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Die Hofmühle Högerle in Goppertshofen bei im Spiegel der Mühlengeschichte des Rotturntales

Neben der Schmalspurbahn zwischen Warthausen und Ochsenhausen weist das Ochsenhauser Stadtgebiet eine weitere technikgeschichtliche Rarität von landes­ weiter Bedeutung aus: die kleine Hofmühle der Familie Högerle am westlichen Ortsrand von Goppertshofen. Ihre Besonderheit lässt sich so begründen: Zum einen sind Hofmühlen für das Nördliche Oberschwaben völlig untypisch. Selbst im Südlichen Oberschwaben ist mit der kleinen Lesesteinmühle von Rohrmoos am Rande des Altdorfer Waldes nur noch eine einzige weitere erhalten gebliebene Hofmühle bekannt, wenn man ein­ mal von einigen wenigen Kleinstsägewerken und Kno­ chenstampfen im Altkreis Wangen absieht. 1 Ebenso untypisch und in Oberschwaben nur noch im Pumpwerk der Heinrichsburg zu Eberhardzell auf­ findbar ist das einfache Strauberrad (straub = igelig) der Mühle, mit dessen Hilfe bis zum Jahre 1960 die ver­ schiedenen Mühlen- und landwirtschaftlichen Maschi­ nen bei einem minimalen Nutzgefälle von annähernd einem Meter Fallhöhe angetrieben wurden. Goppertshofen mit Hofmühle im Jahre Ihren guten Erhaltungszustand verdankt sie dem 1960. jahrzehntelangen generationenübergreifenden Engage­ ment der Eigentümerfamilie Högerle, die sie zuletzt vor rer Beitrag für die Präsentation Oberschwabens außer• wenigen Jahren mit Hilfe der Herren Ernst Schädle halb der mit öffentlichen Mitteln finanzierten Ober­ (Zimmermeister aus Goppertshofen) und Hans Angele schwaben-Tourismus GmbH. Im Oktober 20 13 wurde (Mechanikermeister aus Reinstetten) aufwendig restau­ daher Herr Josef Högerle aufgrund seiner vorbildlichen riert und funktionsfähig gemacht hat. 2 Dies hat sie der Leistungen von der Arbeitsgemeinschaft Mühlenstraße Rohrmooser Hofmühle voraus, obgleich das Rad in Oberschwaben mit dem erstmals vergebenen Ober­ Rohrmoos jederzeit wieder laufen könnte; ist doch dort schwäbischen Mühlenpreis ausgezeichnet. der Mahlweiher noch immer angestaut. Gemeinsam mit der Sägemühle Eiberle im fünf Kilometer entfernten Die Stellung der Hofmühle Högerle unter den Zillishausen, der früheren Mahlmühle Gropper (jetzt Mühlen an der Rottum Glaser) in Schönebürg und der Hammermühle Ihle in gehört die Hofmühle Högerle zu den einzi­ Die Hofmühle Högerle gehört zu den ehemals min­ gen Mühlen an der Rottum, bei denen noch ein Was­ destens 24 Rottum-Mühlen und acht weiteren an den serrad erhalten geblieben ist. Könnte der im Jahre 1960 Nebenbächen befindlichen Mühlen, die der Autor im aufgefüllte Mühlgraben wieder hergestellt und regelmä• Rahmen seiner Arbeit am „Mühlenatlas Landkreis 3 ßig gepflegt werden, so wäre Oberschwaben um ein Biberach" bisher nachweisen kann • Die Rottum gehört funktionierendes technisches Denkmal seiner vielseiti­ mit ihren 24 km Flußlänge zu den kleineren Flüssen gen Wirtschaftsgeschichte reicher. des nördlichen Oberschwaben. Nach Vereinigung der Zudem liegt die Hofmühle Högerle ausgesprochen Bellamonter Rottum (Untere Rottum) mit der Stein­ verkehrsgünstig und ist für Benutzer des Öchsle-Rad• hauser Rottum (Obere Rottum) im Zentrum von Och­ weges ebenso leicht erreichbar wie auch für Autofahrer. senhausen fließt sie mit leichtem Gefälle in Richtung Sie wird deshalb seit 2005 als Station der Mühlenstraße Donau und vereinigt sich wenige Kilometer nördlich Oberschwaben ausgewiesen (www.muehlenstrasse­ von Laupheim mit der Dürnach zur Westernach. Diese oberschwaben.de; Station 1.13). Die Liebe der Besitzer­ nimmt auf der Höhe von Dellmensingen über den Rau­ familie Högerle zu ihrer Hofmühle führte dazu, dass sie glen / Neuen Graben eine Überleitung der Riß südlich den Namen „Goppertshofen" europaweit bei Freunden von Rißtissen auf 4, bevor sie dann in Erbach (Alb­ alter Mühlentechnik bekannt machte - ein unbezahlba- Donau-Kreis) in die Donau mündet. Von Dr. Lutz Dietrich Herbst, Ummendorf

Statistisch gesehen kommt auf jeden Flusskilometer Schwarzwaldlandschaft keinerlei befriedigende betriebs­ der Rottum eine Mühle. Die genauere Betrachtung der wirtschaftliche Grundlagen gehabt. 9 Dagegen lagen ober­ Wasserläufe zeigt jedoch, dass die Standorte der Müh• schwäbische Höfe in den Vereinödungen nur selten so len überwiegend unmittelbar an bestehende Siedlun­ exponiert, dass sie über Wochen hinweg völlig von der gen angebunden sind und sich daher in den insgesamt Außenwelt abgeschnitten und auf eigene Hofmühlen neun Orten konzentrieren, die an die Rottum grenzen angewiesen gewesen wären. bzw. von ihr durchflossen werden. Als isolierte In den quellreichen Talschaften Oberschwabens Mühlenstandorte zwischen zwei Dörfern wären noch erübrigte sich der an und für sich kostspielige Bau hofna­ die beiden Weiler „Sägmühle" zwischen und her Mahlmühlen, betrieb doch in den Dörfern bereits Schönebürg sowie Schönebürg und Reinstetten zu die Herrschaft mindestens eine Wassermühle. Lediglich erwähnen, ferner die frühere Mahlmühle Konrad ober­ dort, wo Bäche weit außerhalb der Dörfer fließen, finden halb des letzteren Mühlenweilers. Während die Mehr­ wir abseits geschlossener Siedlungen weitere herrschaft­ heit der Mühlen ab dem 14. Jahrhundert erstmals liche Mühlenstandorte, wie dies etwa im Rotturntal am urkundlich erwähnt wird, fallen in der unmittelbaren Standort der Mahlmühle Konrad zwischen Zillishausen Umgebung des Klosterortes Ochsenhausen drei Müh• und Hürbel bis heute gut zu sehen ist. Die Mühlenbann• lenstandorte auf, die zu den frühesten Mühlenbeurkun­ gerechtigkeit versagte es außerdem den Bauern in Ober­ dungen Deutschlands gehören: Goppertshofen im Jahre schwaben, ein eigenes Wassertriebwerk zu errichten. 5 6 1128 , Goldbach im Jahre 1099 und Ochsenhausen Auf diese Weise verblüfft die Existenz einer Hofmühle im 7 selbst im Jahre 1093 • In diese Zeit fällt auch die erst­ ochsenhausischen Goppertshofen, wenn ihr Bau mit der malige Erwähnung der Mühle des kleinen Dorfes Spin­ Erstnennung einer Mühle daselbst in Verbindung 8 delwag im östlich benachbarten Flusssystem der , gebracht wird. deren Standort im weiteren Verlauf dieser Abhandlung noch eine Rolle spielen wird. Mit Auflösung der Müh• Die Mühle Goppertshofen zwischen 1128 und 1600 lengenossenschaft Ochsenhausen e. G. zum 1. Januar 1984 fand die jahrhundertelange Tradition der Getrei­ Die Mühle Goppertshofen wurde bereits in vorklö• demüllerei an der Rottum ihr Ende. Heute nutzen die sterlicher Zeit erbaut. Sie ging unter dem welfischen Wasserkraft der Rottum nur noch wenige Triebwerke Herzog Heinrich von Bayern am 20. April 1128 in den 10 zur Stromerzeugung. Besitz des Klosters Ochsenhausen über • In dieser Zeit war Oberschwaben klimatisch recht begünstigt. Es war Eine Hofmühle in Zeiten der herrschaftlichen warm und trocken, so dass ein erfolgversprechender Mühlenbanngerechtigkeit? Antrieb des Wasserrades nur dann erfolgen konnte, wenn das Wasser der Rottum aufgestaut und bedarfsge­ Im Gegensatz zu allen übrigen Mühlen an den Fließ• recht auf das Rad gelassen wurde. Die Topografie des und Stillgewässern des Nördlichen Oberschwabens trägt Geländes sowie der damals übliche unkorrigierte Fluss­ die Mühle von Goppertshofen den Namen „Hofmühle". lauf lassen einen solchen Stautrieb jedoch nur mittels Wie aber kommt ein in sich geschlossener Ort wie Gop­ eines langen Mühlgrabens zu. Dieser konnte in der pertshofen zu einer Hofmühle, die einem einzelnen Bau­ anmoorigen Aue leicht gegraben werden. Er musste ern gehört, kennen wir doch Hofmühlen gewöhnlich jedoch aus Gründen des Speichervolumens und des zu nur in Gebirgslandschaften? So mussten beispielsweise erzielenden Nutzgefälles weit oberhalb der Mühle von in den Talzügen des Schwarzwaldes die klösterlichen der Rottum abgeleitet werden, um überhaupt das nöti• und adeligen Grundherren ab der Zeit um 1620 mit ge Wasser für die Betriebsdauer von einigen Stunden ausgegliederten Hofmühlen das autonome bäuerliche aufspeichern zu können. Ein gesonderter Quellaustritt Wirtschaftssystem in der weit verzweigten Flur stärken. in der Hangflanke von Goppertshofen hätte dies natür• Die dortige Vereinödung erfolgte in Zusammenhang mit lich auch leisten können; doch ist ein solcher nicht der um 1600 in Süddeutschland erfolgten zunehmenden nachweisbar. Bedeutung des Getreideanbaus. Dieser erschloss Acker­ So dürfen wir annehmen, dass Goppertshofen sei­ böden weit außerhalb der Dörfer. Ohne eigene Hofmüh• nerzeit noch als Mühlenort dieselbe Bedeutung hatte len hätten die vereinödeten Höfe in der topografisch wie der nur ein Kilometer flussaufwärts gelegene Müh• stark bewegten und von langen Wintern geprägten lenweiler Goldbach, und das jeweils zwei Kilometer a: 28·29

flussaufwärts gelegene Ochsenhausen und das flussab­ und städtebaulich eine Insel inmitten von Ochsenhau­ wärts gelegene Reinstetten (Erstnennung einer Mühle sen ermöglicht. Der Ausbau der Klostermüllerei in Och­ 1304 11 ). Im Gegensatz zu Goppertshofen und Gold­ senhausen erfolgte übrigens zum selben Zeitpunkt wie bach hatte sich die Besiedlung von Ochsenhausen und der Ausbau der Müllerei des anderen großen ober­ Reinstetten jedoch wesentlich stärker in die Aue des schwäbischen Benediktinerklosters in Weingarten. Rotturntales ausgeweitet. Auf diese Weise setzten dort Dort hatten die Äbte durch geschicktes Verhandeln mit wasserbauliche Maßnahmen unmittelbar im Umfeld den Erbtruchsessen von Waldburg ihren Wirtschaftska­ des Flusslaufes an mit dem Vorteil, dass nach einem nal, den Stillen Bach, auf die doppelte Länge erweitern Hochwasser weder ein langer Mühlgraben noch seine und so ihren Mühlen auf dem Martinsberg deutlich Abtrennung vom Fluss versandet waren, aufwendig mehr Wasser zuführen können. 13 Im Gegensatz zu gesucht und ebenso mühevoll wiederhergestellt wer­ Weingarten musste sich Ochsenhausen jedoch nicht den mussten. Diesen topografischen Vorzug gegenüber mit anderen Herrschaften einigen, sofern es sich um die Goppertshofen und Goldbach besaß übrigens auch die Nutzung des Wassers der Rottum handelte. An der zunächst ochsenhausische, später dann rotische Mühle benachbarten Rot war dies schon anders. Dort stritten von Spindelwag am Roter Ellbach, auf die später noch die Benediktiner mit den Herren von Erolzheim ab dem einmal Bezug genommen wird. Ende des 15. Jahrhunderts 160 Jahre lang um die Was­ sermenge der Rot an ihrer Mühle zu Bechtenrot, bis sie Ab 1607: ein neuer Oberlieger leitet das Ende der im Jahre 1659 fin anziell abgefunden wurden. 14 Goppertshofer Altmühle ein Mit dem Bau der Unteren Mühle nur wenig ober­ halb der klostereigenen Mühlen von Goldbach und Der jahrhundertelange Mühlenfrieden, der zwi­ Goppertshofen handelte sich das Kloster Unfri eden im schen den Mühlen von Goppertshofen, Goldbach und eigenen Hause ein. Mittlerweile hatte sich das Klima Ochsenhausen herrschte, wurde jedoch mit Zunahme in Oberschwaben erheblich verändert. Die Niederschlä• des Erntevolumens ab 1600 nachhaltig gestört. Bis ge waren im Jahresmittel deutlich angewachsen und dahin konnten sich die Benediktiner in Ochsenhausen die Wälder, deren Böden im 12. Jahrhundert noch Nie­ mit dem hohen Nutzgefälle ihrer Wirtschaftskanäle des derschläge speichern konnten, waren weitgehend abge­ Krummbachs und des Grenzenmühlkanals an der holzt. 15 Auf diese Weise verlegten Hochwässer kom­ West- und Ostseite ihres Klosterberges begnügen. Die plette Flussbetten und ruinierten auf Jahre hinaus ihre vergleichsweise geringen Sekundenliter an Aufschlag­ angrenzenden Wiesen. Entsprechend hatte der Spital wasser konnten die Räd er der drei Klostermühlen selbst zum Heiligen Geist in Biberach bereits 1570 die Land­ bei längerer Trockenheit antreiben, da die Quellschüt­ bevölkerung ermahnt, Fließgewässer und ihre Ufersäu• tungen in der westlichen Hangflanke stets zuverlässig me so zu pflegen, dass Hochwässer möglichst wenig gleichbleibend waren. 12 Dennoch versprach die Rottum Schäden verursachen konnten 16. nach Vereinigung ihrer beiden Oberläufe aufgrund der Der neue Müller der Unteren Mühle hingegen hielt weitaus höheren Durchflussmenge an Wasser eine es mit dem Hochwasserschutz der Rotturnufer nicht so deutlich bessere Energieausbeute, auch wenn das genau. Den Wasserspiegel seines Mühlkanals erhöhte Nutzgefälle in der Talaue erheblich geringer war als an und senkte er nach Belieben. Auf diese Weise konnte den Flanken des Klosterberges. er den Wirkungsgrad seines Wasserrades der jeweiligen Möglicherweise beabsichtigte schon damals das Klo­ Durchflussmenge anpassen und damit die Arbeitslei­ ster eine Zentralisierung seiner Getreidemüllerei, stung seiner Mahlgänge zuungunsten seiner unmittel­ indem 1607 mit dem Standort der Unteren Mühle am baren Unterlieger erhöhen. Ihn interessierte dabei Knotenpunkt der Fernstraßen nach Biberach, Ulm und offenbar nicht, dass er auf diese Weise den Altmühlen Memmingen (heute Biberacher Straße / Ulmer Straße) in Goldbach und Goppertshofen die ihnen zustehende die wenig unterhalb gelegenen Altstandorte Goldbach Menge an Triebwasser beschnitt und sie somit der nöti• und Goppertshofen eine neuzeitliche Konkurrenz gen Antriebsenergie beraubte. Darüber hinaus wurden erhielten. 1605 hatte ja Kaiser Rudolf II. dem Kloster Mühlen und Wiesen der Unterlieger durch die Hoch­ die Erlaubnis zur Abhaltung eines Wochenmarktes wasserfluten beschädigt. Auch die im Frühjahr und erteilt. Die Untere Mühle erhielt selbstverständlich Herbst praktizierte Wiesenbewässerung litt unter dieser ihren eigenen Mühlkanal, der bis heute die Rottum teilt eigenwilligen Auslegung des Wasserrechts. Bevor Von Dr. Lutz Dietrich Herbst, Ummendorf

jedoch die leidtragenden Müller ihre Mühlen aufgeben die Äußere Mühle (später Fritschle) unterhalb der Klo­ mussten, wurde ihr Oberlieger im Jahre 1609 dazu ver­ stermühle (Abbruch: 1970) sowie die Grenzenmühle pflichtet, festgelegte Eichhöhen des Wasserspiegels ein­ (später Huchler) in der Grenzenstraße (jetzt Wohn­ zuhalten und den Wasserlauf zu pflegen.17 haus). 23

Zentralmühlen als Folge Die Goppertshofer Mühlenrenaissance nach 1803 der zweiten Agrarreform in der Barockzeit Nach der Säkularisation des Klosters Ochsenhausen Langfri stig jedoch war Schicksal der Altmühlen zu im Jahre 1803 war nun im Ochsenhauer Rotturntal Goldbach und Goppertshofen mit der leistungsfähige­ kein Rechtsnachfolger vorhanden, der den Privatbau ren Neumühle zu Ochsenhausen besiegelt. Mit der einer neuen Mühle mit Hinweis auf die Banngerechtig­ erneuten Agrarreform zu Beginn des 18. Jahrhunderts keit für Mühlen hätte vereiteln können. Im Gegensatz wurde diese Mühle wie übrigens auch die mittlerweile zu der im Umlachtal benachbarten Herrschaft Zeil hatte prämonstratensische Altmühle von Spindelwag den der König von Württemberg nämlich schon Jahrzehnte Erfordernissen der Zeit angepasst und in eine zentrale die Praxis des Mühlenbanns aufgegeben. 24 Andererseits Großmühle mit vergleichsweise riesigen Lagerkapazitä• blieb das Königreich Württemberg mit seinem Versuch ten umgewandelt. Veränderungen in den Essgewohn­ erfolglos, nach der Säkularisation einen Rechtsausgleich heiten der Bevölkerung Oberschwabens, Vorarlbergs zwischen dem Mühlenrecht des Mittelalters und neuen und der Schweiz hatten zu einer erheblichen Auswei­ Nutzungsinteressen am Wasser zu schaffen. Das Groß­ tung des Getreideanbaus in Oberschwaben geführt und herzogtum Baden dagegen hatte bereits ab 1843 die ermöglichten nun auch den grenzüberschreitenden Regelungen in einem Wasserrecht konkretisiert und auf Hand el mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen.18 diese Weise einen Aufschwung der Wiesenbewässe• Die Bedeutung der beiden Altmühlen an den rung ausgelöst. In Württemberg hingegen konnte ein wesentlich aufwendiger zu pflegenden, dafür weitaus einheitliches Wasserrecht erst 1900/ 1902 eingeführt leistungsärmeren Mühlgräben in der weitläufigen Rot­ werden 25 mit der Folge, dass die Wiesenbewässerung turnaue nahm deutlich ab . Mit der Folge, dass die nur dort weitergeführt wurde, wo sich die Bauern auf Goldbacher Mühle aufgrund ihrer Nähe zu Ochsenhau­ bereits bestehende Wässerungsrechte berufen konnten. sen weiterhin als Mahlmühle aufrecht erhalten werden Dies war im Rotturntal der Fall. konnte und später um eine Lohstampfmühle für Der wasserrechtliche Freiraum aktivierte in Eichen- und Tannenrinde erweitert wurde (später Säge­ Württemberg zahlreiche Optimisten, neue kleine Müh• mühle Baier). 19 Für die Altmühle in Goppertshofe n len an Wasserläufen, die noch frei verfügbar waren - jedoch gab es offenbar keine Möglichkeit, den traditio­ also in der Regel kleine Seitenbäche oder überkomme­ nellen Standort der Gewinnung wertvoller Antriebsen­ ne Wirtschaftskanäle-, zu errichten. Streitigkeiten mit ergie weiterhin beizubehalten. Sie dürfte zunächst ver­ anderen Nutzungsinteressenten waren damit vorpro­ fallen sein. In Reinstetten gliederte das Kloster im Rah­ grammiert. So richtete auch Matthäus Ehrhard im men der Mühlendiversifikation der bestehenden Mühle Jahre 1836 neben seinem Hof in Goppertshofen eine Ende des 17. Jahrhunderts eine Sägemühle ein 20, die kleine Fruchtstampfe zum Schroten von Viehfutter dann später an die östliche Hangkante versetzt wurde ein. 26 15 Jahre zuvor hatte er den Hof „Sankt lsabella" (Sägewerk Zell). am Westrand des Dorfes neben dem Fahrweg nach Während die Reinstetter Mühle (später Hampp) Wasenburg erworben. Es ist nicht auszuschließen, dass durch diverse Anbauten des 20. Jahrhunderts optisch seine Stampfe auch Ölsaaten verarbeitete, denn im nicht gewonnen hat, könnte das Gebäude der früheren Jahre 1837 wird für Goppertshofen auch eine Ölmühle Unteren Mühle (jetzt Handlung für Kfz-Teile) durch erwähnt. 27 Auch an den Oberläufen der Rottum wur­ restauratorische Maßnahmen durchaus deutlich aufge­ den in dieser Zeit Bauern aktiv: an einen Zufluss der wertet werden. 21 Mit letzterer betrieb das Kloster in Steinhauser Rottum baute Josef Anton Wiest im Jahre Ochsenhausen am Kanal der Unteren Rottum sowie 1864 eine Frucht- und Knochenstampfe, deren Betrieb am Krummbach zu Beginn des 18. Jahrhunderts weite­ dann aber infolge des neuen Wassergesetzes eingestellt re drei Mahlmühlen 22: die Klostermühle (später Mack) wurde 28 . Und unterhalb des Weilers Kemnat errichte­ unter dem Ostgiebel des Bräuhauses (Abbruch: 1960), te im Jahre 189 1 Anton Wespe! eine Frucht- und Kno- 30·31

®~(~ ·,,._,.,.,) ~ Ü.S\';Ul>Qo.v-oce:s,xx ~">1.Al..l1(t'.ic1 @&talAD,o~ ,="1$,o\j :DE:12. L.>E:LLEC. -i, G.fo;f,+n;:\u 11A-IILE\.l {j) Gi. lAJl1j\',0(])-1'\nt..:l, 3',IIY!m<Ü~ff (!ij ,'UC-0.'3fu:tV'-\ . W\ wn•u\lU:' Technische Zeichnung der Antriebstec hnik Antrieb und Mahlgang der Hofmühle und des Mahlgangs von Wolfgang Müller. Högerl e. chenstampfe an der Bellamonter Rottum, die dann delsmüllerei gehabt haben. Anders lässt sich der Einbau bereits im Jahre 1923 wieder stillgelegt wurde 29. von bereits damals antiquierten Maschinen nicht erklä• In Goppertshofen ließ Matthäus Ehrhardt bereits im ren, gleichwohl um 1850 noch der Handel mit neuen Jahre 1844 eine neue Fruchtstampfe planen und bauen Mühlsteinen florierte.31 und ersetzte sie schon sechs Jahre später durch einen So einfach, wie sich Ehrhardt der Betrieb seiner größeren gemauerten Riegelfachwerkbau. Er beabsich­ Hofmühle darstellte, war es trotz eines fehlenden Was­ tigte, seine Getreideverarbeitung von der reinen Tier­ serrechts dann doch wieder nicht. Dem Bauern war futterproduktion auf die Erzeugung allgemein verdauli­ zwar der Bau und Betrieb der Mahlmühle genehmigt cher Nahrungsmittel auszuweiten. Dazu richtete er worden; wegen der Stauanlagen gab es jedoch einen einen Gerbgang ein, um mit dessen Hilfe Dinkel zu größeren Streit mit seinem Nachbarn, der im Dezember entspelzen. Ein weiterer Mahlgang mit unterliegendem des Jahres 1850 die beiden Laupheimer und Biberacher Beutelkasten übernahm dann den eigentlichen Mahl­ Oberamtsmühlenschauer Schwarz und Graupner auf und Siebvorgang. Josef Högerles Angaben zufolge rich­ den Plan rief. Diese drohten Erhardt den Entzug der tete Ehrhard seine Mühle mit neuen Mahl- und Gerb­ Mühlenkonzession an, wenn er den Wasserbau nicht gängen ein. Dies scheint ungewöhnlich, da um 1850 abändere. Der insgesamt fünf Jahre andauernde Streit sich bereits zahlreiche Müller von ihren alten Mahlgän• um die Stauhöhe des Triebwassers und den in dieser gen trennten, um mit neuentwickelten Mahlaggregaten Zeit unerlaubten Betrieb der Mühle endete dann man­ (verbesserte Vorreinigungs- und Siebmaschinen, Wal­ gels eines eindeutigen Wasserrechts mit einem gütli• zenstühle und Mischmaschinen) den Übergang zu wirt­ chen Kompromiss: die Leerschussfalle vor dem Wasser­ schaftlicheren Hochmahlverfahren einzuleiten. Diese rad dürfe nur noch 260 cm hoch sein. Sollte das Wasser Verfahrenstechniken ließen den Wandel von der Lohn­ deren Oberkante überströmen, so müsse sie gezogen und Tauschmüllerei zur Handelsmüllerei zu 30 und werden und der Wasserpegel auf 234 cm eingestellt garantierten so dem Müller ein weitaus höheres Ein­ werden. Zuvor erlaubten die Höhen der Wässerungsfal• kommen. Ehrhardt dürfte sich also beim Bau seiner len einen um bis zu 30 cm höheren Stau des Triebwas­ kleinen Mühle eher an den Hofmühlen der Gebirgs­ sers und damit eine günstigere energetische Ausbeute landschaften orientiert, als ein Interesse an der Harr- des Mühlgrabens zu Lasten des Grundwasserspiegels Von Dr. Lutz Dietrich Herbst, Ummendorf

32 der benachbarten Wiesen . Die Tiefe des Wassergra­ auf dem Weg der Überlandleitungen ins Haus. So bens erklärt es, weshalb der heutige Mühlenbesitzer wurde dann im Jahre 1960 die Rottum tiefergelegt und Josef Högerle (Jg. 1929) sich mit Freude daran erinnert, begradigt und der Mühlgraben aufgefüllt. Die Löschung wie er inmitten der Rotturnwiesen das Schwimmen des Wassernutzungsrechts erfolgte vier Jahre später. erlernen konnte. Der weitaus niedrigere Wasserstand Damit wurde die 900-jährige Geschichte der Wasser­ der Rottum selbst hätte ihm diesen Spaß mit Sicherheit krafterzeugung in Goppertshofen erneut unterbrochen. alsbald verleidet. Franz Högerle jedoch scheute sich, nach Stilllegung Nur sieben Jahre nach Beginn des regulären Mahl­ seiner Mühle sowohl Wasserrad und Riemenscheibe betriebs, also 1862, übernahm Ehrhardts Schwieger­ als auch die gesamte technische Inneneinrichtung zu sohn Matthias Miller aus Reinstetten Hof und Mühle. verschrotten. Miller muss erkannt haben, dass die Antriebsenergie des Wasserrades nicht nur der Hofmühle, sondern dar­ Denkmalpflegerisches Engagement über hinaus dem gesamten Hof zugute kommen könn• rettet die Hofmühle vor ihrem Verfall te. Bestärkt worden sein dürfte er durch den Reinstetter Max Rapp, der an seinem HeimatortimJahre 1879 ein Möglicherweise rechnete schon damals Franz Wassertriebwerk zum Betrieb landwirtschaftlicher Högerle mit einer Renaissance seiner Hofmühle im Rah­ 33 Maschinen einrichtete • Deshalb dürfte Matthias Mil­ men der Denkmalspädagogik. Immerhin gründeten ler die Erweiterung der Antriebstechnik um eine Rie­ sich um dieselbe Zeit mit Unterstützung der Denkmal­ menscheibe am Nordgiebel der Mühle sowie eine wei­ pflege Initiativen zur Erhaltung und volksbildnerischen tere Transmissionsanlage mit verschiedenen Riemen­ Umnutzung denkmalwerter Einrichtungen und ihrer scheiben an der Scheuer zuzuschreiben sein. Mittels Umhausungen. Zwar empfahl das Landratsamt Biber­ einer langen Kette, die noch heute in der Mühle ver­ ach der Stadt Ochsenhausen im Jahre 1964 „im Rah­ wahrt wird, konnten die Riemenscheiben von Mühle men der Verbesserung des Rotturntales eine Gesamtsa­ und Scheuer über den Hofplatz hinweg miteinander nierung durchzuführen, indem man unwirtschaftliche verbunden werden. Die Kraft wurde auf eine Kreissä• und hemmende Wasserläufe sinnvoll und kostenspa­ ge, den Schleifstein, den Heuaufzug und die Güllepum• rend beseitigt", womit auch der Krummbach auf dem pe übertragen, ohne eigens einen Elektromotor betrei­ Klosterberg gemeint war, doch setzte der Gemeinderat ben zu müssen. auf die Besonderheit der Ochsenhauser Wassernut­ Im Jahre 1895 übergab Matthias Miller den fort­ zungsgeschichte als touristischen Mehrwert beim schrittlichen Hof mitsamt der Hofmühle seinem Sohn geplanten Bau eines Kneippkurbades im Herrschafts· Sebastian, unter dessen Leitung dann 1908 auch das brühl. 34 Eine Schaumühle in Gestalt der Hofmühle Triebwerk der Mühle entsprechend der neuen Wasser­ Högerle hätte gut in dieses Konzept hineingepasst, gesetzgebung eine Genehmigungsurkunde erhielt. Ab ebenso wie der dann im Jahre 1993 eröffnete wasser­ diesem Zeitpunkt sollte sich über 40 Jahre lang an der bauhistorische Lehrpfad am Krummbach oder das vom Energieversorgung von Mühle und Hof wenig ändern. Bürgerverein Ox 21 e.V geplante restaurierte Mühlrad Dunkle Wolken zogen jedoch für Millers Schwieger­ der noch im Jahre 2005 (!) abgebrochenen historischen sohn Franz Högerle, der den Hof 1926 übernommen Ölmühle unterhalb der Grenzenmühle. hatte, zu Beginn der 1950er-Jahre auf. Damals wurde Ungeachtet des Fehlens einer Gesamtplanung zur deutschlandweit der Grundstein für die Neuordnung Vernetzung der beeindruckenden technischen Denk­ der Flur gelegt, um sie den Erfordernissen der maschi­ male Ochsenhausens wurde Franz Högerles Sohn Josef, nellen Landwirtschaft anzupassen. In diesem Zusam­ der im Jahre 1966 Hof und Mühle übernahm, nicht menhang sollten Fließgewässer begradigt und unwirt­ müde, zu Beginn der 1980er-Jahre seine Mühle erst­ schaftlich erscheinende Gräben zum Vorteil der Hoch­ mals auf Vordermann zu bringen. Seinem Engagement wasserabfuhr und des ungehinderten Befahrens der ging eine weit beachtete Studienarbeit des damaligen Flur mit motorisierten Fahrzeugen aufgefüllt werden. Architekturstudenten Wolfgang Müller an der Fach­ Franz Högerle wurde bedeutet, dass sein Wassertrieb­ hochschule Biberach voraus, die den Bau aus denkmal­ werk dieser Reform ebenso zum Opfer fallen müsse wie pflegerischer Sicht analysierte. Müller empfahl seiner­ viele andere Wassertriebwerke im Lande auch. Der bil­ zeit, die Mühle an einen Wassergraben im Oberschwä• lige Strom käme ja mittlerweile aus Großkraftwerken bischen Museumsdorf Kürnbach umzusetzen, da sie B 32·33

an Ort und Stelle nicht überlebensfähig sei. 35 Rund 25 Jahre später restaurierte die Familie Högerle dann mit Hilfe der Freunde Ernst Schädle und Hans Angele sowie des Sonthofener Mühlenbauers Robert Vetter, einem der letzten seiner Zunft und Mitglied der ARGE Mühlenstraße Oberschwaben, das Mühlengebäude, das Wasserrad sowie das Kammrad und Teile der Mechanik im Innern der Mühle zum Preis von 24 000 Euro. Ohne die aufwendigen Eigenleistungen - allein das Strauberrad mit seinen 30 Schaufeln fertigte Zim­ mermann Ernst Schädle für einen Gotteslohn mit Eichenholz aus Högerles Wald - wäre die Restaurie­ rung erheblich teurer geworden! Seither steht das Rad wieder in einem Wassergraben, der jedoch mit der Rot­ turn nicht verbunden ist. Dennoch könnte die Mühle jederzeit wieder mit einem Elektromotor zu Schau­ zwecken betrieben werden. So könnte mit Hilfe eines lokalen Mühlenvereins der museale Mühlenbetrieb in Goppertshofen wieder Zimmermeister Ernst Schädle, Josef Högerle aufgenommen werden. Hier ließen sich dann auch in und Mechanikermeister Hans An gele (von einem zweitägigen Kurs jene Mühlenfreunde zu Hob­ links) beim Erneuern des Strauberrades mit by-Müllern ausbilden, die an anderen Orten der Müh• Fernsehteam. lenstraße Oberschwaben restaurierte Wassermühlen der Allgemeinheit zugänglich machen. Auch Kommu­ Laupheim; Herrn Franz Mohr, Mechaniker aus Mittelbi­ nen wie Amtzell (Lkr. Ravensburg), die alte Mahlmüh­ berach-Reute; Herrn Forstdirektor i. R. Karl-Heinz Pfeil­ len aufgekauft haben und mustergültig als Museums­ sticker t, Ochsenhausen; Herrn Oberstudienrat i. R. mühlen betreiben, könnten in Goppertshofen ihre Stefan Ritter t, Ochsenhausen, Herrn Michael Schmid, Mühlen-Guides ausbilden lassen. Die Anforderungen Kulturamtsleiter der Stadt Ochsenhausen; Herrn Robert der Lebensmittelkontrolle an die hygienischen Bedin­ Vetter, Mühlenbauer aus Sonthofen. Vor allem möchte gungen ließen sich dabei durchaus an das kleine Hygie­ ich Herrn und Frau Josef und Josefine Högerle, Gopperts­ nemanagementkonzept HACCP anpassen 36, da es sich hofen, für ihre stets großzügig gewährte Gastfreund­ ja nicht um eine gewerbliche Mühle handelt. Denn nur schaft sowie Herrn Johannes Angele, Reinstetten, für so würde die Mühle als technisches Denkmal wieder seine Mithilfe bei der Bereitstellung des historischen Arbeit haben und in Bewegung bleiben. Und auch nur Bildmaterials herzlich danken! so kann sie im über 900-jährigen Mühlenort Gopperts­ hofen der Nachwelt erhalten bleiben! ANMERKUNGEN: Mein Dank richtet sich so an zahlreiche Zeitzeugen 1 Als Beispiel mögen hier die Knochenstampfe Welsch von und Fachleute, die ich im Laufe der vergangenen Jahre Amtzell-Schmitten oder auch die Hofsäge an derTobel­ zur Geschichte der Mühlen an der Rottum befragen bzw. mühle Enkenhofen genannt sein, die der Autor im Rahmen mit denen ich vor Ort verschiedene auffällige Sachverhal­ seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Beauftragter für mittel­ te diskutieren konnte: Herrn Hans Angele, Mechaniker­ alterliche Denkmalpflege in den Landkre ise n Biberach und Ravensburg in den Jahren 2013/ 14 fotografisch dokumen­ meister aus Reinstetten; Herrn Kreisbaumeister i. R. tiert hat. Bruno Ceppa t, Ochsenhausen; Herrn Paul Enslin t, 2 Hierzu haben Hans Angele und se in So hn Johannes eine Biberach; Herrn Daniel Deininger, Maschinenbauer aus beeindruckende Dokumentation erstellt, der der Au tor Laubach; Herrn Helmut Ferus, Bürgerverein Ox 21 e. V dieses Beitrages sehr hilfreiche Informationen verdankt. 3 Der Mü hlenatlas Landkreis Biberach gehört zur Reihe der Ochsenhausen; Herrn Gerd Graf, Müller in Tannheim; Mühlenatlanten baden-württembergischer Landkreise Frau Angelika Gropper, Schönebürg; Herrn Reinfried und wird vom Autor seit 1980 ständig we itergeführt. In Hampp, Reinstetten; Frau Bettina Ihle, Hammermühle gedruckter Form ste hen bislang nur dort Mühlenatlanten Von Dr. Lutz Dietrich Herbst, Ummendorf

zur Ve rfügung, wo sie von den jeweiligen Land- und Stadt- 20 LANDESARCHIVD IREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.): kreisen finanziert wurden w ie z. B. in Ulm. Der Landkreis Biberach, Band II.Sigmaringen 1990,479 4 Der baugeschichtliche Hintergrund der Rißüberleitung 21 Die Untere Mühle w urde im Jahre 1921 von einer Genos- von Rißtissen nach Dellmensingen wäre eine eigene senschaft Ochsenhauser Bürger übernommen und im Jah- Studie wert. Er könnte mit den dortigen römerzeitlichen re 1985 nach deren Aufkauf durch die Württembergische Baumaßnahmen (Heerstraße) in Beziehung gesetzt wer- landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft WLZ stillgelegt. den. Da s Mühlengebäude wurde an den Reifengroßhändler 5 Württembergisches Urkundenbuch I,Nr. 295,S. 377f. Wohnhaas aus Rottum weiterverkauft. 6 LANDESARCHIVDIREKTI ON BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.): 22 Auf die besondere Mühlengeschichte des Klosters Och- Der Landkreis Biberach, Band II.Sigmaringen 1990,464 se nhausen am Krummbach geht der wasserbauhistorisc he 7 Württembergisches Urkundenbuch 1,321f. bzw. LANDES- Lehrpfad am Krummbach ein, den der Autor im Jahre 1993 ARCHIVDIREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.): Der im Auftrag der Stadtverwaltung Ochsenhausen und des Landkreis Biberach, Band II.S igmaringen 1990,477 damaligen Staatlichen Forstamts Ochsenhausen konzipiert ,: 8 LANDESARCH IVDIREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.): hat. Der La ndkreis Biberach, Band II.Sigmaringen 1990,648 23 Vg l. hierzu die Triebwerksakten T 64,T 65 und T 51 Kreisar- 9 JÜTTEMANN, Herbert: Schwarzwaldmühlen.Karlsruhe chiv Biberach 1985,5 24 Siehe hierzu HERBST, Lutz Dietrich: Ku lturgeschichte im r. 10 Siehe Fußnote 5 Dornröschenschlaf: Die 70-Mühlen - Täler der Um lach. 11 Württembergisches Urkundenbuch 1,321f . bzw. LANDES- In: BC-Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach ARCH IVDIREKTION BAD EN-WÜRTTEMBERG (Hg.): Der 36,2013,2,3-29; hier Seite 14 Landkreis Biberach, Band II.S igmaringen 1990,477 25 HI ESINGER,Wi lhelm/ HERBST, Lutz Dietrich: Der Hasl ach- 12 vgl. hierzu HERBST, Lutz Dietrich: Der Krummbach von mühle das Wa sse r abgraben? Der Streit um die Rota ch von Ochsenhause n. Benediktinische Wasserbewirtschaftung 1841. In: Im Oberland 17,2006,2,40-46; hier Seite 41 der Sp itzenklasse. In: BC-Heimat ku ndliche Blätter für den 26 ANGELE, Hans: Dokumentation„Hofmühle Högerle" (Manu- Kreis Biberach 20, 1997, 1, 13-27 sk ript vom 25. 10.2005) o.S. 13 vgl. hierzu HER BST, Lutz Dietrich: Der Stille Bach und se ine 27 VON MEMMINGER,Johann Dan iel: Beschreibung des Ober- Gewässer. Führer zum wasserbauhistorischen Wanderweg amts Biberach. Stuttgart/Tübingen 1837, 158 der Gemeinden Sch li er und Weingarten. Weingarten 20 11 28 Triebwerksakte T 60 Kreisarch iv Biberach (4.Auflage) 29 Tri ebwerksakte T 49 Kreisarchiv Biberach 14 LANDESARCHIVDIREKTION BADEN -WÜRTTEMBERG (Hg.): 30 WAGENBRETH, Otfried u.a.: Mühlen. Gesch ichte der Getrei- Der Landkreis Biberach, Band !.Sigmaringen 1987,878) demühlen. Stuttgart 1994, 11 15 HERBST, Lutz Dietrich: Ausgebaute Fließgewässer des 31 Bedeutende Mühlsteinhändler der Region waren die Mittelalters und der frühen Neuzeit in Oberschwaben. Ravensburger Mühlenbaufirmen Uhl und Wäschle, sofern Weingarten 1992, 14 lf. man sich als Müller seine Ste ine nicht von der Plochinger 16 Wie 15,142 Mühlsteinfabrik J. G. Dettinger anliefern ließ. 17 STADTVERWALTUNG OCHSENHAU SEN (Hrsg.) : Chronik der 32 wie26 Stadt Ochse nhausen 31 , 1985, 147 33 Triebwerksakte T 67 Kreisarchiv Biberach 18 Auf die bauhistorischen und ortsbildprägenden Fo lgen 34 w ie 15,5.97 der barocken Agrarreform macht innerhalb der barockori- 35 MÜ LLER, Wolfgang: Bauanalyse und Denkmalpflege - Stu- entierten Präsentation Obersc hwabens erstaunli cherweise dienarbeit Gebäude - Hofmühle in Goppertshofen Kreis erst die im Jahre 2005 eröffnete„Mühlenstraße Ober- Biberach. Fachhochsc hule für Techn ik Biberach / Fachbe- schwaben" aufmerksam. Das barockorientierte Programm re ich Architektur Wintersemester 1980/81,o.S. der offiziellen Obersc hwaben-Tourismus GmbH dagegen 36 Siehe hierzu OPPERMANN, Phi lipp: Denkmal oder blendet in seiner kunsthistorischen Fixierung auf ver- Produktionsbetrieb? In: Molina. Mühlen und Menschen mögende Sch lösser sowie Klosterbauten all e sichtbaren 1,2013,1,6-7 Spuren der barocken Prägung des oberschwäbischen Landschaftsbil des weitgehend aus. Erst die neue Schus- senrieder Tou ri smusgenosse n schaft „Oberschwä bisches Barockzentrum" w idmet sic h in Zusammenarbeit mit dem BILDNACHWEIS : Autor mit verschiedenen Angeboten auch landschafts- bezogenen Aspekten der Barockzeit (www.barock-den- S. 27 Fam ilie Högerle, Goppertshofen sueden.de). S. 31 Verfasser 19 Triebwerksakten T 53 und T 54 Kreisarchiv Biberach S. 33 Johannes Angele, Reinstetten