Drucksache 18/01888
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18. Wahlperiode Drucksache 18/1888 HESSISCHER LANDTAG 18. 03. 2010 Kleine Anfrage des Abg. Stephan (CDU) vom 10.02.2010 betreffend Feuerwehrinvestitionen in den kommunalen Gebietskörperschaften des Wahlkreises 55 und Antwort des Ministers des Innern und für Sport Die Kleine Anfrage beantworte wie folgt: Frage 1. In welcher Höhe wurden in den Jahren 2009, 2008 und 2007 Feuerwehrinvestitio- nen in den Städten und Gemeinden Abtsteinach, Bensheim, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Hirschhorn, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Neckarsteinach, Rimbach, Wald-Michelbach und Zwingenberg durch das Land ge- fördert? Den vorgenannten Städten und Gemeinden wurden im Zeitraum von 2007 bis 2009 Fördermittel in Höhe von 655.516,76 € für Feuerwehrinvestitionen bewilligt. Frage 2. Welche Maßnahmen (Feuerwehrhäuser, Feuerwehrfahrzeuge, feuerwehrtechni- sches Gerät etc.) wurden im Einzelnen gefördert? Im Einzelnen wurden in den Städten und Gemeinden Abtsteinach, Bensheim, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Hirschhorn, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Neckarsteinach, Rimbach, Wald-Michelbach und Zwingenberg in den Jahren 2007 bis 2009 folgende Maßnahmen gefördert: Zuwendungs- Gemeinde Ortsteil Jahr Maßnahme summe Fürth Fürth 2008 StLF 20/25 66.000,00 € Lautertal (Odenwald) Beedenkirchen 2008 LF 10/6 52.500,00 € Lindenfels Lindenfels 2007 ELW 1 18.000,00 € Lindenfels Winkel 2007 TSF-W 30.928,10 € Mörlenbach Bonsweiher 2007 Neubau 179.000,00 € Wald-Michelbach Kreidach 2008 Neubau 122.000,00 € Wald- Wald-Michelbach 2009 LF 20/16 80.000,00 € Michelbach LF 10/6 Zwingenberg Zwingenberg 2009 107.088,66 € KatS Folgende Zuwendungsanträge der betreffenden Kommunen für das Jahr 2009 konnten bisher noch nicht bewilligt werden: Fürth: (LF 10/6 KatS, Priorität 4/2009) Bensheim: (LF 10/6 KatS, Priorität 5/2009) Zwingenberg: (ELW 1, Priorität 6/2009) Frage 3. In welcher Höhe und für welche Maßnahmen werden im Jahr 2010 voraussichtlich Feuerwehrinvestitionen in den Städten und Gemeinden Abtsteinach, Bensheim, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Hirschhorn, Lautertal, Linden- fels, Mörlenbach, Neckarsteinach, Rimbach, Wald-Michelbach und Zwingenberg durch das Land gefördert? Eine Entscheidung, welche Brandschutzmaßnahmen in welchen Gebietskör- perschaften gefördert werden können, kann erst nach Abschluss der Gesamt- schau der eingegangenen Anträge und der fachlichen Prüfung getroffen Eingegangen am 18. März 2010 · Ausgegeben am 6. April 2010 Druck und Auslieferung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden 2 Hessischer Landtag · 18. Wahlperiode · Drucksache 18/1888 werden. Bei gleichbleibenden haushaltsmäßigen Voraussetzungen ist davon auszugehen, dass das bestehende Niveau im Landesdurchschnitt gehalten werden kann. Da die in der Antwort zu Frage 2 genannten, bisher noch offenen Anträge nun auf die Plätze 1 bis 3 der Prioritätenliste des Kreises aufgerückt sind, haben sich die Aussichten auf eine Förderung im laufenden Jahr stark ver- bessert. Die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen des Landes Hessen zur Förderung des Brandschutzes (Brandschutzförderrichtlinie) sieht vor, dass die Kommunen, deren Vorhaben gefördert werden sollen, bis Juli eine Zwi- schennachricht erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass diese Frist eingehalten werden kann. Frage 4. Welche Verbesserungen und Erleichterungen hat die Feuerwehr durch die Politik der Hessischen Landesregierung in den zurückliegenden Jahren erfahren? Die Hessische Landesregierung hat in den vergangenen Jahren mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen dazu beigetragen, die Rahmenbedingungen für die 2.600 örtlichen Freiwilligen Feuerwehren und die sechs Berufsfeu- erwehren mit ihren etwa 2.100 hauptamtlichen und ca. 74.000 ehrenamtli- chen Einsatzkräften weiter zu verbessern. Beispielhaft sind folgende Punkte zu nennen: Einnahmen Die Mittel für die Förderung von Feuerwehrhäusern und Feuerwehrfahrzeu- gen stammen hauptsächlich aus der Feuerschutzsteuer. Hessen erhielt in den vergangenen Jahren im Durchschnitt rund 26 Mio. €, ohne Berücksichtigung der jährlich starken Schwankungen. Nach Abzug der Gelder für die Landes- feuerwehrschule, Personalkosten für Ministerium und Regierungspräsidien und diverser Sachkosten können die restlichen Mittel für die Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und Feuerwehrhäusern verwandt werden. Seit dem Jahr 2007 werden jeweils 3,2 Mio. € aus allgemeinen Haushaltsmitteln für den Brandschutz zur Verfügung gestellt. Dieses Geld entspräche einer Stan- dardförderung von 71 LF 10/6 jährlich. Seit dem Jahr 2009 wird dem Brandschutz, unabhängig von dem Aufkommen der Feuerschutzsteuer, eine Summe von 30 Mio. € zur Verfügung gestellt. Eine entsprechende Verein- barung wurde im Koalitionsvertrag getroffen. Die Finanzierung des Brand- schutzes wird damit nachhaltig gesichert. Vor-Ort Ausbildung Das Land Hessen mietete in den Jahren 2004/05, 2006 und 2009 mobile Brandsimulationsanlagen an, die dazu beitragen, die Feuerwehrangehörigen praxisorientiert für die Brandbekämpfung aus- und weiterzubilden. Sie wer- den immer kreisweise stationiert, so dass alle Feuerwehrangehörigen flexibel und auf kurzen Wegen an der Ausbildung teilnehmen können. Förderungen In den Jahren 2007 bis 2009 konnten Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser mit jeweils fast 10 Mio. € gefördert werden. Darin enthalten jeweils auch Lan- desbeschaffungsaktionen, für Löschgruppenfahrzeuge 10/6. Im Jahr 2009 wurde auch eine Landesbeschaffung für TSF-W in Auftrag geben, derzeit läuft eine Beschaffungsaktion für TSF und KLF. Hessische Landesfeuerwehrschule Etwa 12 Mio. € der Feuerschutzsteuer werden für die Hessische Landesfeu- erwehrschule in Kassel (HLFS) und deren Außenstelle, das Jugendfeuer- wehrausbildungszentrum in Marburg, benötigt. Sie ist eine Einrichtung des Landes und bietet die Ausbildung für die Angehörigen der Freiwilligen Feu- erwehren kostenlos an. Jährlich wird das umfangreiche Angebot der über 100 unterschiedlichen Seminare und Lehrgänge von mehr als 8.200 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern genutzt. Die Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer werden dafür von ihren zumeist privaten Arbeitgebern freigestellt. Die Lehrgangsteilnehmer bekommen ihre Reisekosten, ihre privaten Arbeitgeber den Verdienstausfall erstattet. Familienfreundliche Ausbildungsbedingungen Die erforderliche Betreuung von Kindern kann ein Hindernis für die Teil- nahme an Lehrgängen an der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) Hessischer Landtag · 18. Wahlperiode · Drucksache 18/1888 3 sein. Seit Juni 2005 können deshalb Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer an der Landesfeuerwehrschule, die Kinder unter 12 Jahren ha- ben, für die Zeit, in der sie normalerweise ihre Kinder betreuen und für die sie während ihrer Abwesenheit eine externe Betreuung organisieren müssen, eine Erstattung der Kosten erhalten. Bildung im Kindergarten und der Grundschule Mit der Brandschutzerziehung werden Kindern schon frühzeitig die Gefah- ren des Feuers aufgezeigt und ihnen wird erklärt, wie man ein Feuer verhin- dert bzw. was bei einem Brand zu tun ist - Interesse an der Arbeit der Feu- erwehr wird geweckt. Das Land unterstützt die Feuerwehren bei dieser Auf- gabe fachlich und hat gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband eine Informationsmappe für die Brandschutzerzieher sowie die Lehrkräfte an den Grundschulen entwickelt. Die Kosten in Höhe von 50.000 € wurden vom Land übernommen. Nachwuchswerbung Das Land unterstützt die Feuerwehren vor Ort z.B. durch Bereitstellung von Werbematerialien (Imagekampagne, Internetauftritt, Werbeflyer Jugendfeu- erwehren, …). Hierfür werden jährlich 150.000 € zur Verfügung gestellt. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe hat der Landesfeuerwehrverband unter Beteiligung des HMdIS einen "Leitfaden zur Gewinnung und Stärkung von Freiwilligen für die Feuerwehren Hessen" erarbeitet. In dem Leitfaden wer- den allgemeine Hinweise gegeben, Standards festgeschrieben (die jede Feu- erwehr erfüllen soll) und Projekte empfohlen. Gemeinsam mit dem LFV hat das HMdIS einen "Feuerwehr-Ehrenamtsberater" beauftragt, diesen Leitfa- den in den Kreisfeuerwehrverbänden und in den Feuerwehren vor Ort vor- zustellen. Nach einer Problemanalyse in den örtlichen Feuerwehren sollen evtl. bestehende Schwierigkeiten an Hand des Leitfadens aufgearbeitet und Lösungsvorschläge unterbreitet werden. Der LFV erhält für dieses Projekt eine Zuwendung des Landes in Höhe von 40.000 €. Feuerwehr des Monats Seit September 2007 wird monatlich eine Feuerwehr als "Feuerwehr des Monats" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhalten Feuerwehren, die mit besonderen Aktionen zur Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit neue Wege gegangen sind. Diese Feuerwehr wird im FLORIAN-Hessen sowie auf der Internetseite des HMdIS mit ihrer Aktion oder ihrem Projekt vorge- stellt und erhält als Anerkennung eine Prämie von 500 €. Damit versucht die Landesregierung innovative, interessante und vor allem erfolgreiche Projekte zu finden, die anderen als Beispiel dienen können. Die Ergebnisse finden Sie unter hmdi.hessen.de/Sicherheit/Feuerwehr/Feuerwehr des Monats. Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr Das neueste Projekt zur Nachwuchsgewinnung ist das bundesweit erste "Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bei der Feuerwehr". Erstmals können fünf junge Menschen ein solches Orientierungsjahr auch bei einer Feuerwehr absolvieren. Partner in diesem Pilotprojekt sind der Kreis Darmstadt- Dieburg, das Hessische Sozialministerium und das Ministerium des Innern und für Sport, der Bund der Katholischen Jugend als Träger und der Landes- feuerwehrverband Hessen. Das HMdIS hat hierfür 50.000 € zur Verfügung gestellt und wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. Wiesbaden, 9. März 2010 Volker Bouffier .