Abonnement Ein Abend mit Montag 04.11.2019 20.00 Uhr · Kleiner Saal CAMILLA NYLUND Sopran HELMUT DEUTSCH Klavier

„Werde von der Lust getrieben, von dem Sinne aufgefordert, dass ans Singen ich mich mache …“ ANFANG DES FINNISCHEN NATIONALEPOS „KALEVALA“ PROGRAMM

Toivo Kuula (1883–1918) Vier ausgewählte Lieder „SYYSTUNNELMA“ (HERBSTSTIMMUNG) OP. 2 NR. 1 (Text: Eino Leino) „SINIPIIKA“ (DIE WALDMAID) OP. 23 NR. 1 (Text: Veikko Antero Koskenniemi) „PURJEIN KUUTAMOLLA“ (SEGELFAHRT IM MONDSCHEIN) OP. 31A NR. 1 (Text: Kalle Wuokoski) „SUUTELO“ (EIN KUSS) OP. 8 NR. 1 (Text: Arnold Kandolin)

Robert Schumann (1810–1856) „Frauenliebe und -leben“ – Liederzyklus nach Adelbert von Chamisso op. 42 „SEIT ICH IHN GESEHEN“ „ER, DER HERRLICHSTE VON ALLEN“ „ICH KANN’S NICHT FASSEN, NICHT GLAUBEN“ „DU RING AN MEINEM FINGER“ „HELFT MIR, IHR SCHWESTERN“ „SÜSSER FREUND, DU BLICKEST“ „AN MEINEM HERZEN, AN MEINER BRUST“ „NUN HAST DU MIR DEN ERSTEN SCHMERZ GETAN“

PAUSE

Armas Järnefelt (1869–1958) Drei ausgewählte Lieder „LEIVO“ (DIE LERCHE) (Text: A.Rahkonen) „SOLSKEN“ (SONNENSCHEIN) (Text: Jonatan Reuter) „TOIVONI“ (HOFFNUNG) (Text: Paavo Cajander) ZUM PROGRAMM

Johannes Brahms (1833–1897) Fünf ausgewählte Lieder „DEIN BLAUES AUGE“ OP. 59 NR. 8 (Text: Klaus Groth) GEHEIMNIS“ OP. 71 NR. 3 (Text: Karl Candidus) „MEINE LIEBE IST GRÜN“ OP. 63 NR. 5 (Text: Felix Schumann) „WIR WANDELTEN“ OP. 96 NR. 2 (Text: Georg Friedrich Daumer) „UNBEWEGTE LAUE LUFT“ OP. 57 NR. 8 (Text: Georg Friedrich Daumer)

Richard Strauss (1864–1949) Vier Lieder für hohe Stimme und Klavier op. 27 „HEIMLICHE AUFFORDERUNG“ OP. 27 NR. 3 (Text: John Henry Mackay) „RUHE, MEINE SEELE“ OP. 27 NR. 1 (Text: Karl Henkell) „MORGEN“ OP. 27 NR. 4 (Text: John Henry Mackay) „CÄCILIE“ OP. 27 NR. 2 (Text: Heinrich Hart)

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„Wir wandelten …“

Camilla Nylund nimmt uns in diesem romantischen Lieder- abend mit auf eine Reise: Sie spannt den Bogen von dem gebürtigen Hamburger Johannes Brahms – der sich schließlich in Wien niederließ – über den in Zwickau geborenen Robert Schumann – der sein bewusstes Leben nicht sehr glücklich in Düsseldorf mit einem Sprung in den Rhein gewissermaßen beendete – bis hin zum hohem Norden: Am Beginn des ­Programms nimmt sie uns mit in das westfinnische Alavus, wo Toivo Kuula sein kurzes Leben begann, und später nach Viipuri in Karelien. In dieser heute zu Russland gehörenden Stadt erblickte der finnische Komponist Arman Järnefelt das Licht der Welt. Zum Abschluss führt die finnische Sängerin, die selbst in Dresden lebt, uns dann zurück in das verhältnis- mäßig südlich gelegene München, die Heimat von .

TOIVO KUULA – NATUR UND LIEBE IN FINNLAND I Der finnische Komponist Toivo Kuula gilt nach Jean Sibelius als wichtigster Komponist seines Landes, der trotz seines frü- hen Todes ein umfangreiches Werk hinterlassen hat. Es reicht von Orchesterwerken und Sinfonik über Kammermusik bis zu Chor- und vielen Sololiedern. Die Einflüsse des Impressionis- mus und besonders Faurés und Sibelius’ sind deutlich zu hören. Zwischen 1907 und ’08 war er Schüler des berühmten Landsmannes gewesen. Kuula, Vater von zwei Kindern, der zweimal verheiratet war, kam 1918 in den Wirren des finni- schen Bürgerkrieges mit nur 34 Jahren durch eine Kugel – offenbar abgegeben von einem konservativen Offizier – ums Leben. ROBERT SCHUMANN

„Syystunnelma“, auf einen Text des finnischen Schriftstellers Eino Leino, startet getragen und ebenso hoffnungslos wie leidenschaftlich. Im folgenden märchenhaften Stim- mungsbild „Sinipiika“ vertonte Kuula ein Gedicht seines Lands- mannes Veikko Antero Kosken- niemi, der übrigens nicht nur ­Dichter, sondern auch Amateur­ astronom war – ein Komet ist nach ihm benannt. Eine ganz ähnlich zauberische Stimmung entspinnt sich in „Purjein kuutamolla“ nach Kalle Wuokoski. Der abschließende zarte Gesang „Suutelo“ auf einen TITELBLATT DES LIEDES „HERBSTSTIMMUNG“ VON TOIVO KUULA, 1911 Text von Arnold Kandolin lässt vor dem inneren Auge ein anspielungs- reiches impressionistisches Bild entstehen: „Deine Seele war weiß wie die Lilie und meine wie …“

ROBERT SCHUMANN – JANUSKÖPFIGER CHAMISSO Robert Schumanns Liebeslieder aus dem sogenannten Lieder- jahr 1840 – am Ende des Jahres lagen 138 kleine Kunstwerke für die menschliche Stimme vor – verströmen mit Sicherheit viel aufgestautes und intensives Gefühl. 1840 wurde für den 30Jährigen zu einem erfolgreichen und glücklichen Jahr. Der lange und zermürbende Kampf um Clara Wieck, die Tochter seines Klavierlehrers, war endlich zu Gunsten der jungen Leute entschieden, und die Hochzeit konnte stattfinden. Im Vorfeld hatte es nicht an üblen Schlammschlachten gefehlt. Es wurde keine unproblematische Ehe, die Robert und Clara im September 1840, einen Tag vor dem 22. Geburtstag der ROBERT SCHUMANN

Braut, schlossen. Zunächst aber war ein langgehegter Traum endlich in Erfüllung gegangen, und es gab gute Vorsätze. Für Clara bedeutet das Eheleben auch, als Pianistin und Kompo- nistin zurückzustecken – es sei nicht nur an die psychischen Probleme Roberts, sondern auch an die acht Schwangerschaf- ten während ihrer Ehe erinnert. Robert regte ein gemeinsames, im wöchentlichen Wechsel zu führendes Tagebuch an, in dem Wünsche, Hoffnungen ausgesprochen werden sollten. „ …auch soll es ein Büchlein der Bitten, die wir an einander zu richten haben, wo das Wort nicht ausreicht; auch eines der Vermittlung und Versöhnung, wenn wir uns etwas verkannt hatten; kurz ein guter wahrer Freund soll es uns sein, dem wir Alles anvertrauen, dem unsere Herzen offen stehen. Bist du damit einverstanden, liebes Weib, so versprich mir auch, dass Du Dich streng an die Statuten unseres geheimen Eheordens halten willst, wie

KURZ NOTIERT ich es Dir selbst hier verspreche.“

NACH DEM SONNENUNTERGANG, 1887 – GEMÄLDE VON EERO JÄRNEFELT (1863–1937) ROBERT SCHUMANN

Mit dem Chamisso-Zyklus „Frauenliebe und -leben“, im Juli in Leipzig geschrieben, versenkte Schumann sich in das weib- liche Seelenleben. Gewidmet sind die acht Lieder allerdings nicht der Braut, sondern dem Freund Oswald Lorenz, einem Organisten und Musikschriftsteller, der für seine „Neue Zeit- schrift für Musik“ schrieb. In diesem Blatt sind auch Schu- manns „Davidsbündler“, die „romantischen Seelen“ Florestan (stürmisch und extrovertiert) und Eusebius (elegisch und kontemplativ), zu Hause, mit denen er seine Musikkritiken unterzeichnete. Damit positionierte er sich bewusst gegen die spießbürgerlichen Philister der Zeit. Frauen scheint es in der großen „Künstlerbruderschaft“ jedoch kaum zu geben. Liest man heute nur die Chamissotexte der dramatischen Ereignisse aus dem Leben einer Frau von der mädchenhaften Verliebtheit in „Seit ich ihn gesehen“ bis zur traurigen Witwe in „Nun hast du mir den ersten Schmerz getan“, überrascht die untergeord- nete, allein vom Mann bestimmte Frauenrolle. Ungeachtet dessen behauptet der tiefempfundene Liederzyklus seinen festen Platz auf den Konzertbühnen. Schumann hat das Abschlussgedicht Chamissos weggelassen. Während der Dichter ein versöhnendes Ende für die Frau vorsieht, die Glück mit Kindern und Enkeln findet, schließt Schumann ohne Hoffnung. Mit dem Nachspiel des letzten Liedes erinnert der Komponist an den berauschenden Beginn: Ein glücklicher Nachklang nur in der Reminiszenz. „… Gegen die allzu wortreiche Seligkeit des Textes, gegen das auf die demütige Dienerin des Herrn reduzierte Bild der Frau kehrt sich die Komposition oft mit Tempo und Leidenschaft; die Verse ‚Lass mich in Andacht/ Lass mich in Demut/ Lass mich verneigen dem Herren mein’ (Nr. 5) sind geradezu gegen ihren Sinn vertont. Wenn im Epilog am Ende des Zyklus’ die Musik sich des nun ‚verlorenen Glücks’ erinnert, dann erklärt die Nähe von Liebe und Tod auch den Sarabandenrhythmus

AUFGEHORCHT im Liebeslied zu Beginn.“ (Barbara Meier) ARMAS JÄRNEFELT

ARMAS JÄRNEFELT – NATUR UND LIEBE IN FINNLAND II Drei Lieder von Armas Järnefelt, 14 Jahre älter als Kuula, jedoch erst 40 Jahre nach ihm gestorben, komplettieren die Stippvisite in Finnland. Der Komponist und Dirigent war fest in der Romantik verwurzelt und einer der ersten, der finni- sche Texte vertonte – zu einer Zeit, als das Schwedische die Sprache der gehobenen Gesellschaft war – und nationale Klänge seines Landes in seine Werke integrierte. Neben ­Helsinki waren auch Berlin und Paris seine Studienorte. In Berlin für Richard Wagners Werk entbrannt, brachte er dessen Opern in seine Heimat und führte sie am Finnischen Nationaltheater in Helsinki auf. Nach sehr erfolgreichen Jahren an der Königlichen Oper in Stockholm (auch mit viel- beachteten Wagner-Opern) zwischen 1907 und ’32 – er nahm auch die schwedische Staatsbürgerschaft an – kehrte er nach Finnland zurück und propagierte als Chefdirigent der Phil- harmonie und Oper in Helsinki beispielsweise Komponisten wie Beethoven oder Sibelius. Der vier Jahre ältere Jean Sibelius war Armas Järnefelts Schwager. Über die Brüder Järnefelt (Arvid war Schrift­ steller; Eero, von dem die Bilder in diesem Programmheft stammen, Maler) hatte Sibelius deren Schwester Aino, seine spätere Frau, kennengelernt. Diese übrigens – sie brannte wie alle Järnefelts sehr für die nationale Idee – weckte in Sibelius, dessen Muttersprache Schwedisch war, entspre- chendes Interesse. 1890 schrieb er an die Braut: „Ich lese sorgfältig in meinem Kalevala, und fühle, dass ich Finnisch schon viel besser verstehe… Das Kalevala scheint mir ein sehr modernes Werk zu sein. Es liest sich wie reinste Musik,

KURZ NOTIERT wie ein Thema mit Variationen.“ Järnefelt hat vor allem in jungen Jahren komponiert und sich schon als Mittdreißiger fast ausschließlich auf das Dirigieren konzentriert. Trotzdem, auch wenn er in dem übermächtigen Schatten seines Schwagers Sibelius steht und kaum bekannt JOHANNES BRAHMS

ist, hat er zweifellos sein Scherflein zur finnischen Nationalmusik bei- gesteuert – auch in seinen Liedern. Er hinterließ neben einer Schau- spielmusik und Orchesterwerken auch zwölf Kantaten, Klavierstücke und Männerchöre. In seinen etwa 60 Liedern setzte er auf Volksüber- lieferungen des „Kalevala“ oder fin- nische Autoren. Inspirationsquellen waren wohl auch seine Ehefrauen, beide Sängerinnen. Viele Lieder, wie auch „Leivo“, „Solsken“ und „Toivoni“ kreisen um Liebe, Sehn- sucht und die wundervolle finni- ARMAS JÄRNEFELT sche Natur.

JOHANNES BRAHMS – GELUNGENE MISCHUNG Johannes Brahms, seit 1872 Wiener, hatte bekanntlich eine innige Beziehung zum Volkslied. Der berühmte Ausspruch „Das Lied segelt jetzt so falschen Kurs, dass man sich ein Ideal nicht fest genug einprägen kann. Und das ist mir das Volks- lied“, ist das Credo seines Liedschaffens, das sich durch sein ganzes Leben zog. Er verfügte über eine beachtliche Bibliothek, in der er sich blind zurechtfand. Selbstverständlich nahm die Lyrik einen wichtigen Platz ein, wobei er auch Zeitgenossen las und sammelte und sich für neue Töne und Talente interes- sierte. Er suchte mit seinem untrüglichen Gespür für Qualität künstlerisch offene Gedichte. Die fünf Lieder im heutigen Konzert entstanden – mit Aus- nahme des „Wir wandelten“ aus einer vierteiligen Sammlung von 1884 – in den 1870er Jahren. „Dein blaues Auge“ – später von Brahms in das achtteilige Opus 59 eingefügt – gehört zu JOHANNES BRAHMS

den vier Regenliedern auf Texte seines Freundes Klaus Groth, der besonders für seine niederdeutschen Verse in dithmarscher Mundart bekannt ist. Vor allem in dem melancholischen Grundton der Gedichte mag der „typische Norddeutsche“ Brahms sich wiedergefunden haben. Er war berüchtigt für seine distanzierte und schroffe Art, und der Satz „In meinen Tönen spreche ich“ beschreibt auch die verbale Verschlossen- heit. Groth und Brahms verband eine lebenslange Freund- schaft. Glaubt man Groths Briefen, wurden Brahms’ Vertonungen innerhalb der Familie und mit Freunden regelmäßig gesungen. „Sie haben unser Haus regelmäßig erfüllt wie die Nachtigall den Garten“ – wenn das kein schön formuliertes Kompliment

KURZ NOTIERT ist! Mit „Geheimnis“ aus dem fünftei­ ligen Opus 71 von 1877 vertonte Brahms ein zartes Liebesgedicht des Theologen und Dichters Karl Candidus. Das jubelnde „Meine Liebe ist grün“ op. 63 Nr. 5 hat einen Text von Felix Schumann, dem jüngsten Sohn seines Mentors und Freundes Robert Schumann, zur Vorlage. Felix war Dichter, ein guter Geiger und das Patenkind von Brahms, der ihn mehrfach vertont hat – geboren 1854, wenige Monate nachdem sein Vater in die Nerven- heilanstalt nach Endenich gekom- men war. Er starb mit nur 24 Jahren an Tuberkulose. Sowohl das meis- terliche „Wir wandelten“ wie auch WOLKENSTUDIE, 1893 GEMÄLDE VON EERO JÄRNEFELT das Naturbild von „Unbewegte laue JOHANNES BRAHMS

Luft“ haben Texte von Georg Friedrich Daumer, einem der Lieblingsschreiber von Brahms, zur Grundlage. Ohne seine Vertonungen wären die Texte aus dem 1855 erschienenen „Weltpoetischen Liederbuch Polydora“ sicher längst verges- sen. Es sind Übertragungen von volkstümlichen Versen und Sprüchen aus vielen verschiedenen Sprachen. Daumer war eine sehr ambivalente Persönlichkeit. Neben ­seinen Gedichten setzte er sich mit Pietismus und Askese auseinander, nachdem er bei seinem Studium in Erlangen in entsprechende Kreise geraten war. Er hatte versucht, sich zu Tode zu hungern, war ein spitzzüngiger Religionskritiker, der letztlich zum Katholizismus konvertierte, einige Zeit der Erzieher Kaspar Hausers und beschäftigte sich in den letzten Jahren seines Lebens mit okkultistischen Forschungen zu

KURZ NOTIERT parapsychologischen Phänomenen.

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RICHARD STRAUSS – LIEBESGESÄNGE FÜR PAULINE Die schönsten Lieder schrieb Richard Strauss für seine Frau. Und sie war für ihn auch die ideale Interpretin, die viele der Gesänge öffentlich uraufführte, in jedem Falle aber vom Kom- ponisten in seiner typisch improvisatorischen Art begleitet zu Hause vor Freunden und Bekannten sang. 1887 hatte er – zuerst als Schülerin – kennengelernt. Obwohl sie nicht die unproblematischste Frau für ihren geni- alen Mann war – viele Anekdoten belegen ihre Eigenheiten –, fühlte sie sich diesen Liedern innigst verbunden, waren sie doch oft aus der genauesten Kenntnis ihrer Stimme und vor allem den tiefen Gefühlen, die sie in ihrem Schöpfer auslöste, geboren.

Für Richard Strauss gehörten die Lieder Zeit seines Lebens dazu. „Aus dem musikalischen Gedanken, der sich – weiß Gott wie – innerlich vorbereitet hat, entsteht, wenn sozusa- gen das Gefäß bis oben voll ist, im Handumdrehen ein Lied, sobald ich beim Blättern im Gedichtbuch auf ein nur ungefähr im Inhalt korrespondierendes Gedicht stoße“, hat er einmal erläutert. Auch wenn er bei den Vorlagen nicht wählerisch war, beweist er sich doch in den kleinen Stimm- und Stim-

KURZ NOTIERT mungsbildern als Musikdramatiker en miniature.

Die jubelnde Sammlung op. 27 war 1894 Strauss’ Hochzeitsge- schenk für seine Braut. Anders als im ursprünglichen Zyklus, beginnt es heute mit dem dritten Lied, der harmonisch reiz- vollen „Heimlichen Aufforderung“. „Ruhe, meine Seele“ war der von Strauss gesetzte feierlich deklamierende Beginn. In dem in sich ruhenden „Morgen“ – Strauss’ Abschlusslied – ist das Glück geradezu mit Händen zu greifen, das temperament- volle Liebeswerben der „Cäcilie“ strotzt vor Lebensfreude und Energie. LIEDTEXTE

Die Liedtexte

SYYSTUNNELMA (HERBSTSTIMMUNG) Ins Abenddämmer er verlangend schaut, Sein schmachtend Sehnen hat nicht Wert Du tatest recht, dass Du von mir nicht Laut, Dich wandtest so grausam und hart, Er sucht nur, sucht nur seine eigne Seele. Dein junges und feuriges Herze Übersetzung: Johann Jakob Mayer Wäre an meinem zu Eise erstarrt. Am Wege eine totblasse Blume hebt Ihr Köpfchen aus herbstlichem Schnee. PURJEIN KUUTAMOLLA (SEGELFAHRT IM Worauf wartest Du noch, Du mein Blüm- MONDSCHEIN) lein, Zeit ist es schon schlafen zu gehn. Nymph der Lüfte, blaubeflügelt, Von den tausend Gedanken im Herzen Führ den kleinen Nachen, Lässt einer mir keine Ruhe: Führ ihn übers dunkle Meer, An dem Wege verwelkte ein Blümlein, Wo die Lieben wachen. Und das deckte ich mit Schneeflocken zu. Stille Du mit mildem Lächeln Übersetzung: Johannes Öhquist Meeres schwarze Tiefe, Dass mein Kähnlein sicher Über weite Wasser liefe. SINIPIIKA (DIE WALDMAID) Mit dem weißen Finger Magst an den Mastbaum tippen, Die Seele hast Du zaubernd mir genom- Dass mein schwaches Boot men, Nicht bräche gegen blinde Klippen. Du blaue Waldmaid, in der Sommernacht. Nymph der Lüfte, blaubeflügelt, Das taten Deiner Wundersänge Macht, Führ den kleinen Nachen, Des Auges Blau, die Locken goldumglom- Wo die Lieben wachen. men. Übersetzung: E.I. Hukkinen Die Schönheit jener blich, als Du gekom- men, Die einst im Herzen Feuer mir entfacht SUUTELO (EIN KUSS) So vieles, vieles nahmst Du, hast gebracht Dafür ein Sehnen nagend und beklommen. Im Sommer standen weiße Lilien, Wer in des Waldesmädchens Zauberbann, Blumen der , Blumen der Reinheit.­ Die eigne Seele suchend, wallt fortan Dann kam der Herbst und umhüllte alles er andern fremd, wie nach des Traums Mit einem Todesmantel. Nur die Lilien Befehle Standen noch in ihrem weißen Gewand. LIEDTEXTE

Dann kam die geliebte dunkle Nacht der Ich küsste die Knospen Lilien, Deiner jungen Träume zur Kälte, Die den ganzen Sommer ferne war Die Sternenacht leuchtete. Und im weißen Lilien-Licht verweilte. Winterliche Sterne strahlten über das Grab Küss uns Geliebter, so lautete ihr Flüstern. Der verlorenen Träume. Kalte Lippen drückten ihre Kelche, Aber möge Deine Seele den Winter nicht Sterne wurden am dunklen Herbsthimmel fürchten, gezündet, Der bringt uns den Frühling wieder. Kühl bebten die Silberperlen des Frostes, Ach, deine Seele war weiß wie die Lilie, Ein Zittern ging durch des Herbstes Glit- Ich war die Nacht. zern, Übersetzung: Camilla Nylund Die harten Saiten heftig krachten, Die Nacht und die weiße Lilien bebten. SEIT ICH IHN GESEHEN Aber früh am Morgen war die Erde weiß, Schneewehen leuchteten voll Silber. Seit ich ihn gesehen, Alles schlief den tiefen Winterschlaf. Glaub’ ich blind zu sein; Deine Seele war weiß wie die Lilie Wo ich hin nur blicke, Und meine wie die Nacht. Seh’ ich ihn allein; Wie im wachen Traume Schwebt sein Bild mir vor, Taucht aus tiefstem Dunkel, Heller nur empor. Sonst ist licht- und farblos Alles um mich her, Nach der Schwestern Spiele Nicht begehr ich mehr, Möchte lieber weinen, Still im Kämmerlein; Seit ich ihn gesehen, Glaub’ ich blind zu sein.

ER, DER HERRLICHSTE VON ALLEN Er, der Herrlichste von allen, Wie so milde, wie so gut! SYMBOLISTISCHE LANDSCHAFT, 1884 Holde Lippen, klares Auge, GEMÄLDE VON EERO JÄRNEFELT Heller Sinn und fester Mut. LIEDTEXTE

Selig, selig bin ich dann; Sollte mir das Herz auch brechen, Brich, O Herz, was liegt daran?

ICH KANN’S NICHT FASSEN, NICHT GLAUBEN Ich kann’s nicht fassen, nicht glauben, Es hat ein Traum mich berückt; Wie hätt er doch unter allen Mich Arme erhöht und beglückt? Mir war’s, er habe gesprochen: „Ich bin auf ewig dein“, Mir war’s – ich träume noch immer, Es kann ja nimmer so sein. O lass im Traume mich sterben, Gewieget an seiner Brust, Den seligsten Tod mich schlürfen In Tränen unendlicher Lust. DAS BADETUCH, 1906 – GEMÄLDE VON EERO JÄRNEFELT DU RING AN MEINEM FINGER So wie dort in blauer Tiefe, Hell und herrlich, jener Stern, Du Ring an meinem Finger, Also er an meinem Himmel, Mein goldenes Ringelein, Hell und herrlich, hehr und fern. Ich drücke dich fromm an die Lippen, Wandle, wandle deine Bahnen, Dich fromm an das Herze mein. Nur betrachten deinen Schein, Ich hatt’ ihn ausgeträumet, Nur in Demut ihn betrachten, Der Kindheit friedlich schönen Traum, Selig nur und traurig sein! Ich fand allein mich, verloren Höre nicht mein stilles Beten, Im öden, unendlichen Raum. Deinem Glücke nur geweiht; Du Ring an meinem Finger Darfst mich nied’re Magd nicht kennen, Da hast du mich erst belehrt, Hoher Stern der Herrlichkeit! Hast meinem Blick erschlossen Nur die Würdigste von allen Des Lebens unendlichen, tiefen Wert. Darf beglücken deine Wahl, Ich will ihm dienen, ihm leben, Und ich will die Hohe segnen, Ihm angehören ganz, Segnen viele tausendmal. Hin selber mich geben und finden Will mich freuen dann und weinen, Verklärt mich in seinem Glanz. LIEDTEXTE

Du Ring an meinem Finger, SÜSSER FREUND, DU BLICKEST Mein goldenes Ringelein, Süßer Freund, du blickest Ich drücke dich fromm an die Lippen Mich verwundert an, Dich fromm an das Herze mein. Kannst es nicht begreifen, Wie ich weinen kann; HELFT MIR, IHR SCHWESTERN Lass der feuchten Perlen Ungewohnte Zier Helft mir, ihr Schwestern, Freudighell erzittern Freundlich mich schmücken, In dem Auge mir. Dient der Glücklichen heute mir, Wie so bang mein Busen, Windet geschäftig Wie so wonnevoll! Mir um die Stirne Wüsst’ ich nur mit Worten, Noch der blühenden Myrte Zier. Wie ich’s sagen soll; Als ich befriedigt, Komm und birg dein Antlitz Freudigen Herzens, Hier an meiner Brust, Sonst dem Geliebten im Arme lag, Will ins Ohr dir flüstern Immer noch rief er, Alle meine Lust. Sehnsucht im Herzen, Weißt du nun die Tränen, Ungeduldig den heutigen Tag. Die ich weinen kann? Helft mir, ihr Schwestern, Sollst du nicht sie sehen, Helft mir verscheuchen Du geliebter Mann? Eine törichte Bangigkeit, Bleib an meinem Herzen, Dass ich mit klarem Fühle dessen Schlag, Aug ihn empfange, Dass ich fest und fester Ihn, die Quelle der Freudigkeit. Nur dich drücken mag. Bist, mein Geliebter, Hier an meinem Bette Du mir erschienen, Hat die Wiege Raum, Gibst du mir, Sonne, deinen Schein? Wo sie still verberge Lass mich in Andacht, Meinen holden Traum; Lass mich in Demut, Kommen wird der Morgen, Lass mich verneigen dem Herren mein. Wo der Traum erwacht, Streuet ihm, Schwestern, Und daraus dein Bildnis Streuet ihm Blumen, Mir entgegen lacht. Bringet ihm knospende Rosen dar, Aber euch, Schwestern, Grüß ich mit Wehmut Freudig scheidend aus eurer Schar. LIEDTEXTE

AN MEINEM HERZEN, AN MEINER BRUST LEIVO (DIE LERCHE) An meinem Herzen, an meiner Brust, Warum fliegst Du Lerche im Frühling Du meine Wonne, du meine Lust! Nach Finnland, fühlst Du Dich, Das Glück ist die Liebe, die Lieb ist das Du fröhlicher Vogel, Glück, Nicht wohl in wärmeren Ländern? Ich hab’s gesagt und nehm’s nicht zurück. Warum klingt Deine wundervolle Stimme Hab überschwänglich mich geschätzt, Am schönsten unter dem Himmel Finn- Bin überglücklich aber jetzt. lands, Nur die da säugt, nur die da liebt Und trotz den grünenden Bäumen Das Kind, dem sie die Nahrung giebt; Fliegst Du in den Norden. Nur eine Mutter weiß allein, Ja darum habe ich es eilig nach Finnland, Was lieben heißt und glücklich sein. Und fliege in den Norden, O, wie bedaur’ ich doch den Mann, Ich will das Schönste Der Mutterglück nicht fühlen kann! Unter dem Sternenhimmel sehen, Du lieber, lieber Engel, du, Und darum singe ich hier am besten. Du schauest mich an und lächelst dazu! Nirgendwo sonst kann man sich so freuen An meinem Herzen, an meiner Brust, Über das Schöne wie in Finnland, Du meine Wonne, du meine Lust! Nur in Finnland! Übersetzung: Camilla Nylund

NUN HAST DU MIR DEN ERSTEN SCHMERZ GETAN SOLSKEN (SONNENSCHEIN) Nun hast du mir den ersten Schmerz getan, Der aber traf. Kein Wölkchen sichtbar im Himmel blau, Du schläfst, du harter, unbarmherz’ger Im Walde säuselt ein Windzug lau, Mann, Es gleißt das Wasser und blendet… Den Todesschlaf. Alles erstrahlt, einem Wunder gleich Es blicket die Verlassne vor sich hin, O, wie so schön, dass die Welt so reich, Die Welt ist leer. Dass nie der Sonnenschein endet! Geliebet hab ich und gelebt, ich bin Es duftet prangend ein Blumenmeer Nicht lebend mehr. Ich schreite wonnig einher, Ich zieh mich in mein Innres still zurück, Berauscht vom Sprühen und Blühen; Der Schleier fällt, Mein Herz, das jubelt dem Frühling zu, Da hab ich dich und mein verlor’nes Glück, Mein Sinn erwacht aus der Winterruh Du meine Welt! Und ich will zum Leben erglühen. Auf, auf zum Berge am Waldesrand, Dort liegt so frei dann der Uferstrand LIEDTEXTE

Es gleißt das Wasser und blendet … DEIN BLAUES AUGE HÄLT SO STILL Alles erstrahlt, einem Wunder gleich Dein blaues Auge hält so still, O, wie so schön, dass die Welt so reich, Ich blicke bis zum Grund. Dass nie der Sonnenschein endet! Du fragst mich, was ich sehen will? Übersetzung: Woldemar Kolpytschew Ich sehe mich gesund. Es brannte mich ein glühend Paar, Noch schmerzt das Nachgefühl; TOIVONI (HOFFNUNG) Das deine ist wie See so klar O, hätte ich Flügel wie der Vogel, Und wie ein See so kühl. Ich flög durch die Wolken, Zu dem goldenen Sternengarten, Sie führten mich zur Wildnis Finnlands. GEHEIMNIS Die Flüsse und Bächlein, die Täler O Frühlingsabenddämmerung! Und Gipfel mit ihren Kiefernwäldern, O laues, lindes Weh’n, Haine, Grünflächen und Berge, Ihr Blütenbäume, sprecht, was tut Alles brächte ich zum goldenen Blühen. Ihr so zusammensteh’n? Dann senkte ich die Himmelsschleier Vertraut ihr das Geheimnis euch Auf dem Wasserwogen. Von uns’rer Liebe süß? Der Himmelsschleier und der Himmels­ Was flüstert ihr einander zu bogen Von uns’rer Liebe süß? Schwenkten die Wogen im Gold. Am Ende meiner Himmelfahrt Strahlte alles im Sternenglanz, MEINE LIEBE IST GRÜN Das strahlende Licht weltumfassend, Brächten meine Gedanken wieder zum Meine Liebe ist grün wie der Fliederbusch, Himmel. Und mein Lieb ist schön wie die Sonne, Übersetzung: Camilla Nylund Die glänzt wohl herab auf den Flieder- busch Und füllt ihn mit Duft und mit Wonne. Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall, Und wiegt sich in blühendem Flieder, Und jauchzet und singet vom Duft berauscht Viel liebestrunkene Lieder. LIEDTEXTE

WIR WANDELTEN HEIMLICHE AUFFORDERUNG Wir wandelten, wir zwei zusammen, Auf, hebe die funkelnde Schale empor Ich war so still und du so stille, zum Mund, Ich gäbe viel, um zu erfahren, Und trinke beim Freudenmahle dein Herz Was du gedacht in jenem Fall. gesund. Was ich gedacht, unausgesprochen, Und wenn du sie hebst, so winke mir Verbleibe das! Nur Eines sag’ ich: heimlich zu, So schön war alles, was ich dachte, Dann lächle ich und dann trinke ich still So himmlisch heiter war es all’. wie du … In meinem Haupte die Gedanken, Und still gleich mir betrachte um uns das Sie läuteten wie gold’ne Glöckchen: Heer So wundersüß, so wunderlieblich Der trunk’nen Zecher -- verachte sie nicht Ist in der Welt kein and’rer Hall. zu sehr. Nein, hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, UNBEWEGTE LAUE LUFT Und lass beim lärmenden Mahle sie ­glücklich sein. Unbewegte laue Luft, Doch hast du das Mahl genossen, den Tiefe Ruhe der Natur; Durst gestillt, Durch die stille Gartennacht Dann verlasse der lauten Genossen fest- Plätschert die Fontäne nur. freudiges Bild, Aber im Gemüte schwillt Und wandle hinaus in den Garten zum Heißere Begierde mir, Rosenstrauch, Aber in der Ader quillt Dort will ich dich dann erwarten nach Leben und verlangt nach Leben. altem Brauch, Sollte nicht auch deine Brust. Und will an die Brust dir sinken, eh du’s Sehnlichere Wünsche heben? gehofft, Sollte meiner Seele Ruf Und deine Küsse trinken, wie ehmals oft, Nicht die deine tief durchbeben? Und flechten in deine Haare der Rose Leise mit dem Ätherfuß Pracht. Säume nicht, daherzuschweben! O komm, du wunderbare, ersehnte Nacht! Komm, o komm, damit wir uns Himmlische Genüge geben! LIEDTEXTE

RUHE, MEINE SEELE! Werden wir still und langsam nieder­ steigen, Nicht ein Lüftchen Stumm werden wir uns in die Augen Regt sich leise, schauen, Sanft entschlummert Und auf uns sinkt des Glückes stummes Ruht der Hain; Schweigen … Durch der Blätter Dunkle Hülle Stiehlt sich lichter WENN DU ES WÜSSTEST Sonnenschein. Ruhe, ruhe, Wenn du es wüsstest, Meine Seele, Was träumen heißt von brennenden Deine Stürme ­Küssen, Gingen wild, Von Wandern und Ruhen mit der Geliebten, Hast getobt und Aug in Auge, Hast gezittert, Und kosend und plaudernd, Wie die Brandung, Wenn du es wüsstest, Wenn sie schwillt. Du neigtest dein Herz! Diese Zeiten Wenn du es wüsstest, Sind gewaltig, Was bangen heißt in einsamen Nächten, Bringen Herz Umschauert vom Sturm, da niemand Und Hirn in Not -- tröstet Ruhe, ruhe, Milden Mundes die kampfmüde Seele, Meine Seele, Wenn du es wüsstest, Und vergiss, Du kämest zu mir. Was dich bedroht! Wenn du es wüsstest, Was leben heißt, umhaucht von der Gottheit MORGEN Weltschaffendem Atem, Zu schweben empor, lichtgetragen, Und morgen wird die Sonne wieder schei- Zu seligen Höhn, nen, Wenn du es wüsstest, Und auf dem Wege, den ich gehen werde, Du lebtest mit mir! Wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen Inmitten dieser sonnenatmenden Erde … Und zu dem Strand, dem weiten, wogen- blauen, MITWIRKENDE

Im Porträt

CAMILLA NYLUND wurde in Vaasa (Finnland) geboren und studierte zunächst bei Eva Illes sowie später am Salzburger Mozarteum. 1995 wurde ihr von der Internationalen Stiftung Mozarteum die Lilli-­ Lehmann-Medaille verliehen. Nach einem Festengagement in Hannover gehörte die Künstlerin von 1999 bis 2002 zum Ensemble der Semperoper Dresden. Schnell avancierte sie zum begehrten Gast an den renommiertesten Opernhäusern. So sang sie etwa an der Hamburgischen Staatsoper, an der Oper Zürich, bei den Salzburger Festspielen, an der Oper Köln, an der Bayerischen Staatsoper, am Theater an der Wien, an der Wiener Staatsoper (Debüt als ), an der Mailän- der Scala, an der Deutschen Oper Berlin, bei den Bayreuther Festspielen (Debüt als Elisabeth im „Tannhäuser“), an der MITWIRKENDE

Berliner Staatsoper in Amsterdam, London, Barcelona, Venedig, Chicago, San Francisco, Boston, Tokio, Paris, Genf, Valencia, Düsseldorf und Frankfurt. Mehrfach wirkte sie in der Berliner Philharmonie bei konzertanten Opernaufführungen unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit. In Oper und Konzert arbeitete sie darüber hinaus mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Yakov Kreizberg, Fabio Luisi, Ingo Metzmacher, Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Andris Nel- sons, Marek Janowski. Im Mai/Juni 2019 feierte Camilla Nyland an der Wiener Staatsoper einen spektakulären Erfolg als Kaiserin in der Neuproduktion von „Frau ohne Schatten“ unter der musikali- schen Leitung von Christian Thielemann. Im Rahmen dieser Produktion wurde ihr der Titel „Wiener Kammersängerin“ verliehen. Weitere Projekte der letzten Saison waren „Frau ohne Schatten“ an der Staatsoper Berlin, „Lohengrin“ an der Deutschen Oper Berlin, „Rusalka“ in Wien und an der Pariser Bastille-Oper, „“ in Dresden und „Ariadne“ am Théâtre des Champs-Elysées. Zukünftige Engagements führen sie unter anderem nach Helsinki, erneut nach Wien, an die Scala, die Staatsoper Berlin („Rosenkavalier“ und „Jenufa“) und zu den Bayreuther Festspielen (Elsa in „Lohengrin“ und Eva in „Meistersinger“) sowie zum Debüt an der Metropolitan Opera New York („Rosenkavalier“).

HELMUT DEUTSCH zählt zu den gefragtesten und erfolgreichsten Liedbegleitern der Welt. Er studierte am Konservatorium, an der Musikaka- demie und der Universität seiner Heimatstadt Wien, deren Kompositionspreis er erhielt. Mit 24 Jahren wurde er Professor. Schon während der Studienzeit lag sein Hauptinteresse auf dem Lied, daneben aber betätigte er sich mehrere Jahrzehnte auch als Kammermusiker in allen erdenklichen Formationen. MITWIRKENDE

Seine internationale Karriere als Liedbegleiter begann er mit der Sopranistin Irmgard Seefried und fand dann in Hermann Prey für zwölf Jahre und mehrere hundert Konzerte einen ­festen künstlerischen Partner. In der Folge arbeitete er mit einem Großteil der bedeutendsten Liedsänger zusammen und spielte in allen wichtigen Musikzentren der Welt. In der Gegenwart zählen etwa Jonas Kaufmann, Diana Dam- rau, Michael Volle und der junge Schweizer Tenor Mauro Peter zu seinen Gesangspartnern. Die Arbeit von Helmut Deutsch ist auf mehr als hundert Tonträgern dokumentiert. Viele davon gelten Komponisten der Vergangenheit, die zu Unrecht vergessen sind. Seine Lehrtätigkeit setzte sich nach den Jahren in Wien vor allem an der Hochschule für Musik und Theater in München fort, wo er für 28 Jahre Professor für Liedgestaltung war. Nach wie vor gibt er Meisterkursen in Europa und im Fernen Osten und ist durch Gastprofessuren mehreren Hochschulen verbunden. Zu den Studenten von Helmut Deutsch zählen Juliane Banse, Jonas Kaufmann, Dietrich Henschel, Christian Gerhaher und Wolfram Rieger. VORANKÜNDIGUNG

Vorankündigung

Sonnabend 16.11.2019 13.00 Uhr · Ludwig-van-Beethoven-Saal BENEDIKT KRISTJÁNSSON Tenor TILLMANN HÖFS Horn ALEXANDER SCHMALCZ Klavier Isländische Volkslieder und Lieder von Franz Schubert

Montag 27.01.2020 20.00 Uhr · Kleiner Saal MIRIAM FEUERSINGER Sopran STEPHAN MCLEOD Bariton ANDREAS STAIER Cembalo PETRA MÜLLEJANS Violine ROËL DIELTIENS Violoncello Johann Sebastian Bach Geistliche Lieder aus dem „Schemellischen Gesang- buch“ sowie Arien aus Kantaten und ausgewählte Instrumentalwerke

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IMPRESSUM HERAUSGEBER Konzerthaus Berlin, Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann · TEXT Barbara Gugisch · REDAKTION Andreas Hitscher · KONZEPTION/GESTALTUNG Meta Design AG · ABBILDUNGEN Archiv Konzerthaus Berlin (6), annas-foto, Shirley Suarez · SATZ, REINZEICHNUNG UND HERSTELLUNG REIHER Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,50 ¤