«Wir Waren Bereit»
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AZ 3930 Visp | Donnerstag, 12. Dezember 2019 Nr. 287 | 179. Jahrgang | Fr. 3.00 SCHENKE MODE MIT GESCHICHTE Heute mit Stellenmarkt www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Aufl a ge 18 428 Expl. Wallis Wallis Sport INHALT Wallis 2 – 14 «C» soll bleiben Original-«Heidi» Wieder da Traueranzeigen 12 Sport 15 – 18 CVPO-Präsidentin Katharina Manz von der Sven Andrighetto wurde Ausland 19 Franziska Biner steht zum Sonderbar versteigert Bild mit dem EHC Visp Meister. Schweiz 20/21 Wirtschaft/Börse 22 «Christlichen» und zum von Star-Illustrator für Jetzt ist der «Russe» mit TV-Programme 26 «C» im Namen. | Seite 3 guten Zweck. | Seite 14 der Nati zurück. | Seite 15 Wohin man geht 27 Wetter 28 Bern | Kampfkandidatin Regula Rytz von den Grünen hatte keine Chance KOMMENTAR Grün bleibt «Wir waren bereit» aussen vor Wacker versuchten Fernsehjour- Die Grüne Regula Rytz nalisten in den letzten Wochen, hat mit kämpferischen so etwas wie Spannung rund Worten auf ihre Nieder- um die Bundesratskandidatur lage bei den Bundesrats- der Grünen Regula Rytz aufzu- wahlen reagiert. bauen. Aber so richtig wollte die Bewerbung nie in Gang kom- «Die Grünen waren und bleiben men. Dafür war die Zahl der bereit, Verantwortung zu über- handwerklichen Fehler seit dem nehmen», sagte sie. Damit es fulminanten Wahlerfolg der bald mit einem Regierungssitz Partei am 20. Oktober zu gross klappe, müsse die Bevölkerung und die Unterstützung der an- in vier Jahren ein «wohl noch deren Parteien zu klein. Nicht deutlicheres Zeichen setzen», einmal alle Stimmen aus dem sagte Rytz am Mittwoch vor rot-grünen Lager vereinigte Re- Medienvertretern. Die Grünen gula Rytz auf sich. Die etablier- würden sich nun bei jeder kom- menden Vakanz «überlegen, ten Parteien waren nicht bereit, wie wir unseren unbestrittenen ihren Machtanspruch in der Anspruch auf einen Bundes- Landesregierung zu teilen. Sie ratssitz einfordern können», beriefen sich auf die mit der sagte Fraktionschef Balthasar Zauberformel untermauerte Glättli (ZH). Die Strategie wer- Konkordanz und beschworen de zum gegebenen Zeitpunkt die Stabilität. So lief der nur kommuniziert. | Seiten 20 / 21 Bundesratswahl Parteipräsidentin Regula Rytz ist bei der Stimmabgabe noch zuversichtlich. FOTO KEYSTONE halbbatzig vorgetragene An- griff der Grünen ins Leere. Die 82 Stimmen für Regula Rytz sind enttäuschend und stehen Turtmann | «Camp 4» soll 700 Gästen Platz bieten Montana | Lungenklinik geht zu im grellen Kontrast zu den rhetorischen Ansprüchen der Wahlsieger. Mit der nachlassen- Ende einer Ära den Parteibindung werden die Camping-Träume Wählerinnen und Wähler künf- tig ihre Präferenzen möglicher- Auf dem Gelände des weise noch volatiler äussern. Die ehemaligen Militär- elektoralen Verwerfungen mit fl ugplatzes in Turtmann wechselnden Mehrheitsverhält- soll ein neuer Camping- nissen werden das Konkordanz- platz entstehen. Privat- system harten Belastungspro- investor Christoph ben aussetzen. Verlangt werden Wyssen rechnet mit spätestens in vier Jahren neue acht Millionen Franken Spielregeln mit einer fl exibleren zur Realisierung des Abbildung des Wählerwillens in Projektes. Schluss Das WZP schliesst 2020. FOTO ZVG der Landesregierung. Aber mit Ausnahme von CVP-Präsident Nimmt das ausgereifte Projekt Gerhard Pfi ster scheint im Mo- zügig alle raumplanerischen SITTEN | Das Walliser Zen- nen) waren gestern im Parla- ment noch niemand Lust auf und behördlichen Hürden, trum für Pneumologie ment verärgert. Das Verhalten könnte «Camp 4» schon in (WZP) in Montana des Kantons sei enttäuschend. Veränderungen zu verspüren. drei bis vier Jahren den Betrieb schliesst seine Tore Das Hochplateau verliere 100 Stefan Eggel aufnehmen. Rückenwind er- endgültig. Das Parlament Stellen. Es sei kein einfacher hält Christoph Wyssen von den hat eine Verordnung Entscheid gewesen, wehrte Lokalbehörden. Der Gemeinde- angenommen. sich Staatsrätin Esther Waeber- 40050 rat von Turtmann-Unterems Kalbermatten. Die Schliessung Zuversichtlich Gemeindepräsident Marcel Zenhäusern steht geschlossen hinter dem Vor allem Abgeordnete der Re- erfolgt spätestens Ende des und Investor Christoph Wyssen (rechts). FOTO MENGIS MEDIA Projekt. | Seite 3 gion Mittelwallis (aller Fraktio- ersten Quartals 2020. | Seite 5 9 771660 065005 SKI- UND SNOWBOARD- Kantonsstrasse 58 3902 Brig-Glis VERMIETUNG Walliser Bote 2 Donnerstag, 12. Dezember 2019 MEINUNGEN RAUCHZEICHEN Okay Boomer Touristischer Knieschuss «Okay Boomer». Schon einmal gehört? Aufruf an alle Babyboomer, bitte weiterlesen, denn ihr seid gemeint. Das Erfreuliche vorweg: Am vergangenen Die Zweitwohnungsbesitzer, welche über ihre Der Begriff erlangte in den sozialen Medien Wochenende konnten in Fiesch der neue IGs gehörig Druck aufgebaut haben, können höchste Aufmerksamkeit – 44,6 Millionen Bahnhof der Matterhorn Gotthard Bahn, das sich nur kurzfristig als Sieger fühlen. Denn Videodownloads auf TikTok – unter anderem, Postauto-Terminal und die Gondelbahn auf die Tatsache ist: Wenn das touristische Angebot als die neuseeländische Abgeordnete Chlöe Fiescheralp eröffnet werden. Mit der moder- mit den wachsenden Anforderungen nicht Swarbick mitten in einer Debatte zum Klima- nen Infrastruktur und den bequemen Umstei- Schritt halten kann, sinkt mittelfristig nicht wandel einen älteren Kollegen abwimmelte, gemöglichkeiten über Rolltreppen ist eine nur die Nachfrage, sondern auch der Wert der der sie destabilisieren wollte. Seither ist der Drehscheibe, Neudeutsch Hub, entstanden, Ferienimmobilie. Die opponierenden Ferien- Begriff zu Populärkultur geworden. Wer im- welche für Einheimische und Gäste ein neues wohnungsbesitzer sehen dies freilich anders. mer den Babyboomern klarmachen will, dass TONYBURGENER Zeitalter eröffnet. Trotz Hub besteht zwar kein Sie haben zwar mitunter Millionen für ihr ihre Zeit abgelaufen ist und sie gefälligst den DIREKTORGLÜCKSKETTE Grund zum Abheben, aber Fiesch wird un- Domizil in den Bergen ausgegeben, können Schnabel halten sollen, wirft ein «Okay Boo- bestritten als touristischer Knotenpunkt mas- aber nicht verstehen, dass sie über die Kurtaxe mer» in die Runde. siv aufgewertet. Der Schlusspunkt wird in ihren Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbs- Die Millennials (1980–1996) und die Gene- Die Millennials haben dies begriffen. Ihnen einigen Jahren mit der ebenfalls geplanten fähigkeit leisten sollten. Ein Angebotsausbau, ration Z (ab 1996) fegen damit den Teil der werden auf der Karriereleiter einige Sprossen Gondelbahn nach Bellwald erfolgen, welche von dem sie selbst und ihre Gäste direkt pro- Babyboomer (1946–1964) weg, die aus ihrer fehlen. Der Weg wird steiniger. Wieso sollen dann zwei Destinationen miteinander ver- fi tiert hätten. Denn wer sein Feriendomizil Ansicht sinnlosen Widerstand gegen die tech- dann die verwöhnten Alten ihnen dann vor- bindet und diese allmählich zusammen- noch an Dritte vermietet, hätte mit der neuen schreiben und mitbestimmen, in welcher wachsen lässt. Gästekarte einen klaren Trumpf ausspielen Richtung sie marschieren wollen. Der Wermutstropfen: Infrastruktur allein und letztlich die so einkassierten Kurtaxen im «Damit wird dann Ich ziehe es vor, den «Okay Boomer» anders reicht nicht. Es braucht auch zukunftsweisen- Unterschied zu heute behalten können. zu verstehen. Ist es nicht die Angst der Jungen, de Angebote, welche Gäste in die Region lo- Kurz vor den Urversammlungen haben ‹Okay Boomer› schon dass wir sie im Stich lassen und ihre wirt- cken. Mit der Einführung der geplanten Kur- die IGs über Flugblätter und Medienmittei- schaftlichen, ökologischen und sozialen Ängs- taxenpauschale und der damit verbundenen lungen versucht, Druck aufzubauen. So wur- ganz schnell mal te nicht verstehen? «Okay Boomer» also eher Gästekarte wären die Voraussetzungen für de die fehlende Mitsprache kritisiert, was von als Hilfeschrei, ein Schrei der Frustration: solche Angebote verbessert worden. Doch das den Gemeindeverantwortlichen klar in Ab- zum Kompliment» Lasst uns nicht im Stich? Stimmvolk hat anders entschieden. Während rede gestellt wird. Zudem geht bei Ferienwoh- So oder so, es ist auch in der Schweiz wich- die Urversammlungen in Fiesch und Riederalp nungsbesitzern im Aletschgebiet und anders- tig, dass wir nicht in die Generationenfalle dem Reglement zustimmten, haben die wo gerne vergessen, dass sie beispielsweise nologischen Änderungen machen und den tappen. Auch unsere «goldene Generation» ist Bewohner der Bettmeralp die Vorlage mit 89 als Mitglied eines örtlichen Verkehrsvereins Klimawandel infrage stellen. Sie erachten die noch nicht zuoberst auf der Leiter angekom- zu 74 Stimmen verworfen. Das Resultat nach oder als Aktionäre einer Bergbahn durchaus Urteile ihrer Väter und Grossväter über ihren men, und wir müssen gemeinsam mit X-, Y-, mehrjähriger Arbeit: ein Scherbenhaufen, den an den Generalversammlungen das Wort er- Lebensstil als kleinlich, veraltet oder herab- und Z-Generationen alle Sprossen reparieren es nun in mühsamer Kleinarbeit wegzuräu- greifen und Einfl uss nehmen könnten… So- lassend und wählen dazu Spott und Häme als und stärken, damit wir nicht alle gemeinsam men gilt. fern sie das Geld zum Erwerb einer Mitglied- Gegenmittel. auf den harten Boden der Realität fallen. Lei- schaft oder einiger Aktien aufzubringen Die Reaktionen in den sozialen Medien der scheint es so, und falls wir nicht schnell bereit sind. sind unterschiedlich. Ein eher rechtsgerichte- Einsicht gewinnen, werden wir hohe Altlasten Aber offenbar kann man auch auf ande- ter Radiomoderator deklarierte