Mitfahrbänke 2019 8.000,00 €

M 17 Linie 4 Lilienthal Anbindung 2019 - €

M 18 Reaktivierung "Moor-Express" 2019 - €

M 19 / 2 Mitfahrscheibenkonzept umsetzen 2019 7.000,00 €

M 20 Carsharing 2019 - €

M 19 / 3 Mitfahrbörse auf Gemeindeseite 2019 5.000,00 €

M 21 / 1 E-Ladestation Parkplatz/Markt 2019 14.300,00 €

M 21 / 3 E-Mobil-Parkplätze einrichten 2019 1.000,00 €

M 23 / 1 Spielstraßenkonzept mit Bürger erarbeiten 2019 - €

M 24 Reitweg am Hammeweg 2019 - €

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Ergebnisbericht ENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE WORPSWEDE 2030

Projekt- Projektname Zeit Kosten vorläufige Nr. bis

M 25 / 1 Straßenbeleuchtungsuntersuchung für 2019 2.000,00 € Worpswede erstellen

M 26 / 1 Autofreie Wohnbereiche Konzept 2019 - €

Umsetzung bis im Jahr 2022:

Projekt- Projektname Zeit Kosten vorläufige Nr. bis

M 4 / 1 Verjüngung Ortseingänge 2022 200.000,00 €

M 5 / 1 Fußgängerampeln 2022 24.000,00 €

M 7 Parkleitsystem 2022 50.000,00 €

M 8 / 1 Parkplatzhinweise Wohnmobile 2022 - €

M 8 / 2 Parkplatzhinweise Veranstaltungen 2022 8.000,00 €

M 12 Trennung von Fuß- und Radwegen an den Haupt- 2022 15.000,00 € straßen

M 14 / 2 Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung 2022 800.000,00 € der Barrierefreiheit

M 15 Bergstraße 2022 116.000,00 €

M 21 / 2 Ladestationen Hotels 2022 - €

M 23 / 2 Spielstraßen errichten 2022 20.000,00 €

M 25 / 2 Beleuchtungssystem aufstellen 2022 160.000,00 €

M 26 / 2 Autofreie Wohnbereiche umsetzen 2022 20.000,00 €

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Umsetzung bis in das Jahr 2030:

Projekt- Projektname Zeit Kosten vorläufige Nr. bis

M 1 / 1 Verkehrskreisel 2025 2.100.000,00 €

M 1 / 2 Weiterbau Ortsumgehungsstraße bis K11 2028 16.000.000,00 €

M 10 / 2 Fuß- und Radwegekonzept umsetzen 2028 510.000,00 €

M 22 Reparatur der Straßen und Wege 2028 - €

M 13 Shared-Space-Zone auf den Hauptstraßen 2030 15.000.000,00 €

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