Universitäts- Und Landesbibliothek Tirol

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Universitäts- Und Landesbibliothek Tirol Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1941 29.4.1941 T’ Reichspsennig Z7 Z7 Mcuttct odiclditcn Parteiamtliches Organ der IISDOp. Gau Tirol ' Oorarlbcrg mit amtlichen Mitteilungen her staatlichen und der hommunalen Behörden des Gaues lirol -Oorarlberg Fernruf : Nr. 750—753 Serie Postsparkassenkonto : 52.677 Bezugspreise (die cirtgcRI. Preise verstehen sich mit der „N. Z."): Am Platze in den Abholstellen monatl. MM 2.50 (MM 3.20). Mit Zustellung durch Trägerin monatl. MM 2.80 einschl. 30 Mrf Trägerlohn (MM 3.65 einschl. 47 Mtf Trägerlohn ). Mit Zustellung durch Post lBrieftr .) monatl. MM 2.92 einschl. 42 Mtf Versandgeb. (MM 3.68 einschl 63 Mtf Versandgeb .). Italien monatl. Lire 15.— (Lire 20.—). Einzel¬ nummer 15 Mtf. Sonntags 20 Mtf,. Die Bezugsgebühr ist am Monatsanfang zu entrichten. Abbestellungen für den Kommenden Monat können nur schriftlich bis 25. des lauf. Monats an den Verlag erfolgen. " . Nummer 100 Dienstag , den 29. April 1941 88. Jahrgang Kampfgebiet Mittelmeer Clrurdiill in deutlicher Verlegenheit ** Von Konteradmiral G a d o w Geschichtliche Kriegserinnerungen aus der Antike und ..Aus dem Balkan Haben sich ernsthaste Katastrophen ereignet"- ..Aergerliche Niederlage' neueren Zeit sind in großer Zahl mit dem Seegebiet verknüpft, in dem zur Zeit der rühmlose Rückzug Englands unter dem Pfeifkonzert der Griechen vor sich geht. Ein Teil der Trans¬ Berlin , 28. April. Englands Ministerpräsident C h u r chi l l »Obwohl ihr Ausgang durchaus noch nicht entschieden ist", hielt am Samstagabend die Rede, die nach der furchtbaren sagte er dabei wörtlich, „ist sie zwar in eine unheimlichere, aber porter hatte sich anscheinend im Sund von Euböa versam¬ Katastrophe des britischen Expeditionskorps in Griechenland wie mir scheint, viel günstigere Phase getreten." melt, wo sie von Stuka zusammengeschlagenwurden . Das war nicht weit vom antiken u l i s, von wo die homerischest Grie¬ zu erwarten war . Churchill beschränkte sich dabei im wesent¬ Die englischen Hörer werden ihren Ohren nicht getraut chen gegen Troja zogen und wo die sanfte Iphigenie durch die lichen darauf, angesichts des politischen und militärischen haben. „Die Lage ist unheimlicher, aber viel günstiger" — das Göttin Artemis dem Opfertode entrissen wurde, aber auch Fehlschlages auf dem Balkan die alten Lügen über die Ent¬ ist echt Churchillfche Dialektik, die jeder sich so auslegen kann, nicht weit von A r t e m i si u m, wo Themistokles 480 vor der stehung des Kriegsbrandes im Südosten aufzuwärmen. Daß wie es ihm paßt undRwie er es für günstiger hält. er dabei Gelegenheit nahm, wie ein Gassenjunge Deutschland Zeitwende seine erste Seeschlacht gegen die Perser schlug, übri¬ und Italien zu beschimpfen, dürste wohl niemanden wundern. Den Hauptteil seiner Rede widmete Churchill der Ver¬ gens unentschieden. Auch der Schauplatz der zweiten, hoch¬ herrlichung des von ihm herausgeforderten Opfers der gro¬ berühmten Schlacht, die Insel Salamis , nach der die Athener Mit deutlicher Resignation mußte der britische Minister¬ ßen britischen Industrie - und Hafenstädte. Dieser moralische vor dem anrückenden Perserheer geflohen waren , fand jetzt präsident dann aber feskskellen, daß nach der Ueberwältigung Dickhäuter erklärte pathetisch, er sei von einer Besichtigung mehrmals Platz in den Wehrmachtberichten, noch öfter der der Griechen die Engländer nunmehr versuchen müßten, den der Bombenschäden nicht nur „beruhigt", sondern auch „er¬ Piräus , Hafen des alten wie des neuen Athen. Westlich davon, Weg ans Meer zurückzufinden. frischt" zurückgekommen. Mit ungeheurer Blasphemie rief er am Eingang des Golfes von Korinth, mußte Antonius im „Auf dem Balkan haben sich ernste Katastrophen ereignet", dann aus : „Welch einen Triumph des Lebens stellen diese Kampf gegen die Flotte Oktavians im Jahre 31 vor der Zeit¬ so mußte Churchill betrübt feststellen, „und in Libyen erlitten niedergeworfenen und zerstörten Städte dar !" Die Opfer des wende die Seeschlacht von A kt i u m verlieren und damit den unsere Streitkräfte eine ärgerliche und nachteilige Niederlage. Krieges in England seien glücklich, so versuchte er mit zyni¬ Bürgerkrieg zwischen dem Orient und Rom. Wieder nicht weit Der Krieg ist voll von Enttäuschungen und auch voll von Feh¬ schem Hohn der Welt einzureden, in gleicher Linie mit den davon, bei L e p a n t o, dem antiken Noupaktos, wo die lern ; und über kommende Kämpfe kann man immer nur sagen, kämpfenden Soldaten die Lasten des Kampfes tragen zu Athener unter Phormio im Jahre 428 vor der Zeitwende zur daß sie unvorhergesehenes Unglück bringen können." können. See gegen Sparta -Korinth siegreich gewesen waren , vernichtete Diese neueste Rede des britischen Kriegsverbrechers trägt die Ligaflotte des Don Juan d'Austria 1571 die türkische trn „Es würde mir sehr leid tun", so faselte der Vabanquespieler, letzten Galeerenkampf der Geschichte. „wenn im mittleren Orient die Beteiligten ihre gegenseitige den Stempel brutaler Gemeinheit, sie isb gekennzeichnet durch deutliche Verlegenheit und mangelndes Selbstvertrauen. Neben diesen Hauptereignissen zur See stehen viele andere. Aufgabe austauschen würden und wenn die Armee des Gene¬ Das östliche Mittelmeer war in der Antike und Türkenzeit der rals W a v e l l sich an der Stelle der deutschen Eindringlinge Mit Frechheit, Pöbelei und durchsichtiger Moralheuchelei Sitz der Machtkämpfe zwischen Abend- und Morgenland . Im befinden würde." glaubt Churchill auch diesmal wieder die Welt und das „Zeitalter der Entdeckungen" verlagerte sich der Schwerpunkt Noch bei dem deutschen Sieg in N o r w e g e n hat Churchill eigene Volk bluffen zu können. Wie lange noch? bekanntlich großmäulig und triumphierend behauptet, daß die Deutschen mit dieser Aktion den entscheidendenstrategischen Fehler begangen hätten ; diesmal nahm er jedoch den Mund weniger voll und meinte nur , es werde sich.bald Herausstellen, €lf Iransporter mit 48.000 MI. versenkt ob die Deutschen nicht einen Fehler gemacht hätten, als sie auf dem Balkan und in Nordafrika siegten. Die Bewegungen des Heeres an der Südostfront verlaufen planmäßig — hundert Feindslugzeuge in vier Tagen vernichtet „Wenn ick die Lage, wie sie heute bei uns ist", so versuchte Berlin , 28. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt Deuffche Jagdflugzeuge vernichteten in einem Hafen der Churchill seine Hörer zu bluffen, „mit der vergleiche, wie sie bekannt: „Die Luftwaffe führte — wie zum Teil durch Sonder¬ Insel Malta ein viermotoriges britisches Flugboot vom im letzten Sommer war, so haben wir Grund dazu, dem Him¬ meldung bekanntgegeben — weitere vernichtende Schläge ge¬ Muster Sunderland . Im Seegebiet um England versenkle mel zu danken." gen die im Seegebiet zwischen Piräus und Kreta zum Ab¬ die Luftwaffe am gestrigen Tage und in der letzten Rächt Bei diesen Worten Churchills weih man wirklich nicht, ob er transport der geschlagenen britischen Truppen zusammen- zwei Handelsschiffe mit zusammen 11.000 BRT . und beschä¬ damit das englische Volk verhöhnen oder trösten wollte. Chur¬ gezogenen Transport -, Material - und Bewachungsschiffe. So digte fünf weitere große Handelsschiffe schwer. In der letzten chill ging sodann in allgemeinen Redewendungen auf die wurden am 28. April in den griechischen Gewässern elf Schisse Rächt bombardierten Kampfflugzeuge bei guter Erdsicht das „Schlacht im Atlantik" ein. mit zusammen 48.000 BRT . versenkt. Ferner ein britischer Werftgelände und die Hafenanlagen von Portsmouth. Kreuzer nördlich Kreta und 19 weitere Schisse durch Spreng - und Brandbomben richteten vor allem in der Slaals- Bombentreffer beschädigt. Ein Teil dieser Schisse kann als werft neue große Zerstörungen an. Ferner wurden Hafen¬ Zahlreiche Wracks im vernichtet angesehen werden. Am 27. April versenkte die städte in Cornwall und an der Südostküsie Englands an¬ Piräus Luftwaffe einen Kreuzer sowie ein Handelsschiff von 5000 gegriffen. Die Erfolge der deutschen Bombenangrisfe auf den Hasen BRT . und beschädigte zwei weitere Kreuzer und zwölf Han¬ Gestern gelang es zwei feindlichen Kampfflugzeugen unter delsschiffe schwer. dem Schutz einer tiefhängenden geschlossenen Wolkendecke nach Athen, 28. April. Bei ihrem Einmarsch in Athen stellten die Die Bewegungen der Truppen des deutschen Heeres zur Westdeutschlandvorzustoßen. Durch Bombenabwurf wurden deutschen Soldaten fest, daß die Bombenangrisfe der deutschen Säuberung der restlick)cn Gebiete Mitkelgriechenlands und in einer Fabrik einige Personen getötet oder verletzt. Es ent¬ Luftwaffe auf britische Truppenlransporlschisfe im Hafen von stand nur geringer Gebäudeschaden, der keinen Produktions¬ Piräus noch von größerer Wirkung gewesen sind, als nach des Peloponnes verlaufen planmäßig . Verbände der Luft¬ waffe griffen feindliche Kräfte im Raum um Argos- aussall zur Folge hak. In der letzten Rächt fanden Kampf¬ Aufklärungsmeldung bisher angenommen wurde. Tripolis mit guter Wirkung an. handlungen des Feindes über dem Reichsgebiet nicht statt. Das ganze Hafenbecken ist besät mit Schissstrümmern und In Rordafrika brachen feindliche Vorstöße aus In der Zeit vom 23. bis 27. April verlor der Feind insgc- Wracks. An einer Stelle ragen noch die Reste von fünf etwa samt 100 Flugzeuge. Bon diesen wurden 26 im Lustkamps und 3000 BRT . großen Schiffen aus dem Wasser, während von T o b r u k heraus unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Deutsche und italienische Sturzkampsslicger grif¬ durch Nachtjäger, acht durch Marineartillerie und leichte Sec- einem daneben liegenden, rund 7000 BRT . großen Trans¬ streitkräfte und drei durch
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