<<

Eine Region im Aufwind LE 14–20 | ZWISCHENBILANZ 2017

Gemeinsame Region Schneebergland Kleinregion Schwarzatal Weltkulturerbe-Region Semmering- 2

Inhalt

03 Vorwort Dr. Heinz Fischer 04 Vorwort Obleute 06 Die LEADER-Region NÖ-Süd 08 Was wird gefördert, zu welchen Fördersätzen? 09 Von der Idee zur Projekteinreichung 10 Entwicklung und Vermarktung von Winter-Leitprodukten 11 Via Sacra und Wiener Wallfahrerweg 12 Touristische Positionierung der Portalorte und Bewerbung von Leitprodukten 14 Protalorte stellen sich vor 20 Touristischer Webauftritt Schneebergland 22 Sanierung Königschusswandsteig 24 Schwarzföhre 2.0 26 Verkaufsraum Landfleischerei Stickler 28 Frank Hoffmann - Kultur in der Region 30 Eine Reise über den Semmering 32 Gauermanns Spuren und Raimunds Abdrücke 34 Obst im Schneebergland 36 Stärkung regionale Identität - Kleinregion Schwarzatal 37 Gesundheitszentrum Piestingtal 38 Friedenswand Bad Fischau 40 Mediative Friedenspädagogik 41 Diplomarbeitsbörse 42 Gemeinsame Region Schneebergland 43 GreißlerPLUS 44 Schneebergland Genussladen

45 „Das Beste“ aus dem Schneebergland Farblegende 46 Forstmeister im Doppelpack 48 Hohe Güte. Hohe Wand. Eine Zeitreise. Allgemein 50 Klima und Energie-Schwerpunkte im Schneebergland bis 2020 Aktionsfeld 1 52 Kleinregion Schwarzatal 53 Droppi on Tour Aktionsfeld 2 54 Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand Aktionsfeld 3 56 Klima- und Energie-Modellregion Schwarzatal

60 Weltkulturerbe-Region Semmering Rax Gemeinsame Region 61 Volkskultur Semmering - von der Schneebergland Alltagstracht zum gemeinsamen Singen Kleinregion 62 Vom Höllental ins Himmelreich Schwarzatal 64 Museumsmonat MuMo in der Region Weltkulturerbe-Region 65 LEADER NÖ-Süd Rückblick und Ausblick Semmering-Rax 3

Vorwort

Menschen, die diese Werkzeuge kreativ und erfah- ren zu nutzen wissen. Bei mir steht heute als Privatperson, sowie auch früher, als Bundespräsident der Republik Öster- reich, der Mensch im Mittelpunkt meiner Betrach- tungen und meiner Bemühungen. Dem Wohler- gehen und dem Vorankommen der Menschen in unserem Land gilt unser Einsatz.

Liebe Leserinnen und Leser! Künstlerische, wissenschaftliche Projekte, Umwelt- © Photo Simonis und Friedensprojekte - all das geht nur Hand in Hand erfolgreich über die (jeweilige) Bühne. Nur Mein Vater und meine Mutter sind in Wiener Neu- das was gemeinsam und nebeneinander, sich ge- stadt bzw. im Bezirk Wiener Neustadt geboren. Sie genseitig befruchtend und inspirierend existiert, haben sich in Wiener Neustadt kennen gelernt schafft Zukunft. und als begeisterte Bergwanderer auch die herr- Regionen sind der Motor für Reisen auf vielen We- liche Umgebung mit Bergen wie der Hohen Wand, gen. Die Menschen dieser Regionen sind die Ener- der Dürren Wand, dem Schneeberg, der Rax, der gielieferanten für diesen Motor - beispielsweise , dem Wechselgebiet etc. erwandert. In auf dem Weg zur weiteren Verbesserung von Le- den 60er Jahren hat sich mein Vater einen Traum bensmitteln höchster Güte - und das im leistbaren erfüllt und sich auf einem Grundstück, auf dem die Segment. Reste eines durch Blitzschlag abgebrannten Bau- ernhauses standen, ein Ferienhaus gebaut. Daher Es geht um Ziele hinsichtlich der Förderung und der fühle ich mich dieser Region sehr verbunden. umfassenden Ausbildung der Jugend, aber auch um so wichtige infrastrukturelle Projekte wie bei- Als Österreicher und überzeugter Europäer ver- spielsweise Photovoltaik oder Biomasseheizwerke. folge ich die wichtigen Aufgaben der seit Beginn Innovationen und Investitionen in landwirtschaftli- der 1990er erfolgreich agierenden LEADER Gemein- che Betriebe hinsichtlich Infrastruktur und Bildung schaftsinitiative der Europäischen Union. Denn es gehen wieder Hand in Hand. geht ja dabei um die Entwicklung österreichischer Qualität, um das Pflanzen von Ideen und das Errei- Die Region soll Wesentliches leisten, nämlich Wirt- chen von gemeinsamen Zielen. LEADER-Regionen schaftsraum, Lebensraum und zugleich Erholungs- sind Startrampen für Visionen jeder Größenord- raum sein. Mit dem bisher bewiesenen Engagement nung die mit dem umweltfreundlichen und lebens- ist das ein realistisches Ziel. Große Aufgaben, gro- nahen Stempel der Nachhaltigkeit versehen sind ße Vorhaben, große Pläne: Großartige Menschen - möglicherweise das einzige Beispiel, wo das Wort nehmen das in Angriff und werden zu Ende brin- „abgestempelt“ eine positive Bedeutung hat. gen, was sie geplant haben. Da bin ich mir sicher. Aus all diesen Gründen wünsche ich dieser Pub- Liebe UmsetzerInnen, die ihr diesen likation eine gute Aufnahme in der Öffentlichkeit Projekten und damit der ganzen Region und eine weite Verbreitung. zu einem Aufschwung verhelft! Wie bekannt, sind die Hauptaufgaben dieser Initi- ative die Stärkung, Förderung und Entwicklung des ländlichen Lebensraumes, der ländlichen Wirt- schaft sowie der Lebensqualität, mit all den dafür Wien, im Juni 2017 zur Verfügung stehenden Werkzeugen und den Dr. Heinz Fischer 4

Vorwort Obleute LEADER NÖ-Süd

Vorwort von Vorwort von Vizebürgermeister Bürgermeisterin Mag. Christian Samwald Irene Gölles Im dritten LEADER Magazin werden unseren ge- Kleinregionen sind feinverzweigte Adern, die ver- schätzten Leserinnen und Lesern wieder herzeig- netzen und benetzen. Sie durchziehen unser Land, bare Erfolge in Form von durchgeführten Projek- unsere Region. Für einen gesunden Pulsschlag sol- ten nähergebracht. An diesen Projekten kann man len unsere Projekte ihren Beitrag leisten. deutlich erkennen, dass das Zusammenwirken von Unsere LEADER-Projekte haben auch zum Ziel, Le- Kräften und die Bündelung von Engagement ge- bensqualität und Daseinsgüte zu schaffen bzw. zu plante Vorhaben zum Erfolg bringen. Wir können verbessern. Ich möchte für diese Sichtweise zwei heute auf kulturell-touristische Projekte verwei- erfolgreiche Beispiele, die in unserer Kleinregion sen, die ihresgleichen suchen. Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax umgesetzt Mit aller Kraft wird an förderungswürdige Projekte wurden, anführen. Das erste Beispiel betrifft den herangegangen. Zu diesen Kräften zählt eben die Königschusswandsteig auf der Rax, bei dem der LEADER-Region NÖ-Süd. Die anderen starken Play- Projektträger und der Initiator der Österreichische er sind die Gemeinsame Region Schneebergland, Alpenverein/Sektion Reichenau war. Neben einer die Kleinregion Schwarzatal und die Weltkulturer- kompletten Sanierung des bekannten Klettersteigs be-Region Semmering-Rax sowie die Destination nach dem neuesten Stand der Technik wurde u.a. Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH auch der Zugang zum Einstieg versichert und bis und die NÖ.Regional.GmbH. Man kann bei allen in die „Preiner Schütt“ verlängert. Nun ist der Projekten wirklich spüren, dass da viele Hände Steig eine attraktive Alternative zum benachbarten mittun, mitziehen und sich den Aufgaben stellen. Haidsteig. Als Obmann der Kleinregion Schwarzatal ist es mir Als zweites Beispiel darf ich auf das Nachfolge- natürlich eine große Freude, auf unser ganz aktu- projekt der „Semmeringer Alltagstracht“, nämlich elles Projekt „Stärkung der regionalen Identität“ in das „offene Singen“, das für alle Interessierten zu- diesem Magazin hinzuweisen. Dies geschieht mit- gänglich ist, hinweisen. Diese Weiterführung einer tels Website, Imagefilm und anderen passenden kulturellen und kommunikativen Tradition darf uns Schritten. Näheres ist auf Seite 36 nachzulesen. stolz machen. Denn es soll und wird gleichsam alt wie jung ansprechen. Hier gibt es auch eine erfolg- Vieles ist erreicht, vieles ist noch möglich – jedoch reiche Zusammenarbeit zwischen dem steirischen nur gemeinsam. Volksliedwerk und dem NÖ-Volksliedarchiv. 5

© LEADER NÖ-Süd - Carina Walter

Vorwort von Bürgermeister Josef Laferl Besonders stolz sind wir, und da darf ich im Namen aller drei Obleute sprechen, dass unser Herr Bundes- präsident a. D., Dr. Heinz Fischer, für diese Ausgabe ein Vorwort verfasst hat. Dies stellt eine enorme Wertschät- zung für LEADER im Allgemeinen und für LEADER NÖ- Süd im Besonderen dar. Dafür möchte ich mich, auch im Namen meiner beiden Kollegen, sehr herzlich be- danken. Stellvertretend für viele Ideen der Gemeinsamen Regi- on Schneebergland möchte ich zwei umgesetzte Pro- jekte erwähnen: Obst im Schneebergland wird von der anerkannten Landschaftsplanerin DI Brigitte Hozang als Projektleiterin begleitet. Dabei geht es um die Wie- derbelebung der heimischen Obstkultur, konkret um das Thema Streuobst, das mittlerweile durch fehlende wirtschaftliche Interessen bzw. mangelnde Pflege der Bäume oft schon in Vergessenheit geraten ist. Um un- sere heimischen Obstsorten wieder nachhaltig zu kul- tivieren, freue ich mich besonders über dieses Projekt und wünsche dem Verein Obst im Schneebergland das Beste. Ein weiteres Projekt betrifft den Umbau des Fleischer- eibetriebes Stickler in Willendorf. Bei diesem Vorhaben wurde das Verkaufslokal vergrößert, mit einem barri- erefreien Eingang versehen und an die Bedürfnisse eines modernen Fleischereifachgeschäftes angepasst. Ich wünsche Familie Stickler viel Freude und weiterhin viel Erfolg beim Verkauf ihrer ausgezeichneten regiona- len Produkte. 6

Die LEADER-Region NÖ-Süd

LEADER. Ein Begriff bringt Bewegung ins Land – Kleine Regionen – ganz groß 1991 wurde dieses Programm von der Europäischen Geografisch betrachtet erstreckt sich die Region Union ins Leben gerufen. Ziel ist es, innovative Ak- an den Ausläufern der Ostalpen über eine Fläche tionen im ländlichen Raum und die Eigenständig- von 1.108 km² und wird von 74.524 Niederösterrei- keit dieser Regionen zu fördern. Mit großem Erfolg, cherInnen bewohnt. Eingebunden sind Gemein- denn seit 2006 ist das LEADER-Programm ein ei- den des politischen Bezirks Neunkirchen (entlang genständiger Förder-Schwerpunkt, seit 2007 beste- der Schwarza und vom Semmering bis zur Hohen hen in Niederösterreich nicht weniger als 18 LEA- Wand) und Gemeinden des Bezirks Wiener Neu- DER-Regionen. Sie erreichen mehr als 70 Prozent stadt–Land (im Piestingtal und südöstlich der Ho- der Bevölkerung und vernetzen Gemeinden, Ver- hen Wand). bände, Unternehmen oder Vereine, die mit guten Ideen und Tatkraft Projekte und Entwicklungskon- Die Region ist gebirgs- und wasserreich. Majestäti- zepte im Sinne der jeweiligen Region einbringen. sche Gipfel, wie Schneeberg (2076m) und Raxalpe (2007m), überragen das Landschaftsbild, geprägt Was ist „LEADER“? auch von zwei wichtigen Flusstälern, wie das von Schwarzau im Gebirge bis nach Breitenau reichen- LEADER, so könnte man annehmen, lässt sich aus de Schwarzatal und das Piestingtal, von Gutenstein dem Englischen ableiten. Weit gefehlt, denn der bis Wöllersdorf. Charakteristisch präsentiert sich Begriff steht für die Abkürzung des französischen das Schwarzatal, gewissermaßen das Eingangstor Begriffs „Liaison entre actions de développement zum Steinfeld, das durch eiszeitliche Schotterab- de l‘économie rurale“, also für die „Verbindung lagerungen entstanden ist. Grüne Lungen sind der zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Föhrenwald zwischen Neunkirchen und Wiener Wirtschaft“. Neustadt oder der Gebirgsstock der Hohen Wand, Zur LEADER-Region NÖ-Süd gehören derzeit 33 die einst den Uferbereich des Mittelländischen Mitgliedsgemeinden, die wiederum in drei Kleinre- Meeres bildete. gionen unterteilt sind: Die Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax, die Gemeinsame Region Schnee- Unvergleichliche Facetten bergland und die Kleinregion Schwarzatal. Alle Geringe Zersiedlung, unterschiedliche Einwohner- drei verfolgen dieselben Ambitionen, nämlich zur dichte – an den Hauptverkehrsachsen dicht, in den Entwicklung der Regionen an einem gemeinsamen Gebirgsregionen lockerer – sind weitere typische Strang zu ziehen. Nach außen hin wird dies durch Merkmale der Region. das gemeinsame Zeichen - LEADER NÖ-Süd - sicht- bar. Dieser Trägerverein zur Förderung der ländli- Prägend für die Kulturlandschaft sind Streusied- chen Entwicklung hat seinen Sitz in Neunkirchen, lungen und Gehöfte, aber auch die eleganten Vil- vertreten wird er durch die Obleute der Kleinre- lenbauten im Semmering-Rax-Schneeberggebiet, gionen Obmann Bgm. Josef Laferl (Gemeinsame die noch aus den Zeiten der Sommerfrische Mitte Region Schneebergland), Obmann Vize-Bgm. Mag. des 19. Jahrhunderts datieren. Was aber wäre eine Christian Samwald (Kleinregion Schwarzatal) und Region ohne industrialisierten Motor? Neunkir- Obfrau Bgm. Irene Gölles (Weltkulturerbe-Region chen, Ternitz, , Markt Piesting und Pernitz Semmering-Rax). Als Geschäftsführer fungiert DI stechen mit diesen Attributen hervor. Eine Region Martin Rohl. der Vielseitigkeit – mit Menschen, die vieles dafür gemeinsam in Angriff nehmen. 7

Gemeinsame Region Kleinregion Schwarzatal Weltkulturerbe-Region Schneebergland Semmering-Rax Bürg-Vöstenhof Bad Fischau-Brunn Buchbach Breitenstein Grünbach am Schneeberg Natschbach-Loipersbach Gloggnitz Gutenstein Neunkirchen Payerbach Höflein an der Hohen Wand Ternitz Prigglitz Hohe Wand Wartmannstetten Reichenau an der Rax Markt Piesting Wimpassing im Schwarzatale Schottwien Miesenbach Schwarzau im Gebirge Muggendorf Semmering Pernitz Puchberg am Schneeberg Rohr im Gebirge Schrattenbach St. Egyden am Steinfeld Waidmannsfeld Waldegg Willendorf Winzendorf-Muthmannsdorf Würflach 8

Was wird gefördert, zu welchen Fördersätzen? Ziel: Lebensqualität und wirtschaftliche Bedingungen in der Region sind verbessert.

Aktionsfeld 1 Aktionsfeld 2 Wertschöpfung Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe Fördersatz: 50% Fördersatz: 60%

1.) Projekte zur Erweiterung 1.) Projekte zur Stärkung des und Verbesserung der Qualität Ressourcen- und Umweltbewusstseins in der Region der touristischen Angebote Bsp.: Projekte zur Förderung des Klimaschutzes in der Region: bewusstseins- und Öffentlichkeitsarbeit, Pro- bildende Maßnahmen; Projekte zur Sicherung regionaler und nachhaltiger jekte zur Erschließung neuer Mobilität und Reduktion des Pendlerverkehrs: Aufbau von E-Carsharing Mo- regionaler Themenfelder dellen mit vernetzten Standorten; Verdichtung des Radwegenetzes Bsp.: Attraktivierung der Natur- parke; Wasser als Tourismusthe- 2.) Projekte zur Erhaltung des regionalen Natur- und Kulturerbes ma ausbauen; Radverbindungen: Bsp.: Welterbestätte Semmeringeisenbahn; Ausstellungsprojekte: z.B. Aus- attraktivieren, neue Verbindungen stellungszyklus im Schwarzatal; Projekte rund um das Thema Streuobst/re- konzipieren; Bergbau: Gemeinden gionales Obst: Projekte zur Sicherung der landschaftsprägenden Streuobst- mit Bergwerksgeschichte - Wieder- wiesen, Rekultivierung; Erhaltung der Schwarzföhrenbestände, Erhaltung belebung des Themas Natrparks

2.) Projekte zur Förderung 3.) Projekte zum Ausbau alternativer Energienutzung land- und forstwirtschaftlicher und Förderung regionaler Energieeffizienz Produktion und Vermarktung sowie Projekte zur Diversifizie- Bsp.: Erhebung potenzieller Kleinwasserkraftwerkstandorte; Regionale Pel- rung und Weiterbildung von lets: Marketing und Vertriebsstrategie ausarbeiten Land- und Forstwirten Bsp.: Neue Erwerbsquellen für Land- Aktionsfeld 3 wirte/Diversifizierung: Projekte Gemeinwohl-Strukturen und Funktionen rund um Green Care; Direktvermark- Födersatz 70% tung bzw. Erneuerbare Energie; För- derung der Vermarktung und Pro- 1.) Projekte zur Förderung der regionalen Wohn- und Lebensqualität duktion: Schaffung einer Plattform zur Vermarktung regionaler (Leit-) Bsp.: Projekte zur Erweiterung des regionalen Bildungsangebotes: Projekte produkte. Projekte zur Stärkung zur Sichtbarmachung regionalen Wissens, Projekte die auf Vernetzung mit der Direktvermarktung; Projekte zur wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen aufsetzen; Vernetzung der Betriebe bei ihren Projekte im Sinne einer Verbesserung der Nahversorgungsstrukturen: In- Marketingaktivitäten, Projekte zur novative Projekte für Verbesserung der Nahversorgung in peripheren Ge- Stärkung von regionalen Leitpro- bieten; Etablierung von Reparatur-Cafes; Projekte zur Förderung der Frauen dukten (Fisch, Fleisch, Bier) und Mädchen: Projekte zur Unterstützung regionaler Frauennetzwerke, spe- zielle Angebote für Frauen und Mädchen werden geschaffen; Projekte die 3.) Projekte zur Steigerung von der Stärkung des Regionsbewusstseins dienen: Projekte, die das Wir-Gefühl Innovationskraft und Vernetz- stärken, regionales Bewusstsein schaffen ung der regionalen Wirtschaft 2.) Etablierung als inklusive Region Bsp.: Projekte zur Unterstützung der Wirtschaft im Umgang mit dem de- Bsp: Schaffung von beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten für Jugendliche mographischen Wandel; Innovati- und junge Erwachsene: Mentoring-Projekte für SchülerInnen mit Migrati- ves Standortmarketing und Stand- onshintergrund; Unterstützung generationsübergreifender und integrati- ortentwicklung onsfördernder Initiativen: Projekte zu Schulungen zum Thema altersgerech- te Arbeitsplätze und Arbeitszeitmodelle, Förderung von Deutschkursen für MigrantInnen und sonst. Integrations-Maßnahmen; Integration Älterer in das Gemeinschaftsleben: innovative Projekte zur Integration Älterer 9

Von der Idee zur Projekteinreichung Einreichung Grundsätzliches

Jeder potenzielle Projektträger bzw. Förderungswerber muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So etwa muss das vorgeschlagene Projekt einen Beitrag zur Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) leisten. Die auf dieser Basis vorgelegten Projekte werden von einem 22-köpfigen Auswahlgremium beurteilt.

Als Förderungswerber (= Projektträger) Förderungsvoraussetzungen kommen in Betracht: - Das Projekt muss einen positiven Beitrag zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie 1. Lokale Aktionsgruppen (LES) leisten (= LEADER-Region; im Folgenden LAG) siehe www.leader-noe-sued.at/download 2. Gemeinden und Kleinregionen - Es muss eine positive Beschlussfassung des 3. Bewirtschafter land- und Projektauswahlgremiums (PAG) vorliegen forstwirtschaftlicher Betriebe - Das Vorhaben muss innerhalb eines 4. Sonstige Förderungswerber: LEADER-Gebiets verwirklicht werden - natürliche Personen oder der LEADER-Region zu Gute kommen - im Firmenbuch eingetragene Personengesellschaften - juristische Personen sowie - Personengemeinschaften (insbesondere bei Kleinprojekten) Beteiligungen von Bund und Land am Förderungswerber sind von der Förderung ausgeschlossen

Kontakt LEADER-Management Geschäftsführer DI Martin Rohl Hauptplatz 1, 2620 Neunkirchen 0676/812 20 332 [email protected] Assistenz der Geschäftsführung Mag. (FH) Martina Pollross Hauptplatz 1, 2620 Neunkirchen 02635/612 07 0676/812 20 345 [email protected]

© LEADER NÖ-Süd - Carina Walter [email protected] www.leader-noe-sued.at

Bürozeiten: Montag und Donnerstag, 8:00 - 16:00 Uhr 10 Aktionsfeld 1

Entwicklung und Vermarktung von Winter-Leitprodukten Winterreifen. Für schneearme Saisonen müssen Angebote für den Winter reifen. Sind schon.

Das über die LEADER-Region NÖ-Süd von der Destination bei der ecoplus eingereichte Projekt „Entwicklung & Vermarktung von Winter-Leitprodukten“ ergänzt das abgeschlossene Projekt „Touristische Positionierung der Portalorte & Entwicklung von Leitprodukten“ sowie das folgende Projekt zur Vermarktung der entstandenen Sommerprodukte.

© Wiener Alpen - Ziegler © NOE BBG - Martin Fueloep

Schnee von gestern war gestern. beit zwischen der Niederösterreich-Werbung und Heute heißt der Neuschnee neues den Tourismusdestinationen, dem Content Media Bergerlebnis. Mit und ohne. House. Ausgangspunkt für das Projekt waren die schnee- Dazu werden für die Leitprodukte ebenfalls eige- armen Winter der letzten Jahre. Mit den Maß- ne Landingpages produziert, die als Basis für die nahmen des Projektes wird diesem Trend positiv jeweiligen Online Maßnahmen dienen. Darauf sind entgegengewirkt. In den Bergerlebniszentren Nie- alle Informationen zum Produkt und ergänzende derösterreichs sind entsprechend dem Programm Leistungen rund um das Produkt für den User auf „Bergerlebnis in Niederösterreich“ in den vergan- einen Blick zusammengefasst. genen Jahren durch infrastrukturelle Maßnahmen zahlreiche Möglichkeiten geschaffen worden, tou- „Verspäteter Saisonstart“ ristische Produkte mit und ohne Schnee zu entwi- ist oftmals zu lesen. Die Top-Alternativen ckeln. Grund dafür ist der spürbare Klimawandel, sind immer zu erleben! der den Saisonstart immer öfter in den Dezember Die Produkte finden sich im definierten Kom- oder Jänner verschiebt. Der klassische Skibetrieb petenzbereich „Natur/Bergerlebnis“ der Touris- - von Mitte November bis Ende März - findet also musstrategie der Wiener Alpen in Niederösterreich nur noch in Ausnahmejahren statt. wieder. Dieser ist direkt der Stoßrichtung „Aben- teuer“ der NÖ Tourismusstrategie 2020 zugeordnet. Neue Highlights im Bergerlebnis- Tourismus leuchten. Im Aktionsfeld 1 der lokalen Entwicklungsstrategie der LEADER-Region NÖ-Süd ist die Steigerung der Als Ziel gilt, dass in jedem Bergerlebniszentrum Wertschöpfung bis 2020 festgeschrieben. Die Akti- ein Produkt existiert, das auch ohne Schnee kon- vitäten im Rahmen des Projekts zielen direkt auf sumierbar ist. Die Zusammenarbeit zwischen den die Erfüllung der darin definierten Indikatoren ab. einzelnen Anbietern (z. B. Bergbahn, Hotellerie, Hütten) soll somit auch gestärkt werden. Eingebun- den können auch Themen sein, die nicht dem klas- sischen Wintersport, aber sehr wohl dem Winter- gefühl entsprechen wie beispielsweise der Advent. Mit dem Entstehen derartiger „Natur-Produkte“ steigt die Wettbewerbsfähigkeit der Bergerleb- Projektträger: Wiener Alpen in NÖ Tourismus GmbH niszentren. Die Bewerbung und Vermarktung lau- Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 26.350,- EUR fen über dieselben erfolgreichen klassischen und Fördersatz: 50%+10%=60% neuen Vermarktungsschienen wie bei den Som- Kooperationsprojekt mit LAG Bucklige Welt-Wechselland merprodukten – also über die enge Zusammenar- Kooperationsanteil NÖ-Süd: 50% Aktionsfeld 1 11

Via Sacra und Wiener Wallfahrerweg Weite ergehen. Nähe erfahren.

Die Via Sacra und der Wiener Wallfahrerweg erstrecken sich auf einer Länge von etwa 120 km von Hinterbrühl bzw. Perchtoldsdorf bis Mariazell. Die beiden Pilgerwege führen also zum Marienwallfahrtsort Mariazell und starten in der Nähe von Wien. Zwei Wege, ein Ziel. Die LEADER-Region NÖ-Süd ist auch mit diesem Kooperationsprojekt richtungsweisend.

© Mostviertel Tourismus - www.weinfranz.at

Seit 2008 werden die touristischen Maßnahmen „standardisierter“ Vorschläge sowie entsprechen- rund um die beiden Wallfahrerwege über Mostvier- der Darstellung und Kommunikation soll ein ge- tel Tourismus abgewickelt. Die notwendigen Vorar- wisser Anteil an Individualzusammenstellungen beiten führte die Kleinregion Traisen-Gölsental in abgefedert werden. Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden Zusätzlich zu diesen Maßnahmen soll die Mög- durch. Es wurden einerseits investive Maßnahmen lichkeit der Online-Buchung über die bestehende zur Attraktivierung der Gesamtstrecke gesetzt - wie Website geschaffen werden. Dieser Akzent soll den beispielsweise durchgehende Beschilderung oder Aufwand in der Abwicklung im Anfragen- und Bu- Informationselemente in den Gemeinden. Parallel chungsbereich nochmals reduzieren. dazu wurde der Marktauftritt optimiert und profes- sionalisiert. Um den Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden, um ihnen die gewünschte Individualität anbieten Gemeinsam etwas bewegen. zu können, wurden die Via Sacra-Gastgeber ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um rund 40 Der Mensch steht im Mittelpunkt. Und wenn es ei- topengagierte und höchstmotivierte Betriebe, die nen Mittelpunkt gibt, gibt es auch ein Rundherum. sich den Wünschen der Pilgergäste verschrieben Und um das geht es den Verantwortlichen. Pilgern und ihre Dienstleistungen darauf ganz speziell ab- ist analog. Wird auch so bleiben, aber rund ums gestimmt haben. Pilgern wird’s auch schon digital. Im Fokus sämtli- cher Maßnahmen steht die Effizienzsteigerung – so wird zum Beispiel die Buchungsabwicklung verbes- sert. Ein wichtiger Punkt im digitalen Bereich ist Projektträger: Mostviertel Tourismus GmbH die Weiterentwicklung der Pilger-App. Video- und Status der Einreichung: genehmigt Audiodateien sollen mittels Pop-Up-Funktion bzw. Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 8.326,- EUR Fördersatz: 50%+10%= 60% QR-Code-Aufbereitung einen Mehrwert bringen. Kooperationsprojekt mit LAG Mostviertel-Mitte Weiters sollen die Etappenvorschläge überarbeitet und LAG Triestingtal und digitalisiert werden. Durch die Ausdehnung Kooperationsanteil NÖ-Süd: 8% 12 Aktionsfeld 1

Touristische Positionierung der Portalorte und Bewerbung von Leitprodukten

Nachdem durch zahlreiche Projekte in den vergangenen Jahren der Grundstein für die touristische Weiterentwicklung der Destination Wiener Alpen gelegt wurde, bedarf es nun weiterer Schritte zur Realisierung der gesteckten Ziele. Die Vision der Destination Wiener Alpen in Niederösterreich, als inspirierende Verbindung von Berg, Kultur und Gesundheit vor den Toren Wiens, dient als Basis.

© Wiener Alpen - Zwickl

Nämlich als solide Basis für die Entwicklung von einzigartigen Leitprodukten, die eine Stärkung der Kompetenzfelder der Destination ermöglichen und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern. In der Werbe- und PR-Branche sagt man, dass die beste Werbung ein gutes Produkt sei. Stimmt, also geht es darum, diese sehr guten Produkte, die Leit- produkte, breit und öffentlichkeitswirksam zu prä- sentieren und zu offerieren. Nur, wenn man weiß, dass es Top-Produkte gibt, kann man diese erwer- ben. Das Projekt „Bewerbung & Vermarktung, der in den Workshops zur klaren touristischen Positio- nierung der Portalorte entwickelten Leitprodukte“, schließt direkt an das abgeschlossene LEADER-Ko- operationsprojekt „Touristische Positionierung der Portalorte & Entwicklung von Leitprodukten“ an. Aktionsfeld 1 13

Zur Bewerbung und Vermarktung der Produkte werden neben klassischen Vermarktungsschienen wie z.B. Pro- duktion von Werbemittel und professionellen Präsenta- tionen auf touristischen Messen ebenso modernste Kom- munikationsmittel mit Schwerpunkt im Online Bereich genutzt. Neue und sehr konzentrierte Werbemaßnahmen werden über die Zusammenarbeit zwischen der Niederös- terreich-Werbung und den Tourismusdestinationen, dem Content Media House abgewickelt. Dazu werden für jedes Leitprodukt eigene Landingpages produziert, die als Basis für die jeweiligen Online Maß- nahmen dienen. Darauf sind alle Informationen zum Pro- dukt und ergänzende Leistungen rund um das Produkt für den User auf einen Blick zusammengefasst. Ebenso wird von allen Offline Maßnahmen auf diese Landingpages verwiesen. © Wiener Alpen - Fueloep

Via Mausklick zum Blick auf Leitprodukte Leitschienen geben ein hohes online. Und zum Buchen. Maß an Sicherheit. Mit Mausklick einen ersten Blick auf Freizeitangebote Leitprodukte ein hohes Maß an werfen, die einen Kick versprechen. Wichtig dabei ist der Lebenslust, Wohlbefinden und persönliche, direkte Kontakt, also mit den KundInnen in Abenteuer. Mit Sicherheit. direktem „vis a vis“ zu sein, da diese Art der Beratung ei- Im Rahmen dessen wurden in allen Portalorten ner „Freizeitmaßschneiderei“ gleicht. Eine Basisleistung moderierte Workshops abgehalten, in denen es ist die Online-Buchbarkeit aller Leitprodukte über die darum ging, das wesentliche touristische Ange- Webseite der Wiener Alpen. bot hervorzuheben und zu verknüpfen. Dabei ent- Die zu vermarktenden Leitprodukte sind in allen drei standen in allen Orten Maßnahmenpläne, anhand Stoßrichtungen der NÖ Tourismusstrategie 2020 geschaf- derer buch- und kaufbare Leitprodukte entwickelt fen worden, nämlich Lebenslust, Wohlbefinden und Aben- werden können. teuer und sind im Aktionsfeld 1 der Strategie der LEADER- Region NÖ-Süd dargestellt. Durchs Reden kommen d’Leut zam. Und her. Durchs Reden über Leitprodukte. Projektträger: Wiener Alpen in NÖ Tourismus GmbH Mit dem Entstehen von vermarktbaren Produkten Status der Einreichung: genehmigt steigt die Wettbewerbsfähigkeit einer Destination. Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 11.640,- EUR Fördersatz: 50%+10%= 60% Die entstandenen Leitprodukte – das sind Produk- Kooperationsprojekt mit LAG Bucklige Welt – Wechselland te, die die Destination einzigartig machen - wer- Kooperationsanteil NÖ-Süd: 50% den im Rahmen dieses Projekts beworben. Ziel der Werbeaktivitäten ist, dass die Produkte vom Gast wahrgenommen, angefragt und im besten Fall ge- bucht werden. 14 Aktionsfeld 1

Gestatten? Portalorte stellen sich vor.

Nach dem Erlebnisraumkonzept der Destination Wiener Alpen in Niederösterreich ist die Region in fünf Erlebnisräume gegliedert. In jedem dieser ist mindestens ein Portalort definiert, der eine wichtige Rolle innerhalb der Region und der Destination einnimmt. Portalorte sollen die Orte sein, die einen ersten Anlaufpunkt für Gäste bieten und daher „Visitenkartenfunktion“ übernehmen.

Dies besonders hinsichtlich Attraktivität und Inf- gesamten Region und Destination bekommen und rastruktur. Die zweite große Aufgabe eines Portal- auch dementsprechend professionell beraten wer- ortes liegt in der Zusammenarbeit mit der Region den. Das heißt, dass in den Portalorten einerseits und der Destination. Bei den Portalorten handelt deren Informationsmaterialien vorhanden sind es sich in der Erlebnisregion Semmering – Rax – und dass andererseits eine kompetente Ansprech- Schneeberg um Semmering, Reichenau und Pay- person vor Ort agiert. erbach, in der Erlebnisregion Schneebergland um Puchberg, Markt Piesting und Gutenstein. Verzahnt. Vernetzt. Verbunden. Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chan- Die zweite große Aufgabe eines Portalortes liegt in ce, sagt man. Braucht es auch nicht bei diesen Por- der Zusammenarbeit mit der Region und der Des- talorten – weil der erste bereits ein wunderbarer tination Wiener Alpen. Der Portalort bzw. die Por- ist. Denn schon auf den ersten Blick ist zu ersehen talortmitarbeiterIn sollen auf operativer Ebene das und zu erlesen, dass diese Portalorte oder anders Sprachrohr von der Erlebnisregion zur Destination gesagt, diese ersten „Regions-Willkommensheißer“ und umgekehrt sein. In der Aufbereitung touristi- und „Informanten“ ideale Portale sind. Portale, scher Informationen soll der Portalort daher auch die einerseits ihre wichtigen Aufgaben dynamisch, immer das Angebot der anderen Gemeinden in der kompetent und professionell wahrnehmen und Erlebnisregion kennen und mitbedenken – gleich- andererseits selbst einladend, vielversprechend sam verzahntes Agieren. und diesbezüglich haltend sind. Sie sind Türen zu Spannung und Entspannung, zu Kunst und Kultur, Portalorte stellen sich vor. zu Wanderung und Rast, zu Genuss auf – im wahrs- Wir stellen uns auch vor, und zwar, ten Sinn des Wortes - allen Ebenen. dass das interessant ist. Mit den Aufgaben der Portalorte wird sicherge- Doch lassen wir sie persönlich zu Wort kommen, stellt, dass Gäste alle relevanten Informationen zur sich selber vorstellen:

Semmering

Ich bin der erste Portalort der Erlebnisregion Sem- es mehr mit Muskeln und Kondition am Hut, äh, mering – Rax – Schneeberg. Auf meinem Namens- am Bikerhelm haben, bin ich maßgeschneidert. schild steht Semmering. Viele verbinden mit mir bloß die Passhöhe, sozusagen meine Schulterhö- Ich kann ja nicht zaubern. Doch. he, über die verkehrstechnisch früher noch alle Zauberhafter Zauberberg. Auf diesem habe ich ei- mussten, doch ich habe wahrlich noch „Höheres“ nen Bikerpark zu bieten, dort stehen den Bikern als ein bloßes Straßenband zu bieten. Das wusste und Bikes zwölf Kilometer Downhill-Strecken zur und nutzte bereits die feine Gesellschaft in frü- Verfügung. Die acht Mountainbike Touren sind so- heren Zeiten zur Sommerfrische. Heute freue ich wohl für Einsteiger- und Aufsteiger als auch für mich auf jeden Gast, auf jede Gesellschaft, schließ- Profis konzipiert – insgesamt präsentieren sich lich habe ich ja auch Angebote für jedermann, über 200 Bike-Kilometer. nicht den aus Salzburg. Aber feine Kulturveran-

staltungen gibt es bei mir auch, so beispielsweise Mein Wintermantel … wunderbare im Kurhaus. Nicht nur für Geist und Seele gibt’s Programm, nein, auch für jene, die … ist weiß, dafür wird bestens gesorgt, schließlich Aktionsfeld 1 15

Im Weltcup werden Punkte und Medaillen an die Sportlerinnen vergeben. Ich habe auch eine ganz wichtige Ehrung bekommen. Mir wurde die Ehre zu- teil, mich UNESCO-Weltkulturerbe zu bezeichnen, im Namen tragen zu dürfen – das wegen der gi- gantischen und einmaligen Semmeringbahn. Eine Fahrt mit dieser führt durch eine alpine Landschaft und an beeindruckender Architektur vorbei. © Wolfgang Glock Um meine Taille verläuft die Grenze zwischen NÖ und der Steiermark, wobei ich mit Grenzen an sich racen die Skistars des Weltcups auf einer meiner nichts am Winterhut habe, ganz im Gegenteil. Ich Pisten ihre Rennen – und auf allen Pisten fahren bin absolut verbindend, habe eine tolle Verbin- die ganze Saison Sportbegeisterte aus nah und dung nach Nord, nach Süd, zu Sport, zu Entspan- fern, dies zu Tag und zu Nacht, Erstschwinger, Ein- nung, zur Ruhe, zur Spannung. Jeder und jedem schwinger und Einkehrschwinger. Sonst trage ich nach eigenem Pläsier. frisches, saftiges Tiefgrün und biete dadurch ange- Vielen Dank, ich freue mich auf euch, liebe Grüße, nehme Kühle, herrliche Frische im Sommer. euer Semmering

Reichenau an der Rax

Hereinspaziert, ist eine künstlerische Begrüßung, also zu mir mehr als nur passend, ja, passgenau für mich. Liebe Gäste, herzlich Willkommen in Rei- chenau an der Rax, wo Kunst und Kultur zuhause sind und sich KünstlerInnen daheim fühlen. So wie mein Nachbar Payerbach stehe ich stellvertretend, und das stolz und freudig, für die Region um die Rax. Besonders Literatur- und TheaterfreundInnen finden bei mir ihre Erfüllung hinsichtlich Kunst- genuss. So wird der Literaturwettbewerb Wartholz seit dem Jahr 2008 ausgetragen. Und mit den über 110 Veranstaltungen der Festspiele Reichenau zie- he ich jährlich mehr als 40.000 BesucherInnen an und in den Bann. Das Programm des Theater-Fes- Viktor Frankl schätzten mich als Nobelkurort für in- tivals nimmt Bezug auf österreichische Dichter des spirierende Spaziergänge und Gedankengänge auf 19. und 20. Jahrhunderts wie etwa Arthur Schnitzler der Rax. oder Hugo von Hofmannsthal. Auf unserem Bergmassiv haben aber auch vie- le Pionierleistungen ihren Ursprung, worauf ich Mach‘ kein Theater! Doch, und wie und stolz bin. So wurde, als wäre es gestern, 1926 mit welches noch dazu! Einfach bravourös! der Rax-Seilbahn die damals erste touristische Ich, also Reichenau an der Rax, war schon immer Seilbahn Österreichs eröffnet, der erste Bergret- ein Anziehungspunkt für Künstler, die Eingabe und tungsdienst der Welt entstand übrigens ebenfalls Ruhe für Kunstvolles suchten. Und sie sind auch in Reichenau. fündig geworden. Sie sagten über mich „Wie ein Wer hoch hinaus will, ist bei mir gut aufgehoben, Quell der Inspiration.“ Auch hatte ich die Lenker bei einem Ausflug kann man beim „Hüttenhüpfen der österreichischen Monarchie zu Gast, die hier auf der Raxalpe“ von der Bergstation der Rax-Seil- etwa im Thalhof und Schloss Wartholz den Som- bahn durch Latschenfelder, auf Berggipfel und mer genossen. Und Denker wie Sigmund Freud und 16 Aktionsfeld 1

von Hütte zu Hütte wandern. Ich bin nämlich ein rung durch das Höllental, zum Beispiel entlang des zertifiziertes Wanderdorf. Mein persönlicher Win- Wasserleitungswegs und/oder eine Fahrt mit der ter-Top-Tipp: Die Rax ist ein fantastischer Schnee- historischen Höllentalbahn. Unsere Gäste genie- schuh-Wanderberg, wobei man bei der Bergstation ßen Kunst. Und Natur. Also, man sieht sich, euer Schneeschuhe ausleihen und so bestens beschuht sehenswertes Reichenau an der Rax. auf markierten Routen wandern kann.

Mehr Licht. Geht nicht. Aber nicht nur die Rax, sondern die gesamte Rax-Schneeberg-Gruppe ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Eine ganz besondere Tour befindet sich am Gahns, einem Ausläufer- berg des Schneebergs. Auf 1.250 m liegt das be- liebte Naturfreundehaus Knofeleben, die hellste Schutzhütte Österreichs mit großzügiger Panora- maverglasung. Lohnenswert ist auch eine Wande- © Festspiele Reichenau

Payerbach

Die Spur zu Pur. Pure Erholung. Pures Vergnügen. Zum Ersten, zum Zweiten und zum …… Natürlich ist die Semmeringbahn präsent, dominant und allge- genwärtig. Aber selbstverständlich habe ich noch sehr viel mehr zu bieten und alles macht sich für meine Gäste bezahlt. So möchte ich als weitere gleichsam markante wie bekannte Sehenswürdig- keiten die gotische Wehrkirche oder das wirklich © Franz Zwickl interessante Schaubergwerk Grillenberg erwähnen. Das alles fällt in die Kategorie „muss man gesehen Ich liege eingebettet zwischen den Bergmassiven haben!“ Hier kann man erholsame und entspan- von Semmering, Rax und Schneeberg. Und, ach so, nende Zeiten genießen – und sei es nur für eine also ich, Payerbach, freue mich, mich meinen be- Zeit lang – aber lange Zeit hält die Güte der Ent- stehenden und zukünftigen Gästen vorstellen zu spannung an. Bis eben zum nächsten Mal. dürfen. Wie der Nachbarort Reichenau an der Rax bin auch ich durch und von der Semmeringbahn Schmackhaft. Gehaltvoll. geprägt – sozusagen ein „Rundum-Monument.“ Der Geschmackvoll. Loos. Haus. geniale Ingenieur Carl Ritter von Ghega zeichnete Looshaus. Los, rauf, denn das berühmte Looshaus die Pläne und daher dafür verantwortlich und so am Kreuzberg ergänzt diese Kategorie. „Baue nicht entstand von 1848 bis 1854 unter seiner Leitung malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mau- diese Einmaligkeit. Schon mein Freund Semmering ern, den Bergen und der Sonne“, ist ein Zitat des erzählte, dass sie heute zum UNESCO-Weltkultur- weltberühmten Architekten Adolf Loos, der dieses erbe zählt. Ohne Eigenlob möchte ich dennoch Haus 1930 fertigstellte. Ich blicke täglich rauf auf betonen, dass ich mich und meine Umgebung als den Kreuzberg, weil mit Bergen und Sonne habe Weltklasse bezeichnen darf. Und wer kann schon ich es auch, und freue mich über dieses Gesamt- behaupten, mit einem Weltkulturerbe erreicht zu kunstwerk – wie auch die dortige Küche eines ist. werden? Genau, ich als Weltklasse. Rasche Eisen- Regionale Produkte kann man jeden 1. Samstag im bahnzüge nach Payerbach, gesunde Atemzüge in Monat auf dem Jakobi-Markt kaufen und wer sich Payerbach. für die Kaiserzeit interessiert, der sollte das Dorf- Aktionsfeld 1 17

museum und das historische Postamt in Küb be- Schwarza-Viadukts erleben die Besucherinnen und suchen. Besucher im Vinodukt eine Multimedia-Show und können Weine aus der Region verkosten. Vielen Wo die Jahreszeiten echt sind. Dank für die Aufmerksamkeit. Ich freue mich auf euren Besuch. Herzlich. Herzhaft. Vielfach. Einfach Das war sehr schön für sie, das hat sie sehr ge- Payerbach. freut, denn ob dieser unglaublichen Naturerlebnis- se und der wunderbaren Farbschauspiele wusste natürlich auch der Hof in Wien, der Kaiserhof. Und diesen Geist der Monarchie spürt man noch heute in meinem historischen Bahnhof in Payerbach. Er zählte zu den meist besuchten der gesamten Mon- archie und hatte einen eigenen Warteraum für das Kaiserhaus. Ach ja, ganz in der Nähe steht das riesige Schwarza-Viadukt. Es ist 228 Meter lang, 25 Me- ter hoch und hat 13 Gewölbebögen. Oben drüber ein Weltkulturerbe, unten drinnen eine wirkliche „Welt-Sache“ - in zwei wiederbelebten Räumen des © Wiener Alpen - www.eva-gruber.com

Puchberg am Schneeberg

© Wiener Alpen - Zwickl

Ich darf mich als einer von drei Portalorten der Er- Gastfreundlichkeit und mein Programm, aber stolz lebnisregion Schneebergland vorstellen. Auf mei- darf man ja sein, ist einfach ein starkes Selbstbe- nem Namensschildchen ist Puchberg am Schnee- wusstsein. berg zu lesen. In einem wunderschönen Talkessel gelegen, erwarte ich meine Gäste. In diesem Kessel Hohe Erfahrungswerte sind buchbar. wird wahrlich Feinstes zubereitet und das mit er- Wunderbar. Wanderbar. lesenen Zutaten, sozusagen ein Gala Menü für Au- Und ein dreifacher Axel. gen und Seele. Ich, als Marktgemeinde, sehe mich Wer rauf will, ist hier richtig, wer gut betreut rauf als erste Anlaufstelle für alle, die das Paradies der will, bestens aufgehoben. Denn wer hier übernach- Blicke in seiner ganzen Schönheit sehen, erleben, tet, erfährt alles über die schönsten Touren der genießen möchten. Manche bezeichnen mich als Region, kann kostenlos Ausrüstung ausleihen oder „Blickzentrale“ oder „Blickverteilzentrum.“ Diese eine Tour mit einem Bergführer buchen. Und im Bezeichnung ist Ehre und Freude zugleich, genauso Winter gibt es mit der Wunderwiese und dem Kin- wie die Auszeichnung ein zertifiziertes Wanderdorf derland im Ortsteil Losenheim familienfreundliche mit Hotels speziell für Wanderer zu sein. Eigenlob Skiangebote. Strenge liebe ich nur im Winter, denn braucht‘s zwar nicht unbedingt, die zahlreichen wenn es kalt genug ist, wird der Teich in meinem Besucher sind ja schon Bestätigung für meine 18 Aktionsfeld 1

Kurpark in Puchbergs Herzen zum Natur-Eislauf- Makellose Zähne hat die Schneebergbahn, die üb- platz. Da wird mir echt warm ums Herz, wenn ich rigens die längste Zahnradbahn Österreichs ist. den Nachwuchs-EiskunstläuferInnen zusehe. Ein moderner Zahnradbahn-Triebwagen bringt die Besucher in 40 Minuten von Puchberg am Schnee- Es ist höchste Eisenbahn! berg auf den höchsten Bahnhof Österreichs. Über 700 Kletterrouten und zahlreiche Kletterstei- Unübersehbar thront mein, ok, unser aller Schnee- ge machen das Hochplateau zu einem beliebten berg über mir, sogar von Wien kann man das 2.076 Ausflugsziel für Sportbegeisterte und Familien. Auf m hohe Bergmassiv sehen. Der höchste Punkt der ein Baldiges, euer Puchberg am Schneeberg. Wiener Alpen zieht Bergsteiger, Kletterer und Wan- derer an und ist im Winter ein beliebtes Ziel für See me. Feel me. Oisdaun, aufi Skitourengeher. Das Hochplateau kann man sport- lich und fitnessbewusst zu Fuß oder bequem mit der Schneebergbahn erreichen.

Markt Piesting

Piesting geboren wur- de oder des malenden Künstlerkollegen Fried- rich Gauermann. Auch andere Künstlergrößen wie der Komponist Franz Schubert oder der Dra- matiker und Schauspie- ler Ferdinand Raimund besuchten die Gemeinde an der Piesting ebenfalls regelmäßig - Piesting ist übrigens der namensge- © IG Piestingtal bende Fluss. Die stetigen Besuche verschiedens- Als Markt Piesting kennen mich Menschen aus nah ter Künstler hatten ihre und fern. Als Portalort bin ich gleich am Beginn des besten Gründe, denn offensichtlich gediehen dort idyllischen Piestingtals gelegen, was der Funktion nicht nur Bäume und Pflanzen, sondern auch Ou- als Portalort natürlich sehr gelegen kommt. Viele vertüren oder Sinfonien und Schauspielstücke, je- Gäste und Besucher, ja ich habe auch sehr viele der Schritt eine Nuance Inspiration zu einem Werk Bewunderer namens Stammgäste, sprechen von aus Noten oder Worten. Sie klingen noch heute mir im Zusammenhang mit dem Biedermeiertal. leise nach, leise, aber unüberhörbar. Zur Nachbar- region sagt man gerne Paradies der Blicke, im Pie- Ouvertüre des Biedermeiertales sting- oder eben Biedermeiertal kann man auch zu rechtens vom Paradies des Kunstvollen sprechen, Denn in dieser, meiner bezaubernden und verzau- oder schreiben, oder komponieren …. bernden Landschaft, tummelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Künstlergrößen aller Genres, war ich Anziehungspunkt für Maler, Dich- Guter Rat für bestes am Rad. Für Pedale ter und Komponisten. Noch heute danke ich ihnen, und Ritter. Für Mountain und Bikes. weil viele Gäste auf deren Spuren wandeln und Echter Allfußantrieb auf herrlichen Wegen - seit wandern. So beispielsweise auf den Spuren des 1999 kann man den Spuren der Biedermeier-Grö- Malers Leopold Kupelwieser, der übrigens in Markt Aktionsfeld 1 19

ßen auch auf dem Rad entlang der Piesting folgen. und Stadtautobahnen gegen Waldpfade tauschen Der Piestingtal-Radweg verläuft von Markt Piesting möchte, und sei es nur für kurze Zeit, und dadurch durch das Augebiet am Fuße der Ruine Starhem- stattdessen Balsam für Geist und Körper, also er- berg, über den Kirchenriegl und die Flussland- holsame Zeit genießen möchte, der ist bei uns in schaft der Piesting entlang. Über Reichental führt Markt Piesting genau richtig. Bis demnächst. er an der Raimund-Villa vorbei nach Gutenstein, wo sich neben Ferdinand Raimunds Grab auch eine Wie entwickelt sich der aktuelle Markt? Gedenkstätte befindet. Der Markt Piesting wunderbar! Wer also Lichtern aus Neon und Lärm auf Höchst- Erholungswert weit über marktüblich. pegeln entfliehen möchte, wer Hektik gegen Ruhe

Gutenstein

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, die kommen mit anderen Verkehrsmitteln nach Guten- stein. Am Himmel wäre ja auch kein Platz, schließ- lich hängt der Himmel über Gutenstein für die Gäste voller Geigen. Das ist kaum verwunderlich, schließlich wird im Luftkurort auch musikalisch sehr viel geboten, wie beispielsweise die Meister- klassen Gutenstein mit Musikern aus aller Welt.

Gute K&K Zeit © Fritz Fischer Kunst & Kulinarik. Kunst kommt auch von Können. Das gilt auch für Küchen in meiner Umgebung, die Gestatten, Gutenstein, Marktgemeinde Gutenstein! sind so: anständig die Portionen, bodenständig die Meine Vornamen wären Kunst und Lebensqualität Machart. Doch vorerst einmal Hunger wecken und – so bin ich gleichsam bekannt, benannt und be- das geht so: Wer die Landschaft um Gutenstein liebt. Obwohl es laut der Filmlegende Hans Moser aufspüren, kennenlernen und spüren möchte, soll- nicht „auf gebaut“ ankäme, bin ich doch stolz, der te auf den Kreuzweg am Mariahilfberg. Dort prä- größte Ort des Piestingtales zu sein. Diese bauliche sentieren sich auch die Wanderhütten im schöns- Größe steht auch direkt proportional zum künstle- ten Kleid, so etwa die Enzianhütte am Kieneck oder rischen Schaffen. Einst und jetzt. die Gauermannhütte - Tipp: Linsen mit Knödel. Ein Bild am Teller. Ein Besuch ist auch auf jeden Fall Kunstvoll. Voll Kunst. das Waldbauernmuseum wert. Hier erfährt man, Heute wie damals schwärmen die Besucher von wie sich Bauern früher etwas zu ihrem kargen Lohn der idyllischen Sommerfrische im Ort sowie von dazuverdienten. Am „Ausflug-war-toll-Barometer“ den Aulandschaften und schattigen Rastplätzen ganz oben. 10 von 10 Punkten. Ich freue mich. Euer der Region. Viele Künstler hat das gesamte Bieder- Gutenstein. meiertal angeregt für Großes. Bekannt ist der Luft- kurort vor allem wegen Ferdinand Raimund, der Gutenstein – oft Nabel der Kunst-Welt. in Gutenstein seine Wahlheimat hatte. Jedes Jahr Immer am Puls der Zeit. würdigen die Raimundspiele Gutenstein den gro- ßen Dramatiker mit einem Theaterfest bei Schloss Hoyos. 20 Aktionsfeld 1

Touristischer Webauftritt der Erlebnisregionen Schneebergland und Wechselland

© Wiener Alpen - Zwickl

In den letzten Jahren hat sich das Informationsbedürfnis auch im Tourismus sehr stark gewandelt. Grund ist die technische Entwicklung von mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets. Um diesem Trend gerecht zu werden, wurde im Netzwerk Tourismus ein technisch auf dem aktuellen Stand der Entwicklung stehender Internetaufritt erarbeitet. Ein LEADER-Kooperationsprojekt.

© Wiener Alpen - Kremsl Aktionsfeld 1 21

Die Organisationen des Netzwerks Tourismus können die- se Entwicklung bei der Erstellung eines eigenen Internet- auftritts nutzen. Ziel des Projektes ist ein touristischer Internetauftritt für die Gemeinden, touristischen Anbie- ter und Partner der Erlebnisregion Schneebergland, tech- nisch auf dem aktuellen Stand, markenkonform, im Web- design des niederösterreichischen Tourismus. Um touristisch konkurrenzfähig gegenüber anderen Regi- onen zu bleiben, bedarf es einer technischen und inhalt- Welchen Köder wir lichen Neugestaltung des Internetauftritts der Erlebnis- fürs Netz benutzen? region Schneebergland. Zur Nutzung von Synergien soll dieses Projekt in Kooperation Schneebergland (LEADER Natürlich natürliche. NÖ-Süd) mit der Erlebnisregion Wechselland (LEADER Region Bucklige Welt – Wechselland) und weiteren Erleb- Die Natur. nisregionen innerhalb der Tourismusdestination Wiener Alpen in Niederösterreich umgesetzt werden.

Aus blättern wurde wischen. Das Internet ist uns gerade beim Suchen, Betrachten und schließlich beim Kauf oder der Buchung große Hilfe. Das Internet ist für immer mehr Menschen Schauraum und Buchungsraum. Hunderte Seiten in Prospekten, gedruckte Kilos an Urlaub in Jacken und Taschen sind Vergangenheit. Heutzutage ist man nur einen „Wischer“ vom nächsten Urlaub entfernt. So geht touristische Angebotssuche heu- te. Und wenn man als Anbieter und Vermarkter da stehen bleibt, kann man nicht vorne dabei sein. Bereits umge- setzt wurden Webauftritte wie www.niederoesterreich. at, www.wieneralpen.at, www.mostviertel.info und viele andere, wie auch kleinregionale Auftritte in Niederöster- reich.

Gedruckte Kataloge kennen kein update. Websites schon. © Wiener Alpen - Kremsl Operative Aktivitäten im LEADER-Projekt reichten von der Definition der Inhalte bis hin zur technischen Umsetzung dieser Vorgaben. Nicht nur Kontakte, auch Aktualität ge- hört gepflegt. Parallel dazu wurden Texte und Bilder er- stellt und in das Content Media System (CMS) durch Mo- nika Gschaider, Tourismusbüro Puchberg, eingepflegt. Die laufende Aktualisierung der Inhalte der Website obliegt den Portalorten Puchberg, Markt Piesting und Gutenstein.

Projektträger: Wiener Alpen in NÖ Tourismus GmbH Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 10.007,- EUR Fördersatz: 50%+10%= 60% Kooperationsprojekt mit LAG Bucklige Welt – Wechselland Kooperationsanteil NÖ-Süd: 41% 22 Aktionsfeld 1

Sanierung Königschusswandsteig Royaler Volltreffer bei Sanierung dieses Klettersteiges

Das vom Österreichischen Alpenverein (Sektion Reichenau) initiierte LEADER-Projekt „Sanierung Königschusswandsteig“ beinhaltete die Erweiterung, Erneuerung und Attraktivierung dieses Klettersteiges an der Rax. Die gesamten Maßnahmen zielten darauf ab, dass der Königschusswandsteig den Wünschen und Anforderungen der reinen Klettersteiggeher gerecht wird.

Fotos auf dieser Doppelseite © DI Roland Krätzel

Die Frage, ob Adel verpflichtet, stellt sich hier nicht, sichert, aber in der Folge allerdings nicht ausrei- aber dass der Projektträger, nämlich der Österrei- chend gewartet, sodass er aufgrund mangelnder chische Alpenverein, Sektion Reichenau, sich sei- Sicherheit nicht mehr begehbar war und somit ner Verantwortung mehr denn verpflichtet fühlt, quasi in Vergessenheit geriet. Zu optimierten Si- auch nicht, denn er lebt diese Verantwortung. Das cherungsmaßnahmen kam es 1979. Da wurde der beweist er eindrucksvoll. Ein Musterbeispiel für Königschusswandsteig von der Sektion Reichenau die Wahrnehmung dieser Verantwortung stellen an der Rax erneuert und von da an regelmäßig ge- die perfekten Sanierungsmaßnahmen dieses „be- sichtet und gewartet. rühmt-berüchtigten“ Klettersteiges dar. Der Königschusswandsteig war und ist immer noch Der Königschusswandsteig wurde 1906 von August einer der extremsten Klettersteige im Rax-Schnee- Cepl errichtet und erstmals mit Drahtseilen ver- berg-Gebiet - lange, brüchige Freikletterpassagen Aktionsfeld 1 23

und alte Sicherungsseile haben Begeherin und Begeher sowohl körperlich als auch geistig mehr als viel abverlangt. Dieser Steig könnte ruhig auch Ausgangspunkt des Spruches „dann eben auf die harte Tour“ sein. Dieser Steig verursachte immer wieder einen wirk- lichen Kick, war stets Garant für überwältigende Kletter-Erlebnisse. Kein Wunder, schließlich hatte er unter den Klettersteigen im Ostalpenraum mit seiner Schwierigkeitsstufe E einen besonderen Stellenwert. E bedeutet immerhin: extrem schwie- rig, da sehr anstrengend und äußerst kräfterau- bend und das Gelände präsentiert sich senkrecht bis überhängend. Früher stellte sich der Einstieg des Klettersteiges im unteren Drittel der Wand als wirklich problematisch dar, dies, weil er nur über eine Felskletterroute ohne gesicherten Zustieg und ohne Stahlseilsicherung erreichbar war. Wie be- reits erwähnt, galt der Königschusswandsteig als der extremste Klettersteig im Rax-Schneeberg-Ge- biet. Er folgt der logischen Linienführung entlang einer großen Rampe unterhalb des Plattenpanzers der Preinerwand und führt origineller Weise durch eine fast senkrechte Höhle auf die äußerste West- technik. Der Steig wurde komplett saniert. Es wurde seite der Preinerwandplatte. Die namensgebende unter anderem ein direkter, komplett gesicherter Königschusswand befindet sich gegenüber. Somit Zustieg zum alten Klettersteig geschaffen. „Jetzt ist war der Steig nur für versierte Kletterer, die das der Klettersteig eine schöne, schwerere Alternative Klettern mittels Seiltechnik einwandfrei beherr- zum benachbarten „Haidsteig Klettersteig“, zeigen schen, begehbar. Für AlleingängerInnen war das sich die Projektverantwortlichen vom Alpenverein Erreichen des Steiges unmöglich. (Sektion Reichenau) Dipl. Ing. Roland Krätzel und Kein Zutritt! Früher. Ing. Helmut Walter stolz. Der Königschusswandsteig Sicherer Tritt. Jetzt schon. wurde etwas entschärft und dabei die Zielrichtung auf Frequenzsteigerung geschärft, ohne wirklich Für wenige Extremkletterer zwar sehr fein, der Zu- extrem viel Schärfe und Bissigkeit genommen zu gang blieb einer großen Gruppe der Kletter-Freaks haben. jedoch verwehrt. Waren es vor den Sanierungs- Der Königschusswand Klettersteig präsentiert sich maßnahmen durchschnittlich nur zehn Begehun- im neuen Gewand – quasi des Königs neue Kleider gen pro Woche, weil eben der Steig ausschließlich – und dieses ist maßgeschneidert für die Bedürf- über eine Felskletterroute – ohne Stahlseilsicher- nisse einer breiteren Anhängerschar der Kletterei ung – der Schwierigkeitsstufe 1-2 erreichbar war. und vereint Herausforderung und Machbarkeit, Dies gehört nun der Vergangenheit an, die Zukunft Neuentdeckung und Sicherheit. ist bereits Gegenwart, denn mit dem neuen gesi- cherten Einstieg bzw. der Verlängerung bis in die Sicher bergauf soll es damit nicht nur für Klette- „Preiner Schütt“ reicht die Wand nun auch reinen rer gehen, sondern auch für Gastronomiebetriebe KlettersteigerInnen die Hand, wo immer noch die und Schutzhütten hinsichtlich Steigerung der Gäs- Tour stark raufgeht und cool draufsteht. tezahlen.

Der Berg en gros. Die Maßnahmen en detail Projektträger: ÖAV - Öst. Alpenverein, Sektion Reichenau Status der Einreichung: genehmigt Um eben diesen Steig einer doch breiteren Klet- Genehmigte Fördersumme: 7.512,- EUR ter-Zielgruppe im wahrsten Sinne des Wortes Fördersatz: 50% zugänglich zu machen, orientierten sich die Sa- nierungspläne am neuesten Stand der Sicherungs- 24 Aktionsfeld 1

Schwarzföhre 2.0 Pech haben. Pech machen. Glücklich sein.

Einer, der das Pech anzieht. Und Interessierte auch.

© LEADER NÖ-Süd - www.billaudet.com

Seit dem Jahr 2013 arbeiten rund 25 Betriebe, Institutionen und Gemeinden gemeinsam in einem regionsübergreifenden LEADER-Kooperationsprojekt an der touristischen und wirtschaftlichen Vermarktung aller Aspekte rund um die Schwarzföhre. Die Schwarzföhre ist im Triesting- und Piestingtal die landschaftsprägende Baumart. Mit der Schwarzföhre eng verbunden ist das Handwerk der Pecherei, bis in die 1970er-Jahre die Einkommensquelle vieler Familien.

Wenn man von und über die Schwarzföhre und Pe- be und Gemeinden unter dem Namen „Die KEA- cherei berichtet, schreibt man auch über Dexeln, föhrenen“ zusammen und setzten Maßnahmen Scherpechputten, Scharren und andere Werkzeu- und Maßstäbe in der Pecherei. ge. Über das großartige Projekt „Die KEAföhrenen Diesmal waren wir ganz nahe dabei. Wir begleite- – das Projekt Schwarzföhre“ wurde in den bishe- ten den Pecher Robert Rendl, der ausschließlich rigen Magazinen bereits ausführlich berichtet. Wie davon lebt, auf seiner Tour, saugten Harzgeruch erwähnt, war das Baumharz von der Schwarzföhre auf, inhalierten Wald und bekamen ein wenig das wirtschaftliche Lebensgrundlage vieler Menschen Gefühl für sein Tun. in der Region. Seit den 1970ern vorbei, hat es heute wieder Wert. Großen Wert. So wurde es im Jahr 2011 Die Schwarzföhre ist das optische Aushängeschild in der Liste des Immateriellen Kulturerbes der UN- Niederösterreichs Süden, insbesondere des Tries- ESCO aufgenommen. ting- und Piestingtals. Diese Schwarzföhrenwälder schützen Böden und sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser. Robert Rendl hat einige Hundert Die Pecherei ist ein großer Gewinn, aber dieser Bäume – sozusagen als Mitarbeiter, er sieht weit über den Mammon hinaus. sie nicht bloß als Lieferanten, sondern als Begleiter Um projekttaugliche Aktivitäten zu bündeln, fan- und gegenseitige Helfer und Unterstützer. den sich im Jahr 2013 engagierte Personen, Betrie- Aktionsfeld 1 25

R. Rendl: Was die Schwarzföhre noch all für Heilmittel in sich birgt, das herauszufinden, übersteigt meine Ressour- cen. Das sehe ich als Aufgabe, ja als Verpflichtung von dazu befugten und geeigneten Menschen und Konzernen gegenüber der Gesellschaft.

LEADER: Robert Rendl, ein Philosoph?

R. Rendl: Wenn mit Philosoph jener Mensch gemeint ist, der über Teller-Ränder schaut, ohne dabei die Bodenhaf- tung zu verlieren, dann ja. Die Natur gibt uns so viel, ihr alles, dann haben wir gefälligst auch höchsten Respekt vor ihr zu haben.

LEADER: Kommunizieren Sie mit den Bäumen?

R. Rendl: Selbstverständlich, sie sind mir Freunde, ich er- © LEADER NÖ-Süd - www.billaudet.com zähle ihnen über Freud und Leid, da kommt viel zurück. Auch wenn das komisch klingen mag, ist so. Reden wir LEADER: Sollte man Ihnen ein Kleeblatt als Glücksbringer nicht alle mit Lebewesen tierischer oder pflanzlicher Na- mitbringen, für jemanden der so viel mit Pech zu tun hat? tur, auf dass es ihnen gut gehen möge, dass sie gedeihen und wachsen … R. Rendl: (lacht) Setzt‘ euch hin und schaut euch um, die Bäume rund um uns, die sind gemeinsam mit meiner Fa- LEADER: Doch ein Philosoph. Philosophische Betrach- milie mein Glück. Mehr braucht‘s nicht, mehr gibt’s nicht tungen sind manchmal nur für Lehrbücher, geben Sie Ihr zu erstreben. Ich war als junger Mensch einmal auf dem Wissen weiter? Business-Trip, gesundheitliche Probleme haben mich zu- R. Rendl: Bitte keine Übertreibungen. Ich gebe halt meine rückgeworfen, da läutete eine Alarmglocke, diese laute Erfahrungen, mein Wissen und meine Kenntnisse weiter, Alarmglocke war aber auch das Startsignal für eine mas- damit über die Pecherei nachgedacht wird, damit eine sive Wende im Leben – zum Positiven. Ich entdeckte für Sensibilisierung entsteht, damit dadurch wiederum eine mich das alte Handwerk und mich dadurch neu. Öffentlichkeit erreicht wird, ganz wichtig dabei sind Kin- LEADER: Sie haben sich auf das Leben als Pecher einge- dergärten und Schulen – unsere Zukunft. lassen. Wie lebt es sich sozusagen „in der Vergangen- LEADER: Sie machen Führungen für Schulkinder, erklären heit?“ vor Ort, zeigen Ihr Handwerk? Pech in der Schule muss R. Rendl: Perfekt, rundum glücklich, für mich die beste also keinen Fünfer bedeuten? Gegenwart mit feinen Zukunftsperspektiven. Ich muss R. Rendl: Es ist fantastisch, da spürt man ehrliches Inte- mindestens einmal pro Woche zu jedem Baum, wenn es resse bei den Kindern, da ist so viel Ehrlichkeit da, wie in regnet sofort. Ich bin jeden Tag im Wald und eins mit der Natur selbst. Auch die Pädagoginnen und Pädagogen ihm, bin dankbar dafür, was er uns gibt. Wenn du vor die- spielen dabei eine tolle Rolle. Dafür möchte ich mich ein- sen Riesen stehst, wirst du demütig und eben dankbar. mal bedanken. Wie auch beim LEADER Projekt, bei allen Komm‘, wir machen Pech-Balsam. daran Beteiligten, die dies ermöglichen.

Robert Rendl nimmt ein Fläschchen Olivenöl in die LEADER: Vielen Dank für die heutige Tour und das Erlebte Hand, heizt einen kleinen Ofen ein und legt in ein und Gespürte. Email-Häferl Bienenwachs, leert ein wenig von dem Olivenöl in das Häferl, rührt mit einem Holzspatel Kontakt „Die KEAföhrenen“: www.keafoehrene.at um, erklärt, warum er Metalllöffel für den Rührvor- Kontakt Robert Rendl: www.heildichselbst.at gang strikt ablehnt, fährt fort, führt aus: „Das Bie- nenwachs bestimmt die Konsistenz des Balsams“, sagt er und gießt Harz in den Becher, rührt bei ca. Projektträger: Wienerwald Tourismus GmbH 50 Grad das Ganze um, lächelt „Das war es. Fast!“ Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 39.444,- EUR LEADER: Was die Schwarzföhre kann, weiß man. Und doch Fördersatz: 50%+10%= 60% weiß man noch zu wenig, sagen Sie. Was könnte sie denn Kooperationsprojekt mit LAG Triestingtal Kooperationsanteil NÖ-Süd: 50% noch können? 26 Aktionsfeld 1

Verkaufsraum Landfleischerei Stickler Ein Umbau ohne Barrieren

Im Rahmen dieses über die LEADER-Region NÖ-Süd eingereichten Projektes erhielt der Fleischereibetrieb Stickler in Willendorf im Schneebergland einen neuen Verkaufsraum. Dabei wurde der Eingangsbereich barrierefrei gestaltet, der 42 Quadratmeter große Verkaufsraum umgebaut sowie die Fassadenverkleidung im Außenbereich erneuert und somit auch neues Ambiente geschaffen.

A Stickl vom Besten kommt von dem, der es macht. Vom Stickler

Fotos auf dieser Doppelseite © LEADER NÖ-Süd - www.billaudet.com

Die Landfleischerei Stickler kennt man, mag man, die Menschen mit Top-Produkten aus artgerechter schätzt man. Willendorf und Stickler kann man Haltung und hauseigener Schlachtung. Stickler ist getrost in einem Atemzug aussprechen. Der Flei- Unternehmer und Übernehmer, er unternimmt Ent- schermeister hat stets mit Umsicht Tiere gehalten, wicklungsschritte und übernimmt Verantwortung. mit Zuversicht investiert und damit Ausblick und Im LEADER-Projekt ging es um wesentliche bauliche Weitblick bewiesen. Maßnahmen. Natürlich wurde bei diesen Arbeiten Den Namen Stickler gibt es bereits sehr lange, den auch der Eingangsbereich barrierefrei gebaut, wur- Namen in Verbindung mit höchster Qualität am de der über 40 Quadratmeter große Verkaufsraum Fleischereisektor seit nahezu 100 Jahren. Rudolf noch kundengerechter umgebaut sowie die Fassa- Stickler ist Nahversorger, er „versorgt“ die Region denverkleidung im Außenbereich erneuert. In Sum- mit derzeit 13 qualifizierten Arbeitsplätzen und me investierte die Firma Stickler knapp 300.000 Aktionsfeld 1 27

Euro. Bei diesen Investitionen wurde sie durch die Qualität ist nicht Blunzn ecoplus Regionalförderung unter Einbeziehung von Als Mitglied der Schneebergland-Qualitätsbetriebe EU-Kofinanzierungsmittel unterstützt. wurden im Zuge dieses Umbaus selbstverständlich Die zuständige Stimme, der Obmann der LEA- auch Verkaufsflächen für regionale Produkte ge- DER-Region NÖ-Süd, Bürgermeister Josef Laferl, schaffen. Da bietet man auch Stolz mit an. Spürbar betont: „Das Hauptziel der LEADER-Region NÖ- und zurecht. Die Gütefleischerei Stickler setzt auf Süd ist es, die Lebensqualität der Menschen in ihre breite Produktpalette, die sie mit so wenigen den jeweiligen Regionen und die wirtschaftlichen Konservierungsstoffen wie möglich (aus Gründen Bedingungen in diesen zu verbessern. Der Flei- der Haltbarkeit manchmal unumgänglich) und schereibetrieb ist ein elementarer Bestandteil der ausschließlich Naturgewürzen behandelt. Nahversorgung in unserer Region, daher haben wir Der traditionsreiche Handwerksbetrieb hat eine dieses LEADER-Projekt ins Leben gerufen. Die Fir- Vorreiterrolle – dokumentiert in zahlreichen Aus- ma Stickler betreibt den Fleischereibetrieb in Wil- zeichnungen, die im In- und Ausland bereits ge- lendorf im Schneebergland bereits in vierter Gene- wonnen wurden - wie beispielsweise die Goldme- ration. Die mehrfach prämierten Produkte werden daille beim „Blutwurst-Wettbewerb“ in Frankreich. an regionale Abnehmer geliefert und im hauseige- Aber auch bei der alljährlichen Auszeichnung der nen Verkaufslokal angeboten“, so der Obmann. Speckspezialitäten bei der „Ab Hof“ in Wieselburg Zeichen setzen, Weichen stellen. ist er in den Kategorien, in denen die Fleischerei mit ihren Produkten mitmacht, sozusagen gesetzt, Die Umbauarbeiten, die Firmenchef Rudolf Stickler stets unter den Top 3. angegangen ist, stellen eine notwendige Investiti- Dieser mehr denn gelungene Umbau, der Weg zu on hinsichtlich optimalem Kundenservice, ange- breitem Angebot an Produkten und persönlichen nehmen Umgebungsgefühl inklusive Kommunika- Dienstleistungen ist nun auch für ältere Menschen tionsplattform, wie es sie nur am Land gibt, dar. durch die geschaffene Barrierefreiheit sozusagen Und wie sieht der Firmenchef Rudolf Stickler diese geebnet. Natürlich wurde bei Sticklers auch schon Optimierungsmaßnahmen? früher hilfsbereit unter die Arme gegriffen, pas- „Mehr denn positiv, das Feedback, das Lob, die sende Worte gefunden oder als Entree ein kleiner Freude der Kundinnen und Kunden sind die Be- Tratsch angeboten. Gerade für ältere Menschen be- stätigung unseres Weges. Der barrierefreie Zugang, deutet ein Einkauf mehr als die bloße Versorgung also die neue Rampe, die automatische Schiebetür, mit Lebensmitteln und Sachen des Alltages - Kom- das alles war notwendig, die qualitative Anpassung munikation ist „Medizin“ mit ausschließlich posi- im Innenbereich eine logische Folge. Um dem Wett- tiven Nebenwirkungen. Und da „darf es auch ein bewerb am Markt kraftvoll und effektiv begegnen bisschen mehr sein?“ Beim Stickler schon immer zu können, haben wir diese wichtigen Baumaßnah- im Programm gewesen. men gesetzt - u. a. eine der Zeit angepasste Ver- kaufsfläche. Man kann Zukunft entweder lediglich Projektträger: Stickler GmbH zulassen oder sie mitgestalten. Unser Familienbe- Status der Einreichung: genehmigt trieb hat sich immer für Zweiteres entschieden!“ Genehmigte Fördersumme: 53.246,98 EUR Fördersatz: 20% 28 Aktionsfeld 2

Frank Hoffmann - Kultur in der Region

© LEADER NÖ-Süd - Carina Walter

Frank Hoffmann blickt mittlerweile auf ein reiches LEADER: Herr Professor Hoffmann, vielen Dank für … Schauspieler-Leben zurück, das ihn auf Bühnen (Anm. Hoffmann unterbricht) rund um die Welt führte. München, Genf, Madrid, Hoffmann: Hängen wir´s tiefer! „Frank“ ist ausreichend. Los Angeles, San Francisco. Wiener Burgtheater, Salzburger Festspiele, Residenztheater. Filme u.a. LEADER: Gerne, lieber Frank, vielen Dank für deine so- fortige Zusage, für ein Interview in unserem Magazin zur mit Senta Berger oder Jean-Paul Belmondo. Seine Verfügung zu stehen. Auf deiner Website steht, dass es Stimme hat hohen Wiedererkennungswert, sei es in Zeiten von Facebook Luxus sei, eine eigene Website zu vom legendären ORF Filmmagazin „Trailer“- er hat haben. Was ist für dich wirklich Luxus? diese Sendung fast 20 Jahre moderiert – oder vom Hörfunk, wo er noch auf Ö3 die Sendung „´Round Hoffmann: Zeit zu haben. Aber nicht für einen Urlaub auf Mallorca oder Bibione, sondern Zeit für Dinge, die man Midnight“ präsentierte und nun die Ö1 Jazznacht spontan machen möchte. Aber du weißt natürlich, dass immer wieder gestaltet. Seine besondere Liebe gilt „Zeit haben“ nicht nur die eingeschränkte Bewegungsfrei- natürlich auch dem von ihm gegründeten GÜSSIN- heit meint, sondern insbesondere die ungestörte Muße, GER KULTUR SOMMER, dessen Künstlerischer Lei- sich mit Literatur beschäftigen zu können oder mit den ter und Regisseur er ist und wo er mit einer Schar Enkelkindern oder einfach einmal die Natur zu genießen, auserlesener Amateur-Schauspieler jedes Jahr den die Reihenfolge ist jederzeit änderbar. Oder mit begeister- Hof der Güssinger Burg zum Theater-Mittelpunkt ten und hoch qualifizierten Amateur-Darstellern in Güs- des Südburgenlands macht. sing Theater zu veranstalten. Heuer wurde auf Burg Güs- Aktionsfeld 2 29

sing die „Pension Schöller“ höchst erfolgreich aufgeführt. LEADER: Du bist und warst immer wieder gerne in den Dabei achten wir sehr darauf, dass die Komödien, die wir Regionen von LEADER NÖ-Süd unterwegs. Heuer bist du spielen, auch einen Erkenntnis-Mehrwert in sich bergen. im Rahmen des Kultur Sommer Semmering im dortigen Im Fall der „Pension Schöller“ wird von den Autoren Laufs Kurhaus aufgetreten. Wie war es? und Jakoby das Phänomen des „Vorurteils“ humorvoll ad Hoffmann: Das war wirklich eine feine Sache am Sem- absurdum geführt, weil es selbst durch die klar vor Augen mering mit großartigem Publikum. Aber auf die Bausub- liegende Realität nicht zu beeinflussen ist. Ins Jahr 2017 stanz des Kurhauses sollte man ein besonderes Augen- übersetzt, heißt das: „Alle Schwarzafrikaner sind Drogen- merk legen. Ein Juwel mit herausragender Geschichte bei dealer“. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass man so illustren ehemaligen Gästen wie Arthur Schnitzler oder dabei mit dem Finger möglicherweise auf Fachärzte oder Gustav Mahler. Es wäre jammerschade darum! Natürlich hochqualifizierte Techniker zeigt, die noch nie an Drogen schätze ich jede Kultur-Initiative als höchst wertvoll ein – angestreift sind. wenn es sich nicht gerade um schunkelnde Bierseligkeit LEADER: Was unterscheidet die Kultur „am Lande“ von zu Klängen volkstümlicher Musik handelt. Ein positives der im urbanen Raum? Beispiel ist – stellvertretend für andere – Reichenau an der Rax. Ein sehr schönes, altes Theater wurde dort aus Hoffmann: In Güssing - wie auch in anderen ländlichen dem Dornröschen-Schlaf geküsst. Sehr erfolgreich durch Gegenden – werden ab Oktober abends die Gehsteige Engagements hochkarätiger Burgtheater-Schauspieler- hochgeklappt. Es gibt nach meiner Erfahrung also weni- Innen und RegisseurInnen, die nicht den Ehrgeiz haben, ger Anlässe für „Gemeinschaft“ - von der Zeit um Weih- „dem letzten Schrei“ von importierten Theater-Moden zu nachten einmal abgesehen! Und nach meiner Wahrneh- folgen. Auch die Raimund-Festspiele in Gutenstein gehö- mung ist „Gemeinschaft“ ein zentrales Bedürfnis in unser ren nach meiner Meinung in diese Kategorie. Ich war zu aller Leben. Parteien bieten Gemeinschaft, Sport- und Marboe’s Zeiten mehrmals dort. Ist da nicht die Andrea Gesangsvereine bieten Gemeinschafts-Erlebnisse ebenso Eckert jetzt Prinzipalin? Ja? Gute Entscheidung. Gutes Pro- wie ein Rolling-Stones-Konzert. Die Tonqualität ist beim gramm. Anhören einer CD der „Stones“ unvergleichlich besser. Aber nichts ersetzt die Erfahrung, mitten unter Fans von LEADER: Du hast im Sommer das Looshaus in Payerbach Mick Jagger & Co. zu stehen und ihnen zuzujubeln. Weil besucht und hast dort Obleute und Manager von LEADER das wirklich „live“ ist. Die Ausführenden auf der Bühne NÖ-Süd getroffen. sind „live“, das Publikum ebenso. Das ist eine besonde- Hoffmann: Es ist immer wieder faszinierend, welche wun- re Situation, die das Publikum schätzt, weil sie „Gemein- derbaren Flecken Erde dieses grandiose Land Österreich schaft“ bietet. Auch bei uns in Güssing. Zuerst bieten die für den staunenden Besucher bereithält. Zum „Looshaus“ Proben den Darstellern das Erlebnis kreativen Erschaffens wäre ich ohne LEADER NÖ-Süd vermutlich nie gekommen. von Bühnenfiguren – also Gemeinschaft – sowie nach der Tatsächlich ein unentschuldbares Versäumnis. Das Loos- Premiere den Austausch mit dem Publikum. Beide Seiten haus ist unglaublich einladend, der Ausblick auf die Vor- – diesseits und jenseits der Rampe: „live“. Die Quintessenz alpen einzigartig und Gastgeber Steiner ein Mann, von ist, dass jede Art von Kultur Gemeinschaft kreiert und da dem man auf Anhieb meint, man kenne ihn schon seit wir von der Schöpfung nicht als Solisten, sondern als Jahren. Ein Alm-Öhi, als sei er dem „Heidi“-Buch von Jo- „Herdentiere“ gedacht sind, bieten kulturelle Veranstal- hanna Spyri entstiegen. tungen zusätzlich zum Genuss des Dargebotenen noch die Nestwärme inmitten von Gleichgesinnten, die wir hin LEADER: Die drei Regionen von LEADER NÖ-Süd haben und wieder dringend benötigen. mit Beginn 2017 einen starken Kultur-Coach, Nicole Stark-Strametz. Ich darf dich an ihrer Statt fragen, ob du LEADER: Theater in Wien, Theater am Land? Unterschiede? mit ihr die kulturellen Highlights der Regionen kennen- Hoffmann: Eigentlich überhaupt keine. Natürlich gibt lernen möchtest, um vielleicht dereinst auch ein gemein- es in Wien Theater-Snobs, die stets nach dem neuesten sames kulturelles Tun auf die Beine zu stellen. Wäre das Theater-Aufreger gieren, der in vielen Fällen aus bun- nicht auch eine Variante von Gemeinschaft, von der du desdeutschen Landen importiert wird und bei dem man zuvor gesprochen hast? übersieht, dass die österreichische Mentalität der bun- Hoffmann: Das Angebot nehme ich sehr gerne an. Und desdeutschen nur in Ausnahmefällen ähnelt. Speziell vice versa lade ich Nicole Stark-Strametz, die Obleute und beim Humor. Dabei kennt jeder Theaterschaffende den das LEADER Team nächstes Jahr zur Premiere des Thea- Satz, der Karl Kraus zugeschrieben wird: „Was die Öster- ters auf der Güssinger Burg. reicher und die Deutschen trennt, ist die gemeinsame Sprache!“ Daher gehorcht auch das österreichische The- ater anderen Regeln als das bundesdeutsche. Nestroy widersetzt sich den Humoresken des Kölner Karnevals. Danke, Herr Professor. Ein Sir. Nicht im Titel, son- Dafür hat der Wiener seinen „Schmäh“, der nicht selten dern in der Begegnung, im Wesen, im Tun. Ich zu Lasten der sogenannten „Piefkes“ geht. Von alledem schaue auf. Auf einen Meister. Frage mich jemand will man am Land wenig wissen und demzufolge ist es nach einem Sir. Der Name wäre der von ihm. nicht sinnvoll, Stilübungen „moderner Ästhetik“ auf der Güssinger Burg oder anderweit „am Land“ zu exerzieren. 30 Aktionsfeld 2

Starke Sache. Kultur-Coach über den Semmering. Über Phänomenales. Über Emotionales.

Kultur-Coach Nicole Stark-Strametz über das „Über-drüber“ im historischen Bahnbau. Über ein weiteres kulturtouristisches Highlight. Eine einzigartige Historie. Mit fantastischen Aussichten. Die Semmeringbahn – ein positiver Widerspruch: Einzigartig und vielfältig zugleich. Eine wunderbare Zeitreise. Über die Vergangenheit in die Zukunft mit Zukunft.

© Wiener Alpen - Zwickl

Mit dem Bau der ersten Hochgebirgsbahn Euro- Was einst den „Sommerfrische-Boom“ auslöste, pas ging es am Semmering im wahrsten Sinne des ist vielerorts bis heute spürbar. Beeindruckende Wortes drunter und drüber, verkehrstechnisch ge- Gebirgslandschaften bieten inspirierende Ausbli- sehen. Dem Erbauer, Carl Ritter von Ghega, gelang cke. Architekten, Philosophen und Literaten haben eine sensationelle Pionierleistung von enormer hier ihre Spuren hinterlassen. Erste Fis und Molls Bedeutung. Seit Eröffnung der Strecke im Jahr 1854 skizziert, Farben in Köpfen gerührt oder Thesen hat die Semmeringbahn nichts von ihrer Faszina- angestoßen. Eine lebendige Kulturlandschaft, Mu- tion verloren. Die Bahn nimmt große Steigungen, sik, Theater und Lesungen, Festspiele im Sommer, verläuft entlang eindrucksvoller Berghänge, pas- Museen, Galerien und Sehenswürdigkeiten zeugen siert zahlreiche Viadukte und gehört seit 1998 zum von einem reichen kulturellen Erbe in der Hoch- UNESCO-Weltkulturerbe. Geprägt hat dieser Bau und Volkskultur. nicht allein die Architektur und den Tourismus der gesamten Region - auch das kulturelle, gesell- Auf dieser Reise ist die Strecke Ziel schaftliche und wirtschaftliche Leben brachte ei- und Zielbahnhöfe sind nicht relevant. nen Wandel. Sie verlor über die Jahre nichts von Welche Interessen bei einer Tour durch die Welt- ihrer Anmut und ihrer Mixtur aus Kraft, Stärke und kulturerbe-Region auch immer im Vordergrund graziöser Zerbrechlichkeit. Ganz im Gegenteil, sie stehen, für jede Motivation gibt es das passende ist noch wertvoller geworden, so wertvoll, dass sie Programm. Sei es für Liebhaber der Bahn oder für uns ein wunderbares, bewegendes Erbe ist. Freunde der Kunst und Kultur. Nostalgische Mo- Aktionsfeld 2 31

mente gehen hier Hand in Hand mit zeitgenössi- schem Kunstschaffen. Ein besonderes Highlight ist es, das UNESCO-Welt- kulturerbe wandernd zu erleben. Der ideale Aus- gangspunkt hierfür ist das Infozentrum am Bahn- hof Semmering. Von dort führt der Bahnwanderweg vorbei an den imposantesten Viadukten und Bau- ten entlang der Semmeringbahn. Wer Lust hat, in nostalgische Sphären abzutau- chen, der findet sich im historischen Postamt Küb © Barbara Krobath gut aufgehoben. Hier erfährt man, was es mit den „Fräuleins vom Amt“ auf sich hat, aber auch, wie die kleine Ortschaft bei Payerbach durch den Bau Verzaubernde Verlockung. der Bahn zu einem beliebten Ziel für „Sommerfri- Erfolgreiche Verführung schler“ wurde. Noch heute locken die Festspiele Reichenau, der Überhaupt bietet die Region eine große Vielfalt an Kultur.Sommer.Semmering, das Schloss Wartholz Museen und Sehenswürdigkeiten, die Zeugnis vom oder der Salon5 im Thalhof zahlreiche renommier- kulturellen Erbe ablegen: das Ghega Museum in te Künstlergrößen, wiewohl Kunst nicht messbar Breitenstein, die Siegmund Freud Gedenkstätte am ist, denn sie entzieht sich dem Maßstab der Zäh- Knappenhof, das Vinodukt Payerbach oder die Höl- lung nach kaufmännischen Grundsätzen, ja die lentalbahn, um nur einige zu nennen. Und wer bis Vermarktung ist messbar, was für einen erfolgrei- ins steirische Mürzzuschlag reist, gewinnt im dorti- chen Kulturbetrieb einen wesentlichen Parameter gen Südbahnmuseum spannende Einblicke in die darstellt. Dieses kulturelle Angebot lockt also tau- Geschichte des Welterbes Semmeringbahn. sende Kulturhungrige in die Region. So fühlt man in den Sommermonaten feinen Hauch von bewe- gendem frischen Leben aus längst vergangenen Sommermonaten. Am Semmering öffnen Kurhaus und Südbahnhotel dann Herzen und Türen.

Die Grande Dame der herrlichen Gegenden mit beruhigendem und stilvollem Flair. Der Charme, der für die Gegend charakteristischen Architektur in Verbindung mit markanten Gebirgs- landschaften, bietet eine einzigartige Kulisse für Kunst- und Kulturerlebnisse höchster Güte. In diesem Sinne gilt es zu erkennen, dass die Ge- schichten, die die Weltkulturerbe-Region Sem- mering Rax zu erzählen hat, eindrucksvoll und viel- schichtig sind. Die Geschichte dieses Erbes in all ihren Facetten zu durchleuchten und zu vermitteln, © Horst Schroettner kann eine schöne Herausforderung für die kom- menden Jahre sein. Und eine Verpflichtung gegen- über nachfolgender Generationen. 32 Aktionsfeld 2

Kultur-Coach Stark im Tun – „Gauermanns Spuren und Raimunds Abdrücke“

Bei diesem LEADER-Projekt handelt es sich um ein Kooperationsprojekt von drei Partnern: Kulturvernetzung NÖ, Tourismusdestination Wiener Alpen in NÖ und LEADER-Region NÖ-Süd als Projektträger. In der Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax, im Schwarzatal und im Schneebergland gibt es eine bunte Vielzahl an Kunstschaffenden, Kulturinitiativen sowie ein breites Kulturangebot.

© Wiener Alpen - Croy

Um diese vielfältigen Aktivitäten zu marktfähigen kulturtouristischen Angeboten zu formen, zu ver- netzen und zu begleiten, hat die Region die Funk- tion eines Kultur-Coaches entwickelt. Und dieser Kultur-Coach ist Nicole Stark-Strametz. Hier ihre

ersten Eindrücke für das LEADER-Magazin zu ihrer © Wiener Alpen - Kremsl Arbeit, zu ihrer Berufung. Ein kulturtouristisches Highlight – das „Biedermeiertal.“ Dichter des Biedermeier mitgeschrieben wurden. Mit persönlicher Signatur. So war das neben den Von künstlichem Asphalt zu beiden Malern Friedrich Gauermann und Leopold künstlerischem Höchstgehalt Kupelwieser natürlich auch der Dichter und Schau- Wenn man die Südautobahn bei Wöllersdorf ver- spieler Ferdinand Raimund. lässt, führt der Weg ins Tal der Täler hinsichtlich Biedermeier – ins „Biedermeiertal“ – also in jenes Gauermann hat Klasse, Gauermann hat Tal, durch das die Piesting fließt und sich idyllische eine Gasse, hat Ruhm. Und ein Museum. Landschaften mit Industrieanlagen verweben. Die- Eine Führung durch das Gauermann-Museum in se Verknüpfung hat sowohl Geschichte als auch Scheuchenstein, Gemeinde Miesenbach, ermög- Charakter. Hier besteht bereits seit den Anfängen licht spannende Einblicke in das Schaffen eines des Industriezeitalters eine recht selbstverständ- der größten Landschaftsmaler seiner Zeit. Meistko- liche Liaison von Naturschönheiten und Fabrikan- piert, höchst produktiv und weit über die Grenzen lagen. Ein Musterbeispiel für eine Zweck- und Lie- der Region und Österreichs hinaus bekannt. Fried- besbeziehung. rich Gauermann, Sohn eines Malers und Kupferste- chers, aufgewachsen auf dem Pichlhof, liebte seine Reiche Geschichte, reichliche Heimat, wenn er fortzog, zog es ihn immer wieder Entdeckungsmöglichkeiten zurück. Hier konnte er die Stimmungen dieser Ge- Im „Biedermeiertal“, benannt nach der gleichnami- gend einfangen und sie auf Leinwände wieder los- gen Epoche der Kunst- und Kulturgeschichte, gibt lassen: Den Schneeberg in naher Ferne, die Wälder, es Geschichte und Geschichten zu entdecken! Si- Wiesen, Tiere und Menschen. Friedrich Gauermann cherlich auch solche, die von dem einen oder der empfängt und führt nicht persönlich, aber spürbar anderen Kunstschaffenden wie Musiker, Maler oder ist er schon. Aktionsfeld 2 33

zur Aufführung gelangen. Die Raimundspiele Gu- tenstein glänzen als Juwel im Reigen der Sommer- bühnen, leuchten als heller Stern am Kulturhimmel und spannen so den Bogen des Biedermeier bis in die Gegenwart. Kunst braucht kein Verständnis. Kunst braucht jedoch verständnisvolle Und drüber ist drinnen, verinnerlicht Menschen, die Kunstwerke hegen Über dem Tal, so scheint es, schwebt der Hauch von und pflegen. biedermeierlichem Flair. Der Gast wird mitgenom- Im Gauermann-Museum wird das künstlerische men in die Welt der Geschichte(n) und der Kunst. Erbe des Malers gepflegt. Höchst aktive Ausstel- Sei es bei einem Museums- oder Festspielbesuch, lungstätigkeiten, ein liebevoll angelegter Kräu- bei einem Konzertabend oder einer Wanderung tergarten oder ein Spaziergang auf dem „Gauer- durch satte Hügellandschaften. Gleichzeitig gelingt mann-Rundweg“ machen den Besuch zu einem hier der Rückzug in die Natur, ins Idyll, ganz leicht. lehrreichen und inspirierenden Erlebnis. Hier fin- Idylle & Natur bleiben analog. In diesem Tal. det man sich in einem Winkel dieser Welt, in dem Und zum guten Schluss noch ein Appell an alle der Takt der Zeit scheinbar etwas langsamer an- KulturvermittlerInnen und TourismusförderInnen geschlagen wird. Erholungsuchende befinden sich dieses Tales der Wiener Alpen: Es kann gelingen, am Ziel. dass sich der Gast am Ende des Tages die Frage stellt: „Sind wir nicht alle ein bisschen Biedermei- Leicht gegangen. Gut ergangen. er!?“ – und mit neuen Geschichten im Geist und im Wohlergehen. Herzen weiterzieht in die Welt fernab des Bieder- Die Gegend zwischen Hoher- und Dürrer Wand meiertales. lässt sich auch in Wanderstiefeln leicht ergehen. Der „Biedermeier Erlebnisweg“ rund um Muggen- Und wie Gauermann selbst, um immer dorf bietet die perfekte Tour, die Natur- und Kultur- wieder hierher zurückzukehren. erlebnis verbindet. Insgesamt 14 Stationen bringen dem interessierten Wanderer die Besonderheiten des Biedermeier ganz nahe und laden zu kurzen Kultur-Coach „on tour“ – „Biedermeier“ und „Welterbe“ unter der Lupe Pausen ein. Seit Jänner 2017 ist Nicole Stark-Strametz als Selbst per Fahrrad lässt sich die Geschichte erkun- Kultur-Coach der LEADER-Region NÖ-Süd tätig und den. Ein Radausflug durch das Tal führt von Markt bearbeitet in diesem Zusammenhang u.a. Themen- Piesting über Waldegg bis Gutenstein. Die land- felder, die der kulturtouristische Masterplan der schaftliche Idylle entlang des Weges lässt erahnen, Destination Wiener Alpen zur Begutachtung vor- sieht. Neben dem „Biedermeier“ mit Schwerpunkt was Künstler dieser Zeit hier anspornte, inspirierte im Piestingtal war dies im letzten halben Jahr auch und faszinierte. Von Pernitz führt die Tour vorbei das „Welterbe“ in der Region Semmering-Rax. Diese an der ehemaligen Villa Raimunds bis nach Guten- zwei Magazinbeiträge sollen Lust erwecken, einige stein. Und wer nach der Radtour noch Lust und Luft Kulturjuwele der Region zu erkunden. Als Ausblick: hat, kann das dortige Waldbauernmuseum besu- In der nächsten Ausgabe des LEADER-Magazins folgen die Themen „Wasser & Wald“ und chen. Die 1576 erbaute „Alte Hofmühle“ beherbergt „Kultur auf den Bergen“ sowie „Sommerfrische.“ heute ein schmuckes Museum. Sehenswert! Erle- benswert.

Gutenstein ist überhaupt ein Ort reicher Geschich- Projektträger: LAG NÖ-Süd te(n). Unter anderem liegt hier der Dichter Fer- Status der Einreichung: genehmigt dinand Raimund begraben, dessen Werke in der Genehmigte Fördersumme: 77.760,- EUR Fördersatz: 60% Marktgemeinde bis heute alljährlich im Sommer 34 Aktionsfeld 2

Obst im Schneebergland Land und Mensch schaffen köstliches Wunderbares - Schnee. Berg. Obst.

In den vergangenen Jahren wurden viele Streuobstflächen aufgegeben und gerodet. Der wirtschaftliche Nutzen für Landwirte war im „Keller.“ Viele ehemalige Pfleger und Nutzer von Streuobstflächen hatten ihr Engagement beendet. Dies alles zeigte in Richtung Aus und Ende. Aber eine Trendwende zeichnet sich nun ab!

Seit einiger Zeit hat sich das Interesse an regio- nalen Obstprodukten wieder gut entwickelt – Obst aus der Region mit seiner unvergleichlich hohen Güte ist wieder gefragt! Diese Entwicklung geht im Einklang mit der gestiegenen Nachfrage nach hochwertigen, nachhaltig produzierten Direktsäf- ten und Edelbränden, besonders im zertifizierten Bio-Segment. Viele regionale Verarbeiter müssen wegen regionaler Unterversorgung Verarbeitungs- obst und besonders spezielle Sorten aus anderen Regionen zukaufen. Hier setzt das von allen in der Region unterstützte und über die LEADER-Region NÖ-Süd eingereich- te Projekt „Obst im Schneebergland“ an. Im Jahr 2016 wurde der Verein Obst im Schneebergland gegründet. Mittlerweile haben bereits acht Mit- gliedsgemeinden zusammengefunden, um vor- anzukommen. Das definierte Ziel des Vereines ist die Wiederbelebung der heimischen Obstkultur. Dieses LEADER NÖ-Süd Projekt wird von vielen pri- vaten Mitgliedern und eben diesen acht Gemein- den tatkräftig unterstützt. Als Projektträger fungiert der gleichnamige Verein, geführt vom Obmann, Andreas Sederl von der Fruchtwelt Mohr-Sederl. Die Projektentwicklung und -leitung obliegt DI Brigitte Hozang vom Technischen Büro für Land- schaftsplanung. In etlichen intensiven Gesprächsrunden mit Obst-ProduzentInnen, VerarbeiterInnen, Obst-In- ten wollen. Auch private ObstgartenbesitzerInnen, teressierten und GemeindevertreterInnen konnten die mehr aus ihrem Obst machen und dazulernen konkrete Projektziele festgemacht werden. Natür- wollen, gehören zum Zielpublikum des engagierten lich gehören zu einer dynamischen Projektarbeit Projektes. Nach vielen Baumschnittkursen und ei- immer die Bereiche Bewusstseinsbildung und nem Veredelungskurs bzw. Baumpflanzkurs kommt thematische Sensibilisierung. „Schulbank drücken nun die Sammelbestellung von Obstbäumen zu – Streuobst pflücken“ – dabei geht es im Punkt den abgearbeiteten Projektinhalten dazu. „Streuobst macht Schule. Streuobst ist ein Muster- schüler“ – um attraktive Schau-, Lern- und Erleb- Die Gemeinden sind ein enormer Erfolgsgarant in nisgärten für AusflugstouristInnen und Schulen. diesem Projekt. Ja, aber was haben diese konkret davon? Welche Vorteile ergeben sich für sie dar- Ein weiteres Projektziel ist es u. a., die Konsument- aus? Unter anderem eine optimale Bepflanzungs- Innen mit reifem, reinsortigem, regionalem und beratung durch die Projektleiterin DI Brigitte Ho- nachhaltig produziertem Obst bzw. solchen Obst- zang, Baumschnittkurse und Baumpflanzkurse und produkten versorgen zu können. So sollen Gemein- auch Obstwege. Je nach Wunsch und Bedarf. den erreicht werden, die nachhaltige Produktion, Regionalwirtschaft und Identität stärken sowie blü- Das Projekt „Obst im Schneebergland“ ist vielfältig, hende Landschaften und wertvolle Biotope erhal- das gilt auch für die die Umsetzungsmodule, dazu Aktionsfeld 2 35

© NÖN - Phillip Grabner

gehören beispielsweise die Schaffung eines regi- onalen Kompetenz-Netzwerks sowie themenspe- zifische Weiterbildungen, Praktika und Fachexkur- sionen. Darüber hinaus wird durch Fachleute der BOKU Wien sowie der Fachschule Klosterneuburg eine Sortenbestimmung durchgeführt. Die Ergeb- nisse der Erhebungen werden in einer regionalen Sortenmappe sowie einer Datenbank mit parzel- len- und personenbezogenen Daten betreffend Ar- © Brigitte Hozang ten, Sorten und Mengen verarbeitet. Begeistert sind bereits viele Menschen, Vereinigun- Partnerschaft schafft mehr. gen, Obstbauern. Stellvertretend für diese enga- Naturgemäß. Auch in Sachen Obst. gierten Gruppen und Einzelpersonen möchten wir Die Obstsortentage im Herbst 2016 und 2017 zei- hier die „Arche Guntrams“ anführen. Als weitere gen eindrucksvoll die enorme Vielfalt an verschie- „Vor den Vorhang“ – Beispiele sind da noch: Fami- denen Apfelsorten und lassen so die Sortenmappe lie Woltron aus Würflach, Familie Steurer aus Gu- und die erwähnte Datenbank wachsen. Hier besteht tenmann, Kastner und Sulzenbacher aus Zweiers- eine Kooperation mit der LEADER Region Moststra- dorf, A. Grabner, Verein Morgenstern und Schlager ße – ihr aktuelles Programm „Birnhirn“ wird daher NaturGartenDesign aus Markt Piesting, die Agrarge- auch in der Region Schneebergland verbreitet und meinschaft Maiersdorf und Gartenbau Karl-Heinz „gestreut.“ Ziel ist es, die Datenbasis zu vergrößern, Bruckmüller aus Neunkirchen. die Kenntnisse über die räumliche Verbreitung von Wie man hört, sieht und liest, „streut“ das Projekt Arten und Sorten (insbesondere um den Aspekt des mittlerweile über das Schneebergland hinaus. vom pannonischen Klima beeinflussten Gebietes) zu erweitern, sowie die BesucherInnen und Konsument- Projektträger: Verein Obst im Schneebergland Innen mittels interaktiver Datenbank für nachhalti- Status der Einreichung: genehmigt gen Streuobstbau zu interessieren, zu gewinnen, zu Genehmigte Fördersumme: 68.187,- EUR begeistern. Fördersatz: 60%+10%= 70% Kooperationsprojekt mit LAG Moststraße 36 Aktionsfeld 3

Stärkung regionale Identität - Kleinregion Schwarzatal Starkes Material. Web. Film. Region.

Waren die Aktivitäten der Kleinregion Schwarzatal aus strategischen Gründen bisher überwiegend nach innen orientiert, so richtet diese den Fokus nun nach außen, um die Bevölkerung über ihre Angebote und umfangreichen Pläne zu informieren. Das LEADER-Projekt unterstützt diese wichtigen Informationsmaßnahmen, damit die BewohnerInnen und BesucherInnen des Schwarzatales über die Tätigkeiten der Kleinregion am Laufenden sind.

Die bisherigen Bemühungen der Gemeindevertre- mes, also perfekte Infrastruktur mit intakter Natur tungen waren enorm wichtig, um in weiterer Folge zu verbinden“, beschreibt sich die aus den neun die Region, ihre Tätigkeiten und Angebote verstärkt Mitgliedsgemeinden Altendorf, Buchbach-Liesling, in die Öffentlichkeit zu tragen – sozusagen als not- Bürg-Vöstenhof, Grafenbach-St. Valentin, Natsch- wendige Basisarbeiten. bach-Loipersbach, Neun- kirchen, Ternitz, Wart- Der Aufbau einer regionalen Iden- Stadt. Land. Fluss. mannstetten und Wim- tität mittels geeignetem Regions- passing im Schwarzata- marketing ist ein wesentliches Ziel Drei in einem. Drei ist eins. le gebildete Kleinregion für die nächsten Jahre. Die Bürge- Kleinregion Schwarzatal. Schwarzatal auf ihrer rinnen und Bürger sollen sich mit Homepage www.klein der Region Schwarzatal identifizie- Ein Hochgenuss. region-schwarzatal.at. ren, eindeutige Wiedererkennungs- merkmale schaffen Vertrauen und machen stolz Um diese zweifellos besonders reizvolle Struktur auf die eigene Heimat. Die geplanten Aktivitäten sowie das nahtlose Ineinandergreifen von Stadt- Regionswebsite / Regionsfilm / Lernunterlagen / Land, also diese „Sinfonie der Harmonie“, nicht nur Regionsmarketing-Artikel sollen dies unterstützen. den RegionsbewohnerInnen, sondern auch den Und das werden sie auch. Gästen der Region bildhaft vor Augen führen zu können, hat sich die Kleinregion Schwarzatal gegen Aufblende. Auftun. Aufleben. Ende des Jahres 2016 entschlossen, im Rahmen des Projekts Innenmarketing einen rund 20-minütigen Aufblende und Abblende sind filmtechnisch ge- Imagefilm – unseren „Regionsfilm“ – in Auftrag zu sehen der Beginn und das Ende eines „Streifens“. geben. Dieser hat somit eine zeitliche Begrenzung. Die Lebensqualität in der Kleinregion Schwarzatal da- Aus der Ausschreibung ist die Wolfgang Wally - gegen kennt keine Schranken. Und das ist gut so, Video-HomeProduction™ als Bestbieter hervor- für das Land, für die Menschen. Für einen Filme- gegangen. Nach Zuerkennung der über das Büro macher ist es immer schwierig, den Kern zu tref- LEADER NÖ-Süd erlangten EU-Fördermittel wur- fen und einem roten Faden zu folgen. In der Klein- den die Filmaufnahmen gestartet. Wolfgang Wal- region Schwarzatal ist der Kern die symbiotische ly bildet das „Mastermind“ dieser Filmproduktion und kluge Verbindung von städtischem Leben und und bedient sich – insbesondere für Luftaufnah- ländlicher Idylle. Und der rote Faden sind die Men- men im bewohnten Gebiet – eines professionellen schen, die dieses zu Wege gebracht haben und da- Drohnenpiloten. Eine musterhafte Region verdient rauf aufpassen, dass es auch so bleibt. meisterhafte Filmemacher. Aus zig Stunden Filmaufnahmen wird ein kurzwei- Leiwandes auf Leinwand. liger und mitunter rasant geschnittener Imagefilm Mit dem Slogan „Eine Kleinregion, ganz groß“ und erstellt, welcher der Schönheit und Vielfältigkeit der nachfolgenden Ausführung „So zeigt die Regi- der Region gerecht werden soll. on Schwarzatal all ihre Facetten – von den Grenzen der Nachbarregion Semmering-Rax bis ins Stein- feld breitet sich die Kleinregion Schwarzatal aus. Projektträger: Kleinregion Schwarzatal Selbstbewusst, stark und mit einer unvergleichli- Status der Einreichung: genehmigt chen Struktur, die es versteht, die klaren Vorteile ei- Genehmigte Fördersumme: 11.735 EUR ner Stadt mit den klaren Vorteilen ländlichen Rau- Fördersatz: 70% Aktionsfeld 3 37

Gesundheitszentrum Piestingtal

Bei dem LEADER-Projekt „Gesundheitszentrum Piestingtal“ geht es um einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung und Gesundheitsförderung für insgesamt knapp 40.000 Menschen in 18 Gemeinden durch bis zu 12 FachärztInnen. Die Fertigstellung des geplanten Zentrums ist für Ende 2019 geplant. Die Projektverantwortlichen Bgm. Hubert Postiasi und Gemeinderat Ing. Manfred Dwornikowitsch sind stolz auf die erfolgreiche gemeinsame Planung und Umsetzung.

„Die Marktgemeinde Pernitz ist eine von nur vier um nahe ärztliche Hilfestellung ein hohes Maß an Gemeinden in unserem Bundesland, die eine vom Sicherheit garantiert. Land NÖ zur Verfügung gestellte Projektbegleitung Aber auch für andere Bereiche bietet diese Maß- für die Zentrumsentwicklung erhalten haben“, so nahme eine hohe Attraktivität. So beispielsweise die beiden. 2016 wurde das „Ärzte- und Therapie- für regionale Firmen und Unternehmen, weil die- zentrum“ sowie „Betreutes Wohnen“ als Schwer- ses Zentrum für die ArbeitnehmerInnen eine opti- punkt im „Zukunftsbild der Zentrumsentwicklung“ male ärztliche Versorgung schafft. In Pernitz arbei- beschlossen. ten in etwa 90 Betrieben sehr viele Menschen, alleine im Vorsorge und Versorgung. Zentral im Tal. Bestnoten für Paradeunternehmen SCA-Ort- Nach der Machbarkeitsstudie (Leistungsphase 1), mann sind rund 600 Mitarbei- dieses Projekt. die unter anderem Zieldefinition, Marktanalyse terInnen beschäftigt. Die Noten der oder Bedarfserhebung beinhaltete, flossen die Im Jahr 2016 betrug die Einwoh- Ergebnisse in die Leistungsphasen 2 und 3 ein – nerzahl von Pernitz ca. 2.500. Zukunftsmusik Leistungsphase 2 und 3 wurden als Projekt über Die Nahversorgung ist in der LEADER eingereicht. werden jetzt Marktgemeinde für Beschäf- In der Leistungsphase 2 galt es, die Faktoren Ver- tigte und EinwohnerInnen auf geschrieben. kehr/Infrastruktur, die baulichen Anforderungen, hohem Niveau. Das gesamte die rechtlichen Grundlagen bzw. den Finanzie- Tal-Einwohner-Patienten-Einzugsgebiet stellt sich rungsbedarf je Kostenpunkt anzugehen. In der 3. mit rund 37.000 EinwohnerInnen als doch sehr be- und letzten Leistungsphase wurden u. a. die Punk- trächtlich dar. te Akquise, Öffentlichkeitsarbeit oder Firmenbe- Ständige strategische Begleitung stellt sicher, dass trachtungen abgearbeitet. der aufgestellte Zeitplan, der Fahrplan auf dem „Mit diesem Projekt, das von der Bevölkerung sehr Weg zur optimalen Gesundheitsumsorge, eingehal- positiv aufgenommen wird, gehen wir dem Wunsch ten wird. nach einer fachärztlichen Versorgung nach“, so Dwornikowitsch. Die Bürgermeister der „Interes- Medizinische Infrastruktur im Zentrum. sensgemeinschaft Piestingtal“ waren von Anfang Der Mensch im Mittelpunkt. an eingebunden, der Informationsfluss war stets Bei den Zielvorgaben, abgesehen von der wichtigen konstruktiv und konsequent. Pernitz als Standort fachärztlichen Versorgung, stehen ebenso andere – dafür sprachen die Lage in der Talmitte und die markante Lebensbereiche im Mittelpunkt. Im Ge- wirtschaftliche Position – kristallisierte sich schnell sundheitszentrum Piestingtal werden neben Ein- heraus, was auch die damit befassten Bürgermeis- heiten für „Betreutes Wohnen“ auch barrierefreie ter so befanden. Wohnungen errichtet. Die Einbindung von älteren Menschen sowie die Verbindung untereinander hat Die Marktgemeinde Pernitz – ebenso Priorität wie die Schaffung von beispiels- Gesundheitsportal für ein ganzes Tal weise einer Mutter-Kind-Beratung, einer Ernäh- Primär geht es um die Verbesserung der fachärzt- rungsberatung oder einer Möglichkeit für Allergie- lichen Versorgung der Piestingtaler Nachbar- und untersuchungen. Medizinische Hilfestellungen in Umlandgemeinden. Diese Optimierung führt na- „Griffnähe“ gibt ein sicheres Gefühl. turgemäß zu einer Reduktion der Ärzte-Fahrten nach Wiener Neustadt. Bis zum Jahr 2019, so die Projektträger: Marktgemeinde Pernitz Zielvorgabe, sollen zwölf Fachärzte im Zentrum den Status der Einreichung: genehmigt Menschen zur Verfügung stehen. Dies schafft auch Genehmigte Fördersumme: 34.692,- EUR eine neue Lebensqualität, weil das Bewusstsein Fördersatz: 70% 38 Aktionsfeld 3

Friedenswand Bad Fischau

Eine ganze Hauswand wurde im Thermalbad Bad Fischau von Kindern zum Thema „Frieden“ gestaltet - ein Kooperationsprojekt regionaler AkteurInnen. Möglich gemacht haben das LEADER NÖ-Süd, die Gemeinde Bad Fischau-Brunn, das Eltern-Kind-Zentrum „Kleine Welt“, die Künstlerin Andrea Greiner, der Malerbetrieb Christamentl und viele Schulkinder aus dem Ort, v.a. aus der DaVinci Schule am Gut. Gut so.

© Klaudia Mattern

Auch in Bad Fischau haben Flüchtlingsfamilien tung eines so abstrakten Begriffs wie „Frieden“ und asylwerbende Familien eine neue Heimat oder diskutiert, bekannte Friedenssymbole wurden skiz- temporäre Unterkunft gefunden. Die „Friedens- ziert und vielfältigst ausgestaltet und Farbkombi- wand - Hand in Hand“ ist sichtbares Zeichen für nationen ausprobiert. Toleranz und Freundschaft, lädt alle ein, Frieden und Vielfalt miteinander zu leben, zu gestalten und Eine Wand im Wandel. zu feiern. Für dieses LEADER-Projekt wurde von Kleiner Aufwand. Große Wirkung. der Gemeinde eine Wand beim Thermalbad Bad Wenn Kinder selbst aktiv und künstlerisch tätig Fischau als öffentlich zugängliche Fläche zur Ver- werden, stärkt sich ihr Selbstvertrauen, Sprach- fügung gestellt und eigens dafür adaptiert. barrieren und interkulturelle Unterschiede werden spielerisch aufgegriffen und nicht nur überwun- Ein leuchtendes Signal sollte sie werden. den, sondern verbunden. Kinder, die sich immer Und ist sie geworden. Die Wand wieder kreativ „entfalten“ können, gemeinsame Das wünschten sich die Kinder der DaVinci Schu- Erfolgserlebnisse erfahren, bekommen durch die- le beim vorbereitenden Workshop 2016. Es wurde se Selbstwirksamkeit Wichtiges fürs weitere Leben ein leuchtend-buntes Bild für den Frieden, sodass mit. Sie erlernen Kompetenzen für ein sinnvolles es nun wirklich viele Menschen sehen, aufnehmen und friedliches Leben in der Gemeinschaft. können. Ein Signal aus Pinselstrichen. Wände hat- Das Eltern-Kind-Zentrum „Kleine Welt“ fördert be- ten nichts zu sagen. Durch Graffiti wurden sie Kom- reits seit Jahren die Entwicklung der Kinder und Fa- munikationsmittel für Botschaften. Diese Wand hat milien in der Region. „Kleine Welt“ Vereins-Obfrau die wohl wichtigste Botschaft: Frieden. Mag. Margit Polly: „Der Verein hat sich in den zehn Im Unterricht wurde ausführlich über die Gestal- Jahren seines Bestehens mit zahlreichen Aktivitä- Aktionsfeld 3 39

© Klaudia Mattern

ten der regionalen Dorferneuerung und Talente- © Klaudia Mattern förderung verschrieben. Erfolgreiche Teilnahmen an überregionalen Programmen wie der Demokra- tiewerkstatt oder an lokalen Aktivitäten wie Koch- workshops mit lokalen Bäuerinnen, belegen diese vorbildhafte Arbeit. Auch laufende Aktionen wie Flaschenpost-Botschaften in die ganze Welt zu schicken oder individuelle Friedensmandalas zu gestalten, sind nur einige weitere Aktivitäten“, so die Obfrau abschließend. Projekteinblicke und Doku unter www.kleinewelt.or.at/friedenswand

© Andrea Greiner

Projektträger: Verein Kleine Welt Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme: 2.760,- EUR Fördersatz: 80% (Kleinprojekt) 40 Aktionsfeld 3

Mediative Friedenspädagogik

„Mediative Friedenspädagogik“ ist ein Projekt zur nachhaltigen Förderung sozialer Kompetenzen, zur gewaltfreien Konfliktbewältigung an 15 Schulen in der LEADER-Region NÖ-Süd. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit der LEADER-Region Bucklige Welt – Wechselland.

Hände weg. Schlagfertigkeit ist nur für Worte erlaubt

© Verein Vermittlungsexperten

Sowohl Schulen als auch Gemeinden der LEA- Markt Piesting (VS, NNÖMS), Puchberg (NMS), Win- DER-Region NÖ-Süd und der Region Bucklige Welt zendorf-Muthmannsdorf (VS, NMS) und Pernitz (VS, - Wechselland sind vermehrt und verstärkt mit NMS, PTS). Das Resultat ist ein breites Spektrum an Tendenzen wachsender Gewaltbereitschaft kon- wichtigen Maßnahmen von denen alle profitieren. frontiert. Da gilt es aufzupassen und wenn notwen- Das deklarierte Projektziel stellt eine kurz- und dig, regulierend einzugreifen. Leider betrifft diese mittelfristige verbale Deeskalation in den Schu- unliebsame Entwicklung nicht nur das gesproche- len und Gemeinden dar und soll dadurch einem ne Wort, auch die körperliche Gewalt nimmt immer langfristigen friedlicheren Zusammenleben die- mehr zu. nen. Die ausgewählten Maßnahmen - u. a. in Form Um diesen Tendenzen wirksam entgegenzuwirken von Workshops oder Vorträgen für SchülerInnen, initiierten die beiden LEADER-Regionen das Projekt Eltern, PädagogInnen - hier nun im Detail: „Kom- „Mediative Friedenspädagogik“. Friedenspädagogik munikation & Kompetenzen erkennen“, „Zirkus ist eine bewusste Erziehung zum Frieden. Sie ist macht Schule“, „Unsere Schulvereinbarung“, „Ge- ein guter Weg, alle Gewalt fördernden Verhaltens- sunde Ernährung/Zivilisationskrankheiten“, „Men- weisen und Strukturen möglichst früh zu erkennen taltraining“, „Outdoortraining“, „Kosmetik aus der und in konfliktlösendes Verhalten umzuwandeln. Natur“, „Soziales Lernen“, „Schauspielerisch Kon- Das Konzept der „Mediativen Friedenspädagogik“ fliktkompetenzen üben“, „Spielerisch Gewaltfrei“, basiert auf drei Säulen: Die Gemeinde als Dreh- „Selbstverteidigung“, „Kinesiologie-Leichter Ler- scheibe für MultiplikatorInnen, die Eltern und die nen“, „Raumcoaching“, “Peermediation“ und „Wie PädagogInnen zur Unterstützung unserer Kinder unterstütze ich mein Kind?“ Für all diese Maßnah- und Jugendlichen. men wurden insgesamt 668 Stunden Zeit investiert. Eine gewinnbringende Investition. Mittels Bedarfserhebung in beiden LEADER-Regio- nen entwickelte sich ein umfangreicher Maßnah- Projektträger: LAG NÖ-Süd menkatalog für 15 Schulen in der LEADER-Region Status der Einreichung: genehmigt NÖ-Süd. Bei den Gemeinden handelt es sich um Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 61.240,- EUR folgende Schulen: Ternitz-Pottschach (VS, NNÖMS), Fördersatz: 70%+10%= 80% Neunkirchen (MHS), Bad Fischau-Brunn, Guten- Kooperationsprojekt mit LAG Bucklige Welt – stein, Rohr im Gebirge und Waldegg (jeweils VS), Wechselland Aktionsfeld 3 41

Diplomarbeitsbörse Kapital muss sich bewegen. Geistiges auf jeden Fall.

Niederösterreichs Gemeinden werden für ihre Themeninvestition auf der „Diplomarbeitsbörse Regionalentwicklung“ reichlich belohnt – davon sind in der LEADER-Region NÖ-Süd Neunkirchen und Gutenstein überzeugt. Die „Diplomarbeitsbörse Regionalentwicklung“ ist ein Kooperationsprojekt von insgesamt sechs LEADER-Regionen.

Das sind die Regionen Donau NÖ-Mitte, Kamptal, gestourismus. „Warum entwickelt sich dieser in NÖ-Süd, Römerland Carnuntum, Wachau-Dunkel- Neunkirchen in diese Richtung und nicht in jene?“ steinerwald und Weinviertel-Manhartsberg, die So hat sich Nina Einwallner in ihrer das Projektmanagement (NÖ.Regional.GmbH) fi- Diplomarbeit „Potentialanalyse im nanzieren. Tagestourismus - Entwicklung po- Thematisch. tentieller Tagestourismusmöglich- Auf Plattformen wird viel gefördert und weitergege- Praktisch. keiten für die niederösterreichische ben. Auf dieser ebenso. www.diplomarbeitsboerse. Stadtgemeinde Neunkirchen“ damit Umgesetzt. at ist eine Online-Plattform für Gemeinden, Regio- auseinandergesetzt. Die fertige Ar- nen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen in beit wurde Ende Juni 2017 VertreterInnen der Stadt Niederösterreich. Um Förderung geht es auch bei Neunkirchen präsentiert und steht bereits auf der der Onlineplattform, allerdings um höchst geistige. Projekt-Homepage. Auf dieser Plattform werden gewichtige Themen aus der Regionalentwicklung vermittelt, die Stu- In Bearbeitung befinden sich zwei Wirtschaftsthe- dierende an Fachhochschulen oder Universitäten men, wobei es bei einem um die Attraktivierung in Österreich in ihren Diplom-/Master-/Bachelor- des Neunkirchner Zentrums für Jungunternehmer arbeiten sowie Dissertationen bearbeiten. geht (von Philip Herzog). Beim zweiten Thema steht eine Marktanalyse im Fokus der wissenschaftlichen Tolle Zwischenbilanz – Wissenschaft Betrachtung (von Martin Schrammel). schafft Vorteile für Gemeinden. Man kann nicht in die Zukunft planen, ohne mit der Von den insgesamt sechs Themen, die aus der und für die Jugend zu planen. „Wie kann es gelin- LEADER-Region NÖ-Süd auf dem Themenmarkt- gen, diese wieder ins Zentrum zu bringen?“ Dieser platz der Diplomarbeitsbörse feilgeboten wurden, Frage wird Martina Petz in ihrer Diplomarbeit nach- ist eine Arbeit abgeschlossen, drei werden derzeit gehen. Und damit Antworten fürs Vorgehen liefern. bearbeitet, die beiden noch offenen haben einen kulturell-künstlerischen Ansatz und Anreiz. Rai- Wissenschaftliches Themenwunsch- mundspiele & Co sowie ein möglicher Lichtpark konzert. Gibt es selten. Da schon. Gutenstein suchen noch „Kunden.“ Die Diplomarbeitsbörse ermöglicht sehr fundierte Neunkirchen liegt derzeit an der Diplomarbeitsbör- Entscheidungshilfen zu Fragen der Regionalent- se unangefochten an erster Stelle, sowohl bei den wicklung. Das Spektrum ist breit und reicht von A gelieferten als auch bei der Anzahl der vermittelten wie Architektur bis Z wie Zentrumsentwicklung. Ge- Themen. Das heißt: die Stadt Neunkirchen hat vier meinden erhalten von den Studierenden fundierte verschiedene Themenstellungen eingebracht, alle Handlungsempfehlungen für die Praxis. vier sind vermittelt und werden bzw. wurden von Akteure in den sechs LEADER-Regionen sind hier Studierenden der Universität Wien bearbeitet. sicherlich im Vorteil, denn sie erhalten vom Start weg ein exklusives, kostenloses Projektservice in- Diplomarbeitsbörse als Handelsplatz klusive aktiver Themenvermittlung. für praktisches Wissen. www.diplomarbeitsboerse.info/ Die Diplomarbeitsbörse ist die Börse der anderen online-themenmarktplatz/ oder Art. Ideen sind die einzige Hartwährung, ihr Kurs www.facebook.com/diplomarbeitsboerse fällt nie. Von der Diplomarbeitsbörse profitieren Menschen und Regionen. Wie eine Zwischenbilanz Projektträger: LAG NÖ-Süd klar und deutlich zeigt: Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme NÖ-Süd: 18.000,- EUR Neunkirchen und Gutenstein gehen voran. Blei- Fördersatz: 70%+10%= 80% ben wir jetzt einmal in Neunkirchen und dem Ta- Kooperationsprojekt mit 5 LEADER-Regionen in NÖ 42 Gemeinsame Region Schneebergland

Gemeinsame Region Schneebergland

„Unser Ziel im Verein Gemeinsame Region Schneebergland ist eine ausgewogene, auf die großen Stärken der Region abgestimmte und qualitätsorientierte Entwicklung der so wichtigen Bereiche Kultur, Wirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Gesundheit, Jugend, Raumordnung und Tourismus“, sagt die zuständige Kleinregionsmanagerin DI Martina Sanz. Da schwingen Engagement, Überzeugung und Dynamik mit.

Die Gemeinsame Region Schneebergland ist mit ih- Voller Tatendrang. Voller Ideen. Volle ren 18 Regionsgemeinden als da sind Bad Fischau- Stabilität. Voll super. Brunn, Grünbach am Schneeberg, Gutenstein, Zusätzlicher Vorteil ist, dass über eine Kleinregion Höflein an der Hohen Wand, Hohe Wand, Markt Pie- viele Themen lösungsorientiert behandelt werden sting, Miesenbach, Muggendorf, Pernitz, Puchberg können, die zwar nicht gleich für jeden Einzelnen am Schneeberg, Rohr im Gebirge, Schrattenbach, greif- und sichtbar sind, aber dennoch auf Jahrzehn- St. Egyden am Steinfeld, Waidmannsfeld, Waldegg, te hinaus einen stabilen Zustand aufrechterhalten. Willendorf sowie Winzendorf-Muthmannsdorf und Würflach aus den Bezirken Wr. Neustadt und Neun- Und die 18 Gemeinden der Region arbeiten, natür- kirchen – durch ihre Entstehung im Jahr 2007 noch lich abgesehen von der engen Kooperation mit- eine sehr „junge“ Kleinregion. Jung, aber stark und und untereinander, auch sonst nicht losgelöst und eifrig, denn diese „Jugendliche“, würde man die eigensinnig, sondern mit sämtlichen „Mitziehern“, Leistungen auf schulische Erfolge umlegen, hat also Gruppierungen in der Region, wie beispiels- nicht nur den Aufstieg in höhe- weise LEADER NÖ-Süd, NÖ.Regional. re Stufen geschafft, die Leistun- Gemeinsame Region GmbH, Erlebnisregion, Kulturinitia- gen der letzten zehn Jahre waren tive, Energie- und Wirtschaftsplatt- vorzugsreif, weil eben vorzüglich Schneebergland. form Schulter an Schulter und eng zusammengearbeitet wurde. Im vernetzt zusammen. Eingebettet in rund 552 Quadratkilometer großen 18 Hände als eine ein solch großes Netzwerk an Part- Schneebergland wohnen ca. 28.000 starke Hand. nerInnen und FreundInnen ist na- Menschen. Die vorherrschenden turgemäß mehr zu schaffen, mehr Standortfaktoren heißen Land- Hände drauf. zu erreichen. Und das ist gut so, wirtschaft, Industrie, Tourismus schließlich hat die Region bis 2020 und Kultur. „Apropos, Standorte brauchen auch noch einiges vor: Bekanntheit und Vermarktung“, sagt Martina Sanz und verweist in diesem Zusammenhang auf eine Themenfeld Wirtschaft und Arbeit neue Regionsbotschafterin in Bad Fischau-Brunn. • Qualitätssiegel Schneebergland wieder aktivieren • Facharbeitermangel in Produktionsbetrieben Bei 18 ist man schon eine Großfamilie. entgegenwirken Gegenseitiges Helfen ist da Ehrensache, • Crowdfunding für Projektideen gegenseitige Unterstützung Hauptsache. • Erfolgsgeschichten vermarkten und für Start-Ups nutzen Dank der finanziellen und organisatorischen Un- • Umfrage „Was erwartet die Jugend?“ terstützung der 18 Mitgliedsgemeinden sowie des Landes NÖ und dank Betreuung durch ein eigenes Themenfeld Natur, Umwelt & Energie Regionsmanagement mit dem Kleinregionsbüro in Markt Piesting konnten in den letzten zehn Jahren • Zusammenschluss zur Klima- mit großem Einsatz zahlreiche hervorragende Akti- und Energierunde Schneebergland • Bewusstseinsbildende Maßnahmen vitäten und Projekte umgesetzt werden. Nach dem zu Natur- und Umweltressourcen Auslaufen der letzten Förderperiode mit Ende des • Attraktivierung und Belebung Wanderbereiche Jahres 2015 war es daher für alle 18 Gemeinden klar, auch weiterhin als Kleinregion zusammenar- Themenfeld Kleinregionale Identität und Marketing beiten zu wollen, da eine Region immer mehr Ge- wicht hat als eine einzelne Gemeinde und damit • Regionale Produkte forcieren • Schneebergland-Logo noch besser vermarkten auch sicherlich leichter Unterstützung bekommt Themenfeld technische Infrastruktur und Mobilität als eine „Solo-Gemeinde.“ • Sicherung der Regionalbahnen • Hochwasserschutz Gemeinsame Region Schneebergland 43

GreißlerPLUS Zukunft Nahversorgung Schneebergland

Das Schneebergland denkt beim Erhalt der Nahversorgung in der Region kreativ. Und handelt danach. Der Start dieses Projektes demonstriert diese Einstellung eindrucksvoll. Die Gemeinsame Region Schneebergland und die LEADER-Region NÖ-Süd arbeiten derzeit in Kooperation mit ExpertInnen an zukunftsweisenden Lösungen im Bereich Nahversorgung für die Region.

reichen kann. Die anderen 38 % müssen längere Wege in Kauf nehmen – besonders für mobilitäts- eingeschränkte Personen kann dies zu einer gro- ßen Hürde werden. Es wurden Basisdaten erhoben, wie beispielswei- se welche Angebote zur Versorgung der Bevöl- kerung derzeit bestehen oder welche Bedürfnisse Einhalt der an zukünftige Angebote ge- bunden sind. So bekamen Fernversorgung. insgesamt an die 100 Leute Erhalt der (Nahversorger wie Greißler, Gastwirte oder Bäcker und Nahversorgung. mittels Zufallsauswahl an- gefragte KonsumentInnen) die Möglichkeit, ihre persönliche Meinung zu äußern und dadurch maß- Die Kooperationspartner für diese zukunftsweisen- geblich an zukunftsweisenden Ideen mitzuwirken. den Lösungen sind das Planungs- und Beratungs- büro „RaumRegionMensch“, die „FH Technikum Wien“ und die Unternehmensberatung „OPESTRA“ Was du heute kannst besorgen, ist sowie interessierte BürgerInnen, NahversorgerIn- hoffentlich auch noch morgen ums Eck. nen und lokale LebensmittelproduzentInnen – alle Die lokalen Wirtschaftstreibenden haben sich da- gemeinsam arbeiten für zukunftsträchtige Ergeb- bei ganz klar zu lokaler Produktion und österreichi- nisse im Bereich Nahversorgung mittels Informa- scher Qualität bekannt. Sie wünschen sich ein Ge- tions- und Kommunikationstechnologien. sicht zum Produkt, denn das schafft Vertrauen und Bindung zu ihren KundInnen. Wichtig ist Qualität „GreißlerPLUS“ erfolgreich gestartet. statt Quantität. Die Leute wollen wissen, was in ih- Ja zu „vorne ums Eck!“ ren Lebensmitteln drinnen ist und genau das kön- nen die regionalen ProduzentInnen gewährleisten. Die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs stellt für alle Menschen ein Grundbedürfnis dar. Genau wie die regionalen Wirtschaftstreibenden Besonders im ländlichen Raum ist die Versorgung haben sich auch die KonsumentInnen eindeutig zu mit diesen Gütern zunehmend schwierig. Für älte- regionalen Produkten und österreichischer Qua- re und weniger mobile Menschen gefährdet diese lität bekannt. Gleichzeitig wurde aber bemängelt, Entwicklung die Versorgung, aber auch Berufstä- dass die Verfügbarkeit dieser Produkte derzeit zu tige und Menschen mit Pflegeaufgaben sind zu- wenig gebündelt ist. nehmend auf Alternativen angewiesen. Neben der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs geht Erkennen. Gewinnen. Profitieren. gleichzeitig die soziale Funktion der lokalen Nah- Die ganze Region. versorgerInnen als Treffpunkt und Austauschmög- Nun liegt es am Projektteam, die gewonnenen Er- lichkeit verloren – Kommunikation ist ebenso ein kenntnisse zusammenzuführen und daraus erste Grundbedürfnis. Lösungsansätze zu entwickeln. Für Interessierte Das Projekt „Active Ageing“ in der Region Schnee- gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, am Projekt bergland hat gezeigt, dass aktuell 62% der Bevöl- mitzuarbeiten. Infos zum Projekt sowie ein On- kerung einen Supermarkt in 1,5 km oder weniger line-Fragebogen zum aktuellen Einkaufsverhalten - und somit fußläufig bzw. mit dem Fahrrad - er- findet man unter www.greissler.plus. 44 Gemeinsame Region Schneebergland

Der Schneebergland-Genussladen in Bad Fischau-Brunn Genuss kann man laden. Im gleichnamigen Laden. Nicht aufs Handy. In den Korb.

Dieser ist einer der vielen, herausragenden Qualitätsbetriebe der Region. Liebevoll geführt von Friederike „Rikki“ Schneider bietet er ein breitgefächertes Sortiment an bäuerlichen Spezialitäten – zum Großteil von Bauernhöfen mit Bio-Zertifikat.

© www.schneebergland-genussladen.at

Die Produktpalette stammt im hohen Maß von Ich gebe dir einen Korb. Danke, gerne. anderen Schneebergland-Qualitätsbetrieben und Gerne offeriert Frau Schneider ihren KundInnen besteht aus Fleisch, Fisch, Käse, Bier, Fruchtsäften, Kostproben, gibt detaillierte Informationen zum Destillaten, Honig und Honigprodukten, Mehlspei- jeweiligen Produkt und stellt auch liebevoll arran- sen und Marmeladen, Getreide, Nudeln, Obst, Eis gierte Geschenkskörbe und andere passende Mit- und vielem mehr. Das Warenangebot richtet sich bringsel gerne für ihre Gäste zusammen. Jeder Auf- nach den Kriterien „Regional-Saisonal-Biologisch.“ trag ist ihr ein persönliches Anliegen. Ach ja, ganz Produkte regionaler Künstler, wie beispielsweise aktuell zu ihrem neuen, zusätzlichen Auftrag: handgefertigte Kerzenleuchten, Seifen, Kosmetik- produkte mit Propolis, aber auch Schafwolle, er- Friederike Schneider wurde zu einer weiteren gänzen das umfangreiche Sortiment. Schneebergland-Regionsbotschafterin gekürt. Regionsmanagerin Martina Sanz freut sich und Geöffnet hat der Schneebergland-Genussladen betont: „Mit Rikki Schneider, der Betreiberin des in der Hauptstraße 6, 2721 Bad Fischau-Brunn am feinen Schneebergland-Genussladens wird hin- Donnerstag, Freitag und Samstag von 8-12 Uhr und künftig eine Fachfrau den Namen „Gemeinsame zusätzlich donnerstags und freitags von 15-18 Uhr. Region Schneebergland“ offiziell für die Region bewerben.“ In dasselbe (Freuden)Horn stößt der Obmann Bür- germeister Josef Laferl: „Es schafft Zuversicht und Aussicht, wieder eine derart engagierte Person als Regionsbotschafterin des Schneeberglandes, und das seit September 2017, in unseren Reihen zu wissen. Dazu möchte ich ihr nochmals gratulieren. Und uns beglückwünschen.“ betont Laferl stolz. Gemeinsame Region Schneebergland 45

„Das Beste“ aus dem Schneebergland

Der Verein „Qualitätsbetriebe Schneeberg-Hohe Wand-Biedermeiertal“ – kurz „Qualitätsbetriebe Schneebergland“ – mit Sitz in Puchberg am Schnee- berg besteht bereits seit einigen Jahren aus ausgesuchten ProduzentInnen, GastgeberInnen, UnterkunftsgeberInnen, Kunst- und Kulturbetrieben sowie Ausflugszielen der Region.

doch „Das Beste“ des Schneeberglandes und zwar in Form von Produkten höchster Güte und quali- tativ hochwertigster Ausflugsangebote. Zukünftig wird die Zahl der Schneebergland-Qualitätsbetrie- be um ein paar exklusive Betriebe anwachsen. Und das stetig. Selbstverständlich wird es einen topak- tuellen Internet-Auftritt und ein neues gemeinsa- mes Druckwerk – sowohl für BewohnerInnen der Region, als auch für interessierte Gäste – geben. Aufwind, Aufschwung aufgebaut. Auch das Qualitätssiegel für Produkte aus dem Schneebergland sowie das bestehende Gutschein- system über regionale Banken erfährt einen dy- namischen Aufschwung. Qualitätssiegel sind wie Markenzeichen, Branding oder Stempel. Die Deut- lichkeit und die Haltbarkeit dieses „Regionsstem- pels“ macht den Unterschied. Dieses Zeichen be-

© Schneebergland-Qualitätsbetriebe weist Beständigkeit. Und wo gibt’s „Das Beste“ und wie komme ich bestens dazu? Bei Güte gibt es keine Kompromisse. Bestens beraten wird man im Puchberger Tou- rismusbüro in der Sticklergasse 3. Wenn jemand Der Verein hat in der Anfangszeit seines Beste- beim „Was schenke ich denn diesmal?“- Problem hens unter der Obmannschaft von Josef Schmutzer eine Lösung sucht, wird er hier fündig. Dort gibt zahlreiche wirkungsvolle Maßnahmen zur gemein- es auch Gutscheine als Geschenk-Idee zu erwer- samen Vermarktung der vorhandenen Angebo- ben. Diese sind in allen Qualitätsbetrieben ein- te der Region gesetzt, wie beispielsweise etliche lösbar. Welche das aktuell sind, erfährt man unter hervorragende Schneebergland-Magazine, einen www.schneebergland.com sehr ansprechenden Werbefolder über die Mit- gliedsbetriebe sowie auch – auf Umwegen – das Gutscheine sind bei Monika Gschaider bestellbar. Entstehen des Schneebergland-Genussladens in Tel. 02636/2256 oder [email protected]. Bad Fischau-Brunn mit vorangetrieben. Das Beste kann man horchen. Denn mit Unterstüt- zung des Kleinregionsmanagements Schneeberg- land und des Landes NÖ möchten die Qualitäts- betriebe nun erneut aufhorchen lassen. Bieten sie 46 Gemeinsame Region Schneebergland

Forstmeister im Doppelpack. Aus Muggendorf. In die Welt. Herzog als Namen. König als Titeln. Kaiser als Menschen.

Die Zwillinge Markus und Hannes Herzog aus Muggendorf erobern die Welt. Mit Motorsägen, im sportlichen Wettstreit. Und dort waren sie an der Weltspitze. Sie haben an zahlreichen WMs nicht bloß teilgenommen, sie haben zweimal den Mannschaftsweltmeistertitel für Österreich geholt sowie auch Silber und Bronze in verschiedenen Einzeldisziplinen bei Weltmeisterschaften gewonnen. Das LEADER-Magazin traf sie zum Interview.

Eine Idylle in Bruderschaft. Mensch und Natur. Herzog und Herzog.

„Österreich holt sechs Medaillen bei Forstarbei- Eine gute Region für Sieger. ter-Weltmeisterschaft“, „Kärntner Sieg vor Trio aus Für Forstmeister und Dorfmeister Niederösterreich“ oder „Formel 1 der Forstarbeit – Unser Skistar, Michi Dorfmeister, kommt auch aus Zwillinge ganz vorne“, so titelten Printmedien über der Region. Einen „Steinwurf“ entfernt wohnen, die Erfolge der österreichischen „Forstkünstler“ – arbeiten und trainieren unsere Forstmeister. Wir und immer dabei unsere Herzog-Zwillinge. baten die erfolgreichen Zwillinge um ein Gespräch Eigenschaften wie auf der Skipiste oder am Fuß- und waren live beim Training in Thal dabei. ballfeld sind auch hier gefragt, hier an der Welt- LEADER: Berufung? Beruf? Wie seid Ihr zum Sägen ge- spitze. Weil hier ebenso Schnelligkeit, Geschick und kommen? Genauigkeit gefragt sind. Und natürlich Kraft und gute Nerven. Das ist das Holz, aus dem die Forst- H. Herzog: Durch die Nahbeziehung zum Werkstoff Holz. arbeiter-Meister, die Gebrüder Herzog, geschnitzt, In Summe stammen wir alle aus einer Familie ab, die Holz „gesägt“ sind. Beide haben sehr, sehr früh begon- transportiert, im Sägewerk gearbeitet hat, ja, das hat uns schon geprägt, fasziniert und motiviert, damit zu arbeiten. nen, mit Holz und mit Motorsägen zu arbeiten, ihre Karrieren und ihr Titelsammeln starteten sie bei M. Herzog: Sozusagen in die Wiege gelegt. Ab da waren Bewerben der Landjugend. wir auf dem sogenannten Holzweg, der für uns aber der richtige war und ist. Oder? Gemeinsame Region Schneebergland 47

Fotos auf dieser Doppelseite © LEADER NÖ-Süd - www.billaudet.com

H. Herzog: Wir haben als Kinder unsere Großeltern und Viel Baum. Viel Ehr‘. Viel Edelmetall Eltern in den Wald begleitet, sie haben mit Sägen die Bäu- me bearbeitet, wir mussten die Äste aufsammeln. Holz LEADER: Von den Ergebnissen sieht es national wie auch von Anfang an also. Das Material, der Geruch, der Um- international sehr oft nach einem Kampf Niederöster- gang mit Holz, ja, das war von Anfang an unseres. reich gegen Kärnten aus?

LEADER: Vom Holzsammeln direkt zu Titeln und Siegen? H. Herzog: Stimmt, früher war Vorarlberg sehr stark, NÖ war immer vorne dabei. Als Basis, als Einstieg dienen und M. Herzog: Wenn‘s nur so einfach gewesen wäre, nein, helfen die Landwirtschaftlichen Fachschulen mit Ausbil- falsch, es war eh einfach, weil es unser Weg war, unser dung und Wettkämpfen enorm. Wunsch, unser Wille, das umzusetzen. Wenn man etwas will, geht es natürlich viel leichter. M. Herzog: Und in Kärnten wird diese Ausbildungsart sehr forciert. Diese Stärkung würden wir uns für unsere Nach- H. Herzog: Einsatz, Überwindung und bärenstarker Wille folger, für unsere Jugend wünschen. Wie in allen Berei- begleiten jeden Erfolg. Vielleicht hätten andere aufgege- chen ist eine Top-Ausbildung Voraussetzung für Großes. ben, wir haben das durchgezogen. Natürlich waren die schon bald errungenen Landesmeistertitel ein starker LEADER: Kennt man euch außerhalb eures Metiers? Wer- Antriebsmotor. Und unsere erlernten Berufe Tischler und den euch Respekt und Anerkennung entgegengebracht? Zimmerer beweisen ja schon unsere Nähe zum so wichti- H. Herzog: Schon, immer wieder wird man auf Fotos und gen Lebensstoff Holz. Artikel in diversen Medien angesprochen, man erzählt LEADER: International erfolgreiche Sportler erfahren auch gerne darüber. Wer nicht? auch finanzielle Unterstützung. Wie sieht es bei euch mit LEADER: Zuseher? Sponsoren und Geldgebern aus? M. Herzog: Die Veranstalter machen das jedes Mal sehr M. Herzog: Aber Sport ist nicht Sport. Die Finanzierungs- professionell und setzen viele unserer Events im Rahmen schere geht auch im Profisport weit auseinander. Zum von beispielsweise Landwirtschaftlichen Fachmessen an Beispiel sieht es so aus, dass im Fußball das Geld zu strö- – wo unser sportlicher Wettkampf als Hauptprogramm- men scheint, während in Randsportarten der Geldregen punkt läuft. Also, ja, starkes Publikum. eher ein Nieseln ist und … LEADER: Baumschnitt heißt, einen Schnitt zu machen. H. Herzog: ….. und, das ist einmal so, da haben wir kei- Kann man damit Geld verdienen? nen Neid, wir haben mit dem, was wir machen Freude und innere Zufriedenheit. Am Anfang war es bei uns reine H. Herzog: Wenn wir bare aussteigen, sind wir zufrieden, Gaudi, aber die Erfolge haben sich sehr rasch eingestellt, einen Sieg für Österreich bzw. NÖ einzufahren, ist schon da wurde uns schon von Beginn weg Respekt für unser eine große Ehre. Aufgrund dieser Erfolge haben wir nun Talent gezollt. Und wenn man wo erfolgreich ist, macht auch einen Sponsor für Sägen und andere notwendige man einfach aus Freude „vorne dabei zu sein“ mit. Ehr- Gerätschaft. licher Zuspruch von Familie und Freunden ist mit Geld LEADER: Was bedeutet Region, Heimatverbundenheit für nicht aufzuwiegen. euch?

M. Herzog: …. (lacht) aber einzuwenden, hätten wir auch H. Herzog: Freude, Stolz und Dank, hier mit unseren Fami- nichts gegen Geld. Zu Beginn war es natürlich schwer, die lien leben zu dürfen. Geräte zu finanzieren, sind ja nicht 0-8-15 Sägen, die An- reisen zu den Events usw., da waren und sind wir über M. Herzog: Genauso sehe ich das. jede Zuwendung erfreut. 48 Gemeinsame Region Schneebergland

Attraktivierung Naturpark Hohe Wand Hohe Güte. Hohe Wand. Eine Zeitreise.

Der Naturpark Hohe Wand ist ein beliebtes Ausflugsziel für über 100.000 BesucherInnen jährlich. Naturliebhaber, Familien mit Kindern, Wanderer... wissen das weitläufige Plateau sehr zu schätzen. Als Mitglied der Top Ausflugsziele Niederösterreichs konzentriert sich der Naturpark seit Jahren auf eine qualitative Weiterentwicklung. Und schafft das auch vorbildhaft. Diese konnte auch dank eines LEADER-Projektes umgesetzt werden.

In einem über die Naturschutzabteilung des Lan- des NÖ geförderten Projektes wurde der Bau eines barrierefreien Besucherzentrums umgesetzt. Paral- lel dazu wurde, in einem über die LEADER-Region NÖ-Süd geförderten und bei ecoplus eingereichten Projekts, der Fokus auf Maßnahmen speziell für BesucherInnen mit Handikap bzw. Mobilitätsein- schränkungen gelegt. So wurden ein barrierefreier bzw. kinderwagentauglicher Zugang zum neuen Be- sucherzentrum sowie zu den WC-Anlagen geschaf- Blickfang – fen. Auch der Streichelzoo wurde neben einigen anderen Maßnahmen barrierefrei gestaltet. Das als hätte man einst LEADER-Magazin reiste auf „die Wand“ zum Inter- feine Blicke eingefangen view. Spätestens bei der Mautstation ist es, als würde und hier angesiedelt man in ein neues Kleid, Freizeitkleid, schlüpfen und den Alltag dort in einem Schließfach ablegen. Fotos auf dieser Doppelseite © LEADER NÖ-Süd - www.billaudet.com Der Naturpark Hohe Wand ist wohl die höchste „Hängematte.“ Wenn man oben im Naturpark ange- kommen ist, ist man geneigt zu denken Traditionen – wie die Herstellung von Holzkohle und das Kalkbrennen – erfährt man von den Na- „…ich dachte immer, das turparkmitarbeitern. Paradies liegt höher.“ Die Hohe Wand liegt an einer sehr markanten Das Naturparadies Hohe Wand mit dem Paradies biogeografischen Grenze - während auf den son- der Blicke liegt genau auf 1.135 Meter Seehöhe. Es nenexponierten Steilhängen im Süden und Osten ist allerhand, was es im Naturpark zu sehen, zu er- eine typische wärmeliebende Tier- und Pflanzen- blicken und zu spüren gibt. Das Paradies für Genie- welt anzutreffen ist, sind die Wälder am Plateau ßer ist Tummelplatz für Aus- und Weitblicker, für und den Nord- und Westhängen bereits der mon- Wanderer, Kletterer, Tierfreunde, Pflanzenliebhaber tanen Region (Bergwälder) zuzurechnen. Der seit und Zurückzieher. 1969 bestehende, 2000 ha große Naturpark Hohe Wand umfasst die landschaftlich wertvollsten, bio- Klasse Führung. Klassenführung logisch und geologisch interessantesten Teile des Gebietes. Im Naturpark Hohe Wand werden Führungen für Schulklassen oder Gruppen und auch Fütterungen Hier gibt’s unterhaltsames Programm für die gan- oder Wanderungen mit Alpakas und Lamas ange- ze Familie. Auch den Tierfamilien geht’s sehr gut, boten. Führungen zu beeindruckenden Felswän- schließlich können in den großzügigen Gehegen den, zu besonderen Ausblicken – Aussichtsterrasse Hirsche, Steinböcke, Mufflons oder Murmeltiere in „Skywalk“, zu Aussichtsturm oder Felsenpfad. Der ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet wer- Generationenwald Spielplatz ist nicht nur für klei- den. Kleines groß geliebt. Ein absolutes Highlight ne Besucher geschaffen. Für Gruppen gibt es auch ist der große Streichelzoo. Hasen, Ziegen, Ponys geführte Wildtierfütterungen mit dem Naturpark und viele mehr freuen sich auf Futter und Strei- Ranger. Interessantes von den alten mühevollen cheleinheiten. Gemeinsame Region Schneebergland 49

Hohe Wand. Hohes Engagement. Spatling: Stimmt, der Verein entwickelt sich prächtig, das Höchste Erfüllung. wird auch durch die Besucherzahlen bestätigt, letztes Jahr hatten wir weit über 100.000 BesucherInnen, die Zah- Für all das zeichnet der Obmann des Naturparks, len gehen stetig bergauf. Aber von nichts kommt nichts. Heinz Spatling, und sein Team verantwortlich. Er ist So schauen wir, dass wir jedes Jahr mindestens eine neue auch Altbürgermeister der Gemeinde Hohe Wand. Attraktion für unsere Gäste schaffen. Lachende Gesichter Das LEADER-Magazin traf ihn zum Interview. Beglei- unserer Gäste sind uns Dank. tet wurden wir vom, über seinen Naturpark ebenso LEADER: Familien mit Kindern sind die Hauptzielgruppe? bestens informierten, Bürgermeister Josef Laferl. Spatling: Das war immer so, das wird immer so bleiben. LEADER: Herr Spatling, sie gewähren uns Einblicke in Und das ist gut so, denn dadurch bekommen die Kinder Ausblicke, setzten Maßnahmen mit Weitblick. Können einen Bezug zur Natur, der hoffentlich lebenslang anhal- sie uns einen kurzen Rückblick geben? Wo setzen wir ten wird. Auch Führungen, Wanderungen mit unseren Al- uns hin? pakas steigern sich jährlich. Alpakas eignen sich übrigens Spatling: Da, beim Köhler passt es schon, das ist einer auch für bestimmte Therapien exzellent. Sozusagen die meiner Lieblingsplatzerl. Schauen sie, den Naturpark gibt Delphine der Alpen. es bereits seit 48 Jahren, über 30 Jahre davon darf ich als LEADER: Wenn man hier die gästefreundliche Infrastruk- Obmann der Natur und den Tieren zur Seite stehen - jede tur, die Gepflegtheit des Parks ansieht, kann man sich Woche im Jahr, bei allen Wetterbedingungen. Es ist, als vorstellen, dass dies alles schon was kostet. würde ich persönlich die Jahreszeiten umblättern. Diese Arbeit ist eine Verantwortung für Intaktheit. Und ich durf- Spatling: Keine Frage, wir haben hier drei Hauptange- te dazu meinen Beitrag leisten. stellte, die Reinigung, Tierärzte, Beschilderungen, all das kostet natürlich, aber wir verfolgen strikt unser Motto Wo es Blicken an nichts mangelt – weder „Natur schützen, diese erhalten, diese reinigen.“ an Sehenswertem noch an Weite LEADER: Wenn sie die Obmannfunktion einmal zurückle- gen werden, was wollen und werden sie ihrem Nachfol- LEADER: Worauf sind Sie als Obmann besonders stolz? ger, ihrer Nachfolgerin mitgeben? Spatling: Auf die Summe der Erfolge, auf die mithelfen- Spatling: Einen Verein, der auf eigenen festen Beinen den Hände, die diese Summe geschafft haben. Darüber steht, eine gesunde finanzielle Situation und Mitglieder hinaus natürlich auf die festen finanziellen Standbeine im Verein, die so wie jetzt hochengagiert ans Werk gehen des Naturparks. Das war nicht immer so, es gab auch – alles andere kommt dann von alleine. wirklich Zeiten, wo nur hartgesottene Freunde des Natur- parks an eine Zukunft geglaubt haben. Klarerweise dann LEADER: Sollte es soweit sein, Wehmut? auch Unterstützer, Sponsoren, Geldgeber. Daher sind der Spatling: Auf jeden Fall Wehmut und guten Mut, also Ver- Stolz und der Dank umso größer. trauen, dass sich der Naturpark weiter positiv entwickelt. Laferl: Ja, die Gemeinde Hohe Wand und der Naturpark Alle Infos auf www.naturpark-hohewand.at leben in Symbiose, ergänzen und helfen einander, zwei Hände sind stärker als eine. Wie Zahnräder ineinander- greifen, so verstehen wir unser gemeinsames Tun. Natür- lich alles im Rahmen, der Einsatz der Mittel erfolgt nach Projektträger: Naturpark Hohe Wand streng wirtschaftlichen Grundsätzen. Aber wie man sieht Status der Einreichung: genehmigt Genehmigte Fördersumme: 22.500,- EUR – es zahlt sich aus. Fördersatz: 50% 50 Gemeinsame Region Schneebergland

Klima und Energie-Schwerpunkte im Schneebergland bis 2020 Mit Schwerpunkten punkten.

Die 18 Regionsgemeinden des Schneeberglandes haben sich nach einem sehr genauen Informationsprozess rund um die organisatorischen Voraussetzungen und Erwartungen seitens der Förderstelle Klimafonds bzw. die letztendlich für konkrete Umsetzungsmaßnahmen zur Verfügung stehenden Summen – im Sommer 2016 9:9 Gemeinden für/gegen die Gründung einer Klima- und Energie-Modellregion (KEM) entschieden.

PiestingTalerÖKOdrive – als Gewinner stehen fest: Umwelt und Geldbörsen © Schneebergland

Nach reiflicher Überlegung kam man danach zum von der Energie- und Umweltagentur NÖ, der LEA- Entschluss, keine KEM zu gründen. Selbstverständ- DER-Region NÖ-Süd sowie der NÖ.Regional.GmbH. lich wird das Thema Klima und Energie – sowohl Folgende Themen wurden für die gesamte Region von Bürgermeisterseite als auch von den Teil- in der Klima-Energie-Runde Schneebergland defi- nehmerInnen an den beiden Strategieworkshops niert und bearbeitet: Schneebergland 2020 – als sehr wichtig für die Re- gion gesehen. Klima und Energie machen Schule. Deswegen haben sich in einer eigenen Klima-Ener- Gehen in die Schule. Mit Vorzug. gie-Runde Schneebergland erstmals alle Gemein- Die regionalen Volks- und Neuen NÖ Mittelschu- den samt Energiebeauftragten an einem Tisch len (NMS) sollen laufend zum Thema Klima und zusammengesetzt, um zu besprechen, welche Pro- Energie informiert und weitergebildet werden. Zum jekte in Zukunft in den Gemeinden angedacht sind Start im Jahr 2017 wurden die 7. und 8. Schulstu- und dabei entstehende Synergien zu nutzen bzw. fen der NMS der Region zum Energietag der HTL Wr. auch organisatorische und finanzielle Unterstüt- Neustadt eingeladen, an einer Schüleruniversität zungen dafür zu lukrieren. Dabei unterstützt wird unter dem Motto „Energie erleben“ teilzunehmen. die Gemeinsame Region Schneebergland auch Weiters werden die Regionsgemeinden auch über Gemeinsame Region Schneebergland 51

die Möglichkeit informiert, via HTL bzw. LEADER-Re- menkomplex „Aufbewahrung“ ist ein fixer Punkt gion NÖ-Süd Projekt- bzw. Diplomarbeiten zu di- im Umsetzungsprozess der nächsten Zeit. Von versen Klima- und Energiethemen ausarbeiten zu zwei- zu vierrädrigen Fahrzeugen, in diesem Fall lassen. zur umweltzuträglichen Form, weil einerseits Ab- gasausstoß vermindert und zusätzlich noch Geld Energiebuchhaltung-Datenauswertung gespart wird – und das geschieht beim Ausbau des Anruf-Sammel-Taxis. Im April 2017 fand ein erster Informationsworkshop für alle Energie- und Umweltgemeinderäte, Ener- Übergabe zweier Schneebergland- giebeauftragte und interessierte Gäste statt. Der Resolutionen an Landesrat Wilfing! Energiebeauftragte von Würflach, Herr Schlager, betrachtete mit den TeilnehmerInnen am Praxisbei- Mit starker Unterstützung von Ing. Dwornikowitsch spiel Würflach die Daten aus dem elektronischen aus Pernitz und den MitarbeiterInnen der NÖ.Re- Energiebuchhaltungsprogramm „EMC“, zeigte Ein- gional.GmbH wurde eine Arbeitsgruppe „Zukunft sparpotenziale auf und gab Tipps - u.a. zum Ver- öffentlicher Verkehr im Schneebergland“ initiiert. fassen des Energieberichtes. Die TeilnehmerInnen Gemeinsam mit Bürgermeistern, Mobilitätsbeauf- wurden über den Nutzen der gewonnenen Daten tragten und Interessierten aller 18 Schneeberg- sowie über die daraus resultierenden Maßnahmen land-Regionsgemeinden wurden in Arbeitsgrup- für eine rasche und effiziente Energieeinsparung pensitzungen Lösungsansätze erarbeitet, um die für die jeweilige Regionsgemeinde informiert. Entflechtung des derzeit bestehenden Parallelver- kehrs von Bus und Bahn entlang der Gutenstei- Beleuchtungskonzept ner- und der Puchbergerlinie zu forcieren und die für Gemeindestraßen Wünsche der Bevölkerung an den Verkehrsverbund Ostregion zu übermitteln. Ziel der Regionsgemein- Ebenfalls im April 2017 fand ein Fachvortrag zum den ist es auch die Querverbindungen öffentlich Thema Straßenbeleuchtung in Markt Piesting gut erreichbar zu machen. Und das nicht nur für die statt, zu dem natürlich alle 18 Regionsgemeinden Bevölkerung, auch TouristInnen, die zu den regio- und deren Energie- und Umweltgemeinderäte so- nalen Top-Zielen wie Schneeberg, Naturpark Hohe wie Energiebeauftragte eingeladen wurden. Markt Wand oder Myrafälle öffentlich anreisen möchten, Piesting deswegen, weil dort intensiv an einem profitieren davon. Der Verkehrsverbund Ost-Regi- Beleuchtungskonzept unter dem Aspekt der „Ver- on reagierte bereits betreffend Ausschreibung des kehrssicherheit“ gearbeitet wird. Die fachliche Regionalbusverkehrs 2018 prompt auf den Wunsch Beratung dazu erfolgt vom Piestinger Franz Luisi. des Schneeberglandes. Dieser ist Vorstandsmitglied der Lichttechnischen Gesellschaft und österreichweit am Sektor der PiestingTalerÖKOdrive – ein ganzes Beleuchtung tätig. Das Beleuchtungskonzept für Tal macht seit 2015 „e-mobil“! Markt Piesting auf der Grundlage Verkehrssicher- heit wird noch 2017 fertiggestellt und in den nächs- Im April 2015 startete das Piestingtal mit einem ten Jahren schrittweise umgesetzt. gemeindeübergreifenden E-Carsharing-Projekt namens PiestingTalerÖKOdrive mit etlichen gro- Die Erfahrungswerte und Informationen rund um ßen Werbe-Spektakeln wie Probefahren beim ein neues Beleuchtungskonzept für Markt Piesting Nightshopping in Pernitz oder dem Mobilitätstag in sollen dazu beitragen, auch andere interessierte Markt Piesting. Drei der acht Gemeinden und zwar Schneeberglandgemeinden zu diesem Schritt zu Markt Piesting, Pernitz und Waldegg - bieten seit- motivieren. Damit der Verkehrssicherheit ein wei- her je ein E-Auto zum Verleihen und Teilen über teres Licht aufgeht. Das ergibt dann volle Helligkeit eine Anmelde- und Abrechnungsplattform an. Und und große Sicherheit. das mit großem Erfolg. In den letzten beiden Jahren Tolle Pläne. Volle Planung. konnten insgesamt an die 50 PiestingtalerInnen als Umsetzung jetzt. NutzerInnen gewonnen und somit etliche Zweitau- tos in regionalen Familien eingespart werden. Dies Es wird angeradelt: So wird im Bereich der E-Bi- zeigt auch die Kilometerbilanz: Mit den drei E-Au- kes der Streckenausbau in Angriff genommen, die tos wurden bereits an die 70.000 umweltfreundli- Lade-Infrastruktur optimiert, aber auch der The- che Kilometer gefahren! 52 Kleinregion Schwarzatal

Schwarzatal – eine Kleinregion startet durch

Auf rund 700 Metern Seehöhe entspringt die der Kleinregion Schwarzatal den Namen verleihende Schwarza, schlängelt sich durch das Gebirge im südlichen Industrieviertel und durchfließt das wildromantische Höllental zwischen dem Rax- und dem Schneebergmassiv, bevor sie das eigentliche Schwarzatal erreicht und schlussendlich in das Wiener Becken eintritt, um sich mit der Pitten zur zu vereinigen.

© Kleinregion Schwarzatal

Seit jeher hat der Fluss die Wirtschaft beflügelt. Diese Entwicklungen waren prägend für die Klein- Zunächst im Rahmen der Holzgewinnung und region Schwarzatal und haben die bis heute er- der Holztrift, also dem „Schwimmendtransport“ haltene Vielfalt, die sich in größeren Städten ei- des geschlägerten Holzes Richtung Wien oder als nerseits und kleineren Gemeinden andererseits Transportweg zu den großen Meilern für die Holz- gleichermaßen widerspiegelt, entscheidend be- kohleproduktion waren Wasserwege in weiterer stimmt. Gerade diese Vielfalt, getragen von den im Folge für die Ansiedlung von Industrie im Schwarza- Verein „Kleinregion Schwarzatal – Verein zur Regi- tal von entscheidender Bedeutung. onalentwicklung“ geeinten Gemeinden und Part- nern, ist für das Schwarzatal so typisch. Die neun Kleinregionsgemeinden Altendorf, Buch- bach-Liesling, Bürg-Vöstenhof, Grafenbach-St. Um diesen Reichtum an Historie, Gegenwart und Valentin, Natschbach-Loipersbach, Neunkirchen, Zukunft, diese Vielfalt an Landschaften und Lebens- Ternitz, Wartmannstetten und Wimpassing im räumen, dieses breite Spektrum an Bildungs- und Schwarzatale befinden sich nicht zuletzt aufgrund Entwicklungsmöglichkeiten – kurz: den gesamten ihrer geografischen Nähe zur Schwarza auf histo- Facettenreichtum dieser Wohn- und Wirtschafts- risch bedeutendem Boden, von wo aus wesentliche region abzubilden, zu transportieren und zu ver- Impulse für die Industrialisierung des südlichen breiten, hat sich die Kleinregion Schwarzatal das Industrieviertels und somit für den wachsenden Ziel gesetzt, durch eine Imagekampagne auf ihre Wohlstand der Bevölkerung ausgegangen sind. In BewohnerInnen und Gäste zuzugehen und diese weiterer Folge haben sich, beginnend mit der Tex- einzuladen, die Tradition des Aufbruchs und des tilindustrie, bedeutende Unternehmen aus den Fortschritts gemeinsam weiterzuführen, ganz nach Bereichen Druck, Metall und Papier angesiedelt, dem Sprichwort des englischen Staatsmannes und was im Zentralraum des Schwarzatales den Typus Humanisten Thomas Morus´: Tradition ist nicht das des Fabrikarbeiters entstehen hat lassen, während Halten der Asche, sondern das Weitergeben der um diesen Zentralraum herum weiterhin intensiv Flamme. Land- und Forstwirtschaft betrieben wurde und wird. Kleinregion Schwarzatal 53

Tropfenbildung. Ein Tropfen bildet. Droppi on Tour.

Die kleine, aber wirklich feine Lernunterlage „Kennst Du Droppi?“ wirkt. Die SchülerInnen und Schüler sind von Droppi begeistert – und dieser von seinen jungen Schulkumpels. Kumpels auch deswegen, weil sie ja gemeinsam unterschiedliche Aufgaben zu lösen haben. Droppi, dieser schlaue Wassertropfen aus der Schwarza, nimmt unsere Volksschulkinder auf eine spannende und interessante Reise durch die neun Gemeinden der Kleinregion Schwarzatal mit.

Tropfen als Anstoß. Tropfen als Antrieb. Droppi: „Toll, wie die Kinder da Tropfen als motivierende Kraft. mitmachen. Da zerfließe ich förmlich …..“ Die Kraft des Tropfens findet sich in Weisheiten Und natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen - ab- und Wahrheiten. Schließlich höhlt er Steine oder gesehen vom gewonnenen Wissen. bringt Fässer zum Überlauf. Und SchülerInnen zum Die Lernunterlage wurde im Rahmen Mitmachen, zum begeisterten Hinhören. des Projekts Innenmarketing der In vier Missionen sol- Kleinregion Schwarzatal erdacht, mit len Schülerinnen EU-Fördermitteln unterstützt und in Zu- und Schüler der 3. sammenarbeit mit PädagogInnen erstellt. Klasse Volksschu- le gemeinsam mit Leistung steht auf einer Droppi unterschied- Seite. Der Dank vis à vis. liche Aufgaben lö- „Mein Dank gilt allen Mitwirken- sen, um dadurch den aus den neun Mitglieds- spielerisch mehr über gemeinden, den pädagogi- ihre Heimatgemeinde und schen Fachleuten sowie die anderen acht Regionsge- der Werbeinsel GmbH. meinden zu erfahren. Besonders hervor- Neben Mal- und Bas- heben möchte ich DI telaufgaben erwar- Martin Rohl und Mag. ten die Schülerinnen (FH) Martina Pollross und Schüler auch vom Büro LEADER-Regi- Herausforderungen, on NÖ-Süd, durch deren beispielsweise die rich- kompetenten Einsatz die tigen Fotos den richtigen Erlangung der EU-Fördermit- Gemeinden zuzuordnen oder tel und damit die Realisierung einen „Buchstabensalat“ zu lösen. dieser Lernunterlage erst möglich war“, so der Ob- mann der Kleinregion Schwarzatal, der Ternitzer Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald. 54 Kleinregion Schwarzatal

Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand Natur aus erster Hand. Natürlich aus erster Hand.

Diese schütteln wir auch beim Interview, denn der Obmann des Naturparks ist zugleich Bürgermeister der Stadtgemeinde Ternitz. Für beides ist er höchst erfolgreich tätig. Nach einem kleinen Rundgang durch die Schönheiten des Parks, sitzt das LEADER-Magazin im Büro des Bürgermeisters Rupert Dworak.

Dieser Naturpark ist zwischen Schwarza und Sier- ning wunderbar eingebettet. Die Grenze zwischen Schönheit und Kitsch ist hier ein schmaler Grat. Ein Garant für Schönheit an Fauna und Flora.

Bock auf Naturpark. Schließlich hat der geschützte blauschwarz ge- fleckte Alpenbock-Käfer im Naturpark ein perfek- tes Plätzchen gefunden. Weiters sind hier Gämsen, Rehe, Mäusebussarde und Dohlen, sogar Fuchs und Uhu zu sehen. Auch Kuhschelle & Herzblatt sind im Naturpark zuhause.

Auch einmal über die Schönheit der Natur nachdenken. Denkmal. Natur.Denk.Mal. Davon gibt’s hier einige. So die „Warme Lucke“ –

hier strömt warme Luft mit ca. 15 °C aus der Höhle, © Stadtgemeinde Ternitz, Naturpark © Stadtgemeinde Ternitz, Naturpark im Sommer wie im Winter. Ein anderes nennt sich „Sesselwald“ – die Stämme der fünf von Menschen geformten Schwarzföhren verzweigen sich ca. ei- nen Meter kandelaberförmig über dem Boden.

Raus aus Wohnräumen. Rein in reine Natur. Im Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand führt eine Geocache-Runde mit 35 Caches die Schatzsucher. Geocaching ist eine moderne Form von Schatzsu- che, die das GPS nutzt. Am Gemeindegebiet von Ternitz sind im Moment ca. 120 Caches versteckt. Geocaching begeistert Menschen aller Altersgrup- pen und eignet sich besonders für Familien mit Kindern. Mit 300 Kletterrouten von Schwierigkeitsgrad 1 bis 10 und 50 Bouldervarianten gilt die Flatzer Wand als Geheimtipp für Sportkletterer.

© Stadtgemeinde Ternitz, Naturpark Kleinregion Schwarzatal 55

© Stadtgemeinde Ternitz, Robert Unger

LEADER: Herr Bürgermeister, wo ist ihr Lieblingsplatz im LEADER: Wo sehen sie den Naturpark in fünf Jahren? Naturpark? Dworak: Verantwortung und Weitsicht haben unsere Pa- Dworak: Ohne jeden Zweifel der kleine Teich. Für mich ein rameter zu sein. Sind es auch. Gut aufgestellt in die Zu- Hort der Erholung und Entspannung. Dieser Teich wird im kunft zu gehen, ist unsere Pflicht – um eben den nächsten Frühling stets mit Fischen gefüllt und irgendwann sind Generationen ein wunderbares Idyll zu hinterlassen. Man- sie weg. Am Speiseplan des Fischotters sind sie gestan- che bereiten sich auf die Zukunft vor. Wir gestalten sie. den. Da haben er und ich etwas gemeinsam - beide essen Wir haben zum Beispiel einen Naturlehrpfad auf höchs- wir gerne Fisch. Ich sehe das entspannt, auch der Otter ist tem Niveau. Heute, morgen, übermorgen. Die Natur und ein Partner des Naturparks. Wir, als das „Tor zum Schnee- die Infrastruktur für ein Erlebnis sind angerichtet. Ein Bil- berg“, als Eingangstor in ein wirklich intaktes Ökosystem, derbuch der Natur. Zum „Blättern“ in diesem Buch muss sperren keinen aus. man schon selber herkommen. Heute wie in fünf Jahren..

LEADER: Ist der Obmann Job ein Ausgleich für den harten LEADER: Worauf sind sie besonders stolz? Politikerjob? Dworak: Auf mein Team, auf unser Angebot der natür- Dworak: Absolut, der Naturpark gibt Kraft, erlaubt ana- lichen Intaktheit, auf Praxisnähe. Ich kann ja Skilaufen lytische Rückblicke und visionäre Ausblicke – und das in auch nicht im Turnsaal erlernen, schon gar nicht erleben. toller Atmosphäre. Wenn ich nach ca. einer Stunde Wan- Und Natur gibt’s nur draußen. Und stolz und höchst er- derung auf der Naturparkhütte angekommen bin, bin ich freut bin ich für all unsere Gäste, dass auch unsere Natur- wirklich angekommen, also auch innerlich ist Ruhe ein- parkhütte im Naturparkzentrum Sieding an Wochenenden gekehrt. wieder betrieben wird und zwar von der „Bergsteigergilde D’Steinfelder.“ LEADER: Was wünschen sie sich für Ihren Naturpark? LEADER: Und was passiert im Park in nächster Zeit? Dworak: Dieses Kleinod der Natur für die nächsten Ge- nerationen abzusichern, ihnen damit ein wunderschönes Dworak: Unser großer Teich versandet immer mehr, Ei- Stück Natur, ihnen eine intakte Umwelt zu übergeben. gentümer ist die Stadt Wien, wir haben bereits konstruk- Unsere Kinder sollen Fauna und Flora nicht lediglich aus tive Gespräche bezüglich Sanierung geführt. Da bleibe ich Büchern und elektronischen Medien kennen. Dort gibt es dran. nichts zu spüren, zu fühlen oder zu riechen. LEADER: Herr Obmann, Herr Bürgermeister, herzlichen Dank für das Gespräch. 56 Kleinregion Schwarzatal

Klima- und Energie-Modellregion Schwarzatal Ein Topmodell auf umweltfreundlichen Laufstegen, Geh- und Fahrwegen

Die Umwelt in Szene zu setzen, Projekte umzusetzen, bedeutet, sich ständig und konstruktiv zusammenzusetzen und sich thematisch auseinanderzusetzen. Geschehen und geschieht ständig von und mit der KEM Schwarzatal. Wir alle wissen, dass Mobilität viel kostet, nämlich Geld, Energie und Natur. Das Mitwirken bzw. das Entgegenwirken im Umweltbereich fängt bei „ich“ an und hört nie auf. Als Beispiel: Hotspots hinsichtlich Staus sind in den Morgenstunden die Zufahrten in Großstädte, Tangenten UND Schulen und Kindergärten. Wem ist da wirklich geholfen? Eine Suggestivfrage. Eben. Über die Vorzüge und den gesundheitlichen „Vielmehrwert“ von Radfahren und Zufußgehen, braucht man hier und überhaupt keine Worte verlieren.

Wenn schon Gas, dann mit Strom. Wenn schon Volant, dann mit Volt. Verbrennungs- motoren verbrennen mehr als nur Treibstoff. Elek- trisch betriebene Fahrzeuge schaffen Zukunft im Heute. Oder eine weitere erfolgreiche Maßnahme heißt Autoteilen – a la halbes Auto, ganze Umwelt. Zumindest ein Schritt dazu. Hände und Nasen. Mit all unseren Aktionen reichen wir der Umwelt unsere Hände. Und gleichzeitig müssen wir uns manchmal selber bei den eigenen Nasen nehmen, denn ein „Aber ab Morgen“ oder ein „Da bin ich noch am überlegen“, wächst über ein Vorhaben manchmal nicht hinaus. Schließlich wollen wir aber bei der Mobilität Vorausseher, Vor-

ausgeher und Vorausfahrer werden. Ökologische. © KEM Schwarzatal

Das Schwarzatal radelt – „Tour de für alle und alles gut“ Überdies gab es eine Radparade durch die Stadt, es wurden die WADLPASS-Preise (wer im Sommer Unter diesem Motto sind die vielen Maßnahmen mit dem Rad mindestens dreimal nach Neunkir- der KEM Schwarzatal im Bereich Fahrradmobilität chen zum Einkauf kam, konnte daran teilnehmen) zusammengefasst. Einige sind hier nachzulesen. verlost, man konnte Lastenräder testen und beim Cycle Cinema Schwarzatal – Vielleicht ein Radgeschicklichkeitsparcours seine Fähigkeiten Oscar. Franz, Susi sicher. Und Gerda auch. am Fahrrad unter Beweis stellen. Eine geniale Idee war das. Sich einen Film „erra- Radlobby Schwarzatal – edle Ritter deln“, sich einen Film verdienen. Und zwar wurde Hinter manchem steckt eine. Viele haben eine. diese beim Sommerkino der sportlichen Art im Nur unsere Bewegung bewegt. Eine gesunde Be- August 2017 am Hauptplatz in Neunkirchen um- wegung für Bewegung: „Radlobby Schwarzatal“ gesetzt. Dabei musste sich das Publikum den not- Durch unzählige Ereignisse und die darauffolgen- wendigen Strom für den Video-Projektor selbst den Medienberichte litt die Bezeichnung Lobbyist mittels Energiefahrräder „erradeln“. Ob ein Oscar an Glaubwürdig- und Ehrlichkeit. Wir sind jene, die dabei war, wissen wir nicht. Franz, Susi und Ger- am Guten und für das Gute arbeiten. Wir treten in da sicher. Gezeigt wurden lustige und interessan- Pedale und für die Interessen der Pedalritter ein. te Kurzfilme rund ums Thema Radfahren. Eine Bei uns stehen wir dahinter, mit Wissen und En- gemeinsame sportlich-kulturelle Gesinnung: „Für gagement. Um das Radfahren voran zu bringen. einen guten Film eintreten.“ Muskelanspannung brachte cineastische Höchstspannung. Kleinregion Schwarzatal 57

© KEM Schwarzatal

Radel Bonus Card. BonUns - weil es um Ternitz-Pottschach hat man daher das Projekt uns geht, weil es mit dem „PEDIBUS“ ins Leben gerufen. Ein Pedibus ist eine Rad besser geht Gruppe von Kindern, die von einer Aufsichtsperson begleitet, gemeinsam zu Fuß zur Schule geht – ab- Bei dieser Bonus Card handelt es sich um eine er- geholt an vereinbarten Haltestellen und Uhrzeiten. folgreiche Aktion des Ternitzer Stadtmarketings – bei der, die per Rad anreisenden BesucherInnen zu Der „PEDIBUS“ ist also für SchülerInnen der 1. bis ausgewählten Events in Ternitz mit eben dieser Bo- zur 4. Schulstufe vorgesehen. Empfohlen wird diese nus Card belohnt werden. Diese Radel Bonus Card Maßnahme zu Beginn eines neuen Schuljahres für ist eine zur Hälfte vollgeklebte „Bonbon-Sammel- ca. vier Wochen. Danach sollen die Kinder in der karte“ des Ternitzer Stadtmarketings. Lage sein, ihren Schulweg selbständig und sicher zurückzulegen. Die Durchführung eines Pedibusses Zu Fuß mit dem Bus. setzt auf das Engagement von ehrenamtlichen Per- Zugange mit dem Fahrrad. sonen / aktiven Eltern. Zuträglich dem Menschen und der Umwelt. Den Gemeinsam zu Fuß in die Schule und den Kinder- Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen, garten gehen, macht Spaß, ist gesund, erhöht die bringt Bewegung und bewegt den Kreislauf. Verkehrssicherheit, reduziert den Verkehr, entlastet die Eltern, führt zu Selbstständigkeit und zu ande- Gleichzeitig ermöglicht der Schulweg, das richtige ren willkommenen Entwicklungen. Deklariertes Ziel Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen und wich- ist, dass die Kinder selbstständig zur Schule und tige Erfahrungen zu sammeln. In der Volksschule zum Kindergarten gehen können. 58 Kleinregion Schwarzatal

© KEM Schwarzatal

Die Volksschule Ternitz-Pottschach durchlief im Regionaler Radwandertag Schwarzatal Schuljahr 2016/17 das Betreuungsangebot „Mobi- Im Juni 2017 fand der dritte Regionale Radwan- litätsmanagement für Bildungseinrichtungen“ des dertag Schwarzatal statt. Bei besten Wetterbedin- Klimabündnis‘ NÖ. Dabei wird die Schule ein Jahr gungen ging es von Neunkirchen über Ternitz und lang von einer Beraterin betreut und gemeinsam Gloggnitz nach Hirschwang. Den Abschnitt von Pay- werden Projekte erarbeitet und umgesetzt. Die Kli- erbach nach Hirschwang konnte man wahlweise ma- und Energie-Modellregion Schwarzatal unter- mit dem Rad oder mit der Höllentalbahn zurückle- stützt diese Aktivitäten und finanziert zahlreiche gen. Im Ziel, der Remise der Höllentalbahn, konn- Workshops im Zusammenhang mit diesem Mobi- ten sich alle MitradlerInnen bei und an kühlen Ge- litätsschwerpunkt. tränken erfrischen. Eine Führung durch die Remise Auf Kfz-Kennzeichen NK. Auf Fahrrädern war ein zusätzlicher interessanter Programmpunkt. NR – Neunkirchen radelt. Zur Arbeit. Alle ausgeflogen. Radausflug Bereits zum siebenten Mal fand die Aktion „Radelt mit der NMS Pottschach ZurArbeit“ statt. Auf Anregung der Klima- und Ener- Fast, zumindest die SchülerInnen der 1ab der NMS gie-Modellregion Schwarzatal haben sich 2017 fünf Ternitz-Pottschach begleitet von der Radlobby und Teams der Stadtgemeinde Neunkirchen an dieser dem KEM Manager, Mag.(FH) Christian Wagner, so- Aktion für Gemeinden und Betriebe beteiligt. Ziel wie ihrem Turnlehrer. Der Weg führte von der NMS war es, in Teams von zwei bis vier Personen, im Mai Pottschach über den Schwarzataler Radweg durch und im Juni möglichst oft das Rad auf dem Arbeits- den Neunkirchner Stadtpark zum Neunkirchner weg zu verwenden. Das Ergebnis der Teams kann Hauptplatz, wo die SchülerInnen von der KEM ein sich sehen lassen: 1.500 km wurden mit dem Rad Eis spendiert bekamen. Anschließend strampelten zurückgelegt – das entspricht einer Ersparnis von alle bestens gelaunt wieder zurück. Die Kinder be- 239 Kilogramm Kohlendioxid. Wären die Kilometer merkten, wie gut unsere Umgebung mit Radwegen in einer Richtung auf der Straße zurückgelegt wor- erschlossen ist und wie leicht man kleinere Distan- den, hätte das Team gemeinsam eine Strecke be- zen gesund ohne Auto zurücklegen kann. Die Eltern wältigt, mit der man London erreicht hätte. Außer- konnten sich zuhause „etwas anhören“ – etwas Gu- dem hat sich eine Ersparnis von 690 EUR oder auch tes, sodass die Kleinen den Großen auch Vorbilder ein Kalorienverbrauch von 27.000 kcal ergeben. sein können. Kleinregion Schwarzatal 59

Völlig abgefahren. Auf umweltfreundlichen Rädern. Danke.

© KEM Schwarzatal

Wege zum Glück - Schwarzatal Radroute Und wieder eine absolut angenommene und „beklatsch- te“ Aktion von KEM-Manager Christian Wagner - Chapeau! Sportliche Betätigung beschert Glück und Gesund- Oder in diesem Fall Helm. Aber Ternitz war im Jahr 2017 heit. Für den Anfang muss man keine hohen Gip- natürlich nicht die einzige Aktion-Station. Manager Wag- feln überwinden, nur einmal sich selbst. Die bil- ner ermöglichte, organisierte und forcierte diese Testak- derbuchhafte Radroute führt entlang der Schwarza tionen auch noch in Neunkirchen, Payerbach, Ternitz, Rei- von Lanzenkirchen bis Reichenau an der Rax. Hier chenau, Wimpassing und in Gloggnitz. wurde geplant, beschildert und intensiv beworben. Physisches Ziel dieser Vorzeigeroute ist wie gesagt Schluss mit Einsamkeit. Reichenau, Eröffnungsziel ist Mai 2018. Gemeinsamkeit ist in, angesagt und cool. E-Fahrzeug gemeinsam nutzen. Elektromobilität erfahren. Umweltschutz ermöglichen. Zufriedenheit erleben. Zusätzlich informierte die Stadtgemeinde Ternitz bei dieser Testaktion über ihre Pläne zur Einführung eines Wir fängt mit ich an. Auch in der Elektromobilität E-Carsharing-Angebotes. waren wir dabei. Sie und ich. So fand im Rahmen des Stadtplatzfestes in Ternitz ebenfalls im Juni www.kem-schwarzatal.at des Jahres eine E-Mobil-Testaktion statt. Dort gab es die Möglichkeit, Elektromobilität selbst zu erfah- ren. Es standen verschiedene E-Autos genauso wie E-Mopeds, E-Roller und E-Bikes zum Testen bereit. 60 Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax

10 Jahre Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax Rückblick in die Zukunft

Hoch soll sie leben, die Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax. 10. Geburtstag, das sind zehn Jahre erfolgreiches T U N für die Region, für die Menschen in der Region, für Menschen, die in die Region kommen, sie schätzen und so immer wiederkehren.

© Wiener Alpen - Zwickl

© Norbert Mang

Am 23. Juni 2017 wurde das 10jährige Bestehen der Überblick über das bisher Erreichte Kleinregion gefeiert. Die Regionsobfrau Bgm. Irene in zehn Jahren Kleinregionsarbeit: Gölles lud die TeilnehmerInnen zur Busfahrt ent- „Süße Grüße“, Infoflyer-Region, Regions-Website, lang der herrlichen Szenerie in ihre Region. Die Regions-Geschenkskorb, Bildungs-Veranstaltungs- Fahrt startete in Payerbach, wo die Blicke der kalender, Schulprojekt „Raxi“ für Volksschulen in TeilnehmerInnen - unter ihnen Maria Ströbl und der Region, AST Sammeltaxi, Infoveranstaltungen: Kultur-Coach Nicole Stark-Strametz – gleich auf Internationales Forum Payerbach (IFP), Schätze das herrliche Viadukt der Semmeringeisenbahn der Region, Welterbefest Bhf. Semmering, Bau- und die pittoreske Gebirgslandschaft von Rax und mappe „Bauen im Welterbe“, Trachtenprojekt (LEA- Schneeberg gerichtet waren. DER, Volkskultur NÖ-Stmk.), Museumsabend 2014, Erstes Ziel des Ausfluges war das Südbahnmuse- Museumstag 2015, Kurzfilmwettbewerb, Betreuung um, das über eine der umfangreichsten Dokumen- Diplomarbeit/Umfrage in der Region „Identität“, tationen zum UNESCO Welterbe Semmeringeisen- Presseaussendungen, MuMo 2017, Regionstag, Be- bahn verfügt. Die Gäste aus der Region wurden darfserhebung Arbeit und Wirtschaft, Amtsleiter- vom Mürzzuschlager Bürgermeister Karl Rudischer treffen, Fortbildungsseminare u.v.m. persönlich begrüßt und von Kerstin Ogris mit allen Wie wird dieser Rückblick in der Zukunft in zehn wichtigen Informationen rund um die Semmering- Jahren – 2027 – ausschauen? Wird die Region die bahn versorgt. Chancen, die hier greifbar und spürbar sind, ge- Nächster Halt der Bustour war der Infoturm der nutzt haben? Werden wir, die in der Weltkulturer- Semmeringtunnel-Baustelle unterhalb von Maria be-Region von Mürzzuschlag über Semmering bis Schutz, wo die Gruppe, unter Ihnen auch Kleinre- Gloggnitz, von Schwarzau im Gebirge über Prigglitz gionsmanagerin Alexandra Farnleitner-Ötsch und bis Schottwien und von Breitenstein über Payer- der Schottwiener Bürgermeister Wolfgang Ruzicka, bach bis Reichenau leben, noch immer gerne hier nicht nur über vergangene Projekte der letzten wohnen und arbeiten wollen? Können? Berechtig- zehn Jahre, sondern vor allem über zukünftige Pro- te Fragen, die Antworten bedürfen. Wir dürfen und jektideen sprach. Die besten Pläne also für eine haben an den Antworten mitzuarbeiten. Zehn Jahre einzigartige Region – in der sich Natur und Berg- gemeinsames agieren, haben auch den Zugang zu blick mit Kunst, Kultur und Kulinarik auf höchstem schwierigen Dingen und den Umgang mit Proble- Niveau verbinden. men geschärft. Die Erfolge geben der Region Recht.

Nun, es liegt einzig an uns, denn Erfolg hat bekanntlich drei Buchstaben: T U N . Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax 61

Volkskultur Semmering - von der Alltagstracht zum gemeinsamen Singen Wenn doch jeder Alltag so bunt und von schönen Klängen durchzogen wäre.

Im Projekt „Semmeringer Alltagstracht“ - einem Kooperationsprojekt der LEADER-Region NÖ-Süd und der LEADER-Region Mariazellerland Mürztal - initiiert durch die Volkskundlerin Maria Ströbl und umgesetzt durch die Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax, wurde aufgrund historischer Vorgaben gemeinsam mit der Bevölkerung eine Alltagstracht entworfen. Als Fortsetzung des Projektes wurde 2017 wieder ein grenzüberschreitendes Projekt (Steiermark-Niederösterreich), diesmal zum Thema „offenes Singen“, in Angriff genommen.

Tracht & Gesang in Harmonie. Ton in Ton. gesungen. Dieses „offene Singen“ gibt dieser Tra- dition einen neuen Impuls, wodurch sich auch der Äußerst erfreulich ist die Tatsache, dass immer eine oder die andere neue ChorsängerIn für wich- mehr Menschen in der Region die neue Semmerin- tiges Kulturgut begeistern lässt. ger Alltagstracht tragen, die es ja bereits in Kon- fektion in einigen Fachgeschäften zu erwerben gibt. Als Basis dient das neue Liederbuch der Region Maßgeschneidertes hat naturgemäß seinen Preis. Semmering, das auf Grundlage einer mehrjährigen Konfektion seine Klasse. Natürlich gilt nach wie vor, Forschungsarbeit vom steirischen Volksliedwerk in dass die manuelle Anfertigung einen besonderen Zusammenarbeit mit dem NÖ-Volksliedarchiv her- Stellenwert für dieses Kulturgut innehat, allerdings ausgegeben wurde. werden bei der Konfektionsanfertigung auch vie- le Details des Originaldirndls bzw. Originaljankers Aus alt mach‘ jung. berücksichtigt, die den Originalen daher sehr, sehr Alte Traditionen für junge Leute. nahe kommen. Auch auf unsere Nachsinger, Nachmacher, Nach- Ein maßgefertigtes Kleidungsstück, welches durch kommen wird natürlich gedacht, so werden auch die Ausführung, die Materialwahl und die Rück- Workshops in Schulen angedacht, um unsere sichtnahme der körperlichen Besonderheiten der Jüngsten auf das reiche Kulturerbe unserer Region TrägerInnen besticht und über Generationen wei- aufmerksam zu machen. tervererbbar ist, kann durch eine Konfektionsan- Im Frühjahr 2018 sind dazu auch Workshops für fertigung nicht ersetzt werden. Weisenbläser geplant, u.a. mit den lokalen Musik- Aber um die äußerliche Verbundenheit bzw. Iden- vereinen aus Schottwien, Gloggnitz, Prigglitz, Prein, tität mit dieser wunderbaren Region zum Ausdruck Schwarzau im Gebirge, Payerbach und Kreuzberg. zu bringen, sind die im Fachhandel in Gloggnitz, Ma- Dieses Projekt wird übrigens auch vom Fonds für ria Schutz und Wr. Neustadt erhältlichen Trachten Kleinregionen des Landes NÖ mitfinanziert. der Semmeringer Alltagstracht bestens geeignet und erschwinglich! Denn ein JA zur Region, ein JA Ganz offen gesagt: Bestnoten für zur Verbundenheit mit dieser darf nicht an Geldta- OFFENES SINGEN. Danach TRACHTEN wir. schen festgemacht werden. Man gibt schließlich nicht nur Trachten, sondern auch vorgelebte Tra- ditionen und Werte weiter. Maßgeschneiderte Ein- stellungen also.

Treffen, um einander und Töne zu treffen. Ein „offenes Singen“ soll allen an Gesang Interes- sierten, die Chance eröffnen, Lieder und Jodler – die teilweise nur von wenigen Menschen gesungen werden oder in den Archiven warten – endlich wie- der zu singen. Früher wurde nach der Chorprobe in der örtlichen Tradition stundenlang mehrstimmig 62 Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax

Vom Höllental ins Himmelreich Naturpark Falkenstein in Schwarzau im Gebirge

Von Hölle und Himmel, von Trampolin und Eintauchen. Über das Höllental, aber auch über Gutenstein, gelangt man in das Erlebnis Naturpark Falkenstein. Erlebnis deswegen, weil man es einfach erlebt haben muss. Schwarzau ist Trampolin, also Ausgangspunkt für so viele touristische Aktivitäten, ist Trampolin für Wanderschuhe, Walking Stöcke, Pedale und vieles mehr. Erlebnis soweit das Auge reicht. Und weiter. Schwarzau ist Trampolin für ein Bad, für ein Bad der Gefühle, hier kann man in die Natur eintauchen.

Schwarzauer Naturpark – wo die Natur parkt.

Fotos dieser Doppelseite © LEADER NÖ-Süd - Carina Walter

Das Tal Richtung Schwarzau ist höllisch. genehmer, mitten im Grünen, am Beginn des Naturparks Der Naturpark ist himmlisch arbeiten zu dürfen, als in einem sterilen Hochhaus. Hoch hinaus wollen wir auf jeden Fall mit unseren touristischen Ein Naturpark, so eine Definition, ist ein geschütz- Angeboten, wo unser Naturpark der hellste Diamant un- ter Landschaftsraum, der aus dem Zusammenwir- ter anderen edlen Steinen ist. ken von Mensch und Natur entstanden ist. Und LEADER: Gehen wir es an, starten wir die Wanderung? hier ist viel entstanden. Einer dieser Menschen, der heute als Bürgermeister dafür verantwortlich M. Streif: Gerne, und dass unser Naturpark sowohl für zeichnet und dies auch lebt, ist Michael Streif. starke Wanderer, als auch für „Halbschuh-Touristen“, Rou- ten und Wege aufweist, beweist, dass wir für jede Katego- LEADER: Der Eingang zum Naturpark befindet sich vis a rie von Naturliebhabern das Richtige parat haben (Anm. vis vom Gemeindeamt. Sie arbeiten dort, wo andere Er- er zeigt lächelnd auf meine Sommerschlapfen). holung suchen. Eine Traum-Gegend, ein Traum-Arbeits- platz? LEADER: Wer fühlt sich im Schwarzauer Naturpark wohl?

M. Streif: Stimmt schon so, aber in Traumarbeitsplatz ist M. Streif: Mensch und Tier. Das meine ich so wie ich es das Wort Arbeit integriert, also geht es mehr um Arbeit als sage. Denn das Wohlergehen unserer Tiere ist uns Ver- um Aussicht, Spaß beiseite, natürlich tut es gut, ist es an- antwortlichen Herzensangelegenheit. Und das merken Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax 63

M. Streif: Unser Naturpark ist für alle Gäste kostenlos, die Natur steht also allen gratis zur Verfügung. Eine Spen- denkassa steht beim Eingang des Naturparkes gegen- über des Kiosks für die BesucherInnen, die den Park ein wenig finanziell unterstützen möchten.

Jeder, der einen Garten hat, weiß, wie viel die Pflege und die Erhaltung kosten. Unser „17 ha Garten“, unser Natur- park, kostet naturgemäß viel mehr und erst die Tiere … Das Land stand uns bisher mit einer jährlichen Subven- tion zur Seite.

LEADER: Herr Bürgermeister, man merkt Ihnen den Stolz über Gemeinde und Naturpark an. Worauf sind Sie be- sonders stolz? auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher. Ein M. Streif: Dass einerseits in den Park immer wieder neue Naturpark per se funktioniert nur, wenn Mensch und Na- Gäste kommen, die Zahl klettert stetig hinauf. Und ande- tur Hand in Hand gehen. Pardon für das Abschweifen, zu- rerseits, dass wir auch sogenannte „Dauerkartenbesitzer“ rück zur Frage. Natürlich Familien mit Kindern fühlen sich haben, also Gäste, die uns im Jahr zigmal besuchen. Und super gut aufgehoben, egal, ob Eltern, ob Großeltern, es ganz stolz bin ich, sind wir, auf die Hubmer-Gedächt- ist jedes Mal eine Freude zu sehen, wenn man beobachtet, nis-Stätte. Hubmer war der Pionier auf dem Holztrans- wie Kinderaugen zu leuchten beginnen, wenn sie „nur“ port-Sektor. Wenn die Rede vom „Raxkönig“ ist, dann ist einen Hasen in unserem Streichelzoo liebkosen dürfen. damit Georg Hubmer gemeint. Er erschloss das Höllental Denen gehen die Augen auf, mir und den Tierpflegern die um 1800 zur Kohlholzgewinnung, organisierte den Trans- Herzen. port durch das unwegsame Tal über Schwemmkanäle und errichtete die dafür notwendigen Holz- und Wasserriesen, LEADER: Was erwartet die Familien und Besucher aller Holzrechen und Klausen. Zur Blütezeit beschäftigte Hub- Generationen? mer 400 Waldarbeiter. Doch mehr dazu in der Gedächtnis- M. Streif: Es gibt auch Erlebnisparks, die gleich Vergnü- stätte mit persönlicher Führung. gungsparks sind, mit eben hohem Funfaktor, der auf LEADER: Wir danken für das Gespräch und tanken nun Technik beruht. Bei uns beruht er auf Ruhe und Natur- weiter die Frische der Natur. genuss. Dort ist es eine Art Ringelspiel, bei uns ist es ein großartiges Naturschauspiel. Kein Spektakel, war auch nie Ziel und wird es auch nie sein. Das würde unserer In- tention bezüglich sanftem Tourismus zuwiderlaufen. Die Kinder strömen zuallererst zum Streichelzoo, der ja auch gleich beim Eingang zum Naturparkt angelegt ist. Das ist sozusagen die „tierische Aufwärmrunde“ für die Kleinen.

LEADER: Je höher, desto größer, also hier unten die klei- nen Tiere, weiter oben die großen?

M. Streif: Ja, wobei es natürlich nicht um höher, schneller, weiter, geht, kein Wettkampf, keine Konkurrenz, bei uns gibt es nur Gemeinsames. Ja, weiter oben gibt es ein Zie- gengehege, ein Gehege mit Muffelwild, eines mit Gämsen und eines mit Hirschen.

LEADER: Das Bild mit den Hirschen im Hintergrund beim Interview ist weder Fotomontage noch Bild-Tapete. Auf diesem Rast- und Erholungsplatz findet man zu sich, hält inne und genießt. So geht ungetrübte Natur. Wie geht das finanziell? Soll heißen, wie finanziert sich der Park? 64 Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax

MuMo 2017 Museums Monat. September.

Kultur tut gut. Und es tut noch besser, 17 Institutionen unter einem „Kultur-Hut“ zu wissen. Im Rahmen des Museumsmonats schließen sich unterschiedliche Museen und Galerien aus dem Raum Semmering-Rax und Mürzzuschlag zusammen, um sich und ihre kunstvollen Inhalte gemeinsam strategisch zu vermarkten. Diese Strategie verfolgt unter anderem ein gemeinsames Auftreten und damit das Erzählen einer gemeinsamen Erfolgsgeschichte zur Landesausstellung 2019 in Wiener Neustadt.

© Rennermuseum Gloggnitz grafischen Skizze der Kunst ist eine Gabe. Semmeringeisenbahn abgebildet. Unsere Aufgabe

Durch diese Kooperation und Konzentration ist Kleinregionsmanage- die Weitergabe. ein gemeinsames erfolgreiches Vorankommen rin Alexandra Farnleit- auch über die Landesausstellung hinaus garan- ner-Ötsch: „Wir setzen auf stufige Werbung – also tiert. Man kann Museen und Galerien nicht nach heuer grundsätzliche Informationen, für 2018 geht Hause transferieren, aber näherbringen und somit es noch mehr in die Tiefe, wird es noch detaillierter. zugänglicher machen. Diese Kooperation ist eine In einer weiteren PR-Ausbaustufe kommen zusätz- weitsichtige. Denn einerseits wird die Vielfalt des liche Werbemaßnahmen, die auch als Produkte für Angebotes aufgezeigt, andererseits sollen beson- die zukünftige Niederösterreichische Landesaus- dere Anreize dafür geschaffen werden, damit Kul- stellung verwendet werden können, zum Einsatz.“ turinteressierte, Touristen und die einheimische Es geht darum, Bewusstsein für die kulturelle Viel- Bevölkerung in der Region mehrere Museen und falt in der Region Weltkulturerbe Semmeringei- Veranstaltungsorte besuchen. Denn reizvoll sind senbahn zu schaffen - und dieses facettenreiche die kulturellen Angebote in Übermaßen, schließ- Angebot auch auf allen Ebenen und für viele Ziel- lich sind Werke großartiger KünstlerInnen in diesen gruppen zu kommunizieren! 17 „Kultur-Labestationen“ zu rezipieren. Teilnehmende Institutionen MuMo 2017: Südbahn- Museumsmonat. Eine wichtige museum Mürzzuschlag, Brot&Mühle Museum Glog- Zeitspanne für Kultur und deren gnitz, Höllentalbahn Hirschwang, Renner Museum Vermittlung. Gloggnitz, Brahms Museum Mürzzuschlag, Gut Ga- steil Prigglitz, Bahnhof Semmering Infostelle und Im Rahmen dieser Vermarktungsstrategie wurde Buchhandel, Vinodukt Payerbach, Ghega Museum ein ansprechender Übersichtsplan mit Fotos und Breitenstein, Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn, Basisinformationen zu allen 17 Museen und Ver- Hubmer Gedächtnisstätte Nasswald, Sigmund anstaltungsorten erstellt, mit Kurzbeschreibung Freud Gedenkstätte Knappenhof Reichenau, Ja- versehen sowie mit Kontaktdaten, Öffnungszeiten kobimarkt Payerbach, Historisches Postamt Küb, und speziellen Hinweisen auf Attraktivität für Fa- Schaubergwerk Grillenberg Payerbach, Kunsthaus milien. Für den MuMo 2017 wurde ein A3 Format als Mürz Mürzzuschlag werbewirksames Transportmittel gewählt, dieses ist entsprechend zu falten und so ergibt das auf Ab 2018 wieder dabei: Wintersportmuseum Mürzzu- einer Seite eine Art Plan – dieser ist entlang der schlag (wird zurzeit umgebaut) 65

LEADER-Region NÖ-Süd Rückblick

Seit Februar 2008 darf ich nun die Geschicke der Erlebnisbergwerk zeigen Museen, wie das Waldbau- LEADER-Region NÖ-Süd leiten. Im zehnten Jahr bin ernmuseum in Gutenstein oder das von Frau Franzi ich nun. Nach zehn Jahre Weltkulturerbe-Region bespielte Bergwerksmuseum, unseren Ursprung. Semmering-Rax und zehn Jahre Gemeinsame Regi- Auch die Wasserversorgung der Bundeshauptstadt on Schneebergland wird es also auch für die LEA- hat ihren Ursprung in unserer Region. Das Wasser DER-Region NÖ-Süd Zeit, ihr zehnjähriges Jubiläum kommt aus Kaiserbrunn und aus Stixenstein. Was- zu feiern. ser und Wald sind hier eng miteinander verbunden. Wir sind mit einer wunderbaren Auftaktveranstal- Sogar Märchen gibt es darüber, nachzulesen in den tung in die aktuelle Förderperiode LE 14-20 im No- Büchern über diese Märchenwelt ASAGAN. vember 2015 im Kulturhaus Pottschach gestartet. Mit Gästen wie Jasmin Haider und Johannes Gut- Nicole Stark-Strametz, die seit diesem Jahr für uns mann bringen wir Ideen für innovative Impulse in als Kultur-Coach tätig ist, spannt in Ihrer Arbeit ei- die Region. Auch für Motivation haben wir bereits nen Bogen über diese Themen und viele mehr, wie gesorgt – Felix Gottwald hat uns dabei unterstützt. auch über das UNESCO Welterbe der Semmering- eisenbahn bis nach Mürzzuschlag und auch in an- Aber nicht nur Impulse von außen lassen uns un- dere Zeiten wie ins Biedermeier. sere Region mitentwickeln und mitgestalten. Nein, auch Ideen aus der Region treiben uns voran. Egal, Jeder der Teilräume hat seine Regionstracht entwi- ob es Projekte der Erlebnisräume und/oder der ckelt. Diese wird getragen und dient als Aushänge- Wiener Alpen sind, die im touristischen Bereich schild, wie auch der Stärkung regionaler Identität. enorm viel weiterbringen. Ich möchte nur die Por- Im Übergang von Rückblick auf Ausblick möchte ich talorte oder die Web-Auftritte der Erlebnisräume noch sagen, dass ich bewusst vom Aufzählen ab- nennen. Nicht nur der Gast am Semmering, auf der gearbeiteter Förderprojekte oder kommender über Rax, am Schneeberg oder auf der Hohen Wand hilft LEADER zu unterstützender Ideen absehe. Diese uns, Wertschöpfung in die Region zu bringen. Auch sind in den Magazinen und auf unsere Homepage die Bewohner, unsere Mitmenschen, sind es, die nachzulesen: www.leader-noe-sued.at die Region formen, sie ausmachen. Da fallen mir unsere Handwerker ein oder die Landwirte, wie auch jene, die die Tradition wieder- Und wie es in Zukunft weitergeht, erfahren Sie auf aufleben und weiterleben lassen, die Pecher oder der nächsten Seite. Köhler. Tradition gibt es auch in der Forstwirtschaft und im Bergbau, von der Holzschwemme bis zum

Die Magazine der LEADER-Region NÖ-Süd aus den Jahren 2015 (links) und 2016 (rechts) 66

LEADER-Region NÖ-Süd Ausblick

© LEADER NÖ-Süd - Carina Walter

Die Themen Kultur, kulturelles Erbe in Verbindung Als großes gemeinsames Ziel der 33 LEADER-Re- mit dem Naturerlebnis, Wandern und Bergsteigen gionsgemeinden in den 3 Kleinregionen Weltkul- werden uns sicherlich noch viele Jahre eine Aufga- turerbe-Region Semmering-Rax, Schwarzatal und be sein. Allein die Frage, wie verbinden wir die klas- gemeinsame Region Schneebergland, mit Unter- sische Sommerfrische – die ohne Zweifel unsere stützung von LEADER und den EU-Mitteln aus dem Region geprägt hat – mit einer neuen, lebendigen Programm der ländlichen Entwicklung, muss es frischen Form der Sommerfrische. Und das nicht uns gelingen, eine attraktive und lebenswerte Regi- nur für den Gast, sondern auch für uns, die hier on zu sein, die Jugend zu halten, den Jungfamilien wohnen, mehr noch, hier leben! die notwendige Unterstützung zu geben und den Zuzug zu fördern! Klima- und Energiemodellregion wollen wir blei- ben und noch verstärkt Impulse in diesem Bereich setzen. Im Schwarzatal wie im Schneebergland! Ihr / Euer Martin Rohl Die für die Naturparke geforderten Masterpläne werden uns als LEADER-Region beschäftigen, damit diese Naturjuwele für die vielen Schulklassen und auch alle anderen Besucher erhalten bleiben.

Impressum LEADER-Region NÖ-Süd Verein zur Förderung der Regionalen Entwicklung Hauptplatz 1 2620 Neunkirchen Tel.: 02635/612 07 [email protected] www.leader-noe-sued.at ZVR: 991864057

Für den Inhalt verantwortlich DI Martin Rohl

Grafik dinografik - Bernhard Dinhopl, Philipp Detter

Text Hari Schörner - Textmanufactur

Druck Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten