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Bettina von Arnim Künstlerin, Schriftstellerin, Widerständlerin

Leben:

Bettina von Arnim (geborene Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano) wird am 4. April 1785 in a. M. geboren. Im Jahre 1811 heiratet sie . Die Arnims sind bis zu seinem plötzlichen Tod 1831 zwanzig Jahre verheiratet. Der Ehe entstammen sieben Kinder. Als junge Frau erhält Bettina von Arnim Privatunterricht, u. a. in Kompositionslehre und Zeichnen. Sie ist vielseitig begabt, schreibt, dichtet, zeichnet und komponiert. Die enge Beziehung zu Goethes Mutter (seit 1806) und schließlich auch zu Goethe ist Grundlage des 1835 veröffentlichten Briefwechsels, der ihr zu großer Berühmtheit verhilft. Als Schriftstellerin, bedeutende Vertreterin der Romantik und eigenständige geistige Kraft tritt sie erst nach dem Tod ihres Ehemanns in Erscheinung. Sie beginnt die Briefwechsel mit Goethe zu publizieren („Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“).

Ihr Ruhm als Dichterin verschafft ihr eine nahezu unangreifbare Position, die sie auch zu politischer Betätigung nutzt. So prangert sie in mutigen Schriften die mangelnde Demokratie sowie das Elend der unteren Schichten an. Für Aufruhr sorgt insbesondere ihr Werk „Dies Buch gehört dem König“ (1843), das einen offenen Brief an König Friedrich Wilhelm IV. darstellt, in dem sie sich kritisch mit den damaligen Herrschaftsformen und sozialen Bedingungen auseinandersetzt. Sie fordert Freiheitsrechte der Person und der Presse ein und beklagt mangelnde Bildungsmöglichkeiten und die Zensur.

Während der Cholera Epidemie in unterstützt Bettina von Arnim bedürftige Menschen. Sie kehrt in Frankfurt das Pflaster vor den Häusern der Juden gegen den Protest ihrer Freunde. Sie ergreift Partei für die Brüder Grimm, die aus Göttingen vertrieben worden waren. Sie setzt sich für einen verhafteten Demokraten ein und sie richtet für einen polnischen Revolutionär ein Gnadengesuch an den König. Sie beklagt das Elend der Schlesischen Weber und erhebt ihre Stimme für diese.

Am 20. Januar 1859 stirbt Bettina von Arnim in Berlin.

Begründung des Namensvorschlags:

Bettina von Arnim war eine emanzipierte, vielseitig begabte und neugierige Frau, die sich erfolgreich für persönliche Unabhängigkeit und geistige Freiheit einsetzte, für sich wie auch für andere Menschen. Auch Ablehnung und Unverständnis in der eigenen Familie, im direkten aristokratischen Umfeld und bei der politischen Obrigkeit hinderten sie nicht, ihrer Überzeugung treu zu bleiben. Eine ihrer berühmten Aussagen lautet: „Wer wagt, selbst zu denken, der wird auch selbst handeln.“ Dies könnte ein treffendes Motto für eine Schule sein, in der Schüler und Schülerinnen sich als selbst bestimmte Persönlichkeiten entfalten können.