Im Heißluftballon Über Osterwieck Zumindest in Den Orten, Wo Es Einmalige Beiträge Gibt, Also Nur OSTERWIECK
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ILSEZEITUNG 14. Jahrgang/Nr. 126 Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Osterwieck Oktober 2018 ILSEGEPLÄTSCHER Das war schon eine über- raschende Schlagzeile in der Volksstimme: „Kippt der Stra- ßenbeitrag für Anwohner?“ Die SPD-Landtagsfraktion will diese Straßenausbaubeiträge abschaf- fen. Die CDU scheint dagegen zu sein. Andere (Bundes-)Länder, ande- re Sitten. Ausgerechnet in Sach- sen-Anhalt, das Land mit den fast geringsten Einkommen, sind die Kommunen von ihren Landespo- litikern verpfl ichtet worden, bei Straßenbauvorhaben ihre Bürger abzukassieren. In einigen Ländern gibt es derlei Beiträge überhaupt nicht, in anderen Ländern können Kommunen entscheiden. So ne- benan in Niedersachsen. In Thü- ringen wird gerade ein Gesetz zur Abschaffung der Ausbaubeiträge vorbereitet. In Bayern hat die CSU bereits rückwirkend zum Jahresbeginn die Ausbaubeiträge abgeschafft. Nicht ganz uneigennützig. Hier stehen Landtagswahlen an, und Osterwieck aus der Vogelperspektive eines Heißluftballons. Fotos (2): Katharina Rollnik es hatte ein Volksbegehren ge- droht. Hauptpreisgewinnerin der Ilsezeitung-Jubiläumsausgabe sieht ihre Heimatregion von oben Natürlich würde es bei Abschaf- fung der Ausbaubeiträge eine Gerechtigkeitsdebatte geben. Im Heißluftballon über Osterwieck Zumindest in den Orten, wo es einmalige Beiträge gibt, also nur OSTERWIECK. Manche Dinge matregion mit Brockenballon- Heimatort Osterwieck von oben Winfried Borchert mit seiner As- die unmittelbar Betroffenen zur brauchen eben ihre Zeit. So auch Pilot Winfried Borchert aus Wer- aus bestaunen. Unsere Ballon- sistentin Melanie. Vielen Dank Kasse gebeten werden. Wie in Os- die Einlösung des Hauptpreises nigerode. fahrt endete Nähe Heudeber in für dieses wunderschöne, unbe- terwieck und fünf Dörfern. Dieje- für die Rätsellösung in der 100. Einen Tag nach der Fahrt schil- einem abgemähten Feld. Dort schreibliche Erlebnis.“ nigen würden sich aufregen, die Ausgabe der Ilsezeitung. Diese er- derte die Preisträgerin ihre Eindrü- räumten wir den Ballon tatkräf- schon gezahlt haben. schien Ende November 2015. Die cke in einem Schreiben an die Re- tig zusammen, und anschließend Verständlich. Aber was ist an Übergabe des Gutscheins über daktion: „Mit meinem Partner bin erfolgte die Ballontaufe, die mit Straßenausbaubeiträgen schon 100 Euro für eine Ballonfahrt mit ich vom Sportplatz Bühne gen einem Gläschen Sekt begossen gerecht? Dass derjenige, der ein „Brockenballon“ war dann soet- Himmel gefahren. Wir waren mit wurde. Eigenheim auf großem Grund- was wie ein Weihnachtsgeschenk Pilot sieben Passagiere im Korb. Das Gefühl in diesem Ballon stück mit Garten hat, mehr be- für Katharina Rollnik. Herr Borchert ist unwahrschein- kann man nicht beschreiben, man zahlt als jemand mit kleinem Die Ballonfahrt fand nun Mit- lich nett und versteht sein Hand- muss es selber erleben. Wir sind Grundstück und Mehrfamilien- te Juli statt. Eine, wie es scheint, werk zu 100 Prozent. uns sicher, dass diese Fahrt nicht haus? Oder dass in Anliegerstra- beeindruckende Fahrt (Flug sagt Wir hatten eine wunderschöne unsere letzte war. ßen mehr bezahlt werden muss man dazu ja nicht) über ihre Hei- Sicht und konnten so unseren Ein großer Dank geht an Herrn Katharina Rollnik im Ballon. als in Durchgangsstraßen? Oder dass bei Kreis-, Landes- oder Bun- desstraße nur die Nebenanlagen Zwei Ehrenbürger wären in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden in Rechnung gestellt werden? Dass Einwohner der Dörfer für den Straßenbau fi nanzielle Un- Erinnerungen an Willy Hahn und Karl Hoffmeister terstützung aus dem Dorferneue- rungsprogramm bekommen, die OSTERWIECK/BERSSEL. Sie tierte und kommentierte alle In- Auch wenn er 1958 nach Os- Osterwiecker Altstadt aus dem waren drei Schulfreunde in Os- schriften an Fachwerkäusern der terwieck in die Birkenmühle um- Programm Städtebaulicher Denk- terwieck, Jahrgang 1918, und sie Altstadt und leistete damit eine zog und auch bei den Ortschro- malschutz, aber am Osterwiecker wurden später Ehrenbürger ihrer wesentliche Grundlage für die nisten der Stadt mitarbeitete, Ortsrand alle alles aus eigener Ta- Heimatorte. Die Rede ist von Theo „Entdeckung“ Osterwiecks als blieb er doch im Herzen Berßeler sche bezahlen müssen? Gille, Willy Hahn und Karl Hoff- Fachwerkstadt der Reformation. und widmete dem Ort heimat- Gerechtigkeit gibt es bei diesen meister. Dieses Jahr wären sie 100 Ein halbes Leben lang, so sagte er geschichtliche Forschungen. Beiträgen nicht. Jahre alt geworden. Theo Gille am 2003, habe er sich mit den Sprü- Die Ahnenforschung fand sein Niemand weiß, wie die ange- 7. April, woran an dieser Stelle be- chen der über 60 Häuser befasst. Interesse. Seine Kenntnisse der stoßene Debatte ausgehen wird, reits erinnert wurde. Willy Hahn Karl Hoffmeister 2003 ließ die Kreissparkasse die- Familiengeschichte brachte er ob sie in Sachsen-Anhalt ebenso Der Osterwiecker Willy Hahn ses Lebenswerk drucken. in die Häuserchronik von Berßel Fahrt aufnehmen wird wie in an- wurde am 13. September gebo- die bedeutenden archäologischen Fotografi eren war ein Hobby ein. 1992 erschienen unter seiner deren Bundesländern. Es heißt, ren, Karl Hoffmeister aus Berßel Ausgrabungen am Grandberg in von Willy Hahn. Seine Aufnah- Mitarbeit gedruckte „Geschich- das Land würde den Kommunen am 27. Oktober. Ehrenbürger wa- Deersheim, bei der ein Gräberfeld men sind auch in den Jahreschro- ten über Berßeler Geschichte“. die wegfallenden Anliegerbeiträ- ren beide an ihrem 80. Geburts- aus der Zeit der Völkerwanderung nikbänden der Stadt und den von Ganz besonders aber widmete ge durch Ausgleichszahlungen tag, also im Jahr 1998, geworden. entdeckt wurden. Theo Gille verfassten „Stadtfüh- sich Karl Hoffmeister der Müh- ersetzen. Für den Bürger wäre Willy Hahn hat sich neben seiner Das Heimatmuseum Oster- rern“ veröffentlicht. Willy Hahn lengeschichte von Berßel und es trotzdem immer noch teuer leitenden Tätigkeit bei der Kreis- wieck verdankte Willy Hahn die verstarb am 28. Juni 2005. Osterwieck. Darüber gab es auch genug. Er muss ja nicht nur für sparkasse Halberstadt schon früh sachkundige Einrichtung und Be- Karl Hoffmeister war mit Leib viele Veröffentlichungen in der den Straßenausbau zahlen. Meist der geschichtlichen Erforschung treuung der vorgeschichtlichen und Seele Müllermeister. Am 27. Volksstimme. kommen noch Rechnungen des seiner Heimatregion gewidmet. So Ausstellung. Oktober 1918 wurde er in Berßel Am 7. Oktober 1999 verstarb Trink- und Abwasserverbandes war er als Bodendenkmalpfl eger Sein besonderes Interesse galt geboren. Acht Generationen vor Karl Hoffmeister in Osterwieck. hinzu. Und Regenwasserkanäle tätig. In dieser Funktion begleite- den Hausinschriften von Oster- ihm betrieben schon das Hand- In seinem Geburtsort Berßel ist er sind noch ein anderes Thema. te er Mitte der 1960er Jahre auch wieck. Er fotografi erte, dokumen- werk als Müller. begraben. Mario Heinicke Seite 2 ILSEZEITUNG NACHRICHTEN Aus der Berßeler Geschichte: der Turn- und Sportverein Frisch Auf 1912 (Folge 1) VERSICHERUNGSTIPP 1921 gab es das erste Fußballspiel im Ort BERSSEL. Im Jahre 1912 wurde getanzt. 1920 nahmen die Ak- der Turn- und Sportverein in Ber- tiven auch am Gau-Turnfest der Von ßel gegründet. Grafschaft Wernigerode teil und Ralf Zuerst fanden sich die Turner erhielten Auszeichnungen. Döppelheuer zusammen und waren sehr aktiv. Am 24.9.1921 veranstaltete der ÖSA- Sie turnten im Wrackmeyerschen Turnverein ein Herbstvergnügen Agenturleiter in Saal. Auch während des Ersten mit volkstümlichen Wettturnen Osterwieck Weltkrieges wurde weiter geturnt und anschließendem Fußball- und geübt. Natürlich fehlten die spiel. Es war das erste Spiel in Versichert eingezogenen Turner, nun Solda- Berßel! ten, die im Kriege kämpften. Nach Damals wie heute diente der gegen dem Kriege wurde das Vereins- Sport der Ertüchtigung von Kör- leben wieder angekurbelt. Die per und Geist. Die Jugend nahm Trickdiebstahl? Turner beteiligten sich 1919 am aktiv und mit großem Interesse Gau-Turnfest in Osterwieck und am sportlichen Geschehen teil. Enkeltrick? Hütchenspieler? erhielten für ihre Leistungen gute Otto Poppendieck, Friedrich Davon haben Sie bestimmt Preise. Fritz Försterling, Heinrich Bormann, Karl Appuhn, Heinrich schon gehört. Sander, Karl Bothe und Hermann Bormann, Robert Molik, Alwin Ich wundere mich, dass noch Voges waren die Ausgezeichne- Denecke waren die Ausgezeichne- Berßeler Fußballmannschaft in den 1950er Jahren. immer Menschen auf diese in- ten. Die Berßeler Mannschaft ten von Berßel beim Pfi ngstkampf zwischen bekannte Masche he- siegte auch im Stafettenlauf. in Heudeber. ger waren Heinrich Baxmann, Karl einem neuen Platz auf. Man er- reinfallen. Aber Trickbetrüger Am 8.12.1919 fand das Win- Ein Sommerturnfest fand in Hoffmeister, Hermann Dörge, hielt die Genehmigung zum Er- sind wirklich einfallsreich. tervergnügen statt, die Turner Berßel auf dem Sportplatz am Il- Gustav Harring, Günter Schmidt, werb eines neuen Platzes. Der Sie verschaffen sich zum Bei- zeigten ihr Können am Barren senbusch (heute Wohnsiedlung Willi Tandel und Karl Siedenberg. Mühlen- und Landbesitzer Her- spiel unter einem überzeugend und Reck. Anschließend wurde Brockenblick) statt. Die Preisträ- Die Jugend war vertreten durch mann Behrens, genannt Tommi, klingenden Vorwand Zutritt zur Herta Bock (verehelichte Grim- vom Hof Nr. 29 verkaufte Land Wohnung, um dann die Bewoh- mecke), Irmgard Hahn, Gertrud von einem Hektar Größe am Ha- ner abzulenken und zu besteh- Neugebauer, Erna Dunker, Hanna gen an die Gemeinde. Er selbst len. Hoffmeister (Schröder), Anne- war