Svmma Mvsicae Medii Aevi
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Pu V.eH.2 :i S 2l.t RE C 2(,202., SVMMA MVSICAE DER MUSIKALISCHE NACHLASS MEDII AEVI DER TROUBADOURS HERAUSGEGEBEN VON FRIEDRICH qENNRICH KOMMENTAR BAND IV HERAUSGEGEBEN VON FRIEDRICH qENNRlcH FRIEDRICH GENNRICH DER MUSIKALISCHE NACHLASS DER TROUBADOURS KOMMENTAR DARM STADT DARMSTADT 1960 1960 VORWORT Eine Gesamtausgabe der erhaltenen musikalischen Denkmäler des provo Sprach gebiets erscheint hier zumerstenmal. Schon 1931 sollte sie in den "Publikationen älterer Musik" herauskommen) Krieg und Nachkriegsereignisse haben das Er scheinen verhindert. Die große Verzögerung der Drucklegung hat aber dem Werk keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Es konnte sich nicht darum handeln, nur die Melodien der Troubadours zu er fassen, sind diese doch nur ein Teil der volkssprachigen musikalischen Produk tion ihrer Zeit, allerdings der wichtigste, weil außerhalb dieses Musikgesche hens vielleicht nur wenig aufgezeichnet worden, jedenfalls nur wenig erhalten ist und zwar dies nur aus dem geistlichen Bezirk. Das Interesse der Musikwissen schaft aber gilt dem ganzen Bereich. Kommentar und Revisionsbericht werden von der Ausgabe gesondert veröffent• licht, damit dauerndes Umblättern vermieden werde. Der zweite Band wird zu nächst die umfangreiche Literatur und deren Sigel aufführen: vokale Musik fragt nicht nur nach der musikalischen, sondern ebenso auch nach der textlichen Seite des Phänomens) vielfache Wiederholung der gleichen Buchtitel aber würde die Ausgabe des Bandes unnötig belasten. Eine Liste der angeführten Literatur er leichtert zudem das Aufsuchen des ein oder anderen Titels. Allerdings erschei nen die rein philologischen Werke nur bei den von ihnen behandelten Autoren. Der Straffung des Ganzen dienen auch die Sigel der oft wiederkehrenden Zeit schriften und Sammelwerke. Eine Zusammenstellung der in Betracht kommenden Hss beschließt die allgemeinen Angaben. Die Beschreibung der einzelnen Hss eröffnet den eigentlichen Kommentar, der zum größten Teil den einzelnen Liedern gewidmet ist. Die einzelnen Stücke sind zeitlich angeordnet. Die ältesten unter ihnen sind die anonymen geistlichen Lieder und die Epitres farcies, dann folgen die Lieder bekannter Autoren, und zwar in alphabetischer Reihenfolge der Liedanfänge der einzelnen Autoren, wie sie auch in der prov. Bibliographie aufgeführt werden. Von Interesse ist zunächst, in welchen Zeitraum die literarische Tätigkeit des Autors fällt. Daß es sich dabei nicht um mathematisch genaue Angaben handeln kann, bedarf keiner Begründung. Es geht auch nicht darum, eine ausführliche Biographie der einzelnen Autoren zu geben; wohl aber wird darauf hingewiesen, wo biographische Nachrichten zu finden sind, denn die von den Hss überlieferten Lebensbeschreibungen (vitae) und die Liedkommentare (razos) haben sich oft als Alle Rechte vorbehalten. unzutreffend oder auch als nachträglich den Liedern entnommene Erläuterungen Die Übertragungen sind geistiges Eigentum des erwiesen. Herausgebers und unterstehen dem Urhebergesetz. Reproduktionen jeglicher Art bedürfen der Einwil- Bekanntlich besteht seit 1872 ein Verzeichnis der Troubadourlieder von K. ligung des Herausgebers. Bartsch, das von A. Pillet und H. Carstens in ihrer "Bibliographie der Trouba Copyright by Friedrich Gennrich. Darmstadt 1960. dours" Halle (1933) übernommen und ganz bedeutend erweitert worden ist. V Bei jeder Nummer des 1. Bandes wird nur die Kennummer dieser Bibliographie machen, werden als selbstverständliche Teile der Textausgabe hier nicht beson angegeben (die bereits in den alphabetischen Verzeichnissen am Ende des 1. Ban ders aufgeführt, wohl aber die in Versform in Anlehnung an den Urtext geschaf des bei jedem Stück hinzugesetzt wurde), unter der man dort Auskunft über das fenen oder in Prosa abgefaßten Nachschöpfungen, die mehr oder weniger unter jeweilige Lied einholen kann und auch alle für das einzelne Lied bekannt gewor künstlerischem Gesichtswinkel betrachtet werden wollen. denen Hss aufgeführt findet. Unsere Ausgabe beschränkt sich auf die mit Notation überlieferten Manuskripte, verzeichnet auch, was von diesen Manuskripten als Von Bedeutung ist die Form der Lieder, bei der der musikalische und der Faksimile oder als diplomatischer Abdruck ediert worden ist. Die nicht als Fak textliche Aufbau einander ergänzen: die Abschnitte der Musik werden durch grie simile bzw. diplomatischer Abdruck veröffentlichten Melodien, vor allem die der chische, die des Textes durch lateinische Buchstaben wiedergegeben, wobei die Hs R, werden hier als DA wiedergegeben. rechts von letzteren stehenden Ziffern die Silbenzahl der einzelnen Verse be zeichnen, verbunden mit der Art der Reime: ob männliche oder weibliche (u) Wo nötig, wird die Bedeutung der einzelnen Stücke herausgestellt, was beson Reime vorliegen. ders bei den älteren angezeigt erscheint, weil diese oft späteren Autoren zur An regung geworden sind. Die Kontrafaktur spielt im Mittelalter eine wichtige Rolle. Wie umfangreich sie allein schon bei den mit Notation überlieferten provo Liedern ist, zeigt das am Die Melodien sind im ersten Band in ihrer Übertragung in moderne Noten Schluß des Bandes gegebene Verzeichnis. Es ist also möglich, alle dort genannten schrift mitgeteilt worden. Der Vergleich mit früheren Ausgaben läßt ohne wei Lieder mit Melodien zu versehen. Beiden einzelnen Liedern werden jeweils alle teres erkennen, daß sich im Lauf der Zeit inbezug auf die Rhythmik vieles ge bisher bekannt gewordenen prov. Kontrafakturen verzeichnet. Erstreckt sich die ändert hat, daß die sogen. "modale Übertragung" einer gründlichen Überprüfung Kontrafaktur auf nicht prov. Stücke, dann werden die betreffenden Stücke mitge und Erweiterung unterzogen worden ist. Die meisten Melodien sind nur in einer teilt. Das gilt vor allem von den für prov. Lieder erschloss enen Melodien. Hs erhalten; die in mehreren Hss überlieferten weichen mitunter, mehr oder weniger, von einander ab. So, wie der Herausgeber von Liedtexten diese einer Ein alphabetisches Anfangsverzeichnis der besprochenen prov. Lieder am kritischen Überprüfung unterzieht, so hat, gleichermaßen, der Herausgeber der Ende des 1. Bandes ermöglicht das Auffinden jedes einzelnen Stückes. Liedmelodien die Pflicht, diese in einer sehr genau überprüften Lesart darzu - bieten. Diese Forderung ist heute, vor allem bei mehrfach überlieferten Fassun gen, sehr wohl zu erfüllen. Der Einwand, daß dadurch den vorhandenen Fassun Friedrich Gennrich gen eine weitere hinzugefügt würde, ist ebenso unberechtigt wie die Ablehnung kritischer Texteditionen . Der Hinweis auf musikalische Varianten und Irrtümer in Fußnoten ist unzweck mäßig. Die in mehrfachen Fassungen erhaltenen Melodien werden spartiert mit geteilt, so, daß die Abweichungen leicht zu erkennen sind: Die einzelnen Distink tionen sind mit Ziffern versehen: mit 3,7 z.B.wird die 7.Note oder Notengruppe der 3. Distinktion eindeutig bezeichnet; 4,5 - 10 oberterzverlagert bedeutet, daß die 5. bis 10. Note bzw. Notengruppe der 4. Distinktion in der Hs eine Terz zu hoch aufgezeichnet ist, weil der Notenschreiber sich in der Setzung des Schlüssels um eine Linie geirrt hat; 5,1- 6 links verschoben bedeutet, daß der Notenschreiber durch Auslassen einer Note oder Notengruppe die richtige Koordination von Text und Tonreihe bei der 1. bis 6. Note bzw. Notengruppe geändert hat. Es kann hier nicht der Ort sein, auf die vielseitigen Fragen und Probleme der "Musikalischen Textkritik" einzugehen, sie muß einem besonderen Band der "Summa Musicae Medii Aevi" vorbehalten bleiben. Bei der Angabe der imDruck erschienenen Ausgaben der Melodien wird Voll ständigkeit angestrebt, ohne Rücksicht darauf, ob die VerÖffentlichung heute nur noch historische Bedeutung beanspruchen kann. Es soll dargetan werden, wie alt und wie groß das Interesse am Troubadour-Lied ist und wie viel Mühe auf die Interpretation seiner Melodien verwendet worden ist. Bei den reinen Textausgaben ist diese Vollständigkeit nicht so sehr von Nöten, obwohl auch hier zahlreiche Werke angeführt werden. Ergänzt werden die Aus gaben durch Hinweise auf Übersetzungen. Die den wissenschaftlichen Ausgaben beigegebenen Übertragungen, die einen wesentlichen Teil der Textkritik aus- VI VII ABKÜRZUNGEN Allgemeine INHALTSVERZEICHNIS Bd, Bde Band, Bände LU Literatur, -nachweis Seite Beschr Beschreibung Mk Musik, -ausgabe VORWORT ..................................................... V Best Bestand Str Strophe, - en INHAL TSVERZEICHNIS VIII DA diplomatischer Abdruck Taf Tafel VERZEICHNIS DER SIGEL Ed Ausgabe Tt Text, -ausgabe Allgemeine Abkürzungen .................................. IX Zeitschriften und Sammelwerke ....•........................ IX Fak Faksimile, -ausgabe Trad Übersetzung Oft wiederkehrende Literatur ............................. XI Hs, Hss Handschrift, -ten Vs Vers, Verse Sigel der Handschriften ................................... XVIII Kofa Kontrafaktur A. DIE HANDSCHRIFTEN DER TROUBADOUR-MELODIEN I,' Die provenzalischen Handschriften ..........•............... 1 Die französischen Handschriften ........................... 5 Vereinzelte Überlieferung ................................ 8 Zeitschriften und Sammelwerke Die Motettenhandschriften 10 Acta Jahrbuch der Musikbibliothek JbP B. DER MUSIKALISCHE NACHLASS DER TROUBADOURS Acta musicologica Peters Altfranzösische Bibliothek Afrz BibI 1. Die geistlichen Kompositionen 11 Jahrbuch für romanische und JbreL Ah 1I. Troubadourlieder Analecta hymnica englische Literatur AdM Zur Einführung ...•.................................. 16 Annales du Midi Modern Language Notes MLN Lieder