lahm Viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten Schäden in Millionenhöhe zu verzeichnen Rudolstadt (OT7./TS). Das mehr. Wegen Überflutung und .schlimmste Hochwasser seil Einsturzgefahr waren die Brük- mindestens 50 Jahren hat Ru- ken in Schwarza, Uhlstädt, dolstadt und weite Teile des Weißen, Kirchhasel und Rudol- Landkreises gestern nahezu sladl-Cumbach nicht passier- lahmgelegt. .Starke Regenfälle bar. Die Holzbrücke in Volk- von mehr als 60 Litern pro Qua- stedt Wurde von den Wasser- dratmeter innerhalb von 24 massen weggeschwemmt. Die Stunden Hellen , Schwar- Kreuzung der B 85/88 in za und weitere Flüsse und Bä- Schwarza mußte ebenso ge- che im Kreis zu Rekordhöhen sperrt werden wie die Straßen ansteigen. Am Dienstag gegen nach Teichel und Sitzendorf. Mittag begannen die starken Nachdem die Saale am Abend Regenfälle und endeten erst in auch noch die B 88 zwischen. den gestrigen Nachmittagstun- Orlamünde und Kahla über- den. Am Abend setzte der Re- schwemmte, war Rudolstadt gen erneut ein. quasi vollkommen abgeschnit- Das Ausmaß der Schäden ist ten. S Rudolstadt (ÖTZ). Durch in seiner Gesamtheit noch Ein Großteil der Schulen und die 1 'Mochwasserkatastrci- nicht absehbar, unzweifelhaft Kindergärten blieb geschlos- phe Würden auch llerälel- gehen sie jedoch in die Millio- sen. In Uhlstädt stand das ge- nen. In der Innenstadt von Ru- samte Schulgebäude unter ibe riln dolstadt, in Schworza, Bad Wasser. Auch morgen wird es ; Wi die Hlankonburg, Königsee und für die meisten Schüler ein un- Au lut- zahlreichen weiteren Orten verhofftes Schulfrei geben. :%q teri dos Saale-, Schwarza- und Rin- Nicht mehr gewährleistet un nd- netals standen Wohnhäuser werden konnte die einwand- ; krei und Gärten teilweise oder völ- freie Qualität des Trinkwassers absichtigt, hti tjiild zeigen. lig unlor Wasser. in den Boreichen Rudolstadl, i Auch "bei der;" Zustellung Katastrophale Auswirkun- und Remda. kam es gestern ;und heute gen halle das ilochwasscr auf Im Einsatz waren 55 Feuerweh- zu VcrspätungßriV Wir bit- den Verkehr. Hier ging strek- ren mit 450 bis 500 Kameraden leri um yerstäudnis; ;U ; > J kenwcise überhaupt nichts und ca. 150 Fahrzeugen.

Straßen sind dafür zu schmal Kolkwilz/Weißen (OTZ/ B.S.). Gestern führte die durch Hochwasser beding- te Sperrung der B 88 in Ru- dolstadt und die fehlende Duchfahrtmöglichkeit in Richtung Saalfeld zu ei- nem starken Verkehrs- strom zwischen Cumbach 'und Catharinau, aber vor allem zwischen Cathari- nau, Kolkwitz und Weißen. Dabei war zu beobachten, daß besonders für große LKW und schwere Kipper diese Ausweichmöglich- koit denkbar ungeeignet ist. Die Straße ist zu schmal und kurvenreich. Oft ging es nur millimeterweise an- einander vorbei, vor allem als nach der Sperrung der Weißener Brücke der Ver- kehr wieder zurückfloß. Offensichtlich fehlten hier Die Bleichwiese wirkte wie der Teil eines wohlgefüllten Urstromtales. Die Massa-Hallen ver- ordnende l lande. schwanden etwa zur Hälfte in den Wassermassen. Sicher eine unangenehme Überraschung für den Besitzer: Von einem geparkten PKW ist nur noch das Dach zu sehen. (Foto: A. F.) Erste Alarmzeichen dafür, daß der Dauerregen mehr verursacht als nur nasse Straßen, hatte es bereits am Dienstag abend gegeben. In der Schwarzaer Hohle kamen ganze Wasserströme vom Hang. Es drohte ein Hangrutsch. Wasser-, Schlamm- und Geröllmassen waren so stark, daß die Fahrbahn halbseitig gesperrt werden mußte. (Foto: OTZ/Hampe) Cumbach war fast nicht zu erreichen Der Ortsteil befand sich jenseits eines regelrecht reißenden Stromes Rudolsladl (OTZ/IIS). Das „Ich habe den Bus genutzt, eine Gefahr. Die Brücke war für hat Ruclolstadt schon seit Jah- der ab Mitte Brücke nach Cum- den Verkehr gesperrt. In der Je- ren nicht mehr erlebt - Hoch- bach fuhr. Das Wasser drang naer Straße eine kleine Brücke wassor! Diesmal aber nicht nur bei der Fahrt bis in den Fahr- in Höhe der Glocke über den ebenso, diesmal war alles dran. gastraum ein. Der Busfahrer reihenden Wüstebach. Feuer- In Richtung Cumbach ging lan- beklagte die Unvernunft der wehrleute im Einsatz, um sper- ge /eil gar nichts mehr, nach- PKW-Fahrer, die den knappen riges Gul zu beseitigen. Aus dem gegen ö Uhr früh noch die Weg zusätzlich einschränkten. den Häusern führten überall .Straße frei war. Dann aber stieg Es fohlte eine regulierende kleine Gartenschläuche auf die die Flutwelle der Saale unauf- Hand", meinte eine Bürgerin Straße, mit denen Wasser aus hörlich und sperrte den Weg. aus Ciimbach gegenüber OTZ. dem Kellern abgeleitet wurde. Nur noch l,KW und der Uns Die Bleich wiese war ein einzi- Erstaunlich trocken die Bau- konnte die Flut unterhalb des ger See. Ein einzelnes Auto, ein grube am Ochsenhof. Külirenwcrkes passieren. Lei- PKW, war gerade noch in den Seit dem großen Hochwässer der war die Abbiogespur nach Wassermassen auszumachen. 1981 in Bad Blankenburg hat Oumbach nicht gesperrt, wo- Massa stand mitten in einem der Landkreis ein' ähnliches durch die PKW einen erhebli- riesigen Teich, der gut einen Wasser nicht mehr erlebt. Die chen Stau verursachten und Meter tief war. Breiter, Unrat Thüringer Sintflut vor gut 380 die Fahrt der grölten Fahrzeuge und riesige Baumstämme trie- Jahren war natürlich wesent- zusätzlich behinderte. ben auf der Saale. lich verheerender in ihren Hundert)! Schaulustige stan- Die neue Brücke über den Auswirkungen, doch das Hoch- den auf der liriicke, um sich das Wftstobac.il in Höhe dos Och- wasser von 1994 wird sicher Jidithundortoioignis anzuse- senhof war bald überflutet. ebenfalls nicht so schnell ver- hen, üiirgor aus Cumbach hal- Ilolzabfälle, Bretter, Baum- gessen werden, auch von den len ihre Probleme, in den stämme und Unrat verstopften unermüdlichen Einsatzkräften .Staditeil 7.11 gelangen. die Durchflüsse und waren im gesamten Kreisgebiet. an Nur noch Fluten zwischen den Städten Gestern keine Landverbindung zwischen Saalfeld und Rudolstadt Von OTZ-Redakteur stand das Wasser bis zu den Cumbach selbst zu. Bernd Schlageler Fensterbrettern. In der Saalfol- Unter den Autofahrern, die der Straße versuchten Einwoh- immer noch auf das andere Rudolsfadl (OTZ). Das Hoch- ner, an Hoftoren und Haustü- Saaleufer wollten, wurde - da wasserszenario bewirkte et- ren mit Platten und Brettern die Brücken in Kirchhasel und was, was sich Pendler und Ver- Sperr-Riegel gegen die Fluten Uhlstädt ebenfalls gesperrt kehrsorganisatoren in ihren zu errichten. sind - als Geheimtip die Brücke schlimmsten Träumen nicht Ortskundige versuchten nun in Weißen gehandelt. „Die ist auszumalen wagten: Die Quer- via Saalfeld über Langenschade hoch genug, da muß schon ein verbindung zwischen Rudol- und Catharinau Rudolstadt zu bißchen mehr Wasser kom- stadt und Saalfeld war bereits erreichen und"" das andere Saa- men", urteilte einer. Wie sich gestern morgen nicht mehr leufer zu gewinnen. Das dann zeigte, hatte er recht. Die vorhanden. Aus Richtung Saal- klappte, aber nur bis Cumbach. Brücke ragte tatsächlich aus feld gab es die ersten Probleme Hier fuhrgegen 10.30 Uhrfürei- dem Wasser, aber die Zufahrt in der Wöhlsdorfer Kurve. Wer nige Zeit der letzte Linienbus eben nicht. Dort stand ein dieses Wasserhindernis im über die Cumbacher Brücke. Sperrschild, daneben Feuer- Schritt-Tempo und mit Polizei- Etwa zum gleichen Zeitpunkt wehrleute. Die schütteilen nur hilfe überwunden hatte, dem blieb auf der Zufahrtsstraße noch mit den Köpfen. kam in Schwarza die Schwarza zur Brücke der erste LKW hän- Es gab offensichtlich keinen selbst in Kniehöhe entgegen. gen. „Da komm'sle nicht mehr Weg mehr auf die andere Seite. Ab Kreuzung Bremer Hof lief durch", meinte ein Mann. Alles wieder zurück über Kolk- nur noch Wasser in Richtung „Höchstens mit einer witz und Catharinau. Die ein- Rudolstadt, sonst nichts mehr. Schwimmweste." Goriichte zige noch bestehende Straßen- In Schwarza selbst war das kursierten. Die ganze Stadt soll verbindung von Saalfeld nach gesamte Gebiet zwischen dem ohne Strom sein, alle Telefone Rudolstadt führte am Nachmit- Fluß und der Saale „Land un- seien tot, hörte man. Das traf so tag über Pößneck, Langenorla, ter". An den Gartenlauben zumindest für den Ortsteil Freienorla und Orlamünde.

Einige Autofahrer mußten gestern die unangenehme Erfahrung machen, daß ab einer bestimmten Wasserhöhe besser auf eine Durchfahrt verzichtet werden sollte. (Foto: OTZ/Hampe) OTt Üüfi

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hatte sich gestern die ^sonsten be- mehr wenden. Für sie dürfte der Parkplatz in der vergangenen kri h HK 1*6 Schwarza verwandelt. Besonders kritisch sah es dabei lange Zeit an der Brücke der B 85/88 in dem Nacht der Ortsteil geblieben sein. Der Wucht der WasseSsön d e lelbe ahrene Ortsteil aus. Stundenlang war die Bundesstraße gesperrt; zahllo- i IfnL ' * / Verbindung glücklicherweise stand. Die se LKW standen vor vollendeten Tatsachen und konnten nicht Lage hatte sich gestern abend beruhigt. Allerdings wollte diP Rettungsleitstelle keine Voraussagen für die Nacht UeS

Region wurde schon oft heimgesucht In den Archiven gibt es Zeugnisse verheerender Überschwemmungen

Rudolstadt (OTZ/HS). Im 1981 mit einigen weiteren Dr. Heinz Deubler verweist Stadtarchiv gibt es Fotos von Überflutungen im jetzigen in einem Beitrag vor allem auf den Hochwassern der jüngeren Landkreis. Das Hochwasser Hochwasser von 1548 mit einer Zeit. Am 2. Februar 1880 stand von 1981 richtete im gesamten großen Wasserflut und auf 1676, zum Beispiel ganz Altsaalfeld Bezirk Gera erhebliche Schä- wo in Eichfeld und Keilhau rie- unter Wasser, in Schwarza den an. Im jetzigen Landkreis sige Schäden entstanden. Am wurden am 25. Novenber 1890 waren rund 500 Häuser in Bad 24. November 1890 waren ent- beim Saalehochwasser eine Ei- Blankenburg betroffen, 350 Ge- lang der Schwarza Brücken sonbahnbrücke und der Bahn- bäude in Rudolstadt und zehn und Wehre fortgetragen wor- damm weggespült. Dieses gro- Gebäude in Königsee. Etwa 55 . den. Beim Hochwasser der Rin- ße Saalehochwasser war Kilometer Straße waren be- ne 1818 warnten Läufer und schließlich der letzte Anstoß schädigt worden und 750 Hekt- Reiter die Bürger. Mit dem zum Bau der Saalestaustufen. ar Land hatten Schäden erlit- Wasser brachte die Rinne eine Weitere Saalehochwasser ten. Nach Berichten aus der Lo- einen halben Meter hohe der jüngeren Zeit sind die vorn kalzeitung von 1981 waren Schlammlawine mit sich. Noch 07* Winter 1910/17 und vom lanuar Spitzenwerte von 115 Liter pro schlimmer war es am 17. Mai 1920. Auch 1958 und 1959 gab es Quadratmeter gefallen. Die 1883 nach einem schweren große Hochwasser. Während Schäden entstanden vor allem Wolkenbruch über Pflanzwir- die Saale im normalem Falle 15 durch den Zulauf aus kleine- bach. Das Wasser schwemmte Kubikmeter Wasser pro Sekun- ren Bächen, die sich zu reißen- danach selbst schwere Stein- de führt, waren es beim Hoch- den Strömen verwandelt hat- quader wie Bälle hinweg, ver- wasser des Jahres 1880 zum Bei- ten. Neben den Hauptschäden endetes Vieh trieb auf dem spiel 610 Kubikmeter pro Se- in Bad Blankenburg waren vor Wasser. Auch am 17. Mai 1937 kunde. allem Cumbach, Pflanzwir- waren im unteren Rinnetal Dr. Heinz Deubler beschäf- bach und Mörla betroffen. durch den Tellbach schwere tigte sich nach dem großen Auch drei Menschenlehen wa- Verwüstungen in der Land- Hochwasser vom 10. August ren zu beklagen. schaft zu beklagen. kam mit Schrecken ilavi 60 Weiteres Haus in Blankenburg eingestürzt Termindruck auf Bleichwiese wegen THÜRA Kirdiliüsül/Iliid Kliniken- lorscböbling bei Konigsoe. Dort Iiiiig/Kiiiiigscic/Rmlolsladl kam das Naß von den Bergen (OTZ/ps). Mit dom Schrockon „gerannt" - und das so stark, davon gekommen ist nach dem daß die veralteten AbfluUlci- katastrophalen llochvvassor im tiingen nicht ausreichten. Landkreis offenbar das C,ewer- In Tennindrtick kommt man !)ogcl)i(!l Klrr.bhiwsfil, Dort - wo in Uudolsladt. Auf der.Bieich- nic'in eigentlich recht oft mit ei- wiesc lagerte bereits erstes Hal- rior über di(; Ufer tretenden lenmatcrial für die THÜRA - Saalo rechnete - wurde es zwar und verschwand im Wasser. Ei- auch rocht (bucht, doch offen- nige Holzbohlen wurden weg- bar gab es keine Schäden bei geschwemmt. Mit einem Auf- den Investoren. Dagegen er- baubeginn am Montag wird's wischte- es Untorhasel: Dort wohl nichts. wurde eine Brücke wegge- Seil gestern kann man auch schwemmt. Nach Angaben des wieder durch's Schwarzalal lÜirgermeislor wurde der Scha- fahren. Noch am Mittwoch war den aber wieder behoben. von 13ad Blankenb.urg bis zum In der Karstadt fiel derweil Schweizerhaus kein Durch- in der Nacht zum Donnerstag kommen. Die Gaststätte konnte ein weiteres Maus der loben- wegen Besuchermangel zeilig den Rinne zum Opfer. Ob das schließen. Die Besitzer hatten nicht mehr bewohnte Gebäude dann zu tun, den kleinen Bach abgerissen werden muß, war Tohor hinter dem Haus zu bän- gestern noch nicht klar. digen. Was auch gelang. 1901 In Schwarza ging es nur noch Verstärkte Wasser probleme rauschte der noch ungebändigt barfuO vorwärts. hallo man gestern noch in Un- durch die Gaststube.. Saaletiamm verhinderte Schlimmeres Bauernhäuser waren unter Wasser/Hamsterkäufe in Geschäften

Kudolstadl (OTZ/HS). von der Außenwelt abge- auch die Kleingartenanlango Noch am Mittwoch gegen 19 schlossen. Der Busverkehr „Große Wiese". Noch am Uhr sah die Saale mehr als war fast ohne Unterbrechung Abend des Mittwoch ver- bedrohlich aus. In Rudol- im Betrieb und fuhr durch suchten mutige Gartenfreun- stadt-Cumbach strömten die das hohe Wasser. Die Fahrgä- de zu retten, was noch zu ret- Schaulustigen an das Ufer, ste mußten dabei aber nasse ten war. Auch hier stand das das sich zu der Zeit knapp Füße in Kauf nehmen. Wie Wasser in den ungünstigen unterhalb des Röhrenwerkes OTZ auf eine Nachfrage je- Lagen bis zu einem Meter in befand. Die Bleichwiese war doch bestätigt wurde, gab es den Hütten und Gärten. Im- ein riesiger See. Nur dem Saa- ganz „vorsichtige" Bürger des mer wieder wurde die Gefahr ledamm und dem kleinen Stadtteiles, die sich mit Le- einer noch höheren Flutwelle Damm war es zu danken, daß bensmitteln eindeckten, um heraufbeschworen. Auch die die Saale ihre Fluten nicht gewappnet zu sein für Geschäfte der Innenstadt hat- durch die Innenstadt wälzte. schlechte Zeiten. Vor allem ten sich darauf vorbereitet. Nach diesem Ereignis wird die Geschäfte haben sich dar- Doch es blieb zum Glück bei wohl auch die Zukunft des über sehr gefreut. einigen Straßenüberflutun- Saaledammes in einem ande- Die Bauernhäuser im Hei- gen und natürlich bei wasser- rem Licht als bisher gesehen nepark blieben leider nicht gefüllten Kellern. werden. verschont. Etwa einen Meter Überraschend schnell war Die Bürger von Cumbach hoch stand das Wasser in den über Nacht die Flut zurück- blieben trotz der Fluten nicht Räumen. Arg getroffen ist gegangen

Kein Spielbetrieb Rudolsladl (OTZ). Wegen der akuten Hochwassergefahr kön- nen die für die nächsten Tage angekündigten Veranstaltun- oTi gen des Thüringer Landesthea- ters Rudolstadt nicht stattfin- den, auch das Sinfoniekonzert in Saalfeld nicht. Der Spielbetrieb wird vor- aussichtlich am kommenden Dienstag, 19. April, mit „Geret- tet" wieder aufgenommen. ;m das Jalir 1901 Kutlolsfadl (OT//S). Ruclol- stiidl und (lor Landkreis hallen lMikiiiiiillir.li bereits lillil unter einem großen Ilochwassor zu leiden. Vor allein in Bad Blan- konburg wurden botiiichlliche Schäden angerichtet, dor Markt stand nntor Wasser, die Ferien- heime und viele Gebäude wur- den von den Wassorinasscn dor Kinne überflutet. Nach genau K! (alnen nunmehr wieder ein [lochWasser trotz der zahlrei- chen Staustufen im üoreieh der Saale. Die Wassonnoiigoii wur- den jedoch zumeist aus den kloinen Nebenbächen herange- führt, die durch die intensiven Niederschlage zu roiOondon Flüssen wurden. WfH war auch der Gänsebach in RudolsUtdt- Cnnibach durch einen Gevvil- lorguß erheblich angeschwol- len und halle i;rolV Schäden hf.'l. Ungehindert schössen die Wassermassen in Richtung Bad Blankenburg. (Foto: OTZ/Hampe

Aufatmen der Cumliacher Neue Trafostation war völlig abgesoffen Rudolstadt (OTZ/B.S.). Ge- Stromversorgung für die mo stern in den Morgenstunden dernisierten Wohnblöcke am gibt es im Ortsteil Cumbach Kleinen Damm aus. Die Trafo- vielfaches Aufatmen: Über station im Heinepark ist hoff- Nacht war der Pegelstand der nungslos abgesoffen. „Wir ha- Saale soweit gesunken, da!3 die ben erst einmal ein Notstrom- Cumbacher Straße an der aggregat herangeschafft, damit Bleichwiese auch für PKW wie- wenigstens die Heizungen wie- der passierbar ist. der funktionieren", berichtet „Die Saale kehrt zwischen Krätzschmar. „Denn mit der ihre Ufer zurück", atmet Ru- Trafostation, das wird noch dolstadts stellvertretende Bür- dauern." Allerdings klappten germeister Frank Krätzschmar die ersten Versuche nicht so auf, der sich gegen 8 Uhr hier recht. eingefunden hat. „Den Reststau Im Verlauf des Vormittags wollen wir jetzt von der Feuer- taucht dann die Bleichwiese so wehr abpumpen lassen." Der nach und nach aus dem Saale- Stadtverwaltung geht es dar- wasser wieder auf. Die ersten, um, daß die wichtige, aber die wieder ein Stück Normali- empfindliche Verbindung über tät hierher bringen, sind Kin- die Saale - zu diesem Zeitpunkt der. Mit Fahrrädern preschen die einzige weit und breit - sie durch den aufspritzenden wieder stabil wird. Schlamm. Es ist in einigen Nicht so gut sieht es mit der Schulen unterrichtsfrei. M 5»P **&J VtS? ti K Vä« J£JJ ^MP VX? B B «a Vl*' gfi in bereits kommnung" gebe. Unfallhilfe aus Schmöün. am Mittwoch gegen mittag or- Enorme Schäden richteten Behälter entschärft reicht hatte:, wies die Saale vom Ängste zerstreut die Wassermengen an Brücken. späten Nachmittag bis /.um Ängste bezüglich einer neu- Gebäuden und Grundstücken Die Pioniere aus Gera sorgten Ahond mit einem l'ognlstand en bevorstehenden Flutwelle an. Eine Größenordnung konn- mit ihrer Technik dafür, daß von gut drei Metern in Rudol- zerstreute Thomas. Die Tal- te man gestern noch nicht an- ein Flüssiggasbeliällcr in der stadl ihren Höchststand auf. sperre Hohenwarte bleibe zu. geben, obwohl am Vormittag in Nähe der Schwarzamündung Goslorn früh f> Ulir war sie be- bis sie voll ist. Selbst bei einem den Gemeinden mit dem Sam- geborgen wurde. Er war zuvor reits einen halben Meter gefal- Überlaufen würde sich der Saa- meln von Schadensbildern und von einem „Karnikaze-Fouer- len, am Nachmittag betrug der lepogel in Rudolstadt nur nrn dem Vornehmen von Schätzun- wehnnann" entschärft worden. Pegel 2,10 ni. Die sich noch am 10 bis l") cm erhöhen. Er wider- gen begonnen wurde. Zu be- Kin weiterer Gasbehälter be- Mittwoch wild gebärdende sprach Gerüchten, wonach die klagen sind die Totalverlnste fand sich noch in Höhe der Schwarza verzeichnete zur gesamte Innenstadt von Rudol- der Brücken über die Sorbitz Mankenbachsmühle. Zur Ver- gleichen Zeit einen um einen stadt gefährdet sei. Dies sei zu bei ßockschmvedc, der fügung standen auch zwei wat- Meter niedrigeren Pegolstand keiner Zeit der Fall gewesen. Schwarzabrücke in der Nähe fähige Sanitätskraftwagen und als am Vortag. des Chemiesportparkes und zwei Schlauchboote der Bun- Sturz ins Wasser der Saalebrücke Volkstedt. deswehr. Erstes Fazit Eine vollständige Bilanz der Entspannt hat sich im Laufe Schulfrei minimiert Der Krisenstab im I.andrats- verursachten Schäden konnte dos Tages die Verkehrssituation amt machte am Nachmittag ne- dnr Krisonstab gestern aus ver- in Rudolstadt. Schon am Mor- Nachdem die OVS für heute ben den nachlassenden Regon- ständlichen Gründon noch gen konnte die Straße nach einen nahezu durchgängigen nicht ziehen. Ein Personen- Cumbach freigegeben werden, Schulbus verkehr ankündigte, fällen zxvei wesentliche Maß- bleiben lediglich die Grund- nahmen dafür verantwortlich, schaden für Bürger des Land- nachmittag auch die Brücke kreises Rudolstadt sei nicht be- und Ortslage Schwarza. und Rogolsc.hulon in Uhlstädt daß das Hochwasser vom Jahr- und Sitzendorf Wegen der Was- gang 1994 keine schlimmeren kannt. 7u einem vermutlich Starke Einsatzkräfte tragischen Unglücksfall kam es serschäden geschlossen. Man Auswirkungen halte: derSlopp rechnet im Schulamt allerdings des Abflusses ans der Ilohen- jedoch früh 7.30 1.'hr in l'nter- Aufopferungsvoll kämpften weißbach. Dort war der Gfijä'h- rund 500 Feuerwehrleute aus damit, daß Schüler aus einigen warte-Talsperrc und das nach Gemeinden fehlen worden. der Hoch wasserkat äst ropho rige Gerhard S. in seinem dem Landkrens gegen die Aus- 07t

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Drei Busse waren an der Stadtbrücke in Rudolstadt am Mittwochabend im Einsatz, um Passanten nach Cumbach zu bringen. Für die Passage verlangte die OVS eine Mark. (Foto: A.F.) Fassungslos schaut Bad Blankenburgs Hauptamtsleiter Jürgen Watzdorf. Niemand wußte, daß sich die Schieber am Damm- Stracke auf das trotz der Regenfluten leere Speicherbecken bei durchlaß nicht schließen lassen. (Foto: OTZ/Hampe) Nasse Füße - der Topf in Watzdorf blieb leer Rückhaltebecken hielt nichts zurück/ Warum nutzte man 300 000 Kubikmeter Stauraum nicht? Von R. Quereiigässer zuvor mit dorn Projektanten mehr als zwei Stunden vollge- ten Klagen der Anwohner den- des Bauwerks gesprochen. „Das laufen wäre. „Dann wäre die ke und an die Kritik, die uns Wiilz.dorT/Tambadi-Uiel- Rückhaltebecken ist für Iloch- Flut weiter ungehindert geflos- nun trifft - wahrscheinlich ja!", Iiiii7.(Ü'l'Z). Warum, umGolles- wasserspitzon konzipiert," er- sen - über den Überlauf." antwortete Peters. Zwar wäre willen, hlhiht (Ins Rückhalte- klärte Peters. „Die wurden ab Das l lau pt problem, so Peters, das nur „eine Mütze voll" ge- becken Wnlzilorf leer? Das 4l) Kubikmeter pro Sekunde läge aber unterhalb der Slau- wesen, die man zurückgehal- Iraglun viele angesichts der veranschlagt, auch aus den einriclilung. Deren „aktiver ten hätte, und grolle Auswir- Wasserfluten, die nm Mittwoch filer Erfahrungen, denn damals I lochwassorschulz" müsse kungen hätte die A bf l u B Verzö- dtiri:li das Rinnetal zur lag der Höchstwert bei 5l) Ku- (buch den „passiven Iloehwas- gerung auf die Verbesserung Schwarza Schossen. 1!)fll war es bikmetern." serschulz" ergänzt . werden, der Situation inSchwarza wohl deshalb in llnil ülankenbiirg/.u 4(1 Kubikmeter in der Sekun- durch die das Wasser „schadlos nicht gehabt - dort drückte der katastrophalen Zuständen ge- de brachte die Kinne am Mitt- an der Behauung vorbei" ge- l'l u W mit der mehr als vierfa- kommen und die Altstadt völ- woch mit, aber eben nicht führt werden soll -so wie es das chen Menge hinein. Aber na- lig abgesoffen. So entstand die- mehr. Diese Menge gab der Gesainlprojekl auch vorsah. türlich hallen die Bürger diese ser Dainin im Rinnotal, der Durchlaß auch frei, und so Doch der Ausbau von Rinne- Maßnahme erwartet. „Da ha- nach Meinung vieler nun end- slaule sich kein Wasser im so- lind Schwarzalaid zur besseren ben wir mm einen leeren Topp lich seinen Zweck hätte nach- genannten (Iriinbecken. Min Abführung der Wassermengon - und kriegen trotzdem nasse weisen können. Doch das Was- „Verschlulkjrgan" habe die sei zu DDR-Zeilen nicht konse- Kiißri. so werden jetzt viele den- ser donneile ungehindert DaminöllniHig nicht, und „na- quent fortgesetzt worden. Das ken." meinte Peters. durch die Dammöliiiung. türlich haben wir überlegt, ob hätle nun zu dieser neuerli- Nun werde vermutlich der Aia späten Mittwochabend wir den Durchlaß auf andere chen Flutkatastrophe geführt, Wasserlauf-Ausbau unterhalb erklärte Jens l'oters. der llaupl- Art sperren, zum lieispiel mit a n der allerdings die volle Saale des Rückhaltebeckens erfol- gesr.häflsführer der Thüringer Bntonplallen." Dazu machte die Hauptschuld trägt. gen, prognostizierte Jens Pe- Tal sperre n Verwaltung, warum der llanplgescliäflslübi'er die lliille man nicht Irolzdem ters. Die Talsperrcnverwaitung das so war. Der Diplomingeni- Rechnung auf. daß das rund den Damm dichtmachen sol- habe jetzt berechtigte eirunde, eur, der für das OTZ-Telefonat 300()()() Kubikmeter fassende len, um wenigstens eine Verzö- von der Landesregierung die eine Krisnnsilzung in Schön- Hecken bei dieser Wasserfüh- gerung zu erreichen? „Wenn Mittel dafür zu fordern. Ein bninn unterbrach, haltt! kür/; rung der Rinne in nicht viel ich an die durchaus berechtig- Trost, wenn auch ein später. Nach dem Hochwasser wurde in der Gartenanlage aufgeräumt. NSZ-Bild: Sänger

Hilfe beim Gärtenverein Bayreuther halfen nach Jahrhunderthochwasser Rudolstadt (set). Eine große Ka- der Gartenvorsitzende der Bay- ihm Spaß. Durch das Hochwas- tastrophe für alle Kleingärtner reuther Gartenanlage „Exerzier- ser habe auch sein Büro neben des Vereins Saalestrand e.V. Ru- platz" kam mit vier Vereinsmit- der Vereinsgaststätte gelitten, dolstadt war am 13. April das gliedern am 4. Juni zum Arbeits- trotzdem ist der Vorsitzende op- Jahrhunderthochwässer an der einsatz, den Rudolstädtern zu timistisch und wird es wieder Saale. helfen. 150 Tonnen Kies verar- herrichten. Besonders auf den Gartenvereinsvorsitzender beiteten sie in der Zeit für den neuen Computer, der kommen Roland Schaub zeigte der NSZ Wegebau. Rüttelplatten und soll, freut er sich. an einer Marke, daß das Wasser Verdichter hatten die Garten- Der Gartenverein aus Bay- in allen Hütten bis 1,35 Meter freunde aus Bayreuth mitge- reuth stand den Rudolstädter stand, daß die Möbel schwam- bracht. Der Leiter des Stadtver- Hobbygärtnern nach der Wen- men. Zur Beseitigung der Schä- bands Bayreuth, Werner Müller de mit Rat und Tat zur Seite. den kam schnell und unbüro- übergab eine Spende von 1000 Seither vertieften sich die Kon- kratisch Hilfe vom Partnerver- Mark zur Beseitigung der Schä- takte durch beidseitige Besuche. ein aus Bayreutn. den. Gegenseitige Besuche beim Der seit 1949 gegründete Gar- Partnerverein, so wie heute die tenverein besteht aus 400 Mit- In der Kleingartenanlage Saa- Busfahrt mit 48 Personen aus gliedern, die in insgesamt 225 lestrand wird viel für die Kinder Rudolstadt nach Bayreuth gab Gärten tätig sind. In Aufbau- getan. Kinderfeste sind stets ein es seit 1990 öfter. Eine Stadt- stunden wurde der Kinderspiel- großes Ereignis gewesen. Der- rundfahrt zu erleben und das platz bebaut und die Elektrover- zeit gäbe es sieben freie Gärten, Festspielhaus anzuschauen und kabelung organisiert. Gemein- so Schaub. Trotzdem käme der beim dortigen Gartenfest dabei- sam schafften die Vereinsmit- Trend wieder, nachdem auch zusein fahren sie heute nach glieder die Hochwasserschäden junge Leute öfter nach einem Bayreuth. Im August werden die vom April diesen Jahres beisei- Garten fragen. Er betreibt sein Gartenfreunde ihr Gartenfest te.; Vom befreundeten Partner- Hobbby, so Schaub, weil er sich an der Saale zünftig feiern, denn verein aus Bayreuth erhielten wohl fühlt an frischer Luft. Be- nach den mühsamen Arbeiten sie eine Spende für den Zaun- sonders seine Tätigkeit als Vor- zur Beseitigung der Hochwas- bau, bekamen Bordenplatten sitzender, die häuptsächlich aus serschäden haben sie das auch und Zement. Dieter Steinert, Organisieren besteht, macht verdient. RUDOLSTADT , 0.>m Lokales Bayreuther Hilfe in überschwemmten Gärten

Über partnerschaftliche Hilfe freuten sich am Samstag die Gartenbesitzer der Sparte „Saalestrand". Auch auf Initiative des Bayreu ther Bürgermeister Dr. Mronz waren fränkische Gäste da und halfen mit, ein Teil der Hochwasserschäden zu beseitigen. /KM?. BT 5 D Nordbayerischer Kurier

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Eine Trümmerlandschaft: die Kleingartenkolonie Am Saalestrand in Rudol- Zwei Kilometer Gemeinschaftswege bauten die Bayreuther Helfer bei ihrem Stadt nach dem Hochwasser. Einsatz in der Partnerstadt. Kleingärtner schufteten für Partnerkolonie Bayreuther Kolonie Exerzierplatz half Überschwemmungsopfern in Rudolstadt — Neue Wege angelegt Von Michael Anger derem Schützenhilfe in Sachen Verwal- Rechen sowie ein Dutzend Helfer und les nicht möglich gewesen. Aber trotz tungsangelegenheiten. Als jetzt die drei Vorstandsmitglieder des Stadtver- Baggers waren unter anderem noch so Bayreuth, 5 Uhr morgens: Ein Lastwa- Bayreuther von der Katastrophe hör- bandes der Kleingärtner mit erstem an die 200 Schubkarrenladungen einzu- gen und ein Bus voll mit unterneh- ten, war für sie klar: Wir helfen, wo wir Vorsitzenden Werner Müller an der schaufeln. Nach neun Stunden waren mungslustigen Kleingärtnern starten können. Spitze. Da alle entschlossen waren, hart rieben diversen anderen Arbeiten sage in Richtung Rudolstadt. Spät abends: zu arbeiten, hatten die Metzgerei Teu- und schreibe 132 Tonnen grober und Total erschöpft, aber glücklich kehren pert an eine Brotzeit und der OB an ein feiner Kies zu 2 POO Meter neuen Wegen die Helden heim. Sie haben geholfen, Organisationstalent 30-Liter-Fäßla gedacht. verarbeitet. 220 „abgesoffene" Gärten instand zu setzen, zwei Kilometer Wege neu ange- „Partnerschaft ist nicht nur eine Sa- In der Zwischenzeit hatte eine Spen- Seniorenfest legt, einen Berg von 132 Tonnen Splitt che des Redens, sondern auch der Ta- denaktion in der Kolonie Exerzierplatz verarbeitet. ten", betonen sie. Ihnen sei klar gewe- anläßlich der MaibaumaufsteUung Ein Wiedersehen mit den Rudolstäd- sen, daß die Materialkosten für einen 1800 Mark für die Rudolstädter er- tern gibt es am 25. Juni. Dann veranstal- Rein zufällig erfuhren die Bayreuther, Neuaufbau das größte Problem der bracht, die Alt-Bayreuther und der Po- tet die Kolonie Exerzierplatz von 14 bis wie nötig ihre Hilfe in Rudolstadt war. Thüringer darstellen würden. „Aber wir saunenchor Altstadt verzichteten auf 18 Uhr einen gemütlichen Nachmittag Mitte April hatte dort ein Hochwasser wollten ja auch mit den Leuten gemein- ihre Gage, und der Stadtverband gab für.Senioren, als Beitrag zur 800-Jahr- in der 220 Gärten umfassenden Kolonie sam arbeiten." So fuhr ein Voraustrupp 1000 Mark dazu. Das Geld wurde für Feier Bayreuths. Es wirken mit die Wei- Am Saalestrand verheerende Schäden an die Saale, um zu sehen, was vor al- einen neuen Außenzaun der Saalege- denberger Musikanten, die Kindertanz- angerichtet. Bis zu 1,40 Meter hoch wa- lem an Gerätschaften benötigt werde, schädigten verwendet. gruppe der Alt-Bayreuther, der Chor ren die Fluten in den Häuschen gestan- und dann exerzierte Exerzierplatzchef der Justizvollzugsanstalt, der Parodist den und hatten praktisch die gesamte Dieter Steinert die hohe Schule der Or- Obwohl die Thüringer schon .jede Josef Sting und die Gäste aus Rudol- Einrichtung unbrauchbar gemacht. 18 ganisation vor. Innerhalb von vier Ta- Menge Arbeit" geleistet hatten, bot sich stadt mit einem Weber und eventuell ei- Container, jeder faßte 44 Kubikmeter, gen nach dem Gespräch mit Oberbür- den Oberfranken am 4. Juni immer nem Glasbläser. Sie'bringen natürlich mit Schlamm und Hausrat füllte das germeister Dieter Mronz hatte er ko- noch ein Bild der Verwüstung. „In ei- auch Thüringer Bratwürste mit. Die Chaos. Die Wege, Hecken, die ganze In- stenlos beisammen: einen Lastwagen nem Garten hab' ich gerade noch einen Firma Korunka stellt ein Blutdruck- frastruktur der Kolonie praktisch zer- des Bauhofs samt Fahrer und zwei Rüt- Baum und drei Johannisbeersträucher meßgerät auf. Beim Zettbetrieb ab 18 stört. Seit 1990 gibt es enge Beziehun- telplatten, einen Bus des Unterneh- gefunden." Zäune waren umgeworfen, Uhr spielt eine Blaskapelle aus Karls- gen zwischen den Kleingärtnern in mens Püttner, je eine Rüttelplatte von Platten davongeschwemmt, Wege nicht bad. Gäste der Kolonie sind an diesem Thüringen und der Kolonie Exerzier- den Firmen Trautner und Pöhner, 60 mehr zu erkennen. Bis zum späten Tag alle ehrenamtlichen Helfer der platz in Bayreuth. Die Rudolstädter er- Rasenkantenplatten von der Firma Nachmittag schufteten die freiwilligen Bayreuther Altersheime. Karten für baten sich damals von ihren Freizeit- Zapf, aus eigenen Koloniebeständen Helfer zusammen mit den Rudolstäd- das Fest sind im Cafe Zollinger am Luit- kollegen aus der Partnerstadt unter an- sechs Schubkarren samt Schaufeln und tern. Ohne die Gerätschaften wäre vie- poldplatz erhältlich. Einbrecher stahlen vier Flaschen Schnaps Neues Preismodell zum Geburtstag Vier Flaschen Kognak sind die Beute bislang unbekannter Diebe, die in der Car-Sharer haben ihre Tarifstruktur zum Einjährigen überarbeitet — Bundesweites Testmodell 0

Bruno Stolpmann steht mit seinem Auto vor der Zufahrt zur Gartenanlage „Saalestrand" in Ru- dolstadt, die vom Hochwasser überflutet ist. Einen solch hohen Wasserstand wie gestern hatte es an dieser Stelle das letzte Mal im April 1994 gegeben. (Foto: OTZ/Klaus Moritz) Wasser aus Stauseen gedrosselt Ziel: Hochwasseralarmstufe 2 halten/Sperrungen in Rudolstadt

Von OTZ-Redakteurin überschritten. Am Mittag maß Seit dem zeitigen Nachmittag Ute Hafner der Pegel 2,35 Meter und lag da- entspannt sich die Hochwasser- mit nur fünf Zentimeter unter situation. Der Zulauf in die bei- Saalfeld. Gestern Vormittag der Alarmstufe 3. den großen Talsperren lag bei sah es noch dramatisch aus. Die Rudolstädter Feuerwehr 200 Litern je Sekunde, die Ab- Mittags entspannte sich die La- hatte in der Nacht zum Mitt- gabe wurde auf 100 Liter/Se- ge an den Flussläufen im Kreis. woch vorsorglich begonnen, kunde gedrosselt. Noch haben Von Dienstagabend bis ges- Sandsäcke zu füllen und auszu- die Sperren Stauraum. „Wir tern Vormittag stiegen die Pegel geben. Vorsichtshalber wurden wollen die Warnstufe 2 mög- von Saale und Schwarza stark die Bahnunterführung Elisa- lichst halten", so Dr. Lutz Lotze, an, in Eichicht beispielsweise bethbrücke und Schwarzburger Leiter des Staatlichen Umwelt- von 90 Zentimeter auf 1,90 Me- Chaussee gesperrt, hieß es aus amtes in Gera. Der Boden sei ter, in Katzhütte von einem Me- der Feuerwehreinsatzzentrale. durch die vielen Niederschläge ter auf 2,30 Meter, in Schwarz- Im Heinepark stand das Wasser gesättigt, alles Wasser fließe so- burg von 70 Zentimeter auf bis zum Konvent-Denkmal, un- fort ab. 1,50. ter Wasser standen auch wieder Dass es in diesem Winter bis Außer in Rudolstadt wurde die Saalgärten. zum Februar bereits die vierte an allen Messpunkten im Kreis Seit den frühen gestrigen Hochwasserwelle gibt, sei un- die Alarmstufe l erreicht. In Morgenstunden wurde das gewöhnlich, so Dr. Lotze. Das Remschütz blieb der Wasser- Saaleufer im Raum Uhlstädt Vorhandensein der beiden gro- stand der Saale mit 2,60 Meter kontrolliert, gab Frank Reb- ßen Talsperren sei ein Glücks- knapp unter der Alarmstufe 2. stock von der Saalfelder Ret- umstand. Trotzdem hofft auch In Rudolstadt wurde diese tungsleitstelle Auskunft. In Lotze, dass die Vorhersagen des Alarmstufe, sie liegt hier bei Leutenberg stand erneut der Wetterberichtes stimmen und 2,10 Meter, gestern früh schon Kindergarten unter Wasser. die Niederschläge nachlassen.